6. heilbronner konzert italienische klänge Sharon kam mi 20. februar 2013 19.30 uhr theodor-heuss-saal, harmonie heilbronn 6. heilbronner konzert italienische klänge Sharon Kam // Klarinette Zohar Lerner // Violine Ruben Gazarian // Dirigent Württembergisches Kammerorchester Heilbronn Gioacchino Rossini (1792-1868) Ouvertüre zu „Il Signor Bruschino“ 1 Allegro Nacqui all‘affano (Finale aus „La Cenerentola“) Luigi Boccherini (1743-1805) Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 12, Nr. 4 G 506 „La Casa del Diavolo“ 1 Andante sostenuto, Allegro assai Andantino con moto Andante sostenuto, Allegro con moto Giuseppe Verdi (1813-1901) Vier Romanzen aus den „Composizioni da camera“ 2 Adagio – Andante („Deh, pietoso, oh Addolerata“) Andantino („Ad uns stella“) Andante mosso („In solitaria stanza“) Allegro („Lo spazzacamino“) Amilcare Ponchielli (1834-1886) „Paola e Virginia“ für Klarinette, Violine und Orchester 1 Pause Giacomo Puccini (1858-1924) Crisantemi für Streichorchester Andante mesto Drei Canzonen 1 Sole e amore (Studie zu „La Boheme“) Storiella d‘amore Ore dolce e divino (aus „La Rondine“) Gioacchino Rossini Sonate Nr. 1 G-Dur Moderato Andante Rondo (Allegro) Del periglio al fero aspetto (Aria aus „Maometto II“) 1 Ermanno Wolf-Ferrari (1876-1948) Suite für Klarinette und Kammerorchester 1 Intermezzo (aus „Susannas Geheimnis“) Serenata (aus „Der Schmuck der Madonna“) Intermezzo (aus „Die vier Grobiane“) Danza napolitana (aus „Der Schmuck der Madonna“) 1 Arrangements für Klarinette von Andreas N. Tarkmann. 2 Arrangement für Klarinette von Jonathan Seers. Eine Einspielung dieses Konzertprogramms erscheint voraussichtlich im Herbst 2013 bei Berlin Classics. Sobald der Termin feststeht, wird er auf der homepage und facebookseite des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn sowie unter facebook.com/sharonkam.clarinet bekannt gegeben. gefördert von: Gioacchino Rossini Große Stimmen, Dramatik, Leidenschaft – keine Frage, wer italienische Musik in Reinkultur erleben will, besucht am besten eine Oper. Im Grunde ist unser heutiges Programm das einer italienischen Operngala – jedoch mit zwei kleinen Einschränkungen: Mehr als die Hälfte der Stücke stammt gar nicht aus Opern. Und es fehlt das Wichtigste, der Gesang. Der erste Punkt ist schnell erklärt: Auch Sinfonien und Sonaten, Romanzen und Canzonen können vom Geist der Oper durchdrungen sein – gerade wenn ihre Autoren erfahrene Opernkomponisten sind. Und zum zweiten Punkt soll hier einmal der Mozart-Zeitgenosse Johann Friedrich Schink das Wort erhalten. Er schrieb mit Bezug auf den Klarinettisten Anton Stadler: „Sollst meinen Dank haben, braver Virtuos! was du mit deinem Instrument beginnst, das hört’ ich noch nie. Hätt’s nicht gedacht, dass ein Klarinet menschliche Stimme so täuschend nachahmen könnte, als du sie nachahmst. Hat doch dein Instrument einen Ton so weich, so lieblich, dass ihm niemand widerstehn kann, der ein Herz hat, und das hab’ ich, lieber Virtuos; habe Dank.“ Heute Abend wird Sharon Kam ihre Klarinette singen lassen, wird dunkle Alt- und strahlende Sopranklänge täuschend nachahmen. Und die virtuose Koloraturenkunst der großen Operndiven wird sie mit ihrem Instrument zweifellos noch übertreffen. Die Klarinetten-Einrichtungen der Arien und Canzonen stammen nahezu alle von Andreas N. Tarkmann, einem der gefragtesten Arrangeure gerade für Bläsermusik. Starker Effekt, zündende Ideen – Ouvertüre, Arien und eine Sonate von Rossini Jede Oper beginnt mit einer Ouvertüre – einer instrumentalen Einleitung, die auf das Stück vorbereitet, vielleicht seine Stimmung oder sogar einzelne Themen vorwegnimmt. Gioacchino Rossini allerdings bezog sich in seinen Ouvertüren nur selten auf Inhalt oder musikalisches Material