V14 Schülerseiten Wärmetransport vom Wasserbad in ein Rohrbündel Thema: Wärmetausch, Verfahrenstechnik, Energietechnik 1. Einleitung In vielen Systemen in der Natur oder Technik ist es erforderlich, Wärme von einem Kreislauf auf einen anderen zu übertragen Nicht nur bei allen industriellen Prozessen, in denen gekühlt oder erwärmt wird spielt der Wärmetausch eine zentrale Rolle. Beispielsweise wird im Kühlschrank oder vom Motor Wärme über einen Kühlmittelkreislauf an die Umgebung abgeführt. Hat man Sonnenkollektoren auf dem Dach, kann über einen Wärmeträgerkreislauf Sonnenenergie auf den Heiz- oder Trinkwasserkreislauf im Haus übertragen werden. Selbst Enten oder Pinguine verfügen über ein ausgeklügeltes Wärmetauschsystem, durch das verhindert werden kann, dass sie im Winter fest- oder erfrieren. Über Sonnenkollektoren auf dem Dach wird in einem Kessel Wasser erwärmt. Mit diesem erwärmten Wasser wird dann geheizt. 2. Grundlagen Wärme Wärme ist eine Energieform, die zwischen zwei Systemen ausgetauscht wird, weil zwischen den Systemen eine Temperaturdifferenz besteht. Wird einem System Wärme zugeführt, so nimmt dessen innere Energie zu. Wärmeübertragung Hierbei dient oft heißes Wasser oder Dampf als Wärmeträger. Diese Wärmeträger geben Wärme auf ein anderes Medium ab. Bei Kühlprozessen werden den Systemen z.B. mittels Eiswasser, Glykol oder Ammoniak Wärme entzogen. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 1 Wärmetransport vom Wasserbad in ein Rohrbündel Schülerseiten Volumen- und Massestrom Der Volumenstrom gibt an, welches Volumen in einer bestimmten Zeit durch einen bestimmten Querschnitt strömt. ΔV: Volumen in ml, l, m3,.. Δt: Zeit in s, min, h,.. Beispiel 1: Eine Pumpe pumpt in 20 s 500 ml Wasser durch einen Schlauch. Berechne den Volumenstrom in cm3/s. Der Massenstrom gibt an, welche Masse in einer bestimmten Zeit durch einen bestimmten Querschnitt strömt. Δm: Masse in kg, g, mg,.. Δt: Zeit in s, min, h,.. Beispiel 2: Eine Pumpe pumpt in 20 s 500 g Wasser durch einen Schlauch. Berechne den Massenstrom in kg/s. Der Zusammenhang zwischen Volumenstrom und Massenstrom kann über die Dichte hergestellt werden. ρ= → ρ ·V = m ρ: Dichte in V und m verändern sich mit der Zeit t beim Durchströmen, die Dichte konstant: Dichte Öl bleibt DρÖl = 910 Beispiel 3: 500 ml Öl werden in 20 s durch einen Schlauch gepumpt. Berechne den Massenstrom in g/s. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 2 Wärmetransport vom Wasserbad in ein Rohrbündel Schülerseiten Spezifische Wärmekapazität Beispiel: Verschiedene Stoffe können unterschiedlich viel Energie in Form von Wärme aufnehmen oder abgeben. Die spezifische Die spezifische Wärmekapazität eines Stoffes gibt an, welche Energiemenge Q von einem Kilogramm (1 kg) dieses Stoffes abgegeben oder aufgenommen wird, wenn sich seine Temperatur um ein Kelvin (1 K) ändert. Das physikalische Formelzeichen der spezifischen Wärmekapazität lautet c, die Einheit wird in J/kgK angegeben. (J = Joule, Maßeinheit der Energie) Spezifische Wärmekapazität: c [ Wärmekapazität von Wasser beträgt 4,187 kJ/kgK. Um 1 kg Wasser von 20°C auf 21°C (also um 1 K) zu erwärmen benötigt man die Energie 4187 J = 4,187 kJ. ] Wärmestrom Der Wärmestrom gibt an, welche Wärmemenge in einer bestimmten Zeit übertragen werden kann. Er ist abhängig von der strömenden Masse, der spezifischen Wärmekapazität des strömenden Mediums und der Temperaturdifferenz. : Wärmestrom in J/s, kJ/s… = ·c·ΔT ṁ: Massenstrom in kg/s, kg/h, g/s,… c: spezifische Wärmekapazität in kJ/kgK ΔT: Temperaturdifferenz in K Beispiel 4: Wasser fließt mit einem Massenstrom von 500 g pro 20 s durch einen Wärmetauscher und erwärmt sich dabei von 20°C auf 24°C. Welche Wärmemenge wurde auf das Wasser übertragen? 