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RACHMANINOW
2. Klavierkonzert
MAHLER
1. Symphonie
GERGIEV, Dirigent
TRIFONOV, Klavier
Donnerstag
16_02_2017 20 Uhr
Die ersten Veröffentlichungen
unseres neuen MPHIL Labels
Valery Gergiev
dirigiert Bruckner 4
& Mahler 2 zusammen
mit den Münchner
Philharmonikern
mphil.de
SERGEJ RACHMANINOW
Konzert für Klavier und Orchester
Nr. 2 c-Moll op. 18
1. Moderato
2. Adagio sostenuto
3. Finale: Allegro scherzando
GUSTAV MAHLER
Symphonie Nr. 1 D-Dur
1. Langsam, schleppend
2. Scherzo: Kräftig bewegt, doch nicht zu schnell
3. Feierlich und gemessen, ohne zu schleppen
4. Finale: Stürmisch bewegt
Letzte Fassung der viersätzigen Version (1906)
VALERY GERGIEV
Dirigent
DANIIL TRIFONOV
Klavier
118. Spielzeit seit der Gründung 1893
VALERY GERGIEV, Chefdirigent
ZUBIN MEHTA, Ehrendirigent
PAUL MÜLLER, Intendant
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Der Weg
ins Innere
LARISSA KOWAL-WOLK
SERGEJ RACHMANINOW
(1873–1943)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2
c-Moll op. 18
1. Moderato
2. Adagio sostenuto
3. Finale: Allegro scherzando
LEBENSDATEN DES KOMPONISTEN
Geboren am 20. März (1. April) 1873 auf
Gut Semjonowo südlich des Ilmensees, von
wo Rachmaninows Familie kurz nach seiner
Geburt auf Gut Oneg übersiedelte (Gouvernement Nowgorod / Russland); gestorben
am 28. März 1943 in Beverly Hills / Kalifornien (USA).
ENTSTEHUNG
Den zweiten und dritten Satz seines c-MollKonzerts schrieb Rachmaninow nach Überwindung einer schweren psychischen Krise
im Sommer 1900 auf dem Gut der Familie
Kreutzer in Krasnenkoje (Russland). Im
Anschluss an die Voraufführung dieser beiden Sätze im Dezember 1900 entstand im
Frühjahr 1901 als letzter, noch fehlender
Satz der Kopfsatz des Klavierkonzerts; er
wurde gegen Ende 1901 vollendet.
WIDMUNG
Nikolaj Wladimirowitsch Dahl (1860–1939)
gewidmet, einem angesehenen Nervenarzt
und Psychiater, der Rachmaninow nach den
schweren Depressionen behandelte, die er
im Anschluss an die 1897 stattgefundene,
verunglückte St. Petersburger Uraufführung seiner 1. Symphonie d-Moll op. 13
erlitt. Das Klavierkonzert entstand als erste Komposition nach der erfolgreich verlaufenen Hypnose-Therapie.
URAUFFÜHRUNG
Am 27. Oktober (10. November) 1901 in
Moskau (im Rahmen eines Philharmonischen Konzerts unter Leitung von Alexander Siloti; Solist: Sergej Rachmaninow);
den zweiten und dritten Satz hatten Siloti
und Rachmaninow bereits im Dezember
1900 im Rahmen einer Moskauer Wohltätigkeitsveranstaltung aufgeführt.
Sergej Rachmaninow: 2. Klavierkonzert
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Der junge Rachmaninow unter einem Portrait seines Vorbilds Pjotr Iljitsch Tschaikowskij (1895)
Sergej Rachmaninow: 2. Klavierkonzert
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AUSWEG AUS DER KRISE
Eine Soirée-Einladung bei Lew Tolstoj, dem
großen Romancier der russischen Literatur, stürzte den sensiblen, von Selbstzweifeln geplagten Sergej Rachmaninow in eine
tiefe Schaffenskrise. Rachmaninow hatte
sich nach dem Misserfolg seiner 1. Symphonie eigentlich Zuspruch seitens des
berühmten Literaten und Philosophen erhofft und war Anfang Januar 1900 gemeinsam mit seinem Sänger-Freund Fjodor
Schaljapin der schmeichelhaften Einladung
Tolstojs gefolgt, um ihm sein neues Lied
»Schicksal« zu präsentieren. Aber der große Schriftsteller lehnte, abgesehen vom
überlieferten Liedgut des russischen Volkes, auf dem Gebiet der Musik so ziemlich
alles ab mit den Worten: »Ich muss Ihnen
sagen, wie mir das missfällt ! Beethoven ist
Unsinn, Puschkin und Lermontow auch...!«
Im Gegensatz zu manchen seiner Komponistenkollegen, die sich selbstbewusst und
rhetorisch redegewandt in die allgemeine
Kulturdiskussion einbrachten, verfiel Rachmaninow in tiefe Depression und sah sich
schließlich genötigt, Hilfe bei Dr. Nikolaj
Dahl zu suchen, einem bekannten Facharzt
für Nervenheilkunde, der vor allem durch
seine überaus erfolgreichen Hypnosebehandlungen von sich reden machte. Da
der Moskauer Arzt auch passionierter Musikliebhaber war, gelang es ihm, Rachmaninow das Selbstvertrauen in seine schöpferischen Kräfte zurückzugeben. Das hörbare »Behandlungsresultat« ist das 2.
Klavierkonzert, das Rachmaninow aus Dankbarkeit seinem Arzt widmete. Bereits im
Juni 1900 war Rachmaninow so weit genesen, um die Grundideen zu dem Konzert
konzipieren zu können. Neben dem cisMoll- Prélude besiegelte das 2. Klavierkon-
zert den Ruhm Rachmaninows und gehört
bis heute zu seinen meistgespielten Werken.
1. SATZ: ERREGUNGSZUSTÄNDE
UND KONFLIKTBALLUNGEN
Dass der Pianist den ersten Satz (Moderato) solistisch, also ohne Begleitung des
Orchesters beginnt, ist seit Beethovens 4.
Klavierkonzert keine Seltenheit mehr. Bei
Rachmaninow erfüllt diese »Einsamkeit«
des Solisten die Funktion der Sammlung
und Meditation: Regelmäßig pendelnde
Klänge, die sich allmählich ins Crescendo
steigern, suggerieren anschwellendes Glockengeläute – ein typischer Kunstgriff
Rachmaninows, der in viele seiner Werke
Eingang gefunden hat. Noch in das »Glockenläuten« setzt fast unvermittelt eine
unruhig drängende, »con passione« bezeichnete Melodie im Orchester ein und
spannt in ihrem überfl ießenden Pathos
einen weiten Bogen. War dieses erste Thema dem Orchester vorbehalten – das Klavier beteiligte sich hauptsächlich mit lebhaften, klangmalerisch aufwühlenden Arpeggien – , so übergeben nun die Bratschen unisono, wie nach einem überstandenem Sturm, mit einer versöhnlichmelodischen Geste die Führung an das Klavier. Eine schwärmerisch-lyrische Verhaltenheit scheint eine ruhigere Stimmung zu
verheißen. Der Solist präsentiert das
zweite Thema in zahlreichen Varianten,
erobert sich immer neue Intonationsstufen
und spinnt es zu neuen Melodiegebilden
aus. Es ist für Rachmaninow charakteristisch, dass auch dieses lyrisch-friedvoll
begonnene Thema sich im weiteren Verlauf
quasi an sich selbst »entzündet« und in
ein erregtes Accelerando gerät.