der nachfolgenden Oper. Und er gestaltete die meisten seiner Ouvertüren nach dem immer gleichen Schema, das er einmal als publikumswirksam erkannt hatte: langsame Einleitung, lebhaftes Haupt-, lyrisches Seitenthema – und am Ende die typische, groß angelegte Steigerung, die ihm den scherzhaften Beinamen „Signor Crescendo“ einbrachte. Das hatte den Vorteil, dass er die Ouvertüren untereinander austauschen und manche auch mehrfach verwerten konnte. Die zu dem 1813 uraufgeführten komischen Einakter „Il Signor Bruschino“ eignete sich allerdings kaum zum Recycling. Zunächst einmal ist sie ungewöhnlich knapp, da ja für eine Kurzoper bestimmt. Dann fehlt die langsame Einleitung, und das zweite Thema gibt sich kaum weniger lebhaft als das erste. Und schließlich wird von den zweiten Geigen verlangt, dass sie mit den Bögen rhythmisch auf die Notenpulte klopfen – ein Effekt, der bei der Uraufführung einen Skandal auslöste und von jedem Hörer leicht wiedererkannt worden wäre. Gewichtigeren Opern sind die beiden Rossini-Arien unseres Programms entnommen. „Non più mesta“ ist die Schlussnummer der 1817 erstmals aufgeführten Märchenoper „La Cenerentola“. Die Hauptfigur Angelina (alias Cenerentola, Aschenputtel) besiegelt mit ihr das Happyend. „Non temer: d’un basso affetto“ findet sich dagegen in einer ernsten Oper, dem historischen Drama „Maometto II“ (1820), das den Krieg zwischen Venezianern und Osmanen im 15. Jahrhundert zum Thema hat. Die Arie aus dem zweiten Akt singt der junge Venezianer Calbo, den allerdings eine Sängerin verkörpert – eine klassische Hosenrolle. Beide Stücke sind hochvirtuos und beide schrieb Rossini für ein Stimmfach, das er besonders liebte, das aber im späteren Verlauf des 19. Jahrhunderts nahezu in Vergessenheit geriet und erst in jüngerer Zeit neu belebt wurde: den Koloratur-Alt. Noch eine weitere Rossini-Komposition ist in der zweiten Konzerthälfte zu erleben – die erste seiner sechs Streichersonaten. Man möchte es kaum glauben, doch dieses spritzige, vor Ideen nur so Giuseppe Verdi sprühende Stück schrieb ein Zwölfjähriger. Einige Merkmale von Rossinis reifem Vokalstil zeigen sich dennoch bereits hier: Während etwa im klassischen Streichquartett vier gleichberechtigte Stimmen zum musikalischen Fluss beitragen, gibt es in den Sonaten des jungen Musikers – wie in seinen späteren Opern – eine klare Trennung zwischen Melodie und Begleitung. Rossini vertraut die Melodie jeweils einem Instrument an und behandelt die übrigen kollektiv als Ensemble. Musikwissenschaftler haben noch weitere Parallelen entdeckt: Die rhythmische Gestaltung geht in den Sonaten auf Versmetren der italienischen Sprache zurück, und manche instrumentalen Verzierungen ähneln auffallend Gesangskoloraturen. Huldigung und Höllenfahrt – Boccherinis Sinfonie „La Casa del Diavolo“ Luigi Boccherini schrieb offenbar keine Opern – wie konnte er das nur versäumen, da er doch Italiener war? Nun, vielleicht dachte er, als einer der größten Cellisten seiner Zeit, einfach zu sehr in instrumentalen Kategorien. Und als Kammerkomponist und -virtuose war er bei seinem langjährigen Dienstherrn, dem spanischen Infanten Don Luis, ja auch angestellt. Für ihn schrieb Boccherini Streichtrios, -quartette, -quintette – und gelegentlich ein paar Sinfonien. Die sechs aus der Serie op. 12 entstanden 1771, drei Jahre nach Boccherinis Ankunft in Madrid, und die bekannteste unter ihnen ist Nr. 4 in d-Moll. Bekannt wurde die Sinfonie nicht zuletzt wegen ihres Titels „La Casa del Diavolo“, der auf eine dramatische, ja opernhafte Geschichte verweist: Es geht um den Frauenverführer und Schurken Don Juan. In den meisten Versionen der spanischen Sage holt den Titelhelden am Ende der Teufel, und so geschieht es auch in Christoph Willibald Glucks