Projektpraktikum Bau einer elektrischen Feldmühle im Zuge des Anfängerpraktikums 2013 Niklas Luhmann & Florian Franz & Daniel Gerz Universität Konstanz 15. Oktober 2013 Betreut durch Thomas Lorenz, Bernd-Uwe Runge und Marcel Wunram Inspiriert von: Amateur Scientist [AS] Inhaltsverzeichnis 1 2 3 4 Einleitung Theorie Das elektrostatische Feld der Erde 2.2 Funktionsweise der Elektrofeldmühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2.3 Physikalische Betrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2.4 Operationsverstärker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.4.1 4 typische OP-Schaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Versuchsaufbau 1 5 3.1 Mechanischer Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3.2 Signalverarbeitung 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Grundidee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3.2.2 Bauteile und deren Besonderheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3.2.3 Einstellmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Auswertung und Analyse 4.2 4.3 6 1 2.1 4.1 5 1 10 Vermessung erwarteter linearen Gröÿen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 4.1.1 Frequenzabhängigkeit 10 4.1.2 Feldabhängigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Auösungsvermögen der Feldmühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 4.2.1 Faktorermittlung für 3,2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 4.2.2 Faktorermitllung für 3,3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Langzeitmessung 16 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4.3.1 Messung im Garten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4.3.2 Messung auf Dachboden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Fehlerdiskussion 20 5.1 Generelle Störquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 5.2 Probleme in der Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 5.3 Zusätzliche Störquellen beim Messen 21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbesserungsansätze und Fazit 22 6.1 Verbessungsansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 6.2 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 7 Danksagung 23 8 Quellenverzeichnis 24 9 Anhang 26 2 THEORIE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 1 Einleitung Das Elektrofeldmeter, auch Feldmühle genannt, ist für Meteorologen ein Hilfsmittel zur Bestimmung für die aktuelle (lokale) Einschlagwahrscheinlichkeit von Blitzen und ist bspw. für RaketenBasisstationen ein unverzichtbares Gerät. In unserem Projektpraktikum beschäftigten wir uns mit der Konstruktion und dem Bau einer solchen Feldmühle. Diese ist für unterschiedlich starke Felder zwischen 101 − 106 V m geeignet, was es erlaubt auf längere Zeit das elektrische Feld der Erde zu vermessen und mögliche Schwankungen bei Gewittern deutlich zu erkennen. 2 Theorie 2.1 Das elektrostatische Feld der Erde Aufgrund von ionisierender Strahlung aus dem Weltraum (kosmische Strahlung/Sonnenwind) entsteht auf der Erdoberäche eine Überschussladung von ca. −6 × 105 C. In der Atmosphäre liegen vorwiegend positiv geladene Ionen vor, wobei die Konzentration in der Ionosphäre maximal ist, da dort ein groÿer Teil der Gasmoleküle durch die UV-Strahlung ionisiert wird. Folglich ndet man zwischen Erdoberäche und Ionospähre ein elektrisches Feld. Da aber bereits in den unteren Schichten ein Überschuss an positiv geladenen Ionen anzutreen ist, sinkt die Feldstärke schneller mit der Höhe als ein V m zu erwarten. Bei GewitkV tern allerdings sind aufgrund der Ladungstrennung in den Wolken enorme Feldstärken von 25 m bis kV 35 m messbar. [WEF] Im Normalfall sind über dem Erdboden Feldstärken von 100 V m bis 1 r -Potential. 300 2.2 Funktionsweise der Elektrofeldmühle Das Funktionsprinzip einer Feldmühle ist denkbar einfach. Eine Sensorplatte mit 4 Sektoren, von denen die gegenüberliegenden jeweils miteinander verbunden sind, über der sich ein geerdeter Rotator dreht. Der Rotator hat aufgrund seiner Form und Erdung die Eigenschaft, je 2 gegenüberliegende Platten vor dem senkrecht einfallenden ~ -Feld abzuschirmen. Auf dem nicht abgeschirmtem Sektorenpaar entsteht E so eine Inuenzladung. Werden nun die zwei Sektorenpaare über einen Widerstand verbunden fällt an ihm eine Spannung ab. 2.3 Physikalische Betrachtung Zur mathematischen Formulierung betrachten wir zuerst die Grundgleichung der Elektrostatik. ~ div E Mit dem Satz von Gauÿ = σ ε0 (1) erhalten wir die integrale Darstellung der Z ~ df~ = E S(V ) Z V 1 σ dV ε0 Maxwellgleichung. (2) 2 THEORIE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Abb. 1: schematischer Aufbau Feldmühle [Pic1] Sei nun ~ durchsetzte Fläche, also der nicht durch den Rotor abgeschirmte Ad die vom elektrischen Feld E Teil eines Sensorpaares. Werten wir die Integrale mit Bezug auf diese Fläche aus, ergibt sich: ~ = Ad · σ 2 · Ad E ε0 (3) Daraus folgt: σ 2 · ε0 ~ = E (4) Für die Ladung auf einem Sensorplattenpaar gilt, unter der Voraussetzung, dass die Flächenladungsdichte nur vom äuÿeren elektrischen Feld abhängt, Ad (t) · σ = Q(t) (5) Geht man von einer konstanten Rotorfrequenz aus, ergibt sich aus der Geometrie der Feldmühle eine Sägezahnfunktion für die zeitliche Abhängigkeit der durchsetzten Fläche: Durchsetzte Fläche [A0 ] 1 0.5 0 0 0.25 0.5 0.75 1 1.25 Zeit t [T] Abb. 2: Theoretischer Flächenverlauf Die Flächenfunktion für 0<t< T 4 lautet A(t) = 2 π · ωt · A0 = 4 · f · t · A0 . Eingesetzt in (4), (5) und zeitlich abgeleitet führt dies zu einer Funktion des maximal ieÿenden Stroms: ~ = 8 · f · A0 · ε0 · |E| ~ Imax (f,E) 2 (6) 2 THEORIE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 1 An dieser Stelle ist die maximal durchsetzte Fläche elektrische Feldkonstante mit Da U und I ε0 = A0 = 3,618 · 10−3 m2 zu betrachten, sowie die As 8,854 · 10−12 Vm . nach dem Ohmschen Gesetz proportional zueinander sind, entspricht auch der Span- dQ/dt [Q max] nungsverlauf einer Rechteckfunktion: 0 0.25 0 0.5 0.75 1 1.25 Zeit t [T] Abb. 3: Theoretischer Stromverlauf Die maximale Spannung entspricht dann: ~ = 8 · f · A0 · ε0 · |E| ~ · RS Umax (f,E) Wobei der Widerstand RS (7) dem Verbindungswiderstand zwischen den Platten entspricht. 2.4 Operationsverstärker Im Folgenden soll zum besseren Verständnis der Verstärkerschaltung Operationsverstärker und ein paar ihrer grundlegenden Schaltungsmöglichkeiten beschrieben werden. Ein Operationsverstärker (OP) ist eine integrierte Schaltung aus Transistoren, Kondensatoren und Widerständen. Die wichtigsten Eigenschaften sind die sehr hohe Eingangsimpedanz ( 1014 Ω), 106 − − 200 Ω), hohe Leerlaufver− 106 ), geringer Osetdrift bei die niedrige Ausgangsimpedanz (10 5 stärkung bzw. maximale Verstärkung (10 Temperaturveränderung und schwaches Rauschen. Besonders der Betrieb in Gegenkopplung, bei der der Ausgang mit dem invertierenden Eingang ver- Abb. 4: Schaltsym- bunden ist, wird in Verstärkerschaltungen verwendet. Es gelten die Goldenen bol Regeln [WOP] • 2 mit denen die Verstärkung bestimmt werden kann: Der OP passt die Ausgangsspannung Ua eines OP so an, dass zwischen den Eingängen eine Spannung von 0 anliegt. 