die radiodoktor-infomappe - Ö1

Werbung
DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE
Ein Service von:
ORF
A-1040 Wien, Argentinierstraße 30a
Tel.: (01) 50101/18381
Fax: (01) 50101/18806
Homepage: http://oe1.ORF.at
und
Österreichische Apothekerkammer
A-1091 Wien, Spitalgasse 31
Tel.: (01) 404 14-600
Fax: (01) 408 84 40
Homepage: www.apotheker.or.at
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
1
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Die Sendung
Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der
Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr werden
interessante medizinische Themen in klarer informativer Form aufgearbeitet und Ö1Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch Fragen an das hochrangige
Expertenteam im Studio zu stellen.
Wir über uns
Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz,
Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und Dr.
Christoph Leprich die Sendung.
Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Uschi Mürling-Darrer, Dipl.
Ing. Eva Obermüller, Dr. Doris Simhofer, Dr. Michaela Steiner, Dr. Ronny TekalTeutscher und Dr. Christoph Leprich.
Das Service
Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice, das
auf größtes Interesse gestoßen ist.
Unter der Wiener Telefonnummer 50 100 ist „Der Radiodoktor“ mit Kurzinformationen
zur aktuellen Sendung die ganze Woche per Tonband abrufbar. Die zu jeder Sendung
gestaltete Infomappe mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Buchtipps und
Anlaufstellen komplettiert das Service und stellt in der Fülle der behandelten Themen
eigentlich bereits ein kleines Medizin-Lexikon für den Laien dar.
Die Partner
Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unseren Partner: die
Österreichische Apothekerkammer.
An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unserem Partner für die
Zusammenarbeit der letzten Jahre bedanken!
Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe zumeist
auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
2
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Mit Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz
2. Mai 2011, 14.05 Uhr, Ö1
Redaktion und Infomappe: Dr. Doris Simhofer und Dr. Christoph Leprich
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
3
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Wenn das Herz nicht ausreichend arbeitet
6
Sterblichkeit sehr hoch
6
Das Herz – ein Hochleistungsmuskel
7
Aufbau und Funktion des Herzens
Sauerstoffdusche in der Lunge
7
8
Was genau ist eine Herzinsuffizienz?
8
Vergebliche Reaktion
8
Arrhythmie: Tachykardie, Brachykardie
9
Die Kompensationsmechanismen im Detail:
Die Vergrößerung des Herzmuskels
Risikofaktoren und Ursachen
9
9
10
Die Symptome entwicklen sich schleichend
10
Alarmsignale und was zu tun ist
11
Welcher Teil des Herzens ist betroffen?
Der akuten Herzinsuffizienz
Der chronischen Herzinsuffizienz
12
12
12
Die Diagnostik
Das Echokardiogramm
Das EKG
Eine Röntgenuntersuchung
Blutuntersuchungen
12
13
13
13
13
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
4
INHALTSVERZEICHNIS
Effektive Therapiestrategien
13
Medikamentöse Behandlung
ACE-Hemmer
AT1-Blocker
Betablocker
Aldosteronblocker
Diuretika (harntreibende Mittel)
Vasodilatatoren
Inotropika
Kalziumsensitizer
14
14
14
14
15
15
15
15
15
Herzschrittmacher und Defibrillator
Indikationen
15
16
Herzschrittmacher oder Defibrillator?
16
Kontrolle mit implantierbarem Gerät – Telemedizin an der Herzambulanz
16
Fortgeschrittene Herzinsuffizienz
Die Herztransplantation
Linksventrikuläre Assist-Devices (LVAD)
17
17
17
Therapieoptionen werden zu wenig genützt
Home-based Care
Telefonbasiertes Nursing
Telemonitoring
17
18
18
18
Die Vorbeugung der Herzschwäche
18
ANLAUFSTELLEN
BUCHTIPPS
QUELLEN, LITERTUR UND LINKS
SENDUNGSGÄSTE
19
21
22
23
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
5
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
WENN DAS HERZ NICHT AUSREICHEND ARBEITET
Etwa 250.000 Menschen in Österreich leiden gemäß der hiesigen Kardiologischen
Gesellschaft an einer Herzschwäche. Tendenz: steigend.
Zur Herzschwäche oder Herzinsuffizienz kann es in Folge eines Herzinfarktes,
jahrelangem Bluthochdruck, Erkrankungen der Herzklappen, Entzündungen des
Herzmuskels etc. kommen. Der geschädigte Herzmuskel ist nun zu schwach, um die zur
Versorgung des Körpers erforderliche Blutmenge zu befördern.
Atemnot, körperliche Leistungsschwäche, Müdigkeit schon nach geringer Anstrengung,
Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen bzw. in der Lunge oder Herzrasen: All diese
Symptome können ein Hinweis auf eine Herzschwäche sein.
Europaweit leben 14 Millionen Herzinsuffizienz-Betroffene. Bis zum Jahr 2020 rechnen
Experten mit einem Anstieg auf 30 Millionen Betroffene in Europa.
Die Wahrscheinlichkeit, zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr eine Herzinsuffizienz zu
entwickeln, liegt bei zwei bis drei Prozent, im Alter zwischen 70 und 80 Jahren sogar
bei 10 bis 20 Prozent (vgl. ÖKG, Factsheet PK 2011).