Ballettfassung. Boccherini hatte sie 1761 in Wien kennen gelernt und huldigte ihr im Finale seiner Sinfonie durch ein ausführliches Zitat aus der Schlussszene, die ihrerseits auf einer spanischen Chaconne beruht. Eine weitere Besonderheit der Sinfonie liegt darin, dass die gleiche unheilschwangere Einleitung in zwei Sätzen erklingt. Im Kopfsatz führt sie zu einem überschäumend fröhlichen Hauptteil, im Finale dagegen zur „höllischen“ Chaconne. Gretchen und der Schornsteinfeger – Verdis Romanzen Giuseppe Verdi gilt mit Recht als der italienische Opernkomponist schlechthin. Doch bevor ihm ab Mitte der 1840er Jahre seine Bühnenwerke immer größere Erfolge einbrachten, schrieb er auch bescheidenere Vokalstücke mit Klavierbegleitung, die er „romanze da camera“ oder „composizioni da camera“ nannte. Die insgesamt knapp 30 Stücke sind von unterschiedlichster Art: Da gibt es tränenselige Salon-Romanzen wie „In solitaria stanza“, aber auch kleine dramatische Szenen, beispielsweise „Deh, pietoso, oh Addolerata“, eine Nachdichtung von Gretchens „Ach neige, du Schmerzensreiche“ aus Goethes „Faust“. Da bietet „Ad una stella“ ein keusches Gebet um Erlösung von irdischen Verstrickungen, während in „Lo spazzacamino“ ein fröhlich-verwegener Schornsteinfeger auftritt. Alles keine hochbedeutenden Schöpfungen, aber doch, jede auf ihre Art, melodisch sehr reizvolle Miniaturen. Klarinette und Violine als Liebespaar – Ponchiellis „Paolo e Virginia“ Amilcare Ponchielli ist uns heute vor allem noch als Lehrer der Opernkomponisten Giacomo Puccini und Pietro Mascagni bekannt. Und als Komponist einer einzigen Oper, die sich im Repertoire gehalten hat – „La Gioconda“ aus dem Jahr 1876. Doch Ponchielli schrieb noch viele weitere Bühnenwerke, er lebte derart fürs Theater, dass ihm sogar ein Instrumentaltrio zur verkappten Oper geriet: In „Paolo e Virginia“, im Original für Klarinette, Violine und Klavier bestimmt, hören wir Rezitative und Arien, Reden und Gegenreden, Liebesduette, dramatische Ausbrüche und ein furioses Finale. Der Titel bezieht sich auf einen Roman des Franzosen Jacques-Henri Bernardin de Saint-Pierre aus dem Jahr 1787 – eine unglückliche Liebesgeschichte, die auf der damals zu Frankreich gehörenden Insel Mauritius spielt. Totenblume, Walzerlied – Puccinis „Crisantemi“ und Canzonen Ponchiellis Schüler Puccini widmete fast seine ganze Kraft der Komposition von Opern. Zu seinen wenigen rein instrumentalen Werken zählen die „Crisantemi“. Puccini notierte zu diesem Stück: „Ich habe es in einer Nacht geschrieben anlässlich des Todes von Amedeo di Savoia.“ Der vom Komponisten verehrte Herzog von Aosta, der zweite Sohn des italienischen Königs Vittorio Emanuele II., war am 18. Januar 1890 im Alter von 45 Jahren gestorben. Dem Anlass entsprechend haben die dreiteilig angelegten „Crisantemi“ den Charakter einer Trauermusik, was ja auch schon im Titel zum Ausdruck kommt: Die Chrysantheme gilt, nicht nur in Italien, als Totenblume. Puccini selbst schätzte seine Komposition offenbar sehr, denn er griff zwei Themen daraus noch einmal im Schlussbild seiner dritten Oper „Manon Lescaut“ (1893) auf, die ihn international bekannt machte. Sie sind dort mit dem körperlichen Verfall der Titelheldin verbunden. Genau wie Rossini, Verdi und viele andere Opernkomponisten schrieb auch Puccini eine Reihe von „romanze da camera“ – so etwa die „Storiella d’amore“, in der die Episode von Paolo und Francesca aus Dantes „Divina Commedia“ nacherzählt wird. Ins Genre der Salonromanzen fällt „Sole e amore“; Puccini, der möglicherweise auch für den Text verantwortlich war, bezeichnete das Stück als „mattinata“, also Morgenlied. Eher ein Walzerlied als eine Arie ist im Grunde Magdas „Ore dolce e divine“ aus der lyrischen Komödie „La