EP 1 - Skript 1 von 129 Seite drucken | Weiter >> Fehler melden (Bitte keine Rechtschreibfehler!) Bitte vor der Meldung des Fehlers die Readme lesen Update-History Wichtige Links Übersicht Experimentalphysik 1: I. Maßeinheiten 1. Längenmessung 2. Zeitstandard (Einheit und Zeitmessung) 3. Massenstandard und Messung (vorläufig) II. Kinematik des Massenpunktes 1. Massenpunkte und Bahnkurve 2. Beschreibung einer Bewegung entlang einer Geraden 3. Ort-Zeitdagramm einer ungleichförmigen Bewegung 4. Definition: Momentangeschwindigkeit 5. Definition: Beschleunigung 6. Kinematik in 2 Dimensionen 7. Dia. und Demonstration 8. Definition der Beschleunigung für Bewegung in einer Ebene 9. Horizontaler Wurf 10. Gleichförmige Kreisbewegung 11. Gleichförmige Kreisbewegung 2 12. Kinematik in 3 Dimensionen 13. Mittlere Beschleunigung 14. Galilei-Transformation III. Dynamik des Massepunktes 1. Die Newton'schen Axiome 2. Kraft und Masse 3. Newton'sche Bewegungsgleichung 4. Trägheitskräfte im beschleunigten Bezugssystem 5. Gleichförmig rotierende Bezugssysteme IV. Erhaltunggrößen in der Mechanik 1. Kraft und Linearimpuls 2. Drehmoment und Drehimpuls 3. Arbeit, Leistung 4. Erhaltunggrößen in der Mechanik 5. Kinet. Energie und pot. Energie 6. Energieerhaltung EP 1 - Skript 2 von 129 V. Massenpunktsysteme 1. Die Newton'sche Bewegungsgleichung 2. Erhaltungsgsätze 3. WW mit kurzer Reichweite; Stoßgesetze VI. Starrer Körper 1. Starrer Körper als System von Massenpunkten 2. Statik des starren Körpers 3. Dynamik des st. Körpers, Rotation um feste Achsen 4. Rotation um freie Achsen, Kreisel VII. Relativistische Mechanik 1. Relativitätsprinzip 2. Lorentz-Transformation 3. Relativistische Dynamik VIII. Schwingungen und Wellen IX. 1. Erinnerung: Mechanik fester Körper 2. Elastische Verformung 3. Abgleitete elastische verformungen X. Mechanik ruhender Flüssigkeiten und Gase XI. Mechanik strömender Flüssigkeiten und Gase 1. Strömung realer Flüssigkeiten durch Rohre 2. Zirkulationsströmung 3. Turbolente Strömungen 4. Dynamischer Auftrieb Seite drucken | nach oben | Weiter >> Datei: 1.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> EP 1 - Skript 3 von 129 I. Maßeinheiten Typische Längen Obere Grenze für die Ausdehung des Elektrons und der Quarkteilchen < 10 -16 cm des Elektrons und der Quarkteilchen < 10 -16 cm Radius von Atomkernen 10 - 13 · 10-12 cm Radius des H-Atoms 5 · 10 -9 cm Sichtbares Licht λ 4 - 7 · 10 -7 m Bacterium Coli 10-6 m Durchmesser roter Blutkörperchen 7,5 · 10-6 m Durchmesser einer Nervenfaser 1 - 20 · 10-6 m . . . Entfernte Radiogalaxie OH 471 1028 m Kleinste Transistoren (11-99): ~ 0,25 · 10-6 m (Im Labor): 0,08 · 10 -6 m = 80 nm EP 1 - Skript 4 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: readme.txt Datei: update.txt Datei: Links.html Seite drucken | Inhaltsverzeichnis >> Java-Applets zur Physik Principles of Pool and Billiards Seite drucken | nach oben | Inhaltsverzeichnis >> Datei: ../1 Datei: 2.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> I.1 Längenmessung Standard [Längeneinheit]: Pariser Urmeter: Abstand zweier Eichmarken auf einem Pt-Ir-Stab bei 0° C -te Teil des polaren Erdumfangs (Meridian). Genauer U= (1 + 0,0002) · 40 · 106 m EP 1 - Skript 5 von 129 Kritik: 1m = 1.650.763,73 λvak (orang.rot - 86 Kr) Kritik: Endliche Linienbreite Stabilisierter Laser: 1m = Wegstrecke, die Licht im Vakuum in zurücklegt ' Diese m-Definition basiert auf der Definition der Sekunde auf der Festlegung der Vakuumlichtgeschwindigkeit zu Begründung: Die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist nach Einstein eine fundamentale Naturkonstante, die unveränderlich in allen Bezugssystemen gilt. Längenmessung mit stabil. Laser: Die so gemessene Laser - Wellenlänge wird als Maßstab benutzt, d.h. die zu messende Länge L wird in Vielfachen dieser Wellenlänge ausgedrückt. EP 1 - Skript 6 von 129 optische Interferometrie Weitere gebräuchliche Längeneinheiten: 1 km = 103 m 1 LJ = 9,46 ⋅ 1015 m 1 cm = 10-2 m u.s.w. 1 Å = 10-10 m u.s.w Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 3.htm Datei: 4.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> I.3 Massenstandard und Messung (vorläufig) Massenstandard (Einheit) : kg Def.: 1 kg = Masse des Pariser Pt-Ir Ur-kg Wir verfügen och nicht über einen atomaren Massenstandard, z.B. m (neutrales 1 H-Atom oder neutr. 86Kr - Atom) Grund: Wir können die Masse des Pariser Ir-Pt-Blocks nicht mit hinreichender Genauigkeit in Einheiten eines solchen atomaren Standards messen. Daher → Vgl. einer unbekannten Masse mit Pariser Ur-kg statt mit der Masse eines einzelnen Atoms Vergleich z.B. mit Balkenwaage W ∼ ms W ist im Unterschied zur Masse eine ortsabhängige Größe Genauigkeit des Vergleichs: Die Massen individueller Atome sind hingegen nur mit einer Genauigkeit von bestimmbar. EP 1 - Skript 7 von 129 Zusammenhang zwischen atomarer Masse und Avogadro'scher Zahl NA Def.: Stoffmengeneinheit des mol: 1 mol (kmol ≡ Mol) irgendeines chem. Elements oder chem. Verbindung = diejenige Stoffmenge, die exakt ebenso viele Atome bzw. Moleküle enthält wie 12g (12kg) von reinem 12 C; A (12 C) = 12.000 1 mol 12C = 12 g 12C 1 mol 16O2 = 32 g 16O2 1 mol H2O = 18 g H2O usw... Wird z.B. durch Abzählung der Anzahl der Atome in einem Kristallgitter ermittelt (hier EP 1 - Skript 8 von 129 eines 12 g 12C - Gitters) Wegen der begrenzten Genauigkeit unserer Kenntnis von NA ist ein atomarer Massenstandard weniger genau als der Standard des Ur-kg Hingegen können Atommassen untereinander sehr viel genauer verglichen werden als relativ zum Ur-kg 1 atomare Masseneinheit Abkürzung: u 1 u = 1,66057 ⋅ 10 -27 kg Stoffmenge in mol (Chemie): Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 4.1.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II Kinematik des Massenpunktes II.1 Massenpunkte und Bahnkurve Realer Körper: - Ausdehung - Masse - deformierbar "Starrer Körper": - Deformierbarkeit vernachlässigt --> Abstände zwischen Volumenelementen "Massenpunkt": - Ausdehnung vernachlässigt --> natürlich nicht deformierbar EP 1 - Skript 9 von 129 zeitlich konstant In vielen Fällen lässt sich die Bewegung eines Körpers durch diejenige, des den Körper repräsentierenden Massenpunkt (Schwerpunkt) beschreiben Massenpunkte, starrer Körper sind Idealisierungen zur Vereinfachung der (math.) Beschreibung Beschreibung der Bewegung eines Massenpunktes durch die Bahnkurve Bewegung eines Massenpunktes im Raum (x,y,z) und Zeit (t) Bahnkurve : Koordinaten (x,y,z) des MPzum Zeitpunkt t EP 1 - Skript 10 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 5.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.2 Beschreibung einer Bewegung entlang einer Geraden = Eindeminsionale Bewegung: Führe entlang der Geraden Skala (Koordinatensystem) ein u. Uhren (synchronisiert!!) Verteile Beobachter Längs der x-Achse (mit Uhren) Jeder Beobachter stellt die Zeit fest, zu der der Läufer bei ihm vorbeikam Voraussetzung: Die Bewegung sei gleichförmig d.h. es werden in gleichem Zeitintervall gleiche Strecken zurückgelegt Definition: mittlere Geschwindigkeit im Zeitintervall Δt bzw. längs der Wegstrecke Δx: Zahlenwert (Maßzahl) → von v: tg α Wenn Einheiten gleich lang!! Bei gleichförmiger Bewegung ist v: unabhängig von der Zeit t unabhängig vom Maßintervall Δ t, d.h. Zeitdauer der Mittelung Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 6.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.3 Ort-Zeitdiagramm einer ungleichförmigen Bewegung --> V ist nicht mehr zu allen Zeiten gleich, auch nicht mehr unabhängig von Δt !!! EP 1 - Skript 11 von 129 = Steigung der Sekante Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 7.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.4 Def. Momentangeschwindigkeit (Geschw.) v Zahlenwert von v = Steigung der Tangente Einheit: [m/s] ; Dimension: abgeleitete Größe SI-System Für ungleichförmige Bewegungen ist v=f(t) Beispiel: Sei x = A • t 2 ; A = konst. EP 1 - Skript 12 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 8.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.5 Def. Beschleungigung Def. Beschleunigung: Änderungsgeschwindigkeit der Geschwindigkeit Nimmt v linear mit t zu (oder x quadratisch mit t) so ist: a = konst. Zahlenwert von a = Steigung der Sekante Zahlenwert von a = Steigung der Tangente EP 1 - Skript 13 von 129 Einheit im SI-System: Dimension: Ist v(t) = konst., so ist a = 0 v = v (t) bekannt ; s (t) = ? Summation --> s - s0 = ∑i vi Δti oder für Δti → 0: t=0 s=s0 Anfangsbedingung. Ebenso: Spezialfall: Gleichförmig beschleunigte Bewegung --> a = konst. , d.h. v linear in t z.B. freier Fall im Vakuum EP 1 - Skript 14 von 129 Freier Fall im Vakuum aus der Ruhelage: t = 0 : s0 = 0 [m]; v0 = 0 [m/s] a = konst = g s - Achse pos. nach unten : g ≈ 9.81 m/s 2 a = konst. g identische für alle Körper, unabhängig von Größe, Gestalt, chem. Zusammensetzung usw. (an definiertem Ort) Extrem genau geprüft: Δg/g ≤ 10-12 !! Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 9.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.6 Kinematik in 2 Dimensionen Approximierte Bahnelement zwischen < t2 , t3 > EP 1 - Skript 15 von 129 durch Sehnenelement und sind Vektoren: Die Zerlegung ist zweckmäßig, weil Horizontal und Vertikalbewegung voneinander unabhängig verlaufen Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 10.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> EP 1 - Skript 16 von 129 II.7 Dia. und Demonstration 2 Golfbälle Stroboscopische Aufnahme 1/30 s: Die horizontalen Bewegungen differieren - die vertikalen Bewegungen der gleichzeitig losfliegenden Bälle sind identisch --> Der horizontal abgeschossene Ball legt zwischen 2 Blitzen (1/30 s) stets die gleiche horizontale Wegstrecke zurück --> vx = konst. Der vertikale Fallweg ist für beide Bälle stets gleich --> gleichzeitiges Auftreffen --> Horizontal- und Vertikalbewegung verlaufen unabhängig Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 11.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.8 Definition der Beschleunigung für Bewegung in einer Ebene wird sich im allgemeinen längs der Bahnkurve nach Betrag und Richtung ändern EP 1 - Skript 17 von 129 α = 0°/180° --> Lokal nur Betragsänderung der Geschwindigkeit -->Bahnbeschleunigung ↑ Spezielfälle ↓ α = 90° --> Ist das längs der Bahnkurve stets der Fall, s.o. Spezialfall der gleichförmigen Kreisbewegung (s.o.) = konst. längs Bahn --> Radial oder Zentripetalbeschleunigung Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 12.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.9 Horizontaler Wurf Bewegung ist zusammengesetzt aus: horizontal: gleichförmige Bewegung sx vertikal: gleichförmig beschleunigte Bewegung sy Wähle =0={0,0} horizontaler Wurf: v0x ≠ 0 ; v0y = 0 horizontale gleichförmige Bewegung: ax (t) = 0 EP 1 - Skript 18 von 129 vertikale gleichförmige beschleunigte Bewegung: ay (t) = a0y v 0x = 0 ! 2 Würfe v 0x ≠ 0 Die vertikale Bewegung ist in beiden Fällen identisch (siehe stroboscopische Aufnahme) Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 13.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.10 Gleichförmige Kreisbewegung Radiusvektor überstreicht in Zeit Δ t den Winkel Winkelgeschwindigkeit: EP 1 - Skript 19 von 129 [t-1] Einheit s -1 oder Hz korrekter: wegen T = Umlaufzeit v = Unlaufsfrequenz = s-1 od. Hz ω = Winkelgeschwindigkeit oder "Kreisfrequenz" Bei der gleichförmigen Kreisbewegung (d.h. v = konst.) ist ω = konst. [Wenn sich die WInkelgeschwindigkeit zeitlich ändert (d.h. v ≠ konst), so erfährt der Körper auf der Kreisbahn eine WInkelbeschleunigung Beispiel: Pressluftbetriebene Turbinenbohrmaschine beim Zahnarzt v = 4 · 10 5 min-1 -> : 60 -> v= 6667 Hz Ø (Bohrkopf) = 1 mm -> r = 0.5 · 10-3 m v = 6667 s-1 · 2 π · 10-3 m = 20.9 m/s = 75 km/h Wir werden später sehen, dass ω und auch Vektoren sind Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 14.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.11 Gleichförmige Kreisbewegung 2: Zentripetal-, Radial- oder Normalbeschleunigung EP 1 - Skript 20 von 129 d.h. gleichförmige Kreisbewegung d.h. nur Richtungsänderung Ähnliche Dreiecke Im Grenzfall Δ t -> 0 steht ist also Richtung M gerichtet --> Zentripetalbeschleunigung Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 15.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.12 Kinematik in 3 Dimensionen Verallgemeinerung: EP 1 - Skript 21 von 129 3 gleichzeitig ablaufende 1 - dimensionale Bewegungen Betrag und Geschwindigkeit (Skalar) Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 16.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.13 Mittlere Beschleunigung EP 1 - Skript 22 von 129 Momentanbeschleunigung: ay, az analog ! a ≠ 0 wenn Betrag und/oder (!) Richtung von ! Richtung von sich ändert Richtung von Beispiel Pkw durchfährt 90° Kurve in 6 s mit konst.(!) = 25 m/s Wie groß ist die mittlere Beschleunigung während dieses Zeitintervalls? Richtung = Richtung von Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 17.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> II.14. Galilei - Transformation Betrachte zwei Bezugssysteme, S(x, y, z,) mit Ursprung 0, die sich relativ zueinander bewegen. (gleichförmig) EP 1 - Skript Annahme: In beiden Systemen gelte das gleiche Zeitmaß Weitere Annahmen: - O = O' * ω * t = 0 - Relativbewegung enlang OO' - x||x'; y||y'; z||z' (II.5.1.): Betrachte nun die Geschwindigkeiten nach den Beschleunigungen in den beiden Systemen: aus (II.5.2.) folgt somit: 23 von 129 EP 1 - Skript => Die Beschleunigung ist "invariant" gegenüber einer gleichförmigen Bewegung des Bezugssystems! Beispiel: Dopplereffekt "Schall" sind Dichteschwingungen der Luft mit diesen Eigenschaften: Schallgeschwindigkeit Wellenlänge λ Frequenz ν 24 von 129 EP 1 - Skript 25 von 129 Bewegung von der Schallquelle weg: >0 Bewegung zur Schallquelle hin: <0 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 18.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> III Dynamik des Massepunktes III.1 Die Newton'schen Axiome: "Kinematik": Quantitative Beschreibung eines gegebenen Bewegungsablaufs. "Dynamik": Quantitative Beschreibung des Zusammenhangs zwischen einer Bewegungsänderung und ihrer Ursache. Ursache der Bewegungsänderung: EP 1 - Skript 26 von 129 "Wechselwirkung" des betrachteten Teilchens mit einem oder mehreren anderen Teilchen. Beispiele: Elektrische Wechselwirkung Magnetische Wechselwirkung Gravitationswechselwirkung "Wechselwirkungen" werden im Folgenden durch die physikalische Größe KRAFT beschrieben. Die Stärke aller bekannten Wechselwirkungen (Messung siehe unten) nimmt mit zunehmenden Abstand geringer zu und verschwindet für den Grenzfall r → ∞ . Wie der Abfall mit dem Abstand zusammenhängt, hängt im allgemeinen von der betrachteten Wechselwirkung ab. "Freies Teilchen": Idealfall des völlig wechselwirkungsfreien Teilchens 1) freies Teilchen k: 2) Summe aller Wechselwirkung mit Teilchen k hebt sich gerade auf. Ergebnis der Wechselwirkung: Resultat der Bewegungsänderung: Beschleunigung , die Teilchen mit Masse m zu Teil wird. (später: Linearimpuls!) Newton'sche Gesetze: Alle bekannten Erfahrungen der (klassischen) Machanik lassen sich auf drei Grundgesetze zurückführen, die so erstmals von Sir Isaac Newton (1642 - 1727) formuliert worden sind. 1. Newton'sches Gesetz: (Trägheitsprinzip) "Die Bewegung eines Teilchens (Massenpunkt) verläuft so lange geradlinig gleichförmig, solange keine Kraft auf es wirkt." 2. Newton'sches Gesetz: (Aktionsprinzip) "Zwischen der durch die Wechselwirkung beschriebenen Kraft und der Beschleunigung , der Masse m besteht die Beziehung:" (II.1.1) 3. Newton'sches Gesetz: (Reaktionsprinzip) "Bei der Wechselwirkung zwischen zwei Teilchen werden entgegengesetzt gleich große Kräfte ausgeübt:" EP 1 - Skript 27 von 129 (II.1.2) Erläuterungen: Trägheitsprinzip: "Freies Teilchen" ist nur näherungsweise realisierbar. Die Aussage = const. setzt die Existenz eines Bezugssystems voraus. → "Inertialsystem" Aus den Erkenntnissen der Galilei - Transformation: "Ist S ein Inertialsystem, so sind auch alle gegenüber S gleichförmig translatorisch bewegten Systeme S' wiederum Inertialsysteme." Dies gilt streng genommen nicht für beschleunigte Bezugssysteme (siehe später), kann aber oft (z.B. Erdoberfläche) als gute Näherung benutzt werden. Aktionsprinzip: Nach Trägheitsprinzip wird als Ursache für eine Bewegungsänderung (=Beschleunigung) die neue physikalische Größe KRAFT eingeführt => muss vektorielle Größe sein. Bedeutung von =m· also: "Wirkt eine bestimmte Kraft auf zwei Teilchen unterschiedlicher Massen, so bleibt das Produkt aus der jeweiligen Masse und er sich ergebenden Beschleunigung erhalten." Masse m kann also außer mit einer Waage ("schwere Masse") auch durch die unter Einfluss einer Kraft entstehende Beschleunigung bestimmt werden ("träge Masse"). Krafteinheiten: EP 1 - Skript 28 von 129 Einheit der Kraft: 1 N = 1 "Newton" - Früher auch gebräuchlich: 1 dyn = 1g cm/s2 = 10-5 N 1 Dyn = 105dyn = 2 N - technische Maßeinheit für die Kraft: "Kilopond" "1 kp ist das Geweicht einer Masse von 1 kg" 1kp = 9.80665 kg · m /s2 Statsische Meßmethoden für Kräfte "Hooke'sches Gesetz" Dynamische und statische Wirkung von Kräften - Definition der Kraft über Newton =m· - Beispiel