Somit trägt die demographische Entwicklung in Österreich dazu bei, dass aufgrund
einer längeren Lebenserwartung der Menschen die Krankheitshäufigkeit weiter steigen
wird.
STERBLICHKEIT SEHR HOCH
Obwohl zur Behandlung einer Herzinsuffizienz gute Therapieoptionen vorliegen, ist die
Sterblichkeitsrate hoch. Dies liegt im Wesentlich daran, dass die Erkrankung zu spät
diagnostiziert wird, von manchen Betroffenen einfach ignoriert und bei älteren
Menschen als „Alterserscheinung“ bagatellisiert wird. Laut Österreichischer
Kardiologischer Gesellschaft ist die schlechte Prognose bei einer fortgeschrittenen
Herzinsuffizienz vergleichbar mit der einer bösartigen Krebserkrankung. Vor allem im
sehr fortgeschritten Stadium - Mediziner sprechen von NYHA IV - liegt die
Sterblichkeitsrate bei 50 Prozent innerhalb einer Jahres. Liegt eine milde bis moderate
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
6
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Herzinsuffizienz vor, beträgt die Wahrscheinlichkeit ein Jahr zu überleben zwischen 85
und 90 Prozent.
Im Zuge der Erkrankung kommt es zu häufigen Krankenhausaufenthalten. Wenn
Betroffene wegen einer kardialen Dekompensation stationär behandelt werden, liegt die
Wahrscheinlichkeit, dass im nächsten halben Jahr erneut eine solche Behandlung nötig
wird, bei 30 bis 50 Prozent. (vgl. Herzverband.at)
Bevor wir uns nun eingehend mit der Herzschwäche und modernen Therapiestrategien
beschäftigen, ein kurzer Blick in das zentrale Organ:
DAS HERZ – EIN HOCHLEISTUNGSMUSKEL
Das Herz ist an sich ein enorm leistungsfähiger, kleiner Muskel. Jahrzehntelang
verrichtet es zuverlässig sein erstaunliches Arbeitspensum. Minute für Minute pumpt es
mit durchschnittlich 70 Schlägen etwa 5 Liter Blut durch die Arterien des Körpers.
Rechnet man diese Werte hoch (300 Liter pro Stunde, 7.200 Liter pro Tag, 50.400 Liter
pro Woche, 219.000 Liter pro Monat, 2.600.000 Liter pro Jahr, etc.), so hält
wahrscheinlich keine von Menschen konstruierte Umwälzpumpe einem Vergleich mit
dem nur ca. 400 Gramm schweren Muskel Herz stand. Um diese bemerkenswerte
Leistung erbringen zu können, benötigt das Herz natürlich eine besonders gute
Durchblutung und Nährstoffversorgung. Dafür sorgen die linke und die rechte
Herzkranzarterie. Diese beiden nur wenige Millimeter dicken Arterien verzweigen sich
zu einem Geflecht von Blutgefäßen, das Sauerstoff zu jeder einzelnen Muskelzelle
transportiert. Doch es werden nicht nur Sauerstoff und Nährstoffe dem Herzen
zugeführt, sondern auch Kohlendioxid und Abbauprodukte abtransportiert.
Bei jedem Herzschlag entsteht in den Arterien eine Druckwelle. Somit kann die
Schlagfrequenz des Herzens am Puls (z.B. am Handgelenk) gemessen werden.
AUFBAU UND FUNKTION DES HERZENS
Das Herz, ein Hohlmuskel, besteht aus vier Hohlräumen und wird durch eine
Scheidewand in eine rechte und eine linke Hälfte getrennt.
Das sauerstoffarme Blut gelangt durch die große Vene in den rechten Vorhof dann in
die rechte Kammer in die Lunge erreicht den linken Vorhof die linke Kammer
und wird von dort über die Aorta in die Arterien des Körpers gepumpt.
Die muskulösen Wände der viele Hohlräume können sich zusammenziehen und auf
diese Weise das Blut weiterbefördern. Die Herzklappen zwischen Vorhöfen und
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
7
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Kammern lassen die Fließrichtung des Blutstromes nur in eine Richtung zu und
verhindern einen Rückfluss.
Sauerstoffdusche in der Lunge
Das sauerstoffarme Blut strömt via rechten Vorhof und rechte Herzkammer in die
Lungen. Hier wird Kohlendioxid abgegeben und stattdessen eingeatmeter Sauerstoff
aufgenommen.
Via linken Vorhof und linke Herzkammer fließt es durch den so genannten arteriellen
Kreislauf bis in die mikroskopisch kleinen Kapillaren und versorgt so den Körper vom
„Scheitel bis zur Sohle“. Das Blut liefert Sauerstoff und Nährstoffe ab, nimmt
Kohlendioxid und andere „Abfälle“ auf und fließt über den so genannten venösen
Kreislauf, also über die Venolen, Venen und die Hohlvene zurück ins Herz – der
Kreislauf beginnt von neuem.
WAS GENAU IST EINE HERZINSUFFIZIENZ?
