Zahlen und Fakten 2 | 3 Zahlen und Fakten. REWE International AG. 2008 2009 2010 Bruttoumsatz von REWE International AG (in Mrd. EUR) 11,09 6,38 2,25 2,47 11,55 6,91 2,15 2,50 11,84 7,04 2,08 2,72 REWE International AG Österreich Italien Zentral- und Osteuropa Bruttoumsatz nach Geschäftsfeldern in Österreich (in Mrd. EUR) 6,38 5,62 0,65 0,11 6,91 6,12 0,69 0,11 7,04 6,22 0,71 0,11 Österreich insgesamt LEH (Billa, merkur, Penny, Großhandel) DFH (BIPA) Touristik (JAHN REISEN, ITS BILLA Reisen) Filialzahl REWE International AG 3.604 2.574 568 462 3.561 2.497 514 550 3.617 2.475 525 617 REWE International AG Österreich Italien Zentral- und Osteuropa MitarbeiterInnen-Anzahl (gezählte Köpfe per 31.12.) 67.192 36.944 8.600 21.648 67.635 37.075 8.756 21.804 72.402 37.659 8.800 25.943 REWE International AG Österreich Italien Zentral- und Osteuropa Lehrlinge REWE International AG in Österreich 1.612 1.491 1.566 Lehrlinge Firmenzugehörigkeit in Jahren in Österreich 6,2 6,5 6,7 durchschnittlich in Jahren Gesamtenergieverbrauch (mit Mietfilialen) in MWh in Österreich 909.200 929.863 1.001.807 Absoluter Energieverbrauch in MWh Spezifischer Energieverbrauch (mit Mietfilialen) in kWh in Österreich 898 909 883 Spezifischer Energieverbrauch in kWh pro m2 Verkaufsfläche Gesamte CO2-Äquivalent-Emissionen in Tonnen in Österreich 329.060 327.861 365.828 Absolute Treibhausgasemissionen (t CO2-Äquivalente) Spezifische CO2-Äquivalent-Emissionen in Kilogramm in Österreich 325 320 322 Spezifische Treibhausgasemissionen je m2 Verkaufsfläche (kg CO2-Äquivalente pro m2) Gesamtabfallmenge in Tonnen in Österreich 102.215 105.177 109.087 Gesamtabfallmenge Spezifische Abfallmenge in Kilogramm in Österreich 101 103 96 Gesamtabfallmenge pro m2 Verkaufsfläche Alle Werte für Österreich, bis auf Filialanzahl und Lehrlinge, ohne ADEG Kaufleute. «Nachhaltigkeit ist für die REWE Group kein Trend, sondern wesentliches Element ihrer Unternehmensstrategie. Als eines der führenden Handels- und Touristikunternehmen Europas bekennt sich die REWE Group zu ihrer Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt.» Vorwort 6 | 7 SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN. VORWORT DES VORSTANDES. Vor zwei Jahren haben wir unseren ersten „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ präsentiert. Seither ist viel geschehen: Wir haben unseren Nachhaltigkeitsprozess weiter entwickelt sowie viele Projekte begonnen und umgesetzt. „Wir handeln nachhaltig.“ – dieser Satz ist schnell gesagt. Für REWE International AG bedeutet dieses Bekenntnis einen intensiven Prozess und die ständige Herausforderung, Nachhaltigkeit im täglichen Geschäftsleben umzusetzen. Oftmals wird einem großen, international tätigen Unternehmen nicht zugetraut, nachhaltig zu agieren, sozial engagiert und regional verwurzelt zu sein. Doch gerade diese scheinbaren Widersprüche sind für REWE International AG Herausforderung und Ansporn zugleich. In den vergangenen zwei Jahren gab es aber auch Enttäuschungen und nicht Gelungenes. Wir haben uns manchmal in Projekten verloren und zu wenig an grundlegenden Veränderungen gearbeitet. Wir mussten erkennen, dass wir teilweise unrealistische Erwartungen hatten und mit unseren Anliegen zu unseren über 72.000 MitarbeiterInnen nur teilweise durchgedrungen sind. Eine nicht vorauszusehende Einschränkung für unsere ambitionierten Ziele zog auch die Wirtschaftskrise nach sich. All diese Erfahrungen haben uns gezeigt: Ohne verstärkte Bemühungen können wir unsere Ziele nicht erreichen. Deshalb haben wir gerade in den Franz Nebel Vorstand REWE International AG wirtschaftlich schwierigen Zeiten ganz bewusst mit gleichem und teilweise sogar noch höherem Engagement in Nachhaltigkeitsaktivitäten investiert. Dabei wurde klar, dass sich nachhaltiges Wirtschaften mehr und mehr zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor entwickelt. MitarbeiterInnen zu fördern und Know-how im Unternehmen zu halten, wird in Zukunft ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Angesichts begrenzter Ressourcen ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Energie und Rohstoffen dringend notwendig. Aber auch in Bezug auf die Produkte, die wir vertreiben, nehmen uns die KundInnen zunehmend in die Verantwortung. Ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit, Transparenz und ein entsprechendes Produktangebot sind maßgeblich für das Vertrauen der VerbraucherInnen. Um Nachhaltigkeit im Unternehmen erfolgreich umzusetzen, muss im Endeffekt eines „unterm Strich“ herauskommen: wirtschaftlich erfolgreich zu sein, um auf dieser Grundlage ökologische und soziale Ziele langfristig zu verwirklichen. Wir glauben, das ist uns in den letzten beiden Jahren gut gelungen, und dies soll auch in Zukunft unsere Ausrichtung prägen, denn wir wollen GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! Wiener Neudorf, September 2011 Frank Hensel Vorstandsvorsitzender REWE International AG Janusz Kulik Vorstand REWE International AG GEMEINSAM GESÜNDER LEBEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP GEMEINSAM RESSOURCEN SCHONEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP GRÜNE PRODUKTE ENERGIE, KLIMA UND UMWELT Aktive nachhaltige Sortimentgestaltung und Förderung des Konsums nachhaltiger Produkte Aktiver Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz Nachhaltige Produkte Biodiversität Regionalität Qualitätssicherung und Qualitätsstandards Nachhaltiger Fischeinkauf Erneuerbare Energien Energieeffizienz /Energiemanagement Mobilität und Logistik Ressourcenschutz Die 4 Säulen der Nachhaltigkeit 8 | 9 DIE 4 SÄULEN DER NACHHALTIGKEIT. GRÜNE PRODUKTE. ENERGIE, KLIMA UND UMWELT. MITARBEITER. GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT. GEMEINSAM MEHR ERREICHEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP GEMEINSAM FÜR MEHR MENSCHLICHKEIT DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT Zufriedene, engagierte und produktive MitarbeiterInnen für begeisterte KundInnen Förderung der Gesundheit und Bildung in der Gesellschaft und Unterstützung sozial Benachteiligter Personalentwicklung Aus- und Weiterbildung Lehrlingsförderung Betriebliches Gesundheitsmanagement Vereinbarkeit von Beruf und Familie VerbraucherInnen-Aufklärung Gesundheit und Ernährung Kinder und Ernährung Social Sponsoring 3 Zahlen und Fakten auf einen Blick. 7 Vorwort des Vorstandes. 8 Die 4 Säulen der Nachhaltigkeit. 12 Leitbild der REWE International AG. 12 Das Leitbild der REWE Group 12Mission der REWE Group 13 Die 6 Grundwerte der REWE Group 14 Bekenntnis zur Nachhaltigkeit 14 Leitbilder für alle Handelsfirmen 14Nachhaltiger ökonomischer Erfolg 15 Unternehmensdarstellung. 15 Der Vorstand 16 Handelsunternehmen (Filialunternehmen) 17 Großhandel 18 Die Eigenmarken 18 Touristik 18 Lager und Transport 19 Dienstleistungen im Haus 19Medien 19 Zentral- und Osteuropa sowie Italien 22 Nachhaltigkeit unter dem REWE-Bogen. 24Key Performance Indicators 25Nachhaltigkeitsstruktur 25 Vernetzung der Stabsstelle Nachhaltigkeit 26 Lagebericht zur Nachhaltigkeit 27 Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften 28 Dialog unter dem REWE-Bogen. 28Kommunikation nachhaltiger Themen 29 Dialog mit KundInnen 29 Dialog mit NGOs, PolitikerInnen und InteressenvertreterInnen 30 Dialog mit MitarbeiterInnen 31 Dialog mit Partnerunternehmen 34 Bio und PRO PLANET unter dem REWE-Bogen. 34 Grüne Produkte 34 Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften 36 Biologische Lebensmittel 38 PRO PLANET 39 Fairtrade 40Nachhaltiger Fischeinkauf 41 Regional & österreichisch 42 Biodiversität 43 Artenvielfalt in den Nationalparks Österreichs 44 Qualitätssicherung und Qualitätsstandards 44 Resümee und Ausblick Inhaltsverzeichnis 10 | 11 INHALTSVERZEICHNIS. LAGEBERICHT ZUR NACHHALTIGKEIT Der rewe international AG 2009/2010. 48 Ressourcenschonung unter dem REWE-Bogen. 48Klimabilanz 48 Erneuerbare Energie 50 Energieeffizienz und Energiemanagement 50 Vorreiter bei GreenBuilding 51 Auf dem Weg zur Null-Energie-Filiale 52 Thermische Sanierung – Vorzeigeprojekt BIPA 52Maßnahmen bei der Beleuchtung 53 Green IT 53Mobilität und Logistik 55 Ein Modell mit Zukunft: Elektromobilität 55 Effiziente Logistik 55 Abfall- und Recyclingmanagement 56 Resümee und Ausblick 60 60 60 61 62 63 65 65 MitarbeiterInnen unter dem REWE-Bogen. Zufriedene, engagierte und produktive MitarbeiterInnen für begeisterte KundInnen Diversity Management Aus- und Weiterbildung Lehrlingsförderung Gesundheitsmanagement Soziale Leistungen für MitarbeiterInnen Resümee und Ausblick 68 Gesellschaftliches Engagement unter dem REWE-Bogen. 68Nachhaltigkeit ist eine Frage von Respekt 68 Transparenz und Verbraucheraufklärung 69 Gesundheit und Ernährung 71Kinder und Ernährung 71 Social Sponsoring 71 Lebensmittelspenden 72 Lernen macht Schule 73 Life Ball Einkaufssackerl für den Verein AIDS LIFE 73 CliniClown und Rote Nasen 74Unterstützung der Stiftung Kindertraum 74 Das BIPA Schulprojekt 75 Langjährige Kooperation mit der Caritas 75 Resümee und Ausblick 78 80 82 84 86 87 Länder unter dem REWE-Bogen. Länderreport Grüne Produkte Länderreport Energie, Klima und Umwelt Länderreport MitarbeiterInnen Länderreport Gesellschaft Resümee und Ausblick 88 GRI-INDEX. 90 90 90 91 91 Anhang. Grundlagen der Berichterstattung Auszeichnungen (Auszug) Ansprechpartnerinnen Impressum GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Ein Unternehmen unter dem REWE-Bogen REWE International AG ist Österreichs Marktführer im Lebensmittel- und Drogeriefachhandel und mit über 37.600 MitarbeiterInnen1 einer der größten heimischen Arbeitgeber. Das Unternehmen ist Teil der deutschen REWE Group, einem der führenden Handels- und Touristikkonzerne Europas. REWE International AG mit Geschäftssitz in Wiener Neudorf bei Wien ist auf dem österreichischen Markt mit den Handelsfirmen BILLA, MERKUR, PENNY, BIPA und ADEG sowie dem Cash & Carry-Anbieter AGM wie auch zahlreichen Eigenmarken wie Ja! Natürlich, clever, CHEF Menü, QUALITY FIRST, Wegenstein,Vega Vita, Hofstädter und MY vertreten. Auch auf dem Touristik-Markt ist das Unternehmen aktiv: mit ITS BILLA Reisen, ITS BILLA Travel Tschechien, JAHN Reisen, MERKUR Ihr Urlaub und PENNY PACK´N´GO. Zusätzlich ist REWE International AG im Supermarktsegment in Italien und in sieben zentral- und osteuropäischen Ländern erfolgreich tätig: in Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland, der Slowakei, der Tschechischen Republik und in der Ukraine. Insgesamt arbeiten in allen neun Ländern rund 72.400 MitarbeiterInnen2 in über 3.600 Filialen. Das Leitbild der REWE Group Das Unternehmensleitbild der REWE Group, das im Jahr 2008 erstellt wurde, bekräftigt die gruppenweite gemeinsame Identität des Unternehmens und stärkt so den Zusammenhalt aller Unternehmensteile, MitarbeiterInnen und Kaufleute unter einem Dach. Im Leitbild wurden als die vier zentralen Bausteine die Mission, die Grundwerte, die Vision und die Leitsätze definiert. Mission der REWE Group „Gemeinsam für ein besseres Leben!“ – das ist die Mission der REWE Group und ihrer MitarbeiterInnen. Im Fokus des Handelns steht dabei die Vision der besten Lösung für KundInnen, MitarbeiterInnen und Kaufleute. Die REWE Group tritt im Rahmen dieser Vision für diese sechs prägenden Grundwerte ein. 1 2 Stand per Ende 2010 (gezählte Köpfe). Ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute. Stand per Ende 2010 (gezählte Köpfe). Ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute. Das Leitbild 12 | 13 DAS LEITBILD. REWE GROUP. DIE 6 GRUNDWERTE DER REWE GROUP Die Grundwerte definieren, wofür das Unternehmen einsteht. Es sind dauerhafte und grundlegende Regeln oder Prinzipien, die wie eine Art Grundgesetz das Denken und Handeln prägen. Sie verknüpfen Tradition mit der Zukunft und gelten als Maßstab einer langfristig orientierten Unternehmenspolitik. 1 2 3 4 Wir handeln eigenverantwortlich im Sinne der Gemeinschaft. 5 Wir ringen um die beste Lösung, entscheiden wohlüberlegt und handeln konsequent. 6 Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und handeln nachhaltig. Wir handeln für den Kunden. Wir sind mitten im Markt. Wir haben Mut für Neues. Stillstand ist Rückschritt. Wir begegnen einander offen, mit Vertrauen und Respekt. Unser Wort gilt. Linktipp: www.rewe-group.at/unternehmen/leitbild GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Bekenntnis zur Nachhaltigkeit Nachhaltiger ökonomischer Erfolg Die REWE Group ist sich der besonderen Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft und den kommenden Generationen bewusst und leistet einen Beitrag für die langfristige Zukunftssicherung. Die nachhaltige Ausrichtung ist im Leitbild der REWE Group verankert und spiegelt sich im Grundwert wider: „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und handeln nachhaltig!“ Die Grundwerte bilden eine Basis von Werten und Handlungsempfehlungen, die für alle Handelsfirmen und Geschäftseinheiten gleichermaßen gilt. REWE International AG konnte ihre Spitzenposition dank nachhaltigen Wirtschaftens im In- und Ausland behaupten. 2010 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus um 2,48 Prozent auf EUR 11,84 Mrd.1 Ausgesprochen erfolgreich entwickelten sich das Vollsortiment Lebensmitteleinzelhandel sowie der Drogeriefachhandel (+3,55 Prozent). Die Märkte in Zentral- und Osteuropa – allen voran Russland – trugen ebenfalls zum Umsatzwachstum bei. Erneut deutlich erhöht wurde auch die Mitarbeiter­ Innenzahl – rund 4.7002 neue Arbeitsplätze schuf REWE International AG 2010 im Inund Ausland. Leitbilder für alle Handelsfirmen Neben dem Leitbild der REWE Group, das für alle Unternehmensteile Gültigkeit hat, startete REWE International AG zusätzlich einen Leitbildprozess im Herbst 2009. Dabei wurden in einem aufwendigen Verfahren Leitbilder für alle Handelsfirmen sowie für die Zentralfirmen, die von Wiener Neudorf aus geleitet werden, definiert. Erarbeitet wurden Vision und Leitsätze im Rahmen von Workshops und Arbeitskreisen, wobei MitarbeiterInnen wie Führungskräfte in diesem Prozess miteinbezogen waren. Verabschiedet wurden die jeweiligen Leitbilder Ende 2009 und anschließend an alle MitarbeiterInnen kommuniziert. Linktipps: www.billa.at www.merkurmarkt.at www.penny.at www.bipa.at www.adeg.at www.agm.at Die Wirtschaftskrise der vergangenen zwei Jahre stellte herausfordernde Rahmenbedingungen dar, ebenso wie der Aspekt, dass 2009 und 2010 eine Deflation im Sortiment (Preisrückgang) von rund 2 Prozent verzeichnet wurde. Trotz des schwierigen Umfeldes wurden die Nachhaltigkeitsaktivitäten der REWE International AG weiter ausgebaut. Dass das Unternehmen 2010 dennoch mit einem soliden Umsatzplus reüssieren konnte, ist daher besonders erfreulich und bestätigt einmal mehr die nachhaltige Wirtschaftsweise von REWE International AG. Die konsequent verfolgte Qualitäts­ offensive, die innovativen Konzepte der Kundenansprache, die Modernisierung der Standorte von BILLA, MERKUR, PENNY, BIPA und ADEG sowie laufende Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen stellen daher auch weiterhin eine klare Ausrichtung des Konzerns dar. 1 Ohne Endumsätze der ADEG Kaufleute. 2Ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute (gezählte Köpfe). Unternehmensdarstellung 14 | 15 UNTERNEHMENSDARSTELLUNG. REWE INTERNATIONAL AG. 2008 2009 2010 Bruttoumsatz von REWE International AG (in Mrd. EUR) 11,09 6,38 2,25 2,47 11,55 6,91 2,15 2,50 11,84 7,04 2,08 2,72 REWE International AG Österreich Italien Zentral- und Osteuropa Bruttoumsatz nach Geschäftsfeldern in Österreich (in Mrd. EUR) 6,38 5,62 0,65 0,11 6,91 6,12 0,69 0,11 7,04 6,22 0,71 0,11 Österreich insgesamt LEH (Billa, merkur, Penny, Großhandel) DFH (BIPA) Touristik (JAHN Reisen, ITS BILLA Reisen) Filialzahl REWE International AG 3.604 2.574 568 462 3.561 2.497 514 550 3.617 2.475 525 617 REWE International AG Österreich Italien Zentral- und Osteuropa Österreich ohne Endumsätze der ADEG Kaufleute. Der Vorstand Frank Hensel ist Vorstandsvorsitzender der REWE International AG, gemeinsam mit Janusz Kulik und Franz Nebel bildet er den Vorstand des Unternehmens. Frank Hensel verantwortet die Geschäfte der Handelsfirmen BILLA, MERKUR, BIPA und ADEG, den Zentraleinkauf, die Eigenmarken inklusive der Bio-Marke Ja! Natürlich und der Weinkellerei Wegenstein, die Revision, die Unternehmenskommunikation, die Bereiche Personal/Personalentwicklung sowie den Vollsortimentsbereich der REWE Group in Italien. Zudem ist Frank Hensel auch für Nachhaltigkeit zuständig. Janusz Kulik leitet das Vollsortiment-Geschäft in Zentral- und Osteuropa: in Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland, der Slowakei, der Tschechischen Republik und der Ukraine. Franz Nebel verantwortet den kaufmännischen Bereich und damit die Ressorts Finanzen, Rechnungswesen, Controlling und Mergers & Acquisitions sowie die Bereiche IT, Expansion/ Immobilien, Logistik & Transport und den Bereich Recht. Jedes Vorstandsmitglied trägt Verantwortung für seinen Bereich des Unternehmens. Entscheidungen werden unter Berücksichtigung der gesamten Unternehmensstruktur und -umwelt getroffen. Handelsunternehmen (Filialunternehmen) BILLA ist Österreichs Supermarkt Nummer 1 und bietet in seinen rund 1.000 Filialen österreichweit eine breite Sortimentsauswahl mit einer umfangreichen Feinkostabteilung, einem großen Frische-Angebot und einem Schwerpunkt auf österreichischen Produkten. Mehr als 17.000 MitarbeiterInnen stehen für den Erfolg des Marktführers. MERKUR gilt als Qualitätsführer im Segment Verbrauchermarkt und überzeugt in seinen rund 120 Märkten mit bester Qualität und Frische. Ein prämiertes Store Design auf rund 2.000 m² Verkaufsfläche und über 20.000 Artikel pro Markt stehen für ein einzigartiges Einkaufserlebnis. Rund 9.500 MitarbeiterInnen sorgen dafür, dass ausgewählte Frische-, Feinkost- und Frischfleischspezialitäten sowie das größte Bio-Angebot an Ja! Natürlich Produkten für die KundInnen bereitstehen. PENNY ist der Diskonter der REWE International AG. Als österreichischer Frische- und Markendiskonter umfasst sein Stammsortiment rund 1.400 Artikel, die zu dauerhaft günstigen Diskont-Preisen angeboten werden. Zusätzlich gibt es wöchentlich wechselnde Angebote aus dem Non-Food- und Food-Bereich. Rund 2.400 MitarbeiterInnen arbeiten in etwa 290 PENNY Märkten. BIPA ist die Welt von Beauty & Home Care. Als österreichischer Marktführer im Bereich Drogeriefachhandel bietet BIPA in über 570 Shops seinen KundInnen mit rund 8.500 internationalen Markenartikeln sowie Eigenmarken wie LOOK BY BIPA, iQ COSMETICS, MY u. v. m. alles rund um Make-up, Düfte, Körperpflege und Haushalt. Unternehmensdarstellung 16 | 17 Nachhaltiges Wirtschaften sichert den Erfolg der Unternehmen der REWE International AG. Die positive Entwicklung wird auch durch die Schaffung zahlreicher neuer Arbeitsplätze unterstrichen. Großhandel Ein weiterer erfolgreicher Geschäftsbereich ist der Großhandel. REWE International AG beliefert die selbstständigen ADEG Kaufleute, die 100-prozentige ADEG Tochter AGM, die BILLA stop & shop-Geschäfte an JET Tankstellen sowie das Vorarlberger Lebensmittel- und Gastronomie-Unternehmen SUTTERLÜTY. ADEG ist die Handelsfirma für selbstständige Kaufleute, die mit rund 480 Standorten und etwa 3.000 MitarbeiterInnen die ÖsterreicherInnen mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen und vor allem durch Kundennähe und Regionalität punkten. Unter dem Motto „ADEG mit Leib und Seele“ bieten die ADEG Kaufleute ihren KundInnen insbesondere höchste Kompetenz bei Sortiment, Bedienung, Beratung und Service. AGM verfügt als einer der führenden Anbieter im Lebensmittelgroßhandel für Gastro­nomie, Hotellerie sowie Großverbraucher österreichweit über das dichteste Vertriebsnetz in seiner Sparte. Der Cash & Carry-Markt mit Vollsortiment setzt auf frische Produkte, Kundennähe und hohe Service­orientierung als Grundprinzipien. BILLA stop & shop steht für „Einkaufen auf die Schnelle“ in über 100 BILLA stop & shop Geschäften an JET Tankstellen. Seit 2007 kooperiert REWE International AG erfolgreich mit ConocoPhillips Austria, dem Betreiber der Tankstellenkette JET, und beliefert die selbstständigen JET Tankstellen-Unternehmer mit einer Food- und Non-Food-Produktvielfalt von etwa 1.000 Artikeln. SUTTERLÜTY setzt als Vorarlberger Lebensmittelhändler und Gastronomie-Anbieter auf besondere Lebensmittel aus der Heimat und bietet eine große Vielfalt an regionalen Produkten. In den 23 SUTTERLÜTY Märkten und 17 „Gusto“ Gastronomie-Betrieben beschäftigt das Familienunternehmen rund 700 MitarbeiterInnen. REWE International AG ist mit 24,9 Prozent am Unternehmen beteiligt. Die Eigenmarken Lager und Transport REWE International AG ist mit rund 60 Eigenmarken auf dem heimischen Markt vertreten. Die bekanntesten davon sind: Ja! Natürlich (Bio-Marke), clever (Diskont-Marke), CHEF Menü (gekühlte Convenience-Produkte), QUALITY FIRST (Premium-Marke), Wegenstein (Wein), Hofstädter (Fleisch- und Wurstwaren) und MY (Pflegeprodukte). Die Transportwirtschaft und Logistik wird bei REWE International AG über ein eigenes Tochterunternehmen, die REWE International Lager- und Transport GmbH, mit rund 3.000 MitarbeiterInnen abgewickelt. Vom optimalen Einsatz des LKW-Fuhrparks über dessen Management sowie die Entgegennahme, Lagerung und Verteilung der Waren bis hin zur zeitgerechten Lieferung österreichweit in alle Filialen wird alles gemanagt. Touristik REWE International AG ist mit ITS BILLA Reisen, JAHN Reisen, MERKUR Ihr Urlaub und PENNY PACK´N´GO am heimischen Tourismus-Markt und mit ITS BILLA Travel in Tschechien vertreten. Jährlich steigende Buchungen bestätigen das gute Angebot der REWE International AG im Geschäftsfeld Touristik. Der Vertrieb erfolgt über mehr als 1.400 Filialen und über 1.000 Reisebüros. Die Zulieferung wird über neun Läger organisiert – davon acht Regionalläger und ein Zentrallager in Wiener Neudorf. Dieses entspricht dem aktuellsten Stand der Technik, wodurch alle Rationalisierungsprozesse entlang der Wertschöpfungskette ausgeschöpft werden können. Der gesamte Betrieb wird von einem komplexen, vollautomatisierten Computersystem gesteuert. Pro Tag können bis zu 3.000 Paletten per LKW und zusätzlich 1.000 Paletten mit der Bahn angeliefert werden. Unternehmensdarstellung 18 | 19 REWE International AG konnte ihre Position dank nachhaltigen Wirtschaftens im In- und Ausland behaupten. 