der Feder: Kräfte können auch statische Wirkungen haben ("Verformung" z.B.) Reibungskräfte EP 1 - Skript 29 von 129 - Haft und Gleitreibung: In den allermeisten Fällen ist durch das Gewicht (bzw. entsprechende Normalkomponente) gegeben. (a) Haftreibung Erst bei Überschreitung einer bestimmten äußeren Kraft fängt ein Körper an, auf der Unterlage zu gleiten --> ∃ maximale haftreibungskraft FH,max = f G · FN fH: Haftreibungskoeffizient i.a. fH < 1 , kann aber auch fH > 1 sein !! (b) Gleitreibung: Für die Gleitreibungskraft gilt im Bereich kleiner Geschwindigkeiten: FG = f G · FN fg Gleitreibungskoeffizient Es gilt stets: fH ≥ fG "Rheologie" EP 1 - Skript 30 von 129 Einige Beispiele zur anwendung der Newton'schen Bewegungsgleichung: a) = 0 → geradlinig, gleichförmige Bewegung =0→m* =0→ =0→ =0→ = const. = const. ≠ 0 → geradlinig, gleichförmig beschleunigte Bewegung b) = const. → m * = c) =0 = const. = const. =-D* → "harmonische Schwingung" Rücktreibende Kraft: EP 1 - Skript 31 von 129 "Suche eine Funktion, deren 2. Ableitung bis auf Konstanten (D/m) gleich der Funktion selbst ist." Ansatz: x(t) = * sin(ωt) (t) = ω * (t) = -ω2 * VERGLEICHE! ↓ Schwerependel * cos(ωt) * sin(ωt) = -ω2 * x(t) EP 1 - Skript 32 von 129 Differentialgleichung (DGL): -m * g * φ(t) = m * l * |:m EP 1 - Skript 33 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 19.htm Datei: 20.htm Datei: 21.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> III.4. Trägheitskräfte im beschleunigten Bezugssystem (vergleiche "Galilei - Transformation": Dort sind es zwei geradlinig gleichförmig bewegte Systeme) EP 1 - Skript Die Koordinatenachsen seien parallel zueinander: außerdem: Für die Vektoren von r', v', a' gilt im System S' : Die beiden Bezugssyteme S und S' sollen sich konstant beschleunigt relativ zueinander bewegen. Dann: 34 von 129 EP 1 - Skript 35 von 129 EP 1 - Skript 36 von 129 S sei ein Inertialsystem: wobei gilt: = -m * d.h. in S' tritt zusätzlich zur (realen) Kraft eine weitere Kraft - sogenannte Trägheits oder Scheinkraft - auf, die ein in S' verankerter Beobachter empfindet und die also der Beschleunigung des Systems stets entgegengesetzt gerichtet ist. Verallgemeinerung des 2. Newton'schen Gesetzes auf beschleunigte Bezugssysteme Beispiele: Frei fallender Körper. S' werde in diesem verankert --> Die Tragheitskraft hebt die in S (allein) wirkende Schwerkraft auf, d.h. in einem frei fallenden Kasten erscheint die Schwerkraft ausgeschaltet!! Beginnende Aufwärtsbewegung in einem Fahrstuhl --> entgegengesetzt zu --> d.h. beim Anfahren nach oben verstärkter Druck auf den Boden EP 1 - Skript Bei Abwärtsbewegung 37 von 129 ist hingegen der Druck auf den Boden entsprechend vermindert Abbremsen eines Pkw: "der Fahrer fliegt an die Windschutzscheibe" Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 22.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> III.5 Gleichförmig rotierende Bezugssysteme Der Körper sei relativ zum rotierenden System in Ruhe Zentripetalkraft= denn -->Zentrifugalkraft = Trägheits- oder Scheinkraft d.h. radial nach aussen --> in S' Kräftegleichgewicht: Der Körper bewege sich relativ zum rotierenden Bezugssystem mit Geschwindigkeit In S' wirkt dann als weitere Scheinkraft die Corioliskraft: EP 1 - Skript 38 von 129 2 Beschreibungsweisen: S: Die Kugel behält wegen des Trägheitssatzes die seitliche Geschwindigkeit der Scheibe bei. Weil aber die "Scheibenteilchen" um so langsamer laufen, je näher sie an der Drehachse liegen muss die Kugel während ihrer Bewegung zum Zentrum den "Scheibenteilchen" vorauseilen, so dass sie relativ zur Scheibe eine gekrümmte Bahn beschreibt. S': Scheibe ist in Ruhe, Weil die Kugel relativ zur Scheibe eine gekrümmte Bahn durchläuft, muss eine seitliche Kraft Sie Steht auf und einwirken. . Mit Hilfe der 3 Scheinkräfte kann man in jedem beschleunigten Bezugssystem die Gesetze der Newton'schen Meachanik in Kraft setzen Echte Kräfte/Scheinkräfte Echte Kräfte: - Haben ihren Ursprung in materiellen Körpern - Hängen vom relativen Abstand der Körper ab - Fallen mit wachsender Entfernung im allgemeinen ab Scheinkräfte: - Sind stets proportional zur Masse mt - Es lassen sich keine Körper angeben, von denen sie ausgehen, d.h. es sind keine echte Kräfte obgleich für Beobachter in S' genauso "real" - Sie treten nur in Nicht-Inertialsystemen auf und können durch Übergang in ein Inertialsystem vollständig zum verschwinden gebracht werden. Sie sind lediglich Erfindungen, welche uns in die Lage versetzen, die Newtonsche Meachanik auch in beschleunigten bewegten Bezugssystemen anzuwenden. Unter den echten Kräften ist nur die Schwerkraft proportional zur Masse! --> Grundlage des Äquivalenzprinzips --> Allgemeine Relativitätstheorie EP 1 - Skript 39 von 129 Zentripetalkraft = reale Kraft Zentrifugalkraft = Scheinkraft [im rot. Bezugssystem] !Unerlässlich: Sorgfältige Spezifikationen des Bezugssystems, d.h. Beobachterstandpunkt In einem Inertialsystem (z.B. Labor) möge eine Masse m gleichförmig auf einer Kreisbahn vom Radius r umlaufen 1. beobachtungsstandpunkt: Labor m unterliegt einer Zentripetalbeschleunigung Folglich wirkt eine zum Mittelpunkt hin gerichtete Kraft, die sogenannte Zentripetalkraft , auf m ist z.B.: - die Gravitationsanziehung, die M auf m ausübt - die nach innen gerichtete Fadenkraft, die von einem Zentrum M gehaltenen Faden auf m ausgeübt wird Diese und nur diese nach innen gerichtete Kraft wirkt im spezif. Inertialsystem auf m und zwingt m auf die Kreisbahn Aber: Actio = Reactio EP 1 - Skript 40 von 129 Kugel übt eine entgegengesetzte gleiche, also nach aussen gerichtete Kraft auf den Faden aus. Das spürt die haltende Hand als radial nach aussen gerichteten Zug. Beachte dass diese Zugkraft als Reaktionskraft auf Hand und Faden, nicht auf die Kugel wirkt! Es wäre im gewählten Bezugsystem falsch zu sagen, auf die Kugel wirke eine nach aussen gerichtete Zentrifugalkraft; denn Zentrifugalkräfte treten nur in rotierenden (d.h. beschleunigten) Bezugssystemen auf!!! Wechsel des Bezugssystems (Beobachterstandpunkt) Mitrotierender Beobachter: Er befindet sich nicht mehr in einem Inertialsystem, sondern in einem beschl. Bezugssystem Dort in (x',y') gilt: - weder das 1. Newton'sche Gesetz - noch das 2. Newton'sche Gesetz Das ist offensichtlich; - denn obwohl über den gespannten Faden auf m eine zum Zentrum M hin gerichtete Kraft wirkt, bleibt m für diesen Beobachter in Ruhe! Würde m auf eine Drehscheibe ohne Faden reibungsfrei gelagert sein, würde m aus der Ruhe radial nach aussen zu rollen beginnen! Ein Trick erlaubt trotzdem die Newton'schen Gesetze auch in einem solchen rotierenden anzuwenden: Addiere im rot. System zu den echten auf m wirkenden Kräften (hier Fadenkraft auf m) eine betragsmäßig gleich grosse, jedoch radial nach aussen gerichtete Scheinkraft - die sogenannte Zentrifugalkraft --> m Kräftefrei (im Fadenbeispiel) --> bleibt also in Ruhe { wenn ≠ 0, so ist noch eine 2te Scheinkraft, die sog. Corioliskraft zu addieren} Für den Beobachter in S'(x', y') sind diese Scheinkräfte genau so real wie die reale Fadenkraft! Sie sind ∼ m ! 2te Darstellungsweise für Beobachter in S'(x', y') Der Beobachter wisse zunächst nichts von der Rotation seines Bezugssystems gegenüber Labor 0 IS -> er wird also zunächst annehmen, er befinde sich im IS EP 1 - Skript 41 von 129 - über den Faden übt B eine Zentripetalkraft auf m aus Da die Kugel in Ruhe bleibt, also kräftefrei ist, - muss eine zweite entgegengesetzt gleiche Kraft auf m wirken --> Zentrifugalkraft Sie wird als Scheinkraft bezeichnet - weil sie ihren Ursprung nicht in Wechselwirkungen von m mit umgebener Materie hat!! - sondern lediglich dadurch bedingt ist, dass wir den Versuch vom Standpunkt eines mitrotierenden Beobachters B beschreiben und dennoch die Gültigkeit der Newton'schen Gesetze annehmen. Aus der Beobachtung dieser Zentrifugalkraft könnte B folgern, dass S' (x', y') rotiert Beispiel: Astronaut im Raumschiff auf Erdumlaufbahn - beschreiben vom Standpunkt eines ortsfesten Erdbeobachters : IS 2. Newton'sches Gesetz: Masse * Zentripetalbeschleunigung = FGrav. d.h. Raumschiff und Astronaut "fallen um die Erde herum". - beschrieben vom Standpunkt eines mitrotierenden, also beschleunigten Bezugssystems: S' - Raumschiff und Astronaut ruhen, also kräftefrei! WARUM?? --> Die zum Erdmittelpunkt hin gerichtete Gravitationskraft und die radial nach aussen gerichtete zentrifugalkraft kompensieren einander --> Astronaut ist kräftefrei MERKE!: Scheinkräfte treten nur in beschleunigten bezugssystem auf, wie z.B. Zentrifugalkräfte in rot. Systemen Weitere Beispiele (von beiden Beobachtungsstandpunkten diskutieren) - Karausell - mit Wasser gefüllter rotierender Eimer [Wasseroberfläche = Rotationsparaboloid] Zusätzliche Demonstrationen (ebenfalls 2 Standpunkten diskutieren) - Springende Fahrradkette - Papierblattsäge - Ball auf rot. Drehtisch, betrachtet von oben mit 2 Kameras (1.ortsfest, 2.mitrotierend) EP 1 - Skript 42 von 129 Radialer Druckanstieg in einer rotierenden Flüssigkeit einer Ultrazentrifuge Bezugssystem: Mitrotierender Beobachter --> Flüssigkeit ruht für diesen i.e. kräftefrei erzeugt durch radialen Druckanstieg m • ω2 • r = A • Δp φf A • Δr • ω2 • r = A • Δp --> g duch az = ω2 • r ersetzt ∼ ω2 ! ∼r! dp = φf • ω2 • r dr p = p0 + ½ φf • ω2 (r2 - r20 r = r 0, p = p 0 quadratisch radialer Druckanstieg Rotier. Flüssigkeit (Standp. beschl. Bezugssystem) EP 1 - Skript 43 von 129 Rot. pendel Beschl. beobachter Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 23.