Wir spielen für Dich! 2. FREITAGSKONZERT So 13. November 2016, 18 Uhr (!) World Conference Center Bonn 25 Jahre Dirigentenforum VIER AUF EINEN SCHLAG PROGRAMM Wir spielen für Dich! KLASSIK erleben Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Programm 25 Jahre Dirigentenforum - Vier auf einen Schlag Thomas Adès (*1971) Asyla op. 17 (1997) auch Programmhefte I rer se un f au als Pdf II r. ba üg rf ve e Homepag III, Ecstasio IV Gabriel Feltz Dirigent Zoltán Kodály (1882-1967) Tänze aus Galánta (1933) Lento – Andante maestoso – Allegretto moderato – Allegro con moto, grazioso – Allegro – Allegro vivace Simon Gaudenz Dirigent PAUSE Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893) Francesca da Rimini. Orchesterfantasie nach Dante op. 32 (1876) Andante lugubre – Più mosso. Moderato – Allegro vivo – Andante cantabile non troppo – Allegro vivo Christian Voß Dirigent Jean Sibelius (1865-1957) Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105 (1918-1924) Adagio – Vivacissimo – Adagio – Allegro molto moderato – Allegro moderato – Vivace – Presto – Adagio – Largamente molto – Affettuoso Leo McFall Dirigent Beethoven Orchester Bonn 17.15 Uhr: Konzerteinführung mit Heidi Rogge 3 Besetzung Thomas Adès Asyla op. 17 Uraufführung am 1. Oktober 1997 in Birmingham 3 Flöten (2.+3. auch Picc+Bassfl) 4 Hörner 3 Oboen (2. auch Eh, 3. auch Bassoboe) 3 Trompeten 3 Klarinetten (2. auch Bkl, 3. auch Kontrabkl) 3 Posaunen 3 Fagotte (2+Kfg) 1 Tuba Harfe, Flügel, 2 Klaviere, Celesta Pauke, Schlagzeug Streicher Zoltán Kodály Tänze aus Galánta Uraufführung am 23. Oktober 1933 in Budapest 2 Flöten 4 Hörner 2 Oboen 2 Trompeten 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke, Schlagzeug Streicher Pjotr Iljitsch Tschaikowski Francesca da Rimini op. 32 Uraufführung am 25. Februar 1877 in Moskau 3 Flöten (3. auch Picc) 4 Hörner 3 Oboen (2+Eh) 4 Trompeten 2 Klarinetten 3 Posaunen 2 Fagotte 1 Tuba Harfe Pauke, Schlagzeug Streicher Jean Sibelius Sinfonie Nr. 7 C-Dur op.105 Uraufführung am 24. März 1924 in Stockholm 2 Flöten 4 Hörner 2 Oboen 3 Trompeten 2 Klarinetten 3 Posaunen 2 Fagotte Pauke, Schlagzeug Streicher 4 Foto: Brian Voice Thomas Adès Zuflucht im Irrenhaus? Unter den Zeichen nationaler Selbstfindung emanzipierten sich seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche europäische Länder von der Vorherrschaft des deutschen und österreichischen Kulturgebietes. Doch während in anderen Ländern die Musikgeschichte weitergeschrieben wurde, war England nach Henry Purcell jahrhundertelang nahezu ein „Land ohne Musik“ – bis Komponisten wie Benjamin Britten und Edward Elgar mit ihren bedeutenden Werken in Erscheinung traten. Eine Lichterscheinung der letzten Jahre ist Thomas Adès: Er ist eine der eindrucksvollsten Gestalten der zeitgenössischen 5 klassischen Musik; in seiner Heimat wird er als „neuer Benjamin Britten“ gefeiert. 1971 in London geboren, studierte er in Cambridge sowohl Klavier als auch Komposition. International feierte er einen großen Erfolg mit seiner ersten Oper Powder her face. Und auch ein Werk wie seine Vertonung von Shakespeares The Tempest wurde zum Triumph bei Publikum und Kritik. Adès begreift die europäische Musik in ihrer Historie und spielt in seinen Kompositionen mit Assoziationen, die auf außermusikalischer Semantik und Wortbedeutungen basieren. Asyla, der Titel des an diesem Abend zu hörenden rauschhaften Werkes, bezeichnet nicht nur den sicheren Zufluchtsort, sondern ebenfalls das Irrenhaus. Adès schrieb es 1997 als Auftragskomposition des Feeney Trust für Sir Simon