Sergej Rachmaninow:
 2. Klavierkonzert
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Sergej Rachmaninow im Garten seines Landguts Iwanowka (1905)
Sergej Rachmaninow:
 2. Klavierkonzert
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Nach der Darstellung der beiden Themen
schließt sich ein durchführungsartiger
Teil an, in dem sie, zum Teil zu signalhaftkurzen Motiven verkürzt, den Satz einem
Höhepunkt entgegensteuern. Besonders
eindrucksvoll ist der Eintritt einer Art Reprise, wenn der Pianist nach bravourösen,
akkordgeballten Passagen in einen kriegerischen Marsch verfällt (maestoso), während im Orchester das erste Thema in seiner ganzen Unerbittlichkeit fortissimo erklingt. Während im ganzen ersten Satz
bislang ein wirklich ernsthafter Dialog
zwischen Klavier und Orchester ausgespart war, so treten nun beide Kräfte sogar
in einen heftigen, effektvollen Widerstreit.
Unruhiges Drängen und hitziges Streben in
unbekannte Fernen, dann wieder Phasen
friedvoller Ruhe und leuchtend-lyrischer
Episoden wechseln hier fast übergangslos
ab. Der vielen Werken Sergej Rachmaninows innewohnende Konfl ikt zwischen
einander widerstrebenden Kräften ist
deutlich ausgeprägt, und der Gegensatz
zwischen drängenden und bremsenden Impulsen verstärkt maßgeblich die innere
Spannung der Musik.
2. SATZ: DIE KUNST, DIE STILLE
HÖRBAR ZU MACHEN
Zu den unbestreitbaren Publikumsfavoriten gehört der zweite Satz (Adagio sostenuto), der in seiner abgeklärten Melancholie einen unwiderstehlichen Zauber
entfaltet. Die b-Tonart des ersten Satzes
(c-Moll) ist vier Kreuzen (E-Dur) gewichen.
Dadurch erscheint der Satz von seinen ersten Klängen an in ein anderes, unwirkliches
Licht getaucht. Bereits die gedämpften
Streicher (con sordino) weisen mit ihren
getragenen Einleitungstakten dem Zuhörer
den Weg in sein »Inneres«. Maxim Gorki,
der über Rachmaninow sagte: »Wie schön
kann er die Stille zum Klingen bringen !«,
mag gerade diesen Satz vor Augen (und
Ohren) gehabt haben. Das Klavier gesellt
sich fast unmerklich dem Orchester hinzu
und setzt behutsam mit verschlungenen
Achtelketten ein, als wollte es einen Gedanken formulieren, der allerdings erst mit
Einsetzen der Solofl öte Gestalt annimmt
und von der Soloklarinette in charakteristischer, den Ausgangston umspielender
Weise fortgeführt wird: Der aufsteigende
Melodiebogen suggeriert eine Art aufkeimender Erinnerung, die unablässig um einen vagen Gedanken kreist. Dieses Thema
durchzieht auf den unterschiedlichsten
Tonstufen und in den farbigsten Abschattierungen der Instrumentation den ganzen
Satz und beherrscht mit sanfter Hartnäckigkeit sein Geschehen.
Aber auch in diese ruhige Idylle gerät das
Moment der Unruhe: Unter der Tempoangabe »più animato« macht sich ein nervöses Accelerando bemerkbar. Das zunächst so ruhig fließende Thema gerät ins
Laufen, steigert sich im Tempo zu Sechzehntelkaskaden und treibt den Pianisten
in eine virtuos gestaltete Kadenz, wo er in
atemberaubenden Arabesken und Arpeggien sein ganzes Können unter Beweis stellen
kann. Mit einem Schlusstriller findet dieser
Erregungszustand ein Ende, die Flöten lenken in parallelen Terzen versöhnlich zu
Tempo I und damit zum Thema zurück. Für
den Zuhörer ist dies ein beglückender Augenblick: Man empfindet eine Art von Erleichterung und meint, man habe die inzwischen vertraute Melodie noch niemals so
schön gehört wie jetzt, wo sie im voll ausgespielten Streicherklang des Orchesters
erklingt. Eine kurze Coda, die maßgeblich
dem Klavier vorbehalten ist, bringt den
Sergej Rachmaninow:
 2. Klavierkonzert
12
7
Satz zu einem gedämpften Ausklang. In
seiner Abschiedsstimmung scheint er eine
bereits verblassende Erinnerung festhalten und verklären zu wollen.
3. SATZ: FEUERWERK
KAPRIZIÖSER STIMMUNGEN
Der dritte Satz (Allegro scherzando) präsentiert sich als Feuerwerk kapriziöser
Stimmungen und Ideen. Kurze StaccatoMotive zu Beginn scheinen beim Zuhörer
um Aufmerksamkeit für den Auftritt des
Solisten zu werben: Man fühlt sich förmlich
an einen Bühnenauftritt erinnert, wenn er
sich schließlich mit einer bravourösen
Solo- Darbietung ins Geschehen wirft. Die
Vielzahl der Motive, die zueinander in Be-
ziehung treten, die markanten Themenköpfe, der tänzerische, rauschhafte Schwung
und die flexiblen Tempowechsel beschwören eine bunte Szene, die dem Pianisten
quer durch den Satz die Möglichkeit gibt,
seine stupende Technik unter Beweis zu
stellen. Ein wahrhaft monumentaler Eindruck entsteht schließlich am Satzende,
wenn das Hauptthema sowohl im Klavier
wie im Orchester »maestoso« erklingt.
Obwohl Rachmaninow phänomenale Erfolge
beim Publikum feierte: Von der Fachwelt
wird er nach wie vor zwiespältig beurteilt,
verübelt man doch einem Komponisten des
20. Jahrhunderts, Gefühl und Melodie zur
Grundlage seiner Werke gemacht zu haben.
Wohl wissend, dass die zeitgenössischen
Futuristen radikale Neuerungen anstrebten, bekannte sich Rachmaninow in einer
Äußerung des Jahres 1919 mit Nachdruck
zu seiner retrospektiven Kompositionsästhetik: »Große Komponisten lenkten immer vorrangig ihre Aufmerksamkeit auf die
Melodie als das führende Element in der
Musik – Melodie ist in der Tat ihre Hauptgrundlage, da ja einer vollkommenen Melodie bereits die eigene harmonische Formgebung innewohnt...«
Das Ehepaar Natalja und Sergej Rachmaninow
(um 1920)
Sergej Rachmaninow:
 2. Klavierkonzert
8
Titanischer
Lebenslauf in Tönen
STEPHAN KOHLER
LITERARISCHE VORBILDER
GUSTAV MAHLER
(1860–1911)
Symphonie Nr. 1 D-Dur
1. Langsam, schleppend
2. Scherzo: Kräftig bewegt,
doch nicht zu schnell
3. Feierlich und gemessen,
ohne zu schleppen
4. Finale: Stürmisch bewegt
Letzte Fassung der viersätzigen Version
(1906)
In den zahlreichen Titelvarianten und später wieder zurückgezogenen Inhaltsangaben der Symphonie finden sich Anspielungen u. a. auf Dante Alighieris »Divina Commedia«, Honoré de Balzacs »Comédie humaine« und Ernst Theodor Amadeus Hoffmanns »Fantasiestücke in Callot’s Manier«. Am häufigsten zitiert wird allerdings Mahlers Lieblingsautor Jean Paul
(1763–1825), der mit insgesamt drei seiner Werke vertreten ist: »Siebenkäs. Blumen-, Frucht- und Dornenstücke oder
Ehestand, Tod und Hochzeit des Armen­
advokaten F[irmian]. St[anislaus]. Siebenkäs im Reichsmarktflecken Kuhschnappel«
(1796/97), »Herbst-Blumine oder Gesammelte Werkchen aus Zeitschriften« (1810–
1820) und nicht zuletzt »Titan« (1800–
1803), Jean Pauls »Kardinal- und Kapitalroman«, der in Mahlers Versuchen einer
prägnanten Titelgebung dominiert.