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 3 Wärmetransport vom Wasserbad in ein Rohrbündel 3. Schülerseiten Versuchsdurchführung Material: 1 Wasserbad 1 Heizspirale mit Schlauchanschlüssen 2 Thermometer oder Thermoelemente 1 Pumpe mit veränderlichem Durchfluss (evtl. Netzteil dazu) 2 große Bechergläser oder Eimer als Wasservorlage- und Auffangbehälter Schläuche und Schlauchverbindungen 1 Messzylinder (1l) 1 Stoppuhr Aufgabenstellung: Versuchsdurchführung: Aus einem Wasservorlagebehälter (kaltes Wasser) wird das Wasser mittels einer Pumpe über eine Rohrspirale, die als Wärmetauscher dient, in einen Wasserauffangbehälter gepumpt. Die Rohrspirale ist in ein Wasserbad eingetaucht, dessen Temperatur variiert werden kann. Vor und nach der Heizspirale wird die Temperatur gemessen. Abb. 1: Versuchsaufbau 1. Um festzustellen, welcher Volumenstrom durch die Rohrspirale gepumpt wird, wird ermittelt, welche Zeit für 1 l Wasser benötigt wird. Aus dem Wasservorlagebehälter wird dafür Wasser durch das System gepumpt und in einem 1 l Messzylinder aufgefangen. Dabei wird mittels Stoppuhr die Zeit gemessen. 2. Die Wasserbadtemperatur wird bei konstanter Pumpeneinstellung in 10 K Schritten erhöht, und die Temperatur des Wassers vor- und nach der Heizspirale gemessen. 3. Die Pumpleistung wird bei konstanter Wasserbadtemperatur variiert und die Temperatur des Wassers vor- und nach der Heizspirale gemessen. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 4 Wärmetransport vom Wasserbad in ein Rohrbündel Schülerseiten Aufgaben: a) Ermittle den Volumenstrom in Abhängigkeit von der Pumpeneinstellung. Trage den Volumenstrom in Abhängigkeit der Pumpeneinstellung in ein Diagramm ein. Ermittle aus dem Volumenstrom und der Dichte des Wassers den jeweiligen Massenstrom. b) Ermittle die Temperaturen des Wassers vor dem Eintritt und nach dem Austritt in die Heizspirale bei den verschiedenen Wasserbadtemperaturen. Halte diese Werte in einer Tabelle fest. Wie groß ist jeweils der Wärmestrom (in J/s)? Fertige ein Diagramm an. c) Ermittle die Temperaturen des Wassers vor dem Eintritt und nach dem Austritt in die Heizspirale in Abhängigkeit vom Volumenstrom. Wie groß ist jeweils der Wärmestrom (in J/s)? Fertige ein Diagramm an. 4. Weiterführende Literatur 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 5 Wärmetausch 5. Lehrerseiten Kurzbeschreibung Bei diesem Versuch soll ein Wärmetauscher aufgebaut und Volumen, Massenund Wärmeströme gemessen werden. Dabei werden die Wasserbadtemperatur und die Pumpenleistung variiert. 6. Lernziel Messung und Berechnung von Volumen-, Massen- und Wärmeströmen, Funktionsweise eines Wärmetauschers. 7. Versuchsdauer 90 min incl. Aufbau 8. Beispiellösungen Beispiel 1: Eine Pumpe pumpt in 20 s 500 ml Wasser durch einen Schlauch. Berechne den Volumenstrom in cm3/s. Beispiel 2: Eine Pumpe pumpt in 20 s 500 g Wasser durch einen Schlauch. Berechne den Massenstrom in kg/s. Beispiel 3: 500 ml Öl werden in 20 s durch einen Schlauch gepumpt. Berechne den Massenstrom in g/s. Es strömen 22,75 g Öl pro Sekunde durch einen Schlauchquerschnitt. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 6 Wärmetausch Lehrerseiten Beispiel 4: Wasser fließt mit einem Massenstrom von 500 g pro 20 s durch einen Wärmetauscher und erwärmt sich dabei von 20°C auf 24°C. Welche Wärmemenge wurde auf das Wasser übertragen? Es wurden eine Wärmemenge von 418,7 J/s auf das Wasser übertragen Versuchsdurchführung: Abb. 2: Beispiele Versuchsaufbau Aufgaben a) Ermittle den Volumenstrom in Abhängigkeit von der Pumpeneinstellung. Trage den Volumenstrom in Abhängigkeit der Pumpeneinstellung in ein Diagramm ein. Ermittle aus dem Volumenstrom und der Dichte des Wassers den jeweiligen Massenstrom. Pumpeneinstellung Volumenstrom [ml/s] Massenstrom [kg/s] 0 0,00 0,0000 25 5,46 0,0055 30 6,17 0,0062 40 8,21 0,0082 50 10,75 0,0108 60 11,66 0,0117 70 13,55 0,0136 Tab. 1: Volumen- und Massenströme bei unterschiedlichen Pumpeneinstellungen 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 7 Wärmetausch Lehrerseiten Volumenstrom ml/s 20,00 15,00 10,00 5,00 0,00 0 20 40 60 80 Einstellung Pumpe Abb. 3: Volumenströme in Abhängigkeit der Pumpeneinstellung b) Ermittle die Temperaturen des Wassers vor dem Eintritt und nach dem Austritt in die Heizspirale bei den verschiedenen Wasserbadtemperaturen. Halte diese Werte in einer Tabelle fest. Wie groß ist jeweils der Wärmestrom (in J/s)? Fertige ein Diagramm an. TWB [°C] 30 Tein [°C] 21,3 Taus [°C] 27,70 V [l/s] 8,21 δ [kg/l] 1 ṁ [kg/s] 8,21 c [KJ/kgK] 4,187 ΔT [K] 6,40 Q = ṁcΔT [KJ/s] 220,00 40 21,4 34,80 8,21 1 8,21 4,187 13,40 460,63 50 21,5 42,50 8,21 1 8,21 4,187 21,00 721,88 60 21,6 50,30 8,21 1 8,21 4,187 28,70 986,57 70 21,7 57,90 8,21 1 8,21 4,187 36,20 1244,38 80 21,7 65,50 8,21 1 8,21 4,187 43,80 1505,64 90 21,8 72,60 8,21 1 8,21 4,187 50,80 1746,26 Tab. 2: Ermittelte Werte in Abhängigkeit der Wasserbadtemperatur Wärmestrom [kJ/s] 2.000 1.500 1.000 500 0 0 50 Wasserbadtemperatur /°C 100 Abb. 4: Ermittelter Wärmestrom in Abhängigkeit der Wasserbadtemperatur 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 8 Wärmetausch Lehrerseiten c) Ermittle die Temperaturen des Wassers vor dem Eintritt und nach dem Austritt in die Heizspirale in Abhängigkeit vom Volumenstrom. Wie groß ist jeweils der Wärmestrom (in J/s)? Fertige ein Diagramm an. Einstel. Pumpe V [ml/s] Tein [°C] Taus [°C] δ [kg/l] ṁ [kg/s] c [KJ/kgK] ΔT [K] Q = ṁcΔT [KJ/s] 30 6,17 22,7 43,0 1 6,173 4,187 20,3 524,67 40 8,21 22,7 42,0 1 8,210 4,187 19,3 663,46 50 10,75 22,7 41,0 1 10,753 4,187 18,3 823,89 60 11,66 22,7 40,1 1 11,655 4,187 17,4 849,11 70 13,55 22,7 39,9 1 13,550 4,187 17,2 975,83 Tab. 3: Ermittelte Parameter in Abhängigkeit von der Pumpeneinstellung bei einer Wasserbadtemperatur von 50°C Wärmestrom/ kJ/s 1.500,00 1.000,00 500,00 0,00 0,00 5,00 10,00 15,00 Volumenstrom ml/s] Abb. 5: Wärmestrom in Abhängigkeit von der Pumpenleistung 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 9 Wärmetausch 9. Lehrerseiten Anmerkungen für projektorientiertes / forschendes Arbeiten - - - Als Teil in einem Projekt: Thermische Solaranlage Eine Gruppe soll einen möglichst effektiven Wärmetauscher herstellen und auch die jeweiligen Wärmeströme bestimmen Test verschiedener Heizspiralen (z.B. verschiedener Materialien) In Zusammenhang mit dem geplanten Versuch zum Plattenwärmetauscher kann eine Kurzzeiterhitzungsanlage / eine Kühlung aufgebaut werden. Ausbaumöglichkeiten: Detaillierte Beschreibung des Wärmeaustausches (Konvektion, Wärmeleitung, Wärmestrahlung) Energieefizienz -Gleichstrom / GegenstromwärmetauscherLaminare/turbulente Strömung- Werkstoff Spirale- Bauweise Spirale… Gesamte Energiebilanz, Wirkungsgrad 10. FAQ / Tips & Tricks - In der Kursstufe kann für Volumen- und Massenstrom die differentielle Schreibweise eingeführt werden. 