nicht von der stange - OFB Projektentwicklung

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WERT
Das Magazin der OFB-Gesellschaften
Ausgabe #03 | Juni 2014
NICHT VON
DER STANGE
OFB als schöpferische Organisation Individuelle Immobilien
Kornmarkt Arkaden Ein Puzzle mit 1.000 Teilen
Der Wert der Kunst Kunstförderung als soziales Engagement
2
EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN
UND LESER,
der schöpferische Geist ist eines der wesentlichen Merkmale des Menschen. Die OFB ist als eine schöpferische
Organisation seit ihrer Gründung stark geprägt von dieser
grundlegenden Eigenschaft. Sie muss es auch sein: Für
unser Unternehmen ist es unerlässlich, jedem einzelnen
Projekt mit einem frischen und kreativen Geist zu begegnen. Unser Anspruch – und der Anspruch unserer
Kunden an uns – ist es, aus standardisierten Elementen
maßgeschneiderte Unikate zu schaffen. Nur so können
wir in einem herausfordernden Marktumfeld bestehen
und unsere Kunden immer wieder aufs Neue begeistern.
Grund genug, diesen Aspekt der OFB-Gesellschaften in
den Fokus der aktuellen WERT-Ausgabe zu stellen.
Maßgeschneiderte Unikate aus Standardprodukten stellt
auch die KUHN Maßkonfektion her. Lesen Sie mehr über
die schöpferische Tätigkeit von Michael Kuhn ab Seite 6.
Wie die OFB Ideen auf kreative Weise umsetzt, erfahren Sie
in den interessanten Projektberichten, zum Beispiel über
die Kornmarkt Arkaden oder das Büroquartier VERSO.
Schöpfung wird immer mit Kunst in Verbindung gebracht.
Wir stellen die Kunstsammlung der Helaba vor und lassen
Prof. Ursula Bertram von der TU Dortmund zum Thema
„Kunst und Wirtschaft“ zu Wort kommen.
Der OFB-Konzern setzt sich aus der OFB
Projektentwicklung, der GHT Gesellschaft
für Projektmanagement Hessen-Thüringen
sowie der GGM Gesellschaft für GebäudeManagement zusammen. Diese Unternehmen
sind Töchter der Landesbank Hessen-Thüringen. Das OFB-Trio ist für vier verschiedene
Sparten der Immobiliendienstleistungen
zuständig. Die Projektentwicklung und die
Generalübernehmerleistungen obliegen der
OFB. Sie verfügt über Niederlassungen in
Frankfurt a. M., Berlin, Erfurt und Kassel
sowie über ein Büro in München.
Die GHT übernimmt das gesamte technische
und wirtschaftliche Projektmanagement für
Hoch- und Tiefbaumaßnahmen aller Art. Die
vierte Sparte des Konzerns – das Real Estate
Management – fällt in den Zuständigkeitsbereich der GGM.
Die Geschäftsführung der OFB-Gesellschaften
besteht aus Dr. Alois Rhiel (Vorsitzender),
Dieter Kasten und Sanfrid Spory.
N www.ofb.de
N www.ggm-re.de
Ich wünsche Ihnen eine spannende und interessante
Lektüre – und vielleicht regt der ein oder andere Beitrag in
dieser Ausgabe auch Ihre Kreativität ein wenig an.
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Ihr
S
f id S
Sanfrid
Spory
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
Zum Titelbild
Fertig und doch nicht fertig – die Schneiderpuppe mit dem halb fertigen Anzug
veranschaulicht, was die Kunst der
Maßkonfektion ausmacht: Sie verwendet
zum einen vorkonfektionierte Modelle, zum
anderen schneidert sie diese nach Art der
klassischen Schneiderkunst auf den Kunden zu. So sieht auch die OFB ihre Tätigkeit
– gewisse Elemente sind vorgegeben, doch
bei der gesamten Projektentwicklung stehen die Wünsche und Anforderungen des
Kunden im Vordergrund.
INHALT
3
6
LICHTWERT
4
Die Säulen der Schöpfung
TITEL
Nicht von der Stange
Immobilienprojekte sind
keine Konfektionsware.
Auch wenn bestimmte
Prozesse gleich sind, geht
es immer darum, neue
und maßgeschneiderte
Ideen zu entwickeln und
schöpferisch tätig zu
sein. Ähnlich ist es bei der
Maßkonfektion, die vorgefertigte Elemente und
Schneiderkunst kunstvoll
verbindet.
14
20
Ein Puzzle mit
1.000 Teilen
Ein Projekt mitten
in Frankfurt wie die
Kornmarkt Arkaden
– ein ideales Beispiel,
um den Prozess einer
Immobilienentwicklung aufzuzeigen.
„Künstler und Manager sind Visionäre“
Wie lässt sich künstlerisches Denken für
Wissenschaft und
Wirtschaft nutzen?
6
Nicht von der Stange Schöpferisch
organisieren, individuell realisieren
10
„Schöpferisches Arbeiten braucht
Freiräume“ Interview mit Michael
Kuhn über Maßkonfektion
MARKT
12
Flexibel, offen und immer wieder
anders Der Projektentwicklungsprozess einer schöpferischen
Organisation
14
Ein Puzzle mit 1.000 Teilen Kornmarkt Arkaden – ein Beispiel für die
Arbeit der OFB Projektentwicklung
16
Der Wert der Kunst Kunstförderung als soziales Engagement – die
Sammlung der Helaba
19
Was inspiriert Sie? „Nachgefragt“
bei Mitarbeitern der OFB
MENSCHEN
IMPRESSUM
HERAUSGEBER: OFB Projektentwicklung
GmbH, GHT Gesellschaft für Projektmanagement Hessen-Thüringen mbH und GGM
Gesellschaft für Gebäude-Management mbH
VERANTWORTLICH: Christian Munsch
KONZEPT UND REALISATION:
Publik. Agentur für Kommunikation GmbH,
Eschenheimer Anlage 25a, 60318 Frankfurt
am Main, www.agentur-publik.de
REDAKTION: Tobias Herrmann, Sabine
Höfler, Saskia Höhne, Melanie Jakubowitz,
Stephanie Nass, Dr. Eva Pinter, Bernhard
Schenk
ARTDIRECTION: Laura Ricke
DRUCK UND VERARBEITUNG: ABT Medien,
Weinheim
COPYRIGHT: Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Art von Verwertung
ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des
Herausgebers möglich.
BILDER: KUHN Maßkonfektion (Titel, S. 11); OFB Projektentwicklung
GmbH (S. 2-3, 8-9, 14-15, S. 18-19, 23-24, 26-28); Dmitry Kalinovsky/Shutterstock.com (S. 3, ); IDfactory/Mark Wohlrab (S. 3, 20-22);
NASA, ESA, and The Hubble Heritage Team (STScI/AURA), Titel: Eagle
Nebula M16 (S. 4-5); iStockphoto.com/al_ter (S.6); Walter Häfele (S. 8);
Alexander Grüber (S.10); Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)/Paul
Morrison, Kalin Lindena und Stephan Huber (S. 16-17); Helaba/OFB
(S. 18); JAHN (S. 26 ); Procom Unternehmensgruppe (S. 26 ); Stadt
Baunatal (S. 27); MIB AG Immobilien und Beteiligungen (S. 27); Salvis
Consulting AG (S. 27); Roman Sigaev/Shutterstock.com (S. 28)
20
„Künstler und Manager sind
Visionäre“ Interview mit Prof.
Ursula Bertram, TU Dortmund
23
Gebäude nach Maß Büroquartier
VERSO in Wiesbaden
25
„Wir erschaffen aus Visionen
Unikate“ Interview mit Arne Berg,
Niederlassungsleiter der OFB in
Frankfurt
MELDUNGEN
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Rund um die OFB Personalia
und Projekte
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
4
LICHTWERT
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
LICHTWERT
5
DIE SÄULEN
DER
SCHÖPFUNG
So werden Sterne geboren – eine
Aufnahme mit dem Weltraumteleskop Hubble zeigt den 7.000
Lichtjahre entfernten Adler-Nebel,
der sich aus mehreren länglichen
Staubsäulen zusammensetzt. In
einigen von ihnen konnten Astronomen Sterne nachweisen, die in
diesen Säulen entstanden sind.
Deshalb wurden diese Wolken
auch als „Säulen der Schöpfung“
bezeichnet. Die Geburt der Sterne ist ein Wettlauf mit der Zeit:
Ein Stern entsteht, indem sich
Staub und Gas unter Einfluss
der eigenen Schwerkraft zusammenziehen. Gleichzeitig erhitzen
bereits entstandene heiße Sterne
die Oberfläche der Staubwolke.
Sie leuchtet und verdampft langsam. Der heranwachsende Stern
befindet sich deshalb in einem
Wettlauf mit dem sich verflüchtigenden Rohstoff.