Rattle und das City of Birmingham Symphony Orchestra. Es war sein erstes groß angelegtes Orchesterwerk, mit dreifach besetzten Holz- und Blechbläsern sowie einer großen Streichergruppe. Erweitert wird diese „Standardbesetzung“ allerdings um sechs Schlagzeuger. Außerdem gibt es eine Celesta, einen Flügel und zwei Klaviere, von denen eins einen Viertelton tiefer gestimmt ist. Virtuos geht Adès mit dem kompositorischen Material um, kombiniert Vergangenheit und Gegenwart. Asyla klingt mal fremd und flirrend, mal schwelgend und nach innen gewandt. Der erste Satz ist die Suche nach dem erhofften Zufluchtsort. Ein Satz in Bewegung, bei dem zahlreiche Perkussionsinstrumente eingesetzt werden, darunter Kuhglocken, Wassergong, Waschbrett und klappernde Messer. Der romantisch anmutende zweite Satz illustriert die zerrissene Zwischenwelt eines Wahnsinnigen: ein regelrechtes Lamento an die zerbrechliche Welt, mit zahlreichen Seufzermotiven der Bläser. 6 Im dritten Satz macht sich eine gänzlich andere Stimmung breit: Überschrieben mit Ecstasio ist er von der Musik in Tanzclubs inspiriert. Eine mitreißende, aber stilisierte Techno-Atmosphäre entsteht, mit zuckenden Rhythmen und in Endlosschleifen kreisenden Melodiepartikeln. Das Finale lässt als nachdenklicher Ausklang eine Frage offen: Ist der sichere Hafen als Zufluchtsort erreicht, oder ist man nicht viel eher – gerade durch die vermeintliche Sicherheit – dem Wahnsinn nahe? Szene in einem Techno-Club Temperamentvolle Kindheitserinnerungen Zoltán Kodály war als Musiker, Pädagoge und Wissenschaftler einer der wichtigsten Botschafter der ungarischen Kultur. Der befreundete Béla Bartók meinte über ihn: „Seine Musik ist ein Glaubensbekenntnis an den ungarischen Geist.“ 1882 geboren, studierte Kodály Komposition in Budapest und erweiterte seine Kenntnisse durch Studien in Berlin und Paris. Dort lernte er die modernsten Musikrichtungen seiner Zeit kennen, außerdem den Impressionismus und die deutsche Spätromantik. All dies wirkte stark auf seinen Stil ein, 7 aber mit Feuereifer widmete er sich der Aufgabe, die Musik durch Elemente zu beleben, die er bei seinen musikethnologischen Feldforschungen in seiner Heimatregion studiert hatte. Foto: Kodály Institute Die Tänze aus Galánta komponierte Kodály 1933 zum 80. Jubiläum der Budapester Philharmonischen Gesellschaft. Im Vorwort der Partiturausgabe notierte er: „Galánta ist ein kleiner ungarischer Marktflecken an der alten Bahnstrecke Wien-Budapest, wo der Verfasser sieben Jahre seiner Kindheit verbrachte. Damals wohnte dort eine berühmte […] Zigeunerkapelle, die dem Kinde den ersten ‚Orchesterklang‘ einprägte. […] Um 1800 erschienen in Wien einige Hefte ungarischer Tänze, darunter eines ‚von verschiedenen Zigeunern aus Galanta‘. Sie überlieferten altes Zoltán Kodály Volksgut. Jenen Heften entstammen die Hauptmotive dieses Werkes.“ Kodály begab sich sozusagen auf die „Suche nach der verlorenen Zeit“: Er besann sich auf seine glückliche Kindheit der Jahre zwischen 1885 und 1892, die er mit seiner Familie in diesem kleinen Dorf, 25 Kilometer von Bratislava entfernt, verlebte. Der faszinierende Reiz der temperamentgeladenen Tänze aus Galánta liegt in der geschickten Reproduktion von elementaren Klängen volkstümlicher Tanzmusik mit den Mitteln des modernen Orchesters. In mehreren Episoden 8 werden die so genannten Verbunkos vorgestellt – charakteristische ungarische Werbetänze, ursprünglich militärischer Herkunft und mit einem oft provokativen Rhythmus. Streicher und Holzbläser, kombiniert mit vier Hörnern, dominieren. Die