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> IV. Erhaltungsgrößen der Mechanik IV.1. Kraft und Linearimpuls Zunächst: "Masse "träge Masse = schwere masse) wurde bsilang als unabhängig vom Bewegungszustand angenommen. - Dies ist für ϑ << c tatsächlich der Fall --> "Ruhemasse" --> - für ϑ -> c gilt dies nicht mehr! ---> Relativitätstheorie - Aber auch im klassischem Fall kann m eine variable Größe sein (z.B. Rakete, die durch Verbennung Treibstoffmasse verliert, s. später) --> Im Sinne der Allgemeinheit ist es besser, den Bewegungszustand eines Teilchens nicht alleine durch die Geschwindigkeit, sondern durch das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit zu beschreiben! EP 1 - Skript 44 von 129 -->"Linearimpuls" Linearimpuls --> allgemeine Formulierung des 1. Newton'schen Gesetzes: 1. Newton'sches Gesetz "Der Impuls eines freien Teilchens ist stets konstant." --> Newton'sche Bewegungsgleichung: Newton'sche Bewegungsgleichung Die Integration dieser Form der Newton'schen Bewegungsgleichung ergibt "Kraftstoß" In Fällen, in denen F(t) bekannt ist, ist auch bekannt! --> Integration der Newton'schen Bewegungsgleichung: - Im allgemeinen Fall ist - Ist also die Masse m als Funktion der Zeit bekannt, so erhält man: Beispiel: Reibungsfreie Bewegung eines Körpers mit gleichmäßig abnehmender EP 1 - Skript 45 von 129 Masse - =F* m(t) = m0 * (1 - K * t) -t = 0: 0 = 0 => 0=0 0= 0 * m0 =v* =p* =m*v* für Da F = const. => F dt = F * dt = F * t => F * t = p(t) = m * v = m(t) * v(t) F * t = m0 * (1 - K * t) * v(t) => für (für wird m = 0 !) Integration der Ortskurve: EP 1 - Skript 46 von 129 für Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 24.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> IV.2. Drehmoment und Drehimpuls Allgemeinheit der Newton'schen Bewegungsgleichung: -->Linearimpuls Bei der Integration der Newton'schen Bewegungsgleichung (-> Bahnkurve) ist es in vielen Fällen sinnvoll, den Drehimpuls zu benutzen: Im allgemeinen ändert sich in Betrag und Richtung bei der Bewegung des Teilchens. Spezialfall: Bahnbewegung verläuft in einer Ebene, in der sich auch der Koordinatenursprung befindet EP 1 - Skript 47 von 129 Zerlege die Bahngeschwindigkeit in - einen Anteil parallel zu - einen Anteil senkrecht auf (radialer Anteil) (d.h. || Es gilt wie immer: Δφ → 0 => sinΔφ = Δφ und cosΔφ = 1 => x ) EP 1 - Skript 48 von 129 Verallgemeinerung des Zusammenhanges , , bei Kreisbewegung! Mit = x = x (m • = x (m • ) +m•r• xm• => r • )) = 0 + m • r2 • => = m • r2 Hierbei wurde verwendet: x =0 +r• ( x (m • r • x )) ( x EP 1 - Skript 49 von 129 x( x )= Für die Kreisbewegung gilt = => "I": Trägheitsmoment [I] = kgm2 vergleiche: =m• Auch für allgemien krummlinige Bewegungen kann = definiert werden! Dann ist jedoch Zusammenhang <--> (Winkelgeschwindigkeit ≠ m • r2 • analog für krummlinige Bewegung: !! EP 1 - Skript 50 von 129 Die zeitliche Änderung des Drehimpulses wird durch einen Vektor ( bewirkt! Diesen Vektor nennt man Drehmoment vergleiche: geradlinige Bewegung krummlinige Bewegung Lineargeschwindigkeit Winkelgeschwindigkeit = = Linearimpuls =m• Drehimpuls = x x ) EP 1 - Skript 51 von 129 =I• Kraft Drehmoment Masse m Trägheitsmoment I = Beispiel: Bewegung eines Teilchens unter dem Einfluss einer Zentralkraft "Zentralkraft" ist stets auf einen Punkt eines Intertialsystems gerichtet (z.B. Ursprung) =F• x { x = x = (r • =0= ) x (F • )=0} Teilchen unter Einfluss einer solchen Zentralkraft also: = = 0 => =L• = const. ? = m • r2ω ω= Für Zentralkräfte ist also eine Konstante der Bewegung ("Drehimpulserhaltung") Damit ist auch die Richtung von zeitlich konstant! EP 1 - Skript 52 von 129 Im Allgemeinen sind sowohl r als auch ω eine Funtion der Zeit. Wegen = m • r2 • • = const. gilt aber: (m = const.) Den Differenzenquotienten: nennt man "Flächengeschwindigkeit" dA = ½ • r • r dφ = ½ • r 2 dφ => Diese Aussage ist identisch mit dem 2. Kepler'schen Gesetz: "Bei der Bewegung eines Planeten um die Sonne überstreicht der Ortsvektor in gleichen Zeiten gleiche Flächen." Das 2. Kepler'sche Gesetz folgt also unmittelbar aus der Drehimpulserhaltung. Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 25.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> IV.3 Arbeit und Leistung Aufgabe der Dynamik: Integration der Newton'schen bewegungsgleichung Ist die Kraft als Funktion der Zeit bekannt, son funktioniert dies auch bestens. Im allgemeinen ist jedoch nicht , sondern bekannt. Die Lösung EP 1 - Skript 53 von 129 der Newtonschen Bewegungsgleichung lässt sich in diesem Fall durch Einführung der fundamentalen größe ENERGIE bewältigen Arbeit Teilchen (Masse m) bewegen sich unter dem Einfluss einer Kraft Bahnkurve längs einer im Zeitintervall dt um Wir definieren die Arbeit dW, die von der Kraft . längs des Weges geleistet wird: Unter EInführung der tangentialen Kraftkomponente erhält man --> Bei bekannter Bahnkurve und bekannter Funktion kann man die Gesamtarbeit ausrechnen, die die Kraft längs des Weges von A nach B leistet: [W] = [F] • [s] = kg • m2/s2 = N • m = W • s = EP 1 - Skript 54 von 129 Trägt man den Betrag der tangentialen Kraftkomponente als Funktion des Weges längs der Bahnkurve auf, so ergibt sich die Arbeit als Fläche unter der Kurve Arbeit als Linienintegral: Ein Integral der Form Mit heißt "Lienienintegral". kann man schreiben: EP 1 - Skript 55 von 129 Beispiele zum Arbeitsbegriff: (1) Normalkraft: Wie die Beschleunigung bei der beliebigen Bewegung eines Teilchens kann auch die entsprechende Kraft in eine Normal- und eine Tangentialkomponente aufgeteilt werden. Wegen führt nur die Tangentialkomponente zu einer Arbeit W ≠ 0! Für die Normalkomponente gilt wegen stets W = 0! --> Beispielsweise leistet die für eine Kreisbewegung konstante Bahngeschwindigkeit verantwortliche Zentrifugalkraft keine Arbeit. (2)Bewegung unter Einfluß einer Reibungskraft: Bewegung eines Körpers verlaufe unter Einfluß von Reibungskraft auch noch andere Kräfte . Es können wirken, so daß Bewegung kompliziert. Hier: Arbeitsanteil durch Reibung? --> die durch Reibungskraft bewirkte Arbeit ist negativ und hängt von der Länge des Weges zwischen A und B ab! --> man wähle zum schieben einer schweren Kiste den kürzesten Weg! (3) Konstante Kraft (z.B. Schwerkraft): Es können neben der konstanten Kraft (z.b. ) ruhig noch andere Kräfte wirken, die die Bahnbewegung kompliziert machen. Hier interessiert nur der Beitrag der durch bewirkten Arbeit EP 1 - Skript 56 von 129 --> unabhängig vom Weg!! Nur von Höhendifferenz!!! (4) Federkraft: Unter der Wirkung der Dederkraft werde das Teilchen von Arbeit? nach bewegt. EP 1 - Skript 57 von 129 LEISTUNG: Charaktisiert die Geschwindigkeit, mit der eine bestimmte Arbeit bewirkt wird. "Momentanleistung": Unter Verwendung der Definition für Arbeit (s.o.) Ganz entsprechend ist die Arbeit, welche bei der Verschiebung im Gravitationsfeld durch eine äußere Kraft ( verrichtet wird: = 0 !) Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 26.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> bisher: Erhaltung der mechanischen Energie für ein Teilchen, welches sich unter der Einwirkung der Gravitationskraft bewegt. Verallgemeinerung auf sogenannte konservative Kräfte: Damit der Begriff der potentiellen Energie sinnvoll definiert werden kann, müssen die wirkenden Kräfte konservativ sein. Sei (natürlich ist jedoch = Arbeit, die verrichtet , d.h. nicht von t und/oder v abhängig = g(t)) bei Verschiebung des Teilchens von P1 → P2 am Teilchen EP 1 - Skript 58 von 129 oder ist konservativ, wenn für jeden beliebigen geschlossenen Weg gilt: d.h. die Arbeit ist wegunabhängig! 