1 2 • Die Eingangsströme in den OP sind gleich Null. • Die Ausgangsimpedanz beträgt etwa 1Ω Wir gehen von zwei gleichzeitig durchsetzten Sektoren aus: Auÿenradius 0,0495m ; Innenradius 0,011m 89 ri2 ) · 360 Bezeichnung aus [EP] 3 ⇒ 2 · π(ra2 − 2 THEORIE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 2.4.1 typische OP-Schaltungen • Exemplarisch wird der Verstärkungsfaktor mit den Goldenen Regeln beim invertierenden Verstärker, bei dem der nicht-invertierende Eingang auf Masse liegt (Abb. 5), hergeleitet. Nach Ie = der 1. Goldenen Regel liegt auch beim invertierenden Eingang 0 V an. Es gilt: Ia = 0 V−Ua . R2 Ue R1 und R2 a Ie = Ia und somit U Ue = − R1 . Das Verhältnis der AusgangssUa zur Eingangsspannung Ue wird auch als Verstärkungsfaktor V bezeichnet. Es fällt eine Spannung Ue zu einer Ausgangsspannung Ua anderen Vorzeichens führt. Mit der 2. Goldenen Regel folgt: pannung auf, dass Da der invertierende Eingang trotz durchieÿender Ströme auf Massepotential bleibt, wird dieser Knotenpunkt als virtuelle Masse bezeichnet. Abb. 5: Schaltplan eines invertierenden Verstärker links und nicht-invertierenden Verstärkers rechts [WOP] • Der Verstärkungsfaktor beim nicht-invertierender Verstärker (s.Abb.5) lautet: Ua Ue 2 = 1+ R R1 . Das Vorzeichen der Eingangsspannung wird also nicht invertiert und der Verstärkungsfaktor ist gröÿer gleich Eins. In einer OP-Schaltung mit Verstärkungsfaktor 1 wird durch den hochohmigen OP-Eingang das Messsignal kaum belastet, während der niederohmige Ausgang dank OPSpannungsquelle gut belastbar ist. Man spricht von einem Spannungsfolger, bzw. Impedanzwandler. • Der invertierende Addierer ist ein invertierender Verstärker mit mehreren Eingängen. Die Ausgangsspannung lässt sich analog herleiten, wobei die Eingangsspannungen mit den Ein gangswiderständen gewichtet werden. In Abb.6 ergibt sie sich zu: Ua = −R2 · Ue1 R11 + Ue2 R12 + Ue3 R13 Abb. 6: Schaltplan eines Addierers links und eines Integrierers rechts [WOP] • Beim Integrierer (Abb.6) wird zum invertierenden Verstärker der Kondensator als frequenzabhängiger Widerstand XC parallel geschaltet. Der Verstärkungsfaktor ist nun auch frequenzab- hängig und es gilt: 4 3 VERSUCHSAUFBAU D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann R2 · XC Ua q =− Ue R1 · R22 + XC2 Wenn die Zeitkonstante τ = C ·R mit XC = − 1 2πC (8) deutlich gröÿer ist als die Periodendauer T der Eingangswech- selspannung, dann dauert der Auadevorgang des Kondensators so lange, dass die Ausgangsspannung Ue Ua keine Schwingung mehr vollführt. Ua bildet sozusagen das arithmetische Mittel von und multipliziert es mit dem Verstärkungsfaktor. Der Integrierer fungiert als aktiver Tiefpass 1. Ordnung und glättet das Eingangssignal. 3 Versuchsaufbau 3.1 Mechanischer Aufbau Folgende Abbildung zeigt eine der ersten Bauskizzen. Die darin angedachten Materialien wurden aber teilweise durch besser geeignete ersetzt. Die ursprünglich aus Aluminium und Holz geplanten Kreisplatten sollten zum einem der Abschirmung dienen, und zum anderen Stabilität verleihen. Stattdessen wurden im Endeekt Platinen benutzt, da diese leicht zu bearbeiten sind, je nach Bedarf einseitig oder doppelseitig mit Kupfer beschichtet sind und das Epoxidharz sehr belastungsresistent ist. So war es möglich, auf platzsparende Art und Weise Stabilität und Abschirmung zu vereinen. Für die Verbindungsstangen wurden 3 M4-Gewindestangen verwendet. So konnte mit Hilfe von Muttern die Distanz zwischen den Platten nach Bedarf justiert werden. Wegen der guten Bearbeitbarkeit von Platinen wurden Rotor und Sensorplatte ebenfalls daraus hergestellt. Um die Sektoren auf der Sensorplatine exakt gearbeitet zu haben, wurde sie belichtet und geätzt. Abb. 7: links: erste, konkrete Bauskizze; rechts: Blaupause für Rotor und Sensor Der verwendete Motor musste die passenden Abmessungen haben und sollte mit Batterien gut zu betreiben sein. Der Rotor wurde zuerst über einen PVC-Aufsatz der per Madenschraube am Motor und über 3 Schrauben am Rotor befestigt werden konnte. Die 3 Schrauben Konstruktion hat den Vorteil, dass etwaige Unwuchten austariert werden können. 5 3 VERSUCHSAUFBAU D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Im Allgemeinen spricht man von Unwuchten, falls keine der Haupträgheitsachsen des Rotierenden mit der Drehachse übereinstimmt. Gerade bei höheren Drehzahlen entsteht dann ein sog. Unwuchtsmoment auf die Drehachse, die davon hervorgerufenen Schwingungen könnten im Extremfall die Motorachse und die Lager beschädigen. Deshalb war es sehr wichtig bei der Anfertigung des Rotors sehr präzise zu arbeiten. In diesem Zusammenhang spielt auch der Abstand zwischen Rotor und Sensorplatte eine Rolle, da bei geringem Abstand die gerichtete Abschirmung am eektivsten funktioniert. Der Rotor wurde von Hand gefertigt, und so sind geringe Unwuchten kaum zu vermeiden. Also wurde der Abstand auf ein paar Millimeter festgelegt, dass es in keinem Falle zum Kontakt kommen kann. Bei ersten Betriebsversuchen stellte sich heraus, dass der Rotor geerdet sein sollte. Deswegen wurde der Aufsatz aus Aluminium gefertigt. Im ungeerdeten Zustand sammelte sich auf dem Rotor Ladung an, die die Messung erheblich störte. Abb. 8: Fertiger Versuchsaufbau unserer Elektrofeldmühle Die Schaltung wurde auf eine Lochplatine gelötet, die wie die anderen Platinen über drei radialsymmetrische Löcher mit Muttern an den Gewindestangen xiert wurde. Schaltung und Motor werden mit insgesamt 3 × 9 V-Blockbatterien betrieben, wobei der Motor auch über einen externen An- schluss angesteuert werden kann. So kann für Langzeitmessungen eine konstante Stromversorgung 6 3 VERSUCHSAUFBAU D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann sichergestellt werden. Die gesamte Konstruktion befand sich zu Messzwecken in einer Blechdose die mit der Gerätemasse verbunden ist. 3.2 Signalverarbeitung Das Messsignal direkt hinter den Sensorplatten liegt bei wenigen mV und das Signal-Rausch-Verhältnis ist deutlich kleiner als 1 bei kleinen Feldern. Die elektrotechnische Herausforderung liegt nun darin, die gröÿten Rauschquellen zu minimieren und das gewünschte Signal entsprechend zu verstärken. Die Verstärkerschaltung ist in Abb. 9 klein und in Abb.25 groÿ, samt Widerstands und Kapaziätsangaben dargestellt. 