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6
TITEL
NICHT VON
DER STANGE
Schöpferisch organisieren, individuell realisieren
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
TITEL
7
Die „schöpferische Organisation“ –
auch fernab der Kreativwirtschaft ist
dieser Unternehmenstypus zu finden.
Und zwar dann, wenn der Anspruch
im Vordergrund steht, immer wieder
neue und maßgeschneiderte Ideen
zu entwickeln. Wie bei der OFB. Zwischen der Entwicklung von Immobilien
und der Anfertigung von Maßkonfektion gibt es durchaus einige Parallelen.
W
as haben ein Maßanzug
und eine Immobilie gemeinsam? Beide, und
seien sie noch so unterschiedlich, sind Ergebnisse eines schöpferischen Prozesses. Die menschliche Fähigkeit,
einzigartige, originelle oder innovative Ideen
entwickeln und Probleme lösen zu können,
ist die grundlegende Voraussetzung für jede
neue Entwicklung und für wirtschaftliche Dynamik. In welchem Maß der Erfolg eines Un-
ternehmens auf schöpferischem Denken und
Handeln basiert, hängt jedoch vom Typus einer Organisation ab. Der Autor und Experte
auf dem Gebiet der Organisationsentwicklung (OE) Walter Häfele favorisiert und nutzt
eine Organisationstypologie, die auf den niederländischen Soziologen Alexander H. Bos
zurückgeht. Den Begriff der „schöpferischen
Organisation“ hat Häfele kreiert. Diese Art von
Institution zeichnet sich durch ein Höchstmaß
an schöpferischem Handeln aus. Ideen, Pläne
und Konzepte zu entwickeln, ist ihr primärer
>>
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
8
TITEL
>>
„KONTINUIERLICHE LERNUND ENTWICKLUNGSPROZESSE SIND
WICHTIGE
VORAUSSETZUNGEN
DAFÜR, DASS
EINE SCHÖPFERISCHE
ORGANISATION LANGFRISTIG BESTEHEN
KANN.“
Walter Häfele, Autor und Experte
auf dem Gebiet der OE
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
Organisationszweck. Das trifft unter anderem
auf Forschungseinrichtungen, technische Büros oder Werbeagenturen zu. Der Typus der
schöpferischen Organisation unterscheidet
sich zum einen von dem der Dienstleistungsorganisation, welche wie Banken, Reisebüros oder Restaurants in erster Linie Prozesse
organisiert, und zum anderen von dem der
Produktorganisation, in welcher materielle
Güter wie Autos, Maschinen oder Medikamente hergestellt werden.
Schöpferische Immobilienentwicklung
Ideen zu produzieren, ist Häfele zufolge der
primäre Zweck einer schöpferischen Organisation – und als eine solche versteht sich
auch die OFB Projektentwicklung. Ob Baupläne, Nutzungskonzepte, Quartiers- oder Baulandentwicklungen – all das basiert auf einer
einzigartigen Projektidee und ist das tägliche
Brot einer Vielzahl von Projektentwicklern im
Immobilienbereich. „Wir produzieren bei der
OFB Unikate. Diese beruhen jeweils auf eigens entwickelten Ideen und sind auf unsere
Kunden zugeschnitten – Lösungen in Serie
gibt es bei uns nicht“, betont Dr. Alois Rhiel,
Vorsitzender der Geschäftsführung der OFB.
Der Zweck einer schöpferischen Organisation grenzt ihre Tätigkeit deutlich von der
Serienproduktion ab: Die Produkte der OFB
sind hochwertige Immobilien und der Produktionsstandort ist immer ein anderer – das
betrifft sowohl das Grundstück als auch die
Stadt. Zudem ist der Anteil von Entwicklung
und Planung je Projekt sehr hoch.
Es gibt immer wieder eine andere Idee,
eine andere Ausgangsbasis, eine andere Zielsetzung und immer wieder neue Herausforderungen und Hürden sowie verschiedenste
Partner oder Interessengruppen, die einzubeziehen sind. „Jeder Tag ist ein neues Abenteuer“, ergänzt Rhiel. Für Häfele sind deshalb
„kontinuierliche Lern- und Entwicklungsprozesse“ wichtige Voraussetzungen dafür, dass
schöpferische Organisationen langfristig bestehen bleiben. Natürlich gibt es auch bei der
Entwicklung von Immobilien gewisse Elemente „von der Stange“ – nicht alles muss und
kann neu erfunden werden.
Beispielsweise ist die Bandbreite, innerhalb derer man Baumaterialien auswählen
kann, vorgegeben. Auch ist eine nachhaltige
Bauweise keine Besonderheit mehr, sondern
Standard. Doch von den individuellen Ideen
und den Wünschen der Kunden hängt es ab,
wie vorgegebene Bausteine zusammenge-
„ICH VERGLEICHE UNSERE
PROJEKTENTWICKLUNG
DESHALB
SEHR GERNE
MIT DER
MASSKONFEKTION.“
Dr. Alois Rhiel, Vorsitzender der
Geschäftsführung der OFB
TITEL
setzt und zu einem einzigartigen Charakter
ergänzt werden. „Ich vergleiche unsere Projektentwicklung deshalb sehr gerne mit der
Maßkonfektion“, sagt Rhiel. Maßkonfektion
ist eine Mischung aus Konfektion von der
Stange und traditionellem Schneiderhandwerk.
Der Rahmen, innerhalb dessen es immer
wieder Neues zu schöpfen gibt, wird zunehmend größer – nicht nur durch die ständigen Weiterentwicklungen und den Wandel
von Ansprüchen, sondern auch durch die
Erweiterung des Leistungsspektrums der
OFB. Sie hat ihre bisherige Produktpalette
von Dienstleistungen und Bürohausentwicklungen um die Bereiche Einzelhandel und
Logistik erweitert und ihren Marktbereich
auf ganz Deutschland ausgedehnt. „Auch
hier gibt es Parallelen zur Bekleidung: Ob
Abendgarderobe, Freizeit-, Sport- oder Berufsbekleidung – jede Nutzung birgt andere Herausforderungen, Anforderungen und
Möglichkeiten, die bei den Entwürfen berücksichtigt werden müssen“, ist Dieter Kasten, Geschäftsführer der OFB, überzeugt.
Die fertige Idee markiert jedoch nie das
Ende des schöpferischen Prozesses. „Die
Idee, die in ein Schnittmuster oder in einen
Bauplan eingeflossen ist, darf nicht als etwas
Fixes betrachtet werden. Man muss im Laufe
des gesamten Projektentwicklungsprozesses
flexibel und offen bleiben“, erklärt Kasten. So
hätten beispielsweise Mieter oder Käufer, denen man eine Idee oder Konzept präsentiere,
durchaus noch die Möglichkeit, ihre persönlichen – und auch sich verändernden – Vorstellungen einfließen zu lassen. Hierbei alles zu
geben, ist umso bedeutsamer, als der Erfolg
der OFB einzig und allein mit den Ergebnissen dieser einzelnen Projekte steht und fällt.
An diesen arbeitet jeweils ein fachübergreifend
zusammengesetztes Team über einen Zeitraum von rund drei Jahren zusammen.
Zwischen schöpferischer Freiheit und
Regeln
Immer wieder neue Ideen, immer wieder neue
Teams – da ist eine Arbeitsatmosphäre gefragt, in der sich Kreativität und Flexibilität frei
entfalten können. „Die professionelle Freiheit
der Mitglieder ist ein wichtiges Gestaltungsprinzip“, betont Häfele die Voraussetzung für
schöpferisches Arbeiten. „Starre Führungshierarchie verträgt sich nicht mit den Erfordernissen dieses Organisationstypus.“ Kreativität, Originalität und neuartige Lösungen
„DIE IDEE,
DIE IN EIN
SCHNITTMUSTER ODER
IN EINEN
BAUPLAN
EINGEFLOSSEN IST, DARF
NICHT ALS
ETWAS FIXES
BETRACHTET
WERDEN.“
Dieter Kasten,
Geschäftsführer der OFB
9
seien nicht per Anweisung produzierbar. „Wir
lassen unseren Mitarbeitern ein hohes Maß
an schöpferischer Freiheit, indem wir ihnen
Vertrauen schenken – Vertrauen in deren Wissen und Erfahrung. Dazu gehört auch, dass
man Stars und Diven akzeptiert. Nicht nur in
der Modebranche haben diese nicht selten
für Innovation oder Einzigartigkeit gesorgt“,
ist sich Sanfrid Spory, Geschäftsführer der
OFB, sicher.
