Kommentare zu den Lehrveranstaltungen

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Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
Kommentare zu den Lehrveranstaltungen im Sommersemester
2004
Grundstudium
017000
EW:
C1,C2
LSI/II
LpGes
Grundseminar: Sozialisation, Erziehung
und Gesellschaft
S2
Do 14-16 E1.143 Bublitz
In jeder Gesellschaft gibt es nach sozialen Bedingungen verschieden Arten
der Erziehung, die bestimmten Idealen von Mensch und Gesellschaft folgt.
Durch Sozialisation und Erziehung stellt sich die Zugehörigkeit zu Kultur
und Gesellschaft her. Sozialisation ist als Prozess der Vergesellschaftung
darauf ausgerichtet, kulturelle und soziale Normen zu vermitteln. Diese
erlegen sich, so scheint es, dem Individuum als Begrenzung des eigenen
Handelns, als Zwänge der Gesellschaft auf. Auf der anderen Seite steht die
Auffassung, dass Individualität nicht ohne Befolgung sozialer Regeln zu
haben ist. Das Seminar macht den komplexen Zusammenhang von
Sozialisation, Erziehung und Gesellschaft zum Gegenstand einer
eingehenden Diskussion soziologischer Konzepte.
Literatur:
Beck, Ulrich: Risikogesellschaft. Frankfurt am Main 1986.
Durkheim, Emile: Regeln der soziologischen Methode. Neuwied 1970.
Ders.: Erziehung und Soziologie. Düsseldorf 1972.
Ders:: Erziehung, Moral und Gesellschaft. Vorlesungen an der Sorbonne
1902/1903. Neuwied 1973.
Horkheimer Max/Adorno Theodor (1956; 1967³): „Individuum“ und
„Gesellschaft“. In: Soziologische Exkurse. Nach Vorträgen und
Diskussionen. Frankfurter Beiträge zur Soziologie. Bd. 4. Frankfurt am
Main: Europäische Verlagsanstalt, S. 40-54.
Hurrelmann, Klaus: Neues Handbuch der Sozialisationsforschung. 4.
Auflage. Weinheim. Beltz 1998.
Ders.: Einführung in die Sozialisationstheorie. 8. Auflage. Weinheim.
Beltz.2002.
017010
M/D
Soziologie der Jugend- (Pop) -Kultur II Do 11-13 E1.143 Bublitz
S2
Die weltweite Vorherrschaft der amerikanischen pop culture hat zur
Entwicklung globaler Jugendkulturen geführt, die nicht nur durch
Mainstream-Kommerz,
Musikstile,
Konsumgewohnheiten
und
Erlebniswelten gekennzeichnet sind, sondern sich regelrecht durch die
Propagierung spezifischer Lebensstile auszeichne n. Jugendkulturen
wirken, als generations- und geschlechtsspezifische Phänomene, stil- und
identitätsbildend.
Das Seminar bearbeitet Texte, die das Phänomen von Jugendkulturen im
Bereich der Popkultur diskutieren
1
Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
Literatur:
Hitzler, Ronald/Pfadenhauer, Michaela (Hg.) (2001): techno-Soziologie.
Erkundungen einer Jugendkultur. Opladen. Leske&Budrich.
Göttlich, Udo/Winter, Rainer (Hg.) (2000): Politik des Vergnügens. Zur
Diskussion der Populärkultur in den cultural studies. Köln. Herbert von
Halem Verlag.
Holert, Tom/Terkessidis, Mark (Hg.) (1996): Mainstream der
Minderheiten. Pop in der Kontrollgesellschaft. Berlin. Edition ID-Archiv.
Klein, Gabriele (1999): Electronic Vibration. PopkulturTheorie.
Rogner&Bernhard bei Zweitausendeins.
Mc Robbie, Angela (1994): postModernisn and popolar culture. London.
Routledge.
SpoKK (Hg.) (1997): Kursbuch Jugendkultur. Stile, Szenen und
Identitäten vor der Jahrtausendwende. Mannheim. Bollmann.