3.2.1 Grundidee Abb. 9: Hauptteil der Verstärkerschaltung. Rot: Signalform ohne Rauschen. Durch die Feldmühle erhalten wir einen Strom, der nur über den Widerstand RS zwischen den Sen- sorplatten ieÿt und nicht über die Schaltung, da die Eingangsimpedanz der verwendeten AD744 OPs 3 GΩ betragen und RS 'nur' 8,2 MΩ beträgt. Der erste Teil der Verstärkerschaltung ist ein Instrumentationsverstärker der sich durch gute Gleichtaktunterdrückung auszeichnet und auch mit kleinen Spannungen gut arbeiten kann. Dieser verstärkt zuerst beide Eingangssignale um den gleichen Faktor und subtrahiert diese danach mit einem Dierenzenverstärker. Da die Messsignale gegen Masse genau um 180 ◦ phasenverschoben sind, werden diese aufaddiert. Störsignale die auf beiden Eingängen in gleicher Phase liegen, werden hingegen subtrahiert. Eingebaute Kondensatoren glätten das Signal als einfaches RC-Glied oder als aktiver Tiefpass 1.Ordnung in der Rückkopplung eines OPs. 7 3 VERSUCHSAUFBAU D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Der zweite Teil der Verstärkerschaltung dient als Gleichrichter. Dazu wird das Signal aufgeteilt und einmal in einem invertierenden und einmal in einem nicht-invertierenden Spannungsfolger weiterverarbeitet. Mittels zweier Dioden, die bezüglich des jeweiligen OP Ausgang die gleiche Durchlassrichtung haben, werden nur die oberen Halbwellen durchgelassen. Somit erhalten wir den Betrag der Messkurve. Nach diesem Halbwellen-Spannungsfolger wird das Signal mit einem Integrierer mit hoher Zeitkonstante (0,33s) zeitlich gemittelt. Wir erhalten ein Gleichspannungssignal. Im letzten Teil der Verstärkerschaltung soll gewährleistet werden, dass ein möglichst groÿer Messbereich zur Verfügung steht und dass dieser in einer Messung auch ausgenutzt werden kann. Da unsere OPs mit einer symmetrischen Spannungsversorgung von 5 V betrieben werden mit Signalen, nahe ihrer Betriebsspannung nicht mehr linear arbeiten, ist unser Messbereich auf etwa 8 V beschränkt. Das Messsignal ist nach dem Integrierer immer negativ, weswegen das Messsignal mithilfe eines invertierenden Addierers mit +3,89 V aus einem Spannungsteiler aufaddiert wird. Wenn das Messsignal über RSchalter an den invertierenden Eingang läuft, berechnet sich der OP-Ausgang zu Ua = −100 kΩ · 3.98 V UMess + 100 kΩ RSchalter = −3.98 V − UMess · 100 kΩ . RSchalter (9) Der Ausgang des Addierers und der Mittelabgri des Spannungsteilers werden an einen BNC-Ausgang gelötet und deren Potentialdierenz ist das fertige Messsignal. D.h. der Nullpunkt liegt theoretisch bei -7.96 V. Der gemessene Nullpunkt liegt bei -8.13 V, was einer Abweichung von etwa 2.1% entspricht. Dies ist durch die Verwendung von Widerständen der E96 Reihe zu erklären, welche eine Abweichung vom Nennwert von etwas mehr als einem Prozent besitzen können. 3.2.2 Bauteile und deren Besonderheit Die Verstärkerschaltung setzt sich aus simplen elektrotechnischen Komponenten zusammen und es gibt nur zwei Elemente bei denen auf spezielle Eigenschaften Wert gelegt werden sollte. Zum einen sind dies die OPs im Instrumentationsverstärker, da sich hier das Messsignal noch zum Teil im einstelligen mV Bereich bewegt und von groÿem Rauschen überdeckt wird. Es sollten OPs verwendet werden, die ein gutes Osetverhalten besitzen. Im Instrumentationsverstärker wurden AD744J OPs verwendet die einen typischen Oset von 0.3 mV und maximal 1 mV Oset besitzen. Des Weiteren ist der Osetdrift sehr gering mit 15 nachjustieren. µV Monat und max. 20 µV ◦ C und der Oset lässt sich per Hand In der restlichen Schaltung wurde der TL084 OP verwendet, der einen typischen Oset von 3 mV und maximal 10 mV besitzt. Dies ist bei Signalen von mehreren hundert Millivolt gut akzeptabel. Die OPs wurden jeweils mit einer symmetrischen Spannungsquelle (siehe Abb.10) von 5 V betrieben. Dabei sind direkt vor dem OP-Spannungs-Eingang jeweils zwei Glättungskondensatoren auf Masse gelegt, um die Versorgungsspannung möglichst konstant zu halten. Zum anderen sind es die Dioden im Halbwellen-Spannungsfolger die eine möglichst geringe Schwellenspannung US besitzen sollten. Denn der Teil des Signals, der kleiner ist als US wird abgeschnitten. Da die Schwellenspannung typischerweise mindestens 0.3 V beträgt, muss je nach entsprechenden E-Feld der Verstärkungsfaktor des Instrumentationsverstärkers angepasst werden um nicht zuviel Signal bei den Dioden zu verlieren. Es ist die Bat48 Schottky-Diode von SGS Thomson mit einer Schwellenspannung von US = 0.3 V bei 1 mA eingebaut. 8 3 VERSUCHSAUFBAU D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Abb. 10: Symmetrische Spannungsquelle von 5 V mit Spannungswandlern L7805CV und L7905CV 3.2.3 Einstellmöglichkeiten Der Verstärkungsfaktor des Instrumentationsverstärkers (Vg variieren, indem der Widerstand Rgain kΩ = 1 + 2 ·R22 ) gain lässt sich gegebenenfalls durch einen Jumper verändert wird. Somit lassen sich Ver- stärkungen des Instrumentationsverstärkers zwischen 66 und 990 mit einem Jumper in 4 Stufen realisieren. Der Verstärkungsfaktor des Dierenzenverstärkers ist fest eingestellt und beträgt 22 kΩ 1 kΩ Vdiff = = 22. Auch der Verstärkungsfaktor im letzten Teil der Schaltung lässt sich mit RSchalter nach (9) zwischen 1 und 1000 in 6 Stufen variieren. Im Folgenden bezeichnet x,y die Einstellung bezüglich der Verstärkung, wobei x die Jumper Position und y die Schalter Position ist. Eine kleine Zahl bedeutet eine schwache Verstärkung. In Tab.1 sind die dazugehörigen Verstärkungsfaktoren zusammengefasst aufgelistet. Der Halbwellen-Spannungsfolger hat hingegen einen leicht frequenzabhängigen Verstärkungsfaktor nach (8). Bei einer typischen Signalfrequenz von 100 Hz entspricht der Verstärkungsfaktor etwa 0.994 und bei einer Gleichspannung 1. Eine weitere einstellbare Gröÿe ist der Oset des AD744J mithilfe eines Drehpotentiometer (siehe Schaltung Abb.11) Zuletzt lässt sich auch die Motorspannung mithilfe einer 9 V-Batterie und einem Drehpotentiometer oder extern über den BNC-Eingang einstellen (siehe Abb.11). Abb. 11: Links: Manuelle Oset-Einstellung des AD744J Rechts: Beschaltung des Motors 9 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 4 Auswertung und Analyse In unserem ersten Teil möchten wir zunächst den erwarteten Kastenverlauf der inuenzierten Spannung mit dem realen Signal vergleichen. Hier kommt es uns zu Gute, dass wir in den ersten Schritten 3 fälschlicher Weise den Rotor vom Rest der Feldmühle isolierten. Diese lud sich über den Magic-Stick der Art auf, dass es einen Überschlag auf die Sensorplatten zur Folge hatte. Die starke Ladung auf dem Rotor war jedoch perfekt geeignet, um den Spannungsverlauf zwischen den Platten zu beobachten, da sie nun einem groÿen, konstanten Feld ausgesetzt waren. Volt Spannung in [V] −0,01 −0,005 0 0,005 8 8 6 6 4 4 2 2 0 0 −2 −2 −4 −4 −6 −6 −8 −8 −0,01 −0,005 0 0,005 Zeit t Abb. 12: Spannungsverlauf bei isoliertem Rotor zwischen den Sensorplatten Vernachlässigt man leichte Abrundungen, so ist der von uns erwartete Spannungsverlauf auf dem Oszilloskop deutlich erkennbar und bestätigt in diesem Punkt die Theorie. 4.1 Vermessung erwarteter linearen Gröÿen In der Theorie stellten wir soeben fest, dass es in unserem Versuchsaufbau verschiedene lineare Zusammenhänge geben muss. Somit korreliert der inuenzierte Strom linear mit der Motorspannung der daraus resultierenden Frequenz 2 · f, als auch mit dem herrschenden, elektrischen Feld U und E. Diese Zusammenhänge möchten wir nun experimentell genauer betrachten. 