Bei der Herzinsuffizienz ist - wie gesagt - der Herzmuskel nicht mehr in der Lage,
ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Der Körper wird somit nicht
entsprechend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Folge ist, dass die
Betroffenen zunächst bei körperlicher Anstrengung rasch müde werden und außer Atem
geraten. Häufig tritt ein Gefühl der Atemlosigkeit auch nachts beim Liegen auf. Durch
den Sauerstoffmangel in den Muskeln kommt es zu Abgeschlagenheit und ständiger
Müdigkeit. (vgl. ÖKG, Herzverband.at)
Wenn das Herz nicht mehr genug Blut pumpen kann, kommt es aufgrund dieser
Leistungsstörung zum Rückstau und in der Folge zu Flüssigkeitsansammlungen z.B. in
der Lunge.
Auch die Nieren sind in ihrer Funktion beeinträchtig und halten das Wasser zurück,
anstatt es auszuscheiden. Dadurch kommt es zu Wasseransammlungen im Körper, die
auch bald das Herz wiederum belasten. Funktioniert dann auch die rechte Herzkammer
nicht mehr ausreichend, staut sich das venöse Blut zurück, dadurch steigt der Druck auf
die Venen und Wasser setzt sich in Beinen und Knöcheln, dem Bauchfell etc. ab.
VERGEBLICHE REAKTION
Der Körper reagiert auf den „Ausnahmezustand“ der verringerten Pumpleistung und
versucht, sich an diese anzupassen. Er setzt Gegenmaßnahmen (medizinisch:
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
8
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Kompensationsmechanismen) in Gang. Dies sind unter anderem die Dilatation des
Herzmuskels - das Herz vergrößert sich um ein erhöhtes Fassungsvolumen zu erlangen.
Dann wird auch die Zahl der Herzschläge erhöht - Experten nennen dies Tachykardie um mehr Blut durch den Körper zu pumpen.
All diese Gegenmaßnamen sind nur für kurze Zeit sinnvoll. Denn ab einer bestimmten
Größenzunahme wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt.
Nach und nach verändert sich die Architektur des Herzens - kurz das Herz schlittert –
häufig von den Betroffenen unbemerkt – langsam aber ungebremst in die
Herzinsuffizienz.
ARRHYTHMIE: TACHYKARDIE, BRACHYKARDIE
Eine Veränderung der Herzschlagfolge wird als Arrhythmie oder als
Herzrhythmusstörung bezeichnet. Zu unterscheiden sind die drei Qualitäten:
zu langsam (bradykard)
zu schnell (tachykard)
und unregelmäßig (arrhythmisch)
Diese Störungen können auch in Kombination auftreten – z.B. brady- oder
tachyarrhythmisch. Definitionsgemäß spricht man von einer Tachykardie bei einer
Frequenz von über 100 Schlägen pro Minuten und von einer Bradykardie bei weniger
als 60 Schlägen pro Minute.
DIE KOMPENSATIONSMECHANISMEN IM DETAIL:
Die Herzfrequenz (messbar am Puls) steigt, dadurch wird mehr Blut gepumpt.
Allerdings sind dieser Maßnahme Grenzen gesetzt. Ab einer Schlagfrequenz von 160
bis 200 Schlägen pro Minute - je nach Alter - sinkt die insgesamt ausgeworfene
Blutmenge drastisch ab. Denn bei so hohen Schlagzahlen kann das Herz zwischen den
einzelnen Schlägen nicht mehr ausreichend Blut aufnehmen und es kommt zum
Absinken des Herzzeitvolumens, also jener Blutmenge, die in einer Minute von der
linken Kammer ausgeworfen wird!
Die Vergrößerung des Herzmuskels
Durch die vergrößerte Beanspruchung beginnt der Herzmuskel an Masse zuzunehmen.
Sie können sich ähnlich wie beim Bizeps vorstellen, der durch intensives Training auch
durchaus imposante Ausmaße erreichen kann.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
9
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Das Herz arbeitet nun auf Hochtouren und kann das Blut mit mehr Kraft (bedeutet mehr
Druck) ausstoßen und so die Blutversorgung des Körpers über einige Zeit
aufrechterhalten.
Andererseits wird der Herzmuskel sehr stark beansprucht und benötigt daher auch
besonders viel Sauerstoff. Die Kapazität der Herzkranzgefäße ist aber durch ihre (eher
zarten) Durchmesser limitiert. Ab einer bestimmten Größe des Herzmuskels, wird
dieser nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt. Bleibt
dieser Zustand über längere Zeit bestehen, kommt es zu unheilvollen Veränderungen
der Herzarchitektur. Außerdem wird durch die Zunahme der Dicke der
Herzmuskelwand die Kontraktion erschwert.
RISIKOFAKTOREN UND URSACHEN
Für die Entstehung einer Herzinsuffizienz gibt es viele Ursachen.
Risikofaktoren können die Entstehung einer Herzinsuffizienz begünstigen. Dazu
zählen beispielsweise erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes, Übergewicht und
Rauchen.
Die Herzschwäche kann aber auch aufgrund der Erkrankungen eines
Herzmuskels (Viruserkrankungen etc.), der Herzklappen (schließen nicht oder
nicht richtig), aufgrund von Herzrhythmusstörungen (das Herz schlägt zu
schnell, zu langsam, zu unregelmäßig) oder angeborener Herzfehler entstehen.