017020
EW:
Grundseminar: Arbeitsgesellschaft von
Di 9-11 E0.143 BierC1, C2 der Drehbank zum Laptop
mann
L SI/II S 2
M/D
Die Bundesrepublik befindet sich wie andere Industriegesellschaften im
Prozeß eines tiefgreifenden Wandels. Das traditionelle Industriemodell, das
seinen Ursprung im 19. Jhd. hat, wird dabei abgelöst vo n
Produktionsformen auf informationstechnologischer Basis. Beim Wandel
hin zu einer „Wissensgesellschaft“ werden Lebensgrundlagen traditioneller
‚Arbeiter’ vernichtet, ohne Aussicht auf Alternative. Denn die neuen
Arbeitstechniken kommen weitgehend ohne menschliche Arbeitskraft aus.
Gleichzeitig befindet sich die Weltwirtschaft seit längerem in Stagnation
und Krise. Das führt dazu, dass Unternehmen Lohnkürzungen und
Entlassungen vornehmen, um trotz Absatzflaute profitabel zu bleiben. Auf
die Arbeitnehmer kommt nun eine doppelte Belastung zu, einmal die Angst
um
den
Arbeitsplatz,
zum
zweiten
die
Notwendigkeit,
Einkommenseinbußen durch Zweitbeschäftigung auszugleichen. Das hat
seine Auswirkungen bis hinein in die Schule, die – so Experten – immer
mehr gezwunge n werden, Sozialisationsfunktionen, die früher im Bereich
der Familie lagen, zu übernehmen.
Das Seminar hat zum Ziel, den Wandel in der deutschen Arbeitsgesellschaft
aufzuarbeiten, die gegenwärtige Krise zu thematisieren und die neuen
Anforderungen, die sich hieraus für die Institutionen der ‚sekundären
Sozialisation’ (Schule etc.) ergeben, zu diskutieren.
017030
EW
Grundseminar: Erinnerung und Politik Mi 9-11 E1.143 Spreen
S2
Gewalterfahrung und ihre kulturelle Verarbeitung und Deutung ist einer der
zentralen Orte, an denen sich soziale Identität konstituiert. Dabei wird
öffentlich darum gestritten, wie erinnert und was erinnert werden soll. Die
Medien der Erinnerung und Identitätskonstitution umfassen u.a.
Friedensbilder, Kriegerdenkmäler, Gedenkstätten und Gedenktage,
2
Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
Friedensbilder, Kriegerdenkmäler, Gedenkstätten und Gedenktage,
(Anti-)Kriegsfilme und
Täter- und Opferliteratur. Die kollektive
Erinnerung ist damit ein kulturelles, mediales und politisches Phänomen.
Im Seminar soll an exemplarischen Fällen die kollektive Gewalterinnerung
und -verarbeitung in Deutschland rekonstruiert werden.
Literatur:
Archiv der Jugendkulturen (2003): Der Amoklauf von Erfurt, Berlin.
Assmann, Aleida/Frevert, Ute (1999): Geschichtsvergessenheit,
Geschichtsversessenheit. Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten
nach 1945, Stuttgart.
Halbwachs, Maurice (1985): Das kollektive Gedächtnis, Frankfurt am
Main.
Kater, Thomas/Kümmel, Albert (2003): Der verweigerte Friede. Der
Verlust der Friedensbildlichkeit in der Moderne, Bremen.
Reichel, Peter (1999): Politik mit der Erinnerung. Gedächtnisorte im Streit
um die nationalsozialistische Vergangenheit, Frankfurt am Main.
017040
LpGes;
LS I/II
EW:
C1,C2
M/D
Grundseminar: Geschlechtsspezifische
Sozialisation
Blockseminar 28./29.05.2004
u.04./05.06.2004
C5.206 Mehlmann
Die These, das Individuen nicht als Männer und Frauen geboren, sondern
'gemacht' werden, bildet den gemeinsamen Ausgangspunkt von Theorien
zur geschlechtspezifischen Sozialisation, die sich in Bezug auf die
gesellschaftlichen 'Orte' und die Praktiken der 'Herstellung' vo n
Männlichkeit und Weiblichkeit voneinander unterscheiden. Im Rahmen des
Seminars sollen am Beispiel 'klassischer' Texte und neuerer Beiträge zu
diesem Thema verschiedene Konzepte zur geschlechtsspezifischen
Sozialisation erarbeitet, am Beispiel unterschiedlicher Praxisfelder
konkretisiert und mit Blick auf den gesellschaftlichen Wandel von
Geschlechterverhältnissen und Männlichkeits- und Weiblichkeitsbildern
diskutiert werden.