2010 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus um 2,48 Prozent auf EUR 11,84 Mrd. In den letzten Jahren nutzt REWE International Lager- und Transport GmbH vermehrt die Schiene für Transporte über weite Strecken. Der Großteil der Warenauslieferung erfolgt über die LKW-Flotte, die rund 350 Fahrzeuge, 160 Hänger und 15 Aufleger umfasst. Dienstleistungen im Haus Die Dienstleistungsressorts unterstützen den täglichen Betrieb der Handelsfirmen: Zur REWE International Dienstleistungs GmbH zählen das Qualitätsmanagement, das Konzern-Controlling, die IT-Abteilung, die Personalabteilung, das Projektmanagement, das Rechnungswesen und die Revision, die Rechtsabteilung, das Expansionsressort, das Informationsmanagement, die Technische Abteilung, die Unternehmenskommunika­ tion sowie die Stabsstelle Nachhaltigkeit. Medien Mit dem Live-Einkaufsradio RADIOMAX, dem Kundenmagazin MAXIMA und dem hauseigenen Werbestudio Marian bringt REWE International AG sowohl den MitarbeiterInnen als auch den KundInnen Informationen über das Unternehmen und die Produkte angenehm und unterhaltsam näher. Daneben gibt es Kundenmagazine wie „frisch gekocht“ (BILLA), „Friends of MERKUR“, „Land und Leute“ (ADEG) und „BCmag“ (BIPA). Zentral- und Osteuropa sowie Italien REWE International AG ist nicht nur in Österreich aktiv, sondern auch in Italien sowie in Zentral- und Osteuropa. Die Expansion in diese Länder begann in den 1990er Jahren – aktuell ist REWE International AG neben Italien auch in Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland, der Slowakei, in der Tschechischen Republik sowie in der Ukraine vertreten. Das Vollsortiment-Geschäft wird in diesen Ländern von der Unternehmenszentrale der REWE International AG in Wiener Neudorf aus koordiniert, wo ein rund 50-köpfiges Team die über 34.000 KollegInnen in den Ländern unterstützt. Sowohl die länderspezifischen Strategien in den Bereichen Vermarktung und Finanzierung als auch der Know-how-Transfer fallen in ihre Kompetenz. Dem Engagement in den CEE-Ländern und in Italien ist ein eigenes Kapitel ab Seite 80 gewidmet. i e k g i t l a h h c a N e i d Alfred Propst Chef von Obst und Gemüse und Nachhaltigkeitsliebhaber. Kümmert sich darum, dass alle grünen Produkte im Handel vertreten sind. Katrin Gatterbauer Hatte leider keine Zeit, da sie sich als Leiterin der BIPA-Personalentwicklung gerade intensiv mit den Anliegen der MitarbeiterInnen beschäftigt. Nachhaltigkeit bedeutet nämlich auch einen fairen und vertrauensvollen Umgang mit allen Angestellten. Kapiteleinteilung 20 | 21 tsinitiative unt er d em Re we -b og en Tanja Dietrich-Hübner Chefin der Nachhaltigkeit. Bringt die Initiative zum Wachsen und achtet darauf, dass neben den grünen Themen auch das soziale Engagement nicht zu kurz kommt. peter BreusS Oberster Techniker. Schaut drauf, dass viel Energie gespart wird und auch sonst alles grün ist. Denn ohne schonenden Umgang mit Ressourcen keine Nachhaltigkeit. GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Nachhaltigkeit unter dem REWE-Bogen Unternehmen wie REWE International AG werden von KundInnen, MitarbeiterInnen, der Politik sowie der Öffentlichkeit zunehmend daran gemessen, wie sehr sie in ihrem Kerngeschäft nachhaltig agieren und sich für Klima- und Ressourcenschutz sowie gesellschaftliche Anliegen einsetzen. Gleichzeitig steigt der Druck auf den Handel durch die globalisierten Wirtschaftsbeziehungen, den intensiven Preis- und Kostenwettbewerb und die knapper werdenden Ressourcen. 2008 hat der Vorstand der REWE Group eine Geschäftsstrategie für die gesamte Gruppe erarbeitet, bei der Nachhaltigkeit eines der Handlungsfelder ist. Damit hat der Konzern als erstes Lebensmittelunternehmen in Österreich Nachhaltigkeit in seiner Unternehmensstrategie verankert. REWE International AG hat im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie einen ganzheitlichen Ansatz im Fokus. Das gilt für alle Geschäfts- und Unternehmensbereiche. Das Nachhaltigkeitskonzept des Unternehmens wird von vier zentralen Säulen getragen: • Grüne Produkte • Energie, Klima und Umwelt • MitarbeiterInnen • Gesellschaftliches Engagement Ziel ist es, ökonomische mit ökologischen und sozialen Aspekten in Einklang zu bringen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Verantwortung gegenüber kommenden Generationen zu übernehmen. Mit der Erstellung einer Klimabilanz und der Einführung des PRO PLANET Labels für nachhaltigere Produkte stärkt REWE International AG seine Vorreiterrolle als verantwortungsvolles Handelsunterneh- men weiter. Im Sinne des nachhaltigen Engagements wurde REWE International AG bereits für diverse Aktivitäten ausgezeichnet, einige Beispiele dafür sind: • klima:aktiv mobil: Auszeichnung als Projektpartner des Lebensministeriums (Oktober 2009 und Mai 2010) • Helios 2010: Energieeffizienzpreis des Landes Niederösterreich für integrierte Gesamtlösungen (April 2010) • Umweltzeichen des Lebensministeriums: Werbestudio Marian erhält das Umweltzeichen des Lebensministeriums (September 2010) • ÖGUT Umweltpreis 2010 – MonikaPolster-Sonderpreis für betrieblichen Umweltschutz (Oktober 2010) • Staatliches Gütezeichen „berufundfamilie“ des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend (Dezember 2010) Unter der Vision „Gemeinsam für ein besseres Leben“ werden in den vier Säulen folgende Ziele verfolgt: • Grüne Produkte: Aktive nachhaltige Sortimentsgestaltung und Förderung des Konsums nachhaltiger Produkte • Energie, Klima und Umwelt: Aktiver Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz • MitarbeiterInnen: Zufriedene, engagierte und produktive MitarbeiterInnen für begeisterte KundInnen • Gesellschaftliches Engagement: Förderung der Gesundheit und Bildung in der Gesellschaft und Unterstützung sozial Benachteiligter Nachhaltigkeit 22 | 23 NACHHALTIGES HANDELN. PROFESSIONELL MANAGEN. StakeholderDialog Strategie Ziele GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Grüne Produkte Kontrolle Evaluierung – Aktive nachhaltige Sortimentsgestaltung und Förderung des Konsums nachhaltiger Produkte Energie, Klima und Umwelt – Aktiver Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz MitarbeiterInnen – Zufriedene, engagierte und produktive MitarbeiterInnen für begeisterte KundInnen Gesellschaftliches Engagement – Förderung der Gesundheit und Bildung in der Gesellschaft und Unterstützung sozial Benachteiligter Schwerpunkte – Nachhaltige Produkte – Biodiversität – Regionalität – Qualitätssicherung und Qualitätsstandards – Nachhaltiger Fischeinkauf – Erneuerbare Energien – Energieeffizienz/Energiemanagement – Mobilität und Logistik – Ressourcenschutz – Personalentwicklung – Aus- und Weiterbildung – Lehrlingsförderung – Betriebliches Gesundheits­ management – Vereinbarkeit Beruf und Familie StakeholderFeedback Koordination Steuerung Maßnahmen – Verbraucheraufklärung – Gesundheit und Ernährung – Kinder und Ernährung – Social Sponsoring Kooperationen mit NGOs, Universitäten, Interessen­ vertretungen, Vereinen u. a. Nachhaltigkeit ist ein dynamischer Prozess, der immer wieder an neue Bedürfnisse, technische, wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Ent­wicklungen angepasst werden muss. Das professionelle Managen dieses Prozesses trägt dazu bei, dass sich REWE International AG langfristige Wettbewerbsvorteile schafft und seine Position als Vorreiter im österreichischen Lebensmittelhandel stärkt. In der Weiterentwicklung und Umsetzung der REWE Group Nachhaltigkeitsstrategie werden die verschiedenen Stakeholder-Gruppen aktiv einbezogen. Key Performance Indicators: Neue Ebene der Messbarkeit Um die Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit künftig noch fundierter messen und steuern zu können, hat sich die REWE Group zur Einführung von Key Performance Indicators (KPIs) entschlossen. In einem aktuell laufenden Prozess werden die nichtfinanziellen Steuerungsgrößen innerhalb der Projektgruppen und des Nachhaltigkeitsstrategiekreises definiert und mit quantitativen Zielvorgaben ergänzt, die für den jeweiligen Geltungsbereich verbindlich sein werden. REWE International AG bestimmt für seine Geschäftseinheiten den jeweiligen Beitrag individuell – ebenso wie den Datenerhebungsprozess, der zum Teil neu eingeführt werden muss. Ab 2012 sollen die KPIs fester Bestandteil der Berichterstattung und Bilanzierung der REWE Group sein. Ausschlaggebend für die Definition der KPIs sind die wichtigsten Herausforderungen innerhalb der vier Themensäulen. Ob das Nachhaltigkeitsengagement im Bereich „Grüne Produkte“ erfolgreich verläuft, soll sich künftig daran zeigen, ob die Anzahl der Lieferanten von Eigenmarkenprodukten aus Risikoländern mit erfolgreich bestandenen Sozialaudits gestiegen ist und sich der Anteil nachhaltigerer Eigenmarken(und Marken-)produkte im Sortiment der REWE Group erhöht hat. Eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, keine Steigerung der Krankenstände und Arbeitsunfälle, gleichbleibende Quote von intern besetzten Führungspositionen, gleichbleibende Lehrlingszahl trotz sinkender Bewerbungszahlen und demografischer Entwicklung werden in den kommenden Jahren Indikatoren dafür sein, ob die REWE International AG ihr Ziel geschafft hat: Zufriedene, engagierte und produktive Mitarbeiter zu beschäftigen. Oberstes Ziel der Säule „Energie, Klima und Umwelt“ ist der aktive Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz und eine Nachhaltigkeit 24 | 25 Voraussetzung für nachhaltige Produkte ist eine Lieferkette, in der nachvollziehbare Standards verankert sind und faire Partnerschaften gelebt werden. die zentrale Stabsstelle Nachhaltigkeit, die die Nachhaltigkeitsaktivitäten koordiniert, bewertet und steuert. Die Stabsstelle ist eine Schnittstelle, bei der alle Fäden der Nachhaltigkeit zusammenlaufen, gebündelt und in eine Struktur gebracht werden. Dabei ist es durchaus gewünscht, dass sich das Nachhaltigkeitsteam als Kontrapart einbringt, um Entscheidungen abseits der ökonomischen Gesichtspunkte zu reflektieren. Die MitarbeiterInnen der Stabsstelle fungieren darüber hinaus als AnsprechpartnerInnen für interne und externe Stakeholder (siehe auch Seite 26). Senkung der aus dem Energie- und Ressourcenverbrauch resultierenden Kosten. Aufgrund der Vielfalt möglicher Effizienzmaßnahmen wird jede Vertriebslinie eigene Anforderungen entwickeln. In ihrem gesellschaftlichen Engagement will sich die REWE Group vorrangig langfristig engagieren, d. h. die Kooperationsdauer der in diesem Bereich durchgeführten Maßnahmen steigern und die Mitarbei­ terInnen noch stärker für ein soziales Engagement begeistern. Die Qualitätssteuerung soll ausgebaut werden, indem durch eine regelmäßige Ergebnisevaluation die nachhaltige Wirksamkeit der Projekte im Sinne der Projektpartner und der REWE Group überprüft wird. Nachhaltigkeitsstruktur Nachhaltigkeit ist bei REWE International AG auf oberster Managementebene angesiedelt – auch das ist ein Zeichen der zentralen Bedeutung. Die strategische Verantwortung liegt beim Vorstandsvorsitzenden Frank Hensel. Unterstützt wird er durch Das Nachhaltigkeitsteam in Österreich steht außerdem in engem Kontakt mit dem Nachhaltigkeitsstrategiekreis der REWE Group, der die Nachhaltigkeitsagenden der gesamten Handelsgruppe koordiniert. Die operative Verantwortung für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie liegt – entsprechend der vier Säulen – bei der Leitung Einkauf („Grüne Produkte“), Logistik und Technik („Energie, Klima und Umwelt“), Human Resources („Mitarbei­terInnen“) und der Unternehmenskommuni­kation („Gesellschaftliches Engagement“). Vernetzung der Stabsstelle Nachhaltigkeit Um Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen zu koordinieren und voranzutreiben, wurden innerhalb der REWE International AG Strukturen geschaffen, die einen entsprechenden Austausch gewährleisten. So gibt es ein vierteljährliches Reporting an den Vorstand über die Entwicklung der Nachhaltigkeitsaktivitäten und monatliche Jour fixes mit TeilnehmerInnen der Handelsfirmen sowie der Zentralfirmen u. a. mit dem Bereich Logistik, Personal, Eigenmarken und der Unternehmenskommunikation. Nachhaltigkeitsstrategiekreis REWE Group Vorstand REWE International AG Stabsstelle NACHHALTIGKEIT ARBEITSKREISE Grüne Produkte Energie, Klima und Umwelt Entsprechend der vier Nachhaltigkeitssäulen finden vier Mal im Jahr eigene Arbeitskreise statt, an denen ebenfalls VertreterInnen der Handelsfirmen teilnehmen. Zusätzlich arbeitet das Nachhaltigkeitsteam mit den Fachabteilungen an Spezialthemen. Lagebericht zur Nachhaltigkeit REWE International AG startete die Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements im April 2008. Seither arbeitet das Unternehmen beständig an der Weiter- ARBEITSKREISE MitarbeiterInnen Gesellschaftliches Engagement entwicklung der nachhaltigen Sortimentsgestaltung, des verantwortungsvollen Umgangs mit den Ressourcen, der Förderung der MitarbeiterInnen sowie des gesellschaftlichen Engagements durch Konsumentenaufklärung und Unterstützung karitativer Projekte. Alle zwei Jahre berichtet das Unternehmen von den Fortschritten, Herausforderungen und neuen Projekten in Form des „Lageberichts zur Nachhaltigkeit“ der REWE International AG. Der nun vorliegende zweite Bericht veranschaulicht transparent und nachvollziehbar das verantwortungsvolle Handeln des Unternehmens. Der Berichtszeitraum reicht über die Jahre 2009 und 2010. Der „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ wendet sich an die wichtigsten Anspruchsgruppen des Unternehmens, darunter MitarbeiterInnen, KundInnen, Geschäfts- und Kooperationspartner, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Behörden sowie die Öffentlichkeit. Neben der Darstellung von Nachhaltigkeitsstrategie und -management der REWE International AG konzentriert sich der Bericht auf die vier Nachhaltigkeitsschwerpunkte des Unternehmens. Besonders hervorgehoben werden Projekte, die in spezieller Nachhaltigkeit 26 | 27 Der „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ der REWE International AG wird alle zwei Jahre veröffentlicht und orientiert sich an den international anerkannten Leitlinien der Global Reporting Initiative. Weise das ganzheitliche strategische Nachhaltigkeitsverständnis der REWE International AG veranschaulichen. Die im Lagebericht beschriebenen Aktivitäten beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf Österreich. Den Nachhaltigkeitsaktivitäten in Italien, Zentral- und Osteuropa ist in dem vorliegenden Bericht ein eigenes Kapitel gewidmet. Erarbeitet wurden die Inhalte gemeinsam mit den Arbeitskreisen für „Grüne Produkte“, „Energie, Klima und Umwelt“, „MitarbeiterInnen“ und „Gesellschaftliches Engagement“ sowie in Abstimmung mit dem Vorstand und dem Nachhaltigkeitsstrategiekreis der REWE Group in Deutschland. Wichtige Inputs kommen aus den Stakeholder-Umfragen, dem Marken Monitor sowie dem Stakeholder-Dialog (siehe dazu auch Kapitel „Stakeholder“ ab Seite 28). Die zentralen Kennzahlen sowie Highlights des nachhaltigen Engagements der REWE International AG sind auch im Nachhaltigkeitsbericht der REWE Group aufgenommen, der die Nachhaltigkeitsaktivitäten des gesamten Konzerns umfasst. Der „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ orientiert sich an den international anerkannten Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI-G3-Leitfaden). Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften Mit der „Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften“ intensiviert die REWE Group ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten. Die Anfang 2011 veröffentlichte Publikation dokumentiert, für welche Werte das Unternehmen steht, und beschreibt, wodurch sich die Geschäftsbeziehungen der REWE International AG im Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft auszeichnen sollen. Ziel ist es, gemeinsam mit den Vertragslieferanten den REWE International AG Unternehmensgrundsatz „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und handeln nachhaltig“ auf die gesamte Lieferkette auszudehnen. Neben den Vertragspartnern der REWE International AG sind MitarbeiterInnen, KundInnen, politische Institutionen und die interessierte Öffentlichkeit Adressat der Leitlinie (siehe auch Seite 29 ff.). GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Dialog unter dem REWE-Bogen Regelmäßige Kommunikation ist für die nachhaltige Entwicklung der REWE International AG von zentraler Bedeutung. Nur so kann Vertrauen und Transparenz aufgebaut werden. Um die Anliegen und Bedürfnisse der Stakeholder zu kennen, ist REWE International AG der stetige Austausch mit KundInnen, MitarbeiterInnen, Geschäftspartnern, Lieferanten, InteressenvertreterInnen und den zahlreichen weiteren Dialoggruppen ein großes Anliegen. Über persönliche Kontakte, Websites, Aussendungen, Social Media, Veranstaltungen, Medienberichte u. a. werden die unterschiedlichsten Anspruchsgruppen über Aktivitäten und Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit informiert. In den letzten Jahren ist ein zunehmender Kommunikationsbedarf in Richtung Nachhaltigkeit bemerkbar: Anfragen von KundInnen, NGOs und Medien über Herkunft, Produktion und Qualität der Produkte nehmen zu. Der regelmäßige Austausch mit Stakeholdern bringt allen Beteiligten wichtige Inputs. Es werden aktuelle Themen ersichtlich, Erwartungen aufgenommen oder Missverständnisse aus dem Weg geräumt. In der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Ideen sind Stakeholder wichtige Partner. Gleichzeitig beteiligt sich REWE International AG an Initiativen und Projekten – wie der ARGE Gentechnik frei oder respACT – oftmals bereits über Jahre hinweg, um gemeinsam mit anderen Unternehmen und ExpertInnenen an Lösungen und Umsetzungen zu arbeiten. Die Kommunikation mit den verschiedenen Anspruchsgruppen sowie die Einbindung aller Stakeholder erfolgt durch institutionalisierte Maßnahmen, die in Folge näher erläutert werden. Kommunikation nachhaltiger Themen Nachhaltigkeitskommunikation soll vor allem auch zur Bewusstseinsbildung beitragen. Die auflagenstarken Medien der REWE International AG leisten dabei einen wertvollen Beitrag. Die Flugblätter, das Kunden- und Mitarbeiterradio RADIO MAX, die Mitarbeiterzeitungen, die Kundenzeitungen „BCmag“, „frisch gekocht“, „Friends of MERKUR“, „MAXIMA“ und die Websites liefern umfassende Informationen zu den Bereichen „Grüne Produkte“, „Energie, Klima und Umwelt“, „MitarbeiterInnen“ und „Soziales Engagement“ und motivieren zu konkreten Aktivitäten wie Energiesparmaßnahmen oder zu Spendenaktionen wie zum Beispiel für die Roten Nasen, die CliniClowns oder die Stiftung Kindertraum. Linktipps: www.billa.at www.merkurmarkt.at www.penny.at www.bipa.at www.adeg.at www.agm.at Auflage der Kundenmagazine 600.000 407.200 400.000 110.000 BCmag frisch gekocht Friends of MERKUR MAXIMA Unique Visitors der Websites pro Woche ca. ca. ca. ca. ca. 90.000 42.000 35.000 60.000 3.000 BILLA MERKUR PENNY BIPA ADEG Stakeholder 28 | 29 VERTRAUEN UND TRANSPARENZ. KOMMUNIKATION IST KEINE EINBAHNSTRASSE. Stakeholder der REWE International AG Gewerkschaften Sozialpartner ECR u. a. Vollsortiment Diskont Drogeriefachhandel Großhandel Convenience-Geschäfte Touristik KundInnen mit Kundenkarten anonyme KundInnen besondere Zielgruppen u. a. Management MitarbeiterInnen Handelsfirmen MitarbeiterInnen Zentrale Vollzeit-MitarbeiterInnen Teilzeit-MitarbeiterInnen Betriebsrat Lehrlinge u. a. EU Bundesebene Länder Gemeinden u. a. Lieferanten Produzenten Dienstleister u. a. PartnerInnen Politik Gesellschaft NGOs für soziale und gesellschaftliche Belange InteressenvertreterInnen Umwelt NGOs für Umwelt, Natur- und Tierschutz Wissenschaft und Forschung Mitbewerber KundInnen MitarbeiterInnen Medien Universitäten Fachhochschulen u. a. Fach- und allgemeine Medien Interne Medien Social Media u. a. REWE International AG Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen beeinflussen die Geschäftstätigkeit der REWE International AG. Um hier entsprechend reagieren zu können und sich an zukünftigen Entwicklungen zu orientieren, sucht REWE International AG den kontinuierlichen Austausch und die Zusammenarbeit mit den relevanten Stakeholder-Gruppen. Dialog mit KundInnen Ein breites Angebot an biologischen Nahrungsmitteln in hoher Qualität zu einem günstigen Preis sowie die regionale Herkunft der Produkte, die auch eindeutig ersichtlich ist – das sind die vorrangigen Erwartungen der KundInnen an einen nachhaltig agierenden Lebensmittelhändler (vgl. Studie Sophie Karmasin Market Intelligence GmbH 2009). Die Ergebnisse der Studie und die Wünsche der KonsumentInnen wurden unter anderem in der „Nachhaltigen Woche 2010“ und in der Erweiterung des Sortiments aufgegriffen. Der Kundendialog wird auch über das Thema Nachhaltigkeit hinaus intensiv gepflegt – nicht nur direkt im Geschäft, sondern auch über Internet, Kundenclub- Aktivitäten, Informationsbroschüren und über eigene Medien, wie beispielsweise das Kundenmagazin „MAXIMA“ oder das Einkaufsradio RADIO MAX. Anfragen zu Produkten, Beschwerden oder Vorschläge werden über die jeweiligen Kunden-Hotlines und via E-Mail rasch bearbeitet, um den KundInnen zeitnahe Rückmeldung zu geben (siehe auch Seite 69 ff.). Dialog mit NGOs, PolitikerInnen und InteressenvertreterInnen Umweltschutz, Produktbeschaffung und Mitarbeiterorientierung – diese Aspekte fordern PolitikerInnen und NGOs explizit von REWE International AG als nachhaltiges Unternehmen ein. Prinzipiell, so das Ergebnis der Karmasin-Studie, würden es PolitikerInnen und NGOs begrüßen, stärker über die Nachhaltigkeitsaktivitäten informiert zu werden. RADIO MAX informiert MitarbeiterInnen und KundInnen RADIO MAX übernimmt einen wichtigen Part in der internen und externen Kommunikation des Themas Nachhaltigkeit. Die Aufgabe des ersten LiveEinkaufsradios in Österreich ist es, die Werte des Konzerns für alle FilialmitarbeiterInnen verständlich, nachvollziehbar und erlebbar aufzubereiten. Jeden Donnerstag, bevor die ca. 2.000 BILLA, MERKUR, PENNY und BIPA Filialen aufsperren, veranschaulicht RADIO MAX den MitarbeiterInnen mit seinem Programm, welche Verantwortung REWE International AG als größter Lebensmittel- und Drogeriefachhändler des Landes trägt und füllt das abstrakte Thema Nachhaltigkeit mit Leben. Aber auch für die Information an KundInnen hat Nachhaltigkeit bei RADIO MAX einen fixen Sendeplatz. So werden die Vorteile regionaler Produkte erklärt, Qualitätsmanager vorgestellt, über Spritfahrtrainings berichtet und Möglichkeiten der gesunden Ernährung nähergebracht. Deshalb war es REWE International AG wichtig, mit der Veröffentlichung des ersten „Lageberichts zur Nachhaltigkeit“ 2009 das erste große Stakeholder-Forum zu initiieren, um den Dialog mit wichtigen Anspruchsgruppen auszuweiten: Im Rahmen dessen wurde gegenüber rund 120 RepräsentantInnen von NGOs, den Sozialpartnern, Politik, Medien und Wirtschaft die Nachhaltigkeitsstrategie von REWE International AG präsentiert und zur Diskussion gestellt. Das StakeholderForum findet im Zweijahresrhythmus statt – im Jahr 2011 am 6. September. Der Dialog mit NGOs, PolitikerInnen, InteressenvertreterInnen und ExpertInnen wird laufend auch in kleinerem Rahmen gepflegt. In regelmäßigen Abständen setzen sich die Vorstände von REWE International AG gemeinsam mit ausgewählten DiskutantInnen an einen runden Tisch, um sich mit ihnen über aktuelle Themen offen und kritisch auszutauschen. „In der Region. Aus der Region. Für die Region.“ – unter diesem Motto stehen Dialogrunden, die in den Bundesländern Österreichs stattfinden. Vorstandsvorsitzender Frank Hensel diskutiert dabei mit hochrangigen VertreterInnen aus Wirtschaft, Politik und Kultur über regionale Kooperationen, Herausforderungen und Chancen, die sich durch die Regionalität ergeben. REWE International AG ist für viele Regionen und Gemeinden ein verlässlicher und wichtiger Partner. Dialog mit MitarbeiterInnen MitarbeiterInnen der REWE International AG sind laut Karmasin-Studie sehr gut über die Aktivitäten der Nachhaltigkeit informiert – wie beispielsweise Energiespartipps, Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge, neue PRO PLANET Produkte oder aktuelle Hilfsprojekte. Aufklärungsarbeit gilt es hingegen noch beim Begriff der Nachhaltigkeit selbst zu leisten. Nachhaltigkeit ist fixer Bestandteil im Ausbildungsprogramm für neue MitarbeiterInnen und Führungskräfte sowie des jährlichen Lehrlingsevents. REWE International AG setzt auch auf die Multiplikatorenwirkung ihrer über 38.000 MitarbeiterInnen. Der Betriebsrat, als wichtiges Bindeglied zwischen Unternehmen und MitarbeiterInnen, wird in relevante Projekte involviert. Die viermal jährlich erscheinende Betriebsratszeitung „aktiv“, die an alle MitarbeiterInnen des Unternehmens verschickt wird, ist ein weiteres wichtiges Kommunikationsmittel. Der Austausch auf internationaler Ebene findet alle zwei Jahre im Rahmen internationaler Arbeitskreise der REWE Group Betriebsräte (Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie Italien) statt. Stakeholder 30 | 31 Nachhaltigkeit ist fixer Bestandteil im Ausbildungsprogramm für neue MitarbeiterInnen und Führungskräfte sowie des jährlichen Lehrlingsevents. Dr. Dietmar Schweiggl Geschäftsführer Schweiggl GmbH & Co KG Dialog mit Partnerunternehmen Partnerschaftlichkeit als Teil des nachhaltigen Engagements wird bei REWE International AG großgeschrieben. In diesem Sinne wird ein offener Austausch mit anderen Unternehmen gepflegt. REWE International AG ist zum Beispiel aktiv in den verschiedenen Arbeitskreisen der ECRInitiative (Efficient Consumer Response) vertreten. Dabei geht es um die Zusammenarbeit aller an der Wertschöpfungskette beteiligten Unternehmen, um die Wünsche der KonsumentInnen besser, schneller und kostengünstiger erfüllen zu können. Im Umgang miteinander stehen gegenseitiger Respekt, Fairness und Zuverlässigkeit, was die oft bereits jahrelangen oder jahrzehntelangen Beziehungen zeigen. Ein jährlicher Fixpunkt im Dialog mit den Partnern und Lieferanten ist der Partnerabend der REWE International AG, der seit 2009 immer unter einem sozialen Schwerpunkt steht. Er bietet die Gelegenheit, sich abseits des täglichen Geschäftslebens austauschen zu können. Das Motto des REWE Group Partnerabends 2009 unterstrich das Bekenntnis zu umfassender gesellschaftlicher Verantwortung. Dass man gemeinsam viel erreichen kann, zeigte die Unterstützung für die Hilfsorganisation „Concordia“ von Pater Georg Sporschill, die in Osteuropa Straßenkinder betreut. Eine Spendensumme von EUR 169.018,– wurde an diesem Abend an Pater Sporschill übergeben, wovon EUR 69.018,– von Partnern beigesteuert wurden, die dem Beispiel der REWE International AG folgten. 