Andererseits muss es einen Handlungsrahmen und gemeinsame Ziele geben, damit
aus schöpferischem Arbeiten kein schöpferisches Chaos wird. Michael Kuhn, Geschäftsführer der KUHN Maßkonfektion KG, betont
in seinem Gespräch mit WERT (Interview
S. 10 f.): „Je mehr Freiräume man hat, desto kreativer kann man arbeiten. Das Problem
dabei ist, dass man bei zu vielen Freiräumen
auch schnell die Richtung verlieren kann, das
heißt, die Ziele müssen immer klar und deutlich definiert sein.“ Die OFB hat für alle Mitarbeiter eine Unternehmensstrategie mit 20
Zielen erarbeitet.
Dazu zählt beispielsweise der Anspruch,
Visionen Wirklichkeit werden zu lassen,
Know-how zu sichern und ständig weiterzuentwickeln oder Projektentwicklung generell als einen partnerschaftlichen Prozess
zu verstehen. Des Weiteren hat die OFB-Geschäftsführung für jede Organisationseinheit
einen Businessplan erstellt, aus dem jeweils
die Funktionen, Kompetenzen und Spielräume hervorgehen. „Wir wollen komplexe
Aufgaben mit Kreativität und Flexibilität lösen und nur die notwendigen Regeln und
Kontrollen im Sinne des Unternehmens einsetzen“, betont Rhiel. Letzteres gelingt, indem alle wesentlichen Projektschritte in der
Geschäftsführung beraten und entschieden
werden und jeder der drei Geschäftsführer
Kontrollfunktionen in jedem Projekt der OFB
wahrnimmt. „Insgesamt bringen wir so Produktivität und Effektivität innerhalb unseres
Unternehmens mit unserem obersten Ziel in
Einklang: der Entwicklung hochwertiger Immobilien nach Maß“, resümiert Kasten. <
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
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TITEL
„Schöpferisches Arbeiten
braucht Freiräume“
Ein Anzug von der Stange – und doch ein Unikat? Maßkonfektion verbindet industrielle Konfektionskleidung mit traditioneller Schneiderkunst. Ein Anbieter mit langer
Tradition ist das familiengeführte Unternehmen KUHN Maßkonfektion. So wie die
OFB als schöpferisches Unternehmen individuelle Lösungen für ihre Kunden erarbeitet, fertigt auch KUHN perfekt auf den Käufer zugeschnittene Kleidung. WERT hat
sich mit Michael Kuhn, dem Geschäftsführer der fränkischen Textilmanufaktur, über
die besonderen Herausforderungen schöpferischer Arbeit unterhalten.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
TITEL
Maßkonfektion dürfte vielen Käufern
bei Weitem nicht so geläufig sein wie
Konfektionskleidung oder die klassische
Maßanfertigung. Was bewegt Kunden,
zu Ihnen zu kommen?
Die Maßkonfektion besetzt nach wie vor eine
Nische im deutschen Textilmarkt – wenn
auch eine stetig wachsende. Sie richtet sich
an Kunden, die ein individuell angefertigtes
Kleidungsstück suchen, das mit Qualität
und Passform überzeugt. Und das zu einem
Preis, der mit konventioneller Stangenware
vergleichbar ist. Dieser Herausforderung
stellen wir uns täglich mit großer Begeisterung. Unseren Kunden steht eine fachkundige Beratung zur Seite. In unseren 16 Filialen
können sie sich aus mehr als einhundert
Stoffen, Schnittvarianten und Details ihr individuelles Lieblingsstück zusammenstellen.
Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen
Konfektion und Maßanfertigung?
Wir stellen unsere Kleidung ausschließlich
nach Kundenauftrag und für den eigenen
Bedarf in unseren Filialen her. Die Produktion
erfolgt komplett am Standort Deutschland.
Sie ist hocheffizient und perfekt organisiert.
Im computerunterstützten Design und Zuschnitt erfolgen die Prozesse automatisiert.
Auf der anderen Seite gibt es immer noch
viele Arbeitsschritte, die sich nur von Hand
erledigen lassen. So verfügt jede Filiale über
ein eigenes Atelier, in dem unsere Schneidermeister Maß nehmen und Anpassungen
durchführen. Und genau in dieser Kombination aus technisierten und handwerklichen
Arbeitsschritten liegt die Herausforderung in
der Maßkonfektion.
Immer mehr Kleidung wird über das Internet verkauft. Lässt sich dieser Absatzmarkt auch für Maßkonfektion nutzen?
Das Internet ist ein wichtiges Medium für
unser Geschäft. Wir kommunizieren mit unseren Kunden über soziale Netzwerke und
stellen ihnen umfangreiche Informationen zur
Verfügung. Für die Zukunft planen wir, Kunden, deren Maße bereits bei uns hinterlegt
sind, Nachbestellungen über das Internet
zu ermöglichen. Das Kerngeschäft erfolgt
11
zudem mehrmals im Jahr unsere Partnerunternehmen im In- und Ausland. Hier informieren sie sich über neue Technologien und
Fertigungsmethoden.
„Häufig stehen
kreative Leistungen
im Zusammenhang
mit großen Erfindungen und Ideen.“
Michael Kuhn, Geschäftsführer KUHN
Maßkonfektion
aber weiterhin über unsere Filialen, denn die
persönliche Anpassung und das haptische
Erleben verschiedener Stoffqualitäten sind
nur am Produkt selbst möglich.
Kreativität ist die Basis eines schöpferischen Vorgangs und ein wichtiger
Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen.
Wie unterstützen Sie ihr Team bei der
kreativen Arbeit?
Die Inspiration ist eine wichtige Triebfeder
für Kreativität. Unsere Modellmacher und
Produktmanager sind daher regelmäßig bei
großen Modemessen in Mailand, Paris oder
Berlin. So wird ein Gestaltungsprozess in
Gang gesetzt, der in unserer Produktion im
unterfränkischen Schneeberg seine Fortsetzung findet. Die Designer können hier ihre
Ideen direkt umsetzen. Stoffe und Schnitte
lassen sich ohne große Umwege vor Ort
testen und optimieren. Um unsere Produktionsmittel stets auf dem neuesten Stand
zu halten, besuchen die Verantwortlichen
Was bedeutet es für Sie selbst,
schöpferisch zu arbeiten?
Für mich ist es besonders reizvoll, an Projekten zu arbeiten, die ein greifbares und
sichtbares Ergebnis haben. Dabei verlasse
ich mich auch auf mein Bauchgefühl. Dieses
gibt den Anstoß zu neuen Ideen und treibt
mich an. Je mehr eine Idee ausreift, desto
wichtiger werden allerdings die Zahlen und
Fakten. Denn das Unternehmensziel sollte
man bei allen Freiräumen stets im Auge
behalten.
Die Modebranche gilt gemeinhin als
besonders kreativ. Können auch andere
Geschäftszweige von schöpferischem
Arbeiten profitieren?
Davon bin ich überzeugt. Aber es muss eine
Basis geben, die kreatives Handeln ermöglicht. Häufig stehen kreative Leistungen im
Zusammenhang mit großen Erfindungen
und Ideen. Das erzeugt Druck, der hemmt.
Hiervon muss man sich frei machen. Kreativtechniken lassen sich erlernen. Und die Entwicklung einer individuellen Fachkreativität,
die den schöpferischen Prozess voranbringt,
ist in allen Branchen förderlich. <
KUHN MASSKONFEKTION
Das Unternehmen ist ein Familienbetrieb mit
langer Tradition. Bereits im Jahr 1949 nähte der
Schneider Alois Kuhn in seinem Wohnzimmer
die ersten Anzüge. Mittlerweile hat sich aus
dem Ein-Mann-Betrieb ein mittelständisches
Unternehmen entwickelt. Firmenchef Michael
Kuhn, 38, ist verantwortlich für mehr als 200
Mitarbeiter. Die Produktion findet traditionell im
unterfränkischen Schneeberg statt. Das sichert
die Unabhängigkeit und ermöglicht, flexibel auf
Kundenwünsche einzugehen. Die hochwertige
Maßbekleidung für Damen und Herren vertreibt
KUHN in derzeit 16 eigenen Filialen in Deutschland und Österreich.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
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MARKT
FLEXIBEL, OFFEN UND
IMMER WIEDER ANDERS
Standardisierte Abläufe gibt es in schöpferischen Organisationen wie der OFB
nicht. Stattdessen bilden Kernprozesse wie hier abgebildet die Basis der Projektentwicklung. Michael F. Guntersdorf von der OFB erläutert die Prozesse.
