DIAGNOSESYSTEME Psychiatrische Diagnostik Psychologische Diagnostik Individualpsychologische Diagnostik Operationalisierte psychodynamische Diagnostik Psychiatrische DIAGNOSTIK: Anamnese (Krankengeschichte) • erster Eindruck: äußere Erscheinung, Kleidung, Alter, Geschlecht, Gang, Kontaktbereitschaft, Mimik, Stimme • jetzige Erkrankung: Zuweisungsmodus, aktuelles Beschwerdebild, Beginn und Verlauf, mögliche Auslösesituationen, bisherige Behandlung; Schlaf- und Appetenzstörungen, Missbrauch und Abhängigkeit, Anfälle, funktionelle körperliche Beschwerden • frühere psychische Erkrankungen: Art, Beginn, Verlauf, Therapie; Suizidversuche, Verurteilungen • Familienanamnese: Psychische Erkrankungen in der Familie, Art und Verlauf Psychiatrische DIAGNOSTIK • Anamnese (Krankengeschichte) • psychopathologischer Status • biographische Anamnese • Außenanamnese Psychiatrische DIAGNOSTIK: psychopathologischer Status • Bewusstsein • Ich-Störungen • Orientierung • Affektstörungen • Aufmerksamkeit • Antriebsstörungen • Gedächtnis u.Merkfähigkeit • Biorhythmusstörungen • Intelligenz • Denkstörungen • Angst, Zwang • Wahn • Kontaktstörungen • Krankheitseinsicht • Selbstmordtendenz • Pflegebedürftigkeit • Sinnestäuschungen 1 Psychiatrische DIAGNOSTIK: Psychiatrische DIAGNOSTIK: psychopathologischer Status • Bewusstsein: – Bewusstseinsminderung: • benommen, somnolent, soporös, komatös, bewusstlos – Bewusstseinstrübung, -einengung, -verschiebung • Orientierung: • zeitlich, örtlich, situativ, zur Person psychopathologischer Status • Denkstörungen: – Geschwindigkeit: verlangsamter oder beschleunigter Gedankengang – Zielstrebigkeit: umständliches, ideenflüchtiges Denken, Grübeln – formale Denkstörungen: Sperrungen, Gedankenabreißen, Faseln, Sprachzerfall, Neologismen • Angst: • Aufmerksamkeit, Konzentration und Auffassung – Panikattacken, generalisierte Angststörung • Gedächtnis und Merkfähigkeit, Amnesie – Phobie: Agoraphobie, Klaustrophobie, Tierphobien, soziale Phobie • Intelligenz: – Leichte, mittelgradige und schwere Intelligenzminderung – Hypochondrie • Zwang: – Zwangsgedanken, -vorstellungen, -impulse, -handlungen, -rituale. Psychiatrische DIAGNOSTIK: psychopathologischer Status • Wahn : Psychiatrische DIAGNOSTIK: psychopathologischer Status • Affektstörungen: – Entstehung: aus Wahnstimmung, -wahrnehmung, -einfall, gedanken, -ideen, Illusionen, Halluzinationen – Körper-, Vitalgefühle – Struktur: unorganisiert, systematisiert, (para)logisch, polarisiert – Stimmung -> Verstimmung: – Thema: Verfolgung, Eifersucht, Größenwahn, Abstammung, hypochondrischer, religiöser Wahn, Beziehungs-, Erfinderwahn. – Affekte: affektlabil, -starr, -inkontinent • Sinnestäuschungen: – Illusionen: mit Fehlinterpretation von Sinneswahrnehmungen – Halluzinationen: optisch, akustisch, taktil, Geruch, Geschmack • Ich-Störungen: – Depersonalisation, Derealisation – Befindlichkeit – depressiv, euphorisch, dysphorisch, ängstlich – Ambivalenz, Parathymie, Gefühl d.Gefüllosigkeit, d.Ratlosigkeit • Antriebsstörungen: • Verminderung: antriebsarm, -gehemmt, mutistisch, stuporös • Steigerung: unruhig, agitiert, logorrhoisch, Raptus • Bewegungsluxus, Stereotypie, theatralische Bewegung – Gedankeneingebung, -ausbreitung, entzug. 