Islamische Gelehrte erklären Abscheu gegenüber Takfirismus

Werbung
Islamische Gelehrte erklären Abscheu
gegenüber Takfirismus
Mehr als 300 Gelehrten aus verschiedenen Ländern der Islamischen Welt haben an dem internationalen
Kongress zum Thema „Die takfiristischen Gruppen aus der Sicht der Islamischen Gelehrten“, der kürzlich in der
iranischen Stadt Qum stattfand, teilgenommen.
Die Islamische Welt ist heute Zeuge, dass das Blut vieler unschuldiger Muslime vergossen wird und islamische
Stätten und Werke von den Terroristen der extremistischen takfiristischen Gruppen zerstört werden. Die
Takfiristen vertragen sich weder mit den Schiiten noch mit den Sunniten, sondern betrachten sie alle als
Ungläubige. Diese mysteriöse Bewegung, die mit dem Westen in Verbindung steht, ruft aufgrund
einer eigenwilligen Auslegung der islamischen Lehren ein völlig verzerrtes Islambild hervor.
Angesicht dieser Zustände haben sich bekannte Gelehrte der Islamischen Welt im iranischen Qum umeinander
versammelt, um über die Ansichten und die Taten der takfiristischen Strömungen, die jeden Andersdenkenden
als Ungläubigen oder Abtrünnigen abstempeln, zu sprechen und über die Möglichkeiten von Gegenmaßnahmen
auf wissenschaftlicher Ebene zu diskutieren.
Der internationale Kongress in Qum fand unter Leitung der bekannten iranischen Rechtsgelehrten Ajatollah
Naser Makarem-e Schiraz und Ajatollah Dschafar Sobhani statt. In seiner Eröffnungsansprache sagte Ajatollah
Makarem-e Schirazi:
„Der Islam ist die Religion der Liebe, auch der Liebe zu den Nicht-Muslimen. Wir müssen der Welt beweisen,
dass die Takfiristen nichts mit dem Islam zu tun haben und wir müssen die jungen Menschen, die ihrer
Täuschung zu Opfer gefallen und von ihnen angelockt werden, von ihnen trennen.“ Er sagte weiter: „Es ist
notwendig diese Irrgläubigen militärisch zu bekämpfen, aber das reicht nicht aus. Ihre Denkweise muss durch die
Gelehrten des Islams an der Basis vernichtet werden. Wir müssen die Takfiristen kennen und entwurzeln. Wie
lange können wir noch tatenlos Zeuge zusehen, dass das Blut der Muslime vergossen wird und Übergriffe auf
ihre weiblichen Angehörigen geschehen?!“
Ajatollah Makarem Schirazi, dieses hohe Nachahmungsvorbild in religionsrechtlichen Fragen der schiitischen
Welt verwies im Zusammenhang mit der takfiristschen Terrorgruppe der Daisch (IS) auf einen wichtigen Punkt
und sagte: „Es ist höchst bedauerlich, dass diese Angelegenheit den Feinden des Islams einen Vorwand liefert,
den Islam als Barbarei und Gewalttätigkeit zu beschreiben. Es ist kein Zufall, dass die Islamgegner darauf
bestehen, die Daisch (IS) mit „Islamischer Staat“ zu betiteln. Diese Organisation ist vom Weg abgewichen und
weder ein Staat noch islamisch. Die Feinde nennen diese Gruppe so, weil sie den Islam attackieren wollen.“
Ajatollah Sobhani hat auf der Abschlusszeremonie des Kongresses über die takfiristischen Gruppen aus der Sicht
der islamischen Gelehrten den Takfirismus als eine verwerfliche Denkweise bezeichnet, die gegen den Islam
verstößt. Er unterstrich: „Die Gelehrten des Islams müssen hinsichtlich der Bekämpfung der Takfiristen zu einem
Konsens gelangen und können sich nicht mit der jetzigen Übereinstimmung begnügen. Es müssen Programme
durchgeführt werden, um dieses Phänomen völlig zu vernichten.“ Er weiter: „Zur Bekämpfung der
Takfiristen müssen die Bürger der verschiedenen islamischen Ländern in den Medien und von den
Rednerstühlen der Moscheen aus über die Gefahr eines Anschlusses an diese takfiristischen Gruppen erfahren.
