- Das Klinikum Ingolstadt

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Fort− und
Weiterbildung
Praxisorientiertes Lernen für Neurologie und Psychiatrie
Fort− und Weiterbildung
Rubrikherausgeber:
M. Schmauß, Augsburg ´ P. Berlit, Essen
Neuroborreliose und
Frühsommer−Meningoenzephalitis ±
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
R. Kaiser
Neurologische Klinik, Klinikum Pforzheim GmbH
750
Weiterbildungsziele
In diesem Beitrag sollen folgende Weiterbildungsziele vermittelt werden:
n 1.
Epidemiologie
n 6.
Labordiagnostik
n 2.
Ätiologie
n 7.
Therapie
n 3.
Pathogenese
n 8.
Prognose
n 4.
Inkubationszeit
n 9.
Prophylaxe
n 5.
Klinischer Verlauf
n 10.
Zusammenfassung
Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750±764 ´ Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ´ New York ´ ISSN 0720−4299 ´ DOI 10.1055/s−2005−870911
Lernziele
Die beiden häufigsten durch Zecken übertragenen Erkrankungen des Nervensystems in
Europa sind die Neuroborreliose (neurologische Manifestation der Lyme−Borreliose)
und die Frühsommer−Meningoenzephalitis (FSME). Abgesehen vom Übertragungsmo−
dus und der Verursachung neurologischer Symptome weisen beide Erkrankungen
mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten auf. So hat beispielsweise die Neuroborrelio−
se bei rechtzeitiger Behandlung eine wesentlich bessere Prognose als die FSME. Die fol−
gende Gegenüberstellung soll helfen, die beiden Erkrankungen nicht nur klinisch zu
differenzieren, sondern auch die Gründe für deren unterschiedliche Prognose zu ver−
stehen
n Die Übertragung der FSME erfolgt re−
Beide Erreger, Borrelia burgdorferi sensu lato und das FSME−Virus, werden in Mittel−
gional begrenzt in entsprechenden
Europa überwiegend durch die Schildzecke Ixodes ricinus (¹Holzbock“) und in Osteuro−
Risikogebieten, eine Infektion mit
pa durch I. persulcatus übertragen. Die Durchseuchungsrate der Zecken in Risikogebie−
B. burgdorferi s. l. kann jedoch in
ten variiert für B. burgdorferi s. l. zwischen 5 ± 35 %, für das FSME Virus dagegen nur
ganz Europa erworben werden.
zwischen 0,1 ± 5 %. Die Infektionsrate für beide Erreger ist in Larven deutlich geringer
n Ein Zeckenstich ist sowohl bei der
als in Nymphen und adulten Zecken. Im Gegensatz zu Borrelien, die erst nach mehreren
FSME als auch bei der Neuro−
2
borreliose nur bei ca. /3 der Patienten
Fort− und Weiterbildung
1. Epidemiologie
Stunden aus dem Darm der Zecke in den Wirt gelangen, werden die FSME−Viren bereits
kurz nach dem Stich mit den Speichel der Zecke in den Wirt injiziert.
eruierbar.
Die Seroprävalenz von Borrelien−Antikörpern variiert in Deutschland je nach Region
zwischen 5 ± 50 %, die von FSME−Antikörpern in entsprechenden Risikogebieten dage−
gen nur zwischen 1 ± 10 %. Gleichzeitig ist auch die Zahl der inapparenten wie auch ma−
nifesten Infektionen bei der Borreliose signifikant höher als bei der FSME.
Während die Lyme−Borreliose wahrscheinlich in Gesamt Europa vorkommt, tritt die
FSME regional begrenzt auf (Abb. 1). Risikogebiete für eine FSME wurden für Deutsch−
land als Landkreise definiert, in denen in einer 5−Jahresperiode (seit 1981) mindestens
fünf autochthon entstandene FSME−Erkrankungen oder mindestens 2 autochthon ent−
standene FSME−Erkrankungen innerhalb eines Jahres registriert wurden [1]. Aktuali−
sierte Karten der Risikogebiete finden sich auch auf der Homepage des Robert Koch−In−
stituts (www.rki.de). Entsprechende Risikogebiete für die Borreliose lassen sich bereits
von der Methodik her nicht definieren, da die sehr variable Inkubationszeit eine Bestim−
mung des geographischen Ortes des Zeckenstichs kaum ermöglicht. Untersuchungen
der Zecken weisen dagegen auf ein ubiquitäres Vorkommen von B. burgdorferi s. l. hin.
2. Ätiologie
Die Gattung Borrelia gliedert sich in die Erreger des Rückfallfiebers B. recurrentis, B.
duttonie, B. hermsii, u. a. und in die Erreger der Lyme−Borreliose, B. burgdorferi s. l.
Die Erreger der Lyme−Borreliose lassen sich mittels molekularbiologischer Methoden
derzeit in mindestens 11 Genospezies weiterdifferenzieren [2]. Allerdings sind nur
vier Genospezies von Borrelia burgdorferi s. l. für den Menschen pathogen: B. burgdor−
feri sensu stricto, B. garinii, B. afzelii und B. bissetti (Einzelfall). Die humanpathogenen
Spezies lassen sich außerdem mit dem OspA/OspC−Serotypisierungssystem in mindes−
tens 7 OspA− und 70 OspC−Serotypen (davon wahrscheinlich nur 10 ¹invasive“) unter−
teilen. Da sich die Subspezies in ihrer Antigenität z. T. erheblich unterscheiden, besteht
nach einer Infektion mit einer Subspezies vermutlich keine ausreichende Immunität
gegenüber den anderen Subspezies, was auch derzeit noch erhebliche Probleme bei
der Impfstoffherstellung bereitet.
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
751
Abb. 1 Risikogebiete für eine FSME in
Europa.