Die häufigsten Ursachen einer Herzschwäche sind „Beschädigungen“ des Herzmuskels
aufgrund der Arteriosklerose der Herzkranzgefäße (im schlimmsten Fall resultiert
daraus ein Herzinfarkt) oder aufgrund von Bluthochdruck.
DIE SYMPTOME ENTWICKLEN SICH SCHLEICHEND
Eine Herzinsuffizienz bleibt oft viele Jahre unerkannt. Betroffene haben weder
Beschwerden, noch zeigen sich markante Symptome, die darauf hinweisen. Oft wird die
Erkrankung von den Betroffenen aber auch ignoriert, bei älteren Menschen vom Umfeld
oder gar den Ärzten dem fortgeschrittenen Alter zugeschrieben.
Die Symptome einer Herzinsuffizienz sind vielfältig:
Es kann starke Müdigkeit eintreten, Erschöpfung schon bei leichter
Anstrengung, weil die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
10
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Wird das Herz nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt, kann es zu
Brustschmerzen kommen.
Kurzatmigkeit entsteht, weil sich in der Lunge Flüssigkeit ansammelt und die
Atmung behindert. Dies kann in schweren Fällen zu einem Lungenödem führen.
Wird das Gehirn zu wenig mit Blut versorgt, tritt häufig Schwindel auf; auch
Gedächtnisstörungen sind auf diese Ursache zurückzuführen.
Weitere typische Symptome sind Schwellungen an den Beinen,
Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung, Herzrasen, hohe Herzfrequenz,
Appetitlosigkeit oder auch niederer Blutdruck im fortgeschrittenen Stadium.
Je nach dem vorliegenden Beschwerdebilde wird - nach Empfehlung der New York
Heart Association - die Herzinsuffizienz in vier Stadien eingeteilt:
NYHA Stadium I: Eine verminderte Herzleistung ist mess- aber nicht spürbar.
Alltägliche körperliche Belastungen verursachen keine Erschöpfungszustände
oder Luftnot.
NYHA Stadium II: Erste leichte Einschränkungen sind bei größeren,
körperlichen Anstrengungen spürbar. So kann es bei Belastung zu Atemnot oder
Herzklopfen kommen. Im Ruhezustand jedoch ist von diesen Beschwerden
nichts zu spüren.
NYHA Stadium III: Bereits leichte, körperliche Anstrengungen verursachen
einen höhergradigen Leistungsabfall, der in Ruhe noch nicht merkbar ist.
NYHA Stadium IV: Beschwerden treten nicht nur bei der kleinsten
Anstrengung, sondern bereits in Ruhe auf. In diesem Stadium der
Herzerkrankung sind die PatientenInnen meist bettlägrig.
Quelle: Herzverband.at
ALARMSIGNALE UND WAS ZU TUN IST
Bei anhaltenden Schmerzen in der Brust, die durch Nitroglyzerin nicht gelindert werden
können, bei anhaltender Kurzatmigkeit oder Ohnmacht muss der Notarzt alarmiert
werden.
Bei zunehmender Kurzatmigkeit und abnehmender körperliche Belastbarkeit, bei
wiederholtem Aufwachen wegen Atemnot, beschleunigter Herzfrequenz müssen der
Arzt oder die betreuende Pflegekraft informiert werden.
Im Falle von rapider Gewichtszunahme von mehr als 2 Kilogramm in drei Tagen, bei
Bauchschmerzen, bei zunehmender Schwellung der Beine oder Knöchel, Schwindel,
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Antriebslosigkeit, ständiger Müdigkeit sollten Sie mit Ihrem
Arzt oder einer Pflegekraft sprechen.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
11
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
WELCHER TEIL DES HERZENS IST BETROFFEN?
Diese Frage ist wichtig – denn die Wahl der Behandlungsstrategie hängt davon ab.
Je nachdem welche Bereiche von der Herzschwäche erfasst sind, spricht man von einer
Rechtsherz- oder einer Linksherzinsuffizienz.
Ist die linke Herzkammer betroffen, staut sich das Blut in erster Linie in der
Lunge (kardiales Lungenödem). Es kann zur Wasseransammlung in der Lunge
und in weiterer Folge zu einer dramatischen Minderversorgung des Körpers mit
Sauerstoff kommen.
Ist der rechte Teil des Herzmuskels geschwächt, kommt es zu einer Stauung des
aus dem Körper zum Herzen strömenden venösen Blutes. Nach und nach bilden
sich nun Wasseransammlungen in den Beinen, im Zwischenlungenraum, den
Lebervenen, in der Milz und im Bauchraum.
Experten unterscheiden außerdem zwischen:
Der akuten Herzinsuffizienz
Dabei kommt es plötzlich zu einer Einschränkung der Kontraktionsfähigkeit des
Herzmuskels, beispielsweise im Rahmen eines Herzinfarkts, einer starken Entzündung
des Herzmuskels, infolge starken Blutverlustes, wenn Medikamente nicht
vorschriftsmäßig eingenommen werden etc.
