LUNGE LUFT & LEBEN COPD oder Asthma? Zwei unterschiedliche Lungenerkrankungen DEUTSCHE LUNGENSTIFTUNG Mitgliederzeitschrift Jahrgang 17| Nr. 37 |Juli 2013 | 1,50 EURO | imPressum Der wissensChAftliChe BeirAt reDAKtiOn/VertrieB Deutsche Lungenstiftung e.V. Herrenhäuser Kirchweg 5 30167 Hannover Telefon (0511) 2 15 51 10 Telefax (0511) 2 15 51 13 stellvertretende Vorsitzende Dr. Barbara Wagener, Ballenstedt herAusGeBer Deutsche Lungenstiftung e.V. V.i.S.d.P.: Prof. Dr. med. Harald Morr e-mAil Deutsche.Lungenstiftung@ t-online.de sPenDenKOntO Commerzbank Hannover Konto Nr. 111 011 100 BLZ 25080020 internet www.lungenstiftung.de und www.warum-rauchen.de GestAltunG Dipl.-Dok. Oliver Busse PRAXIS PAGE Lärchenstraße 3 30855 Langenhagen info@ praxis-page.de www.praxis-page.de VersiCherunG Mit DLS gekennzeichnete Beiträge sind redaktionseigene Beiträge. Namentlich gekennzeichnete Veröffentlichungen geben in erster Linie die Auffassung der Autoren und nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung der Deutschen Lungenstiftung. DAs KurAtOrium Vorsitzender Prof. Dr. med. G.W. Sybrecht, Isernhagen stellvertretende Vorsitzende Astrid Gercke-Müller, Eppelborn Karl-Heinz Blackert, Werne Uwe Brodbeck, Filderstadt Prof. Dr. Rainer Dierkesmann, Stuttgart Prof. Dr. Helmut Fabel, Hannover Dr. Holger Gellermann, Ingelheim am Rhein Prof. Dr. Dr. David Groneberg, Fankfurt a. M. Rolf Hacker, Stuttgart Dr. Eckart John von Freyend, Bonn Dr. Michael Köhler, Gau-Algesheim Prof. Dr. Ulrich Krempel, Hannover Dr. Antje-Katrin Kühnemann, Waakirchen Prof. Dr. Robert Loddenkemper, Berlin Prof. Dr. Jochen Maas, Frankfurt am Main Dr. Markus Michael Müller, München Dr. Rolf Niemann, Bad Homburg Prof. Dr. Dennis Nowak, München Prof. Dr. Stephan Ory, Püttlingen Prof. Dr. Michael Pfeifer, Sinzing Dr. Eckart Klaus Roloff, Bonn Prof. Dr. Tom Schaberg, Rotenburg/Wümme Prof. Dr. Gerhard Siemon, Donaustauf Dr. Karin Taube, Tangstedt Prof. Dr. Claus Vogelmeier, Marburg Prof. Dr. Tobias Welte, Hannover Prof. Dr. Heinrich Worth, Cadolzburg Ernst Wunderlich, Grünwald Vorsitzender Prof. Dr. Jürgen Fischer, Landshut CA Dr. Jost Achenbach, Lostau Prof. Dr. Robert Bals, Homburg/Saar PD Dr. Anselm Bäumer, Köln Prof. Dr. Heinrich Becker, Hamburg Prof. Dr. Axel von Bierbrauer zu Brennstein, Gütersloh Dr. Hans-Christian Blum, Dortmund/Hörde Dr. Rüdiger Bock, Hamburg Dr. Pal L. Bölcskei, München Dr. Jakob Borchardt, Berlin Dr. Hinrich Bremer, Donaueschingen Dr. Martin Buchenroth, Bonn Prof. Ulrich Costabel, Essen Dr. Justus de Zeeuw, Wuppertal Prof. Quoc Thai Dinh, Homburg PD Dr. Christian Ole Feddersen, Bielefeld PD Dr. Konrad Frank, Köln MR Dr. Manfred Franke, Sonneberg Dr. Markus Gernhold, Bielefeld Prof. Christian Grohé, Berlin-Buch Dr. Andreas Hellmann, Augsburg Prof. Dr. Felix Herth, Heidelberg Prof. Dr. Dietrich Hofmann, Frankfurt a. M. Prof. Dr. Rudolf Huber, München Dr. Stefan Hummel, Heiligendamm Prof. Dr. Ulrich Hüttemann, Göttingen Prof. Dr. Berthold Jany,Würzburg Dr. Ortrud Karg, München Prof. Dr. Detlef Kirsten, Großhansdorf Dr. Dieter Klopf, Nürnberg Prof. Dr. Dieter Köhler, Schmallenberg-Grafschaft Prof. Dr. Martin Kohlhäufl, Gerlingen Dr. Dirk Koschel, Coswig Prof. Dr. Joachim Müller-Quernheim, Freiburg PD Dr. Georg Nilius, Hagen Prof. Dr. Erika von Mutius, München Prof. Dr. Wolfgang Petro, Bad Reichenhall Prof. Dr. Kurt Rasche, Wuppertal Dr. Norbert Reinholz, Augsburg PD Dr. Joachim Saur, Edingen-Neckarhausen PD Dr. Berhard Schaaf, Dortmund Prof. Dr. Joachim Schauer, Delitzsch PD Dr. Christian Schumann, Neu-Ulm Dr. Wolfgang Schütte, Halle Dr. Andreas Schwalen, Krefeld Prof. Dr. Werner Seeger, Gießen Dr. Bernd Seese, Münnerstadt Dr. Karl Otto Steinmetz, Darmstadt PD Dr. S. Tasci, Linz PD Dr. J. Christian Virchow, Rostock Dr. Joachim Vogt, Trier Dr. Konrad Wetzer, Hoyerswerda PD Dr. Gunther Wiest, Hamburg Dr. Reinhard Zimmermann, Landshut Auf einen Blick editorial: Volkskrankheit Seite 4 COPD oder Asthma Zwei unterschiedliche Lungenkrankheiten Seite 5 Chirurgische und endoskopische Volumenreduktion zur Behandlung des lungenemphysems Seite 8 Doktorandenpreis 2013 verliehen Seite 12 Jubiläums-Benefiz-Golfturnier der Deutschen lungenstiftung Seite 16 Die Deutsche lungenstiftung und ihr medienpreis Das sind die neuen Gewinnerinnen und Gewinner Seite 17 Die Gewinner des Kreativwettbewerbes 2013 Seite 19 international Conference Advances in Pneumology Seite 21 Die Deutsche lungenstiftung informiert und klärt auf Patientenveranstaltung anlässlich des Kongresses der DGP in Hannover Patiententag Wiesbaden 2013 Seite 22 Kinderärzte und Deutsche lungenstiftung vergeben „Johannes-wenner-Preis“ Seite 24 ein seltener fall von ehrlichkeit Bielefelder Krankenhausarzt gibt schweren Fehler offen zu Seite 25 Ausschreibungen & termine Seite 26 womit steht ihnen die Deutsche lungenstiftung zur seite? Seite 27 EDITORIAL Volkskrankheit für alle medien war es eine top-schlagzeile wert: „Deutschland startet eine mega Gesundheitsstudie“. Die studie soll wenigstens 20 Jahre dauern, 200.000 teilnehmer haben, mehr als 200 millionen € kosten und neue erkenntnisse im „Kampf gegen Volkskrankheiten, wie Krebs, Diabetes oder Demenz“ liefern. Volkskrankheiten ? Den Begriff Volkskrankheit hat der Medizinhistoriker Justus Hecker, der als Begründer der historischen Pathologie, der Seuchengeschichte, gilt, vor mehr als 150 Jahren geprägt. Heckers Definition von Volkskrankheit ist aber weit entfernt von der heutigen Bedeutung. Für Hecker waren Volkskrankheiten die psychischen Epidemien des Mittelalters und beispielhaft publizierte er 1832 eine Arbeit über die „Tanzwuth“, wobei man unter „Tanzwuth“ oder auch „Taranteltanz“ das zwanghafte Verlangen nach Musik und Tanz verstand. Heute, wen wundert es, steht weniger oder gar nicht der betroffene Kranke mit seinem individuellem Leiden im Fokus von Volkskrankheiten, heute steht der potentiell wirtschaftliche Schaden für die Gesellschaft im Mittelpunkt der Diskussion. Bewertet werden heute weniger die Häufigkeit und Verbreitung der nichtepidemischen Krankheit, sondern vorrangig ihr soziales Gewicht durch die Krankheitskosten, wie Diagnostik und Behandlung, aber auch Anspruch auf Lohnausgleich, Rehabilitation und Frühberentung. Gesundheitsökonomie schmälert nun nicht à priori das Megaunternehmen „Nationale Kohorte“. In der aktuellen Information der Öffentlichkeit sollte aber eine der wichtigen Zielgrößen der Studie, nämlich die Ermittlung von Krankheitskosten, auch nicht verborgen werden, und ebenso offen Erwähnung finden, wie die mit der Studie versprochene Definition von Risikofaktoren und Früherkennungsmaßnahmen oder eine verbesserte Bereitstellung von vorbeugenden Hilfen. 4 Deutsche Lungenstiftung In nächster Zeit werden die Deutsche Lungenstiftung und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin die 3.Auflage ihres Weißbuches zur aktuellen epidemiologischen und gesundheitsökonomischen Evidenz von Atemwegsund Lungenkrankheiten in Deutschland der Öffentlichkeit vorlegen. Der Bericht wird eindrucksvoll belegen, dass nicht nur unter den zehn häufigsten Todesursachen weltweit vier Erkrankungen den Atmungsorgane zuzurechnen sind (COPD, Lungenkrebs, Lungenentzündung, Tuberkulose), nicht nur inzwischen die Zahl der COPD-Kranken in Deutschland die 10-Millionengrenze erreicht (und damit „die“ Volkskrankheit schlechthin ist), dass aber nach wie vor die medizinische Versorgung der Patienten mit Atemwegs- und Lungenkrankheiten in unserem Land der Entwicklung und den realen Geschehnissen nicht in ausreichendem Maße Rechnung trägt. Immerhin sind einzelne Leuchttürme, wie z.B. das Deutsche Zentrum für Lungenforschung“ inzwischen entstanden, ihr Licht erreicht aber weite Landstriche der Republik nicht. fazit: Volkskrankheiten sind und bleiben eine Herausforderung an uns alle, aber bitte nicht allein der Kosten wegen! Das Ziel, dass eines Tages COPD, Asthma und Lungenkrebs keine Volkssondern nur noch Krankheiten sind, scheint bei oberflächiger Betrachtung unerreichbar, aber wer zu einem sportlichen Wettkampf erst gar nicht antritt, hat in jedem Fall verloren! Prof. Dr. med. Harald Morr, Weilburg Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung e.V. COPD oder Asthma? Zwei unterschiedliche Lungenerkrankungen einleitung Das Asthma bronchiale und die COPD (chronische Bronchitis mit Atemwegsverengung/Atemwegsobstruktion) sind zwei völlig verschiedene Erkrankungen, die sich trotz ähnlicher Symptome (z. B. Luftnot) hinsichtlich der Ursachen, des Verlaufs und der Prognose unterscheiden (Tab. 1). Die bei diesen Erkrankungen eingesetzten Medikamente sind zwar zum großen Teil identisch, wirken aber unterschiedlich und werden daher in einer unterschiedlichen Reihenfolge eingesetzt. Die genaue Unterscheidung zwischen dem Asthma und der COPD ist daher außerordentlich wichtig. unterschiede in den ursachen Das Asthma ist eine durch eine Allergie und/oder durch eine genetische „Empfänglichkeit“ ausgelöste Erkrankung der Atemwege. Allergene, wie z. B. Pollen, oder auch unspezifische Reize, wie Zigarettenrauch, physische Belastung (z. B. Joggen) oder kalte Luft können bei den Betroffenen einen Asthmaanfall auslösen. Die COPD wird dagegen fast immer durch eine jahrelange bis jahrzehntelange aktive, aber auch passive Exposition gegenüber Zigarettenrauch verursacht, wobei aber nur ein Teil der Raucher eine solche Erkrankung entwickelt. In Entwicklungsländern prädisponiert neben dem Zigarettenrauchen auch die Exposition gegenüber Verbrennungsdämpfen in Hütten, in denen z. B. mit offenem Feuer gekocht wird zur COPD. unterschiede in den symptomen Typisch ist beim Asthma der Wechsel zwischen völlig beschwerdefreien Intervallen und plötzlich auftretenden Atemnotanfällen. Nur in schweren Fällen besteht auch in den anfallsfreien Intervallen eine mehr oder weniger chronische Atemnotsituation und eine entsprechende Einschränkung im täglichen Leben. Wenn ein Asthmatiker Auswurf abhustet, dann ist dieser meistens klar und von zäher Konsistenz. Bei der COPD besteht dagegen meistens lang bevor die Erkrankung subjektiv erspürt wird die Zeichen einer chronischen Bronchitis, die durch einen chronischen Husten mit vor allem morgendlichen Auswurf charakterisiert ist. Diese Symptome sind Ausdruck der permanenten Schadstoffexposition sowie der dadurch verursachten chronischen bronchialen Entzündungsreaktion. Diese Bronchitis bahnt die Atemwegsobstruktion (Verengung der Atemwege), die aber von den Betroffenen zu Beginn der Erkrankung kaum oder gar nicht wahrgenommen werden. Der Grund liegt darin, dass sich die Patienten an diese Einschränkung z. B. durch Vermeidung physischer Belastungssituationen wie Sport, adaptieren. Die chronische Luftnot ist aber meist schon Ausdruck einer fixierten, d.h. therapeutisch nur schlecht beeinflussbaren Lungenfunktionseinschränkung. Fatalerweise hat die COPD einen im Regelfall chronisch fortschreitenden Verlauf, während ein frühzeitig und gut behandeltes Asthma nicht weiter fortschreitet und in den allermeisten Fällen ein normales Leben ermöglicht. Bei beiden Erkrankungen kann es zu akuten Notfällen, den s.g. Exazerbationen, kommen. Bronchiale Infekte sind dabei insbesondere bei der COPD häufig Auslöser, wobei die Patienten bei einem Befall mit krankmachenden Bakterien über eine gelb- bis gelb-gründlichen Verfärbung des dann auch meist zähen Auswurfs klagen. unterschiede in der Diagnostik Beide Erkrankungen werden durch eine klinische Untersuchung und mittels einer Lungenfunktionsprü fung diagnostiziert. Das Ergebniss dieses Tests und die Erkrankungshistorie ermöglicht dem Arzt in den meisten Fällen eine Unterscheidung zwischen beiden. Eventuell würde 08/2012 5 Parameter Alter bei Erstdiagnose Zigarettenrauchen Allergie Atemnotbeschwerden Verlauf Atemwegsobstruktion Asthma Häufig Erkrankungsbeginn im Kindes- und Jugendalter, aber Meiste jenseits der 5. auch mittleres Lebensdekade Erwachsenenalter möglich Nicht häufiger als Durchschnittsbevölkerung. Nicht Asthma-verursachend Häufig (bis 80% aller Fälle) Sekundärveränderungen Direkter Kausalzusammenhang, Nichtraucher sind selten Selten In der Regel anfallsartig (auch Meist chronisch. Akute nachts oder bei Verschlechterungen Belastungssituationen) mit be(Exazerbationen) kommen vor schwerdefreien Intervallen Variabel Chronisch progredient Variabel mit Normalbefunden Chronische Einschränkung. im Intervall. Gutes Eingeschränktes Ansprechen Ansprechen auf bronchialerauf Medikamente weiternde Medikamente Bronchiale Empfindlichkeit Typisches Charakteristikum Wirkung inhalativer Kortisonpräparate COPD Kein oder kaum Effekt auf die Lungenfunktion. Wirkt exazerbationssenkend Sehr selten Untypisch Überblähung der Lunge (Lungenemphysem), Belastung des rechten Herzens (cor pulmonale) Tab. 1: Unterscheidung Asthma und COPD (Atemwegsobstruktion = Verengung der Atemwege). Bronchiale Empfindlichkeit = Verschlechterung der Lungenfunktion mit Atemnot durch inhalative Reize man bei entsprechendem Verdacht beim Asthma noch einen Allergietest und bei der COPD zur Abgrenzung anderer Erkrankungen spezielle Untersuchungen (z.B. das Herz betreffend) anschließen. unterschiede in der therapie Gemeinsam sind beiden Erkrankungen der Einsatz der bronchialerweiternden Medikamente (Bronchodilatatoren). Es stehen kurzwirksame Präparate für den Notfall zur Verfügung, nämlich die s.g. ß2Mimetika (z. B. Fenoterol, Salbutamol, Fenoterol, Terbutalin) und das Ipratropiumbromid. Für die Daueranwendung gibt es die langwirksamen ß26 Deutsche Lungenstiftung Mimetika (z. B. mit der 12 h–Wirksamkeit Formoterol und Salmeterol, mit einer 24 h–Wirksamkeit Indacaterol) und langwirksame Anticholinergika (mit 24 h-Wirksamkeit Tiotropium und Glycopyrronium sowie mit 12 h–Wirksamkeit Aclidinium). Es gibt im Therapievergleich zwischen Asthma und COPD zwei wichtig Dinge zu beachten: a) Während bei der COPD jedes dieser Medikamente alleine verabreicht werden kann, müssen beim Asthma Formoterol und Salmeterol immer mit einem inhaltiven Kortison-haltigen Präparat (ICS, z. B. Budesonid, Beclometason, Fluticason) kombiniert werden. b) sind Tiotropium, Glycopyrroni- um, Aclidinium und Indacaterol nicht für das Asthma zugelassen. Die Zulassung für Tiotropium wird aber Ende 2013 für die Asthmatherapie erwartet. Auch das meist oral verabreichte Theophyllin ist ein oral und intervenös verbreichbarer Bronchodilatator, der aber viele unerwünschte Nebeneffekte hat und der deswegen sowohl beim Asthma als auch bei der COPD als Mittel der dritten Wahl gilt. Mit einem ICS lässt sich sehr gut die bronchiale Entzündung beim Asthma, nicht jedoch bei der COPD behandeln, weswegen diese Präparategruppe beim Asthma als primäres Langzeittherapeutikum eingesetzt werden muss. Bei COPD-Patienten verändert sich die Lungenfunktion unter einer ICS Therapie kaum, allerdings lässt sich die Rate an akuten Notfällen reduzieren. Somit sind ICS bei häufig exazerbierenden Patienten nicht aber bei den leichteren und stabilen Erkrankungsformen sinnvoll. Weitere die bronchiale und allergische Entzündung hemmende Medikamente sind Montelukast als Tablette und Omalizumab als Spritze zur subkutanen Applikation. Beide sind nur für die Asthmatherapie zugelassen. Umgekehrt ist das oral verabreichte Roflumilast, eine ebenfalls antientzündliche Substanz, nur für die COPD-Behandlung erlaubt. Anwendung und therapieziele Die Standardapplikationsform beider Erkrankungen ist die inhalative Therapie. Manche Medikamente sind aber als Tablette oder im Fall von Omalizumab als Spritze unter die Haut (subkutan) zu geben. Im Notfall können viele, jedoch nicht alle auch intravenös verabreicht werden. In beiden Erkrankungen werden diese Medikamente in Stufen eskaliert bzw. bei Befundbesserung auch deeskaliert. Je größer der Schweregrad, desto mehr Medikamente und höhere Dosierungen müssen gegeben werden. Ziel ist letztendlich bei beiden die Erreichung eines stabilen Erkrankungsstadiums und damit die Verhinderung akuter Notfallsituationen. Zudem sollen die Therapeutika die Lebensqualität und die Lungenfunktion verbessern helfen, denn eine Heilung ist sowohl beim Asthma als auch bei der COPD nicht möglich. nicht-pharmakologische therapien Sehr schwere Erkrankungsformen, bei denen es zu einer Sauersoffunterversorgung des Blutes gekommen ist, profitieren von einer Langzeitsauerstofftherapie, die 16 Stunden und mehr pro Tag angewendet werden muss. Eine Atemmuskelschwäche mit Anstieg des Körper-Kohlendioxids, lässt sich durch eine Maskenbeatmung, die z. B. nachts zu Hause durchgeführt werden kann, behandeln. Diese Therapieformen werden meist bei schwerkranken COPD-Patienten eingesetzt. Ergänzt werden alle diese Therapiemaßnahmen in Abhängigkeit von dem Erkrankungsschweregrad und vom Erkrankungstyp durch rehabilitative Maßnahmen inkl. Lungensport, einer Raucherentwöhnung (betrifft nicht nur die COPD !), Schulungen der Patienten und ggf. auch ihren Angehörigen sowie krankengymnastischen Atemübungen. fazit Beim Asthma und der COPD handelt es sich um grundverschiedene Erkrankungen, für die umfangreiche Therapien zur Verfügung stehen, die je nach Erkrankungstyp und –schwere z.T. unterschiedlich eingesetzt werden. Zudem sind die unterschiedlichen Medikamentenzulassungen und Applikationsformen zu beachten. Fortgeschrittene Erkrankungsstadien gehören in die fachärztliche Versorgung, da die dann zur Anwendung kommenden Behandlungsoptionen auch für den Arzt herausfordernd sind und eine differenzierte Diagnostik und Patientenkontrolle erforderlich machen. Prof. Dr. med. Adrian Gillissen Direktor der Klinik für Lungen- und Bronchialmedizin Klinikum Kassel Stellv. Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung e.V. 07/2013 7 Chirurgische und endoskopische Volumenreduktion zur Behandlung des lungenemphysems einführung Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine Volkserkrankung und wird zahlenmäßig in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Die Therapiemöglichkeiten in fortgeschrittenen Stadien sind limitiert, der Therapiebedarf jedoch sehr groß. Das Lungenemphysem sowie die chronische Bronchitis mit Verengung (Obstruktion) der Atemwege sind die beiden wesentlichen klinischen Bilder der COPD. Während der Phänotyp des chronischen Bronchitikers von Husten und Auswurf charakterisiert ist, ist der Phänotyp des Emphysematikers klinisch charakterisiert durch Kachexie und Atemnot. Ausgelöst wird die COPD mehrheitlich durch die langfristige Inhalation von Schadstoffen. In Deutschland ist dies in erster Linie der Zigarettenrauch. Der Volksmund bezeichnet die COPD daher auch häufig als Raucherlunge. Durch die andauernde Schadstoffinhalation wird eine chronische Entzündung in der Lunge unterhalten, die schließlich zur irreversiblen Schädigung des Organs führt. Die Erkrankung äußert sich im fortgeschrittenen Stadium durch schwere Atemnot und Belastungsintoleranz. Heute verfügbare, herkömmliche Standard-Therapien können diese Beschwerden oft nur ungenügend lindern. Im Bereich der Endoskopie werden gegenwärtig neue Therapieoptionen für diese im Alltag schwer beeinträchtigten Patienten entwickelt. Während die gesunde Lunge mit Ihren Millionen Alveolen problemlos den Gasaustausch des Organismus sicherstellt, kann dies die emphysemerkrankte Lunge kaum oder 8 Deutsche Lungenstiftung nicht mehr leisten. Durch die chronische Entzündung bei der COPD werden die Trennwände der Alveolen zerstört und es entstehen größere Blasen. Diese werden bei einem schweren Emphysem in der Computertomographie der Lunge sichtbar. Die Zerstörung der winzigen Alveolen hat zwei wichtige Folgen. Einerseits verkleinert sich die Oberfläche für die Sauerstoffaufnahme, denn einige große Blasen haben eine kleinere Oberfläche als viele winzige Alveolen. Der Sauerstoff, der durch die Einatmung in die Lunge gelangt, kann nicht mehr so effektiv in das Blut übertreten. Das Blut, das die Lunge verlässt, hat folglich einen verringerten Sauerstoffgehalt. Im Körper entsteht dadurch ein Sauerstoffmangel. Beim Lungenemphysem ist die Atemnot somit verursacht durch die Abnahme der Gasaustauschfläche, was in der Blutgasanalyse durch einen verminderten Sauerstoffgehalt (Hypoxämie) fassbar ist. Zum anderen verliert das Lungengewebe seine elastischen Rückstellkräfte, es wird schlaff. Die kleinen Bronchien werden durch elastische Fasern nicht mehr ausreichend aufgespannt. Sie kollabieren frühzeitig, lange bevor die Ausatmung beendet ist. Es bleibt so „gefesselte“ Luft in der Lunge zurück, die dann nicht mehr ausgeatmet werden kann. Dies begünstigt wiederum die Bildung von größeren Emphysemblasen. Die Lunge überbläht dauerhaft. Auch diese pulmonale Überblähung führt zu Atemnot. Das Zwerchfell als wichtigster Atemmuskel steht beim Gesunden kuppelförmig unter der Lunge. Durch Anspannung des Muskels bei der Einatmung flacht die Kuppel ab, die Lunge wird dadurch nach unten gezogen. Beim Emphysem wird das Zwerchfell jedoch durch die Überblähung nach unten gedrückt und verliert seine günstige Kuppelform. Dadurch kann das Zwerchfell bei der Einatmung kaum noch Kraft entfalten. Bei der Überblähung wird die Atemnot somit zusätzlich durch eine ungünstige Atemmechanik (horizontal stehende Rippen, tief stehende, abgeflachte Zwerchfelle) verursacht. Es kommt, zunächst unter Belastung, später auch in Ruhe, zu ineffektiver Umsetzung von Atemmuskelkraft in Ventilation und damit vermehrter Atemarbeit. Die vermehrte Atemarbeit wird vom Patienten als Atemnot wahrgenommen. Bei zusätzlich auftretender Gewichtsabnahme verschärft sich diese ungünstige Bilanz von Atemanstrengungen und Ventilation. Vom Emphysem betroffene Patienten leiden infolge dieser krankhaften Veränderungen an Atemnot, die in den anfänglichen Stadien der Erkrankung nur bei stärkeren Belastungen auftritt. Mit zunehmender Schwere der Erkrankung kann aber auch bereits bei Alltagsaktivitäten und schließlich in Ruhe Atemnot auftreten. Die Erkrankung kann so zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität bis hin zur Invalidität führen. Die wichtigste therapeutische Maßnahme gegen das Emphysem ist vor allem die Beendigung schädlicher Einflüsse für die Lunge. In der Regel heißt das strikte Nikotinkarenz. Weitere Therapiemöglichkeiten umfassen die inhalativen Stufentherapie mit Bronchodilatatoren und Steroiden, körperliches Training und Rehabilitation. Langzeitsauerstofftherapie (wenn mehr als 16 h pro Tag verwendet), Ernährungsintervention und, unter speziellen Voraussetzungen, die Heimbeatmung können die Lebensqualität und zum Teil die Prognose verbessern. Trotz dieser Therapieoptionen bleiben Patienten jedoch teilweise in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung erheblich symptomatisch. Diese Symptomatik mündet in eine Abwärtsspirale, denn die Luftnot führt zu kör- perlicher Inaktivität und Dekonditionierung, was über eine Verminderung der körperlichen Belastbarkeit wiederum zu Luftnot bei Belastung führt. Somit muss ein wichtiges Therapieziel über Abnahme der Überblähung der Lunge zu Dyspnoereduktion und so zu verbesserter Belastbarkeit zu führen sein. Chirurgische therapie Infolge dieser Überlegungen wurde bereits in den 50er Jahren durch Brantigan und Müller die chirurgische Volumenreduktion entwickelt. Lungenvolumenreduktion zielt darauf ab, die typische Überblähung der Lunge beim fortgeschrittenen Lungenemphysem zu vermindern. Zusätzlich wird durch die Reduktion des funktionslosen Gewebes die Luft wieder vermehrt in gesunde Bereiche der Lunge geleitet. Somit verfügt die Chirurgie über einen sehr effektiven Ansatz um diesen Patienten zu helfen. Eine hohe peri- und postoperative Mortalität in einigen Institutionen führte jedoch dazu, dass sich dieses Verfahren trotz positiver funktioneller Ergebnisse nicht verbreitete. In den 90er Jahren wurde die chirurgische Lungenvolumenreduktion erneut in einer großen klinischen Studie untersucht. Die NETT-Studie (National Emphysema Treatment Trial), eine randomisierte multizentrische USamerikanische Studie, verglich die chirurgische Lungenvolumenreduktion mit der alleinigen medikamentösen Therapie an mehr als 1200 Patienten. Bei ausgewählten Emphysempatienten zeigte sich nach der Lungenvolumenreduktion eine Verbesserung der Lungenfunktion und der Lebensqualität über die folgenden zwei Jahre. Die Gruppe der operierten Patienten wies jedoch eine höhere 90-TageMortalität auf, die in erfahrenen Zentren mit exzellenter Infrastruktur in der Größenordnung von 5% liegt. Nichtsdestotrotz ist der chirurgische Ansatz für ausgewählte Patienten, die in erfahrenen Zentren operiert werden, eine wichtige Option zur Behandlung des Emphysems. 07/2013 9 endoskopische therapie Um die Morbidität und Mortalität zu reduzieren, wurden minimal-invasive Verfahren entwickelt. Bei diesen werden durch einen minimal-invasiven bronchoskopischen Ansatz die am schwersten geschädigten Teile des Lungenparenchyms von der Ventilation abgeschnitten. Das Ziel der Prozedur ist es, die erkrankten Lungenareale zu komprimieren, um es den gesünderen Teilen der Lunge zu ermöglichen wieder besser zu arbeiten. nicht blockierende Verfahren Bei diesem Verfahren zur Lungenvolumenreduktion werden bronchoskopisch Nitinolspiralen (sog. Coils; Abb. 1A) mit "Gedächtnisstruktur" mit einem Führungskatheter in die erkrankten Anteile der Lunge eingeführt, die das Lungenvolumen verkleinern. Sobald der Katheter entfernt wird, zieht sich die Spirale in ihre ursprüngliche Form zusammen und verändert dadurch die Lungenarchitektur um so die erkrankten emphsematösen Anteile im Volumen zu verringern und die Elastizität in der erkrankten Lunge zu verbessern. Das Verfahren ist ebenfalls reversibel (d.h. wieder aufhebbar), komplikationsarm und eignet sich besonders gut beim Vorliegen von kollateraler Ventilation. Auch die Behandlung mit Coils hat positive Studienergebnisse hinsichtlich Lungenfunktion, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität erbringen können. Blockierende Verfahren Hier handelt es sich um Ventile (Abb. 1 B), die sich während der Einatmung verschließen und bei der Ausatmung Luft entweichen lassen. Der Unterschied zwischen dem eingeatmeten und dem ausgeatmeten Volumen soll zu einer Verkleinerung des erkrankten Lungengebietes führen. Die Ventile können über ein flexibles Bronchoskop eingebracht werden. Da die Ventile entfernt werden können, spricht man von reversiblen (d.h. wieder 10 Deutsche Lungenstiftung aufhebbaren) blockierenden Verfahren. Unter Kollateralventilation versteht man eine in der Regel krankhafte Verbindung zwischen Lungenstrukturen, die ansonsten aufgrund normaler anatomischer Gegebenheiten voneinander getrennt sind. Ist eine kollaterale Ventilation in größerem Ausmaß vorhanden, so führt die Belüftung eines durch ein Ventil verlegten Lungenareals dazu, dass sich keine Verminderung der Lungenüberblähung entwickeln kann. In diesem Fall besteht die Möglichkeit durch nicht blockierende Verfahren eine Volumenreduktion herbeizuführen. Durch die Ventilimplantation bildet sich im günstigsten Fall eine Atelektase des behandelten Areals. Neuere Daten zeigen, dass nur die Patienten funktionell profitierten, bei denen eine röntgenologisch sichtbare Lungenvolumenreduktion nachweisbar ist. Bei diesen verbesserte sich die Lungenfunktion, gemessen