2010 wurde den rund 1.200 Vertre­ terInnen aus dem Lebensmittelhandel und der Markenartikelindustrie die Initiative „Lernen macht Schule“ vorgestellt, die gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien und der Caritas gestartet wurde. Nicht zuletzt mit der Kraft der Partner der REWE International AG konnte das Projekt daraufhin weiter ausgebaut werden. Als „Gelebte Partnerschaft“ lässt sich die langjährige „fruchtbare“ Zusammenarbeit zwischen der REWE International AG und der Familie Schweiggl, traditionsreichen Obstproduzenten aus der sonnigen Südsteiermark, am besten beschreiben. Respekt, Handschlagqualität, Vertrauen und gemeinsames verantwortungsvolles Handeln zum Wohle der KonsumentInnen und der Umwelt sind Säulen dieser Beziehung. So arbeitet man gemeinsam seit geraumer Zeit intensiv und auch sehr erfolgreich an der Umsetzung des Nachhaltigkeitslabels „PRO PLANET“. Nur Äpfel, die besonders ressourcenschonend auf gesundem Boden unter Einhaltung sämtlicher ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsaspekte produziert werden, dürfen mit dem „PRO PLANET“ Label ausgezeichnet werden. Highlights im Berichtszeitraum: 1. Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften 2. Biologische Lebensmittel 3. PRO PLANET TE K U D O R P E N Ü R G Kapiteleinteilung 32 | 33 unter dem Rew e-bo gen Dietmar Schweiggl Apfelbauer aus der Steiermark. Der Einzige, der in seinem Leben mehr Äpfel gesehen hat als Frau Auracher. Jasmin Auracher Mitarbeiterin der REWE Group, Abteilung „Obst & Gemüse“. Überzeugt sich persönlich von der Qualität der 27.000 Tonnen Äpfel, die pro Jahr an die Filialen geliefert werden. GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Bio und PRO PLANET unter dem REWE-Bogen Grüne Produkte Der Handel mit Lebensmitteln verpflichtet zu höchster Transparenz und kundenorientierter Information. Dass Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich für jeden zweiten Kunden kaufentscheidend ist, zeigen die 2009 und 2010 durchgeführten Studien zur österreichischen Lebensmittelkultur von Sophie Karmasin. Durch die Pionierarbeit im Bereich Bioprodukte und den Ausbau des Ja! Natürlich Sortiments hat REWE International AG entscheidend zu einer Sensibilisierung der KonsumentInnen beigetragen. In diesem Zusammenhang werden die Definition eines nachhaltigen Produkts und die Auslobung des Mehrwertes immer wichtiger. REWE International AG setzt daher als Orientierungshilfe auf Herkunftsnachweise, Zertifizierungen und Gütesiegel, die extern auditiert werden und kontrollierten Mindestkriterien entsprechen. Das überproportionale Wachstum nachhaltiger Produkte im Sortiment setzte sich trotz Wirtschaftskrise auch im Jahr 2009 und 2010 weiter fort und bestätigt somit die steigende Nachfrage. Neben dem reichhaltigen Angebot sollen die KundInnen mit Informationen und attraktiven Preisen zu einem nachhaltigen Konsum motiviert werden. Zu diesem Zweck fand im September 2010 erstmals die „Nachhaltige Woche“ der REWE International AG statt. Diese zielte auf die Forcierung nachhaltigen Konsums ab und hat die Bedeutung von Nachhaltigkeit beim Einkauf verständlich und für den Kunden erlebbar gemacht. Die KundInnen und Mitarbei­ terInnen der REWE International AG wur- den mittels Flugblättern, Infoständen und Verkostungen über nachhaltige Produkte informiert. Nachhaltige Produkte sollen am besten in einem nachhaltigen Einkaufssackerl landen. Aus diesem Grund bietet beispielsweise BILLA seit 2010 Tragetaschen an, die vollständig biologisch abbaubar und kompostierbar sind. Diese Sackerln werden aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt. Die dafür verwendete Kartoffelstärke stammt aus westeuropäischen Anbaugebieten. Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften Voraussetzung für nachhaltige Produkte ist eine Lieferkette, in der nachvollziehbare Standards verankert sind und faire Partnerschaften gelebt werden. Im Jahr 2010 startete der umfassende, konzernweite Prozess zur Grüne Produkte 34 | 35 GRÜNE PRODUKTE. AKTIVE NACHHALTIGE SORTIMENTSGESTALTUNG. Erarbeitung der im Januar 2011 veröffentlichten „Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften“, die als Basis für die nachhaltige Ausrichtung der Lieferkette in der REWE Group gilt. Unter Einbeziehung unterschiedlichster Stakeholder wurde darin das übergeordnete Bekenntnis der REWE Group zur Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft dokumentiert. Sie bildet einen Grundstock von Werten und Handlungsempfehlungen, der für alle Geschäftseinheiten gleichermaßen gilt. Die Inhalte der Leitlinie reichen dabei von Grundsätzen für verantwortungsbewusstes Handeln, Arbeits- und Sozialstandards bis hin zu Umwelt- und Tierschutz. Das Verbot von Korruption und Bestechung ist darin ebenso festgeschrieben wie die Verantwortung für Verbraucherinteressen und Produkte. Angeführt sind Verbote zu Zwangs- und Kinderarbeit, ein Diskriminierungsverbot oder Arbeitszeitenregelungen. Ebenfalls darin verankert sind Klima- und Ressourcenschutz sowie eine artgerechte Tierhaltung. Die „Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften“ orientiert sich u. a. an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und dem UN Global Compact. Die REWE Group arbeitet im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie daran, über die Leitlinie hinausgehende Standards in ihren Geschäftseinheiten umzusetzen. Entsprechende Fortschritte werden in einem Dialog mit den Vertragspartnern bzw. Lieferanten aufgenommen. Von ihnen erwartet die REWE Group, definierte Arbeits- und Produktionsbedingungen einzuhalten, und arbeitet dementsprechend an Einkaufsrichtlinien für eine nachhaltige Beschaffung. Eine der ersten weiterführenden Maßnahmen, die auf der Leitlinie basieren, ist die „Leitlinie für Palmöl und Palmkernöl­ erzeugnisse“. Für die REWE Group wird eine Vielzahl an Eigenmarkenprodukten mit einem unterschiedlich hohen Anteil an Palmöl und Palmkernöl hergestellt. Aufgrund der ökologischen, sozialen und entwicklungspo- litischen Herausforderungen in den Produktionsländern hat sich die REWE Group zur Aufgabe gemacht, ihre MitarbeiterInnen, Lieferanten und KundInnen für das Thema „nachhaltigerer Ölpalmenanbau“ zu sensibilisieren. Darüber hinaus wird angestrebt, bis Ende 2012 alle Eigenmarkenprodukte auf segregiertes Palmöl umzustellen. Linktipp: www.rewe-group.at/nachhaltigkeit Biologische Lebensmittel „Bio“ gilt als die umwelt- und klimaschonendste Form der Landbewirtschaftung. So hat sich REWE International AG im Lagebericht zur Nachhaltigkeit 2008 zum Ziel gesetzt, den Anteil der Bio-Produkte in ihrem Gesamtlebensmittelsortiment bis 2012 um 30 Prozent zu steigern. Dabei konnte die Biomarke Ja! Natürlich zwischen 2008 und 2010 ihren Umsatz um über 11 Prozent steigern, Ja! Natürlich und Echt Bio zusammen um über 13 Prozent. Verantwortlich dafür war vor allem der konsequente Fokus und Ausbau der Ja! Natürlich Sortimente mit ihrem hohen Qualitätsanspruch und vielen Innovationen. 2008 2009 2010 aus Österreich, aus österreichischen Qualitätsregionen – und immer mehr aus den Regionen rund um die sechs Nationalparks des Landes. Seit vielen Jahren verbindet Ja! Natürlich und die Region Nationalpark Hohe Tauern eine fruchtbare Partnerschaft. Die biologische Landwirtschaft hat sich zu einem wirtschaftlichen Motor für die gesamte Region entwickelt – jeder zweite Bauer ist Bio-Bauer. Dieses gemeinsame Erfolgsmodell, das bäuerliche Tradition in unverfälschte Natur einbettet, wurde 2010 auf alle sechs österreichischen Nationalparks in Kooperation mit dem Lebensministerium unter der Dachmarke „Nationalparks Austria“ ausgeweitet. Klimaschutz, Umweltschutz, soziale Verträglichkeit, fairer Handel, fairer Umgang mit Produzenten und gerechte Erzeugerpreise werden wichtiger denn je. Die Basis bildet die konsequente biologische Landwirtschaft. Dafür sorgen die 7.000 Bio-Bäuerinnen und -Bauern, die für Ja! Natürlich produzieren. REWE International AG gewährleistet eine sichere Abnahme und Mindestpreise, honoriert den Mehraufwand der biologischen Produktion mit den höchsten Bio-Qualitäts- Umsatzentwicklung Bio-Eigenmarken in Österreich (EUR) 260 Mio. 7,6 Mio. 271 Mio. 10,6 Mio. 290 Mio. Ja! Natürlich 12,9 Mio. Echt Bio REWE International AG stellt seit 1994 unter der Eigenmarke Ja! Natürlich die größte Bio-Marke des Landes und bietet das mit Abstand größte Bio-Sortiment Österreichs an. KonsumentInnen-Befragungen zeigen: Nachhaltigkeit wird am stärksten mit der Marke Ja! Natürlich verknüpft. Und das zu Recht. Mehr als 1.100 Produkte – von denen 80 Prozent aus Österreich stammen – sind Teil des Produktangebots des „Bioniers“. Ja! Natürlich Lebensmittel stammen überwiegend zuschlägen und bringt Wertschöpfung sowie Beschäftigung auch in entlegenere Gebiete Österreichs. Darüber hinaus gibt Ja! Natürlich Verlässlichkeit und Sicherheit für die Grüne Produkte 36 | 37 Die überwiegende Mehrheit der ÖsterreicherInnen ist mit ihrer Ernährung zufrieden. Zustimmung in % (Sample = 1.000) Die Bewertung erfolgte anhand einer Skala zwischen 1 und 5 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Ich bin damit zufrieden, wie ich mich ernähre. 90 100 82 % Ich achte auf die Qualität von Lebensmitteln. 78 % Ich esse gerne in Gesellschaft von anderen Leuten. 78 % Ernährung bedeutet für mich bewusster Genuss. 75 % Ich esse bevorzugt Produkte aus der Region/ österreichische Produkte. 73 % Für mich hat Essen einen sehr hohen Stellenwert. 72 % Ich esse bevorzugt natürliche Lebensmittel ohne Zusatzstoffe. 70 % 63 % Ich ernähre mich gesund. Ich achte primär auf den Preis bei Lebensmitteln. 62 % Quelle: Sophie Karmasin Market Intelligence GmbH, 2010. österreichische Bio-Landwirtschaft – durch Modelle der Vertragslandwirtschaft (BioGetreide), langjährig gelebte Partnerschaften und die Förderung der kleinstrukturierten Landwirtschaft. Durch den Verzicht auf Chemie (Mineraldünger, Pflanzenschutzmittel) und den Fokus auf Österreich werden jährlich über 21.000 Tonnen an CO2-Äquivalenten eingespart. (siehe: o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Schneider, Friedrich: Die Eigenmarke „Ja! Natürlich“. Bedeutung für die österreichische Bio-Landwirtschaft und die heimische Volkswirtschaft. Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität Linz. Sep. 2009). Als größte Lebensmittelmarke Österreichs trägt Ja! Natürlich damit überproportional zum Klimaschutz bei. Tierschutz, d.h. die tierfreundliche Haltung der Nutztiere, ist ein weiteres zentrales Anliegen von Ja! Natürlich. Seit 2010 gelten etwa strengere Auflagen für Haltung und Weidewirtschaft für Jungrinder als gesetzliche Regelungen und Bio-Verbände es vorschreiben. Diese Leitlinien sorgen für eine vorbildliche Umsetzung artgerechter Tierhaltung, Nutznießer sind jährlich 8.000 Jungrinder in Österreichs Berggebieten. ÖsterreicherInnen achten auf Qualität und Nachhaltigkeit der Lebensmittel. Zustimmung in % (Sample = 1000) Die Bewertung erfolgte anhand einer Skala zwischen 1 und 5 0 10 20 30 40 50 60 Ich achte bewusst auf die Nachhaltigkeit der Lebensmittel, die ich esse. 90 100 57% Ich probiere gerne neue Gerichte aus. 55 % Im Alltag lege ich Wert auf einen schön gedeckten Tisch. 52 % Es macht Spaß, Lebensmittel (im Supermarkt) einzukaufen. 50 % Beim Essen achte ich auf die Kalorien. 42 % Ich habe oft nicht genug Zeit zum Kochen. 42 % Ich esse öfters Convenience Produkte, d.h. Produkte, die Teilfertig- oder Fertiggerichte sind. Ich esse primär, um satt zu werden, Genuss ist für mich weniger wichtig. 80 58 % Ich esse bevorzugt Produkte aus biologischer Landwirtschaft. Ich esse öfters Functional Food, d.h. Nahrungsmittel, die mit zusätzlichen Inhaltsstoffen angereichert werden und einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. 70 40 % 28 % 27 % Quelle: Sophie Karmasin Market Intelligence GmbH, 2010. Freilandhaltung als artgerechteste Form der Tierhaltung wurde 2010 auch bei Schweinen erfolgreich erweitert. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Bio-Bauern und Prämierungen konnte diese Haltungsform in den letzten beiden Jahren auf 3.500 Schweine verdoppelt werden. Dr. KLAUS KASTENHOFER Geschäftsführer GLOBAL 2000 Ziel der österreichischen Umweltschutzorganisation ist es, unserer Gesellschaft eine zukunftsfähige Lebensweise zu ermöglichen. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die nachhaltige Versorgung mit Nahrungsmitteln. Seit 2002 führt GLOBAL 2000 gemeinsam mit REWE International AG ein Projekt durch, mit dem es gelingt, die Pestizidbelastung bei Obst und Gemüse deutlich zu reduzieren. Als erste europäische Supermarktkette veröffentlichte BILLA sofort nach Eintreffen der Ergebnisse alle Resultate zu Pestizidrückständen. Zusätzlich führt REWE International AG gemeinsam mit GLOBAL 2000 ein Nachhaltigkeitsprogramm bei Obst und Gemüse durch. Nachhaltige Produkte werden unter PRO PLANET ausgelobt und die Ergebnisse detailliert im Internet veröffentlicht. GLOBAL 2000 bedankt sich für die bisherige Kooperation im Namen der Umwelt und freut sich auf weitere Zusammenarbeit. Mit der Erweiterung des Sortiments um biologische Gartenprodukte bewies Ja! Natürlich im Jahr 2010 einmal mehr ihre Vorreiterrolle als führende Bio-Marke. Dieser Schritt war eine logische Fortsetzung des biologischen Kreislaufs und die Antwort auf aktuelle Lifestyle-Trends wie die Rückbesinnung der KonsumentInnen auf ihr Zuhause und die Renaissance des Do-ityourself-Gedankens. Die Wirtschaftskrise hat laut Marktforschern eine Verschiebung der Werteorientierung hin zu Nachhaltigkeit und bewusstem Nahrungsmittelkonsum mit sich gebracht, einen „Homing“-Trend und den Trend nach weniger Chemie im eigenen Garten ausgelöst. Laut einer Studie von GfK Deutschland (vgl. GfK Deutschland, www.gfk.com, 3. Februar 2010) wird das eigene Zuhause wieder verstärkt als Lebensmittelpunkt gesehen und sämtliche Aktivitäten in den eigenen vier Wänden – wie Kochen, Heimwerken, aber auch Gärtnern – erleben eine Renaissance. Ja! Natürlich stellt mit diesem Schritt allen KonsumentInnen ein umfassendes Bio-Garten-Sortiment an Gemüsepflanzen, alten Sorten und Beeren, essbaren Blüten, Bio-Erde, Bio-Dünger und vieles mehr zur Verfügung und damit die Möglichkeit, die Frische und Vielfalt der Ja! Natürlich Lebensmittel auch im eigenen Garten erleben zu können. Mit dem Ausbau der PENNY Bio-Marke Echt Bio konnte sich eine weitere Bio-Eigenmarke aus den Reihen der REWE International AG in den letzten zwei Jahren am Markt erfolgreich weiterentwickeln. Seit 2008 wurde das Angebot sukzessive ausgeweitet und der Umsatz konnte um rund 70 Prozent gesteigert werden. PRO PLANET REWE International AG hat im Bio-Bereich wichtige Pionierarbeit geleistet. Diese Rolle will man mit dem PRO PLANET-Label für nachhaltigere Produkte im konventionellen Bereich fortführen. Um größtmögliche Transparenz zu garantieren, wird der komplette Prozess durch einen unabhängigen Expertenbeirat begleitet (siehe auch www.proplanet-label.at). Damit bietet REWE International AG eine verlässliche und glaubwürdige Orientierungshilfe für KonsumentInnen, die mit ihrem Einkauf einen Beitrag für die Umwelt und die Sozialverträglichkeit von Produkten leisten wollen. Gemeinsam mit den Projektpartnern GLOBAL 2000 und Caritas hat REWE International AG für Österreich ein Programm für Obst und Gemüse zur Bewertung Grüne Produkte 38 | 39 2010 Prognose 2011 PRO PLANET Produkte 2,7 Mio. 15 Mio. Kundenkontakte und Kennzeichnung der Nachhaltigkeit konventionell hergestellter Lebensmittel entwickelt. Mit dem PRO PLANET Label werden Produkte ausgezeichnet, die die Umwelt und Gesellschaft während ihrer Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung deutlich weniger belasten. Dabei werden alle Nachhaltigkeitsaspekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette berücksichtigt und von unabhängigen ExpertInnen geprüft. Zur Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit von Obst und Gemüse werden die Werte von zehn ökologischen Nachhaltigkeitsindikatoren erhoben. Darüber hinaus werden alle Produzenten (außer Familienbetriebe), die am österreichischen Nachhaltigkeitsprogramm für Obst und Gemüse teilnehmen, nach sozialen Mindestanforderungen überprüft (wie GRASP und SA8000). Diese internationalen Qualitätssicherungssysteme umfassen die Kontrolle sozialer Kriterien und haben dadurch einen positiven Effekt auf die Gesellschaft. Ziel von PRO PLANET ist es, den nachhaltigen Konsum im Massenmarkt zu fördern und Produkte mit nachhaltigem Mehrwert zu attraktiven Preisen anzubieten. Die PRO PLANET-Produkte werden bereits flächendeckend in den über 1.900 Lebensmittelfilialen der REWE International AG in Österreich angeboten. Nach über einem Jahr Entwicklungsarbeit konnten im Juni 2010 österreichische Erdbeeren als erstes Produkt mit dem PRO PLANETLabel ausgezeichnet werden. Ende 2010 waren bereits acht Produkte mit dem PRO PLANET-Label ausgezeichnet und für 2011 sind zehn weitere geplant. Mit der avisierten Aufnahme von Eiern im Sommer 2011 wird das österreichische Nachhaltigkeitsprogramm sukzessive auf andere Warengruppen ausgeweitet. Im nächsten Schritt sind auch Non-Food-Produkte angedacht. Fairtrade Nachhaltigkeitszertifizierungen sind eine wichtige Orientierungshilfe für KonsumentInnen. Vor über zehn Jahren wurde das erste Kaffeeprodukt mit dem FairtradeSiegel in das Sortiment der Handelsfirmen von REWE International AG aufgenommen. Seither wurden noch weitere Produkte von Industriepartnern als auch drei Produkte von Eigenmarken der REWE International AG nach den Kriterien des fairen Handels zertifiziert. Der Umsatz der Eigenmarken mit dem Fairtrade-Siegel (Bananen, Ananas und Rosen) belief sich im Jahr 2010 auf mehr als EUR 9 Millionen. Somit stieg die Summe der Fairtrade-Prämie für Soziales, Infrastruktur und Bildung auf ca. EUR 167.000. Diese Summe kommt den Produzenten und ArbeiterInnen in den Entwicklungsländern zugute und ermöglicht u. a. den Bau von Schulen und Gesundheitszentren. Zusätzlich erhalten die Kleinbauernfamilien einen fairen Preis und fix definierte Aufschläge für Bio-Produkte. Die Arbei­terInnen auf den Plantagen und Blumenfarmen profitieren von besseren Arbeitsbedingungen. PRO PLANET Tafeltrauben Die österreichischen Tafeltrauben mit dem PRO PLANET-Label kommen gänzlich ohne Herbizide aus. Der Herbizideinsatz wird durch mechanische Maßnahmen (Bodenbearbeitung) ersetzt. Auch der Einsatz von Fungiziden konnte auf allen Feldern, die mit besonders pilzresistenten Züchtungen (sogenannten PIWISorten) bewirtschaftet werden, stark reduziert werden. Darüber hinaus werden die PRO PLANETTrauben besonders sparsam gedüngt – denn Düngung belastet das Grundwasser und zudem wird bei der Herstellung der Düngemittel sehr viel Energie verbraucht. Auch die Verpackung der PRO PLANETTrauben wurde mit besonderem Augenmerk auf Nachhaltigkeit gewählt. Die Trauben werden nicht in Kunststoffschalen angeboten, sondern in einer Holzschliffverpackung. Allein durch diese Umstellung werden pro Kilogramm Trauben rund 230 Gramm CO2 eingespart. Nachhaltiger Fischeinkauf Ein wichtiger Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie der REWE Group sind der Schutz bedrohter Fischarten und die Förderung bestanderhaltender Fangmethoden. Grundlage dafür bildet die „Konzernleitlinie Fisch“ – bedrohte Arten werden sukzessive ausgelistet. Nachhaltige Fischereien sind gleichermaßen im Interesse der REWE Group, ihrer KundInnen, Lieferanten und Interessengruppen. In der Praxis ist es jedoch nicht immer einfach zu entscheiden, welches Produkt nachhaltig ist und welches nicht. Immer mehr Institutionen geben Empfehlungen ab, die unterschiedlich ausfallen können und VerbraucherInnen, den Handel und Lieferanten verunsichern. Aus diesem Grund hat die REWE Group eine Orientierungsliste entwickelt. Sie berücksichtigt die Bestände und Fangmethoden anhand bestehender Bewertungen von folgenden Organisationen: 1. Greenpeace Deutschland 2. Monterey Bay Aquarium mit Seafood Watch, USA 3. Sustainable Fisheries Partnership (SFP) mit www.fishsource.org, Indonesien und USA 4. World Wide Fund for Nature (WWF), Deutschland Die REWE Group streicht die in der Orientierungsliste als kritisch eingestuften Fischarten sukzessive aus ihrem Sortiment und ergänzt ihr Angebot durch weniger gefährdete Fischarten. Um die Entwicklung der Fischbestände im Blick zu behalten und zeitnah reagieren zu können, aktualisiert die REWE Group ihre Orientierungsliste einmal im Jahr. Grüne Produkte 40 | 41 Der Schutz bedrohter Fischarten und die Förderung bestanderhaltender Fangmethoden sind wichtige Elemente für Nachhaltigkeit in der Nahrungsmittelkette und die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Ein zentraler Bestandteil ist die Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette. Lieferanten müssen zukünftig einen Nachweis der Bezugsquelle erbringen. Die Produktkennzeichnung für VerbraucherInnen weist Fischart, Fanggebiet, Fanggebietsnummer sowie Fangverfahren aus. Gemäß der REWE Group-Leitlinie erhöht REWE International AG kontinuierlich den Anteil an Eigenmarken-Produkten, die mit dem Siegel des Marine Stewardship Councils (MSC) oder eines gleichwertigen Labels als Nachweis für nachhaltigen Fischfang versehen sind. Der komplette Umstieg der Eigenmarken-Produkte auf MSC-zertifizierten Meereswildfisch oder ein gleichwertiges Label bis 2012, wie es im Lagebericht zur Nachhaltigkeit 2008 angekündigt wurde, wird zum derzeitigen Zeitpunkt als nicht realisierbar eingeschätzt. Die Umstellung auf nachhaltigen Fischfang und entsprechende Zertifizierungen schreitet deutlich langsamer voran als erwartet. So betrug 2010 der Anteil von MSC-zertifizierten Produkten am weltweiten Fischfang lediglich 7 Prozent. MERKUR setzt daher im Frischfischbereich auch verstärkt auf Biofisch und heimische Fischzucht. Regional & österreichisch KundInnen von BILLA, MERKUR, PENNY und ADEG ist die regionale Herkunft von Lebensmitteln besonders wichtig. Die geografische Nähe der Produktion und Verarbeitung – vor allem bei frischen Produkten – steht für sie für hohe Qualität, mehr Gesundheit und besseren Geschmack. Diese steigenden Anforderungen an die Herkunft der Produkte und vor allem auch an die Transparenz der Beschaffung nimmt REWE International AG sehr ernst. Die Handelsfirmen BILLA, MERKUR, PENNY und ADEG legen schon seit langem einen klaren Schwerpunkt auf heimische Pro­ dukte – ihr Anteil am Gesamtsortiment wird konsequent ausgebaut. Eine regionale Produktion schafft zudem Arbeitsplätze, spart Transportwege und fördert heimische Arten. Die Erhebung des Anteils österreichischer Lebensmittel am Gesamtsortiment, als Grundlage für den Ausbau, wurde für alle Handelsfirmen bereits umgesetzt. In einigen Warengruppen wie Rind- und Schweinefleisch oder Eier beträgt der Anteil österreichischer Lebensmittel seit mehreren Jahren bereits 100 Prozent. Auch Puten- und Hühnerfleisch, Brot und Trinkmilch sind bis auf wenige Ausnahmen aus Österreich. Bei den mehr als 1.100 Artikeln der Eigenmarke Ja! Natürlich macht der Anteil über 80 Prozent aus. REWE International AG leistet damit nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Vielfalt regionaler Produkte, sondern unterstützt auch österreichische Erzeuger. Mit Initiativen wie der MERKUR Regionalinitiative oder der Auszeichnung von heimischen Produkten bei BILLA spielt auch das Thema Wertschöpfung eine wichtige Rolle. Ein Meilenstein für die Forcierung österreichischer und regionaler Lebensmittel bei REWE International AG war dabei die Österreich-Definition für Produkte. Ein zweistufiges System ermöglicht eine wertfreie Unterscheidung und eine zusätzliche Auslobung der aus Österreich stammenden Produkte im Sinne der KonsumentInnenbedürfnisse. Die Kriterien wurden an alle Lieferanten kommuniziert und die Produkte bei BILLA bereits flächendeckend ausgezeichnet. Auch bei ADEG sind lokale Produkte und regionale Spezialitäten ein zentrales Differenzierungsmerkmal zum Mitbewerb. Nach intensiver Vorbereitung im Herbst 2010 wurde Anfang 2011 die Spezialitätenmarke „ADEG mit Leib und Seele“ präsen- „A+A“-Kennzeichnung Ein Produkt ist nach dieser Definition dann ein „100 Prozent österreichisches“, wenn unter Einhaltung der Bestimmungen des österreichischen Lebensmittelkodex und des Lebensmittelkodex der REWE International AG die Be- und Verarbeitung in Österreich stattfinden und alle Inhaltsstoffe eines Produktes zu 100 Prozent aus Österreich stammen. Hier wird eine eventuell auftretende Schwankungsbreite von maximal 2 Prozent toleriert: d. h. geringfügige Inhaltsstoffe, deren Herkunft nicht Österreich ist – wie beispielsweise spezielle Gewürze. „A“-Kennzeichnung Ein Produkt ist nach dieser Definition dann ein „österreichisches“, wenn unter Einhaltung der Bestimmungen des heimischen Lebensmittelkodex und des Lebensmittelkodex der REWE International AG die Beund Verarbeitung mit einem zumindest 50-prozentigen Wertschöpfungsanteil in Österreich stattfindet. tiert. Strenge Kriterien garantieren heimischen Ursprung und Top-Qualität. Deshalb müssen unterschiedliche Kontrollinstanzen durchlaufen werden, bevor ein Produkt in das „ADEG mit Leib und Seele“-Sortiment aufgenommen wird. So müssen beispielsweise alle Rohstoffe aus Österreich stammen, die Produktion im Inland erfolgen, strenge Qualitätskriterien und Zulassungsbestimmungen erfüllt sowie ein Kaufleute-Verkostungsgremium überzeugt werden. Zusätzlich werden Produkte mit dem Gütesiegel „Gutes vom Bauernhof “, ein Qualitätsprogramm der Landwirtschaftskammer Österreich, verstärkt angeboten. Bei MERKUR werden regionale Lebensmittel für die KundInnen besonders gut ersichtlich angeboten. Aktuell gibt es in ca. 70 bis 80 Filialen regionale Aufbauten, die an die 150 regionale Lieferanten und an die 1.000 unterschiedliche, regionale Artikel umfassen. Das eigens dafür eingeführte „Regional Regal“ bietet den KundInnen ein standardisiertes Angebot und wird künftig auf weitere Märkte ausgerollt. Das Sortiment der neuen BILLA Eigenmarke, welche Anfang 2011 eingeführt wurde, bietet ebenso hochqualitative und großteils österreichische Produkte. Einen Schwerpunkt bilden dabei die traditionell hergestellten Heumilchprodukte aus dem Salzburger Kalkalpenland. Biodiversität Für die Schönheit der Natur und die aus ihr gewonnenen Lebensmittel ist Artenvielfalt eine grundlegende Voraussetzung. Grüne Produkte 42 | 43 Der Schutz der Artenvielfalt und die Kooperation mit zahlreichen österreichischen Nationalparks sind zu festen Bestandteilen des Selbstverständnisses und des Engagements von REWE International AG geworden. Angesichts der Tatsache, dass derzeit über 17.000 Tier- bzw. Pflanzenarten (Quelle: IUCN) weltweit vom Aussterben bedroht sind, ist der Schutz der Biodiversität bei REWE International AG ebenfalls ein wichtiges Thema. Seit 1994 ist das Engagement für den Artenschutz bei Ja! Natürlich fest verankert. Die Kooperation der Kampagne „vielfaltleben“ des österreichischen Lebensministeriums gemeinsam mit dem NATURSCHUTZBUND, WWF und BirdLife war ein wichtiger Motor für den heimischen Schutz der Artenvielfalt. So war das Pinzgauer Rind bis vor kurzer Zeit noch vom Aussterben bedroht – heute ist es eine der 21 Leitarten der „vielfaltleben“-Kampagne. Ja! Natürlich ersteigerte im Herbst 2009 und 2010 je einen Zuchtbullen und übergab ihn der ARGE Pinzgauer Rinderzuchtverbände, wo er in den nächsten Jahren für zahlreichen Nachwuchs sorgen soll. Zusätzlich unterstützte Ja! Natürlich den Ankauf von zwölf weiteren selektierten Pinzgauer Stieren. Mit dem großen Angebot alter Gemüsesorten und der Einführung eines Samensortiments, das 13 Bio-Raritätensamen von ARCHE NOAH und weitere neun Bio-Samen umfasst, übernimmt Ja! Natürlich seit 2009 zusätzlich eine Patenschaft mit dem ARCHE NOAH Sortenarchiv für 200 gefährdete Sorten und trägt im Zuge dessen die Kosten für die Erhaltung dieser. Insgesamt investierte Ja! Natürlich allein in den letzten drei Jahren EUR 220.000 in den Erhalt der Biodiversität. Artenvielfalt in den Nationalparks Österreichs Die Kooperation mit zahlreichen österreichischen Nationalparks ist ein weiterer Schwerpunkt der Artenschutzaktivitäten von Ja! Natürlich. Der Nationalpark Hohe Tauern war die erste Kooperation dieser Art und ist mit der Pinzgauer Milch mittlerweile zu einer Kernregion und fester Bestandteil für das Ja! Natürlich Produktsortiment geworden. Die Region ist ein besonders wichtiger Standort für die Erhaltung der Arten, da ein Drittel aller österreichischen Pflanzenarten im Nationalpark Hohe Tauern gedeiht. Im Jahr 2009 wurde die Kooperation auch auf die angrenzende Kärntner Region ausgeweitet. Zum Auftakt übernahm die größte Bio-Marke Österreichs gleich die Patenschaft für die Dauerausstellung „Abenteuer Nationalpark“ im BIOS-Nationalparkzentrum in Mallnitz. Zusätzlich wird die Stärkung der Regionalität und Artenvielfalt durch den kontinuierlichen Ausbau der Produkte aus den österreichischen Nationalparkregionen gefördert. Ausgehend von der Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Hohe Tauern wurden 2010 die Aktivitäten auf die anderen sechs Nationalparks des Landes ausgebaut. Schrittweise werden immer mehr Ja! Natürlich Produkte aus den artenreichen Regionen rund um die Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel, Gesäuse, Kalkalpen, DonauAuen und Thayatal sowie weiterhin dem Nationalpark Hohe Tauern angeboten. Mit der Förderung von biologischem Anbau und Viehzucht durch Abnahmegarantien und langfristige Partnerschaften mit den Ja! Natürlich Bauern trägt Österreichs „Bionier“ wesentlich zum Erhalt dieser ökologisch wertvollen Landschaften bei. Auch in Zukunft werden Ja! Natürlich Biodiversitätsprojekte zum Arten-, Sortenund Rassenerhalt und die daraus resultierenden Sortimentserweiterung gezielt weitergeführt. „vielfaltleben“ mit Ja! Natürlich als Pate für den bedrohten Osterluzeifalter Als exklusiver Kooperationspartner der Kampagne „vielfaltleben“, die vom Lebensministerium gemeinsam mit NATURSCHUTZBUND, WWF und BirdLife ins Leben gerufen wurde, hat Ja! Natürlich eine Patenschaft für den vom Aussterben bedrohten Osterluzeifalter übernommen und ein einzigartiges Artenschutzprojekt gestartet. Um dem Osterluzeifalter die benötigten naturbelassenen Lebensräume zu ermöglichen, wurden in einem ersten Schritt im Weingut des Bio-Winzers Georg Lunzer im burgenländischen Gols – direkt an der Grenze zum Nationalpark Seewinkel – Osterluzeipflanzen ausgesetzt. Das Artenschutzprojekt wurde in weiterer Folge durch andere Bio-Winzer unterstützt, die ihre Flächen für die biologische Vielfalt zur Verfügung stellen. Um den KonsumentInnen die Notwendigkeit der biologischen Vielfalt zu vermitteln, wurden die seltenen Schmetterlinge auf dem Etikett des Ja! Natürlich Weißburgunders abgebildet. Qualitätssicherung und Qualitätsstandards REWE International AG arbeitet im Rahmen der Qualitätssicherung mit zahlreichen Instituten und Organisationen zur Lebensmittelkontrolle zusammen (z. B. der LUA, SGS, AGES etc.). Zusätzlich gibt es mit Universitäten und NGOs langjährige Kooperationen in den unterschiedlichsten Bereichen. Seit mittlerweile 2002 setzt REWE International AG am österreichischen Markt das PestizidReduktionsProgramm (PRP) der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 im gesamten Frischobstund Gemüsesortiment um. Durch die von GLOBAL 2000 durchgeführten Bewertungen konnten bisher kontinuierlich nachhaltige Verbesserungen der Belastungssituation bei Obst und Gemüse verzeichnet werden. Die Veröffentlichung des Statusberichts „Chemischer Pflanzenschutz“, in dem die Pestizidbelastung für Obst und Gemüse dargestellt wird, schafft Nachvollziehbarkeit und Vertrauen, um auch in Zukunft die Wei- terentwicklung der Qualitätsstandards im Bereich Obst und Gemüse zu sichern (mehr dazu auf Seite 69 ff.). Der REWE Group Lebensmittel-Kodex ist eine Sammlung von chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Produktanforderungen, der über das gesetzliche Mindestmaß hinausgeht und von den Lieferanten einzuhalten ist. Die Produktqualitäten werden in regelmäßigen Abständen durch Untersuchungen kontrolliert. Die Kriterien unterliegen einem ständigen Aktualisierungsprozess – in Zukunft soll der REWE Group Kodex auch auf Non-Food-Produkte ausgeweitet werden. Resümee und Ausblick REWE International AG verfolgt eine aktive nachhaltige Sortimentsgestaltung und die Förderung des Konsums nachhaltiger Produkte. Um das zu erreichen, hat sich das Unternehmen im „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ 2008 als Ziel gesetzt, die Anhebung des Bio-Anteils am Gesamtlebensmittelsortiment bis 2012 um 30 Prozent zu steigern. Trotz der positiven Entwicklung im Berichtszeitraum wird dieses Ziel aufgrund der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst und soll nun in ein kontinuierliches Wachstum der biologischen Lebensmittel über den Zeithorizont 2012 hinausgehen. Das bedeutet konkret: Im Vergleich mit dem konventionellen Bereich wird für biologische Lebensmittel ein überproportionales Wachstum angestrebt. Die Entwicklung des Nachhaltigkeitsengagements im Bereich „Grüne Produkte“ wird sich künftig auch daran zeigen, ob die Anzahl der Lieferanten von Eigenmarkenprodukten aus Risikoländern mit erfolgreich bestandenen Sozialaudits gestiegen ist und sich der Anteil nachhaltiger Produkte im Sortiment der REWE Group erhöht hat. Grüne Produkte 44 | 45 REWE International AG verfolgt eine aktive nachhaltige Sortimentsgestaltung. Im Vergleich mit dem konventionellen Bereich wird für biologische Lebensmittel ein überproportionales Wachstum angestrebt. Es ist zu erwarten, dass die Ansprüche der KundInnen an ein nachhaltiges Produkt in Zukunft weiter steigen. Neben den Inhaltsstoffen bzw. dem Produkt selbst steht das Thema Verpackung aus Sicht der KonsumentInnen ebenfalls im Zusammenhang mit einem nachhaltigen Produkt. REWE International AG setzt sich mit alternativen Verpackungen auf strategischer Ebene verstärkt auseinander, um in den nächsten Jahren ein umfassendes und ganzheitliches Konzept zu entwickeln. Erste Ansätze, wie z. B. das Kartoffelstärke-Sackerl, wurden bereits durchgeführt. Angesichts der Nahrungsmittel-Kunststoff-Problematik werden jedoch auch in diesem Zusammenhang Innovationen gefördert. Eine Studie von SERI (Sustainable Europe Research Institute) über Verpackungsmaterialien wurde Anfang 2011 bereits durchgeführt. 2011 öffnet Ja! Natürlich ein neues Kapitel der Nachhaltigkeit und setzt mit „Green Packaging“ neue Maßstäbe. Ab der Jahresmitte 2011 werden die Verpackungen von allen Ja! Natürlich Paprika- und Paradeisersorten von Kunststoff auf Zellulosefolie umgestellt. Dadurch werden bis Jahresende über fünf Tonnen Kunststoffverpackung eingespart. Die verwendete Zellulosefolie wird aus Holz erzeugt, das FSC (Forest Stewardship Council)-zertifiziert ist. Entsorgt wird die Verpackung problemlos mit dem Bio-Müll oder über den Hauskompost, wo sie sich unter optimalen Bedingungen innerhalb weniger Wochen rückstandsfrei zersetzt. Ja! Natürlich hat sich zum Ziel gesetzt, 25 Prozent der eingesetzten Kunststoffverpackungen bei Obst und Gemüse bis 2015 einzusparen. Das entspricht einer Menge von 70 Tonnen Kunststoff. 100% abbaubar: die neuen umweltfreundlichen Verpackungen von Ja! Natürlich. Highlights im Berichtszeitraum: EN ER GI E 1. Energiesparfiliale in Deutsch Wagram 2. Photovoltaikanlagen und Windräder unter dem REWE Group Logo 3. Drei Elektroautos und 16 Elektrotankstellen , ELT W M U d n u A M I KL Ing. Michael Schrottmayer Schaut, dass immer alles in Bewegung bleibt. Vor allem die Windräder, die gemeinsam mit Wasserkraft den gesamten Strombedarf aller Filialen in Österreich abdecken. Kapiteleinteilung 46 | 47 unter dem Rewe -bo gen Laura-Marie & Fabian Jina Das gefällt auch Laura-Marie und Fabian, die ihren Teil zum Klimaschutz beitragen und sich zu ihrem 16. Geburtstag ein E-Moped wünschen. GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Ressourcenschonung unter dem REWE-Bogen Beim Schutz der Umwelt und des Klimas begnügt sich REWE International AG nicht mit der Erfüllung gesetzlicher Mindestanforderungen. Ziel ist es, die negativen Umweltauswirkungen im Lebensmittelhandel so gering wie möglich zu halten – Stichwort Ressourcenverbrauch, Energiekonsum, Transportkilometer und Abfallmenge. Der Klimawandel wird die menschlichen Lebensverhältnisse und die Ökosysteme deutlich verändern. Das Ausmaß dieser Veränderung hängt aber davon ab, wie stark und wie schnell dieser Wandel eintritt und welche Fähigkeiten die Gesellschaft und die Ökosysteme entwickeln, um sich anzupassen. Deshalb sieht REWE International AG es als ihre Pflicht, konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz im eigenen Wirkungsbereich zu setzen und diesem Thema in der Umweltstrategie von REWE International AG Priorität einzuräumen. Das Unternehmen verpflichtet sich in allen Tätigkeitsbereichen zu einem nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Dabei gilt es, die natürlichen Ressourcen durch Optimierung der Stoffund Energieflüsse zu schonen. Seit 2008 schafft REWE International AG die Herausforderung der Entkoppelung von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum. Das bedeutet, dass der Energieverbrauch in Relation zur jährlich steigenden Verkaufsfläche rückläufig ist. Klimabilanz Die REWE Group hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen pro Quadratmeter Verkaufsfläche bis 2015 um 30 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2006 zu senken. Bis 2010 ist es der REWE Group in Österreich und Deutschland gelungen, 23,9 Prozent einzusparen. Mit Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz und der 100-Prozent-Umstellung auf Grünstrom wurden bereits wichtige Schritte eingeleitet. Bis 2015 wird es darum gehen, die erreichten Einsparungen zu halten und auszubauen – trotz gegenläufiger Trends wie längerer Öffnungszeiten oder der wachsenden Nachfrage nach mehr Frischeangebot, das stetige Kühlung erfordert. Um die Reduktion der Treibhausgas­ emissionen laufend voranzutreiben und gleichzeitig die Ergebnisse im Auge zu behalten, erstellt das Umweltbundesamt für REWE International AG eine jährliche Klimabilanz. Durch die Nutzung von Grünstrom seit 2008 (wobei für die Klima­bilanzberechnung nur ein Anteil von 11,5 Prozent emissionsmindernd angesetzt wurde) sowie eine Vielzahl an Maßnahmen konnten die spezifischen Treibhausgasemissionen gegenüber dem Basisjahr 2006 erheblich gesenkt werden. Ohne Ansatz des ab 2010 berücksichtigten Großhandelsbereiches würde die spezifische Reduktion noch weitaus stärker ausfallen und auch die absoluten Treibhausgasemissionen 2 Prozent unter dem Wert von 2006 liegen. Erneuerbare Energie REWE International AG bemüht sich um die konsequente Förderung von erneuerbaren, umweltschonenden Energiequellen. So wird etwa der Strombedarf seit 2008 zur Gänze aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Die eigenen Filialen der Handels- Energie, Klima und Umwelt 48 | 49 ENERGIE, KLIMA UND UMWELT. VERANTWORTUNG AUCH FÜR KÜNFTIGE GENERATIONEN. firmen, die Frischdienstläger und die Unternehmenszentrale beziehen ausschließlich Grünstrom aus heimischer Wasserkraft sowie Ökostrom gemäß dem Ökostromgesetz. Die Philosophie des nachhaltigen Handels gibt REWE International AG auch an ihre KundInnen weiter: Im Sommer 2010 gab es bei der Handelsfirma MERKUR in Kooperation mit „Unsere Wasserkraft“ ein attraktives Angebot für KundInnen, auf 2006 1 2008 1 2010 Grünstrom umzusteigen, das rund 2.000 österreichische Haushalte in Anspruch genommen haben. REWE International AG möchte bis 2012 2 Prozent Eigenenergieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien erreichen. Dazu wurden bereits drei Photovoltaikanlagen auf zwei BILLA Filialen sowie einem PENNY Markt errichtet, die jährlich insgesamt 2015 Absolute und spezifische Treibhausgasemissionen der REWE Group in Österreich und Deutschland 2.530.091 2.336.181 2.496.640 Absolute Treibhausgasemissionen (Tonnen CO2-Äquivalente) – 339 264 258 238 2 Spezifische Treibhausgasemissionen je m2 Verkaufsfläche (Kilogramm CO2-Äquivalente / m2) Basisjahr – 22,3 –23,9 –30,0 Erzielte Einsparungen der spezifischen Treibhausgasemissionen gegenüber dem Basisjahr 2006 (%) Die Berechnungen erfolgten mit fachlicher Unterstützung des Öko-Instituts e.V. in Deutschland und der Umweltbundesamt GmbH in Österreich. Nähere Informationen zu Bilanzrahmen, Datenerfassung und -berechnung finden sich in der online verfügbaren Publikation „REWE Group Klimabilanz“ (www.rewe-group.com/klimabilanz). 1 Daten für 2006 und 2008 nachträglich angepasst (Energieverbrauchsdaten, Wechsel der Flächen von Stichtagswerten auf Durchschnittswerte). 2 Klimaziel der REWE Group: Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen bis 2015 um 30 % gegenüber Basisjahr 2006. Geltungsbereich: REWE Konzern (Deutschland und Österreich), inklusive B2B, exklusive ADEG. 2006 2007 2008 2009 2010 Gesamte und spezifische Treibhausgasemissionen der REWE International AG in Österreich 351.997 358.754 329.060 327.861 365.828 366 366 325 320 322 Absolute Treibhausgasemissionen (Tonnen CO2-Äquivalente) Spezifische Treibhausgasemissionen je m Verkaufsfläche (Kilogramm CO2-Äquivalente / m2) 2 Der Geltungsbereich der Tabelle umfasst REWE International AG in Österreich exklusive ADEG. Ab dem Jahr 2010 wurde der gesamte Großhandel (B2B) inklusive AGM in der Treibhausbilanz inkludiert. CO2-Äquivalent-Emissionen der REWE International AG in Österreich 2010 (Verteilung der Emissionen aufgeteilt nach Bereichen) 9,6 % 1,9 % 5,3 % 2,6 % 9,6 % 2,5 % 41,6 % 26,9 % Logistik Dienstreisen Papier Raumwärme Heizöl (inkl. Mietfilialen) Raumwärme Erdgas (inkl. Mietfilialen) Fernwärme Stromeinsatz (inkl. Mietfilialen) Kältemittel Hinweis zum Geltungsbereich der Tabellen Der Geltungsbereich der Tabellen im Kapitel „Energie, Klima und Umwelt“ umfasst die REWE International AG in Österreich exklusive ADEG Kaufleute und ab 2010 inklusive Großhandel (B2B). Bei der Darstellung quantitativer Daten ist der jeweilige Geltungsbereich explizit ausgewiesen. Einige in der Vergangenheit liegende Kennzahlen wurden aufgrund einer besseren Datenlage, neuer Berechnungsmethoden oder angepassten Emissionsfaktoren angeglichen. ca. 48 MWh Strom produzieren. Außerdem schloss REWE International AG eine exklusive Kooperation mit dem Windpark Haindorf in Niederösterreich ab. Über eine Beteiligung an zwei Windrädern werden jährlich ca. 6.500 MWh Strom für REWE International AG produziert. Durch die umweltfreundliche Produktion dieser alternativen Energieformen werden 1.560 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Mit einer Eigenversorgungsquote von über 1 Prozent im Jahr 2010 ist das Unternehmen am besten Weg, die Zielvorgabe von 2 Prozent bis 2012 umzusetzen. Energieeffizienz und Energiemanagement Die Positionierung als eines der umweltfreundlichsten Handelsunternehmen Europas wird durch die Forcierung von Pilot- und Demonstrationsprojekten untermauert, mit denen laufend innovative Energietechniken für Energiesparen und Energieeffizienz erprobt und für eine großflächige Anwendung getestet werden. Ziel ist es, neue Technologien fix in die Gebäudetechnik, in den Bereich „Mobilität“ und in den Energiesektor zu integrieren. 2008 2009 Vorreiter bei GreenBuilding Im Bereich der Energieeffizienz ist REWE International AG unter den Handelsunternehmen absoluter Vorreiter. Als erster Supermarkt Europas wurde die BILLA Filiale in Klosterneuburg bereits 2008 mit dem GreenBuilding-Zertifikat der EU ausgezeichnet, kurze Zeit später folgte ebenfalls in Klosterneuburg ein MERKUR Markt sowie 2009 ein PENNY Markt in Feistritz. Seither werden alle Neu- und Umbauten von BILLA und MERKUR, seit 2009 auch von PENNY entsprechend dem GreenBuilding-Standard adaptiert – Ende 2010 waren das bereits mehr als 380 Filialen. Gegenüber herkömmlichen Märkten konnte der Gesamt­energieverbrauch damit im Durchschnitt um rund 35 Prozent reduziert werden. Mittlerweile konnte der Einsparungsgrad weiter deutlich angehoben werden – z. B. für Neubauten bei BILLA auf 46 Prozent, bei MERKUR auf 33 Prozent und bei PENNY auf 41 Prozent. Bis Ende 2010 wurden 114 Märkte zusätzlich mit Wärmerückgewinnung aus der Kältetechnik ausgestattet, wodurch die gesamte fossile Heizenergie eingespart wird. Insgesamt re- 2010 Gesamter und spezifischer Energieverbrauch der REWE International AG (mit Mietfilialen) in Österreich 909.200 898 1 929.863 909 1.001.807 1 Gesamtenergieverbrauch in MWh (inkl. Läger und Logistik) 883 Spezifischer Energieverbrauch in kWh pro m2 Verkaufsfläche ie absolute Zunahme des Energieverbrauchs im Jahr 2010 resultiert insbesondere aus der Berücksichtigung des Großhandels. D Die Entkopplung von Wachstum und Energiebedarf zeigt sich entsprechend an den flächenbereinigten Daten. Gesamtenergieverbrauch der REWE International AG (mit Mietfilialen) in Österreich 2010 aufgeteilt nach Bereichen 66,1 % 14,5 % 3,2 % 3,8 % 12,4 % Stromeinsatz Wärme Erdgas Wärme Heizöl Fernwärme Logistik Energie, Klima und Umwelt 50 | 51 2008 2009 2010 Ozonschädigungspotenzial (ODP) der Kältemittelverluste bei REWE International AG (mit Mietfilialen) in Österreich 508 466 299 Ozonschädigungspotenzial (ODP) in kg R11-Äquivalenten Die Reduktion der Emissionen ozonabbauender Stoffe aus nachgefüllten Kältemitteln von 2008 bis 2010 um 41 Prozent ist vor allem auf die gesetzlich erforderliche Umstellung des Kältemittels R22 auf alternative Produkte mit geringerem Ozonschädigungspotenzial zurückzuführen. Für dieses umfangreiche Ressourcenund Energieeffizienz-Programm wurde REWE International AG 2010 mit dem Monika-Polster-Sonderpreis für betrieblichen Umweltschutz der ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik) ausgezeichnet. Auf dem Weg zur Null-Energie-Filiale Ohne Energie kommen die Filialen von REWE International AG zwar noch nicht aus, jedoch arbeitet das Unternehmen stark daran, den Energieverbrauch sukzessive zu reduzieren. Waren es in der ersten GreenBuilding-Filiale von BILLA 2008 noch rund 35 Prozent weniger Energie als in einem herkömmlichen Markt, so benötigt man in der 2010 eröffneten Energiesparfiliale in Deutsch Wagram bereits um 54 Prozent weniger Energieeinsatz. Erreicht werden konnte 2008 2009 dieses Ergebnis neben den Maßnahmen im Kältebereich durch den verstärkten Einsatz von LED-Leuchten im Innen- und Außenbereich und die Reduktion der Beleuchtungszeiten und -intensität. Dadurch konnte der Stromverbrauch auch im Beleuchtungsbereich bedeutend reduziert werden. Zusätzlich wird in der Fußbodenheizung die Abwärme der Kältemaschinen genutzt und verstärkte Wärmedämmung und Maßnahmen gegen Zugluft verhindern unnötige Energieverluste. Glastüren bei Kühlmöbeln im Fleischbereich und teilweise auch für den Convenience-Sektor sorgen ebenfalls für weniger Energieverbrauch. Außerdem wurde bei der Energiesparfiliale Deutsch Wagram erstmals die gesamte Dachfläche für eine PhotovoltaikAnlage zur Eigenstromerzeugung genutzt. Die Anlage produziert jährlich ca. 26 MWh Strom und spart somit rund 7 Tonnen CO2 ein. Dieser Eigenstrom wird einerseits direkt in die Filiale eingespeist und andererseits auch KundInnen und MitarbeiterInnen, die die moderne E-Tankstelle an diesem Standort nutzen, kostenlos zur Verfügung gestellt. 