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752
n Während sich die zahlreichen Sub−
Der Erreger der FSME ist ein gleichnamiges, neurotropes RNA−Virus aus der Familie der
spezies des Bakteriums B. burgdorferi
Flaviviridae. Die FSME wird in Mitteleuropa durch die westliche Variante, in Osteuropa
s. l. in ihren antigenen Strukturen z. T.
und Asien durch zwei östliche Varianten des FSME−Virus verursacht. Alle drei Subtypen
erheblich unterscheiden, weisen die
weisen eine hohe Kreuzantigenität auf (Aminosäuresequenzhomologie des Glykopro−
drei Subtypen des FSME−Virus eine
teins E > 95 %), so dass die Impfung gegen die FSME gegen alle Varianten schützt.
sehr hohe Kreuzantigenität auf, so
dass der hier erhältliche Impfstoff vor
Erkrankungen durch alle Subtypen
3. Pathogenese
schützt.
Die Borrelieninfektion des Nervensystems kann als akute, vorübergehende Erkrankung
mit der Möglichkeit einer spontanen Ausheilung auftreten (z. B. Bannwarth Syndrom)
[3, 4], aber auch als chronische Enzephalomyelitis, die ohne entsprechende Antibiotika−
therapie über Jahre hinweg progredient verläuft. Welche Mechanismen für die Erreger−
persistenz primär verantwortlich sind (Defekte in der Immunabwehr des Wirtes oder
Plasmid kodierte Eigenschaften von B. burgdorferi s. l.), ist bislang ungeklärt. Untersu−
chungen an Labortieren zeigen eine Affinität von B. burgdorferi s. l. für Zellen des Ner−
vensystems (vor allem die Meningen und die Radices, jedoch weniger für das Rücken−
mark und das Hirnparenchym) sowie für das Bindegewebe. Für die Pathogenese der
Neuroborreliose werden verschiedene Immunmechanismen diskutiert:
± Induktion von Auto−Antikörpern gegen neuronale und gliale Proteine
± Kreuzreaktivität von Borrelien−Antikörpern mit neuronalen Antigenen
± T−Zell−vermittelte Autoimmunreaktionen
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
Die FSME−Virusinfektion verläuft immer akut. Zielzellen für die FSME−Virusreplikation
n Die Pathogenese der Neuroborreliose
sind die Epithelzellen der Hirnhäute, die Purkinje−Zellen im Kleinhirn, die motorischen
unterscheidet sich von derjenigen der
Kerne in Hirnstamm und Rückenmark sowie die Neuronenverbände im Thalamus. Die
FSME im Wesentlichen dadurch, dass
Infektion führt zu einer lytischen Zerstörung der Zellen, wobei nur die Epithelien der
bei Letzterer die Symptome durch die
Hirnhäute regeneriert werden können. Dies erklärt die relativ hohe Rate von Defekthei−
lytische Infektion neuronaler und
lungen. Die Gründe für die unterschiedlich schweren Verläufe einer FSME sind bislang
meningealer Zellen entstehen, bei
nicht bekannt: Diskutiert werden eine unterschiedlich hohe Zahl von übertragenen Vi−
der Neuroborreliose hingegen eher
ren beim Zeckenstich und die individuelle Geschwindigkeit des Aufbaus einer spezifi−
durch die überschießenden Immun−
schen Immunabwehr.
reaktionen.
4. Inkubationszeit
chen), bei der Neuroborreliose dagegen einige Wochen (Spannbreite: ca. 3 ± 16 Wo−
chen) [5, 6].
5. Klinischer Verlauf
Ein Prodromalstadium mit Fieber, Kopf−, Hals− und Bauchschmerzen ist bei der Neuro−
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Die mittlere Inkubationszeit beträgt bei der FSME ca. 10 Tage (Spannbreite: 1 ± 4 Wo−
borreliose sehr selten, lässt sich bei der FSME aber in ca. 70 % der Patienten eruieren.
Eine Meningitis ist bei der Neuroborreliose eher selten: Im Vordergrund stehen hier
lang anhaltende und in ihrer Intensität wechselnde Kopfschmerzen, Begleitsymptome
wie Fieber, Übelkeit und Meningismus sind jedoch die Ausnahme [7]. Die FSME mani−
festiert sich dagegen fast immer mit einer deutlichen Beeinträchtigung des Allgemein−
befindens und hohem Fieber. Die sehr häufigen Kopfschmerzen und die Pleozytose im
Liquor weisen auf die meningeale Beteiligung hin, eine Nackensteifigkeit ist auch hier
nicht regelmäßig festzustellen. Die Meningitis ist die häufigste Manifestationsform der
FSME (Meningitis 47 %, Enzephalitis 43 %, Myelitis 10 %).
Die Neuroborreliose manifestiert sich nur selten als akute Enzephalitis, wobei sich die
Symptome jedoch nicht wesentlich von der FSME unterscheiden. Die chronische Ver−
laufsform, meist in Assoziation mit einer Myelitis, ist inzwischen selten, im Vorder−
grund steht meist eine sich langsam entwickelnde spastisch−ataktische Gangstörung
in Assoziation mit einer Blasenstörung. Signalveränderungen im MRT sind seltener als
bei der FSME und zeigen auch hier keine Korrelation mit dem Verlauf oder der Progno−
se [8, 9]. Bei der seltenen Borrelien−induzierten zerebralen Vaskulitis finden sich die
Signalveränderungen vornehmlich im Bereich von Hirnstamm (Medulla oblongata,
Pons) und Thalamus (Abb. 2). Aufgrund der Seltenheit der Borrelien−induzierten zereb−
ralen Vaskulitis ist eine regelmäßige Antikörpertestung bei Insulten jedoch nicht erfor−
derlich [10].
Zeichen einer Enzephalitis finden sich bei der FSME wesentlich häufiger als bei der
Neuroborreliose: Typisch für die FSME sind neben quantitativen und qualitativen Be−
wusstseinsstörungen eine Stand− und Gangataxie, fokale und generalisierte Anfälle,
ein Intentionstremor sowie selten auch extrapyramidale Symptome wie Rigor, Hypoki−
nese und Bradydiadochokinese [6,11]. Kernspintomographische Veränderungen finden
sich nur bei ca. 14 % der Patienten, typischerweise im Bereich der Basalganglien und des
Thalamus, gelegentlich aber auch im Bereich von Kleinhirn, Hirnstamm und Zerebrum
[6,12 ± 14].