am FEV1 signifikant. Bei ventilversorgten Patienten, bei denen eine Lungenvolumenreduktion nicht erreicht werden konnte, bzw. den Kontrollen verbesserte sich auch die Lungenfunktion nicht. Dieser Effekt konnte über den Beobachtungszeitraum von 12 Monaten etabliert werden. Sofern der Behandler feststellt, dass keine Kollateralventilation besteht und ein hohes Maß an Überblähung vorliegt, besteht ein relativ hohes Risiko für einen Pneumothorax (Luftansammlung zwischen Lunge und Rippenfell). Der Pneumothorax kann in bis zu 60% der Fälle auftreten und muss in den meisten Fällen durch eine Thoraxdrainage versorgt werden. Eine beidseitige Behandlung mit Ventilen kann nach unserer Erfahrung bei geeigneten Patienten sicher und effektiv durchgeführt werden (Abb. 2 A + B). Andere Verfahren, wie die Thermoablation mit Wasserdampf oder mit Gewebskleber (AeriSeal) haben bislang keine weite Verbreitung gefunden, wenngleich auch hier teilweise positive Berichte vorliegen. fazit Die Bewertung der verschiedenen endoskopischen Verfahren ist momentan in der Diskussion, da endoskopisch eine effektive Lungenvolumenreduktion nicht in jedem Fall gelingt und valide prädiktive Faktoren für einen Benefit des Patienten im Falle des endoskopischen Vorgehens noch nicht etabliert sind. Randomisierte klinische Studiendaten existieren bisher publiziert nur für die endoskopische Lungenvolumereduktion durch Ventilimplantation. Insgesamt lässt sich sagen, dass ausgewählte Patienten durchaus von einer Lungenvolumenreduktion profitieren. Die Entscheidung ob dies chirurgisch oder endoskopisch erfolgen sollte, wird am besten interdisziplinär in einem Zentrum mit der Möglichkeit beider Methoden getroffen. Abbildung 2: Radiologischer Zustand vor (A) und im Verlauf 6 Monate nach Behandlung der zweiten Seite im Rahmen einer beidseitigen endoskopischen Lungenvolumenreduktion bei einer 48-jährigen Patientin. Die 6Minuten Gehstrecke nahm von 126 m vor den Eingriffen auf aktuell 241 m zu. Die Patientin hatte postinterventionell jeweils einen Pneumothorax. Dieser konnte durch Thoraxdrainagen saniert werden. Dr. med. Philipp M. Lepper Klinik für Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar Abbildung 1: Nitinol-Coil (A) zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion bei kollateralventilationspos. Patienten. Die Coils werden unter Durchleuchtung mit einem Einführkatheter eingebracht. (B) Ventil (Zephyr, Fa. PulmonX) zur endoskopischen Volumenreduktion bei kollateralventilationsneg. Patienten. PD Dr. Frank Langer Klinik für Thorax- und Herz-Gefäß-Chirurgie Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schäfers Direktor der Klinik für Thorax- und Herz-Gefäß-Chirurgie Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. R. Bals Direktor der Klinik für Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin Universitätsklinken des Saarlandes, Homburg/Saar 07/2013 11 Doktorandenpreis 2013 verliehen im rahmen des 54. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in hannover wurde am 20. märz 2013 der Doktorandenpreis der Deutschen lungenstiftung verliehen. Der Preis wird jährlich von der Firma Boehringer Ingelheim gesponsert und war in diesem Jahr mit 6000 Euro dotiert. Der Preis für die beste klinische Arbeit wurde geteilt. Ausgezeichnet wurden: Frau elena matrosovich, Nürnberg, für die beste klinische Arbeit: "Einfluss der Zielvolumenfunkti- on bei der nichtinvasiven Prositivdruck-Beatmung auf die Schlafqualität". Herr Benjamin waschki, Deggendorf, für die beste klinische Arbeit: "Körperliche Inaktivität ist der stärkste Prädikator für die Mortalität von Patienten mit COPD. Eine prospektive Kohorten-Studie". Der Preis für die beste experimentelle Arbeit wurde verliehen an Frau Dr. rer. nat. helen martin, Mainz,: "Evaluation eines humanisierten Mausmodels der allergischen Atemwegsentzündung". Eine Zusammenfassung der Arbeiten lesen Sie nachfolgend. Von links: Prof. Heinrich Worth, Dr. Thomas Glaab (Boehringer Ingelheim), Benjamin Waschki, Elena Matrosovich, Dr. rer. nat. Helen Meyer-Martin, Prof. Harald Morr, Prof. Ulrich Costabel 12 Deutsche Lungenstiftung Elena Matrosovich einfluss der Zielvolumenfunktion bei der nicht-invasiven PositivdruckBeatmung auf die schlafqualität Das respiratorische System besteht aus zwei Kompartimenten – der Lunge, die dem Gasaustausch dient, und der Atempumpe, die für die Ventilation verantwortlich ist. Einschränkungen der Atempumpe führen zu einer Ventilationsstörung mit einer gleichzeitigen Hypoxämie (Absenkung der Sauerstoffsättigung) und Hyperkapnie (Anstieg des Kohlenstoffdioxidgehaltes im Blut). Nur die Einleitung einer mechanischen Ventilation kann die Atempumpe entlasten und den Abtransport von Kohlenstoffdioxid (CO2) unterstützen. Bei einer nicht-invasiven Positivdruck-Beatmung (NPPV) wird die Lunge mechanisch von einem Respirator ventiliert, wobei der Beatmungszugang in Form einer Maske außerhalb des menschlichen Körpers liegt. Die NPPV kann druck- oder volumenkontrolliert verabreicht werden. Ein neuer Zusatzmodus, das Zielvolumen, kombiniert die druck- und volumenkontrollierten Modi und ermöglicht den Druck innerhalb von festgestellten Grenzen zu variieren, um ein vorgegebenes Zielvolumen zu erreichen. Das vorgegebene Zielvolumen wird dabei mithilfe eines Pneumotachographen, der im Respirator integriert ist, kalkuliert. Die chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) ist die häufigste Erkrankung der Atmungsorgane und die vierthäufigste Todesursache weltweit. Allein in Deutschland sind mehr als sechs Millionen Menschen von dieser Krankheit betroffen. Im Endstadium der COPD spielt die Erschöpfung der Atempumpe eine wichtige Rolle und die Einleitung einer NPPV-Therapie führt bei diesen Patienten zu einer Verbesserung der Blutgase und der Lebensqualität und ist mit einer geringeren Häufigkeit an Krankenhauseinweisungen aufgrund von Exazerbationen vergesellschaftet. Im außerklinischen Bereich wird die NPPV meist nachts durchgeführt, um den Alltag der Patienten möglichst wenig einzuschränken. Der Schlaf bei COPD-Patienten ist aufgrund von nächtlichen Sättigungsabfällen und vermehrten Schlafunterbrechungen gestört. Einige Studien untersuchten NPPV mit Zielvolumen bei verschiedenen Kollektiven und zeigten oft eine Gleichwertigkeit oder sogar eine Verbesserung des Gasaustausches im Vergleich zu einer konventionellen NPPV ohne Zielvolumen. Die wenigen Studien, welche den Schlaf unter einer NPPV mit Zielvolumen untersucht haben, zeigten jedoch stark widersprüchliche Ergebnisse, sodass weiterhin unklar bleibt, welche Wirkung die NPPV mit Zielvolumen auf die Schlafqualität hat. Das Ziel der vorliegenden Studie war, den Einfluss der NPPV mit Zielvolumen auf die Schlafqualität, den Gasaustausch und auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei stabil hyperkapnischen COPD-Patienten objektiv zu untersuchen. In die Studie wurden Patienten eingeschlossen, welche bereits vor Studieneinschluss mit einer konventionellen NPPV therapiert wurden. In drei aufeinanderfolgenden Nächten wurden die Patienten mit verschiedenen NPPVEinstellungen ventiliert. In der ersten Studiennacht erfolgte eine Messung des Gasaustausches, der Lebensqualität und der Schlafqualität (mithilfe einer Polysomnographie) unter den gewohnten NPPV-Einstellungen ohne Zielvolumen. In den zwei darauffolgenden Nächten wurden die Patienten mit zwei verschiedenen Zielvolumina beatmet. In allen Nächten wurden die CO2-Werte transkutan ermittelt und die Patienten wurden mit den Einstellungen der Nacht, in der der CO2Mittelwert am niedrigsten, und somit der Gasaustausch am besten, war, entlassen. In einem zweiten Aufenthalt nach drei Monaten außerklinischer Beatmung erfolgte eine Kontrolluntersuchung, in der die Schlafqualität, der Gasaustausch und die Lebensqualität erneut evaluiert wurden. Nach drei Monaten außerklinischer Beatmung zeigte die NPPV mit Zielvolumen keinen Unterschied zur konventionellen NPPV in ihrer Wirkung auf die Schlafqualität. Auch der Einfluss auf den Gasaustausch und das subjektive Befinden der Patienten haben sich unter den beiden Einstellungen nicht unterschieden. Die vorliegende Studie ist die erste Studie, welche die Wirkung von zusätzlichem Zielvolumen bei Patienten mit COPD nach einer längeren 07/2013 13 Phase der außerklinischen Beatmung untersucht hat. Diese Studie konnte nachweisen, dass der neue Therapieansatz keine Verschlechterung, aber auch keine Verbesserung zur konventionellen NPPV bietet. Schlussfolgernd zeigte der Einsatz des zusätzlichen Zielvolumens bei der NPPV-Therapie in der vorliegenden Untersuchung bei COPD-Patienten mit chronisch ventilatorischer Insuffizienz keinen Vorteil. Benjamin Waschki Körperliche inaktivität ist der stärkste Prädiktor für die mortalität von Patienten mit COPD: eine prospektive Kohorten-studie Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (engl.: „chronic obstructive pulmonary disease“; kurz: COPD) ist eine bedeutsame und in ihrer Häufigkeit deutlich zunehmende Erkrankung weltweit. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge wird die COPD im Jahre 2020 die dritthäufigste zum Tode führende Erkrankung weltweit sein. Die Erkrankung wird hervorgerufen durch eine Inhalation von schädigenden Gasen und Partikeln. Dies ist in den meisten Fällen der inhalierte Zigarettenrauch, in Ländern der dritten Welt kommen jedoch auch schlechte Umweltbedingungen als Ursache hinzu. Die Erkrankung führt zu einer Verengung der Atemwege und zu einem Abbau der Lungenbläschen. COPD ist jedoch nicht nur eine Erkrankung der Lunge. Begleiterkrankungen, wie zum Beispiel Herz- und Gefäßerkrankungen, Osteoporose, Muskelabbau, depressive Verstimmungen und Angstzustände aufgrund der Luftnot, sind häufig und tragen dazu bei, dass mitunter die Lebensqualität und die körperliche Aktivität im Alltag, die nicht nur Sport, sondern jegliche Bewegung im häuslichen Umfeld umfasst, sehr eingeschränkt sind. In dieser Dissertation wurden die körperliche Aktivität und die Begleiterkrankungen von 170 Patienten mit COPD umfassend untersucht. Die körperliche Aktivität im häuslichen Umfeld wurde mit einem Multisensor-Armband, der auch ei- 14 Deutsche Lungenstiftung nen Bewegungsmesser (einen so genannten Accelerometer) beeinhaltet, erfasst. Die Patienten wurden nach den Untersuchungen über einen Zeitraum von 4 Jahren weiter beobachtet. Die Untersuchung ergab, dass die in dieser Zeit Verstorbenen, verglichen mit den Überlebenden, zu Studienbeginn eine signifikant schlechtere Lungenfunktion, reduzierte körperliche Aktivität, geringere körperliche Belastbarkeit, einen schlechteren Ernährungs- und Muskelstatus, beeinträchtigte Rechtsherzfunktion, Hinweise auf Gefäßverkalkungen mit schlechterer Durchblutung der Beine (die so genannte Schaufensterkrankheit), höhere Blutspiegel eines Fettstoffwechselsteuernden Hormons (Adiponektin), höhergradigere Luftnot und schlechtere Lebensqualität aufwiesen. Insbesondere die körperliche Aktivität wies die stärkste statistische Aussagekraft in Bezug auf das Überleben auf. Es konnte gezeigt werden, dass Patienten, die rund 2000 Schritte pro Tag weniger gingen, ein doppelt so hohes Risiko hatten, nach vier Jahren zu versterben. Diese Untersuchung, die bereits in der amerikanischen Fachzeitschrift CHEST veröffentlicht wurde (Waschki et al, 2011, Chest 140: 331-42), konnte erstmals die herausragende Bedeutung der körperlichen Aktivität im häuslichen Umfeld in Bezug auf das Überleben von Patienten mit COPD zeigen. Die Ergebnisse bestätigen die gegenwärtige Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der COPD, die regelmäßige körperliche Aktivität als elementare therapeutische Maßnahme für Patienten mit COPD aller Schweregrade ansieht. Auch die prognostische Bedeutung der Fettgewebshormone und der Durchblutungsstörung der Beine machen deutlich, dass zukünftig nicht nur die Schwere der Lungenerkrankung alleine den Arzt in seiner Einschätzung der Krankheitsschwere leiten sollte. Abschließend möchte ich mich ausdrücklich bei allen Patienten bedanken, die an der Untersuchung teilgenommen haben und so die Gewinnung dieser wichtigen Erkenntnisse ermöglicht haben. Desweiteren möchte ich mich bei der Deutschen Lungenstiftung bedanken. Der Doktorandenpreis ist für mich ein weiterer Anreiz, mich auch zukünftig wissenschaftlichen Fragen zu widmen, um die klinische Versorgung im Alltag zu verbessern. Dr. rer. nat. Helen Martin evaluation eines neuartigen mausmodells der allergischen Atemwegsentzündung Seit vielen Jahren steigt die Zahl der Patienten, die unter allergischen Erkrankungen wie Asthma bronchiale oder Heuschnupfen leiden, beunruhigend an. Als Ursache für die Allergieproblematik werden verschiedene Ansätze diskutiert. Beispielsweise kommen hohe Hygienestandards unserer zivilisierten Gesellschaft oder auch die zunehmende Umweltverschmutzung als Faktoren für das gesteigerte Krankheitsaufkommen in Betracht. Die Allergie ist durch eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen einen eigentlich harmlosen Stoff aus der Umwelt, dem sogenannten Allergen charakterisiert. Anstatt das Allergen zu tolerieren, reagiert der Körper mit Abwehrreaktionen, welche zu den typischen allergischen Symptomen führen. Die gängigen Therapien, die für die Behandlung allergischer Erkrankungen eingesetzt werden, lindern zwar die Symptome, die Erkrankung bleibt dabei aber bestehen – eine Heilung erfolgt nicht. Deshalb sind Therapieansätze, welche an der fehlenden Toleranz des Körpers gegenüber dem Allergen angreifen von großer Bedeutung und wurden in dieser Dissertation untersucht. Bislang gibt es bereits zahlreiche Mausmodelle, die der Erforschung allergischer Erkrankungen des Menschen dienen. Diese Modelle haben wertvolle Aufschlüsse über Krankheitsmechanismen und sinnvolle Therapieansätze erbracht. Trotzdem sind die Ergebnisse aus diesen reinen Tiermodellen aufgrund artspezifischer Unterschiede zwischen Mensch und Maus nicht uneingeschränkt auf den Menschen übertragbar. Deshalb ist die Entwicklung neuer Modelle notwendig, welche die menschliche Situation besser widerspiegeln. In dieser Dissertation wurde ein fortschrittliches Tiermodell etabliert, das die Untersuchung menschlicher Zellen im lebenden Organismus ermöglicht. Ziel des Modells war es, in Mäusen eine durch menschliche Zellen vermittelte und von Allergenen ausgelöste Entzündung hervorzurufen. Für die Experimente wurden genetisch veränderte Mausstämme verwendet, die ein stark eingeschränktes Immunsystem besitzen. Aufgrund dieser Einschränkung können menschliche Zellen in die Mäuse übertragen werden, ohne dass die Tiere die transferierten Zellen abstoßen. In diese Mäuse wurden menschliche Zellen injiziert. Die humanen Zellen wurden aus dem Blut von Asthmatikern mit einer starken Allergie gegen Birkenpollen isoliert. Zur Kontrolle wurden auch Blutzellen nicht-allergischer Probanden verwendet. Die Blutzellen wurden zusammen mit Birkenallergen in die Mäuse übertragen. Eine Untersuchung der allergischen Entzündung in den Mäusen erfolgte 24 Tage nach Transfer der menschlichen Zellen, nachdem die Atemwege der Mäuse an mehreren Tagen dem Birkenallergen ausgesetzt wurden. Während der Transfer der Blutzellen allergischer Asthmatiker zu einer starken Entzündung in den Lungen der Mäuse führte, konnte nach der Gabe von Zellen nicht-allergischer Probanden trotz Zugabe des Allergens keine Atemwegsentzündung festgestellt werden. Die Entzündung entstand also nur dann, wenn den Mäusen Blutzellen allergischer Patienten verabreicht wurden. Nach der Etablierung wurde das System zur Analyse eines potentiellen Asthma-Medikamentes genutzt. Bei der Substanz handelt es sich um ein Protein, von dem bereits gezeigt wurde, dass es Toleranz auslösen und dadurch Entzündungen hemmen kann. Die Gabe des Proteins führte in dem etablierten Testsystem zu einer Verminderung der Atemwegsentzündung. Dies äußerte sich in einer Aufhebung der Atemwegsüberempfindlichkeit und einer verminderten Entzündung in den Lungen der Mäuse. Weitere Experimente verdeutlichten, dass die anti-entzündliche Wirkung des Proteins von der Anwesenheit toleranzvermittelnder Zellen, sogenannter regulatorischer T-Zellen abhängig war. Diese regulatorischen T-Zellen können beim Menschen Entzündungen hemmen und sind in den für die Humanisierung der Mäuse genutzten menschlichen Blutzellen vorhanden. Diese Ergebnisse sprechen für die Toleranz-Aktivierung als vielversprechenden Ansatz zur Behandlung allergischer Erkrankungen und eröffnen ein fortschrittliches Testsystem zur Analyse neuer Therapieansätze. 07/2013 15 Jubiläums-Benefiz-Golfturnier der Deutschen lungenstiftung Die Deutsche lungenstiftung veranstaltete am 15. Juni das inzwischen 10. Benefiz-Golfturnier im wunderschön gelegenen Golfclub wasserschloss westerwinkel in werne. winkel in Werne ausgetragen, dort, wo seinerzeit die Tradition ihren Anfang nahm. Viele Teilnehmer sind seit dem ersten Jahr fast regelmäßig dabei, doch war auch der ein oder andere neue Mitspieler zu begrüßen. Und so zeichnet sich das Golfturnier mittlerweile durch eine fast familiäre, in jedem Falle aber sehr kameradschaftlichherzliche und harmonische Atmosphäre aus. Ab 9.00 Uhr starteten 18 Flights, die Teilnehmer kamen aus 38 verschiedenen Golfclubs und kämpften um die begehrten Siegerplätze. Der sportlich anspruchsvolle Platz verlangte viel golferisches Können und taktisches Spiel ab. Das 1663 erbaute Schloß bildet die Kulisse der Golfanlage. Die Anlage des 18-Loch-Meisterschaftsplatzes wurde von einem international erfahrenen Golfplatzarchitekten designed und gebaut. Die typische Topographie des Münsterlandes sowie die leichte Modulation innerhalb des Golfgeländes, zahlreiche Wasserhindernisse, recht offene Fairways im Wechsel mit engen Fairways bieten abwechslungsreichen Spielverlauf. Das Benefiz Golfturnier nach 10 Jahren in Folge wurde diesmal im Golfclub Wasserschloss Wester- Die Durchführung der Golfturniere in den letzten 10 Jahren war insgesamt ein sehr wichtiger Beitrag für die Arbeit der Deutschen Lungenstiftung. Es wurden insgesamt Einnahmen von annähernd 80.000 Euro erzielt. Der Termin des