Das Blockseminar findet am 28./29. Mai und 4./5. Juni (Freitag/Samstag) in
Raum (C5.206) statt. Der Termin für die Vorbesprechung (und die
verbindliche Anmeldung) ist Dienstag der 27. April, 11-13h in Raum
(N3.232). Die Literatur zum Seminar und die Zeitstruktur der beiden
Blöcke wird bei der Vorbesprechung vorgestellt.
Literatur zur Einführung:
Bilden, Helga: Geschlechtsspezifische Sozialisation. In: Hurrelmann,
Klaus/Ulich, Dieter (Hg.): Handbuch der Sozialisationsforschung,
Weinheim/Basel 1980
Bilden, Helga: Geschlechtsspezifische Sozialisation. In: Hurrelmann,
Klaus/Ulich, Dieter (Hg.): Neues Handbuch der Sozialisationsforschung,
Weinheim/Basel 1991
3
Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
017050
LpGes;
LS I/II
EW:
B3
M/D
Grundseminar: Deutsche
Jugendforschung im zeitgeschichtlichen
Kontext
Blockseminar: 06. – 08. Mai und 17. – 19.
Juni 2004
06.05. Hübnerund
Funk
17.06.
in
C3.222
sonst
in
E1.143
Die deutsche Jugendforschung fußt – im Unterschied etwa zur britischen
oder französischen Jugendforschung – auf einer mehr als 100-jährigen
Traditionslinie, die sich aus der (als „Wandervogel“ in Berlin entstandenen)
„Jugendbewegung“ entwickelt hat. Angesichts der mehrfachen Umbrüche
der
in
Deutschland
herrschenden
politischen
Systeme
(1918/1933/1945/1949/1989)
weist
dieser
sozialwissenschaftliche
Forschungszweig erhebliche Diskontinuitäten und Disparitäten auf. Denn
der gängige Glaubenssatz „wer die Jugend hat, hat die Zukunft“ hat sowohl
die jeweilige Gestaltung der Sozialisationsverhältnisse und ihrer Normen
als auch die Art ihrer pädagogischen und wissenschaftlichen Bearbeitung
beeinflusst. Angesichts dessen kann die Beschäftigung mit der deutschen
Jugendforschung nicht ohne Berücksichtigung des jeweiligen
zeitgeschichtlichen Kontextes auskommen.
Die jüngste Umbruchphase Deutschlands, die „Wende“ der DDR und deren
Beitritt zur Bundesrepublik, liegt nun rund 13 Jahre zurück. Wie der Markt
der Jugendstudien hierzulande zeigt, hat dieser Umbruch zu einem
bemerkenswerten Boom der Jugendforschung geführt. Allerdings hat die
Vielfalt der publizierten Ergebnisse die allgemeine Verunsicherung der
gesellschaftlichen Öffentlichkeit und der staatlichen Entscheidungsträger
über die Lebensverhältnisse, Lebensmuster und Lebensziele der Jugend in
Deutschland nicht zu reduzieren vermocht.
Aufgrund der raschen, medienwirksamen Vermarktung empirischer Studien
(insbesondere der Shell-Juge ndstudien) hat sich eher der Eindruck
verstärkt, dass es eine unübersehbare Vielfalt von „Jugenden“ gebe, die
letztlich das Gesamtkonzept einer thematisch und methodisch
bestimmbaren Jugendforschung aufgelöst habe. Diese Einschätzung wird
von unterschiedlichen Forschergruppen geteilt. Die Bilanz der
gegenwärtigen Lage der Jugendforschung in Deutschland, wie sie das
Deutsche Jugendinstitut, München, anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums
zutage gefördert hat (vgl. das DISKURS-Heft 1/2003 „Jugendforschung.
Bilanz und Ausblick nach vier Jahrzehnten“) bildet den aktuellen
Ausgangspunkt des Blockseminars, das sich – anhand zentraler
Textauszüge aus einschlägigen Studien – den wichtigsten Konjunkturen
und Krisen der deutschen Jugendforschung im 20. Jahrhundert widmen
wird.