ENTSTEHUNG
LEBENSDATEN DES KOMPONISTEN
Geboren am 7. Juli 1860 in Kalischt / Böhmen (heute: Kalište / Tschechien); gestorben am 18. Mai 1911 in Wien.
Einzelheiten des motivischen Materials
wurzeln in Mahlers Kasseler Zeit (1883–
85), aus der auch der komplette 2. Satz
(»Blumine«) stammt – ursprünglich die
Begleitmusik zu einem »Lebenden Bild«,
das eine Episode aus Joseph Victor von
Gustav Mahler: 1. Symphonie
9
Scheffels Versepos »Der Trompeter von
Säkkingen« illustrierte. Die Ausarbeitung
zur großangelegten Symphonie erfolgte
»neben fortwährendem Dirigieren und Einstudieren« innerhalb von sechs Wochen
von Ende Januar bis Anfang März 1888 in
Leipzig. Das ursprünglich 5-sätzige Werk
wurde nach Aufführungen in Hamburg
(1893) und Weimar (1894) auf 4 Sätze verkürzt und in dieser Form 1899 im Verlag
Weinberger in Wien als »Symphonie Nr. 1 in
D-Dur« erstmals gedruckt.
URAUFFÜHRUNG
Am 20. November 1889 in Budapest (im
Rahmen eines »Philharmonischen Konzerts«
des Orchesters der Königlich-Ungarischen
Hofoper unter Leitung von Gustav Mahler);
gespielt wurde die 5-sätzige Originalfassung mit dem zusätzlichen, »Blumine« betitelten Andante. In der 4-sätzigen Form
(ohne »Blumine«) erklang das Werk erstmals am 16. März 1896 in Berlin.
»KAMPF DER TITANEN«
UND ANDERE LEIPZIGER DRAMEN
Menschliches, Allzumenschliches stand am
Anfang der Genesis von Mahlers erster
Symphonie. Zunächst ganz vordergründig
die vorprogrammierte berufliche Rivalität
mit Arthur Nikisch, dem fünf Jahre älteren
»Pultstar«, dem sich der neu installierte
Leipziger Opernkapellmeister Mahler überlegen fühlte und dennoch auf Dauer untergeordnet, ja sogar ausgeliefert sah. Dann
die Gunst der Stunde, der sich Mahler in­
stinktsicher, aber geradezu hemmungslos
ergab, indem er während einer krankheitsbedingten Abwesenheit des beargwöhnten
»Vorgesetzten« letzte physische Reserven
mobilisierte, um die ersehnte Hegemonie
am Leipziger Opernhaus zu erringen. Man
höre und staune: In der Saison 1887/88 dirigierte Mahler in 214 Vorstellungen nicht
weniger als 54 verschiedene Werke !
In diese Zeit einer überaus aufreibenden
Kraftprobe fiel auch die Bearbeitung einer
unvollendet gebliebenen Oper Carl Maria
von Webers, »Die drei Pintos«, die Mahler
im Hause des Komponisten-Enkels Carl von
Weber kennen lernte. Er verliebte sich dabei nicht nur in Webers Fragment gebliebene Partitur, sondern auch in die Gattin des
Gastgebers; in Mahlers Biographie scheinen hier, wie so oft, Extremsituationen
aufeinander getroffen zu sein. Ob Marion
von Weber tatsächlich Mann und Kinder
verlassen wollte, um mit Mahler »durchzubrennen«; ob die unglückliche Liebe zu ihr
den künstlerischen Mutationsprozess in
Gang setzte, der sich im Gewaltakt einer
»titanischen« Symphonie entlud – immerhin haben wir auch aus späteren Jahren
Zeugnisse dafür, dass Mahler erotische
Ängste in künstlerische Energie umzusetzen wusste. An seinen Freund Fritz Löhr
Gustav Mahler: 1. Symphonie
10
schrieb er verklausuliert, aber mit letztlich entwaffnender Offenheit: »Trilogie der
Leidenschaft und Wirbelwind des Lebens !
Alles in mir und um mich wird ! Nichts ist !
Lasst mich jetzt noch ein bisschen durch !
Dann sollt ihr alles erfahren !« Kaskaden
von Ausrufezeichen, hinter denen sich eine
nur mühsam camouflierte Liebesaffaire
verbarg: ihr Name lautete zwar Marion von
Weber, in Wirklichkeit aber hieß sie »Symphonie«.
KÜNSTLERISCHE FIKTION CONTRA
BIOGRAPHISCHE REALITÄT
Mahler, sonst ein Muster an Pflichtbewusstsein und Amtstreue, geriet ganz offensichtlich ins Schludern. Dem Leipziger
Intendanten Max Staegemann verriet er
die Ursache seiner merkwürdigen »Nachlässigkeit« nicht, sondern stellte nur anheim, sein Verhalten würde milder beurteilt werden, wüsste man um die rational
nicht steuerbaren Gründe: »Lassen Sie
noch zwei Monate ins Land gehen, und Sie
sollen sehen, dass ich wieder ›der Alte‹
sein werde !« Man weiß wenig über die
amouröse Realität von Mahlers Beziehung
zur Freifrau von Weber; die geradezu fanatische Komponierwut, die sie aber ganz offensichtlich auslöste, lässt immerhin auf
einen hohen Bedarf an Triebsublimierung
schließen, wie er noch im Brief an Fritz
Löhr anlässlich der Fertigstellung der
Symphonie durchschimmert: »So ! Mein
Werk ist fertig ! Es ist so übermächtig geworden – wie es aus mir wie aus einem
Bergstrom herausfuhr ! Wie mit einem
Schlag sind alle Schleusen in mir geöffnet !« In nur sechs Wochen von Ende Januar bis Anfang März 1888 war die Symphonie zu Papier gebracht, von der Mahler
später zugab, sie sei zwar von einer leidenschaftlichen Liebe ausgelöst, in ihrer
künstlerischen Physiognomie aber nicht
von ihr vereinnahmt worden.
Im Gegenteil: Mahler legte großen Wert auf
die Beobachtung, »dass die Symphonie
über die Liebesaffaire hinaus ansetzt; sie
liegt ihr zugrunde – respektive: sie ging
im Empfindungsleben des Schaffenden
voraus. Aber das äußere Erlebnis wurde
zum Anlass und nicht zum Inhalt des
Werks !« Der hier angedeutete Verschmelzungsprozess von biographischer Realität
und künstlerischer Fiktion ließ sogar perspektivische Brückenschläge in die Vergangenheit zu: Während Mahlers Kapellmeisterzeit in Kassel (1883-85) provozierte die
nicht minder hoffnungslose Liebe zur Koloratursopranistin Johanna Richter den Zyklus »Lieder eines fahrenden Gesellen«,
dessen Melodik wiederum in das Leipziger
symphonische Erstlingswerk einging. Mit
anderen Worten: Mahlers Musik synthetisiert Liebesbeziehungen aus verschiedenen Zeitabschnitten, indem sie die Kasseler »Gesellen«-Lieder zum thematischen
Movens einer vier Jahre später komponierten, »wortlosen« Symphonie macht, die
eben dadurch semantisiert und »lesbar«
wird. Unterschiedlich Erlebtes gerät zum
musikalischen Amalgam: Eine »abgeschmackte Weibergeschichte« und eine
unglückliche Liebe mutieren zur »Liebe
schlechthin« – so wie die heterogenen Herkünfte und Bedeutungen der Musik zur
»Musik schlechthin« zusammenfließen.