2 Psychiatrische DIAGNOSTIK: psychopathologischer Status • Biorhythmusstörungen • Kontaktstörungen Psychiatrische DIAGNOSTIK: biographische Anamnese • Familiensituation z.Zeit der Geburt, Bezugspersonen, Entwicklung, Trennungen, (Kinder-)Krankheiten • Selbstmordtendenz • Schulzeit, Stärken, Schwächen, Interessen, Freundinnen, Berufsausbildung, Beschäftigung, Reisen, Geld, Religion, Politik • Pflegebedürftigkeit • Sexualität, Partnerbeziehungen, Trennungen, Kinder • Krankheitseinsicht • Aktuelle Situation bezüglich Arbeit, Freizeit, Sozialkontakte • Gab es besondere Belastungen im letzten halben Jahr? Psychologische DIAGNOSTIK • Beurteilung von psychischen Eigenschaften durch standardisierte Tests (z.B. HAWIE) im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt • Beurteilung der Persönlichkeit durch Selbst- und Fremdbeurteilungsbögen (z.B. Gießen- Test, FPI) oder projektive Tests (z.B. Rorschach-Test) • CIDI (Composite International Diagnostic Interview) ist ein strukturiertes Interview zur Erhebung von Diagnosen nach ICD-10, SKID (Strukturiertes klinisches Interview) ein solches für DSM IV. Individualpsychologische DIAGNOSTIK • Minderwertigkeitsgefühl, Machtstreben • Lebensstilanalyse, Gemeinschaftsgefühl • Probleme in Gesellschaft, Arbeit, Liebe • Entmutigung, neurotische Disposition • tendenziöse Apperzeption • Ressourcen, Coping-Strategien 3 Diagnostikleitlinie des BMFG 1. Beschwerdebild (3 Schweregrade), Persönlichkeit, Ressourcen. 2. Beziehungsangebot, Beziehungsfähigkeit, Veränderungsbereitschaft, Erwartungen 3. Krisenhaftigkeit (5 Schweregrade), Krankheitswertigkeit DIAGNOSTIK nach OPD-2 Schwerpunktthemen, einleitende Fragen, Aussagen der Patientin, szenische Informationen, Gegenübertragung, Differentialdiagnose. Achse I: Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen Achse II: Beziehung Beziehungsepisoden, Übertragung, Gegenübertragung Achse III: Konflikt Selbständigkeit vs. Abhängigkeit, Unterwerfung vs. Kontrolle, Versorgung vs. Autarkie, Selbstwert, Schuld, ödipaler Konflikt, Identitätskonflikt, abgewehrte Konflikte, Aktualkonflikt Achse IV: Struktur Selbstwahrnehmung, Objektwahrnehmung, Selbstregulierung, Regulierung des Objektbezugs, Kommunikation nach innen, nach außen, innere und äußere Objektbindung Achse V: Psychische Störungen nach ICD-10 Diagnostikleitlinie des BMFG zur Indikation: 1. Ist eine psychotherapeutische Behandlung indiziert? 2. Ist eine ergänzende medizinische, psychiatrische und/oder psychologische Abklärung indiziert? 3. Welche psychotherapeutische Behandlung (Methode, Person, Setting) ist indiziert? 4. Besteht eine Kontraindikation (vor Beginn, im Verlauf)? Achse I: Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen Krankheits- und Veränderungskonzept der Patientin, gewünschte Behandlungs-form, Veränderungsressourcen, soziale Unterstützung, Krankheitsgewinn. • Bitte schildern Sie mir Ihre Beschwerden, Probleme und Ihr Anliegen. • Warum kommen Sie (gerade jetzt) zu mir? • Wie sehr werden Sie durch die Krankheit eingeschränkt? • Welche Auswirkungen hat die Krankheit (persönlich, sozial, beruflich)? • Welche Erklärung haben Sie für Ihre Beschwerden? • Können Sie Sich vorstellen, dass es seelische Ursachen für Ihre Beschwerden gibt? • Können Sie sich vorstellen, dass eine Psychotherapie eine hilfreiche Behandlung für Sie wäre? 4 Achse II: Beziehung Beziehungsepisoden mit bedeutsamen Menschen, wiederkehrende Konflikte? • Wer sind Ihre engsten Bezugspersonen? Achse III: Konflikt Individuation vs. Abhängigkeit Beziehungsgestaltung zwischen Sehnsucht nach enger Beziehung und nach betonter Selbständigkeit, Angst vor Einsamkeit bzw. vor Vereinnahmung. • Würden Sie mir bitte eine konkrete