Der chronischen Herzinsuffizienz
Diese ist meist Folge einer Narbe nach einem Herzinfarkt oder der koronaren
Herzerkrankung, wobei es durch die Unterversorgung mit Sauerstoff und anderen
Nährstoffen langfristig zu Veränderungen am Herzmuskel kommt. Sie tritt häufiger auf
als die akute Herzinsuffizienz.
DIE DIAGNOSTIK
Im ersten Schritt erfolgt eine eingehende Anamnese. Diese umfasst die Messung von
Atmung, Puls und Blutdruck, weiters wird der Körper auf Flüssigkeitsansammlungen
untersucht. Das Abhören des Herzens ermöglicht es, festzustellen, ob ungewöhnliche
Geräusche zu hören sind.
Bestätigt wird ein verdächtiger Befund durch weitere Untersuchungsverfahren: (vgl.
Herzverband, vgl. Altenberger)
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
12
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Das Echokardiogramm
Bei dieser Ultraschalldiagnostik (Sonografie) werden Organe am Bildschirm sichtbar.
Ultraschallwellen zwischen einem und 10 Megahertz dringen durch das Gewebe und
werden von den Grenzschichten in unterschiedlichem Maße reflektiert. Diese
Echoimpulse werden vom Schallkopf aufgefangen und elektronisch verarbeitet. Eine
Unterschalluntersuchung gibt Aufschluss über die Pumpleistung des Herzens und stellt
diese Funktion und die Funktion der Herzklappen bildlich dar. Dadurch kann eine
Herzinsuffizienz verlässlich diagnostiziert werden.
Das EKG
Es kann im besten Fall einen Hinweis auf eine Herzschwäche geben. Das EKG misst
jedoch elektrische Impulse des Herzens und ermöglicht keine eindeutige Diagnose.
Eine Röntgenuntersuchung
Im Röntgenbild ist zu erkennen, ob das Herz vergrößert ist. Auch Lungenstauung ist auf
diesem Weg nachweisbar. Eine Röntgenuntersuchung allein liefert jedoch keinen
eindeutigen Befund.
Blutuntersuchungen
Spezielle Untersuchungen, z.B. BNP-Werte (B-type natriuretic peptide) lassen das
Krankheitsrisiko, aber auch Risikofaktoren erkennen, wie etwa erhöhtes Cholesterin
oder Diabetes mellitus. Auch wie stark andere Organe bereits betroffen sind, lässt sich
durch eine Blutuntersuchung nachweisen.
Quelle: Herzverband.at
EFFEKTIVE THERAPIESTRATEGIEN
Zur Therapie einer Herzinsuffizienz steht eine Reihe effizienter Methoden zur Auswahl.
Die Bandbreite reicht von Medikamenten, Einsetzen eines Herzschrittmachers,
chirurgische Eingriffe bis hin zur Herztransplantation.
(vgl. Herzverband, vgl. Altenberger, ÖKG, Factsheet PK 2011)
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
13
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
MEDIKAMENTÖSE BEHANDLUNG
(alles folgende vgl. Herzverband.at)
ACE-Hemmer
Sie bewirken die Hemmung des Angiotensin-konvertierenden Enzyms ACE und werden
in erster Linie bei chronischer Herzinsuffizienz verabreicht. Sie bewirken eine
Erweiterung der Arterien, senken dadurch den Blutdruck und erleichtern die
Pumpfunktion des Herzens. Durch die Hemmung des so genannten Angiotensin
Converting Enzyms greifen diese Medikamente in das den Blutdruck regulierende
Hormonsystem der Niere und Nebenniere ein. Je eingeschränkter die Pumpleistung des
Herzens ist, desto höher erfolgt die Dosierung der ACE-Hemmer. Sie werden in der
Regel bei allen Stadien der Herzinsuffizienz unabhängig vom Ausmaß der Symptomatik
oder Flüssigkeitsüberladung eingesetzt. Bei Patienten mit fehlenden oder gering
ausgeprägten Beschwerden führt die Therapie in erster Linie zu einem verzögerten
Fortschreiten der Erkrankung. Bei Patienten in den NYAH-Stadien II bis IV kann der
Einsatz von ACE-Hemmern (neben der Lebensqualität) im besten Fall auch
Krankenhausaufenthalte reduzieren und die Sterblichkeitsrate senken.
AT1-Blocker
Diese Substanzen werden Angiotensinrezeptorblocker genannt und wirken ähnlich wie
ACE-Hemmer. Sie greifen in den Nebennieren - Nieren-Hormonhaushalt ein und
werden eingesetzt, wenn eine Unverträglichkeit gegenüber ACE-Hemmern besteht. Sie
wirken lebensverlängernd und machen weniger Krankenhausaufenthalte erforderlich.
(vgl. Herzverband)
Betablocker
Ziel ist es, mit Hilfe dieser Substanzen die Herzfrequenz zu verlangsamen und damit die
Herzmuskelfunktion zu verbessern. Auch diese Medikamente machen weniger
stationäre Betreuung notwendig und verlängern das Leben.
