Nachhaltigkeitsbericht 2009/10

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Zahlen und Fakten 2 | 3
Zahlen und Fakten.
REWE International AG.
2008
2009
2010
Bruttoumsatz von REWE International AG (in Mrd. EUR)
11,09
6,38
2,25
2,47
11,55
6,91
2,15
2,50
11,84
7,04
2,08
2,72
REWE International AG
Österreich
Italien
Zentral- und Osteuropa
Bruttoumsatz nach Geschäftsfeldern in Österreich (in Mrd. EUR)
6,38
5,62
0,65
0,11
6,91
6,12
0,69
0,11
7,04
6,22
0,71
0,11
Österreich insgesamt
LEH (Billa, merkur, Penny, Großhandel)
DFH (BIPA)
Touristik (JAHN REISEN, ITS BILLA Reisen)
Filialzahl REWE International AG
3.604
2.574
568
462
3.561
2.497
514
550
3.617
2.475
525
617
REWE International AG
Österreich
Italien
Zentral- und Osteuropa
MitarbeiterInnen-Anzahl (gezählte Köpfe per 31.12.)
67.192
36.944
8.600
21.648
67.635
37.075
8.756
21.804
72.402
37.659
8.800
25.943
REWE International AG
Österreich
Italien
Zentral- und Osteuropa
Lehrlinge REWE International AG in Österreich
1.612
1.491
1.566 Lehrlinge
Firmenzugehörigkeit in Jahren in Österreich
6,2
6,5
6,7 durchschnittlich in Jahren
Gesamtenergieverbrauch (mit Mietfilialen) in MWh in Österreich
909.200
929.863
1.001.807 Absoluter Energieverbrauch in MWh
Spezifischer Energieverbrauch (mit Mietfilialen) in kWh in Österreich
898
909
883 Spezifischer Energieverbrauch in kWh pro m2 Verkaufsfläche
Gesamte CO2-Äquivalent-Emissionen in Tonnen in Österreich
329.060
327.861
365.828 Absolute Treibhausgasemissionen (t CO2-Äquivalente)
Spezifische CO2-Äquivalent-Emissionen in Kilogramm in Österreich
325
320
322
Spezifische Treibhausgasemissionen je m2 Verkaufsfläche
(kg CO2-Äquivalente pro m2)
Gesamtabfallmenge in Tonnen in Österreich
102.215
105.177
109.087 Gesamtabfallmenge
Spezifische Abfallmenge in Kilogramm in Österreich
101
103
96 Gesamtabfallmenge pro m2 Verkaufsfläche
Alle Werte für Österreich, bis auf Filialanzahl und Lehrlinge, ohne ADEG Kaufleute.
«Nachhaltigkeit ist für die REWE Group kein Trend,
sondern wesentliches Element ihrer Unternehmensstrategie.
Als eines der führenden Handels- und Touristikunternehmen Europas
bekennt sich die REWE Group zu ihrer Verantwortung
für Gesellschaft und Umwelt.»
Vorwort 6 | 7
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN.
VORWORT DES VORSTANDES.
Vor zwei Jahren haben wir unseren ersten
„Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ präsentiert.
Seither ist viel geschehen: Wir haben unseren Nachhaltigkeitsprozess weiter entwickelt
sowie viele Projekte begonnen und umgesetzt.
„Wir handeln nachhaltig.“ – dieser Satz ist
schnell gesagt. Für REWE International AG
bedeutet dieses Bekenntnis einen intensiven
Prozess und die ständige Herausforderung,
Nachhaltigkeit im täglichen Geschäftsleben
umzusetzen.
Oftmals wird einem großen, international tätigen Unternehmen nicht zugetraut,
nachhaltig zu agieren, sozial engagiert und
regional verwurzelt zu sein. Doch gerade
diese scheinbaren Widersprüche sind für
REWE International AG Herausforderung
und Ansporn zugleich.
In den vergangenen zwei Jahren gab es aber
auch Enttäuschungen und nicht Gelungenes. Wir haben uns manchmal in Projekten
verloren und zu wenig an grundlegenden
Veränderungen gearbeitet. Wir mussten
erkennen, dass wir teilweise unrealistische Erwartungen hatten und mit unseren
Anliegen zu unseren über 72.000 MitarbeiterInnen nur teilweise durchgedrungen sind.
Eine nicht vorauszusehende Einschränkung
für unsere ambitionierten Ziele zog auch die
Wirtschaftskrise nach sich. All diese Erfahrungen haben uns gezeigt: Ohne verstärkte
Bemühungen können wir unsere Ziele nicht
erreichen. Deshalb haben wir gerade in den
Franz Nebel
Vorstand
REWE International AG
wirtschaftlich schwierigen Zeiten ganz bewusst mit gleichem und teilweise sogar noch
höherem Engagement in Nachhaltigkeitsaktivitäten investiert.
Dabei wurde klar, dass sich nachhaltiges
Wirtschaften mehr und mehr zu einem
entscheidenden Erfolgsfaktor entwickelt.
MitarbeiterInnen zu fördern und Know-how
im Unternehmen zu halten, wird in Zukunft
ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein.
Angesichts begrenzter Ressourcen ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Energie und
Rohstoffen dringend notwendig. Aber auch
in Bezug auf die Produkte, die wir vertreiben,
nehmen uns die KundInnen zunehmend in
die Verantwortung. Ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit, Transparenz und ein entsprechendes Produktangebot sind maßgeblich für
das Vertrauen der VerbraucherInnen.
Um Nachhaltigkeit im Unternehmen
erfolgreich umzusetzen, muss im Endeffekt
eines „unterm Strich“ herauskommen: wirtschaftlich erfolgreich zu sein, um auf dieser
Grundlage ökologische und soziale Ziele
langfristig zu verwirklichen. Wir glauben,
das ist uns in den letzten beiden Jahren gut
gelungen, und dies soll auch in Zukunft
unsere Ausrichtung prägen, denn wir wollen
GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
Wiener Neudorf, September 2011
Frank Hensel
Vorstandsvorsitzender
REWE International AG
Janusz Kulik
Vorstand
REWE International AG
GEMEINSAM
GESÜNDER
LEBEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
GEMEINSAM
RESSOURCEN
SCHONEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
GRÜNE PRODUKTE
ENERGIE, KLIMA UND UMWELT
Aktive nachhaltige Sortimentgestaltung und
Förderung des Konsums nachhaltiger Produkte
Aktiver Beitrag
zum Ressourcen- und Klimaschutz
Nachhaltige Produkte
Biodiversität
Regionalität
Qualitätssicherung und Qualitätsstandards
Nachhaltiger Fischeinkauf
Erneuerbare Energien
Energieeffizienz /Energiemanagement
Mobilität und Logistik
Ressourcenschutz
Die 4 Säulen der Nachhaltigkeit 8 | 9
DIE 4 SÄULEN DER NACHHALTIGKEIT.
GRÜNE PRODUKTE. ENERGIE, KLIMA UND UMWELT. MITARBEITER. GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT.
GEMEINSAM
MEHR
ERREICHEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
GEMEINSAM
FÜR MEHR
MENSCHLICHKEIT
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT
Zufriedene, engagierte und produktive
MitarbeiterInnen für begeisterte KundInnen
Förderung der Gesundheit und Bildung in der
Gesellschaft und Unterstützung sozial Benachteiligter
Personalentwicklung
Aus- und Weiterbildung
Lehrlingsförderung
Betriebliches
Gesundheitsmanagement
Vereinbarkeit von Beruf
und Familie
VerbraucherInnen-Aufklärung
Gesundheit und Ernährung
Kinder und Ernährung
Social Sponsoring
3 Zahlen und Fakten auf einen Blick.
7 Vorwort des Vorstandes.
8 Die 4 Säulen der Nachhaltigkeit.
12 Leitbild der REWE International AG.
12 Das Leitbild der REWE Group
12Mission der REWE Group
13 Die 6 Grundwerte der REWE Group
14 Bekenntnis zur Nachhaltigkeit
14 Leitbilder für alle Handelsfirmen
14Nachhaltiger ökonomischer Erfolg
15 Unternehmensdarstellung.
15 Der Vorstand
16 Handelsunternehmen (Filialunternehmen)
17 Großhandel
18 Die Eigenmarken
18 Touristik
18 Lager und Transport
19 Dienstleistungen im Haus
19Medien
19 Zentral- und Osteuropa sowie Italien
22 Nachhaltigkeit unter dem REWE-Bogen.
24Key Performance Indicators
25Nachhaltigkeitsstruktur
25 Vernetzung der Stabsstelle Nachhaltigkeit
26 Lagebericht zur Nachhaltigkeit
27 Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften
28 Dialog unter dem REWE-Bogen.
28Kommunikation nachhaltiger Themen
29 Dialog mit KundInnen
29 Dialog mit NGOs, PolitikerInnen und InteressenvertreterInnen
30 Dialog mit MitarbeiterInnen
31 Dialog mit Partnerunternehmen
34 Bio und PRO PLANET unter dem REWE-Bogen.
34 Grüne Produkte
34 Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften
36 Biologische Lebensmittel
38 PRO PLANET
39 Fairtrade
40Nachhaltiger Fischeinkauf
41 Regional & österreichisch
42 Biodiversität
43 Artenvielfalt in den Nationalparks Österreichs
44 Qualitätssicherung und Qualitätsstandards
44 Resümee und Ausblick
Inhaltsverzeichnis 10 | 11
INHALTSVERZEICHNIS.
LAGEBERICHT ZUR NACHHALTIGKEIT Der rewe international AG 2009/2010.
48 Ressourcenschonung unter dem REWE-Bogen.
48Klimabilanz
48 Erneuerbare Energie
50 Energieeffizienz und Energiemanagement
50 Vorreiter bei GreenBuilding
51 Auf dem Weg zur Null-Energie-Filiale
52 Thermische Sanierung – Vorzeigeprojekt BIPA
52Maßnahmen bei der Beleuchtung
53 Green IT
53Mobilität und Logistik
55 Ein Modell mit Zukunft: Elektromobilität
55 Effiziente Logistik
55 Abfall- und Recyclingmanagement
56 Resümee und Ausblick
60
60
60
61
62
63
65
65
MitarbeiterInnen unter dem REWE-Bogen.
Zufriedene, engagierte und produktive MitarbeiterInnen für begeisterte KundInnen
Diversity Management
Aus- und Weiterbildung
Lehrlingsförderung
Gesundheitsmanagement
Soziale Leistungen für MitarbeiterInnen
Resümee und Ausblick
68 Gesellschaftliches Engagement unter dem REWE-Bogen.
68Nachhaltigkeit ist eine Frage von Respekt
68 Transparenz und Verbraucheraufklärung
69 Gesundheit und Ernährung
71Kinder und Ernährung
71 Social Sponsoring
71 Lebensmittelspenden
72 Lernen macht Schule
73 Life Ball Einkaufssackerl für den Verein AIDS LIFE
73 CliniClown und Rote Nasen
74Unterstützung der Stiftung Kindertraum
74 Das BIPA Schulprojekt
75 Langjährige Kooperation mit der Caritas
75 Resümee und Ausblick
78
80
82
84
86
87
Länder unter dem REWE-Bogen.
Länderreport Grüne Produkte
Länderreport Energie, Klima und Umwelt
Länderreport MitarbeiterInnen
Länderreport Gesellschaft
Resümee und Ausblick
88 GRI-INDEX.
90
90
90
91
91
Anhang.
Grundlagen der Berichterstattung
Auszeichnungen (Auszug)
Ansprechpartnerinnen
Impressum
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Ein Unternehmen
unter dem REWE-Bogen
REWE International AG ist Österreichs Marktführer im Lebensmittel- und Drogeriefachhandel und mit über 37.600 MitarbeiterInnen1 einer der größten heimischen Arbeitgeber.
Das Unternehmen ist Teil der deutschen REWE Group, einem der führenden Handels- und
Touristikkonzerne Europas. REWE International AG mit Geschäftssitz in Wiener Neudorf bei
Wien ist auf dem österreichischen Markt mit den Handelsfirmen BILLA, MERKUR, PENNY,
BIPA und ADEG sowie dem Cash & Carry-Anbieter AGM wie auch zahlreichen Eigenmarken wie Ja! Natürlich, clever, CHEF Menü, QUALITY FIRST, Wegenstein,Vega Vita, Hofstädter und MY vertreten. Auch auf dem Touristik-Markt ist das Unternehmen aktiv: mit ITS
BILLA Reisen, ITS BILLA Travel Tschechien, JAHN Reisen, MERKUR Ihr Urlaub und PENNY PACK´N´GO. Zusätzlich ist REWE International AG im Supermarktsegment in Italien
und in sieben zentral- und osteuropäischen Ländern erfolgreich tätig: in Bulgarien, Kroatien,
Rumänien, Russland, der Slowakei, der Tschechischen Republik und in der Ukraine. Insgesamt arbeiten in allen neun Ländern rund 72.400 MitarbeiterInnen2 in über 3.600 Filialen.
Das Leitbild der REWE Group
Das Unternehmensleitbild der REWE Group, das im Jahr 2008 erstellt wurde, bekräftigt die
gruppenweite gemeinsame Identität des Unternehmens und stärkt so den Zusammenhalt aller
Unternehmensteile, MitarbeiterInnen und Kaufleute unter einem Dach. Im Leitbild wurden
als die vier zentralen Bausteine die Mission, die Grundwerte, die Vision und die Leitsätze
definiert.
Mission der REWE Group
„Gemeinsam für ein besseres Leben!“ – das ist die Mission der REWE Group und ihrer MitarbeiterInnen. Im Fokus des Handelns steht dabei die Vision der besten Lösung für KundInnen,
MitarbeiterInnen und Kaufleute. Die REWE Group tritt im Rahmen dieser Vision für diese
sechs prägenden Grundwerte ein.
1
2
Stand per Ende 2010 (gezählte Köpfe). Ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute.
Stand per Ende 2010 (gezählte Köpfe). Ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute.
Das Leitbild 12 | 13
DAS LEITBILD.
REWE GROUP.
DIE 6 GRUNDWERTE DER REWE GROUP
Die Grundwerte definieren, wofür das Unternehmen einsteht. Es sind dauerhafte und grundlegende Regeln oder Prinzipien, die wie eine Art Grundgesetz das Denken und Handeln
prägen. Sie verknüpfen Tradition mit der Zukunft und gelten als Maßstab einer langfristig
orientierten Unternehmenspolitik.
1
2
3
4
Wir handeln eigenverantwortlich
im Sinne der Gemeinschaft.
5
Wir ringen um die beste Lösung,
entscheiden wohlüberlegt und
handeln konsequent.
6
Wir sind uns unserer Verantwortung
bewusst und handeln nachhaltig.
Wir handeln für den Kunden.
Wir sind mitten im Markt.
Wir haben Mut für Neues.
Stillstand ist Rückschritt.
Wir begegnen einander offen,
mit Vertrauen und Respekt.
Unser Wort gilt.
Linktipp: www.rewe-group.at/unternehmen/leitbild
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Bekenntnis
zur Nachhaltigkeit
Nachhaltiger
ökonomischer Erfolg
Die REWE Group ist sich der besonderen Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft
und den kommenden Generationen bewusst
und leistet einen Beitrag für die langfristige
Zukunftssicherung. Die nachhaltige Ausrichtung ist im Leitbild der REWE Group
verankert und spiegelt sich im Grundwert
wider: „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und handeln nachhaltig!“ Die
Grundwerte bilden eine Basis von Werten
und Handlungsempfehlungen, die für alle
Handelsfirmen und Geschäftseinheiten gleichermaßen gilt.
REWE International AG konnte ihre
Spitzenposition dank nachhaltigen Wirtschaftens im In- und Ausland behaupten.
2010 verzeichnete das Unternehmen ein
Umsatzplus um 2,48 Prozent auf EUR 11,84
Mrd.1 Ausgesprochen erfolgreich entwickelten sich das Vollsortiment Lebensmitteleinzelhandel sowie der Drogeriefachhandel
(+3,55 Prozent). Die Märkte in Zentral- und
Osteuropa – allen voran Russland – trugen
ebenfalls zum Umsatzwachstum bei. Erneut
deutlich erhöht wurde auch die Mitarbeiter­
Innenzahl – rund 4.7002 neue Arbeitsplätze
schuf REWE International AG 2010 im Inund Ausland.
Leitbilder für alle
Handelsfirmen
Neben dem Leitbild der REWE Group,
das für alle Unternehmensteile Gültigkeit hat, startete REWE International AG
zusätzlich einen Leitbildprozess im Herbst
2009. Dabei wurden in einem aufwendigen
Verfahren Leitbilder für alle Handelsfirmen
sowie für die Zentralfirmen, die von Wiener
Neudorf aus geleitet werden, definiert.
Erarbeitet wurden Vision und Leitsätze
im Rahmen von Workshops und Arbeitskreisen, wobei MitarbeiterInnen wie Führungskräfte in diesem Prozess miteinbezogen
waren. Verabschiedet wurden die jeweiligen
Leitbilder Ende 2009 und anschließend an
alle MitarbeiterInnen kommuniziert.
Linktipps:
www.billa.at
www.merkurmarkt.at
www.penny.at
www.bipa.at
www.adeg.at
www.agm.at
Die Wirtschaftskrise der vergangenen
zwei Jahre stellte herausfordernde Rahmenbedingungen dar, ebenso wie der Aspekt,
dass 2009 und 2010 eine Deflation im Sortiment (Preisrückgang) von rund 2 Prozent
verzeichnet wurde. Trotz des schwierigen
Umfeldes wurden die Nachhaltigkeitsaktivitäten der REWE International AG weiter
ausgebaut. Dass das Unternehmen 2010 dennoch mit einem soliden Umsatzplus reüssieren konnte, ist daher besonders erfreulich
und bestätigt einmal mehr die nachhaltige
Wirtschaftsweise von REWE International
AG. Die konsequent verfolgte Qualitäts­
offensive, die innovativen Konzepte der
Kundenansprache, die Modernisierung der
Standorte von BILLA, MERKUR, PENNY,
BIPA und ADEG sowie laufende Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen stellen daher auch weiterhin
eine klare Ausrichtung des Konzerns dar.
1 Ohne Endumsätze der ADEG Kaufleute.
2Ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute
(gezählte Köpfe).
Unternehmensdarstellung 14 | 15
UNTERNEHMENSDARSTELLUNG.
REWE INTERNATIONAL AG.
2008
2009
2010 Bruttoumsatz von REWE International AG (in Mrd. EUR)
11,09
6,38
2,25
2,47
11,55
6,91
2,15
2,50
11,84
7,04
2,08
2,72
REWE International AG
Österreich
Italien
Zentral- und Osteuropa
Bruttoumsatz nach Geschäftsfeldern in Österreich (in Mrd. EUR)
6,38
5,62
0,65
0,11
6,91
6,12
0,69
0,11
7,04 6,22
0,71
0,11
Österreich insgesamt
LEH (Billa, merkur, Penny, Großhandel)
DFH (BIPA)
Touristik (JAHN Reisen, ITS BILLA Reisen)
Filialzahl REWE International AG
3.604
2.574
568
462
3.561
2.497
514
550
3.617
2.475
525
617
REWE International AG
Österreich
Italien
Zentral- und Osteuropa
Österreich ohne Endumsätze der ADEG Kaufleute.
Der Vorstand
Frank Hensel ist Vorstandsvorsitzender der REWE International AG, gemeinsam mit Janusz
Kulik und Franz Nebel bildet er den Vorstand des Unternehmens.
Frank Hensel verantwortet die Geschäfte der Handelsfirmen BILLA, MERKUR, BIPA und
ADEG, den Zentraleinkauf, die Eigenmarken inklusive der Bio-Marke Ja! Natürlich und der
Weinkellerei Wegenstein, die Revision, die Unternehmenskommunikation, die Bereiche Personal/Personalentwicklung sowie den Vollsortimentsbereich der REWE Group in Italien.
Zudem ist Frank Hensel auch für Nachhaltigkeit zuständig.
Janusz Kulik leitet das Vollsortiment-Geschäft in Zentral- und Osteuropa: in Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland, der Slowakei, der Tschechischen Republik und der Ukraine.
Franz Nebel verantwortet den kaufmännischen Bereich und damit die Ressorts Finanzen,
Rechnungswesen, Controlling und Mergers & Acquisitions sowie die Bereiche IT, Expansion/
Immobilien, Logistik & Transport und den Bereich Recht.
Jedes Vorstandsmitglied trägt Verantwortung für seinen Bereich des Unternehmens. Entscheidungen werden unter Berücksichtigung der gesamten Unternehmensstruktur und
-umwelt getroffen.
Handelsunternehmen (Filialunternehmen)
BILLA ist Österreichs Supermarkt Nummer 1 und
bietet in seinen rund 1.000 Filialen österreichweit eine
breite Sortimentsauswahl mit einer umfangreichen
Feinkostabteilung, einem großen Frische-Angebot
und einem Schwerpunkt auf österreichischen Produkten. Mehr als 17.000 MitarbeiterInnen stehen für den
Erfolg des Marktführers.
MERKUR gilt als Qualitätsführer im Segment Verbrauchermarkt und überzeugt in seinen rund 120
Märkten mit bester Qualität und Frische. Ein prämiertes Store Design auf rund 2.000 m² Verkaufsfläche und
über 20.000 Artikel pro Markt stehen für ein einzigartiges Einkaufserlebnis. Rund 9.500 MitarbeiterInnen
sorgen dafür, dass ausgewählte Frische-, Feinkost- und
Frischfleischspezialitäten sowie das größte Bio-Angebot an Ja! Natürlich Produkten für die KundInnen
bereitstehen.
PENNY ist der Diskonter der REWE International AG.
Als österreichischer Frische- und Markendiskonter
umfasst sein Stammsortiment rund 1.400 Artikel, die
zu dauerhaft günstigen Diskont-Preisen angeboten
werden. Zusätzlich gibt es wöchentlich wechselnde
Angebote aus dem Non-Food- und Food-Bereich.
Rund 2.400 MitarbeiterInnen arbeiten in etwa 290
PENNY Märkten.
BIPA ist die Welt von Beauty & Home Care. Als österreichischer Marktführer im Bereich Drogeriefachhandel bietet BIPA in über 570 Shops seinen KundInnen
mit rund 8.500 internationalen Markenartikeln sowie
Eigenmarken wie LOOK BY BIPA, iQ COSMETICS,
MY u. v. m. alles rund um Make-up, Düfte, Körperpflege und Haushalt.
Unternehmensdarstellung 16 | 17
Nachhaltiges Wirtschaften sichert den Erfolg der
Unternehmen der REWE International AG. Die
positive Entwicklung wird auch durch die Schaffung
zahlreicher neuer Arbeitsplätze unterstrichen.
Großhandel
Ein weiterer erfolgreicher Geschäftsbereich ist der Großhandel. REWE International AG
beliefert die selbstständigen ADEG Kaufleute, die 100-prozentige ADEG Tochter AGM, die
BILLA stop & shop-Geschäfte an JET Tankstellen sowie das Vorarlberger Lebensmittel- und
Gastronomie-Unternehmen SUTTERLÜTY.
ADEG ist die Handelsfirma für selbstständige Kaufleute, die mit rund 480 Standorten und etwa 3.000 MitarbeiterInnen die ÖsterreicherInnen mit hochwertigen
Lebensmitteln versorgen und vor allem durch Kundennähe und Regionalität punkten. Unter dem Motto
„ADEG mit Leib und Seele“ bieten die ADEG Kaufleute ihren KundInnen insbesondere höchste Kompetenz
bei Sortiment, Bedienung, Beratung und Service.
AGM verfügt als einer der führenden Anbieter im
Lebensmittelgroßhandel für Gastro­nomie, Hotellerie sowie Großverbraucher österreichweit über das
dichteste Vertriebsnetz in seiner Sparte. Der Cash &
Carry-Markt mit Vollsortiment setzt auf frische Produkte, Kundennähe und hohe Service­orientierung als
Grundprinzipien.
BILLA stop & shop steht für „Einkaufen auf die
Schnelle“ in über 100 BILLA stop & shop Geschäften
an JET Tankstellen. Seit 2007 kooperiert REWE International AG erfolgreich mit ConocoPhillips Austria,
dem Betreiber der Tankstellenkette JET, und beliefert
die selbstständigen JET Tankstellen-Unternehmer mit
einer Food- und Non-Food-Produktvielfalt von etwa
1.000 Artikeln.
SUTTERLÜTY setzt als Vorarlberger Lebensmittelhändler und Gastronomie-Anbieter auf besondere
Lebensmittel aus der Heimat und bietet eine große
Vielfalt an regionalen Produkten. In den 23 SUTTERLÜTY Märkten und 17 „Gusto“ Gastronomie-Betrieben beschäftigt das Familienunternehmen rund 700
MitarbeiterInnen. REWE International AG ist mit 24,9
Prozent am Unternehmen beteiligt.
Die Eigenmarken
Lager und Transport
REWE International AG ist mit rund
60 Eigenmarken auf dem heimischen
Markt vertreten. Die bekanntesten davon
sind: Ja! Natürlich (Bio-Marke), clever
(Diskont-Marke), CHEF Menü (gekühlte
Convenience-Produkte), QUALITY FIRST
(Premium-Marke), Wegenstein (Wein), Hofstädter (Fleisch- und Wurstwaren) und MY
(Pflegeprodukte).
Die Transportwirtschaft und Logistik wird
bei REWE International AG über ein eigenes
Tochterunternehmen, die REWE International
Lager- und Transport GmbH, mit rund 3.000
MitarbeiterInnen abgewickelt. Vom optimalen Einsatz des LKW-Fuhrparks über dessen
Management sowie die Entgegennahme,
Lagerung und Verteilung der Waren bis hin
zur zeitgerechten Lieferung österreichweit in
alle Filialen wird alles gemanagt.
Touristik
REWE International AG ist mit ITS
BILLA Reisen, JAHN Reisen, MERKUR
Ihr Urlaub und PENNY PACK´N´GO am
heimischen Tourismus-Markt und mit ITS
BILLA Travel in Tschechien vertreten. Jährlich steigende Buchungen bestätigen das gute
Angebot der REWE International AG im
Geschäftsfeld Touristik. Der Vertrieb erfolgt
über mehr als 1.400 Filialen und über 1.000
Reisebüros.
Die Zulieferung wird über neun Läger
organisiert – davon acht Regionalläger und
ein Zentrallager in Wiener Neudorf. Dieses
entspricht dem aktuellsten Stand der Technik, wodurch alle Rationalisierungsprozesse
entlang der Wertschöpfungskette ausgeschöpft
werden können. Der gesamte Betrieb wird von
einem komplexen, vollautomatisierten Computersystem gesteuert. Pro Tag können bis zu
3.000 Paletten per LKW und zusätzlich 1.000
Paletten mit der Bahn angeliefert werden.
Unternehmensdarstellung 18 | 19
REWE International AG konnte ihre Position dank
nachhaltigen Wirtschaftens im In- und Ausland
behaupten. 2010 verzeichnete das Unternehmen ein
Umsatzplus um 2,48 Prozent auf EUR 11,84 Mrd.
In den letzten Jahren nutzt REWE
International Lager- und Transport GmbH
vermehrt die Schiene für Transporte über
weite Strecken. Der Großteil der Warenauslieferung erfolgt über die LKW-Flotte, die
rund 350 Fahrzeuge, 160 Hänger und 15
Aufleger umfasst.
Dienstleistungen im Haus
Die Dienstleistungsressorts unterstützen
den täglichen Betrieb der Handelsfirmen:
Zur REWE International Dienstleistungs
GmbH zählen das Qualitätsmanagement, das
Konzern-Controlling, die IT-Abteilung, die
Personalabteilung, das Projektmanagement,
das Rechnungswesen und die Revision, die
Rechtsabteilung, das Expansionsressort, das
Informationsmanagement, die Technische
Abteilung, die Unternehmenskommunika­
tion sowie die Stabsstelle Nachhaltigkeit.
Medien
Mit dem Live-Einkaufsradio RADIOMAX, dem Kundenmagazin MAXIMA
und dem hauseigenen Werbestudio Marian
bringt REWE International AG sowohl den
MitarbeiterInnen als auch den KundInnen
Informationen über das Unternehmen und
die Produkte angenehm und unterhaltsam
näher. Daneben gibt es Kundenmagazine
wie „frisch gekocht“ (BILLA), „Friends of
MERKUR“, „Land und Leute“ (ADEG) und
„BCmag“ (BIPA).
