Stochastik für Lehramtsstudierende Tobias Hell 0.08 0.06 0.04 0.02 0.00 Density 0.10 0.12 0.14 Histogram of x 0 5 10 x Skript zur Vorlesung Sommersemester 2016 15 20 Inhaltsverzeichnis 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 1.1. Etwas Historisches . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2. Zufallsexperimente und Frequentistik . . . . . . 1.3. Axiomatisierung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 1.4. Ereignisräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.5. Etwas Theorie zu Zufallsgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 2 4 6 12 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 A.1. Internetplattform . . . . . . . A.2. Mehrere Wahrscheinlichkeiten A.3. Erwartungswert des Gewinns A.4. Tennisspiel . . . . . . . . . . A.5. Blutgruppen . . . . . . . . . . A.6. Brettspiele . . . . . . . . . . . A.7. Schadstoffausbreitung . . . . A.8. Farbenfrohe Gummibären . . A.9. Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 15 16 17 17 18 21 22 24 26 B. Lehrpläne B.1. Lehrplan der AHS-Unterstufe . B.2. Lehrplan der AHS-Oberstufe . B.3. HTL Allgemeine Bildungsziele . B.4. HAK Allgemeine Bildungsziele B.5. HTL Elektronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 29 30 31 32 32 . . . . 33 35 36 36 37 C. Kompetenzkataloge C.1. Grundkompetenzen im gemeinsamen Kern . . . . C.2. Schulformspezifische Kompetenzen im Cluster 1a C.3. Schulformspezifische Kompetenzen im Cluster 8 . C.4. Schulformspezifische Kompetenzen im Cluster 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D. Eine kurze Einführung in R 39 Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 i Die standardisierte schriftliche Reifeprüfung in Mathematik WS 1.4 17 Definition und wichtige Eigenschaften des arithmetischen Mittels und des Medians angeben und nutzen, Quartile ermitteln und interpretieren können, die Entscheidung für die Verwendung einer bestimmten KennzahlKapitel begründen können 1 Anmerkungen: Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs Wenn auch statistische Kennzahlen (für einfache Datensätze) ermittelt und elementare statistische Grafiken erstellt werden sollen, liegt das Hauptaugenmerk auf verständigen Interpretationen von Grafiken (unter Beachtung von Manipulationen) und Kennzahlen. Speziell für das arithmetische Mittel und den Median (auch als Quartile) müssen die wichtigsten Eigenschaften (definitorische Eigenschaften, Datentyp-Verträglichkeit, Ausreißerempfindlichkeit) gekannt und verständig eingesetzt bzw. berücksichtigt werden. Beim arithmetischen Mittel sind allenfalls erforderliche GeInwichtungen diesem ersten Kapitel gebenarithmetisches wir zunächst einen ÜberblickMittels überaus die zu beachten („gewogenes Mittel“) und kurzen zu nutzen historischen (Bildung des arithmetischen arithmetischen Mitteln von Teilmengen). Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs. Nachdem wir Zufallsexperimente definiert haben, gehen wir insbesondere auf die frequentistische Definition von WahrscheinlichWahrscheinlichkeitsrechnung keit und die damit verbundenen Schwierigkeiten ein. Daraufhin widmen wir uns dem axiomatischen Zugang zum Wahrscheinlichkeitsbegriff, vgl. dazu Kapitel C. Grundbegriffe WS 2.1 Grundraum und Ereignisse in angemessenen Situationen verbal bzw. formal angeben können WS 2.2 relative Häufigkeit als Schätzwert von Wahrscheinlichkeit verwenden und anwenden können WS 2.3 Wahrscheinlichkeit unter der Verwendung der Laplace-Annahme (Laplace-Wahrscheinlichkeit) berechnen und interpretieren können, Additionsregel und Multiplikationsregel anwenden und interpretieren können 1.1 Etwas Historisches Anmerkungen: Seit jeher faszinieren uns Spiele und erste verschriftliche „stochastische“ Analysen von Die Multiplikationsregel kann unter Verwendung kombinatorischen Grundlagen und derbei Anwendung Laplaceeinfachen Würfelspielen finden sich der bereits um 20 nach Christus KaiserderClaudius. Regel (auch) umgangen werden. Zuvor beschäfigten sich die Griechen kaum mit Wahrscheinlichkeitsrechnung, da AristoWS 2.4 können der menschlichen Erkenntnis teles’ DogmaBinomialkoeffizient vorherrschte, berechnen dass sichund derinterpretieren Zufall prinzipiell entziehe. Auch über das Mittelalter hinweg wurde die Wahrscheinlichkeitstheorie nur spärlich weiterentwickelt, denn die Beschäftigung mit dem Zufall wurde überwiegend als Wahrscheinlichkeitsverteilung(en) gotteslästerlich angesehen. WS 3.1 die Begriffe Zufallsvariable, (Wahrscheinlichkeits-)Verteilung, Erwartungswert und Standardabweichung verständig deuten und einsetzen können Als Geburtsstunde der (klassischen) Stochastik gilt schließlich ein Briefwechsel 2 ausVerteilung WS 3.2 Blaise Binomialverteilung Modelldeeiner diskreten kennen – Erwartungswert sowie zwischen Pascal1 undalsPierre Fermat dem Jahre 1654, in dem sie eine LöVarianz/Standardabweichung binomialverteilter Zufallsgrößen ermitteln können, Wahrscheinsung für folgendes Problem erarbeiteten: lichkeitsverteilung binomialverteilter Zufallsgrößen angeben können, Arbeiten mit der Binomialverteilung in anwendungsorientierten Bereichen Gombaud, der auch als Chevalier de Méré bekannt ist, war ein begeisterter Spie- Antoine 3.3 lud zu Situationen erkennen beschreiben können, in denen mitgegen Binomialverteilung modelliert lerWSund Hofe, um unter und anderem folgendes Würfelspiel ihn zu bestreiten: werden kann Spiel 1. Wirft ein Gast beim der viermaligen Würfeln mit einem Würfel WS 3.4 Normalapproximation Binomialverteilung interpretieren und fairen anwenden könnenmindestens eine Sechs, so gewinnt der Chevalier. Anmerkungen: Kennen und Anwenden der Faustregel, dass die Normalapproximation der Binomialverteilung mit den Parametern n 1 und p dannPascal, anzuwenden und gute Näherungswerte liefert, wenn die Bedingung n · p · (1 – p) ≥ 9 erfüllt ist. Die Blaise 1623 ist – 1662 2 Anwendung derFermat, Stetigkeitskorrektur ist nicht notwendig und daher für Berechnungen im Zuge von PrüfungsbeispiePierre de 1607 – 1665 len vernachlässigbar. Kennen des Verlaufs der Dichtefunktion φ der Standardnormalverteilung mit Erwartungswert μ und Standardabweichung σ . Arbeiten mit der Verteilungsfunktion Φ der Standardnormalverteilung und korrektes Ablesen der entsprechenden Werte. 1 2 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs Die Gäste ließen sich nach einiger Zeit nicht mehr auf dieses Spiel ein, denn der Chevalier schien damit zu erfolgreich. Daraufhin bot der Chevalier ein zweites Spiel an. Spiel 2. Erhält ein Gast unter 24 Würfen mit zwei fairen Würfeln mindestens eine Doppelsechs, so gewinnt der Chevalier. Der Chevalier erwartete mit dem zweiten Spiel ein und denselben Erfolg, den er mit dem ersten hatte. Denn schließlich durfte der Gast sechsmal so oft (6 · 4 = 24) versuchen, eine Doppelsechs zu erwürfeln – also ein Ereignis, das nur in etwa jedes 36. Mal auftreten sollte. Im Gegensatz dazu, sollte eine Sechs mit einem fairen Würfel in etwa jedes sechste Mal auftreten. Anders ausgedrückt: Die Anzahl der Versuche wurde auf das Sechsfache erhöht und die Erfolgswahrscheinlichkeit bei einem Versuch auf ein Sechstel der bisherigen reduziert. Wider Erwarten des Chevaliers gingen aufgrund des zweiten Spiels seine Gäste größtenteils im Bezug auf das Spiel zufrieden nach Hause. Der Chevalier konnte sich dies nicht erklären und wandte sich mit diesem Problem an Blaise Pascal – wie bereits erwähnt sollte der darauf folgende Briefwechsel mit Pierre de Fermat Geschichte schreiben. Die klassische Wahrscheinlichkeitsrechnung wurde dann allmählich weiterentwickelt und neben Pierre-Simon Laplace3 und der Mathematikerdynastie Bernoulli wären noch viele weitere Namen zu nennen. Die Stochastik endgültig auf ein solides Fundament zu stellen sollte allerdings erst Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow4 im Jahre 1933 gelingen. 1.2 Zufallsexperimente und Frequentistik Unter einem Zufallsexperiment verstehen wir einen „zufälligen“ Vorgang, auf den folgendes zutrifft: B Die Bedingungen, unter denen das Experiment durchgeführt wird, die sogenannten Versuchsbedingungen, sind genau festgelegt. B Die Menge Ω aller möglichen Ausgänge des Experiments sind im Vorhinein bekannt. B Das Experiment kann – zumindest theoretisch – beliebig oft unter genau denselben Versuchsbedingungen wiederholt werden. Man nennt ω ∈ Ω ein Elementarereignis und führen wir das Zufallsexperiment durch, so bezeichnen wir jenes ω ∈ Ω, das wir erhalten, als den Ausgang des Zufallsexperiment. 3 4 Pierre-Simon Laplace, 1749 – 1827 Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow, 1903 – 1987 Anmerkungen: Wenn auch statistische Kennzahlen (für einfache Datensätze) ermittelt und elementare statistische Grafiken erstellt werden sollen, liegt das Hauptaugenmerk auf verständigen Interpretationen von Grafiken (unter Beachtung von Manipulationen) und Kennzahlen. Speziell für das arithmetische Mittel und den Median (auch als Quartile) müssen die wichtigsten Eigenschaften (definitorische Eigenschaften, Datentyp-Verträglichkeit, Ausreißerempfindlichkeit) gekannt und verständig eingesetzt bzw. berücksichtigt werden. Beim arithmetischen Mittel sind allenfalls erforderliche Gewichtungen zu beachten („gewogenes arithmetisches Mittel“) und zu nutzen (Bildung des arithmetischen Mittels aus arithmetischen Mitteln von Teilmengen). 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 3 Wahrscheinlichkeitsrechnung Wir beginnen auf die geforderte Kompetenz im Kompetenzkatalog für die AHS, vgl. KaGrundbegriffe pitel C, einzugehen. WS 2.1 Grundraum und Ereignisse in angemessenen Situationen verbal bzw. formal angeben können WS 2.2 relative Häufigkeit als Schätzwert von Wahrscheinlichkeit verwenden und anwenden können WS 2.3 Wahrscheinlichkeit unter der Verwendung der Laplace-Annahme (Laplace-Wahrscheinlich- berechnen interpretieren können, Additionsregel Multiplikationsregel Wir möchtenkeit) einer Mengeund von Elementarereignissen A ⊂ Ωund eine Zahl in [0, 1] anwenden zuordnen, interpretieren können 5 und identer) Durchführung des Zufallsexperiments die bei sehr und häufiger (unabhängiger inAnmerkungen: etwa den relativen Anteil jener Ausgänge angibt, die in A liegen. Führen wir das Zufallsexperiment n-mal durch, wobei n ∈ N, so erhalten wir Ausgänge Die Multiplikationsregel kann unter Verwendung der kombinatorischen Grundlagen und der Anwendung der LaplaceRegel (auch) umgangen werden. WS 2.4 ω1 , . . . , ωn ∈ Ω. Binomialkoeffizient berechnen und interpretieren können Für i = 1, . . . , n setzen wir xi = 1, falls ωi ∈ A gilt, und xi = 0 andernfalls. Dann liefert Wahrscheinlichkeitsverteilung(en) die relative Häufigkeit WS 3.1 n die Begriffe Zufallsvariable, (Wahrscheinlichkeits-)Verteilung, Erwartungswert 1X |{i ∈ {1, . . . , n} : ωi ∈ A}| und StandardRn (A; ωverständig ) = und einsetzen xi = können abweichung 1 , . . . , ωndeuten n WS 3.2 i=1 n Binomialverteilung als Modell einer diskreten Verteilung kennen – Erwartungswert sowie Zufallsgrößen Wahrscheinden relativenVarianz/Standardabweichung Anteil jener Ausgänge, binomialverteilter die in A liegen. Da es sichermitteln um einkönnen, Zufallsexperiment ∞ Binolichkeitsverteilung binomialverteilter Zufallsgrößen angeben können, Arbeiten mit handelt, können wir n beliebig groß wählen und erhalten daher eine Folge (ωn )der n=1 in Ω. mialverteilung in anwendungsorientierten Bereichen Schließlich bezeichnet man den Grenzwert WS 3.3 Situationen erkennen und beschreiben können, in denen mit Binomialverteilung modelliert lim Rn (A; ω1 , . . . , ωn ) werden kann WS 3.4 Normalapproximation der Binomialverteilung interpretieren und anwenden können n→∞ im Fall seiner Existenz als die frequentistische Wahrscheinlichkeit von A. Anmerkungen: Kennen sehr und Anwenden der Faustregel, dass die Normalapproximation der Binomialverteilung mit den Parametern n Dieser anschauliche und modellorientierte Zugang zum Wahrscheinlichkeitsbegriff und p dann anzuwenden ist und gute Näherungswerte liefert, wenn die Bedingung n · p · (1 – p) ≥ 9 erfüllt ist. Die lässt allerdings einige Fragen offen: Anwendung der Stetigkeitskorrektur ist nicht notwendig und daher für Berechnungen im Zuge von Prüfungsbeispielen vernachlässigbar. Kennen des Verlaufs der Dichtefunktion φ der Standardnormalverteilung mit Erwartungswert μ ∞ in Ω der Grenzwert lim (1) Standardabweichung Existiert für jede . . , korrektes ωn ) und n )n=1 n→∞ Rn (A; ω1 , .und und σ . Folge Arbeiten(ωmit der Verteilungsfunktion Φ der Standardnormalverteilung Ablesen der entsprechenden ergibt die gleiche Werte. Zahl in [0, 1]? (2) Wenn man Frage (1) positiv beantworten könnte: Lassen sich Zufallsexperimente in einer konsistenten Weise beschreiben, wenn man auf diesem Weg die frequentistische Wahrscheinlichkeit für jedes A ⊂ Ω betrachtet? Die Antwort auf beide dieser Fragen fällt negativ aus. Insbesondere Frage (2) führt auf eine Reihe von paradoxen Sachverhalten, die mit unserer Vorstellung von einer konsistenten Beschreibung des Zufalls nicht vereinbar sind. 5 An dieser Stelle kann nur intuitiv erfasst werden, was „unabhängig“ bedeutet. 4 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 1.3 Axiomatisierung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs Um 1900 bereiteten eine Reihe von Entwicklungen in der Mathematik den Boden für eine zweite Geburtsstunde der Stochastik. B Mengenlehre: Georg Cantor, 1895 – 1897 B 6. Hilbertsches6 Problem im Jahre 1900: Axiomatisierung der Physik (implizit Forderung nach der Axiomatisierung der Stochastik) B Maßtheorie: Émile Borel7 , 1901 – 1909 B Integrationstheorie: Henri Lebesgue8 um 1902 Beinahe drei Jahrhunderte nach der Geburtsstunde der Stochastik gelang schließlich Kolmogorow in seinem Werk Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung 1933 die Synthese unter anderem dieser Entwicklungen zu einer einheitlichen Theorie. Zur Beschreibung eines Zufallsexperiments mit der Ergebnismenge Ω wird der Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, F, P) eingeführt. Wie man ausgehend von den definierenden Eigenschaften eines Wahrscheinlichkeitsraumes wiederum zur sehr anschaulichen frequentistischen Interpretation des Wahrscheinlichkeitsbegriffs gelangt, ist alles andere als unmittelbar ersichtlich – wir besprechen zunächst die beiden Komponenten F und P. Beim Ereignisraum F handelt es sich um eine sogenannte σ-Algebra, ein Element von A ∈ F nennt man Ereignis oder auch beobachtbar. Das Wahrscheinlichkeitsmaß P ordnet jedem Ereignis in F eine Zahl in [0, 1] zu, es handelt sich also um eine Abbildung P : F → [0, 1] : A 7→ P(A). Bemerkung. Der Brückenschlag hin zur frequentistischen Interpretation der Wahrscheinlichkeit gelingt mit dem Starken Gesetz der großen Zahlen: Für ein Ereignis A ∈ F lässt sich damit die Wahrscheinlichkeit P(A) wiederum als relativer Anteil der Ausgänge in A, der sich bei häufiger Durchführung des Zufallsexperiments einstellt, interpretieren. Eine präzise Formulierung wird uns allerdings erst nach einiger Vorarbeit gelingen. Wie folgendes einfache Beispiel zeigt, beschreibt der Ereignisraum F die vorhandene Information bei einem Zufallsexperiment. 6 David Hilbert, 1862 – 1943 Émile Borel, 1871 – 1956 8 Henri Lebesgue, 1875 – 1941 7 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 5 Beispiel 1.1 (Wahrscheinlichkeitsräume) B Wir betrachten das Zufallsexperiment, welches aus dem Wurf eines Würfels besteht. Zur Modellierung dieses Experiments wählen wir Ω := {1, 2, . . . , 6}. Angenommen, jemand würfelt und teilt uns lediglich mit, ob die Augenzahl gerade oder ungerade ist, so können wir nicht entscheiden, ob ein bestimmtes Elementarereignis ω ∈ Ω eingetreten ist oder nicht. Dies wird durch die Wahl der σ-Algebra F := {∅, {1, 3, 5}, {2, 4, 6}, Ω} ⊂ P(Ω) zum Ausdruck gebracht, F beschreibt also die uns zur Verfügung stehende Information. Beispielsweise sind dann {1, 2} und {6} nicht beobachtbar, also keine Ereignisse. Soll es sich um einen fairen Würfel handeln, so werden wir intuitiv das Wahrscheinlichkeitsmaß P durch |A| |A| P (A) := = für A ∈ F |Ω| 6 definieren. Dann ist die Wahrscheinlichkeit eine gerade Augenzahl zu erhalten P ({2, 4, 6}) = 3 6 = 21 . B Eines der einfachsten Zufallsexperimente ist wohl der Wurf einer Münze. Wir wählen Ω := {K, Z}, wobei K für Kopf und Z für Zahl steht. Als geeigneter Ereignisraum dient nun F := P(Ω), was bedeutet, dass alle möglichen Ereignisse beobachtbar sind. Handelt es sich um eine faire Münze, so würde man vermutlich der Intuition entsprechend P mit P ({K}) = P ({Z}) = 1 2 wählen. Beispielsweise wäre Ω := {(K, K), (K, Z), (Z, K), (Z, Z)} eine mögliche Wahl der Ergebnismenge für den Wurf zweier Münzen. B Um die zufällige Lebensdauer einer Glühbirne zu modellieren, liegt die Wahl Ω := [0, ∞) nahe. Was ist in dieser Situation ein sinnvoller Ereignisraum F und welches Wahrscheinlichkeitsmaß P erscheint passend? Diesen Fragen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt genau beantworten können, dazu bedarf es jedoch einiger Vorarbeit. 6 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 1.4 Ereignisräume Wir wenden uns dem axiomatischen Zugang zum Wahrscheinlichkeitsbegriff und führen zunächst die zweite Komponente F eines Wahrscheinlichkeitsraums (Ω, F, P) ein, also den Begriff des Ereignisraumes bzw. jenen einer σ-Algebra. Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei einer σ-Algebra um die Menge aller beobachtbaren Ereignisse. Darüber hinaus sind dies die natürlichen Mengensysteme der zufälligen Ereignisse, auf denen Maße und somit insbesondere Wahrscheinlichkeitsmaße in konsistenter Weise definiert werden können. Definition 1.2 (σ-Algebra, Algebra, messbarer Raum) Es sei Ω eine beliebige Menge. Ein Mengensystem F ⊂ P(Ω) wird σ-Algebra auf Ω genannt, falls die folgenden drei Bedingungen erfüllt sind: (σ1) Ω ∈ F (σ2) Ac := Ω \ A ∈ F für alle A ∈ F S ∞ N (σ3) ∞ n=1 An ∈ F für alle Folgen {An }n=1 ∈ F (komplementstabil ) (σ-vereinigungsstabil ) Ein Element A von F wird Ereignis genannt und es tritt ein, falls ω ∈ A, es tritt nicht ein, wenn ω ∈ / A. Man nennt A ∈ F auch beobachtbar oder messbar. Das Paar (Ω, F) bezeichnet man als messbaren Raum. Ein Mengensystem A ⊂ P(Ω) welches (σ1), (σ2) und (3) A ∪ B ∈ A für alle A, B ∈ A (vereinigungsstabil ) erfüllt, wird Algebra auf Ω genannt. Bemerkung. Es sei F eine σ-Algebra auf Ω. B Man beachte, dass aufgrund der Komplementstabilität, jede σ-Algebra die leere Menge ∅ enthält. Das unmögliche Ereignis ∅ und das sichere Ereignis Ω sind also stets beobachtbar. B Offensichtlich ist F auch eine Algebra auf Ω, denn aus der σ-Vereinigungsstabilität folgt die Vereinigungsstabilität, indem man für A, B ∈ F die σ-Vereinigungsstabilität auf die Folge {An }∞ n=1 ⊂ F mit A1 = A, A2 = B und An = ∅ für n ∈ {3, 4, . . .