DIE KERNPROZESSE DER OFB
PROJEKTIDEE
GRUNDSTÜCK
ENTWICKELN
SICHERN
REALISIERUNGSBEGINN
PROJEKTFINANZIERUNG
SICHERN
VERMIETUNG
SICHERN
OBJEKTERSTELLUNG
SICHERN
VERKAUF
SICHERN
GEWÄHRLEISTUNG
MANAGEN
PROJEKTSCHRITTE AUSWERTEN UND
PROJEKT ABSCHLIESSEN
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
MARKT
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FLEXIBILITÄT IST ALLES
„Unser Vorteil als schöpferische Organisation ist, dass wir auf die verschiedenen Meinungen flexibel und kreativ reagieren und so auch in den verschiedenen Projektphasen neue Lösungen oder Kompromisse finden können“,
erläutert Michael F. Guntersdorf. „Auch den Mietern und Käufern ist es nicht
nur wichtig, dass ihre Immobilie individuell auf sie zugeschnitten wird. Ihnen
ist auch sehr daran gelegen, dass diese von der Öffentlichkeit größtenteils
‚getragen‘ wird. Eine Projektentwicklung darf weder starr noch mit Scheuklappen erfolgen.“
„Als schöpferische Organisation
stehen für uns die individuellen
Wünsche und Anforderungen unserer Kunden im Vordergrund.“
Michael F. Guntersdorf, Leiter Key-Account-Management der OFB
INTERESSENGRUPPEN EINBINDEN
Große Projektentwicklungen ziehen häufig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich. Sie befinden sich in einem politischen Spannungsfeld. Die Anwohner in direkter Nachbarschaft zur neu entstehenden Immobilie, die gesamte Bevölkerung der jeweiligen Stadt und auch die politisch Verantwortlichen
– all diese Gruppen haben ganz unterschiedliche Interessen. „Für uns als Projektentwickler ist es wichtig, die Meinungen und Wünsche aller wesentlichen
Interessengruppen zu kennen. Wir legen Wert auf eine offene Kommunikation
und einen kontinuierlichen Austausch“, sagt Michael F. Guntersdorf.
UNIKAT
Zu welchem Ergebnis die Prozesse einer Projektentwicklung letztendlich
führen, ist nicht von vornherein wirklich absehbar. Nicht die Zielvorstellungen,
sondern die Wege zum Ziel können im Laufe der Projektentwicklung variieren.
Doch eines ist das Ergebnis in jedem Fall: ein Unikat für den Kunden.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
14
MARKT
EIN PUZZLE MIT
1.000 TEILEN
Bei großen Immobilienprojekten sind meist viele verschiedene Interessen zu berücksichtigen – vor allem, wenn sich das Grundstück in zentraler und für eine Stadt bedeutsamen
Lage befindet oder der Bestand gar denkmalgeschützt ist. Der OFB als schöpferischer
Organisation gelingt es immer wieder, solche Projekte erfolgreich zu realisieren – mit viel
Erfahrung, Fingerspitzengefühl und offener Kommunikation. Diese Strategie setzt die
OFB derzeit auch bei den Kornmarkt Arkaden ein.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
MARKT
B
KORNMARKT ARKADEN
Nutzung: Hotel, Büro/Verwaltung,
Wohnen, Retail
Bestandteile: vier Gebäude
Ort: Frankfurt am Main
Mietfläche Büro/Verwaltung: ca. 8.760 m²,
Retail: ca. 1.180 m², Wohnungen: ca. 1.890 m²,
Hotel: ca. 14.000 m² BGF
Baustart: 3. Quartal 2014
Fertigstellung: 3. Quartal 2017
Kornmarkt Arkaden
Ein Projekt im Herzen
von Frankfurt steht
im Blickpunkt vieler
unterschiedlicher Interessengruppen. Diese in
Einklang zu bringen, ist
eine der Aufgaben der
Projektentwicklung.
ei dem Projekt Kornmarkt Arkaden handelt es sich um die Entwicklung des ehemaligen Bundesrechnungshofs in der Berliner
Straße im Zentrum der Mainmetropole. Durch diese Lage hat das Vorhaben
entscheidenden Einfluss auf das städtebauliche und architektonische Erscheinungsbild
der Stadt und steht damit automatisch im Fokus von Politik und Bürgern. „Das ist eine der
Aufgaben für uns als Projektentwickler. Neben
den Bedürfnissen der Mieter und Käufer müssen wir die Interessen der Bürger Frankfurts
und der Politik beachten“, sagt Irene Grabes,
Projektleiterin bei der OFB. Sie betreut das
Projekt von Beginn an. „Die erste Projektidee
zu den Kornmarkt Arkaden entstand bereits
im Jahr 2003, als das Areal unter Zwangsverwaltung kam“, erklärt Irene Grabes. „Im Team
wurde das Konzept seitdem mehrfach konkretisiert und an die jeweiligen Anforderungen
angepasst – auch noch nach dem Erwerb des
Geländes im Jahr 2010.“ Geplanter Start der
Baumaßnahmen ist der Teilabbruch im dritten
Quartal 2014. Künftig sollen auf dem Gelände
verschiedene Nutzungsarten vereint werden:
ein Hotel auf rund der Hälfte des Areals sowie
Büros, Verwaltung und Retail – abgerundet
durch Wohnungen.
Alt neben neu
Der denkmalgeschützte Komplex der Kornmarkt Arkaden umfasst drei Gebäudeflügel,
die teilweise saniert und teilweise neu aufgebaut werden. Der charakteristische Bau
der 1950er Jahre soll in harmonischer Verbindung mit den zeitgenössischen Bauten
stehen. „Insbesondere bei diesem Thema
erfordert auch die prominente Lage in der
Frankfurter Innenstadt besondere Aufmerksamkeit“, erläutert Irene Grabes. „Die Kornmarkt Arkaden werden zu einer Aufwertung
des Stadtbereichs beitragen. Das müssen wir
bei der Anordnung der Gebäude, ihrer Fassaden und den verschiedenen Nutzungsarten beachten. Gleichzeitig sind wir durch den
Denkmalschutz gebunden. Darüber hinaus
wollen wir den künftigen Mietern und Käufern gerecht werden. In der Planung gilt es,
diese unterschiedlichen Anforderungen unter
einen Hut zu bringen und darüber hinaus ein
schlüssiges Gesamtbild zu entwerfen.“
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Frühzeitiger Dialog
Wie schafft man es, diese verschiedenen
Wünsche von Mietern, Käufern, Öffentlichkeit und Politik in Einklang zu bringen? „Mit
Optimismus, Freundlichkeit und Beharrlichkeit“, erklärt Irene Grabes. „Von besonderer Wichtigkeit ist außerdem eine frühzeitige
Kommunikation. So stehen wir zum Beispiel
in engem Austausch mit der Stadt Frankfurt,
um mit dem Gebäudeensemble einen positiven Beitrag zur städtebaulichen und architektonischen Entwicklung der Innenstadt zu
leisten und um dem Denkmalschutz des historischen Gebäudes gerecht zu werden.“ Ein
kontinuierlicher Dialog war und ist auf diesem
Gebiet unerlässlich. Des Weiteren führt die
OFB bereits seit der frühen Projektvorphase
Gespräche mit potenziellen Mietern. So kann
sie die Projektentwicklung an die individuellen Marktanforderungen anpassen und den
Interessenten eine maßgeschneiderte Immobilie anbieten.
Flexibler Umgang mit Projektphasen
Zudem geht die OFB sehr flexibel mit den
Phasen und Kernprozessen der Projektentwicklung um, um den verschiedenen Interessen gerecht zu werden. Die meisten Prozesse laufen parallel ab und beeinflussen
sich zudem gegenseitig. „Der überwiegende
Teil des Grundstücksankaufs ist bereits erfolgt. Die Grundstücksarrondierung für die
neue Verkehrserschließung hängt jedoch noch
von der Objektplanung ab“, sagt Irene Grabes. Die Objektplanung, die Sicherung der
Projektfinanzierung, die Vermietung und die
Verkaufsgespräche finden momentan gleichzeitig statt. Vermietung und Verkauf werden
sich voraussichtlich noch bis in die Bauphase
hinein erstrecken. „Wichtig ist, dass wir keine
starren Abläufe haben, sondern individuell auf
alle Herausforderungen und Entwicklungen
reagieren. Das macht uns als schöpferische
Organisation aus“, betont Irene Grabes. „Das
ist wichtig, denn die Projektentwicklung der
Kornmarkt Arkaden gleicht einem Puzzle mit
1.000 Teilen.“ <
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
16
MARKT
Überdimensionale Landschaften und Pflanzen in
Schwarz-Weiß, das Markenzeichen Paul Morrisons,
schmücken den Eingangsbereich der Helaba.