4.1.1 Frequenzabhängigkeit Zunächst ist die Linearität zwischen der angelegten Motorspannung und der Rotorfrequenz zu untersuchen. Dafür wurden für verschiedene Spannungen die Frequenz über ein Drehzahlmesser bestimmt. Die erhaltenen Messwerte 4 wurden in der folgenden Grak gegeneinander aufgetragen und mit einer linearen Regression versehen. Deutlich ist zu erkennen, dass die gemessenen Werte nur gering von der Regressionsgerade abweichen. Für den linearen Zusammenhang erhalten wir nun einen berechneten Wert von: M = 13,32 ± 0,19 3 4 Hz V Ein Spielzeugstab zur Erzeugung starker Felder um Lametta schweben zu lassen siehe Anhang 2 10 (10) 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Abb. 13: Linearität zwischen Motorspannung und Frequenz Dabei ist zu beachten, dass sich die oben hergeleitete Gleichung (7) auf die zwei, gleichzeitig durchsetzten, Sektoren bezieht, was für die weitere Betrachtung eine Verdopplung der Frequenz zur Folge hat. Der sehr kleine aber von Null verschiedene Oset, ist durch die Umwucht des Motors zu erklären. Für den Zusammenhang der Rotorfrequenz mit der inuenzierten Ladung klemmten wir im Abstand ≈ 0,05 m die Feldmühle zwischen zwei Kondensatorplatten (Fläche ca. 494,75 cm2 ) und erzeugten kV 5 ein möglichst konstantes, groÿes elektrisches Feld im Bereich von 3 m , um Störquellen zu überdecken . von Um weitere Störquellen zu umgehen, verwendeten wir eine groÿe Metalltonne als Faradayschen Käg, welche die Schwankungen etwas reduzierte. Nun wurden für verschiedene Frequenzen sowohl das Ausgangssignal der Schaltung über ein Voltmeter gemessen, als auch das Signal direkt an den Platten mit einem Oszilloskop aufgezeichnet. In der nachfolgenden Grak wurde dann die Ausgangsspannung über die Frequenz aufgetragen. Die verwendeten Rohdaten sind im Anhang (3) mit aufgeführt. Es handelte sich bei der Schaltung um den Prototypen der nun verbauten Schaltung mit einer Eingangsimpedanz von R = 6,7 MΩ und einer nicht mehr bekannten Verstärkung. Da wir in diesem Versuch jedoch einen konstanten Faktor betrachten, dürfte der experimentelle Wert sich nur um den entsprechenden Verstärkungsfaktor unterscheiden. Ein linearer Fit ergab eine Spannungs-FrequenzKonstante von: κe = 2,968 · 10−2 ± 1,2510−3 5 V Hz Eine genaue Feldangabe ist aufgrund von starken Störungen und ungenauen Abständen nicht möglich - siehe Fehlerdiskussion 11 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Abb. 14: Linearität zwischen Ausgangsspannung und Frequenz Der Oset entsteht durch die Schwellenspannung der Dioden, die eine mindest Signalstärke erforderlich macht. Da wir unser Augenmerk auf ein möglichst konstantes Feld legen wollen, wird eine groÿe Feldstärke erzeugt, bei der störendes Rauschen relativ klein bleibt. Wir beachteten leider nicht genau die angelegte Spannung und verwenden zur Berechnung mit den anderen Gröÿen ein Feld von κt = 6 kV m: V U kV = 8 · A 0 · ε0 · 3 · 6,7 MΩ ≈ 5,15 · 10−3 f m Hz Dieser Wert scheint sogar in der richtigen Gröÿenordnung, was eine relative Abweichung von nur 15,14% zur Folge hat. Der Verstärkungsfaktor der Prototypschaltung scheint demnach das Signal um das 10fache zu verstärken. Da es sich bei diesen Werten eher um Schätzungen handelt, möchten wir auf die weitere Berechnung von Standardabweichungen verzichten. In einem weiteren Versuch war es uns leider kaum möglich die Spannung der Sensorplatten direkt zu messen, da die 50 Hz der Netzfrequenz ein viel gröÿeres Signal induziert haben. Gemessen wurde das Maxima, welches aus der Addition der 50 Hz Schwingung mit dem eigentlichen Messsignal entsteht. Der hohe Oset von etwa 83.7 mV in Abb. 15 ist die Amplitude des 50 Hz Störsignals. Die folgende lineare Regression bezieht sich auf gerade mal sieben Werte, lässt aber einen linearen Zusammenhang erkennen: Die Rohdaten benden sich im Anhang (4). 12 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Abb. 15: Linearität zwischen Inuenzstrom und Frequenz Die bestimmte Steigung bzw. Spannungs-Frequenz-Konstante beträgt: κe = 1,097 · 10−3 ± 2,27 · 10−4 V Hz (11) Bei diesen Messungen sind uns im Vergleich zur ersten, die Gröÿen etwas besser bekannt. Wir verwendeten zur Felderzeugung eine Spannung von ca. 2000 V bei einem Abstand von 0,265 m, sowie die 1 MΩ. Dies ergibt ein konstantes Verhältnis von: Eingangsimpedanz des Oszilloskops zur Messung mit κt = 2000 V U = 8 · A 0 · ε0 · · 1 MΩ ≈ 1,934 · 10−3 f 0,265 Hz (12) Bezogen auf den theoretischen Wert bedeutet dies eine Abweichung von 43,3 %, was unter diesen Umständen ein sehr zufrieden stellendes Ergebnis darstellt und die Theorie bestätigt. 4.1.2 Feldabhängigkeit In diesem Abschnitt untersuchen wir den linearen Zusammenhang des inuenzierten Stroms bezüglich des angelegten Feldes. Auch hier verwendeten wir zur Vermessung den Prototypen erwähnten Kondensatorplatten in einem Abstand von ca. nung lässt sich einfach das erzeugte Feld über tor konstant mit 3V E= 6 die schon oben d ≈ 0,05 m. Bei bekannter Kondensatorspan- U d bestimmen. Bei der Messung wurde dabei der Mo- versorgt, was entsprechend zu einer konstanten Rotorfrequenz von 39,96 ≈ 40 Hz führt. 6 Spätere Messungen mit der endgültigen Schaltung zeigten für verschiedene Verstärkungen auch einen linearen Zusammenhang 13 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann In der folgenden Grak wurde die gemessene Ausgangsspannung der Schaltung über der elektrischen Feldstärke aufgetragen; Rohdaten benden sich im Anhang unter (5) Abb. 16: Linearität zwischen Ausgangsspannung und Feldstärke Deutlich ist auch hier der lineare Zusammenhang zu erkennen, was den theoretischen Erwartungen entspricht. Zudem liegen die Messwerte alle auf der Regressionsgerade und bei keinem Feld ist, innerhalb der Fehlertoleranz, auch keine Spannung messbar. Dies spricht für eine qualitativ gute Messung. Der resultierende Faktor ergibt sich aus der Regression zu: χe = 1,31 ± 0,02 · 10−3 m (13) Mit den uns bekannten Gröÿen lässt sich entsprechend das theoretische Verhältnis ermitteln. Wir gehen dabei von einer konstanten Rotorfrequenz von 39,96 Hz aus was eine Sensorfrequenz von Folge hat. Auch hier entspricht der Verbindungswiderstand der Schaltung R=6,7 χt = U = 8 · A0 · ε0 · 6,7 MΩ = 1,372 · 10−4 m E MΩ, 79,92 Hz zur daraus folgt: (14) Gehen wir in der Schaltung von einem Verstärkungsfaktor von 10 aus, so besitzt unser Ergebnis eine überraschend geringe, relative Abweichung von 4,52%. Es bestätigt somit auch an dieser Stelle die theoretischen Erwartungen. Betrachten wir genauer die maximalen und minimalen Werte, so lässt sich eine leichte Annäherung bzw. Abachung erkennen. Diese beruht auf den Eigenschaften der Operationsverstärker und der Dioden, welche hier in Sättigung gehen bzw. im nicht-linearen Bereich arbeiten. Diese S-Form werden wir auch bei der verbauten Schaltung leider nicht vermeiden können. 