Zentral- und Osteuropa
sowie Italien
REWE International AG ist nicht nur
in Österreich aktiv, sondern auch in Italien sowie in Zentral- und Osteuropa. Die
Expansion in diese Länder begann in den
1990er Jahren – aktuell ist REWE International AG neben Italien auch in Bulgarien,
Kroatien, Rumänien, Russland, der Slowakei,
in der Tschechischen Republik sowie in der
Ukraine vertreten.
Das Vollsortiment-Geschäft wird in
diesen Ländern von der Unternehmenszentrale der REWE International AG in Wiener Neudorf aus koordiniert, wo ein rund
50-köpfiges Team die über 34.000 KollegInnen in den Ländern unterstützt. Sowohl die
länderspezifischen Strategien in den Bereichen Vermarktung und Finanzierung als
auch der Know-how-Transfer fallen in ihre
Kompetenz.
Dem Engagement in den CEE-Ländern
und in Italien ist ein eigenes Kapitel ab
Seite 80 gewidmet.
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Alfred Propst
Chef von Obst und Gemüse und
Nachhaltigkeitsliebhaber. Kümmert
sich darum, dass alle grünen Produkte
im Handel vertreten sind.
Katrin Gatterbauer
Hatte leider keine Zeit, da sie sich als
Leiterin der BIPA-Personalentwicklung
gerade intensiv mit den Anliegen der
MitarbeiterInnen beschäftigt. Nachhaltigkeit bedeutet nämlich auch einen fairen
und vertrauensvollen Umgang mit allen
Angestellten.
Kapiteleinteilung 20 | 21
tsinitiative unt
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Tanja Dietrich-Hübner
Chefin der Nachhaltigkeit. Bringt die Initiative
zum Wachsen und achtet darauf, dass neben den
grünen Themen auch das soziale Engagement
nicht zu kurz kommt.
peter BreusS
Oberster Techniker. Schaut
drauf, dass viel Energie gespart
wird und auch sonst alles grün
ist. Denn ohne schonenden
Umgang mit Ressourcen keine
Nachhaltigkeit.
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Nachhaltigkeit
unter dem REWE-Bogen
Unternehmen wie REWE International
AG werden von KundInnen, MitarbeiterInnen, der Politik sowie der Öffentlichkeit
zunehmend daran gemessen, wie sehr sie in
ihrem Kerngeschäft nachhaltig agieren und
sich für Klima- und Ressourcenschutz sowie
gesellschaftliche Anliegen einsetzen. Gleichzeitig steigt der Druck auf den Handel durch
die globalisierten Wirtschaftsbeziehungen,
den intensiven Preis- und Kostenwettbewerb
und die knapper werdenden Ressourcen.
2008 hat der Vorstand der REWE Group
eine Geschäftsstrategie für die gesamte Gruppe
erarbeitet, bei der Nachhaltigkeit eines der
Handlungsfelder ist. Damit hat der Konzern als
erstes Lebensmittelunternehmen in Österreich
Nachhaltigkeit in seiner Unternehmensstrategie verankert. REWE International AG hat im
Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie einen ganzheitlichen Ansatz im Fokus. Das gilt für alle
Geschäfts- und Unternehmensbereiche. Das
Nachhaltigkeitskonzept des Unternehmens
wird von vier zentralen Säulen getragen:
• Grüne Produkte
• Energie, Klima und Umwelt
• MitarbeiterInnen
• Gesellschaftliches Engagement
Ziel ist es, ökonomische mit ökologischen und sozialen Aspekten in Einklang zu
bringen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu
stärken und Verantwortung gegenüber kommenden Generationen zu übernehmen.
Mit der Erstellung einer Klimabilanz
und der Einführung des PRO PLANET
Labels für nachhaltigere Produkte stärkt
REWE International AG seine Vorreiterrolle
als verantwortungsvolles Handelsunterneh-
men weiter. Im Sinne des nachhaltigen Engagements wurde REWE International AG
bereits für diverse Aktivitäten ausgezeichnet,
einige Beispiele dafür sind:
• klima:aktiv mobil: Auszeichnung als
Projektpartner des Lebensministeriums
(Oktober 2009 und Mai 2010)
• Helios 2010: Energieeffizienzpreis des
Landes Niederösterreich für integrierte
Gesamtlösungen (April 2010)
• Umweltzeichen des Lebensministeriums:
Werbestudio Marian erhält das Umweltzeichen des Lebensministeriums (September
2010)
• ÖGUT Umweltpreis 2010 – MonikaPolster-Sonderpreis für betrieblichen
Umweltschutz (Oktober 2010)
• Staatliches Gütezeichen „berufundfamilie“
des Bundesministeriums für Wirtschaft,
Familie und Jugend (Dezember 2010)
Unter der Vision „Gemeinsam für ein
besseres Leben“ werden in den vier Säulen
folgende Ziele verfolgt:
• Grüne Produkte: Aktive nachhaltige
Sortimentsgestaltung und Förderung des
Konsums nachhaltiger Produkte
• Energie, Klima und Umwelt: Aktiver Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz
• MitarbeiterInnen: Zufriedene, engagierte
und produktive MitarbeiterInnen
für begeisterte KundInnen
• Gesellschaftliches Engagement: Förderung der Gesundheit und Bildung in der
Gesellschaft und Unterstützung sozial
Benachteiligter
Nachhaltigkeit 22 | 23
NACHHALTIGES HANDELN.
PROFESSIONELL MANAGEN.
StakeholderDialog
Strategie
Ziele
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Grüne Produkte
Kontrolle
Evaluierung
– Aktive nachhaltige Sortimentsgestaltung und Förderung
des Konsums nachhaltiger
Produkte
Energie, Klima und
Umwelt
– Aktiver Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz
MitarbeiterInnen
– Zufriedene, engagierte und
produktive MitarbeiterInnen
für begeisterte KundInnen
Gesellschaftliches
Engagement
– Förderung der Gesundheit
und Bildung in der Gesellschaft und Unterstützung
sozial Benachteiligter
Schwerpunkte
– Nachhaltige Produkte
– Biodiversität
– Regionalität
– Qualitätssicherung und
Qualitätsstandards
– Nachhaltiger Fischeinkauf
– Erneuerbare Energien
– Energieeffizienz/Energiemanagement
– Mobilität und Logistik
– Ressourcenschutz
– Personalentwicklung
– Aus- und Weiterbildung
– Lehrlingsförderung
– Betriebliches Gesundheits­
management
– Vereinbarkeit Beruf und
Familie
StakeholderFeedback
Koordination
Steuerung
Maßnahmen
– Verbraucheraufklärung
– Gesundheit und Ernährung
– Kinder und Ernährung
– Social Sponsoring
Kooperationen
mit NGOs,
Universitäten,
Interessen­
vertretungen,
Vereinen u. a.
Nachhaltigkeit ist ein dynamischer Prozess, der immer wieder an neue Bedürfnisse, technische, wirtschaftliche sowie gesellschaftliche
Ent­wicklungen angepasst werden muss. Das professionelle Managen dieses Prozesses trägt dazu bei, dass sich REWE International AG
langfristige Wettbewerbsvorteile schafft und seine Position als Vorreiter im österreichischen Lebensmittelhandel stärkt. In der Weiterentwicklung und Umsetzung der REWE Group Nachhaltigkeitsstrategie werden die verschiedenen Stakeholder-Gruppen aktiv einbezogen.
Key Performance Indicators:
Neue Ebene der Messbarkeit
Um die Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit künftig noch fundierter messen
und steuern zu können, hat sich die REWE
Group zur Einführung von Key Performance
Indicators (KPIs) entschlossen. In einem
aktuell laufenden Prozess werden die nichtfinanziellen Steuerungsgrößen innerhalb der
Projektgruppen und des Nachhaltigkeitsstrategiekreises definiert und mit quantitativen
Zielvorgaben ergänzt, die für den jeweiligen
Geltungsbereich verbindlich sein werden.
REWE International AG bestimmt für
seine Geschäftseinheiten den jeweiligen Beitrag individuell – ebenso wie den Datenerhebungsprozess, der zum Teil neu eingeführt
werden muss. Ab 2012 sollen die KPIs fester
Bestandteil der Berichterstattung und Bilanzierung der REWE Group sein. Ausschlaggebend für die Definition der KPIs sind die
wichtigsten Herausforderungen innerhalb
der vier Themensäulen.
Ob das Nachhaltigkeitsengagement im
Bereich „Grüne Produkte“ erfolgreich verläuft, soll sich künftig daran zeigen, ob die
Anzahl der Lieferanten von Eigenmarkenprodukten aus Risikoländern mit erfolgreich
bestandenen Sozialaudits gestiegen ist und
sich der Anteil nachhaltigerer Eigenmarken(und Marken-)produkte im Sortiment der
REWE Group erhöht hat.
Eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit,
keine Steigerung der Krankenstände und
Arbeitsunfälle, gleichbleibende Quote
von intern besetzten Führungspositionen,
gleichbleibende Lehrlingszahl trotz sinkender Bewerbungszahlen und demografischer
Entwicklung werden in den kommenden
Jahren Indikatoren dafür sein, ob die REWE
International AG ihr Ziel geschafft hat: Zufriedene, engagierte und produktive Mitarbeiter zu beschäftigen.
Oberstes Ziel der Säule „Energie, Klima
und Umwelt“ ist der aktive Beitrag zum
Ressourcen- und Klimaschutz und eine
Nachhaltigkeit 24 | 25
Voraussetzung für nachhaltige Produkte
ist eine Lieferkette, in der nachvollziehbare
Standards verankert sind und
faire Partnerschaften gelebt werden.
die zentrale Stabsstelle Nachhaltigkeit, die
die Nachhaltigkeitsaktivitäten koordiniert,
bewertet und steuert.
Die Stabsstelle ist eine Schnittstelle, bei der alle Fäden der Nachhaltigkeit
zusammenlaufen, gebündelt und in eine
Struktur gebracht werden. Dabei ist es
durchaus gewünscht, dass sich das Nachhaltigkeitsteam als Kontrapart einbringt,
um Entscheidungen abseits der ökonomischen Gesichtspunkte zu reflektieren. Die
MitarbeiterInnen der Stabsstelle fungieren
darüber hinaus als AnsprechpartnerInnen
für interne und externe Stakeholder (siehe
auch Seite 26).
Senkung der aus dem Energie- und Ressourcenverbrauch resultierenden Kosten.
Aufgrund der Vielfalt möglicher Effizienzmaßnahmen wird jede Vertriebslinie eigene
Anforderungen entwickeln.
In ihrem gesellschaftlichen Engagement
will sich die REWE Group vorrangig langfristig engagieren, d. h. die Kooperationsdauer der in diesem Bereich durchgeführten
Maßnahmen steigern und die Mitarbei­
terInnen noch stärker für ein soziales Engagement begeistern. Die Qualitätssteuerung
soll ausgebaut werden, indem durch eine
regelmäßige Ergebnisevaluation die nachhaltige Wirksamkeit der Projekte im Sinne
der Projektpartner und der REWE Group
überprüft wird.
Nachhaltigkeitsstruktur
Nachhaltigkeit ist bei REWE International AG auf oberster Managementebene
angesiedelt – auch das ist ein Zeichen der
zentralen Bedeutung. Die strategische Verantwortung liegt beim Vorstandsvorsitzenden Frank Hensel. Unterstützt wird er durch
Das Nachhaltigkeitsteam in Österreich
steht außerdem in engem Kontakt mit dem
Nachhaltigkeitsstrategiekreis der REWE
Group, der die Nachhaltigkeitsagenden der
gesamten Handelsgruppe koordiniert. Die
operative Verantwortung für die Umsetzung
der Nachhaltigkeitsstrategie liegt – entsprechend der vier Säulen – bei der Leitung
Einkauf („Grüne Produkte“), Logistik und
Technik („Energie, Klima und Umwelt“),
Human Resources („Mitarbei­terInnen“) und
der Unternehmenskommuni­kation („Gesellschaftliches Engagement“).
Vernetzung der Stabsstelle
Nachhaltigkeit
Um Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen zu koordinieren und voranzutreiben, wurden innerhalb der REWE International AG Strukturen geschaffen, die einen
entsprechenden Austausch gewährleisten.
So gibt es ein vierteljährliches Reporting
an den Vorstand über die Entwicklung der
Nachhaltigkeitsaktivitäten und monatliche
Jour fixes mit TeilnehmerInnen der Handelsfirmen sowie der Zentralfirmen u. a. mit dem
Bereich Logistik, Personal, Eigenmarken und
der Unternehmenskommunikation.
Nachhaltigkeitsstrategiekreis
REWE Group
Vorstand
REWE International AG
Stabsstelle NACHHALTIGKEIT
ARBEITSKREISE
Grüne Produkte
Energie, Klima
und Umwelt
Entsprechend der vier Nachhaltigkeitssäulen finden vier Mal im Jahr eigene
Arbeitskreise statt, an denen ebenfalls VertreterInnen der Handelsfirmen teilnehmen.
Zusätzlich arbeitet das Nachhaltigkeitsteam
mit den Fachabteilungen an Spezialthemen.
Lagebericht
zur Nachhaltigkeit
REWE International AG startete die
Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements im April 2008. Seither arbeitet
das Unternehmen beständig an der Weiter-
ARBEITSKREISE
MitarbeiterInnen
Gesellschaftliches
Engagement
entwicklung der nachhaltigen Sortimentsgestaltung, des verantwortungsvollen Umgangs
mit den Ressourcen, der Förderung der MitarbeiterInnen sowie des gesellschaftlichen
Engagements durch Konsumentenaufklärung und Unterstützung karitativer Projekte.
Alle zwei Jahre berichtet das Unternehmen
von den Fortschritten, Herausforderungen
und neuen Projekten in Form des „Lageberichts zur Nachhaltigkeit“ der REWE
International AG.
Der nun vorliegende zweite Bericht veranschaulicht transparent und nachvollziehbar das verantwortungsvolle Handeln des
Unternehmens. Der Berichtszeitraum reicht
über die Jahre 2009 und 2010. Der „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ wendet sich an die
wichtigsten Anspruchsgruppen des Unternehmens, darunter MitarbeiterInnen,
KundInnen, Geschäfts- und Kooperationspartner, Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
und Behörden sowie die Öffentlichkeit.
Neben der Darstellung von Nachhaltigkeitsstrategie und -management der REWE
International AG konzentriert sich der
Bericht auf die vier Nachhaltigkeitsschwerpunkte des Unternehmens. Besonders hervorgehoben werden Projekte, die in spezieller
Nachhaltigkeit 26 | 27
Der „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ der REWE
International AG wird alle zwei Jahre veröffentlicht
und orientiert sich an den international anerkannten
Leitlinien der Global Reporting Initiative.
Weise das ganzheitliche strategische Nachhaltigkeitsverständnis der REWE International
AG veranschaulichen. Die im Lagebericht beschriebenen Aktivitäten beziehen sich, wenn
nicht anders angegeben, auf Österreich. Den
Nachhaltigkeitsaktivitäten in Italien, Zentral- und Osteuropa ist in dem vorliegenden
Bericht ein eigenes Kapitel gewidmet.
Erarbeitet wurden die Inhalte gemeinsam mit den Arbeitskreisen für „Grüne
Produkte“, „Energie, Klima und Umwelt“,
„MitarbeiterInnen“ und „Gesellschaftliches
Engagement“ sowie in Abstimmung mit dem
Vorstand und dem Nachhaltigkeitsstrategiekreis der REWE Group in Deutschland.
Wichtige Inputs kommen aus den Stakeholder-Umfragen, dem Marken Monitor sowie
dem Stakeholder-Dialog (siehe dazu auch
Kapitel „Stakeholder“ ab Seite 28).
Die zentralen Kennzahlen sowie Highlights des nachhaltigen Engagements der
REWE International AG sind auch im Nachhaltigkeitsbericht der REWE Group aufgenommen, der die Nachhaltigkeitsaktivitäten
des gesamten Konzerns umfasst.
Der „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“
orientiert sich an den international anerkannten Leitlinien der Global Reporting
Initiative (GRI-G3-Leitfaden).
Leitlinie für Nachhaltiges
Wirtschaften
Mit der „Leitlinie für Nachhaltiges
Wirtschaften“ intensiviert die REWE Group
ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten. Die Anfang
2011 veröffentlichte Publikation dokumentiert, für welche Werte das Unternehmen
steht, und beschreibt, wodurch sich die
Geschäftsbeziehungen der REWE International AG im Hinblick auf Umwelt und
Gesellschaft auszeichnen sollen. Ziel ist es,
gemeinsam mit den Vertragslieferanten den
REWE International AG Unternehmensgrundsatz „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und handeln nachhaltig“
auf die gesamte Lieferkette auszudehnen.
Neben den Vertragspartnern der REWE
International AG sind MitarbeiterInnen,
KundInnen, politische Institutionen und
die interessierte Öffentlichkeit Adressat der
Leitlinie (siehe auch Seite 29 ff.).
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Dialog
unter dem REWE-Bogen
Regelmäßige Kommunikation ist für
die nachhaltige Entwicklung der REWE
International AG von zentraler Bedeutung.
Nur so kann Vertrauen und Transparenz
aufgebaut werden. Um die Anliegen und
Bedürfnisse der Stakeholder zu kennen, ist
REWE International AG der stetige Austausch mit KundInnen, MitarbeiterInnen,
Geschäftspartnern, Lieferanten, InteressenvertreterInnen und den zahlreichen weiteren
Dialoggruppen ein großes Anliegen.
Über persönliche Kontakte, Websites,
Aussendungen, Social Media, Veranstaltungen,
Medienberichte u. a. werden die unterschiedlichsten Anspruchsgruppen über Aktivitäten
und Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit informiert. In den letzten Jahren ist
ein zunehmender Kommunikationsbedarf in
Richtung Nachhaltigkeit bemerkbar: Anfragen
von KundInnen, NGOs und Medien über Herkunft, Produktion und Qualität der Produkte
nehmen zu. Der regelmäßige Austausch mit
Stakeholdern bringt allen Beteiligten wichtige
Inputs. Es werden aktuelle Themen ersichtlich,
Erwartungen aufgenommen oder Missverständnisse aus dem Weg geräumt. In der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Ideen
sind Stakeholder wichtige Partner. Gleichzeitig
beteiligt sich REWE International AG an
Initiativen und Projekten – wie der ARGE
Gentechnik frei oder respACT – oftmals
bereits über Jahre hinweg, um gemeinsam mit
anderen Unternehmen und ExpertInnenen an
Lösungen und Umsetzungen zu arbeiten.
Die Kommunikation mit den verschiedenen Anspruchsgruppen sowie die
Einbindung aller Stakeholder erfolgt durch
institutionalisierte Maßnahmen, die in
Folge näher erläutert werden.
Kommunikation
nachhaltiger Themen
Nachhaltigkeitskommunikation soll
vor allem auch zur Bewusstseinsbildung
beitragen. Die auflagenstarken Medien der
REWE International AG leisten dabei einen
wertvollen Beitrag.
Die Flugblätter, das Kunden- und Mitarbeiterradio RADIO MAX, die Mitarbeiterzeitungen, die Kundenzeitungen „BCmag“,
„frisch gekocht“, „Friends of MERKUR“,
„MAXIMA“ und die Websites liefern umfassende Informationen zu den Bereichen
„Grüne Produkte“, „Energie, Klima und
Umwelt“, „MitarbeiterInnen“ und „Soziales
Engagement“ und motivieren zu konkreten
Aktivitäten wie Energiesparmaßnahmen
oder zu Spendenaktionen wie zum Beispiel
für die Roten Nasen, die CliniClowns oder
die Stiftung Kindertraum.
Linktipps:
www.billa.at
www.merkurmarkt.at
www.penny.at
www.bipa.at
www.adeg.at
www.agm.at
Auflage der Kundenmagazine
600.000
407.200
400.000
110.000
BCmag
frisch gekocht
Friends of MERKUR
MAXIMA
Unique Visitors der Websites pro Woche
ca.
ca.
ca.
ca.
ca.
90.000
42.000
35.000
60.000
3.000
BILLA
MERKUR
PENNY
BIPA
ADEG
Stakeholder 28 | 29
VERTRAUEN UND TRANSPARENZ.
KOMMUNIKATION IST KEINE EINBAHNSTRASSE.
Stakeholder der
REWE International AG
Gewerkschaften
Sozialpartner
ECR
u. a.
Vollsortiment
Diskont
Drogeriefachhandel
Großhandel
Convenience-Geschäfte
Touristik
KundInnen mit Kundenkarten
anonyme KundInnen
besondere Zielgruppen
u. a.
Management
MitarbeiterInnen
Handelsfirmen
MitarbeiterInnen Zentrale
Vollzeit-MitarbeiterInnen
Teilzeit-MitarbeiterInnen
Betriebsrat
Lehrlinge
u. a.
EU
Bundesebene
Länder
Gemeinden
u. a.
Lieferanten
Produzenten
Dienstleister
u. a.
PartnerInnen
Politik
Gesellschaft NGOs für soziale und gesellschaftliche Belange
InteressenvertreterInnen
Umwelt NGOs für Umwelt, Natur- und Tierschutz
Wissenschaft und
Forschung
Mitbewerber
KundInnen
MitarbeiterInnen
Medien
Universitäten
Fachhochschulen
u. a.
Fach- und allgemeine Medien
Interne Medien
Social Media
u. a.
REWE
International AG
Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen beeinflussen die Geschäftstätigkeit der REWE International AG. Um hier entsprechend reagieren zu können und sich an zukünftigen Entwicklungen zu orientieren, sucht REWE International AG den kontinuierlichen
Austausch und die Zusammenarbeit mit den relevanten Stakeholder-Gruppen.
Dialog mit KundInnen
Ein breites Angebot an biologischen
Nahrungsmitteln in hoher Qualität zu
einem günstigen Preis sowie die regionale
Herkunft der Produkte, die auch eindeutig
ersichtlich ist – das sind die vorrangigen
Erwartungen der KundInnen an einen nachhaltig agierenden Lebensmittelhändler (vgl.
Studie Sophie Karmasin Market Intelligence
GmbH 2009). Die Ergebnisse der Studie und
die Wünsche der KonsumentInnen wurden
unter anderem in der „Nachhaltigen Woche
2010“ und in der Erweiterung des Sortiments aufgegriffen.
Der Kundendialog wird auch über
das Thema Nachhaltigkeit hinaus intensiv
gepflegt – nicht nur direkt im Geschäft,
sondern auch über Internet, Kundenclub-
Aktivitäten, Informationsbroschüren und
über eigene Medien, wie beispielsweise
das Kundenmagazin „MAXIMA“ oder das
Einkaufsradio RADIO MAX. Anfragen zu
Produkten, Beschwerden oder Vorschläge
werden über die jeweiligen Kunden-Hotlines
und via E-Mail rasch bearbeitet, um den
KundInnen zeitnahe Rückmeldung zu geben
(siehe auch Seite 69 ff.).
Dialog mit NGOs,
PolitikerInnen und
InteressenvertreterInnen
Umweltschutz, Produktbeschaffung und
Mitarbeiterorientierung – diese Aspekte
fordern PolitikerInnen und NGOs explizit
von REWE International AG als nachhaltiges Unternehmen ein. Prinzipiell, so das
Ergebnis der Karmasin-Studie, würden es
PolitikerInnen und NGOs begrüßen, stärker
über die Nachhaltigkeitsaktivitäten informiert zu werden.
RADIO MAX informiert
MitarbeiterInnen und KundInnen
RADIO MAX übernimmt einen
wichtigen Part in der internen
und externen Kommunikation
des Themas Nachhaltigkeit.
Die Aufgabe des ersten LiveEinkaufsradios in Österreich
ist es, die Werte des Konzerns
für alle FilialmitarbeiterInnen
verständlich, nachvollziehbar
und erlebbar aufzubereiten.
Jeden Donnerstag, bevor die ca.
2.000 BILLA, MERKUR, PENNY
und BIPA Filialen aufsperren,
veranschaulicht RADIO MAX den
MitarbeiterInnen mit seinem
Programm, welche Verantwortung REWE International AG
als größter Lebensmittel- und
Drogeriefachhändler des Landes
trägt und füllt das abstrakte Thema Nachhaltigkeit mit Leben.
Aber auch für die Information an
KundInnen hat Nachhaltigkeit
bei RADIO MAX einen fixen Sendeplatz. So werden die Vorteile
regionaler Produkte erklärt,
Qualitätsmanager vorgestellt,
über Spritfahrtrainings berichtet
und Möglichkeiten der gesunden Ernährung nähergebracht.
Deshalb war es REWE International AG
wichtig, mit der Veröffentlichung des ersten
„Lageberichts zur Nachhaltigkeit“ 2009 das
erste große Stakeholder-Forum zu initiieren,
um den Dialog mit wichtigen Anspruchsgruppen auszuweiten: Im Rahmen dessen wurde
gegenüber rund 120 RepräsentantInnen von
NGOs, den Sozialpartnern, Politik, Medien
und Wirtschaft die Nachhaltigkeitsstrategie
von REWE International AG präsentiert und
zur Diskussion gestellt. Das StakeholderForum findet im Zweijahresrhythmus statt –
im Jahr 2011 am 6. September.
Der Dialog mit NGOs, PolitikerInnen,
InteressenvertreterInnen und ExpertInnen
wird laufend auch in kleinerem Rahmen
gepflegt. In regelmäßigen Abständen setzen
sich die Vorstände von REWE International
AG gemeinsam mit ausgewählten DiskutantInnen an einen runden Tisch, um sich
mit ihnen über aktuelle Themen offen und
kritisch auszutauschen.
„In der Region. Aus der Region. Für
die Region.“ – unter diesem Motto stehen
Dialogrunden, die in den Bundesländern
Österreichs stattfinden. Vorstandsvorsitzender
Frank Hensel diskutiert dabei mit hochrangigen VertreterInnen aus Wirtschaft, Politik und
Kultur über regionale Kooperationen, Herausforderungen und Chancen, die sich durch
die Regionalität ergeben. REWE International
AG ist für viele Regionen und Gemeinden ein
verlässlicher und wichtiger Partner.
Dialog mit
MitarbeiterInnen
MitarbeiterInnen der REWE International AG sind laut Karmasin-Studie sehr
gut über die Aktivitäten der Nachhaltigkeit
informiert – wie beispielsweise Energiespartipps, Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge,
neue PRO PLANET Produkte oder aktuelle
Hilfsprojekte.
Aufklärungsarbeit gilt es hingegen noch
beim Begriff der Nachhaltigkeit selbst zu
leisten. Nachhaltigkeit ist fixer Bestandteil
im Ausbildungsprogramm für neue MitarbeiterInnen und Führungskräfte sowie des
jährlichen Lehrlingsevents. REWE International AG setzt auch auf die Multiplikatorenwirkung ihrer über 38.000 MitarbeiterInnen.
Der Betriebsrat, als wichtiges Bindeglied
zwischen Unternehmen und MitarbeiterInnen, wird in relevante Projekte involviert.
Die viermal jährlich erscheinende Betriebsratszeitung „aktiv“, die an alle MitarbeiterInnen des Unternehmens verschickt wird,
ist ein weiteres wichtiges Kommunikationsmittel. Der Austausch auf internationaler
Ebene findet alle zwei Jahre im Rahmen
internationaler Arbeitskreise der REWE
Group Betriebsräte (Österreich, Zentral- und
Osteuropa sowie Italien) statt.
Stakeholder 30 | 31
Nachhaltigkeit ist fixer Bestandteil im
Ausbildungsprogramm für neue
MitarbeiterInnen und Führungskräfte sowie
des jährlichen Lehrlingsevents.
Dr. Dietmar Schweiggl
Geschäftsführer
Schweiggl GmbH & Co KG
Dialog mit
Partnerunternehmen
Partnerschaftlichkeit als Teil des
nachhaltigen Engagements wird bei REWE
International AG großgeschrieben. In
diesem Sinne wird ein offener Austausch
mit anderen Unternehmen gepflegt. REWE
International AG ist zum Beispiel aktiv in
den verschiedenen Arbeitskreisen der ECRInitiative (Efficient Consumer Response)
vertreten. Dabei geht es um die Zusammenarbeit aller an der Wertschöpfungskette
beteiligten Unternehmen, um die Wünsche
der KonsumentInnen besser, schneller und
kostengünstiger erfüllen zu können.