»MUSIK ÜBER MUSIK«:
COLLAGETECHNIKEN
UND BAUKASTENPRINZIP
»Das Komponieren ist wie ein Spielen mit
Bausteinen, wobei aus denselben Steinen
immer ein neues Gebäude entsteht. Die
Steine aber liegen von der Jugend an, die
Gustav Mahler: 1. Symphonie
11
Gustav Mahler in Leipzig (1888)
Gustav Mahler: 1. Symphonie
12
allein zum Sammeln und Aufnehmen bestimmt ist, alle schon fix und fertig da !«
Von Mahlers Seelenfreundin Natalie BauerLechner überliefert, entschlüsselt die
selbstexegetische Äußerung ein zentrales
Bauprinzip der 1. Symphonie, das man
ohne Übertreibung als Variationsprozess
über vorgegebenes Material, als »Musik
über Musik« bezeichnen könnte. Dem
1. Satz und dem Mittelteil des 4. Satzes
legte Mahler die Melodik zweier Lieder aus
dem Zyklus »Lieder eines fahrenden Gesellen« (1884) zugrunde; die Musik des 2.
Satzes mit dem bei Jean Paul ausgeborgten Titel »Blumine« entlehnte er der im
selben Zeitraum entstandenen Begleit­
musik zu »Lebenden Bildern«, die auf der
Kasseler Bühne Joseph Victor von Scheffels Versepos »Der Trompeter von Säkkingen« illustrierten; im Scherzo, dem später
an die Stelle von »Blumine« vorgerückten
3. Satz, werden Melodiepartikel aus dem
frühen Lied »Hans und Grete« von 1880
zitiert; der 4. Satz verarbeitet den berühmten Studentenkanon »Frère Jacques«
bzw. »Fra Martino«, und ins Finale schließlich sind Motive aus Franz Liszts »Dante-­
Symphonie« (1856) und Wagners »Parsifal« (1882) eingeflossen.
Lange Zeit war es Mode, die thematische
»Diskontinuität« von Mahlers Musik, ihren
»collageartigen« Ansatz, als Ausflucht in
eine Art höchst geistreicher »Kapellmeistermusik« zu interpretieren, die den Mangel an genuiner Inspiration raffiniert zu
vertuschen suchte. In Wirklichkeit war das
Spielen mit heterogenen »Bausteinen«,
das Amalgamieren von meilenweit entfernten musikalischen Herkünften nicht nur
gewollt, sondern sogar das Grundprinzip
von Mahlers Musikästhetik. Umso erstaunlicher, dass der Komponist nach einigen
Aufführungen der 5-sätzigen Originalfassung seiner »Ersten« auf den »Blumine«-­
Satz verzichten wollte, der einen serenadenartigen Einschub zwischen Kopfsatz
und Scherzo und damit einen Vorgriff auf
die 5-Sätzigkeit manch späterer Mahler-­
Symphonie darstellte. Waren es dramaturgische Überlegungen, die der traditionellen 4-Sätzigkeit den Vorzug gaben, oder
schlicht Maßstäbe des musikalischen Niveaus, nach denen »Blumine« als »Salonmusik« zu disqualifizieren war ? Vieles
spricht dafür, dass Mahler die gattungskonforme Nähe zur Symphonie der Wiener
Klassik suchte, um die keineswegs unangefochtene semantische Aussage- und
Überzeugungskraft seiner Musik durch ein
traditionelles formales Konzept positiv zu
beeinflussen.
SYMPHONISCHE DICHTUNG
ODER TONDICHTUNG
IN SYMPHONIEFORM ?
Wenn Brahms die Meinung vertrat, dass
eine Symphonie zu schreiben »seit Haydn
kein bloßer Spaß mehr, sondern eine Angelegenheit auf Leben und Tod« sei, dann traf
dies auf Mahler in noch weit höherem Maße
zu – weshalb er im Anfangsstadium seiner
»Ersten« den Terminus »Symphonie«
ängstlich mied und auf zahlreiche, oft umständliche Formulierungen der Programmmusik auswich. Eine »Inhaltsangabe«, wie
sie Mahler für die Aufführungen in Hamburg und Weimar konzipierte, wurde für die
Budapester Uraufführung allerdings keine
verfasst; hier beschränkte er sich darauf,
sein Werk als »Symphonische Dichtung in
zwei Abteilungen« anzukündigen, deren
fünf Sätze – mit Ausnahme des vierten –
noch völlig neutral tituliert waren:
Gustav Mahler: 1. Symphonie
13
Der Beginn des ursprünglich 4. Satzes in Mahlers Handschrift (Fassung Hamburg 1893)
Gustav Mahler: 1. Symphonie
14
I. Abteilung: 1. Einleitung und Allegro
comodo; 2. Andante; 3. Scherzo.
II. Abteilung: 4. À la pompes funèbres;
attacca: 5. Molto appassionato.
Veranlasst durch das allgemeine Unverständnis, das sein Erstlingswerk in Budapest hervorgerufen hatte, ließ Mahler die
Symphonie vier Jahre ruhen, um sie 1893
in Hamburg mit einem neu und ausführlich
formulierten »Programm« als »Tondichtung in Symphonieform« vorzustellen:
»Titan«, eine Tondichtung in Symphonieform (Manuscript)
1. Theil: »Aus den Tagen der Jugend«,
Blumen-, Frucht- und Dornstücke
I. »Frühling und kein Ende« (Einleitung und
Allegro comodo). Die Einleitung stellt das
Erwachen der Natur aus langem Winterschlafe dar.
II. »Blumine« (Andante).
III. »Mit vollen Segeln« (Scherzo).
2. Theil: »Commedia humana«
IV. »Gestrandet !« (ein Todtenmarsch in
»Callot’s Manier«). Zur Erklärung dieses
Satzes diene Folgendes: Die äußere Anregung zu diesem Musikstück erhielt der Autor durch das in Österreich allen Kindern
wohlbekannte parodistische Bild: Des Jägers Leichen­begängniß, aus einem alten
Kindermärchenbuch: Die Thiere des Waldes
geleiten den Sarg des gestorbenen Jägers
zu Grabe; Hasen tragen das Fähnlein, voran eine Capelle von böhmischen Musikanten, begleitet von musicirenden Katzen,
Unken, Krähen etc., und Hirsche, Rehe,
Füchse und andere vierbeinige und gefiederte Thiere des Waldes geleiten in possirlichen Stellungen den Zug. An dieser Stelle
ist dieses Stück als Ausdruck einer bald
ironisch lustigen, bald unheimlich brütenden Stimmung gedacht, auf welche dann
sogleich
V. »Dall’ Inferno« (Allegro furioso) folgt,
als der plötzliche Ausbruch der Verzweiflung eines im Tiefsten verwundeten Herzens.
AKUTE SPRACHPROBLEME BEIM
VERBALISIEREN VON MUSIK
Das Hamburger Programm ließ Mahler nur
wenig retouchiert auch 1894 in Weimar
drucken: Jean Pauls »Dornenstücke« wurden nun richtig im Plural zitiert; die Einleitung schilderte »das Erwachen der Natur
im Walde am frühesten Morgen«; die Titel
des zweiten und vierten Satzes wurden in
»Bluminen-Capitel« bzw. »Des Jägers Leichenbegängniss« umbenannt; und der 5.
