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Erinnerung 2.11.2004
Dienstag 2.11.2004
12:30
vor Studentensekretariat
4. Punktmechanik
4.1 Kinematik eines Massenpunktes
Koordinatensysteme
Geschwindigkeit im Raum
Beschleunigung im Raum
Superpositionsprinzip
Schiefer Wurf, Wurfweite
Versuch: Schiefer Wurf
Versuch: Affenschuss
Nicht konstante Beschleunigung
Gleichförmige Kreisbeschleunigung
Versuch: Luftkissentisch Kreisbewegung
4.2 Dynamik eines Massenpunktes
Newtonsche Axiome
Trägheitsprinzip und Impuls, Versuch: Trägheit
Aktionsprinzip – Definition der Kraft
Versuch: Luftkissenschiene
Versuch: Variation von F und m
4.2 Reaktionsprinzip
F12, die der Körper 1
auf den Körper 2 ausübt, dem Betrag nach gleich, der Kraft F21, die vom
Wirken zwischen zwei Körpern Kräfte, so ist die Kraft
Körper 2 auf den Körper 1 wirkt, aber entgegengesetzt groß
m1
r
r
F12 = − F21
m2
dp1
dp
=− 2
dt
dt
dp1 dp2
+
=0
dt
dt
p = p1 + p2 = konstant
Im einem abgeschlossenen System wirken keine äußeren Kräfte
und somit gilt Erhaltung des Gesamtimpulses
1
4.2 Versuch: „Actio = Reactio“
F wirkt auf Masse m1 und hat ihren Ursprung an Masse m2
Masse m1 wird durch die Kraft F beschleunigt, Masse m2 wird
durch die entgegengesetzte Kraft –F beschleunigt.
Die Kraft
4.2 Folgerungen aus dem Reaktionsprinzip
Rückstoß
r
r
p Pistole = − p Kugel
r
r
mPistole v Pistole = −mKugel v Kugel
r
r
v Pistole << v Kugel
2
4.2 Wo ist hier die Gegenkraft ?
FN
5 kg
FG
Vorsicht bei der Unterscheidung von Kräftegleichgewicht
und Reaktionsprinzip !
→ Rasterkraftmikroskop
→ Reibung
Reaktionsprinzip bezieht sich auf
zwei gegengleiche Kräfte
der gleichen Wechselwirkungsart
Gravitation, elektromagnetische Kräfte, schwache Kraft, starke Kraft
zwischen zwei Körpern
4.2 Fernwirkung
Das Reaktionsprinzip macht keine Aussage über Ursache und Wirkung
und auch nicht über den zeitlichen Verlauf der Kraft !
→ Die Gegenkraft wirkt instantan !
→ Damit wäre Signalübertragung mit Überlichtgeschwindigkeit möglich
Ist das ein Widerspruch zur speziellen Relativitätstheorie ?
Nein !
Es gibt in dem obigen Sinne keine Fernwirkung
Wechselwirkung in 2. Quantisierung
Austausch „virtueller
Teilchen“, die Impuls tragen
vermittelt die
Wechselwirkung
3
4.3 Kräfte
Impulsänderung
r d pr
F :=
dt
[F ] = 1 kg m2 = 1 N
s
Da Masse durch Prototyp festgelegt ist ist die Kraft eine
abgeleitete Größe. Kräfte sind über Masse, Länge und Zeit
definiert.
Fundamentale Wechselwirkungen
Gravitation, Elektromagnetische Wechselwirkung,
Schwache Wechselwirkung, Starke Wechselwirkung
Scheinkräfte
Corioliskraft
Dynamik bei Beobachtung in Nicht-Inertialsystemen
4.3 Versuch: Kraftmessung
Dynamische Kraftmessung: Messung der Beschleunigung
→ Gravimeter
Statische Kraftmessung: Messung durch Kräftegleichgewicht
Torsionsfederwaage
Federwaage
4
4.3 Rasterkraftmikroskopie
Positionierung
„Cantilever“
Spitze
Probenoberfläche
Atome einer 7x7
rekonstruierten
Si(111) Oberfläche
4.3 Kraft-Abstandskennlinie
5
4.3 Was ist die kleinste messbare Kraft ?
Si(111) „cantilever“
D. Rugar et al., „Adventures in attonewton force
detection“, Appl. Phys. A 72 (2001) S3
4.3 Addition von Kräften
Greifen an einer Masse mehrere Kräfte an, so gibt es zwei mögliche Fälle:
Wenn die vektorielle Summe der Kräfte null ist, dann verharrt die
Masse in Ruhe oder gradlinig gleichförmiger Bewegung.