Situation schildern, die Sie mit einer Ihnen wichtigen Person hatten und die für Sie besonders belastend, schwierig und konflikthaft war. • Sind Sie jemand, der eher enge und nahe Beziehungen sucht, oder brauchen Sie eher Abstand und Unabhängigkeit? • Können Sie mir sagen, was Sie in dem Moment von ihr/ihm erwartet oder befürchtet haben? • Können Sie gut allein sein? • Können Sie mir sagen, was sie/er in dem Moment tatsächlich tat oder was sie/er wohl fühlte oder dachte? • Wie verließen Sie das Elternhaus, gab es Trennungen, Wechsel am Arbeitsplatz? • Können Sie mir sagen, was Sie fühlten und wie Sie tatsächlich reagierten? • Kennen Sie in Beziehungen das Gefühl von Angst, dass Ihnen andere zu nahe kommen, dass Sie zu sehr gebunden sind oder Sie vereinnahmt werden? • Haben Sie den Eindruck, dass andere immer wieder ähnlich auf Sie reagieren? • Wie erleben Sie Erkrankungen, bei denen Sie auf die Hilfe anderer angewiesen sind? • Haben Sie leicht Heimweh? Achse III: Konflikt Achse III: Konflikt Unterwerfung vs. Kontrolle Versorgung vs. Autarkie Dominanz – Unterordnung, Macht – Ohnmacht, passiver Widerstand, Trotz, Nachgiebigkeit. Sich selbst versorgen, anderen geben, abgewehrte Versorgungswünsche, Enttäuschung, Depression. • Wie wichtig sind Ihnen Regeln und Ordnung im Leben? • Wie gehen Sie mit Anweisungen und Vorschriften um? • Ist es so, dass Sie gern/ungern den Ton im Kontakt mit anderen angeben? • Hatten Sie öfters in Ihrem Leben Schwierigkeiten mit Autoritäten? • Ist es so, dass Sie bei Meinungsverschiedenheiten meist Recht behalten (wollen)? • Sagen andere Ihnen, dass Sie unnachgiebig sind? • Haben Sie oft das Gefühl, dass sich andere nicht ausreichend um Sie kümmern? • Sind Sie ein Mensch, der vor allem viel für andere tut, für sich selbst aber nichts beansprucht? • Können Sie um Hilfe bitten? • Wie geht es Ihnen damit, wenn Sie anderen etwas abschlagen? • Wünschen Sie Sich mehr Unterstützung und Geborgenheit? • Fällt es ihnen schwer, Menschen loszulassen? 5 Achse III: Konflikt Selbstwertkonflikt übermäßige Anstrengung, um das Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten, Entwertung oder Idealisierung anderer, ‚narzisstische Persönlichkeit‘. • Fühlen Sie Sich anderen Menschen gegenüber oft minderwertig und unterlegen? • Wurde Ihnen schon einmal gesagt, Sie hätten eine zu hohe Meinung von Sich Selbst? • Erleben Sie es häufig, dass andere Menschen Ihnen besondere Bewunderung entgegen bringen? • Wie fühlen Sie Sich, wenn Sie im Mittelpunkt stehen? • Gibt es etwas, was sie besonders verletzt und kränkt? Achse III: Konflikt Ödipaler Konflikt Körperlich erotische Attraktivität, Anerkennung als Frau/Mann, rivalisieren vs. nachgeben können. • Sind Sie auch jetzt noch gefühlsmäßig eng mit Ihrer Mutter/Ihrem Vater verbunden und ringen mit den Geschwistern um die Zuneigung? • Erläutern Sie an Beispielen, wie gut Sie Sich als Frau/Mann anerkannt und beachtet erleben! • Ist Ihnen Schutz und Geborgenheit in einer Partnerschaft wichtiger als besonders attraktiv und als Frau/Mann begehrenswert zu sein? • Erklären Sie an Beispielen, wie Sie zu Ihrem Körper und zur Erotik stehen, und inwieweit Sie diese genießen können! • Wie reagieren Sie, wenn Sie als Frau/Mann tatsächlich von jemandem ernsthaft begehrt werden? Achse III: Konflikt Schuldkonflikt Konstante Tendenz zur Schuldabweisung oder Schuldübernahme, Selbstvorwürfe bzw. Selbstgerechtigkeit. • Wie geht es Ihnen damit, wenn jemand anderer Sie