Satz erhielt den noch deutlicher auf Dante
und Liszt verweisenden Titel »Dall’ Inferno
al Paradiso«. Doch auch in Weimar sah sich
Mahler Missverständnissen ausgesetzt,
für die er – wie seinerzeit in Budapest das
Fehlen – nunmehr das Vorhandensein eines
Programms verantwortlich machte. Folgerichtig nahm er bei der Berliner Erstaufführung von 1896 die Hamburger bzw.
Weimarer Inhaltsangabe wieder aus dem
Programmheft: »Dass ich sie diesmal
wegließ, hat nicht nur darin seinen Grund,
dass ich mein Werk dadurch für durchaus
nicht erschöpfend – ja nicht einmal zutreffend charakterisiert glaube, sondern
weil ich es erlebt habe, auf welch falsche
Wege hiedurch das Publikum geriet !«
Gustav Mahler: 1. Symphonie
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Gustav Mahler mit Schwester Justine (»Justi«) in Budapest (1889)
Gustav Mahler: 1. Symphonie
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Nun könnte man glauben, das literarische
Fundament der Symphonie – wenn man
sich seiner so umstandslos entledigen
konnte – sei von Anfang an auf wackeligen
Füßen gestanden. Das Gegenteil davon ist
wahr: Bereits dem frühesten uns über­
lieferten Autograph der Symphonie, weder
für die Presse noch fürs Publikum, sondern
ausschließlich für sich selbst verfasst,
hatte Mahler eine komprimierte Kurzfassung des in Hamburg und Weimar veröffentlichten Programms vorangestellt:
Symphonie (»Titan«) in 5 Sätzen
(2 Abtheilungen) von Gustav Mahler
I. Theil: »Aus den Tagen der Jugend«
1. »Frühling und kein Ende«
2. »Blumine«
3. »Mit vollen Segeln«
II. Theil: »Commedia humana«
4. Todtenmarsch in »Callots Manier«
5. »Dall’ Inferno al Paradiso«
VOM LEBEN UND STREBEN
IM DIESSEITS UND JENSEITS
Aus der Hölle irdischer Verstrickung ins
Paradies göttlicher Verklärung: Von seiner
Vertrauten Natalie Bauer-Lechner wird berichtet, Mahler habe bei der Komposition
der 1. Symphonie das Portrait »eines
kraftvoll heldenhaften Menschen«, also
eine Art »Heldenleben« zehn Jahre vor
Strauss’ gleichnamigem Epos im Sinn gehabt und letztlich, ebenfalls wie Strauss,
sein eigenes Leben und Streben utopisch
verklären wollen. In der Tat wird Bauer-­
Lechners Gesprächsprotokoll, demzufolge
Mahlers »Zweite« die einzig folgerichtige
Antwort auf seine »Erste« sei, die »Auferstehungssymphonie« die »wahre, höhere
Auflösung« des Hymnus’ auf das Leben, in
dem die »Erste« kulminiere, von Selbstzeugnissen des Komponisten gestützt: In
einem Brief an Gerhart Hauptmanns
Schwager Max Marschalk von 1896 ist
ebenfalls die Rede vom »Helden« der 1.
Symphonie, der in der 2. Symphonie zu
Grabe getragen, von den Toten auferweckt
und im Jenseits verklärt werde. Was hier
werkübergreifend auf zwei Symphonien
verteilt ist, findet sich im 4. Satz der 1.
Symphonie noch höchst ironisch ineinander verkeilt: Goethes »selige Sehnsucht«
nach einem permanenten »Stirb und Werde« als provokanter Mix aus Leichen­
begängnis und übertriebener Lebenslust.
Dieser »Todtenmarsch« nahm in des Komponisten Selbstexegese stets den breitesten Raum ein, weil er von allen Sätzen der
Symphonie von Publikum und Presse »am
meisten missverstanden und geschmäht«
wurde. Nach dem Vorbild E. T. A. Hoffmanns und des von ihm verehrten skurrilen Manieristen der Barockzeit Jacques
Callot entwirft er eine unheimliche Schattenszenerie, die in Mahlers Nacherzählung
für Natalie Bauer-Lechner das offiziell propagierte Bild von den »musicirenden Thieren des Waldes in possirlichen Stellungen«
weit hinter sich lässt: »An unserem Helden
zieht ein Leichenbegängnis vorbei, und das
ganze Elend, der ganze Jammer der Welt
mit ihren schneidenden Kontrasten und
der grässlichen Ironie fasst ihn an. Den
Trauermarsch hat man sich von einer ganz
schlechten Musikkapelle, wie sie solchen
Leichenbegängnissen zu folgen pflegt,
dumpf abgespielt zu denken. Dazwischen
tönt die ganze Rohheit, Lustigkeit und
Gustav Mahler: 1. Symphonie
17
Mahler dirigiert die Wiener Erstaufführung seiner 1. Symphonie (1900)
Banalität der Welt in den Klängen irgend
einer sich dreinmischenden böhmischen
Musikantenkapelle hinein, zugleich die
furchtbar schmerzliche Klage des Helden.
Es wirkt erschütternd in seiner scharfen
Ironie und rücksichtslosen Polyphonie, besonders wo wir – nach dem Zwischensatz
– den Zug vom Begräbnis zurückkommen
sehen und die Leichenmusik die übliche,
hier durch Mark und Bein gehende lustige
Weise anstimmt.«
JEAN PAUL-LEKTÜRE ALS MEDIUM
DER SELBSTERKENNTNIS
Unabhängig davon, dass Mahler die ungewöhnliche Satzanlage der Symphonie, ihre
überspitzt genrehaften, klanglich innovativen Mittelsätze und collagehaften Klitterungen konträrster Ausdrucksdimensionen dem Publikum gegenüber (zeitweise)
für erklärungsbedürftig hielt, spielte für
ihn die Einbettung seiner Musik in über-
Gustav Mahler: 1. Symphonie
18
greifende literarische Zusammenhänge
eine offenbar größere Rolle als bisher angenommen. Vor allem dürfen jene Assoziationen und Reminiszenzen nicht unterschätzt werden, in denen Jean Pauls zur
Entstehungszeit von Mahlers Symphonie
knapp 100 Jahre alter, aber immer noch
hochaktueller Roman »Titan« eine mehr als
nur titelgebende Rolle spielte. Ursprünglich konzipiert als eine Art »Erziehungs­
roman«, dessen Held Albano de Cesara sich
zu einem »guten, idealischen Genie in allem«
entwickeln sollte, nannte ihn Jean Paul das
»liebste und beste unter meinen Werken«,
seinen alles umfassenden »Kardinal- und
Kapitalroman«. Schon im selbstgestellten
Anspruch ist er als Sprachkunstwerk vergleichbar mit Mahlers »titanischer« Werkund Weltkonzeption und weist mehr als nur
zufällige Parallelen zur Ästhetik des jungen Leipziger Opernkapellmeisters auf.
Wie von Mahler damals vorgelebt, spielt
auch bei Jean Paul das Liebesleben eine
zentrale Rolle bei der Entwicklung Albanos
zum »idealischen Genie«. Durchgehend
»erhabener« Stil wird von satirischen
»Digressionen« nach dem Vorbild Lawrence Sternes konterkariert, ja sogar unterlaufen, und nicht anders als in Mahlers
Musik bedingen sich Selbstüberhöhung
und Selbstironie in Jean Pauls literarischer
Ästhetik wechselseitig.
zu begreifen und nach dieser irrigen Vorstellung auch gezielt zu lenken, an der
stärkeren Gegenmacht des Herzens zerbricht. Jean Pauls »Titan« emanzipiert
sich von eigener Passivität, vor allem aber
vom Intrigenspiel seiner dekadenten Umwelt, indem er ihre fratzenhafte Fassade
»titanisch« durchbricht. Nicht zufällig
also berief sich Mahler auf einen Autor, der
seine individualistischen und sensitiven
Konzeptionen auf literarischem Sektor
vorwegnahm und in vielen seiner Werke –
auch darin ein Vorbild Mahlers – heroisches Aufbegehren gegen fragile Maskenund Attrappenwelten feierte.