Die Rückenmarksbeteiligung bei der Borrelieninfektion manifestiert sich als Quer−
schnittsmyelitis, wobei sowohl akute, meist fieberhafte, als auch chronische Verläufe
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
753
Abb. 2 Hirnstammenzephalitis bei Neuro−
borreliose DD Hirnstammischämie bei
Borrelien−induzierter zerebraler Vaskulitis.
ohne wesentliche Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens beschrieben wurden. Bei
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der akuten Verlaufsform (oft in Form einer Radikulomyelitis) dominieren die Schmer−
zen und zentrale sowie periphere Paresen, gelegentlich bestehen auch Sensibilitäts−
und Blasenstörungen. Die chronische Verlaufsform ist in der Regel schmerzlos, die Ata−
xie, die zentralen Paresen und die Blasenstörung entwickeln sich hier schleichend über
viele Monate [15]. Signalveränderungen im MRT finden sich nur selten [16].
Bei der FSME entwickelt sich die Myelitis meist foudroyant, d. h. innerhalb weniger
Stunden bis Tage und geht immer mit hohem Fieber und isolierten motorischen Ausfäl−
len (Vorderhornerkrankung) einher. Fast immer besteht gleichzeitig eine Hirnstamm−
enzephalitis mit motorischen Hirnnervenparesen, Atem− und Kreislaufregulationsstö−
rungen und quantitativen Bewusstseinsstörungen [6]. Auch hier sind MRT−Verände−
rungen sehr selten.
Die Radikulitis (der Spinalnerven wie auch der Hirnnerven) ist die häufigste Manifesta−
tionsform der Neuroborreliose. Zu Beginn können die Schmerzen fehlinterpretiert wer−
den, da die neurologischen Ausfälle (Paresen, Sensibilitätsausfälle) oft erst einige Tage
bis wenige Wochen später auftreten. Einzelne Patienten wurden wegen heftigster
754
Bauchschmerzen zunächst unter dem Verdacht einer Pankreatitis oder eines akuten
Abdomens laparotomiert, bevor eine Lumbalpunktion und später der Befund von
Bauchwandparesen als Erklärung eine Entzündung der Spinalnerven ergab. Die Fazialis−
parese ist bei der Neuroborreliose sehr häufig, bei der FSME dagegen sehr selten. Von
den Hirnnerven können bei der Neuroborreliose bis auf den N. olfactorius alle mit
beteiligt sein, bei der FSME erkranken nur die motorischen Hirnnerven (als Folge einer
Infektion der motorischen Kerngebiete).
Eine Radikulitis der motorischen Nerven ist bei der FSME weder klinisch noch elektro−
physiologisch eindeutig von einer Vorderhornerkrankung zu differenzieren. Frühere
Obduktionsstudien ergaben jedoch meist eine Myelitis als primären Fokus der Entzün−
dung, so dass eine Radikulitis bei der FSME kaum zu diagnostizieren ist.
In sehr seltenen Fällen kann sich eine Borrelieninfektion auch in Form einer Myositis,
eines Hydrozephalus, eines Pseudotumor cerebri oder als Augenerkrankung äußern,
bei der FSME sind solcherlei Organmanifestationen nicht bekannt.
Die Auswertung der Krankengeschichte von 1008 Patienten mit einer FSME zeigt eine
deutliche Korrelation der schweren Erkrankungsverläufe (Enzephalitis/Myelitis) mit
steigendem Alter (Abb. 3). Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 15 Jahren haben
einen wesentlich günstigeren Erkrankungsverlauf und auch eine bessere Prognose.
Über 50−Jährige erkrankten signifikant häufiger (65 vs. 43 %, p < 0,0001) an einer Enze−
phalitis und/oder Enzephalomyelitis als unter 50−Jährige. Folgende klinische Befunde
wurden bei den über 50−Jährigen signifikant häufiger (p < 0,0001) beobachtet als bei
den jüngeren Patienten: Quantitative (44 vs. 21 %) und qualitative Bewusstseinsstörun−
gen (25 vs. 10 %), Gleichgewichtsstörungen (30 vs. 16 %), Paresen der Extremitäten (20
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
Abb. 3 Klinische Manifestationsformen
der FSME in Relation zum Alter.
vs. 8 %), und Hirnnerven (13 vs. 8 %), Atemregulationsstörungen mit der Notwendigkeit
praktisch immer, bei der Neuroborre−
einer assistierten Beatmung (7 vs. 3 %). Außerdem wurden über 50−Jährige signifikant
liose jedoch sehr selten mit hohem
häufiger auf einer Intensivstation behandelt (10 vs. 3 %), der Krankenhausaufenthalt
Fieber einher.
war länger, Rehabilitationsmaßnahmen waren häufiger erforderlich (27 vs. 12 %), per−
n Der Verlauf der FSME ist typischer−
weise biphasisch.
n Die enzephalitischen Verlaufsformen
sistierende neurologische Funktionsstörungen und Beschwerden bestanden bei über
50−Jährigen signifikant häufiger (30 vs. 12 %). Die Letalität war bei den über 50−Jährigen
15−mal höher als bei den jüngeren Patienten (3 vs. 0,2 %).
sind bei der FSME und der Neurobor−
Fort− und Weiterbildung
n Die Meningitis geht bei der FSME
reliose klinisch nur schwer zu unter−
scheiden. Bei der FSME steht die Ata−
6. Labordiagnostik
xie jedoch häufig im Vordergrund.
Doppelinfektionen mit beiden Erre−
Der Verdacht auf eine Neuroborreliose ergibt sich aufgrund typischer klinischer Symp−
gern sind wegen der unterschiedli−
tome und sollte anschließend durch Laboruntersuchungen (Liquoruntersuchung) ge−
chen Inkubationszeit eine extreme
stützt werden.
