Verbesserte Tiergesundheit mit modernen Impfkonzepten und

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Verbesserte Tiergesundheit mit modernen
Impfkonzepten und Impftechniken (IDAL)
Landwirteakademie
2016
Bekämpfungsstrategien
Impfstoffe versus Antibiotika
Impfstoffe
Antibiotika
pro-aktives Management
unverzichtbar in kurativer
Notfallpraxis
– Prophylaxe
keine Rückstände
keine Resistenzen
keine Wartezeiten
positives Image
Induzieren Immunität gegen einen
bestimmten Erreger
aktiver Verbraucherschutz
Gruppenbehandlung
Risiko von Rückständen
Risiko von Resistenzen
Wartezeiten
häufig negatives Image
gegen unterschiedliche Erreger
wirksam (je nach Wirkstoff)
Flexibel
Antibiotika-Reduktion …ja … aber wie?
• Optimierung der Haltungsbedingungen
− Lüftung
− Belegdichte
− Fütterung u.s.w.
• Optimierung des Managements
− Unterbrechung von Infektketten
− rein-raus-Systeme
− kranke Tiere absondern u.s.w.
• Prophylaxe von Bestandskrankheiten durch Impfungen
− Einsatz kommerzieller Impfstoffe
− Einsatz bestandsspezifischer Impfstoffe
Impfungen – warum impfen?
• Gesunderhaltung der Tierbestände
(Antibiotika sinnvoll reduzieren)
• Erhaltung der Leistungsfähigkeit
• Schutz vor Tierseuchen
• Verkaufsstrategische Überlegungen
• Keine Resistenzproblematik
• Keine Rückstandsproblematik, keine Wartezeit
Vorbeugen ist besser als heilen –
Impfstoffe dienen der Prophylaxe
Impfungen – was können sie leisten?
– Aufgebaute Abwehr gegen einen bestimmten Erreger
 keine/weniger Behandlung notwendig
– Impfung gegen Viren und Bakterien möglich
(vs Antiobiotika: nur Bakterien)
– Starkes Immunsystem  besonders wichtig bei
Faktorenkrankheiten
ABER: viele weitere Faktoren spielen hierbei eine Rolle!
Die Impfung setzt nur an einem (bedeutenden) Punkt
an!
Bestandsgesundheit –
ein multifaktorielles Geschehen
Futter &
Wasser
Mensch
management
Mykotoxine
Genetik
Umwelt
Alter
Photo: MSD intern
Besamungs-
Infektionserreger
Aufstallung
Haltung
Einfluss auf die Impffähigkeit
nach Selbitz (2006)
Unmittelbar:
• klinisch apparente Erkrankungen
• subklinische Infektionen
• Immundefekte
• Immunsupprimierende Therapie
• Parasitenbefall
• Rekonvaleszenz (z.B. nach
Krankheit, Geburt)
•Bild-Quelle: MSD intern
Einfluss auf die Impffähigkeit
nach Selbitz (2006)
Mittelbar:
• suboptimales Stallklima
• hohe Tierdichte
• Fütterungsfehler
• Transportstress
• starke körperliche Belastung
Quelle: MSD intern
Impfungen beim Schwein
• Sauen
– Parvo/Rotlauf
• Ferkel
– M. hyopneumoniae
– PRRS
– PCV2
– Coli/Clostridien
– PRRS
– Bordetellen/Pasteurellen
– Hämophilus parasuis
– Hämophilus parasuis
– APP
– PCV2
– Salmonellen
– Influenza
– Lawsonia intracellularis
– Stallspezifische Impfstoffe
– Stallspezifische Impfstoffe
– …
– …
Bild-Quellen: MSD intern
PCV2 und M. hyo – das doppelte Problem
• Porcines Circovirus Typ2
• Mycoplasma
hyopneumoniae (M. hyo)
• (PCV2)
•sehr kleines Virus
•kleinster, extrazellulärer
vermehrungsfähiger Organismus
•unbehüllt
•zellwandlos
•weltweite Verbreitung
•weltweite Verbreitung
•unterschiedliche Genotypen
•unterschiedliche Stämme
•verschiedenste assoziierte
Krankheitsbilder
•Auslöser der Ferkelgrippe
(enzootische Pneumonie)
•beteiligt am Komplex der
Atemwegserkrankungen
•beteiligt am Komplex der
Atemwegserkrankungen
•Faktorenkrankheit
•Faktorenkrankheit
Eddicks, LMU 2014
Stabile, gebrauchsfertige
Kombinationsimpfung gegen PCV2 und M. hyo
wirksam gegen PCV2 und M. hyo
− hochwirksamer Immunitätsverstärker (Adjuvans) für
langanhaltenden Impfschutz vor PCV2 und M.hyo
− stark erhöhter Antigengehalt gegenüber dem Einzelimpfstoff
gebrauchsfertig und stabil
− kein Anmischen nötig
− Haltbarkeit im unversehrten
Behältnis: 2 Jahre
− Haltbarkeit nach Anbruch:
8 Stunden
gut verträglich
Photo: MSD intern
Indikationen
− Zur aktiven Immunisierung von Schweinen, um die durch eine
Infektion mit dem Porcinem Circovirus Typ 2 (PCV2) verursachte
− Virämie,
− Viruslast in Lungen und lymphatischen Geweben sowie die
− Virusausscheidung und um
− den Schweregrad durch Infektion mit Mycoplasma
hyopneumoniae verursachten Lungenläsionen zu
verringern.