beschuldigt, etwas falsch gemacht zu haben? Verteidigen Sie Sich oder nehmen Sie die Schuld auf Sich? • Quält Sie oft der Gedanke, dass Sie sich anderen gegenüber falsch verhalten, oder dass andere Ihnen gegenüber etwas falsch gemacht haben? • Neigen Sie dazu, Krankheiten hinzunehmen, oder können Sie Krankheiten schlecht ertragen und halten Sie die Ärzte für unfähig, Ihnen zu helfen? Achse III: Konflikt Identitätskonflikt Widersprüchliche Selbstrepräsentanzen, chronisches Ringen um Identität und Wohlbefinden, kompensatorische Bereitschaft zur Identitätsübernahme • Erleben Sie sich gelegentlich zwischen mehreren Rollen hin- und hergerissen? • Kennen Sie das Gefühl, widersprüchliche Vorstellungen davon zu haben, welche Berufs- bzw. Lebensform zu Ihnen passt? • Kennen Sie das Gefühl, widersprüchliche Vorstellungen davon zu haben, was Sie als Person auszeichnet? • Suchen Sie in Ihren Beziehungen immer wieder die 6 Achse III: Konflikt Achse III: Konflikt Abgewehrte Konfliktwahrnehmung Aktualkonflikt Alexithymie, Rationalisierung, Harmonisierung • Ist es Ihnen sehr wichtig, dass es in Ihren zwischenmenschlichen Beziehungen möglichst harmonisch und ohne Konflikte zugeht? • Gibt es in zeitlichem Zusammenhang zu Ihren Beschwerden (etwa die letzten 6 Monate) eine schwere Lebensbelastung? • Kennen Sie Situationen, in denen Sie gefühlsmäßig besonders intensiv reagieren? • Wundern Sie Sich manchmal, wie unvernünftig, heftig und emotional andere reagieren? • Übernehmen Sie in Ihren nahen Beziehungen eher die vernünftige Seite und überlassen den anderen eher die emotionale Seite? Achse IV: Struktur Achse IV: Struktur Kognitive Fähigkeit: Selbstwahrnehmung Kognitive Fähigkeit: Objektwahrnehmung Fähigkeit, sich ein Bild des Selbst und der eigenen inneren Vorgänge zu machen. • Können Sie mir sagen, was für ein Mensch Sie sind? Wie würden Sie Sich selbst beschreiben? • Kommt es manchmal vor, dass Sie gar nicht wissen, wie Sie Sich fühlen? • Kann es sein, dass Sie andere um Rat fragen, weil Sie selbst nicht wissen, was in Ihnen vorgeht oder gut für Sie wäre? • Kann es sein, dass Sie Sich in unterschiedlichen Situation ganz verschieden erleben und darstellen. Machen Sie dies, um anderen gerecht zu werden? Fähigkeit, sich ein realistisches bild des Gegenübers zu machen. • Verfügen Sie über eine gute Menschenkenntnis? • Wie würden Sie Ihren nahen Vertrauten N.N. im Unterschied zu Sich selbst beschreiben? • Können Sie mir diese Eigenschaft von N.N. noch genauer beschreiben? • Gibt es Situationen, in denen Sie gar nicht verstehen, was N.N. wollte? 7 Achse IV: Struktur Selbststeuerungsfähigkeit: Selbstregulierung Fähigkeit zur Regulation inneren Erlebens • Wie gehen Sie damit um, wenn Sie innerlich unter Druck geraten? • Können Sie mir eine Situation beschreiben, in der Sie mit heftigen Gefühlen zu kämpfen hatten? • Wie gehen Sie damit um, wenn jemand Sie gekränkt hat? • Dauert es bei Ihnen lange, bis Sie sich nach einer beschämenden Situation wieder gefasst haben? • Fühlen Sie sich manchmal so verletzt, dass Sie den Kontakt zu der Person, die Sie beleidigt hat, abbrechen? • Haben Sie manchmal das Gefühl, alle sind gegen Sie? Achse IV: Struktur Selbststeuerungsfähigkeit: Regulierung des Objektbezugs Fähigkeit, die Beziehung vor eigenen Impulsen unter Wahrung eigener Interessen zu schützen. • Wie verhalten Sie sich, wenn Sie mit einem anderen in einen Interessenskonflikt geraten? • Wie reagieren Sie, wenn Sie sich über einen anderen