} anwendet. B Ist |Ω| < ∞, so gilt F ist σ-Algebra ⇐⇒ F ist Algebra. Im Allgemeinen ist jedoch nicht jede Algebra eine σ-Algebra. 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 7 B Oftmals werden σ-Algebren und Algebren auch als σ-Körper und Körper bezeichnet. Beispiel 1.3 (σ-Algebren) B Wir beginnen mit den beiden trivialen σ-Algebren. Man überzeugt sich leicht, dass es sich bei der Potenzmenge P(Ω) um eine σ-Algebra handelt. Diese ist bezüglich der Mengeninklusion die größtmögliche σ-Algebra. Die kleinste σ-Algebra lautet {∅, Ω}. B Für jede Menge A ⊂ Ω ist {∅, A, Ac , Ω} eine σ-Algebra. Nun greifen wir den Wurf des Würfels aus Beispiel 1.1 nochmals auf. Die Ergebnismenge lautet dabei Ω = {1, . . . , 6} und F = {∅, {1, 3, 5}, {2, 4, 6}, Ω} ist somit eine σ-Algebra auf Ω. Weiters entspricht dem Würfelergebnis “gerade Augenzahl“ das Ereignis A := {2, 4, 6} ∈ F. B Mittels der Ergebnismenge Ω := {(K, K), (K, Z), (Z, K), (Z, Z)} kann das Werfen zweier Münzen modelliert werden, wobei als σ-Algebra die Potenzmenge F := P(Ω) gewählt werden kann. Das Ereignis A := {(K, Z), (Z, K), (K, K)} entspricht dem Ausgang “mindestens eine Münze fällt auf Kopf“ des Zufallsexperiments. B Als sinnvolle Ergebnismenge, um die zufällige Lebensdauer einer Glühbirne zu modellieren, haben wir bereits Ω = [0, ∞) erkannt. Den Ausgang “die Glühbirne funktioniert länger als 200 Stunden“ könnten wir nun durch A := (200, ∞) ausdrücken. Was ist in diesem Fall jedoch die passende σ-Algebra? Wie wir sehen werden, ist es jedenfalls nicht die Potenzmenge, diese wäre “zu groß“. Beispiel 1.4 (Dreifaches Würfeln) Wir betrachten den ersten Teil von Aufgabe A.6. Aufgabe 7 Brettspiele Beim Würfeln mit einem fairen Spielwürfel treten die Augenzahlen 1 bis 6 jeweils mit gleicher Wahr­scheinlichkeit auf. 8 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs a) Bei einem Brettspiel wird zu Beginn des Spiels mit einem fairen Spielwürfel gewürfelt. Um das Spiel beginnen zu können, muss man einen Sechser würfeln. In einem Durchgang hat man maximal 3 Versuche zur Verfügung. Sobald man einen Sechser gewürfelt hat, ist die nächste Spielerin / der nächste Spieler an der Reihe. − Stellen Sie alle möglichen Ausgänge („Sechser“ oder „kein Sechser“) für einen Durchgang Wir stellen zunächst fest, dass es zur Modellierung des beschriebenen für eine Spielerin/einen Spieler in einem Baumdiagramm dar. [1 Punkt] Zufallsexperiments, jedenfalls mehrere wobei wir zwei genauer diskutieren wollen: Die − Tragen Sie dieMöglichkeiten entsprechenden gibt, Wahrscheinlichkeiten in das Baumdiagramm ein. [1 Punkt] −Variante Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass eine Spielerin/ein Spieler indie einem Durchgang erste benötigt ein gewisses Maß mehr an Modellierung, zweite wird sich das Spiel beginnen kann. [2 Punkte] unmittelbar an der Angabe orientiert. Brettspiel mit einem fairen b) Bei einem Spielwürfel gewürfelt und wird, man rückt derman SpielfiVariante 1. Wir gehenwird davon aus, das stets dreimal gewürfelt alsomit dass nicht gur so viele Felder vor, wie die gewürfelte Augenzahl angibt. Würfelt man im ersten Wurf einen nach einer Sechs abbricht. Wir modellieren das Zufallsexperiment als das Werfen dreier Sechser, so würfelt man ein zweites Mal und rückt die dabei gewürfelte Augenzahl zusätzlich fairer Würfel und betrachten daher die Ergebnismenge vor. Die Zufallsvariable die ,Anzahl Felder, die. .man Ω = {1, . X. .beschreibt , 6}3 = {(ω ω , ω der ): ω ∈ {1, . , 6}vorrücken für i = darf. 1, 2, 3} . 1 2 3 i −Ausgang Stellen Sie ω eine der man alle möglichen Werte dieser Zufallsvariablen X und die Einen =Tabelle (ω1 , ωauf, 2 , ω3 ) ∈ Ω interpretieren wir wie folgt: Die Augenzahl des zugehörigen Wahrscheinlichkeiten kann. ersten Würfels 7 ist ω1 , die des zweitenentnehmen ω2 und die des[2 Punkte] dritten ω3 . Da wir annehmen, dass Aufgabe − Berechnen Sie den Erwartungswert von X. [1 Punkt] im Zusammenhang mit diesem Zufallsexperiment alles beobachtbar ist, wählen wir als − Interpretieren Sie die Bedeutung des Erwartungswertes in diesem Sachzusammenhang. Ereignisraum F = P(Ω). Also ist jede Teilmenge A ⊂ Ω ein Ereignis. [1 Punkt] Brettspiele Das Ereignis, dass man mit drei Würfen mindestens einen Sechser erzielt, lautet dann Beim Würfeln mit einem fairen Spielwürfel treten die Augenzahlen 1 bis 6 S= {ωs∈ Ω : ωi = 6auf. für mindestens ein i ∈ {1, 2, 3}} . jeweils mit gleicher Wahr­ cheinlichkeit Variante 2. Die Ausgänge geben an, ob beim jeweiligen Versuch ein Sechser gewürfelt wurde oder nicht und dies können wir mittels der Ergebnismenge a) Bei einem Brettspiel wird zu Beginn des Spiels mit einem fairen Spielwürfel gewürfelt. Ω = {6, 06, 006, 000} Um das Spiel beginnen zu können, muss man einen Sechser würfeln. In einem Durchgang Sobaldiman gewürfelt hat, ist die hat man Eine maximal 3 Versuche Verfügung. beschreiben. Sechs an der zur i-ten Stelle, wobei = 1,einen 2, 3, Sechser steht für einen Sechser beim nächste Spielerin / der nächste Spieler an der Reihe. i-ten Wurf und eine Null für keinen Sechser. − Stellen Sie alle möglichen Ausgänge („Sechser“ oder „kein Sechser“) für einen Durchgang für eine Spielerin/einen Spieler in einem Baumdiagramm dar. [1 Punkt] − Tragen Sie die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten in das Baumdiagramm ein. [1 Punkt] stellen, − Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, Spielerin/ein Spielermittels in einemeines Durchgang Wir wie gefordert, die Ausgängedass des eine Zufallsexperiments BaumdiaSpiel beginnen grammsdas in Abbildung 1.1kann. dar.[2 Punkte] Da wir davon ausgehen, dass im Zusammenhang mit diesen Ausgängen für uns alles beobachtbar ist, wählen wir F = P(Ω). Also ist jede Teilmenge 5 b) ΩBei einem Brettspiel mit einem fairenDurchgang Spielwürfel gewürfelt und man rückt mitdem der Spielfiöffentliches Dokument A⊂ ein Ereignis. Daswird Spiel in einem zu beginnen entspricht Ereignis gur so viele Felder vor, wie die gewürfelte Augenzahl angibt. Würfelt man im ersten Wurf einen Sechser, so würfelt man ein zweites Mal die dabei gewürfelte Augenzahl zusätzlich {6,und 06,rückt 006}. vor. Die Zufallsvariable X beschreibt die Anzahl der Felder, die man vorrücken darf. − Stellen Sie eine Tabelle auf, der man alle möglichen Werte dieser Zufallsvariablen X und die zugehörigen Wahrscheinlichkeiten entnehmen kann. [2 Punkte] − Berechnen Sie den Erwartungswert von X. [1 Punkt] − Interpretieren Sie die Bedeutung des Erwartungswertes in diesem Sachzusammenhang. [1 Punkt] 9 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 6 0 66 666 60 660 606 06 600 066 00 060 006 000 Abbildung 1.1. Vollständiges Baumdiagramm zum Ablauf des Brettspiels, Teil a. Bei den rot gefärbten Ausgängen wird abgebrochen. Eine σ-Algebra ist komplementstabil, daher ist die Forderung der σ-Vereinigungsstabilität äquivalent zu jener der σ-Schnittstabilität, wie wir im Folgenden zeigen werden. Dazu wird folgender Satz benötigt, dessen Beweis als Übung verbleibt. Satz 1.5 (De Morgansche9 Regeln) Es sei Ω eine Menge und es bezeichne J eine beliebige Indexmenge. Für eine Familie {Aj }j∈J von Teilmengen von Ω gilt !c !c [ \ \ [ c Aj = Aj und Aj = Acj . j∈J j∈J j∈J j∈J Ein Mengensystem G ⊂ P(Ω) wird σ-schnittstabil genannt, falls ∞ \ An ∈ G N für alle Folgen {An }∞ n=1 ∈ G . n=1 Satz 1.6 (σ-∪-stabil ⇔ σ-∩-stabil) Für ein komplementstabiles Mengensystem G ⊂ P(Ω) gilt G ist σ-vereinigungsstabil ⇐⇒ G ist σ-schnittstabil . Beweis. Die Aussage folgt direkt aus den De Morganschen Regeln, denn ist beispielsweise G ein σ-vereinigungsstabiles Mengensystem, so erhalten wir für die Folge N {An }∞ n=1 ∈ G , dass !c ∞ ∞ \ [ An = Acn ∈ G. n=1 n=1 Die andere Richtung zeigt man analog. 9 Augustus De Morgan, 1806–1871, englischer Mathematiker Beim Würfeln mit einem fairen Spielwürfel treten die Augenzahlen 1 bis 6 jeweils mit gleicher Wahr­scheinlichkeit auf. a) Bei einem Brettspiel wird zu Beginn des Spiels mit einem fairen Spielwürfel gewürfelt. Um das Spiel beginnen zu können, muss man einen Sechser würfeln. In einem Durchgang 10 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs hat man maximal 3 Versuche zur Verfügung. Sobald man einen Sechser gewürfelt hat, ist die nächste Spielerin / der nächste Spieler an der Reihe. Bemerkung. Ist (Ω, F) ein messbarer Raum und sind A, B ∈ F zwei Ereignisse, so − Stellen Sie alle möglichen Ausgänge („Sechser“ oder „kein Sechser“) für einen Durchgang ist insbesondere auch A ∩ B ∈ F ein Ereignis. für eine Spielerin/einen Spieler in einem Baumdiagramm dar. [1 Punkt] − TragenTeil Sie die in das Baumdiagramm ein. [1 Punkt] – es Im zweiten vonentsprechenden Aufgabe A.6Wahrscheinlichkeiten entdecken wir den Begriff der Zufallsvariablen − B erechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass eine Spielerin/ein Spieler in einem Durchgang eine handelt sich hierbei um eine Funktion, die jedem Ausgang eines Zufallsexperiments das Spiel beginnen kann. [2 Punkte] reelle Zahl zuordnet. b) Bei einem Brettspiel wird mit einem fairen Spielwürfel gewürfelt und man rückt mit der Spielfigur so viele Felder vor, wie die gewürfelte Augenzahl angibt. Würfelt man im ersten Wurf einen Sechser, so würfelt man ein zweites Mal und rückt die dabei gewürfelte Augenzahl zusätzlich vor. Die Zufallsvariable X beschreibt die Anzahl der Felder, die man vorrücken darf. großem − Stellen Interesse Sie eine Tabelle man alle möglichen dieser X und die Von sind auf, alsoderAbbildungen X : ΩWerte → R aufZufallsvariablen einem messbaren Raum zugehörigen Wahrscheinlichkeiten entnehmen kann. [2 Punkte] (Ω, F). Als entscheidend wird sich hierbei herausstellen, dass Urbilder − Berechnen Sie den Erwartungswert von X. [1 Punkt] −1 − Interpretieren Sie die Erwartungswertes diesem {a Bedeutung < X < b} des =X ((a, b)) fürinalle a <Sachzusammenhang. b [1 Punkt] beobachtbar sind, dass also {a < X < b} ∈ F gilt. Ist dies erfüllt, so wird X als Zufallsvariable oder Zufallsgröße bezeichnet. Zunächst wollen wir allerdings alle Urbilder erfassen, die unter dieser Bedingung beobachtbar sind. Genauer suchen wir die kleinste σ-Algebra auf dem Bildbereich R, die alle Intervalle (a, b) mit a < b enthält, und konstruieren somit die sogenannte Borel-σ-Algebra auf R, die mit B(R) bezeichnet wird. Diese und viele andere σ-Algebren können nicht explizit angegeben werden, jedoch kann man nichtsdestotrotz in der Praxis sehr gut mit ihnen umgehen. Etwa liefert nachfolgender Satz ein Konstruktionsverfahren für σ-Algebren. Satz 1.7 (Schnitte von σ-Algebren) Es sei {Fj }j∈J eine Familie von σ-Algebren auf Ω, wobei J 6= ∅ eine beliebige Indexmenge bezeichnet. Dann ist \ F := Fj j∈J 5 ebenfalls eine σ-Algebra auf Ω. öffentliches Dokument Beweis. Wir weisen die drei definierenden Eigenschaften einer σ-Algebra nach. (σ1) Da Ω ∈ Fj für alle j ∈ J gilt, ist Ω∈ \ Fj = F. j∈J (σ2) Komplementstabilität: Es sei A ∈ F. Dann ist A ∈ Fj und somit Ac ∈ Fj für alle j ∈ J, woraus unmittelbar Ac ∈ F folgt. Somit ist F komplementstabil. 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 11 (σ3) σ-∪-Stabilität: Es sei {An }∞ n=1 eine Folge in F. Für jedes j ∈ J gilt F ⊂ Fj und N , somit gilt daher ist {An }∞ ∈ F n=1 j ∞ [ An ∈ Fj , n=1 denn Fj ist eine σ-Algebra und daher insbesondere σ-vereinigungsstabil. Dies gilt für alle j ∈ J und somit ist ∞ [ An ∈ F, n=1 folglich auch F σ-vereinigungsstabil. Damit ist gezeigt, dass der Durchschnitt von σ-Algebren wieder eine σ-Algebra ist. Bemerkung. Die Vereinigung zweier σ-Algebren ist im Allgemeinen keine σ-Algebra. Obiger Satz gibt Anlass die von einem Mengensystem erzeugte σ-Algebra zu definieren. Satz und Definition 1.8 (Erzeugte σ-Algebra) Zu G ⊂ P(Ω) existiert eine bezüglich der Mengeninklusion kleinste σ-Algebra, die G enthält. Setzt man JG := {F ist σ-Algebra auf Ω mit G ⊂ F}, so ist diese durch \ σ(G) := F F ∈JG gegeben und wird von G erzeugte σ-Algebra genannt. Das Mengensystem G heißt dann Erzeuger von σ(G). Beweis. Die Menge JG ist nicht-leer, denn P(Ω) ist eine σ-Algebra auf Ω, die G enthält. Nach Satz 1.7 ist somit \ σ(G) = F F ∈JG eine σ-Algebra und es bleibt noch zu zeigen, dass dies die kleinste ist, die G enthält. Jede σ-Algebra F mit G ⊂ F liegt in JG und daher gilt σ(G) ⊂ F, was den Beweis vollendet. Bemerkung. Insbesondere gilt für G1 , G2 ⊂ P(Ω) mit G1 ⊂ G2 , dass σ(G1 ) ⊂ σ(G2 ). Der σ-Operator ist also inklusionserhaltend. Wir sind jetzt in der Lage die bereits angekündigte Borel-σ-Algebra auf R zu definieren. 12 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs Die standardisierte schriftliche Reifeprüfung in Mathematik 16 Definition 1.9 (Borel10 -σ-Algebra) Man nennt B(R) := σ ({(a, b) : a < b}) Inhaltsbereich Wahrscheinlichkeit und BStatistik die Borel-σ-Algebra auf R. Ein Element ∈ B (R)(WS) wird als Borel-Menge oder als Borel-messbar bezeichnet. Bildungstheoretische Orientierung Satz 1.10 (Erzeuger der Borel-σ-Algebra) Mathematiker/innen wie auch Anwender/innen bedienen sich häufig der Begriffe, der Darstellungsformen Die folgenden Mengensystem erzeugen B(R): und der (grundlegenden) Verfahren der Beschreibenden Statistik, der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Schließenden FürRallgemeingebildete Laien wirdGes im Hinblick auf die Kommunikationsfähigkeit GOStatistik. = {O ⊂ offen} , A = {A ⊂ R abgeschlossen} , vor allem darauf ankommen, die stochastischen Begriffe und Darstellungen im jeweiligen Kontext angeG1 = {(a, b) : a < b} , G2 = {[a, b] : a < b} , messen interpretieren und deren Aussagekraft bzw. Angemessenheit einschätzen und bewerten zu könG3 = {(a, b] : a < b} , G4 = {[a, b) : a < b} , nen. G5 = {(−∞, x) von : x statistischen ∈ R} , {(−∞,wird x] : sich x ∈auf R}Situationen . 6 =Grafiken Die eigenständige Erstellung Tabellen G und geringer Komplexität und auf einfache Grafiken beschränken (z. B. bei der Kommunikation mit der Allgemeinheit), Mit derErmittlung Einführung von Ereignisräumen haben wir die Basisgiltfür eine grundlegende Forfür die statistischer Kennzahlen (Zentralund Streuungsmaße) Ähnliches. derung im Kompetenzkatalog geschaffen, denn durch die Wahl des Ereignisraums fixieren Auch bei der Wahrscheinlichkeit kann man sich auf grundlegende Wahrscheinlichkeitsinterpretationen, Die den standardisierte schriftliche Reifeprüfung in Mathematik 16 wir vorhandenen Informationsstand. auf grundlegende Begriffe (Zufallsgröße, Wahrscheinlichkeitsverteilung, Dichte- und Verteilungsfunktion, Erwartungswert und Varianz/Standardabweichung) und Konzepte (Binomialverteilung, Normalverteilung) sowie einfachste Wahrscheinlichkeitsberechnungen beschränken; wichtig hingegen erscheint es, Wahrscheinlichkeit als eine (vom jeweiligen Informationsstand) abhängige Modellierung und Quantifizierung des Zufalls sowie als unverzichtbares Bindeglied zwischen den beiden Statistiken zu verstehen. Inhaltsbereich Wahrscheinlichkeit Statistik (WS) Der Begriff der (Zufalls-)Stichprobe ist bereitsund bei der Wahrscheinlichkeit, aber natürlich auch in der Beispiel 1.11 (Ergzeugter Ereignisraum) Schließenden Statistik grundlegend und zentral. Bildungstheoretische An einem Ort wird anOrientierung vier aufeinanderfolgenden Tagen erhoben, ob es regnet, ob die Von den zwei grundlegenden Konzepten der Schließenden Statistik, dem Testen von Hypothesen und Sonne scheint und ob es windstillistist. Person gibt besonderer an, dass sie beobachten kann,aufob der Hochrechnung (Konfidenzintervall), dieEine Hochrechnung Bedeutung. Im Hinblick Mathematiker/innen wie auch Anwender/innen bedienen sich von häufig der Begriffe, der Darstellungsformen esdie an keinem dieser Tage regnet sowie ob es an mindestens einem Tag gleichzeitig windwird es hier wenigerStatistik, darum gehen, Konfidenzintervalle zu ermitteln, und Kommunikationsfähigkeit der (grundlegenden) Verfahren derauch Beschreibenden der Wahrscheinlichkeitstheorie und der still ist und die Sonne Was kann diese (aufgrund dieser Information) sondern vorrangig darum, Ergebnisse dieses Verfahrens imim jeweiligen Kontext angemessen zu deuten Schließenden Statistik. Für scheint. allgemeingebildete Laien wird Personen es Hinblick auf die Kommunikationsfähigkeit jedenfalls noch beobachten? und zu bewerten. Dabei spielen Begriffe wie Sicherheit/Irrtumswahrscheinlichkeit und deren Zusammenvor allem darauf ankommen, die stochastischen Begriffe und Darstellungen im jeweiligen Kontext ange- hang mitinterpretieren der Intervallbreite („Genauigkeit“) und bzw. dem Angemessenheit Stichprobenumfang eine zentrale sodass entmessen und deren Aussagekraft einschätzen und Rolle, bewerten zu könsprechende Kompetenzen unverzichtbar sind. nen. 1.5 Etwas Theorie zu Zufallsgrößen Die eigenständige Erstellung von statistischen Tabellen und Grafiken wird sich auf Situationen geringer Grundkompetenzen Komplexität einfache Grafiken beschränken B. bei mit der Allgemeinheit), Beim Begriffund deraufZufallsvariablen handelt es (z. sich umder einKommunikation grundlegendes Konzept: für die Ermittlung statistischer Kennzahlen (Zentral- und Streuungsmaße) gilt Ähnliches. Beschreibende Statistik Auch bei der Wahrscheinlichkeit kann man sich auf grundlegende Wahrscheinlichkeitsinterpretationen, auf (Zufallsgröße, Dichte- und Verteilungsfunktion, WS grundlegende 1.1 WerteBegriffe aus tabellarischen undWahrscheinlichkeitsverteilung, elementaren grafischen Darstellungen ablesen (bzw. zusamErwartungswert und Varianz/Standardabweichung) und Konzepte Normalverteilung) mengesetzte Werte ermitteln) und im jeweiligen Kontext(Binomialverteilung, angemessen interpretieren können sowie einfachste Wahrscheinlichkeitsberechnungen beschränken; wichtig hingegen erscheint es, WahrAnmerkungen: scheinlichkeit als eine (vom jeweiligen Informationsstand) abhängige