Im Umgang miteinander stehen gegenseitiger Respekt, Fairness und Zuverlässigkeit,
was die oft bereits jahrelangen oder jahrzehntelangen Beziehungen zeigen. Ein jährlicher
Fixpunkt im Dialog mit den Partnern und
Lieferanten ist der Partnerabend der REWE
International AG, der seit 2009 immer unter
einem sozialen Schwerpunkt steht. Er bietet
die Gelegenheit, sich abseits des täglichen
Geschäftslebens austauschen zu können. Das
Motto des REWE Group Partnerabends 2009
unterstrich das Bekenntnis zu umfassender
gesellschaftlicher Verantwortung.
Dass man gemeinsam viel erreichen kann,
zeigte die Unterstützung für die Hilfsorganisation „Concordia“ von Pater Georg Sporschill,
die in Osteuropa Straßenkinder betreut. Eine
Spendensumme von EUR 169.018,– wurde an
diesem Abend an Pater Sporschill übergeben,
wovon EUR 69.018,– von Partnern beigesteuert wurden, die dem Beispiel der REWE
International AG folgten.
2010 wurde den rund 1.200 Vertre­
terInnen aus dem Lebensmittelhandel und
der Markenartikelindustrie die Initiative
„Lernen macht Schule“ vorgestellt, die
gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität
Wien und der Caritas gestartet wurde. Nicht
zuletzt mit der Kraft der Partner der REWE
International AG konnte das Projekt daraufhin weiter ausgebaut werden.
Als „Gelebte
Partnerschaft“ lässt
sich die
langjährige
„fruchtbare“
Zusammenarbeit zwischen der REWE International AG und der Familie
Schweiggl, traditionsreichen
Obstproduzenten aus der
sonnigen Südsteiermark, am
besten beschreiben. Respekt,
Handschlagqualität, Vertrauen
und gemeinsames verantwortungsvolles Handeln zum
Wohle der KonsumentInnen
und der Umwelt sind Säulen
dieser Beziehung. So arbeitet
man gemeinsam seit geraumer
Zeit intensiv und auch sehr
erfolgreich an der Umsetzung
des Nachhaltigkeitslabels
„PRO PLANET“. Nur Äpfel, die
besonders ressourcenschonend auf gesundem Boden
unter Einhaltung sämtlicher
ökologischer und sozialer
Nachhaltigkeitsaspekte produziert werden, dürfen mit dem
„PRO PLANET“ Label ausgezeichnet werden.
Highlights im Berichtszeitraum:
1. Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften
2. Biologische Lebensmittel
3. PRO PLANET
TE
K
U
D
O
R
P
E
N
Ü
R
G
Kapiteleinteilung 32 | 33
unter dem Rew
e-bo
gen
Dietmar Schweiggl
Apfelbauer aus der Steiermark.
Der Einzige, der in seinem Leben mehr
Äpfel gesehen hat als Frau Auracher.
Jasmin Auracher
Mitarbeiterin der REWE Group,
Abteilung „Obst & Gemüse“.
Überzeugt sich persönlich von der
Qualität der 27.000 Tonnen
Äpfel, die pro Jahr an die
Filialen geliefert werden.
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Bio und PRO PLANET
unter dem REWE-Bogen
Grüne Produkte
Der Handel mit Lebensmitteln verpflichtet zu höchster Transparenz und
kundenorientierter Information. Dass
Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich für
jeden zweiten Kunden kaufentscheidend ist,
zeigen die 2009 und 2010 durchgeführten
Studien zur österreichischen Lebensmittelkultur von Sophie Karmasin. Durch die
Pionierarbeit im Bereich Bioprodukte und
den Ausbau des Ja! Natürlich Sortiments hat
REWE International AG entscheidend zu
einer Sensibilisierung der KonsumentInnen
beigetragen. In diesem Zusammenhang
werden die Definition eines nachhaltigen
Produkts und die Auslobung des Mehrwertes immer wichtiger.
REWE International AG setzt daher als
Orientierungshilfe auf Herkunftsnachweise,
Zertifizierungen und Gütesiegel, die extern
auditiert werden und kontrollierten Mindestkriterien entsprechen. Das überproportionale Wachstum nachhaltiger Produkte im
Sortiment setzte sich trotz Wirtschaftskrise
auch im Jahr 2009 und 2010 weiter fort und
bestätigt somit die steigende Nachfrage.
Neben dem reichhaltigen Angebot
sollen die KundInnen mit Informationen
und attraktiven Preisen zu einem nachhaltigen Konsum motiviert werden. Zu diesem
Zweck fand im September 2010 erstmals die
„Nachhaltige Woche“ der REWE International AG statt. Diese zielte auf die Forcierung nachhaltigen Konsums ab und hat die
Bedeutung von Nachhaltigkeit beim Einkauf
verständlich und für den Kunden erlebbar
gemacht. Die KundInnen und Mitarbei­
terInnen der REWE International AG wur-
den mittels Flugblättern, Infoständen und
Verkostungen über nachhaltige Produkte
informiert.
Nachhaltige Produkte sollen am besten
in einem nachhaltigen Einkaufssackerl
landen. Aus diesem Grund bietet beispielsweise BILLA seit 2010 Tragetaschen an,
die vollständig biologisch abbaubar und
kompostierbar sind. Diese Sackerln werden
aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt. Die
dafür verwendete Kartoffelstärke stammt aus
westeuropäischen Anbaugebieten.
Leitlinie für
Nachhaltiges Wirtschaften
Voraussetzung für nachhaltige Produkte
ist eine Lieferkette, in der nachvollziehbare
Standards verankert sind und faire Partnerschaften gelebt werden. Im Jahr 2010 startete
der umfassende, konzernweite Prozess zur
Grüne Produkte 34 | 35
GRÜNE PRODUKTE.
AKTIVE NACHHALTIGE SORTIMENTSGESTALTUNG.
Erarbeitung der im Januar 2011 veröffentlichten „Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften“, die als Basis für die nachhaltige
Ausrichtung der Lieferkette in der REWE
Group gilt. Unter Einbeziehung unterschiedlichster Stakeholder wurde darin das übergeordnete Bekenntnis der REWE Group zur
Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft
dokumentiert. Sie bildet einen Grundstock
von Werten und Handlungsempfehlungen,
der für alle Geschäftseinheiten gleichermaßen gilt.
Die Inhalte der Leitlinie reichen dabei
von Grundsätzen für verantwortungsbewusstes Handeln, Arbeits- und Sozialstandards bis hin zu Umwelt- und Tierschutz.
Das Verbot von Korruption und Bestechung
ist darin ebenso festgeschrieben wie die
Verantwortung für Verbraucherinteressen
und Produkte. Angeführt sind Verbote zu
Zwangs- und Kinderarbeit, ein Diskriminierungsverbot oder Arbeitszeitenregelungen.
Ebenfalls darin verankert sind Klima- und
Ressourcenschutz sowie eine artgerechte
Tierhaltung.
Die „Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften“ orientiert sich u. a. an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der
Vereinten Nationen, den Konventionen der
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
und dem UN Global Compact. Die REWE
Group arbeitet im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie daran, über die Leitlinie
hinausgehende Standards in ihren Geschäftseinheiten umzusetzen. Entsprechende
Fortschritte werden in einem Dialog mit den
Vertragspartnern bzw. Lieferanten aufgenommen. Von ihnen erwartet die REWE
Group, definierte Arbeits- und Produktionsbedingungen einzuhalten, und arbeitet
dementsprechend an Einkaufsrichtlinien für
eine nachhaltige Beschaffung.
Eine der ersten weiterführenden Maßnahmen, die auf der Leitlinie basieren, ist
die „Leitlinie für Palmöl und Palmkernöl­
erzeugnisse“. Für die REWE Group wird eine
Vielzahl an Eigenmarkenprodukten mit einem unterschiedlich hohen Anteil an Palmöl
und Palmkernöl hergestellt. Aufgrund der
ökologischen, sozialen und entwicklungspo-
litischen Herausforderungen in den Produktionsländern hat sich die REWE Group zur
Aufgabe gemacht, ihre MitarbeiterInnen,
Lieferanten und KundInnen für das Thema
„nachhaltigerer Ölpalmenanbau“ zu sensibilisieren. Darüber hinaus wird angestrebt,
bis Ende 2012 alle Eigenmarkenprodukte auf
segregiertes Palmöl umzustellen.
Linktipp: www.rewe-group.at/nachhaltigkeit
Biologische Lebensmittel
„Bio“ gilt als die umwelt- und klimaschonendste Form der Landbewirtschaftung. So
hat sich REWE International AG im Lagebericht zur Nachhaltigkeit 2008 zum Ziel
gesetzt, den Anteil der Bio-Produkte in ihrem
Gesamtlebensmittelsortiment bis 2012 um
30 Prozent zu steigern. Dabei konnte die Biomarke Ja! Natürlich zwischen 2008 und 2010
ihren Umsatz um über 11 Prozent steigern,
Ja! Natürlich und Echt Bio zusammen um
über 13 Prozent. Verantwortlich dafür war
vor allem der konsequente Fokus und Ausbau
der Ja! Natürlich Sortimente mit ihrem hohen
Qualitätsanspruch und vielen Innovationen.
2008
2009
2010
aus Österreich, aus österreichischen Qualitätsregionen – und immer mehr aus den
Regionen rund um die sechs Nationalparks
des Landes. Seit vielen Jahren verbindet
Ja! Natürlich und die Region Nationalpark
Hohe Tauern eine fruchtbare Partnerschaft.
Die biologische Landwirtschaft hat sich
zu einem wirtschaftlichen Motor für die
gesamte Region entwickelt – jeder zweite
Bauer ist Bio-Bauer. Dieses gemeinsame
Erfolgsmodell, das bäuerliche Tradition in
unverfälschte Natur einbettet, wurde 2010
auf alle sechs österreichischen Nationalparks
in Kooperation mit dem Lebensministerium
unter der Dachmarke „Nationalparks Austria“
ausgeweitet.
Klimaschutz, Umweltschutz, soziale
Verträglichkeit, fairer Handel, fairer Umgang
mit Produzenten und gerechte Erzeugerpreise werden wichtiger denn je. Die Basis bildet
die konsequente biologische Landwirtschaft.
Dafür sorgen die 7.000 Bio-Bäuerinnen und
-Bauern, die für Ja! Natürlich produzieren.
REWE International AG gewährleistet eine
sichere Abnahme und Mindestpreise, honoriert den Mehraufwand der biologischen
Produktion mit den höchsten Bio-Qualitäts-
Umsatzentwicklung
Bio-Eigenmarken in Österreich (EUR)
260 Mio.
7,6 Mio.
271 Mio.
10,6 Mio.
290 Mio. Ja! Natürlich
12,9 Mio. Echt Bio
REWE International AG stellt seit 1994
unter der Eigenmarke Ja! Natürlich die größte
Bio-Marke des Landes und bietet das mit
Abstand größte Bio-Sortiment Österreichs an.
KonsumentInnen-Befragungen zeigen: Nachhaltigkeit wird am stärksten mit der Marke
Ja! Natürlich verknüpft. Und das zu Recht.
Mehr als 1.100 Produkte – von denen 80
Prozent aus Österreich stammen – sind Teil
des Produktangebots des „Bioniers“. Ja! Natürlich Lebensmittel stammen überwiegend
zuschlägen und bringt Wertschöpfung sowie
Beschäftigung auch in entlegenere Gebiete
Österreichs. Darüber hinaus gibt Ja! Natürlich Verlässlichkeit und Sicherheit für die
Grüne Produkte 36 | 37
Die überwiegende Mehrheit der ÖsterreicherInnen ist mit ihrer Ernährung zufrieden.
Zustimmung in % (Sample = 1.000)
Die Bewertung erfolgte anhand einer Skala zwischen 1 und 5
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Ich bin damit zufrieden, wie ich mich ernähre.
90
100
82 %
Ich achte auf die Qualität von Lebensmitteln.
78 %
Ich esse gerne in Gesellschaft von anderen Leuten.
78 %
Ernährung bedeutet für mich bewusster Genuss.
75 %
Ich esse bevorzugt Produkte aus der Region/
österreichische Produkte.
73 %
Für mich hat Essen einen sehr hohen Stellenwert.
72 %
Ich esse bevorzugt natürliche Lebensmittel
ohne Zusatzstoffe.
70 %
63 %
Ich ernähre mich gesund.
Ich achte primär auf den Preis bei Lebensmitteln.
62 %
Quelle: Sophie Karmasin Market Intelligence GmbH, 2010.
österreichische Bio-Landwirtschaft – durch
Modelle der Vertragslandwirtschaft (BioGetreide), langjährig gelebte Partnerschaften
und die Förderung der kleinstrukturierten
Landwirtschaft. Durch den Verzicht auf Chemie (Mineraldünger, Pflanzenschutzmittel)
und den Fokus auf Österreich werden jährlich über 21.000 Tonnen an CO2-Äquivalenten eingespart. (siehe: o. Univ.-Prof. Dr. Dr.
h.c. Schneider, Friedrich: Die Eigenmarke
„Ja! Natürlich“. Bedeutung für die österreichische Bio-Landwirtschaft und die heimische Volkswirtschaft. Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität
Linz. Sep. 2009). Als größte Lebensmittelmarke Österreichs trägt Ja! Natürlich damit
überproportional zum Klimaschutz bei.
Tierschutz, d.h. die tierfreundliche
Haltung der Nutztiere, ist ein weiteres zentrales Anliegen von Ja! Natürlich. Seit 2010
gelten etwa strengere Auflagen für Haltung
und Weidewirtschaft für Jungrinder als
gesetzliche Regelungen und Bio-Verbände
es vorschreiben. Diese Leitlinien sorgen für
eine vorbildliche Umsetzung artgerechter
Tierhaltung, Nutznießer sind jährlich 8.000
Jungrinder in Österreichs Berggebieten.
ÖsterreicherInnen achten auf Qualität und Nachhaltigkeit der Lebensmittel.
Zustimmung in % (Sample = 1000)
Die Bewertung erfolgte anhand einer Skala zwischen 1 und 5
0
10
20
30
40
50
60
Ich achte bewusst auf die Nachhaltigkeit der Lebensmittel,
die ich esse.
90
100
57%
Ich probiere gerne neue Gerichte aus.
55 %
Im Alltag lege ich Wert auf einen schön gedeckten Tisch.
52 %
Es macht Spaß, Lebensmittel (im Supermarkt) einzukaufen.
50 %
Beim Essen achte ich auf die Kalorien.
42 %
Ich habe oft nicht genug Zeit zum Kochen.
42 %
Ich esse öfters Convenience Produkte, d.h. Produkte, die
Teilfertig- oder Fertiggerichte sind.
Ich esse primär, um satt zu werden,
Genuss ist für mich weniger wichtig.
80
58 %
Ich esse bevorzugt Produkte aus biologischer Landwirtschaft.
Ich esse öfters Functional Food, d.h. Nahrungsmittel, die mit
zusätzlichen Inhaltsstoffen angereichert werden und einen
positiven Effekt auf die Gesundheit haben.
70
40 %
28 %
27 %
Quelle: Sophie Karmasin Market Intelligence GmbH, 2010.
Freilandhaltung als artgerechteste Form der
Tierhaltung wurde 2010 auch bei Schweinen erfolgreich erweitert. Durch die enge
Zusammenarbeit mit den Bio-Bauern und
Prämierungen konnte diese Haltungsform in
den letzten beiden Jahren auf 3.500 Schweine
verdoppelt werden.
Dr. KLAUS KASTENHOFER
Geschäftsführer GLOBAL 2000
Ziel der österreichischen
Umweltschutzorganisation ist
es, unserer
Gesellschaft
eine zukunftsfähige Lebensweise zu ermöglichen. Ein wichtiger Schwerpunkt
ist die nachhaltige Versorgung
mit Nahrungsmitteln. Seit 2002
führt GLOBAL 2000 gemeinsam
mit REWE International AG ein
Projekt durch, mit dem es gelingt, die Pestizidbelastung bei
Obst und Gemüse deutlich zu
reduzieren. Als erste europäische Supermarktkette
veröffentlichte BILLA sofort
nach Eintreffen der Ergebnisse
alle Resultate zu Pestizidrückständen. Zusätzlich führt REWE
International AG gemeinsam
mit GLOBAL 2000 ein Nachhaltigkeitsprogramm bei Obst und
Gemüse durch. Nachhaltige
Produkte werden unter PRO
PLANET ausgelobt und die Ergebnisse detailliert im Internet
veröffentlicht. GLOBAL 2000
bedankt sich für die bisherige
Kooperation im Namen der Umwelt und freut sich auf weitere
Zusammenarbeit.
Mit der Erweiterung des Sortiments
um biologische Gartenprodukte bewies Ja!
Natürlich im Jahr 2010 einmal mehr ihre
Vorreiterrolle als führende Bio-Marke.
Dieser Schritt war eine logische Fortsetzung
des biologischen Kreislaufs und die Antwort auf aktuelle Lifestyle-Trends wie die
Rückbesinnung der KonsumentInnen auf
ihr Zuhause und die Renaissance des Do-ityourself-Gedankens. Die Wirtschaftskrise
hat laut Marktforschern eine Verschiebung
der Werteorientierung hin zu Nachhaltigkeit
und bewusstem Nahrungsmittelkonsum mit
sich gebracht, einen „Homing“-Trend und
den Trend nach weniger Chemie im eigenen
Garten ausgelöst. Laut einer Studie von
GfK Deutschland (vgl. GfK Deutschland,
www.gfk.com, 3. Februar 2010) wird das
eigene Zuhause wieder verstärkt als Lebensmittelpunkt gesehen und sämtliche Aktivitäten in den eigenen vier Wänden – wie
Kochen, Heimwerken, aber auch Gärtnern –
erleben eine Renaissance. Ja! Natürlich stellt
mit diesem Schritt allen KonsumentInnen
ein umfassendes Bio-Garten-Sortiment an
Gemüsepflanzen, alten Sorten und Beeren,
essbaren Blüten, Bio-Erde, Bio-Dünger und
vieles mehr zur Verfügung und damit die
Möglichkeit, die Frische und Vielfalt der
Ja! Natürlich Lebensmittel auch im eigenen
Garten erleben zu können.
Mit dem Ausbau der PENNY Bio-Marke
Echt Bio konnte sich eine weitere Bio-Eigenmarke aus den Reihen der REWE International AG in den letzten zwei Jahren am Markt
erfolgreich weiterentwickeln. Seit 2008
wurde das Angebot sukzessive ausgeweitet
und der Umsatz konnte um rund 70 Prozent
gesteigert werden.
PRO PLANET
REWE International AG hat im Bio-Bereich wichtige Pionierarbeit geleistet. Diese
Rolle will man mit dem PRO PLANET-Label
für nachhaltigere Produkte im konventionellen Bereich fortführen.
Um größtmögliche Transparenz zu garantieren, wird der komplette Prozess durch
einen unabhängigen Expertenbeirat begleitet
(siehe auch www.proplanet-label.at). Damit
bietet REWE International AG eine verlässliche und glaubwürdige Orientierungshilfe
für KonsumentInnen, die mit ihrem Einkauf
einen Beitrag für die Umwelt und die Sozialverträglichkeit von Produkten leisten wollen.
Gemeinsam mit den Projektpartnern
GLOBAL 2000 und Caritas hat REWE
International AG für Österreich ein Programm für Obst und Gemüse zur Bewertung
Grüne Produkte 38 | 39
2010
Prognose 2011
PRO PLANET Produkte
2,7 Mio.
15 Mio. Kundenkontakte
und Kennzeichnung der Nachhaltigkeit
konventionell hergestellter Lebensmittel
entwickelt. Mit dem PRO PLANET Label
werden Produkte ausgezeichnet, die die
Umwelt und Gesellschaft während ihrer
Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung
deutlich weniger belasten. Dabei werden alle
Nachhaltigkeitsaspekte entlang der gesamten
Wertschöpfungskette berücksichtigt und
von unabhängigen ExpertInnen geprüft. Zur
Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit
von Obst und Gemüse werden die Werte von
zehn ökologischen Nachhaltigkeitsindikatoren erhoben.
Darüber hinaus werden alle Produzenten (außer Familienbetriebe), die am
österreichischen Nachhaltigkeitsprogramm
für Obst und Gemüse teilnehmen, nach
sozialen Mindestanforderungen überprüft
(wie GRASP und SA8000). Diese internationalen Qualitätssicherungssysteme umfassen
die Kontrolle sozialer Kriterien und haben
dadurch einen positiven Effekt auf die
Gesellschaft. Ziel von PRO PLANET ist es,
den nachhaltigen Konsum im Massenmarkt
zu fördern und Produkte mit nachhaltigem
Mehrwert zu attraktiven Preisen anzubieten.
Die PRO PLANET-Produkte werden
bereits flächendeckend in den über 1.900
Lebensmittelfilialen der REWE International AG in Österreich angeboten. Nach über
einem Jahr Entwicklungsarbeit konnten
im Juni 2010 österreichische Erdbeeren als
erstes Produkt mit dem PRO PLANETLabel ausgezeichnet werden. Ende 2010
waren bereits acht Produkte mit dem PRO
PLANET-Label ausgezeichnet und für 2011
sind zehn weitere geplant. Mit der avisierten
Aufnahme von Eiern im Sommer 2011 wird
das österreichische Nachhaltigkeitsprogramm sukzessive auf andere Warengruppen
ausgeweitet. Im nächsten Schritt sind auch
Non-Food-Produkte angedacht.
Fairtrade
Nachhaltigkeitszertifizierungen sind
eine wichtige Orientierungshilfe für KonsumentInnen. Vor über zehn Jahren wurde
das erste Kaffeeprodukt mit dem FairtradeSiegel in das Sortiment der Handelsfirmen
von REWE International AG aufgenommen.
Seither wurden noch weitere Produkte von
Industriepartnern als auch drei Produkte
von Eigenmarken der REWE International
AG nach den Kriterien des fairen Handels
zertifiziert.
Der Umsatz der Eigenmarken mit dem
Fairtrade-Siegel (Bananen, Ananas und
Rosen) belief sich im Jahr 2010 auf mehr als
EUR 9 Millionen. Somit stieg die Summe der
Fairtrade-Prämie für Soziales, Infrastruktur
und Bildung auf ca. EUR 167.000. Diese
Summe kommt den Produzenten und ArbeiterInnen in den Entwicklungsländern zugute
und ermöglicht u. a. den Bau von Schulen
und Gesundheitszentren. Zusätzlich erhalten
die Kleinbauernfamilien einen fairen Preis
und fix definierte Aufschläge für Bio-Produkte. Die Arbei­terInnen auf den Plantagen
und Blumenfarmen profitieren von besseren
Arbeitsbedingungen.
PRO PLANET Tafeltrauben
Die österreichischen Tafeltrauben mit dem PRO PLANET-Label
kommen gänzlich ohne Herbizide aus. Der Herbizideinsatz wird
durch mechanische Maßnahmen
(Bodenbearbeitung) ersetzt.
Auch der Einsatz von Fungiziden
konnte auf allen Feldern, die
mit besonders pilzresistenten
Züchtungen (sogenannten PIWISorten) bewirtschaftet werden,
stark reduziert werden. Darüber
hinaus werden die PRO PLANETTrauben besonders sparsam
gedüngt – denn Düngung
belastet das Grundwasser und
zudem wird bei der Herstellung der Düngemittel sehr viel
Energie verbraucht. Auch die
Verpackung der PRO PLANETTrauben wurde mit besonderem
Augenmerk auf Nachhaltigkeit
gewählt. Die Trauben werden
nicht in Kunststoffschalen
angeboten, sondern in einer
Holzschliffverpackung. Allein
durch diese Umstellung werden
pro Kilogramm Trauben rund
230 Gramm CO2 eingespart.
Nachhaltiger Fischeinkauf
Ein wichtiger Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie der REWE Group sind der
Schutz bedrohter Fischarten und die Förderung bestanderhaltender Fangmethoden.
Grundlage dafür bildet die „Konzernleitlinie
Fisch“ – bedrohte Arten werden sukzessive
ausgelistet. Nachhaltige Fischereien sind
gleichermaßen im Interesse der REWE
Group, ihrer KundInnen, Lieferanten und
Interessengruppen.
In der Praxis ist es jedoch nicht immer
einfach zu entscheiden, welches Produkt
nachhaltig ist und welches nicht. Immer mehr
Institutionen geben Empfehlungen ab, die unterschiedlich ausfallen können und VerbraucherInnen, den Handel und Lieferanten verunsichern. Aus diesem Grund hat die REWE
Group eine Orientierungsliste entwickelt. Sie
berücksichtigt die Bestände und Fangmethoden anhand bestehender Bewertungen von
folgenden Organisationen:
1. Greenpeace Deutschland
2. Monterey Bay Aquarium mit Seafood
Watch, USA
3. Sustainable Fisheries Partnership (SFP)
mit www.fishsource.org, Indonesien und
USA
4. World Wide Fund for Nature (WWF),
Deutschland
Die REWE Group streicht die in der
Orientierungsliste als kritisch eingestuften
Fischarten sukzessive aus ihrem Sortiment und
ergänzt ihr Angebot durch weniger gefährdete
Fischarten. Um die Entwicklung der Fischbestände im Blick zu behalten und zeitnah
reagieren zu können, aktualisiert die REWE
Group ihre Orientierungsliste einmal im Jahr.
Grüne Produkte 40 | 41
Der Schutz bedrohter Fischarten und die Förderung
bestanderhaltender Fangmethoden sind wichtige Elemente
für Nachhaltigkeit in der Nahrungsmittelkette und die
Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts.
Ein zentraler Bestandteil ist die Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der
gesamten Lieferkette. Lieferanten müssen
zukünftig einen Nachweis der Bezugsquelle
erbringen. Die Produktkennzeichnung für
VerbraucherInnen weist Fischart, Fanggebiet,
Fanggebietsnummer sowie Fangverfahren
aus. Gemäß der REWE Group-Leitlinie
erhöht REWE International AG kontinuierlich den Anteil an Eigenmarken-Produkten,
die mit dem Siegel des Marine Stewardship
Councils (MSC) oder eines gleichwertigen Labels als Nachweis für nachhaltigen Fischfang
versehen sind.
Der komplette Umstieg der Eigenmarken-Produkte auf MSC-zertifizierten Meereswildfisch oder ein gleichwertiges Label
bis 2012, wie es im Lagebericht zur Nachhaltigkeit 2008 angekündigt wurde, wird zum
derzeitigen Zeitpunkt als nicht realisierbar
eingeschätzt. Die Umstellung auf nachhaltigen Fischfang und entsprechende Zertifizierungen schreitet deutlich langsamer voran
als erwartet. So betrug 2010 der Anteil von
MSC-zertifizierten Produkten am weltweiten
Fischfang lediglich 7 Prozent. MERKUR setzt
daher im Frischfischbereich auch verstärkt
auf Biofisch und heimische Fischzucht.
Regional & österreichisch
KundInnen von BILLA, MERKUR,
PENNY und ADEG ist die regionale Herkunft von Lebensmitteln besonders wichtig. Die geografische Nähe der Produktion
und Verarbeitung – vor allem bei frischen
Produkten – steht für sie für hohe Qualität,
mehr Gesundheit und besseren Geschmack.
Diese steigenden Anforderungen an die
Herkunft der Produkte und vor allem auch
an die Transparenz der Beschaffung nimmt
REWE International AG sehr ernst. Die
Handelsfirmen BILLA, MERKUR, PENNY
und ADEG legen schon seit langem einen
klaren Schwerpunkt auf heimische Pro­
dukte – ihr Anteil am Gesamtsortiment wird
konsequent ausgebaut.
Eine regionale Produktion schafft
zudem Arbeitsplätze, spart Transportwege
und fördert heimische Arten. Die Erhebung
des Anteils österreichischer Lebensmittel
am Gesamtsortiment, als Grundlage für
den Ausbau, wurde für alle Handelsfirmen
bereits umgesetzt. In einigen Warengruppen
wie Rind- und Schweinefleisch oder Eier
beträgt der Anteil österreichischer Lebensmittel seit mehreren Jahren bereits 100
Prozent. Auch Puten- und Hühnerfleisch,
Brot und Trinkmilch sind bis auf wenige
Ausnahmen aus Österreich. Bei den mehr als
1.100 Artikeln der Eigenmarke Ja! Natürlich macht der Anteil über 80 Prozent aus.
REWE International AG leistet damit nicht
nur einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt
der Vielfalt regionaler Produkte, sondern unterstützt auch österreichische Erzeuger. Mit
Initiativen wie der MERKUR Regionalinitiative oder der Auszeichnung von heimischen
Produkten bei BILLA spielt auch das Thema
Wertschöpfung eine wichtige Rolle.