11. Bezugsquellen Wir haben für den Versuch eine Laborschlauchpumpe PLP 1000 verwendet. Alternativ wurde in einer Schule eine Mini-Wasserpumpe 6 – 12 V (z.B. bei Amazon für ca. 15 €) eingesezt. Die Pumpe lässt sich dann über ein Netzgerät gut regulieren. Die Heizspirale lässt sich aus einem dünnen Kupferrohr herstellen. Dazu kann man Kupferrohr nutzen, welches zum Anschluss von Waschtischgarnituren geeignet ist. (ca. 50€ für 5 m) Ungeeignet sind Kupferrohrstangen aus dem Baumarkt, da sie sich nur biegen lassen, wenn sie vorher erhitzt wurden. Kupferrohr von der Rolle kann genutzt werden. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 10 Wärmetausch Lehrerseiten 12. Versuchslegende Herausgeber: Technikinitiative NwT Hochschule Furtwangen | Furtwangen University Jakob-Kienzle-Str. 17 78054 Villingen-Schwenningen http://technikinitiative-nwt.de/ [email protected] Autor: Erstellt: Dipl.-Ing. (FH) Ursula Eschenhagen Jan 2013 Versuche der Technikinitiative NwT werden von kooperierenden Lehrern gezielt im Unterricht erprobt und didaktisch überarbeitet. Dieser Versuch wurde überarbeitet von: Von: Marco van Dijk Schule: Friedrich-Wöhler-Gymnasium Singen Klassenstufe: KS 1 (4 Schüler) Fach: Empfohlene Klassenstufe: 10, KSt. 1 Von: Jan Haller Schule: NWT Gymnasium Plochingen Klassenstufe: Klasse 10 Fach: Empfohlene Klassenstufe: (9), 10, KS1, KS2 13. Anregungen und Ergänzungen von Lehrern, die den Versuch im Unterricht getestet haben s. Anhang 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 11 Wärmetausch Lehrerseiten Anleitung zum Bau der Versuchsapparatur von Jan Haller, Gymnasium Plochingen Versuchsapparatur Im folgenden Foto ist der Grundaufbau der Versuchsapparatur dargestellt. Als einfachste Version der „Kühlwendel“ dient zunächst ein einfaches, gebogenes Messingrohr, das von den SchülerInnen leicht selbst gebogen werden kann (s.u.). Da wir in der Sammlung unserer Schule nicht über ausreichend Temperaturmessfühler verfügen, haben wir mit einfachen DigitalBackthermometern gearbeitet. Diese werden durch ein Loch (mit einer Stecknadel „vorbohren“ und dann mit dem Thermometer vorsichtig erweitern) in den Wasserstrom gebracht. Prinzipiell ist diese Methode praktikabel und kostengünstig (Preis der Thermometer ca. 10,-€), führt jedoch bei manchen Schülergruppen und vor allem bei hohen Volumenströmen zu Undichtigkeiten der Apparatur. Als Wärmebad wurden einfache, thermostatisierbare Wasserkocher verwendet. Diese sind in ausreichender Anzahl bereits in den Biologie- und Chemiesammlungen unserer Schule vorhanden. Der Nachteil dieser Geräte ist sicherlich, dass die Temperaturspanne zwischen abgekühltem und erneut aufgeheiztem Wasser schnell 3°C betragen kann. Inwiefern diese Ungenauigkeiten, z.B. durch planvolleres Vorgehen bei den Messungen und/oder eine Isolierung mit Styropor auf der Oberseite minimiert werden können, muss noch ausprobiert werden. Als Pumpe dient eine Barwig Niedervolt-Pumpe (Anschaffungskosten 20,-€ bei Conrad). Für die Messung des Volumenstroms wird das Wasser bei gleichzeitiger Zeitmessung in einem Messzylinder aufgefangen. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 12 Wärmetausch Lehrerseiten Tipps zum Biegen von Metallrohren Damit die SchülerInnen später die Eintauchtiefe des Metallrohrs in die warme Flüssigkeit messen können (und damit die Oberfläche des Rohrs berechnen), muss das Rohr vor dem Biegen mit kleinen, eingeritzten Markierungen (z.B. alle 10 cm) versehen werden. Damit Metallrohre beim Biegen nicht knicken, müssen sie mit feinem Sand oder einfach mit Kochsalz gefüllt werden. Als Verschluss können Pipettierhütchen verwendet werden. Zum Einfüllen des Salzes eignen sich z.B. kleine Bürettentrichter (sollte beides in jeder Chemiesammlung vorhanden sein). Wichtig ist, dass das eingefüllte Salz durch Klopfen an das Rohr gut verdichtet wird. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 13 Wärmetausch Lehrerseiten Vor dem Befüllen: Nach dem Befüllen: Als „Biegeform“ eignen sich alle stabilen runden Dinge, die gerade zur Hand sind und den passenden Durchmesser besitzen. Wir haben Thermosflaschen aus Metall verwendet. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 14 Wärmetausch Lehrerseiten Mit einiger Übung lassen sich auf diese Weise auch „richtige“ Kühlwendeln biegen. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 15 Wärmetausch Lehrerseiten Unterrichtsgang zur Energieeffizien beim Bierbrauen von Jan Haller, Gymnasium Plochingen Unterrichtsgang und Arbeitsblätter 1. Schritt: Die Versuchsapparatur & Bestimmung der Energieeffizienz (AB 1) Das erste Experiment wurde als Demonstrationsversuch durchgeführt und gemeinsam ausgewertet. Beobachtungen Volumenstrom: Wasservolumen, das den Wärmetauscher pro Zeiteinheit durchströmt. T1 = 20,7°C T2 = 33,2°C T3 = 42,8°C Die Effizienz der Wärmeübertragung wäre 100%, wenn T2 = T3. Die Effizienz der Wärmeübertragung wäre 0%, wenn T2 = T1. Aus den gemessenen Temperaturen lässt sich die Effizienz also berechnen mit… 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 16 Wärmetausch Lehrerseiten Weitergehende Fragestellungen Wie verändert sich die Effizienz der Wärmeübertragung… mit der Kontaktfläche zwischen Warmwasser und Wärmetauscher? Mantelfläche Kreiszylinder: O = 2 r h mit verschiedenen Temperaturdifferenzen zwischen Warmwasser (T3) und Kaltwasser (T1)? mit verschiedenen Volumenströmen? mit verschiedenen Materialien des Wärmetauschers? 2. Schritt: Bestimmung der Energieeffizienz in Abhängigkeit von verschiedenen Variablen Die weiteren Experimente wurden von Schülergruppen durchgeführt (3 SchülerInnen pro Gruppe). Dabei hat jede Gruppe in einer selbst entwickelten Versuchsreihe Gruppe den Einfluss von zwei Variablen auf untersucht. 1. Fazit Die Effizienz der Wärmeübertragung… steigt mit zunehmender Kontaktfläche und steigendem Temperaturunterschied (T = T3 – T1). sinkt mit zunehmendem Volumenstrom. 3. Schritt: Spezifische Wärmekapazität Für die folgende energetische Auswertung wird die spezifische Wärmekapazität eingeführt (bzw. wiederholt). (AB 2) Der Informationstext stammt aus dem Physikbuch der SchülerInnen [F. Bader, H.W. Oberholz (Hrsg.), Physik 2, Bildungshaus Schulbuchverlage (2007), S.7f.]