Raumgreifende Kunst
prägt das HelabaGebäude: Die Collage
aus Seidenpapier von
Kalin Lindena erstreckt
sich über 39 mal 3 Meter. Je nach Blickwinkel
schimmern die Farben in
einem anderen Ton.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
„Frankfurterr Trr eppe/
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MARKT
17
DER
WERT
DER
G
KUNST
Schöpfung wird immer mit Kunst in Verbindung gebracht. Nicht nur Museen und
Mäzene sammeln Kunst, auch Unternehmen begreifen dieses als Teil ihrer Unternehmenskultur. Die Helaba richtet ihren
Fokus dabei auf die Förderung zeitgenössischer Künstler und präsentiert deren
Werke auf den Fluren und in den Foyers
des MAIN TOWER in Frankfurt.
igantische Blüten und Blätter winden sich
über eine 20 Meter lange Wand; Äste und
Bäume ragen empor. Wer die Zentrale der
Helaba in Frankfurt betritt, dem fällt schnell
eine überlebensgroße, florale Landschaft ins
Auge. Das Wandgemälde „Ridge“ des international erfolgreichen Malers Paul Morrison ist eines von zahlreichen Auftragswerken, die für den MAIN TOWER realisiert wurden.
Bereits seit 1996 gehört das Sammeln von Kunst zum
Konzept der Helaba. Spezialisiert hat sich die Bank auf
Werke nationaler und internationaler Gegenwartskünstler.
„Wir verstehen die Förderung des künstlerischen Nachwuchses als eine gezielte Investition in die Zukunft“, erklärt Katharina Schuld, Kunstbeauftragte der Helaba, das
Konzept. Die studierte Kunsthistorikerin besucht regelmäßig die Rundgänge der lokalen Kunsthochschulen und
informiert sich auf Messen über junge Künstler. Auf der
Grundlage ihrer Expertise entscheiden Vertreter des Vorstandes dann über den Ankauf neuer Werke.
Umfangreiche Werkschau
Durch das Engagement der Helaba ist eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst entstanden, die
mittlerweile rund 1.200 Werke umfasst. Bei deren Auswahl steht weniger die reine Ästhetik im Vordergrund als
vielmehr Intention und Fragestellung der Künstler. Das
Nebeneinander verschiedener Formen und Medien gehört zum Konzept und zeigt die Gegenwartskunst in ihrer
ganzen Vielfalt. Neben Malereien und Zeichnungen sind
>>
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
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MARKT
>> daher auch Fotografien, Skulpturen sowie
tharina Schuld. Mitarbeiter und Kunden können sich über ihre Eindrücke austauschen
und kommen darüber ins Gespräch. Zudem
finden regelmäßig Mitarbeiterführungen statt.
Hier lässt sich die Auseinandersetzung mit
den verschiedenen Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst weiter vertiefen. „Nicht
nur die rein physische Nähe zu den Objekten, sondern das Sprechen über Kunst kann
Kreativprozesse fördern“, ist sich Katharina
Schuld sicher.
eine Sound- und Videoinstallation Bestandteile der Sammlung. „Das gewählte Medium
unterstreicht die Botschaft der Kunstschaffenden“, so Katharina Schuld. Zudem legt
die Helaba besonderen Wert auf den Erwerb
ganzer Werkgruppen einzelner Künstler. „Indem wir Werke aus unterschiedlichen Schaffensperioden in Beziehung setzen, machen
wir Entwicklungslinien der Künstler sichtbar“,
sagt Katharina Schuld.
Kunst am Bau
Eine Besonderheit der Helaba Kunstsammlung sind die diversen Auftragswerke, die sich
harmonisch in das Gebäude einfügen. Dazu
gehören zum Beispiel die Videoinstallation
„The World of Appearances“ des amerikanischen Videokünstlers Bill Viola und das Wandmosaik „Frankfurter Treppe/XX. Jahrhundert“
von Stephan Huber. Neben diesen Arbeiten,
die das Foyer des MAIN TOWER schmücken,
wurden große Flächen in den Fluren des Bürotraktes gestaltet. Die besondere Herausforderung für die Kunstschaffenden lag hier in der
Form der Wände: ein Halbkreis, der sich über
40 Meter erstreckt. „Dieser lässt sich vom Betrachter nur fragmentarisch erfassen. Daher
war die Auseinandersetzung mit dem Grundriss des Gebäudes und den Räumlichkeiten
vor Ort ein wichtiger Bestandteil des kreativen Prozesses“, so Katharina Schuld. Entstanden sind einzigartige Werke, die im Einklang mit dem MAIN TOWER stehen. Ähnlich
wie bei der sogenannten Street-art, bei der
die Künstler ganze Häuserfassaden als eine
Art öffentliche Leinwand nutzen, sind diese
Schöpfungen an den Ort des Entstehens gebunden. „Die Wandmalereien sind ein klares
Bekenntnis der Helaba zur Förderung junger
Künstler – unabhängig davon, ob diese große
Berühmtheit erlangen, da die Kunstwerke vergänglich sind“, sagt Katharina Schuld. Denn
im Falle einer Gebäudesanierung ließen sich
diese kaum erhalten. Hiermit unterstreicht die
Bank den mäzenatischen Grundgedanken,
der hinter der Sammlung steht.
Inspirationsquelle für Mitarbeiter
Die Bilder, Fotografien und Skulpturen dienen
der Helaba weder als bloße Dekorationsobjekte noch als reine Kapitalanlage. Sie geben
Denkanstöße und laden zum Dialog ein. „Wir
kaufen die Werke nicht für das Depot. Es
geht darum, sie auszustellen und den Mitarbeitern zugänglich zu machen“, erklärt KaWERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
Stets auf der Suche nach passenden Sammlerstücken: Kunstexpertin Katharina Schuld.
„Die Förderung
junger Gegenwartskünstler betrachten
wir als eine gezielte
Investition in die
Zukunft.“
Katharina Schuld,
Kunstbeauftragte der Helaba
OFB kunstvoll in Szene gesetzt
Auch die OFB ist sich ihrer kulturellen Verantwortung bewusst und hat das Sammeln von
Kunst zum festen Bestandteil ihrer Unternehmensphilosophie erklärt. In den Räumen der
Frankfurter OFB-Zentrale finden sich Werke
der international renommierten Fotografen
Erasmus Schröter und Torsten Andreas Hoffmann; zudem sind Werke von Hoffmann in
den einzelnen OFB-Niederlassungen zu bewundern. Hoffmann und Schröter haben in
ihren Fotografien Projekte der OFB kunstvoll
in Szene gesetzt. Erasmus Schröter fixiert
den Blick auf einzelne Bauphasen. Er inszeniert die Gebäude im gleißenden Licht und
spielt mit extremen Farben. Torsten Andreas
Hoffmann hat in den Jahren 2004 und 2005
verschiedene OFB-Projekte fotografiert. Entstanden ist eine umfassende Bildreihe, die
unter dem Motto „Freiraum für Menschen“ einen subjektiven Blick auf die Architektur wirft.
Auch bei der OFB steht nicht der Profit,
sondern die Förderung kultureller Vielfalt im
Vordergrund. „Kunstsponsoring hat einen positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur,
auf die Mitarbeiter und Kunden“, so Christian
Munsch, Leiter Marketing und Kommunikation bei der OFB. Helaba und OFB sind wirtschaftlichen Prinzipien verpflichtet, begreifen
aber ihre gesellschaftliche Bedeutung, die
über das eigentliche Kerngeschäft hinausgeht. Sie geben ein Beispiel dafür, wie professionelle und nachhaltige unternehmerische
Kunstförderung aussehen kann. <
„
MARKT
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NACHGEFRAGT
WAS INSPIRIERT SIE?
Als schöpferische Organisation ist es für die OFB wichtig, motivierte und
engagierte Mitarbeiter zu haben. Dabei können es ganz verschiedene Aspekte
sein, die bei der täglichen Arbeit zu neuen Ideen verhelfen. WERT hat vier
Mitarbeiter der OFB-Gesellschaften gefragt, was sie inspiriert.