− Zur Verringerung von Gewichtsverlusten in der Mast, die mit einer
Mycoplasma hyopneumoniae- und/oder PCV2-Infektion einhergehen
(wie in Feldstudien beobachtet).
Europäische Feldstudien
Erhobene Daten (u.a.):
Verträglichkeit/Sicherheit:
− Monitoring nach Impfung und
− während der Aufzucht
Photo: MSD intern
Virämie/Virusausscheidung (PCV2)
− bei 30 Schweinen pro Gruppe alle 4 Wochen Blutentnahme
Lungenläsionen am Schlachtband:
− M.hyo-typische Läsionen (Scoringsystem nach Goodwin)
Effektivität gegen beide Erreger:
− Tageszunahmen
Ergebnisse
Parameter
Unterschied geimpft
/ ungeimpft
Bereich von - bis
M. hyopneumoniae
Lungenläsionen
31%
-6% bis -75%
Masttageszunahmen
+26g
+5g bis +54g
PCV2 (AUC1)
87%
-77% bis -98%
Daten Metaanalyse
14
*AUC: area under the curve
PCV ID - Fakten
Bedeutung für die Praxis:
• ein geringes Dosisvolumen 0,2ml
• einen angepassten Antigengehalt
• eine modifizierte Formulierung
mit Xsolve® = Adjuvans
Sehr gute Wirksamkeit & Verträglichkeit!
Zahlen – Daten -Fakten
Immunitätseintritt: 2 Wochen nach Impfung
Immunitätsdauer: 23 Wochen nach Impfung
Impfschema: ab der 3. Lebenswoche
Anwendungsgebiete: zur Verringerung
– Virämie
– Viruslast in Lungen und lymphatischen Geweben
– Virusausscheidung
– Mortalität
– Gewichtsverluste, die mit einer PCV2-Infektion
einhergehen
PCV ID – Feldstudien zur Effektivität
Referenz: Studie Nr. 14R/0032 & Sno et al. 2016
•17
PCV ID - Gewichtsentwicklung unter
Feldbedingungen
•18
Referenz: 14R/0071 & Sno et al. 2016
•P= <0,05
PCV ID - Impfung Praxis
Erste Ergebnisse / Rückmeldungen aus dem Einsatz in der
Praxis:
– bisher Feedback aus DE: keine systemischen
Reaktionen!
– ab ca. 3-5 Tage p.v.: kleinere bis mittelgroße lokale
Schwellungen die nach einiger Zeit wieder völlig
verschwinden
– einfache Applikation
•19
Photo: MSD intern
Warum nadellos impfen?
• Humorale Immunreaktion vergleichbar mit herkömmlicher
i.m. Applikation, zelluläre Immunreaktion verstärkt (Ferrari et
al. 2011, Martelli et al. 2009)
• keine / kaum Erregerverschleppung (Reinbold et al. 2010; Baker et al.
2012)
• weniger Schmerz (Cooper et al. 2000, Jimenez et al. 2006)
• geringere Dosis: 0,2 ml Impfstoff
•20
Quelle: MSD intern
Das Virus: PRRS
Porcine reproductive and respiratory syndrome
virus
•
•
•
•
Porcine = Schwein betreffend
Reproductive = Reproduktion betreffend
Respiratory = Atemtrakt betreffend
Syndrome = Komplex an klinischen Symptomen
RNA-Virus = sehr variabel
klein (45-60nm Ø); behüllt
2 Genotypen bekannt (Genotyp 1 EU und 2 US)
Quelle: Nauwynck, 2011
21
Klinik: PRRSV
•
•
•
•
Atemwegserkrankungen –
Beteiligung am PRDC
typ. Spätaborte um den 110.