Modellierung und Quantifizierung des (un-)geordnete Liste, Strichliste, Piktogramm, Säulen-, Balken-, Punktwolkendiagramm, Histo10 Zufalls sowie als unverzichtbares Bindeglied zwischen denLinien-, beidenStängel-Blatt-, Statistiken zu verstehen. Félix Édouard Justin Émile Borel, 1871–1956, französischer Mathematiker und Politiker gramm (als Spezialfall eines Säulendiagramms), Prozentstreifen, Kastenschaubild (Boxplot) Der Begriff der (Zufalls-)Stichprobe ist bereits bei der Wahrscheinlichkeit, aber natürlich auch in der WS 1.2 Tabellen und einfache statistische Grafiken erstellen, zwischen Darstellungsformen wechseln Schließenden Statistik grundlegend und zentral. können Von den zwei grundlegenden Konzepten der Schließenden Statistik, dem Testen von Hypothesen und WS 1.3 statistische Kennzahlen (absolute und relative Häufigkeiten; arithmetisches Mittel, Median, der Hochrechnung (Konfidenzintervall), ist die Hochrechnung von besonderer Bedeutung. Im Hinblick auf Modus, Quartile, Spannweite, empirische Varianz/Standardabweichung) im jeweiligen Kondie Kommunikationsfähigkeit wird es auch hier weniger darum gehen, Konfidenzintervalle zu ermitteln, text interpretieren können; die angeführten Kennzahlen für einfache Datensätze ermitteln sondern vorrangig darum, Ergebnisse dieses Verfahrens im jeweiligen Kontext angemessen zu deuten können und zu bewerten. Dabei spielen Begriffe wie Sicherheit/Irrtumswahrscheinlichkeit und deren Zusammenhang mit der Intervallbreite („Genauigkeit“) und dem Stichprobenumfang eine zentrale Rolle, sodass entsprechende Kompetenzen unverzichtbar sind. Grundkompetenzen 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 13 Es sei (Ω, F) ein messbarer Raum und X : Ω → R eine Abbildung. Wie wir bereits eingeführt haben, handelt es sich bei X um eine Zufallsvariable, falls ∀ a < b : {a < X < b} ∈ F gilt. Wir werden nun verschiedene Charakterisierungen dieser Bedingung erarbeiten und insbesondere zeigen, dass X Zufallsvariable ⇐⇒ ∀ B ∈ B(R) : {X ∈ B} = X −1 (B) ∈ F gilt. Lemma 1.12 (Von einer Abbildung erzeugte σ-Algebra) Es sei (Ω B , F B ) ein messbarer Raum und X : Ω D → Ω B eine Abbildung. Dann ist σ(X) := X −1 (F B ) := X −1 (B) : B ∈ F B eine σ-Algebra auf Ω D und diese wird die von X erzeugte σ-Algebra auf Ω D genannt. Beweis. Wir weisen die definierten Eigenschaften einer σ-Algebra nach. (σ1) Da Ω B ∈ F B und X −1 (Ω B ) = Ω D , gilt Ω D ∈ X −1 (F B ). (σ2) Komplementstabilität: Zu A ∈ X −1 (F B ) gibt es ein B ∈ F B mit A = X −1 (B). Dann ist c Ac = X −1 (B) = X −1 (B c ) ∈ X −1 (F B ), da B c ∈ F B . −1 (F ) (σ3) σ-∪-Stabilität: Es sei {An }∞ B n=1 ∈ X N N . Dann gibt es {Bn }∞ n=1 ∈ F B mit An = X −1 (Bn ) für alle n ∈ N. Aus S∞ n=1 Bn ∈ F B folgt somit ∞ [ n=1 An = ∞ [ X −1 (Bn ) = X −1 n=1 ∞ [ Bn ∈ X −1 (F B ). n=1 Wir interessieren uns nun für Abbildungen, die die Struktur der Ereignisräume erhalten. Definition 1.13 (Messbare Abbildungen) Es seien (Ω D , F D ) und (Ω B , F B ) zwei messbare Räume. Eine Abbildung X : Ω D → Ω B heißt (F D , F B )-messbar (kurz: messbar), falls ∀ B ∈ F B : X −1 (B) ∈ F D , also wenn σ(X) = X −1 (F B ) ⊂ F D gilt. 14 1. Entwicklung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs Bemerkung. B Für eine Abbildung zwischen messbaren Räumen ist auch die Schreibweise X : (Ω D , F D ) → (Ω B , F B ) üblich. B Für B ∈ F B schreiben wir {X ∈ B} := X −1 (B). Satz 1.14 (σ ↔ X −1 ) Es sei X : Ω D → Ω B eine Abbildung und G ⊂ P(Ω B ). Dann gilt σ X −1 (G) = X −1 (σ(G)) . Beweis. Es gilt X −1 (G) ⊂ X −1 (σ (G)) und somit σ X −1 (G) ⊂ X −1 (σ (G)) . Um die umgekehrte Inklusion zu zeigen, weisen wir nach, dass Σ := B ∈ σ (G) : X −1 (B) ∈ σ X −1 (G) eine σ-Algebra auf Ω B ist. (σ1) Offensichtlich ist Ω B ∈ Σ. (σ2) Komplementstabilität: Für B ∈ Σ ist c X −1 (B c ) = X −1 (B) ∈ σ X −1 (G) und somit B c ∈ Σ. N (σ3) σ-∪-Stabilität: Für jede Folge {Bn }∞ n=1 ∈ Σ gilt ! ∞ ∞ [ [ −1 X Bn = X −1 (Bn ) ∈ σ X −1 (G) n=1 und daher S∞ n=1 Bn n=1 ∈ Σ. Aus G ⊂ Σ folgern wir Σ = σ (G) und damit die Aussage. Anhang A Zentralmaturaaufgaben 2015 A.1 Internetplattform Quelle: Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, AHS, 11. Mai 2015, Mathematik, Teil-1-Aufgabe, Aufgabe 19, S. 23 https://www.bifie.at/node/3014 Aufgabe 19 Internetplattform Die Nutzung einer bestimmten Internetplattform durch Jugendliche wird für Mädchen und Burschen getrennt untersucht. Dabei wird erfasst, wie oft die befragten Jugendlichen diese Plattform pro Woche besuchen. Die nachstehenden Kastenschaubilder (Boxplots) zeigen das Ergebnis der Untersuchung. Besuche pro Woche 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Burschen Mädchen Aufgabenstellung: Kreuzen Sie die beiden zutreffenden Aussagen an! Der Median der Anzahl von Besuchen pro Woche ist bei den Burschen etwas höher als bei den Mädchen. Die Spannweite der wöchentlichen Nutzung der Plattform ist bei den Burschen größer als bei den Mädchen. Aus der Grafik kann man ablesen, dass genauso viele Mädchen wie Burschen die Plattform wöchentlich besuchen. Der Anteil der Burschen, die mehr als 20-mal pro Woche die Plattform nützen, ist zumindest gleich groß oder größer als jener der Mädchen. Ca. 80 % der Mädchen und ca. 75 % der Burschen nützen die Plattform genau 25-mal pro Woche. 15 23 öffentliches Dokument 16 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 A.2 Mehrere Wahrscheinlichkeiten Quelle: Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, AHS, 11. Mai 2015, Mathematik, Teil-1-Aufgabe, Aufgabe 21, S. 25 https://www.bifie.at/node/3014 Aufgabe 21 Mehrere Wahrscheinlichkeiten In einer Unterrichtsstunde sind 15 Schülerinnen und 10 Schüler anwesend. Die Lehrperson wählt für Überprüfungen nacheinander zufällig drei verschiedene Personen aus dieser Schulklasse aus. Jeder Prüfling wird nur einmal befragt. Aufgabenstellung: Kreuzen Sie die beiden zutreffenden Aussagen an! Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lehrperson drei Schülerinnen 15 25 14 13 25 25 auswählt, kann mittels ––– ∙ ––– ∙ ––– berechnet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lehrperson als erste Person 10 25 einen Schüler auswählt, ist ––– . Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lehrperson bei der Wahl von drei 24 Prüflingen als zweite Person eine Schülerin auswählt, ist 25 . Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lehrperson drei Schüler aus10 25 9 8 24 23 wählt, kann mittels ––– ∙ ––– ∙ ––– berechnet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich unter den von der Lehrperson ausgewählten Personen genau zwei Schülerinnen befinden, kann 15 14 25 24 23 23 mittels ––– ∙ ––– ∙ ––– berechnet werden. 25 öffentliches Dokument 17 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 A.3 Erwartungswert des Gewinns Quelle: Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, AHS, 11. Mai 2015, Mathematik, Teil-1-Aufgabe, Aufgabe 23, S. 27 https://www.bifie.at/node/3014 Aufgabe 23 Erwartungswert des Gewinns Bei einem Gewinnspiel gibt es 100 Lose. Der Lospreis beträgt € 5. Für den Haupttreffer werden € 100 ausgezahlt, für zwei weitere Treffer werden je € 50 ausgezahlt und für fünf weitere Treffer werden je € 20 ausgezahlt. Für alle weiteren Lose wird nichts ausgezahlt. Unter Gewinn versteht man Auszahlung minus Lospreis. Aufgabenstellung: Berechnen Sie den Erwartungswert des Gewinns aus der Sicht einer Person, die ein Los kauft! A.4 Tennisspiel Quelle: Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, AHS, 11. Mai 2015, Mathematik, Teil-1-Aufgabe, Aufgabe 24, S. 28 https://www.bifie.at/node/3014 Aufgabe 24 Tennisspiel Stefan und Helmut spielen im Training 5 Sätze Tennis. Stefan hat eine konstante Gewinnwahrscheinlichkeit von 60 % für jeden gespielten Satz. Aufgabenstellung: Es wird folgender Wert berechnet: () 5 ∙ 0,43 ∙ 0,62 = 0,2304 3 Geben Sie an, was dieser Wert im Zusammenhang mit der Angabe aussagt! 27 öffentliches Dokument 18 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 A.5 Blutgruppen Quelle: Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, AHS, 11. Mai 2015, Mathematik, Teil-2-Aufgabe, Aufgabe 3, S. 8 https://www.bifie.at/node/3014 Aufgabe 3 Blutgruppen Die wichtigsten Blutgruppensysteme beim Menschen sind das AB0-System und das Rhesussystem. Es werden dabei die vier Blutgruppen A, B, AB und 0 unterschieden. Je nach Vorliegen eines bestimmten Antikörpers, den man erstmals bei Rhesusaffen entdeckt hat, wird bei jeder Blutgruppe noch zwischen Rhesus-positiv (+) und Rhesus-negativ (–) unterschieden. A– bedeutet z. B. Blutgruppe A mit Rhesusfaktor negativ. In den nachstehenden Diagrammen sind die relativen Häufigkeiten der vier Blutgruppen in Österreich und Deutschland und im weltweiten Durchschnitt ohne Berücksichtigung des Rhesusfaktors dargestellt. Österreich Österreich Österreich B B 15 % 15 % A A 41 % 41 % A 41 % AB 7% Deutschland Deutschland Deutschland 0 0 37 % 37 % AB 7% 0 37 % A A 43 % 43 % AB 7% A 43 % AB 5% weltweitweltweit B 11 % B B 11 % 11 % B 15 % B B 11 % 11 % 0 0 41 % 41 % AB 5% 0 41 %A A 40 % 40 % AB 5% A 40 % AB 4% weltweit B 11 % 0 0 45 % 45 % AB 4% 0 45 % AB 4% Die nachstehende Tabelle enthält die relativen Häufigkeiten der Blutgruppen in Deutschland und Österreich zusätzlich aufgeschlüsselt nach den Rhesusfaktoren. A– B+ B– Deutschland 37 % A+ 6% 9% 2% 35 % 0+ 0– 6% AB+ 4% AB– 1% Österreich 33 % 8% 12 % 3% 30 % 7% 6% 1% Aufgrund von Unverträglichkeiten kann für eine Bluttransfusion nicht Blut einer beliebigen Blutgruppe verwendet werden. Jedes Kreuz (X) in der nachstehenden Tabelle bedeutet, dass eine Transfusion vom Spender zum Empfänger möglich ist. Spender Empfänger 0– 0+ B– B+ A– A+ AB– AB+ AB+ X X X X X X X X AB– X A+ X A– X B+ X B– X 0+ X 0– X X X X X X X X X Datenquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Blutgruppe [26.11.2014] 8 öffentliches Dokument X X X X 19 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 Aufgabenstellung: a) A Geben Sie diejenigen Blutgruppen an, die laut der abgebildeten Diagramme sowohl in Österreich als auch in Deutschland häufiger anzutreffen sind als im weltweiten Durchschnitt! Jemand argumentiert anhand der gegebenen Diagramme, dass die Blutgruppe B in Deutschland und Österreich zusammen eine relative Häufigkeit von 13 % hat. Entscheiden Sie, ob diese Aussage richtig ist, und begründen Sie Ihre Entscheidung! b) Eine in Österreich lebende Person X hat Blutgruppe A–. Geben Sie anhand der in der Einleitung angeführten Daten und Informationen die Wahrscheinlichkeit an, mit der diese Person X als Blutspender/in für eine zufällig ausgewählte, in Österreich lebende Person Y geeignet ist! Wie viele von 100 zufällig ausgewählten Österreicherinnen/Österreichern kommen als Blutspender/in für die Person X in Frage? Geben Sie für die Anzahl der potenziellen Blutspen­der/innen näherungsweise ein um den Erwartungswert symmetrisches Intervall mit 90 % Wahr­ scheinlichkeit an! c) In einer österreichischen Gemeinde, in der 1 800 Einwohner/innen Blut spenden könnten, nahmen 150 Personen an einer freiwilligen Blutspendeaktion teil. Es wird angenommen, dass die Blutspender/innen eine Zufallsstichprobe darstellen. 72 Blutspender/innen hatten Blutgruppe A. Berechnen Sie aufgrund dieses Stichprobenergebnisses ein symmetrisches 95-%-Konfi­denz­ intervall für den tatsächlichen (relativen) Anteil p der Einwohner/innen dieser Gemeinde mit Blutgruppe A, die Blut spenden könnten! Die Breite des Konfidenzintervalls wird vom Konfidenzniveau (Sicherheitsniveau) und vom Umfang der Stichprobe bestimmt. Geben Sie an, wie jeweils einer der beiden Parameter geändert werden müsste, um eine Verringerung der Breite des Konfidenzintervalls zu erreichen! Gehen Sie dabei von einem unveränderten (gleichbleibenden) Stichprobenergebnis aus. Bitte umblättern! 9 öffentliches Dokument 20 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 d)Blutgruppenmerkmale werden von den Eltern an ihre Kinder weitervererbt. Dabei sind die Wahrscheinlichkeiten in der nachstehenden Tabelle angeführt. Blutgruppe der Eltern mögliche Blutgruppe des Kindes A B AB 0 A und A 93,75 % – – 6,25 % A und B 6,25 % 18,75 % 18,75 % 56,25 % A und AB 50 % 12,5 % 37,5 % – A und 0 75 % – – 25 % 6,25 % B und B – 93,75 % – 12,5 % 50 % 37,5 % – – 75 % – 25 % AB und AB 25 % 25 % 50 % – AB und 0 50 % 50 % – – – – – 100 % B und AB B und 0 0 und 0 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/AB0-System [26.11.2014] Eine Frau mit Blutgruppe A und ein Mann mit Blutgruppe 0 haben zwei (gemeinsame) leibliche Kinder. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass beide Kinder die gleiche Blutgruppe haben! Ein Kind aus der Nachbarschaft dieser Familie hat Blutgruppe 0. Gibt es eine Blutgruppe bzw. Blutgruppen, die der leibliche Vater dieses Kindes sicher nicht haben kann? Begründen Sie Ihre Antwort anhand der gegebenen Daten! 10 öffentliches Dokument 21 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 A.6 Brettspiele Quelle: Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, BHS, 11. Mai 2015, Angewandte Mathematik, Teil B (Cluster 9), Aufgabe 6, S. 5 https://www.bifie.at/node/3028 Aufgabe 7 Brettspiele Beim Würfeln mit einem fairen Spielwürfel treten die Augenzahlen 1 bis 6 jeweils mit gleicher Wahr­scheinlichkeit auf. a) Bei einem Brettspiel wird zu Beginn des Spiels mit einem fairen Spielwürfel gewürfelt. Um das Spiel beginnen zu können, muss man einen Sechser würfeln. In einem Durchgang hat man maximal 3 Versuche zur Verfügung. Sobald man einen Sechser gewürfelt hat, ist die nächste Spielerin / der nächste Spieler an der Reihe. − Stellen Sie alle möglichen Ausgänge („Sechser“ oder „kein Sechser“) für einen Durchgang für eine Spielerin/einen Spieler in einem Baumdiagramm dar. [1 Punkt] − Tragen Sie die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten in das Baumdiagramm ein. [1 Punkt] − Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass eine Spielerin/ein Spieler in einem Durchgang das Spiel beginnen kann. [2 Punkte] b) Bei einem Brettspiel wird mit einem fairen Spielwürfel gewürfelt und man rückt mit der Spielfigur so viele Felder vor, wie die gewürfelte Augenzahl angibt. Würfelt man im ersten Wurf einen Sechser, so würfelt man ein zweites Mal und rückt die dabei gewürfelte Augenzahl zusätzlich vor. Die Zufallsvariable X beschreibt die Anzahl der Felder, die man vorrücken darf. − Stellen Sie eine Tabelle auf, der man alle möglichen Werte dieser Zufallsvariablen X und die zugehörigen Wahrscheinlichkeiten entnehmen kann. [2 Punkte] − Berechnen Sie den Erwartungswert von X. [1 Punkt] − Interpretieren Sie die Bedeutung des Erwartungswertes in diesem Sachzusammenhang. [1 Punkt] 5 öffentliches Dokument 22 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 A.7 Schadstoffausbreitung Quelle: Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, BHS, 11. Mai 2015, Angewandte Mathematik, Teil B (Cluster 1), Aufgabe 6, S. 3–4 https://www.bifie.at/node/3023 Aufgabe 6 Schadstoffausbreitung Eine Messstation registriert täglich zu einem bestimmten Zeitpunkt die Konzentration der von einer Fabrik emit­tierten Schadstoffe (in mg/m3). Es wird angenommen, dass diese Schadstoff­ konzentrationen annähernd normalverteilt sind. a) Es werden Messungen an 10 Tagen vorgenommen: Schadstoffkonzentration in mg/m3 152 166 149 153 172 147 157 164 157 168 – Berechnen Sie das arithmetische Mittel und den Median. [1 Punkt] – Erklären Sie den Unterschied dieser Mittelwerte hinsichtlich des Einflusses von Ausreißerwerten. [1 Punkt] b) Die Verteilung der Schadstoffkonzentration kann sowohl mithilfe der Dichtefunktion als auch mithilfe der Verteilungsfunktion der Normalverteilung beschrieben werden. In der nachstehenden Abbildung 1 ist der Graph der Dichtefunktion dargestellt. Abbildung 1 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 Schadstoffkonzentration in mg/m3 1 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 Abbildung 2 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 Schadstoffkonzentration in mg/m3 – Zeichnen Sie den Graphen der zugehörigen Verteilungsfunktion in Abbildung 2 ein. [1 Punkt] – Veranschaulichen Sie die in Abbildung 1 schraffiert dargestellte Wahrscheinlichkeit in Abbildung 2. [1 Punkt] – Erklären Sie den mathematischen Zusammenhang zwischen diesen beiden Funktionen. [1 Punkt] 3 öffentliches Dokument c) Die Fabriksleitung geht vom Erwartungswert μ = 160 mg/m3 und von der Standardabweichung σ = 10 mg/m3 aus. – Ermitteln Sie den symmetrisch um μ gelegenen Bereich, in den erwartungsgemäß 99 % aller Messwerte fallen (99-%-Zufallsstreubereich). [1 Punkt] – Geben Sie an, wie sich die Breite dieses Zufallsstreubereichs verändert, wenn anstelle von 99 % nur noch 95 % aller Messwerte in diesen Bereich fallen sollen. [1 Punkt] 4 öffentliches Dokument 24 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 A.8 Farbenfrohe Gummibären Quelle: Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, BHS, 11. Mai 2015, Angewandte Mathematik, Teil A, Aufgabe 1, S. 3–4 https://www.bifie.at/node/3022 Aufgabe 1 Farbenfrohe Gummibären Gummibären werden in 5 unterschiedlichen Farben bzw. 6 unterschiedlichen Geschmacksrichtungen hergestellt: rot (Himbeere und Erdbeere), gelb (Zitrone), grün (Apfel), orange (Orange) und weiß (Ananas). a) Die nachstehende Tabelle enthält eine Auflistung, wie viele weiße Gummibären in den untersuchten Packungen waren. Anzahl weißer Gummibären Anzahl der Packungen 17 2 20 3 21 3 22 1 24 4 – Berechnen Sie das arithmetische Mittel der Anzahlen weißer Gummibären pro Packung. [1 Punkt] b) Mehrere Packungen wurden hinsichtlich der Anzahl der gelben Gummibären pro Packung untersucht. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist im nachstehenden Boxplot dargestellt. 