Wenn es in einem Brief Jean Pauls an Emilie
von Berlepsch 1797 heißt: »Ach möcht’ es
mein ›Titan‹ so klar darstellen, als es in
mir steht, dass die ganze idealische Welt
nur vom innern, nicht vom äussern Menschen betreten und beschauet werden
kann !«, dann könnte dieser Stoßseufzer
ebenso gut von Gustav Mahler stammen,
der wie Jean Paul lebenslang davon überzeugt war, dass jeder Versuch, das Leben
als äußerlich determinierten Mechanismus
Gustav Mahler: 1. Symphonie
22
19
Valery
Gergiev
DIRIGENT
wichtigsten Pflegestätten der russischen
Opernkultur aufgestiegen ist.
In Moskau geboren, studierte Valery Gergiev
zunächst Dirigieren bei Ilya Musin am Leningrader Konservatorium. Bereits als Student
war er Preisträger des Herbert-von-Karajan
Dirigierwettbewerbs in Berlin. 1978 wurde
Valery Gergiev 24-jährig Assistent von Yuri
Temirkanov am Mariinsky Opernhaus, wo er
mit Prokofjews Tolstoi-Vertonung »Krieg und
Frieden« debütierte.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten leitet er nun
das legendäre Mariinsky Theater in St. Petersburg, das in dieser Zeit zu einer der
Mit den Münchner Philharmonikern verbindet
Valery Gergiev seit der Saison 2011/12 eine
intensivere Zusammenarbeit. So hat er in
München mit den Philharmonikern und dem
Mariinsky Orchester alle Symphonien von
Dmitrij Schostakowitsch und einen Zyklus
von Werken Igor Strawinskys aufgeführt.
Seit der Spielzeit 2015/16 ist Valery Gergiev
Chefdirigent der Münchner Philharmoniker.
Als »Maestro der Stadt« wendet er sich seitdem mit Abo- und Jugendkonzerten, Öffentlichen Generalproben, »Klassik am Odeonsplatz« und dem Festival MPHIL 360° sowohl
an die Münchner Konzertbesucher als auch
mit regelmäßigen Livestream- und Fernsehübertragungen aus der Philharmonie im Gasteig an das internationale Publikum.
Seit September 2016 liegen die ersten
CD-Aufnahmen des orchestereigenen Labels
MPHIL vor, die seine Arbeit mit den Münchner
Philharmonikern dokumentieren. Weitere
Aufnahmen, bei denen besonders die Symphonien von Anton Bruckner einen Schwerpunkt bilden, sind in Vorbereitung. Reisen
führten die Münchner Philharmoniker mit
Valery Gergiev bereits in zahlreiche europäische Städte sowie nach Japan, China, Korea
und Taiwan.
Künstlerbiographie
20
23
Daniil
Trifonov
KLAVIER
Preis und beim Moskauer TschaikowskyWettbewerb wurde er zusätzlich zur »Goldmedaille im Fach Klavier« mit dem Grand
Prix des Gesamtwettbewerbs ausgezeichnet.
Daniil Trifonov, 1991 in Nischni Nowgorod
geboren, studierte zunächst am Moskauer
Gnessin-Institut in der Klasse von Tatjana
Zelikman bevor er 2009 ans Cleveland Institute of Music zu Sergej Babayan wechselte.
Neben der Ausbildung zum Pianisten studierte er ab 2006 auch Komposition und
konnte sich bereits mit eigenen Werken profilieren. 2011 ging Daniil Trifonov innerhalb
weniger Wochen bei zwei international renommierten Klavierwettbewerben als Gewinner hervor: Beim Arthur-Rubinstein Wettbewerb in Tel Aviv errang er den 1.
Daraufhin trat er mit vielen der weltbesten
Orchester und Dirigenten auf und wurde zu
bekannten Festivals eingeladen. Die Süddeutsche Zeitung nannte ihn nach seinem
Deutschland-Debüt in der Berliner Philharmonie 2013 »eines der erfolgreichsten und
unbegreiflichsten Klaviertalente der letzten Jahrzehnte«. Der Live-Mitschnitt seines umjubelten Debüts in der New Yorker
Carnegie Hall wurde für den Grammy nominiert und erhielt 2014 den ECHO KlassikPreis in der Kategorie Nachwuchskünstler
des Jahres (Klavier). Seine Aufführung von
Prokofjews Klavierkonzerten Nr. 1 und
Nr. 3 mit dem London Symphony Orchestra
unter Valery Gergiev war einer der Höhepunkte bei den BBC Proms 2015. In der
letzten Saison tourte Daniil Trifonov u. a.
mit dem Mariinsky- Orchester und Valery
Gergiev durch Japan und folgte Wiedereinladungen zum New York Philharmonic Orchestra, zum Chicago Symphony Orchestra
und zum Philharmonia Orchestra London.
Außerdem gab er in mehreren amerikanischen Städten Konzerte als Duopartner
von Gidon Kremer.
Künstlerbiographie
21
Französische Musik in den
ersten Jahrzehnten der
Orchestergeschichte
GABRIELE E. MEYER
Anders als die Musik russischer und weiterer slawischer Komponisten stand das
französische Musikschaffen seltener auf
den Programmen der Münchner Philharmoniker. Einzig Hector Berlioz, meist mit
seiner »Symphonie fantastique«, sowie
Camille Saint-Saëns und César Franck wurden vergleichsweise oft aufgeführt. Doch
auch Werke von Georges Bizet, Charles
Bordes, Emmanuel Chabrier, Gustave Charpentier, Ernest Chausson, Claude Debussy,
Léo Delibes, Paul Dukas, Vincent d’Indy,
Désiré-Émile Inghelbrecht, Édouard Lalo,
Aimé Maillart, Jules Massenet, Jules Mouquet, Jacques Offenbach, Maurice Ravel,
Ambroise Thomas, Édouard Trémisot und
Charles M. Widor wurden gespielt, programmatisch hin und wieder noch erweitert und ergänzt um Werke der eng mit der
französischen Musiktradition verbundenen
Schweizer Komponisten Gustave Doret,
Arthur Honegger, Émile Jaques-Dalcroze
und Pierre Maurice sowie der Belgier Paul
Gilson und Désiré Pâque. Einige Namen sind
heute nahezu unbekannt. Andere, allen
voran Berlioz, Debussy und Ravel, gehören
schon längst zum Standardrepertoire eines
jeden Orchesters. – Immerhin wurden in
den ersten Jahrzehnten seit der Orchestergründung 1893 auch gerne französische Abende durchgeführt. So erklangen,
beispielsweise, am 21. November 1904
unter Felix Weingartners Leitung Stücke von
d’Indy, Jaques-Dalcroze und Berlioz, dem
nur wenige Tage später mit der »HaroldSymphonie« und der »Phantastischen« ein
umjubelter Berlioz-Abend unter dem Dirigenten Peter Raabe folgte.