Einführende Literatur:
Griese, Hartmut M./Mansel, Jürgen: Jugendtheoretische Diskurse, in:
Mansel, Jürgen/Griese, Hartmut M./Scherr, Albert (Hrsg.), Theoriedefizite
der Jugendforschung. Standortbestimmung und Perspektiven. Weinheim,
München: Juventa 2003, S. 11-30.
4
Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
Heinz, Walter R./Hübner-Funk, Sibylle: Die Quadratur des
Jugendbegriffs. Zur sozialen (Re-) Konstruktion einer Übergangsphase, in:
DISKURS 7, 1997, S. 4-11.
Zinnecker, Jürgen: Forschung im sozialen Feld ‚Jugend‘. Deutsche
Jugendforschung zwischen Nachkriegszeit und beschleunigter Moderne, in:
DISKURS 12, 2003,1, S.7-21.
Voraussichtliche Seminarblock-Termine:
6. Mai 2004: nachmittags (16:00 – 17:30 h)
7. Mai 2004: vor- und nachmittags (9:30 – 12:45 h und 14:15 – 17.30 h)
8. Mai 2004: vormittags (9:30 – 12:45 h)
Stundensumme des Blocks: 14 (Einführung und Textbesprechungen)
sowie: 17. Juni 2004: nachmittags (16:00 – 19:15 h)
18. Juni 2004: vor- und nachmittags (9:30 – 17:30 h)
19. Juni 2004: vormittags (9:30 – 12:45 h)
Stundensumme des Blocks: 16 (Referate und Auswertung)
017060
LS I/II
EW;
LpGes:
B1
Grundseminar: Grundbegriffe der
Soziologie
Blockseminar 14./14.05.2004
u.25./26.06.2004 jeweils freitags 11:3017:15 Uhr und samstags 8:30 – 14:15 Uhr
N5.101 Neu
Eine Einführung in die Soziologie anhand ihrer wichtigsten Begriffe und
Vorstellungen möchte die Veranstaltung bieten, die sich an
Anfangssemester der Soziologie und benachbarter Wissenschaften richtet.
Die TeilnehmerInnen werden mit den Klassikern der modernen Soziologie
und der noch (relativ) jungen Geschichte dieses Fachs vertraut gemacht, um
die wichtigsten methodologischen und empirischen Aspekte soziologischen
Arbeitens nachvollziehen zu können.
Die Studierenden werden gebeten, eines der nachfolgenden Bücher
vorbereitend und begleitend zu lesen.
Literatur:
Hans Paul Bahrdt, Schlüsselbegriffe der Soziologie. Eine Einführung mit
Lehrbeispielen. 7. Aufl., Verlag C. H. Beck, München 1997.
Heinz Abels, Einführung in die Soziologie 1. Der Blick auf die
Gesellschaft, Wiesbaden 2001.
Hauptstudium
017070 M/D
In der Zerstreuung organisiert:
Di 11E1.143 Bublitz
Massenkultur als Chiffre der
13
Moderne
V2
Massenkultur gilt ihren Kritikern als bloße Zerstreuung einer
Unterhaltungsindustrie, die mit ihrer Flucht aus der Wirklichkeit jedem
emanzipatorischen Anspruch entsagt. Doch sie hält die „zerstreute Masse“
keineswegs in einem Zustand tagträumerischer „Geistesabwesenheit“. Sie
5
Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
keineswegs in einem Zustand tagträumerischer „Geistesabwesenheit“. Sie
führt in die moderne Wirklichkeit hinein, nicht heraus. Die Vorlesung sieht
in der Massenkultur mehr als ein Spektakel und in der Masse mehr als ein
manipulierbares Objekt vorgegaukelter Scheinwelten. Massenkultur wird
als Chiffre kultureller Modernität gelesen, die die transparente „Masse“ als
flexibles Medium gesellschaftlicher Ordnung und Normalität einsetzt. Die
Vorlesung steht in engem Zusammenhang mit dem Seminar „Masse und
Individuum“.
Literatur:
Bublitz, Hannelore: In der Zerstreuung organisiert. Phantasmen und
Paradoxien der Massenkultur. Bielefeld 2004. transcript Verlag.
