Gravitation Alles ist Geometrie

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Gravitation –
Urkraft des Universums
„Alles ist Geometrie“
Max Camenzind
Akademie HD
September 2016
Motivation zu diesem Zyklus:
100 Jahre Einstein-Gravitation
Die Doku zu den
Vorträgen:
Ca. 230 S. A4 sw
gebunden
Nur im Eigenverlag erhältlich
Video:
Urkraft des
Universums
Aristoteles führt das Abendland in die Irre
Im Zusammenhang mit dem Problem der Bewegung von Körpern
betrachtete der griechische Philosoph Aristoteles im 4. Jahrhundert v. Chr.
Körper in einem Medium wie Wasser:
 Schwere Körper bewegen sich wegen „ihrer Schwere“ nach unten,
leichte wegen „ihrer Leichtigkeit“ nach oben („schwer“ und „leicht“
bedeuten hier: größeres bzw. kleineres spezifisches Gewicht als
Wasser), und dies offenbar mit konstanter Geschwindigkeit.
 Im gleichen Medium sinken daher schwerere Körper schneller zu Boden
als weniger schwere, und in verschiedenen Medien ist die
Geschwindigkeit umgekehrt proportional zum Widerstand des
Mediums. In einem leeren Raum ohne Medium müsste die
Sinkgeschwindigkeit dann unendlich groß sein, also könne es so ein
„Vakuum“ nicht geben. Diese Auffassungen wurden von den
spätantiken, arabischen und scholastischen Gelehrten auf Bewegungen
aller Art ausgedehnt, obwohl sie nicht den Erfahrungen beim Werfen
und Fallen in Luft entsprechen und daher als allgemeine Eigenschaft
des freien Falles auch bezweifelt wurden.
Aristoteles (384-322 v.Chr.) setzte aufs falsche Weltbild
Aristoteles
Alles fällt
zum
Zentrum
der Erde

Also ist die
Erde das
Zentrum
des Kosmos !
• Doch warum fallen Steine zur Erde, während
eine Flamme in die Höhe lodert? Warum stehen
der Mond und die Sonne am Himmel und stürzen
nicht auf die Erde herab? Diese Fragen beantworte
Aristoteles mit seiner Lehre von den vier (oder
fünf, unter Hinzurechnung des Äther)
Elementen: Ihre gesonderten Eigenschaften
bestehen vor allem in ihrem unterschiedlichen
gravitativen Verhalten. Zwei davon, Wasser und
Erde, sind schwer, sie fallen herab. Die beiden
anderen, Luft und Feuer, sind leicht, sie steigen
auf, bewegen sich vom Weltmittelpunkt weg.
Zuletzt geht es dabei also um die Gravitation.
Galileo Galilei
Galileo Galilei experimentiert
um 1610 zum ersten Mal
mit Gravitation. Er fand:
 Parabelwurf setzt sich aus
2 Bewegungen zusammen:
 Die Herleitung der
Wurfparabel gelang Galilei
in seinen berühmten
Discorsi (1638).
 Diese Untersuchungen
ergaben, dass die
Bewegung im freien Fall
gleichmäßig beschleunigt
ist und darüber hinaus
unabhängig von Material,
Masse und Form des
Körpers. Letzteres ist
Inhalt des schwachen
Äquivalenzprinzips.
Schwaches Äquivalenzprinzip
“Träge und schwere Masse sind gleich”
alle Körper fallen unabhängig von ihren anderen
Eigenschaften, wie chemische
Zusammensetzung, Größe, Form und Masse im
Vakuum
 Masse fällt aus Bewegungsgleichung heraus
 Rein geometrische Gleichung
Wurde bereits von Newton 1687 formuliert
Isaac Newton entwickelte
1687 die erste Theorie der
Gravitation:
Gravitation ist universell,
Hier auf Erden, wie
im Sonnensystem.
Albert Einstein überholte
1915 Newton`s Theorie der
Gravitation:
Gravitation ist Geometrie,
Raum und Zeit bilden eine
Einheit, Raum wird
durch Materie gekrümmt.
DerApfel und Newton:
Der Apfel traf sein geniales
Haupt - und brachte ihn
auf die Idee mit dem
Gravitationsgesetz.
Jedes Schulkind lernt
diese berühmte
Anekdote über den
Physiker Isaac Newton.
Sie geht zurück auf eine
250 Jahre alte Biografie
Memoirs of Sir Isaac
Newtons Life
des Forschers.
Änderungen des Gravitationsfeldes mit c
Information wird durch Wellen transportiert
Zeitgeschichte zur Gravitation
• Die Physik des Aristoteles: Erde ist Zentrum.
• 2. Jh.: Himmelsmechanik von Ptolemäus
 geozentrisch – rein geometrisch, keine Kraft.
• 1543: Kopernikanische Revolution
• 1609: Kepler ersetzt Kreise durch Ellipsen.
• 1635: Galilei Relativität.
• 1687: Newton erklärt Kepler – 3 Axiome
Newtons + Gravitationskraft.
• 1905: SRT - Ätherwind, Maxwell und Einstein.
• 1915: Einstein  Raum und Zeit bilden eine
Einheit – Gravitation ist Geometrie.
• 1916:  Es gibt Gravitationswellen, prop. mit c.
• 2016 zum ersten Mal mit AdvLIGO gemessen.
Geozentrisches Weltbild – Kristallsphären
Geozentrisches
 Die Erde
steht still undWeltbild
das Universum rotiert
Claudius Ptolemäus, 100 - 170 AD  6 Planeten
Mond Erde Venus Sonne Mars Jupiter Saturn
FixsternSphäre
ist noch
heute in
Gebrauch
…“das ist die natürliche Bewegung der Erde ….ist in Richtung des
Zentrums des Universums; deshalb muss die Erde das Zentrum sein.”