300 g Packung enthalten sind. Anzahl der gelben Gummibären Eine der untersuchten Packungen wird zufällig ausgewählt. Sie gehört zu jenem Viertel aller untersuchten Packungen, in dem die meisten gelben Gummibären zu finden waren. – Lesen Sie aus dem Boxplot ab, in welchem Bereich die Anzahl der gelben Gummibären in der ausgewählten Packung liegen muss. [1 Punkt] c) In einer Packung sind alle Geschmacksrichtungen in gleichen Anteilen zu finden. – Berechnen Sie, wie viel Prozent der Gummibären in dieser Packung die Farbe Rot haben. [1 Punkt] 3 öffentliches Dokument d) Die Masse von Gummibären ist annähernd normalverteilt mit dem Erwartungswert µ = 2,3 g und der Standardabweichung σ = 0,1 g. Der Graph der Wahrscheinlichkeitsdichte ist in der unten stehenden Abbildung dargestellt. – Tragen Sie die fehlenden Beschriftungen in die dafür vorgesehenen Kästchen ein. [1 Punkt] Gummibären, die zu leicht oder zu schwer sind, werden aussortiert. Abweichungen von bis zu ± 0,25 g vom Erwartungswert werden toleriert. – Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, mit der ein zufällig ausgewählter Gummibär aussortiert wird. [1 Punkt] 4 öffentliches Dokument 26 A. Zentralmaturaaufgaben 2015 A.9 Lernen Quelle: Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, BHS, 11. Mai 2015, Angewandte Mathematik, Teil B (Cluster 9), Aufgabe 6, S. 3–4 https://www.bifie.at/node/3028 Aufgabe 6 Lernen a) In einer Schülergruppe wurden die jeweilige Lernzeit (in Minuten) und die erreichte Punktezahl bei einer Leistungsüberprüfung notiert: Lernzeit in Minuten erreichte Punktezahl 20 64 34 84 27 88 18 72 16 61 23 70 32 92 22 77 − Ermitteln Sie die Gleichung der zugehörigen Regressionsgeraden. (Die erreichte Punktezahl soll in Abhängigkeit von der Lernzeit beschrieben werden.) [1 Punkt] − Interpretieren Sie die Steigung der Regressionsgeraden in diesem Sachzusammenhang. [1 Punkt] − Berechnen Sie mithilfe dieses Modells, welche Punktezahl man erwarten kann, wenn man 30 Minuten lernt. [1 Punkt] b)Die Vergessenskurve nach Ebbinghaus veranschaulicht, wie viel Wissen nach einer bestimmten Zeit noch vorhanden ist. Im Internet findet man dazu die folgende Grafik: Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AVergessenskurve.png Namensnennung: Rdb [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/ licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons [23.12.2014] − Lesen Sie ab, nach welcher Zeit die korrekte Wiedergabe auf 30 % gesunken ist. [1 Punkt] − Berechnen Sie die mittlere Änderungsrate der korrekten Wiedergabe im Zeitintervall von 20 Minuten bis 9 Stunden. [1 Punkt] 3 öffentliches Dokument A. Zentralmaturaaufgaben 2015 c) Jugendliche wurden befragt, in welcher Körperhaltung sie Vokabeln lernen. Folgende Kategorien standen zur Auswahl: sitzend (S), liegend (L) oder gehend (G). Mehrfachnennungen waren möglich. Im nachstehenden Venn-Diagramm sind die vollständigen Ergebnisse dieser Erhebung dargestellt: – Kennzeichnen Sie die Menge (S ∪ G)\L im oben stehenden Venn-Diagramm. [1 Punkt] – Erklären Sie die Bedeutung der Null im oben stehenden Venn-Diagramm im Sachzusam­ men­hang. [1 Punkt] – Lesen Sie aus dem oben stehenden Venn-Diagramm ab, wie viele Jugendliche sich nur für eine Kategorie entschieden haben. [1 Punkt] 4 öffentliches Dokument 27 – Winkel mit dem Winkelmesser (Geodreieck) zeichnen können; Den Schülerinnen und Schülern ist an geeigneten Themen Einblick in die Entwicklung mathe– einfache symmetrische Figuren erkennen und herstellen können. matischer Begriffe und Methoden zu geben. Sie sollen einige Persönlichkeiten der Mathematikgeschichte 1.4 Arbeiten mit Modellen, Statistik kennen lernen. Die Mathematik soll als dynamische Wissenschaft dargestellt und ihre Bedeutung bei der – direkte (zB Warenmenge Geld, Zeit –der Weg), Entwicklung derProportionalitäten abendländischen erkennen Kultur gezeigt werden. Die–Bedeutung Mathematik in der Gegen– entsprechende Fragestellungen wart soll in den Unterricht einfließen. finden und Berechnungen durchführen können, – Modelle mit realen Gegebenheiten vergleichen, Der Zeitrahmen für Schularbeiten ist dem Abschnitt „Leistungsfeststellung“ des dritten Teils zu – grundlegende Überlegungen zur Sinnhaftigkeit von Modellen für die Praxis anstellen, entnehmen. – Tabellen und graphische Darstellungen zum Erfassen von Datenmengen verwenden können. Lehrstoff: 2. Klasse Kernbereich: 2.1 Arbeiten mit Zahlen und Maßen Die Schülerinnen und Schüler sollen beim praxisorientierte unter dem Aspekt der – Festigen und Vertiefen der Fähigkeiten Arbeiten mit Aufgaben positiven rationalen Zahlen, um vielModellbildung möglichst oft rechnerisch, geometrisch undbearbeiten graphisch fältige und komplexere Probleme in Sachsituationen zu darstellen, können, lösen und kritisch betrachten können.mit Dabei sollen(mit sie kleinen von ihrerZählern unmittelbaren Erlebniswelt ausgehen und ihre Erfahrungen – Rechnen Brüchen und die Rechenregeln im Hinblick BGBl. II – Ausgegeben am 11.Nennern), Mai 2000 damit – Nr. 133 1053 auch in fächerübergreifende Vorhaben einbringen. auf die Algebra sicher beherrscht werden, Anhang B Die Schülerinnen undGrundschule Schüler sollen ebensobegründen grundlegendes Wissen Können – diese Rechenregeln für dasIIBruchrechnen können, BGBl. Ausgegeben am 11. Mai 2000mathematisches Nr. 133 1053 aufbauend auf die Kenntnisse über grundlegende geometrische Begriffeund gewinnen, 1054 BGBl. II ––formale Ausgegeben am 11. Mai 2000 ––Sie Nr. 133 erwerben und abstraktes Denken und Fähigkeiten entwickeln. sollen präzisen können, Arbeiten und – Bruchdarstellung in Dezimaldarstellung überführen und und umgekehrt, Skizzen von Rechtecken, Kreisen, Kreisteilen, Quadern ihren Netzenimanfertigen 1054 BGBl. IIund – Ausgegeben am Mai 2000 – Nr. 133 vertraut Argumentieren ausgebildet werden mit mathematischen Darstellungsformen werden. aufbauend auf zum die Grundschule Kenntnisse über11. grundlegende geometrische Begriffe gewinnen, wichtige Teilbarkeitsregeln kennen und anwenden können; Zeichengeräte Konstruieren von Rechtecken, Kreisen und Schrägrissen gebrauchen können, –– relative Häufigkeiten ermitteln können, – Skizzen von Rechtecken, Kreisen, Kreisteilen, Quadern und ihren Netzen anfertigen können, Maßstabszeichnungen anfertigen und Längen daraus ermitteln können;betrachten Sie sollen elektronische Hilfen und (auch selbst erstellte) Formelsammlungen in steigendem Ausmaß –– entsprechende graphische Darstellungen lesen, anfertigen und kritisch können, Rechnen mit Prozenten in vielfältigen Zusammenhängen; relative Häufigkeiten ermitteln können, Zeichengeräte zum Konstruieren von Rechtecken, Kreisen und Schrägrissen gebrauchen können, ab der –––1.Manipulationsmöglichkeiten Klasse verwenden und wiederholt Gelegenheit haben, ihr Vorstellungsvermögen auch computererkennen. Umfangsund Flächenberechnungen an Rechtecken (und einfachen daraus zusammengesetzten graphische Darstellungen lesen,daraus anfertigen und in kritisch betrachtenwie können, Maße verwenden und anfertigen Umwandlungen durchführen können dem Ausmaß, es die Bear– entsprechende Maßstabszeichnungen und Längen ermitteln können; unterstützt zu schulen. Figuren), – Manipulationsmöglichkeiten erkennen. B.1 Lehrplan der AHS-Unterstufe beitung von Sachaufgaben und geometrischen Aufgaben erfordert und es dem Vorstellungs3. Klasse – UmfangsundSchülerinnen Flächenberechnungen Rechtecken (und einfachen daraus zusammengesetzten sowie Volumsund an Quadern (und daraus zusammenUm den Schülerinnen undOberflächenberechnungen Schülern einenan kontinuierlichen Aufbau ihrereinfachen Kenntnisse und Fähigkeiten vermögen der und Schüler entspricht. Figuren), 3.1 Arbeiten mit Zahlen und Maßen 3. Klasse gesetzten Körpern) durchführen können, zu ermöglichen, sind Stoffangaben der unteren Klassen in den oberen Klassen mit zu berücksichtigen. Quelle: der allgemeinbildenden höheren Schulen, 2000, S. (und 44–49, 2.2 Lehrpläne Arbeiten mit Variablen sowie Volumsund Oberflächenberechnungen an Quadern einfachen daraus zusammen– rationale Zahlen inUmfangs-, verschiedenen Formen deuten können, Formeln für diese FlächenVolumsberechnungen aufstellen können; 3.1 Die Arbeiten mit Zahlen und Maßen Abfolge der Stoffangaben ist können, nicht und als Hinweis auf die Reihenfolge für die unterrichtliche https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/2000_133_2/2000_133_2.pdf – mit Variablen allgemeine Sachverhalte beschreiben, gesetzten Körpern) durchführen –– als Zustände gegenüber einem Nullpunkt, rationale inFormeln verschiedenen Formen deuten können, Winkel imZahlen Umfeld finden und skizzieren, Planung zu betrachten. – Gleichungen und aufstellen, insbesondere auch in Sachsituationen, Formeln fürauf diese Umfangs-, Flächenund Volumsberechnungen aufstellen können; –– als Punkte einer Zahlengeraden, als Zustände gegenüber einemkennen, Nullpunkt, Gradeinteilung von von Winkeln unter Verwendung Umkehroperationen einfache lineare Gleichungen mit einer Unbekannten 1. Klasse: ––– Erkennen und Beschreiben von Kleiner-Größer-Beziehungen; Winkel im Umfeld finden und skizzieren, als Punkte auf einer Zahlengeraden, mitFormeln dem Winkelmesser (Geodreieck) zeichnen können; lösen und umformen, 1.1 Arbeiten mitZahlen Zahlen Maßen Gradeinteilung von Winkeln kennen, rationale fürund Darstellungen in Koordinatensystemen verwenden können; –– Erkennen und Beschreiben von Kleiner-Größer-Beziehungen; Formeln symmetrische interpretieren. einfache Figuren erkennen herstellen können. – Kenntnisse und Winkelmesser Fähigkeiten im(Geodreieck) Umgangund mit natürlichen Zahlen vertiefen, dabei auch große Winkel mit dem zeichnen können; die Regeln für für dasund Rechnen mitinrationalen Zahlen wissen und bei Rechenbeispielen (mit – rationale Darstellungen Koordinatensystemen verwenden können; 2.3 mitZahlen Figuren Körpernund 1.4 Arbeiten Modellen, Statistik natürliche Zahlen verwenden mehrstellige Multiplikationen und Divisionen durchführen einfache symmetrische Figuren erkennen undkönnen; herstellen können. Zahlen) mit Sicherheit anwenden –– einfachen die Regeln für das Rechnen mit rationalen Zahlen– Geld, wissen beiEigenschaften Rechenbeispielen (mit Dreiecke, Vierecke und regelmäßige Vielecke untersuchen, wesentliche feststellen, direkte Proportionalitäten erkennen (zB Warenmenge Zeitund – Weg), können, 1.4 Arbeiten mitmit Modellen, Statistik – einfachen Verketten der vier Grundrechnungsarten und derart entstehende Terme auch und mit elektronischen Zahlen) mit Sicherheit anwenden können; die Figuren skizzieren undUmwandlungen konstruieren können, entsprechende Fragestellungen finden und Berechnungen durchführen können, Rechnen Maßen und zur Bearbeitung von Sachaufgaben geometrischen direkte erkennen (zB Warenmenge – Geld,nicht ZeitTerme –inWeg), berechnen können, Erkennen, obrealen Angaben mehrdeutig sind, oder überhaupt Konstruktionen umgesetzt ModelleProportionalitäten mit Gegebenheiten vergleichen, Berechnungen, –– Rechenhilfsmitteln Verketten der vier Grundrechnungsarten und derart entstehende auch mit elektronischen entsprechende Fragestellungen finden und Berechnungen durchführen können, – Sicherheit im Kopfrechnen gewinnen; werden können, grundlegende Überlegungen zur Sinnhaftigkeit von Modellen für die Praxis anstellen, anhand von Teilern und Vielfachen Einblicke in Zusammenhänge zwischen natürlichen Zahlen Rechenhilfsmitteln berechnen können, Modelle realen Gegebenheiten vergleichen, kongruente Figuren herstellen können, die begründen können;verwenden können. Tabellen mit und graphische Darstellungen zumKongruenz Erfassen von Datenmengen gewinnen; Potenzschreibweise kennen und anwenden können, –– Sicherheit im Kopfrechnen gewinnen; grundlegende Überlegungen zur Sinnhaftigkeit von Modellen für die Praxis anstellen, ––– Zahlen, vor allem Sachsituationen, unter Verwendung von Zehnerpotenzen darstellen können. Eigenschaften von Streckenundanwenden Winkelsymmetralen kennen, Vorstellungen mit in positiven rationalen Zahlen verbinden, kennen und 2. Klasse –– Potenzschreibweise Tabellen und graphische Darstellungen zumkönnen, Erfassen von Datenmengen verwenden können. und für Konstruktion anwenden können; mit der mit Darstellung inSachsituationen, Dezimal- und Bruchschreibweise vertraut sein, 3.2 Arbeiten Variablen – Zahlen, vor allem in unter Verwendung von Zehnerpotenzen darstellen können. 2.1 Arbeiten mit Zahlen und Maßen – Formeln einfache Ungleichungen zum Einschranken benutzen; 2. Klasse – (bzw. Terme) umformen und durch Rechenregeln begründen können, Flächeninhalte von Figuren berechnen können, die sich durch Zerlegen oder Ergänzen auf – Festigenmit und Vertiefen der Fähigkeiten beim Arbeiten mit positiven rationalen Zahlen, um viel3.2 Arbeiten Variablen –– mit einfachen Potenzen arbeiten können, Rechtecke zurückführen lassen, denund positiven rationalen Zahlen Rechnungen mit leicht abschätzbaren 2.1 Arbeiten mit Zahlen und Maßen fältige komplexere Probleme in Sachsituationen bearbeiten zu können, Formeln (bzw. Terme) umformen und durch Rechenregeln begründen können,Ergebnissen durch–– Formeln in Sachsituationen und in der Geometrie aufstellen können, Volumina von Prismen berechnen, möglichst inArbeiten Anwendungsaufgaben. führen und zur Lösung (mit von inbeim Sachsituationen anwenden können, Festigen und Vertiefen der Problemen Fähigkeiten mitvielfältig positiven rationalen Zahlen, um vielRechnen mit Brüchen kleinen Zählern und Nennern), damit die Rechenregeln im Hinblick mit einfachen Potenzen arbeiten können, –– Aufgaben aus Anwendungsbereichen und aus die deraufstellen Geometrie durch Umformungen von Formeln Rechnen mit Brüchen, nur inund einfachen Fällen, anschaulich deutbar sind, fältige komplexere Probleme inder Sachsituationen bearbeiten zu können, auf die und Algebra sicherStatistik beherrscht Formeln in Sachsituationen inwerden, Geometrie können, 2.4 Arbeiten mit Modellen, können, grundlegende Sicherheit imBruchrechnen Kopfrechnen Rechnen mit Brüchen kleinen und Nennern), damit dieUmformungen Rechenregelnanvon imBeispielen Hinblick dieseTermen Rechenregeln für (mit das begründen können, –– oder Aufgaben auslösen Anwendungsbereichen undgewinnen, aus derund Geometrie durch Formeln charakteristische Kennzeichen vonZählern indirekten direkten Proportionalitäten –– dabei auch Aufgaben variieren und graphische Darstellungen nutzen können, elektronische Rechenhilfsmittel einsetzen können, auf die Algebra sicher beherrscht werden, Bruchdarstellung inkönnen, Dezimaldarstellung überführen und umgekehrt, oder Termen lösen angeben können, –– Lösen von linearen Gleichungen mitgraphische einer Unbekannten. Kenntnisse über Umkehroperationen erweitern, diese Rechenregeln fürvariieren das Bruchrechnen begründen können, wichtige Teilbarkeitsregeln kennen und anwenden können; dabei auch Aufgaben und nutzenund können, einfache Fragestellungen dazu formulieren, sie Darstellungen graphisch darstellen lösen können, die Regeln über in die Reihenfolge von Rechenoperationen, einschließlich der Klammerregeln, Bruchdarstellung Dezimaldarstellung überführen undProportionalitäten umgekehrt, 3.3 Arbeiten mit Figuren und Körpern ––– Lösen von linearen Gleichungen mit einer Unbekannten. Fragen zu sinnvollen Anwendungsbereichen für solche stellen; Rechnen mit Prozenten in vielfältigen Zusammenhängen; anwenden können. wichtige Teilbarkeitsregeln kennen und anwenden können; – Vergrößern und Verkleinern von Figuren, 3.3 mit Figurenund und Umwandlungen Körpern 1054 Arbeiten BGBl. IIund – Ausgegeben am 11. Maikönnen 2000 –in Nr.dem 133Ausmaß, wie es die Bear– ähnliche Maße verwenden durchführen Figuren erkennen 1.2 Arbeiten mit Variablen Rechnen mit Prozenten in vielfältigen Zusammenhängen; –– Vergrößern und Verkleinern vonbeschreiben; Figuren, beitung von Sachaufgaben und geometrischen Aufgaben erfordert und es Rechenabläufe, dem Vorstellungs– mit Variablen allgemeine Sachverhalte beschreiben können, zB gleichartige die 1054 –– ähnliche BGBl. IIund –von Ausgegeben am 11.Vierecken Maikönnen 2000 begründen –in Nr.dem 133Ausmaß, Formeln für Flächeninhalte Dreiecken und und damit Figuren erkennen beschreiben; relative Häufigkeiten ermitteln können, Maße verwenden und Umwandlungen durchführen wieFlächeninhalte es die Bearvermögen der Schülerinnen und Schüler entspricht. sich nur durch unterschiedliche Zahlen unterscheiden, oder allgemeine Beziehungen zwischen berechnen können, entsprechende graphische Darstellungen lesen, und kritisch betrachten können, beitung von Sachaufgaben und Dreiecken geometrischen Aufgaben erfordert und dem Vorstellungs––– Formeln für Flächeninhalte von undanfertigen Vierecken begründen undesdamit Flächeninhalte 2.2 Arbeiten mit Variablen Häufigkeiten ermitteln können, Größen, – relative Umkehraufgaben lösen können, Manipulationsmöglichkeiten erkennen. vermögen der Schülerinnen und Schüler entspricht. berechnen können, mit VariablenFormeln allgemeine Sachverhalte beschreiben, –– entsprechende graphische Darstellungen lesen, anfertigen und kritisch betrachten können, insbesondere bzw. Gleichungen aufstellen, Gegenstände, die die Gestalt eines Prismas oder einer Pyramide haben, zeichnerisch darstellen Umkehraufgaben lösen können, 2.2Klasse Arbeiten mitzu Variablen Gleichungen und Formeln aufstellen, insbesondere in Sachsituationen, –– Manipulationsmöglichkeiten erkennen. Lösungen einfachen linearen Gleichungen findenauch können, 3. können, ––– Gegenstände, die die Gestalt eines Prismas oder einer Pyramide haben, zeichnerisch darstellen mit allgemeine Sachverhalte beschreiben, unterVariablen Verwendung von Umkehroperationen einfache lineare mit einer Unbekannten Formeln anwenden undMaßen interpretieren – Oberfläche, Rauminhalt und Gewicht können. von Gegenständen, dieGleichungen die Gestalt eines Prismas oder einer 3.1 Arbeiten mit Zahlen und 3. Klasse – können, Gleichungen und Formeln aufstellen, insbesondere auch in Sachsituationen, lösen und Formeln umformen, Pyramide haben, berechnen 1.3 Arbeiten mitZahlen Figuren und Körpern rationale in verschiedenen Formen deuten können, ––– Oberfläche, Rauminhalt undkönnen; Gewicht von Gegenständen, dieGleichungen die Gestalt eines Prismas oder einer unter Verwendung von Umkehroperationen einfache lineare mit einer Unbekannten Formeln interpretieren. 3.1 Arbeiten mit Zahlen und Maßen ausgehend von Objekten derkönnen; Umwelt durch Idealisierung und Abstraktion geometrische Figuren –– als Zustände gegenüber einem Nullpunkt, den Lehrsatz des Pythagoras für Berechnungen in ebenen Figuren nutzen können. Pyramide haben, berechnen lösen und Formeln umformen, –– rationale inihre verschiedenen deuten 2.3 Arbeiten mitZahlen Figuren und Körpern Formen und Körper sowie Eigenschaften erkennen undkönnen, beschreiben können, als Punkte auf einer Zahlengeraden, Formeln interpretieren. 