Ein Meilenstein für die Forcierung
österreichischer und regionaler Lebensmittel bei REWE International AG war dabei
die Österreich-Definition für Produkte. Ein
zweistufiges System ermöglicht eine wertfreie Unterscheidung und eine zusätzliche
Auslobung der aus Österreich stammenden
Produkte im Sinne der KonsumentInnenbedürfnisse. Die Kriterien wurden an alle
Lieferanten kommuniziert und die Produkte
bei BILLA bereits flächendeckend ausgezeichnet.
Auch bei ADEG sind lokale Produkte
und regionale Spezialitäten ein zentrales
Differenzierungsmerkmal zum Mitbewerb.
Nach intensiver Vorbereitung im Herbst
2010 wurde Anfang 2011 die Spezialitätenmarke „ADEG mit Leib und Seele“ präsen-
„A+A“-Kennzeichnung
Ein Produkt ist nach dieser Definition dann ein „100 Prozent
österreichisches“, wenn unter
Einhaltung der Bestimmungen
des österreichischen Lebensmittelkodex und des Lebensmittelkodex der REWE International
AG die Be- und Verarbeitung in
Österreich stattfinden und alle
Inhaltsstoffe eines Produktes
zu 100 Prozent aus Österreich
stammen. Hier wird eine eventuell auftretende Schwankungsbreite von maximal 2 Prozent
toleriert: d. h. geringfügige Inhaltsstoffe, deren Herkunft nicht
Österreich ist – wie beispielsweise spezielle Gewürze.
„A“-Kennzeichnung
Ein Produkt ist nach dieser
Definition dann ein „österreichisches“, wenn unter Einhaltung der Bestimmungen des
heimischen Lebensmittelkodex
und des Lebensmittelkodex der
REWE International AG die Beund Verarbeitung mit einem
zumindest 50-prozentigen Wertschöpfungsanteil in Österreich
stattfindet.
tiert. Strenge Kriterien garantieren heimischen Ursprung und Top-Qualität.
Deshalb müssen unterschiedliche
Kontrollinstanzen durchlaufen werden,
bevor ein Produkt in das „ADEG mit Leib
und Seele“-Sortiment aufgenommen wird.
So müssen beispielsweise alle Rohstoffe aus
Österreich stammen, die Produktion im
Inland erfolgen, strenge Qualitätskriterien
und Zulassungsbestimmungen erfüllt sowie
ein Kaufleute-Verkostungsgremium überzeugt werden. Zusätzlich werden Produkte
mit dem Gütesiegel „Gutes vom Bauernhof “, ein Qualitätsprogramm der Landwirtschaftskammer Österreich, verstärkt
angeboten.
Bei MERKUR werden regionale Lebensmittel für die KundInnen besonders
gut ersichtlich angeboten. Aktuell gibt es in
ca. 70 bis 80 Filialen regionale Aufbauten,
die an die 150 regionale Lieferanten und an
die 1.000 unterschiedliche, regionale Artikel
umfassen. Das eigens dafür eingeführte
„Regional Regal“ bietet den KundInnen ein
standardisiertes Angebot und wird künftig
auf weitere Märkte ausgerollt.
Das Sortiment der neuen BILLA Eigenmarke, welche Anfang 2011 eingeführt
wurde, bietet ebenso hochqualitative und
großteils österreichische Produkte. Einen
Schwerpunkt bilden dabei die traditionell
hergestellten Heumilchprodukte aus dem
Salzburger Kalkalpenland.
Biodiversität
Für die Schönheit der Natur und die aus
ihr gewonnenen Lebensmittel ist Artenvielfalt eine grundlegende Voraussetzung.
Grüne Produkte 42 | 43
Der Schutz der Artenvielfalt und die Kooperation mit
zahlreichen österreichischen Nationalparks sind zu
festen Bestandteilen des Selbstverständnisses und des
Engagements von REWE International AG geworden.
Angesichts der Tatsache, dass derzeit über
17.000 Tier- bzw. Pflanzenarten (Quelle:
IUCN) weltweit vom Aussterben bedroht
sind, ist der Schutz der Biodiversität bei
REWE International AG ebenfalls ein wichtiges Thema.
Seit 1994 ist das Engagement für den
Artenschutz bei Ja! Natürlich fest verankert.
Die Kooperation der Kampagne „vielfaltleben“ des österreichischen Lebensministeriums gemeinsam mit dem NATURSCHUTZBUND, WWF und BirdLife war ein
wichtiger Motor für den heimischen Schutz
der Artenvielfalt.
So war das Pinzgauer Rind bis vor
kurzer Zeit noch vom Aussterben bedroht
– heute ist es eine der 21 Leitarten der
„vielfaltleben“-Kampagne. Ja! Natürlich
ersteigerte im Herbst 2009 und 2010 je einen
Zuchtbullen und übergab ihn der ARGE
Pinzgauer Rinderzuchtverbände, wo er in
den nächsten Jahren für zahlreichen Nachwuchs sorgen soll. Zusätzlich unterstützte
Ja! Natürlich den Ankauf von zwölf weiteren
selektierten Pinzgauer Stieren.
Mit dem großen Angebot alter Gemüsesorten und der Einführung eines Samensortiments, das 13 Bio-Raritätensamen
von ARCHE NOAH und weitere neun
Bio-Samen umfasst, übernimmt Ja! Natürlich seit 2009 zusätzlich eine Patenschaft
mit dem ARCHE NOAH Sortenarchiv für
200 gefährdete Sorten und trägt im Zuge
dessen die Kosten für die Erhaltung dieser.
Insgesamt investierte Ja! Natürlich allein in
den letzten drei Jahren EUR 220.000 in den
Erhalt der Biodiversität.
Artenvielfalt in den
Nationalparks Österreichs
Die Kooperation mit zahlreichen österreichischen Nationalparks ist ein weiterer
Schwerpunkt der Artenschutzaktivitäten
von Ja! Natürlich. Der Nationalpark Hohe
Tauern war die erste Kooperation dieser Art
und ist mit der Pinzgauer Milch mittlerweile
zu einer Kernregion und fester Bestandteil
für das Ja! Natürlich Produktsortiment
geworden. Die Region ist ein besonders
wichtiger Standort für die Erhaltung der
Arten, da ein Drittel aller österreichischen
Pflanzenarten im Nationalpark Hohe Tauern
gedeiht.
Im Jahr 2009 wurde die Kooperation
auch auf die angrenzende Kärntner Region ausgeweitet. Zum Auftakt übernahm
die größte Bio-Marke Österreichs gleich
die Patenschaft für die Dauerausstellung
„Abenteuer Nationalpark“ im BIOS-Nationalparkzentrum in Mallnitz. Zusätzlich wird
die Stärkung der Regionalität und Artenvielfalt durch den kontinuierlichen Ausbau der
Produkte aus den österreichischen Nationalparkregionen gefördert.
Ausgehend von der Zusammenarbeit
mit dem Nationalpark Hohe Tauern wurden
2010 die Aktivitäten auf die anderen sechs
Nationalparks des Landes ausgebaut. Schrittweise werden immer mehr Ja! Natürlich
Produkte aus den artenreichen Regionen
rund um die Nationalparks Neusiedler
See-Seewinkel, Gesäuse, Kalkalpen, DonauAuen und Thayatal sowie weiterhin dem
Nationalpark Hohe Tauern angeboten.
Mit der Förderung von biologischem
Anbau und Viehzucht durch Abnahmegarantien und langfristige Partnerschaften
mit den Ja! Natürlich Bauern trägt Österreichs „Bionier“ wesentlich zum Erhalt
dieser ökologisch wertvollen Landschaften
bei. Auch in Zukunft werden Ja! Natürlich
Biodiversitätsprojekte zum Arten-, Sortenund Rassenerhalt und die daraus resultierenden Sortimentserweiterung gezielt
weitergeführt.
„vielfaltleben“ mit Ja! Natürlich
als Pate für den bedrohten
Osterluzeifalter
Als exklusiver Kooperationspartner der Kampagne
„vielfaltleben“, die vom Lebensministerium gemeinsam mit
NATURSCHUTZBUND, WWF und
BirdLife ins Leben gerufen wurde, hat Ja! Natürlich eine Patenschaft für den vom Aussterben
bedrohten Osterluzeifalter übernommen und ein einzigartiges
Artenschutzprojekt gestartet.
Um dem Osterluzeifalter die
benötigten naturbelassenen
Lebensräume zu ermöglichen,
wurden in einem ersten Schritt
im Weingut des Bio-Winzers Georg Lunzer im burgenländischen
Gols – direkt an der Grenze
zum Nationalpark Seewinkel –
Osterluzeipflanzen ausgesetzt.
Das Artenschutzprojekt wurde
in weiterer Folge durch andere
Bio-Winzer unterstützt, die ihre
Flächen für die biologische
Vielfalt zur Verfügung stellen.
Um den KonsumentInnen die
Notwendigkeit der biologischen
Vielfalt zu vermitteln, wurden
die seltenen Schmetterlinge auf
dem Etikett des Ja! Natürlich
Weißburgunders abgebildet.
Qualitätssicherung
und Qualitätsstandards
REWE International AG arbeitet im
Rahmen der Qualitätssicherung mit zahlreichen Instituten und Organisationen zur
Lebensmittelkontrolle zusammen (z. B. der
LUA, SGS, AGES etc.). Zusätzlich gibt es
mit Universitäten und NGOs langjährige
Kooperationen in den unterschiedlichsten
Bereichen.
Seit mittlerweile 2002 setzt REWE
International AG am österreichischen Markt
das PestizidReduktionsProgramm (PRP) der
österreichischen Umweltschutzorganisation
GLOBAL 2000 im gesamten Frischobstund Gemüsesortiment um. Durch die von
GLOBAL 2000 durchgeführten Bewertungen
konnten bisher kontinuierlich nachhaltige
Verbesserungen der Belastungssituation
bei Obst und Gemüse verzeichnet werden.
Die Veröffentlichung des Statusberichts
„Chemischer Pflanzenschutz“, in dem die
Pestizidbelastung für Obst und Gemüse
dargestellt wird, schafft Nachvollziehbarkeit
und Vertrauen, um auch in Zukunft die Wei-
terentwicklung der Qualitätsstandards im
Bereich Obst und Gemüse zu sichern (mehr
dazu auf Seite 69 ff.).
Der REWE Group Lebensmittel-Kodex
ist eine Sammlung von chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Produktanforderungen, der über das gesetzliche Mindestmaß hinausgeht und von den Lieferanten
einzuhalten ist. Die Produktqualitäten werden
in regelmäßigen Abständen durch Untersuchungen kontrolliert. Die Kriterien unterliegen einem ständigen Aktualisierungsprozess –
in Zukunft soll der REWE Group Kodex auch
auf Non-Food-Produkte ausgeweitet werden.
Resümee und Ausblick
REWE International AG verfolgt eine
aktive nachhaltige Sortimentsgestaltung und
die Förderung des Konsums nachhaltiger
Produkte. Um das zu erreichen, hat sich das
Unternehmen im „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ 2008 als Ziel gesetzt, die Anhebung
des Bio-Anteils am Gesamtlebensmittelsortiment bis 2012 um 30 Prozent zu steigern.
Trotz der positiven Entwicklung im
Berichtszeitraum wird dieses Ziel aufgrund
der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst und soll nun in ein
kontinuierliches Wachstum der biologischen
Lebensmittel über den Zeithorizont 2012
hinausgehen. Das bedeutet konkret: Im Vergleich mit dem konventionellen Bereich wird
für biologische Lebensmittel ein überproportionales Wachstum angestrebt.
Die Entwicklung des Nachhaltigkeitsengagements im Bereich „Grüne Produkte“
wird sich künftig auch daran zeigen, ob die
Anzahl der Lieferanten von Eigenmarkenprodukten aus Risikoländern mit erfolgreich
bestandenen Sozialaudits gestiegen ist und
sich der Anteil nachhaltiger Produkte im
Sortiment der REWE Group erhöht hat.
Grüne Produkte 44 | 45
REWE International AG verfolgt eine aktive
nachhaltige Sortimentsgestaltung. Im Vergleich mit
dem konventionellen Bereich wird für biologische Lebensmittel ein überproportionales Wachstum angestrebt.
Es ist zu erwarten, dass die Ansprüche
der KundInnen an ein nachhaltiges Produkt in Zukunft weiter steigen. Neben den
Inhaltsstoffen bzw. dem Produkt selbst steht
das Thema Verpackung aus Sicht der KonsumentInnen ebenfalls im Zusammenhang mit
einem nachhaltigen Produkt.
REWE International AG setzt sich mit
alternativen Verpackungen auf strategischer Ebene verstärkt auseinander, um in
den nächsten Jahren ein umfassendes und
ganzheitliches Konzept zu entwickeln. Erste
Ansätze, wie z. B. das Kartoffelstärke-Sackerl,
wurden bereits durchgeführt. Angesichts
der Nahrungsmittel-Kunststoff-Problematik
werden jedoch auch in diesem Zusammenhang Innovationen gefördert. Eine Studie
von SERI (Sustainable Europe Research Institute) über Verpackungsmaterialien wurde
Anfang 2011 bereits durchgeführt.
2011 öffnet Ja! Natürlich ein neues
Kapitel der Nachhaltigkeit und setzt mit
„Green Packaging“ neue Maßstäbe. Ab der
Jahresmitte 2011 werden die Verpackungen
von allen Ja! Natürlich Paprika- und Paradeisersorten von Kunststoff auf Zellulosefolie
umgestellt. Dadurch werden bis Jahresende
über fünf Tonnen Kunststoffverpackung eingespart. Die verwendete Zellulosefolie wird
aus Holz erzeugt, das FSC (Forest Stewardship Council)-zertifiziert ist.
Entsorgt wird die Verpackung problemlos mit dem Bio-Müll oder über den
Hauskompost, wo sie sich unter optimalen
Bedingungen innerhalb weniger Wochen
rückstandsfrei zersetzt. Ja! Natürlich hat sich
zum Ziel gesetzt, 25 Prozent der eingesetzten
Kunststoffverpackungen bei Obst und Gemüse bis 2015 einzusparen. Das entspricht
einer Menge von 70 Tonnen Kunststoff.
100% abbaubar: die neuen umweltfreundlichen
Verpackungen von Ja! Natürlich.
Highlights im Berichtszeitraum:
EN
ER
GI
E
1. Energiesparfiliale in Deutsch Wagram
2. Photovoltaikanlagen und Windräder unter dem REWE Group Logo
3. Drei Elektroautos und 16 Elektrotankstellen
,
ELT
W
M
U
d
n
u
A
M
I
KL
Ing. Michael Schrottmayer
Schaut, dass immer alles in Bewegung bleibt.
Vor allem die Windräder, die gemeinsam mit
Wasserkraft den gesamten Strombedarf aller
Filialen in Österreich abdecken.
Kapiteleinteilung 46 | 47
unter dem Rewe
-bo
gen
Laura-Marie & Fabian Jina
Das gefällt auch Laura-Marie
und Fabian, die ihren Teil zum
Klimaschutz beitragen und sich
zu ihrem 16. Geburtstag ein
E-Moped wünschen.
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Ressourcenschonung
unter dem REWE-Bogen
Beim Schutz der Umwelt und des Klimas begnügt sich REWE International AG
nicht mit der Erfüllung gesetzlicher Mindestanforderungen. Ziel ist es, die negativen
Umweltauswirkungen im Lebensmittelhandel so gering wie möglich zu halten – Stichwort Ressourcenverbrauch, Energiekonsum,
Transportkilometer und Abfallmenge.
Der Klimawandel wird die menschlichen Lebensverhältnisse und die Ökosysteme deutlich verändern. Das Ausmaß dieser
Veränderung hängt aber davon ab, wie stark
und wie schnell dieser Wandel eintritt und
welche Fähigkeiten die Gesellschaft und die
Ökosysteme entwickeln, um sich anzupassen. Deshalb sieht REWE International AG
es als ihre Pflicht, konkrete Maßnahmen
zum Klimaschutz im eigenen Wirkungsbereich zu setzen und diesem Thema in der
Umweltstrategie von REWE International
AG Priorität einzuräumen. Das Unternehmen verpflichtet sich in allen Tätigkeitsbereichen zu einem nachhaltigen Umgang mit
der Umwelt. Dabei gilt es, die natürlichen
Ressourcen durch Optimierung der Stoffund Energieflüsse zu schonen.
Seit 2008 schafft REWE International
AG die Herausforderung der Entkoppelung
von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum. Das bedeutet, dass der Energieverbrauch in Relation zur jährlich steigenden
Verkaufsfläche rückläufig ist.
Klimabilanz
Die REWE Group hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen
pro Quadratmeter Verkaufsfläche bis 2015
um 30 Prozent gegenüber dem Basisjahr
2006 zu senken. Bis 2010 ist es der REWE
Group in Österreich und Deutschland gelungen, 23,9 Prozent einzusparen. Mit Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz und
der 100-Prozent-Umstellung auf Grünstrom
wurden bereits wichtige Schritte eingeleitet.
Bis 2015 wird es darum gehen, die
erreichten Einsparungen zu halten und
auszubauen – trotz gegenläufiger Trends wie
längerer Öffnungszeiten oder der wachsenden Nachfrage nach mehr Frischeangebot,
das stetige Kühlung erfordert.
Um die Reduktion der Treibhausgas­
emissionen laufend voranzutreiben und
gleichzeitig die Ergebnisse im Auge zu
behalten, erstellt das Umweltbundesamt
für REWE International AG eine jährliche Klimabilanz. Durch die Nutzung
von Grünstrom seit 2008 (wobei für die
Klima­bilanzberechnung nur ein Anteil von
11,5 Prozent emissionsmindernd angesetzt
wurde) sowie eine Vielzahl an Maßnahmen
konnten die spezifischen Treibhausgasemissionen gegenüber dem Basisjahr 2006
erheblich gesenkt werden. Ohne Ansatz des
ab 2010 berücksichtigten Großhandelsbereiches würde die spezifische Reduktion
noch weitaus stärker ausfallen und auch die
absoluten Treibhausgasemissionen 2 Prozent
unter dem Wert von 2006 liegen.
Erneuerbare Energie
REWE International AG bemüht sich
um die konsequente Förderung von erneuerbaren, umweltschonenden Energiequellen. So wird etwa der Strombedarf seit 2008
zur Gänze aus erneuerbaren Energiequellen
gedeckt. Die eigenen Filialen der Handels-
Energie, Klima und Umwelt 48 | 49
ENERGIE, KLIMA UND UMWELT.
VERANTWORTUNG AUCH FÜR KÜNFTIGE GENERATIONEN.
firmen, die Frischdienstläger und die Unternehmenszentrale beziehen ausschließlich
Grünstrom aus heimischer Wasserkraft
sowie Ökostrom gemäß dem Ökostromgesetz. Die Philosophie des nachhaltigen
Handels gibt REWE International AG auch
an ihre KundInnen weiter: Im Sommer
2010 gab es bei der Handelsfirma MERKUR
in Kooperation mit „Unsere Wasserkraft“
ein attraktives Angebot für KundInnen, auf
2006 1
2008 1
2010
Grünstrom umzusteigen, das rund 2.000
österreichische Haushalte in Anspruch
genommen haben.
REWE International AG möchte bis 2012
2 Prozent Eigenenergieversorgung auf Basis
erneuerbarer Energien erreichen. Dazu
wurden bereits drei Photovoltaikanlagen auf
zwei BILLA Filialen sowie einem PENNY
Markt errichtet, die jährlich insgesamt
2015
Absolute und spezifische Treibhausgasemissionen der REWE Group in Österreich und Deutschland
2.530.091 2.336.181 2.496.640
Absolute Treibhausgasemissionen
(Tonnen CO2-Äquivalente)
–
339
264
258
238 2
Spezifische Treibhausgasemissionen je m2 Verkaufsfläche
(Kilogramm CO2-Äquivalente / m2)
Basisjahr
– 22,3
–23,9
–30,0
Erzielte Einsparungen der spezifischen
Treibhausgasemissionen gegenüber dem Basisjahr 2006 (%)
Die Berechnungen erfolgten mit fachlicher Unterstützung des Öko-Instituts e.V. in Deutschland und der Umweltbundesamt
GmbH in Österreich. Nähere Informationen zu Bilanzrahmen, Datenerfassung und -berechnung finden sich in der online verfügbaren Publikation „REWE Group Klimabilanz“ (www.rewe-group.com/klimabilanz).
1
Daten für 2006 und 2008 nachträglich angepasst (Energieverbrauchsdaten, Wechsel der Flächen von Stichtagswerten auf
Durchschnittswerte).
2
Klimaziel der REWE Group: Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen bis 2015 um 30 % gegenüber Basisjahr 2006.
Geltungsbereich: REWE Konzern (Deutschland und Österreich), inklusive B2B, exklusive ADEG.
2006
2007
2008
2009
2010
Gesamte und spezifische Treibhausgasemissionen der REWE International AG in Österreich
351.997 358.754 329.060 327.861 365.828
366
366
325
320
322
Absolute Treibhausgasemissionen
(Tonnen CO2-Äquivalente)
Spezifische Treibhausgasemissionen je m Verkaufsfläche
(Kilogramm CO2-Äquivalente / m2)
2
Der Geltungsbereich der Tabelle umfasst REWE International AG in Österreich exklusive ADEG.
Ab dem Jahr 2010 wurde der gesamte Großhandel (B2B) inklusive AGM in der Treibhausbilanz inkludiert.
CO2-Äquivalent-Emissionen der REWE International AG in Österreich 2010
(Verteilung der Emissionen aufgeteilt nach Bereichen)
9,6 %
1,9 %
5,3 %
2,6 %
9,6 %
2,5 %
41,6 %
26,9 %
Logistik
Dienstreisen
Papier
Raumwärme Heizöl (inkl. Mietfilialen)
Raumwärme Erdgas (inkl. Mietfilialen)
Fernwärme
Stromeinsatz (inkl. Mietfilialen)
Kältemittel
Hinweis zum Geltungsbereich
der Tabellen
Der Geltungsbereich der Tabellen im Kapitel „Energie, Klima
und Umwelt“ umfasst die REWE
International AG in Österreich
exklusive ADEG Kaufleute und
ab 2010 inklusive Großhandel
(B2B). Bei der Darstellung
quantitativer Daten ist der
jeweilige Geltungsbereich
explizit ausgewiesen. Einige
in der Vergangenheit liegende
Kennzahlen wurden aufgrund
einer besseren Datenlage, neuer
Berechnungsmethoden oder
angepassten Emissionsfaktoren
angeglichen.
ca. 48 MWh Strom produzieren. Außerdem schloss REWE International AG eine
exklusive Kooperation mit dem Windpark
Haindorf in Niederösterreich ab. Über eine
Beteiligung an zwei Windrädern werden
jährlich ca. 6.500 MWh Strom für REWE
International AG produziert. Durch die
umweltfreundliche Produktion dieser
alternativen Energieformen werden 1.560
Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Mit einer
Eigenversorgungsquote von über 1 Prozent
im Jahr 2010 ist das Unternehmen am besten
Weg, die Zielvorgabe von 2 Prozent bis 2012
umzusetzen.
Energieeffizienz und
Energiemanagement
Die Positionierung als eines der umweltfreundlichsten Handelsunternehmen
Europas wird durch die Forcierung von
Pilot- und Demonstrationsprojekten untermauert, mit denen laufend innovative Energietechniken für Energiesparen und Energieeffizienz erprobt und für eine großflächige
Anwendung getestet werden. Ziel ist es, neue
Technologien fix in die Gebäudetechnik, in
den Bereich „Mobilität“ und in den Energiesektor zu integrieren.
2008
2009
Vorreiter bei GreenBuilding
Im Bereich der Energieeffizienz ist
REWE International AG unter den Handelsunternehmen absoluter Vorreiter. Als
erster Supermarkt Europas wurde die BILLA
Filiale in Klosterneuburg bereits 2008 mit
dem GreenBuilding-Zertifikat der EU ausgezeichnet, kurze Zeit später folgte ebenfalls in
Klosterneuburg ein MERKUR Markt sowie
2009 ein PENNY Markt in Feistritz.
Seither werden alle Neu- und Umbauten von BILLA und MERKUR, seit
2009 auch von PENNY entsprechend dem
GreenBuilding-Standard adaptiert – Ende
2010 waren das bereits mehr als 380 Filialen. Gegenüber herkömmlichen Märkten
konnte der Gesamt­energieverbrauch damit
im Durchschnitt um rund 35 Prozent
reduziert werden. Mittlerweile konnte der
Einsparungsgrad weiter deutlich angehoben
werden – z. B. für Neubauten bei BILLA auf
46 Prozent, bei MERKUR auf 33 Prozent
und bei PENNY auf 41 Prozent. Bis Ende
2010 wurden 114 Märkte zusätzlich mit
Wärmerückgewinnung aus der Kältetechnik
ausgestattet, wodurch die gesamte fossile
Heizenergie eingespart wird. Insgesamt re-
2010
Gesamter und spezifischer Energieverbrauch der REWE International AG
(mit Mietfilialen) in Österreich
909.200
898
1
929.863
909
1.001.807 1 Gesamtenergieverbrauch in MWh (inkl. Läger und Logistik)
883
Spezifischer Energieverbrauch in kWh pro m2 Verkaufsfläche
ie absolute Zunahme des Energieverbrauchs im Jahr 2010 resultiert insbesondere aus der Berücksichtigung des Großhandels.
D
Die Entkopplung von Wachstum und Energiebedarf zeigt sich entsprechend an den flächenbereinigten Daten.
Gesamtenergieverbrauch der REWE International AG (mit Mietfilialen)
in Österreich 2010 aufgeteilt nach Bereichen
66,1 %
14,5 %
3,2 %
3,8 %
12,4 %
Stromeinsatz
Wärme Erdgas
Wärme Heizöl
Fernwärme
Logistik
Energie, Klima und Umwelt 50 | 51
2008
2009
2010
Ozonschädigungspotenzial (ODP) der Kältemittelverluste
bei REWE International AG (mit Mietfilialen) in Österreich
508
466
299
Ozonschädigungspotenzial (ODP) in kg R11-Äquivalenten
Die Reduktion der Emissionen ozonabbauender Stoffe aus nachgefüllten Kältemitteln von 2008 bis 2010 um 41 Prozent ist vor
allem auf die gesetzlich erforderliche Umstellung des Kältemittels R22 auf alternative Produkte mit geringerem Ozonschädigungspotenzial zurückzuführen.
Für dieses umfangreiche Ressourcenund Energieeffizienz-Programm wurde
REWE International AG 2010 mit dem
Monika-Polster-Sonderpreis für betrieblichen Umweltschutz der ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik)
ausgezeichnet.
Auf dem Weg
zur Null-Energie-Filiale
Ohne Energie kommen die Filialen von
REWE International AG zwar noch nicht
aus, jedoch arbeitet das Unternehmen stark
daran, den Energieverbrauch sukzessive zu
reduzieren. Waren es in der ersten GreenBuilding-Filiale von BILLA 2008 noch rund
35 Prozent weniger Energie als in einem
herkömmlichen Markt, so benötigt man in
der 2010 eröffneten Energiesparfiliale in
Deutsch Wagram bereits um 54 Prozent weniger Energieeinsatz. Erreicht werden konnte
2008
2009
dieses Ergebnis neben den Maßnahmen im
Kältebereich durch den verstärkten Einsatz
von LED-Leuchten im Innen- und Außenbereich und die Reduktion der Beleuchtungszeiten und -intensität. Dadurch konnte der
Stromverbrauch auch im Beleuchtungsbereich bedeutend reduziert werden.
Zusätzlich wird in der Fußbodenheizung
die Abwärme der Kältemaschinen genutzt
und verstärkte Wärmedämmung und Maßnahmen gegen Zugluft verhindern unnötige
Energieverluste. Glastüren bei Kühlmöbeln im
Fleischbereich und teilweise auch für den Convenience-Sektor sorgen ebenfalls für weniger
Energieverbrauch. Außerdem wurde bei der
Energiesparfiliale Deutsch Wagram erstmals
die gesamte Dachfläche für eine PhotovoltaikAnlage zur Eigenstromerzeugung genutzt.
Die Anlage produziert jährlich ca. 26 MWh
Strom und spart somit rund 7 Tonnen CO2
ein. Dieser Eigenstrom wird einerseits direkt
in die Filiale eingespeist und andererseits auch
KundInnen und MitarbeiterInnen, die die moderne E-Tankstelle an diesem Standort nutzen,
kostenlos zur Verfügung gestellt.