Aristoteles, “De Caelo”
Kepler und Galilei um 1610
Johannes Kepler (1571 - 1630)
Galileo Galilei (1564 - 1642)
Galileo Galilei – der Experimentator
Erforschte Natur mittels
Experimenten (Fallgesetze) und
nicht durch Studium der
Schriften des Aristoteles.
Wesentliche Publikationen:
• Sidereus Nuntius (1610)
• Dialog über die zwei
Weltsysteme (1632).
Aufgrund dieser Diskussion
“Kopernikus vs Ptolemäus” 
Bann durch die Kirche (1633).
(1564–1642)
Als Galilei seine Kugeln
die schiefe Ebene
herunterrollen ließ
So ging allen Naturforschern
ein Licht auf:
Die Natur, das Experiment
ist der Richter über seine
Entwürfe der Vernunft
Immanuel Kant
Sidereus Nuntius (1610)
Dialogo (1632)
1600: Trifft Tycho Brahe;
1601: Kaiserlicher
Hof-Mathematiker
* 27. Dez. 1571
Weil der Stadt
1594-1600: Lehrer für Astronomie & Mathematik
an der Protestantischen Schule in Graz
in Prag
Kepler publiziert Tycho Brahes Daten 1627 in den „Rudolphinischen Tafeln“
Die 3 Keplerschen Gesetze
der Planetenbewegung 1609
hergeleitet von Newton 1687
Keplers Universum war jedoch mystisch
Kepler’s Revision 1609
Planeten bewegen sich auf Ellipsen;
Sie bewegen sich im Perihel F schneller
Keplersche Gesetze im Sonnen-System
Johannes Kepler (1571-1601) erbte die
Beobachtungen von Tycho Brahe (1546-1601)
über die Planetenbahnen um die Sonne.
Daraus folgerte er die Keplerschen Gesetze:
Kepler
1. Jeder Planet läuft auf einer elliptischen Bahn
mit der Sonne im Brennpunkt der Ellipse.
2. In gleichenZeitintervallen überstreicht der Radius
gleiche Flächen  V unterschiedlich!
3.P21²/P
 a23 ² = a1³/a2³
P: Umlaufzeit
Isaac Newton (1686) leitete Kepler Gesetze her.
(Yerkes Obs.)
Newton
Kepler 3
P1² / P2² = a1³ / a2³
(P/Jahren)² = (a/AE)³
4 äußere Planeten
4 innere Planeten
Isaac Newton 
Gravitation 1687
Alle Körper ziehen sich an
Sonnensystem 
Newton erklärt die Ordnung im Sonnensystem
Newton ist Einstein des 17. Jh.
Isaac Newton vereint 1687 alle Daten und
Vorstellungen / erfindet auch Spiegelteleskop
Isaac Newton
brachte die damals
bekannte Physik
in ein System von Gleichungen,
aus denen sich alle Einzelphänomene
(deduktiv) ableiten ließen.
Newtons Welt
• Newtons Welt ist eine Welt der Kräfte. Kräfte
sind das dynamische Element im Universum,
für jegliche Veränderung in der Welt ist eine
Kraft sowohl verantwortlich als auch nötig. Für
alle diese Kräfte gilt das Grundpostulat: Kraft
ist Masse mal Beschleunigung. Angewendet
auf die Gravitation sollte auch sie eine Kraft
von dieser Art sein. Damit war die
"Schwerkraft" geboren.
Isaac
Newton
1687
Messung
der
Gravitationskonstanten G
mittels
Torsionswaage
Cavendish Experiment 1798
Gravitationskonstante G = 6,67 x 10-11 m³/kg/s²
Wie bestimme ich die Erd-Masse?
Schwaches
ÄquivalenzPrinzip
Test
Torsionswaage
a: Beschleunigung
 = (a1 – a2)
/(a1 + a2)
Zukunft  10-16
Vergleich der Kräfte um 1900
James Clerk
Maxwell
formuliert
1861-1865 die
Gesetze der
Elektrodynamik
sog.
MaxwellGleichungen
Magnetfelder eines
Ringstromes
Elektromagnetische Wellen
breiten sich mit Lichtgeschw. aus
Maxwell-Gleichungen sind nicht Galilei-invariant!
 Lichtgeschwindigkeit hängt vom Bezugssystem ab!
 Maxwell-Gleichungen sind Lorentz-invariant (1886)
Elektromagnetische Wellen
existieren im Kosmos
Radiowellen - Gammastrahlen
schwach
4 Grundkräfte
im Universum
stark
ist unvollständig
Standardmodell der
Teilchenphysik 2012
Was ist Teilchen?  Wellenpakete
Zusammenfassung
• Der Kraftbegriff fehlte lange Zeit in der
Beschreibung der Dynamik von Körpern.
• Erst Galilei kam diesem Begriff langsam auf die
Spur, konnte aber das g nicht erklären.
• Eine konsistente Formulierung gelang aber erst
Isaac Newton  Himmel und Erde vereinigt.
• Heute sind 4 fundamentale Kräfte bekannt,
wovon Gravitation bei weitem die schwächste
ist, die Kernkraft die stärkste.
• Am Ende des 19. Jh. zeigten sich mehrere
Ungereimtheiten in der Beschreibung der Kräfte
 mehr dazu am 19. Oktober, zur gleichen Zeit.
Nächster Vortrag:
Mittwoch,
19. Oktober
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