r
F1
r
F4
r
F3
r
F1
r
F2
r
F4
r
F2
n
r
∑F
i
i =1
r
r
= FR = m ⋅ a
i =1
Wichtiges Prinzip in der Statik
r
F3
Verbleibt eine resultierende Kraft
dann beschleunigt diese die
Masse.
r
F
∑ i =0
n
r
FR
r
m⋅a
r
F2
r
F1
6
4.3 Kräfte bei Kreisbewegung
Welche Kräfte wirken auf ein Auto bei Kurvenfahrt mit konstantem
Betrag der Geschwindigkeit ?
4.3 Kräftezerlegung
Betrachten Sie die folgenden Kräfte:
A: die Gewichtskraft
B: eine Kraft entlang des Seiles in Richtung von P nach O
C: eine Kraft in Bewegungsrichtung
D: eine Kraft in Richtung von O nach P
Welche dieser Kräfte wirken auf den Jungen wenn er in Position P ist ?
1:
2:
3:
4:
5:
6:
Nur A
A und B
A und C
B und C
A,B, und C
A, C, und D
7
4.3 Versuch: Kräfte am Pendel
4.3 Vorsicht im Umgang mit Kräften
Trägheit ist keine Gegenkraft
→ Trägheitsprinzip
Kraft und Reaktionskraft greifen nicht am gleichen Körper an
→ Actio = Reactio
→ Wechselwirkungen
Die Fliehkraft ist nicht die Gegenkraft zur Zentripetalkraft
→ Gleichförmige Kreisbewegung
→ Scheinkräfte
→ Kräfte am Pendel
Kraftrichtung und Bewegungsrichtung sind selten identisch
→ Senkrechter Wurf, Schiefer Wurf
8
4.3 Fundamentale Wechselwirkungen
Kraft
Wechselwirkung
Reichweite Relative
(m)
Stärke
Gravitationskraft
zwischen Massen
Gravitationsladung
(Anziehend)
∞
10-39
Coulombkraft
zwischen elektrischen
Ladungen
(Anziehend und Abstoßend)
∞
10-2
„Schwache“ Kraft
Wechselwirkung beim
β-Zerfall
schwache Ladung
≤ 10-17
10-1
„Starke“ Kraft
zwischen den
Kernbausteinen
starke Ladung (Farbladung)
≤ 10-15
1
Zusammenfassung 2.11.2004
4. Punktmechanik
4.1 Kinematik eines Massenpunktes
4.2 Dynamik eines Massenpunktes
Newtonsche Axiome
Trägheitsprinzip, Aktionsprinzip
Reaktionsprinzip
Versuch: „Actio = Reactio“
Folgerungen aus dem Reaktionsprinzip
Fernwirkung
4.3 Kräfte
Versuch: Kraftmessung
Rasterkraftmikroskopie
Kraft-Abstandskennlinie
Was ist die kleinste messbare Kraft ?
Addition von Kräften
Kräfte bei Kreisbewegung
Kräftezerlegung
Versuch: Kraft am Pendel
Vorsicht im Umgang mit Kräften
Fundamentale Wechselwirkungen
9
Erinnerung 3.11.2004
4. Punktmechanik
4.1 Kinematik eines Massenpunktes
4.2 Dynamik eines Massenpunktes
Newtonsche Axiome
Trägheitsprinzip, Aktionsprinzip
Reaktionsprinzip
Versuch: „Actio = Reactio“
Folgerungen aus dem Reaktionsprinzip
Fernwirkung
4.3 Kräfte
Versuch: Kraftmessung
Rasterkraftmikroskopie
Kraft-Abstandskennlinie
Was ist die kleinste messbare Kraft ?