1. Beispiel einer konservativen Kraft:Gravitation/Feder Es war (siehe IV.5.) Beispiel einer nicht - konservativen Kraft: Gleitreibungskraft: Je länger der Weg P1 → P2 gewählt wird, desto größer ist die Reibungsarbeit. Auf einem geschlossenen Weg ist WReib < 0; denn Bewegungsrichtung entgegengesetzt gerichtet! Potentielle Energie einer konservativen Kraft Reib ist stets der EP 1 - Skript Normierung willkürlich: z. B. U(P0) = σ => 1. Die Änderung der potentiellen Energie U(P2) - U(P1) ist gleich dem negativen Wert der Arbeit, welche die konservative Kraft auf dem Weg P1 → P2 verrichtet, denn: → Die Wahl des Bezugspunkts P0 und die Wahl (Normierung) von U(P0) geht nicht in die Berechnung der Differenz der potentiellen Energie ein! d.h. nur Änderungen der potentiellen Energie sind physikalisch bedeutsam, nicht ihr Absolutwert! => 2. Die gesamte mechanische Energie (Summe kinetischer + potentieller Energie) ist eine Erhaltungsgröße denn (siehe IV.5.): mechanische Energie E := K + U eine Erhaltungsgröße. Die Abgeschlossenheit des betrachteten mechanischen Systems ist stets vorausgesetzt. Beispiele: 1. Bewegung einer Masse m im Gravitationsfeld 59 von 129 EP 1 - Skript d.h. die potentielle Energie U(P) hängt nur von z ab und der Energieerhaltungssatz lautet: Daraus lässt sich z.B. die Steighöhe von m oder (beim freien Fall) die Aufprallgeschwindigkeit bie z = 0 berechnen. 2. Beispiel: Elastische Feder 60 von 129 EP 1 - Skript Wähle als Bezugspunkt P0 x = ∞ und setze dort U(P0) = 0, d.h. die potentielle Energie wird im Unendlichen auf Null normiert. Die Kraft ist zum Zentrum x = 0 gerichtet, d.h. anziehend Wenn mehrere konservative Kräfte gleichzeitig auf ein Teilchen einwirken, so ist: und der Energieerhaltungssatz lautet: K + Utotal = konst. Wenn außerdem nicht - konservative Kräfte wirken (wie z.B. Gleitreibung), so gilt 61 von 129 EP 1 - Skript 62 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 27.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> IV.5. Kinetische Energie und potentielle Arbeit Kinetische Energie Bei der Verschiebung einer Masse von P1 → P2 sei die auf das Teilchen wirkende resultierende Kraft Die Kraft = f(x,y,z) verrichtet die Arbeit: EP 1 - Skript 63 von 129 d.h. die von der resultierenden einwirkenden Kraft verrichtete Arbeit ist für 1 → 2 ~ (v 2 2 2 - v1 ) Bleibt die Geschwindigkeit konstant (v2 = const.), so result. = σ (Folge der Gleichgewichtsänderung) (mit: σ: Nullvektor) Definition: kinetische Energie eines Teilchens [W] = [K] im SI-System: 1 N • m = 1 Joule d.h. die Arbeit, welche die an den Teilchen angreifende resultierende Kraft verrichtet, ist gleich der Änderung seiner kinetischen Energie W=ΔK wenn W1 → 2 > 0, so ist K2 - K1 Wenn speziell result. = σ, so ist Δ K = 0 ! stets K ≥ 0 entspricht gespeicherter Fähigkeit Arbeit zu verrichten => "latente Arbeit" Beispiel: Wasserrad EP 1 - Skript 64 von 129 Typische kinetische Energien (in Joule): Joule [J] Bahnbewegung der Erde 2,6 • 1033 Rotation der Erde 2,1 • 1029 Boeing 747 bei vmax 7 • 109 Pkw mit v = 100 km/h ≈ 5 • 105 Gewehrkugel 4 • 103 Energereichste Teilchen der kosmischen Strahlung 50 J (!) fallender Regentropfen 4 • 10-5 Spaltfragment U235 2,6 • 10-11 Luftmolekül bei Zimmertemperatur 6,2 • 10-21 (alternative Schreibweise!) entspricht latenter Arbeit => gespeicherte Fähigkeit, Arbeit zu verrichten, wegen der Geschwindigkeit v ≠ 0 Potientiell Energie der Lage im homogenen Gravitationsfeld EP 1 - Skript 65 von 129 willkürlich, hier U(0) = 0 Bedeutsam ist allein Δ U = U(z2) - U(z1) => Die Änderung der potentiellen Energie zwischen P1 und P2, d.h. (U2 - U1) ist gleich dem negativen der Arbeit, welche die Gravitationskraft am Teilchen bei Verschiebung von P1 → P2 verrichtet = Hubarbeit bei Verschiebung von z1 → z2 > z1 Die potentielle Energie entspricht der gespeicherten Fähigkeit, Arbeit zu verrichten und vermöge der Lage des Teilchens im Raum. Bewegungskonstante des Teilchens auf seiner Bahn P1 → P2 Definition der mechanischen Energie eines Teilchens (hier exemplarisch für das homogene Gravitationsfeld): E = K + U(z) mit U(z) = m • g • z Mechanische Energie entspricht der gespeicherte Fähigkeit, Arbeit zu verrichten und vermöge der Geschwindigkeit und Lage des Teilchens im Raum K + U(z) = const. besagt, dass die mechanische Energie eines Teilchens konstant bleibt, sofern die einzige auf das Teilchen wirkende Kraft die Gravitationskraft (allgemein (siehe IV.4.) eine sogenannte konservative Kraft) ist. Gesetz der Erhaltung der mechanischen Energie: Verallgemeinerung: Die Summe aus potentieller und kinetischer Energie eines abgeschlossenen Systems ist unveränderlich, wenn nur konservative Kräfte auftreten! Beispiele: - Freier Fall aus geringer Höhe - Kreisbahngeschwindigkeit eines Satelliten - Fluchtgeschwindigkeit - Pendel Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 28.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> EP 1 - Skript IV.6. Energieerhaltung Berechnung der Kraft aus der potentiellen Energie: Sei die Verschiebung ausschließlich in x-Richtung, d.h. dy = dz = σ Bewegung eines Teilchens in einer Dimension (x-Achse) unter Einfluss einer konservativen Kraft Wenn U(xi) = E => vi = 0 Beispiel: Teilchen in einem eindimensionalen Potentialtopf 3 E - Werte Gesamtenergie des Teilchens < σ 0: v = vmax → K = Kmax x = a und x = b: v 0 σ Umkehrpunkte des Teilchens: k = 0 => a ≥ x ≥ b => im Potentialtopf gebundenes Teilchen Die Lage der Umkehrpunkte a und b ist f(E)! 66 von 129 EP 1 - Skript 0 ist die stabile Gleichgewichtslage horizontale Tangente im Punkt x = x0 ! Spezialfall (3.): - Es gibt nur einen (linken) Umkehrpunkt - Das Teilchen kann nach rechts x => ∞ entkommen: ungebundener Zustand (E > 0) Annahme: abgeschlossens System nicht-mechanische Kräfte werden zugelassen mechanische Energie ist keine Erhaltungsgröße mehr, z.b. wird sie bei der Einwirkung von Reibungskräften vermindert! => die mechanische Energie wird teilweise oder vollständig in andere Energieformen transformiert z.B. in: - ungeordnete kinetische und potentielle Energie der Atome/Moleküle = Wärmeenergie Reibung erzeugt Wärme - chemische Energie - elektrische/magnetische Energie - Strahlungsenergie - Kernenergie usw. Gebräuchliche Energieeinheiten 1 Joule = 1 N • m [= 1 Watt • Sekunde] 1 Elektronenvolt(eV) = 1 eV = 1,602 • 10-19 J 1 kWh = 1 kW • h = 103 • 3,6 • 103 W • s = 3,6 • 106 J 1 kcal = 4,187 • 103 J 67 von 129 EP 1 - Skript 68 von 129 Die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems bleibt erhalten = Verallgemeinerter Energieerhaltunssatz Typische Energien: Joule [J] Kernbrennstoffvorrat der Sonne 1 • 1045 typische Supernova-Explosion 1 • 1044 fossiler Brennstoffvorrat der Erde ≈ 2 • 1023 jährlicher Energieverbrauch der USA 8 • 1019 Krakatoa-Vulkan-Explosion 6 • 1018 Annihilation von 1 kg Materie/Antimaterie 9 • 1016 Explosion einer H-Bombe der Masse 1 Megatonne 4,2 • 1015 Spaltung von 1 kg Uran 8,2 • 1013 Potentielle Energie einer Boeing 747 in 10.000 m Höhe 2 • 1010 Blitz 1 • 109 4 l Benzinverbrennung 1,3 • 108 Explosion von 1 kg TNT 4,6 • 106 Verzehr von einem Apfel 4,6 • 105 K (laufender Mensch) ≈ 4 • 103 Spaltung eines einzelnen Uran-Kerns 3,2 • 10-11 Ionisationsenergie eines H-Atoms 2,2 • 10-18 HINWEIS: Masse und Energie (Einstein 1905) Masse kann in Energie und Energie in Masse transformiert werden! 1. => EP 1 - Skript 2. =>Energie hat Masse ! d.h. wenn sich der Energieinhalt eines Körpers/Systems um Δ E ändert, ändert sich seine Masse (und entsprechend auch sein Gewicht), und zwar um: Masse eines ruhenden Teilchens = sogenannter Ruhemasse d.h. die Masse ist ebenso wenig wie die Energie invariant. Beispiele: (1) Schwerependel Punkte A, B (Umkehrpunkte): * EP = m • g • h; Ek = 0 * E = (EP + Ek)A = (EP + Ek)B = (EP + Ek)0 = m • g • h --> Punkt O (Ruhelage): EP = 0 => m/2 •v02 = m • g • h => 69 von 129 EP 1 - Skript Berechnung von φ(t) E = const. => m/2 •v02 = m • g • z = m • g • h => v = √2 • g • (h - z) ; (v 0 ≥0) Für kleine Winkel gilt (s. Abb. b): s = l • φ ; z = s • φ/2 => z = l/2 • φ 2 ; h = l/2 • φ02 (2) Harmonische Schwingung durch Federkraft: Epot(Feder) = D/2 • x02 (s.o.) * Punkte A, B (Umkehrpunkt): Ep = D/2 • x02 , EK = 0 * Punkt 0 (Ruhelage) : Ep = 0 , EK = m/2 • v02 E = const. => m/2 • v02 = D/2 • x02 70 von 129 EP 1 - Skript 71 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 29.