2010
Luftschadstoffemissionen der REWE International AG in Österreich in Tonnen
611
114
29
61
607
115
28
61
600
122
28
65
NOx
SOx
Feinstaub
Non Methane Volatile Organic Compounds
Die Bilanzierung der Luftschadstoffe, die auf die Geschäftstätigkeit der REWE International AG zurückzuführen sind, erfolgte auf
den gleichen Verursacherbereichen wie die Erstellung der Klimabilanz ebenfalls durch das Umweltbundesamt. Trotz Expansion
sind die Emissionen in den vergangenen Jahren relativ stabil geblieben bzw. in manchen Bereichen sogar leicht zurückgegangen.
DI Nikolaus Berlakovich
Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft
Foto: BMLFUW / Newman
duzierte REWE International AG mit diesen
Maßnahmen im Gebäudebereich die CO2Emissionen seit 2008 um 9.180 Tonnen.
Ohne intensive Anstrengungen im
Bereich der
Energieeffizienz ist die
Vision eines
energieautarken Österreich
nicht möglich. Deshalb ist es
umso wichtiger und freut mich
besonders, dass große Unternehmen, wie REWE International AG, hier eine breite Palette
an Maßnahmen setzen. Mit den
GreenBuilding-Supermärkten,
dem Einsatz alternativ betriebener Fahrzeuge und dem
Umstieg auf Grünstrom hat
REWE International AG eine
Vorbildfunktion übernommen.
Foto: LIMIT architects
Thermische Sanierung –
Vorzeigeprojekt BIPA
Neben innovativen Technologien bei
Neubauten ist vor allem die thermische und
ökologische Sanierung von Altbauten eine
der effizientesten und nachhaltig wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen. Die BIPA
Filiale in der Kärntner Straße in Wien ist ein
weiteres Vorzeigeprojekt für die energieeffiziente Gestaltung von Umbauten der REWE
International AG.
Durch die Sanierung konnte der jährliche Heizwärmebedarf um rund 85 Pro­
zent von bisher ca. 100 kWh/m² jährlich
(Energieausweis-Effizienzklasse D) auf einen
jährlichen Heizwärmebedarf von 15 kWh/m²
jährlich (Energieausweis-Effizienzklasse A+)
gesenkt werden. Durch die Optimierung der
Beleuchtungsstrategie konnte der Stromverbrauch für Licht in der gesamten Filiale insgesamt um 35 Prozent reduziert werden (von
39.123 kWh pro Jahr auf 25.799 kWh pro
Jahr). Der standortbezogene Heizwärmebedarf der Filiale betrug jedes Jahr ca. 21.000
kWh und nach der Sanierung ca. 3.200 kWh.
Möglich wurden diese enormen Einsparungen durch Maßnahmen wie eine
hocheffiziente 3-Scheiben-Isolierverglasung
im Eingangsbereich, eine verbesserte Dämmung und Isolierung der Kellerdecke und
des Daches, weitere Passivhauskomponenten
und eine energieeffizientere Gestaltung der
Lichttechnik.
Maßnahmen
bei der Beleuchtung
Durch den Einsatz von LED-Beleuchtung in den mehr als 570 BIPA Filialen konnte eine Energieeinsparung von
1.311 MWh pro Jahr erzielt werden. Mit
Energiesparröhren bei BILLA werden jährlich 1.557 MWh eingespart, und die Reduktion der Lichtleistung bei PENNY brachte
ein Minus von 135 MWh pro Jahr.
Energie, Klima und Umwelt 52 | 53
Seit 2008 schafft REWE International AG
die Herausforderung der Entkopplung
von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum.
Einsparung
CO2-Einsparung
Maßnahme
Beispiele von bisherigen Maßnahmen zur CO2-Einsparung
40.798 MWh
3.003 MWh
–
6.548 MWh
1.494 MWh
–
51.843 MWh
9.180 t
676 t
24 t
1.473 t
336 t
1.400 t
13.089 t
Gewerbekälte bei BILLA, MERKUR, PENNY
Beleuchtung bei BILLA, PENNY, BIPA
BIPA – Mustersanierung Passivhaus
Eigenstromerzeugung
Beleuchtungsoptimierung Läger
Mehrweg-Klappkisten
REDUKTION GESAMT (ohne Grünstrom)
Alle diese Maßnahmen im Beleuchtungsbereich zusammen schlagen sich mit
einer Verringerung der CO2-Emissionen um
676 Tonnen pro Jahr zu Buche.
Auch in allen Lägern wurden durch
Energiespar-Adapter sowie durch einen
Leuchtentausch signifikante Einsparungen
von insgesamt 1.494 MWh und damit 336
Tonnen CO2 pro Jahr erzielt.
Neben diesen technologischen Entwicklungen darf jedoch vor allem eines nicht
vergessen werden: vernünftiges Monitoring
und die Organisation der Handhabung.
Deswegen setzt REWE International AG im
Zentralbereich und in den Handelsfirmen
auf Aufklärung der MitarbeiterInnen. „Ein
paar Handgriffe genügen, um Energieverbrauch und Kosten zu sparen“, heißt es
beispielsweise auf eigens kreierten Energiesparplakaten, wo anschaulich erklärt wird,
welchen Beitrag jede einzelne Mitarbeiterin
und jeder einzelne Mitarbeiter leisten kann.
und Software in die Kaufentscheidung mit
eingebunden.
REWE International AG investiert jährlich EUR 10 bis 15 Millionen in Hardware,
wobei rund 80 Prozent davon den Austausch
älterer Geräte betreffen.
IT-Produkte sind entlang ihres gesamten Lebenszyklus sehr ressourcenintensiv – von der Rohstoffgewinnung über
die Produktion und Nutzung bis hin zur
Verschrottung. Dieser Produktionsaufwand
sollte jedenfalls in einem ausgewogenen
Verhältnis zur Nutzungsdauer stehen.
Neue Geräte sind hingegen signifikant
energieeffizienter als alte Modelle – auch
diesen Punkt gilt es bei Neuanschaffungen
abzuwägen.
Zusätzlich konnte durch die Ausstattung aller Filialen mit WLAN und mobilen
Eingabegeräten in den letzten Jahren Papier
gespart werden.
Green IT
Mobilität und Logistik
Die Auswirkungen von Hard- und
Software auf die Umwelt sind mittlerweile,
neben anderen Komponenten wie Preis
oder Leistung, ein wichtiges Thema in der
Kaufentscheidung bei Computern. Unter
dem Schlagwort „Green IT“ werden neben
anderen Qualitätskriterien zusehends auch
Argumente rund um energieschonend
produzierte bzw. energieeffiziente Hard-
Mit rund 360 LKW und über 1.000 PKW
zählt REWE International AG zu den größten
österreichischen Fuhrparkbetreibern. Umfangreiche Maßnahmen in diesem Bereich haben bereits große Wirkung erreicht: Das Ziel
aus dem letzten Lagebericht 2009, im Sektor
Mobilität eine CO2-Reduktion von 7 Prozent
bis 2012 zu erzielen (Basisjahr 2006), konnte
bereits im Jahr 2010 erreicht werden.
Maßnahmen in der Logistik leisten
einen wesentlichen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Reduktion von CO2-Emissionen. Im Bereich Mobilität und Logistik
sollen Einsparungs- und Effizienzziele vor
allem durch eine effizientere Beschaffungslogistik und durch eine schrittweise Ökologisierung des Fuhrparks erreicht werden.
Jeder LKW-Fahrer absolviert regelmäßige Fahrsicherheitstechnik- und Spritspartrainings beim ÖAMTC. Zusätzlich erhält
er bei der Übernahme eines neuen LKW
eine spezielle Einschulung vom Fahrzeughersteller. Ein wichtiger Beitrag zur
Emissionsreduktion ist eine Tempobegrenzung bei LKW, die bei einer Geschwindigkeit von 87 km/h einsetzt und so ebenfalls
Treibstoff spart.
Strategien für umwelt­
verträglichen Warentransport
Die Verlagerung der Warentransporte auf die Bahn erfolgt
insbesondere vom Zentrallager
Wiener Neudorf nach Salzburg,
Tirol und Vorarlberg. Verglichen mit dem Transport auf der
Straße ergab dies 2010 eine
Einsparung von 3,35 Mio. km
bzw. 1,115 Mio. Liter Diesel.
Durch den Einsatz von Doppelstock-LKW für die Transporte
zwischen den Lägern konnten
2010 gegenüber herkömmlichen Straßentransporten 0,54
Mio. km bzw. 0,165 Mio. Liter
Diesel eingespart werden.
Auch mit der Übernahme eines FirmenPKW nimmt jede/r MitarbeiterIn an einem
Spritspartraining teil. Bis zum Jahresende
2010 haben bereits 400 MitarbeiterInnen ein
PKW-Training erfolgreich absolviert. Die
Trainings bringen nicht nur Sicherheit in der
Fahrpraxis, sondern zeigen auch Einsparungen im Treibstoffverbrauch. Seit 2008
werden die Firmen-PKW sukzessive auf
BlueMotion umgestellt. Ende 2010 befanden
sich bereits über 600 PKWs mit dieser Technologie, die das jeweils sparsamste Modell
einer Baureihe auszeichnet, im Fuhrprk der
REWE International AG.
Der Einsatz von konventionellem Diesel
wurde zum Teil durch die Beimischung von
Biodiesel ergänzt, wobei der Anteil nach
Verfügbarkeit und Marktpreis variiert. Das
ursprüngliche Ziel einer fixen Beimischungsquote von 20 Prozent wurde aufgrund der
gesellschaftspolitischen Diskussion über
landwirtschaftliche Anbauflächen zur
Biodieselherstellung verworfen. Zusätzlich
konnte aufgrund von Umbauarbeiten der
Betriebstankstelle im Jahr 2010 die übliche
Beimischungsmenge von Biodiesel nicht
erreicht werden.
Im Dezember 2009 wurde ein Hybrid-LKW zwei Monate lang getestet. Die
erfolgreiche Testphase war die Basis für
die Bestellung von drei verbrauchsarmen
Hybrid-LKW – Auslieferung 2011.
Die Verlagerung der Auslieferung von
der Straße auf die Schiene wurde wo möglich
bereits umgesetzt. Der angestrebte weitere
Ausbau ist jedoch aufgrund der unsicheren
externen Rahmenbedingungen derzeit nicht
möglich.
Energie, Klima und Umwelt 54 | 55
Der Einsatz von klappbaren Mehrweggebinden
spart 1,5 Millionen LKW-Kilometer und dadurch
1.400 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr.
Elektromobilität
E-Mobilität ist ein weiterer Schwerpunkt
im Bereich „Energie, Klima und Umwelt“.
Ein wichtiger Schritt war die im März 2010
eingegangene Mitgliedschaft bei Austrian
Mobile Power (AMP). Der Verein, dem
führende österreichische Unternehmen
angehören, verfolgt das Ziel, gemeinsam eine
Infrastruktur für E-Mobilität aufzubauen.
Konkret möchte AMP 200.000 zweispurige
E-Fahrzeuge bis 2020 in Österreich auf die
Straße bringen und dafür EUR 50 Million in
Technik und Infrastruktur investieren.
den, die den KundInnen kostenlos zur Verfügung stehen. Die beiden BILLA Filialen
sind darüber hinaus Energiesparfilialen mit
Photovoltaik-Anlagen – mit dem dort jeweils
erzeugten Strom könnte beispielsweise ein
Elektroauto weit über 100.000 Kilometer im
Jahr fahren.
Neben den 16 E-Tankstellen testet
REWE International AG seit 2010 auch drei
Elektroautos – bei BILLA, MERKUR und in
der Zentrale des Unternehmens.
Effiziente Logistik
Im Logistikbereich setzt REWE International AG seit vielen Jahren auf ein effizientes Mehrwegsystem mit Rollcontainern, Paletten, Klappsteigen für Obst- und Gemüse,
um damit Verpackungsabfälle zu minimieren und Logistikprozesse zu optimieren.
REWE International AG leistet diesbezüglich einen Beitrag, daher wird österreichweit bei sämtlichen neuen Märkten der
REWE International AG die Einrichtung
einer Lademöglichkeit auf den Parkplätzen
vorbereitet und in Modellregionen E-Tankstellen errichtet. Mit den rund 1,4 Millionen
KundInnen, die täglich in den Handelsfirmen der REWE International AG einkaufen,
bekommt das Thema E-Mobilität zudem die
nötige Breitenwirkung.
Ende 2010 sind 14 MERKUR Parkplätze – in Kärnten, der Steiermark und im 10.
Wiener Gemeindebezirk – und zwei BILLA
Parkplätze – im niederösterreichischen
Deutsch Wagram und in Vösendorf – mit
Grünstrom-E-Tankstellen ausgerüstet wor-
Der Einsatz von klappbaren Mehrweggebinden spart 1,5 Mio. LKW-Kilometer und
dadurch 1.400 Tonnen CO2-Emissionen pro
Jahr. Am Ende ihrer Nutzungsdauer sind
die Klappkisten überdies zu 100 Prozent
recycelbar. Die Umstellung auf die neuen
Klappkisten startete im Juni 2009 und wurde
2010 abgeschlossen.
Darüber hinaus werden durch den optimalen Einsatz der Beschaffungslogistik, also
durch eine computergesteuerte Bündelung
und Optimierung der Warenströme, täglich
viele Transportkilometer eingespart.
Abfall- und
Recyclingmanagement
Die abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten
der REWE International AG beinhalten
Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung,
Sammlung, Verwertung und Entsorgung von
Abfällen. Unter angemessener Beachtung der
Kriterien Autarkie und Nähe im Sinne der
2008
2009
2010
Gesamtabfallmenge der REWE International AG in Österreich in Tonnen
101.963
252
102.215
104.924
253
105.177
108.905 Abfall, nicht gefährlich
182 Abfall, gefährlich
109.087 Gesamtabfallmenge
Gesamtabfallmenge der REWE International AG in Österreich in kg pro m2 Verkaufsfläche
101
2010 in Tonnen
103
96 Gesamtabfallmenge in kg pro m2 Verkaufsfläche
Anteil in Prozent
Nicht gefährliche Abfälle der REWE International AG in Österreich 2010
14.009 t
31.148 t
43.360 t
4.262 t
1.338 t
13.136 t
1.652 t
108.905 t
12,9 %
28,6 %
39,8 %
3,9 %
1,2 %
12,1 %
1,5 %
100,0 %
Bioabfall
Gewerbeabfall/Restmüll
Pappe/Kartonagen
Kunststofffolien
Holz
Abfälle aus Fleischzerlegung
Sonstige
Gesamt
EU-Abfallrahmenrichtlinie wird siedlungsabfallähnlicher Gewerbe- und Bioabfall
unter Berücksichtigung der regionalen Erfordernisse von kommunalen oder privaten
Entsorgern übernommen.
2010 wurden über 80 Prozent des
verwendeten Kopierpapiers in der Verwaltung auf Recyclingpapier umgestellt, dies
entspricht einer jährlichen Menge von 612
Tonnen.
Rund 0,1 Prozent der Gesamtmenge
sind gefährliche Abfälle, die befugten Unternehmen zur Entsorgung übergeben werden
(hauptsächlich Batterien, Bleiakkumulatoren
sowie ölhaltige Abfälle und Ölabscheider).
Der Anstieg der Gesamtabfallmenge
resultiert sowohl aus der besseren Datenlage
als auch der laufenden Expansion, 2010 auch
durch die Berücksichtigung des Großhandelsbereiches.
Die in den Märkten vorsortierten Verpackungsabfälle werden durch das eigene
Logistiksystem gesammelt, anschließend
konditioniert und der – überwiegend stofflichen – Verwertung zugeführt. Insgesamt beträgt der Verwertungsanteil aller Abfälle, also
die Summe aus stofflicher und energetischer
Verwertung, deutlich mehr als 90 Prozent.
Resümee und Ausblick
Durch die Verwendung von Mehrwegsystemen (Rollcontainer, Klappsteigen) können insbesondere bei Transportverpackungen Verpackungsabfälle vermieden werden.
Im Bereich „Energie, Klima und Umwelt“ geht REWE International AG auch
in Zukunft konsequent den Weg, Ressourcen zu schonen, den Energieverbrauch zu
reduzieren und Emissionen zu minimieren.
Das übergeordnete Ziel der REWE Group,
bis 2015 die spezifischen Treibhausgasemissionen um 30 Prozent zu senken (Basisjahr
2006), gibt den Rahmen für zahlreiche
Maßnahmen und Projekte vor. Im Gebäudebereich wird durch energieeffiziente
Energie, Klima und Umwelt 56 | 57
Ressourcen zu schonen, den Energieverbrauch zu
senken und Emissionen zu minimieren: Diesen
Zielsetzungen wird sich REWE International AG
weiterhin mit großem Engagement widmen.
Maßnahmen das Energieaufkommen weiter
gesenkt; neue Technologien im Bereich
Logistik und Mobilität werden in Zukunft
weiter erprobt und umgesetzt. Beispielsweise wird Ende des Jahres 2011 der erste
Hybrid-LKW zum Einsatz kommen, zwei
weitere Hybrid-LKWs wurden bereits
bestellt.
Das Ziel, bis 2012 2 Prozent Eigenenergieversorgung auf Basis erneuerbarer
Energien zu erreichen, wird planmäßig
vorangetrieben.
In Österreich wird eine intensive Diskussion um nachhaltige Verpackungen insbesondere zum Thema „Plastiksackerl“ geführt.
REWE International AG wird sich bei der
Entwicklung und Umsetzung von umweltfreundlichen Alternativen aktiv beteiligen.
REWE International AG ist auch bei
zukunftsorientierten Themen wie der
Elektromobilität ganz vorne dabei. Neben dem Verkauf von E-Bikes und dem
Ausbau der Ladestationen beteiligt sich
der Konzern an Mobilitäts-Modellregionen
in Wien und Graz. Ab Herbst 2011 wird
in Salzburg gemeinsam mit dem Energieanbieter Salzburg AG und dem Mobilitätsanbieter TMH ein Pionier-Projekt
gestartet: CarSharing ausschließlich mit
E-Autos. Die Fahrzeuge werden mit Strom
aus erneuerbaren Energieträgern geladen,
was eine umfassende Reduktion der CO2Emissionen zur Folge hat.
Highlights im Berichtszeitraum:
D
N
U
EN
N
IN
R
E
T
I
E
B
R
A
T
M
I
1. Über 700 neue Arbeitsplätze trotz Wirtschaftskrise
2. Unterzeichnung der Charta des österreichischen
Netzwerks für betriebliche Gesundheitsförderung
3. Unterstützung der MitarbeiterInnen bei der privaten
Pensionsvorsorge
Katharina Thaler
Penny-Stammkundin und
Weinliebhaberin. Liebt den
Cantador Silver Note, einen
Zweigelt aus dem Burgenland.
Kapiteleinteilung 58 | 59
MITARBEITER un
ter
dem
Re
we
-b
og
e
n
Michael Schaban
Merkur-Vertriebstrainee zum Marktmanager.
War letztens auf einem Weinseminar – und hat
dort auch Katharina kennengelernt.
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
MitarbeiterInnen
unter dem REWE-Bogen
Zufriedene, engagierte und
produktive MitarbeiterInnen
... für begeisterte KundInnen. Dieser
Grundsatz begleitet die MitarbeiterInnen der
REWE International AG in ihrem täglichen
Arbeitsalltag in der Zentrale sowie den 3.617
Filialen.
Im Jahr 2010 arbeiteten über 37.600 MitarbeiterInnen – davon über 1.550 Lehrlinge
– in Österreich bei REWE International AG.
Allein in Österreich wurden im letzten Jahr
zusätzliche 584 Arbeitsplätze geschaffen. Die
Position als bedeutender österreichischer Arbeitgeber konnte somit auch 2010 ausgebaut
werden. Gemeinsam mit den Filialen in Italien, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland,
Slowakei, der Tschechischen Republik und
der Ukraine wuchs REWE International AG
im Jahr 2010 auf über 72.000 KollegInnen an.
Im Jahr 2010 konnten insgesamt 4.767 neue
Arbeitsplätze geschaffen werden.
2008
2009
2010
Länder
MitarbeiterInnenzahl REWE International AG
(gezählte Köpfe per 31.12.)
Verteilung Beschäftigungsverhältnisse bei REWE
International AG in Österreich
Teilzeit 45,5 %
36.944
8.600
21.648
67.192
37.075
8.756
21.804
67.635
37.659
8.800
25.943
72.402
Österreich
Italien
Zentral- und Osteuropa
REWE International AG
gesamt
Österreich ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute
Vollzeit 43,4 %
Diversity Management
Lehrlinge 3,2 %
Geringfügig
Beschäftigte 7,9 %
Der Altersdurchschnitt unter dem
REWE-Bogen bleibt auch im Jahr 2010 mit
rund 35 Jahren relativ jung. Die Geschlechterverteilung innerhalb der Belegschaft
Frauen
Männer Ebene
Verteilung Frauen und Männer 2010
je Ebene
3,4 %
62,1 %
77,9 %
75,8 %
96,6 %
37,9 %
22,1 %
24,2 %
Top Executives
Führungskräfte
MitarbeiterInnen
Österreich insgesamt
entspricht einem Handelsunternehmen und
ist mit rund 76 Prozent (2010) überwiegend
weiblich. Die Anzahl der Frauen in Führungspositionen konnte 2010 auf über 62
Prozent gesteigert werden.
Geschlechterunabhängige Bezahlung
ist bei REWE International AG selbstverständlich. Abgesehen von Wirtschaftsjahresprämien und weiteren Benefits liegt das
Einkommen der MitarbeiterInnen im Jahr
2010 durchschnittlich um 4,52 Prozent über
dem Kollektivvertrag. Dessen ungeachtet
bleibt die Förderung der Gleichberechtigung
ein wichtiges Handlungsfeld auf der Nachhaltigkeitsagenda, genauso wie die Gleichbehandlung aller MitarbeiterInnen in Bezug
auf Herkunft und Religion. Denn Respekt
und Chancengleichheit gehören zu den
Grundwerten des Unternehmens.
REWE International AG führt alle
zwei bis drei Jahre eine umfangreiche
Mitarbeiterbefragung bei allen MitarbeiterInnen in ganz Österreich durch. Die
Ergebnisse der Befragung 2008 waren die
Grundlage für mehrere Arbeitsgruppen,
die das Ziel hatten, die Zufriedenheit am
Arbeitsplatz zu heben. Ein Ergebnis einer
Arbeitsgruppe war zum Beispiel die Neugestaltung der BILLA Arbeitsbekleidung.
Ein Projektteam bestehend aus Marktma-
MitarbeiterInnen 60 | 61
MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER.
ZUFRIEDENE MITARBEITERiNNEN – DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG.
nagerInnen, FeinkostleiterInnen, RegionalmanagerInnen, VertriebsmanagerInnen,
MitarbeiterInnen aus dem Marketing, dem
Controlling und aus der Personalentwicklung haben im April 2010 mit der Planung
der neuen Entwürfe begonnen. Die neue
modisch-trendige Kollektion wird im
September 2011 an die MitarbeiterInnen
ausgehändigt. Eine weitere Maßnahme
war die Einführung betrieblicher Gesundheitsförderung. Hier wurden umfassende
Maßnahmen unter anderem in den Bereichen gesundheitsförderliche Gestaltung
der Arbeitsplätze, gutes Betriebsklima,
Ernährung, aber auch Bewegungsangebote
unter Einbeziehung der MitarbeiterInnen
erarbeitet (siehe dazu auch Seite 63 ff.).
2008
2009
2010
Fluktuation REWE International AG
in Österreich (exklusive ADEG)
27,7 % 1
1
23,5 %
24,5 %
eränderte Datenbasis im Vergleich zum Lagebericht zur
V
Nach­haltigkeit 2008 aufgrund einer besseren Datenlage
und neuer Berechnungsmethode.
Die Fluktuation konnte von 2008 auf
2009 durch unterschiedliche Maßnahmen
wie Bezahlung über dem Kollektivlohn, Investitionen in Aus- und Weiterbildung und
Planung der Karrierewege deutlich reduziert
werden.
Aus- und Weiterbildung
Die MitarbeiterInnen sind die wichtigste Ressource in jedem Unternehmen. Für
REWE International AG ist es deswegen
besonders wichtig, attraktive Karrierewege
aufzuzeigen, Laufbahnen gemeinsam zu
planen und die MitarbeiterInnen langfristig
an das Unternehmen zu binden. Die stetig
steigende Firmenzugehörigkeit beweist,
dass sich REWE International AG auf einem
richtigen Weg befindet.
2008
2009
2010
Firmenzugehörigkeit in Jahren REWE
International AG in Österreich (exklusive ADEG)
6,2
6,5
6,7
Die Aus- und Weiterbildungsprogramme
der REWE International AG bieten attrak­
tive Angebote wie Seminare, Workshops
und E-Learning-Module für alle Positionen
des Konzerns. Die vielfältigen Programme
werden von 75 Prozent der Belegschaft
genutzt und stehen allen MitarbeiterInnen
zur Verfügung. Beim jährlichen MitarbeiterInnengespräch hat jede/r MitarbeiterIn
die Möglichkeit, gemeinsam mit der Führungskraft zu entscheiden, wie Potenziale
gefördert oder welche neuen Karrierewege
innerhalb des Unternehmens eingeschlagen
werden können.
STEPS Seminarkatalog
Ein wichtiger Bestandteil des Weiterbildungsangebotes der REWE International AG
ist der STEPS Seminarkatalog. Im Jahr 2010
nahmen MitarbeiterInnen und Führungskräfte aller Handelsfirmen und Zentralbereiche das vielfältige Angebot im STEPS
Seminarkatalog im Ausmaß von über 2.740 Teilnehmertagen in Anspruch.
Einige neue Schwerpunkte wurden in das
Angebot mit aufgenommen wie beispielsweise das Thema „Diversity Management“,
bei dem der Umgang mit kultureller Vielfalt
behandelt wird. Ebenfalls neu: „Stärkung
der Entscheidungskompetenz und Selbstverantwortung von MitarbeiterInnen“ und
„Management von Veränderungen“ wurden
in den STEPS Seminarkatalog integriert. Mit
dem breiten Angebot an Aus- und Weiterbildungstools sollen MitarbeiterInnen gefördert
und unterstützt werden, Aufgaben besser,
effizienter und so auch gesünder bewältigen
zu können.
Gender Policy –
Geschlechterverteilung REWE
International AG in Österreich
Männer 24,2 %
Frauen 75,8 %
MERKUR Weiterbildungsprogramme
Nach erfolgreichem Lehrabschluss bei
Merkur haben die jüngsten Fachkräfte
die Möglichkeit, sich beim Young Generation Programm zu Führungskräften weiterzuentwickeln. Neben der Ausbildung als
FachverkäuferInnen finden sie auch andere
fachliche Schulungen in sämtlichen Bereichen. Den fachlichen Feinschliff verbunden
mit grundlegenden Führungswerkzeugen
verbindet MERKUR in der BereichsleiterInnen-Ausbildung.
Im Vertriebstraineeprogramm werden
MERKUR MitarbeiterInnen als MarktmanagerInnen, RayonsleiterInnen oder FachbetreuerInnen ausgebildet und auf Führungsaufgaben vorbereitet. Begleitet werden alle
Weiterbildungsmaßnahmen mit den darauf
abgestimmten E-Learning-Modulen.
Ausbildungszentren der Handelsfirmen
Der Ausbau der Ausbildungszentren in den
Handelsfirmen wurde in den letzten drei
Jahren forciert. BIPA schuf zwei neue Zentren, BILLA setzte in den Jahren 2008 und
2009 in Wien und Klagenfurt insgesamt vier
neue Ausbildungszentren um. Das klare Ziel:
Bis zum Jahr 2012 sollen die Ausbildungstage pro MitarbeiterIn schrittweise ausgebaut
werden. Im Jahr 2010 wurden von allen
MitarbeiterInnen der REWE International
AG in Österreich insgesamt rund 44.626
Ausbildungstage absolviert. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich im Jahr 2010 auf
über EUR 4,1 Millionen.
Lehrlingsförderung
Die Lehrlinge unter dem REWE-Bogen
erfüllen eine wesentliche Aufgabe im Konzern. Aus diesem Grund ist die Nachhaltigkeit und Qualität der Nachwuchsförderung
als oberstes Kriterium in der Lehrlingsausbildung positioniert. Derzeit sind über
1.550 Lehrlinge in Österreich Teil der REWE
Group Familie. Gegenüber dem Jahr 2009
konnten 75 zusätzliche Lehrlinge gewonnen
werden. Seit Herbst 2010 werden zudem
zwei neue – und damit insgesamt 14 – Lehrberufe angeboten. Auch in den nächsten Jahren wird die Lehrlingsoffensive fortgesetzt.