beiden Trompeten werden sparsam eingesetzt, Posaunen und Tuba fehlen gänzlich. Die einzelnen Abschnitte sind durch Rückblenden oder Vorausnahmen miteinander verzahnt. Vielfältig wechseln Tempo und Charakter der Musik. Nach einer langsamen Einleitung intoniert die Klarinette das Hauptthema – welches (manchmal ruhig, manchmal leidenschaftlich) im Verlauf der Komposition mehrfach wiederkehrt. Auch Klänge von Dudelsackmusik machen sich zwischendurch breit. Mit einer Fülle an thematischem Material wartet die Coda auf, darunter ein feuriger Sporentanz. Infernalische Orchesterfantasie Pjotr Iljitsch Tschaikowski hatte zunächst Jura studiert, entschied sich aber dann für die Musikerlaufbahn. Seine Werke wurden von der Komponistengruppe „Mächtiges Häuflein“, den russischen Kulturhütern, kritisch beäugt. Aber Tschaikowski orientierte sich an der Traditionslinie Berlioz-Liszt und an der deutschen klassischromantischen Musiksprache. Die nationale Ausrichtung lehnte er dennoch nicht ab. Gegenüber seinen Kritikern verteidigte er sich mit den Worten: „Daß ich das russische Element in all seinen Erscheinungsformen leidenschaftlich liebe, mit einem Wort, daß ich im wahrsten Sinne des Wortes Russe bin.“ Und das war er – aber eben ein europäischer Romantiker Russlands, ein westlich-orientierter Kosmopolit im Gegensatz zu den Nationalrussen. Die leidenschaftliche Orchesterfantasie Francesca da Rimini schrieb Tschaikowski 1876. Er hatte damals am 9 Der junge Tschaikowski (um 1874) Moskauer Konservatorium einen Lehrauftrag inne, den er aber als lästig empfand. Doch er brauchte das dort verdiente Geld, um auch in Ruhe komponieren zu können. Erholung boten ihm immer die Sommerferien: 1876 reiste er nach Bayreuth, um Wagners Ring beizuwohnen. Dort vertiefte er sich intensiv in Dantes Göttliche Komödie. Die Anregung für seine Orchesterfantasie war geboren, konkret die Episode im fünften Gesang des Infernos, in der Dante von Francesca da Rimini berichtet. Diese wurde Ende des 13. Jahrhunderts von ihrem Ehemann ermordet, weil sie ihn mit seinem Bruder Paolo betrogen hatte. Als Strafe sind beide zu ewiger Höllenqual verdammt. Der erste Teil von Tschaikowskis packendem Tongemälde schildert mit großem orchestralen Aufwand das Inferno 10 Gustave Doré, Francesca and Paolo da Rimini (1860) und die Leiden der beiden Verdammten – mit dunklen Akkorden, rhythmischen Raffinements und Wirbeln voller Dramatik. Einen Kontrast bietet der schwärmerische Mittelteil: Er dreht sich um die Liebe zwischen Francesca und Paolo. Einer elegischen Klarinettenmelodie steht immer drängender das weitgeschwungene Liebesthema der Streicher gegenüber. Doch Hornsignale signalisieren das drohende Unglück – das Erscheinen von Francescas Ehemann. Und so werden die Erinnerungen an vergangenes Glück im finalen Abschnitt jäh zerschlagen: mit chromatisch grellen Klängen zur Verdeutlichung der 11 ewigen Sühne für die verbotene Liebe. Eine effektvolle Höllenversion Tschaikowskis – über die sich Camille SaintSaëns äußerte: „Der zarteste, freundlichste aller Menschen hat hier einem wütenden Sturm freien Lauf gelassen und ebensowenig Mitleid für seine Interpreten und Zuhörer an den Tag gelegt wie Satan für die Sünder.