14 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 4.2 Auösungsvermögen der Feldmühle Wir haben nun die verschiedenen linearen Zusammenhänge bezüglich unseres Prototypen untersucht. Die verbaute Schaltung, welche wir im Versuchsaufbau erklärt haben, ermöglicht uns jedoch 24 verschiedene Verstärkungen einzustellen. Natürlich möchten wir im Rahmen dieses Protokolls nicht alle 24 Stufen behandeln, weshalb wir uns nun mit den beiden Stufen 3,2 und 3,3 beschäftigen werden. Wir wählten besonders diese Stufen, da wir mit ihnen Langzeitmessungen durchgeführt haben, auf welche wir im letzten Abschnitt zu sprechen kommen. 4.2.1 Faktorermittlung für 3,2 Wie im vorherigen Abschnitt, gilt es das Spannungs-Feldstärken-Verhältnis für diese Verstärkungsstufe zu bestimmen. Da wir bei diesen Stufen versucht haben das Erdfeld zu vermessen, ist eben jenes und andere Störquellen ein groÿes Problem. Wir entwickelten dafür eine Konstruktion aus einer groÿen Metalltonne, Alufolie und einer möglichst konstanten Spannungsquelle, um uns ein Faradayschen Käg zu bauen, welcher die Feldmühle vor anderen Feldern isoliert. Der Motor wurde extern mit einer möglichst konstanten Spannungsquelle, hier dem Netzgerät der Wheatstoneschen Brücke, versorgt. Um unsere Ergebnisse zu verizieren und vor allem andere Störfelder zu überprüfen, lief simultan zur Messung die Feldmühle von LD-Didactics mit. Auch in diesem Fall werden die Felder wieder über die selben Kondensatorplatten im Abstand von ca. Abb. 17: Versuchsaufbau ≈ 0,265 m erzeugt. Beide Stufenanalysen sowie die Langzeitmessungen wurden stets mit einer Motorspannung von entsprechend einer Frequenz von 46,62 Hz 3,5 V, aufgezeichnet. In der nachfolgenden Grak wurde die Ausgangsspannung über die Feldstärke aufgetragen. Die Rohdaten sind im Anhang (6) aufgeführt. Werte bis 5 V mit Regressionsgerade 50 100 150 200 250 300 350 400 6 Messwerte Lineare regression: y = x*m + c res. Verhältnis m =1,521 e-02 +/- 5,6 e-04 Offset: -0,36 +/- 0,14 0 5 4 4 3 3 2 Ausgangsspannung [V] 5 Ausgangsspannung [V] Plot der Rohdaten 6 2 200 400 1 0 0 800 1.000 1.200 1.400 1.600 8 7 7 6 6 5 5 Messwerte Linearer Fit bis 5 V Logisitsches Approx.: A2+(A1-A2)/(1+(x/x0)^p) 4 4 A1 = 1,472 e-01 +/- 3,28 e-02 A2 = 6,498 e+00 +/- 3,34 e-02 p = 2,2791 e+00 +/- 4,48 e-02 x0 = 2,261 e+02 +/- 2,199 e+00 3 2 1 600 8 3 2 1 50 100 150 200 250 Feldstärke [V/m] 300 350 1 0 0 400 0 200 400 600 800 1.000 Feldstärke [V/m] 1.200 1.400 1.600 Abb. 18: Spannung-Feld-Konstante für die Verstärkerstufe 3,2 Um von der Ausgangsspannung auf die Feldstärke schlieÿen zu können wird eine Kalibrierkurve durch die Messwerte gelegt. Die Kalibrierkurve wurde mit einem Funktion für logistisches Wachstum gettet. 15 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Der OP ging bei dieser Stufe recht schnell in eine Sättigungskurve über. Verwenden wir eine lineare Regression über die Werte bis 5 V (siehe linke Grak), so erhalten wir zwar eine gute Konstante χ3,2 = 1,52110−2 m, jedoch benötigen wir zur quantitativen Analyse der Langzeitmessungen auch die Betrachtung für gröÿere Ausgangsspannungen. Aus diesem Grund suchten wir nach einer möglichen Transferfunktion welche mit den Messwerten korreliert und bedienten uns einer Form des logistischen Wachstums: A2 + Die durch Qti-Plot A1 − A2 p 1 + xx0 (15) approximierten Werte sind in der Grak mit aufgeführt und können später zur Analyse der Langzeitmessung verwendet werden. Allgemein hat diese Verstärkerstufe eine gute Auösung für elektrische Felder im Bereich von 800) (0 − V m . Dies liegt im Bereich des Erdfeldes, wodurch sich diese Verstärkerstufe für dessen Vermessung eignet. Für einen direkten Vergleich wollen wir uns nun die Konstante und das Auösungsvermögen der nächst-sensitiven Stufe 3,3 auseinander setzen. 4.2.2 Faktorermitllung für 3,3 Zur Vermessung dieser Stufe verwenden wir den selben, bereits erklärten Versuchsaufbau, wobei wir für die Spannungsversorgung des Kondensators auf zwei (in Reihe geschaltete) kleinere Quellen umgestiegen sind. In der folgenden Grak wurde wieder die Ausgangsspannung über der Feldstärke aufgetragen. Die Rohdaten benden sich im Anhang (7). 8 Messwerte Lineare Regression y = X*m + c res. Verhältnis m = 3,489 e-02 +/- 9,62 e-04 Offset c = -0,035 +/- 0,0001 Ausgangsspannung [V] 6 4 2 0 0 50 100 150 Feldstärke [V/m] 200 250 Abb. 19: Spannung-Feld-Konstante für die Verstärkerstufe 3,3 Im Vergleich zur Verstärkerstufe 3,2 ist hier der Sättigungseekt viel schwächer, jedoch in den oberen Bereichen erkennbar. Da es sich aber in diesem Fall um nur kleine Abweichungen handelt und wir diese vernachlässigen, ermittelten wir über eine lineare Regression die Spannungs-Feld-Konstante von: χ3,3 = 3,48910−2 ± 9,6210−4 m 16 (16) 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Betrachten wir die Skala der Feldstärke so zeigt sich, dass die Verstärkerstufe 3,3 ein gutes Auösungsvermögen im Bereich von 0 − 260 V m aufweist. Diese eignet sich demnach ideal zur Vermessung des Erdfeldes bei schönem Wetter! Da uns die Verstärkungsfaktoren der Schaltung aus theoretischen Berechnungen 7 bekannt sind, lässt sich nun eine kleine Abschätzung über das Auösungsvermögen treen. Das Verhältnis der Verstärkungen bei Schalterstellung 3 und Schalterstufe 2 beträgt 3.49 hältnis der ermittelten Steigungen 1.52 = 2.28 10 4.54 = 2.20. Vergleicht man dies mit dem Ver- so zeigt sich, dass man die Messgröÿe innerhalb einer Jumperstufe gut abschätzen kann. Damit lässt sich die maximale Feldstärke angeben, mit der man mit der Jumperstufe 3 messen kann. Diese beträgt 3.6 kV m . Die Verstärkerstufen 4,i waren leider zu sensibel als das wir sie in der Universität unter obigen Aufbau vermessen konnten. Wir gehen daher von einer Auösungen im Bereich von 0 − 100 V m bzw. < 150 V m aus. Für die Verstärkerstufen 1,i schätzen wir einen Bereich von 1 − 50 kV m , welches somit theoretisch für die Vermessung von starken Gewittern eignen würde. Diese zeigten sich auch nützlich zur Visualisierung von elektrischen Feldern des Magicsticks; ein tolles Spielzeug, um Lametta elektrostatisch schweben zu lassen. 4.3 Langzeitmessung In unserem letzten Auswertungsteil wollen wir uns mit dem eigentlichen Ziel des Projektes auseinander setzen; der Vermessung des Erdfeldes auf längere Zeit. Dafür betrieben wir die Feldmühle mittels CassyLab an unterschiedlichen Orten über Zeiträume bis zu 9 Stunden. Neben verschiedenen Eingän- gen zur Spannungsmessung besitzt das Cassy-Modul auch eine Spannungsversorgung, mit welcher wir über ein BNC-Kabel den Motor mit 3,5 V betreiben konnten. Dabei schwankte die Motorfrequenz leicht um eine feste Frequenz, wobei diese Schwankungen auf der Zeitskala weniger Minuten stattfand. Diese Schwankungen fallen bei einer Langzeitmessung über mehrere Minuten kaum ins Gewicht. Um möglichst gute, aussagekräftige Werte zu erhalten, fanden die Messungen meist über Nacht statt. Kommen wir nun zu den verschiedenen Standorten. 