Rondine“. Überhaupt nutzte Puccini, anders als Verdi, des öfteren Passagen aus seinen Liedern auch in Opern. So zitierte er sein „Sole e amore“ in „La Bohème“ – beim Abschied von Mimì und Rodolfo im dritten Bild. „Deutsche Tiefe, italienische Sinnenfreude“ – eine Opernsuite nach Wolf-Ferrari „Nur“ ein halber Italiener war Ermanno Wolf-Ferrari – seine Mutter stammte aus Venedig, der Vater aus Bayern. Ermanno – oder Hermann Friedrich, so sein Taufname – fühlte sich in Deutschland wie auch in Italien zu Hause und wechselte mehrfach seinen Wohnsitz zwischen den beiden Ländern. Er studierte in Rom und München, konnte in Venedig erstmals eine seiner Opern auf die Bühne bringen (sie hieß übrigens wie Rossinis Stück „La Cenerentola“) und hatte dann doch in Deutschland seine größten Erfolge – vor allem mit Werken in der Tradition der italienischen Opera buffa. Wolf-Ferrari vertonte Komödien wie „I quattro rusteghi“ und „Il segreto di Susanna“ oder auch das veristische Stück „I gioielli della Madonna“ in italienischer Sprache. Uraufgeführt wurden sie jedoch in deutschen Übersetzungen unter den Titeln „Die vier Grobiane“ (1906), „Susannens Geheimnis“ (1909) und „Der Schmuck der Madonna“ (1911). In Italien konnte er sich gegen die Vorherrschaft Puccinis und Mascagnis nicht nachhaltig durchsetzen. Doch die deutsche Presse war begeistert von diesem „Meister, in dem sich deutsche Tiefe und italienische Sinnenfreude paaren.“ Jürgen Ostmann Sharon kam Die Klarinettistin Sharon Kam wurde in Israel geboren und erhielt dort Unterricht bei Eli Eban und Chaim Taub. Im Alter von 16 Jahren gab Sharon Kam ihr Orchesterdebüt mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta. Sie wurde von Isaac Stern gefördert und absolvierte die Juilliard School, wo sie bei Charles Neidich studierte. 1992 gewann sie den Internationalen ARD Wettbewerb in München und ist seitdem mit den bedeutendsten Orchestern in den USA, Europa und Japan zu hören. Als begeisterte Kammermusikerin arbeitet Sharon Kam mit Künstlerfreunden wie Heinrich Schiff, Christian Tetzlaff, Antje Weithaas oder Tabea Zimmermann zusammen. Mit dem Pianisten Itamar Golan verbindet sie eine besonders lange und erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Concertgebouw Amsterdam war sie in der zurückliegenden Saison mit Enrico Pace und Daniel Müller-Schott zu erleben. Das Trio wird seine erfolgreiche Zusammenarbeit in der kommenden Saison fortsetzen. Häufig spielt sie im Duo mit Lars Vogt, bei dessen Festival „Spannun- gen“ in Heimbach sie regelmäßig zu Gast ist, ebenso wie bei anderen Festivals wie Verbier, Risør, Cork und Delft. Durch ihre zahlreichen Aufnahmen hat Sharon Kam bewiesen, dass sie in der Klassik bis zur Moderne und auch im Jazz zu Hause ist. Zuletzt widmete sie sich dabei insbesondere den Werken Mozarts. So spielte sie nicht nur zu dessen 250. Geburtstag im Ständetheater in Prag sein Klarinettenkonzert, das vom Fernsehen live in 33 Länder übertragen wurde, sondern erfüllte sich auch den großen Wunsch sowohl das Konzert als auch sein Klarinettenquintett in A-Dur mit der Bassett-Klarinette aufzuzeichnen. Die hochgelobte Aufnahme zusammen mit der Haydn Philharmonie sowie ihren Kammermusikpartnern Isabelle van Keulen, Ulrike-Anima Mathé, Volker Jacobsen und Gustav Rivinus wurde im September 2011 veröffentlicht. Sharon Kam wurde bereits zweimal mit dem ECHO Klassik als „Instrumentalistin des Jahres“ ausgezeichnet: 1998 für ihre Weber-Aufnahme mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Kurt Masur und im Jahr 2006 für ihre CD mit dem MDR Sinfonieorchester und Werken von Spohr, Weber, Rossini und Mendelssohn. Die Aufnahme „American Classics“ mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung ihres Ehemannes Gregor Bühl wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Im September 2007 veröffentlichte sie eine CD mit der Sinfonia Varsovia mit Werken von Rietz, Bruch und Weber. Im Herbst 2008 erschien die CD „Souvenirs“ (mit Itamar Golan), im September 2009 wurde die Einspielung „Brahms – Sonatas & Trio“ (mit Martin Helmchen) veröffentlicht. Sharon Kam brachte zahlreiche Werke zur Uraufführung, darunter Krzysztof Pendereckis Klarinettenkonzert und Quartett oder Peter Ruzickas Klarinettenkonzert „Erinnerung“. Bei den Salzburger Festspielen 2006 war sie mit der Premiere von Herbert Willis Klarinettenkonzert zu erleben. 2011 spielte sie die Uraufführung des Klarinettenkonzerts von Iván Eröd zusammen mit dem Tonkünstler-Orchester im Musikverein Wien ein. zohar Lerner Zohar Lerner ist seit Oktober 2009 Erster Konzertmeister des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn. Der aus Israel stammende Violinist studierte zunächst an der BuchmannMehta School of Music in Tel Aviv. Zu seinen Lehrern in Israel gehörten Haim Taub, Irena Svetlova und Yair Kless. Später setzte er sein Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort, wo er unter anderem mit Christoph Poppen, Isabelle Faust und Stephan Picard arbeitete. Bereits während seines Studiums gewann er den 1. Preis des Wettbewerbs der Buchmann-Mehta School of Music und war Finalist des renommierten Aviv-Wettbewerbs. Meisterkurse u. a. bei Isaac Stern, Pinchas Zukerman, Ida Haendel, Miriam Fried, Rainer Kussmaul, Guy Braunstein sowie dem Melos-, Guarnieri-, Juilliard- und Emerson String Quartet vervollständigten seine Ausbildung. Bereits mit 17 Jahren debütierte Zohar Lerner als Solist mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta. Er trat als Solist außerdem mit Orchestern wie dem Israel Chamber Orchestra, den Mendelssohn Players, der Staatskapelle Halle, den Berliner Symphonikern und dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn auf. Als Orchestermusiker spielte Zohar Lerner u. a. mehrere Jahre im West-Eastern-Divan Orchestra unter Daniel Barenboim. Auch mit den Berliner Philharmonikern verbindet ihn eine regelmäßige Zusammenarbeit. In den Jahren 2005-2009 spielte er hier unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Simon Rattle, Mariss Jansons, Nikolaus Harnoncourt, Semyon Bychkov, Christian Thielemann, Bernard Haitink und Daniel Barenboim. Konzerttourneen mit diesem Orchester führten ihn in die USA, die Schweiz, Österreich und Polen. Gastkonzertmeister war Zohar Lerner beim Israel Kibbutz Chamber Orchestra, bei den Tel-Aviv-Soloists, beim Neuen Kammerorchester Potsdam, bei den Berliner Symphonikern, beim Deutschen Kammerorchester Berlin, bei der Norwegischen Nationaloper Oslo, beim hr-Sinfonieorchester sowie beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Zohar Lerner ist außerdem gern gesehener Gast der Festivals in Rolandseck, Salzburg, Luzern und Kfar Blum. Er spielt eine Nicolaus-Gagliano-Violine von 1754, die ihm das Württembergische Kammerorchester Heilbronn zur Verfügung stellt. WKO in der Presse Ein Konzert wie pures Glück Selten gibt es Konzerte, die so rundum perfekt sind, dass sich pures Glück im Saal verbreitet. Der Pro-Arte-Abend mit der Sopranistin Christine Schäfer und dem Württembergischen Kammerorchester unter Ruben Gazarian in der Laeiszhalle war einer dieser raren und kostbaren Momente. ... Das Kammerorchester scheint wie für die Laeiszhalle geboren mit seinem wunderbar transparenten, fast intimen, dabei aber ungemein zupackenden Orchesterklang. Gazarian am Pult signalisiert überdeutlich, aber nie der Pose wegen, sondern im Dienst der Musik. Hamburger Abendblatt, 14.1.2013 Viel Schönheit, wenig Drama ... Das Orchester zeigte als Hauptakteur wie als Begleiter seine erwartete Klasse. Gazarian