Addition von Kräften
Kräfte bei Kreisbewegung
Kräftezerlegung
Versuch: Kraft am Pendel
Vorsicht im Umgang mit Kräften
Fundamentale Wechselwirkungen
4.4 Versuch: Stoß auf Luftkissenschiene
Geschwindigkeit für beide Massen ?
10
4.4 Impuls
• Suche nach einer gerichteten (vektoriellen)
Erhaltungsgröße in einem abgeschlossenen
System (ohne äußere Kräfte).
• Versuch Luftkissenschiene:
• Es wirken innere Kräfte (Feder) aber keine
äußeren Kräfte.
• Die Gesamtgeschwindigkeit wird nicht erhalten.
• Aber für die Produkte aus Massen und
Geschwindigkeiten finden wir:
• Das Produkt nennt man Impuls. Der Impuls ist
ein Vektor.
• „Impuls“ ist uns aus der Alltagserfahrung wenig
vertraut. Im Sprachgebrauch heißt es soviel wie
„Anstoß“. Der physikalische Begriff kommt wohl
aus der Beobachtung bei Stößen.
4.4 Impulserhaltung
• Die Impulserhaltung ist wie die Energieerhaltung
grundlegend in der Physik. Die vektorielle Summe
aller Impulse in einem abgeschlossenen System
wird erhalten.
• Energie- und Impulserhaltungssatz sind ideal, um
Aussagen über
• den Bewegungszustand nach einer
Wechselwirkung zu machen,
• ohne die Bahnen der Massen während der
Wechselwirkung zu kennen.
11
4.5 Arbeit, Energie, Potential
Arbeit wird verrichtet wenn eine Masse angehoben wird.
„Steine auf den Berg schleppen ist anstrengend.“
Arbeit wird aber nicht verrichtet beim Erzeugen einer
Kompensationskraft zur Gewichtskraft, d.h. beim Halten einer Masse.
Widerspricht Alltagserfahrung: „Steine halten ist anstrengend.“
Man kann die Steine auf einen Tisch legen, der die Kompensationskraft
erzeugt. Der Tisch verrichtet dabei keine Arbeit, sondern es wirken nur Kräfte.
Arbeit wird verrichtet, wenn man eine Masse gegen eine Kraft verschiebt.
Keine Arbeit wird verrichtet bei waagerechtem Verschieben auf einer
Luftkissenschiene, weil keine Kraft in diese Richtung wirkt.
Beim Verschieben der „Steine auf dem Tisch“ wird Arbeit verrichtet, da
die Verschiebung gegen die Reibungskraft verläuft.
4.5 Versuch: Flaschenzug
Zum Anheben der Masse hat man viele Möglichkeiten: z.B. Flaschenzug
Hubarbeit
r
F
r
s
r
F
r
s
Will man die Kraft
verkleinern, muss man
einen größeren Weg in
Kauf nehmen um das
Gewicht gleich hoch zu
heben.
r
F
r
s
12
4.5 Definition der Arbeit
Arbeit = Kraft · Weg
r r
W = F ⋅s
[W ] = 1 Nm = 1 J
Die Arbeit ist eine skalare Größe. Sie wird aus zwei Vektoren berechnet.
→ Skalarprodukt
r r r r
F ⋅ s = F s cos α
Das Skalarprodukt berücksichtigt nur
die Komponente des einen Vektors, die
in die Richtung des anderen Vektors
zeigt und multipliziert mit dem Betrag
des anderen Vektors.
r
F
α
r
F⊥
r
F||
r
s
4.5 Arbeit bei ortsabhängiger Kraft
Die Verschiebung muss in kleine Stücke zerlegt werden.