Seltenheit.
n Die Fazialisparese ist typisch für die
Die Serodiagnostik der systemischen Borrelieninfektion beinhaltet ein 2−Stufensche−
akute Neuroborreliose und hier oft
ma: Zunächst ein Suchtest (Enzym Immuno Assay), gefolgt von einem Bestätigungstest
beidseitig, bei der FSME jedoch sehr
(Westernblot) [17,18]. Die Sensitivität und Spezifität des Antikörpernachweises wurde
selten und immer mit Fieber assozi−
durch die Entwicklung von immundominanten, rekombinanten Antigenen deutlich
iert.
verbessert, wobei dem vor kurzem entdeckten VlsE Antigen sowie DbpA eine besonde−
n Das Fehlen sensibler Störungen, eine
re Bedeutung zukommt.
starke Beeinträchtigung des Allge−
meinbefindens und die Präsenz von
Entzündliche Liquorveränderungen sind bei jeder Neuroborreliose zu erwarten (mögli−
hohem Fieber weisen bei einer Myeli−
che Ausnahme: ganz frühes Krankheitsstadium). In 80 ± 90 % der Patienten mit Neuro−
tis nach Zeckenstich auf das FSME−Vi−
borreliose kann die klinische Verdachtsdiagnose durch den Nachweis einer borrelien−
rus als wahrscheinlichen Erreger hin.
spezifischen intrathekalen Antikörpersynthese bestätigt werden. In Ausnahmefällen
n Veränderungen in der Kernspintomo−
(z. B. immunsupprimierte Patienten) kann eine Borrelieninfektion durch den Erreger−
graphie sind bei beiden Erregern sel−
nachweis aus dem Liquor gestützt werden [19]. Allerdings beträgt die Sensitivität des
ten und korrelieren nicht mit der
Erregernachweises mittels Kultur oder PCR bei der akuten Neuroborreliose im Liquor
Prognose. Am häufigsten finden sich
nur 10 ± 30 %, so dass diese Methode nicht routinemäßig zum Einsatz kommen sollte.
MRT−Veränderungen bei der FSME im
Bereich der Basalganglien und des
Die intrathekale spezifische Antikörper−Produktion wird durch die Bestimmung des
Thalamus (zur Differenzierung ge−
Antikörper = Liquor−/Serum−Indexes (AI) nachgewiesen. Die Konstellation einer intra−
genüber der Herpes simplex Virus
thekalen Synthese von Borrelia burgdorferi spezifischen Antikörpern ohne Liquorpleo−
Enzephalitis).
n Die FSME verläuft mit zunehmendem
zytose oder Blut−/Liquorschrankenstörung spricht für eine früher durchgemachte Neu−
roborreliose ohne aktuelle Krankheitsaktivität. Die B. burgdorferi−spezifische intrathe−
Alter schwerwiegender und hat eine
kale Antikörperproduktion entwickelt sich bei unbehandelten Patienten ab der 2.
ungünstigere Prognose.
Krankheitswoche. Sehr selten können in der Frühphase der Erkrankung bei noch feh−
lenden Borrelien−Antikörpern im Serum dennoch im Liquor schon Borrelien−Antikör−
per nachweisbar sein. Deshalb sollte bei entsprechendem klinischen Verdacht im
Zweifelsfalle bei negativer Serologie ein entsprechender Test im Liquor veranlasst wer−
den. Bei immunkompetenten Patienten mit Symptomen über einen Zeitraum von mehr
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als 2 ± 3 Monaten schließt der fehlende Nachweis von Borrelien−Antikörpern im Serum
eine Neuroborreliose jedoch aus [7].
Der positive Nachweis borrelienspezifischer Antikörper allein beweist keine aktive In−
fektion mit Borrelia burgdorferi, da Borrelieninfektionen mit asymptomatischer Sero−
konversion vorkommen und über Jahre anhaltende erhöhte IgG− und IgM−Antikörper−
titer (im Serum oder Liquor) nach ausreichend behandelter Borreliose bei gesunden
Personen eine anamnestische Reaktion darstellen. Ebenso können oligoklonale IgG−
Banden und eine intrathekale B. burgdorferi−spezifische Antikörper−Produktion viele
Jahre oder Jahrzehnte persistieren und gelten nicht als Parameter für eine aktive, be−
handlungsbedürftige Erkrankung.
Fort− und Weiterbildung
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Folgende Labormethoden eignen sich dagegen nicht für die Diagnostik einer Borrelio−
se: Antigennachweis aus Körperflüssigkeiten, PCR aus Serum und Urin, Lymphozyten−
transformationstests (LTT) und der so genannte ¹Visual Contrast Sensitivity Test“ (VCS−
Test = ¹Graustufentest“) [18].
n Bei der Neuroborreliose hat der
Die Diagnose der FSME basiert in der Regel auf der Exposition in einem bekannten Ri−
Nachweis von erregerspezifischen
sikogebiet, einem beobachteten Zeckenstich innerhalb der letzten 1 ± 4 Wochen (fakul−
IgM− und IgG−Antikörpern wegen der
tativ), der klinischen Symptomatik, einem entzündlichen Liquorbefund (anfänglich
hohen Durchseuchung in der Bevöl−
überwiegend granulozytäre, später lymphozytäre Pleozytose, leichte Blut−Liquor−
kerung und der langen Persistenz von
Schrankenstörung, fakultativ intrathekale IgM− und geringer auch IgG− und IgA−Syn−
IgM−Antikörpern keine Beweiskraft
these) sowie dem positiven Nachweis von FSME−spezifischen IgM− und IgG−Antikör−
für die Kausalität der Beschwerden
pern im Serum. Ein isolierter Nachweis von niedrigen IgM oder IgG−Antikörperkonzen−
mit der Borrelieninfektion. Die Be−
trationen im ELISA ist nicht beweisend für die akute Infektion. In diesen Fällen sollte
stimmung des B. burgdorferi−spezifi−
das Serum 7 ± 14 Tage nach der Erstuntersuchung erneut getestet werden. Alternativ
schen Antikörper−Indexes ist daher
kann auch 10 ± 14 Tage nach Erkrankungsbeginn nach einer intrathekalen Synthese
zwingend erforderlich.
FSME−spezifischer Antikörper im Liquor gesucht werden, die bei mehr als 90 % der Er−
n Bei der FSME hingegen genügt die
krankten positiv ist. Falsch positive Befunde in der FSME−Serologie sind lediglich bei
Präsenz von Virusspezifischen IgM−
vorausgegangenen Impfungen gegen Gelbfieber oder bei Infektionen mit anderen Fla−
und IgG−Antikörpern im Serum für
viviren (Denguefieber, Japanische Enzephalitis) zu erwarten.
den Nachweis einer akuten Infektion.