017080 M/D
Masse und Individuum
S2
Di 1416
N5.101
Bublitz
Als Schlüssel zum Verständnis der Gegenwart gehört der Begriff “Masse”
vor allem zum Vokabular und Standardrepertoire zeitgenössischer
Kulturkritik. Ein Blick in die Geschichte massentheoretischer Konzepte
zeigt, dass der Massenbegriff im begrifflichen Antagonismus von
Individuum und Masse angesiedelt und im Gegensatz zu Individualität
konstruiert wird. Im Bild der Masse ist die Bedrohung des Individuums
immer schon mitgedacht. Als „rohe“ Masse scheint sie, wie ungeformte
Materie, in höchstem Maße formbar. Diese Doppeldeutigkeit bestimmt das
Bild der „Masse“: Ungestaltet und zugleich in höchstem Maße verführ- und
manipulierbar verkörpert sie das Irrationale moderner Gesellschaften.
Das Seminar erschließt das Verhä ltnis von Individuum und Masse im
Rückgriff auf diskursive Denkmuster des 20. Jahrhunderts. Es steht in
inhaltlichem Zusammenhang mit der Vorlesung „In der Zerstreuung
organisiert: Massenkultur als Chiffre der Moderne“.
Literatur:
Anders, Günther (1995): Die Antiquiertheit des Menschen. Über die
Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution. Bd.
2. 4. Auflage. München: Verlag C.H. Beck, S. 79-90.
Freud, Siegfried (1967): Massenpsychologie und Ich-Analyse. Hamburg:
fischer Verlag.
Horkheimer, Max/Adorno Theodor (1956; 1967³): „Individuum“ und
„Masse“. In: Soziologische Exkurse. Nach Vorträgen und Diskussionen.
Frankfurter Beiträge zur Soziologie. Bd. 4. Frankfurt am Main: Europäische
Verlagsanstalt, S. 40-54 und S. 70-82.
Le Bon, Gustave (1885; 1921; 1973): Psychologie der Massen. Stuttgart:
Kröner Verlag.
Krakauer, Siegfried (1927; 1990): Das Ornament der Masse. In: Schriften
Bd. 5. Aufsätze von 1927-1931. Frankfurt am Main. Suhrkamp, S. 57-67.
Riesmann, David/Deney, Reuel/Glazer, Nathan (1958): Die einsame Masse.
Eine Untersuchung der Wandlungen des amerikanischen Charakters.
Hamburg: Rowohlt.
6
Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
017090 EW:C2 Paderborner Lokalgeschichte.
Di 11N5.235 Grothmann
LpGes: Historische und soziologische
13
B1
Aspekte. Ein Projekt für den
Sachunterricht
S2
In diesem Seminar werden Bausteine der Stadtentwicklung Paderborns im
19. und 20. Jahrhundert zunächst fachwissenschaftlich dargestellt und
analysiert. Besondere Berücksichtigung finden Methoden der Vermittlung
der dargestellten Fakten im Sachunterricht der Grundschule.
Das Themenspektrum reicht von der Entwicklung des Stadtbildes seit 1800,
das Fürsorge- und Armenwesen über die Lebensmittelknappheit und
Unterversorgung
im
Ersten
Weltkrieg,
den
Schulalltag
im
Nationalsozialismus bis zu Alltagsproblemen in der Zeit des Wiederaufbaus
der 50-er Jahre.
017100 EW:
C1, C2
LS I/II
M/D
Hauptseminar: Zur Konstitution
sozialer Ordnung: Die Theorie des
Politischen
S4
Di 1620
N1.101
Kater/Spreen
Politische Philosophie und Soziologie sehen sich nicht nur mit Fragen der
Herrschaft, der Macht und ihrer Legitimation konfrontiert, sondern auch mit
Fragen nach jener Gewalt, die Ordnungen errichtet, einreißt oder verändert.
Die Frage nach dem Status der Gewalt wird aber selten ausreichend
thematisiert, weil moralisch-ethische Überlegungen zum Politischen, die
Gewalt als Nicht-sein-Sollendes beschreiben. Dieses Werturteil macht es
wiederum Untersuchungen zur Genese sozialer Ordnung schwer, die
faktische Rolle der Gewalt zu akzeptieren.