Diese Substanzen wirken auf das „Stresshormon“ Adrenalin. Für dieses gibt es im
Herzen, aber auch in vielen anderen Organen, Rezeptoren (Andockstellen). Bindet sich
Adrenalin an diese Rezeptoren des Herzmuskels, so führt es zu einer schnelleren und
stärkeren Pumpleistung des Herzens. Dies ist bei körperlicher Belastung erwünscht,
kann aber auch wie bei Stress und Aufregungen aller Art ein lästiger Nebeneffekt sein.
Betarezeptorenblocker setzen sich nun auf die für das Adrenalin bestimmten Rezeptoren
und blockieren somit die Adrenalin - Wirkung. Die Schlagfrequenz des Herzens wird
gedrosselt, der Blutdruck reduziert - kurz, dem Herz-Kreislaufsystem werden
„bremsende Zügel“ angelegt, die dafür sorgen, dass das Herz bei körperlicher und
psychischer Beanspruchung nicht überlastet wird. Diese Wirkung der Betablocker
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
14
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
macht man sich vor allem bei hohem Blutdruck, in der Behandlung von
Herzrhythmusstörungen und bei Herzinsuffizienz zu Nutze.
Aldosteronblocker
Diese Medikamente reduzieren die Bildung fibrösen Gewebes und kontrollieren den
Herzrhythmus. Auch sie verlängern die Lebenserwartung und verringern den Bedarf an
stationärer Betreuung.
Diuretika (harntreibende Mittel)
Sie steuern Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge entgegen – dadurch kann der
Betroffene leichter atmen, Beine und Knöchel schwellen weniger an. Lebensnotwendig
sind diese Substanzen bei akuter Lungenstauung (Lungenödem).
Vasodilatatoren
Dazu zählt die Substanz Nitroglycerin. Es kommt zur Gefäßerweiterung – damit sinkt
der Druck auf die Gefäße, das Herz wird besser mit Sauerstoff versorgt.
Inotropika
Katecholamine und Phosphodiesterasehemmer stärken die Pumpkraft des Herzmuskels,
allerdings erhöht sich im Gegenzug der Sauerstoffverbrauch. Daher sind diese
Substanzen nur kurzfristig zu verwenden.
Kalziumsensitizer
Diese neueren Substanzen stärken ebenfalls die Pumpkraft des Herzmuskels, erhöhen
aber den Sauerstoffverbrauch nicht.
(alle Medikamente: vgl. Herzverband, Altenberger)
HERZSCHRITTMACHER UND DEFIBRILLATOR
Das Einsetzen eines Schrittmachers zählt zur medizinischen Routine. Etwa 50.000
Österreicher tragen einen Herzschrittmacher bzw. Defibrillator (vgl. Herzverband.at,
vgl. Wiener Medizinische Wochenschrift).
Beim Herzschrittmacher erzeugt der Impulsgenerator elektrische Impulse, die über
Elektroden, dünne isolierte Drähte, weitergeleitet werden. Der Impulsgenerator wird je
nach Therapieform in die linke oder rechte Brusthälfte eingesetzt und die Elektroden
dabei in den Herzinnenraum geführt. Sie verbinden den Impulsgenerator mit dem
Herzen. Dieser Impulsgenerator überwacht den Herzrhythmus.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
15
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Indikationen
Die Implantation eines permanenten Schrittmachers ist in der Regel bei
symptomatischer Bradykardie, also einer langsamen Schlagfolge des Herzens unter
einer bestimmten Frequenz, erforderlich. Für Betroffene, die bereits einen Herzstillstand
überlebt haben, ist im Zuge einer sekundären Prophylaxe ein Herzschrittmacher
sinnvoll.
HERZSCHRITTMACHER ODER DEFIBRILLATOR?
Ob Herzschrittmacher oder Defibrillator die Indikation erster Wahl ist, obliegt also der
Entscheidung der Mediziner. Herzschrittmacher sind erforderlich, wenn der Betroffene
einen zu langsamen Pulsschlag hat, an Schwindel leidet. Das Gerät verhindert, dass der
Pulsschlag zu langsam wird.
Ein Defibrillator hingegen wird empfohlen, wenn der Patient eine grundlegend
schlechte Herzfunktion hat oder wenn bei ihm bereits einen plötzlichen Herztod durch
erfolgreiche Reanimation vermieden werden konnte, wenn es sich also um
Risikopatienten handelt.
Da die durchschnittliche Lebenserwartung steigt und daher kardiovaskuläre
Erkrankungen zunehmen, benötigen immer mehr Patienten einen Schrittmacher oder
implantierbaren Defibrillator. Die Zahl der Schrittmacherimplantationen ist in den
letzten zehn Jahren um 55 Prozent angestiegen. (vgl. Alexander Teubl, NÖ
Notzärztetagung 2008,
http://cms.arztnoe.at/cms/dokumente/1002753_104557/4f6b13ee/Abstract%20Teubl%2
0Alexander.pdf)
KONTROLLE MIT IMPLANTIERBAREM GERÄT –
TELEMEDIZIN AN DER HERZAMBULANZ
Bei einem implantierbaren Defibrillator können die Daten per Funk übertragen werden.