7. Therapie
Penicillin G i. v., Ceftriaxon und Cefotaxim sind in gleicher Weise wirksam. Angesichts
der guten Liquor− und Gewebegängigkeit des Ceftriaxons und der langen Serum−Halb−
wertszeit, die nur eine intravenöse Verabreichung pro Tag erfordert, wird diese Sub−
stanz bevorzugt zur Behandlung der Neuroborreliose eingesetzt [20]. Cefotaxim ist als
gleichwertige Alternative zu sehen, muss aber wegen der kurzen Halbwertzeit dreimal
täglich i. v. verabreicht werden. Ceftriaxon sollte zu 2 g täglich langsam über 30 Minu−
ten infundiert werden. Bei zu schneller Infusion und/oder höheren Dosen besteht die
Möglichkeit der Präzipitation eines Calciumsalzes von Ceftriaxon in der Gallenblase
(Sludgebildung). Diese Präzipitationen verlaufen in der Regel symptomlos und ver−
schwinden nach Beendigung der Therapie wieder. Bei der akuten Neuroborreliose
wird meist eine Therapiedauer von 2 Wochen, bei der chronischen Neuroborreliose
von 3 Wochen empfohlen [21]. Allerdings gibt es keine Studie, die zeigt, dass bei der
Neuroborreliose eine Therapiedauer von mehr als 2 Wochen bessere Ergebnisse bringt
als eine 14−tägige Therapie. Bei der Neuroborreliose gibt es für eine Therapiedauer von
mehr als drei Wochen keine wissenschaftlich fundierten Daten.
Mehrere Studien haben die Wirksamkeit von Doxycyclin in der Behandlung der akuten
Neuroborreliose belegt [22, 23]. Kontrollierte Untersuchungen zur optimalen Dosie−
rung liegen nicht vor. Die Standarddosis von Doxycyclin ist 200 mg/die; möglicherwei−
se sind aber 300 mg Tagesdosis erforderlich, um adäquate Liquorspiegel zu erreichen.
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
Vor dem Hintergrund der Studienlage [24] könnte die Gabe von 300 mg Doxycyclin/die
n Aufgrund der guten Liquorgängigkeit
über 14 ± 21 Tage eine sinnvolle Dosierung darstellen. Der Therapieerfolg wird nach der
und Gewebepenetranz sowie der nur
Besserung der neurologischen Symptomatik und der Normalisierung der Liquorpleozy−
einmal täglich notwendigen Verab−
tose beurteilt. Sollte der Patient 6 Monate nach der antibiotischen Behandlung nicht
reichung wird Ceftriaxon am häufigs−
beschwerdefrei sein, ist eine Kontrolle des Liquors zu empfehlen. Findet sich noch
ten zur Behandlung der Neuroborre−
eine erhöhte Liquorzellzahl, empfiehlt sich ein erneuter Antibiotikazyklus.
liose eingesetzt. Bei der akuten Ver−
laufsform beträgt die Behandlungs−
Für eine Behandlung der Lyme−Borreliose mit Cholestyramin gibt es weder eine wis−
dauer 14 Tage.
senschaftliche Rationale noch Argumente aus kontrollierten Studien.
Die Behandlung der FSME ist rein symptomatisch, da keine Virustatika zur Verfügung
stehen.
Patienten mit einer akuten Neuroborreliose, die mindestens 14 Tage antibiotisch be−
handelt wurden, haben eine günstige Prognose [21, 25]. Die Fazialisparese im Rahmen
des Bannwarth−Syndroms hinterlässt jedoch ± ähnlich wie bei anderen ätiologischen
Ursachen ± bei 2 ± 5 % der Patienten Residuen (kosmetisch beeinträchtigende Paresen,
Synkinesien). Die Symptome der chronischen Neuroborreliose bilden sich häufig nur
Fort− und Weiterbildung
8. Prognose
langsam (innerhalb von Monaten) und unvollständig zurück. Bei einer Symptomdauer
von mehr als einem Jahr ist eher eine ungünstige Prognose zu erwarten.
Einzelne Patienten entwickeln trotz Antibiotikatherapie mit Beseitigung der ursprüng−
lichen Symptome ein depressives Syndrom oder Beschwerden im Sinne einer Fibromy−
algie, welche nicht auf eine erneute Antibiotikatherapie ansprechen (¹Post−Lyme−Syn−
drom“). Hierbei handelt es sich in der Regel um keine typische Folgeerkrankung nach
Borreliose, sondern um Reaktionen, die bei entsprechender Disposition auch nach an−
deren schwereren Erkrankungen beobachtet werden [26]. Eine entsprechende diffe−
renzialdiagnostische Abklärung ist zu empfehlen.
n Die rechtzeitig behandelte Borrelien−
Nach eigenen Untersuchungen werden 35 % der Patienten mit FSME beschwerdefrei
infektion hat im Vergleich zur FSME
aus der Akutbehandlung entlassen, bei 38 % bestehen passagere Beeinträchtigungen
eine deutlich bessere Langzeitprog−
(neurasthenisches Syndrom, Ataxie, Hörminderung, Paresen) und bei 27 % persistieren−
nose, was bei letzterer durch die
de Defizite (Paresen vor allem nach einer Myelitis) [6]. In zwei schwedischen Studien
lytische Zerstörung nicht regenerier−
wiesen etwa 40 % der FSME−Patienten anhaltende neurologische oder neuropsycholo−
barer Neuronenverbände zu erklären
gische Defizite auf [27, 28]. Dies entspricht der Häufigkeit von erheblichen Folgeschä−
ist.
den bei der Herpes simplex Virus (HSV) Enzephalitis (30 ± 40 % der Patienten). Während
bei der HSV−Enzephalitis die kognitiven Defizite im Vordergrund stehen (Läsion des
Temporallappens), beziehen sich die Langzeitschäden bei der FSME vornehmlich auf
die Motorik (Infektion der motorischen Hirnnervenkerne und Vorderhörner des Mye−
lons) und die Koordination (Infektion der Purkinje−Zellen). Die Letalität der FSME liegt
bei etwa 1 %.