3.4 Arbeiten mit Modellen, Statistik –– den Lehrsatz des Pythagoras fürNullpunkt, Berechnungen in ebenen Figuren nutzenEigenschaften können. als Zustände gegenüber einem Dreiecke, Vierecke und regelmäßige Vielecke untersuchen, wesentliche feststellen, Erkennen und Beschreiben von Kleiner-Größer-Beziehungen; – lineare Wachstumsund Abnahmeprozesse mit verschiedenen Annahmen unter Zuhilfenahme als Punkte auf einer Zahlengeraden, 2.3 Arbeiten mit Figuren und Körpern die FigurenModellen, skizzierenStatistik und konstruieren können, 3.4 –– rationale Zahlen fürRechenhilfsmitteln Darstellungen in Vielecke Koordinatensystemen verwenden können; von elektronischen untersuchen können (zB Zinssätze), –– Erkennen und von Kleiner-Größer-Beziehungen; Dreiecke, Vierecke und untersuchen, wesentliche Eigenschaften feststellen, Erkennen, ob Beschreiben Angaben mehrdeutig sind, oder überhaupt nicht in Konstruktionen umgesetzt lineare Wachstumsundregelmäßige Abnahmeprozesse mit verschiedenen Annahmen unter Zuhilfenahme ––– funktionale Abhängigkeiten erkennen, formelmäßig und graphisch darstellen; die Regeln für das Rechnen mit rationalen Zahlen wissen und bei Rechenbeispielen (mit Figuren skizzieren und konstruieren können, werden können, von elektronischen untersuchen können (zB Zinssätze), rationale Zahlen fürRechenhilfsmitteln Darstellungen in Koordinatensystemen verwenden können; einfachen mit Sicherheit anwenden können; Erkennen, ob Angaben mehrdeutig sind, oder überhaupt nichtkönnen; in Konstruktionen umgesetzt kongruenteZahlen) Figuren herstellen können, die Kongruenz begründen Untersuchen und Darstellen von Datenmengen. –– funktionale Abhängigkeiten erkennen, formelmäßig und graphisch darstellen; die Regeln für das Rechnen mit rationalen Zahlen wissen und bei Rechenbeispielen (mit werden können, –– Verketten der vier Grundrechnungsarten und derart entstehende Terme auch mit elektronischen Eigenschaften von Streckenund Winkelsymmetralen kennen, Untersuchen und Darstellen von Datenmengen. einfachen Zahlen) mit Sicherheit anwenden können; 4. Klasse – Rechenhilfsmitteln kongruente Figurenberechnen herstellen können, können, die Kongruenz begründen können; – und für Konstruktion anwenden können; –– Verketten vierund Grundrechnungsarten und derart entstehende 4.1Klasse Arbeiten mit der Zahlen Maßen 4. Sicherheit im Kopfrechnen gewinnen; Eigenschaften von Streckenund Winkelsymmetralen kennen, Terme auch mit elektronischen – Flächeninhalte von Figuren berechnen können, die sich durch Zerlegen oder Ergänzen auf Rechenhilfsmitteln berechnen können, –– durch Betrachten das Zahlenverständnis vertiefen, und fürzusammenfassendes Konstruktion anwenden 4.1 Arbeiten mit Zahlen und Maßen Potenzschreibweise kennen und können; anwenden können, Rechtecke zurückführen lassen, –– Sicherheit im Kopfrechnen gewinnen; anhand einfacher Beispiele erkennen, dass es Rechensituationen gibt, die nicht mit Hilfe der –– durch zusammenfassendes Betrachten daskönnen, Zahlenverständnis vertiefen, Zahlen, vorvon allem in Sachsituationen, unter Verwendung vondurch Zehnerpotenzen darstellen können. Flächeninhalte von Figuren berechnen die sich Zerlegen oder Ergänzen auf Volumina Prismen berechnen, möglichst in Anwendungsaufgaben. rationalen Zahlen lösbar sind, –– Potenzschreibweise kennen und anwenden können, anhand einfacher Beispiele erkennen, dass es Rechensituationen gibt, die nicht mit Hilfe der Rechtecke zurückführen lassen, 3.2 mit Variablen 2.4 Arbeiten Modellen, Statistik – Näherungswerte oder Schranken für irrationale Zahlen angeben können, auchdarstellen unter Verwendung Zahlen, vorvon allem in Sachsituationen, unter Verwendung von Zehnerpotenzen können. rationalen Zahlen lösbar sind, Volumina Prismen berechnen, möglichst in Anwendungsaufgaben. –– Formeln (bzw. Terme) umformen und durch Rechenregeln begründen können, charakteristische Kennzeichen von indirekten und direkten Proportionalitäten anVerwendung Beispielen29 elektronischer Hilfsmittel, – Näherungswerte oder Schranken für irrationale Zahlen angeben können, auch unter 3.2 Arbeiten mit Variablen mit einfachen Potenzen arbeiten können, 2.4 Arbeiten mit Modellen, Statistik angeben können, –– bei Anwendungen Überlegungen zur sinnvollen Genauigkeit anstellen.können, elektronischer Hilfsmittel, Formeln (bzw. Terme) umformen und durch Rechenregeln begründen – Formeln in Sachsituationen undformulieren, in derindirekten Geometrie aufstellen können, charakteristische Kennzeichen von und direkten Proportionalitäten an Beispielen einfache Fragestellungen dazu sie graphisch darstellen und lösen können, 4.2 Arbeiten mit aus Variablen –– bei Anwendungen Überlegungen zur sinnvollen Genauigkeit anstellen. mit einfachen Potenzen arbeiten können, Aufgaben Anwendungsbereichen und aus Geometrie durch Umformungen von Formeln angeben Fragen zukönnen, sinnvollen Anwendungsbereichen fürder solche Proportionalitäten stellen; – Sicherheit beim Arbeiten mit Variablen, Termen, Formeln und Gleichungen steigern, in Variablen Sachsituationen undformulieren, in der Geometrie aufstellen können,und lösen können, 4.2 Arbeiten mit oder Termen lösen können, – Formeln einfache Fragestellungen dazu sie graphisch darstellen –– Arbeiten mit einfachen Bruchtermen, Aufgaben aus Anwendungsbereichen und aus der Geometrie durch Umformungen Sicherheit beim Arbeiten mit Variablen, Termen, Formeln undnutzen Gleichungen steigern,von Formeln dabei Aufgaben variieren und graphische können, Fragenauch zu sinnvollen Anwendungsbereichen fürDarstellungen solche Proportionalitäten stellen; –– lineare Gleichungen mit zwei Variablen graphisch darstellen und Lösungen angeben können, oder Termen lösen können, Arbeiten mit einfachen Bruchtermen, Lösen von linearen Gleichungen mit einer Unbekannten. –– dabei auch Aufgaben variieren und graphische Darstellungen nutzen können, lineare mit Gleichungen mitKörpern zwei Variablen graphisch darstellen und Lösungen angeben können, 3.3 Arbeiten Figuren und – Lösen von linearen Gleichungen mit einer Unbekannten. – Vergrößern und Verkleinern von Figuren, 3.3 Arbeiten mit Figuren und Körpern – ähnliche Figuren erkennen und beschreiben; – Vergrößern und Verkleinern von Figuren, Formeln Figuren für Flächeninhalte vonbeschreiben; Dreiecken und Vierecken begründen und damit Flächeninhalte –– ähnliche erkennen und berechnen können, Lehrpläne - Lösen von linearen und quadratischen Gleichungen in 2004 einer –Variablen II – Ausgegeben am 8. Juli Nr. 277 Funktionsbegriff48 von 159 – durch das Arbeiten BGBl. mit funktionalen Abhängigkeiten einen intuitiven erarbeiten. - Lösen von linearen Gleichungssystemen in zwei Variablen, Untersuchen der Lösbarkeit dieser 4.3 Arbeiten mit Figuren und Körpern Interpretation Gleichungssysteme, geometrische BGBl. II – Ausgegeben am 8. Juli 2004 – Nr. 277 48 von 159 –- Anwenden den Lehrsatzder desoben Pythagoras für Berechnungen in ebenen Figuren und inauf Körpern können, genannten Gleichungen und Gleichungssysteme inner- nutzen und außerma– thematische eine Begründung des Lehrsatzes des Pythagoras verstehen, Probleme von Folgen zurmit Beschreibung diskreter können; Prozesse in anwendungsorientierten Berei–- Verwenden Berechnungsmöglichkeiten Variablen darstellen Funktionen chen (insbesondere Geldwesen) –- Beschreiben Schranken fürvon Umfang und Inhalt des angeben können, in einer Variablen erfassbar sind Abhängigkeiten, die Kreises durchdiskreter reelle Funktionen zur Beschreibung Prozesse des in anwendungsorientierten BereiGleichungen, Ungleichungen, Gleichungssysteme –- Verwenden Formeln fürvon die Folgen Berechnung von Umfang und Flächeninhalt Kreises wissen anwenden (mittels Termen, Tabellen und Graphen), Reflektieren über den Modellcharakter vonund Funktionen chen (insbesondere Geldwesen) Arbeiten einfachen Ungleichungen (Abschätzungen, Fallunterscheidungen) können, mit und -- Beschreiben Untersuchen von linearen und einfachenUmformungen, nichtlinearen Funktionen a/x, a/x2, 30 Gleichungen, B. (zB Lehrpläne 2 Ungleichungen, Gleichungssysteme –- ax Formeln die Länge eines Kreisbogens die Flächeninhalte von Kreisteilen herleiten Lösen vonfür linearen Gleichungssystemen mitund drei für Gleichungen in drei Variablen +bx+c, abschnittweise definierte Funktionen) und anwenden können; Arbeiten mit einfachen Ungleichungen Umformungen, Fallunterscheidungen) Kennenlernen von Näherungsverfahren zum von Gleichungen --- Untersuchen von Formeln im Hinblick(Abschätzungen, auf Lösen funktionale Aspekte, Beschreiben von direkten und Lösen vonfür linearen Gleichungssystemen mitFunktionen drei Gleichungen in drei Variablen Formeln die Berechnung und des Volumens von Drehzylindern und indirekten Proportionalitäten mit der HilfeOberfläche von Reelle –-Funktionen -- Arbeiten Kennenlernen von Näherungsverfahren zum Lösen von Gleichungen Drehkegeln sowie für die Kugel erarbeiten und nutzen können. mitDarstellen Funktionen in anwendungsorientierten Bereichen von Exponential- und LogarithDefinieren, und Untersuchen von Potenzfunktionen, Reelle Funktionen musfunktionen sowie von Winkelfunktionen (Bogenmaß) 4.4 Arbeiten mit Modellen, Statistik Trigonometrie –- Definieren, Wachstums-Darstellen und Eigenschaften Abnahmeprozesse Annahmen unter Zuhilfenahme von und Untersuchen vonverschiedenen Potenzfunktionen, von Exponentialund LogarithUntersuchen von reellermit Funktionen (Monotonie, globale und lokale Extremstel- len, Definieren vonRechenhilfsmitteln sin ,von cos Winkelfunktionen , und tan von fürBeziehungen 0° (Bogenmaß) 360° elektronischen untersuchen können, musfunktionen sowie Symmetrie, Periodizität) zwischen Funktionen (Umkehrfunktionen) –- Beschreiben funktionale Abhängigkeiten untersuchen und darstellen; Untersuchen von Eigenschaften reeller Funktionen (Monotonie, globale undÄnderung, lokale Extremstelvon durch Änderungsmaße (absolute und relative Differen- Durchführen von Änderungen Berechnungen an rechtwinkligen und allgemeinen Dreiecken, an Figuren und len, Symmetrie, Periodizität) und von Beziehungen zwischen Funktionen (Umkehrfunktionen) zenquotient) – Körpern Untersuchen und Darstellen von Datenmengen unter Verwendung statistischer Kennzahlen (zB (auch mittels Sinus- und Kosinussatz) Beschreiben von Änderungen durch Änderungsmaße (absoluteProzesse, und relative Änderung, DifferenAnwenden Funktionen Beschreibung kontinuierlicher Vergleichen von ModelMittelwert, von Median, Quartil,zur relative Häufigkeit, Streudiagramm). -- Kennenlernen von Polarkoordinaten zenquotient) len, Erkennen der Grenzen von Modellbildungen Vektoren und analytische Geometrie der Ebene am 8. Juli 2004 – Nr. 277 Erweiterungsbereich: BGBl. IIzur – Ausgegeben 49 von 159 - Anwenden vonvon Funktionen Beschreibung kontinuierlicher Prozesse, Vergleichen von ModelKennenlernen Verallgemeinerungen des Funktionsbegriffs Addieren von Vektoren und Multiplizieren von Vektoren mit reellen geometrisches VerDie Inhalte des Erweiterungsbereichs werden unter Berücksichtigung derZahlen, Bildungsund Lehraufgabe len, Erkennen der Grenzen von Modellbildungen - Verketten von Funktionen anschaulichen dieser Rechenoperationen sowie der Didaktischenvon Grundsätze festgelegt (siehe den Abschnitt „Kern- und Erweiterungsbereich“ im - Kennenlernen Verallgemeinerungen des Funktionsbegriffs Analytische Geometrie des Raumes Ermitteln von Einheitsvektoren und Normalvektoren dritten -Teil). Verketten von Funktionen B.2 Lehrplan der AHS-Oberstufe Übertragen Begriffe und Ermitteln Methodendes ausWinkels der zweidimensionalen -- Arbeiten mitbekannter dem skalaren Produkt, zweier Vektorenanalytischen Geomet- Kennenlernen weiterer Anwendungen der Differentialrechnung Analytische Geometrie des Raumes rie, Erkennen der Grenzen dieser Übertragbarkeit - Beschreiben von Geraden durch Parameterdarstellungen und durch Gleichungen, Schneiden von GEOMETRISCHES Quelle: Lehrpläne der allgemein bildenden höheren Schulen, S. 44–49, Übertragen bekannter Begriffe und Methoden ausZEICHNEN der2004, zweidimensionalen analytischen Geomet- Geraden Ermitteln von Normalvektoren, Definieren des vektoriellen Produkts Nichtlineare analytische Geometrie rie,und Erkennen derKreisen, GrenzenKugeln dieser Übertragbarkeit https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2004_II_277/BGBLA_2004_II_277.pdf BildungsLehraufgabe: Geraden und Ebenen durch Parameterdarstellungen bzw. Gleichungen -- Beschreiben von und Kegelschnittslinien durch Gleichungen Lösen von geometrischen Aufgaben, gegebenenfalls unter Einbeziehung der Elementargeometrie Ermitteln von Definieren des vektoriellen Produkts vonNormalvektoren, Geraden undWartung Ebenen, Untersuchen von Lagebeziehungen Kreisenund bzw. Kegelschnittslinien mit Geraden, Ermitteln –-- Schneiden Richtige Handhabung fachspezifischer Werkzeuge, jeweilsvon in Tangenten Abstimmung mit der 6. Klasse: Beschreiben von ebenen GeradenKurven und Ebenen durch Parameterdarstellungen bzw.der Gleichungen Lösen von geometrischen Aufgaben, unter Einbeziehung Elementargeometrie -- Beschreiben von durchgegebenenfalls Parameterdarstellungen Aufgabenstellung; Potenzen, Wurzeln, Logarithmen Schneiden von undgeeignete Ebenen, Untersuchen von Lagebeziehungen und der Trigonometrie –-- Beschreiben Informationsgewinn durch Ausfertigung graphischer Arbeiten; vonGeraden Raumkurven und Flächen durch Parameterdarstellungen vonStrukturen Potenzen mit natürlichen, ganzen, rationalen und reellen der Exponenten, Definieren Lösen vonvon geometrischen Aufgaben, gegebenenfalls unter Einbeziehung Elementargeometrie –-- Definieren Erkennen und Eigenschaften geometrischer Objekte; Stochastik Stochastik Wurzeln und Logarithmen und der Trigonometrie –- von Erkennen geometrischer Grundfiguren in größeren Zusammenhängen; Arbeitender mitBegriffe Darstellungsformen und Kennzahlen der beschreibenden Statistik - Kennen diskretevon Zufallsvariable und diskrete Verteilung undObjekten Beweisen Rechengesetzen für Modellieren; Potenzen, Wurzeln und Logarithmen; Um–-- Formulieren Entwickeln von durch Transformieren und Stochastik Kennen des Begriffes Zufallsversuch, Beschreiben von Ereignissen durch Mengen BGBl. II – Ausgegeben am 8. Juli 2004 – Nr. 277 49 von 159 Kennen der geometrischer Zusammenhänge von relativen Häufigkeitsverteilungen und und Wahrscheinlichkeitsverentsprechender Terme –-- formen Anwenden Grundkenntnisse auf naturwissenschaftliche technische ProblemArbeiten mit Darstellungsformen und Kennzahlen dervon beschreibenden Statistik - teilungen; Kennen der Problematik AuffassenVarianz von Wahrscheinlichkeiten von Mittelwert des und Wahrscheinlichkeitsbegriffs; Erwartungswert sowie empirischer und Varianz Folgen stellungen; BGBl. II – Ausgegeben am 8. als Juli 2004 Nr.Vertrauen 277 49 von 159 - Arbeiten Kennen desAnteile, Begriffes Beschreiben von Ereignissen durch Mengenin anwendungsals relative alsZufallsversuch, relative Häufigkeiten und subjektives (insbesondere mit der –Binomialverteilung) –-- rekursives Erkennenmit und Verwenden der Geometrie als Sprache; Einsetzen von Handskizzen als Hilfsmittel unddiskreten explizitesVerteilungen Darstellen von Folgen Kennen dervon Problematik des Wahrscheinlichkeitsbegriffs; Auffassen von Wahrscheinlichkeiten - orientierten Berechnen Wahrscheinlichkeiten aus gegebenen Wahrscheinlichkeiten; Arbeiten mit der Bereichen bei der Entwurfsarbeit, aber als selbstständige Darstellungsform; - Untersuchen vonund Folgen auf auch Monotonie, Beschränktheit und Konvergenz, Erfassen und als relative Anteile, als Häufigkeiten und des als subjektives Multiplikationsderrelative Additionsregel; Kennen Begriffs derVertrauen bedingtenintuitives Wahrscheinlichkeit 8. Klasse: –- Kennenlernen Anwendung geeigneter Abbildungsverfahren; Definieren desweiterer BegriffesAnwendungen Grenzwert der Differentialrechnung Berechnen aus gegebenen Wahrscheinlichkeiten; Arbeiten mit der Arbeiten mitvon demWahrscheinlichkeiten Satz von Bayes –-- Definieren Interpretation Weiterentwicklung geometrischer Darstellungen; Integralrechnung derund Eulerschen Zahl Nichtlineare analytische Geometrie Multiplikationsund der Additionsregel; Kennen des Begriffs der bedingten Wahrscheinlichkeit Kennenlernen weiterer Anwendungen der Differentialrechnung – Ermitteln Anwendung geeigneter Unterrichtssoftware (2D-Systeme, 3D-Systeme). 