4.3.1 Messung im Garten Als ersten Standort wählten wir einen Garten in der Nähe von Weinbergen um möglichst viele Störungen zu umgehen. Zusätzlich stellten wir die Mühle in ein Kinderzelt, denn es war ein Gewitter für die Morgenstunden vorher gesagt. Damals wussten wir noch nicht welche Sensibilität die verschiedenen Verstärkerstufen haben und entschieden uns für Stufe 4,3. Aus vorherigen Teil ist für diese Stufe eine extreme Auösung im Bereich des normalen Erdfeldes zu erwarten. Da wir für diese Stufe keine Konstante zur Umrechnung ermitteln konnten, wurde in der Grak die gemessene Ausgangsspannung über die Zeit aufgetragen. Betrachten und interpretieren wir die Grak etwas genauer: Abb. 20: Gartenaufbau 7 siehe Versuchsaufbau-Signalverarbeitung Tabelle (1) 17 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Ausgang in V 0 2 4 6 8 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 0 2 4 6 8 Zeit in h Abb. 21: Langzeitmessung im Garten mit Verstärkerstufe 4,3 Die Messung startete abends gegen 23 Uhr; viele schauen TV und benutzen andere elektrische Geräte was zu starken, aber vor allem kurzen Störungen führt, nach Mitternacht scheinen kurze Schwankungen vermindert zu sein, jedoch zeigt sich ein Anstieg des Erdfeldes über einen Zeitraum von 0 - 5 Uhr morgens mit breiten Schwankungen sowie einen deutlichen Anstieg bis zur Sättigung zwischen 8:30 Uhr bis Ende der Messung. Kleinere Recherchen zeigten, dass für diesen Zeitraum ein Gewitter vorbei gezogen ist und für den kommenden Tag auch ein Gewitter bzw. schlechtes Wetter vorhergesagt wurde. Betrachten wir den Zeitraum ab ca. 7:30 Uhr (in der Grak zwischen 6-8), so entdeckt man einen breiten Feldanstieg über ca. 1 h. Wir vermuten an dieser Stelle das Einschalten vieler elektrischer Geräte in der Frühstückszeit. Diese Vermutungen lassen sich natürlich nicht weiter verizieren, doch passen sie zu den möglichen Ursachen. 4.3.2 Messung auf Dachboden Um weiterhin Störungen durch das Plastikzelt zu umgehen, wählten wir als zweiten Standort den Dachboden eines Fachwerkhauses. Über 25m BNC-Kabel konnte die Mühle auf dem Dachboden betrieben werden und in Niklas WG ausgewertet werden. Für diese Messungen verwendeten wir die ausgewerteten Verstärkerstufen 3,2 und 3,3. In den Graken wurde bereits die Ausgangsspannung der Mühle über unsere vorher ermittelten Werte in Feldstärken umgerechnet. Für die Stufe 3,3 wird dabei die Ausgangsspannung durch den Faktor aus (16) geteilt und die Werte über die Umkehrfunktion mit approximierten Werten aus (15) ermittelt: r E(U ) = x0 · p A1 − U U − A2 (17) Allgemein lässt sich bei dieser Messung ein recht stabiles Erdfeld erkennen. Die Messung fand über einen Zeitraum von 11 Stunden bei ruhigen Verhältnissen statt. Auÿer morgens um 7:51 Uhr als plötzlich die Feldstärke deutlich anstieg, was auf elektrische Geräte zurückzuführen ist. Ein Mittelwert über alle 8248 Daten ermöglicht uns eine erste qualitative als auch quantitative Abschätzung des elektrischen Feldes der Erde mit einem Wert von: Ē = 131,60 ± 12,72 18 V m 4 AUSWERTUNG UND ANALYSE D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Abb. 22: Langzeitmessung auf Dachboden, Verstärker 3,2 bei ruhigen Verhältnissen Dieses Ergebnis überraschte sogar uns sehr, denn der theoretische Mittelwert des Erdfeldes 8 beträgt V m , was zu einer relativen Abweichungen von nur 1,23% zu unserem Wert führt! 130 In einer weiteren Messung auf dem Dachboden konnten wir auch erneut Wetterschwankungen erkennen: Dachbodenmessung bei Gewitterentwicklung 0 2 Verstärkerstufe 3,2 4 6 8 350 350 300 300 250 250 200 200 150 150 Feldstärke [v/m] 2 100 100 0 2 4 6 8 Zeit in [h] Abb. 23: Langzeitmessung auf Dachboden, Verstärker 3,2 bei Wetterschwankungen V erkennen, wobei ab der Stunde 2 130 m V bis zu 300 m zu erkennen. Recherchen ergaben kV Bereich von 30 m , was letzten Endes für das Auch hier lässt sich anfänglich im Mittel ein Feld von ca die Werte steigen. Deutlich sind groÿe Schwankungen Spitzenwerte des elektrischen Feldes für Gewitter im Aufstellen der Haare verantwortlich ist. 8 Entnommen aus [WEF] 19 5 FEHLERDISKUSSION D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann In unserer letzten Grak verwendeten wir die Verstärkerstufe 3,2 um die Ergebnisse aus den vorherigen Messungen zu Vergleichen: Dachbodenmessung vom 15.07 - 16. 07 0 1 2 0:03:24 - 7:23:54 Uhr Stufe 3,3 3 4 5 6 7 250 250 200 200 150 150 100 100 50 Y-Achsenbeschriftung Feldstärke [V/m] 2 50 0 1 2 3 4 5 6 7 Zeit in [h] Abb. 24: Langzeitmessung auf Dachboden, Verstärker 3,3 Die Messung zeigte in den ersten zwei Stunden den erhoten Vergleich. Im Mittel zeigte sich hier ein elektrisches Feld von ca. 120 V m . Nach einem kurzen Anstieg verfällt die Schaltung, bzw. unsere Mühle, vollkommen in Sättigung. Leider ergaben Nachforschungen im Haus keine möglichen Ursachen für dieses Verhalten. Es könnte sich auch hier um starkes Gewitter handeln, welches den Messbereich von 3,3 zu schnell verlieÿ; oder dem Mediamarkt auf der gegenüberliegenden Straÿenseite, dessen Klimaanlage in Luftlinie nur 30 m von unserer Station entfernt ist. 5 Fehlerdiskussion 5.1 Generelle Störquellen Eine Fehlerquelle ist die Unwucht des Rotors, die zur Vibration des ganzen Aufbaus führt. Der Motor wird dadurch und durch äuÿere Einüsse (Wind, Erschütterungen etc.) gestört und die Drehfrequenz kann sich dadurch hörbar verändern. Da die Signalstärke direkt von der Drehfrequenz abhängt, wird dadurch die Messung unvorhersehbar gestört. Sorgfältiges Aufstellen (Dämpfung) der Feldmühle und vermeiden von Resonanzfrequenzen vermindert die Häugkeit des Problems Das deutsche 50 Hz-Spannungsnetz erzeugt durch die ganzen vorhandenen Leitungen ein erhebliches E-Feld. Dieses liegt als Störsignal auf unserem Messsignal mit dem Rotor und induziert Ströme in den Kabeln der gebauten Schaltung. Die Amplitude des Störsignals liegt zum Teil deutlich über der des Messsignals. Die induzierten Spannungen die vor dem Instrumentationsverstärkers auftreten werden wegen der guten Gleichtaktunterdrückung entfernt. Spannungen die hinter dem Instrumentationsverstärker induziert werden, können weiterhin die Messung stören. Um dieses induzieren von Spannung zu vermeiden, wurde die gesamte Schaltung in einen faradayschen Käg gesteckt. Die gröÿte, selbst-verschuldete Fehlerquelle ist der vorhandene Kommutator des Motors. Die Funkenbildung des Kommutators beim Umspringen sorgt für groÿe E-Felder die als hohe und kurze Peaks auf dem Oszilloskop zu erkennen sind. Die Peaks unterscheiden sich in ihrer angezeigten Amplitude und liegen zwar auf beiden Eingangssignalen in gleicher Phase an, unterscheiden sich dort aber leicht durch ihr zeitliches Auftreten. Dadurch greift die Gleichtaktunterdrückung des Instrumentationsverstärkers sehr viel weniger. 