9. Prophylaxe
Das frühzeitige Absuchen des Körpers und der Kleidung nach Zecken ± noch während
der Exposition ± und ihre frühzeitige Entfernung schützt wahrscheinlich eher vor der
Borreliose als vor der FSME. Derzeit gibt es keine aktive Schutzimpfung gegen Borrelio−
se, früher erprobte Impfstoffe wurden wegen Nebenwirkungen wieder vom Markt ge−
nommen.
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
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Eine FSME−Schutzimpfung wird allen Personen empfohlen, die sich wiederholt in ei−
n Die FSME lässt sich durch eine aktive
nem Risikogebiet aufhalten und für die ein Expositionsrisiko besteht. Die Mobilität
Schutzimpfung vermeiden, eine sol−
der zu beratenden Personen sollte bei der Impfindikation berücksichtigt werden. Das
che Maßnahme steht für die Borre−
primäre Ziel der Impfung ist die individuelle Vermeidung einer FSME.
liose noch nicht zur Verfügung.
Die passive Immunisierung als post hoc Maßnahme nach einem Zeckenstich wird nicht
mehr angeboten.
10. Zusammenfassung
Von den beiden wichtigsten Zecken−übertragenen Erkrankungen des Nervensystems
Fort− und Weiterbildung
ist die Neuroborreliose wesentlich häufiger als die FSME, was u. a. auch durch die höhe−
re Durchseuchungsrate der Zecken mit dem Erreger und dem weitläufigerem regiona−
len Vorkommen von Borrelia burgdorferi s. l. zu erklären ist. Die FSME weist mit durch−
schnittlich 10 Tagen eine wesentlich kürzere Inkubationszeit als die Neuroborreliose
(3 ± 16 Wochen) auf und geht praktisch immer mit einer starken Beeinträchtigung des
Allgemeinbefindens und hohem Fieber einher. Die meningeale Beteiligung und die da−
mit verbundenen Kopfschmerzen sind bei der FSME häufig, bei der Neuroborreliose
eher selten. Die Fazialisparese (häufig beidseitig) und die Radikulitis mit heftigen
Schmerzen sind typisch für die Neuroborreliose, dagegen untypisch für die FSME. Die
Myelitis manifestiert sich bei der FSME als Vorderhornerkrankung mit schlaffen Pare−
sen, bei der Neuroborreliose dagegen als Querschnittsmyelitis mit motorischen und
sensiblen Ausfällen. Für die Diagnose der Neuroborreliose ist die Lumbalpunktion mit
Bestimmung des erregerspezifischen Antikörper−Indexes unabdingbar, für die Diagno−
se der FSME genügt die Bestimmung der spezifischen IgM− und IgG−Antikörper im Se−
rum. Die Neuroborreliose lässt sich gut antibiotisch behandeln, vor der FSME kann man
sich nur durch eine aktive Impfung schützen.
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Literatur
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Kaiser R. Frühsommermeningoenzephalitis und Lyme−Borreliose−Prävention vor und nach Ze−
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Fort− und Weiterbildung
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Prof. Dr. R. Kaiser
Chefarzt der Neurologischen Klinik, Klinikum Pforzheim GmbH
Kanzlerstraße 2 ± 6
75175 Pforzheim
E−mail: rkaiser@klinikum−pforzheim.de
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
759
Fragen
CME−Fragebogen
Fort− und Weiterbildung
1
Folgende Aussage ist
richtig:
Die Sicherung der Verdachtsdiagnose einer Neuroborreliose erfolgt durch
A den Nachweis spezifischer IgM− und IgG−Antikörper im Serum
B den Nachweis einer erregerspezifischen intrathekalen Antikörpersynthese im
Liquor = erhöhter Antikörper−Index
C die Pleozytose im Liquor
D den Nachweis lokal gebildeter Immunglobuline der Klassen G und A
E den Nachweis von Interleukin 6 im Liquor
2
Folgende Aussage ist
A Die FSME verläuft immer monophasisch
richtig:
B Die myelitische Verlaufsform geht typischerweise mit querschnittsförmig verteilten Sensi−
bilitätsausfällen einher
C Kopfschmerzen, hohes Fieber und ein stark reduziertes Allgemeinbefinden gehören zu den
typischen Merkmalen einer FSME
D Patienten mit einer FSME weisen wegen der meningealen Beteiligung immer einen ausge−
prägten Meningismus auf
760
E Ein Zeckenstich ist nur bei ca. 30% der Betroffenen eruierbar
3
Folgende Aussage ist
richtig:
A Die Erreger der FSME und der Borreliose können auch durch Mückenstiche übertragen wer−
den
B Das Erythema migrans kann auch als Folge einer FSME−Virusinfektion auftreten
C Die Fazialisparese ist bei der FSME häufiger als bei der Neuroborreliose
D Die beidseitige Fazialisparese ist ein typisches Merkmal der Neuroborreliose
E Die chronische Enzephalomyelitis mit schleichendem Verlauf ist eine häufige Manifestation
der FSME im Kindesalter
4
Folgende Aussage ist
richtig:
Risikogebiete für eine FSME finden sich in
A Frankreich, Spanien und Portugal
B England und Irland
C den USA
D Süddeutschland, Österreich, der Schweiz sowie in Osteuropa
E Nordafrika
5
Folgende Aussage ist
A Die Behandlung der Neuroborreliose erfolgt u.a. mit Ceftriaxon, Cefotaxim oder Doxycyclin
falsch:
B Die Behandlung der FSME ist symptomatisch
C Die Aktivimpfung gegen FSME schützt nach vollständiger Grundimmunisierung für 3 Jahre
vor einer Erkrankung
D Die Impfung gegen Borreliose hält ein Leben lang
E Bei der Diagnostik der FSME können kreuzreaktive Antikörper gegen andere Flaviviren
(Denguefieber, Japanische Enzephalitis) zu falsch positiven Reaktionen führen