Die Übertragung erfolgt aber auch manuell, indem der Betroffene zu einem festgelegten
Zeitpunkt den Monitor an eine Telefonleitung anschließt. Der Telemetrierkopf, er sieht
einer Computermaus ähnlich, fährt über das implantierte Gerät, die grünen Lämpchen
blinken, die Daten werden gelesen. Zwei Signaltöne bestätigen, dass die Übertragung
beendet ist. Werden die Daten über Funk übertragen, startet das Gerät zu einem
festgelegten Zeitpunkt automatisch mit dem Datentransfer.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
16
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
Danach werden die Daten auf einen Server übertragen. Dazu wählt der Monitor eine
gebührenfreie Nummer, die Daten werden gesendet. Wenn das grüne Licht leuchtet,
war die Übertragung erfolgreich.
Nun kann der Arzt die Daten auswerten. Dazu loggt er sich in einer gesicherten Website
ein und kann im Falle eines unklaren oder verdächtigen Befundes sofort Kontakt mit
dem Patienten aufnehmen.
FORTGESCHRITTENE HERZINSUFFIZIENZ
Die Herztransplantation
Betroffene, bei denen trotz weitreichender Therapie keine Besserung eintritt, müssen
sich einer Herztransplantation unterziehen. In den Transplantationszentren Wien,
Innsbruck und Graz werden pro Jahr etwa 60 Herzen transplantiert, es mangelt jedoch
an Spenderorganen. Die Einjahresüberlebenszeit nach einer Herztransplantation liegt in
Österreich bei 85 Prozent und die Fünfjahres-Überlebensrate bei über 70 Prozent. Pro
Jahr warten hierzulande circa 75 Menschen auf ein Spenderherz. (vgl. Altenberger,
Factsheet PK 2011)
Linksventrikuläre Assist-Devices (LVAD)
Nur wenige Menschen kommen für eine Herztransplantation in Frage. Das hat zur
Entwicklung eines mechanischen Kreislaufunterstützungssystems geführt. So genannte
Linksventrikuläre Assist-Devices (LVADs) werden implantiert, ein Verbindungskabel,
das durch die Bauchhaut geleitet wird, führt zu einer Batterieeinheit. Das LVAD saugt
nun mit Hilfe einer Flusspumpe aus dem linken Ventrikel Blut ab und leitet es in die
ansteigende Aorta. Vor allem Betroffenen mit schwersten Symptomen hilft diese
Technik, um die Wartezeit bis zu einer Herz-Transplantation zu überbrücken. Eine
neuere Indikation liegt für Betroffene vor, die sich keiner Herztransplantation
unterziehen können oder dürfen. In diesem Fall fungiert das LVAD als
Langzeitunterstützung, um den Blutfluss zu regulieren. (vgl. Altenberger, factsheet PK
2011,)
THERAPIEOPTIONEN WERDEN ZU WENIG GENÜTZT
Die häufigen stationären Aufenthalte verursachen hohe Kosten – dennoch sinkt die
Lebensqualität und –dauer von Betroffenen, wenn sie nicht optimal behandelt werden.
Daher sehen Mediziner derzeit im Management der Erkrankung bzw. in der Betreuung
nach dem stationären Aufenthalt wesentliche Verbesserungsmöglichkeiten. So spricht
sich die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) spricht sich in den Guidelines
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
17
HERZSCHWÄCHE – BELASTEND UND GEFÄHRLICH
zur Therapie der Herzinsuffizienz 2008 für das Einsetzen von Herzinsuffizienz
Management Programmen aus. Dabei ergeben sich drei Möglichkeiten:
Home-based Care
Speziell ausgebildete Herzinsuffizienzschwestern betreuen Betroffene zu Hause und
kontrollieren deren Medikamententreue.
Telefonbasiertes Nursing
Eine regelmäßige telefonische Kontrolle erfolgt durch spezielle PflegerInnen. Sie
schulen und kontrollieren den Zustand (die Compliance) von Betroffenen.