WOLFGANG BROST
NIEDERLASSUNGSLEITER
Inspirierende Herausforderungen
PETER HUGLE
PROJEKTLEITER OFB
Inspirierende Projektarbeit
THOMAS WAGNER
GESCHÄFTSFÜHRER GGM
Inspirierender Impuls
JULIA TREML
JUNIOR-PROJEKTLEITERIN
Inspirierender Kompetenzmix
„Ich finde es spannend, die
„Eine Immobilienentwicklung
„Schon früh konnte ich beim
„An der direkten Gestal-
Hauptstadt Berlin städte-
dauert oft drei bis vier Jahre,
Leistungssport die Erfahrung
tung der Zukunft mitwirken
baulich mitzuprägen, her-
sodass man alle Beteilig-
machen, dass es hilfreich
zu können, fördert meinen
ausfordernde Verhandlungen
ten im Projektteam auch
sein kann, einzelne Elemente
Ideenfluss. Die Projekt-
mit Nutzern und Investoren
wirklich kennenlernen kann.
von anderen Sportarten zu
entwicklung ist höchst
zu führen und mit Geschick
Gemeinsam durchlebt man
übernehmen. Diese Erfah-
abwechslungsreich. Jeden
und Teamarbeit Großprojekte
Höhen und Tiefen – von den
rung versuche ich seitdem
Tag werden wir vor neue
professionell zu stemmen.
möglichen Rückschlägen bis
auch auf die tägliche Arbeit
Herausforderungen ge-
Das ist für mich eine große
zum gemeinsamen Erfolg am
zu übertragen. Inspiration
stellt. Dabei ist es wichtig,
Motivation. Ganz besonders
Ende. Alle im Team müssen
bedeutet daher für mich
dass Menschen aus ver-
macht es mir Spaß, andere zu
sich hierfür aufeinander ein-
weniger eine spontane Ein-
schiedenen Fachbereichen
inspirieren – so zum Beispiel
lassen. Und mit jedem neuen
gebung als vielmehr einen
zusammenarbeiten. Am kre-
meine Mitarbeiter in Berlin,
Projekt muss man sich
auf einer Analyse oder einer
ativsten arbeite ich, wenn
meine Schnittstellenpartner
wieder auf neue Menschen
Beobachtung basierenden
die kaufmännische und die
in Frankfurt und unsere
und Herausforderungen ein-
Impuls, um neue und teils
technische Seite wie Zahn-
Kunden.“
stellen. Diese Abwechslung
unbekannte Aufgabenstel-
räder ineinander greifen.“
inspiriert mich sehr.“
lungen zu lösen.“
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
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MENSCHEN
Rege Diskussion im Labor der IDfactory: Kunst kann in
Wissenschaft und Wirtschaft zu ganz neuen Ideen führen.
„KÜNSTLER UND MANAGER
SIND VISIONÄRE“
Interview mit der Prof. Ursula Bertram
Prof. Ursula Bertram leitet an der TU Dortmund die IDfactory – ID steht dabei
für interdisziplinär. Am Zentrum für Kunsttransfer wird erforscht, inwieweit sich
künstlerisches Denken und Handeln für wissenschaftliche Erkenntnis und wirtschaftliche Entwicklung einsetzen lassen. WERT hat mit Prof. Ursula Bertram
über das Verhältnis zwischen Kunst und Wirtschaft gesprochen – und darüber,
wie beide Bereiche voneinander profitieren können.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
MENSCHEN
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Frau Prof. Bertram, wie ist die Idee zur
IDfactory entstanden?
Schon immer hat mich interdisziplinäres Denken fasziniert.
Interdisziplinär zu denken, birgt die Faszination, Grenzen
zu überschreiten und Unentdecktes zu orten. Wir können
voneinander profitieren. Die erste Idee zu einem Zentrum
für Kunsttransfer hatten Kollegen und ich bereits 2001.
Damals hatte eine Begegnung mit einem Entscheider aus
dem oberen Management eines Unternehmens dazu geführt, dass ich mich intensiv mit den Gemeinsamkeiten
zwischen Künstlern und Führungskräften aus der Wirtschaft beschäftigt hatte. Tatsächlich gibt es zwischen beiden Gruppen deutlich mehr Übereinstimmungen, als man
zunächst glauben mag. So sind sowohl Künstler als auch
Manager Visionäre, die etwas Neues erschaffen wollen.
Beide müssen klare Positionen beziehen und sorgen so
dafür, dass ihre Arbeit einen Wiedererkennungswert hat.
Nach 2001 habe ich viel auf diesem Gebiet geforscht.
2007 haben wir dann schließlich die IDfactory gegründet,
ein Laboratorium zum Querdenken.
Wie sieht die konkrete Arbeit der IDfactory aus?
In der IDfactory erforschen wir, wie künstlerisches Denken und Handeln auch in Wirtschaft und Wissenschaft
einsetzbar sind. Konkret gehen wir der Frage nach, wie
Innovationen funktionieren, und entwickeln Methoden,
um kreative Denkprozesse auch auf außerkünstlerische
Bereiche wie die Wirtschaftswelt zu übertragen. Es wird
beispielsweise erprobt, wie nicht lineare Handlungsstrategien und visuelles Denken in der Unternehmensführung genutzt werden können. Mit der Industrie 4.0 wird
ja die non-lineare Selbstorganisation bereits entwickelt.
Es wäre aber sinnvoll, wenn nicht nur Maschinen dies beherrschen würden! Daher haben wir verschiedene Formate entwickelt, etwa Erfinderwerkstätten, Symposien und
interdisziplinäre Seminare, an denen Natur-, Geistes- und
Wirtschaftswissenschaftler teilnehmen.
„Kunst fördert Wirtschaft“ lautet der Titel einer von
Ihnen herausgegebenen Publikation. Die Integration
künstlerischer Kompetenz in unser Wirtschafts- und
Wissenschaftssystem werde schon bald aus unserem
Alltag nicht mehr wegzudenken sein, so Ihr Ansatz.
Wie kann die Wirtschaft von der Kunst profitieren?
Für Unternehmen ist es wichtig, dass ihre Mitarbeiter künstlerisch denken können, denn künstlerisches >>
Eine gemeinsame Resolution mit Forderungen und Empfehlungen zum Austausch
zwischen Kunst und Wirtschaft verfassten
die Teilnehmer des Symposiums „Kunst
fördert Wirtschaft“.
Prof. Ursula Bertram, Querdenkerin mit
Pioniergeist, gründete das Modellprojekt
„Zentrum für Kunsttransfer“.
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MENSCHEN
>> Denken ist ein maßgeblicher Impulsgeber für alle Bereiche, in denen es darauf ankommt, innovationsfähig zu
bleiben. Künstlerisches Denken ist völlig frei: Es gibt keine
Regeln, nach denen ein Kunstwerk entsteht. Der Künstler
hat erst einmal ein großes Nichts vor sich und muss sich
sein eigenes Subsystem erschaffen. Mit dieser Unsicherheit umzugehen, haben die meisten von uns nie gelernt.
Wer aber innovativ sein will, muss in den leeren Raum
hinein denken können.
Wie erleben Sie das in der Praxis?
Warum fallen einem die besten Ideen oft unter der Dusche
oder beim Spaziergang im Wald ein? Das passiert, weil
man sich in so einem Moment von Gedankenregelwerken
löst und sich der schöpferische Geist entfalten kann. Vor
allem dann, wenn zuvor konzentrierte Erkenntnissuche
stattfand. Wenn wir bereits in der Schule üben würden,
bewusst losgelöst zu denken, könnten wir das Potenzial,
das in diesem schöpferischen Denken liegt, gezielt nutzen, als eine Art Flüssigkeitsmatrix für überlagerte Gedanken, abgelaufene Normen und logisch bedingte Sackgassen. Menschen, die künstlerisch denken können, sind in
der Lage, andere Sichtweisen auf die Dinge zu finden,
und entwickeln so neue Problemlösungen. Diese Zugangsweise fällt aber nicht vom Himmel, sondern bedarf
– wie das logische Denken – der Übung.
Inwieweit kann jeder kreativ werden und Künstler
sein?
Grundsätzlich gilt: Kunst ist keine Frage des Handwerks
und jeder hat das Potenzial zum Künstler; es gilt nur,
zu entdecken, wo genau dieses Potenzial beim Einzel-
nen liegt. Kunst zeigt sich nicht zwangsläufig in Malerei
oder Bildhauerei, sondern in allen Formen schöpferischen
Tuns. Das kann auch die Entwicklung einer neuen Maschine oder eines Konzeptes sein, wie gerade die letzte
documenta verdeutlicht hat. Wichtig ist dabei, den Prozess des künstlerischen Denkens zu gehen und nicht zielgerade auf das vermeintliche Produkt zuzusteuern. Wer
sich erlaubt, zu improvisieren, Gedanken nachzugehen,
probeweise um die Ecke zu denken und auch mal Irritationen aushalten kann, denkt künstlerisch. Wie bei allem
werden wir immer besser darin, je öfter wir uns in dieser
Art des Denkens üben. Wer es lernt und zulässt, kann bei
seiner beruflichen Arbeit viel Zeit und Geld sparen.
Wie können Wirtschaft und Kunst stärker aufeinander zugehen? Welche Voraussetzungen müssten
dafür geschaffen werden?
Dafür müssen beide Seiten ihre Vorurteile abbauen.
Künstler müssen aufhören, Manager nur als kulturlose Karrieristen zu sehen. Manager dürfen umgekehrt
Künstler nicht als realitätsfremde Chaoten betrachten.
Beide sollten die jeweiligen Potenziale ernsthaft wahrnehmen und sich auf Augenhöhe begegnen. Nur dann
ist ein sinnvoller Austausch möglich. Der Austausch von
ökonomischem und künstlerischem Denken birgt enorme Entwicklungschancen. Wir müssen aufhören, nur auf
die Oberfläche von Bildern zu schauen, sondern Entstehungsprozesse ergründen.