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
Fragen
CME−Fragebogen
Folgende Aussage ist
richtig:
Für die Diagnostik der FSME gilt:
A Bei klinisch manifesten Verlaufsformen findet sich praktisch immer eine Pleozytose im Liquor
B Eine allgemeine intrathekale IgM−Synthese kommt sowohl bei der Neuroborreliose als auch
bei der FSME vor
C Ein erhöhter FSME−spezifischer IgM und/oder IgG−Antikörper Index beweist die Verdachts−
diagnose
Fort− und Weiterbildung
6
D Der Nachweis von FSME−spezifischen IgM− und IgG−Antikörpern im Serum reicht zur
Sicherung der Verdachtsdiagnose FSME in aller Regel aus
E Alle Aussagen sind richtig
7
Folgende Aussage ist
A Die Risikogebiete der FSME und Borreliose stimmen weitgehend überein
richtig:
B Die Impfung gegen FSME schützt vor einer Erkrankung durch alle drei Subtypen
C Der Krankheitsverlauf der FSME ist bei Kindern schwerwiegender als bei Erwachsenen
D Die Prognose der FSME ist bei Erwachsenen günstiger als bei Kindern
E Die Letalität der FSME liegt bei 10 %
761
8
Folgende Aussage ist
A. Die meisten Infektionen mit Borrelia burgdorferi s.l. verlaufen inapparent
falsch:
B Die klinisch manifeste Borrelieninfektion kann gelegentlich auch spontan, d.h. ohne
spezifische Therapie ausheilen
C Jede unbehandelte Borrelieninfektion führt zwangsläufig zu einer chronischen Erkrankung
D Die Dauer für eine antibiotische Behandlung der akuten Neuroborreliose beträgt 2 Wochen
E Eine chronische Neuroborreliose muss nicht länger als 3 Wochen antibiotisch behandelt
werden
9
Folgende Aussage ist
falsch:
A Für die Pathogenese der FSME ist die lytische Infektion neuronaler Zellen von wesentlicher
Bedeutung
B Für die Pathogenese der Neuroborreliose spielen überschießende Immunreaktionen
vermutlich eine wesentliche Rolle
C Die Induktion von autoreaktiven T− und B−Lymphozyten ist eine häufige Beobachtung bei der
Neuroborreliose, deren pathogenetische Bedeutung noch nicht hinreichend geklärt ist
D Die Immunsuppression ist ein wesentlicher Teil in der Behandlung der Neuroborreliose
E Für die Pathogenese der FSME ist der ¹Wettlauf“ zwischen Virusvermehrung und Produktion
neutralisierender Antikörper von wesentlicher Bedeutung
10
Folgende Aussage ist
A Die meningitische Verlaufsform ist bei der Neuroborreliose häufiger als bei der FSME
richtig:
B Die Meningitis verläuft bei der Neuroborreliose und bei der FSME immer mit Fieber
C Die zerebrale Vaskulitis ist eine typische Komplikation bei der FSME
D Die schmerzhafte Radikulitis ist die häufigste Verlaufsform einer akuten Neuroborreliose
E Der Behandlungserfolg bei der Neuroborreliose korreliert immer mit einem Rückgang der
spezifischen Antikörperkonzentrationen im Serum
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
Antworten
CME−Antwortbogen
Bitte kopieren, ausfüllen und an die unten angegebene Adresse senden.
Fort− und Weiterbildung
A. Angaben zur Person
Name, Vorname, akad. Titel:
Straße, Hausnr.:
PLZ/Ort:
Ich bin Mitglied der Ärztekammer:
Jahr meiner Approbation:
Ich befinde mich in der Weiterbildung zum:
Ich habe eine abgeschlossene Weiterbildung in/für:
Online−Teilnahme unter
http://cme.thieme.de
seit/Jahr der Facharztanerkennung:
Spezialisierung innerhalb des Fachgebiets: q nein
q ja, welche?
Ich möchte folgende Zusatzbezeichnungen erwerben:
Ich habe folgende Zusatzbezeichnungen:
Ich bin tätig als:
q Assistenzarzt q Oberarzt
q Niedergelassener Arzt, seit
762
seit:
q Chefarzt in folgender Klinik:
q im Ballungsraum q im ländlichen Raum
q Sonstiges (bitte eintragen):
Führen Sie in Ihrer Praxis diagnostische und therapeutische Auftragsleistungen im Be−
reich des Fortbildungsthemas durch?
q nein q ja, welche?
Bieten Sie in der Diagnostik und Therapie im Bereich des Fortbildungsthemas Beson−
derheiten in Ihrer Praxis/Klinik an?
q nein q ja, welche?
Machen Sie diese ggf. als Praxisbesonderheiten geltend?
q nein q ja, welche?
Ich bin Abonnent: q ja q nein, der Fragebogen ist aus/von: q Zeitschrift
q thieme−connect q Kollegen q der Klinik q der Bibliothek q Sonstiges
B. Didaktisch−methodische
Evaluation
1. Wie viele Patienten diagnostizieren/behandeln Sie im Zusammenhang mit dem
Fortbildungsthema pro Jahr?
2. Bitte benennen Sie die 3 wichtigsten für Sie noch offenen Probleme in der Diagnos−
tik des Fortbildungsthemas:
3. Bitte benennen Sie die 3 wichtigsten für Sie noch offenen Probleme in der Therapie
des Fortbildungsthemas:
4. Bezüglich der Diagnostik/Behandlung im Rahmen des Fortbildungsthemas
q fühle ich mich nach Studium des Beitrages in meiner Strategie bestätigt.
q hat sich meine Strategie folgendermaßen verändert ± bitte benennen:
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
Ihr Ergebnis
(wird vom Verlag ausgefüllt)
Sie haben
von
Fragen
richtig beantwortet und somit
bestanden und 3 CME−Punkte
erworben
nicht bestanden.
Stuttgart,
(Stempel/Unterschrift)
zertifiziert durch die Ärztekammer
Nordrhein
5. Wurden aus der Sicht Ihrer täglichen Praxis wichtige Aspekte des Themas
a) außer Acht gelassen? q nein q ja, welche?
b) zu knapp abgehandelt? q nein q ja, welche?
c) überbewertet? q nein q ja, welche?