“ Sinfonischer Schwanensang In den skandinavischen Ländern brachte die nationale Aufbruchsstimmung u. a. die Werke des Finnen Jean Sibelius hervor. Er war damals für seine Landsleute die hoch angesehene nationale Identifikationsfigur. Genial konnte er Naturstimmungen einfangen und traf damit auf ganz spezifische Weise das Idiom seines Heimatlandes, besonders mit seinen volksgeschichtlich inspirierten Sinfonischen Dichtungen. Seine Sinfonien hingegen entziehen sich literarischen Grundlagen: „Meine Sinfonien sind Musik, in musikalischen Begriffen konzipiert und ohne literarische Unterlage. Ich bin kein literarischer Musiker; für mich beginnt die Musik da, wo die Worte aufhören. […] Eine Sinfonie muss Musik sein, von Anfang bis Ende.“ Die siebte Sinfonie schrieb Sibelius parallel zur sechsten in den Jahren 1918 bis 1924. Sie wurde am 24. März 1924 in Stockholm unter seiner Leitung uraufgeführt – es war das Jahr, in dem er das letzte Mal als Dirigent in Erscheinung trat, sich komplett in die Einsamkeit seines Landsitzes zurückzog und auch die nächsten 30 Jahre bis zu seinem Tod als Komponist weitgehend schwieg. An seine Frau schrieb Sibelius nach der Uraufführung: „Das Konzert gestern war ein großer Erfolg. Mein neues Werk ist eins meiner besten. Die Klänge und Farben sind kraftvoll. […] Die Musiker […] waren ganz enthusiastisch und vollen Lobes.“ Wie in seinen vorhergehenden Sinfonien hat 12 Jean Sibelius (1913) Sibelius auch in seiner letzten eine gültige formale Lösung gefunden, die ihn fernab aller Schulen als singuläre Erscheinung innerhalb der Musik des 20. Jahrhunderts ausweisen. Das epische Werk, zunächst als Fantasia sinfonica veröffentlicht, verbindet einsätzige und mehrsätzige Form, mit Adagio-Abschnitten am Beginn und am Ende; dazwischen liegen ein mäßig rascher Teil und ein Scherzo. Die Gesamthaltung der Sinfonie ist sehr lyrisch, aber erfüllt von dem unentwegten Glauben an die Schönheit des menschlichen Daseins. Sibelius selbst sagte über das Werk: „Lebensfreude und Lebenskraft mit Appassionato-Zutaten.“ 13 Aber was genau meinte er damit? Eine majestätische Posaunenmelodie verkündet das Hauptthema als Ausdruck von „Freude und Lebenskraft“. Sie dient als mottoartiger Leitgedanke der Sinfonie und taucht an markanten Übergängen auf. Weitere thematische Eckpfeiler sind ein pastorales und etwas bukolisches Holzbläser-Thema mit Sechzehntel-Girlanden und ein hymnisch strömender Streichergesang. Das Motivgewebe verdichtet sich immer kunstvoller. Verschiedene Entwicklungen schieben sich in- und übereinander. Alles scheint von allem abhängig. Und immer wieder bauen sich fortschreitende Klangtürme auf. Im dritten Abschnitt flackern heitere Fragmente nordisch anmutender Tanzszenen auf. Nach einem lang ausgehaltenen Vorhalt verklingt das sinfonische Schaffen von Sibelius im hymnischen C-Dur. Heidi Rogge 14 Wir spielen für Dich! Sa 26.11.16 20 Uhr World Conference Center Bonn BOB GOES SYMPHONIC POPS Otto Nicolai Ouvertüre zu „Die lustigen Weiber von Windsor“ Pjotr Iljitsch Tschaikowski Der Nussknacker, Suite op. 71a (Auswahl) Leonard Bernstein Divertimento for Orchestra Kurt Weill Kleine Dreigroschenmusik Eduard Künneke Tänzerische Suite Beethoven Orchester Bonn Christof Prick Dirigent Karten: € 34 – 17 Theater- und Konzertkasse: 0228-77 80 08 www.bonnticket.de, 0228-50 20 10 www.beethoven-orchester.de Foto: Magdalena Spinn Gabriel Feltz Gabriel Feltz Gabriel Feltz ist seit 2013 Generalmusikdirektor (GMD) der Stadt Dortmund und Chefdirigent der Dortmunder Philharmoniker. Nach dem Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera (2001-2005) und den Stuttgarter Philharmonikern (2004-2013) ist dies seine dritte Position als GMD eines deutschen Orchesters in Folge. Zusätzlich war er bis 2013 erster Gastdirigent am Theater Basel und wird ab 2017/18 Chefdirigent des Belgrad Philharmonic Orchestra. Gabriel Feltz dirigierte