2010 Luftschadstoffemissionen der REWE International AG in Österreich in Tonnen 611 114 29 61 607 115 28 61 600 122 28 65 NOx SOx Feinstaub Non Methane Volatile Organic Compounds Die Bilanzierung der Luftschadstoffe, die auf die Geschäftstätigkeit der REWE International AG zurückzuführen sind, erfolgte auf den gleichen Verursacherbereichen wie die Erstellung der Klimabilanz ebenfalls durch das Umweltbundesamt. Trotz Expansion sind die Emissionen in den vergangenen Jahren relativ stabil geblieben bzw. in manchen Bereichen sogar leicht zurückgegangen. DI Nikolaus Berlakovich Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Foto: BMLFUW / Newman duzierte REWE International AG mit diesen Maßnahmen im Gebäudebereich die CO2Emissionen seit 2008 um 9.180 Tonnen. Ohne intensive Anstrengungen im Bereich der Energieeffizienz ist die Vision eines energieautarken Österreich nicht möglich. Deshalb ist es umso wichtiger und freut mich besonders, dass große Unternehmen, wie REWE International AG, hier eine breite Palette an Maßnahmen setzen. Mit den GreenBuilding-Supermärkten, dem Einsatz alternativ betriebener Fahrzeuge und dem Umstieg auf Grünstrom hat REWE International AG eine Vorbildfunktion übernommen. Foto: LIMIT architects Thermische Sanierung – Vorzeigeprojekt BIPA Neben innovativen Technologien bei Neubauten ist vor allem die thermische und ökologische Sanierung von Altbauten eine der effizientesten und nachhaltig wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen. Die BIPA Filiale in der Kärntner Straße in Wien ist ein weiteres Vorzeigeprojekt für die energieeffiziente Gestaltung von Umbauten der REWE International AG. Durch die Sanierung konnte der jährliche Heizwärmebedarf um rund 85 Pro­ zent von bisher ca. 100 kWh/m² jährlich (Energieausweis-Effizienzklasse D) auf einen jährlichen Heizwärmebedarf von 15 kWh/m² jährlich (Energieausweis-Effizienzklasse A+) gesenkt werden. Durch die Optimierung der Beleuchtungsstrategie konnte der Stromverbrauch für Licht in der gesamten Filiale insgesamt um 35 Prozent reduziert werden (von 39.123 kWh pro Jahr auf 25.799 kWh pro Jahr). Der standortbezogene Heizwärmebedarf der Filiale betrug jedes Jahr ca. 21.000 kWh und nach der Sanierung ca. 3.200 kWh. Möglich wurden diese enormen Einsparungen durch Maßnahmen wie eine hocheffiziente 3-Scheiben-Isolierverglasung im Eingangsbereich, eine verbesserte Dämmung und Isolierung der Kellerdecke und des Daches, weitere Passivhauskomponenten und eine energieeffizientere Gestaltung der Lichttechnik. Maßnahmen bei der Beleuchtung Durch den Einsatz von LED-Beleuchtung in den mehr als 570 BIPA Filialen konnte eine Energieeinsparung von 1.311 MWh pro Jahr erzielt werden. Mit Energiesparröhren bei BILLA werden jährlich 1.557 MWh eingespart, und die Reduktion der Lichtleistung bei PENNY brachte ein Minus von 135 MWh pro Jahr. Energie, Klima und Umwelt 52 | 53 Seit 2008 schafft REWE International AG die Herausforderung der Entkopplung von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum. Einsparung CO2-Einsparung Maßnahme Beispiele von bisherigen Maßnahmen zur CO2-Einsparung 40.798 MWh 3.003 MWh – 6.548 MWh 1.494 MWh – 51.843 MWh 9.180 t 676 t 24 t 1.473 t 336 t 1.400 t 13.089 t Gewerbekälte bei BILLA, MERKUR, PENNY Beleuchtung bei BILLA, PENNY, BIPA BIPA – Mustersanierung Passivhaus Eigenstromerzeugung Beleuchtungsoptimierung Läger Mehrweg-Klappkisten REDUKTION GESAMT (ohne Grünstrom) Alle diese Maßnahmen im Beleuchtungsbereich zusammen schlagen sich mit einer Verringerung der CO2-Emissionen um 676 Tonnen pro Jahr zu Buche. Auch in allen Lägern wurden durch Energiespar-Adapter sowie durch einen Leuchtentausch signifikante Einsparungen von insgesamt 1.494 MWh und damit 336 Tonnen CO2 pro Jahr erzielt. Neben diesen technologischen Entwicklungen darf jedoch vor allem eines nicht vergessen werden: vernünftiges Monitoring und die Organisation der Handhabung. Deswegen setzt REWE International AG im Zentralbereich und in den Handelsfirmen auf Aufklärung der MitarbeiterInnen. „Ein paar Handgriffe genügen, um Energieverbrauch und Kosten zu sparen“, heißt es beispielsweise auf eigens kreierten Energiesparplakaten, wo anschaulich erklärt wird, welchen Beitrag jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter leisten kann. und Software in die Kaufentscheidung mit eingebunden. REWE International AG investiert jährlich EUR 10 bis 15 Millionen in Hardware, wobei rund 80 Prozent davon den Austausch älterer Geräte betreffen. IT-Produkte sind entlang ihres gesamten Lebenszyklus sehr ressourcenintensiv – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Verschrottung. Dieser Produktionsaufwand sollte jedenfalls in einem ausgewogenen Verhältnis zur Nutzungsdauer stehen. Neue Geräte sind hingegen signifikant energieeffizienter als alte Modelle – auch diesen Punkt gilt es bei Neuanschaffungen abzuwägen. Zusätzlich konnte durch die Ausstattung aller Filialen mit WLAN und mobilen Eingabegeräten in den letzten Jahren Papier gespart werden. Green IT Mobilität und Logistik Die Auswirkungen von Hard- und Software auf die Umwelt sind mittlerweile, neben anderen Komponenten wie Preis oder Leistung, ein wichtiges Thema in der Kaufentscheidung bei Computern. Unter dem Schlagwort „Green IT“ werden neben anderen Qualitätskriterien zusehends auch Argumente rund um energieschonend produzierte bzw. energieeffiziente Hard- Mit rund 360 LKW und über 1.000 PKW zählt REWE International AG zu den größten österreichischen Fuhrparkbetreibern. Umfangreiche Maßnahmen in diesem Bereich haben bereits große Wirkung erreicht: Das Ziel aus dem letzten Lagebericht 2009, im Sektor Mobilität eine CO2-Reduktion von 7 Prozent bis 2012 zu erzielen (Basisjahr 2006), konnte bereits im Jahr 2010 erreicht werden. Maßnahmen in der Logistik leisten einen wesentlichen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Reduktion von CO2-Emissionen. Im Bereich Mobilität und Logistik sollen Einsparungs- und Effizienzziele vor allem durch eine effizientere Beschaffungslogistik und durch eine schrittweise Ökologisierung des Fuhrparks erreicht werden. Jeder LKW-Fahrer absolviert regelmäßige Fahrsicherheitstechnik- und Spritspartrainings beim ÖAMTC. Zusätzlich erhält er bei der Übernahme eines neuen LKW eine spezielle Einschulung vom Fahrzeughersteller. Ein wichtiger Beitrag zur Emissionsreduktion ist eine Tempobegrenzung bei LKW, die bei einer Geschwindigkeit von 87 km/h einsetzt und so ebenfalls Treibstoff spart. Strategien für umwelt­ verträglichen Warentransport Die Verlagerung der Warentransporte auf die Bahn erfolgt insbesondere vom Zentrallager Wiener Neudorf nach Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Verglichen mit dem Transport auf der Straße ergab dies 2010 eine Einsparung von 3,35 Mio. km bzw. 1,115 Mio. Liter Diesel. Durch den Einsatz von Doppelstock-LKW für die Transporte zwischen den Lägern konnten 2010 gegenüber herkömmlichen Straßentransporten 0,54 Mio. km bzw. 0,165 Mio. Liter Diesel eingespart werden. Auch mit der Übernahme eines FirmenPKW nimmt jede/r MitarbeiterIn an einem Spritspartraining teil. Bis zum Jahresende 2010 haben bereits 400 MitarbeiterInnen ein PKW-Training erfolgreich absolviert. Die Trainings bringen nicht nur Sicherheit in der Fahrpraxis, sondern zeigen auch Einsparungen im Treibstoffverbrauch. Seit 2008 werden die Firmen-PKW sukzessive auf BlueMotion umgestellt. Ende 2010 befanden sich bereits über 600 PKWs mit dieser Technologie, die das jeweils sparsamste Modell einer Baureihe auszeichnet, im Fuhrprk der REWE International AG. Der Einsatz von konventionellem Diesel wurde zum Teil durch die Beimischung von Biodiesel ergänzt, wobei der Anteil nach Verfügbarkeit und Marktpreis variiert. Das ursprüngliche Ziel einer fixen Beimischungsquote von 20 Prozent wurde aufgrund der gesellschaftspolitischen Diskussion über landwirtschaftliche Anbauflächen zur Biodieselherstellung verworfen. Zusätzlich konnte aufgrund von Umbauarbeiten der Betriebstankstelle im Jahr 2010 die übliche Beimischungsmenge von Biodiesel nicht erreicht werden. Im Dezember 2009 wurde ein Hybrid-LKW zwei Monate lang getestet. Die erfolgreiche Testphase war die Basis für die Bestellung von drei verbrauchsarmen Hybrid-LKW – Auslieferung 2011. Die Verlagerung der Auslieferung von der Straße auf die Schiene wurde wo möglich bereits umgesetzt. Der angestrebte weitere Ausbau ist jedoch aufgrund der unsicheren externen Rahmenbedingungen derzeit nicht möglich. Energie, Klima und Umwelt 54 | 55 Der Einsatz von klappbaren Mehrweggebinden spart 1,5 Millionen LKW-Kilometer und dadurch 1.400 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Elektromobilität E-Mobilität ist ein weiterer Schwerpunkt im Bereich „Energie, Klima und Umwelt“. Ein wichtiger Schritt war die im März 2010 eingegangene Mitgliedschaft bei Austrian Mobile Power (AMP). Der Verein, dem führende österreichische Unternehmen angehören, verfolgt das Ziel, gemeinsam eine Infrastruktur für E-Mobilität aufzubauen. Konkret möchte AMP 200.000 zweispurige E-Fahrzeuge bis 2020 in Österreich auf die Straße bringen und dafür EUR 50 Million in Technik und Infrastruktur investieren. den, die den KundInnen kostenlos zur Verfügung stehen. Die beiden BILLA Filialen sind darüber hinaus Energiesparfilialen mit Photovoltaik-Anlagen – mit dem dort jeweils erzeugten Strom könnte beispielsweise ein Elektroauto weit über 100.000 Kilometer im Jahr fahren. Neben den 16 E-Tankstellen testet REWE International AG seit 2010 auch drei Elektroautos – bei BILLA, MERKUR und in der Zentrale des Unternehmens. Effiziente Logistik Im Logistikbereich setzt REWE International AG seit vielen Jahren auf ein effizientes Mehrwegsystem mit Rollcontainern, Paletten, Klappsteigen für Obst- und Gemüse, um damit Verpackungsabfälle zu minimieren und Logistikprozesse zu optimieren. REWE International AG leistet diesbezüglich einen Beitrag, daher wird österreichweit bei sämtlichen neuen Märkten der REWE International AG die Einrichtung einer Lademöglichkeit auf den Parkplätzen vorbereitet und in Modellregionen E-Tankstellen errichtet. Mit den rund 1,4 Millionen KundInnen, die täglich in den Handelsfirmen der REWE International AG einkaufen, bekommt das Thema E-Mobilität zudem die nötige Breitenwirkung. Ende 2010 sind 14 MERKUR Parkplätze – in Kärnten, der Steiermark und im 10. Wiener Gemeindebezirk – und zwei BILLA Parkplätze – im niederösterreichischen Deutsch Wagram und in Vösendorf – mit Grünstrom-E-Tankstellen ausgerüstet wor- Der Einsatz von klappbaren Mehrweggebinden spart 1,5 Mio. LKW-Kilometer und dadurch 1.400 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Am Ende ihrer Nutzungsdauer sind die Klappkisten überdies zu 100 Prozent recycelbar. Die Umstellung auf die neuen Klappkisten startete im Juni 2009 und wurde 2010 abgeschlossen. Darüber hinaus werden durch den optimalen Einsatz der Beschaffungslogistik, also durch eine computergesteuerte Bündelung und Optimierung der Warenströme, täglich viele Transportkilometer eingespart. Abfall- und Recyclingmanagement Die abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten der REWE International AG beinhalten Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung, Sammlung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen. Unter angemessener Beachtung der Kriterien Autarkie und Nähe im Sinne der 2008 2009 2010 Gesamtabfallmenge der REWE International AG in Österreich in Tonnen 101.963 252 102.215 104.924 253 105.177 108.905 Abfall, nicht gefährlich 182 Abfall, gefährlich 109.087 Gesamtabfallmenge Gesamtabfallmenge der REWE International AG in Österreich in kg pro m2 Verkaufsfläche 101 2010 in Tonnen 103 96 Gesamtabfallmenge in kg pro m2 Verkaufsfläche Anteil in Prozent Nicht gefährliche Abfälle der REWE International AG in Österreich 2010 14.009 t 31.148 t 43.360 t 4.262 t 1.338 t 13.136 t 1.652 t 108.905 t 12,9 % 28,6 % 39,8 % 3,9 % 1,2 % 12,1 % 1,5 % 100,0 % Bioabfall Gewerbeabfall/Restmüll Pappe/Kartonagen Kunststofffolien Holz Abfälle aus Fleischzerlegung Sonstige Gesamt EU-Abfallrahmenrichtlinie wird siedlungsabfallähnlicher Gewerbe- und Bioabfall unter Berücksichtigung der regionalen Erfordernisse von kommunalen oder privaten Entsorgern übernommen. 2010 wurden über 80 Prozent des verwendeten Kopierpapiers in der Verwaltung auf Recyclingpapier umgestellt, dies entspricht einer jährlichen Menge von 612 Tonnen. Rund 0,1 Prozent der Gesamtmenge sind gefährliche Abfälle, die befugten Unternehmen zur Entsorgung übergeben werden (hauptsächlich Batterien, Bleiakkumulatoren sowie ölhaltige Abfälle und Ölabscheider). Der Anstieg der Gesamtabfallmenge resultiert sowohl aus der besseren Datenlage als auch der laufenden Expansion, 2010 auch durch die Berücksichtigung des Großhandelsbereiches. Die in den Märkten vorsortierten Verpackungsabfälle werden durch das eigene Logistiksystem gesammelt, anschließend konditioniert und der – überwiegend stofflichen – Verwertung zugeführt. Insgesamt beträgt der Verwertungsanteil aller Abfälle, also die Summe aus stofflicher und energetischer Verwertung, deutlich mehr als 90 Prozent. Resümee und Ausblick Durch die Verwendung von Mehrwegsystemen (Rollcontainer, Klappsteigen) können insbesondere bei Transportverpackungen Verpackungsabfälle vermieden werden. Im Bereich „Energie, Klima und Umwelt“ geht REWE International AG auch in Zukunft konsequent den Weg, Ressourcen zu schonen, den Energieverbrauch zu reduzieren und Emissionen zu minimieren. Das übergeordnete Ziel der REWE Group, bis 2015 die spezifischen Treibhausgasemissionen um 30 Prozent zu senken (Basisjahr 2006), gibt den Rahmen für zahlreiche Maßnahmen und Projekte vor. Im Gebäudebereich wird durch energieeffiziente Energie, Klima und Umwelt 56 | 57 Ressourcen zu schonen, den Energieverbrauch zu senken und Emissionen zu minimieren: Diesen Zielsetzungen wird sich REWE International AG weiterhin mit großem Engagement widmen. Maßnahmen das Energieaufkommen weiter gesenkt; neue Technologien im Bereich Logistik und Mobilität werden in Zukunft weiter erprobt und umgesetzt. Beispielsweise wird Ende des Jahres 2011 der erste Hybrid-LKW zum Einsatz kommen, zwei weitere Hybrid-LKWs wurden bereits bestellt. Das Ziel, bis 2012 2 Prozent Eigenenergieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien zu erreichen, wird planmäßig vorangetrieben. In Österreich wird eine intensive Diskussion um nachhaltige Verpackungen insbesondere zum Thema „Plastiksackerl“ geführt. REWE International AG wird sich bei der Entwicklung und Umsetzung von umweltfreundlichen Alternativen aktiv beteiligen. REWE International AG ist auch bei zukunftsorientierten Themen wie der Elektromobilität ganz vorne dabei. Neben dem Verkauf von E-Bikes und dem Ausbau der Ladestationen beteiligt sich der Konzern an Mobilitäts-Modellregionen in Wien und Graz. Ab Herbst 2011 wird in Salzburg gemeinsam mit dem Energieanbieter Salzburg AG und dem Mobilitätsanbieter TMH ein Pionier-Projekt gestartet: CarSharing ausschließlich mit E-Autos. Die Fahrzeuge werden mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern geladen, was eine umfassende Reduktion der CO2Emissionen zur Folge hat. Highlights im Berichtszeitraum: D N U EN N IN R E T I E B R A T M I 1. Über 700 neue Arbeitsplätze trotz Wirtschaftskrise 2. Unterzeichnung der Charta des österreichischen Netzwerks für betriebliche Gesundheitsförderung 3. Unterstützung der MitarbeiterInnen bei der privaten Pensionsvorsorge Katharina Thaler Penny-Stammkundin und Weinliebhaberin. Liebt den Cantador Silver Note, einen Zweigelt aus dem Burgenland. Kapiteleinteilung 58 | 59 MITARBEITER un ter dem Re we -b og e n Michael Schaban Merkur-Vertriebstrainee zum Marktmanager. War letztens auf einem Weinseminar – und hat dort auch Katharina kennengelernt. GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP MitarbeiterInnen unter dem REWE-Bogen Zufriedene, engagierte und produktive MitarbeiterInnen ... für begeisterte KundInnen. Dieser Grundsatz begleitet die MitarbeiterInnen der REWE International AG in ihrem täglichen Arbeitsalltag in der Zentrale sowie den 3.617 Filialen. Im Jahr 2010 arbeiteten über 37.600 MitarbeiterInnen – davon über 1.550 Lehrlinge – in Österreich bei REWE International AG. Allein in Österreich wurden im letzten Jahr zusätzliche 584 Arbeitsplätze geschaffen. Die Position als bedeutender österreichischer Arbeitgeber konnte somit auch 2010 ausgebaut werden. Gemeinsam mit den Filialen in Italien, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland, Slowakei, der Tschechischen Republik und der Ukraine wuchs REWE International AG im Jahr 2010 auf über 72.000 KollegInnen an. Im Jahr 2010 konnten insgesamt 4.767 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. 2008 2009 2010 Länder MitarbeiterInnenzahl REWE International AG (gezählte Köpfe per 31.12.) Verteilung Beschäftigungsverhältnisse bei REWE International AG in Österreich Teilzeit 45,5 % 36.944 8.600 21.648 67.192 37.075 8.756 21.804 67.635 37.659 8.800 25.943 72.402 Österreich Italien Zentral- und Osteuropa REWE International AG gesamt Österreich ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute Vollzeit 43,4 % Diversity Management Lehrlinge 3,2 % Geringfügig Beschäftigte 7,9 % Der Altersdurchschnitt unter dem REWE-Bogen bleibt auch im Jahr 2010 mit rund 35 Jahren relativ jung. Die Geschlechterverteilung innerhalb der Belegschaft Frauen Männer Ebene Verteilung Frauen und Männer 2010 je Ebene 3,4 % 62,1 % 77,9 % 75,8 % 96,6 % 37,9 % 22,1 % 24,2 % Top Executives Führungskräfte MitarbeiterInnen Österreich insgesamt entspricht einem Handelsunternehmen und ist mit rund 76 Prozent (2010) überwiegend weiblich. Die Anzahl der Frauen in Führungspositionen konnte 2010 auf über 62 Prozent gesteigert werden. Geschlechterunabhängige Bezahlung ist bei REWE International AG selbstverständlich. Abgesehen von Wirtschaftsjahresprämien und weiteren Benefits liegt das Einkommen der MitarbeiterInnen im Jahr 2010 durchschnittlich um 4,52 Prozent über dem Kollektivvertrag. Dessen ungeachtet bleibt die Förderung der Gleichberechtigung ein wichtiges Handlungsfeld auf der Nachhaltigkeitsagenda, genauso wie die Gleichbehandlung aller MitarbeiterInnen in Bezug auf Herkunft und Religion. Denn Respekt und Chancengleichheit gehören zu den Grundwerten des Unternehmens. REWE International AG führt alle zwei bis drei Jahre eine umfangreiche Mitarbeiterbefragung bei allen MitarbeiterInnen in ganz Österreich durch. Die Ergebnisse der Befragung 2008 waren die Grundlage für mehrere Arbeitsgruppen, die das Ziel hatten, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu heben. Ein Ergebnis einer Arbeitsgruppe war zum Beispiel die Neugestaltung der BILLA Arbeitsbekleidung. Ein Projektteam bestehend aus Marktma- MitarbeiterInnen 60 | 61 MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER. ZUFRIEDENE MITARBEITERiNNEN – DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG. nagerInnen, FeinkostleiterInnen, RegionalmanagerInnen, VertriebsmanagerInnen, MitarbeiterInnen aus dem Marketing, dem Controlling und aus der Personalentwicklung haben im April 2010 mit der Planung der neuen Entwürfe begonnen. Die neue modisch-trendige Kollektion wird im September 2011 an die MitarbeiterInnen ausgehändigt. Eine weitere Maßnahme war die Einführung betrieblicher Gesundheitsförderung. Hier wurden umfassende Maßnahmen unter anderem in den Bereichen gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitsplätze, gutes Betriebsklima, Ernährung, aber auch Bewegungsangebote unter Einbeziehung der MitarbeiterInnen erarbeitet (siehe dazu auch Seite 63 ff.). 2008 2009 2010 Fluktuation REWE International AG in Österreich (exklusive ADEG) 27,7 % 1 1 23,5 % 24,5 % eränderte Datenbasis im Vergleich zum Lagebericht zur V Nach­haltigkeit 2008 aufgrund einer besseren Datenlage und neuer Berechnungsmethode. Die Fluktuation konnte von 2008 auf 2009 durch unterschiedliche Maßnahmen wie Bezahlung über dem Kollektivlohn, Investitionen in Aus- und Weiterbildung und Planung der Karrierewege deutlich reduziert werden. Aus- und Weiterbildung Die MitarbeiterInnen sind die wichtigste Ressource in jedem Unternehmen. Für REWE International AG ist es deswegen besonders wichtig, attraktive Karrierewege aufzuzeigen, Laufbahnen gemeinsam zu planen und die MitarbeiterInnen langfristig an das Unternehmen zu binden. Die stetig steigende Firmenzugehörigkeit beweist, dass sich REWE International AG auf einem richtigen Weg befindet. 2008 2009 2010 Firmenzugehörigkeit in Jahren REWE International AG in Österreich (exklusive ADEG) 6,2 6,5 6,7 Die Aus- und Weiterbildungsprogramme der REWE International AG bieten attrak­ tive Angebote wie Seminare, Workshops und E-Learning-Module für alle Positionen des Konzerns. Die vielfältigen Programme werden von 75 Prozent der Belegschaft genutzt und stehen allen MitarbeiterInnen zur Verfügung. Beim jährlichen MitarbeiterInnengespräch hat jede/r MitarbeiterIn die Möglichkeit, gemeinsam mit der Führungskraft zu entscheiden, wie Potenziale gefördert oder welche neuen Karrierewege innerhalb des Unternehmens eingeschlagen werden können. STEPS Seminarkatalog Ein wichtiger Bestandteil des Weiterbildungsangebotes der REWE International AG ist der STEPS Seminarkatalog. Im Jahr 2010 nahmen MitarbeiterInnen und Führungskräfte aller Handelsfirmen und Zentralbereiche das vielfältige Angebot im STEPS Seminarkatalog im Ausmaß von über 2.740 Teilnehmertagen in Anspruch. Einige neue Schwerpunkte wurden in das Angebot mit aufgenommen wie beispielsweise das Thema „Diversity Management“, bei dem der Umgang mit kultureller Vielfalt behandelt wird. Ebenfalls neu: „Stärkung der Entscheidungskompetenz und Selbstverantwortung von MitarbeiterInnen“ und „Management von Veränderungen“ wurden in den STEPS Seminarkatalog integriert. Mit dem breiten Angebot an Aus- und Weiterbildungstools sollen MitarbeiterInnen gefördert und unterstützt werden, Aufgaben besser, effizienter und so auch gesünder bewältigen zu können. Gender Policy – Geschlechterverteilung REWE International AG in Österreich Männer 24,2 % Frauen 75,8 % MERKUR Weiterbildungsprogramme Nach erfolgreichem Lehrabschluss bei Merkur haben die jüngsten Fachkräfte die Möglichkeit, sich beim Young Generation Programm zu Führungskräften weiterzuentwickeln. Neben der Ausbildung als FachverkäuferInnen finden sie auch andere fachliche Schulungen in sämtlichen Bereichen. Den fachlichen Feinschliff verbunden mit grundlegenden Führungswerkzeugen verbindet MERKUR in der BereichsleiterInnen-Ausbildung. Im Vertriebstraineeprogramm werden MERKUR MitarbeiterInnen als MarktmanagerInnen, RayonsleiterInnen oder FachbetreuerInnen ausgebildet und auf Führungsaufgaben vorbereitet. Begleitet werden alle Weiterbildungsmaßnahmen mit den darauf abgestimmten E-Learning-Modulen. Ausbildungszentren der Handelsfirmen Der Ausbau der Ausbildungszentren in den Handelsfirmen wurde in den letzten drei Jahren forciert. BIPA schuf zwei neue Zentren, BILLA setzte in den Jahren 2008 und 2009 in Wien und Klagenfurt insgesamt vier neue Ausbildungszentren um. Das klare Ziel: Bis zum Jahr 2012 sollen die Ausbildungstage pro MitarbeiterIn schrittweise ausgebaut werden. Im Jahr 2010 wurden von allen MitarbeiterInnen der REWE International AG in Österreich insgesamt rund 44.626 Ausbildungstage absolviert. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich im Jahr 2010 auf über EUR 4,1 Millionen. Lehrlingsförderung Die Lehrlinge unter dem REWE-Bogen erfüllen eine wesentliche Aufgabe im Konzern. Aus diesem Grund ist die Nachhaltigkeit und Qualität der Nachwuchsförderung als oberstes Kriterium in der Lehrlingsausbildung positioniert. Derzeit sind über 1.550 Lehrlinge in Österreich Teil der REWE Group Familie. Gegenüber dem Jahr 2009 konnten 75 zusätzliche Lehrlinge gewonnen werden. Seit Herbst 2010 werden zudem zwei neue – und damit insgesamt 14 – Lehrberufe angeboten. Auch in den nächsten Jahren wird die Lehrlingsoffensive fortgesetzt. Ca. 700 neue Lehrlinge starten im Jahr 2011 ihre Ausbildung bei REWE International AG. Sie bedeuten eine klare Investition in die Zukunft der REWE International AG. 2008 2009 2010 Lehrlinge REWE International AG in Österreich 676 306 19 84 22 10 1 439 0 0 55 1.612 589 331 32 98 26 7 1 343 0 0 64 1.491 621 361 39 114 25 8 2 300 28 1 67 1.566 BILLA MERKUR PENNY BIPA L&T DL Marian ADEG AGM Ja! Natürlich Sutterlüty Österreich gesamt Das breite Angebot und die vielfältigen Programme der Handelsfirmen bieten einen interessanten Mix aus Weiterbildung, Förderung von Soft Skills, finanziellen Anreizen und gemeinsamen Aktivitäten. Wer sich über eine Lehre in den Handelsfirmen informieren möchte, dem bieten Informationstage wie der jährliche „BIPA Bubble Day“ eine gute Möglichkeit. Wenn sich Jugendliche zu einer Lehrlingsausbildung bei REWE International AG entschieden haben, werden sie bei Einführungsveranstaltungen wie dem „MERKUR Willkommenstag“ feierlich begrüßt und können erste Kontakte mit anderen Kol­ legInnen knüpfen. REWE Group Karriereschmiede Innerhalb der Lehre bietet die „REWE Group Karriereschmiede“ als konzernübergreifende Ausbildungsschiene mit speziellen Schu- Kapiteleinteilung 62 | 63 lungsprogrammen eine optimale Ergänzung zur Basisausbildung. Ein besonderes Highlight der REWE Group Karriereschmiede ist das jährlich stattfindende Persönlichkeitsseminar in der Ramsau am Dachstein. Mehr als 300 Lehrlinge aus den neun Bundesländern sowie allen Lehrberufen bot sich im August 2010 diese einzigartige Gelegenheit. In über 21 Seminaren konnten die Lehrlinge ihr Talent in den unterschiedlichsten Kategorien unter Beweis stellen. Ob Käseherstellung, Bogenschießen oder Bodypainting – Teamgeist und gemeinsame Erfolgserlebnisse standen im Zentrum. Ein besonders ambitioniertes Ziel der Lehrlingsausbildung in der REWE International AG ist es, die ausgelernten MitarbeiterInnen innerhalb von zwei Jahren führungsfit zu machen. Um das zu erreichen, wird das System der Rückverfolgbarkeit der Karrierewege in der REWE International AG weiter forciert. Die klare Zielsetzung lautet, die Führungspositionen in Zukunft noch stärker mit den MitarbeiterInnen aus den eigenen Reihen – insbesondere mit Lehrabschluss – zu besetzen. Alle Lehrlinge der REWE International AG sind mögliche Führungskräfte von morgen. Ausgelernte Lehrlinge sollen innerhalb von zwei Jahren Führungspositionen übernehmen können. Gesundheitsmanagement Nach einer erfolgreichen Pilotphase ist die betriebliche Gesundheitsförderung mittlerweile ein wichtiges Standbein bei der Unterstützung der MitarbeiterInnen. Leistungsfähigkeit, Motivation und nicht zuletzt zufriedene MitarbeiterInnen haben bekanntermaßen einen entscheidenden Einfluss auf die Produktivität des Unternehmens. Seit dem Start des Pilotprojekts im Herbst 2008 wurden viele Aktionen gesetzt, ambitionierte Programme gestartet und evaluiert. Über 800 MitarbeiterInnen waren Teil des ersten Maßnahmenprogramms. Die Maßnahmen betrafen ergonomische Hilfsmittel am Arbeitsplatz sowie die Stärkung des Gesundheitspotenzials durch Sensibilisierung über Verleihung des Gütesiegels „Betriebliche Gesundheitsförderung“ (BGF) an die REWE Austria Dienstleistungs GmbH. V. l. n. r.: Michael Pap (Obmann-Stellvertreter der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse), Johannes Zimmerl (Konzernpersonaldirektor REWE International AG), Alois Stöger (Bundesminister für Gesundheit), Mag. Karin Scheele (Landesrätin Niederösterreich), Mag. Christa Peinhaupt (Geschäfts­ bereichsleiterin des Fonds Gesundes Österreich). Mitarbeiterzeitungen und das Konzern- bzw. Filialintranet. Das Ergebnis ist eindeutig. Die Arbeitszufriedenheit der MitarbeiterInnen in der Pilotgruppe konnte signifikant gesteigert und die Mitarbeiterorientierung der Führungskräfte als verbessert bewertet werden. Die subjektiven gesundheitlichen Beschwerden der MitarbeiterInnen der Pilotgruppen konnten 2010 im Vergleich zu 2008 im Schnitt um 3,8 Prozent gesenkt werden. Die Vielfältigkeit der Aufgaben der MitarbeiterInnen in der Zentrale und den Handelsfirmen der REWE International AG spiegelt sich auch in ihren gesundheitsbedingten Bedürfnissen wider. Von Gesundheitsschuhen, Gesundheitschecks, FührungskräfteWorkshops, einer Broschüre und Schulungen zum Thema „Heben und Tragen“ bis zur Unterstützung bei der Raucherentwöhnung fördert REWE International AG auch die unterschiedlichsten Programme und Projekte. Den MitarbeiterInnen von MERKUR und BIPA wurde beispielsweise ein Gesundheitstag ermöglicht, bei dem jede/r MitarbeiterIn dienstfrei bekommt und entsprechende Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen kann. BIPA setzt zusätzlich seit 2009 auf rauchfreie Filialen. Die MitarbeiterInnen werden außerdem bei der Raucherentwöhnung unterstützt. „Ich habe es geschafft und bin endlich Nichtraucherin! Die Umstellung unserer BIPA Filiale in Neudörfl hat mir den richtigen Anstoß gegeben, mit dem Rauchen aufzuhören. Seit meinem 16. Lebensjahr war ich Raucherin und hatte zahlreiche erfolglose Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, hinter mir. Jetzt fühle ich mich nicht nur gesünder, sondern bin sehr froh darüber, dass mich mein Arbeitsplatz bei dieser Entscheidung unterstützt.“ Luise Klawatsch Filialleiterin BIPA Neudörfl „Obwohl ich selbst rauche, stehe ich voll und ganz hinter der Umstellung auf eine rauchfreie BIPA Filiale. Denn zum einen wird insgesamt weniger geraucht und andererseits hat sich das Arbeitsklima insgesamt verbessert.“ Ulrike Strasser Filialleiterin BIPA St. Johann in Salzburg Gesunde und preisgünstige Kantine Es ist ohne Zweifel, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung ein wesentliches Element für einen erfolgreichen Arbeitstag darstellt. Deshalb wurde auch in den Betriebskantinen ein „Ampelsystem“ zur Kalorienausweisung der Menüs eingeführt. Zusätzlich wurde im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung ein tägliches Vitalmenü geschaffen. Mit dem Coaching durch eine Diätologin und durch die Schulung der Kantinenmitarbei­ terInnen wurden die Speisenzusammenstellungen neu ausgerichtet. Ein Salatbuffet ergänzt das gesunde Angebot. In den Betriebskantinen gibt es aber nicht nur gesundes, sondern auch preisgünstiges Essen. Durch die Stützung des Betriebsrates zahlen MitarbeiterInnen für ein Standardmenü nur EUR 1,90. Auf dem Weg zum gesündesten Handelsunternehmen Österreichs hat sich REWE International AG ambitionierte Ziele gesteckt. Im Juli 2010 wurde die Charta des österreichischen Netzwerks für betriebliche Gesundheitsförderung gemeinsam mit Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner feierlich unterzeichnet. Neben der Gesundheit steht die Sicherheit der MitarbeiterInnen an oberster Stelle. Rund 5.700 MitarbeiterInnen sind als Brandschutzbeauftragte, Ersthelfer oder Sicherheitsvertrauenspersonen aktiv, meistens neben ihrer Hauptaufgabe im Unternehmen. Entsprechende Arbeitskleidung sowie Sicherheitsschuhe für LKW-Fahrer sind weitere Maßnahmen im Bereich Sicherheit. MitarbeiterInnen 64 | 65 Soziale Leistungen für MitarbeiterInnen Vereinbarkeit von Beruf und Familie Eine Balance zwischen Beruf, Freizeit und Familie zu finden, ist eine Herausforderung für alle MitarbeiterInnen. REWE International AG nimmt ihre Verantwortung als Arbeitgeber sehr ernst und unterstützt die MitarbeiterInnen dahingehend. Eine wichtige Maßnahme für die Vereinbarkeit für Beruf und Familie war die Einführung eines eigenen Betriebskindergartens. Zur Förderung eines flexibleren Arbeitszeitmodells ist die Einführung einer Gleitzeitregelung bis 2012 in der Zentrale geplant. Angesichts der österreichischen Alterspyramide werden insbesondere die Bedürfnisse älterer MitarbeiterInnen der REWE International AG immer stärker als zentrales Zukunftsthema betrachtet. Die Sensibilisierung der Führungskräfte ist ein Erfolgsfaktor dafür und wird in den nächsten Jahren eine immer größere Rolle im Personalmanagement spielen. REWE Group sorgt für MitarbeiterInnen Ein zusätzliches Element einer nachhaltigen Personalpolitik der REWE International AG ist die Unterstützung der MitarbeiterInnen bei der privaten Pensionsvorsorge. Seit Herbst 2010 haben alle MitarbeiterInnen die Möglichkeit, einen Teil ihres Bruttogehalts direkt in die Pensionsvorsorge der Allianz Versicherung zu investieren. Gegenüber einer privaten Vorsorge steht den MitarbeiterInnen durch die Lohnsteuerersparnis mehr Geld pro Monat zur Verfügung. Der Schicksalsfonds Eine weitere finanzielle Maßnahme, die den MitarbeiterInnen finanzielle Sicherheit in Notsituationen bietet, ist der im Mai 2009 ins Leben gerufene Schicksalsfonds. Mit fachlicher Unterstützung der Caritas einge- richtet und mit EUR 100.000 dotiert, bietet der Schicksalsfonds schnelle und unbürokratische finanzielle Unterstützung für betroffene MitarbeiterInnen, die unverschuldet in Not geraten sind. In den nunmehr zwei Jahren seines Bestehens ist der Schicksalsfonds für so manchen zum Rettungsanker geworden. Im Jahr 2009 wurden für 10 Anträge Zuwendungen in der Höhe von EUR 19.000 ausbezahlt, im Jahr 2010 waren es sechs Anträge mit einem Gesamtausmaß von EUR 28.000. Resümee und Ausblick Die personalisierten Qualifizierungsund Entwicklungsmöglichkeiten für MitarbeiterInnen, die Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge sowie soziale Zusatzleistungen sind wichtige Bausteine des nachhaltigen Personalmanagements der REWE International AG. Eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, keine Steigerung der Krankenstände und Arbeitsunfälle, gleichbleibende Quote von intern besetzten Führungspositionen, gleichbleibende Lehrlingszahl trotz sinkender Bewerbungszahlen und demografischer Entwicklung werden in den kommenden Jahren Indikatoren dafür sein, ob die REWE International AG ihr Ziel geschafft hat: Zufriedene, engagierte und produktive Mitarbeiter zu beschäftigen. Auch wenn der Altersdurchschnitt derzeit auf eine relativ junge Belegschaft hinweist, wird vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklungen ein funktionierendes Generationenmanagement immer mehr zu einem entscheidenden Faktor in der Personalentwicklung. Insgesamt wird Diversity Management in den kommenden Jahren im Konzern an Bedeutung gewinnen, da der Umgang mit kultureller Vielfalt und Unterschiede hinsichtlich des Alters sowohl bei MitarbeiterInnen wie auch bei KundInnen immer wichtiger werden. NR-Abg. WOLFGANG KAZIAN Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier Mitarbei­ terInnen können vieles: wenn man sie weiterbildet, wenn man sie unterstützt, vor allem aber, wenn man es ihnen zutraut. Und genau hier geht REWE International AG einen beispielgebenden Weg. In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft wird auf betriebliche Mitbestimmung gesetzt. Individuelle Bedürfnisse der MitarbeiterInnen werden ernst genommen, Gesundheitsförderung und Weiterbildung spielen dabei eine große Rolle: So wurden 2010 über 44.500 Ausbildungstage absolviert. Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird auch Nachwuchsförderung groß­ geschrieben – allein in Österreich werden derzeit über 1.550 Lehrlinge ausgebildet. Highlights im Berichtszeitraum: 1. Lernen macht Schule 2. Wiener Tafel 3. BIPA Schulprojekt w t n a r e v e l a i z o s Martin Haiderer Gründer der Wiener Tafel. Sorgt dafür, dass die Lebensmittel der REWE Group heute noch zu den 10.000 Bedürftigen in über 80 Sozialeinrichtungen kommen. Kapiteleinteilung 66 | 67 ortung unter d em R ew e-b og en Nicole Döring MERKUR-Marktleiterin. Kümmert sich persönlich darum, dass regelmäßig Lebensmittel an Organisationen wie die Wiener Tafel und andere soziale Organisationen ausgegeben werden. GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Gesellschaftliches Engagement unter dem REWE-Bogen Unter dem Dach des REWE-Bogens leistet REWE International AG gemeinsam mit seinen Handelsfirmen einen Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft. Das Kerngeschäft – der Handel mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln – nimmt dabei eine zentrale Rolle in Hinsicht auf Versorgungssicherheit, Verbraucheraufklärung und die Qualität von täglichen Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln ein. Die Förderung der Gesundheit und Bildung in der Gesellschaft sowie die Unterstützung von Kindern und sozial Benachteiligten stehen darüber hinaus im Fokus des gesellschaftlichen Engagements von REWE International AG. Nachhaltigkeit ist eine Frage von Respekt Mit der Einführung eines Verhaltenskodex und eines Antikorruptionssystems hat REWE International AG 2007 bereits ein eindeutiges Signal an alle MitarbeiterInnen, Geschäftspartner und KundInnen im In- und Ausland gesetzt. Der Verhaltenskodex ist eine verbindliche Richtline für alle geschäftlichen Aktivitäten der REWE International AG. Zentrale Personen bei der Umsetzung dieses Vorhabens sind der Vertrauensanwalt und der Antikorruptionsbeauftragte bzw. Compliance Officer. Dazu finden regelmäßige Compliance-Schulungen bei internationalen Managementsitzungen statt. Transparenz und Verbraucheraufklärung Die Kundenzufriedenheit und Kunden­ information stehen bei allen Handelsfirmen der REWE International AG – BILLA, MERKUR, PENNY, BIPA und ADEG – im Mittelpunkt. Das schafft langfristig Transparenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Kundenzufriedenheitsmessungen sowie ein Kundenzufriedenheitsmonitoring tragen zur ständigen Verbesserung einer kundenorientierten Unternehmensausrichtung bei. Ein systematisches Beschwerdemanagement ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Instrument für die Entwicklung von Qualitätssicherungsmaßnahmen. Im Kundencenter werden Beschwerden ausgewertet, der Servicegrad evaluiert und die eigens geschaffene Geld-zurück-Garantie für KundInnen gemanagt. Aufgrund einer zweimal jährlich stattfindenden Kundenwahrnehmungsstudie der REWE Group, dem monatlichen Mystery Shoppings und Checks durch das Qualitätsmanagement werden laufend Verbesserungen umgesetzt. Bei MERKUR wird zudem ein regelmäßiges Kundenpanel mit einer repräsentativen Anzahl an Probanden durchgeführt. Dies dient dazu, LangzeitZufriedenheitsmessungen vornehmen zu können. Neben der Zufriedenheit ist die Verbraucheraufklärung ein weiterer Eckpfeiler der Transparenz gegenüber KundInnen. Gerade angesichts der breiten Auswahl an unterschiedlichen Kennzeichnungen, dem steigenden Gesundheitsbewusstsein sowie den immer häufiger auftretenden Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten sind gezielte Aktionen und Maßnahmen als Orientierungshilfe für die KundInnen wesentlich. Gesellschaftliches Engagement 68 | 69 Unter dem Dach des REWE-Bogens leistet REWE International AG gemeinsam mit ihren Handelsfirmen einen Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft. Im September 2010 startete REWE International AG mit der „Nachhaltigen Woche“ erstmals eine konzernweite Kampagne, die VerbraucherInnen über die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit und nachhaltige Produkte aufklären sollte – eine Schwerpunktwoche, in der das Nachhaltigkeitsengagement des Unternehmens mit gezielten Aktionen für die KundInnen erlebbar wurde. Mit attraktiven Angeboten wurden KonsumentInnen u. a. zum Kauf von regionalen Produkten, Bio-Produkten und Artikeln aus fairem Handel motiviert. Ein Beispiel für mehr Transparenz ist auch das von REWE International AG, gemeinsam mit unabhängigen ExpertInnen und Organisationen entwickelte Label für nachhaltigere Produkte: PRO PLANET. Damit werden Produkte gekennzeichnet, die die Umwelt während ihrer Herstellung, Verarbeitung und Verwendung deutlich weniger belasten und deren Produktionsbedingungen internationalen sozialen Standards entsprechen. Ausführliche Informationen über die Produkte und den Bewertungsprozess können dabei im Internet abgerufen werden. Linktipp: www.proplanet-label.at Eine weitere einzigartige Maßnahme für die Schaffung von Transparenz ist der Statusbericht „Chemischer Pflanzenschutz“, der im Jahr 2009 zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Damit legte REWE International AG als erstes Handelsunternehmen Österreichs einen umfassenden Statusbericht zum chemischen Pflanzenschutz bei Obst und Gemüse vor. Mit der Aus- und Bewertung der Analysedaten wurde die unabhängige österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 beauftragt. Linktipp: www.rewe-group.at/nachhaltigkeit Gesundheit und Ernährung Seit 2002 setzt REWE International AG in Österreich das PestizidReduktions- Programm (PRP) der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 im gesamten Frischobst- und Gemüsesortiment um. Im Rahmen dessen werden von GLOBAL 2000 regelmäßig Proben aus dem gesamten Obst- und Gemüsesortiment gezogen und bei einem unabhängigen Labor zur Ermittlung der Pestizidrückstände untersucht. Für das PRP hat GLOBAL 2000 eigene maximal zulässige Höchstwerte festgelegt, die meist deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben liegen. Die durchgeführten Bewertungen konnten bisher kontinuierlich nachhaltige Verbesserungen der Belastungssituation bei Obst und Gemüse verzeichnen. Zur Interpretation der Ergebnisse wurden drei Werte herangezogen: • Belastungswert 1: Mittlere Summenbe­ lastung und Jahresverbrauch. • Belastungswert 2: Relativer Anteil an Überschreitungen der Werte für die chronische Gesundheitsgefährdung. • Belastungswert 3: Relativer Anteil der Überschreitungen der Werte für die akute Gesundheitsgefährdung. Der Belastungswert, der eine akute Gesundheitsgefährdung widerspiegelt, konnte in den vergangenen drei Jahren weiter gesenkt werden. Gesundheit und Ernährung sind auch ein wichtiges Thema in der Kundenkommunikation. Regelmäßig finden sich Tipps und Aufklärung zur gesunden Ernährung in den Flugblättern, auf den Websites, im Programm von Radio Max oder in Foldern und Broschüren der Handelsfirmen und Eigenmarken. Um die KundInnen noch besser zu informieren, wurde neben der Nährwertkennzeichnung der Eigenmarkenprodukte im enthalten sind. Die EatCard ist vor allem für verarbeitete Produkte und Fertigprodukte sinnvoll – also überall dort, wo man nicht auf den ersten Blick erkennt, woraus sich ein Produkt tatsächlich zusammensetzt. BILLA macht es möglich, mit Minopolis die Welt der Erwachsenen kennenzulernen. Jahr 2009 die EatCard als Orientierungs­hilfe für eine bessere Ernährung entwickelt. Als erster Supermarkt in Österreich hat BILLA bereits im Jahr 2008 diese Hilfestellung eingeführt und seitdem laufend aktualisiert. Die EatCard unterstützt die KundInnen bei der Zusammenstellung einer ausgewogenen Ernährung. Mit ihr lässt sich auf einen Blick erkennen, ob viel oder wenig gesundheitsrelevante Stoffe in einem Produkt Auch bei den Eigenmarken übernimmt REWE International AG Verantwortung. Auf den Dosen des clever Energy Drinks wird seit Anfang 2011 nun ausdrücklich mit der Aufschrift „Nicht mit Alkohol mischen!“ auf eine aktuelle Problematik hingewiesen. Hintergrund dafür ist eine Information des Bundesinstituts für Risikobewertung, die darauf hindeutet, dass bei einem gemeinsamen Konsum von Alkohol und Energy Drinks unerwünschte Wirkungen nicht aus­geschlossen werden könnten, denn das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten sei ungenügend erforscht. Aus diesem Grund haben sich Anbieter von Energy Drinks gemeinsam mit dem europäischen Getränke-Dachverband Gesellschaftliches Engagement 70 | 71 UNESDA nun auf einen Handelsbrauch für die Kennzeichnung und Vermarktung von Energy Drinks geeinigt, dem bis Ende 2011 nachzukommen ist. Clever übernimmt mit einer frühzeitigen Kennzeichnung auf der Dose eine Vorreiterrolle. gesunder Warenkorb eigentlich aus? Diese und weitere Fragen zum Thema gesunde Lebensführung werden in der BILLA SpieleFiliale in nahezu originalgetreuem Ambiente in Form von praktischen Spielen für Kinder erläutert. Kinder und Ernährung Social Sponsoring Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Ein vielfältiger und vor allem abwechslungsreicher Speiseplan unterstützt die Kinder auf dem Weg zu einem gesunden Körper und Geist. Eine ausgewogene Ernährung ist Voraussetzung dafür. Als Lebensmittelhändler ist es daher für REWE International AG selbstverständlich, die verschiedensten Maßnahmen zu setzen, um die Kinder so früh wie möglich für ein gesundes Ernährungsverhalten zu gewinnen. Unter dem REWE-Bogen haben seit jeher auch notleidende und sozial Schwächere Platz. Gemeinsam mit den Handelsfirmen BILLA, MERKUR, PENNY, BIPA und ADEG unterstützt REWE International AG zahlreiche Initiativen – besonders im Bereich Gesundheit und Soziales – und karitative Einrichtungen wie die Caritas, die Stiftung Kindertraum oder die Wiener Tafel. Ein wichtiger Baustein der täglichen Ernährung ist zum Beispiel die Jause. Wie sie besonders lecker und kindgerecht gelingt und welche Zutaten sie im besten Fall beinhaltet, hat BILLA gemeinsam mit Ernährungswissenschaftlern in der Broschüre „Coole Jause!“ zusammengefasst. Um möglichst viele Kinder für das Thema Ernährung zu begeistern, gibt es in Österreichs größtem Jugendmagazin TOPIC unter der Rubrik „Feuer & Flamme“ von Ja! Natürlich regelmäßig Lebensmittelinformationen, Kochserien und andere Beiträge rund um Fragen der Ernährung. Die Tipps und Tricks im Magazin erreichen bis zu 150.000 SchülerInnen. Im Wiener Themenpark Minopolis – die erste und einzige europäische Stadt der Kinder – erklärt BILLA auf spielerische Art, was in der Ernährung für Kinder wichtig ist: Was ist der Unterschied zwischen einem „Fitmacher“ und einem „Schlappmacher“, woher kommen die Lebensmittel und wie sieht ein Gerade langfristige Partnerschaften sind für REWE International AG und insbesondere für die karitativen Organisationen in diesem Zusammenhang außerordentlich wichtig, um die Unterstützung so effektiv wie möglich zu gestalten. Auf den folgenden Seiten werden einige ausgewählte Aktivitäten dargestellt. Lebensmittelspenden Der Umgang mit Lebensmitteln ist für REWE International AG eine große ethische Herausforderung – der verantwortungsvolle Umgang damit ist Alltag in den Filialen und Märkten. Als Orientierung für die MitarbeiterInnen gibt es eine Richtlinie zum bewussten Umgang mit den Waren und Lebensmitteln. Waren werden bedarfsgerecht eingekauft, und durch optimierte Logistikabläufe wird einem Überangebot bestmöglich entgegengewirkt. Allerdings agiert der Lebensmittelhandel stets im Spannungsfeld zwischen der Erfüllung von Kundenwünschen und der Verwertung nicht verkaufter Produkte. KundInnen erwarten auch abends und am Samstagnachmittag frische Produkte. Der Backshop ist hier beispielsweise eine gute Möglichkeit, in den Filialen und Märkten bedarfsgerecht zu backen und damit dem Wunsch der KundInnen nach backfrischem Gebäck bis Geschäftsschluss nachkommen zu können. Tatsächlich fallen durch die bedarfsgerechte Bestellung und eine gut abgestimmte Logistik keine großen Mengen nicht mehr verkaufsfähiger Lebensmittel an. Was immer aber bedürftigen Menschen zur Verfügung gestellt werden kann – und das sind in erster Linie Brot und Milchprodukte, fallweise auch andere Waren, wie beispielsweise Hygieneartikel –, wird unkompliziert und perfekt organisiert verteilt. Seit 1999 werden karitative Organisationen – neben finanziellen Zuwendungen, Knowhow und Dienstleistungen in verschiedenen Bereichen – aktiv mit Lebensmittelspenden unterstützt. Beispiele dafür sind die Caritas, das Rote Kreuz, die Wiener Tafel, SOMAMärkte oder Vinzi-Organisationen. Mit der Wiener Tafel verbindet REWE International AG eine spezielle Partnerschaft. Seit dem Jahr 2009 stellt das Unternehmen, zusätzlich zu den Lebensmittelspenden, fachliches Know-how in den Bereichen IT und Logistik zur Verfügung. Die Kooperation mit der Wiener Tafel umfasst mittlerweile die vier Bereiche Fuhrpark, Warenspenden, technisches Equipment und Sponsoring und ist somit ein einzigartiges Beispiel für Kompetenztransfer im Dienste der Gesellschaft. Wartungen und Reparaturen der Wiener-Tafel-Fahrzeuge werden in den Werkstätten von REWE International AG genauso erledigt wie die Reinigung oder die Optimierung der Fahrzeugausstattung – von den Ladevorrichtungen bis zu den Stauräumen. Darüber hinaus unterstützt REWE International AG die Wiener Tafel mit einer jährlichen Spende von EUR 10.000. Zusätzlich stützt das Unternehmen seit 2009 auch personell maßgeblich die Logistik der Wiener Tafel, sodass die Warenspenden schnell und direkt von den WarenspenderInnen zu den Bedürftigen gelangen. Lernen macht Schule In einem Kooperationsprojekt der Wirtschaftsuniversität Wien, der Caritas Wien und REWE International AG lernen Studierende und sozial benachteiligte Kinder sowie Jugendliche mit- und voneinander. Bildung ist ein entscheidender Faktor, wenn es um Chancengleichheit und ein ausgewogenes Zusammenleben in der Gesellschaft geht. Die Initiative „Lernen macht Schule“ setzt sich dafür ein, Lernen und Integration durch den Austausch von Studierenden und jungen Menschen aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu fördern. Dabei werden verschiedene Projekte organisiert, bei denen sich der akademische Nachwuchs freiwillig engagiert und 8- bis 15-Jährige in ihrem schulischen und sozialen Lernen unterstützt. Die Initiatoren REWE International AG, die Wirtschaftsuniversität Wien sowie die Caritas Wien haben das Projekt 2010 mit einem Lernferiencamp gestartet. Seit Oktober 2010 wird die begonnene Zusammenarbeit Gesellschaftliches Engagement 72 | 73 zwischen Studierenden und Kindern mit dem Projekt „Lernbuddy“ weitergeführt. Nach einer dreitägigen Ausbildung sind seitdem 50 Studierende als Lernbuddies tätig. Sie unterstützen rund 80 Kinder und Jugendliche einmal pro Woche für ca. zwei bis drei Stunden. Aufgrund der positiven Erfahrungen in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit setzten rund 75 Prozent der Lernbuddies ihr Engagement fort. Bislang haben die Initiatoren rund 70 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft für „Lernen macht Schule“ gewinnen können. Langfristiges Ziel ist es, noch mehr Förderer zu finden, um das Angebot auszubauen und zusätzliche Beratungs- und Betreuungseinrichtungen in das Programm aufnehmen zu können. Bis Anfang 2011 wurden durch REWE International AG und ihre Partner rund EUR 67.000 gespendet. Linktipp: www.lernen-macht-schule.at „Ich möchte keine Sekunde der Woche missen. Es war faszinierend zu erleben, welche persönliche Entwicklung nicht nur die Kinder, sondern auch wir Studierende im Laufe der Tage durchmachten. Das Lernferiencamp war eine große Bereicherung für alle Beteiligten.