TT
Geburten lebensschwacher
oder toter Ferkel
(Umrauscher)
Quelle: Intervet intern
Was macht PRRSV so gemein?
• es streut, wo es nur kann
– intrauterin, mit der Milch (Kolostrum), Kot, Speichel,
Blut, Luft (Aerosole)
• es ist immunsupprimierend
• überlebt bei kalten und feuchten Bedingungen recht
lange
• sehr infektiös – nur kleine Mengen reichen aus um ein
Tier zu infizieren
• persistiert lange
• Virus mit hoher Mutationsrate (vergl. HIV, Flu)
• schwierige Diagnostik
23
PRRSV - Keine Infektionsimmunität!
• Keine vollständige Durchseuchung auf Bestandsebene!
• Keine vollständige Durchseuchung in der Gebärmutter!
Quelle: MSD intern
Flatdeck: ständiges Virusreservoir!
• „Kindergarten“
• hoher Infektionsdruck
• Problem –
Ferkelhandel
• Zusammenstellung
immer neuer
Ferkelpartien aus
unterschiedlichsten
Herkünften
Quelle: MSD intern
Erfolgskonzept PRRSV: Herdenstabilität!
• Unterbrechung von Infektionsketten
• Verdrängung von Feldvirus aus der Herde
Quelle: MSD intern
• Aufbau einer stabilen Bestandsimmunität
• „Alle Tiere des Bestandes lernen das Virus kennen zum
Tag X“ = kontrollierte Infektion durch eine
Lebendvakzine
Quelle: MSD intern
Impfschema Sauen - Bestandsimpfung
Bestandsimpfung: alle 4 Monate die gesamte Sauenherde & Eber
4 Monate
4 Monate
Vorteil
Nachteil
Einfach unkompliziert
Nicht angepasst an das Virus und
die Reproduktion (unabhängig vom
TT)
Impfdosen i.d.R. passend
IDAL
Impfschema Ferkel und Mastläufer
ab14. Tag p.p.
•Mast
•F
A
Impfung der Ferkel ab dem 14. Tag post partum oder als Kombination mit
Porcilis® MHyo in der 4. LW; Impfung auch noch bei Masteinstallung möglich
Vorteile
Nachteile
Ab 14. LT zugelassen mit einer Handelsform
Nicht kombinierbar mit PCV
Flexibles Impfschema
Kombinierbar mit M Hyo
Impfung auch noch bei Masteinstallung
IDAL
IDAL - IntraDermale Applikation of Liquids
Vorteile
• nadellose Impfung, kaum Erregerübertragung,
• fast schmerzfrei
• kaum Impfstress, speziell für Ferkel geeignet
• Hygiene, kein Einbringen von Erregern in die Haut
• Verbraucherschutz, Fleischqualität
• Zeitersparnis bei Massenimpfungen
• keine Verletzungsgefahr durch Personal
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Technische Daten Grundlagen
Intradermale Impfung - Martelli et al., 2009
Studien Design:
Tierzahlen: insgesamt 30 Schweine
Randomisierung und Einteilung in 3 Gruppen à 10 Schweine
• Gruppe A: Vakzine A  i.m. (intramuskulär) Applikation
• Gruppe B: Vakzine A  i.d. (intradermal) Applikation
• Gruppe C: Kontrolle  nicht geimpft
45 Tage nach Impfung wurden die Tiere in einen konventionellen
Bestand verbracht und einer natürlichen PRRS Infektion ausgesetzt
Messung von Blutparametern und klinischem Score
•Quelle: Martelli et al., 2009
Intradermale Impfung – Effektive
Immunausbildung
Starke zelluläre Immunantwort
•Quelle: Martelli et al., 2009
Der Koffer
Neues Display
• Optimiertes und größeres Display
• Softwareänderungen
• Seriennummer
• Batterieanzeige
• Zähler Tag
Total
Service
Dosis pro Flasche
Flaschenanzahl
Neu - Serviceintervall 12.000
•Quelle: P I G P R O G R E S S 2 0 0 6
Positionssensor
• Sensor verhindert ein Aufziehen des Impfstoffes in
Schräglage des Gerätes
• Warnung bei fehlendem Impfstoff oder Luft im System
Quelle: P I G P R O G R E S S 2 0 0 6
Vertrieb des Gerätes
• Bestellung über den Tierarzt
• Leasinggebühr pro Jahr / Monat
– beinhaltet Service, Garantie, Transport
– beinhaltet technische Beratung durch Intervet
• garantiert immer ein funktionsfähiges Gerät im Bestand
• Bestandsgröße, Gerät sollte im Betrieb bleiben
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