20 5 FEHLERDISKUSSION D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Der verfolgte Lösungsansatz setzt auf Abschirmung der E-Felder im Inneren der Mühle und auf einen Gleichrichter. Vor dem Gleichrichter beschränken die 5 V Betriebsspannung die Peaks auf max. 5 V, sodass diese in der zeitlichen Mittelung nicht mehr ganz so stark ins Gewicht fallen. 5.2 Probleme in der Schaltung Wie bereits in Sektion 3.2.2 erläutert, sorgt die Schwellenspannung der Diode für Signalverluste. Deswegen ist es wichtig, die Verstärkung des Instrumentationsverstärkers so zu wählen, dass die Amplitude des Messignals deutlich gröÿer ist als die Schwellenspannung der Dioden. Ansonsten kommt kein Signal durch oder das Signal hinter dem Gleichrichter ist nicht proportional zum E-Feld. Die Jumperstufe ist mit Bedacht zu wählen! Die Spannungsquelle ist nicht exakt symmetrisch, was zu einer unsymmetrischen Aussteuerbarkeit der OPs führt und zu einem gröÿeren Oset führen kann. Dies fällt nur gering bis gar nicht ins Gewicht, da die unsymmetrische Aussteuerbarkeit nur den Sättigungsbereich hinter dem Gleichrichter leicht verändert. Da der OP in diesem Bereich aber nicht mehr linear arbeitet, ist dieser so oder so uninteressant. Der gröÿere Oset lässt sich bei den AD744J manuell verringern und beim TL084 spielt ein wenige mV groÿer Oset im Vergleich zum mehrere hundert mV groÿen Signal kaum eine Rolle. Generell sind in der Schaltung viele Widerstände verbaut, die ihre eigenen Abweichungen vom Nennwert mit sich bringen. Auch unsaubere Lötstellen können unvorhergesehene Widerstände erzeugen. Diese Unsicherheiten äuÿern sich in der Schaltung z.B. im ersten Teil des Instrumentationsverstärkers, bei dem die Eingangssignale leicht unterschiedlich stark verstärkt werden. Dies verschlechtert natürlich auch die Gleichtaktunterdrückung des Instrumentationsverstärkers. Insgesamt sind diese Abweichungen konstant und verändern den theoretischen Signalverlauf nur leicht aber nicht grundlegend. Deswegen kann getrost die Verstärkerschaltung einfach ausgemessen werden. 5.3 Zusätzliche Störquellen beim Messen Beim Versuchsaufbau zur Ermittlung des Proportionalitätsfaktors (siehe Kapitel 4.2) traten zusätzliche Störquellen auf. Die verwendeten Netzgeräte wurden bis zu einer Gleichspannung von 3kV getrieben. Die dabei verwendeten Transformatoren erzeugen auch in beträchtliches E-Feld, dass sich mit seinen 50 Hz eventuell phasenverschoben zu dem 50 Hz Untergrundrauschen aufaddiert. Der verwendete faradaysche Käg (Papiertonne) vermochte es nicht, dieses 50 Hz Untergrundrauschen vollständig zu unterdrücken. Es traten zum Teil noch Schwankungen von bis zu V 50 m , gemessen mit dem LD-didactic Gerät, auf. Dies kann an den Kabeln liegen, die in die Tonne eingeführt werden mussten und den dadurch aufgetretenen Spalt. Bei den Messungen in der Tonne war mit dem LD didactic-Gerät ein sich leicht veränderndes statisches E-Feld zu beobachten. Die Veränderungen des statischen Feldes sind durch Dielektrika beim Aufbau in der Tonne zu erklären. Diese haben sich durch die vorhandenen hohen Spannungen aufgeladen, aber nur schwerlich wieder entladen. Es sollte also tunlichst darauf verzichtet werden, unnötige Dielektrika in den faradayschen Käg zu bringen, da dies einen nicht konstanten Oset zur Folge haben kann und diesen z.T. auch erst erzeugt. 21 6 VERBESSERUNGSANSÄTZE UND FAZIT D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 6 Verbesserungsansätze und Fazit 6.1 Verbessungsansätze Als wichtigste Verbesserungsmöglichkeit ist der Einbau eines bürstenlosen Gleichstrommotors, also das Abschaen eines Kommutators. Dadurch würden die starken, kurzen E-Felder des Motors ausbleiben, bzw. deutlich in ihrer Amplitude gemindert. Bendet sich die Rotorfrequenz in der Nähe von bungseekte beobachtet werden. Um gezielt die 25 Hz, sprich für unsere Platten 50 Hz, konnten Schwe50 Hz des Spannungsnetzes auszublenden, da. z.b nur das Interesse am natürlich, statischen E-Feld der Erde besteht, könnte mit einer Lock-in-Verstärker gearbeitet werden, die eben jene 50 Hz unterdrückt. Um ein stärkeres Signal zu erhalten, kann der Verbindungswiderstand zwischen den Sensorplatten deutlich gröÿer gewählt werden. Zudem bringt eine gröÿere Sensorplattenäche auch ein gröÿeres Signal. Um den Messbereich zu erweitern, wäre eine gröÿere symmetrische Spannungsversorgung hilfreich. Damit beim Gleichrichter kein Signal verloren geht, sollte dieses davor um die Schwellenspannung der Diode verschoben werden. Dies könnte mit einem vor den Halbwellen-Spannungsfolger geschobenen Addierer umgesetzt werden. Dieser könnte auch in die Spannungsfolger integriert werden. Um Unwuchten gänzlich zu vermeiden, könnte man die Rotorblätter maschinell anfertigen lassen. Dadurch könnte auch der Abstand zwischen Rotor uns Sensorplatte weiter verringert werden, was der Abschirmung zu gute käme. Die Fetakäse-Dosenkontruktion als faradayschen Käg erwies sich als notwendig, aber zeitaufwendi- ge Angelegenheit, sobald man noch etwas einstellen wollte. Daher könnte man diese Dose durch eine passende/spezielle Anordnung ersetzen. Die gelötete Schaltung wurde oft beim Herausnehmen der Mühle aus der Dose in Mitleidenschaft gezogen. Es empehlt sich fürs nächste Mal eine stabilere Konstruktion oder Verpackung der Schaltungsplatine vom Rest der Mühle. Die Feldmühle war anfänglich als mobile Messeinheit geplant, was aus Gründen von Motorverbrauch sowie CasssyModul nicht möglich war. An dieser Stelle könnte man andere Akkus als auch eine mobile Datenspeicherung einbringen. 6.2 Fazit Im Groÿen und Ganzen konnten wir zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Es gelang uns das elektrische Feld der Erde quantitativ zu bestimmen und zeitliche Schwankungen aufzuzeichnen. In einer ruhigen Wetterlage konnte über eine Langzeitmessung sogar der theoretische Mittelwert des elektrostatischen Feldes der Erde mit nur 1,2% Abweichung auf 130 V m veriziert werden. Die von uns konstruierte Feldmühle wies insgesamt ein Auösungsbereich von bis zu Sie zeigte im Vergleich mit einem kommerziellen Gerät von LD-Didactic 104 − 105 V m auf. gute Übereinstimmungen. Insgesamt haben wir viel über elektrotechnische Grundlagen und das Konstruieren gelernt und konnten über den Zeitraum viele Fehlerquellen minimieren, weshalb wir das Projekt als erfolgreich empnden. 22 7 DANKSAGUNG D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 7 Danksagung Hiermit möchten wir uns herzlich bei Thomas Lorenz und Herrn Bernd-Uwe Runge für eine groÿartige Betreuung bedanken. Sie hatten für jede Frage immer ein oenes Ohr und halfen uns stets bei der Entwicklung neuer Ideen zur Verbesserung der Konstruktion. Ebenso ein Dank an Herrn Kohlöel für die Benutzung seiner Werkstatt und sein Interesse an unserem Projekt, sowie Marcel Wunram für die Besorgung erster Teile. 