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> V. Massenpunktsysteme V.1 Die Newton'sche Bewegungsgleichung EP 1 - Skript 72 von 129 : Kraft, die von Teilchen j auf Teilchen i in S ausgeübt wird ("innere Kräfte") : resultierende äußere Kraft auf Teilchen i Anwendung der Newton'schen Bewegungsgleichung liefert n Gleichungen: Newton'sche Bewegungsgleichung für Teilchen i Falls alle und bekannt sind, kann dies nur für jedes Teilchen i gelöst werden. Falls nicht, muss man über die resultierende Gesamtkraft vorgehen: System von Massenpunkten: Nun ist: Ausserdem gilt "actio = reactio" (3. NewtonGes.) EP 1 - Skript 73 von 129 "Für die Wirkung der resultierenden äußeren Gesamtkraft spielen die inneren Kräfte des Systems keine Rolle" Weiter kann man schreiben: <=> "Gesamtimpuls ": Dadurch erhalten wir schliesslich: ...hat die Form einer Newton'schen Bewegungsgleichung! => Es muss also einen Massenpunkt geben für den Gleichung (*) die Bewegung beschreibt! Welcher Punkt ist das, welche Eigenschaften hat er? (Gesamtimpuls dieses Massenpunktes) Sei der Ortsvektor des gesuchten Massenpunktes, M sei seine Masse, EP 1 - Skript Der durch 74 von 129 und beschriebene Punkt heißt Massenmittelpunkt des Systems. Der Massenmittelpunkt bewegt sich unter dem Einfluss der äußeren Gesamtkraft so, als wäre in ihm die Gesamtmasse des Systems vereinigt! Beispiel 1:MMP zweier Massenpunkte z.B. m1 = m2 => r1' = r2' = ½ r12' Beispiel 2: MMP für drei Massenpunkte Reduktion Zweikörperproblem -> Einkörperproblem Zwei Massenpunkte m 1 und m2 Vernachlässige externe Kräfte EP 1 - Skript 75 von 129 Führe Relativ-Größen ein : Relativer Ortsvektor : Relative Geschwindigkeit : Relativbeschleunigung Weiter kann die reduzierte Masse μ definiert werden: => Newton'sche Bewegungsgleichung für dir Relativbewegung: Labor- und Schwerpunktsystem: "Laborsystem": fest mit Labor verknüpft Intertialsystem EP 1 - Skript 76 von 129 äußere Kräfte = 0 => MMP bewegt sich geradlinig, gleichförmig => Das mit MMP verknüpfte Koordinatensystem ist ebenfalls Intertialsystem (Galilei-Transformation) "Schwerpunktsystem Damit kann und berechnet werden: wobei Im Schwerpunktsystem gilt also: EP 1 - Skript 77 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 30.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> V.2. Erhaltungssätze (1) "Ein System heißt abgeschlossen, wenn auf seine Massenpunkte keine äußeren Kräfte wirken." Nach den Ausführungen in (V.1) gilt: In einem abgeschlossenen System bleibt der gesamte Linearimpuls erhalten! (2) Drehimpuls Gesamt - Drehimpuls Gesamt Drehmoment In einem abgeschlossenen System bleibt Gesamt-Drehimpuls erhalten (3)Gesamtenergie: Aus dem System werde willkürlich zwei Teilchen i, j herausgegriffen: Im Zeitintervall dt bewege sich m i um , mj um geleistete Arbeit gilt: . Für die durch die auf mi und mj wirkende Kräfte EP 1 - Skript also da Gesamtarbeit der äußeren Kräfte: Anfangszustand A Endzustand B Gesamtarbeit der inneren Kräfte: Gesamte kinetische Energie Gesamte innere potentielle Energie: Gesamte 78 von 129 EP 1 - Skript 79 von 129 Eigenenergie des Systems: U = EK + EP, int und Wext + Wint = EK,B - EK,A Schliesslich folgt für = 0 (i = 1...u) der Energie-Erhaltungs-Satz: In einem abgeschlossenen System bleibt die gesamte Eigen-Energie konstant. Für konservative Kräfte gilt ausserdem: bzw. Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 31.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> V.3. Wechselwirkung mit kurzer Reichweite "Stoßgesetze" Vor dem Stoß: EP 1 - Skript Stoßbereich: Nach dem Stoß: da das System abgeschlossen ist, gilt (s.o.) der Impuls-Erhaltungssatz: Ebenso gilt der Drehimpuls-Erhaltungssatz (kann aber bei zwei Massenpunkten unberücksichtigt bleiben) Energieerhaltung: mit EP,int(r12 -> ∞) = 0 = E'P,int (r'12 -> ∞) BEISPIELE: (1) Vollkommen elastischer, zentraler Stoß 80 von 129 EP 1 - Skript (2) Vollkommen elastischer, schiefer Stoß: m2 zunächst in Ruhe (3) Vollkommen unelastischer zentraler Stoß: 81 von 129 EP 1 - Skript 82 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 32.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> VI. Starrer Körper VI.1. Starrer Körper als System von Massenpunkten Definition: Starrer Körper: System von Massenpunkten, wobei alle Abstände der M.P. untereinander konstant sind => Ein starrer Körper behält insbesondere seine äußere Form unter dem EInfluß beliebiger Kräfte bei! Gesamtmasse M: Für homogene Körper: φ = const; überall Für inhomogene Körper: φ =f(x,y,z) EP 1 - Skript Massenpunkte: vgl. MMP für System aus Massenpunkten Für homogene Körper ist Beispiele für Berechnung des MMP: "Quader" 83 von 129 EP 1 - Skript 84 von 129 Massenpunkt homogener Quader MMP ist Schnittpunkt der Raumdiagonalen homogene Körper: MMP ist Symmetriepunkt! Massenmittelpunkt = Schwerpunkt! System u. Massenpunkte: Seien z.B. durch Schwerkraft gegeben: (s.o.) EP 1 - Skript 85 von 129 Kraft und Angriffspunkt: Starrer Körper (s. Definition) verändert seine Form unter Wirkung bel. Kräfte nicht! <=> Idealisierung des 'realen Körpers' Wie wirkt äußere Kraft auf starren Körper? In einem starren Körper seien willkürlich zwei Punkte A und B herausgegriffen. In A wirke die , in B die Kraft Es Felte und => "Der Angriffspunkt einer äußeren Kraft ist auf der Wirkungslinie beliebig verschiebbar, ohne daß sich die Wirkung auf den starren Körper dadurch ändert." Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 33.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> "Statik" beschreibt diejenigen Bedingungen, die herrschen müssen, damit ein starrer Körper in Ruhe ist. (Gleichgewichtsbedingungen) Äußere Kräfte --> Wirkung auf Körper?? EP 1 - Skript folgt unmittelbar: "Die Bewegung eines starren Körpers unter dem Einfluß äußerer Kräfte kann vollständig durch eine Translationsbewegung des MMP infolge der resultierenden Gesamtkraft Fext und durch das bzgl. des MMP wirkende gesamtdrehmoment Mext beschrieben werden!" => "Gleichgewichtsbedingungen" für starren Körper Für vollständig frei bewglichen Körper ist dies OK Falls aber nur bestimmte Drehachsen zugelassen sind, muß modifiziert werden: (a)Einarmiger Hebel: Gleichgewichtsbedingungen: 86 von 129 EP 1 - Skript Gleichgew.: (b)Zweiarmiger Hebel: (c)Gleichgewicht unter Einfluss der Schwerkraft Der Schwerpunkt kann i.a. innerhalb oder auch außerhalb des starren Körpers liegen! 87 von 129 EP 1 - Skript 88 von 129 Gleichgewichtslagen: "Stabiles Gleichgewicht": kleine Lageänderung bewirkt Bewegung in die Ursprüngliche Lage zurück." Lage der geringsten Potenziellen Energie! Aufhängung Kippen Bewegung einer Kugel in einer Schale Epot = m • g • h = 0 ; Epot = m • g • h = m • g • z ∋ 0 ! EP 1 - Skript 89 von 129 Balkenwaage Labiles Gleichgewicht: Indifferentes Gleichgewicht: Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 34.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> VI.3 Dynamik des starren Körpers Rotation um feste Achsen EP 1 - Skript Bewegung des starren Körpers geschehe in einem Inertialsystem. reine Translation: Bahnkurve beliebig, Koordinationorientierung jedoch konstant! Zeitliche Äußerung der Achsenorientierung --> Rotation mit i.a. zeitliche variabler Winkelgeschwindigkeit Drehbewegungen um feste Achsen Für jeden Massenpunkt des starren Körpers gilt: 90 von 129 EP 1 - Skript 91 von 129 Allgemein glit für Vektoren Mit externes Drehmoment ergibt sich für die insgesamt durch ein bewirkte Leistung P: Integration liefert die bei Drehmoment von 0 -> φ geleistete Arbeit: (a) Wixforth auf Drehstuhl I (Hanteln) Lz,1 = Lz,2 (drehimpulserhaltung) --> Iz,1 • ω2 = Iz,2 • ω1 Iz,2 > Iz,1 --> ω2 < ω1 (b) Wixforth auf Drehstuhl II (Fahrradkreisel) EP 1 - Skript (i) 92 von 129 =0 (ii) Rad in Drehung -> Lz,1 = - Lz,2 (iii) Wird Lz,2 geändert, ändert sich der Gesamtdrehimpuls Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 35.