Da nun seit den 90er Jahren und spätestens seit dem 11.9.01 die Frage des
Einsatzes militärischer Gewalt aus z.T. ethischen Gründen heraus auf der
Tagesordnung steht, wird dieses die Diskussion bisher beherrschende
Schema problematisch. In dem Denken des Staatsrechtlers Carl Schmitt
wird die Frage nach der Gewalt und die Frage nach der Genese sozialer und
moralischer Ordnung dagegen von vornherein miteinander verbunden.
Obwohl seine politische Theorie zu den problematischsten Werken des 20.
Jahrhunderts zählt – schließlich ist Schmitt eng in die Geschichte der
Machtergreifung durch den Nationalsozialismus verwickelt – lassen sich
seine Überlegungen nicht mit dem Hinweis auf diese historische
Verstrickung zu den Akten legen.
Mit Schmitt eröffnet sich die Rolle der Gewalt in der Moderne. Im Seminar
sollen die Probleme des Verhältnisses von sozialer Ordnung und sozialer
Gewalt an seinem Denken kritisch expliziert werden.
Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Grundstudium, schriftliche
Anmeldung per Mail bis zum 15.3.04 ([email protected]),
seminarvorbereitende Lektüre des Buches von Dirk Blasius: Carl Schmitt.
Preußischer Staatsrat in Hitlers Reich, Göttingen 2001.
7
Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
Literatur:
Agamben, Giorgio: Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte
Leben. Frankfurt am Main 2002.
Blasius, Dirk: Carl Schmitt. Preußischer Staatsrat in Hitlers Reich,
Göttingen 2001.
Mehring, Reinhard (Hg.): Carl Schmitts Begriff des Politischen. Ein
kooperativer Kommentar, Berlin 2002.
Schmitt, Carl: Politische Theologie. Vier Kapitel zur Lehre von der
Souveränität, Berlin 6 1993 [1922].
Schmitt, Carl: Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen
Parlamentarismus, Berlin 7 1991 [1923].
Schmitt, Carl: Der Hüter der Verfassung, Berlin 4 1996 [1931].
Schmitt, Carl: Der Begriff des Politischen. Text von 1932 mit einem
Vorwort und drei Corollarien, Berlin 1963.
Schmitt, Carl: Land und Meer. Eine weltgeschichtliche Betrachtung,
Stuttgart 3 1993 [1944].
Schmitt, Carl: Der Nomos der Erde im Völkerrecht des Jus Publicum
Europaeum, Berlin 4 1997 [1950].
Schmitt, Carl: Theorie des Partisanen. Zwischenbemerkung zum Begriff
des Politischen, Berlin 3 1992 [1963].
017110 M/D
Macht, Interessen und soziale
Do 18N4.325 Weyrather
Beziehungen im Betrieb
20
S2
In dem Seminar geht es um den Wandel der sozialen Beziehungen im
Betrieb, die durch die unterschiedlichen Machtvoraussetzungen und
Interessen von Management, Betriebsrat und Belegschaft geprägt sind. Ein
besonderer Schwerpunkt soll dabei auf die betriebliche Mitbestimmung
sowie auf neue Formen der Partizipation für die Beschäftigten gelegt
werden.
Literatur:
Hermann Kotthoff, Betriebsräte und Bürgerstatus, Wandel und Kontinuität
betrieblicher Mitbestimmung, München 1994
Ludger Pries, Betrieblicher Wandel in der Risikogesellschaft. Empirrische
Befunde und konzeptionelle Überlegungen, München 1998
Klaus Dörre (Hg.) Kampf um Beteiligung. Arbeit, Partizipation und
industrielle Beziehungen im flexiblen Kapitalismus. Eine Studie aus dem
Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI), Wiesbaden 2002
017120 LpGes:
LS I/II
B2, C 4
M/D
Formen der Auseinandersetzung in
den Wissenschaften – Stile,
Argumentationsarten und
Anspruchniveaus
S2
017130 LpGes: Grundbegriffe der Soziologie:
LS I/II Schulen und Denkweisen (1)
M/D
Die „Frankfurter Schule“ und die
„Kritische Theorie“
8
Mo 1820
E2.321
Loh
Mo 1517
Detmold Matina
Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
„Kritische Theorie“
S2
Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu bedeutenden Theorieansätzen der
Soziologie soll ein erster Überblick in das Denken der sog. „Kritischen
Theorie von Adorno, Horkheimer, Marcuse, Löwenthal und anderen
gegeben werden. Dabei werden die einzelnen Protagonisten wie auch die
übergreifenden Strukturmerkmale dieser Soziologie – die auch häufig
philosophischen (Selbst) –Begründungen nachgeht, untersucht. Gerade die
100 –jährige Jubiläumsfeier (2003) des „Meisterdenkers“ Adorno gibt einen
erneuten Anlaß auch die aktuellen Veröffentlichungen hinzuzuziehen.