Ca. 700 neue Lehrlinge starten im Jahr 2011
ihre Ausbildung bei REWE International
AG. Sie bedeuten eine klare Investition in die
Zukunft der REWE International AG.
2008
2009
2010
Lehrlinge REWE International AG in Österreich
676
306
19
84
22
10
1
439
0
0
55
1.612
589
331
32
98
26
7
1
343
0
0
64
1.491
621
361
39
114
25
8
2
300
28
1
67
1.566
BILLA
MERKUR
PENNY
BIPA
L&T
DL
Marian
ADEG
AGM
Ja! Natürlich
Sutterlüty
Österreich gesamt
Das breite Angebot und die vielfältigen
Programme der Handelsfirmen bieten einen
interessanten Mix aus Weiterbildung, Förderung von Soft Skills, finanziellen Anreizen
und gemeinsamen Aktivitäten.
Wer sich über eine Lehre in den
Handelsfirmen informieren möchte, dem
bieten Informationstage wie der jährliche
„BIPA Bubble Day“ eine gute Möglichkeit.
Wenn sich Jugendliche zu einer Lehrlingsausbildung bei REWE International AG
entschieden haben, werden sie bei Einführungsveranstaltungen wie dem „MERKUR
Willkommenstag“ feierlich begrüßt und
können erste Kontakte mit anderen Kol­
legInnen knüpfen.
REWE Group Karriereschmiede
Innerhalb der Lehre bietet die „REWE Group
Karriereschmiede“ als konzernübergreifende
Ausbildungsschiene mit speziellen Schu-
Kapiteleinteilung 62 | 63
lungsprogrammen eine optimale Ergänzung
zur Basisausbildung. Ein besonderes Highlight der REWE Group Karriereschmiede ist
das jährlich stattfindende Persönlichkeitsseminar in der Ramsau am Dachstein. Mehr
als 300 Lehrlinge aus den neun Bundesländern sowie allen Lehrberufen bot sich im
August 2010 diese einzigartige Gelegenheit.
In über 21 Seminaren konnten die Lehrlinge
ihr Talent in den unterschiedlichsten Kategorien unter Beweis stellen. Ob Käseherstellung, Bogenschießen oder Bodypainting –
Teamgeist und gemeinsame Erfolgserlebnisse
standen im Zentrum.
Ein besonders ambitioniertes Ziel der
Lehrlingsausbildung in der REWE International AG ist es, die ausgelernten MitarbeiterInnen innerhalb von zwei Jahren
führungsfit zu machen. Um das zu erreichen,
wird das System der Rückverfolgbarkeit der
Karrierewege in der REWE International
AG weiter forciert. Die klare Zielsetzung
lautet, die Führungspositionen in Zukunft
noch stärker mit den MitarbeiterInnen aus
den eigenen Reihen – insbesondere mit
Lehrabschluss – zu besetzen. Alle Lehrlinge
der REWE International AG sind mögliche
Führungskräfte von morgen. Ausgelernte
Lehrlinge sollen innerhalb von zwei Jahren
Führungspositionen übernehmen können.
Gesundheitsmanagement
Nach einer erfolgreichen Pilotphase
ist die betriebliche Gesundheitsförderung
mittlerweile ein wichtiges Standbein bei der
Unterstützung der MitarbeiterInnen. Leistungsfähigkeit, Motivation und nicht zuletzt
zufriedene MitarbeiterInnen haben bekanntermaßen einen entscheidenden Einfluss auf
die Produktivität des Unternehmens. Seit
dem Start des Pilotprojekts im Herbst 2008
wurden viele Aktionen gesetzt, ambitionierte
Programme gestartet und evaluiert. Über
800 MitarbeiterInnen waren Teil des ersten
Maßnahmenprogramms. Die Maßnahmen betrafen ergonomische Hilfsmittel am
Arbeitsplatz sowie die Stärkung des Gesundheitspotenzials durch Sensibilisierung über
Verleihung des Gütesiegels „Betriebliche Gesundheitsförderung“ (BGF) an die REWE Austria Dienstleistungs GmbH. V. l. n. r.: Michael Pap (Obmann-Stellvertreter der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse),
Johannes Zimmerl (Konzernpersonaldirektor REWE International AG), Alois Stöger (Bundesminister für
Gesundheit), Mag. Karin Scheele (Landesrätin Niederösterreich), Mag. Christa Peinhaupt (Geschäfts­
bereichsleiterin des Fonds Gesundes Österreich).
Mitarbeiterzeitungen und das Konzern- bzw.
Filialintranet. Das Ergebnis ist eindeutig. Die
Arbeitszufriedenheit der MitarbeiterInnen in
der Pilotgruppe konnte signifikant gesteigert
und die Mitarbeiterorientierung der Führungskräfte als verbessert bewertet werden.
Die subjektiven gesundheitlichen Beschwerden der MitarbeiterInnen der Pilotgruppen
konnten 2010 im Vergleich zu 2008 im
Schnitt um 3,8 Prozent gesenkt werden.
Die Vielfältigkeit der Aufgaben der MitarbeiterInnen in der Zentrale und den Handelsfirmen der REWE International AG spiegelt sich auch in ihren gesundheitsbedingten
Bedürfnissen wider. Von Gesundheitsschuhen, Gesundheitschecks, FührungskräfteWorkshops, einer Broschüre und Schulungen zum Thema „Heben und Tragen“ bis zur
Unterstützung bei der Raucherentwöhnung
fördert REWE International AG auch die unterschiedlichsten Programme und Projekte.
Den MitarbeiterInnen von MERKUR und
BIPA wurde beispielsweise ein Gesundheitstag ermöglicht, bei dem jede/r MitarbeiterIn
dienstfrei bekommt und entsprechende
Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch
nehmen kann. BIPA setzt zusätzlich seit 2009
auf rauchfreie Filialen. Die MitarbeiterInnen
werden außerdem bei der Raucherentwöhnung unterstützt.
„Ich habe es geschafft und bin endlich
Nichtraucherin! Die Umstellung unserer BIPA Filiale in Neudörfl hat mir den
richtigen Anstoß gegeben, mit dem Rauchen
aufzuhören. Seit meinem 16. Lebensjahr
war ich Raucherin und hatte zahlreiche
erfolglose Versuche, mit dem Rauchen
aufzuhören, hinter mir. Jetzt fühle ich mich
nicht nur gesünder, sondern bin sehr froh
darüber, dass mich mein Arbeitsplatz bei
dieser Entscheidung unterstützt.“
Luise Klawatsch
Filialleiterin BIPA Neudörfl
„Obwohl ich selbst rauche, stehe ich voll
und ganz hinter der Umstellung auf eine rauchfreie BIPA Filiale. Denn zum einen wird insgesamt weniger geraucht und andererseits hat
sich das Arbeitsklima insgesamt verbessert.“
Ulrike Strasser
Filialleiterin BIPA St. Johann in Salzburg
Gesunde und preisgünstige Kantine
Es ist ohne Zweifel, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung ein wesentliches Element
für einen erfolgreichen Arbeitstag darstellt.
Deshalb wurde auch in den Betriebskantinen
ein „Ampelsystem“ zur Kalorienausweisung
der Menüs eingeführt. Zusätzlich wurde im
Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung ein tägliches Vitalmenü geschaffen.
Mit dem Coaching durch eine Diätologin und
durch die Schulung der Kantinenmitarbei­
terInnen wurden die Speisenzusammenstellungen neu ausgerichtet. Ein Salatbuffet ergänzt
das gesunde Angebot. In den Betriebskantinen
gibt es aber nicht nur gesundes, sondern auch
preisgünstiges Essen. Durch die Stützung des
Betriebsrates zahlen MitarbeiterInnen für ein
Standardmenü nur EUR 1,90.
Auf dem Weg zum gesündesten Handelsunternehmen Österreichs hat sich
REWE International AG ambitionierte Ziele
gesteckt. Im Juli 2010 wurde die Charta des
österreichischen Netzwerks für betriebliche Gesundheitsförderung gemeinsam mit
Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner
feierlich unterzeichnet.
Neben der Gesundheit steht die Sicherheit der MitarbeiterInnen an oberster
Stelle. Rund 5.700 MitarbeiterInnen sind als
Brandschutzbeauftragte, Ersthelfer oder Sicherheitsvertrauenspersonen aktiv, meistens
neben ihrer Hauptaufgabe im Unternehmen. Entsprechende Arbeitskleidung sowie
Sicherheitsschuhe für LKW-Fahrer sind
weitere Maßnahmen im Bereich Sicherheit.
MitarbeiterInnen 64 | 65
Soziale Leistungen
für MitarbeiterInnen
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Eine Balance zwischen Beruf, Freizeit und
Familie zu finden, ist eine Herausforderung
für alle MitarbeiterInnen. REWE International AG nimmt ihre Verantwortung als
Arbeitgeber sehr ernst und unterstützt die
MitarbeiterInnen dahingehend.
Eine wichtige Maßnahme für die
Vereinbarkeit für Beruf und Familie war
die Einführung eines eigenen Betriebskindergartens. Zur Förderung eines flexibleren
Arbeitszeitmodells ist die Einführung einer
Gleitzeitregelung bis 2012 in der Zentrale
geplant. Angesichts der österreichischen
Alterspyramide werden insbesondere die
Bedürfnisse älterer MitarbeiterInnen der
REWE International AG immer stärker als
zentrales Zukunftsthema betrachtet. Die
Sensibilisierung der Führungskräfte ist ein
Erfolgsfaktor dafür und wird in den nächsten Jahren eine immer größere Rolle im
Personalmanagement spielen.
REWE Group sorgt für MitarbeiterInnen
Ein zusätzliches Element einer nachhaltigen
Personalpolitik der REWE International
AG ist die Unterstützung der MitarbeiterInnen bei der privaten Pensionsvorsorge. Seit
Herbst 2010 haben alle MitarbeiterInnen die
Möglichkeit, einen Teil ihres Bruttogehalts
direkt in die Pensionsvorsorge der Allianz
Versicherung zu investieren. Gegenüber
einer privaten Vorsorge steht den MitarbeiterInnen durch die Lohnsteuerersparnis mehr
Geld pro Monat zur Verfügung.
Der Schicksalsfonds
Eine weitere finanzielle Maßnahme, die den
MitarbeiterInnen finanzielle Sicherheit in
Notsituationen bietet, ist der im Mai 2009
ins Leben gerufene Schicksalsfonds. Mit
fachlicher Unterstützung der Caritas einge-
richtet und mit EUR 100.000 dotiert, bietet
der Schicksalsfonds schnelle und unbürokratische finanzielle Unterstützung für betroffene MitarbeiterInnen, die unverschuldet
in Not geraten sind. In den nunmehr zwei
Jahren seines Bestehens ist der Schicksalsfonds für so manchen zum Rettungsanker
geworden. Im Jahr 2009 wurden für 10
Anträge Zuwendungen in der Höhe von
EUR 19.000 ausbezahlt, im Jahr 2010 waren
es sechs Anträge mit einem Gesamtausmaß
von EUR 28.000.
Resümee und Ausblick
Die personalisierten Qualifizierungsund Entwicklungsmöglichkeiten für MitarbeiterInnen, die Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge sowie soziale
Zusatzleistungen sind wichtige Bausteine
des nachhaltigen Personalmanagements
der REWE International AG. Eine höhere
Mitarbeiterzufriedenheit, keine Steigerung
der Krankenstände und Arbeitsunfälle,
gleichbleibende Quote von intern besetzten
Führungspositionen, gleichbleibende Lehrlingszahl trotz sinkender Bewerbungszahlen
und demografischer Entwicklung werden in
den kommenden Jahren Indikatoren dafür
sein, ob die REWE International AG ihr Ziel
geschafft hat: Zufriedene, engagierte und
produktive Mitarbeiter zu beschäftigen.
Auch wenn der Altersdurchschnitt
derzeit auf eine relativ junge Belegschaft
hinweist, wird vor dem Hintergrund der
demografischen Entwicklungen ein funktionierendes Generationenmanagement immer
mehr zu einem entscheidenden Faktor in
der Personalentwicklung. Insgesamt wird
Diversity Management in den kommenden
Jahren im Konzern an Bedeutung gewinnen,
da der Umgang mit kultureller Vielfalt und
Unterschiede hinsichtlich des Alters sowohl
bei MitarbeiterInnen wie auch bei KundInnen immer wichtiger werden.
NR-Abg. WOLFGANG KAZIAN
Vorsitzender der Gewerkschaft
der Privatangestellten,
Druck, Journalismus, Papier
Mitarbei­
terInnen
können
vieles: wenn
man sie
weiterbildet,
wenn man
sie unterstützt, vor allem
aber, wenn man es ihnen
zutraut. Und genau hier geht
REWE International AG einen
beispielgebenden Weg. In
Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft
wird auf betriebliche Mitbestimmung gesetzt. Individuelle
Bedürfnisse der MitarbeiterInnen werden ernst genommen,
Gesundheitsförderung und Weiterbildung spielen dabei eine
große Rolle: So wurden 2010
über 44.500 Ausbildungstage
absolviert. Damit das auch in
Zukunft so bleibt, wird auch
Nachwuchsförderung groß­
geschrieben – allein in
Österreich werden derzeit über
1.550 Lehrlinge ausgebildet.
Highlights im Berichtszeitraum:
1. Lernen macht Schule
2. Wiener Tafel
3. BIPA Schulprojekt
w
t
n
a
r
e
v
e
l
a
i
z
o
s
Martin Haiderer
Gründer der Wiener Tafel. Sorgt dafür, dass
die Lebensmittel der REWE Group heute
noch zu den 10.000 Bedürftigen in über
80 Sozialeinrichtungen kommen.
Kapiteleinteilung 66 | 67
ortung unter d
em R
ew
e-b
og
en
Nicole Döring
MERKUR-Marktleiterin. Kümmert sich persönlich
darum, dass regelmäßig Lebensmittel an
Organisationen wie die Wiener Tafel und andere
soziale Organisationen ausgegeben werden.
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Gesellschaftliches Engagement
unter dem REWE-Bogen
Unter dem Dach des REWE-Bogens
leistet REWE International AG gemeinsam
mit seinen Handelsfirmen einen Beitrag zu
einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft. Das Kerngeschäft – der Handel mit
Lebensmitteln und Drogerieartikeln – nimmt
dabei eine zentrale Rolle in Hinsicht auf Versorgungssicherheit, Verbraucheraufklärung
und die Qualität von täglichen Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln ein. Die Förderung
der Gesundheit und Bildung in der Gesellschaft sowie die Unterstützung von Kindern
und sozial Benachteiligten stehen darüber
hinaus im Fokus des gesellschaftlichen Engagements von REWE International AG.
Nachhaltigkeit
ist eine Frage von Respekt
Mit der Einführung eines Verhaltenskodex und eines Antikorruptionssystems
hat REWE International AG 2007 bereits
ein eindeutiges Signal an alle MitarbeiterInnen, Geschäftspartner und KundInnen im
In- und Ausland gesetzt. Der Verhaltenskodex ist eine verbindliche Richtline für
alle geschäftlichen Aktivitäten der REWE
International AG.
Zentrale Personen bei der Umsetzung
dieses Vorhabens sind der Vertrauensanwalt
und der Antikorruptionsbeauftragte bzw.
Compliance Officer. Dazu finden regelmäßige Compliance-Schulungen bei internationalen Managementsitzungen statt.
Transparenz und
Verbraucheraufklärung
Die Kundenzufriedenheit und Kunden­
information stehen bei allen Handelsfirmen
der REWE International AG – BILLA,
MERKUR, PENNY, BIPA und ADEG – im
Mittelpunkt. Das schafft langfristig Transparenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
Kundenzufriedenheitsmessungen sowie ein
Kundenzufriedenheitsmonitoring tragen zur
ständigen Verbesserung einer kundenorientierten Unternehmensausrichtung bei.
Ein systematisches Beschwerdemanagement ist in diesem Zusammenhang ein
wichtiges Instrument für die Entwicklung
von Qualitätssicherungsmaßnahmen. Im
Kundencenter werden Beschwerden ausgewertet, der Servicegrad evaluiert und die
eigens geschaffene Geld-zurück-Garantie für
KundInnen gemanagt.
Aufgrund einer zweimal jährlich stattfindenden Kundenwahrnehmungsstudie der
REWE Group, dem monatlichen Mystery
Shoppings und Checks durch das Qualitätsmanagement werden laufend Verbesserungen umgesetzt. Bei MERKUR wird
zudem ein regelmäßiges Kundenpanel mit
einer repräsentativen Anzahl an Probanden
durchgeführt. Dies dient dazu, LangzeitZufriedenheitsmessungen vornehmen zu
können.
Neben der Zufriedenheit ist die Verbraucheraufklärung ein weiterer Eckpfeiler
der Transparenz gegenüber KundInnen.
Gerade angesichts der breiten Auswahl an
unterschiedlichen Kennzeichnungen, dem
steigenden Gesundheitsbewusstsein sowie
den immer häufiger auftretenden Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten
sind gezielte Aktionen und Maßnahmen
als Orientierungshilfe für die KundInnen
wesentlich.
Gesellschaftliches Engagement 68 | 69
Unter dem Dach des REWE-Bogens leistet
REWE International AG gemeinsam mit ihren
Handelsfirmen einen Beitrag zu einer nachhaltigen
und zukunftsfähigen Gesellschaft.
Im September 2010 startete REWE International AG mit der „Nachhaltigen Woche“
erstmals eine konzernweite Kampagne, die
VerbraucherInnen über die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit und nachhaltige Produkte
aufklären sollte – eine Schwerpunktwoche,
in der das Nachhaltigkeitsengagement des
Unternehmens mit gezielten Aktionen für die
KundInnen erlebbar wurde. Mit attraktiven
Angeboten wurden KonsumentInnen u. a. zum
Kauf von regionalen Produkten, Bio-Produkten und Artikeln aus fairem Handel motiviert.
Ein Beispiel für mehr Transparenz ist
auch das von REWE International AG,
gemeinsam mit unabhängigen ExpertInnen
und Organisationen entwickelte Label für
nachhaltigere Produkte: PRO PLANET.
Damit werden Produkte gekennzeichnet, die
die Umwelt während ihrer Herstellung, Verarbeitung und Verwendung deutlich weniger
belasten und deren Produktionsbedingungen internationalen sozialen Standards entsprechen. Ausführliche Informationen über
die Produkte und den Bewertungsprozess
können dabei im Internet abgerufen werden.
Linktipp: www.proplanet-label.at
Eine weitere einzigartige Maßnahme
für die Schaffung von Transparenz ist der
Statusbericht „Chemischer Pflanzenschutz“,
der im Jahr 2009 zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Damit legte REWE International
AG als erstes Handelsunternehmen Österreichs einen umfassenden Statusbericht zum
chemischen Pflanzenschutz bei Obst und
Gemüse vor. Mit der Aus- und Bewertung
der Analysedaten wurde die unabhängige
österreichische Umweltschutzorganisation
GLOBAL 2000 beauftragt.
Linktipp: www.rewe-group.at/nachhaltigkeit
Gesundheit und Ernährung
Seit 2002 setzt REWE International
AG in Österreich das PestizidReduktions-
Programm (PRP) der österreichischen
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000
im gesamten Frischobst- und Gemüsesortiment um. Im Rahmen dessen werden von
GLOBAL 2000 regelmäßig Proben aus dem
gesamten Obst- und Gemüsesortiment
gezogen und bei einem unabhängigen Labor
zur Ermittlung der Pestizidrückstände
untersucht.
Für das PRP hat GLOBAL 2000 eigene
maximal zulässige Höchstwerte festgelegt,
die meist deutlich unter den gesetzlichen
Vorgaben liegen. Die durchgeführten Bewertungen konnten bisher kontinuierlich
nachhaltige Verbesserungen der Belastungssituation bei Obst und Gemüse verzeichnen.
Zur Interpretation der Ergebnisse wurden
drei Werte herangezogen:
• Belastungswert 1: Mittlere Summenbe­
lastung und Jahresverbrauch.
• Belastungswert 2: Relativer Anteil an Überschreitungen der Werte für die chronische
Gesundheitsgefährdung.
• Belastungswert 3: Relativer Anteil der
Überschreitungen der Werte für die akute
Gesundheitsgefährdung.
Der Belastungswert, der eine akute Gesundheitsgefährdung widerspiegelt, konnte
in den vergangenen drei Jahren weiter
gesenkt werden.
Gesundheit und Ernährung sind auch
ein wichtiges Thema in der Kundenkommunikation. Regelmäßig finden sich Tipps und
Aufklärung zur gesunden Ernährung in den
Flugblättern, auf den Websites, im Programm von Radio Max oder in Foldern
und Broschüren der Handelsfirmen und
Eigenmarken.
Um die KundInnen noch besser zu informieren, wurde neben der Nährwertkennzeichnung der Eigenmarkenprodukte im
enthalten sind. Die EatCard ist vor allem für
verarbeitete Produkte und Fertigprodukte
sinnvoll – also überall dort, wo man nicht
auf den ersten Blick erkennt, woraus sich ein
Produkt tatsächlich zusammensetzt.
BILLA macht es möglich, mit Minopolis die Welt
der Erwachsenen kennenzulernen.
Jahr 2009 die EatCard als Orientierungs­hilfe
für eine bessere Ernährung entwickelt. Als
erster Supermarkt in Österreich hat
BILLA bereits im Jahr 2008 diese Hilfestellung eingeführt und seitdem laufend aktualisiert. Die EatCard unterstützt die KundInnen
bei der Zusammenstellung einer ausgewogenen Ernährung. Mit ihr lässt sich auf einen
Blick erkennen, ob viel oder wenig gesundheitsrelevante Stoffe in einem Produkt
Auch bei den Eigenmarken übernimmt
REWE International AG Verantwortung. Auf
den Dosen des clever Energy Drinks wird
seit Anfang 2011 nun ausdrücklich mit der
Aufschrift „Nicht mit Alkohol mischen!“
auf eine aktuelle Problematik hingewiesen.
Hintergrund dafür ist eine Information des
Bundesinstituts für Risikobewertung, die darauf hindeutet, dass bei einem gemeinsamen
Konsum von Alkohol und Energy Drinks unerwünschte Wirkungen nicht aus­geschlossen
werden könnten, denn das Zusammenwirken
der einzelnen Komponenten sei ungenügend
erforscht. Aus diesem Grund haben sich
Anbieter von Energy Drinks gemeinsam mit
dem europäischen Getränke-Dachverband
Gesellschaftliches Engagement 70 | 71
UNESDA nun auf einen Handelsbrauch für
die Kennzeichnung und Vermarktung von
Energy Drinks geeinigt, dem bis Ende 2011
nachzukommen ist. Clever übernimmt mit
einer frühzeitigen Kennzeichnung auf der
Dose eine Vorreiterrolle.
gesunder Warenkorb eigentlich aus? Diese
und weitere Fragen zum Thema gesunde
Lebensführung werden in der BILLA SpieleFiliale in nahezu originalgetreuem Ambiente
in Form von praktischen Spielen für Kinder
erläutert.
Kinder und Ernährung
Social Sponsoring
Kinder sind die Zukunft unserer
Gesellschaft. Ein vielfältiger und vor allem
abwechslungsreicher Speiseplan unterstützt
die Kinder auf dem Weg zu einem gesunden Körper und Geist. Eine ausgewogene
Ernährung ist Voraussetzung dafür. Als
Lebensmittelhändler ist es daher für REWE
International AG selbstverständlich, die verschiedensten Maßnahmen zu setzen, um die
Kinder so früh wie möglich für ein gesundes
Ernährungsverhalten zu gewinnen.
Unter dem REWE-Bogen haben seit
jeher auch notleidende und sozial Schwächere Platz. Gemeinsam mit den Handelsfirmen BILLA, MERKUR, PENNY, BIPA und
ADEG unterstützt REWE International AG
zahlreiche Initiativen – besonders im Bereich
Gesundheit und Soziales – und karitative
Einrichtungen wie die Caritas, die Stiftung
Kindertraum oder die Wiener Tafel.
Ein wichtiger Baustein der täglichen
Ernährung ist zum Beispiel die Jause. Wie
sie besonders lecker und kindgerecht gelingt
und welche Zutaten sie im besten Fall
beinhaltet, hat BILLA gemeinsam mit Ernährungswissenschaftlern in der Broschüre
„Coole Jause!“ zusammengefasst.
Um möglichst viele Kinder für das
Thema Ernährung zu begeistern, gibt es in
Österreichs größtem Jugendmagazin TOPIC
unter der Rubrik „Feuer & Flamme“ von Ja!
Natürlich regelmäßig Lebensmittelinformationen, Kochserien und andere Beiträge rund
um Fragen der Ernährung. Die Tipps und
Tricks im Magazin erreichen bis zu 150.000
SchülerInnen.
Im Wiener Themenpark Minopolis – die
erste und einzige europäische Stadt der Kinder – erklärt BILLA auf spielerische Art, was
in der Ernährung für Kinder wichtig ist: Was
ist der Unterschied zwischen einem „Fitmacher“ und einem „Schlappmacher“, woher
kommen die Lebensmittel und wie sieht ein
Gerade langfristige Partnerschaften sind
für REWE International AG und insbesondere für die karitativen Organisationen in
diesem Zusammenhang außerordentlich
wichtig, um die Unterstützung so effektiv
wie möglich zu gestalten. Auf den folgenden
Seiten werden einige ausgewählte Aktivitäten
dargestellt.
Lebensmittelspenden
Der Umgang mit Lebensmitteln ist für
REWE International AG eine große ethische
Herausforderung – der verantwortungsvolle
Umgang damit ist Alltag in den Filialen und
Märkten. Als Orientierung für die MitarbeiterInnen gibt es eine Richtlinie zum
bewussten Umgang mit den Waren und Lebensmitteln. Waren werden bedarfsgerecht
eingekauft, und durch optimierte Logistikabläufe wird einem Überangebot bestmöglich
entgegengewirkt.
Allerdings agiert der Lebensmittelhandel stets im Spannungsfeld zwischen
der Erfüllung von Kundenwünschen und
der Verwertung nicht verkaufter Produkte.
KundInnen erwarten auch abends und am
Samstagnachmittag frische Produkte. Der
Backshop ist hier beispielsweise eine gute
Möglichkeit, in den Filialen und Märkten
bedarfsgerecht zu backen und damit dem
Wunsch der KundInnen nach backfrischem
Gebäck bis Geschäftsschluss nachkommen
zu können. Tatsächlich fallen durch die
bedarfsgerechte Bestellung und eine gut
abgestimmte Logistik keine großen Mengen
nicht mehr verkaufsfähiger Lebensmittel an.
Was immer aber bedürftigen Menschen
zur Verfügung gestellt werden kann – und
das sind in erster Linie Brot und Milchprodukte, fallweise auch andere Waren, wie
beispielsweise Hygieneartikel –, wird unkompliziert und perfekt organisiert verteilt.
Seit 1999 werden karitative Organisationen
– neben finanziellen Zuwendungen, Knowhow und Dienstleistungen in verschiedenen
Bereichen – aktiv mit Lebensmittelspenden
unterstützt. Beispiele dafür sind die Caritas,
das Rote Kreuz, die Wiener Tafel, SOMAMärkte oder Vinzi-Organisationen.
Mit der Wiener Tafel verbindet REWE
International AG eine spezielle Partnerschaft. Seit dem Jahr 2009 stellt das Unternehmen, zusätzlich zu den Lebensmittelspenden, fachliches Know-how in den
Bereichen IT und Logistik zur Verfügung.
Die Kooperation mit der Wiener Tafel
umfasst mittlerweile die vier Bereiche Fuhrpark, Warenspenden, technisches Equipment
und Sponsoring und ist somit ein einzigartiges Beispiel für Kompetenztransfer im
Dienste der Gesellschaft. Wartungen und
Reparaturen der Wiener-Tafel-Fahrzeuge
werden in den Werkstätten von REWE
International AG genauso erledigt wie
die Reinigung oder die Optimierung der
Fahrzeugausstattung – von den Ladevorrichtungen bis zu den Stauräumen. Darüber
hinaus unterstützt REWE International AG
die Wiener Tafel mit einer jährlichen Spende
von EUR 10.000. Zusätzlich stützt das Unternehmen seit 2009 auch personell maßgeblich die Logistik der Wiener Tafel, sodass
die Warenspenden schnell und direkt von
den WarenspenderInnen zu den Bedürftigen
gelangen.