Telemonitoring
Mit Hilfe eines Blutdruckgeräts, einer Waage und eines Herzfrequenzmessgerät werden
die entsprechenden Daten des Betroffenen gesammelt und über ein Handy an einen
zentralen Server übermittelt. Die Daten werden z.B. von einer betreuenden Schwester,
einem Arzt abgefragt – im Falle eines Verdachts wird der Arzt verständigt bzw. kann
sofort agieren. (vgl. Fact-Sheet PK 2011 ÖKG)
DIE VORBEUGUNG DER HERZSCHWÄCHE
Koronare Herzerkrankung und Bluthochdruck sind die beiden häufigsten Ursachen für
Herzinsuffizienz. Eine Vorbeugung besteht zu einem großen Teil aus einem gesunden
Lebensstil, dieser umfasst:
ausgewogene Ernährung
Gewichtskontrolle (Übergewicht vermeiden)
Verzicht auf Rauchen
Verringerung des Alkoholkonsums
Senkung des Cholesterinspiegels
Sport – moderates aerobes Training, wie Walken, Radfahren etc. hebt die
Lebensqualität.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
18
ANLAUFSTELLEN
ANLAUFSTELLEN
Österreichische Kardiologische Gesellschaft
c/o Universitätsklinik für Innere Medizin II
Klinische Abteilung für Kardiologie
A-1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20
Tel.: +43/1/40 400 - 4614
E-Mail: [email protected]
Österreichischer Herzverband - Austrian Heart Association
Helmut Schulter – Bundesgeschäftsführer
8045 Graz, Statteggerstrasse 35
Tel. & Fax: +43/316/694517
E-Mail: [email protected]
OA Dr. Hans Altenberger
Paracelsus Medizinische Privatuniversität/2. Medizin/Kardiologie
A-5020 Salzburg, Müllner Hauptstraße 48
Tel.: +43/622/4482 - 53560
E-Mail: [email protected]
Medizinische Universitätsklinik/Klinik für Innere Medizin III Kardiologie
Leiter: Univ. Doz. Dr. Gerhard Pölzl
A-6020 Innsbruck, Anichstraße 35
Tel.: +43/512/504-81318
Email: [email protected]
Email: [email protected]
http://www.bgzmk.meduniwien.ac.at/de/kontakt.php
A.ö. KH St. Pölten
3. Medizinische Abteilung (Vorstand: Prim. Dr. Harald Mayr)
Propst-Führer-Straße 4
A-3100 St. Pölten
Ansprechpartner: OA Dr. Deddo Mörtl
Tel.: +43/2742/300-14706
Fax: +43/2742/300-14719
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
19
ANLAUFSTELLEN
E-mail: [email protected]
LKH-Universitätsklinkum Graz
Univ.-Klinik für Innere Medizin (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Ernst Pilger)
Abteilung für Kardiologie (Leiter: Univ.-Prof. Dr. Burkert Pieske)
Auenbruggerplatz 15
A-8036 Graz
Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr. Friedrich Fruhwald
Tel: +43/316/385-12544
Fax: +43/316/385-13208
E-mail: [email protected]
AKH Wien - Herzinsuffizienz-Ambulanz
Leitung: Ao. Univ.-Prof. Dr. Richard Pacher
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel: +43/1/40400-6278
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
20
BUCHTIPPS
BUCHTIPPS
Erdmann, Erland
Herzinsuffizienz: Ursachen, Pathophysiologie und Therapie
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2010
ISBN: 978-3804725911
Weber, Heinz
Herzinsuffizienz: vom Symptom zum Therapie-Erfolg
Springer 2008
ISBN: 978-3211720202
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Empfehlungen zur Therapie der chronischen Herzinsuffizienz
Lehmanns Media-Lob.de 2008
ISBN: 978-3865412683
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
21
QUELLEN, LITERATUR UND LINKS
QUELLEN, LITERTUR UND LINKS
Altenberger, Gerhard:
Management der fortgeschrittenen Herzinsuffizienz: Chirurgische Intervention. Kurzund Langzeiterfolge der Gerätetherapie, Situation in Österreich“
http://innere-medizin.universimed.com/artikel/levosimendan-lebensqualit%C3%A4tbei-schwerer-herzinsuffizienz?page=0%2C0%2C0%2C2
Herzinsuffizienz, Wiener Klinische Wochenschrift
http://www.atcardio.at/fileadmin/content_atcardio/%C3%9Cbersicht%20HIWiKliWo%202008.pdf
Publikationen zur Herzinsuffizienz
http://www.atcardio.at/de/arbeitsgruppen/herzinsuffizienz/publikationen-zurherzinsuffizienz/
Homepage österreichischer Herzverband
http://www.herzverband.at/
Deutsche Patientenleitlinien
http://www.patientenleitlinien.de/Herzinsuffizienz/herzinsuffizienz.html
European Society of Cardiology: Heart Failure Association
http://www.escardio.org/communities/HFA/Pages/welcome.aspx
Europäische Herzinsuffizienz Gesellschaft, europäische Richtlinien
http://www.heartfailurematters.org/DE/Seiten/index.aspx
Leitlinien Herzinsuffizienz, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
http://leitlinien.dgk.org/images/pdf/leitlinien_pocket/2009_pll_1_herzinsuffizienzupdate2009.pdf
Statistik Herzschrittmacher, Defibrillator von Dr. Alexander Teubl
http://cms.arztnoe.at/cms/dokumente/1002753_104557/4f6b13ee/Abstract%20Teubl%2
0Alexander.pdf
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
22
SENDUNGSGÄSTE
SENDUNGSGÄSTE
In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 2. Mai 2011
diskutierten:
Univ.-Prof. Dr. Irene Lang
Präsidentin der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft, Univ.-Klinik für Innere
Medizin II an der Medizinischen Universität Wien; AKH Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/40400 - 4623 oder -4917
E-Mail: [email protected]
Franz Radel
Präsident des Herzverbands Wien
Obere Augartenstrasse 26-28/Stg.2/E/10
A-1020 Wien
Tel.: +43/676/3362946
E-Mail: [email protected]
Univ.-Doz. OA Dr. Gerhard Pölzl
Universitätsklinik für Innere Medizin III, Kardiologie in Innsbruck, Leiter der Einheit
Herzinsuffizienz und Transplantation
Anichstraße 35
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43/512/504 - 81318
E-Mail: [email protected]
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
23
Herunterladen