Die Arbeit wird für jedes Stück berechnet und aufsummiert.
r
r2
r
∆s
r
F
r
r1
Grenzübergang zu
W=
r
r r
W = ∑ F ⋅ ∆s
∆s → 0 liefert Integral
r
∫ F ⋅ ds
Die Arbeit ist das Wegintegral der Kraft
Kurve
13
4.5 Kinetische Energie
Arbeit wird an einem Massenpunkt verrichtet
Dies impliziert, dass die Arbeit noch irgendwie in dem Massenpunkt steckt
Ein Massenpunkt werde aus der Ruhelage mit einer konstanten
Kraft beschleunigt
Die verrichtete Arbeit nach der Strecke
Gleichzeitig gilt:
a=
s=
1
W = m v2
2
F
m
1F 2
t
2m
s ist dann W = Fs
F
t
m
2ms
⇒ t=
F
⇒ v=
Kinetische Energie

2F s
2W

=
⇒ v =
m
m


Beziehung gilt auch für
nicht gleichförmige
Beschleunigung
4.5 Leistung
14
4.5 Kraftfelder
4.5 Konservative Kraftfelder
Beispiel: schiefe Ebene ohne Reibung (konstante Kraft)
r
r2
r
∆s
r
F
r
r1
Wenn die verrichtete Arbeit unabhängig vom Verlauf des Weges
r
r
zwischen zwei beliebigen Punkten r1 und r2 ist, nennt man das
Kraftfeld konservativ.
Hier zählt nur die Aufwärtskomponente des Weges, d.h. die
Komponente der Verschiebung in Richtung der Kraft.
15
4.5 Konservative Kraftfelder
Ein Kraftfeld ist konservativ, wenn die verrichtete Arbeit entlang jeder
geschlossenen Kurve gleich Null ist.
r r
F
∫ ⋅ ds = 0
(Linienin tegral)
Auch folgende Formulierung ist äquivalent:
Ein Kraftfeld ist konservativ, wenn in jedem
Punkt die Wirbelstärke gleich Null ist.
(Wirbelstärke wird
r dem
r mit
r mathematischen
Operator rot F = ∇ × F berechnet.)
r
In einem Wirbelfeld (rot F ≠ 0 ) wird auf einer
geschlossenen Bahn Arbeit verrichtet.
4.5 Vektoranalysis: Rotation
Was bedeutet
r r r
rot F = ∇ × F
16
4.5 Wegunabhängigkeit im Alltag ?
Der physikalische Arbeitsbegriff (
zur täglichen Erfahrung
=
) steht oft im Gegensatz
4.5 Dissipative Kraftfelder
Beispiel: schiefe Ebene mit Reibung
r
r2
r
F
r
∆s
r
r1
Die verrichtete Arbeit ist wegabhängig !
Ein Teil der Arbeit wird in Reibungswärme umgewandelt und liegt nicht
mehr als mechanische Energie vor.
17
4.5 Potentielle Energie
Voraussetzung: konservatives Kraftfeld
Verrichtete Arbeit hängt nur von Startpunkt
nicht vom Wegverlauf dazwischen.
Die Arbeit, die verrichtet werden muss, um den
Körper vom Startpunkt zum Endpunkt im
Kraftfeld (z.B. Schwerefeld) zu verschieben
Hier ist eine Haltekraft
r
r
r1 und Endpunkt r2
ab,
r
r2
r r
r
W = − ∫ F (r ) ⋅ d s
r
r1
r r
r r
− F (r ) auf den Körper wirksam, die F (r )
kompensiert, damit Körper nicht beschleunigt wird.
Vorzeichen: So gewählt, dass dem Körper zugeführte Arbeit positiv ist.
r
Wählt man den Startpunkt als Referenzpunkt rRef , kann man jedem Ort
eine potentielle Energie zuordnen.
r
r
r r
r
E pot (r ) = − ∫ F ⋅ ds
r
rRe f
4.5 Beispiel
18
4.5 Bestimmung der Kraft aus dem Potential
analog Berechnung der Feldstärke aus dem Potential:
Gradient in kartesischen Koordinaten:
Der Gradient (Vektor!) gibt Richtung und Betrag der Steigung eines s
Feldes an. Vorstellung:
Potentielle Energie = Berglandschaft
Gradient zeigt bergauf
Kraft wirkt bergab =
4.5 Vektoranalysis: Gradient
Was bedeutet
r
grad Φ = ∇ Φ
→ Vektoranalysis: Divergenz
19
4.5 Energieerhaltung
4.6 Stöße
20
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