Benefiz-Golfturniers 2014 steht bereits fest, 14. Juni 2014, im Golfclub Schloß Braunfels. Die Deutsche Lungenstiftung dankt an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich allen Beteiligten, insbesondere den Sponsoren und Förderern für Ihr Engagement und Ihre Unterstützung. DL 16 Deutsche Lungenstiftung Die Deutsche lungenstiftung und ihr medienpreis Das sind die neuen Gewinnerinnen und Gewinner Von links: Dr. Eckart Roloff, Claudia Hauser, Tim Stinauer, Deike Diening, Johannes Mayer, Prof. Harald Morr Alle zwei Jahre ist die Deutsche lungenstiftung nerhalb von rund drei Stunden genügend Zeit, loff-Preis um die neuen Bewerbungen geht. mit diskutieren und zu begründen, warum und wie- träge zur Pneumologie ausgezeichnet. Diesmal Kriterien für eine Prämierung in Frage kommen. dabei, wenn es beim wilhelm und ingeborg-ro- ihm werden herausragende journalistische Bei- traf man sich in frankfurt/main, um die eingereichten Artikel und sendungen zu sichten und zu bewerten. Da alle Mitglieder der Jury, darunter Prof. Dr. Har- ald Morr und Prof. Dr. Gerhard Siemon, bestens vorbereitet waren und sämtliche 17 Beiträge auf- merksam zur Kenntnis genommen hatten, blieb in- über sehr gute und weniger gute Bewerbungen zu weit sie anhand medizinischer und journalistischer Danach stand die Entscheidung steht fest: Für die Jahre 2011/2012 geht der Wilhelm und Ingeborg Roloff-Preis (WIR-Preis) an vier Journalistinnen und Journalisten in Berlin und Köln. Ausgezeichnet werden damit bemerkenswerte journalistische Beiträge über Lungenkrankheiten in zwei Tageszeitungen und einem TV-Sender. 07/2013 17 Der WIR-Preis wurde jetzt zum neunten Mal aus- kulose. Es wurde vom Rundfunk Berlin-Branden- arztes Dr. med. habil. Wilhelm Roloff (1899-1949) ausgestrahlt. Mayers Film („Tuberkulose – die Seu- gelobt. Stifter sind die vier Söhne des Lungenfach- und dessen Ehefrau Ingeborg Roloff (1909-1996). Koordinator der Jury ist der Medizinjournalist Dr. Eckart Roloff (Bonn), der dem Kuratorium der Lungenstiftung angehört. Er wird in seiner Tätig- keit neben Herrn Morr (Weilburg) und Herrn Sie- mon (Donaustauf) unterstützt durch die Wissen- burg (rbb) produziert und am 25. 5. 2011 erstmals che kehrt zurück“) vermittelt aufgrund umfangrei- cher Recherchen und vieler Interviews mit Patienten und Experten in mehreren Ländern, welche drängenden und bisher ungelösten Probleme das oft wieder diagnostizierte Leiden mit sich bringt. schaftsjournalistin Dr. Karin Henke-Wendt (Eltvil- Die Preise wurden am 20. 3. 2013 bei der Eröff- (München). schen Gesellschaft für Pneumologie und Beat- le) und den Journalistikprofessor Walter Hömberg Der 1. Preis, so die Jury, geht mit einer Zuwendung von 2500 Euro an Claudia hauser und tim stinauer von der Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“. nungspressekonferenz zum 54. Kongress der Deutmungsmedizin in Hannover vergeben. Laudator war Harald Morr in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung. Unter dem Titel „Tür an Tür mit todgeweihten Nachbarn“ berichteten sie sehr kompetent und ein- dringlich über die umstrittenen Wohngemein- schaften, die es in Köln und anderswo für Men- schen gibt, die lange Zeit künstlich beatmet wer- Dr. Eckart Roloff Wochenendbeilage vom 11./12. 8. 2012 wurde er- Deutschen Lungenstiftung e.V. den müssen. Ihr Artikel über zwei Seiten in der gänzt durch ein ausführliches Interview mit dem Lungenfacharzt Prof. Wolfram Windisch vom Klinikum Merheim. Den 2. Preis über 1500 Euro erhält Deike Diening vom „Tagesspiegel“ (Berlin) für ihre sehr ein- drucksvolle Reportage zu einer in Deutschland bis- her einmaligen Operation: Sowohl Mutter wie Vater haben Teile ihrer Lungen ihrem Sohn gespendet und dessen Leben gerettet. Dabei werden alle Be- teiligten sehr gut vorgestellt und die Risiken der extrem komplizierten Eingriffe nicht verschwie- gen. Der Text erschien am 23. 12. 2012 mit der Überschrift „Marius‘ langer Atem“ ganzseitig im „Tagesspiegel“. Einen zusätzlich ausgelobten Sonderpreis über 1000 Euro bekommt Johannes mayer für ein 45minütiges TV-Feature zum Thema Lungentuber- 18 Deutsche Lungenstiftung Kuratoriumsmitglied der Die Gewinner des Kreativwettbewerbes 2013 "Ohne Atmen ist Alles Nichts!" Mit Fotokamera oder Smartphone dem gesunden Atmen auf den Fersen! Von links: Prof. Sybrecht, Frau Matz, Jonte Matz, Steen Hübner, Felix Hanke, Dr. Benecke, Prof. Morr Es sollten alltägliche oder nichtalltägliche Situationen und Momente mit Fotokamera oder Smartphone festgehalten werden, die eindrucksvoll erkennen lassen, wie wichtig gesunde Luft für das Atmen ist. Der Jury (Bild links), bestehend aus dem neu in das Kuratorium der Lungenstiftung gewählten Direktor des Sprengel-Museums Hannover, Prof. Dr. u. Krempel (links) und Prof. Dr. G. w. sybrecht, Vorsitzender des Kuratoriums, fiel die Entscheidung nicht leicht, aus den eingereichten Arbeiten drei Sieger zu ermitteln Die Preise wurden am 20. März 2013 im Rahmen des 54. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. bei der Pressekonferenz in Hannover übergeben. Die ersten drei Gewinner freuten sich über 300, 250 und 150 Euro. Die danach Platzierten erhielten jeweils 100 Euro. 07/2013 19 DIE SIEGER des Kreativwettbewerbes 2013 Jonte Matz, Justus Niemöller, Felix Hanke. Gymnasium am Kattenberge, Buchholz i.d. Nordheide Lehrer: Herr Dr. Benecke Platz 2 Johanna Müller, Vitzthum-Gymnasium, Dresden Lehrerin: Frau Riemer 20 Deutsche Lungenstiftung Platz 3 Franziska Föst, Petrischule, Mühlhausen Lehrerin: Frau Schulze DIE PLÄTZE 4-10 Platz 4 Deutschhaus-Gymnasium, Würzburg markus mehling Platz 5 Hellenstein Gymnasium, Heidenheim Klasse 7b robert mokry Platz 6 Der jährlich stattfindende Kongress “Advances in Pneumology” hat zwei Ziele: Er soll jungen wissenschaftlich tätigen Ärzte und Naturwissenschaftlern vor allem aus Polen und Deutschland ein Forum geben, ihre auf die Pneumologie fokussierten Arbeiten zu präsentieren und diese zu diskutieren. Zudem soll der Kongress die Kooperation von klinisch und wissenschaftlich Tätigen beider Länder fördern, die sich für die Pneumologie in Klinik und Wissenschaft interessieren. Der Kongress wird wechselseitig einmal jährlich entweder in Polen oder einmal in Deutschland durchgeführt. Kongresssprache ist Englisch. Leiter des Scientific Committees ist Prof. Dr. M. Pokorski, Medical Research Center, Opole Universität. Weitere Mitglieder sind Prof. Dr. K. Rasche, Helios Klinikum Wuppertal, Prof. Dr. A. Gillissen, Kassel Medical School, Klinikum Kassel und Dr. T. Zielonka, Universität Warschau. Gymnasium der FES, Lörrach Klasse 7 Juna unnerstall Platz 7 Gymnasium Parsberg Klasse 11 stefanie Braun Platz 8 St. Ursula Gymnasium, Freiburg Klasse 6 Antonia münchenbach Platz 9 Jakob-Friedrich-Schöllkopf Schule, Kirchheim/Teck Klasse WS2a erencem Gül, hasan tintas, ismail selimi, Burak Gül Platz 10 Erzbischöfliches St. Ursula Gymnasium, Brühl Klasse 10 Benedikt Kühn international Conference Advances in Pneumology DL Die letzten Tagungen fanden 2007 in Wuppertal, 2008 in Poznan, 2009 in Leipzig, 2010 in Warschau, 2011 in Bonn und 2012 in Breslau statt. Die nächste Tagung wird vom 25. bis 26. Oktober 2013 in Kassel durchgeführt. Kongresspräsident wird Prof. Dr. A. Gillissen sein, der die Tagung im Auftrag der Deutschen Lungenstiftung durchführen wird. Es werden ca. 150 Teilnehmer aus Polen, Deutschland aber auch Gäste aus Ländern wie der Ukraine, Israel und den USA erwartet. Die Arbeiten werden in einer PubMed gelisteten internationalen Zeitschrift publiziert. Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung haben die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin sowie die Deutsche Atemwegsliga. Die Tagung wird durch die Landesärztekammer Hessen zertifiziert. Weitere Informationen: www.lungenstiftung.de www.pneumology.pl 07/2013 21 Die Deutsche lungenstiftung informiert und klärt auf Patientenveranstaltung anlässlich des Kongresses der DGP in Hannover Damit den Bürgern in Hannover nicht die Puste ausgeht, informierte die Deutsche Lungenstiftung anlässlich des 54. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin auf dem Kröpcke-Platz über Lungenerkrankungen wie Bronchitis und Lungenentzündung bis zu Tuberkulose, Krebs und Allergien und zu den Folgen des Rauchens. Veranschaulicht wurde die Aufklärung über Erkrankungen des Atmungssystems durch ein begehbares Lungenmodell. Annähernd 550 Besucher nahmen dieses Angebot trotz widriger kalter Witterung wahr. Ein 5 Meter langes, 2,50 Meter breites und 2,60 Meter hohes begehbares Lungenmodell informierte über Aufbau und Funktion des Organs und stellte die häufigsten Erkrankungen anschaulich dar. Bei einem Gang durch das Lungenmodell konnte jeder Besucher ganz realistisch sehen, wie eine gesunde Lunge aussieht, welche Veränderungen bestimmte Krankheitsbilder zur Folge haben und welche Konsequenzen sich für die Betroffenen daraus ergeben. Ausgehend vom Zustand einer gesunden Lunge zeigt der Gang durch das Lungenmodell eindrucksvoll, was sich bei verschiedenen Erkrankungen in unserer Lunge tut und wie die Lungenfunktion dadurch zwangsläufig beeinträchtigt wird. Blick auf das Lungenmodell (Das Organmodell wurde von Astellas Pharma GmbH gesponsert, auch an dieser Stelle unseren herzlichen Dank!) 22 Deutsche Lungenstiftung gesteigerte Atmung bei Anstrengung besser durchlüftet und durchblutet wird." Das gesamte Interview können Sie im TV-Lokalsender H1 vom 25.03.2013 (http://webtv.htp.net, Livestream, Mediathek, Stichwort: Deutsche Lungenstiftung) ansehen. Patiententag 2013 Interessenten konnten im LufuMobil die Lungenfunktion überprüfen lassen Ziel des Patiententages war es, der Bevölkerung bewusst zu machen, dass Umwelteinflüsse ein wesentlicher Schädigungsfaktor für die Lunge sein können und jeder aufgerufen ist, auf seine Lunge zu achten. Gesundheit, auch die Lungengesundheit, wird von den meisten Menschen als selbstverständlich angesehen. so Prof. Dr. G. W. Sybrecht (Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Lungenstiftung "Der Bevölkerung ist nicht bewusst, dass die Lunge wie kein anderes Organ die gesamte Umwelt wahrnimmt und dadurch täglich starken Belastungen und Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Bedroht sei die gesunde Lunge durch die Einatmung von übertragbaren Krankheitserregern sowie von Schadstoffen wie Staub, Giftstoffe, Zigarettenrauch, Pollen und Allergenen. "Asthma, COPD, Lungenkrebs und andere Erkrankungen werden durch diese Umwelteinflüsse sehr stark mitbedingt und ausgelöst!“, betont Prof. Sybrecht. Prof. Sybrecht weist darauf hin, dass viele Lungenerkrankungen oder Schädigungen vermieden werden könnten, wenn man auf die Gesundheit der Lunge achtet. Das bedeutet: "Auf saubere Luft achten, also eine mit Schadstoff geschwängerte Luft bewusst vermeiden und bei Symptomen wie Husten, Atemnot, Schleim eine Abklärung durchführen und eine eventuelle Krankheit entsprechend behandeln lassen." Sportliche Betätigung ist ebenfalls eine Empfehlung des Mediziners: "Die Lunge schätzt Bewegung, weil sie durch die Der diesjährige Patiententag im Rahmen des Internistenkongresses fand am Samstag, 6. April, im Wiesbadener Rathaus zur Eröffnung des Internistenkongresses statt. Für die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und die Landeshauptstadt Wiesbaden ist es bereits Tradition, im Rahmen des Internistenkongresses am Auftakttag zum inzwischen siebten Patiententag einzuladen. Dieser fand 2013 am Samstag, 6. April im Rathaus am Schlossplatz statt. Umfassende und verständliche Informationen zu Themen rund um die Innere Medizin wurden angeboten. Dabei ging es nicht nur um die konkreten akuten und chronischen Krankheiten der inneren Organe - also Erkrankungen von Herz, Lunge, Nieren, Blutgefäßen und Magen-Darm-Trakt - sondern auch um die wichtige Frage, wie vielen dieser "Volkskrankheiten" man vorbeugen kann. Auch die Deutsche Lungenstiftung war, wie jedes Jahr, mit einem Informationsstand vertreten und konnte zahlreiche der wichtigsten Fragen von Erkrankten und Angehörigen beantworten und so weiterhelfen. DL 07/2013 23 Kinderärzte und Deutsche lungenstiftung vergeben "Johannes-wenner-Preis" Der von der Deutschen Lungenstiftung zum zweiten Mal gestiftete "Johannes-Wenner-Preis" (Dotation 15.000 €) geht 2013 an Frau PD Dr. Bianca schaub aus dem von Haunerschen Kinderspital München für ihr Forschungsprojekt zum Einfluss epigenetischer Mechanismen bei der Entstehung des Asthma bronchiale im Kindesalter. Das Projekt verspricht ein besseres Verstehen der ersten Anfänge des Asthmas und damit die Möglichkeit einer gezielteren Prävention und invidualisierten Behandlung. DL Das relativ neue Forschungsfeld der Epigenetik befasst sich mit dynamischen Veränderungen von Genen, die auf Tochterzellen vererbt werden, aber nicht von der DNA-Sequenz abhängig sind, nicht von Geburt an bestehen und auch im Lauf des Lebens reversibel sind. Grundlage sind Veränderungen an den Chromosomen, wodurch Abschnitte oder ganze Chromosomen in ihrer Aktivität verändert werden können. Epigenetische Veränderungen können durch verschiedene Prozesse entstehen (DNA-Methylierung oder Modifikation der Histone) und betreffen das Chromatin, das Material, aus dem Chromosomen bestehen. Je nach Veränderung kann die DNA für weitere Regulationsmechanismen und somit wichtige Prozesse im Körper zugängig oder geschlossen sein. Die Epigenetik im Allgemeinen, verschiedene Mechanismen im speziellen und deren Einfluss auf die Immunregulation bei der Entstehung des Asthma bronchiale sind bisher kaum untersucht und deren Regulation von Geburt bis Manifestation der Erkrankung im Kindesalter bisher nicht bekannt. Prof.Dr. M. Kopp, Tagungspräsident und Leiter der Kinderlungenheilkunde der Universitätskinderklinik Lübeck, Prof. Dr. G. Hansen, Vorstandsvorsitzende der GPP, PD Dr. B. Schaub, Preisträgerin, Prof. Dr. H. Morr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lungenstiftung e.V. einfluss von neuen epigenetischen mechanismen auf die immunregulation bei der entstehung des Asthma bronchiale im Kindesalter Das Asthma bronchiale im Kindesalter ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Die zugrunde liegenden Immunmechanismen sind bisher nur zum Teil verstanden, werden aber vermutlich durch epigenetische Mechanismen maßgeblich beeinflusst. 24 Deutsche Lungenstiftung In diesem Projekt soll der Einfluss der Epigenetik auf die Immunregulation i) in zwei Geburtskohorten von Kindern mit Risiko und Schutz für Asthma mit ii) Kindern mit Neudiagnose Asthma bronchiale im Alter von 4-12 Jahren im Vergleich zu gesunden Kindern in einer klinisch detailliert charakterisierten Querschnitts-Kohorte untersucht und verglichen werden. Eine Identifikation von neuen Mechanismen für die Entstehung des Asthma bronchiale soll dazu beitragen, langfristig neue Wege der Krankheitsprävention und eine bessere, individualisierte Therapie des Asthma bronchiale im Kindesalter zu ermöglichen. PD Dr. med. Bianca Schaub Von Haunersches Kinderspital, München ein seltener fall von ehrlichkeit Bielefelder Krankenhausarzt gibt schweren Fehler offen zu wenn Klinikärzte fehler machen, wird oft abgewimmelt. will der Patient Genaueres wissen, beginnen Prozesse und Gutachterkriege, die sich über instanzen und Jahre hinziehen können. Das kostet Geld, Zeit und nerven. Das Bielefelder Franziskus-Hospital hat jetzt offen eingeräumt, dass ihm ein schweres Versehen unterlief. Dabei geht es um eine 27-jährige Frau, die kurz vor Weihnachten mit unklaren Symptomen eingeliefert worden war. Sie wurde gründlich untersucht. Man kontrollierte auch die Lungen, nahm viele Blutproben. Keine Befunde, keine Auffälligkeiten. Also entließ man die Patientin. Tatsächlich aber, so zeigte bald ein Bakterientest, hat sie eine offene Tuberkulose. Die Patientin wird jetzt in einer Klinik für Lungenund Atemwegsleiden in Bad Lippspringe behandelt. Parallel dazu müssen sich einige hundert Menschen im Nordosten Nordrhein-Westfalens, die in letzter Zeit mit ihr Kontakt hatten, untersuchen lassen. Einige könnten sich angesteckt haben und ebenfalls an Tbc erkranken. Allerdings ist die Krankheit, wird sie früh erkannt, gut zu beherrschen. Was da passierte, hat das Franziskus-Hospital nicht nur gegenüber der Frau eingeräumt. Thorsten Franz, der behandelnde Oberarzt, ging damit vor die Presse. Er erläuterte den Hergang, drückte ehrlich sein Bedauern aus und bat die Patientin um Entschuldigung. So berichtete auch das Fernsehen des Westdeutschen Rundfunks von der Angelegenheit, mit dem Arzt im Interview vor laufender Kamera. Ein ungewöhnlicher Vorfall. gebnisse zutage gefördert«. Und da Weihnachten kurz bevorstand, fand man, dass es für die junge Mutter unverhältnismäßig sei, sie weiter im Krankenhaus und fern der Familie zu halten. »Dass sich dann etwas anderes herausstellte«, so Geschäftsführer Georg Rüter, »ist natürlich mehr als bedrückend.« Nach den ersten Untersuchungen erschien eine Tbc unwahrscheinlich. Doch genau die war eingetreten. Auf ein Restrisiko und Vorsicht bei Kontakten mit anderen Menschen war die Frau nicht hingewiesen worden. Immerhin wurde das Bielefelder Gesundheitsamt informiert. Wer den Geschäftsführer zu dem Vorgang befragt, erhält diese Antwort: »Als traditionsreiches christliches Krankenhaus, das sich ganz besonders auf Qualitätsverbesserung und damit auch auf Transparenz konzentrieren möchte, müssen wir eigene Fehler klar kommunizieren.« Er fügt hinzu: »Dass dies von der Öffentlichkeit auch positiv wahrgenommen wird, erfüllt uns schon mit Dankbarkeit.« Vor dem Hamburger Landgericht hat eine Narkoseärztin kürzlich einen ebenfalls schweren Fehler eingestanden; er führte zum Tod der Schauspielerin Carolin Wosnitza. Solche Bekenntnisse verdienen Lob. Sie deuten klar auf einen sonst oft vagen Begriff: auf Fehlerkultur. Hoffentlich ist dergleichen ansteckend. Dr. Eckart Roloff Kuratoriumsmitglied der Deutschen Lungenstiftung e.V. Zudem teilte die Klinik mit, dass es ihres Erachtens »sehr kompliziert war, diese Tuberkulose zu entdecken. Zahlreiche Tests hatten negative Er- 07/2013 25 Doktorandenpreis der Deutschen lungenstiftung e.V. Der Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Pneumologie wird für zwei Arbeiten ausgelobt – zum einen für die beste klinische Arbeit, zum anderen für die beste experimentelle Arbeit! frist zum einreichen der Arbeiten ist der 17. Januar 2014. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin im März 2014 in Bremen statt. Teilnahmebedingungen und Näheres zur Ausschreibung sind in unserer Geschäftsstelle erhältlich. medienpreis der Deutschen lungenstiftung e.V. Die Deutsche Lungenstiftung vergibt zum zehnten Mal den Wilhelm und Ingeborg Roloff- (WIR-) Preis für vorbildliche journalistische Beiträge zum Thema Lunge und Atmen. Bewerben können sich Journalistinnen und Journalisten mit höchstens drei Beiträgen, die zwischen dem 01. Januar 2013 und dem 31. Dezember 2014 in deutscher Sprache veröffentlicht wurden. einsendeschluss ist der 18. Januar 2015. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin im März 2015 in Berlin statt. Genauere Informationen zur Teilnahme erhalten Sie in unserer Geschäftsstelle oder auf unserer Homepage www.lungenstiftung.de. Johannes-wenner-Preis gestiftet von der Deutschen Lungenstiftung und ausgeschrieben von der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie, Dotation 15.000 €, für Forschungs- und Projektarbeiten, die der wissenschaftlichen Umsetzung in die Praxis dienen. einsendeschluss ist der 31. Dezember 2013. Bewerbungen an: Frau Prof. Dr. med. Gesine Hansen, Vorsitzende der GPP, Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Carl-Neubergstr. 1, 30625 Hannover. Die Preisverleihung findet im Rahmen der 36. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie im März 2014 in Bremen statt. schüler-Kreativ-wettbewerb 2014 Unter dem Motto: „Der guten Luft auf der Spur – Luftdetektive im Einsatz“ sind die Schüler/innen aufgefordert Spuren, Indizien und Beweise zu suchen, wo es Plätze zum Durchatmen oder Luftanhalten gibt und das Beweismaterial in Form eines Animationsfilms festzuhalten. Es werden insgesamt 10 Preise vergeben. Die Ausschreibung ist auf unserer Homepage unter www.warumrauchen.de und in unserer Geschäftsstelle erhältlich. einsendeschluss ist der 31. Januar 2014. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin im März 2014 in Bremen statt. 26 Deutsche Lungenstiftung ers 2013 Barcelona, Spanien - ist Gastgeber des Kongresses der European Respiratory Society 2013 in der Zeit vom 07. bis 11. September 2013. Deutscher lungentag Der 16. Deutsche Lungentag hat das Motto “Früherkennung von Lungenkrebs - eine Chance für das Leben”. Termin 21. september 2013 statt. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.lungentag.de 6. symposium lunge Chronische Atemwegserkrankungen - von der Früherkennung bis zur erfolgreichen Therapie lautet das Thema des diesjährigen und bereits 6. Symposium-Lunge, das am Samstag, den 12. Oktober 2013 von 09.00 bis 18.00 Uhr im Westfälischen Industriemuseum/Gebläsehalle in Hattingen-Ruhr stattfindet. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Patienten, Angehörige und Interessierte; eine Anmeldung ist nicht erforderlich; der Eintritt ist kostenfrei. Hauptveranstalter des Symposium-Lunge ist der COPD-Deutschland e.V. Weitere Informationen erhalten Sie unter: [email protected], www.copd-deutschland.de Kongress „Advances in Pneumology“ Der Kongress „Advances in Pneumology“ findet am 25. und 26. Oktober 2013 in Kassel statt. 36. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie Die 36. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie, findet vom 26. bis 29. März 2014 in Bremen statt. Verleihung des Johannes-Wenner-Preises, gestiftet von der Deutschen Lungenstiftung. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. 2014 in Bremen Der 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. wird vom 26. bis 29. März 2014 in Bremen stattfinden. Patiententag 2014 der Deutschen Gesellschaft für innere medizin Die DGIM veranstaltet während ihrer 120. Tagung erneut einen Patienteninformationstag im Wiesbadener Rathaus. Termin: Samstag, 26. April 2014. Golfturnier 2014 Das 11. Benefiz-Golfturnier wird zugunsten der Deutschen Lungenstiftung am 14. Juni 2014 im Golfclub Schloss Braunfels ausgetragen. womit steht ihnen die Deutsche lungenstiftung zur seite? Sie leben durch gesundes Atmen, die Deutsche Lungenstiftung hilft Ihnen, den langen Atem zu behalten! informationen, die ihnen weiterhelfen Zu den wichtigsten Erkrankungen der Atemwege und der Lunge, zu den bedeutungsvollsten Krankheitszeichen und zu den häufigsten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden haben wir Faltblätter geschrieben, beispielhaft zu Asthma und COPD, zum Lungenkrebs oder der Lungenentzündung, zu Husten oder Luftnot, zur Inhalations- oder Sauerstofftherapie. Wir geben Lungenkranken Tipps zur Ernährung und zu Urlaubsreisen, aber auch zum Verzicht auf das Inhalationsrauchen („Rauchen kann man lassen, atmen nicht!“). Sie erhalten die Flyer über die Geschäftsstelle oder durch das Herunterladen von der Webseite: www.lungenstiftung.de. expertenrat Auf der Webseite (www.lungenstiftung.de) steht Ihnen kostenlos für jede Frage ein Expertenrat zur Verfügung. Sie schreiben Ihr Problem, wir antworten schnell und kompetent. Sie können auch einen Brief an die Geschäftsstelle richten, auch dieser findet den richtigen Ansprechpartner, der Ihnen weiterhilft. Vorbeugen ist besser als heilen Es liegt uns sehr am Herzen, Kinder und Jugendliche vor dem Beginn des Inhalationsrauchens zu schützen. Dazu haben wir wissenschaftliche Forschung finanziert und eine eigene Jugend-Webseite kreiert (www.warum-rauchen.de). Zusätzlich vergeben wir jährlich nach bundesweiter Ausschreibung einen „Kreativpreis“, mit dem Kinder und Jugendliche in Wort, Bild und Musik auf die Problematik des Inhalationsrauchens aufmerksam machen. Zeitschrift Zweimal jährlich gibt die Deutsche Lungenstiftung eine Mitgliederzeitschrift heraus, die Sie auch als Nichtmitglied über die Geschäftsstelle erhalten, oder bei Ihrem Lungenfacharzt im Wartezimmer finden können. Wir informieren in den Zeitschriften über die Arbeit der Stiftung, aber auch zu Schwerpunktsthemen aus dem gesamten Gebiet der Atemwegs- und Lungenkrankheiten. forschung Unter den 10 häufigsten Erkrankungen des Menschen weltweit, die zum Tod führen, sind 4 Erkrankungen der Atemwege und der Lunge: die COPD, der Lungenkrebs, die Lungenentzündung und die Tuberkulose. Wir müssen diese schlimme Situation für uns, für unsere Kinder und für unsere Enkel ändern, die Grundlage dazu ist die wissenschaftliche Forschung. Die Deutsche Lungenstiftung unterstützt nicht nur die Basisforschung an den Universitäten, sie finanziert vor allem darüber hinaus Studienaufenthalte und Kongressbeiträge junger Ärztinnen und Ärzte, und sie vergibt jährlich für junge Wissenschaftler den „Doktorandenpreis“. und wie können sie uns helfen ? Werden Sie Mitglied der Deutschen Lungenstiftung und werben Sie bei Ihren Freunden und Bekannten für unser Anliegen! Setzen Sie nur ein bisschen mehr als 2 Euro pro Monat für alle Betroffenen von heute und morgen mit Atemwegs- und Lungenkrankheiten ein, ein kurzer Anruf bei der Geschäftsstelle (0511 - 21 55 110) genügt. Denn: Atmen ist Alles, ohne Atmen ist Alles nichts ! 07/2013 27 KREATIVWETTBEWERB DER DEUTSCHEN LUNGENSTIFTUNG 2014 Der guten Luft auf der Spur !!! Luftdetektive im Einsatz Luft ist der Stoff, der uns alle umgibt und für unser Leben unverzichtbar ist. Doch Luft ist nicht gleich Luft. So gibt es gute Luft und schlechte Luft, frische Luft oder verbrauchte Luft, es gibt Innenluft und Außenluft, Landluft, oder auch Stadtluft. Luft enthält Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid, aber auch unzählige Schadstoffe und Feinstäube, die wir je nach Lebenssituation mit einatmen müssen. Wir bitten Euch Spuren, Indizien und Beweise zu suchen, wo es Plätze zum Durchatmen oder Luftanhalten gibt, stellt also Ermittlungen an, wo die Luft gut oder auch schlecht ist. Wählt eine angemessene Tarnung, lasst Eure Detektive auf die Suche gehen und schickt uns dann Euer Beweismaterial in Form eines Animationsfilms (Trickfilm, Daumenkino, Bewegte Bilder). Wir freuen uns auf Euer Beweismaterial! Wer kann sich beteiligen? Alle Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse In welcher Form können die Vorschläge eingereicht werden? Sendet Euren Animationsfilm auf CD oder DVD (oder Daumenkino) an uns. Bitte beachtet, dass wir nur Beiträge (von der Preisvergabe unabhängig) veröffentlichen können, in der keine geschützten Musikbeiträge enthalten sind! Einsendeschluss ist der 31. Januar 2014! Können wir auch eine gemeinschaftliche Arbeit abgeben? Ja, es können auch Arbeiten von mehreren Schülern oder einer Schulklasse gemeinsam angefertigt werden. Denkt dann bitte daran, dass ihr alle, die sich an der Arbeit beteiligt haben, als Absender angebt. Was gibt es zu gewinnen? Es werden insgesamt 10 Preise ausgelobt: 1. Preis: 300 EUR 2. Preis: 250 EUR 3. Preis: 150 EUR 4.–10. Preis: 100 EUR Sendet Eure Arbeit an: Deutsche Lungenstiftung e.V. Herrenhäuser Kirchweg 5 30167 Hannover oder per E-Mail an: [email protected]