Für die Spielzeit 1928/29 stellte der philharmonische Dirigent Friedrich Munter
unter dem Motto »fremdländische Abende« ebenfalls einen »Französischen Komponisten- Abend« zusammen. Das Konzert
wurde mit den Worten angekündigt, dass
es aufgrund des großen Umfangs der Musik leider nicht möglich sei, auch die altfranzösischen Meister wie Lully, Rameau
und Grétry zu berücksichtigen. Munter
begann mit Berlioz, dem »französischen
Beethoven« und seiner Ouvertüre zu »Le
Corsaire«. Am Ende stand ein Beispiel der
»allermodernsten französischen Musik«,
das 1920 entstandene Orchesterstück »El
Greco« von Inghelbrecht, einem Schüler
und Freund Debussys.
Französische Musik bei den Münchner Philharmonikern
22
Dessen Musik wiederum war bei den Philharmonikern zum wahrscheinlich ersten
Mal am 5. Dezember 1903 zu hören: »Herr
José Lassalle eröffnete den letzten der
drei Modernen Abende, die er mit dem verstärkten Kaim-Orchester veranstaltet hat,
mit einem Stück des gelegentlich seiner
Komposition von Maeterlincks »Pelléas et
Mélisande« auch in Deutschland vielgenannten Claude Debussy. Die Wiedergabe
des Vorspiels zum ›Nachmittag eines Faun‹,
dem eine Dichtung von Stéphane Mallarmé,
dem bekannten Décadent, zu Grunde liegt,
ließ […] manches zu wünschen übrig.« Zu
Beginn seines Konzertberichts versuchte
der möglicherweise durch die anscheinend
unzulängliche Wiedergabe irritierte Rezensent der »Münchner Neuesten Nachrichten« dem Stück noch insofern gerecht zu
werden, indem er sich auf Debussys kompositorische Idee einließ. Doch am Ende
seiner Überlegungen bekannte er in einer
aberwitzigen Volte, dass das Stück zwar
rein musikalisch betrachtet, barer Unsinn
sei, aber »trotz alledem etwas hat, was
durchaus neu und von einzigartig unbeschreiblichem Reiz ist«.
Weitere Begegnungen mit dem Werk des
großen Klangmagiers folgten, teilweise als
Münchner Erstaufführungen. Aufgeführt
wurden die »Petite Suite«, in der Orchesterfassung von Henri Büsser, sodann, am
25. Oktober 1912, »Rondes de Printemps«,
die Nummer 3 aus den »Images«. Ferner
erklangen, 1913, »Danse sacrée et Danse
profane« für chromatische Harfe und
Streichorchester, ausgeführt von dem berühmten italienischen Harfenvirtuosen Luigi Magistretti, sowie, noch im Herbst, eine
Bearbeitung derselben »Danses« für Klavier und Streicher.
Viele Jahre später lernten die Münchner
Konzertbesucher in Oswald Kabasta einen
Dirigenten kennen, der nach zeitgenössischen Berichten zu urteilen, ein vorzüglicher Sachwalter der Debussy'schen Klangwelt gewesen sein muss. Die Wiedergaben
von »La Mer« und »Ibéria« machten offenkundig, wie sehr sich die Einstellung zu der
nur auf den ersten Blick substanzlosen,
lediglich auf atmosphärische Farbmischungen ausgerichteten Musik geändert hatte.
Oscar von Pander von den »Münchner Neuesten Nachrichten« sah in »Ibéria« »die
geistreichste Orchestermusik, die man
sich denken kann. […] Die Ausführung unter
Kabastas glänzender Leitung zeigte wiederum die treffliche Arbeit unserer Philharmoniker«, die den ganz ungewöhnlichen
Anforderungen des Stücks hinsichtlich
Schönheit, Genauigkeit und Durchsichtigkeit beispielhaft gewachsen waren. »Der
Beifall war stürmisch und wurde vom Dirigenten mit Recht auch auf das prächtige
Orchester bezogen« (MNN, 8. Feb. 1939).
Maurice Ravels 1928 in Paris uraufgeführter »Boléro« erlebte seine Münchner Premiere in Zusammenarbeit mit dem einige
Jahre zuvor gegründeten Forum für Neue
Musik, der »Vereinigung für zeitgenössische Musik«. Auf dem von Adolf Mennerich
geleiteten Programm vom 13. März 1931
standen außerdem Paul Hindemiths 3. Violinkonzert und Wolfgang von Bartels 1.
Symphonie. Während Hindemiths Konzert
als Zumutung und Verirrung abgetan wurde, bezeichnete H. Ruoff (MNN) die Ravel'sche Komposition als »eine Marotte des
großen Könners, aber eine geistreiche und
witzige«. Nach dem abrupten Stillstand
des scheinbar unaufhaltsam kreisenden
Stücks schallten dem Dirigenten und den
Französische Musik bei den Münchner Philharmonikern
23
Ravels »Boléro« steht 1931 zum ersten Mal auf dem Programm der Münchner Philharmoniker
auch hier glänzend disponierten Musikern
laute Bravorufe entgegen.
Noch zwei weitere Werke Ravels profitierten von der inzwischen erlangten Subtilität
im Umgang mit der französischen Klangwelt. Mit der Münchner Erstaufführung der
»Rapsodie espagnole« am 28. November
1938 erinnerten die Musiker, wiederum
unter Kabastas Leitung, an den im Herbst
1937 gestorbenen Komponisten, »der nach
dem Tode Debussys als der repräsentativste der zeitgenössischen Komponisten
Frankreichs gelten durfte«. Etwa zwei Monate später stellte Adolf Mennerich in einem deutsch-französischen Abend noch
Ravels »Ma Mère l’Oye« vor. Die Schönheiten auch dieser Partitur gerieten nach damaligen Berichten zu einem »höchst fesselnden Erlebnis«. – Dann, mit dem Einmarsch Hitlerdeutschlands in Frankreich
im Mai 1940, wurde es rasch still um die
französische Musik.
Französische Musik bei den Münchner Philharmonikern
24
Münchner
Klangbilder
DIE KONZERTPLAKATE DER
SPIELZEIT 2016/17
TITELGESTALTUNG ZUM
HEUTIGEN KONZERTPROGRAMM
»In der griechischen Mythologie gab es ein
Göttergeschlecht der Titanen, welche den
Himmel anstrebten jedoch aus Hochmut
scheiterten. Um scheiternde Himmelstürmer geht es auch in dem Buch ›Titan‹ von
Jean Paul, welches eine große Inspiration
für Gustav Mahler, bei der Erstellung seiner 1. Symphonie, war. Will man Jean Pauls Botschaft in die heutige Zeit übersetzen, so wäre es wohl ›Hochmut kommt vor
dem Fall‹.
Dieses Sprichwort wird in dem Plakat symbolisiert durch eine Barbie-Puppe die ihre
Hände gen Himmel streckt. Die kopflose
Puppe ist hierbei eine Metapher für den
Prototyp Mensch. Den ›Menschen‹ wird das
Aufstreben durch das Logo verweigert.«
(Leopold Goetz, 2016)
DER KÜNSTLER
Leopold Goetz ist Art Director bei der Heye
GmbH in München.