u. a. die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des BR, die Rundfunkklangkörper des NDR, des WDR und des MDR, die Bamberger Symphoniker, das KBS Symphony Orchestra Seoul, das Gürzenich-Orchester Köln, das RSO Wien, das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, das Bayerische Staatsorchester und viele mehr. 2013/14 debütierte er an der Komischen Oper Berlin mit der Premiere von Zimmermanns Die Soldaten und an der Oper Zürich leitete er die Neuproduktion von Wolfgang Rihms Hamletmaschine. Gabriel Feltz war von 1992 bis 1999 Stipendiat im Dirigentenforum und gewann 1999 den Preis des Dirigentenforums. 16 Foto: Lucian Hunziker Simon Gaudenz Simon Gaudenz Simon Gaudenz ist seit 2012 künstlerischer Leiter der Hamburger Camerata. Als Gastdirigent konzertiert er mit zahlreichen Orchestern, u. a. dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Staatskapelle Dresden, dem Orchestre National de France, dem TonhalleOrchester Zürich, der Russischen Nationalphilharmonie, dem Oslo Philharmonic, den Bamberger Symphonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Rundfunkorchestern von Berlin, München, Stuttgart und Saarbrücken, den Philharmonischen Orchestern von Monte Carlo, Lyon und Luxembourg und dem Bayerischen Staatsorchester. Von 2004 bis 2011 war er Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Collegium Musicum Basel, zuvor war er als Gründungsmitglied vier Jahre Künstlerischer Leiter der Camerata Variabile Basel. Während seiner Zeit als Erster Gastdirigent des Odense Symphony Orchestra realisierte er Einspielungen mit Werken von Mozart und Schumann. Simon Gaudenz war von 2004 bis 2009 Stipendiat im Dirigentenforum. Er wurde 2009 mit dem Deutschen Dirigentenpreis ausgezeichnet. 17 Christian Voß Christian Voß Christian Voß ist seit 2006 GMD und Chefdirigent der Neuen Elbland Philharmonie, heute Elbland Philharmonie Sachsen. Zuvor war er 1. Kapellmeister und stellv. GMD an den Städtischen Bühnen Münster, wo er u. a. Rosenkavalier, Tosca und Wagners Ring des Nibelungen dirigierte. Gastengagements führten ihn u. a. zum Berliner SinfonieOrchester (heute Konzerthausorchester Berlin), zur Dresdner Philharmonie und zum Beethoven Orchester Bonn. Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Riesa und Sandy City dirigierte er die American West Symphony mit zahlreichen Konzerten in den USA, u. a. in Salt Lake City. Auch gastiert er regelmäßig u. a. beim Philharmonischen Orchester Donezk (Ukraine), dem Orchester des Teatro Massimo Bellini in Catania (Italien) und dem KBS Symphony Orchestra in Seoul (Südkorea). Darüber hinaus leitete er zahlreiche Opernvorstellungen an der Komischen Oper Berlin, darunter Beethovens Fidelio. Christian Voß war von 2004 bis 2009 Stipendiat im Dirigentenforum und gewann 2001 den Preis des Dirigentenforums. 18 Foto: Ronald Knapp Leo McFall Leo McFall Leo McFall ist seit 2013 Assistenzdirigent beim Gustav Mahler Jugendorchester. Von 2012 bis 2015 war er erster Kapellmeister und Stellvertreter des GMD am Theater Meiningen, wo er u. a. die Musikalische Leitung von I Puritani (Bellini), Giani Schicci (Puccini) und Der Bajazzo (Leoncavallo) übernahm, sowie Tannhäuser, Tristan und Isolde (Wagner) und Rigoletto (Verdi) dirigierte. Er assistierte Bernard Haitink bei den Wiener Philharmonikern, dem Chicago Symphony Orchestra und dem Royal Concertgebouw Orchestra und konzertierte u. a. mit den Bremer Philharmonikern, der Dresdner Philharmonie, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg, dem Janáček Philharmonic Orchestra, dem RTVE Symphony Orchestra, dem Orchestre d’Auvergne, dem Orchestre de Chambre de Lausanne und bei der Glyndebourne Touring Opera. In der Saison 2015/16 debütierte er am Staatstheater Wiesbaden mit einer Neuproduktion von Otello (Verdi) sowie an der Volksoper Wien mit La Traviata (Verdi). Leo McFall war von 2009 bis 2015 Stipendiat im Dirigentenforum. 