“ Joachim Thaler, Student der Wirtschaftsuniversität Wien Life Ball Einkaufssackerl für den Verein AIDS LIFE Die Unterstützung des Vereins AIDS LIFE stand im Jahr 2010 im Zeichen der Ukraine. Gemeinsam mit den Handelsfirmen BILLA, MERKUR und BIPA unterstützte REWE International AG den Life Ball und ein besonderes Projekt der Vereinten Nationen. Der Erlös aus speziellen, dem Life Ball gewidmeten Life Ball Tragtaschen – die von den Handelsfirmen BILLA, MERKUR und BIPA individuell designed wurden – kam einem Projekt für Frauen in Kiew zugute. Insgesamt wurde eine Spendensumme von EUR 100.000 lukriert. Das Projekt bietet über 1.000 Mädchen und jungen Frauen einen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung wie auch zu HIV-Tests und darauffolgenden Behandlungen. Obwohl nicht weit von der österreichischen Grenze entfernt, ist es dennoch weitgehend unbekannt, dass die Ukraine europaweit die höchste Anzahl an HIV-positiven Personen aufweist und zusätzlich besonders schwerwiegend von der Wirtschaftskrise betroffen war. CliniClowns und Rote Nasen für ein Kinderlächeln Als Hauptsponsor der CliniClowns fördert MERKUR bereits seit über zehn Jahren die Lachtherapie für kranke Kinder. Zweimal pro Jahr finden Sammelaktionen durch die CliniClowns statt. Beim Verkauf der gebrandeten CliniClowns-MERKUR Einkaufstragtaschen gehen jeweils 10 Cent an die karitative Organisation. Auch der Handelsfirma ADEG liegt das Lachen von Kindern besonders am Herzen. Die Kooperation mit den Roten Nasen erzielt jedes Jahr eine Summe von EUR 15.000 und setzt sich aus zwei Säulen zusammen. Zum einen werden Spenden beim „RoteNasen-Lauf “ erlaufen (1 Euro pro gelaufenem Kilometer bei ca. 30 Veranstaltungen in ganz Österreich). Zum anderen kommt der Reinerlös des Verkaufs der „Roten Nasen“ an der Kassa der Organisation direkt zugute. nur einem gespendeten Euro konnte man sich einen 10-Prozent-Rabattgutschein für den nächsten Einkauf bei PENNY „verdienen“. Seit März 2009 wurden auf diese Weise bereits über EUR 300.000 gesammelt. Welche Kinderträume seit 2009 mit den Spenden von PENNY erfüllt wurden, ist auf der Homepage der Stiftung Kindertraum nachzulesen. Unterstützung der Stiftung Kindertraum BIPA stellte, anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Unternehmens, EUR 500.000 für soziale Projekte zur Verfügung und hilft damit österreichischen SchülerInnen beim Helfen. Startend mit Oktober 2010 konnten Schulklassen – von der 9. bis zur 13. Schulstufe – mithilfe von BIPA soziale Projekte in ihrem Umfeld planen, einreichen und schließlich realisieren. Was für viele Kinder bereits eine Selbstverständlichkeit darstellt, bleibt für andere ein unerfüllbarer Traum – wie zum Beispiel Urlaub am Meer. Gemeinsam mit der Stiftung Kindertraum rief die Handelsfirma PENNY im Jahr 2010 bereits zum dritten Mal zu einer Spendenaktion auf, die schwer kranken und behinderten Kindern ihren größten Herzenswunsch erfüllt. Mit Linktipp: www.kindertraum.at Das BIPA Schulprojekt Für eine Teilnahme am BIPA Schulprojekt hatten engagierte SchülerInnen zusammen mit einem betreuenden Lehrer die Möglichkeit, ihre Idee in Form einer Kurzbeschreibung ihres Projekts auf www.bipaschulprojekt.at hochzuladen. Für eine Projektrealisierung war es notwendig, möglichst viele „Likes“ auf der eigens ins Leben gerufenen Website zu sammeln. Ziel war es, dass die SchülerInnen selbst aktiv werden und in ihrem Umfeld (Freunde, Lehrer, Familien) UnterstützerInnen für ihr Projekt finden. Die Themen reichten von „Loslassen – Ausgestaltung der Verabschiedungsräume im Landesklinikum Krems“, „Weihnachten teilen“ bis „ASO Kids Band – aktives Musizieren mit (schwerst)behinderten Kindern“. Ende 2010 konnten bereits über 9.000 UnterstützerInnen und rund 30 eingereichte Projektideen sowie weitere 30 Projekte im Entwurfsmodus verzeichnet werden. Mit der Prämierung der Siegerprojekte im April 2011 startete die Verwirklichung der sozialen Hilfsprojekte. Gesellschaftliches Engagement 74 | 75 Die langjährige Partnerschaft mit der Caritas und deren Mutter-Kind-Häusern ist seit Jahren eine wichtige Säule im Sponsoring-Engagement von REWE International AG. Langjährige Kooperation mit der Caritas Eine Million Menschen in Österreich leben unter der Armutsgrenze oder sind gefährdet, in die Armut abzugleiten. Gerade Kinder und Jugendliche sind von einem erhöhten Armutsrisiko betroffen. Die langjährige Partnerschaft mit der Caritas und deren Mutter-Kind-Häusern ist seit Jahren eine wichtige Säule im Sponsoring-Engagement von REWE International AG. Im Jahr 2010 begann BIPA die Aktion „Spende ein Kinderlächeln“. In allen BIPA Filialen waren Geschichtenwertkarten für 365 Tage (Vor-)Lesevergnügen des österreichischen Schriftstellers Folke Tegetthoff erhältlich. Davon wurden 10 Euro pro Karte an insgesamt neun Caritas-Mutter-KindHäuser gespendet. Bereits seit dem Jahr 2007 unterstützt BILLA mit der Aktion Glückskind die Caritas. Mit dem Kauf eines Ja! Natürlich Joghurts mit dem Sondermotiv „Aktion Glückskind“ hatten die KundInnen von BILLA im Jahr 2010 die Möglichkeit, notleidende Kinder in Österreich mit je 30 Cent zu unterstützen. Im Jahr 2009 wurden mit der Aktion EUR 200.000 gespendet. 2010 erhöhte sich die Summe durch eine Kooperation von Unilever-Knorr Produkten auf EUR 250.000, die Einrichtungen zugute kamen – wie zum Beispiel den Sozialberatungsstellen, Mutter-Kind-Häusern oder Lerncafés der Caritas. Schulmaterialien, Nachhilfe oder gesunde Mahlzeiten wurden neben vielen weiteren Maßnahmen mit den Spendengeldern finanziert. Die „Hilfe für Kinder in Not“ bildete auch das Motto der Weihnachtsaktion im Jahr 2009. Hilfe für Flüchtlingskinder, der Hilfsfonds für Familien in Not, das Projekt „Taka Tuka“ oder einfach nur Spielmaterial – das Engagement der REWE International AG kennt viele Facetten. Das Ziel bleibt jedoch gleich: eine sinnvolle und schnelle Unterstützung für Betroffene sicherzustellen. Resümee und Ausblick Es gehört zum Selbstverständnis der REWE International AG, sich für gesellschaftliche und soziale Projekte einzusetzen. Der Konzern unterstützt zahlreiche Aktivitäten und Initiativen in den Bereichen Kultur, Soziales, Umwelt und Gesundheit. In ihrem gesellschaftlichen Engagement will sich REWE International AG vorrangig langfristig engagieren. Die Kooperationsdauer der in diesem Bereich durchgeführten Maßnahmen soll gesteigert und die eigenen Mitarbei­terInnen noch stärker für ein soziales Engagement begeistert werden. Besondere Aufmerksamkeit im Rahmen diverser Aktivitäten bekommen Kinder, für die eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig ist. Spaß an Lebensmitteln und Genuss, Tipps für richtiges Einkaufen und Kochen – all das soll den jungen KonsumentInnen nähergebracht werden. Kooperationen und Unterstützungen von Schulen werden ausgebaut werden. Neben der Ernährung spielt auch Bildung eine große Rolle in unserer Gesellschaft. Bildung zu fördern ist ein besonderes Anliegen der REWE International AG, das hinkünftig weiter fortgeführt und ausgebaut wird. FRANZ KÜBERL Präsident Caritas Österreich Als Caritas engagieren wir uns auf der ganzen Welt in konkreten Hilfsprojekten für Menschen in Not. Wir setzen uns aber auch weltweit für faire und gerechte Handelsbeziehungen und Arbeitsbedingungen ein, um das Leben von benachteiligten Menschen zu verbessern. Dazu brauchen wir auch starke Partner in der Wirtschaft. Die REWE International AG unterstützt unsere Projekte seit Jahren wie beispielsweise die beiden Jugendbeschäftigungsprojekte hke (Wien) und tagwerk (Graz) sowie ein Sozialzentrum für Erntehelfer in Südspanien. Weiters können wir durch unsere Kooperation im Rahmen des Projekts PRO PLANET gemeinsam gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Highlights im Berichtszeitraum: 1. Rund 4.500 neue Arbeitsplätze 2. Ausbau der Bio-Eigenmarken 3. Umstieg auf erneuerbare Energien n i t i e k g i t l a h h c a n ANTON pirkfellner Manager der REWE Group für internationale Märkte. Reist viel und gerne in Europa umher. Weniger um zu kontrollieren, sondern um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass alle Bio- und Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden. Jelena Tschechische Bio-Kuh. Stolz auf ihre Milch, und das zu Recht. Und darum ist die ganze REWE Group stolz auf Jelena und all ihre, auch internationalen Kolleginnen. Kapiteleinteilung 76 | 77 9 ländern unte r de mR ew e-b og en Michaela Vankova Tschechische Konsumentin, die sich bewusst und ausgewogen ernährt und dabei auf die Qualität von Bio-Produkten schwört. Besonders die biologische Milch von Kühen wie Jelena hat es ihr angetan. GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Länder unter dem REWE-Bogen REWE International AG ist nicht nur in Österreich aktiv, sondern auch in Italien und in Zentral- und Osteuropa. Bereits in den 90er-Jahren hat das Unternehmen damit begonnen, zu expandieren. Der Startschuss dafür erfolgte im Jahr 1990, als die ersten BILLA Filialen im Ausland eröffnet wurden. Heute ist REWE International AG mit dem Supermarkt-Format BILLA in Italien und in den sieben zentral- und osteuropäischen Ländern Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland, der Slowakei, der Tschechischen Republik und der Ukraine vertreten. Das Vollsortiment-Geschäft in diesen Ländern wird von Wiener Neudorf aus gesteuert. Auch mit BIPA ist das Unternehmen auf dem italienischen und kroatischen Markt aktiv. Rund 34.700 MitarbeiterInnen sind außerhalb Österreichs für REWE International AG tätig und erwirtschaften rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens.1 Ebenso wie am Heimmarkt ist es in Italien und in den CEE-Ländern Ziel der REWE International AG, sich unter den TopFrische-Supermärkten zu positionieren und diese Länder mit leistbaren sowie qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen. So bietet das Supermarktformat BILLA auf einer Verkaufsfläche von durchschnittlich 1.000 m² ein umfangreiches Angebot an Marken- und Diskont-Artikeln sowie Eigenmarken. Das Frische-Segment mit dem Fokus auf Feinkostspezialitäten, Backwaren, Obst- und Gemüseprodukten sowie Molkereierzeugnissen spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das in Selbstbedienung angebotene Fleisch- und Tiefkühlsortiment. 1 Stand per Ende 2010. Länderbericht 78 | 79 UNTER EINEM DACH. ERFOLGREICH IN EUROPA. Land Zahl der Märkte Vertriebslinien Anzahl der Märkte 2010 in den Ländern Bulgarien Italien Kroatien Rumänien Russland Slowakei Tschechien Ukraine 84 205 81 55 68 109 200 20 BILLA BILLA und BIPA BILLA und BIPA BILLA BILLA BILLA BILLA BILLA Erfolgreiche Geschäftsentwicklung Die Entwicklung der CEE-Länder sowie in Italien war in den letzten Jahren eine erfolgreiche und dynamische. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 verzeichnete REWE International AG nicht nur in Österreich positive Zahlen, auch in den übrigen, von Wiener Neudorf aus koordinierten Märkten war das Jahr erfolgreich – trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die Zahl der Beschäftigten wurde im Berichtszeitraum deutlich ausgebaut – um 4.495 auf insgesamt 34.743 MitarbeiterInnen. Insgesamt stieg der Umsatz in den Märkten in Italien sowie in Zentral- und Osteuropa um 3,44 Prozent (wechselkursbereinigt: 3,05 Prozent) auf EUR 4,8 Mrd. Besonders gut entwickelten sich einige Märkte Osteuropas – allen voran Russland. 2008 2009 2010 Länder Bruttoumsatz (in Mrd. EUR) 0,25 2,25 0,24 0,35 0,28 0,48 0,76 0,10 1 0,28 2,15 0,22 0,31 0,32 0,46 0,82 0,08 0,29 2,08 0,22 0,29 0,43 0,49 0,89 0,10 Bulgarien Italien1 Kroatien Rumänien Russland Slowakei Tschechien Ukraine I talien wird in der Bilanz der REWE International AG mit dem Vollsortiment (BILLA, BIPA) inklusive dem Diskont (PENNY) abgebildet, jener liegt in der operativen Verantwortung der REWE Group in Köln. Auch in Zukunft wird das Unternehmen seine europaweite Expansionsstrategie vorantreiben und vor allem durch die konsequente weitere Anhebung des Serviceniveaus in den Filialen in Italien und den CEE-Ländern seine Marktposition weiter ausbauen. Ein Leitbild für CEE und Italien Im Rahmen des groß angelegten Leitbildprozesses (siehe dazu Seite 13) wurde auch ein eigenes Leitbild für die CEE-Länder und Italien entwickelt. Eine international besetzte Arbeitsgruppe führte in mehreren Workshops und Feedbackschleifen diesen Entwicklungsprozess im Herbst 2009 durch. Beteiligt waren daran je zwei RepräsentantInnen pro Landesorganisation, VertreterInnen der REWE International AG, der jeweiligen Landesgeschäftsführung sowie der zuständige Vorstand, Janusz Kulik. Die – auch mit den Landesorganisationen koordinierten – Ergebnisse wurden schließlich dem Vorstand präsentiert und von diesem im Dezember 2009 verabschiedet. Das neue Leitbild der CEE-Länder und von Italien wurde anschließend in den Landesgesellschaften vorgestellt. Im Februar 2010 erfolgte der Roll-out, um allen MitarbeiterInnen die darin enthaltenen Leitsätze näher zu bringen. Auch das Feedback und die Meinung der MitarbeiterInnen in den Filialen waren gefragt. Aus diesem Grund wurde eine „Feedback Wall“ eingerichtet, wo Ideen und Anregungen der Belegschaft gesammelt wurden. Die besten Vorschläge wurden prämiert und flossen auch in die Bewertung eines Filialwettbewerbes ein. Die engagiertesten Filialen erhielten das Gütesiegel „Leitbildzertifizierte Filiale“. Die vier Säulen der Nachhal­tigkeit in Italien und den CEE-Ländern Die vier Säulen der Nachhaltigkeit – „Grüne Produkte“, „Energie, Klima und Umwelt“, „MitarbeiterInnen“ und „Gesellschaftliches Engagement“ – gelten für die gesamte REWE International AG, allerdings mit unterschiedlichen Entwicklungszielen. Um den Stakeholdern von REWE International AG einen Eindruck der Aktivitäten in CEE und Italien zu verschaffen, wird im Folgenden beispielhaft aufgezeigt, was in den unter­ schiedlichen Gesellschaften bereits umgesetzt wurde und in Zukunft geplant ist. Ausgehend von Wiener Neudorf werden die Aktivitäten in Österreich in den nächsten Jahren schrittweise auf alle Ländergesellschaften ausgedehnt. Länderreport Grüne Produkte Produktverantwortung steht auch über die Grenzen Österreichs hinweg im Zentrum des Handelns von REWE International AG. Das umfasst die Qualitätsansprüche der KundInnen ebenso wie die Bevölkerung über die Vorteile von nachhaltigen Produkten aufzuklären. Sì! Naturalmente Biologische Produkte in Italien? Ja! Natürlich – oder besser Sì! Naturalmente. Produkte mit dem bekannten Schriftzug sind auch in Italien seit 2001 fester Bestandteil des Sortiments von REWE International AG. Nach­haltiges Wirtschaften im Einklang mit der Natur, Regionalität, Vielfalt – und natürlich bester Geschmack. Diese Philosophie begleitet alle Bio-Produkte, egal in welchem Land sie verkauft werden. Mit kontinuierlichen Zuwächsen und einem Umsatz von ca. EUR 7,6 Mio. im Jahr 2010 ist die Marke Sì! Naturalmente in Italien sehr erfolgreich. Die ständige Erweiterung der Produktpalette erfolgte Ende des Jahres 2010 beispielsweise durch Bio-Rindfleisch. Bereits drei Produkte wurden zusätzlich zur Bio-Zertifizierung nach den Kriterien des fairen Handels ausgezeichnet. Es liegt zudem in der Verantwortung eines nachhaltig agierenden Unternehmens, Produkte aus wirtschaftlich schwächeren Regionen ins Sortiment aufzunehmen. Damit leistet REWE International AG einen Beitrag zu einem nachhaltigen Wachstum in allen Ländern, in denen das Unternehmen operiert. Qualität sichern Qualität ist die wichtigste Voraussetzung für ein Produkt in den Handelsfirmen von REWE International AG. Dazu zählt auch die absolute Frische und Sicherheit der Lebensmittel – dies zählt zu den wichtigsten Eckpfeilern, um weiterhin im Wettbewerb bestehen zu können. Aus diesem Grund hat REWE International AG beschlossen, konzernweite Mindestkriterien für das Qualitätsmanagement festzulegen, die von der Organisation bis zur Logistik Anwendung finden. Außerdem werden darin Abläufe, wie zum Beispiel Prozessbeschreibungen für die Produktkontrolle oder öffentliche Rückrufszenarien, definiert. Diese Standards wurden bereits in Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Bulgarien und Italien eingeführt. Auf diese Weise wird die Vernetzung der unterschiedlichen Länder in Bezug auf das Qualitätsmanagement sichergestellt und der Erfahrungsaustausch gefördert. Der Mindeststandard soll künftig in allen Ländern von REWE International AG implementiert werden. Pro Land gibt es eine Leitungsposition für das Qualitätsmanagement, die den Länderbericht 80 | 81 In der Tschechischen Republik ist seit 2009 die Eigenmarke NaŠe Bio auf Erfolgskurs. Das Sortiment umfasst derzeit rund 150 Produkte. Kontakt zu Behörden sicherstellt, regelmäßige Audits durchführt, die MitarbeiterInnen regelmäßig für das Qualitätsmanagement schult und insgesamt die Lebensmittelsicherheit – unter Einhaltung der nationalen Gesetze sowie des Standards der REWE International AG – im Land gewährleistet. Biologische und regionale Produkte Das steigende Bewusstsein für biologische Lebensmittel ist nicht nur in Österreich ein wichtiger Trend. Ein breites Sortiment an biologischen Produkten von REWE International AG ist neben Italien mittlerweile auch in Tschechien und der Slowakei zu finden. Seit 2009 ist die Eigenmarke Naše Bio auf Erfolgskurs. Das Sortiment umfasst derzeit rund 150 Produkte in Tschechien, die einen Anteil von 0,7 Prozent des gesamten Umsatzes ausmachen. Zusätzlich sind 100 weitere Produkte mit einer Bio-Auszeichnung im Sortiment. Insgesamt konnte der Anteil biologischer Lebensmittel am Gesamtsortiment der tschechischen BILLA Filialen in den Jahren 2009 bis 2010 um 48 Prozent gesteigert werden. Neben biologischen Produkten steht Regionalität bei den KundInnen hoch im Kurs. Verkürzte Transportwege und insbesondere die Unterstützung abgelegener und wirtschaftlich benachteiligter Gebiete geben wichtige Impulse für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion. Deshalb wird in allen Ländern von REWE International AG der Fokus verstärkt auf regionale Lebensmittel gelegt. Die tschechische Herkunftsgarantie für Fleisch gewährleistet beispielsweise, dass in den BILLA Filialen in Tschechien nur Fleisch verkauft wird, dessen Wertschöpfung ausschließlich in Tschechien lukriert wurde. Mit der Fleisch-Eigenmarke Vocilka wird in Zukunft ein weiterer Schwerpunkt der regionalen Verantwortung von REWE International AG geschaffen. Um auch das Bewusstsein für nachhaltige Produkte in allen Handelsfirmen sicherzustellen, werden unterschiedliche Maßnahmen getroffen. So wird beispielsweise in Italien das Angebot an umweltfreundlichen Produkten im Rahmen des Treueprogramms gefördert. Länderreport Energie, Klima und Umwelt Testfilialen in der Ukraine und Bulgarien: Weniger Energieverbrauch Bis zu 22 Prozent Einsparung des Gesamtenergieverbrauchs dank neuer Gebäudetechnik – dieses Ergebnis brachten zwei Testfilialen in der Ukraine und in Bulgarien, die 2010 eröffnet wurden. Das neue Konzept basiert auf zwei Hauptkomponenten: einer Kühlanlage und einer zentralen Gebäudetechniksteuerung. Die innovative Kühltechnik gewährleistet die Kühlung der Verkaufsware, aber auch gleichzeitig die Heizung bzw. Klimatisierung des Gebäudes sowie eine vollautomatische Belüftung mit Wärmerückgewinnung. Durch eine Zentralsteuerung wird eine erhebliche Steigerung der Gesamteffizienz erreicht. Gegenüber herkömmlichen Supermarktfilialen kommt es neben der Energieeinsparung durch den Einsatz eines neuen Kältemittels auch zu einer massiven Reduktion der CO2Emissionen. Energieeffizienz erhöhen, Emissionen reduzieren und Ressourcen schonen – diese drei Ziele stehen im Fokus der Umwelt- und Klimastrategie der Ländergesellschaften. Wie bereits im ersten „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ angekündigt, werden viele Aktivitäten, Initiativen und Projekte, die in Österreich bereits erfolgreich umgesetzt wurden, schrittweise auf die Tochterunternehmen in Italien und in den zentral- und osteuropäischen Ländern ausgedehnt. Dabei müssen die länderspezifischen Voraussetzungen berücksichtigt werden, da hier unterschiedliche Niveaus im Umweltund Klimaschutz bestehen. Umso wichtiger ist es für ein international agierendes Unternehmen wie REWE International AG, ihr Know-how und ihre Ressourcen in diesem Bereich einzubringen. Die zahlreichen Aktivitäten im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes werden Länderbericht 82 | 83 Seit 2010 werden in Italien alle Filialen zu 100 Prozent und in der Tschechischen Republik derzeit zu 28,4 Prozent mit Energie aus zertifizierten, erneuerbaren Quellen versorgt. hier in einem kurzen Überblick zusammengefasst. Ressourcen und Energie schonen Wenn in Tschechien und der Slowakei die Kühlvitrinen mit Türen ausgestattet werden, in Kroatien ein Kontrollsystem zur Überwachung des Energieverbrauchs implementiert wird, in allen Ländern LED-Beleuchtung großflächig eingesetzt wird und in Russland, der Ukraine und Italien vermehrt Bewegungssensoren und vor allem gewerbliche Kälteanlagen nach dem aktuellsten Stand der Technik eingebaut werden – dann stehen alle Zeichen auf Energieeffizienz. Es sind zahlreiche kleine und große Projekte, die in Italien und den CEE-Ländern bereits umgesetzt worden sind und noch durchgeführt werden. In Summe ergeben sie eine beachtliche Einsparung wertvoller Energie und Ressourcen. Durch Energieeffizienzmaßnahmen konnten in Italien von 2009 auf 2010 rund 6,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs eingespart werden – in der Slowakei waren es rund drei Prozent. Da mehr als die Hälfte der CO2Emissionen des Unternehmens auf den Stromverbrauch zurückgehen, spielt die Erhöhung der Energieeffizienz aus der Sicht von ökologischer Vorsorge genauso wie aus ökonomischer Sicht eine zentrale Rolle. Moderne Technologien gepaart mit Verfahren, die jede vermeidbare Kilowattstunde für Licht, Heizung oder Kühlung einsparen – das ist der Kern des Energieeffizienzmanagements, das konzernweit vorangetrieben wird. Maßnahmen in der Gebäudetechnik zeigen schnelle und effektive Wirkung, wie an den beiden Pilotfilialen in der Ukraine und in Bulgarien – die um 22 Prozent weniger Energie als herkömmliche Filialen benötigen – gezeigt wird. Erneuerbare Energien Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist ein klares Ziel von REWE International AG. In Österreich wurde dieser Wechsel bereits 2008 vollzogen. Seit 2010 werden auch in Italien alle Filialen zu 100 Prozent und in der Tschechischen Republik derzeit zu 28,4 Prozent mit Energie aus zertifizierten, erneuerbaren Quellen versorgt. Mobilität Mobilität ist für ein international agierendes Unternehmen mit MitarbeiterInnen in neun verschiedenen Ländern und der Muttergesellschaft in Deutschland ein zentrales Thema. Um den CO2-Ausstoß zu minimieren, wurde 2009 das Videokonferenzsystem ausgebaut. Dadurch soll gewährleistet werden, dass bei gleichbleibendem Kommunikationslevel mit den KollegInnen in den diversen Ländern die Reisekosten, und damit vor allem der Flugaufwand, gesenkt werden. Die Minimierung der Flüge resultiert in einem verminderten CO2Ausstoß. Logistik Eine effiziente und klimaschonende Logistik wird auch in den Ländergesellschaften forciert. Die in Österreich bewährten CO2-sparenden Mehrweggebinde für die Obst- und Gemüsebelieferung wurden bereits 2009 auch in der Slowakei eingeführt. Mit der Errichtung von weiteren Lagerstandorten können zusätzliche Transportkilometer und damit Ressourcen eingespart werden. Im Juni 2010 wurde im bulgarischen Elin Pelin ein Lagerstandort für die zentrale Belieferung von Trockensortiment in Betrieb genommen. Für 2011 sind weitere Zentrallagerstandorte u. a. in der Slowakei, Rumänien, Russland und der Ukraine geplant. Länderreport MitarbeiterInnen Mitarbeiter­ zufriedenheitsanalyse: MitarbeiterInnen binden Ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem die MitarbeiterInnen zufrieden sind, ist das Ziel von REWE International AG. Daher nimmt das Unternehmen die Anliegen und Bedürfnisse der MitarbeiterInnen sehr ernst. Die Mitarbeiterzufriedenheitsanalyse, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird, gibt Aufschluss darüber, welche Bedürfnisse die einzelnen MitarbeiterInnen haben, wodurch entsprechende Maßnahmen getroffen werden können. 