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> VI.4. Rotation um freie Achsen Kreisel Forderung der festen Achse (bezogen auf Intertialsystem) wird fallen gelassen. I.a. sind und eines rotierenden Körpers keineswegs gleichgerichtet. Achsen, bei denen || : Haupt-Trägheits-Achsen Allgemein gilt: ( nicht notwendigerweise || ) EP 1 - Skript 93 von 129 (s.o.) Für Vektoren gilt allgemein: Also: Für den gesamtdrehimpuls erhält man: In Koordinaten zerlegt: => Sehr kompliziert für allg. Fall! Mann kann L i.a. nicht mehr durch Trägheitsmomente bezüglich fester Achsen darstellen <=> Auftreten gemischter Glieder xy, xz... (Ohne Beweis): Es gibt für jeden starren Körper bestimmte, aufeinander senkrecht stehende Achsen x0, y0, z0, für die diese gemischten Terme verschwinden! Diese Achsen (Hauptträgheitsachsen) verlaufen durch den Massenmittelpunkt MMP. Die auf die Hauptträgheitsachsen bezogenen Trägheitsmomente heissen Hauptträgheitsmomente I1, I2, I3 EP 1 - Skript 94 von 129 In dem mit dem starren Körper fest verbundenen Koordinatensystem x0, y0, z0 vereinfacht sich die Darstellung für Lx, Ly, Lz zu: Für regelmässige, homogene Körper sind die Jauptträgheitsachsen dientisch mit den Symmetrieachsen des körpers! Kreisel "Kreisel": jeder freie oder höchstens in einem Punkt festgehaltener, rotierender Körper Als Koordinatensystem wählen wir das mit der WInkelgeschwindigkeit des starren Körpers rotierende bezugssystem der Haupt-Trägheitsachse S'. In einem Inertialsystem S lautet die BWGl. Stellen wir nicht im ruhenden Inertialsystem, sondern in mitrotierenden Bezugssystem S' dar, so wird (s. "beschl. Bezugssystem") mit folgt EP 1 - Skript 95 von 129 Mit ergeben sich die Euler'schen Gleichungen: (a) Kräftefreier symmetrischer Kreisel Kreisel mit Rotationsenergie bzg. einer Hauptträgheitsachse ( ) EP 1 - Skript 96 von 129 einfachste Rotation: Bewegung um die Figurenachse ( || Wegen ) const. => Rotation dauernd um die raumfeste Figurenachse || Bei der allgemeinen Bewegung des kräftefreien, symmetrischen Kreisels ist normalerweise ω1 ≠ ω2 ≠ 0. Dennoch: Falls => raumfeste Drehimpulsachse aus den Euler - Gleichungen folgt: (M 1=M2=M3=0, I1=I2) = const. EP 1 - Skript 97 von 129 EP 1 - Skript 98 von 129 (DGL) Lösung dieser DGL für ω 1, ω2 lautet: (*) ω1 = A • cos Ωt ω2 = A • sin Ωt ω3 = const (s.o.) senkrecht zur Figurenachse rotiert um die Fig.Achse. in Richtung der Figurenachse ist konstant bewegt sich auf einem Kegel um die Figurenachse (Gangpolkegel) der Betrag von | ist nach (*) konstant | = const. Wegen = 0 gilt ja Betrachte die Komponenten von : (momentane Drehachse) in Richtung von EP 1 - Skript 99 von 129 (wichtige Erkenntnis!!) Also: Da A, I 1, ω3, I3, | | konstand sind => Die Komponenten von in Richtung von ist ebenfalls konstant! bewegt sich auf einem Kegel um die Figurenachse (s.o.) "Gangpolkegel" und bewegt sich auf einem Kegel um die raumfeste Drehimpulsachse "Rastpolkegel" Gangpolkegel rollt auf Rastpolkegel ab => Figurenachse bewegt sich auch auf einem Kegel "Nutationskegel" EP 1 - Skript 100 von 129 (b) Symmetrischer Kreisel unter Einfluss von I1 = I 2 Sei etwa und es ändert sich nur die Richtung von L und EP 1 - Skript wegen mit | 101 von 129 = const. ist auch | | = const. | = const. Präzessions-WInkelgeschwindigkeit Ω = const , , Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 36.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> Gesetze der Mechanik sind für alle mit gleichförmiger Translationsbewegung gegeneinander bewegten Bezugssysteme dieselbe. => invariant gegenüber der Galilei-Transformation =>Durch Messungen innerhalb eines bestimmten Bezugssystems keine Aussage über mögliche gleichförmige Bewegung gegenüber anderen Bezugssystemen möglich! Ein absolut ruhendes Bezugssystem ("Ether") existiert nicht. Apparat samt Lichtquelle auf der Erde Relativgeschwindigkeit Erde ↔ "Ether" sei V Für V = 0 sind Laufzeiten ABAD und ACAD gleich Für V ≠ 0 sind Laufzeiten AB'A'D' (T||) und AC'A'D' (T_|_) bei Gültigkeit der Galilei'schen Transformation verschieden! => Man würde eine Phasenverschiebung Δ x erwarten. Galilei => c' = c - V für AB' c" = c + V für B'A' EP 1 - Skript 102 von 129 Beide Zeiten t || und t_|_ sollten also bei Existenz eines ruhenden Bezugssystems ("Ether") verschieden sein. => Dies ist jedoch nie beobachtet worden!!! => "Relativitätsprinzip" (Einstein 1905) "Die Naturgesetze sind für alle Bezugssysteme, die sich in gleichförmig translatorischer Bewegung relativ zueinander bewegen, gleich, d.h. die Naturgesetze sind gegeneinander einemm derartigen Wechsel der Bezugssysteme invariant." ?? Ist die Galilei-Transformation falsch?? MM-Experiment: t|| = t_|_ um trotz Transformation dieses Ergebnis zu erhalten, muss offenbar etwas "seltsames" gelten: Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 37.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> VII.2. Lorentz - Transformation Aus dem (negativen) Ergebnis des MM-Experiments (und aus vielen anderen) folgt: Damit alle Naturgesetze, insbesondere die der Elektrodynamik (Maxwell-Gleichungen, siehe 2. Semester) bei Translationsbewegungen des Bezugssystems erhalten bleibe, muss die Galilei-Transformation unter anderem durch die Lorentz-Transformation ersetzt werden. (ohne Beweis) Betrachte zwei Bezugssysteme: EP 1 - Skript Unter Anwendung der Lorentz-Transformation folgt für die Geschwindigkeit: => Konstanz der Lichtgeschwindigkeit (vergleiche Michelson-Morley-Experiment) 103 von 129 EP 1 - Skript 104 von 129 Setze die in S gemessene Lichtgeschwindigkeit außerdem: c ist die absolut größte Geschwindigkeit! Gäbe es ein V > c => wäre imaginär Lorentz-Kontraktion: Betrachte die Länge L eines Stabs: Für gegenüber dem Stab in Ruhe befindlichen Beobachtern kein Problem. Für einem gegenüber dem Stab gleichförmig translatorisch bewegten Beobachter: Positionen von A und B müssen gleichzeitig gemessen werden!! Annahme: Stab und Relativgeschwindigkeit parallel zur x - Achse: EP 1 - Skript Betrachte die Koordinaten (x A, xB) und (x'A, x'B) Mit L = x A - xB und L' = x'A - x'B Transformation eines Zeitintervalls: "Zeitintervall": Zeitabstand zwischen zwei "Ereignissen" 105 von 129 EP 1 - Skript 106 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 38.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> VII.3. Relativistische Dynamik Relativitätsprinzip ↔ Alle Naturgesetze sollen in allen translatorischen bewegten Inertialsystemen in gleicher Formulierung gültig sein. Wie müssen die Grundgesetze der Mechanik im allgemeinen relativistischen Fall formuliert sein, damit sie gegenüber der Lorentz-Transformation invariant sind? Newton's Bewegungsgleichung: mit ohne Beweis ergibt sich für den relativistischen Fall: Unter Beachtung der "gewohnten" Schreibweise kann allerdings auch geschrieben werden: Hierbei ist m0 die Ruhemasse (d.h. ) EP 1 - Skript Masse des Teilchens steigt für v → c steil an! Auch im relativistischen Fall wird die kinetische Energie eines Teilchens als Beschleunigungsarbeit berechnet! 107 von 129 EP 1 - Skript 108 von 129 Nach den Regeln der Differenzialrechnung gilt: bzw. unter Verwendung der relativistischen Masse m: Integration liefert: Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 39.htm Datei: 40.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> IX. Verformungen IX.1. Erinnerung: Mechanik fester Körper EP 1 - Skript 109 von 129 : "Normalkraft": Zugkraft Druckkraft : "Tangentialkraft" : Normal-, Zug- und Druckspannung : Tangential- oder Schubspannung Insbesondere bei Flüssigkeiten: wird oft als "Druck" bezeichnet (dann p) Maßeinheiten für (p): "Pascal" (Pa) "1 Pa ist gleich dem Druck, bei dem senkrecht auf die Fläche A=1m2 die Kraft F=1N ausgeübt wird" Weitere Maßeinheiten (i)Physikalische Atmosphäre (atm); 1 atm = 1.013 • 105 Pa (ii)technische Atmosphäre (at): 1 at = 1 kp/cm2 = 9.81 • 104 Pa (iii)Das Bar (Meteorologie): 1 bar = 105 Pa = 1000 hPa (iv)Das Torr (Vakuumtechnick): 1 Torr = 133.3 Pa Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 41.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> * Dehnung od. Stauchung: EP 1 - Skript 110 von 129 "Hook'sches Gesetz": E: "Elastizitätsmodul" Mit Längenänderung ist auch Änderung der Querdimension verknüpft: "Poisson'sches Gesetz" μ: poisson'sche Zahl * Scherung: Tangentialspannung: Scherungswinkel: kleine Winkel G: Scherungs-, Schub- oder Torsionsmodul weiter gilt * Kompression: EP 1 - Skript 111 von 129 überall gleich -> V ändert sich um ΔV unter Beibehaltung der Form K: Kompressionsmodul "Kompressibilität" Weiter gilt: Konsequenzen für μ: 0 ≤ μ ≤ 0,5 ? * Material mit μ = 0,5 <-> "inkompressibel" Schliesslich ergibt sich für E, G: <=> G < E Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 42.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> * Biegung: * Funktion f(x) = y, der die neutrale Faser folgt: EP 1 - Skript 112 von 129 für x=l <=> Auslenkung des freien Endes s=y(l) * Torsion Damit für die rücktr. Kraft (bzw. Drehmoment): <=> Verhalten ähnlich Feder. Deswegen definiert man auch "Winkelrichtgröße" <=> "Torsionspendel" zur Bestimmung von G Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 43.htm Datei: 44.