nahm die Mozart‘schen Phrasen, ohne sich kleinteilig zu verzetteln, auf große Bögen; und gerade die berühmte Sinfonie „No. 40“ kam bemerkenswert entschlackt, bei forschen Tempi zupackend und durchaus nicht larmoyant. Kölner Stadtanzeiger, 17.1.2013 Mozart-Arien in funkelnder Schönheit ... Wie wichtig der Beitrag des Württembergischen Kammerorchesters dabei war, kam in den beiden Sinfonien dieses Konzerts nochmals klar zur Geltung. Die B-Dur-Sinfonie Nr. 33 (KV 319), in der Mozart erste Inspirationen durch die Mannheimer Schule verarbeitet hatte, gefiel mit fein abgestimmten Klangfarben, rhythmisch flexibler Phrasierung und munterer Spielfreude. Nürnberger Zeitung, 24.1.2013 besetzung 6. heilbronner konzert Violine 1 Dr. Nanna Koch Sachiko Kobayashi Marlise Riniker Aleksandar Maletic Rebecca Boyer Hagit Halaf Violine 2 Johannes Hehrmann Stefan Schubert Frank Willekens Gretchen Wallbrunn Erika Araki Viola Irene Lachner Hans Georg Fischer Stefan Maneth Götz Engelhardt Violoncello Gabriel Faur Georg Oyen Patrick Burkhardt Kontrabass Blake Thomson Arthur Balogh Flöte Hanna Mangold Oboe Ivan Danko Fabian Bolkenius Fagott Marc Engelhardt Simone Manna Horn Wolfgang Wipfler Susanne Wichmann konzertvorschau filmpräsentation des WKO-jugendprojektes Dasein: Heilbronn so 3. märz 2013 // 18.30 uhr foyer theater heilbronn Jugendliche filmen Orte in Heilbronn, an denen sie sich fremd fühlen, und solche, an denen sie zu Hause sind. Die Filmmusik dazu stellen sie gemeinsam mit Musikern des WKO zusammen. Zur Filmpremiere spielen die Musiker im Theaterfoyer live. Stefan Schubert // Violine // Johannes Hehrmann // Violine Irene Lachner // Viola // Georg Oyen // Violoncello kooperation theater und WKO heilbronn Minsk (Uraufführung) so 3. märz 2013 // 19.30 uhr theater heilbronn Oper von Ian Wilson Einmal im Jahr heben das Theater Heilbronn und das WKO einen Schatz und bringen gemeinsam ein außergewöhnliches Werk auf die Bühne. Im Zentrum der Oper „Minsk“ steht Anna, eine junge Frau, die ihre Heimat verlässt, da sie dort keine Zukunft mehr sieht. Ihr Traum ist London, wo sie jedoch 20 Jahre später immer noch eine Fremde ist. War die Lebensentscheidung richtig, war es richtig, ausgewandert zu sein? weitere vorstellungen: mi 6. // do 21. // fr 22. märz 2013 // jeweils 19.30 uhr Johanna Greulich // Sopran // Ksenija Lukic // Sopran // Niklas Romer // Countertenor Christian Marten-Molnár // Regie Ruben Gazarian // Dirigent // Nikolaus Porz // Ausstattung // Württembergisches Kammerorchester Heilbronn 7. heilbronner konzert klezmer - die sprache der seele di 12. märz 2013 // 19.30 uhr harmonie heilbronn Klezmermusik Mitreißend, lustig und lebensfroh – das ist Klezmer. Doch er kann auch zu Tränen rühren. In dieser Musik spiegelt sich das Lebensgefühl der osteuropäischen Juden wieder, das zwischen Melancholie, Verzweiflung und ausglassener Freude schwankt. Giora Feidmans Leben ist untrennbar mit Klezmer verbunden. Er selbst bezeichnet es als ein Lied mit immer neuen Strophen. Und so besteht auch der Heilbronner Konzertabend aus vielen Strophen, die zeigen, dass der Klarinettenvirtuose den Klezmer mit den verschiedensten Musikstilen zu kombinieren und zu einem unverwechselbaren Individualstil zu verschmelzen weiß. Giora Feidman // Klarinette // Juri Gilbo // Dirigent Württembergisches Kammerorchester Heilbronn impressum Herausgeber Württembergisches Kammerorchester Heilbronn Geschäftsführender Intendant: Dr. Christoph Becher Moltkestraße 11, 74072 Heilbronn Tel.: + 49-7131-2710950, Fax: + 49-7131-2710959 [email protected], www.wko-heilbronn.de Gestaltung parole GmbH, München, www.parole.de Judith Heinrich Druck Welker Druck, Druck- und Verlags GmbH Otto Welker Fotonachweis Maike Helbig Redaktion Judith Heinrich