2011 wird die Befragung erneut durchgeführt. Und auch wenn MitarbeiterInnen das Unternehmen verlassen, werden die Gründe dafür mittlerweile mittels Austrittsinterviews analysiert und konkrete Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen, MitarbeiterInnen zu motivieren und zu fördern, ist eine Herausforderung für die gesamte REWE International AG. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber hat es REWE International AG in den Märkten Italien, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland, der Slowakei, der Tschechischen Republik und der Ukraine trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation in den letzten Jahren geschafft, tausende zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. In den Jahren 2008 bis 2010 stieg die Zahl der Beschäftigten in Italien sowie Zentral- und Osteuropa um rund 4.400 MitarbeiterInnen auf über 34.700 Personen an. Dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Die Verantwortung und Rolle von REWE International AG als Arbeitgeber in den Regionen erlangt dadurch eine neue Dimension. Unter der Vision „Shaping life beyond all expectations“ wurde in allen Ländern das gemeinsame Leitbild für BILLA in CEE und Italien implementiert und erste Maßnahmen umgesetzt. Beispielsweise wurden die Mitarbeiter in CEE und in Italien mittels 2008 2009 2010 Länder MitarbeiterInnenzahl in den CEE-Ländern und Italien 8.600 21.648 8.756 21.804 8.800 Italien 25.943 Zentral- und Osteuropa Länderbericht 84 | 85 Trotz Wirtschaftskrise stieg von 2008 bis 2010 die Zahl der Beschäftigten in Italien, Zentralund Osteuropa um rund 4.400 MitarbeiterInnen auf über 34.700 Personen an. einer Leitbild-Wand befragt, welche Verbesserungsmöglichkeiten sie sehen, um das Leitbild täglich zu leben. Wir lernen somit täglich von unseren MitarbeiterInnen und setzen kontinuierlich unsere Vision um. Karrieren planen und standardisieren Bei REWE International AG stand die Schaffung von qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen und eines einheitlichen Schulungskonzeptes mit standardisierten Trainingsplänen für die MitarbeiterInnen in den Filialen in Italien sowie Zentral- und Osteuropa in den letzten zwei Jahren besonders im Fokus. Die Karriere- und Nachfolgeplanung ist genauso wie in Österreich ein weiterer Schwerpunkt in CEE und Italien. Um eine nachhaltige Karriere- und Nachfolgeplanung für die Führungspositionen in den Landesorganisationen sicherzustellen, wurden im Jahr 2010 die ersten beiden – und bis Anfang 2011 die dritte Führungsebene – der Zentrale sowie alle FilialleiterInnen in den Prozess der Gestaltung mit einbezogen. Institutionalisierte Mitarbeitergespräche werden in den nächsten Jahren auf alle MitarbeiterInnen ausgedehnt. Gesundheit und Sicherheit Zur Förderung der Gesundheit der MitarbeiterInnen gibt es in den einzelnen Ländern unterschiedliche Projekte und Maßnahmen. Von Vorsorgeuntersuchungen für Führungskräfte bis zu Gesundheitstagen nimmt das Thema Gesundheit auch über die Grenzen Österreichs hinaus eine wichtige Stellung im Engagement der REWE International AG ein. Einmal im Jahr steht beispielsweise bei der BILLA Zentrale in Tschechien mit dem Gesundheitstag alles im Zeichen von Wohlbefinden und Gesundheit. Um für die Herausforderungen des täglichen Arbeitsalltags gerüstet zu sein, werden unter anderem Grippeimpfungen angeboten. Arbeitssicherheit wird ebenfalls an allen Standorten der REWE International AG großgeschrieben. Gute Ergebnisse zum Thema Sicherheit konnten etwa in Bulgarien erzielt werden. Hier wurden 141 Prozent mehr Sicherheitstrainings als im Jahr 2009 durchgeführt, die Anzahl der Arbeitsunfälle im Zeitraum von 2009 bis 2010 wurde parallel dazu um über 65 Prozent gesenkt. Länderreport Gesellschaft Gesellschaftliche Verantwortung gehört in allen Märkten von REWE International AG zur Nachhaltigkeitsstrategie. Einerseits erhält der Versorgungsauftrag eines Lebensmittelhändlers eine weitreichende regionale Bedeutung über die Grenzen von Österreich hinaus. Die regionale Produktion wird mit der Eigenmarken-Strategie in Italien und CEE besonders gefördert. Naše Bio in Tschechien, der Slowakei sowie andere erfolgreiche Eigenmarken von REWE International AG in CEE und Italzen unterstützen die lokale Industrie. Andererseits hat soziales Sponsoring einen hohen Stellenwert für die Gesellschaft. Kooperation von BILLA mit dem SOS-Kinderdorf in Bulgarien Eisige Temperaturen gehören zum winterlichen Alltag in Bulgarien. Doch 2010 konnten 150 Kinder in den SOS-Kinderdörfern Tryavna und Dren besonders warme Weihnachtsferien genießen, denn die zwei Institutionen bekamen durch eine Aktion von BILLA insgesamt über EUR 25.000 zur Deckung der Heizkosten. Anlässlich des zehnten Geburtstages von BILLA in Bulgarien startete die Handelskette diese besondere Kampagne in der Weihnachtszeit. Die Einnahmen wurden dabei durch einen Prozentsatz beim Verkauf der Einkaufstaschen in den 84 Filialen in Bulgarien lukriert. Soziales Engagement für die Gesellschaft Soziales Engagement hat in allen Ländern von REWE International AG Tradition, ist jedoch gerade in Ost- und Zentraleuropa noch einmal von besonderem Stellenwert für die Gesellschaft. Das Engagement von BILLA in Italien und CEE ist seit Beginn an sehr vielfältig. Die zahlreichen Initiativen, Kampagnen und Projekte reichen von der Unterstützung mit Nahrungsmitteln für Kinderheime bis zur Länderbericht 86 | 87 Die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens wird zunehmend durch dessen gesellschaftliche Verantwortung bestimmt. Durch ihr Engagement setzt REWE International AG über Österreich hinaus Maßstäbe. Resümee und Ausblick Finanzierungshilfe für den Bau eines Knochenmarkstransplantationszentrums in der Ukraine. Die Schwerpunkte „Gesundheit“ und „Kinder“ liegen REWE International AG besonders am Herzen, wodurch viele der Sponsoringaktivitäten diese Themenbereiche abdecken. Ein Projekt von BILLA Rumänien gemeinsam mit einer NGO, bei dem Kinder für das Thema gesunde Ernährung sensibilisiert werden, ist ein Beispiel der Kombination beider Handlungsfelder. Rund um die Moldau war im Juni 2010 besonderes Engagement gefragt: Sowohl BILLA in Rumänien als auch der Slowakei unterstützten gemeinsam mit karitativen Organisationen viele hundert Menschen mit Nahrungsmitteln oder finanzieller Hilfe, die durch die verheerenden Hochwässer beeinträchtigt oder gar heimatlos wurden. Projekt mit der rumänischen Organisation „Patriarchie“ „Masa Bucuriei – Tisch der Freude“ Noch haltbare, aber mit kleinen Verpackungsmängeln versehene Lebensmittel an karitative Kantinen zu spenden, ist für REWE International AG auch in den Ländergesellschaften wichtig. VertreterInnen der Organisation „Patriarchie“ sammeln Lebensmittel, wie zum Beispiel Konserven mit kleinen Dellen, in allen Filialen in Bukarest und Ploiesti ein und liefern sie an Sozialkantinen. Das im Jahr 2009 gemeinsam mit der rumänischen Organisation „Patriarchie“ gestartete Projekt hat im Jahr 2010 Waren im Wert von über EUR 26.000 an Bedürftige ausgeliefert. Neben der konzernweiten dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung, haben sich auch die sozialen und ökologischen Aktivitäten und Standards von REWE International AG in Italien sowie in Zentral- und Osteuropa in den letzten Jahren weiterentwickelt. Ziel wird es demnach in Zukunft sein, den steigenden Anforderungen an das Unternehmen gerecht zu werden und ein nachhaltiges Wachstum in allen Ländergesellschaften sicherzustellen. Aus diesem Grund werden weitere Aktivitäten in den vier Säulen der Nachhaltigkeit schrittweise in allen Ländergesellschaften etabliert. Eine einheitliche Datenerfassung wird – neben der unterschiedlichen Entwicklung in den einzelnen Regionen – dabei künftig eine der zentralen Herausforderungen darstellen. GRI-INDEX. Die REWE Group hat den Anspruch, die eigenen Leistungen kontinuierlich gemäß nachhaltigen Kriterien zu messen und zu bewerten. Um die Daten vergleichbar und transparent aufzubereiten, orientiert sich das Unternehmen an den Leistungsindikatoren der Global Reporting Initiative (GRI). Die vorliegenden Ergebnisse beziehen sich in erster Linie auf den österreichischen Markt. Der folgende Index gibt einen Überblick über sämtliche GRI-Indikatoren (G3). G 3 Code Inhalt nach GRI Seite Kennzahlen Wirtschaft G 3 Code Inhalt nach GRI EC 1 Direkter generierter und verteilter ökonomischer Wert 3, 14f., 79 EC 2 Finanzielle Folgen, Risiken und Chancen des Klimawandels für die Aktivitäten der Organisation 48 ff. EC 3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen 60 ff., 84f. EC 4 Bedeutende finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand n.b. Marktpräsenz EC 5 Eintrittsgehälter im Vergleich zum lokalen Mindestlohn 60 EC 6 Geschäftspolitik und Ausgaben bezüglich lokaler Lieferanten 27, 34ff., 81 Einstellung von lokalem Personal/ Anteil bei leitenden Angestellten Personal wird in allen Ländern, wenn möglich, aus der näheren Umgebung rekrutiert 1 Strategie und Analyse 1.1 Stellungnahme des höchsten Entscheidungsträgers 7 1.2 Darstellung der Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Nachhaltigkeit 7, 22ff., 48 EC 7 2 Unternehmensprofil 2.1 Name der Organisation 12 2.2 Marken, Produkte und Dienstleistungen 16 ff. 2.3 Organisationsstruktur 15ff. 2.4 Hauptsitz der Organisation 12 2.5 Länder der Geschäftstätigkeit 12, 78 2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform 15ff., 78f. 2.7 Märkte 12, 78 2.8 Größe der Organisation 12 ff., 78f. 2.9 Veränderungen der Größe, Struktur oder Eigentümerverhältnisse 12 ff., 78f. 2.10 Auszeichnungen 22, 90 Indirekte ökonomische Auswirkungen EC 8 Investitionen in öffentliche Infrastruktur und Gemeinwesen 14f., 34ff., 68ff., 78ff. EC 9 Art und Umfang indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen 36ff., 55, 78ff. Kennzahlen Umwelt G 3 Code 3 Berichtsparameter Seite Ökonomische Leistung Inhalt nach GRI Seite 3.1 Berichtszeitraum 26 Materialien 3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts 7, 26 EN 1 Verwendete Materialien nach Gewicht oder Volumen n.b. 3.3 Berichtszyklus 26 EN 2 Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz n.b. 3.4 AnsprechpartnerInnen 91 Energie 3.5 Vorgehensweise bei der Bestimmung des Berichtsinhalts 26f. 3.6 Berichtsgrenze 26f., 88f. EN 3 EN 4 Direkter und indirekter Energieverbrauch nach Primärquellen 3, 48ff., 82f. 3.7 Beschränkungen des Berichtsumfanges 26f., 88f. EN 5 Energieeinsparungen durch Effizienzsteigerungen 48ff., 82f. 3.8 Joint Ventures, Töchter, Outsourcing 15ff. EN 6 48ff., 82f. 3.9 Datenerfassung 22ff. Initiativen zur Erstellung energieeffizienter oder auf erneuerbarer Energie basierender Produkte 3.10 Neue Darstellung von Informationen aus alten Berichten 26f. EN 7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs 48ff., 82f. 3.11 Veränderungen des Umfangs, der Berichtsgrenzen oder Messmethoden 24ff., 88f. EN 8 Wasserverbrauch n.b. 3.12 GRI Content Index 88 f. EN 9 Auswirkungen des Wasserverbrauchs n.b. 3.13 Bestätigung durch externe Begutachtung n.r. EN 10 Wiederaufbereitetes und weiterverwendetes Wasser n.r. 4 Governance, Verpflichtungen und Engagement Wasser Biodiversität Governance-Strukturen und Managementsysteme EN 11 Ort und Größe von Grundstücken in und um Gebieten mit hohem Biodiversitätswert Keine Grundstücke in und um Gebieten mit hohem Biodiver­ sitätswert EN 12 Auswirkungen auf die Biodiversität in und um Gebieten mit hohem Biodiversitätswert 36 ff. EN 13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume 42f. NHB Group* 48 EN 14 Strategien zum Schutz der Biodiversität 34ff. Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten im Vorstand Regelmäßige Ressortleitermeetings EN 15 Vom Aussterben bedrohte Arten, die in Gebieten leben, in denen eine Geschäftstätigkeit vorliegt 40f., 42f. 4.7 Qualifikation der Vorstandsmitglieder 15, 24f. Direkte, indirekte und andere relevante Treibhausgasemissionen 3, 48ff., 82f. 4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes und Prinzipien 12ff., 14, 34ff., 68, 78, 84 EN 16 EN 17 EN 18 Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen 48 ff., 82f. EN 19 Emissionen ozonabbauender Substanzen 51 4.9 Verfahren des Vorstands zur Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung 25f. EN 20 NOx, SOx und andere wichtige Luftemissionen 51 4.10 Verfahren zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung des Vorstands 24ff. EN 21 Abwassermenge insgesamt n.b. 4.11 Vorsorgeprinzip 22ff., 34ff. EN 22 Abfallmenge insgesamt 3, 55f. 4.12 Externe Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen 28ff., 34ff., 65, 68ff., 86f. EN 23 Größere Freisetzung von Substanzen aufgrund von Unfällen und Vorfällen 4.13 Mitgliedschaften 34ff., 55, 63, 68ff, 86f. Es sind keine wesentlichen Freisetzungen im Berichtszeitraum bekannt 4.14 Stakeholder-Gruppen 28 EN 24 Gefährliche Abfälle nach der Basler Konvention n.r. 4.15 Auswahl der Stakeholder-Gruppen 28f f. EN 25 Auswirkungen von Abwasser auf die Biodiversität n.r. 4.16 Einbeziehung von Stakeholder-Gruppen 23, 28ff. Produkte und Dienstleistungen 4.17 Fragen und Bedenken von Stakeholdern 28ff. EN 26 34ff., 48ff. Managementansätze zu den Kategorien Ökonomie, Ökologie und Soziales Maßnahmen zur Reduktion von Umweltbelastungen durch Produkte und Dienstleistungen 5 24f. EN 27 Wiederverwendetes oder recyceltes Verpackungsmaterial n.b. 4.1 Führungsstruktur der Organisation 15 4.2 Angabe, ob der Vorstandsvorsitzende gleichzeitig Geschäftsführer ist 15 4.3 Unabhängige Mitglieder des höchsten Leitungsorgans NHB Group* 24 4.4 Mechanismen für Empfehlungen von Aktionären und MitarbeiterInnen an den Vorstand n.r. 4.5 Kopplung der Vorstandsvergütung an die Unternehmensleistung 4.6 Emissionen, Abwasser und Abfall GRI-Index 88 | 89 G 3 Code Inhalt nach GRI Seite Gesetzeskonformität EN 28 Es sind keine wesentlichen Umweltverstöße im Berichtszeitraum bekannt Bußgelder und Strafen für die Nichteinhaltung gesetzlicher Umweltregelungen HR 5 Seite Umweltbelastungen durch den Transport von Produkten, Materialien und MitarbeiterInnen Gewährleistung des Rechts auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen In Österreich gesetzlich geregelt, 34f. Kinderarbeit HR 6 Geschäftstätigkeiten mit Risiken der Kinderarbeit 48 ff. In Österreich gesetzlich geregelt, 34f., 38f. Zwangsarbeit und Arbeitsverpflichtung Umweltschutzausgaben und -investitionen insgesamt EN 30 Inhalt nach GRI Gewerkschaftsfreiheit und Tarifverhandlungen Transport EN 29 G 3 Code 34ff., 48ff. Umweltschutzausgeben und -investitionen HR 7 Geschäftstätigkeiten mit Risiken der Zwangsarbeit oder Arbeitsverpflichtung In Österreich gesetzlich geregelt, 34f. Sicherheitspraktiken HR 8 Menschenrechtstraining für Sicherheitspersonal 68 Rechte der indigenen Bevölkerung Kennzahlen Soziales / Gesellschaft G 3 Code HR 9 Inhalt nach GRI Verletzungen der Rechte der indigenen Bevölkerung und ergriffene Gegenmaßnahmen Seite Arbeitspraxis und Arbeitsqualität Gesellschaft Beschäftigung Beziehungen zur Gemeinde LA 1 Anzahl von MitarbeiterInnen 3, 60, 78, 84 LA 2 Fluktuation 61 LA 3 n.r. 61ff., 84f. Betriebliche Leistungen für Vollzeitbeschäftigte Beziehung zwischen Arbeitnehmern und dem Management LA 4 MitarbeiterInnen mit Kollektivvereinbarungen In Österreich gesetzlich geregelt LA 5 Mindestzeitraum für die Ankündigung operationaler Veränderungen NHB Group* 128 SO 1 Regelung der Auswirkungen von Geschäftstätigkeiten auf das Gemeinwesen 68ff. Bestechung und Korruption SO 2 Untersuchung der Geschäftseinheiten auf Korruptionsrisiken 34f., 68 SO 3 Training gegen Korruption 68 SO 4 Korruptionsfälle und ergriffene Maßnahmen Keine Korruptionsfälle im Berichtszeitraum Politische Unterstützungen Gesundheit und Sicherheit SO 5 Politisches Engagement und Lobbying 29f. SO 6 Gesamtwert von Zuwendungen an Parteien, Politiker und damit verbundenen Einrichtungen Keine Zuwendungen im Berichtszeitraum SO 7 Klagen aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten oder Kartell- und Monopolbildung n. b. LA 6 Anteil der MitarbeiterInnen, die in Sicherheitsund Gesundheitskomitees vertreten sind 64 LA 7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle 2010: Bezahlter Krankenstand 3,4 % LA 8 Schulungs- und Bewusstseinsbildungsmaßnahmen in Bezug auf ernste Krankheiten 63f., 84f. LA 9 Einbindung von Sicherheit und Gesundheit in Tarifverträgen In Österreich gesetzlich geregelt SO 8 Einhaltung von Gesetzesvorschriften Bußgelder und Strafen wegen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften Aus- und Weiterbildung n. b. Produktverantwortung LA 10 Durchschnittliche Anzahl an Trainingsstunden, Investitionen in Aus- und Weiterbildung 61ff., 84f. Kundengesundheit und -sicherheit LA 11 Programme für Wissensmanagement, lebenslanges Lernen und den Übergang vom Berufsleben in die Pension 61ff. PR 1 Bewertung der Auswirkungen von Produkten auf Gesundheit und Sicherheit 34ff., 68ff., 80f. LA 12 Feedback an MitarbeiterInnen bezüglich Ihrer Leistung und Karriereentwicklung 61, 85 PR 2 Verstöße gegen Vorschriften bezüglich der Auswirkungen von Produkten auf Gesundheit und Sicherheit Keine Verstöße im Berichtszeitraum Vielfalt und Chancen LA 13 Zusammensetzung der Unternehmensführung und der Belegschaft nach Geschlecht, Altersgruppe und Minderheiten 15, 60 Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen LA 14 Lohnverhältnis zwischen Männern und Frauen 60 PR 3 Art der Informationen zu Produkten und Dienstleistungen und Anteil der Produkte, die davon betroffen sind 34ff., 68ff., 80f. PR 4 Verstöße gegen Kennzeichnungspflicht n. b. PR 5 Kundenzufriedenheit (Praktiken, Ergebnisse von Umfragen) 68f. Menschenrechte Werbung Investitions- und Beschaffungspraktiken HR 1 Überprüfung der Menschenrechte in wichtigen Investitionsverträgen 27, 34f. PR 6 Einhaltung von Gesetzen, Standards und freiwilligen Verhaltensregeln zur Marketingkommunikation NHB Group* 82 HR 2 Überprüfung der Lieferanten und Subunternehmer hinsichtlich der Beachtung und Wahrung der Menschenrechte 27, 34f. PR 7 Verstöße gegen Vorschriften und freiwillige Verhaltensregeln zur Marketingkommunikation n. b. HR 3 Schulung zu Menschenrechten 68 Schutz der Privatsphäre Keine Vorfälle im Berichts­ zeitraum PR 8 Gleichbehandlung HR 4 Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen umfassend dargestellt partiell dargestellt nicht berichtet Keine Verstöße im Berichtszeitraum Einhaltung von Gesetzesvorschriften PR 9 * REWE Group Nachhaltigkeitsbericht 2010 n.b. nicht berichtet n. r. nicht relevant Beschwerden in Bezug auf Verletzung des Schutzes von Kundendaten nicht relevant für eine Berichterstattung Sanktionen wegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen EC 1 Kernindikatoren EC 5 zusätzliche Indikatoren Keine Verstöße im Berichtszeitraum GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Grundlagen der Berichterstattung. Der vorliegende Lagebericht zur Nachhaltigkeit richtet sich an alle internen und externen Stakeholder der REWE International AG und soll einen Einblick in die ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Anliegen und Herausforderungen geben. Abgebildet wird der Zeitraum 2009 bis 2010. Die nächste Berichterstattung ist für 2013 geplant. Der Lagebericht zur Nachhaltigkeit orientiert sich an den Sustainability Reporting Guidelines G3 der Global Reporting Initiative (www.globalreporting.org), die Indikatoren zu den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit vorgeben – Ökonomie, Ökologie und Soziales. Auszeichnungen (Auszug). Umweltzeichen des Lebensministeriums für das Werbestudio Marian (2010) Charta des österreichischen Netzwerks für betriebliche Gesundheitsförderung (2010) Staatliches Gütezeichen „berufundfamilie“ (2010) ÖGUT – Monika-Polster-Preis für Ressourcen- und Energieeffizienz-Programm der REWE International AG (2010) Helios 2010 – Energieeffizienzpreis des Landes Niederösterreich Klima:aktiv – mehrfache Auszeichnung für Gebäudetechnik und Mobilität (2009, 2010) Anhang 90 | 91 ANHANG. Grundlagen. Auszeichnungen. ANSPRECHPARTNERINNEN. Impressum. Ansprechpartnerinnen. Tanja Dietrich-Hübner Nachhaltigkeit REWE International AG Industriezentrum NÖ-Süd 2355 Wiener Neudorf E-Mail: [email protected] Corinna Tinkler Unternehmenskommunikation REWE International AG Industriezentrum NÖ-Süd 2355 Wiener Neudorf E-Mail: [email protected] Impressum. Herausgeber REWE International AG Industriezentrum NÖ-Süd 2355 Wiener Neudorf Inhaltliche Beratung brainbows gmbh Köllnerhofgasse 6/3/10 1010 Wien Redaktion Tanja Dietrich-Hübner, REWE International AG Corinna Tinkler, REWE International AG Isabelle Kober, brainbows gmbh Konzept, Grafik und Druckvorstufe Demner, Merlicek & Bergmann Werbeges.m.b.H. Lehárgasse 9 –11 1060 Wien Abschließend noch eine Bitte. Wir haben versucht, diesen Nachhaltigkeitsbericht so nachhaltig wie möglich zu gestalten und ihn deshalb in einer geringen Auflage gedruckt. Sollten Sie diesen Bericht ausreichend studiert haben, würden wir Sie im Namen der Nachhaltigkeit bitten, die Informationen zu teilen und an Interessierte weiterzugeben. Vielen Dank! GEMEINSAM AN MORGEN DENKEN DIE NACHHALTIGKEITSINITIATIVE DER REWE GROUP Anhang 92 | 93 DIESER PLATZ IST FÜR SIE RESERVIERT. RAUM FÜR PERSÖNLICHE ANMERKUNGEN UND NOTIZEN. REWE International AG Industriezentrum NÖ-Süd, 2355 Wiener Neudorf [email protected] www.rewe-group.at