. Die spezifische Wärmekapazität Bearbeite mit Hilfe des ausgeteilten Infotextes die folgenden Aufgaben. 1. Beschreibe die Aussage der spezifischen Wärmekapazität in eigenen Worten. 2. In einem Becherglas sind 500g Wasser. Welche Energie ist nötig, um die Temperatur des Wassers von 20°C auf 50°C zu erhöhen? 3. Die spezifische Wärmekapazität von Glas beträgt 0,75J/g K. Berechne die Energieportion, die nötig ist, um das Becherglas aus Aufgabe 1 (m = 100g) von 20°C auf 50°C zu erhitzen. 4. In einer Waschmaschine werden 10l Wasser von 15°C auf 95°C aufgeheizt. Um wie viele Kilowattstunden läuft das Zählwerk im Stromzähler weiter? . (Umrechnung: 1kJ = 0,000278kWh) Anmerkung 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 17 Wärmetausch Lehrerseiten Der hier verwendete Buchstabe „W“, sowie die Bezeichnung „Wärme“ ist veraltet und wird nicht mehr verwendet. Stattdessen spricht man von thermischer Energie, die mit dem Buchstaben „E“ oder mit einem Index wie „Eth“ abgekürzt wird! 4. Schritt: Wärmestrom Mit dem Wissen aus dem letzten Schritt wird der Wärmestrom für die Experimente aus Schritt 2 berechnet und mit der ermittelten Energieeffizienz verglichen. (AB 3) 2. Fazit: Eine Erhöhung des Volumenstroms führt auch zu einer Erhöhung des Wärmestroms. Da sich der Wärmestrom bei hohen Volumenströmen aber nur noch wenig ändert, muss abgewogen werden, welche Pumpleistung noch wirtschaftlich ist. 5. Schritt: Anwendungsbeispiel Bierbrauen In einer Art Gruppenpuzzle bearbeiten die SchülerInnen die drei unterschiedlichen Stationen mit dem Ziel, das Gelernte anzuwenden und anhand des konkreten Beispiels zu diskutieren. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 18 Wärmetausch Lehrerseiten Energieeffizienz beim Bierbrauen - 1 Herr Pimpelhuber, ein Hobby-Bierbrauer, plant seine neue Anlage im Keller. Beim Bierbrauen wird die Maische nach der Zugabe des Hopfens mehrere Stunden gekocht. Bevor die Hefe zugegeben wird, die für den Gärvorgang verantwortlich ist, muss die Mischung gekühlt werden. Herr Pimpelhuber möchte ein obergäriges Bier brauen. Für dieses Bier liegt die Gärtemperatur bei 15 bis 20°C. Wasser GERSTE keimen (mälzen) MALZ trocknen (darren) mahlen 100°C mehrere h filtrieren kühlen HOPFENÖLE JUNGBIER kühlen GEREIFTES BIER filtrieren 50-60°C mehrere h W ÜRZE filtrieren (läutern) erhitzen WÜRZE HEFE fermentieren STAMM- erhitzen, extrahieren (maischen) HOPFEN pasteurisieren TREBER KONSERVIERUNGSSTOFFE 15-20°C, 5-7d 6-12°C, 8-14d -1°C, mehrere Wochen BIER Herr Pimpelhuber führt einige Vorversuche durch, um die optimale Einstellung der Wasserpumpe für die Kühlung der Maische zu ermitteln. Der maximale Volumenstrom, für den die Pumpe ausgelegt ist, beträgt 278 ml/s (= 1000 l/h). Er führt fünf Experimente durch mit fünf unterschiedlichen Volumenströmen und ermittelt für jeden Volumenstrom den Wärmestrom, sowie die elektrische Leistung der Wasserpumpe. Beim maximalen Volumenstrom berechnet er einen Wärmestrom von 2,37 kJ/s und misst eine Leistungsaufnahme der Pumpe von 7,92 W. Die folgenden vier Experimente führt er mit 80%, 50%, 40% und 20% des maximalen Volumenstroms durch. Er berechnet für die vier Experimente die folgenden Wärmeströme: 2,25 kJ/s, 2,2 kJ/s, 2,06 kJ/s und 1,77 kJ/s. Außerdem stellt er fest, dass sich bei einer Verdopplung des Volumenstroms die Leistungsaufnahme verachtfacht. Bei der kleinsten Pumpeneinstellung (55,6 ml/s) misst er eine elektrische Leistung von 0,063 W. Arbeitsaufträge A Expertengruppe Fasst Herrn Pimpelhubers Messergebnisse in einer Messwerttabelle zusammen (Experiment Nr., Volumenstrom in ml/s, Leistungsaufnahme der Pumpe in W, Wärmestrom in kJ/s). B Stammgruppe Vergleicht eure Ergebnisse miteinander und klärt Ungereimtheiten. Formuliert auf der Basis eurer Ergebnisse eine Empfehlung an Herrn Pimpelhuber, mit welcher Pumpeneinstellung er seine Maische kühlen sollte. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 19 Wärmetausch Lehrerseiten Energieeffizienz beim Bierbrauen - 2 Herr Pimpelhuber, ein Hobby-Bierbrauer, plant seine neue Anlage im Keller. Beim Bierbrauen wird die Maische nach der Zugabe des Hopfens mehrere Stunden gekocht. Bevor die Hefe zugegeben wird, die für den Gärvorgang verantwortlich ist, muss die Mischung gekühlt werden. Herr Pimpelhuber möchte ein obergäriges Bier brauen. Für dieses Bier liegt die Gärtemperatur bei 15 bis 20°C. Wasser GERSTE keimen (mälzen) MALZ trocknen (darren) erhitzen, extrahieren (maischen) mahlen W ÜRZE 100°C mehrere h STAMM- filtrieren kühlen HOPFENÖLE JUNGBIER fermentieren filtrieren (läutern) erhitzen WÜRZE HEFE kühlen GEREIFTES BIER filtrieren 50-60°C mehrere h HOPFEN TREBER KONSERVIERUNGS- pasteurisieren STOFFE -1°C, mehrere Wochen 15-20°C, 5-7d 6-12°C, 8-14d BIER Herr Pimpelhuber führt einige Vorversuche durch, um die optimale Einstellung der Wasserpumpe für die Kühlung der Maische zu ermitteln. Der maximale Volumenstrom, für den die Pumpe ausgelegt ist, beträgt 278 ml/s (= 1000 l/h). Die Ergebnisse seiner Vorversuche sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Experiment Nr. 1 2 3 4 5 Volumenstrom (ml/s) 55,6 111,2 139 222,4 278 Leistungsaufnahme der Pumpe(W) 0,063 0,504 0,99 4,032 7,92 Wärmestrom (kJ/s) 1,77 2,06 2,2 2,25 2,37 Arbeitsaufträge A Expertengruppe Stellt die Versuchsergebnisse von Herrn Pimpelhuber graphisch dar. B Stammgruppe Vergleicht eure Ergebnisse miteinander und klärt Ungereimtheiten. Formuliert auf der Basis eurer Ergebnisse eine Empfehlung an Herrn Pimpelhuber, mit welcher Pumpeneinstellung er seine Maische kühlen sollte. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 20 Wärmetausch Lehrerseiten Energieeffizienz beim Bierbrauen - 3 Herr Pimpelhuber, ein Hobby-Bierbrauer, plant seine neue Anlage im Keller. Beim Bierbrauen wird die Maische nach der Zugabe des Hopfens mehrere Stunden gekocht. Bevor die Hefe zugegeben wird, die für den Gärvorgang verantwortlich ist, muss die Mischung gekühlt werden. Herr Pimpelhuber möchte ein obergäriges Bier brauen. Für dieses Bier liegt die Gärtemperatur bei 15 bis 20°C. Herr Pimpelhuber führt einige Vorversuche durch, um die optimale Einstellung der Wasserpumpe für die Kühlung der Maische zu ermitteln. Der maximale Volumenstrom, für den die Pumpe ausgelegt ist, beträgt 278 ml/s (= 1000 l/h). Die Ergebnisse seiner Vorversuche sind im folgenden Diagramm zusammengefasst. Arbeitsaufträge A Expertengruppe Formuliert einen Text, der die dargestellten Versuchsergebnisse von Herrn Pimpelhuber zusammenfasst. B Stammgruppe Vergleicht eure Ergebnisse miteinander und klärt Ungereimtheiten. Formuliert auf der Basis eurer Ergebnisse eine Empfehlung an Herrn Pimpelhuber, mit welcher Pumpeneinstellung er seine Maische kühlen sollte. 26.11.2014 V14-Wärmetransport_Rohrbündel_Tested_2 Seite 21