2015 gewann er den Deutschen Dirigentenpreis. 19 Foto: Thilo Beu Beethoven Orchester Bonn Beethoven Orchester Bonn Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens in die Welt zu tragen gehört zum Leitbild des Beethoven Orchester Bonn. Ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit ist die Präsentation ausgefallener Programme. Exemplarisch hierfür stehen verschiedene Aufnahmen, die mit ECHO KlassikPreisen und einem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet worden sind. Am 1. Oktober 1907 unterschrieb die Stadt Bonn einen Vertrag, mit dem sie das zehn Jahre zuvor gegründete Philharmonische Orchester Koblenz und seinen Kapellmeister Heinrich Sauer in ihre Dienste nahm. Damit bekam die Beethovenstadt nach Auflösung der Kurfürstlichen Hofkapelle im Jahre 1794 wieder ein eigenes Berufsorchester. Es ist zugleich das Orchester in der Oper Bonn. Dirigenten und Gastdirigenten wie Gustav Classens, Richard Strauss, Max Reger, Volker Wangenheim, Dennis Russell Davies und Kurt Masur etablierten das Orchester in der Spitzenklasse in Deutschland. Von 2008 bis 2016 leitete der Schweizer Dirigent Stefan Blunier als Generalmusikdirektor die Geschicke des Orchesters. Unter seiner 20 charismatischen Führung wurden dem Bonner Klangkörper zahlreiche Preise verliehen. Für die Spielzeit 2016/2017 hat Christof Prick die künstlerische Leitung als Chefdirigent des Beethoven Orchester Bonn übernommen. Zum 1. August 2017 ist Dirk Kaftan von der Stadt Bonn zum Generalmusikdirektor des Beethoven Orchester Bonn und des Musiktheaters bestellt worden. Foto: Martina Reinbold Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 35 Konzerte und 120 Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. 2009 und 2011 wurde das Education-Programm ebenfalls mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Auch auf Tourneen durch Europa, Nordamerika, Japan und China konnte das Beethoven Orchester Bonn seinen Ruf als exzellentes Orchester bestätigen. Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall 21 Vier auf einen Schlag 25 Jahre Dirigentenforum des Deutschen Musikrates Das Dirigentenforum ist das Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland, das junge Talente in ihrer künstlerischen Entwicklung fördert und für die Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit national wie international renommierten Dirigentenpersönlichkeiten steht. Im Jahr 2016 feiert das Dirigentenforum sein 25-jähriges Bestehen. 1991 gegründet mit der Idee, jungen Dirigenten ihr „Instrument“, das Orchester, an die Hand zu geben, ist das Dirigentenforum heute zu einem weitreichenden Netzwerk herangewachsen, das mit zahlreichen Maßnahmen eine vielseitige Förderung für junge Dirigenten anbietet. Die Stipendiaten des Dirigentenforums durchlaufen ein umfangreiches Arbeitsprogramm mit Berufsorchestern und Chören. Jährlich finden rund zwanzig Meisterkurse des Dirigentenforums statt, die von erfahrenen Mentoren geleitet werden und den Stipendiaten die Möglichkeit bieten, sich unter professionellen Bedingungen weiterzuqualifizieren. Assistenzen, Förderkonzerte, Preise und Stipendien sind weitere Bestandteile der Förderung, wobei die angebotenen Maßnahmen individuell auf die Stipendiaten abgestimmt werden. Das Dirigentenforum arbeitet mit einer ständig wachsenden Zahl von Dirigenten, Orchestern, Chören, Musiktheaterensembles sowie mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zusammen. Inzwischen sind weit über einhundert deutsche Kulturorchester sowie Rundfunk- und Opernchöre Partner des Dirigentenforums. 