Ebenso soll im Seminar der musiksoziologische Hintergrund von Adorno
ausgeleuchtet werden. An Filmbeispielen kann man denn auch einen
nachträglichen Eindruck von den „performativen“ Qualitäten dieser
Meisterdenker gewinnen.
Auch dies wird Gegendstand des Seminars.
Ein Literaturverzeichnis wird zu Beginn herausgegeben.
017140 M/D
Soziale Systeme,
Mo 9-11
E2.321
SchulteKommunikation, Person
Kellinghaus
S2
Welche Einsichten der Mensch anhand der Beobachtung der Welt durch
soziale Systeme gewinnt, welche Relevanz soziale Systeme für den
Menschen haben und er für sie, und was Kommunikation in diesem
Zusammenhang bedeutet, gehört zum zentralen Gegenstand der
soziologischen Systemtheorie von Niklas Luhmann. Die zu
Analysezwecken vorgenommene Konstellation Mensch – Kommunikation
– Sozialsysteme hat – theoriestrategisch – einen Modellcharakter. In der
Luhmannschen Systemtheorie bilden diese Begriffe u.a. eine
Analyseebene, auf der die Argumentation der soziologischen
Systemtheorie verfolgt werden kann. Um diese Theorie in ihren
Grundzügen geht es in diesem Seminar. Angestrebt wird eine
systematische Einführung in die Grundannahmen und in die logische
Struktur der soziologischen Systemtheorie.
Literatur:
Luhmann, Niklas 1975: Interaktion, Organisation, Gesellschaft, in: ders:
Soziologische Aufklärung 2, Aufsätze zur Theorie der Gesellschaft,
Opladen, S. 9-20.
Luhmann, Niklas (1984): Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen
Theorie. Frankfurt am Main. Suhrkamp.
Luhmann, Niklas 1995: Was ist Kommunikation, in: ders: Soziologische
Aufklärung 6, Die Soziologie und der Mensch, Opladen, S. 113-124.
Hohn, Hans-Jürgen (2000): Soziale Systeme, Kommunikation, Mensch.
Eine Einführung in soziologische Systemtheorie. München. Juventa.
017150 LpGes; Examenskolloquium
LS I/II S 2
M/D
Do 16- N1.101
18
9
Bublitz
Lehrveranstaltungen im Fach Soziologie der Universität Paderborn, SoSe 04
017160 EW:C2 Understanding British Di 11- nach Ankündigung in der Biermann
LpGes: Business Culture
13 Fakultät für
B1
Veranstaltung im
Wirtschaftswissenschaften
Studiengang
International
Management
S2
The seminar addresses British Business Culture, an elective course of the
International Management syllabus. Studies in business culture seems
pivotal for future managers who- most likely- will and must operate in an
international environment in the age of globalisation.
This course intends to bring you closer to the understanding of 'otherness'
particularly if and when the objectives of your counterparts seem to be
identical with yours. Nevertheless, industrialisation and the spread of
capitalism followed specific patterns, led to particular social formations
that vary from society to society. Think of the American cowboy
capitalism, on the one hand, the post-war German model of 'Rhenish
capitalism', and the Japanese 'corporated capitalism', on the other - to name
but a few.
To mention that modern capitalism originated in England is like "carrying
coal to Newcastle" as the British proverb goes. Thus, the understanding of
the workings of capitalism in one country, the first industrial powerhouse,
will broaden our scope for historical connotations as well as of social
impacts.
10
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