sehr ärgern? • Fällt es Ihnen schwer, Kompromisse zu finden? • Fällt es Ihnen schwer, Zugeständnisse zu machen? • Bekommen Sie leicht das Gefühl, selbst gar nicht zu Ihrem Recht zu kommen? Achse IV: Struktur Achse IV: Struktur Emotionale Fähigkeit: Kommunikation nach innen Emotionale Fähigkeit: Kommunikation nach außen Fähigkeit, innere Dialoge zu führen und sich selbst zu verstehen. • Können Sie sich an Ihre Träume erinnern? • Wie gut glauben Sie, ihre Bedürfnisse zu kennen? • Fühlen Sie sich durch Ihre Gefühle bereichert oder finden Sie diese eher lästig? • Spielen Ihr Körper und Ihr Körperempfinden für Sie eine Rolle? • Es scheint, als wüssten Sie oft nicht, was in Ihnen vorgeht. Fähigkeit, mit einem anderen in einen emotionalen Austausch zu treten. • Haben Sie Schwierigkeiten, mit anderen in Kontakt zu kommen? • Wie gut können Sie sich in andere einfühlen? • Fällt es ihnen schwer, Ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen? • Fühlen Sie sich oft unverstanden? • Gehen Sie Gefühlsthemen vielleicht aus dem Weg, um nicht abgelehnt zu werden? 8 Achse IV: Struktur Achse IV: Struktur Fähigkeit zur Bindung: innere Objekte Fähigkeit zu Bindung: äußere Objekte Fähigkeit, innere Bilder von wichtigen Menschen zu entwerfen und positiv zu besetzen. Fähigkeit, sich in realen Beziehungen emotional an andere zu binden und sich auch wieder von ihnen zu lösen. • Können Sie sich bei Problemen auf das besinnen, was eine Ihnen nahestehende Person dazu sagen würde? • Sind Sie jemand, der sich leicht bindet? • Können Sie sich in belastenden Situationen auf Ihnen nahestehende Menschen oder gute Erfahrungen besinnen? • Macht es Ihnen Probleme, Unterstützung von anderen anzunehmen? • Fühlen Sie sich oft verlassen? • Wie erleben Sie Abschied und Trennungssituationen? • Kann es sein, dass Sie nahe Beziehungen lieber vermeiden, um sich nicht selbst zu verlieren? • Befürchten Sie, allein dem Leben nicht gewachsen zu sein? Einschub: Abwehrmechanismen: Organisationsniveau (Kernberg): • neurotische Persönlichkeitsorganisation: zwanghafte, depressiv-masochistische, hysterische P. • höhere Borderline-Persönlichk.organisation: • Verdrängung • Intellektualisierung • Konversion • Reaktionsbildung • Projektion • Aggressionsumkehr • Verleugnung • Identifikation • Spaltung • Verschiebung • Isolierung • Überkompensation • Sublimierung Sadomasochistische, dependente, zyklothyme, histrionische, narzisstische Persönlichkeitsorganisation. • niedrige Borderline-Persönlichk.organisation: paranoide, schizoide, hypochondrische, hypomanische, antisoziale, maligne narzisstische P., Borderline-Syndr. • psychotische Persönlichkeitsorganisation: atypische Psychosen 9 Neurotische Persönlichkeitsorganisation depressivmasochistische zwanghafte Introversion ‚niedrigre‘ BorderlinePersönlichkeitsorganisation Extraversion dependente ‚höhere‘ BorderlinePersönlichkeitsorganisation sadomasochistische Achse V: psychische und psychosomatische Störungen hysterische zyklothyme histrionische • F1: psychische Störungen durch psychotrope Substanzen • F2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen narzisstische paranoide • F0: organische psychische Störungen • F3: affektive Störungen • F4: neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen hypomanische • F5: Verhaltensauffälligkeiten bei körperlichen Störungen hypochondrische schizoide Borderline maligne narzisstische • F6: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen • F7: Intelligenzminderung schizotypische antisoziale psychotische Persönlichkeitsorganisation atypische Psychosen nach O.Kernberg • F8: Entwicklungsstörungen • F9: Psych. Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend Achse V: Achse V: F0: organische psychische Störungen F1: Störungen d. psychotrope Substanzen • F00: Demenz bei Alzheimer-Krankheit • F10: Störungen durch Alkohol: • F01: vaskuläre Demenz – F10.0 akute Intoxikation: Alkoholvergiftung • F02: Demenz bei anderen Krankheiten – F10.1 schädlicher Gebrauch • F03: nicht näher bezeichnete Demenz – F10.2 Alkoholabhängigkeit • F04: organisches amnestisches Syndrom • F05: Delir, nicht alkoholisch bedingt • F06: psych.Störung durch Hirnschädigung oder Körperkrankheit • F07: Persönlichkeitsstörung durch Hirnschädigung – F10.3 Entzugssyndrom – F10.4 Entzugssyndrom mit Delir – F10.5 psychotische Störung durch Alkohol – F10.6 amnestisches Syndrom – F10.7 Rest- und Folgezustände • F09: nicht näher bezeichnete organische psychische Störung 10 Achse V: F1: Störungen d. psychotrope Substanzen • F11: Störungen durch Opiate • F12: Störungen durch Cannabis • F13: Störungen durch Sedativa oder Hypnotika • F14: Störungen durch Kokain • F15: Störungen durch Stimulantien Achse V: F2: Schizophrenie u.ä. Störungen • F20: Schizophrenie: – F20.0 paranoide Schizophrenie – F20.1 hebephrene Schizophrenie – F20.2 katatone Schizophrenie – F20.3 undifferenzierte Schizophrenie • F16: Störungen durch Halluzinogene – F20.4 postschizophrene Depression • F17: Störungen durch Tabak – F20.5 schizophrenes Residuum • F19: Störungen durch multiplen Substanzgebrauch – F20.6 Schizophrenia simplex • F21: schizotype Störung Achse V: F2: Schizophrenie u.ä. Störungen • F22: anhaltende wahnhafte Störung • F23: akute vorübergehende psychotische Störung • F24: induzierte wahnhafte Störung • F25: schizoaffektive Störung • F29: nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose Achse V: F3: affektive Störungen • F30: manische Episode • F31: bipolare affektive Störung • F32: depressive Episode • F33: rezidivierende depressive Störungen • F34: anhaltende affektive Störungen: – F34.0: Zyklothymie – F 34.1 Dysthymie • F35: andere affektive Störungen • F39: nicht näher bezeichnete affektive Störung 11 Achse V: Achse V: F4: neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen F4: neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen • F40: phobische Störung: – F40.0: Agoraphobie – F40.1: soziale Phobien • F41: andere Angststörungen: • F43: Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen: – F43.0: Akute Belastungsreaktion – F43.1: posttraumatische Belastungsstörung – F43.21: längere depressive Reaktion – F41.0: Panikstörung • F44: dissoziative Störungen (Konversionsstörungen): – F41.1: generalisierte Angststörung • F45: somatoforme Störungen: • F42: Zwangsstörungen: – F42.0: vorwiegend Zwangsgedanken – F42.1: vorwiegend Zwangshandlungen Achse V: F5: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen • F50: Essstörungen: – Anorexia nervosa, Bulimie, Adipositas – F45.0: Somatisierungsstörung • F48: andere neurotische Störungen: – F48.0: Neurasthenie Achse V: F6: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen • F60: Persönlichkeitsstörungen • F61: kombinierte und sonstige Persönlichkeitsstörungen • F51: nichtorganische Schlafstörungen • F62: andauernde Persönlichkeitsänderungen • F52: sexuelle Funktionsstörungen • F63: abnorme Gewohnheiten und Störung der Impulskontrolle • F53: psychische Störungen im Wochenbett • F54: psychische Faktoren bei andernorts klassifizierten Krankheiten • F64: Störung der Geschlechtsidentität • F65: Störung der Sexualpräferenz • F55: schädlicher Gebrauch von nicht abhängigkeitserzeugenden Substanzen • F66: psychische Probleme in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung • F59: nicht näher bezeichnete Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen • F68: andere Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen • F69: nicht näher bezeichnete Persönlichkeits- und V h l 12 Achse V: Achse V: F60: Persönlichkeitstörungen F7: Intelligenzminderung • F60.0: paranoide Persönlichkeitsstörungen • F60.1: schizoide Persönlichkeitsstörungen • F60.2: dissoziale Persönlichkeitsstörung • F60.3: emotional instabile Persönlichkeitsstörung • F70: leichte Intelligenzminderung • F71: mittelgradige Intelligenzminderung • F72: schwere Intelligenzminderung – F60.30: impulsiver Typ • F73: schwerste Intelligenzminderung – F60.31: Borderline-Typ • F74: dissoziierte Intelligenzminderung • F60.4: histrionische Persönlichkeitsstörung • F60.5: anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung • F60.6: ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung • F60.7: abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung • F60.8: sonstige spezifische Persönlichkeitsstörung • F60.9: nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörung Achse V: F8: Entwicklungsstörungen • F78: sonstige Intelligenzminderung • F79: nicht näher bezeichnete Intelligenzminderung Achse V: F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend • F80: umschriebene Entwicklungsstörung der Sprache • F90: hyperkinetische Störung • F81: Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten: • F91: Störung des Sozialverhaltens – F81.0: Lese- und Rechtschreibstörung • F92: Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen – F81.2: Rechenstörung • F93: emotionale Störungen des Kindesalters • F94: Störung sozialer Funktionen: • F95: Ticstörungen: • F98: sonstige Verhaltens- und emotionale Störungen: • F82: Entwicklungsstörungen motorischer Funktionen • F83: kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen • F84: tiefgreifende Entwicklungsstörungen: – F84.0: frühkindlicher Autismus – F94.0 elektiver Mutismus – F95.2: Tourette-Syndrom • F88: andere Entwicklungsstörungen • F89: nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörungen – F98.0 Enuresis – F98.5: Stottern • F99: nicht näher bezeichnete psychische Störung 13 Literatur: • Adler, A., Studie über die Minderwertigkeit von Organen (1977), Gustaf Fischer-Verlag, Stuttgart • Janssen, P.L., Schneider, W. (Hrsg.), (1994) Diagnostik in Psychotherapie und Psychosomatik. Gustav Fischer-Verlag. • Dantendorfer, K., Maierhofer, D., Diagnostik in der Individualpsychologie in Laireiter, A.R. (Hrsg.), (2000) Diagnostik in der Psychotherapie, S.75-83, Springer-Verlag, Wien • Herpetz, S., Saß, H. (Hrsg.), (2003) Persönlichkeitsstörungen, Georg Thieme Verlag, Stuttgart • Dilling, H., Mombour, W., Schmidt, M.H. (Hrsg.) (2004) Internationale Klassifikation psychischer Störungen, ICD-10 Kapitel V (F), Forschungskriterien, Verlag H.Huber, Bern. • Bartuska, H., Buchsbaumer, M., Mehta, G., Pawlowsky, G., Wiesnagrotzky, S., (Hrsg.), (2005) Psychotherapeutische Diagnostik. Springer-Verlag, Wien. • Arbeitskreis OPD (Hrsg.), (2006) Operationalisierte psychodynamische Diagnostik OPD-2. Verlag H.Huber, Bern. 14