Was können Unternehmen tun, um ihre Mitarbeiter
zu künstlerischem Denken anzuregen?
Unternehmen können anfangen, etwas außerhalb der
Norm zu tun, auch wenn es zunächst einmal keinen Sinn
zu haben scheint. Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Ein Unternehmen aus der Metallindustrie, mit dem
ich zusammengearbeitet habe, hat beispielsweise einen
Tennisplatz für seine Mitarbeiter gebaut. Das passt auf
den ersten Blick nicht zur Schwerindustrie. Gerade deshalb hat es jedoch das innovative Wegdenken und die
Identifizierung der Mitarbeiter mit der Firma gefördert: ein
typischer Spillover-Effekt. Andere Unternehmen haben
etwa ein Kino für die Mitarbeiter eingerichtet. Oft reichen
aber auch kleine Impulse, um zu künstlerischem Denken
anzuregen. In der IDfactory haben wir gerade ein „EinMinuten-Kulturformat“ für Unternehmen entwickelt, das
sehr aussichtsreich ist. Jeden Morgen erhalten die Mitarbeiter automatisch einen Impuls, der ihr Denken sukzessiv erweitern wird. Wie es genau geht, wird noch nicht
verraten. <
Ê www.id-factory.de
Kreativ im Stuhlkreis: Studenten bei
einem interdisziplinären Workshop.
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MENSCHEN
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GEBÄUDE NACH MASS
VERSO liegt sehr verkehrsgünstig unweit des Wiesbadener Hauptbahnhofs direkt am Gustav-Stresemann-Ring und an der Mainzer Straße.
Modern, nachhaltig und zentral gelegen – das
Büroquartier VERSO im Herzen Wiesbadens setzt
in vielerlei Hinsicht Maßstäbe. Auch in puncto Individualität: Das Ensemble wird passgenau auf die
Wünsche künftiger Mieter zugeschnitten. Die OFB
konzipierte das aus drei Baukörpern bestehende
Quartier mit flexibel aufteilbaren Flächen, sodass
jeder Interessent an der Raumgestaltung mitwirken
kann. Mit dieser Innovation hat die OFB am Markt
ins Schwarze getroffen.
E
in repräsentatives Ambiente, das
Konzentration und Kommunikation fördert, zugleich Freiräume
für Kontemplation sowie kreative
Auszeiten lässt – das Büroquartier VERSO in Wiesbaden schafft den Rahmen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Vor allem aber besticht das Ensemble, das
die OFB im Zentrum der hessischen Landeshauptstadt realisiert, durch Flexibilität. Die
aus drei L-förmigen Gebäudekomplexen bestehende Anlage lässt sich individuell an die
Wünsche der künftigen Mieter anpassen.
Da sich die Flächen flexibel anordnen und
aufteilen lassen, können Interessenten ihre
Vorstellungen in die Raumplanung einbringen. Damit setzt VERSO als innovative, individuelle Lösung Standards für den Neubau von
Gewerbeimmobilien.
>>
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
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MENSCHEN
Großzügig, offen und mit Blick ins Grüne: Die Gebäude von VERSO sorgen nicht nur für eine angenehme Arbeitsatmosphäre, sondern laden auch dazu
ein, zu verweilen und sich wohlzufühlen – etwa in der Mittagspause oder bei Veranstaltungen.
„VERSO bedient die Bedürfnisse
Wiesbadener Unternehmen auf sehr
flexible Weise.“
>>
Vielfältige Gestaltungsoptionen
Der Mieter entscheidet, ob er künftig in OpenSpace-Flächen oder in Zellenbüros arbeiten
möchte. Da die OFB das Quartier in mehreren
Bauabschnitten entwickelt, können sowohl
sehr kleine als auch große, zusammenhängende Flächen abgebildet werden. Die Gesamtmietfläche von etwa 18.000 Quadratmetern lässt sich somit ganz nach Wunsch
konfigurieren.
„VERSO bedient die Bedürfnisse Wiesbadener Unternehmen auf sehr flexible Weise“,
betont Arne Berg, der für dieses Projekt zuständige Leiter der Frankfurter Niederlassung
der OFB, die er gemeinsam mit Stephan Bender führt. Das Konzept kommt am Markt gut
an: Die Nachfrage übersteigt deutlich das Angebot an verfügbaren Flächen.
Kurze Wege sparen Zeit und Kosten
Ein weiterer Vorteil ist die zentrale Lage des
Büroquartiers. Es entsteht im Herzen Wiesbadens, nur wenige Minuten vom Wiesbadener
Hauptbahnhof, von wichtigen Zufahrtsstraßen und der Innenstadt entfernt. Die kurzen
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
Wege zum Wohnort oder zum Geschäftstermin sparen Zeit und Kosten für Mitarbeiter und Besucher. Zugleich bietet VERSO Rückzugsmöglichkeiten für entspannte
Auszeiten, denn die drei sieben- bis achtgeschossigen Gebäude umschließen einen begrünten, zurückhaltend gestalteten Innenhof.
„Die Freianlagen sorgen für ein angenehmes
Mikroklima und schaffen Ausgleichsflächen“,
erläutert Arne Berg. Das ist auch unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit bedeutsam,
denn die OFB strebt für VERSO eine Zertifizierung nach dem internationalen Nachhaltigkeitsstandard LEED in Gold an – dies gäbe
ein Alleinstellungsmerkmal in Wiesbaden.
Neues Domizil für die WI-Bank
Vorzüge wie diese haben auch die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) voll und ganz von VERSO überzeugt.
Das Institut bezieht im Juli 2015 mit 170 Mitarbeitern rund 4.500 Quadratmeter des rund
7.000 Quadratmeter großen und bereits vollständig vermieteten Gebäudes San Sebastian an der Wittelsbacherstraße. „Wir waren
auf der Suche nach einem modernen und
nachhaltigen Domizil in optimaler Lage. VERSO lässt diesbezüglich keinerlei Wünsche
offen“, betont Gottfried Milde, Sprecher der
Geschäftsführung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen. Da die WI-Bank in der
gesamten Planungsphase mitwirken konnte,
erhält sie ein Gebäude nach Maß. <
Ê www.verso-wiesbaden.de
BÜROQUARTIER VERSO
Bestandteile: drei Einzelgebäude
Ort: Wiesbaden
Gesamtmietfläche: ca. 18.000 m 2
Freie Mietfläche: ca. 13.000 m 2
Baustart (1. Gebäude): März 2014
Fertigstellung (1. Gebäude): Juli 2015
Grundsteinlegung: 28. Mai 2014
Sonstiges: VERSO wird in drei
Bauabschnitten realisiert
MENSCHEN
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GANZ
PERSÖ
NLICH
ARNE BERG, NIEDERLASSUNGSLEITER DER OFB IN FRANKFURT
„Wir erschaffen aus Visionen Unikate“
Herr Berg, wie lange arbeiten Sie schon bei der
OFB und wo waren Sie zuvor tätig?
Nach meinem Bauingenieurstudium an der Technischen
Universität Darmstadt war ich kurzzeitig bei einem
großen deutschen Baukonzern beschäftigt. Bei der
OFB habe ich 2001 als Junior-Projektleiter in Frankfurt
begonnen und war innerhalb des Unternehmens in
unterschiedlichen Funktionen tätig. Mein Aufgabengebiet
reichte von der Baulandentwicklung über die Realisierung von Hochbauprojekten bis hin zur Vermarktung.
Seit 2013 bin ich nun als einer der Leiter der Niederlassung Frankfurt für einzelne Projekte gesamtverantwortlich, das heißt für die Idee, die Vermarktung, die
Realisierung und letztendlich auch für den Verkauf der
Immobilien.
Was ist Ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug
und warum?
Sicherlich gibt es auch in unserer Branche verschiedene notwendige Arbeitswerkzeuge wie zum Beispiel den
PC oder den Taschenrechner. Ich denke aber, dass der
eigene Kopf das wichtigste „Arbeitswerkzeug“ ist. Denn
gerade in der Projektentwicklung kommt es darauf an,
stets strategisch im Voraus zu denken, um seine Ziele zu
erreichen.
Welche Ihrer Aufgaben empfinden Sie als
besonders schöpferisch?
Projektentwicklung fängt immer mit einer Idee oder
Vision an, die meist von der Lage eines Grundstückes
abhängt. So war es auch bei unserem Projekt VERSO
in Wiesbaden. Diese Idee setzen wir dann innerhalb der
OFB gemeinsam mit Architekten und anderen Fachplanern in eine erste Planungsstudie um. Für mich ist es
immer wieder reizvoll, zu sehen, wie bei der späteren
Realisierung eines Projektes die ursprüngliche Vision
Wirklichkeit wird. Etwa bei der Baulandentwicklung
Westhafen hier in Frankfurt oder der Baulandentwicklung
Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen wurden und
werden Visionen umgesetzt, die ich mitbegleiten konnte
oder weiterhin für die OFB begleiten darf.