23 Abbildungsverzeichnis D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 8 Quellenverzeichnis Literatur [AS] Amateur Scientist : http://www.jesseenterprises.net/amsci/1999/07/1999-07-fs.html, entnommen am 03.04.2013 [LD] Gerät von Leybold-Didactics: http://www.ld-didactic.de/ga/5/524/524080/524080d.pdf, entnommen am 07.09.2013 [APUW] Versuchsprotokoll, entnommen der Uni Wuppertal: de/files/protokolle/VP5.pdf, [Pic1] http://app.physik.uni-wuppertal. entnommen am 07.09.2013 http://www.elo-web.de/franzis-media/655159/CNS_CONTENT_PAGE/0902Feldmuehle1.jpg, entnommen am 07.09.2013 [WEF] http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrostatisches_Feld_der_Erde, entnommen am 07.09.2013 [WOP] Wikipedia, Operationsverstärker, http://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverstärker entnommen am 10.08.13 [EKOP] Elektronik Kompendium, Operationsverstärker I, public/schaerer/opa1.html http://www.elektronik-kompendium.de/ entnommen am 10.08.13 [EKDi ] Elektronik Kompendium, Echter Dierenzverstärker, de/public/schaerer/diffamp.html [ETInt] Elektronik op_int.html [EP] Elektronik Tutor, http://www.elektronik-kompendium. entnommen am 10.08.13 Integrierverstärker, http://elektroniktutor.de/analogverstaerker/ entnommen am 10.08.13 Praktikum Universität goto_ilias_uni_crs_227042.html Konstanz, https://ilias.ub.uni-konstanz.de/ilias/ entnommen am 10.08.13 Abbildungsverzeichnis 1 schematischer Aufbau Feldmühle [Pic1] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 Theoretischer Flächenverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 3 Theoretischer Stromverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 4 Schaltsymbol eines OP [WOP] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 5 Schaltplan eines invertierenden Verstärker links und nicht-invertierenden Verstärkers rechts [WOP] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schaltplan eines Addierers links und eines Integrierers rechts [WOP] 7 links: erste, konkrete Bauskizze; rechts: Blaupause für Rotor und Sensor . . . . . . . . 5 8 Fertiger Versuchsaufbau unserer Elektrofeldmühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 9 Hauptteil der Verstärkerschaltung. Rot: Signalform ohne Rauschen. . . . . . . . . . . . 7 10 Symmetrische Spannungsquelle von 5 V mit Spannungswandlern L7805CV und L7905CV 9 11 Links: Manuelle Oset-Einstellung des AD744J Rechts: Beschaltung des Motors . . . . 9 24 . . . . . . . . . . 4 6 4 Tabellenverzeichnis D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 12 Spannungsverlauf bei isoliertem Rotor zwischen den Sensorplatten . . . . . . . . . . . 10 13 Linearität zwischen Motorspannung und Frequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 14 Linearität zwischen Ausgangsspannung und Frequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 15 Linearität zwischen Inuenzstrom und Frequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 16 Linearität zwischen Ausgangsspannung und Feldstärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 17 Versuchsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 18 Spannung-Feld-Konstante für die Verstärkerstufe 3,2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 19 Spannung-Feld-Konstante für die Verstärkerstufe 3,3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 20 Gartenaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 21 Langzeitmessung im Garten mit Verstärkerstufe 4,3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 22 Langzeitmessung auf Dachboden, Verstärker 3,2 bei ruhigen Verhältnissen . . . . . . . 19 23 Langzeitmessung auf Dachboden, Verstärker 3,2 bei Wetterschwankungen . . . . . . . 19 24 Langzeitmessung auf Dachboden, Verstärker 3,3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 25 Verstärkerschalung mit Widerstands und Kapazitätsangaben . . . . . . . . . . . . . . . 31 Tabellenverzeichnis 1 Einstellbare Verstärkungsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2 Messwerte für Linearität zwischen Motorspannung und Rotofrequenz . . . . . . . . . . 26 3 Messwerte für Linearität zwischen Frequenz und Ausgangsspannung der Schaltung . . 27 4 Messwerte für Linearität zwischen Frequenz und Spannung zwischen Sensorplatten 5 Messwerte für Linearität zwischen Ausgangsspannung und elektrische Feldstärke 6 7 . . 27 . . . 28 Messwerte zur Bestimmung der Spannungs-Feldkonstante für 3,2 . . . . . . . . . . . . 29 Messwerte zur Bestimmung der Spannungs-Feldkonstante für 3,3 . . . . . . . . . . . . 30 25 9 ANHANG D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann 9 Anhang Tab. 1: Einstellbare Verstärkungsfaktoren des Instrumentationsverstärkers durch den Schalter VSchalt VIns und der letzten Stufe und deren Kombinationen. Da der Verstärkungsfaktor des Integri- erers fast eins ist, kann dieser vernachlässigt werden. Index x,y Schalter 1 2 3 4 5 6 VSchalt 1 4.54 10 66.7 100 1000 4402 6600 66000 Jumper VIns 1 66 66 299.6 660 2 118 118 539 1188 7923 11880 118800 3 194 194 884 1948 12993 19480 194800 4 990 990 4494 9900 66033 99000 990000 Tab. 2: Messwerte für Linearität zwischen Motorspannung und Rotofrequenz Motorspannung [V] Frequenz [Hz] 3,48 48,7 4,6 63 2,67 36,9 2,15 29,6 3,94 54,93 6,5 87,38 5,81 79,5 26 9 ANHANG D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Tab. 3: Messwerte für Linearität zwischen Frequenz und Ausgangsspannung der Schaltung Frequenz [Hz] Ausgangsspannung Schaltung [V] 26,64 0,12 39,96 0,36 53,28 0,75 66,6 1,3 79,92 1,59 93,24 2,15 106,56 2,52 119,88 2,68 Tab. 4: Messwerte für Linearität zwischen Frequenz und Spannung zwischen Sensorplatten Frequenz [Hz] Spannung zwischen Sensorplatten [mV] 173,16 280 51,95 128 79,92 200 97,24 216 128,14 248 266,4 376 115,88 136 27 9 ANHANG D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Tab. 5: Messwerte für Linearität zwischen Ausgangsspannung und elektrische Feldstärke Feldstärke [ kV m] Ausgangsspannung Schaltung [mV] 0 160 114,3 230 228,6 320 342,9 445 457,1 580 571,4 715 685,7 870 800 1030 914,3 1140 1028,6 1300 1142,9 1475 1257,1 1700 1371,4 1850 1485,7 2030 1600 2170 1714,3 2300 1840 2480 2000 2600 Die Rohdaten der Langzeitmessungen sind auf Nachfrage in digitaler Form erhältlich. 28 9 ANHANG D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Tab. 6: Messwerte zur Bestimmung der Spannungs-Feldkonstante für 3,2 Feldstärke V [m ] Ausgangsspannung [V] 0 0,1 34,42 0,2 82,26 0,81 130,57 1,55 155,09 1,96 203,77 2,85 230,94 3,33 277,74 4,1 302,64 4,44 327,47 4,67 352,83 4,87 377,36 5,02 406,04 5,16 449,43 5,35 477,74 5,47 500,38 5,54 549,06 5,73 595,47 5,83 624,91 5,9 696,98 6,05 770,19 6,16 890,57 6,27 962,26 6,31 1509,43 6,43 2641,51 6,45 15,77 0,21 59,13 0,38 107,92 1,24 29 9 ANHANG D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Tab. 7: Messwerte zur Bestimmung der Spannungs-Feldkonstante für 3,3 Feldstärke V [m ] Ausgangsspannung [V] 0 0,18 15,28 0,41 36,72 0,73 60,26 1,31 84,45 2,14 108,94 3,04 133,47 3,92 157,36 5 182,64 6,03 207,55 7,14 216,23 7,45 257,74 8,06 45,28 0,9 52,68 1,11 113,85 3,24 94,38 2,44 76,53 1,82 45,17 0,74 120,94 3,53 141,51 4,35 166,04 5,27 173,58 5,53 30 9 ANHANG D.Gerz & F.Franz & N.Luhmann Abb. 25: Verstärkerschalung mit Widerstands und Kapazitätsangaben 31