22 Im Jubiläumskonzert sind vier Dirigenten zu erleben, die mehrere Jahre durch das Dirigentenforum des Deutschen Musikrates gefördert wurden und als Preisträger aus dem Programm hervorgegangen sind. Die Taktstockübergabe steht dabei sinnbildlich für den Grundgedanken des Dirigentenforums: Die Begegnung und der künstlerische Austausch unter Kollegen, die sich im Alltag selten begegnen. Der Deutsche Musikrat Der Deutsche Musikrat (DMR) ist der weltweit größte nationale Musikdachverband und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Er repräsentiert über acht Millionen musikbegeisterte Bürgerinnen und Bürger, die dem DMR und seinen über 100 Mitgliedsorganisationen aus beruflichen Gründen oder als Laien angeschlossen sind. Mit seinen zahlreichen Mitgliedern sowie seiner langfristig angelegten Projektarbeit ist der DMR Ratgeber und Kompetenzzentrum für Politik und Gesellschaft. Ziel ist es, möglichst viele Menschen für Musik zu begeistern, ihre Teilhabe am Musikleben zu ermöglichen und die Rahmenbedingungen im Musikland Deutschland nachhaltig zu verbessern. Mit seinen musikpolitischen Initiativen und langfristigen Projekten erreicht der Deutsche Musikrat Menschen aus sämtlichen Bereichen des Musiklebens: Profi- und Laienmusiker, Menschen im Kindes- und Seniorenalter, im Klassik-, Pop/Rock- und Jazzbereich, in Konzerten und Unterrichtsangeboten, im In- und Ausland, mit Hintergrundinfos und im persönlichen Gespräch. Musik bewegt unser Leben. Weitere Informationen unter www.musikrat.de und unter www.dirigentenforum.de Das Dirigentenforum wird überwiegend gefördert von: 23 Herzlich willkommen! DIE GESELLSCHAFT DER FREUNDE des Beethoven Orchesters Bonn e. V. Das Beethoven Orchester Bonn ist ein strahlender Exponent der Bonner Kultur. Helfen Sie uns bei dem Bemühen, dieses wunderbare Orchester zum Beispiel bei herausragenden Einzelprojekten oder der Konzertpädagogik und der musikalischen Jugendbildung zu unterstützen. Kommen Sie zu uns und finden Sie gute Freunde in einem musikbegeisterten Kreis. Schon ab 50 € Jahresbeitrag werden Sie Mitglied bei uns und erhalten unter anderem die Gelegenheit, ausgewählte Generalproben von Konzerten und Opern zu besuchen. Manfred Osten Vorstandsvorsitzender Informationen zur Mitgliedschaft Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. Tel. 0163 - 8484120 [email protected] Di 17-18 Uhr, Do 17-18 Uhr Vorstand Ehrenmitglieder: Manfred Osten (1. Vorsitzender) Dietrich Fischer-Dieskau † Ulrich Schlottmann (2. Vorsitzender) Alfred Brendel Gregor Grimm (Schatzmeister) Peter Gülke Erika Coché Bankverbindung Herbert Kaupert Sparkasse KölnBonn Horst Löffel IBAN: DE77 3705 0198 1922 2222 27 Brigitte Rudolph BIC: COLSDE33 THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Sa 9.00 - 14.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 13.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Chefdirigent Christof Prick Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Texte Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck M. Scholl Druck Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. 26 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programm- und Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de