Lernen macht Schule
In einem Kooperationsprojekt der
Wirtschaftsuniversität Wien, der Caritas
Wien und REWE International AG lernen
Studierende und sozial benachteiligte Kinder
sowie Jugendliche mit- und voneinander.
Bildung ist ein entscheidender Faktor, wenn es um Chancengleichheit und
ein ausgewogenes Zusammenleben in der
Gesellschaft geht. Die Initiative „Lernen
macht Schule“ setzt sich dafür ein, Lernen
und Integration durch den Austausch von
Studierenden und jungen Menschen aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu
fördern. Dabei werden verschiedene Projekte
organisiert, bei denen sich der akademische
Nachwuchs freiwillig engagiert und 8- bis
15-Jährige in ihrem schulischen und sozialen
Lernen unterstützt.
Die Initiatoren REWE International AG,
die Wirtschaftsuniversität Wien sowie die
Caritas Wien haben das Projekt 2010 mit einem Lernferiencamp gestartet. Seit Oktober
2010 wird die begonnene Zusammenarbeit
Gesellschaftliches Engagement 72 | 73
zwischen Studierenden und Kindern mit
dem Projekt „Lernbuddy“ weitergeführt.
Nach einer dreitägigen Ausbildung sind
seitdem 50 Studierende als Lernbuddies
tätig. Sie unterstützen rund 80 Kinder und
Jugendliche einmal pro Woche für ca. zwei
bis drei Stunden.
Aufgrund der positiven Erfahrungen in
ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit setzten rund
75 Prozent der Lernbuddies ihr Engagement
fort. Bislang haben die Initiatoren rund 70
Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft für
„Lernen macht Schule“ gewinnen können.
Langfristiges Ziel ist es, noch mehr Förderer
zu finden, um das Angebot auszubauen und
zusätzliche Beratungs- und Betreuungseinrichtungen in das Programm aufnehmen
zu können. Bis Anfang 2011 wurden durch
REWE International AG und ihre Partner
rund EUR 67.000 gespendet.
Linktipp: www.lernen-macht-schule.at
„Ich möchte keine Sekunde der Woche
missen. Es war faszinierend zu erleben,
welche persönliche Entwicklung nicht nur
die Kinder, sondern auch wir Studierende
im Laufe der Tage durchmachten. Das Lernferiencamp war eine große Bereicherung für
alle Beteiligten.“
Joachim Thaler, Student der Wirtschaftsuniversität Wien
Life Ball Einkaufssackerl für
den Verein AIDS LIFE
Die Unterstützung des Vereins AIDS
LIFE stand im Jahr 2010 im Zeichen der Ukraine. Gemeinsam mit den Handelsfirmen
BILLA, MERKUR und BIPA unterstützte
REWE International AG den Life Ball und
ein besonderes Projekt der Vereinten Nationen. Der Erlös aus speziellen, dem Life Ball
gewidmeten Life Ball Tragtaschen – die von
den Handelsfirmen BILLA, MERKUR und
BIPA individuell designed wurden – kam
einem Projekt für Frauen in Kiew zugute.
Insgesamt wurde eine Spendensumme von
EUR 100.000 lukriert. Das Projekt bietet
über 1.000 Mädchen und jungen Frauen einen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung wie auch zu HIV-Tests und darauffolgenden Behandlungen. Obwohl nicht weit
von der österreichischen Grenze entfernt,
ist es dennoch weitgehend unbekannt, dass
die Ukraine europaweit die höchste Anzahl
an HIV-positiven Personen aufweist und
zusätzlich besonders schwerwiegend von der
Wirtschaftskrise betroffen war.
CliniClowns und Rote Nasen
für ein Kinderlächeln
Als Hauptsponsor der CliniClowns
fördert MERKUR bereits seit über zehn
Jahren die Lachtherapie für kranke Kinder.
Zweimal pro Jahr finden Sammelaktionen
durch die CliniClowns statt. Beim Verkauf
der gebrandeten CliniClowns-MERKUR
Einkaufstragtaschen gehen jeweils 10 Cent
an die karitative Organisation.
Auch der Handelsfirma ADEG liegt das
Lachen von Kindern besonders am Herzen.
Die Kooperation mit den Roten Nasen erzielt jedes Jahr eine Summe von EUR 15.000
und setzt sich aus zwei Säulen zusammen.
Zum einen werden Spenden beim „RoteNasen-Lauf “ erlaufen (1 Euro pro gelaufenem Kilometer bei ca. 30 Veranstaltungen in
ganz Österreich). Zum anderen kommt der
Reinerlös des Verkaufs der „Roten Nasen“ an
der Kassa der Organisation direkt zugute.
nur einem gespendeten Euro konnte man
sich einen 10-Prozent-Rabattgutschein für
den nächsten Einkauf bei PENNY „verdienen“. Seit März 2009 wurden auf diese Weise
bereits über EUR 300.000 gesammelt. Welche
Kinderträume seit 2009 mit den Spenden von
PENNY erfüllt wurden, ist auf der Homepage
der Stiftung Kindertraum nachzulesen.
Unterstützung der Stiftung
Kindertraum
BIPA stellte, anlässlich des 30-jährigen
Jubiläums des Unternehmens, EUR 500.000
für soziale Projekte zur Verfügung und hilft
damit österreichischen SchülerInnen beim
Helfen. Startend mit Oktober 2010 konnten
Schulklassen – von der 9. bis zur 13. Schulstufe – mithilfe von BIPA soziale Projekte
in ihrem Umfeld planen, einreichen und
schließlich realisieren.
Was für viele Kinder bereits eine
Selbstverständlichkeit darstellt, bleibt für
andere ein unerfüllbarer Traum – wie zum
Beispiel Urlaub am Meer. Gemeinsam mit
der Stiftung Kindertraum rief die Handelsfirma PENNY im Jahr 2010 bereits zum
dritten Mal zu einer Spendenaktion auf, die
schwer kranken und behinderten Kindern
ihren größten Herzenswunsch erfüllt. Mit
Linktipp: www.kindertraum.at
Das BIPA Schulprojekt
Für eine Teilnahme am BIPA Schulprojekt hatten engagierte SchülerInnen
zusammen mit einem betreuenden Lehrer
die Möglichkeit, ihre Idee in Form einer
Kurzbeschreibung ihres Projekts auf
www.bipaschulprojekt.at hochzuladen. Für
eine Projektrealisierung war es notwendig,
möglichst viele „Likes“ auf der eigens ins Leben gerufenen Website zu sammeln. Ziel war
es, dass die SchülerInnen selbst aktiv werden
und in ihrem Umfeld (Freunde, Lehrer,
Familien) UnterstützerInnen für ihr Projekt
finden. Die Themen reichten von „Loslassen
– Ausgestaltung der Verabschiedungsräume
im Landesklinikum Krems“, „Weihnachten
teilen“ bis „ASO Kids Band – aktives Musizieren mit (schwerst)behinderten Kindern“.
Ende 2010 konnten bereits über 9.000
UnterstützerInnen und rund 30 eingereichte
Projektideen sowie weitere 30 Projekte im
Entwurfsmodus verzeichnet werden. Mit der
Prämierung der Siegerprojekte im April 2011
startete die Verwirklichung der sozialen
Hilfsprojekte.
Gesellschaftliches Engagement 74 | 75
Die langjährige Partnerschaft mit der Caritas
und deren Mutter-Kind-Häusern ist seit Jahren
eine wichtige Säule im Sponsoring-Engagement
von REWE International AG.
Langjährige Kooperation
mit der Caritas
Eine Million Menschen in Österreich
leben unter der Armutsgrenze oder sind
gefährdet, in die Armut abzugleiten. Gerade
Kinder und Jugendliche sind von einem erhöhten Armutsrisiko betroffen. Die langjährige Partnerschaft mit der Caritas und deren
Mutter-Kind-Häusern ist seit Jahren eine
wichtige Säule im Sponsoring-Engagement
von REWE International AG.
Im Jahr 2010 begann BIPA die Aktion
„Spende ein Kinderlächeln“. In allen BIPA
Filialen waren Geschichtenwertkarten für
365 Tage (Vor-)Lesevergnügen des österreichischen Schriftstellers Folke Tegetthoff
erhältlich. Davon wurden 10 Euro pro Karte
an insgesamt neun Caritas-Mutter-KindHäuser gespendet.
Bereits seit dem Jahr 2007 unterstützt
BILLA mit der Aktion Glückskind die
Caritas. Mit dem Kauf eines Ja! Natürlich
Joghurts mit dem Sondermotiv „Aktion
Glückskind“ hatten die KundInnen von
BILLA im Jahr 2010 die Möglichkeit,
notleidende Kinder in Österreich mit je 30
Cent zu unterstützen. Im Jahr 2009 wurden
mit der Aktion EUR 200.000 gespendet.
2010 erhöhte sich die Summe durch eine
Kooperation von Unilever-Knorr Produkten
auf EUR 250.000, die Einrichtungen zugute
kamen – wie zum Beispiel den Sozialberatungsstellen, Mutter-Kind-Häusern oder
Lerncafés der Caritas. Schulmaterialien,
Nachhilfe oder gesunde Mahlzeiten wurden
neben vielen weiteren Maßnahmen mit den
Spendengeldern finanziert.
Die „Hilfe für Kinder in Not“ bildete
auch das Motto der Weihnachtsaktion im
Jahr 2009. Hilfe für Flüchtlingskinder, der
Hilfsfonds für Familien in Not, das Projekt
„Taka Tuka“ oder einfach nur Spielmaterial
– das Engagement der REWE International
AG kennt viele Facetten. Das Ziel bleibt
jedoch gleich: eine sinnvolle und schnelle
Unterstützung für Betroffene sicherzustellen.
Resümee und Ausblick
Es gehört zum Selbstverständnis der
REWE International AG, sich für gesellschaftliche und soziale Projekte einzusetzen.
Der Konzern unterstützt zahlreiche Aktivitäten und Initiativen in den Bereichen
Kultur, Soziales, Umwelt und Gesundheit.
In ihrem gesellschaftlichen Engagement
will sich REWE International AG vorrangig
langfristig engagieren. Die Kooperationsdauer der in diesem Bereich durchgeführten
Maßnahmen soll gesteigert und die eigenen
Mitarbei­terInnen noch stärker für ein soziales Engagement begeistert werden.
Besondere Aufmerksamkeit im Rahmen
diverser Aktivitäten bekommen Kinder, für
die eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig ist. Spaß an Lebensmitteln und
Genuss, Tipps für richtiges Einkaufen und
Kochen – all das soll den jungen KonsumentInnen nähergebracht werden. Kooperationen und Unterstützungen von Schulen
werden ausgebaut werden. Neben der Ernährung spielt auch Bildung eine große Rolle in
unserer Gesellschaft. Bildung zu fördern ist
ein besonderes Anliegen der REWE International AG, das hinkünftig weiter fortgeführt
und ausgebaut wird.
FRANZ KÜBERL
Präsident Caritas Österreich
Als Caritas
engagieren
wir uns auf
der ganzen
Welt in
konkreten
Hilfsprojekten für Menschen in Not. Wir
setzen uns aber auch weltweit
für faire und gerechte Handelsbeziehungen und Arbeitsbedingungen ein, um das Leben von
benachteiligten Menschen zu
verbessern. Dazu brauchen wir
auch starke Partner in der Wirtschaft. Die REWE International
AG unterstützt unsere Projekte
seit Jahren wie beispielsweise
die beiden Jugendbeschäftigungsprojekte hke (Wien)
und tagwerk (Graz) sowie ein
Sozialzentrum für Erntehelfer
in Südspanien. Weiters können
wir durch unsere Kooperation im
Rahmen des Projekts PRO PLANET gemeinsam gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen.
Highlights im Berichtszeitraum:
1. Rund 4.500 neue Arbeitsplätze
2. Ausbau der Bio-Eigenmarken
3. Umstieg auf erneuerbare Energien
n
i
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i
e
k
g
i
t
l
a
h
h
c
a
n
ANTON pirkfellner
Manager der REWE Group für
internationale Märkte. Reist viel
und gerne in Europa umher.
Weniger um zu kontrollieren,
sondern um sich mit eigenen Augen
davon zu überzeugen, dass alle
Bio- und Nachhaltigkeitsstandards
eingehalten werden.
Jelena
Tschechische Bio-Kuh. Stolz auf
ihre Milch, und das zu Recht. Und
darum ist die ganze REWE Group
stolz auf Jelena und all ihre, auch
internationalen Kolleginnen.
Kapiteleinteilung 76 | 77
9 ländern unte
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mR
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Michaela Vankova
Tschechische Konsumentin, die sich bewusst
und ausgewogen ernährt und dabei auf die
Qualität von Bio-Produkten schwört. Besonders die biologische Milch von Kühen wie
Jelena hat es ihr angetan.
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Länder
unter dem REWE-Bogen
REWE International AG ist nicht nur
in Österreich aktiv, sondern auch in Italien
und in Zentral- und Osteuropa. Bereits in
den 90er-Jahren hat das Unternehmen damit
begonnen, zu expandieren. Der Startschuss
dafür erfolgte im Jahr 1990, als die ersten
BILLA Filialen im Ausland eröffnet wurden.
Heute ist REWE International AG mit
dem Supermarkt-Format BILLA in Italien
und in den sieben zentral- und osteuropäischen Ländern Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland, der Slowakei, der Tschechischen
Republik und der Ukraine vertreten. Das
Vollsortiment-Geschäft in diesen Ländern
wird von Wiener Neudorf aus gesteuert. Auch
mit BIPA ist das Unternehmen auf dem italienischen und kroatischen Markt aktiv.
Rund 34.700 MitarbeiterInnen sind außerhalb Österreichs für REWE International
AG tätig und erwirtschaften rund 40 Prozent
des Gesamtumsatzes des Unternehmens.1
Ebenso wie am Heimmarkt ist es in Italien und in den CEE-Ländern Ziel der REWE
International AG, sich unter den TopFrische-Supermärkten zu positionieren und
diese Länder mit leistbaren sowie qualitativ
hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen.
So bietet das Supermarktformat BILLA
auf einer Verkaufsfläche von durchschnittlich 1.000 m² ein umfangreiches Angebot
an Marken- und Diskont-Artikeln sowie
Eigenmarken. Das Frische-Segment mit dem
Fokus auf Feinkostspezialitäten, Backwaren,
Obst- und Gemüseprodukten sowie Molkereierzeugnissen spielt dabei eine ebenso
wichtige Rolle wie das in Selbstbedienung
angebotene Fleisch- und Tiefkühlsortiment.
1
Stand per Ende 2010.
Länderbericht 78 | 79
UNTER EINEM DACH.
ERFOLGREICH IN EUROPA.
Land
Zahl der Märkte
Vertriebslinien
Anzahl der Märkte 2010 in den Ländern
Bulgarien
Italien
Kroatien
Rumänien
Russland
Slowakei
Tschechien
Ukraine
84
205
81
55
68
109
200
20
BILLA
BILLA und BIPA
BILLA und BIPA
BILLA
BILLA
BILLA
BILLA
BILLA
Erfolgreiche
Geschäftsentwicklung
Die Entwicklung der CEE-Länder sowie
in Italien war in den letzten Jahren eine erfolgreiche und dynamische. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 verzeichnete REWE
International AG nicht nur in Österreich
positive Zahlen, auch in den übrigen, von
Wiener Neudorf aus koordinierten Märkten
war das Jahr erfolgreich – trotz schwieriger
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die
Zahl der Beschäftigten wurde im Berichtszeitraum deutlich ausgebaut – um 4.495
auf insgesamt 34.743 MitarbeiterInnen.
Insgesamt stieg der Umsatz in den Märkten
in Italien sowie in Zentral- und Osteuropa
um 3,44 Prozent (wechselkursbereinigt: 3,05
Prozent) auf EUR 4,8 Mrd. Besonders gut
entwickelten sich einige Märkte Osteuropas
– allen voran Russland.
2008
2009
2010
Länder
Bruttoumsatz (in Mrd. EUR)
0,25
2,25
0,24
0,35
0,28
0,48
0,76
0,10
1
0,28
2,15
0,22
0,31
0,32
0,46
0,82
0,08
0,29
2,08
0,22
0,29
0,43
0,49
0,89
0,10
Bulgarien
Italien1
Kroatien
Rumänien
Russland
Slowakei
Tschechien
Ukraine
I talien wird in der Bilanz der REWE International AG mit dem
Vollsortiment (BILLA, BIPA) inklusive dem Diskont (PENNY)
abgebildet, jener liegt in der operativen Verantwortung der
REWE Group in Köln.
Auch in Zukunft wird das Unternehmen seine europaweite Expansionsstrategie vorantreiben und vor allem durch die
konsequente weitere Anhebung des Serviceniveaus in den Filialen in Italien und den
CEE-Ländern seine Marktposition weiter
ausbauen.
Ein Leitbild für CEE
und Italien
Im Rahmen des groß angelegten Leitbildprozesses (siehe dazu Seite 13) wurde
auch ein eigenes Leitbild für die CEE-Länder
und Italien entwickelt. Eine international
besetzte Arbeitsgruppe führte in mehreren
Workshops und Feedbackschleifen diesen
Entwicklungsprozess im Herbst 2009 durch.
Beteiligt waren daran je zwei RepräsentantInnen pro Landesorganisation, VertreterInnen der REWE International AG, der
jeweiligen Landesgeschäftsführung sowie der
zuständige Vorstand, Janusz Kulik.
Die – auch mit den Landesorganisationen koordinierten – Ergebnisse wurden
schließlich dem Vorstand präsentiert und
von diesem im Dezember 2009 verabschiedet. Das neue Leitbild der CEE-Länder
und von Italien wurde anschließend in den
Landesgesellschaften vorgestellt. Im Februar
2010 erfolgte der Roll-out, um allen MitarbeiterInnen die darin enthaltenen Leitsätze
näher zu bringen.
Auch das Feedback und die Meinung
der MitarbeiterInnen in den Filialen waren
gefragt. Aus diesem Grund wurde eine „Feedback Wall“ eingerichtet, wo Ideen und Anregungen der Belegschaft gesammelt wurden.
Die besten Vorschläge wurden prämiert
und flossen auch in die Bewertung eines
Filialwettbewerbes ein. Die engagiertesten
Filialen erhielten das Gütesiegel „Leitbildzertifizierte Filiale“.
Die vier Säulen
der Nachhal­tigkeit in Italien
und den CEE-Ländern
Die vier Säulen der Nachhaltigkeit – „Grüne Produkte“,
„Energie, Klima und Umwelt“,
„MitarbeiterInnen“ und „Gesellschaftliches Engagement“
– gelten für die gesamte
REWE International AG, allerdings mit unterschiedlichen
Entwicklungszielen. Um den
Stakeholdern von REWE International AG einen Eindruck der
Aktivitäten in CEE und
Italien zu verschaffen, wird
im Folgenden beispielhaft
aufgezeigt, was in den unter­
schiedlichen Gesellschaften
bereits umgesetzt wurde und in
Zukunft geplant ist. Ausgehend
von Wiener Neudorf werden die
Aktivitäten in Österreich in den
nächsten Jahren schrittweise
auf alle Ländergesellschaften
ausgedehnt.
Länderreport
Grüne Produkte
Produktverantwortung steht auch über
die Grenzen Österreichs hinweg im Zentrum des Handelns von REWE International
AG. Das umfasst die Qualitätsansprüche
der KundInnen ebenso wie die Bevölkerung
über die Vorteile von nachhaltigen Produkten aufzuklären.
Sì! Naturalmente
Biologische Produkte in Italien?
Ja! Natürlich – oder besser
Sì! Naturalmente. Produkte mit
dem bekannten Schriftzug sind
auch in Italien seit 2001 fester
Bestandteil des Sortiments von
REWE International AG. Nach­haltiges Wirtschaften im
Einklang mit der Natur,
Regionalität, Vielfalt – und
natürlich bester Geschmack.
Diese Philosophie begleitet alle
Bio-Produkte, egal in welchem
Land sie verkauft werden. Mit
kontinuierlichen Zuwächsen
und einem Umsatz von ca.
EUR 7,6 Mio. im Jahr 2010 ist
die Marke Sì! Naturalmente
in Italien sehr erfolgreich.
Die ständige Erweiterung der
Produktpalette erfolgte Ende
des Jahres 2010 beispielsweise
durch Bio-Rindfleisch. Bereits
drei Produkte wurden zusätzlich
zur Bio-Zertifizierung nach den
Kriterien des fairen Handels
ausgezeichnet.
Es liegt zudem in der Verantwortung
eines nachhaltig agierenden Unternehmens,
Produkte aus wirtschaftlich schwächeren
Regionen ins Sortiment aufzunehmen.
Damit leistet REWE International AG einen
Beitrag zu einem nachhaltigen Wachstum in
allen Ländern, in denen das Unternehmen
operiert.
Qualität sichern
Qualität ist die wichtigste Voraussetzung für ein Produkt in den Handelsfirmen
von REWE International AG. Dazu zählt
auch die absolute Frische und Sicherheit der
Lebensmittel – dies zählt zu den wichtigsten
Eckpfeilern, um weiterhin im Wettbewerb
bestehen zu können. Aus diesem Grund
hat REWE International AG beschlossen,
konzernweite Mindestkriterien für das Qualitätsmanagement festzulegen, die von der
Organisation bis zur Logistik Anwendung
finden. Außerdem werden darin Abläufe,
wie zum Beispiel Prozessbeschreibungen
für die Produktkontrolle oder öffentliche
Rückrufszenarien, definiert. Diese Standards
wurden bereits in Tschechien, der Slowakei,
Rumänien, Bulgarien und Italien eingeführt.
Auf diese Weise wird die Vernetzung der
unterschiedlichen Länder in Bezug auf das
Qualitätsmanagement sichergestellt und der
Erfahrungsaustausch gefördert. Der Mindeststandard soll künftig in allen Ländern
von REWE International AG implementiert
werden. Pro Land gibt es eine Leitungsposition für das Qualitätsmanagement, die den
Länderbericht 80 | 81
In der Tschechischen Republik ist seit 2009
die Eigenmarke NaŠe Bio auf Erfolgskurs. Das
Sortiment umfasst derzeit rund 150 Produkte.
Kontakt zu Behörden sicherstellt, regelmäßige Audits durchführt, die MitarbeiterInnen
regelmäßig für das Qualitätsmanagement
schult und insgesamt die Lebensmittelsicherheit – unter Einhaltung der nationalen
Gesetze sowie des Standards der REWE
International AG – im Land gewährleistet.
Biologische und regionale
Produkte
Das steigende Bewusstsein für biologische Lebensmittel ist nicht nur in Österreich
ein wichtiger Trend. Ein breites Sortiment an
biologischen Produkten von REWE International AG ist neben Italien mittlerweile auch in
Tschechien und der Slowakei zu finden. Seit
2009 ist die Eigenmarke Naše Bio auf Erfolgskurs. Das Sortiment umfasst derzeit rund 150
Produkte in Tschechien, die einen Anteil von
0,7 Prozent des gesamten Umsatzes ausmachen. Zusätzlich sind 100 weitere Produkte
mit einer Bio-Auszeichnung im Sortiment.
Insgesamt konnte der Anteil biologischer Lebensmittel am Gesamtsortiment der tschechischen BILLA Filialen in den Jahren 2009 bis
2010 um 48 Prozent gesteigert werden.
Neben biologischen Produkten steht
Regionalität bei den KundInnen hoch im
Kurs. Verkürzte Transportwege und insbesondere die Unterstützung abgelegener und
wirtschaftlich benachteiligter Gebiete geben
wichtige Impulse für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion. Deshalb wird in allen Ländern von REWE International AG der Fokus
verstärkt auf regionale Lebensmittel gelegt.
Die tschechische Herkunftsgarantie für
Fleisch gewährleistet beispielsweise, dass
in den BILLA Filialen in Tschechien nur
Fleisch verkauft wird, dessen Wertschöpfung
ausschließlich in Tschechien lukriert wurde.
Mit der Fleisch-Eigenmarke Vocilka wird in
Zukunft ein weiterer Schwerpunkt der regionalen Verantwortung von REWE International AG geschaffen.
Um auch das Bewusstsein für nachhaltige Produkte in allen Handelsfirmen sicherzustellen, werden unterschiedliche Maßnahmen getroffen. So wird beispielsweise in
Italien das Angebot an umweltfreundlichen
Produkten im Rahmen des Treueprogramms
gefördert.
Länderreport
Energie, Klima und Umwelt
Testfilialen in der Ukraine
und Bulgarien:
Weniger Energieverbrauch
Bis zu 22 Prozent Einsparung
des Gesamtenergieverbrauchs
dank neuer Gebäudetechnik –
dieses Ergebnis brachten zwei
Testfilialen in der Ukraine und
in Bulgarien, die 2010 eröffnet
wurden. Das neue Konzept
basiert auf zwei Hauptkomponenten: einer Kühlanlage und
einer zentralen Gebäudetechniksteuerung. Die innovative
Kühltechnik gewährleistet die
Kühlung der Verkaufsware, aber
auch gleichzeitig die Heizung
bzw. Klimatisierung des Gebäudes sowie eine vollautomatische
Belüftung mit Wärmerückgewinnung. Durch eine Zentralsteuerung wird eine erhebliche
Steigerung der Gesamteffizienz
erreicht. Gegenüber herkömmlichen Supermarktfilialen kommt
es neben der Energieeinsparung
durch den Einsatz eines neuen
Kältemittels auch zu einer
massiven Reduktion der CO2Emissionen.
Energieeffizienz erhöhen, Emissionen
reduzieren und Ressourcen schonen – diese
drei Ziele stehen im Fokus der Umwelt- und
Klimastrategie der Ländergesellschaften. Wie
bereits im ersten „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ angekündigt, werden viele Aktivitäten, Initiativen und Projekte, die in Österreich bereits erfolgreich umgesetzt wurden,
schrittweise auf die Tochterunternehmen in
Italien und in den zentral- und osteuropäischen Ländern ausgedehnt.
Dabei müssen die länderspezifischen
Voraussetzungen berücksichtigt werden, da
hier unterschiedliche Niveaus im Umweltund Klimaschutz bestehen. Umso wichtiger
ist es für ein international agierendes Unternehmen wie REWE International AG, ihr
Know-how und ihre Ressourcen in diesem
Bereich einzubringen.
Die zahlreichen Aktivitäten im Bereich
des Umwelt- und Klimaschutzes werden
Länderbericht 82 | 83
Seit 2010 werden in Italien alle Filialen zu
100 Prozent und in der Tschechischen Republik
derzeit zu 28,4 Prozent mit Energie aus
zertifizierten, erneuerbaren Quellen versorgt.
hier in einem kurzen Überblick zusammengefasst.
Ressourcen und
Energie schonen
Wenn in Tschechien und der Slowakei
die Kühlvitrinen mit Türen ausgestattet
werden, in Kroatien ein Kontrollsystem zur
Überwachung des Energieverbrauchs implementiert wird, in allen Ländern LED-Beleuchtung großflächig eingesetzt wird und in
Russland, der Ukraine und Italien vermehrt
Bewegungssensoren und vor allem gewerbliche Kälteanlagen nach dem aktuellsten Stand
der Technik eingebaut werden – dann stehen
alle Zeichen auf Energieeffizienz.
Es sind zahlreiche kleine und große Projekte, die in Italien und den CEE-Ländern
bereits umgesetzt worden sind und noch
durchgeführt werden. In Summe ergeben
sie eine beachtliche Einsparung wertvoller
Energie und Ressourcen. Durch Energieeffizienzmaßnahmen konnten in Italien von
2009 auf 2010 rund 6,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs eingespart werden – in
der Slowakei waren es rund drei Prozent.
Da mehr als die Hälfte der CO2Emissionen des Unternehmens auf den
Stromverbrauch zurückgehen, spielt die
Erhöhung der Energieeffizienz aus der Sicht
von ökologischer Vorsorge genauso wie
aus ökonomischer Sicht eine zentrale Rolle.
Moderne Technologien gepaart mit Verfahren, die jede vermeidbare Kilowattstunde
für Licht, Heizung oder Kühlung einsparen
– das ist der Kern des Energieeffizienzmanagements, das konzernweit vorangetrieben
wird. Maßnahmen in der Gebäudetechnik
zeigen schnelle und effektive Wirkung, wie
an den beiden Pilotfilialen in der Ukraine und in Bulgarien – die um 22 Prozent
weniger Energie als herkömmliche Filialen
benötigen – gezeigt wird.