Leopold Goetz
25
Sonntag
26_02_2017 11 Uhr m
Montag 27_02_2017 20 Uhr g4
Donnerstag 02_03_2017 20 Uhr b
Samstag 04_03_2017 19 Uhr d
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Ouvertüre zu »Le Nozze di Figaro« KV 492
Konzert für Violine und Orchester Nr. 3
G-Dur KV 216
FRITZ KREISLER
»Liebesleid« und »Liebesfreud«
JOHANN STRAUSS (SOHN)
Ouvertüre zu »Der Zigeunerbaron«
»Annen-Polka« op. 117
»Frühlingsstimmen«, Walzer für Sopran
und Orchester op. 410
CARL MICHAEL ZIEHRER
»Der Zauber der Montur«, Marsch op. 493
aus »Die Landstreicher«
JULIUS FUČÍK
»Florentiner Marsch« op. 214
JOHANN STRAUSS (SOHN)
Csárdás der Rosalinde aus
»Die Fledermaus«
»Kaiserwalzer« op. 437
ANTON WEBERN
Sechs Stücke für Orchester op. 6
GUSTAV MAHLER
Symphonie Nr. 9 D-Dur
ZUBIN MEHTA
Dirigent
JULIAN RACHLIN
Violine
CHEN REISS
Sopran
FABIO LUISI
Dirigent
FABIO LUISI
Dirigent
Montag
06_03_2017 20 Uhr f
Dienstag
07_03_2017 20 Uhr e4
ROBERT SCHUMANN
Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 38
»Frühlingssymphonie«
JOHANNES BRAHMS
Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Vorschau
26
Die Münchner
Philharmoniker
CHEFDIRIGENT VALERY GERGIEV
EHRENDIRIGENT ZUBIN MEHTA
1. VIOLINEN
Sreten Krstič, Konzertmeister
Lorenz Nasturica-Herschcowici,
Konzertmeister
Julian Shevlin, Konzertmeister
Odette Couch, stv. Konzertmeisterin
Claudia Sutil
Philip Middleman
Nenad Daleore
Peter Becher
Regina Matthes
Wolfram Lohschütz
Martin Manz
Céline Vaudé
Yusi Chen
Iason Keramidis
Florentine Lenz
Vladimir Tolpygo
Georg Pfirsch
Bernhard Metz
Namiko Fuse
Qi Zhou
Clément Courtin
Traudel Reich
Asami Yamada
BRATSCHEN
Jano Lisboa, Solo
Burkhard Sigl, stv. Solo
Max Spenger
Herbert Stoiber
Wolfgang Stingl
Gunter Pretzel
Wolfgang Berg
Beate Springorum
Konstantin Sellheim
Julio López
Valentin Eichler
2. VIOLINEN
VIOLONCELLI
Simon Fordham, Stimmführer
Alexander Möck, Stimmführer
IIona Cudek, stv. Stimmführerin
Matthias Löhlein, Vorspieler
Katharina Reichstaller
Nils Schad
Clara Bergius-Bühl
Esther Merz
Katharina Schmitz
Ana Vladanovic-Lebedinski
Michael Hell, Konzertmeister
Floris Mijnders, Solo
Stephan Haack, stv. Solo
Thomas Ruge, stv. Solo
Herbert Heim
Veit Wenk-Wolff
Sissy Schmidhuber
Elke Funk-Hoever
Manuel von der Nahmer
Isolde Hayer
Das Orchester
27
Sven Faulian
David Hausdorf
Joachim Wohlgemuth
KONTRABÄSSE
Sławomir Grenda, Solo
Fora Baltacigil, Solo
Alexander Preuß, stv. Solo
Holger Herrmann
Stepan Kratochvil
Shengni Guo
Emilio Yepes Martinez
Ulrich von Neumann-Cosel
Ulrich Haider, stv. Solo
Maria Teiwes, stv. Solo
Robert Ross
Alois Schlemer
Hubert Pilstl
Mia Aselmeyer
TROMPETEN
Guido Segers, Solo
Bernhard Peschl, stv. Solo
Franz Unterrainer
Markus Rainer
Florian Klingler
FLÖTEN
POSAUNEN
Michael Martin Kofler, Solo
Herman van Kogelenberg, Solo
Burkhard Jäckle, stv. Solo
Martin Belič
Gabriele Krötz, Piccoloflöte
Dany Bonvin, Solo
Matthias Fischer, stv. Solo
Quirin Willert
Benjamin Appel, Bassposaune
OBOEN
Ricardo Carvalhoso
Ulrich Becker, Solo
Marie-Luise Modersohn, Solo
Lisa Outred
Bernhard Berwanger
Kai Rapsch, Englischhorn
KLARINETTEN
Alexandra Gruber, Solo
László Kuti, Solo
Annette Maucher, stv. Solo
Matthias Ambrosius
Albert Osterhammer, Bassklarinette
FAGOTTE
TUBA
PAUKEN
Stefan Gagelmann, Solo
Guido Rückel, Solo
SCHLAGZEUG
Sebastian Förschl, 1. Schlagzeuger
Jörg Hannabach
Michael Leopold
HARFE
Teresa Zimmermann, Solo
Raffaele Giannotti, Solo
Jürgen Popp
Johannes Hofbauer
Jörg Urbach, Kontrafagott
ORCHESTERVORSTAND
HÖRNER
INTENDANT
Jörg Brückner, Solo
Matias Piñeira, Solo
Paul Müller
Stephan Haack
Matthias Ambrosius
Konstantin Sellheim
Das Orchester
28
IMPRESSUM
TEXTNACHWEISE
BILDNACHWEISE
Herausgeber:
Direktion der Münchner
Philharmoniker
Paul Müller, Intendant
Kellerstraße 4
81667 München
Corporate Design:
HEYE GmbH
München
Graphik:
dm druckmedien gmbh
München
Druck:
Gebr. Geiselberger GmbH
Martin-Moser-Straße 23
84503 Altötting
Larissa Kowal-Wolk und
Gabriele E. Meyer schrieben ihre Texte als Originalbeiträge für die Programmhefte der Münchner
Philharmoniker. Stephan
Kohler stellte seinen Text
den Münchner Philharmonikern zum Abdruck in diesem Programmheft zur
Verfügung; er verfasste
darüber hinaus die lexikalischen Angaben und Kurzkommentare zu den aufgeführten Werken. Künstlerbiographien (Gergiev,
Trifonov): Nach Agenturvorlagen. Alle Rechte bei
den Autorinnen und Autoren; jeder Nachdruck ist
seitens der Urheber genehmigungs- und kostenpflichtig.
Abbildungen zu Sergej
Rachmaninow: Andreas
Wehrmeyer, Sergej Rachmaninow, Reinbek bei Hamburg 2000; Patrick Piggott, Rachmaninov, London
1978; Barrie Martyn,
Rachmaninoff – Composer,
Pianist, Conductor, Hants
/ Brookfield 1990. Abbildungen zu Gustav Mahler:
Gilbert Kaplan (Hrsg.), Das
Mahler Album, New York /
Wien 1995; Kurt Blaukopf
und Zoltan Roman, Mahler
– Sein Leben, sein Werk
und seine Welt in zeitgenössischen Bildern und
Texten, Wien 1976. Programmzettel 1931 (»Bo­
léro«): Privat. Künstlerphotographien: Marco
Borggreve (Gergiev); Dario
Acosta (Trifonov).
Gedruckt auf holzfreiem und
FSC-Mix zertifiziertem Papier
der Sorte LuxoArt Samt
Impressum
HAUPTSPONSOR
UNTERSTÜTZT
OPEN AIR KONZERTE
SONNTAG, 16. JULI 2017, 20.00 UHR
VA L E RY G E R G I E V D I R I G E N T
Y U J A WA N G K L A V I E R
MÜNCHNER PHILHARMONIKER
BRAHMS: KONZERT FÜR KLAVIER UND
ORCHESTER NR.1 D - MOLL OP.15
MUSSORGSKIJ: „BILDER EINER AUSSTELLUNG”
(INSTRUMENTIERUNG: MAURICE RAVEL)
KARTEN:
MÜNCHEN TICKET 089/54 81 81 81
UND BEKANNTE VVK-STELLEN
WWW.KLASSIK−AM−ODEONSPLATZ.DE
’16
’17
DAS ORCHESTER DER STADT
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