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> EP 1 - Skript XI. Mechanik strömender Flüssigkeiten und Gase Voraussetzungen für die nachfolgenden Betrachtungen: - Im Medium können keinerlei Schubspannungen auftreten. - Das Medium ist inkompressibel. - Die betrachte Strömung ist stationär, d.h. die Geschwindigkeit eines betrachteten Volumenelements hängt nur vom Ort, nicht aber von der Zeit ab. Flüssigkeiten und Gase mit dem ersten beiden Eigenschaften nennt man "ideale Flüssigkeiten". Reale Flüssigkeiten: Der Übergang ideal - real wird wichtig mit wachsender Strömungsgeschwindigkeit. Der Charakter der Strömung wird maßgeblich von den oben angedeuteten Näherungen abweichen. Oberhalb kritischer Geschwindigkeit: laminar → turbolent (sehr kompliziert) stationäre Strömung idealer Flüssigkeiten: In idealen Flüssigkeiten sind Bahnlinie und Stromlinie identisch! → "Stromfaden" → "Stromröhre": Oberfläche des Stromfadens. In stationären Strömungsfeldern tritt keine Vermischung benachbarter Stromfäden auf. Gesetzmäßigkeiten bei einer stationären Strömung in einer idealen Flüssigkeit: 113 von 129 EP 1 - Skript Da keine Flüssigkeit aus einer Stromröhre austreten oder befließen kann, muss in gleichen dt die gleiche Masse dm durch jeden Querschnitt A(s) strömen! => dm(s) = ρ(s) • A(s) • v(s) dt = ρ(0) • A(0) • v(0) dt bzw. ρ(s) • A(s) • v(s) = ρ(0) • A(0) • v(0) => mit Inkompressibilität (d.h. ρ(s) = ρ(0) für alle s) A(s) • v(s) = A(0) • v(0) = const. Kontinuitätsgleichung Aussage: Strömungsgeschwindigkeit α 1 / A !! kinetische Energie: Ek(s) = ½ dm • v²(s) potenzielle Energie: Ep(s) = dm • g • h(s) Gesamtenergie: Etot = Ek + Ep Betrachte Energiedifferenz zwischen s = 0 und s: 114 von 129 EP 1 - Skript Jede Energieänderung ΔE ist allgemein stets mit einer Differenz ΔWA der geleisteten Arbeit verknüpft. Die Arbeit W A(s), die erforderlich ist, um das Flüssigkeitsvolumen dV = A(s) ds = A(s) • v(s) dt mit der Druckluft F(s) = p(s) • A(s) durch den Querschnitt A(s) zu drücken, beträgt: Die Differenz der bei s = 0 und s verrichteten Arbeit ist dann: A(s) folgt daraus sofort: Man nennt pD = ½ ρ v² den "hydrodynamischen" oder "Standdruck" Für eine ruhende Flüssigkeit (v = 0) folgt unmittelbar: 115 von 129 EP 1 - Skript Der bei v = 0 herrschende Druck: ist also der statische Druck! Die Summe pG = p0 + pD heißt Gesamtdruck. => pG = p0 + pD = const.!! Da s = 0 ein willkürlich gewählter Punkt ist, folgt daraus, dass obige Gleichung für alle s gelten muss! 116 von 129 EP 1 - Skript 117 von 129 Bernoulli "Fließt das Wasser in denn Gulli, so fließt es immer nach Bernoulli." Druckmessungen in Strömungen: Druck: Kraft/Fläche ; ; z.B. U-Rohr-Manometer strömende Flüssigkeiten und Gase: => Messung des statistischen Drucks p0 => Messung des Gesamtdrucks pG Praktische Ausführung: "Prandt'sches Staurohr" EP 1 - Skript Wichtige Anwendung: Geschwindigkeitsmessung in (Klein-)Flugzeugen Beispiele zur Anwendung der Bernoulli-Gleichung: (1) Strömung einer idealen Flüssigkeit durch Verengungen: Kontinuitätsgleichung: Da das Rohr horizontal liegt: statistischer Druck p1, p2 sind gegeben durch: 118 von 129 EP 1 - Skript Da v1 < v2 => p2 - p1 > 0 Mit v2 = v1 • A1/A2 ergibt sich: Falls ρ, A 1 und A2 bekannt sind, kann man aus (p2 - p1) die Strömungs - Geschwindigkeit v1 bestimmen! => "Venturi-Düse" (2) Ausströmen einer idealen Flüssigkeit aus kleiner Öffnung (Raketen-Schub) Falls die Strömung noch als stationär beschrieben werden kann, gilt: 119 von 129 EP 1 - Skript 120 von 129 Strömen zwei verschiedene Gase (mit ρ1, ρ2) bei derselben Druckdifferenz durch eine Öffnung, so ergibt sich: aus v 0 (*) kann man die Schubkraft FS berechnen! Reibungskräfte in realen Flüssigkeiten: Ideale Flüssigkeiten: keine Schubspannungen => Bewegung eines Flächenelements in tangentialer Richtung erfordert keine Kraft! In realen Flüssigkeiten treten jedoch Gegenkräfte auf! Ursache: "benachbarte Schichten 'haften' aneinander" => Es entsteht ein Geschwindigkeitsgefälle v(y)! Dabei ergibt sich: Newton'sches Reibungsgesetz η: Materialkonstante "Zähigkeit", "Viskosität" [η] = [Pa • sec] Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 45.htm EP 1 - Skript 121 von 129 Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> --> F0 = F1 - F2 = A0 (p1 - p2 bzw. mit A0 = πR2 Dies gilt natürlich für jedes willkürlich herausgegriffene koaxiales Volumenelement mit r < R und Länge l: * Falls das Gewicht des Volumenelements vernachlässigt wird und keine Beschleungigungen auftreten, so muss gelten Gleichgewicht zwischen und der Reibungskraft * Reibungskraft FR zw. Flüssigkeiten und Rohr mit Schubspannung * Bei Gleichgewicht F = -FR muss also gelten bzw. EP 1 - Skript 122 von 129 * Radiale Geschwindigkeit ist Gefälle Radiale Geschwindigkeit proportional zu r * Die Abhängigkeit v(r) ergibt sich aus Integration Annahme: v(R) = 0 dann ergibt sich c aus: bzw. parabolische Geschwindigkeitsverteilung Maximalgeschwindigkeit: EP 1 - Skript 123 von 129 * Betrachte kreisförmiges Flächenelement dA = 2πr•dt * Pro Zeitintervall dt strömt ein Flüssigkeitsvolumen dV durch diese Fläche dV = dA•v(r)•dt dV = 2πr dr dt v(r) * Mit "Stromstärke" --> * Stromstärke i durch das Rohr wiederum Integration: bzw. Hagen-Poiseulle'sches Gesetz * Falls Rohrströmung stationär Volumen V, das in Zeitspanne t durch das Rohr fließt. * Hagen-Poiseuill gilt, wenn Flüssigkeit an Rohr haftet (non-slip-boundary-condition) * In der Realität meist erfüllt. EP 1 - Skript 124 von 129 * Strömungswiderstand W: (Stromstärke, v: mittlere Geschw.) * Umströmung einer Kugel durch eine reale Flüssigkeit: * Reibungswiederstände W von Körpern, die sich in realer Flüßigkeit bewegen, bzw. umströmt werden, hängen in komplizierter Art und Weise von der Gestalt des Körpers ab. Kugel mit Radius r: * Kugel sinkt in Flüssigkeit <-> Kugel-Viskosimeter FA + W = G' <-> Gleichgewicht * Falls Gleichgewicht erreicht => v = const. Mit folgt: bzw. Wasser Glyzerin Luft Wasserstoff * Die Viskosität 1.00•10-3 1.49 1.81•10-5 0.88•10-5 Pa•sec ist deutlich von der Temperatur abhängig! Beispiel: Wasser T 0 20 50 °C 1.78•10-3 1.00•10-3 0.56•10-5 Pa•sec EP 1 - Skript 125 von 129 * Flüssigkeiten: * Gase: fällt mit steigendem T steigt mit T! Noch ein Beispiel: * Sinkgeschwindigkeit eines Nebeltröpchens fällt in Luft mit der Geschwindigkeit Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 46.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> XI.2 Zirkulationsströmung * Rotierender Körper in Flüssigkeit --> Mitnahme angrenzender Flüssigkeitsschichten --> "Zirkulationsströmung" <-> geschlossene Stromlinien * Betrachtungen ähnlich wie bei Strömung durch Rohr ergibt: EP 1 - Skript 126 von 129 * Haftet die Flüssigkeit an der rotierenden Mantelfläche, so ist dort (R) v(R) = ω • R = const/R -> const. = ω R2 bzw. * Das Linienintegral entlang eines geschlossenen Weges heißt "Zirkulation" der Strömung. Zirkulation eines rotierenden Zylinders * Überlagerung von Zirkulationsströmung und homogener Strömung | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 47.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> EP 1 - Skript 127 von 129 * Bislang: Die die Strömung reibenden Kräfte werden von Reibungskräften FR kompensiert. * Falls dies nicht mehr der Fall ist, treten Beschleungigungen und damit Trägheitskräfte FT auf! Mit wachsendem Einfluss von FR schlägt jede Laminare Strömung bei einem KritischenWert FT/FR in eine turbolente Strömung um! <-->"verwirbelungen", nicht mehr stationäre Stromlinien * Realität sehr kompliziert, aber ein Mass für den Übergang ist Reynold'sche Zahl * Wichtige Anwendung: Reynold'sches Ähnlichkeitsgesetz "Windkanal" "Modellboote" ... Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >> Datei: 48.htm Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | << Zurück | Weiter >> * Wird ein unsymmetrischer Körper umströmt, so führt die sich in seiner Umgebung einstellende unsymmetrische Geschwindigkeitsverteilung zu einer unsymmetrischen Druckverteilung. Diese kann eine resultierende Kraft zur Folge haben, die dann auf den Körper wirkt. * Betrachte Halbzylinder Länge l, Radius r0 Wird umströmt mit v0 EP 1 - Skript 128 von 129 * Recht kompliziert, aber nachvollziebahre Rechnung (s. Lehrbuch) liefert: * Qualitatives Verständnis allerding auch schon per Beroulli-Gleichung?? * Die gesamten Werte der bei einem speziellen Strömungsproblem kritischen Reynold'schen Zahl ReK hängen in komplizierter Weise von Problemen ab und müssen meist experiementell bestimmt werden! Beispiel: Für ein gegebenes Rohr findet man, abhängig von der Einströmungsgeschwindigkeit, der Art der Flüssigkeit etc.: 1200 < ReK < 20000 => aus dem unteren grenzwert ReK > 1200 folgt (r = Rohrradius) für Re < 1200 tritt laminare Strömung auf. * Zum reinen Reibungswiderstand W, der proportional zu v ansteigt kommt bei turbolenter Strömung noch der sogenannte Wirbel-oder Druckwiderstand Ww hinzu Cw: Widerstandszahl, Widerstandsbeiwert Cw ist von der Form des Körpers und Re abhängig! EP 1 - Skript 129 von 129 Cw= 24 20 6 8 2 1 Relative cw-Werte für verschiedene Körper (Änderungen von Re hier durch Änderung der Ausströmungsgeschwindigkeit v) Inhaltsverzeichnis | Seite drucken | nach oben | << Zurück | Weiter >>