Wenn es in der Gesellschaft etwas Verwerfliches gibt, müssen wir uns dagegen wehren.“
Die Teilnehmer an dem Kongress in Qum, die verschiedenen islamischen Rechts- und Denkschulen angehören,
lehnten einstimmig das Denken und Vorgehen und die Verbrechen der takfiristischen Gruppen ab. Tadsch El
Din Hilaly, ein sunnitischer Gelehrter aus Ägypten, sagte in seiner Ansprache: „Wir sind heute Zeuge davon, dass
die takfiristischen Gruppen unter dem Deckmantel eines Krieges zwischen Religionen und Rechtschulen und im
Namen des Islams und unter dem Banner La ilaha illallaa ... (Es gibt keinen Gott außer Gott) alle möglichen
Verbrechen verüben und Heiliges mit Füßen treten.“ Dieser sunnitische Gelehrte fuhr fort: „Die Takfiristen sind
in Aktion getreten, um Syrien, Irak, Libyen, Jemen und andere islamische Länder zu vernichten. Die Muslime
brauchen heute wahre Sicherheit und die Gelehrten der Islamischen Welt sind verpflichtet, vereint den Takfiristen
gegenüber Widerstand zu leisten und diese Art von Denken an den Wurzeln zu vernichten.“ Scheich Mohamamd
Ali Maula , ein irakischer Gelehrter sagte: „Die Takfiristen töten alle Muslime und haben mit niemanden
Erbarmen. Dies tun sie unter dem Banner La ilaha illallah ... und im Namen Gottes. Es ist eine Schande, dass ein
Mensch im Namen Gottes abgeschlachtet wird und im Namen Gottes auf seine weiblichen Angehörigen und sein
Leben und sein Besitz Übergriffe verübt werden!“
Alaiddin Al Zaatari, der Vertreter des Großmuftis von Syrien sagte vor den versammelten Gelehrten aus den
verschiedenen muslimischen Ländern: „Die Takfiristen erkennen Moscheen, Husseini-Trauerhallen und Kirchen
nicht an und wollen alle verbrennen und vernichten. Imam Ali (a) sagt: `Wenn ihr schwarzen Fahnen seht, bleibt
festen Fußes, denn es werden Gruppen kommen, die zu Gott aufrufen, während sie nicht an Gott und die
Wahrheit glauben. Bekämpft sie, damit Gott seinen Befehl Wirklichkeit werden lässt.“
In der Schlusserklärung des Kongresses zur Untersuchung der takfiristischen Gruppen aus der Sicht der
Islamischen Gelehrten hieß es dass die Vertreter aller Islamischen Schulen die Denkweise und Vorgehen der
takfiristischen Gruppen ablehnen. Es hieß weiter: „Der Islam ist die Religion der Barmherzigkeit und
Brüderlichkeit und fordert zum Guten auf. Der Erhabene Prophet (s) hat gesagt, dass seine Aussendung zur
Vollendung der hohen moralischen Eigenschaften diente. Die Verbreitung des Islams und die Liebe zum
Propheten ist gemäß dem Heiligen Koran seiner Freundlichkeit und Milde zu verdanken.“
In dieser Erklärung hieß es über den Umgang mit Takfirismus in der Geschichte, dass die Verbreitung dieser
Denkweise als Verschwörung galt, die alle Muslime verabscheut haben. Die Muslime müssen sich daher wie in
der Vergangenheit dagegen wenden müssen, dass Gläubige aus dem Islam exkommunziert werden. In dieser
Erklärung wurde gefordert, dass die Muslime das Feuer der neuen Verschwörung löschen, damit seine
schädlichen Auswirkungen nicht die Heiligkeiten und das Wohl der Islamischen Weltgemeinde vernichten.“
Weiter hieß es über die Aktivitäten der Takfiristen:
„Wegen dem Schutz von Leben, Besitz , Land und Ehre der Gläubigen, gilt der Übergriff auf diese und der Mord
an den Muslimen als unverzeihliche Sünde und zieht Gottes Zorn auf sich. Daher ist jede Tat aufgrund
takfiristischen Denkens, darunter Selbstmordattentate, Bombenanschläge, Terror, Mord und Massaker und
jegliche Misshandlung von Gläubigen , die Hilal –Erklärung für Übergriffe auf ihr Eigentum und ihre weiblichen
Angehörigen, Verusachung von finanziellen Schäden, Zerstörung von islamischen Stätten und Denkmälern ,
religiösrechtlich haram (verboten). Zudem führt die Publizierung von Bildern von diesen verbrecherischen
Akivitäten zur Schwächung der wahren Religion, liefert ein falsches und gewaltsames Bild vom Islam und den
Muslimen und ist zweifach haram (religionsrechtlich verboten) .“
Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei hat in den letzten Jahren laufend die takfiristischen Gruppen und ihr
Denken und Handeln verworfen und betont hat, dass alle islamischen Rechtsschulen sich gegen sie wehren
müssen.
Bei diesem 2tägigen Zusammenkunft Treffen in Qum bezeichnete es Ajatollah Khamenei als wichtigste Aufgabe
der islamischen Gelehrten, dass sie in Form einer regelrechten wissenschaftlichen Bewegung über die
takfiristischen Strömungen und das Mitspiel der arroganten Weltmächte bei der Wiederbelebung dieser
Exkommunikationsbewegung aufklären.
Ajatollah betonte, dass die takfiristischen Gruppen im Interesse der imperialistischen Politik der USA und ihrer
Verbündeten handeln. Einen Beweis dafür sah er darin, dass durch sie die Bewegung des Islamischen
Erwachens aus ihrer Bahn gebracht wurde. Er fuhr fort: „Das Islamische Erwachen war eine anti-amerikanische
Bewegung. Es war eine Bewegung gegen Diktaturen und die Handlanger der USA. Aber die ExkommunikationsStrömung (Takfirismus) hat diese große Bewegung, die sich gegen die arroganten Gewaltmächte richtete, in
einen Krieg im eigenen Haus und einen Brudermord unter den Muslimen verwandelt.“
Gemäß Ajatollah Khamenei lassen die vielen Anhaltspunkte für die Verbindung der takfiristischen Gruppen zu
den imperialistischen Mächten und ihren Bündnispartnern in der Region keinen Zweifel mehr daran übrig, dass
die Feinde des Islams diese Gruppen unterstützen, um die Bewegung des Islamischen Erwachens von ihrem
Weg abzubringen und den Islam zu verfälschen. Also ist es vornehmliche Pflicht der Islamischen Gelehrten über
den Takfirismus aufzuklären und zu verhindern, dass sich junge Muslime diesen extremistischen und
terroristischen Gruppen anschließen.
Herunterladen