Was ist für Sie die größte Herausforderung
beim schöpferischen Arbeiten?
Die Zusammenarbeit mit den Kollegen, Mitarbeitern,
Kunden, Behörden und Planern. Erst durch das
konstruktive Zusammenspiel von vielen verschiedenen
Personen wird eine Arbeit oder eine Idee richtig gut. Das
gilt vor allem für Gewerbeimmobilien. Hier entstehen
Unikate; kein Gebäude gleicht dem anderen. Ein Einzelner allein kann derartig komplexe Projekte nicht realisieren; daher hat die Zusammenarbeit mit anderen Menschen in meinem Beruf eine sehr große Bedeutung. Die
besondere Herausforderung hierbei ist, unterschiedliche
Charaktere und Interessen zu einem Team zu führen, um
gemeinsam das Ziel zu erreichen.
Welche schöpferische Leistung in der Geschichte
bewundern Sie am meisten?
Die Erfindung der Zahlen, vor allem, wenn man bedenkt,
welche Rolle Zahlen in unserer heutigen Welt spielen und
was wir im Alltag damit machen können. Ich finde es
faszinierend, wie einfach und schnell sich komplexe Zusammenhänge mit Zahlen darstellen und erklären lassen.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
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MELDUNGEN
Star-Architekt
Helmut Jahn konzipierte den Entwurf
für das moderne
und multifunktionale Wiesbadener
Stadtmuseum an der
Wilhelmstraße.
STADTMUSEUM IN
NEUER DIMENSION
Die OFB Projektentwicklung baut für Wiesbaden ein herausragendes Ausstellungsgebäude an der Wilhelmstraße – entworfen
vom weltweit renommierten Star-Architekten Helmut Jahn. Die Stadt Wiesbaden
will das etwa 6.000 Quadratmeter große
Glas-Stahl-Gebäude für das Wiesbadener
Stadtmuseum anmieten. Das Ausstellungs-
gebäude basiere auf einer bestechend einfachen Geometrie, die durch einen offenen
und lichten Charakter überzeuge, betonte
Jahn bei der Vorstellung des Entwurfs. Eine
transparente Fassade verbindet die multifunktional nutzbaren Räume im Erdgeschoss nahtlos mit dem Außenbereich. Die
parkähnliche Struktur der Wilhelmstraße
wird durch eine großzügige Grünanlage vor
dem Gebäude vervollständigt. In Fortsetzung des urbanen Grundmusters definiert
das auskragende Dach den vorgelagerten
Freiraum und dient als bespielbarer Screen,
zum Beispiel für die Vermittlung von Ausstellungsinhalten. Der Bau beginnt voraussichtlich im Frühjahr 2015.
NEUE FÜHRUNGSKRÄFTE
GLACIS-GALERIE: RICHTFEST GEFEIERT
[1]
[2]
Thomas Wagner (1) wurde im Februar 2014 zum Geschäftsführer der GGM Gesellschaft für GebäudeManagement, einem Tochterunternehmen der OFB
Projektentwicklung, berufen. Zusammen mit Jost-Rudolf
Wolfstetter leitet er das Kompetenzzentrum der Helaba
Immobiliengruppe für den Bereich Property Management.
Der 37-Jährige ist Diplom-Bauingenieur und Diplom-Kaufmann sowie Immobilienökonom (IREBS) und verfügt über
umfangreiche Erfahrungen in der Immobilienwirtschaft.
Auch Bernhard Hohmann (2) verstärkt seit Anfang 2014
das Führungsteam der OFB. Der Diplom-Bauingenieur hat
im Januar den Posten als Stellvertretender Leiter Qualitätssicherung Objektrealisierung übernommen. Zuvor war
er 26 Jahre bei Hochtief tätig gewesen.
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
500 Gäste feierten Anfang April das Richtfest
auf der Baustelle in Neu-Ulm.
Mit 500 geladenen Gästen feierten die Joint-Venture-Partner,
die Procom Unternehmensgruppe und die OFB, im April
Richtfest auf der Baustelle der
Glacis-Galerie in Neu-Ulm. Das
Shoppingcenter verfügt über
eine Verkaufsfläche von 27.000
Quadratmetern auf zwei Etagen.
Von März 2015 an wird die Glacis-Galerie ihren Besuchern 100
Läden mit einem umfangreichen
Handels- und Dienstleistungsangebot sowie Gastronomie bieten. Das Center ist schon jetzt
zu über 90 Prozent vermietet,
darunter an renommierte Marken
wie ZARA, Ochsner Sport und
denn’s Biomarkt.
MELDUNGEN
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HOCHWERTIGES STADTQUARTIER FÜR OFFENBURG
Das Quartier beruht auf den Entwürfen der Kramm & Strigl Architekten.
WEITERE PROJEKTE
KÖNIGSTOR 20: VERKAUFT UND
GRUNDSTEIN GELEGT
Nutzung: WINGAS-Unternehmenszentrale
Ort: Kassel
Käufer: Family Office
BGF (oberirdisch): ca. 12.000 m 2
Baustart: November 2013
Grundsteinlegung: 15. Mai 2014
Fertigstellung: Anfang 2015
Sonstiges: von WINGAS für 20 Jahre
angemietet
POLIZEIREVIER BAUNATAL:
IN PLANUNG
Nutzung: Polizeirevier Süd-West
Ort: Baunatal (Landkreis Kassel)
BGF (oberirdisch): ca. 2.000 m 2
Baustart: Oktober 2013
Fertigstellung: Anfang 2015
Sonstiges: von der OFB i. A. der Stadt
Baunatal realisiert; vom Land Hessen für
30 Jahr angemietet
Bis 2018 entsteht in der Innenstadt von
Offenburg ein hochwertiges Stadtquartier.
Das aus vier Blöcken bestehende Quartier
umfasst Einzelhandels- und Gastronomieflächen mit einer Verkaufsfläche von 12.000
Quadratmetern sowie Wohnungen mit einer
Fläche von insgesamt 2.500 Quadratmetern.
Hinzu kommt eine Tiefgarage mit rund 400
Stellplätzen.
QUARTIER AM „ALEX“
Im Umfeld des Berliner Alexanderplatzes realisiert die OFB das Alexander Quartier. Bis 2016 entsteht das
Büro- und Hotelensemble mit rund
14.000 Quadratmetern Mietfläche.
Der achtstöckige Gebäudekomplex
wird in drei Bauteile mit unterschiedlicher Fassadengestaltung gegliedert,
die gleichwohl als einheitliches Quartier wahrgenommen werden.
Mitten in Berlin entsteht mit dem Alexander Quartier ein
hochattraktiver Gebäudekomplex.
MONA MÜNCHEN ENTWICKELT SICH GUT
Bereicherung für München-Moosach: MONA bietet Einzelhandel, Gastronomie, Praxen und Büros.
MONA in München-Moosach hat den Durchbruch geschafft – und das in mehrerer Hinsicht. Das Nahversorgungszentrum wurde
im Mai 2014 an die KGAL Gruppe verkauft
und eröffnet bereits im kommenden Oktober.
Zudem stehen weitere hochwertige Mieter
fest, darunter Vodafone und ein idee. Creativmarkt. Auch der Anschluss an die U-Bahn
ist fertiggestellt worden: Zukünftig gibt es
einen direkten Zugang von der U-Bahn in
die untere Verkaufsebene. Die Joint-VenturePartner, die OFB und die Salvis Consulting
AG, streben für das rund 27.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche große Zentrum
eine LEED-Gold-Zertifizierung an.
KONTAKT (INVESTMENT): Oliver Egly, OFB, 069/91732-300
WERT – Das Magazin der OFB-Gesellschaften #03 Juni 2014
Eine leistungsstarke Kombination
Die OFB ist in der Projektentwicklung und im Projektmanagement von hochwertigen Großimmobilien
aktiv, mit dem Schwerpunkt Büro-, Verwaltungs- und
Gewerbeimmobilien. Gegenwärtig betreuen wir ein
Investitionsvolumen in Milliardenhöhe. Unsere Experten begleiten Kunden mit Know-how und Engagement
während des gesamten Projekts; von der Konzeptions- und Planungsphase bis zur Fertigstellung, von
der Vermarktung bis zum Betrieb der Immobilie. In
dieser leistungsstarken Kombination bietet die OFB
mit ihren Tochterunternehmen professionelle und
innovative Lösungen, die für erfolgreiche Immobilienprojekte Voraussetzung sind. Anspruchsvolle Objekte
im gesamten Bundesgebiet dokumentieren die Qualität
unserer Leistungen.
SUBSTANZ SCHAFFT WERTE
www.ofb.de
www.ggm-re.de
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