ROBINUL® zur Injektion, 0,2 mg / ml Bewährtes Parasympatholytikum / Anticholinergikum ROBINUL® (Wirkstoff: Glycopyrroniumbromid) ist ein seit vielen Jahren auf dem Markt verfügbares Parasympatholytikum / Anticholinergikum mit lang andauernder, effektiver Wirkung und gleichzeitig sehr guter Verträglichkeit. Glycopyrroniumbromid unterdrückt die Wirkung von Acetylcholin (ACh) im parasympathischen Nervensystem, indem es die (postganglionären) Muscarin-Rezeptoren kompetitiv hemmt. Damit werden die Nervenreize, die zu einer Kontraktion der glatten Muskulatur (Gastrointestinaltrakt, Bronchien, Gefäße) und zur Sekretionssteigerung der Drüsen führen, unterbrochen. Vorteile gegenüber Atropin ROBINUL ® wirkt bis zu 7 Stunden [1] (im Vergleich zu ca. 60 Min. bei Atropin [2]) wirkt 5 - 6 mal stärker bzgl. Sekretionshemmung [3] reduziert ZNS-Nebenwirkungen [4] reduziert kardiale Nebenwirkungen (Tachykardie) [3, 5-7] Indikation Dosierung Anästhesiologische Operationsvorbereitung Erwachsene (i.m.) Kinder (i.m.) Reduktion der Sekretion: Speicheldrüsen, Magen, Pharynx, Trachea, Bronchialsystem 0,2 - 0,4 mg bzw. 0,004 - 0,005 mg / kg KG 0,004 - 0,008 mg / kg KG bis zur Maximaldosis von 0,2 mg 30 - 60 Min. vor Anästhesieeinleitung. Die Maximaldosis von 0,4 mg sollte nicht überschritten werden. Narkoseeinleitung und Intubation zur Beseitigung von Bradykardie wiederholt in Einzeldosen von 0,1 mg (i.v.) Narkoseausleitung Erwachsene (i.v.) Kinder (i.v.) zum Schutz vor Nebenwirkungen der Cholinergika (z.B. Neostigmin) 0,2 mg Glycopyrroniumbromid pro 1,0 mg Neostigmin oder pro 5,0 mg Pyridostigmin ­(Mischspritze) dem Körpergewicht entsprechend Robinul® zur Injektion Zusammensetzung: Wirkstoff: Glycopyrroniumbromid. 1 ml Injektionslösung enthält 0,2 mg Glycopyrroniumbromid. Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Robinul zur Injektion ist ein Anticholinergikum und wird angewendet in der Anästhesiologie: - Vor Operationen zur Herabsetzung des Speichelflusses, der Sekretion im Rachenraum, in der Luftröhre und im Bronchialsystem, Reduzierung der Magensaftmenge und der freien Säure. Blockade des Verzögerungsreflexes des Vagus-Nerven auf das Herz während der Narkoseeinleitung und der Intubation. - Zum Schutz vor Nebenwirkungen der Cholinergika, die zur Aufhebung der neuromuskulären Blockade nicht depolarisierender Muskelrelaxantien gegeben werden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Glaukom, mechanische Verengungen der Harnwege (z. B. Verschluss des Harnblasenhalses infolge einer vergrößerten Prostata), mechanische Verengungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes, wie Achalasie (früher als Kardiospasmus bezeichnet) und andere; paralytischer Ileus, Darmatonie bei älteren oder geschwächten Patienten, kardiovaskuläre Labilität bei akuten Blutungen, schwere ulzerierende Colitis, ein toxisches Megakolon, wenn es eine ulzerierende Colitis verkompliziert, Myasthenia gravis. Warnhinweise: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Enthält Natriumchlorid. Packungsbeilage beachten. Nebenwirkungen: Aussagefähige Studien mit Angabe von Häufigkeiten von Nebenwirkungen in ausreichenden Patientenpopulationen liegen nicht vor. Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind. Wenn Sie von schweren Überempfindlichkeitsreaktionen und / oder einem anaphylaktischen Schock (akute, lebensbedrohliche allergische Allgemeinreaktion) betroffen sind, ist die Behandlung mit Robinul zur Injektion sofort abzubrechen und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen müssen sofort durch einen Arzt eingeleitet werden. Andere mögliche Nebenwirkungen: Die meisten Nebenwirkungen von Anticholinergika ergeben sich aus ihren pharmakologischen Wirkungen. Im Allgemeinen werden unter Anticholinergika folgende Nebenwirkungen beobachtet: Drüsensekretion: Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) Mundtrockenheit; vermindertes Schwitzen; verminderte Stillleistung. Urogenitaltrakt: Verzögertes Wasserlassen und Harnverhalten. Auge und Sinnesorgane: Akkomodationsstörungen infolge von Pupillenerweiterung, Akkomodationslähmung, erhöhter Augendruck. Geschmacksverlust. Herz: Beschleunigter Herzschlag, Herzrasen. Bei höherer Dosierung und gemeinsamer Gabe mit indirekten Parasympathikomimetika wie Neostigmin und Pyridostigmin werden häufig (1 bis 10 Behandelte von 100) Herzrhythmusstörungen beobachtet. Gastrointestinaltrakt: Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Völlegefühl. Haut: Schwere allergische Reaktionen oder Idiosynkrasie mit Anaphylaxie, Nesselsucht und andere Hauterscheinungen. Während der Anwendung von Robinul zur Injektion kann es bei hoher Außentemperatur infolge eingeschränkter Schweißentwicklung zu Hitzestauungen kommen. Nervensystem, Zentralnervensystem: Kopfschmerzen, Nervosität, Schläfrigkeit, Mattigkeit, Schwindel, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit und / oder Erregtheit, insbesondere bei älteren Patienten. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist im Vergleich zu denen nach Anwendung von Mitteln vom Atropin- oder Scopolamin-Typ geringer (verminderte Überwindung der Blut-Hirn-Schranke). Geschlechtsorgane: Impotenz. Warnhinweise: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Verschreibungspflichtig. Stand der Information: Dezember 2012. ROBINUL® zur Injektion, 0,2 mg / ml Bewährtes Parasympatholytikum / Anticholinergikum Vergleich der Auswirkungen von Glycopyrroniumbromid, Atropin und Scopolamin auf klinische Parameter [8] Parameter Effekt Herzrate • Abnahme, kein Effekt oder Erhöhung abhängig von der Dosis Lunge • Bronchodilatation • Sekretionshemmung Speicheldrüsen • Hemmung der Speichelbildung Schweißdrüsen • Sekretionshemmung G-I-System • Unterer Speiseröhrenschließmuskel: Verringerung des Tonus • Reduzierung der Magensekretion und Azidität • Verringerung der Magen- und Darmbeweglichkeit Blase • Verringerung des Tonus Pupillengröße • Atropin & Scopolamin: Pupillenerweiterung • Glycopyrroniumbromid: kein Effekt ZNS • Atropin & Scopolamin: Sedierung, Unruhe, Amnesie abhängig von der Dosierung • Glycopyrroniumbromid: minimaler Effekt Gerne können Sie unseren ausführlichen Folder zu Robinul bestellen, der die gesamte wichtige Literatur vorstellt, Pharmakodynamik, Pharmakokinetik bespricht sowie die Anwendungen Spinalanästhesie bei Älteren, Wirbelsäulenverletzungen, Kaiserschnitt, Sekretionshemmung, terminale Rasselatmung. Bitte schicken Sie eine Mail an: [email protected] (Stichwort: Robinul-Folder) Impressum Pharmazeutischer Unternehmer: Mitvertreiber: RIEMSER Pharma GmbH An der Wiek 7 17493 Greifswald Deutschland biosyn Arzneimittel GmbH Schorndorfer Straße 32 70734 Fellbach Deutschland www.riemser.com [email protected] www.biosyn.de [email protected] [1]Fachinformation ROBINUL zur Injektion biosyn Arzneimittel GmbH 0,2 mg/ml, November 2013 [2] Erdmann E: Klinische Kardiologie: Krankheiten des Herzens, des Kreislaufs und der Gefäße. 6. Aufl. 2006, S. 165 [3]Mirakhur RK, Dundee JW. J R Soc Med. 1980 Oct;73(10):727-30. Comparison of the effects of atropine and glycopyrrolate on various end-organs. [4]Fachinformation Atropinsulfat B. Braun 0,5 mg/ml, April 2013 [5]Mirakhur RK, Clarke RS, Elliott J, Dundee JW. Anaesthesia. 1978 Nov-Dec;33(10):906-12. Atropine and glycopyrronium premedication. A comparison of the effects on cardiac rate and rhythm during induction of anaesthesia. [6]Warren JH, Jaffe RS, Wraa CE, Stebbins CL. Am J Physiol. 1997 Aug;273(2 Pt 2):R495-502. Effect of autonomic blockade on power spectrum of heart rate variability during exercise. [7]Scheinin H, Helminen A, Huhtala S, Grönroos P, Bosch JA, Kuusela T, Kanto J, Kaila T. Ther Drug Monit. 1999 Apr;21(2):141-51. Spectral analysis of heart rate variability as a quantitative measure of parasympatholytic effect-integrated pharmacokinetics and pharmacodynamics of three anticholinergic drugs. [8]Ali-Melkkilä T, Kanto J, Iisalo E. Acta Anaesthesiol Scand. 1993 Oct;37(7):633-42. Pharmacokinetics and related pharmacodynamics of anticholinergic drugs. 01 D01 534/B · 08/15 Literatur