7. Klasse: vonvon Stammfunktionen -- Beschreiben Arbeiten mit arithmetischen und geometrischen Folgen und Reihen, Erkennen des ZusammenKreisen, und Kegelschnittslinien durch Gleichungen Arbeiten mit dem Satz von Kugeln Bayes Nichtlineare Geometrie Algebraische Gleichungen undbzw. komplexe Zahlen hangs zwischen arithmetischen Folgen und linearen Funktionen sowie zwischen geometrischen Beitrag--Definieren zu denanalytische Aufgabenbereichen derKegelschnittslinien Schule: Schneiden von Kreisen mit Geraden, Ermitteln von Tangenten des bestimm ten Integrals, Deuten einer Summ e von „sehr kleinen 7. Klasse: - Beschreiben von Kreisen, Kugelnvon undPolynomen Kegelschnittslinien durch Gleichungen Folgen und Exponentialfunktionen Abspalten reeller Linearfaktoren -Produkten“ Beschreiben vonGeometrischem ebenenf(x) Kurven durch Parameterdarstellungen Form x als Näherungswert desVorstellung bestimm ten Integrals Der Unterricht der in Zeichnen verknüpft die von den Erscheinungen der Algebraische Gleichungen komplexe Zahlen - uns Schneiden von Kreisen bzw. Kegelschnittslinien mit Geraden, Ermitteln von Tangenten Reflektieren über dieund Zweckmäßigkeit des Erweiterns der reellen Zahlentragen Welt in und das Verständnis für Raum und Figur. Diese Grunderfahrungen zur Erkenntnis bei, Beschreiben von Raumkurven und Flächen durch Parameterdarstellungen www.ris.bka.gv.at -- Kennen Zusammenhangs zwischen Differenzieren und Integrieren sowie des der Abspalten reeller Linearfaktoren vonvon Polynomen Beschreiben von ebenen Kurven durch Parameterdarstellungen Rechnendes mit komplexen Zahlen dass Phänomene existieren, die unabhängig der augenblicklichen Befindlichkeit des Hauptsatzes Menschen sind. Stochastik Differentialund Integralrechnung Reflektieren über die Zweckmäßigkeit des Erweiterns der reellen Zahlen Raumkurven und Flächen durch Parameterdarstellungen Die oder der Einzelnevon gewinnt Gestaltungsfreiheit und kann sein technisches Grundwissen in den Dienst - Beschreiben Kennenlernen des Fundamentalsatzes der Algebra Kennen Begriffe diskrete Zufallsvariable und diskrete Verteilung --- Berechnen von bestimmten Integralen mit Hilfe von Stammfunktionen unter Verwendung eleder Gemeinschaft stellen. Rechnender mit komplexen Zahlen Stochastik Differentialrechnung -- mentarer Kennen der Zusammenhänge von relativen Häufigkeitsverteilungen und WahrscheinlichkeitsverIntegrationsregeln Kennenlernen des Fundamentalsatzes der Algebra - Kennen dervon Begriffe diskrete und diskrete Verteilung vom Definieren des Differentialquotienten (Änderungsrate), ausgehend Differenzenquotienten Beiträge zu den Bildungsbereichen: teilungen; Mittelwert undZufallsvariable Erwartungswert sowie von(insbesondere empirischer Varianz und Varianz - Arbeiten mit verschiedenen Deutungen des Integrals Flächeninhalt, Volumen, Differentialrechnung (mittlere Änderungsrate), Deuten dieser Begriffe als Sekantensteigung bzw. Tangentensteigung, Kennen der Zusammenhänge von relativen Häufigkeitsverteilungen und WahrscheinlichkeitsverArbeiten mit diskreten Verteilungen (insbesondere mit der Binomialverteilung) in anwendungsDeutungen) Sprache- physikalische und Kommunikation: weiteres Deuten in außermathematischen Bereichen von Mittelwert und Erwartungswert sowie von ausgehend empirischervom Varianz und Varianz - teilungen; Definieren des Differentialquotienten (Änderungsrate), Differenzenquotienten orientierten Bereichen Dynamische Prozesse Sprache alsdes Kommunikationsmittel dasBegriffe Beschreiben und Erklären geometrischer Objekte und (mittlere Änderungsrate), Deuten für dieser alsmit Sekantensteigung bzw. Tangentensteigung, Kennen Begriffes Berechnen von elementarer - Arbeiten mit diskretenAbleitungsfunktion, Verteilungen (insbesondere derAbleitungen Binomialverteilung) in Funktionen anwendungs8. Klasse: Vorgänge, die Zeichnung Sprachemit derHilfe Technik, Präzision im sprachlichenFlussdiagrammen, Ausdruck; Zeichnungen als - Beschreiben voninals Systemen von Wirkungsdiagrammen, Differenweiteres Deuten außermathematischen Bereichen orientierten Bereichen - Deuten der zweiten Ableitung in inner- und außermathematischen Bereichen Mittel der interkulturellen Verständigung. zengleichungen oder Differentialgleichungen Integralrechnung -- Kennen Begriffes Ableitungsfunktion, von Ableitungen elementarer Funktionen Herleitendes von Differentiationsregeln zur Berechnen Ableitung von Polynomfunktionen, Kennen weiterer 8. Klasse: -- Untersuchen des dynamischen Verhaltens Systemen Ermitteln Stammfunktionen Deuten dervon zweiten Ableitung in innerundvon außermathematischen Bereichen Differentiationsregeln (sofern sie für Funktionsuntersuchungen verwendet werden) Integralrechnung -- Lösen vonvon einfachen Differentialgleichungen, insbesondere y’ = k.y Herleiten Differentiationsregeln zurauf Ableitung vonSumm Polynomfunktionen, Kennen weiterer Untersuchen einfacher undten im Integrals, Hinblick Anwendungen sinnvoller bezüglich Modes bestimm Deuten einer e vonFunktionen „sehr kleinen --Definieren Ermitteln von Stammfunktionen Stochastik Differentiationsregeln (sofern sie für Funktionsuntersuchungen verwendet werden) notonie und der Krümmungsverhalten, von Extremund Wendestellen Produkten“ Form f(x) x als Ermitteln Näherungswert des bestimm ten Integrals des bestimm Integrals, Deuten einerVerteilung Summ e vonFunktionen „sehr kleinen --Definieren Kennen derExtremwertaufgaben Begriffe stetige Zufallsvariable und stetige Untersuchen einfacher undten im Hinblick auf Anwendungen sinnvoller bezüglich MoLösen von -Produkten“ Kennen des der Zusammenhangs Differenzieren undbestimm Integrieren des Hauptsatzes der Form f(x) xzwischen als in Näherungswert des tensowie Integrals notonie und Krümmungsverhalten, Ermitteln von Extremund Wendestellen - Arbeiten mit der Normalverteilung anwendungsorientierten Bereichen Präzisieren einiger Grundbegriffe und Methoden der Differentialrechnung (insbesondere des Differentialund Integralrechnung Lösen von Extremwertaufgaben Grenzwert) untervon Einbeziehung desHypothesentests Begriffesund Stetigkeit Kennen und Interpretieren statistischen und von Konfidenzintervallen --- Begriffes Kennen des Zusammenhangs zwischen Differenzieren Integrieren sowie desVerwendung Hauptsatzeseleder Berechnen von bestimmten Integralen mit Hilfe von Stammfunktionen unter Präzisieren einiger Grundbegriffe und Methoden der Differentialrechnung (insbesondere des Differentialund Integralrechnung Wiederholung mentarer Integrationsregeln Grenzwert) unter Einbeziehung desHilfe Begriffes Stetigkeit -- Begriffes Berechnen von bestimmten Integralen mit von Stammfunktionen unter Verwendung eleumfassendes Wiederholen, Vertiefen und Vernetzen von Stoffgebieten Flächeninhalt, Arbeiten mit verschiedenen Deutungen des Integrals (insbesondere Volumen, www.ris.bka.gv.at mentarer Integrationsregeln physikalische Deutungen) - Arbeiten mit verschiedenen Deutungen Integrals (insbesondere Flächeninhalt, Volumen, www.ris.bka.gv.at BIOLOGIE unddes UMWELTKUNDE Dynamische Prozesse physikalische Deutungen) - Beschreiben von Systemen mit Hilfe von Wirkungsdiagrammen, Flussdiagrammen, DifferenDynamische Prozesse oder Differentialgleichungen zengleichungen -- Beschreiben vondynamischen Systemen mit Hilfe vonvon Wirkungsdiagrammen, Flussdiagrammen, DifferenBildungsund Lehraufgabe: Untersuchen des Verhaltens Systemen zengleichungen oder Differentialgleichungen Der Unterrichtsgegenstand Biologie und Umweltkunde sieht in der Oberstufe die Beschäftigung mit - Lösen von einfachen Differentialgleichungen, insbesondere y’ = k.y - Untersuchen des dynamischen Verhaltens von Systemen und Naturerkenntnis, Ökologie und Umden Themenbereichen Mensch und Gesundheit, Weltverständnis Stochastik - Lösen von einfachen Differentialgleichungen, insbesondere y’ = k.y welt sowie Biologie und Produktion vor. - Kennen der Begriffe stetige Zufallsvariable und stetige Verteilung Stochastik Der Biologie-mit und hat, aufbauend auf dem Wissen und den Kompetenzen, - Arbeiten derUmweltkundeunterricht Normalverteilung in anwendungsorientierten Bereichen die die -Schülerinnen und Schüler in der Unterstufe erworben haben, folgende Ziele: Kennen der Begriffe stetige Zufallsvariable und stetige Verteilung - Kennen und Interpretieren von statistischen Hypothesentests und von Konfidenzintervallen - Arbeiten mit der Normalverteilung anwendungsorientierten Bereichen – zentrale biologische Die Schülerinnen und Schüler sollen –inim Sinne biologischer Grundbildung Wiederholung Erkenntnisse gewinnen, Prinzipien,von Zusammenhänge, Kreisläufe undund Abhängigkeiten in lebenden Syste- Kennen und Interpretieren statistischen Hypothesentests von Konfidenzintervallen - umfassendes Vertiefen Vernetzen von men sehen lernen undWiederholen, damit Grundzüge einesund biologischen bzw.Stoffgebieten naturwissenschaftlichen WeltverständWiederholung nisses erwerben. BGBl. II - Ausgegeben am 7. September 2011- Nr. 300 22 von 34 - können Stammfunktionen von grundlegenden und im Fachgebiet relevanten Funktionen bestimmen, bestimmte Integrale berechnen und das bestimmte Integral mittels Flächeninhalt veranschaulichen; - können Methoden der numerischen Mathematik mit unterstützenden technischen Hilfsmitteln zur näherungsweisen Bestimmung der Nullstellen von Funktionen und zur näherungsweisen Berechnung von bestimmten Integralen einsetzen; - können in Natur und Technik auftretende Änderungsraten mit dem Differentialquotient darstellen und können die Differential- und Integralrechnung zur Lösung von Aufgaben des Fachgebietes einsetzen. B. Lehrpläne 31 Lehrstoff: III. Jahrgang: Unendliche Folgen und Reihen: Grenzwert, konvergente und divergente Folgen, rekursive Definition von Folgen; elementarer zur Reihenbegriff, Grenzwert von Funktionen, Stetigkeit, Unstetigkeitsstellen, Iterationsverfahren B.3 HTL Allgemeine Bildungsziele Bestimmung von Nullstellen. Differentialrechnung: Ableitung, Ableitungsregeln, höhere Ableitungen, Konvexität; Extremwerte, Wendepunkte.Anlage 1, S. 22–23, Quelle: Lehrpläne der Höheren technischen und gewerblichen Lehranstalten, Integralrechnung: https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2011_II_300/COO_2026_100_2_701382.pdf Stammfunktion und bestimmtes Integral, Grundintegrale; grundlegende und im Fachgebiet relevante Integrationsregeln; Numerische Integration. Kompetenzbereich „Stochastik“: Bildungs- und Lehraufgabe: Die Schülerinnen und Schüler - können Beispiele für Zufallsexperimente und Ereignisse angeben, die Wahrscheinlichkeit für Ereignisse mit Hilfe der klassischen Definition für Wahrscheinlichkeiten nach Laplace bestimmen und die Additions- und Multiplikationsregel auf einander ausschließende bzw. unabhängige Ereignisse anwenden; - können Zufallsexperimente vom Typ „Auswählen mit Zurücklegen“ mit Hilfe der Binomialverteilung modellieren; - kennen die Normalverteilung als Grundmodell der Beschreibung der Variation von metrischen Variablen, können Werte der Verteilungsfunktion bestimmen und zu vorgegebenen Verteilungsfunktionswerten die entsprechenden Quantile bestimmen; - können aus Stichprobenwerten Häufigkeitsverteilungen tabellarisch und grafisch darstellen; - können Lage- und Streuungsmaße bestimmen und interpretieren und ihre Auswahl argumentieren; - kennen die Methode der kleinsten Quadrate und können aus vorgegebenen Punkten einen passende Ausgleichsfunktion mittels Technologieeinsatz ermitteln; - können mittels Technologieeinsatz die Abhängigkeit einer metrischen Zielvariablen von einer metrischen Einflussvariablen durch eine Regressionsgerade oder einen passende Ausgleichsfunktion darstellen und interpretieren. Lehrstoff: II. Jahrgang: Eindimensionale Datenbeschreibung: Häufigkeitsverteilung, Lage- und Streuungsmaße, Boxplot. IV. und V. Jahrgang: Wahrscheinlichkeitsrechnung: Zufallsexperimente, Laplace-Wahrscheinlichkeit, Additions- und Multiplikationssatz für einander ausschließende bzw. unabhängige Ereignisse; bedingte Wahrscheinlichkeit. Wahrscheinlichkeitsverteilungen: Binomialverteilung; Normalverteilung. BGBl. II - Ausgegeben am 7. September 2011- Nr. 300 Ausgleichsrechnung: 23 von 34 Methode der kleinsten Quadrate, Ausgleichsfunktionen. Beurteilende Statistik: www.ris.bka.gv.at Lineare Regression und Korrelation. Lehrstoff (alle Kompetenzbereiche): I. bis V. Jahrgang: Anwendungen aus dem Fachgebiet; Verwendung der in der Praxis üblichen Rechenhilfen; Einsatz von für das Fachgebiet relevanten Technologien. Schularbeiten (über alle Kompetenzbereiche): I. bis III. Jahrgang: Pro Jahrgang zwei bis vier einstündige Schularbeiten. IV. Jahrgang: Zwei bis vier Schularbeiten (davon höchstens eine mehrstündig) im Gesamtausmaß von höchstens sechs Unterrichtseinheiten. V. Jahrgang: Zwei bis vier Schularbeiten (davon höchstens zwei mehrstündig) im Gesamtausmaß von höchstens sieben Unterrichtseinheiten. NATURWISSENSCHAFTEN Kompetenzbereich „Grundlegende physikalische Größen und ihre Messung“: Bildungs- und Lehraufgabe: Die Schülerinnen und Schüler können - die in Naturwissenschaften und Technik häufig gebrauchten physikalischen Größen, deren Formelzeichen, Definitionen und Maßeinheiten nennen, ihre Bedeutung und Möglichkeiten ihrer Messung erklären und typische in der Praxis auftretende Werte angeben; - Vorgänge und Erscheinungsformen in Natur und Technik beobachten, die zu deren Beschreibung notwendigen physikalischen Größen erkennen, ihre Werte durch Vergleichen, Abschätzen oder Messen ermitteln, Ergebnisse auf Plausibilität prüfen und eine Aussage über deren Genauigkeit machen; - Vorgänge und Erscheinungsformen in Natur und Technik unter Verwendung von Fachausdrücken beschreiben und ihre Vorgangsweise und die Ergebnisse fachgerecht festhalten. Lehrstoff: I. Jahrgang: Definition und Messung von physikalischen Größen: Internationales Einheitensystem (Größengleichungen, Basiseinheiten, Vorsilben). Mechanische Größen (Geschwindigkeit, Beschleunigung, Dichte, Kraft, Arbeit, Impuls, Druck, Drehmoment). Elektrische Größen (Spannung, Ladung, Widerstand, Kapazität, Induktivität); Akustische und optische Größen (Frequenz, Wellenlänge, Intensität); Thermodynamische Größen (Wärmekapazität, Ausdehnungskoeffizient); Anwendungen. Energie, Leistung und Wirkungsgrad. Kompetenzbereich „Grundlagen der Chemie“: Bildungs- und Lehraufgabe: Die Schülerinnen und Schüler - können die grundlegenden Fachbegriffe, die Symbole und Formelsprache der Chemie wiedergeben und damit den Massen-, Mengen- und Energieumsatz von chemischen Reaktionen darstellen; - können mit Hilfe von Atommodellen und dem Periodensystem der Elemente den Übergang vom Mikro- zum Makrokosmos nachvollziehen, Stoffeigenschaften und Reaktionsabläufe systematisch begründen; - führen Experimente unter sicherheitsrelevanten Aspekten durch und dokumentieren und interpretieren diese mit geeigneten Methoden; - stellen den Bezug zwischen fachspezifisch erworbenen Erkenntnissen und ihren Alltagserfahrungen her. Lehrstoff: Analysis: Intuitiver Grenzwertbegriff, Intuitiver Begriff der Stetigkeit, Differenzen- und Differentialquotient, Ableitungsregeln, Eigenschaften von Funktionen, Regressionsrechnung, Kosten- und Preistheorie Schularbeiten: Eine einstündige Schularbeit (bei Bedarf zweistündig) 8. Semester – Kompetenzmodul 8: Bildungs- und Lehraufgabe: Die Schülerinnen und Schüler können im Bereich Analysis – Stammfunktionen - den Begriff der Stammfunktion sowie den Zusammenhang zwischen Funktion, Stammfunktion und ihrer grafischen Darstellung beschreiben, BGBl. II - Ausgegeben am 27. August 2014 - Nr. 209 91 von 157 - den Begriff des unbestimmten Integrals und den Zusammenhang mit der Stammfunktion beschreiben, - Stammfunktionen von Potenz- und Polynomfunktionen sowie der Funktionen f mit f(x)=1/x und g mit g(x)=a*e^(k*x) mit Hilfe der notwendigen Integrationsregeln berechnen. - die unterschiedlichen Datentypen (nominalskaliert, ordinalskaliert, metrisch) beschreiben und Bereich Analysis – Integral und Integralrechnung erhobene Daten entsprechend zuordnen, - den Begriff des bestimmten Integrals auf Grundlage des intuitiven Grenzwertbegriffes erläutern, - Daten erheben, Häufigkeitsverteilungen (absolute und relative Häufigkeiten) grafisch darstellen diesen als Grenzwert einer Summe von Produkten deuten und beschreiben, und interpretieren, bestimmte Integral als orientierten Flächeninhalt deuten und damit Berechnungen Quelle: Lehrpläne für die-- das Handelsakademie und die Handelsschule, Anlage 1, S. 90–91, die Auswahl einer bestimmten Darstellungsweise problembezogen argumentieren. durchführen, B e r e i c h S t o c h a s t i k – Z eauf n t rwirtschaftliche a l - u n d S t r eAnwendungen, umaße https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2014_II_209/COO_2026_100_2_1028436.pdf - die Integralrechnung insbesondere auf Stammfunktionen von - verschiedene Zentralmaße (arithmetisches Mittel, Median, Modus, geometrisches Mittel) Grenzfunktionen und kontinuierliche Zahlungsströme anwenden, Berechnungen durchführen berechnen, interpretieren und ihre Verwendung unter anderem in Bezug auf die verschiedenen sowie die Ergebnisse interpretieren und damit argumentieren. BGBl. II - Ausgegeben am 27. August 2014 - Nr. 209 91 von 157 Datentypen argumentieren, Bereich Stochastik – Daten und Darstellung von Daten - unterschiedliche Streumaße (Standardabweichung und Varianz, Spannweite, Quartile) berechnen und interpretieren, www.ris.bka.gv.at - Median, Quartile und Spannweite in einem Boxplot darstellen und interpretieren, metrisch) beschreiben und B e r e i c hdieS tunterschiedlichen o c h a s t i k – K oDatentypen r r e l a t i o n s(nominalskaliert, - u n d G i n i - K oordinalskaliert, effizient erhobene Daten entsprechend zuordnen, - den Korrelationskoeffizienten nach Pearson berechnen und interpretieren, - Daten erheben, Häufigkeitsverteilungen (absolute und relative Häufigkeiten) grafisch darstellen - die Lorenzkurve und den Gini-Koeffizienten als Konzentrationsmaß nennen, die und interpretieren, zugrundeliegende Idee erklären, berechnen und die Ergebnisse im Kontext deuten. - die Auswahl einer bestimmten Darstellungsweise problembezogen argumentieren. Lehrstoff: Bereich Stochastik – Zentral- und Streumaße Analysis: - verschiedene Zentralmaße (arithmetisches Mittel, Median, Modus, geometrisches Mittel) Integralrechnung berechnen, interpretieren und ihre Verwendung unter anderem in Bezug auf die verschiedenen Datentypen argumentieren, Stochastik: - unterschiedliche Streumaße (Standardabweichung und Varianz, Spannweite, Quartile) berechnen Beschreibende Statistik und interpretieren, 32 B. Lehrpläne B.4 HAK Allgemeine Bildungsziele Schularbeiten: - Median, Quartile und Spannweite in einem Boxplot darstellen und interpretieren, B e r eEine i c h einstündige S t o c h a s t iSchularbeit k – K o r r e(bei l a tBedarf i o n s - zweistündig) und Gini-Koeffizient V . J a h- rden g a nKorrelationskoeffizienten g – K o m p e t e n z m o d unach l 9 :Pearson berechnen und interpretieren, - die und den Gini-Koeffizienten als Konzentrationsmaß nennen, die 9. Sem e s t e rLorenzkurve : zugrundeliegende Idee erklären, berechnen und die Ergebnisse im Kontext deuten. Bildungs- und Lehraufgabe: BGBl. II - Ausgegeben am 7. September 2011- Nr. 300 5 von 20 Lehrstoff: Die Schülerinnen und Schüler können im Analysis: Bereich Stochastik – Wahrscheinlichkeitsrechnung Integralrechnung - den klassischen und statistischen Wahrscheinlichkeitsbegriff beschreiben, diesen verwenden und - können deuten, die kontinuierliche Fouriertransformation auf aperiodische Zeitfunktionen anwenden und Stochastik: interpretieren;auf Ereignisse anwenden, die Ergebnisse interpretieren - die die Fourier-Transformierte Additionsund Multiplikationsregel Beschreibende Statistik - können Anfangswertprobleme mit linearen Differentialgleichungen erster und zweiter Ordnung und damit argumentieren, Schularbeiten: konstanten lösen und und kennen Besonderen die Lösungsfälle der linearen - mit die Begriffe desKoeffizienten Binomialkoeffizienten der im „Fakultät“ beschreiben, diese berechnen und konstanten Koeffizienten; EineSchwingungsgleichung einstündige Schularbeitmit (bei Bedarf zweistündig) deuten. Fachgebietes von V e. rJeaih-c rhkönnen g aSntgo c–hAufgaben eW n zam B aKsot imk p e–t des h or sdcuhl e9i n: l i c hdurch k e i t sEntwicklung funktion, W a h rFunktionen s c h e i n l i c hink ePotenzi t s d i c h und teFourierreihen V tre: i l u n g sbearbeiten, f u n k t i o n Integraltransformationen auf Aufgaben des Fachgebietes anwenden 9u n. dS e mund e set refür das Fachgebiet relevanten Systeme mit Hilfe von Differentialgleichungen modellieren. - denundUnterschied zwischen diskreten und kontinuierlichen Zufallsvariablen, die Begriffe BildungsLehraufgabe: Lehrstoff: Wahrscheinlichkeits- bzw. Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion, Verteilungsfunktion sowie Schülerinnen undVarianz Schülerund können im Standardabweichung erklären, I I I . Die J a hErwartungswert, rgang: B e r e i -c hdieSModelle t o c h a s tder i k Binomial– W a h r sund c h eNormalverteilung i n l i c h k e i t s r e c erklären, h n u n g anwenden und interpretieren, Integralrechnung: den klassischen und statistischen Wahrscheinlichkeitsbegriff beschreiben,beschreiben diesen verwenden - die Normalverteilung als Näherung der Binomialverteilung und und die Integralmittelwerte. deuten, Binomialverteilung in die Normalverteilung überführen, I V . u n- ddieVAdditions.Auswirkung J a h r g a nund gvon : Multiplikationsregel auf Ereignisse anwenden, die Ergebnisse interpretieren Erwartungswert und Standardabweichung auf die Normalverteilungskurve undmehrerer damit argumentieren, erklären und damit argumentieren. Funktionen Variablen: - die Begriffe des Binomialkoeffizienten und der „Fakultät“ beschreiben, berechnen und Lehrstoff: Darstellung von Funktionen von zwei Variablen; partielle Ableitungen; totalesdiese Differential, lineare deuten. Fehlerfortpflanzung und maximaler Fehler. Stochastik: Bereich Stochastik – Wahrscheinlichkeitsfunktion, Wahrscheinlichke itsdichteFunktionenreihen: u n d Wahrscheinlichkeitsrechnung Verteilungsfunktion Taylorpolynome, Potenzreihen, Konvergenzkriterien; Approximation von Funktionen durch Wiederholende Aufgabenstellungen der vorhergehenden JahrgängeZufallsvariablen, entsprechend derdie festgelegten - den Unterschied zwischen diskreten und kontinuierlichen Begriffe trigonometrische Polynome, Fourierentwicklung. Kompetenzen Wahrscheinlichkeits- bzw. Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion, Verteilungsfunktion sowie Integraltransformationen: Erwartungswert, Varianz und Standardabweichung erklären, - die ModelleIntegrale; der Binomialund Normalverteilung erklären, anwenden und interpretieren, Uneigentliche Laplacetransformation; Fouriertarnsformation. Quelle: Lehrpläne der Höheren technischen und gewerblichen Lehranstalten, Anlage 1.2, S. 5, die Normalverteilung als Näherung der Binomialverteilung beschreiben und die Lineare- Differentialgleichungen: www.ris.bka.gv.at https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2011_II_300/COO_2026_100_2_701384.pdf Binomialverteilung in die Normalverteilung überführen, Elementare Lösungsmethoden; lineare Differentialgleichungen erster und zweiter Ordnung mit - dieKoeffizienten; Auswirkung von Erwartungswert und Anfangswertproblemen. Standardabweichung auf die Normalverteilungskurve konstanten numerische Lösung von erklären und damit argumentieren. Kompetenzbereich „Stochastik“: Lehrstoff: Bildungs- und Lehraufgabe: Stochastik: Die Schülerinnen und Schüler Wahrscheinlichkeitsrechnung - können Schätzwerte für Verteilungsparameter bestimmen und Konfidenzintervalle für den Wiederholende Aufgabenstellungen der vorhergehenden Jahrgänge entsprechend der festgelegten Mittelwert einer normalverteilten Zufallsvariablen berechnen und interpretieren Kompetenzen - können signifikante und nicht signifikante Testergebnisse interpretieren. B.5 HTL Elektronik Lehrstoff: II. und IV. Jahrgang: www.ris.bka.gv.at Beurteilende Statistik: Verteilung des Stichprobenmittels, zentraler Grenzwertsatz, Intervallschätzung; Prinzip des Alternativtests, T-Test. B. Fachtheorie und Fachpraxis 1. HARDWAREENTWICKLUNG Kompetenzbereich „Grundlagen der Elektronik“: Bildungs- und Lehraufgabe: Die Schülerinnen und Schüler - kennen die grundlegenden Gesetze der Elektrotechnik und der Digitaltechnik und können das Verhalten einfacher Schaltungen damit begründen; - können die Gesetze auf einfache Schaltungen anwenden, damit das Verhalten von einfachen Schaltungen untersuchen und sie zur Lösung von technischen Aufgaben einsetzen. Lehrstoff: I. Jahrgang: Elektrotechnische Grundgrößen: www.ris.bka.gv.at Anhang C Kompetenzkataloge Die standardisierte schriftliche Reifeprüfung in Mathematik Quelle: Die standardisierte schriftliche Reifeprüfung in Mathematik. Inhaltliche und16organisatorische Grundlagen zur Sicherung mathematischer Grundkompetenzen (gültig ab Maturatermin 2018), S. 16–18 https://www.bifie.at/node/1442 Inhaltsbereich Wahrscheinlichkeit und Statistik (WS) Bildungstheoretische Orientierung Mathematiker/innen wie auch Anwender/innen bedienen sich häufig der Begriffe, der Darstellungsformen und der (grundlegenden) Verfahren der Beschreibenden Statistik, der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Schließenden Statistik. Für allgemeingebildete Laien wird es im Hinblick auf die Kommunikationsfähigkeit vor allem darauf ankommen, die stochastischen Begriffe und Darstellungen im jeweiligen Kontext angemessen interpretieren und deren Aussagekraft bzw. Angemessenheit einschätzen und bewerten zu können. Die eigenständige Erstellung von statistischen Tabellen und Grafiken wird sich auf Situationen geringer Komplexität und auf einfache Grafiken beschränken (z. B. bei der Kommunikation mit der Allgemeinheit), für die Ermittlung statistischer Kennzahlen (Zentral- und Streuungsmaße) gilt Ähnliches. Auch bei der Wahrscheinlichkeit kann man sich auf grundlegende Wahrscheinlichkeitsinterpretationen, auf grundlegende Begriffe (Zufallsgröße, Wahrscheinlichkeitsverteilung, Dichte- und Verteilungsfunktion, Erwartungswert und Varianz/Standardabweichung) und Konzepte (Binomialverteilung, Normalverteilung) sowie einfachste Wahrscheinlichkeitsberechnungen beschränken; wichtig hingegen erscheint es, Wahrscheinlichkeit als eine (vom jeweiligen Informationsstand) abhängige Modellierung und Quantifizierung des Zufalls sowie als unverzichtbares Bindeglied zwischen den beiden Statistiken zu verstehen. Der Begriff der (Zufalls-)Stichprobe ist bereits bei der Wahrscheinlichkeit, aber natürlich auch in der Schließenden Statistik grundlegend und zentral. Von den zwei grundlegenden Konzepten der Schließenden Statistik, dem Testen von Hypothesen und der Hochrechnung (Konfidenzintervall), ist die Hochrechnung von besonderer Bedeutung. Im Hinblick auf die Kommunikationsfähigkeit wird es auch hier weniger darum gehen, Konfidenzintervalle zu ermitteln, sondern vorrangig darum, Ergebnisse dieses Verfahrens im jeweiligen Kontext angemessen zu deuten und zu bewerten. Dabei spielen Begriffe wie Sicherheit/Irrtumswahrscheinlichkeit und deren Zusammenhang mit der Intervallbreite („Genauigkeit“) und dem Stichprobenumfang eine zentrale Rolle, sodass entsprechende Kompetenzen unverzichtbar sind. Grundkompetenzen Beschreibende Statistik WS 1.1 Werte aus tabellarischen und elementaren grafischen Darstellungen ablesen (bzw. zusammengesetzte Werte ermitteln) und im jeweiligen Kontext angemessen interpretieren können Anmerkungen: (un-)geordnete Liste, Strichliste, Piktogramm, Säulen-, Balken-, Linien-, Stängel-Blatt-, Punktwolkendiagramm, Histogramm (als Spezialfall eines Säulendiagramms), Prozentstreifen, Kastenschaubild (Boxplot) WS 1.2 Tabellen und einfache statistische Grafiken erstellen, zwischen Darstellungsformen wechseln können WS 1.3 statistische Kennzahlen (absolute und relative Häufigkeiten; arithmetisches Mittel, Median, Modus, Quartile, Spannweite, empirische Varianz/Standardabweichung) im jeweiligen Kontext interpretieren können; die angeführten Kennzahlen für einfache Datensätze ermitteln können 33 16 Die standardisierte schriftliche Reifeprüfung in Mathematik 17 1 34 C. Kompetenzkataloge WS 1.4 Definition und wichtige Eigenschaften des arithmetischen Mittels und des Medians angeben und nutzen, Quartile ermitteln und interpretieren können, die Entscheidung für die Verwendung einer bestimmten Kennzahl begründen können Anmerkungen: Wenn auch statistische Kennzahlen (für einfache Datensätze) ermittelt und elementare statistische Grafiken erstellt werden sollen, liegt das Hauptaugenmerk auf verständigen Interpretationen von Grafiken (unter Beachtung von Manipulationen) und Kennzahlen. Speziell für das arithmetische Mittel und den Median (auch als Quartile) müssen die wichtigsten Eigenschaften (definitorische Eigenschaften, Datentyp-Verträglichkeit, Ausreißerempfindlichkeit) gekannt und verständig eingesetzt bzw. berücksichtigt werden. Beim arithmetischen Mittel sind allenfalls erforderliche Gewichtungen zu beachten („gewogenes arithmetisches Mittel“) und zu nutzen (Bildung des arithmetischen Mittels aus arithmetischen Mitteln von Teilmengen). Wahrscheinlichkeitsrechnung Grundbegriffe WS 2.1 Grundraum und Ereignisse in angemessenen Situationen verbal bzw. formal angeben können WS 2.2 relative Häufigkeit als Schätzwert von Wahrscheinlichkeit verwenden und anwenden können WS 2.3 Wahrscheinlichkeit unter der Verwendung der Laplace-Annahme (Laplace-Wahrscheinlichkeit) berechnen und interpretieren können, Additionsregel und Multiplikationsregel anwenden und interpretieren können Anmerkungen: Die Multiplikationsregel kann unter Verwendung der kombinatorischen Grundlagen und der Anwendung der LaplaceRegel (auch) umgangen werden. WS 2.4 Binomialkoeffizient berechnen und interpretieren können Wahrscheinlichkeitsverteilung(en) WS 3.1 die Begriffe Zufallsvariable, (Wahrscheinlichkeits-)Verteilung, Erwartungswert und Standardabweichung verständig deuten und einsetzen können WS 3.2 Binomialverteilung als Modell einer diskreten Verteilung kennen – Erwartungswert sowie Varianz/Standardabweichung binomialverteilter Zufallsgrößen ermitteln können, Wahrscheinlichkeitsverteilung binomialverteilter Zufallsgrößen angeben können, Arbeiten mit der Binomialverteilung in anwendungsorientierten Bereichen WS 3.3 Situationen erkennen und beschreiben können, in denen mit Binomialverteilung modelliert werden kann WS 3.4 Normalapproximation der Binomialverteilung interpretieren und anwenden können Anmerkungen: Kennen und Anwenden der Faustregel, dass die Normalapproximation der Binomialverteilung mit den Parametern n undstandardisierte p dann anzuwenden ist und gute Näherungswerte Die schriftliche Reifeprüfung in Mathematikliefert, wenn die Bedingung n · p · (1 – p) ≥ 9 erfüllt ist. Die 18 Anwendung der Stetigkeitskorrektur ist nicht notwendig und daher für Berechnungen im Zuge von Prüfungsbeispielen vernachlässigbar. Kennen des Verlaufs der Dichtefunktion φ der Standardnormalverteilung mit Erwartungswert μ und Standardabweichung σ . Arbeiten mit der Verteilungsfunktion Φ der Standardnormalverteilung und korrektes Ablesen der entsprechenden Werte. Schließende/Beurteilende Statistik WS 4.1 Konfidenzintervalle als Schätzung für eine Wahrscheinlichkeit oder einen unbekannten Anteil p interpretieren (frequentistische Deutung) und verwenden können, Berechnungen auf Basis der Binomialverteilung oder einer durch die Normalverteilung approximierten Binomialverteilung durchführen können 1 35 C. Kompetenzkataloge C.1 Grundkompetenzen im gemeinsamen Kern 4 Grundkompetenzen im gemeinsamen Kern Quelle: Kompetenzkatalog – Teil A S. 4, http://www.bifie.at/node/1390 5 Stochastik Deskriptor Formulierung des Deskriptors: Inhalt und Handlung 5.1 Daten statistisch aufbereiten, Häufigkeitsverteilungen (absolute und relative Häufigkeiten) grafisch darstellen und inter­pretieren sowie die Auswahl einer bestimmten Darstellungsweise anwendungsbezogen argumentieren siehe Kommentar 5.2 Mittelwerte und Streuungsmaße empirischer Daten berechnen, interpretieren und argumentieren siehe Kommentar 5.3 die Wahrscheinlichkeit als intuitiven Grenzwert relativer Häufigkeit interpretieren 5.4 die Additionsregel auf einander ausschließende Ereignisse und die Multiplikationsregel auf unabhängige Ereignisse anwenden; Zufallsexperimente als Baumdiagramm darstellen 5.5 mit der Binomialverteilung modellieren, ihre Anwendung begründen, Wahrscheinlichkeiten berechnen und die Ergebnisse kontextbezogen interpretieren siehe Kommentar 5.6 mit der Wahrscheinlichkeitsdichte und der Verteilungsfunktion der Normalverteilung modellieren, Wahrscheinlichkeiten berechnen* und die Ergebnisse kontextbezogen interpretieren, Erwartungswert μ und Standardabweichung σ interpretieren und Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeitsdichte argumentieren siehe Kommentar Kommentar 5.1: folgende Darstellungsweisen kennen: Kreis-, Stab- und Balken-/Säulendiagramme, Boxplot; eine mögliche Darstellungsweise auswählen, interpretieren und begründen und kritisch hinterfragen (z. B. Problem der Achsenskalierung, Wahl der Darstellung) Kommentar 5.2: Folgende Mittelwerte und Streuungsmaße sind gemeint: Median, arithmetisches Mittel und Standardabweichung, Quartil, Spann­weite. Es werden die folgenden Bezeichnungen gewählt: ▪ für empirisch erhobene Daten xi → Mittelwert x̄ ▪ Standardabweichung s = bei einer Vollerhebung (Grundgesamtheit, statt x̄ auch μ bzw. statt s auch σ ) ▪ Standardabweichung einer Stichprobe als Schätzung auf die Grundgesamtheit s= (bzw. s ≈ für große Stichproben) In vielen Fällen wird in Lehrbüchern nicht klar zwischen den verschiedenen Formeln unterschieden, daher gilt für die Reife- und Diplomprüfung für den Teil A folgende Festsetzung: Beide Formeln für s (bzw. σ ) gelten als richtige Lösung, gleichgültig, ob es sich um die Standardabweichung einer Grundgesamtheit oder um die Standardabweichung einer Stichprobe handelt. Kommentar 5.5: Erwartungswert, Standardabweichung Kommentar 5.6: * Hier sind folgende Varianten gemeint: – die Wahrscheinlichkeiten für X < k; X > k; k1 < X < k2 bei bekanntem Erwartungswert und bekannter Standardabweichung berechnen – aus einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit die Intervallgrenzen für das passende Ereignis ermitteln 36 B1b_4.4 Differenzialrechnung im anwendungsbezogenen Kontext anwenden: modellieren, berechnen, interpretieren und damit argumentieren siehe Kommentar B1b_4.5 Integralrechnung im anwendungsbezogenen Kontext anwenden: modellieren, berechnen, interpretieren und damit argumentieren siehe Kommentar Kommentar B1b_4.4:Anwendung der Differenzialrechnung auf die in B1b_3.2 und B1b_3.3 genannten Funktionstypen; Linearisierung von Funktionen in einem Punkt; aus dem Bereich der Physik wird die Kenntnis folgender Zusammenhänge vorausgesetzt: ds dv d 2s v= ,a= = 2 dt dt dt Krümmungsverhalten (Vorzeichen) C. Kompetenzkataloge Kommentar B1b_4.5:Anwendung der Integralrechnung auf die in B1b_3.3 genannten Funktionstypen und Exponentialfunktionen; Ermittlung einer Größe aus ihrer Änderungsrate durch Integration unter Berücksichtigung von Anfangsbedingungen; das bestimmte Integral (orientierter Flächeninhalt) interpretieren; aus dem Bereich der Physik wird die Kenntnis folgender Zusammenhänge vorKompetenzkatalog – Teil B – Cluster 1a, S. 2–3, http://www.bifie.at/node/1390 ausgesetzt: s = ∫ v dt und v = ∫ a dt rotationssymmetrische Volumina bezüglich der x-Achse C.2 Schulformspezifische Kompetenzen im Cluster 1a Quelle: 5 Stochastik Deskriptor Formulierung des Deskriptors: Inhalt und Handlung Mathematische Grundkompetenzen und schulformspezifische Kompetenzen im Cluster 8 Kompetenzen für Teil B (übergreifend über alle HTL-Cluster) B1b_5.1 2 den Zusammenhang zwischen der Dichte- und der Verteilungsfunktion der Normalverteilung beschreiben und erklären 4 Analysis Verteilung der Mittelwerte x̄ von Stichproben normalverteilter Merkmalswerte: modellieren, B1b_5.2 berechnen, interpretieren und erklären Deskriptor Formulierung des Deskriptors: Inhalt und Handlung Mathematische Grundkompetenzen und schulformspezifische Kompetenzen im Cluster 1b Nachfrage- und Angebotsfunktionen bestimmen, deren Eigenschaften argumentieren und B8_4.1 markante Punkte (Höchstpreis, Sättigungsmenge, Marktgleichgewicht) ermitteln und interpretieren siehe Kommentar 3 die Begriffe Bogenelastizität und Punktelastizität erklären und diese am Beispiel von NachfrageSchätzwerte für Verteilungsparameter (μ, den σ ) bestimmen; zweiseitige Konfidenzintervalle für B8_4.2 funktionen berechnen, interpretieren und Zusammenhang mit der Erlösfunktion erklären B1b_5.31 den Erwartungswert μ einer normalverteilten Zufallsvariablen: modellieren, berechnen, siehe Kommentar interpretieren und erklären siehe Kommentar eine ertragsgesetzliche Kostenfunktion als Polynomfunktion 3. Grades aufstellen und interB8_4.3 lineare Regression und Korrelation: Zusammenhangsanalysen für anwendungsbezogene pretieren 1 Problemstellungen beschreiben und relevante Größen (Parameter der Funktionsgleichung, B1b_5.4 die Kostenkehre berechnen und interpretieren sowie die typischen Kostenverläufe (progressiv Korrelationskoeffizient nach Pearson) mit Technologieeinsatz berechnen und interpretieren B8_4.4 und degressiv) interpretieren sowie die Methode der kleinsten Quadrate erklären n n Betriebsoptimum und langfristige Preisuntergrenze sowie Betriebsminimum und kurzfristige 1 B8_4.5 B1b_5.3: Schätzwert für μ : x– = 1 · ∑ x und σ : s = · ∑argumentieren (xi – x– )2 Kommentar i und damit im Kontext Preisuntergrenze berechnen, interpretieren n–1 n i=1 i=1 Zu unterscheidenerstellen sind dieund Fälleinterpretieren; bei unbekannter und bekannter StandardabweiErlös- und Gewinnfunktionen die Gewinngrenzen (untere Gechung: Die Anwendung der t-Verteilung (im Vergleich ist bei B8_4.6 winngrenze [Break-even-Point] und obere Gewinngrenze) ermittelnzur undNormalverteilung) interpretieren; den unbekannter Standardabweichung σ zur Bestimmung des Vertrauensbereiches Zusammenhang mit Kosten- und Erlösfunktion argumentieren für μ erforderlich. das Erlös- und das Gewinnmaximum sowie den Cournot’schen Punkt berechnen und die B8_4.7 1 Ergebnisse Kontext argumentieren Dieser Deskriptor wird im erst fünf Jahre nach Einführung des neuen modularen Lehrplans tragend. B8_4.8 den Begriff der wirtschaftlichen Grenzfunktion als Ableitungsfunktion erklären; Grenzfunktionen berechnen, interpretieren und grafisch darstellen; von Grenzfunktionen auf ihre Stammfunktionen schließen, diese interpretieren, grafisch darstellen und die Zusammenhänge argumentieren C.3 Schulformspezifische Kompetenzen im Kommentar B8_4.1:Unter der Nachfrage-/Angebotsfunktion versteht man die Abhängigkeit der Cluster 8 Quelle: Kompetenzkatalog – Teil nachgefragten/angebotenen Menge x vom Preis p, also xN(p) bzw. x A ( p). Verwendet werden aber häufig die Umkehrfunktionen, also die Preisfunktion der Nachfrage p N(x) bzw. des Angebots pA(x). B – Cluster 8, die S.Preisfunktion 2, http://www.bifie.at/node/1390 Kommentar B8_4.2:Elastizitäten werden mit entsprechendem Vorzeichen angegeben. 