HIV und Aids heute Silke Eggers – Referentin für Soziale Sicherung und Versorgung Deutsche AIDS-Hilfe Deutsche AIDS-Hilfe: Dachverband, Fachverband & Interessensverband ■ Bundesgeschäftsstelle in Berlin ■ 96 Regionale Aidshilfen ■ 16 Initiativen und Projekte ■ 10 Landesverbände ■ Silke Eggers © DAH 3 Netzwerke 24.11.2016 2 Deutsche AIDS-Hilfe e.V. ■ Politische Interessenvertretung vertritt die Interessen von Menschen mit HIV und Aids und den am stärksten von HIV bedrohten und betroffenen Gruppen ■ Selbsthilfeorganisation initiiert und unterstützt den Aufbau von Selbsthilfe, organisiert Partizipation und ermöglicht Beteiligung in allen Bereichen und Gremien der Aidshilfen / des Verbandes ■ Fachverband entwickelt Qualitätsstandards für alle Arbeitsfelder (Prävention, Selbsthilfe, Behandlung und Versorgung) Sylvia Urban/Silke Eggers ©DAH 20.03.2015 3 HIV UND AIDS HEUTE Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Epidemiologische Grundlagen ■ In Deutschland leben ca. 85.000 Menschen mit HIV ■ gut 3.000 Neuinfektionen pro Jahr ■ ca. 450 Todesfälle pro Jahr ■ ½ der Neudiagnosen zu spät für optimalen Therapiebeginn ■ gut 1.000 Menschen pro Jahr sind schon im Vollbild Aids, wenn sie von ihrer Infektion erfahren Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Menschen in Haft Schwule Männer/MSM Drogen-konsumenten Menschen Sexarbeiter_ innen Menschen mit HIV Drogenkonsumenten Migrant_innen Migrant/innen HeteroMenschen sexuelle mit HIV Menschen Silke Eggers Bluter / Blutprodukte © DAH 24.11.2016 Deutsche AIDS-Hilfe: Prävention in Zielgruppen = direkt und spezifisch Silke Eggers © ©DAH DAH 24.11.2016 HIV heute ■ Die HIV-Infektion ist heute eine chronische Erkrankung ■ Bei rechtzeitigem Therapiebeginn ist AIDS heute eine vermeidbare Komplikation der HIV-Infektion ■ Die Lebenserwartung von Menschen mit HIV ist bei wirksamer Behandlung heute annähernd normal – Arbeit ist bis ins Rentenalter möglich ■ Menschen mit HIV erleben immer noch Diskriminierung Silke Eggers © DAH 24.11.2016 HIV Therapie - Entwicklung ■ 1983-1984 Nachweis der Infektion möglich ■ 1987 erstes Medikament Retrovir ■ 1996 Einführung der Kombitherapie Erste Heilungsvisionen ■ 2008 Senkung der Viruslast unter die Nachweisgrenze – Schutz durch Therapie ■ 2015 Neue Hep C Therapie – Heilung möglich ■ Weiterhin keine Heilung und Impfung Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Was ist HIV/Aids? ■ Die Infektion: HIV = Human Immunodificiency Virus (Menschliches Immunschwäche Virus) ■ Die Erkrankung(en) / das Syndrom: Aids = Acquired Immune Deficiency Sydrome (erworbenes Immunschwäche Syndrom) Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Übertragungswege ■ Körperflüssigkeiten, durch die HIV übertragen werden kann: ■ ■ ■ ■ Blut Sperma Vaginalsekret Muttermilch ■ Übertragungswege: ■ Sex ohne Kondom ■ Gemeinsame Benutzung von Spritzenbestecken ■ Mutter/Kind Übertragung ohne vorbeugende Maßnahmen ■ Unter Therapie: Vaginalgeburt möglich Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Keine Übertragungsrisiken ■ Körperflüssigkeiten durch die HIV nicht übertragen werden kann: ■ Speichel ■ Tränen und Schweiß ■ Kot und Urin ■ HIV gehört zu den schwer übertragbaren Krankheitserregern. ■ Übliche Hygienemaßnahmen im Alltag reichen aus. ■ Die Haut ist eine sichere Barriere gegen HIV. ■ Im alltäglichen Zusammenleben und im Arbeitsleben gibt es keine Infektionsgefahr Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Behandlung der HIV - Infektion ■ Die Behandlung der HIV – Infektion erfolgt durch eine Medikamentenkombination (Antiretrovirale Therapie/ART). ■ Die Therapie hemmt die Virusvermehrung und stabilisiert das Immunsystem. ■ Die Medikamente werden ein bis zwei mal täglich oral und lebenslänglich eingenommen. ■ Regelmäßige Einnahme ist sehr wichtig, um die Bildung von Resistenzen zu vermeiden. Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Viruslast und Infektiösität ■ Die Antiretroviralen Medikamente reduzieren die Menge der Viren im Blut. ■ Ziel der Therapie ist eine Reduktion der Viren unter die Nachweisgrenze. ■ Je weniger Viren sich in den Körperflüssigkeiten befinden, je geringer ist das Übertragungsrisiko und desto geringer ist die Gefahr des Fortschreitens der Erkrankung. ■ Beim Sex: Der Schutz durch die Senkung der Viruslast unter die Nachweisgrenze ist mindestens genauso gut, wie der Schutz durch Kondomgebrauch. Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Wichtig: AUCH BEI VORHANDENER VIRUSLAST IST HIV NICHT ÜBER ALLTÄGLICHES ZUSAMMENLEBEN ZU ÜBERTRAGEN! Silke Eggers © DAH 24.11.2016 HIV heute ■ Die HIV-Infektion ist heute eine chronische Erkrankung ■ Bei rechtzeitigem Therapiebeginn ist AIDS heute eine vermeidbare Komplikation der HIV-Infektion ■ Die Lebenserwartung von Menschen mit HIV ist bei wirksamer Behandlung heute annähernd normal – Arbeit ist bis ins Rentenalter möglich ■ Menschen mit HIV erleben immer noch Diskriminierung Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Leben mit HIV heute: ■ Die Gruppe der Menschen mit HIV ist sehr heterogen ■ Die gesundheitliche Situation variiert stark: ■ ■ ■ ■ ■ Infektionszeitpunkt Diagnosezeitpunkt Zeit(punkt) des Therapiestarts Vorerkrankungen HIV bezogene Gesundheitsstörungen aus früherer Zeit Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Leben mit HIV heute: Silke Eggers © DAH 24.11.2016 HIV und Armut ■ HIV macht Arm ■ Armut erhöht das Risiko einer HIV-Infektion ■ Armutsrisiko / HIV-Risiko „Multiproblemlagen“ ■ Diskriminierungserfahrungen / Traumata ■ Gebrochene Erwerbsbiographien ■ Fehlendes familiäres Umfeld (Ursprungsfamilie) ■ Alleinerziehende Mütter mit chronischer Krankheit ■ Mehrfachbelastungen = xxx+HIV Silke Eggers © DAH 24.11.2016 ■ Die Armutsgefährdungsquote unter den Teilnehmenden ist mit 32% deutlich höher als in der gesamtdeutschen Bevölkerung - bei den Frauen zwischen 50 bis 64 Jahren mit 51% sogar mehr als doppelt so hoch. Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Versicherungen ■ Keine private Berufsunfähigkeitsversicherung möglich ■ Keine medizinischen Zusatzversicherungen mit Gesundheitsfragen möglich ■ Pflegezusatzversicherung nur „Pflege-Bahr“ ■ Private Krankenversicherung nur im Basistarif ■ Lebensversicherungen nur mit Risikozuschlägen Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Die Deutsche AIDS-Stiftung bietet betroffenen Menschen materielle Unterstützung. Die Stiftung hilft seit 1987 bedürftigen Menschen mit HIV und AIDS in Deutschland durch Einzelhilfen und durch die Unterstützung von Projekten und Gruppenhilfen wie beispielsweise Betreutes Wohnen, Arbeits- und Qualifizierungsmaßnahmen oder Genesungsreisen. Die Stiftung unterstützt zudem viele Hilfs- und Präventionsprojekte, die sich speziell an Menschen mit Migrationshintergrund richten. Darüber hinaus fördert die Deutsche AIDS-Stiftung seit dem Jahr 2000 ausgewählte internationale Hilfsprojekte im südlichen Afrika. Hier engagiert sich die Stiftung in Südafrika und Mosambik. Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Deutsche AIDS-Stiftung ■ Finanzielle Hilfe in akuten Notlagen ■ Einzelfallantrag ■ Kann durch Privatperson oder Institution gestellt werden ■ Es muss nachgewiesen werden, dass keine Abhilfe mit staatlicher Unterstützung zu schaffen ist ■ Weiter Informationen und Antragsformulare: https://aids-stiftung.de/ Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Kontakt: Deutsche AIDS-Hilfe e.V. Silke Eggers Referentin für Soziale Sicherung und Versorgung Wilhelmstrasse 138 10963 Berlin 030 – 690087 -73 [email protected] Silke Eggers © DAH 24.11.2 Materialien stehen kostenlos zum download zur Verfügung und können auch kostenfrei bestellt werden: www.aidshilfe.de/shop Sie können Ihre Bestellung auch per Telefax oder per Post senden: Deutsche AIDS-Hilfe e.V Postfach 610149 10921 Berlin Telefax: 030 - 69 00 87 64 Silke Eggers © DAH 24.11.2016 Vielen Dank! Silke Eggers © DAH ©DAH 24.11.2016