Erneuerbare Energien
Der Umstieg auf erneuerbare Energien
ist ein klares Ziel von REWE International
AG. In Österreich wurde dieser Wechsel bereits 2008 vollzogen. Seit 2010 werden auch
in Italien alle Filialen zu 100 Prozent und in
der Tschechischen Republik derzeit zu 28,4
Prozent mit Energie aus zertifizierten, erneuerbaren Quellen versorgt.
Mobilität
Mobilität ist für ein international
agierendes Unternehmen mit MitarbeiterInnen in neun verschiedenen Ländern und
der Muttergesellschaft in Deutschland ein
zentrales Thema. Um den CO2-Ausstoß zu
minimieren, wurde 2009 das Videokonferenzsystem ausgebaut. Dadurch soll gewährleistet werden, dass bei gleichbleibendem
Kommunikationslevel mit den KollegInnen
in den diversen Ländern die Reisekosten,
und damit vor allem der Flugaufwand,
gesenkt werden. Die Minimierung der Flüge
resultiert in einem verminderten CO2Ausstoß.
Logistik
Eine effiziente und klimaschonende
Logistik wird auch in den Ländergesellschaften forciert. Die in Österreich bewährten CO2-sparenden Mehrweggebinde
für die Obst- und Gemüsebelieferung
wurden bereits 2009 auch in der Slowakei
eingeführt. Mit der Errichtung von weiteren Lagerstandorten können zusätzliche
Transportkilometer und damit Ressourcen
eingespart werden. Im Juni 2010 wurde im
bulgarischen Elin Pelin ein Lagerstandort
für die zentrale Belieferung von Trockensortiment in Betrieb genommen. Für 2011
sind weitere Zentrallagerstandorte u. a. in
der Slowakei, Rumänien, Russland und der
Ukraine geplant.
Länderreport
MitarbeiterInnen
Mitarbeiter­
zufriedenheitsanalyse:
MitarbeiterInnen binden
Ein Arbeitsumfeld zu schaffen,
in dem die MitarbeiterInnen
zufrieden sind, ist das Ziel von
REWE International AG. Daher
nimmt das Unternehmen die
Anliegen und Bedürfnisse der
MitarbeiterInnen sehr ernst.
Die Mitarbeiterzufriedenheitsanalyse, die in regelmäßigen
Abständen durchgeführt wird,
gibt Aufschluss darüber, welche
Bedürfnisse die einzelnen MitarbeiterInnen haben, wodurch
entsprechende Maßnahmen
getroffen werden können. 2011
wird die Befragung erneut
durchgeführt. Und auch wenn
MitarbeiterInnen das Unternehmen verlassen, werden die
Gründe dafür mittlerweile mittels
Austrittsinterviews analysiert
und konkrete Verbesserungsvorschläge erarbeitet.
Qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen, MitarbeiterInnen zu motivieren und
zu fördern, ist eine Herausforderung für
die gesamte REWE International AG. Als
verantwortungsvoller Arbeitgeber hat es
REWE International AG in den Märkten
Italien, Bulgarien, Kroatien, Rumänien,
Russland, der Slowakei, der Tschechischen
Republik und der Ukraine trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation in den
letzten Jahren geschafft, tausende zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. In den Jahren
2008 bis 2010 stieg die Zahl der Beschäftigten in Italien sowie Zentral- und Osteuropa
um rund 4.400 MitarbeiterInnen auf über
34.700 Personen an. Dieser Trend wird sich
auch in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Die Verantwortung und Rolle von
REWE International AG als Arbeitgeber in
den Regionen erlangt dadurch eine neue
Dimension.
Unter der Vision „Shaping life beyond
all expectations“ wurde in allen Ländern
das gemeinsame Leitbild für BILLA in CEE
und Italien implementiert und erste Maßnahmen umgesetzt. Beispielsweise wurden
die Mitarbeiter in CEE und in Italien mittels
2008
2009
2010
Länder
MitarbeiterInnenzahl
in den CEE-Ländern und Italien
8.600
21.648
8.756
21.804
8.800 Italien
25.943 Zentral- und Osteuropa
Länderbericht 84 | 85
Trotz Wirtschaftskrise stieg von 2008 bis 2010
die Zahl der Beschäftigten in Italien, Zentralund Osteuropa um rund 4.400 MitarbeiterInnen
auf über 34.700 Personen an.
einer Leitbild-Wand befragt, welche Verbesserungsmöglichkeiten sie sehen, um das
Leitbild täglich zu leben. Wir lernen somit
täglich von unseren MitarbeiterInnen und
setzen kontinuierlich unsere Vision um.
Karrieren planen und
standardisieren
Bei REWE International AG stand die
Schaffung von qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen und eines einheitlichen Schulungskonzeptes mit standardisierten Trainingsplänen für die MitarbeiterInnen in den
Filialen in Italien sowie Zentral- und Osteuropa in den letzten zwei Jahren besonders im
Fokus. Die Karriere- und Nachfolgeplanung
ist genauso wie in Österreich ein weiterer
Schwerpunkt in CEE und Italien. Um eine
nachhaltige Karriere- und Nachfolgeplanung
für die Führungspositionen in den Landesorganisationen sicherzustellen, wurden im
Jahr 2010 die ersten beiden – und bis Anfang
2011 die dritte Führungsebene – der Zentrale sowie alle FilialleiterInnen in den Prozess
der Gestaltung mit einbezogen. Institutionalisierte Mitarbeitergespräche werden in den
nächsten Jahren auf alle MitarbeiterInnen
ausgedehnt.
Gesundheit
und Sicherheit
Zur Förderung der Gesundheit der
MitarbeiterInnen gibt es in den einzelnen
Ländern unterschiedliche Projekte und
Maßnahmen. Von Vorsorgeuntersuchungen
für Führungskräfte bis zu Gesundheitstagen
nimmt das Thema Gesundheit auch über die
Grenzen Österreichs hinaus eine wichtige
Stellung im Engagement der REWE International AG ein.
Einmal im Jahr steht beispielsweise bei
der BILLA Zentrale in Tschechien mit dem
Gesundheitstag alles im Zeichen von Wohlbefinden und Gesundheit. Um für die Herausforderungen des täglichen Arbeitsalltags
gerüstet zu sein, werden unter anderem
Grippeimpfungen angeboten. Arbeitssicherheit wird ebenfalls an allen Standorten der
REWE International AG großgeschrieben.
Gute Ergebnisse zum Thema Sicherheit
konnten etwa in Bulgarien erzielt werden.
Hier wurden 141 Prozent mehr Sicherheitstrainings als im Jahr 2009 durchgeführt, die
Anzahl der Arbeitsunfälle im Zeitraum von
2009 bis 2010 wurde parallel dazu um über
65 Prozent gesenkt.
Länderreport
Gesellschaft
Gesellschaftliche Verantwortung gehört
in allen Märkten von REWE International
AG zur Nachhaltigkeitsstrategie. Einerseits
erhält der Versorgungsauftrag eines Lebensmittelhändlers eine weitreichende regionale
Bedeutung über die Grenzen von Österreich
hinaus. Die regionale Produktion wird mit
der Eigenmarken-Strategie in Italien und
CEE besonders gefördert. Naše Bio in Tschechien, der Slowakei sowie andere erfolgreiche
Eigenmarken von REWE International AG in
CEE und Italzen unterstützen die lokale Industrie. Andererseits hat soziales Sponsoring
einen hohen Stellenwert für die Gesellschaft.
Kooperation von BILLA mit dem
SOS-Kinderdorf in Bulgarien
Eisige Temperaturen gehören
zum winterlichen Alltag in Bulgarien. Doch 2010 konnten 150
Kinder in den SOS-Kinderdörfern
Tryavna und Dren besonders
warme Weihnachtsferien genießen, denn die zwei Institutionen
bekamen durch eine Aktion
von BILLA insgesamt über EUR
25.000 zur Deckung der Heizkosten. Anlässlich des zehnten
Geburtstages von BILLA in Bulgarien startete die Handelskette
diese besondere Kampagne
in der Weihnachtszeit. Die
Einnahmen wurden dabei durch
einen Prozentsatz beim Verkauf
der Einkaufstaschen in den 84
Filialen in Bulgarien lukriert.
Soziales Engagement
für die Gesellschaft
Soziales Engagement hat in allen Ländern von REWE International AG Tradition,
ist jedoch gerade in Ost- und Zentraleuropa
noch einmal von besonderem Stellenwert für
die Gesellschaft.
Das Engagement von BILLA in Italien
und CEE ist seit Beginn an sehr vielfältig.
Die zahlreichen Initiativen, Kampagnen und
Projekte reichen von der Unterstützung mit
Nahrungsmitteln für Kinderheime bis zur
Länderbericht 86 | 87
Die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens wird
zunehmend durch dessen gesellschaftliche Verantwortung
bestimmt. Durch ihr Engagement setzt REWE
International AG über Österreich hinaus Maßstäbe.
Resümee
und Ausblick
Finanzierungshilfe für den Bau eines Knochenmarkstransplantationszentrums in der
Ukraine. Die Schwerpunkte „Gesundheit“
und „Kinder“ liegen REWE International
AG besonders am Herzen, wodurch viele der
Sponsoringaktivitäten diese Themenbereiche
abdecken. Ein Projekt von BILLA Rumänien
gemeinsam mit einer NGO, bei dem Kinder
für das Thema gesunde Ernährung sensibilisiert werden, ist ein Beispiel der Kombination
beider Handlungsfelder. Rund um die Moldau
war im Juni 2010 besonderes Engagement
gefragt: Sowohl BILLA in Rumänien als auch
der Slowakei unterstützten gemeinsam mit karitativen Organisationen viele hundert Menschen mit Nahrungsmitteln oder finanzieller
Hilfe, die durch die verheerenden Hochwässer
beeinträchtigt oder gar heimatlos wurden.
Projekt mit der rumänischen
Organisation „Patriarchie“
„Masa Bucuriei – Tisch der Freude“
Noch haltbare, aber mit kleinen Verpackungsmängeln versehene Lebensmittel
an karitative Kantinen zu spenden, ist für
REWE International AG auch in den Ländergesellschaften wichtig. VertreterInnen
der Organisation „Patriarchie“ sammeln Lebensmittel, wie zum Beispiel Konserven mit
kleinen Dellen, in allen Filialen in Bukarest
und Ploiesti ein und liefern sie an Sozialkantinen. Das im Jahr 2009 gemeinsam mit
der rumänischen Organisation „Patriarchie“
gestartete Projekt hat im Jahr 2010 Waren
im Wert von über EUR 26.000 an Bedürftige
ausgeliefert.
Neben der konzernweiten
dynamischen wirtschaftlichen
Entwicklung, haben sich auch
die sozialen und ökologischen
Aktivitäten und Standards von
REWE International AG in Italien
sowie in Zentral- und Osteuropa
in den letzten Jahren weiterentwickelt. Ziel wird es demnach
in Zukunft sein, den steigenden
Anforderungen an das Unternehmen gerecht zu werden und ein
nachhaltiges Wachstum in allen
Ländergesellschaften sicherzustellen. Aus diesem Grund werden weitere Aktivitäten in den
vier Säulen der Nachhaltigkeit
schrittweise in allen Ländergesellschaften etabliert. Eine einheitliche Datenerfassung wird
– neben der unterschiedlichen
Entwicklung in den einzelnen
Regionen – dabei künftig eine
der zentralen Herausforderungen darstellen.
GRI-INDEX.
Die REWE Group hat den Anspruch, die eigenen Leistungen kontinuierlich gemäß nachhaltigen Kriterien zu messen
und zu bewerten. Um die Daten vergleichbar und transparent aufzubereiten, orientiert sich das Unternehmen an den
Leistungsindikatoren der Global Reporting Initiative (GRI).
Die vorliegenden Ergebnisse beziehen sich in erster Linie auf
den österreichischen Markt. Der folgende Index gibt einen
Überblick über sämtliche GRI-Indikatoren (G3).
G 3 Code
Inhalt nach GRI
Seite
Kennzahlen Wirtschaft
G 3 Code
Inhalt nach GRI
EC 1
Direkter generierter und verteilter ökonomischer Wert
3, 14f., 79
EC 2
Finanzielle Folgen, Risiken und Chancen des Klimawandels
für die Aktivitäten der Organisation
48 ff.
EC 3
Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen
60 ff., 84f.
EC 4
Bedeutende finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand
n.b.
Marktpräsenz
EC 5
Eintrittsgehälter im Vergleich zum lokalen Mindestlohn
60
EC 6
Geschäftspolitik und Ausgaben bezüglich lokaler Lieferanten
27, 34ff., 81
Einstellung von lokalem Personal/
Anteil bei leitenden Angestellten
Personal wird
in allen Ländern, wenn
möglich, aus
der näheren
Umgebung
rekrutiert
1 Strategie und Analyse
1.1
Stellungnahme des höchsten Entscheidungsträgers
7
1.2
Darstellung der Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf
Nachhaltigkeit
7, 22ff., 48
EC 7
2 Unternehmensprofil
2.1
Name der Organisation
12
2.2
Marken, Produkte und Dienstleistungen
16 ff.
2.3
Organisationsstruktur
15ff.
2.4
Hauptsitz der Organisation
12
2.5
Länder der Geschäftstätigkeit
12, 78
2.6
Eigentümerstruktur und Rechtsform
15ff., 78f.
2.7
Märkte
12, 78
2.8
Größe der Organisation
12 ff., 78f.
2.9
Veränderungen der Größe, Struktur oder Eigentümerverhältnisse
12 ff., 78f.
2.10
Auszeichnungen
22, 90
Indirekte ökonomische Auswirkungen
EC 8
Investitionen in öffentliche Infrastruktur und Gemeinwesen
14f., 34ff.,
68ff., 78ff.
EC 9
Art und Umfang indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen
36ff., 55,
78ff.
Kennzahlen Umwelt
G 3 Code
3 Berichtsparameter
Seite
Ökonomische Leistung
Inhalt nach GRI
Seite
3.1
Berichtszeitraum
26
Materialien
3.2
Veröffentlichung des letzten Berichts
7, 26
EN 1
Verwendete Materialien nach Gewicht oder Volumen
n.b.
3.3
Berichtszyklus
26
EN 2
Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz
n.b.
3.4
AnsprechpartnerInnen
91
Energie
3.5
Vorgehensweise bei der Bestimmung des Berichtsinhalts
26f.
3.6
Berichtsgrenze
26f., 88f.
EN 3
EN 4
Direkter und indirekter Energieverbrauch nach Primärquellen
3, 48ff., 82f.
3.7
Beschränkungen des Berichtsumfanges
26f., 88f.
EN 5
Energieeinsparungen durch Effizienzsteigerungen
48ff., 82f.
3.8
Joint Ventures, Töchter, Outsourcing
15ff.
EN 6
48ff., 82f.
3.9
Datenerfassung
22ff.
Initiativen zur Erstellung energieeffizienter oder auf erneuerbarer
Energie basierender Produkte
3.10
Neue Darstellung von Informationen aus alten Berichten
26f.
EN 7
Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs
48ff., 82f.
3.11
Veränderungen des Umfangs, der Berichtsgrenzen
oder Messmethoden
24ff., 88f.
EN 8
Wasserverbrauch
n.b.
3.12
GRI Content Index
88 f.
EN 9
Auswirkungen des Wasserverbrauchs
n.b.
3.13
Bestätigung durch externe Begutachtung
n.r.
EN 10
Wiederaufbereitetes und weiterverwendetes Wasser
n.r.
4 Governance, Verpflichtungen und Engagement
Wasser
Biodiversität
Governance-Strukturen und Managementsysteme
EN 11
Ort und Größe von Grundstücken in und um Gebieten
mit hohem Biodiversitätswert
Keine Grundstücke in und
um Gebieten
mit hohem
Biodiver­
sitätswert
EN 12
Auswirkungen auf die Biodiversität in und um Gebieten
mit hohem Biodiversitätswert
36 ff.
EN 13
Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume
42f.
NHB
Group* 48
EN 14
Strategien zum Schutz der Biodiversität
34ff.
Mechanismen zur Vermeidung von
Interessenskonflikten im Vorstand
Regelmäßige
Ressortleitermeetings
EN 15
Vom Aussterben bedrohte Arten, die in Gebieten leben,
in denen eine Geschäftstätigkeit vorliegt
40f., 42f.
4.7
Qualifikation der Vorstandsmitglieder
15, 24f.
Direkte, indirekte und andere relevante Treibhausgasemissionen
3, 48ff., 82f.
4.8
Leitbilder, Verhaltenskodizes und Prinzipien
12ff., 14,
34ff., 68,
78, 84
EN 16
EN 17
EN 18
Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen
48 ff., 82f.
EN 19
Emissionen ozonabbauender Substanzen
51
4.9
Verfahren des Vorstands zur Überwachung
der Nachhaltigkeitsleistung
25f.
EN 20
NOx, SOx und andere wichtige Luftemissionen
51
4.10
Verfahren zur Beurteilung
der Nachhaltigkeitsleistung des Vorstands
24ff.
EN 21
Abwassermenge insgesamt
n.b.
4.11
Vorsorgeprinzip
22ff., 34ff.
EN 22
Abfallmenge insgesamt
3, 55f.
4.12
Externe Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen
28ff., 34ff.,
65, 68ff.,
86f.
EN 23
Größere Freisetzung von Substanzen aufgrund
von Unfällen und Vorfällen
4.13
Mitgliedschaften
34ff., 55, 63,
68ff, 86f.
Es sind keine
wesentlichen
Freisetzungen im
Berichtszeitraum bekannt
4.14
Stakeholder-Gruppen
28
EN 24
Gefährliche Abfälle nach der Basler Konvention
n.r.
4.15
Auswahl der Stakeholder-Gruppen
28f f.
EN 25
Auswirkungen von Abwasser auf die Biodiversität
n.r.
4.16
Einbeziehung von Stakeholder-Gruppen
23, 28ff.
Produkte und Dienstleistungen
4.17
Fragen und Bedenken von Stakeholdern
28ff.
EN 26
34ff., 48ff.
Managementansätze zu den Kategorien Ökonomie,
Ökologie und Soziales
Maßnahmen zur Reduktion von Umweltbelastungen durch
Produkte und Dienstleistungen
5
24f.
EN 27
Wiederverwendetes oder recyceltes Verpackungsmaterial
n.b.
4.1
Führungsstruktur der Organisation
15
4.2
Angabe, ob der Vorstandsvorsitzende
gleichzeitig Geschäftsführer ist
15
4.3
Unabhängige Mitglieder des höchsten Leitungsorgans
NHB
Group* 24
4.4
Mechanismen für Empfehlungen von Aktionären und
MitarbeiterInnen an den Vorstand
n.r.
4.5
Kopplung der Vorstandsvergütung an die Unternehmensleistung
4.6
Emissionen, Abwasser und Abfall
GRI-Index 88 | 89
G 3 Code
Inhalt nach GRI
Seite
Gesetzeskonformität
EN 28
Es sind keine
wesentlichen
Umweltverstöße im
Berichtszeitraum bekannt
Bußgelder und Strafen für die Nichteinhaltung
gesetzlicher Umweltregelungen
HR 5
Seite
Umweltbelastungen durch den Transport von Produkten,
Materialien und MitarbeiterInnen
Gewährleistung des Rechts auf Vereinigungsfreiheit und
Kollektivverhandlungen
In Österreich
gesetzlich
geregelt, 34f.
Kinderarbeit
HR 6
Geschäftstätigkeiten mit Risiken der Kinderarbeit
48 ff.
In Österreich
gesetzlich
geregelt,
34f., 38f.
Zwangsarbeit und Arbeitsverpflichtung
Umweltschutzausgaben und -investitionen insgesamt
EN 30
Inhalt nach GRI
Gewerkschaftsfreiheit und Tarifverhandlungen
Transport
EN 29
G 3 Code
34ff., 48ff.
Umweltschutzausgeben und -investitionen
HR 7
Geschäftstätigkeiten mit Risiken der Zwangsarbeit oder
Arbeitsverpflichtung
In Österreich
gesetzlich
geregelt, 34f.
Sicherheitspraktiken
HR 8
Menschenrechtstraining für Sicherheitspersonal
68
Rechte der indigenen Bevölkerung
Kennzahlen Soziales / Gesellschaft
G 3 Code
HR 9
Inhalt nach GRI
Verletzungen der Rechte der indigenen Bevölkerung und
ergriffene Gegenmaßnahmen
Seite
Arbeitspraxis und Arbeitsqualität
Gesellschaft
Beschäftigung
Beziehungen zur Gemeinde
LA 1
Anzahl von MitarbeiterInnen
3, 60, 78, 84
LA 2
Fluktuation
61
LA 3
n.r.
61ff., 84f.
Betriebliche Leistungen für Vollzeitbeschäftigte
Beziehung zwischen Arbeitnehmern und dem Management
LA 4
MitarbeiterInnen mit Kollektivvereinbarungen
In Österreich
gesetzlich
geregelt
LA 5
Mindestzeitraum für die Ankündigung
operationaler Veränderungen
NHB
Group* 128
SO 1
Regelung der Auswirkungen von Geschäftstätigkeiten
auf das Gemeinwesen
68ff.
Bestechung und Korruption
SO 2
Untersuchung der Geschäftseinheiten auf Korruptionsrisiken
34f., 68
SO 3
Training gegen Korruption
68
SO 4
Korruptionsfälle und ergriffene Maßnahmen
Keine Korruptionsfälle
im Berichtszeitraum
Politische Unterstützungen
Gesundheit und Sicherheit
SO 5
Politisches Engagement und Lobbying
29f.
SO 6
Gesamtwert von Zuwendungen an Parteien, Politiker und damit
verbundenen Einrichtungen
Keine Zuwendungen
im Berichtszeitraum
SO 7
Klagen aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten oder
Kartell- und Monopolbildung
n. b.
LA 6
Anteil der MitarbeiterInnen, die in Sicherheitsund Gesundheitskomitees vertreten sind
64
LA 7
Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage,
Abwesenheit und Todesfälle
2010:
Bezahlter
Krankenstand 3,4 %
LA 8
Schulungs- und Bewusstseinsbildungsmaßnahmen in
Bezug auf ernste Krankheiten
63f., 84f.
LA 9
Einbindung von Sicherheit und Gesundheit in Tarifverträgen
In Österreich
gesetzlich
geregelt
SO 8
Einhaltung von Gesetzesvorschriften
Bußgelder und Strafen wegen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften
Aus- und Weiterbildung
n. b.
Produktverantwortung
LA 10
Durchschnittliche Anzahl an Trainingsstunden,
Investitionen in Aus- und Weiterbildung
61ff., 84f.
Kundengesundheit und -sicherheit
LA 11
Programme für Wissensmanagement, lebenslanges Lernen und
den Übergang vom Berufsleben in die Pension
61ff.
PR 1
Bewertung der Auswirkungen von Produkten auf
Gesundheit und Sicherheit
34ff., 68ff.,
80f.
LA 12
Feedback an MitarbeiterInnen bezüglich Ihrer Leistung und
Karriereentwicklung
61, 85
PR 2
Verstöße gegen Vorschriften bezüglich der Auswirkungen von
Produkten auf Gesundheit und Sicherheit
Keine
Verstöße
im Berichtszeitraum
Vielfalt und Chancen
LA 13
Zusammensetzung der Unternehmensführung und der
Belegschaft nach Geschlecht, Altersgruppe und Minderheiten
15, 60
Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen
LA 14
Lohnverhältnis zwischen Männern und Frauen
60
PR 3
Art der Informationen zu Produkten und Dienstleistungen und
Anteil der Produkte, die davon betroffen sind
34ff., 68ff.,
80f.
PR 4
Verstöße gegen Kennzeichnungspflicht
n. b.
PR 5
Kundenzufriedenheit (Praktiken, Ergebnisse von Umfragen)
68f.
Menschenrechte
Werbung
Investitions- und Beschaffungspraktiken
HR 1
Überprüfung der Menschenrechte in wichtigen
Investitionsverträgen
27, 34f.
PR 6
Einhaltung von Gesetzen, Standards und freiwilligen
Verhaltensregeln zur Marketingkommunikation
NHB
Group* 82
HR 2
Überprüfung der Lieferanten und Subunternehmer hinsichtlich
der Beachtung und Wahrung der Menschenrechte
27, 34f.
PR 7
Verstöße gegen Vorschriften und freiwillige Verhaltensregeln
zur Marketingkommunikation
n. b.
HR 3
Schulung zu Menschenrechten
68
Schutz der Privatsphäre
Keine Vorfälle
im Berichts­
zeitraum
PR 8
Gleichbehandlung
HR 4
Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen
umfassend dargestellt
partiell dargestellt
nicht berichtet
Keine
Verstöße
im Berichtszeitraum
Einhaltung von Gesetzesvorschriften
PR 9
*
REWE Group Nachhaltigkeitsbericht 2010
n.b. nicht berichtet
n. r. nicht relevant
Beschwerden in Bezug auf Verletzung des Schutzes
von Kundendaten
nicht relevant für eine Berichterstattung
Sanktionen wegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen
EC 1 Kernindikatoren
EC 5 zusätzliche Indikatoren
Keine
Verstöße
im Berichtszeitraum
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Grundlagen
der Berichterstattung.
Der vorliegende Lagebericht zur Nachhaltigkeit richtet sich an alle internen und externen Stakeholder der REWE International AG und soll einen Einblick in die ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Anliegen und Herausforderungen geben. Abgebildet wird der
Zeitraum 2009 bis 2010. Die nächste Berichterstattung ist für 2013 geplant.
Der Lagebericht zur Nachhaltigkeit orientiert sich an den Sustainability Reporting Guidelines
G3 der Global Reporting Initiative (www.globalreporting.org), die Indikatoren zu den drei
Dimensionen der Nachhaltigkeit vorgeben – Ökonomie, Ökologie und Soziales.
Auszeichnungen (Auszug).
Umweltzeichen des Lebensministeriums für das Werbestudio Marian (2010)
Charta des österreichischen Netzwerks für betriebliche Gesundheitsförderung (2010)
Staatliches Gütezeichen „berufundfamilie“ (2010)
ÖGUT – Monika-Polster-Preis für Ressourcen- und Energieeffizienz-Programm
der REWE International AG (2010)
Helios 2010 – Energieeffizienzpreis des Landes Niederösterreich
Klima:aktiv – mehrfache Auszeichnung für Gebäudetechnik und Mobilität (2009, 2010)
Anhang 90 | 91
ANHANG.
Grundlagen. Auszeichnungen. ANSPRECHPARTNERINNEN. Impressum.
Ansprechpartnerinnen.
Tanja Dietrich-Hübner
Nachhaltigkeit
REWE International AG
Industriezentrum NÖ-Süd
2355 Wiener Neudorf
E-Mail: [email protected]
Corinna Tinkler
Unternehmenskommunikation
REWE International AG
Industriezentrum NÖ-Süd
2355 Wiener Neudorf
E-Mail: [email protected]
Impressum.
Herausgeber
REWE International AG
Industriezentrum NÖ-Süd
2355 Wiener Neudorf
Inhaltliche Beratung
brainbows gmbh
Köllnerhofgasse 6/3/10
1010 Wien
Redaktion
Tanja Dietrich-Hübner, REWE International AG
Corinna Tinkler, REWE International AG
Isabelle Kober, brainbows gmbh
Konzept, Grafik und Druckvorstufe
Demner, Merlicek & Bergmann Werbeges.m.b.H.
Lehárgasse 9 –11
1060 Wien
Abschließend noch eine Bitte.
Wir haben versucht, diesen Nachhaltigkeitsbericht so nachhaltig wie möglich zu gestalten und ihn deshalb
in einer geringen Auflage gedruckt. Sollten Sie diesen Bericht ausreichend studiert haben, würden wir Sie im
Namen der Nachhaltigkeit bitten, die Informationen zu teilen und an Interessierte weiterzugeben. Vielen Dank!
GEMEINSAM AN
MORGEN
DENKEN
DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE
DER REWE GROUP
Anhang 92 | 93
DIESER PLATZ IST FÜR SIE RESERVIERT.
RAUM FÜR PERSÖNLICHE ANMERKUNGEN UND NOTIZEN.
REWE International AG
Industriezentrum NÖ-Süd, 2355 Wiener Neudorf
[email protected]
www.rewe-group.at
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