6. Etwa wieviel Prozent des Beitrages haben Ihnen
a) zur Auffrischung bereits bekannten Wissens gedient:
q < 10 % q < 25 % q < 50 % q ³ 50 %
b) zur Erweiterung Ihres Spezialwissens gedient:
q < 10 % q < 25 % q < 50 % q ³ 50 %
8. Für die Diagnostik/Therapie zum Fortbildungsthema ziehe ich regelmäßig andere
Fachgruppen hinzu. q nein q ja, welche?
9. Ergeben sich für Sie aus wirtschaftlichen Gründen Limitierungen im Einsatz von
im Beitrag genannten Diagnose−/Therapieverfahren?
q nein q ja, welche?
Fort− und Weiterbildung
7. Die Diagnostik/Therapie im Zusammenhang mit dem Fortbildungsthema wird
q von mir begonnen und vom Hausarzt weitergeführt.
q von mir begonnen und bis zur endgültigen Diagnosestellung bzw. Therapie−
einstellung durchgeführt.
q Diagnostik, Therapie und Langzeitkontrolle erfolgen durch mich
(in Abstimmung mit dem Hausarzt).
q von mir überwiegend als Auftrags−/Konsiliarleistung erbracht.
10. Stehen Ihnen aus logistischen Gründen im Beitrag genannte Diagnose−/Therapie−
verfahren nicht/nur eingeschränkt zur Verfügung?
q nein q ja, welche?
11. Die Fragen lassen sich
q aus dem Studium des Beitrages allein beantworten.
q nur unter Zuhilfenahme zusätzlicher Literatur beantworten.
12. Ich habe für die Bearbeitung des Refreshers (inkl. Antwortbogen)
benötigt.
C. Lernerfolgskontrolle ±
(nur eine Antwort pro Frage
ankreuzen)
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Erklärung
Ich versichere, dass ich die Beantwortung der Fragen selbst und ohne fremde Hilfe durchgeführt habe.
Ort/Datum
Unterschrift
Bitte senden Sie den vollständig ausgefüllten Antwortbogen und einen an
Nichtabonnenten bitte hier
CME−Wertmarke aufkleben bzw.
Abonnentennummer eintragen
Sie selbst adressierten und ausreichend frankierten Rückumschlag an den
Georg Thieme Verlag KG, CME, Joachim Ortleb, Postfach 30 11 20, 70451
Stuttgart. Einsendeschluss ist der 31. 12. 2006 (Datum des Poststem−
pels). Die Zertifikate werden spätestens 14 Tage nach Erhalt des Antwort−
bogens versandt. Von telefonischen Anfragen bitten wir abzusehen.
Kaiser R. Neuroborreliose und Frühsommer−Meningoenzephalitis ¼ Fortschr Neurol Psychiat 2005; 73: 750 ± 764
Teilnahmebedingungen der zertifizierten Fortbildung
Für diese Fortbildungseinheit erhalten Sie 3 Fortbildungspunkte im Rahmen des Fort−
bildungszertifikates der Ärztekammern. Hierfür
± müssen 80 % Fragen richtig beantwortet sein.
± müssen die Fragen der Einheiten A bis D des Evaluationsbogens vollständig ausge−
füllt sein. Unvollständig ausgefüllte Bogen können nicht berücksichtigt werden!
± muss Ihre Abonnentennummer im entsprechenden Feld des Antwortbogens ange−
geben oder eine CME−Wertmarke im dafür vorgesehenen Feld aufgeklebt sein.
CME−Wertmarken
CME−Wertmarken (für Teilnehmer, die die Zeitschrift Fortschritte der Neurologie, Psy−
Fort− und Weiterbildung
chiatrie nicht abonniert haben) können beim Verlag zu folgenden Bedingungen erwor−
ben werden: 6er−Pack Thieme−CME−Wertmarken, Preis 63,± Euro inkl. MwSt., Artikel−
Nr. 901916; 12er−Pack Thieme−CME−Wertmarken, Preis 99,± Euro inkl. MwSt., Artikel−
Nr. 901917. Bitte richten Sie Bestellungen an: Georg Thieme Verlag, Kundenservice,
Postfach 301120, 70451 Stuttgart.
Datenschutz
Ihre Daten werden ausschließlich für die Bearbeitung dieser Fortbildungseinheit ver−
wendet. Es erfolgt keine Speicherung der Ergebnisse über die für die Bearbeitung der
Fortbildungseinheit notwendige Zeit hinaus. Die Daten werden nach Versand der Tes−
tate anonymisiert. Namens− und Adressangaben dienen nur dem Versand der Testate.
Die Angaben zur Person dienen nur statistischen Zwecken und werden von den Adress−
angaben anonymisiert verarbeitet.
Wichtige Hinweise
Die CME−Beiträge der Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie wurden durch die Lan−
desärztekammer Nordrhein anerkannt. Die Zeitschrift Fortschritte der Neurologie, Psy−
chiatrie ist zur Vergabe der Fortbildungspunkte für diese Fortbildungseinheit berech−
764
tigt. Diese Fortbildungspunkte der Landesärztekammer Nordrhein werden von ande−
ren zertifizierenden Ärztekammern anerkannt. Die Vergabe der Fortbildungspunkte
ist nicht an ein Abonnement gekoppelt!
Ausschneiden und schicken an: Georg Thieme Verlag,
Kundenservice, Postfach 301120, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711/8931−333, Fax: 0711/8931−133, E−mail: [email protected]
Anschrift
q privat q dienstlich
Titel, Name, Vorname:
Straße, Hausnr.:
PLZ/Ort:
ja, ich bestelle:
q Thieme−CME−Wertmarken 6er−Pack, Preis 63,± Euro inkl. MwSt. und Versand,
Artikel−Nr. 901916
q Thieme−CME−Wertmarken 12er−Pack, Preis 99,± Euro inkl. MwSt. und Versand,
Artikel−Nr. 901917
Ort/Datum:
Unterschrift/Stempel:
Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten!
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