5 Stochastik Deskriptor Formulierung des Deskriptors: Inhalt und Handlung B8_5.1 mit dem Additionssatz für nicht ausschließende Ereignisse und mit dem Multiplikationssatz für abhängige Ereignisse (bedingte Wahrscheinlichkeit) modellieren, operieren, interpretieren und argumentieren B8_5.2 das geometrische Mittel als mittlere prozentuelle Änderung berechnen, interpretieren und damit argumentieren B8_5.3 lineare, quadratische, kubische und exponentielle Regressionskurven mit Technologieeinsatz ermitteln und grafisch darstellen sowie deren Parameter im Kontext interpretieren B8_5.4 den Korrelationskoeffizienten nach Pearson mit Technologieeinsatz ermitteln, interpretieren und damit im Kontext argumentieren B8_5.5 Erwartungswert μ und Standardabweichung σ der Normalverteilung berechnen B9_3.5 anwendungsbezogene Aufgabenstellungen mithilfe der Logarithmusfunktionen zu den Basen ℯ und 10 modellieren, lösen, grafisch darstellen und beschreiben; den Zusammenhang von Logarithmusfunktion und Exponentialfunktion als Umkehrfunktion interpretieren B9_3.6 anwendungsbezogene Aufgabenstellungen zu Zu- und Abnahmeprozessen modellieren, lösen, interpretieren und beschreiben B9_3.7 Modelle zu anwendungsbezogenen Aufgabenstellungen mit geeigneten Funktionen bilden (Aufstellen einer Funktionsgleichung und Angabe einer Definitionsmenge); anwendungsbezogene Aufgabenstellungen lösen C. Kompetenzkataloge 37 Kommentar B9_3.1: z. B. auch abschnittsweise definierte Funktionen 4 Analysis C.4 Schulformspezifische Kompetenzen im Cluster 9 Deskriptor Formulierung des Deskriptors: Inhalt und Handlung Quelle: Kompetenzkatalog – Teil B – Cluster 9, S. 2, http://www.bifie.at/node/1390 B9_4.1 Funktionen aus anwendungsbezogenen Kontexten aufstellen („Umkehraufgaben“) 5 Stochastik Deskriptor Formulierung des Deskriptors: Inhalt und Handlung B9_5.1 Daten aus einer anwendungsbezogenen Untersuchung in Tabellenform angeben oder grafisch darstellen; den Unterschied bei der Bearbeitung von qualitativen und quantitativen Merkmalen erklären; Datenmanipulierbarkeit argumentieren B9_5.2 Modelle zu anwendungsbezogenen Untersuchungen mithilfe der beschreibenden Statistik bilden; anwendungsbezogene Aufgabenstellungen lösen, interpretieren und beschreiben, z. B. Mittelwerte und Streuungsmaße berechnen, interpretieren und argumentieren (arithmetisches Mittel, Median, Modus, Standardabweichung, Spannweite, Quartil und Quartilsabstand) B9_5.3 Regression und Korrelation von zweidimensionalen Datenmengen erklären, mit Technologieeinsatz bestimmen, interpretieren und Schlussfolgerungen aus den Berechnungen argumentieren B9_5.4 Baumdiagramme für anwendungsbezogene Aufgabenstellungen erstellen, interpretieren und erklären B9_5.5 den Begriff der Zufallsvariablen erklären und damit Modelle bilden; Verteilungsfunktion und Kenngrößen (Erwartungswert und Varianz) einer Zufallsvariablen bestimmen, interpretieren und argumentieren B9_5.6 Binomial- und Normalverteilungen zu anwendungsbezogenen Aufgabenstellungen aufstellen; anwendungsbezogene Aufgabenstellungen mit Binomial- und Normalverteilungen lösen, interpretieren und beschreiben sowie die Wahl der Verteilung begründen Anhang D Eine kurze Einführung in R Das Statistikprogramm R steht unter http://www.r-project.org/ zum kostenlosen Download zur Verfügung, zahlreiche Manuals sowie weitere Informationen zur Software sind ebenfalls dort zu finden. An dieser Stelle wird lediglich eine kurze Einführung in den grundlegenden Umgang mit R gegeben. Zuweisungen. Es gibt drei Möglichkeiten einem R-Objekt einen Wert zuzuweisen: Mit =, mit <- oder mit assign(). > x =17 > y <- 25 > assign ( " z " ,42) > x; y; z [1] 17 [1] 25 [1] 42 Hilfe. Benötigt man Hilfe zu einem R-Befehl, so kann man dem Befehl einfach ein Fragezeichen voranstellen und gelangt so auf die entsprechende Hilfeseite. Möchte man beispielsweise mehr über die Funktion assign() wissen, so kommt man etwa mit ?assign auf die gewünschte Hilfeseite. Elementare Rechenoperationen. Man kann R natürlich auch wie einen Taschenrechner verwenden. > x =17; y =25 > x + y ; x - y ; x * y ; x / y ; sqrt ( y ) ; x ^2 [1] 42 [1] -8 [1] 425 [1] 0.68 [1] 5 [1] 289 Vektoren. Zur Eingabe von Vektoren dient die Funktion c(). > x = c (1 ,1 ,2 ,3 ,5 ,8 ,13 ,21 ,34 ,55 ,89) > x [1] 1 1 2 3 5 8 13 21 34 55 89 39 40 D. Eine kurze Einführung in R Eine weitere und in einigen Fällen sehr angenehme Möglichkeit einen Vektor zu erzeugen, bietet die Funktion scan(). > x = scan () 1: 1 1 2 3 5 6: 8 13 8: 21 34 55 89 12: Read 11 items > x [1] 1 1 2 3 5 8 13 21 34 55 89 Die Komponenten eines Vektors müssen nicht zwingend aus numerischen Werten bestehen. > y = c ( " Jacqueline " ," Kevin " ," Chantal " ) > y [1] " Jacqueline " " Kevin " " Chantal " Häufig verwendete Zahlenfolgen können mit einem Doppelpunkt erzeugt werden. > 3:10 [1] 3 4 5 6 > 2 * 6:9 [1] 12 14 16 18 > 10:3 [1] 10 9 8 7 7 8 9 10 6 5 4 3 Für speziellere Zahlenfolgen kann man die Funktion seq() verwenden. > seq (7) [1] 1 2 3 4 5 6 7 > seq (7 ,13) [1] 7 8 9 10 11 12 13 > seq (7 ,13 ,2) [1] 7 9 11 13 > seq (9 ,5 , -0.5) [1] 9.0 8.5 8.0 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 > seq ( length =10 , from = -2 , by =0.1) [1] -2.0 -1.9 -1.8 -1.7 -1.6 -1.5 -1.4 -1.3 -1.2 -1.1 Um einzelne Komponenten eines Vektors anzusprechen, werden eckige Klammern verwendet. > x [3] [1] 2 41 D. Eine kurze Einführung in R > x [4:11] [1] 3 5 8 13 21 34 55 89 > y [ c (1 ,3) ] [1] " Jacqueline " " Chantal " Mit der Funktion c() kann man Vektoren auch aneinanderhängen. > z = c ( x [1:5] ,42 , x [3:11]) > z [1] 1 1 2 3 5 42 2 3 5 8 13 21 34 55 89 Möchte man einen Vektor aus mehreren Kopien ein und desselben Vektors erzeugen, so kann man rep() verwenden. > rep (1:3 ,3) [1] 1 2 3 1 2 3 1 2 3 > rep (1:3 , each =4) [1] 1 1 1 1 2 2 2 2 3 3 3 3 Die Komponenten eines Vektors können auch benannt werden. > names ( y ) = c ( " Name 1 " ," Name 2 " ," Name 3 " ) > y Name 1 Name 2 Name 3 " Jacqueline " " Kevin " " Chantal " Vektorarithmetik. Die Anwendung der arithmetischen Operationen +, -, ∗, / und ˆ auf Vektoren erfolgt komponentenweise. > x =1:10 > 3*x [1] 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 > 2*x+x [1] 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 > x ^2 [1] 1 4 9 16 25 36 49 64 81 100 In R stehen natürlich die üblichen elementaren Funktionen exp(), sin(), cos(), tan(), log(), usw. zur Verfügung, die Anwendung auf Vektoren erfolgt ebenfalls komponentenweise. 42 D. Eine kurze Einführung in R > exp (1:5) [1] 2.718282 7.389056 20.085537 54.598150 148.413159 Weitere nützliche Funktionen im Zusammenhang mit Vektoren sind min(), max(), length() und sum(), wobei die jeweilige Funktionsweise selbsterklärend sein dürfte. > x =7:12 > min ( x ) ; max ( x ) ; length ( x ) ; sum ( x ) [1] 7 [1] 12 [1] 6 [1] 57 Logische Vektoren. Durch die logischen Operationen ==, !=, <, <=, > und >= erhält man logische Vektoren. > x =5:13 > x <8 [1] TRUE TRUE TRUE FALSE FALSE FALSE FALSE FALSE FALSE Dem logischen “und“ entspricht &, dem logischen “oder“ entspricht |. Den negierten logischen Vektor erhält man durch Verwendung eines Ausrufezeichens. > x <11 & x >7 [1] FALSE FALSE FALSE TRUE TRUE > x <7 | x >9 [1] TRUE TRUE FALSE FALSE FALSE > x ! = 8; ! x ==8 [1] TRUE TRUE TRUE FALSE TRUE [1] TRUE TRUE TRUE FALSE TRUE TRUE FALSE FALSE FALSE TRUE TRUE TRUE TRUE TRUE TRUE TRUE TRUE TRUE TRUE TRUE TRUE Mittels eines logischen Vektors können gezielt jene Komponenten eines Vektors ausgewählt werden, welche eine bestimmte Bedingung erfüllen. > x [x >10] [1] 11 12 13 Faktoren. Die Funktion factor() gruppiert die Komponenten eines Vektors, welcher Ausprägungen eines diskreten Merkmals enthält. D. Eine kurze Einführung in R 43 > x = c ( " blau " ," gelb " ," blau " ," rot " ," blau " ," blau " ," rot " ," rot " ) > factor ( x ) [1] blau gelb blau rot blau blau rot rot Levels : blau gelb rot Wendet man die Funktion summary() auf einen faktorisierten Vektor an, so werden die absoluten Häufigkeiten der Ausprägungen ausgegeben. > summary ( factor ( x ) ) blau gelb rot 4 1 3 Um die Stufen eines Faktors auszugeben, kann die Funktion levels() verwendet werden. Außerdem können mit dieser Funktion die Stufen umbenannt werden. > x . factor = factor ( x ) > levels ( x . factor ) [1] " blau " " gelb " " rot " > levels ( x . factor ) = c (1 ,2 ,3) > x . factor [1] 1 2 1 3 1 1 3 3 Levels : 1 2 3 Matrizen. Verwendet man die Funktion matrix() um aus einem Vektor eine Matrix zu erzeugen, so ist darauf zu achten, dass ohne das Setzen von byrow=TRUE, die Elemente der Matrix spaltenweise aus dem Vektor eingelesen werden. > A = matrix (1:9 ,3 , byrow = TRUE ) > A [ ,1] [ ,2] [ ,3] [1 ,] 1 2 3 [2 ,] 4 5 6 [3 ,] 7 8 9 Transponiert wird eine Matrix mit t(). > t(A) [ ,1] [ ,2] [ ,3] [1 ,] 1 4 7 [2 ,] 2 5 8 [3 ,] 3 6 9 Insbesondere bei der händischen Eingabe von Matrizen erweist sich die Funktion scan() als nützlich. 44 D. Eine kurze Einführung in R > A = matrix ( scan () ,3 , byrow = TRUE ) 1: 1 2 3 4: 4 5 6 7: 7 8 9 10: Read 9 items > A [ ,1] [ ,2] [ ,3] [1 ,] 1 2 3 [2 ,] 4 5 6 [3 ,] 7 8 9 Wie bereits bei Vektoren, können die Elemente einer Matrix eckigen Klammern angesprochen werden. > A [2:3 ,1:2]; [ ,1] [ ,2] [1 ,] 4 5 [2 ,] 7 8 > A [ ,2] [1] 2 5 8 Arrays. Eine Matrix ist ein zweidimensionaler Array. Höherdimensionale Arrays können in R mit array() erzeugt werden. > A = array (1:20 , c (2 ,5 ,2) ) > A , , 1 [1 ,] [2 ,] [ ,1] [ ,2] [ ,3] [ ,4] [ ,5] 1 3 5 7 9 2 4 6 8 10 , , 2 [1 ,] [2 ,] [ ,1] [ ,2] [ ,3] [ ,4] [ ,5] 11 13 15 17 19 12 14 16 18 20 Die Elemente eines Arrays werden wiederum mit eckigen Klammern angesprochen. > A [2 ,3 ,1] [1] 6 Data frames. Ein data frame setzt sich aus Vektoren gleicher Länge zusammen und eignet sich inbesondere zur übersichtlichen Darstellung statistischer Daten. Werden beispielsweise die Merkmale D. Eine kurze Einführung in R 45 Haarfarbe und Augenfarbe an mehreren Personen erhoben, so können die gewonnen Daten wie folgt mittels data.frame() dargestellt werden. > > > > > > 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Augenfarbe = factor ( c (0 ,0 ,2 ,2 ,0 ,1 ,2 ,1 ,1) ) levels ( Augenfarbe ) = c ( " blau " ," gruen " ," braun " ) Haarfarbe = factor ( c (1 ,1 ,0 ,1 ,1 ,1 ,0 ,0 ,1) ) levels ( Haarfarbe ) = c ( " hell " ," dunkel " ) D = data . frame ( Augenfarbe , Haarfarbe ) D Augenfarbe Haarfarbe blau dunkel blau dunkel braun hell braun dunkel blau dunkel gruen dunkel braun hell gruen hell gruen dunkel Elemente werden ähnlich wie bei Matrizen angesprochen. > D [8 , " Haarfarbe " ] [1] hell Levels : hell dunkel > D [ c ( " Haarfarbe " ," Augenfarbe " ) ] Haarfarbe Augenfarbe 1 dunkel blau 2 dunkel blau 3 hell braun 4 dunkel braun 5 dunkel blau 6 dunkel gruen 7 hell braun 8 hell gruen 9 dunkel gruen Es sei noch erwähnt, dass sich data frames mittels read.table() aus Dateien auslesen lassen. Für Genaueres verweisen wir auf die R-Hilfe. Datensätze und Pakete. In R gibt es eine große Anzahl an Beispieldatensätzen. Eine Liste der im standardmäßig installierten Paket datasets verfügbaren Datensätze erhält man mit data(). Ein Beispiel eines solchen Datensatzes ist trees, hierbei handelt es sich um einen data frame. Genauere Informationen zum Datensatz erhält man auf der entsprechenden Hilfeseite, also durch ?trees. Einen Überblick über den Datensatz kann man sich mit head() bzw. tail() verschaffen. 46 D. Eine kurze Einführung in R > head ( trees ) Girth Height Volume 1 8.3 70 10.3 2 8.6 65 10.3 3 8.8 63 10.2 4 10.5 72 16.4 5 10.7 81 18.8 6 10.8 83 19.7 > tail ( trees ) Girth Height Volume 26 17.3 81 55.4 27 17.5 82 55.7 28 17.9 80 58.3 29 18.0 80 51.5 30 18.0 80 51.0 31 20.6 87 77.0 Durch das Laden eines Paketes mittels library() werden meist neben vielen weiteren Beispieldatensätze auch für das Paket spezifische Funktionen verfügbar. Mit data(package = .packages(all.available = TRUE)) erhält man eine Liste der Datensätze aus sämtlichen geladenen Paketen. Verteilungen und Pseudozufallszahlen. Die nachfolgende Tabelle enthält einige der in R standardmäßig zur Verfügung stehenden Verteilungen. Verteilung R-Name Binomialverteilung binom Chi-Quadrat-Verteilung chisq Exponentialverteilung exp Fisher-Verteilung f Geometrische Verteilung geom Hypergeometrische Verteilung hyper Negative Binomialverteilung nbinom Normalverteilung norm Poisson-Verteilung pois Student-t-Verteilung t Gleichverteilung (kontinuierlich) unif 47 D. Eine kurze Einführung in R Jede Verteilung kann mit den Präfixen d, p, q und r versehen werden. So erhält man etwa die Funktionswerte der Gauß-Dichte einer Normalverteilung mit dnorm(), während pnorm() die Funktionswerte der zugehörigen Verteilungsfunktion liefert. Mit qnorm() werden die Quantile einer Normalverteilung berechnet. Um Pseudozufallszahlen aus einer Normalverteilung zu generieren, verwendet man rnorm(). > rnorm (5 , mean =42 , sd =17) [1] 36.15336 17.99194 29.04603 51.24752 34.34276 Plots. Sind x und y zwei Vektoren gleicher Länge, so erzeugt plot(x,y) einen Scatterplot. > x = rnorm (1000) ; y = rnorm (1000) > plot (x , y ) ● 2 1 0 y −1 ● −2 ● ● ● ● ● ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●● ●●● ● ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●● ● ● ● ●●● ● ●●● ●●●● ●●● ● ● ●●●● ● ● ●● ● ● ●● ● ● ● ●● ● ● ● ●● ●● ● ●● ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●● ●● ● ● ● ●● ● ● ● ●● ●● ● ● ● ● ● ● ●●● ● ● ● ●●● ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●● ●● ●●● ● ● ●●● ●● ●●●● ● ●● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●● ● ● ●●●● ●● ●● ● ● ● ● ●●● ●● ●●● ●●●● ● ● ● ●● ● ● ● ● ● ●●●●● ● ●● ●● ● ●● ● ●●●● ● ● ● ●● ●● ● ● ●● ●● ● ● ● ● ●● ● ●● ●●●● ● ●●●● ● ● ● ●●● ● ● ● ●● ● ● ● ●● ● ● ● ● ●●● ● ● ●● ● ● ●● ●● ● ● ● ●● ● ●● ● ● ● ● ● ●●● ● ●● ● ● ●●● ● ● ●● ● ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●●● ● ● ● ● ● ●●●●● ● ●●● ●● ● ●● ●●● ● ● ● ●● ● ● ●● ● ● ● ●● ● ● ● ● ●● ● ● ●● ● ●● ●●● ●●● ● ●●● ●● ● ● ● ● ●●●● ●●● ● ● ● ● ●●●●● ● ● ● ●●●● ● ● ● ●●●●● ●● ● ●● ●● ● ● ● ● ● ●● ● ● ● ● ● ●●●● ● ● ● ● ●● ● ● ● ● ● ●●● ●● ●● ● ●● ● ●●●●●● ● ● ●● ●● ● ● ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●● ● ● ●●● ●● ● ●● ●● ● ● ● ● ●●●● ● ● ● ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●● ● ●●●● ● ● ● ● ● ●●● ●● ●● ● ●●●● ● ● ●● ●● ●● ● ●● ●● ● ●●● ● ● ●● ● ● ● ●●● ●● ●●●● ● ● ●●●● ●● ● ● ●● ●● ● ●● ●● ●●● ● ●● ●●●● ●● ● ● ● ● ● ● ●● ● ● ● ●● ● ● ●● ●●●●●●●● ● ● ● ●● ● ●● ●● ●● ● ●● ● ● ●● ● ● ●● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●●● ● ●● ●● ●● ● ● ●● ● ●● ● ●● ●● ●●●● ● ● ● ● ● ● ● ●● ● ● ● ● ●● ●● ● ● ●●● ● ●●●●●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●● ●● ● ● ● ● ● ● ● ●● ●● ●● ● ●● ● ●●● ● ● ● ● ● ● ●● ●●● ● ●●● ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ●●● ● ● ● ● ●● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● ● −3 −2 ● −1 0 1 2 3 x Setzt man type=’l’, so werden die Punkte verbunden und lediglich der entstehende Polygonzug geplottet. Die Bildüberschrift legt man mit main fest, die Beschriftung der x-Achse bzw. y-Achse mit xlab bzw. ylab. Die Funktion lines() fügt einen Plot in den bestehenden ein, mit col kann die Farbe gewählt werden. > x = seq (0 ,4 * pi , by =0.1) > plot (x , sin ( x ) , type = ’l ’ , main = " Sinus und Cosinus " , ylab = " sin ( x ) , cos ( x ) " ) > lines (x , cos ( x ) , col = ’ red ’) 48 D. Eine kurze Einführung in R −1.0 −0.5 0.0 sin(x), cos(x) 0.5 1.0 Sinus und Cosinus 0 2 4 6 8 10 12 x Mehrere Plots im selben Plotfenster erzeugt man wie folgt. > par ( mfrow = c (1 ,2) ) > plot ( rnorm (30) , type = ’b ’ , xlab = " " , ylab = " " ) > plot ( rnorm (30) , type = ’b ’ , xlab = " " , ylab = " " , col = ’ red ’) ● ● 0 ● ● ● ● ● −2 −1 ● ● ● 0.0 ● ●● ●● ● ● ● ●● ● ● ● ● ● ● ● ● 5 ●● ●● ● ● ● ● ●● ● ● ● ● ●● ● 0 ●● ●● ● ● ● −1.0 ● ● ● 10 15 20 25 30 ● −2.0 1 ● ● ● ● 0 5 10 15 20 25 30 Bedingtes Ausführen. In R erfolgt bedingtes Ausführen mit if (expr_1) expr_2 else expr_3 , wobei expr_1 ein boolescher Ausdruck sein muss. > x = rnorm (10) > if ( length ( x [x <0]) >5) print ( ’ >5 ’) else print ( ’ <=5 ’) [1] " >5 " > length ( x [x <0]) [1] 7 D. Eine kurze Einführung in R 49 Wiederholtes Ausführen. Die for-Anweisung funktioniert in R wie man es aus den meisten Programmiersprachen bereits gewohnt sein dürfte. > x =2:5 > for ( t in x ) print ( t ^2) [1] 4 [1] 9 [1] 16 [1] 25 Die while-Schleife steht in R natürlich auch zur Verfügung. > x =0 > while (x <3) { x = x +1; print ( x ) } [1] 1 [1] 2 [1] 3 Schließlich kann zum wiederholten Ausführen auch noch repeat verwendet werden. > repeat { x = x +1; print ( x ) ; if (x >3) break } [1] 1 [1] 2 [1] 3 [1] 4 Funktionen. Mit function() können eigene Funktionen geschrieben werden. Beispielsweise bildet nachfolgende Funktion die Summe der Elemente eines Vektors. > summe = function ( x ) { y =0; for ( t in x ) y = y + t ; y } > summe (1:42) [1] 903 Dasselbe Ergebnis liefert die bereits vorhandene Funktion sum(). Dennoch kontrollieren wir unser Ergebnis unter Zuhilfenahme einer wohlbekannten Formel. > n =42 > n * ( n +1) / 2 [1] 903 50 D. Eine kurze Einführung in R Übungsaufgaben Lösen Sie folgende Aufgaben in R. (D.1) Erstellen Sie für n ∈ N die Vektoren x = 1, 12 , . . . , 1 n und y = 1, 1 − 1 , . . . , n1 n . Berechnen Sie anschließend x := n 1X xi , n i=1 y := n 1X yi n i=1 und sxy := n 1 X (xi − x)(yi − y) . n − 1 i=1 (D.2) Definieren Sie einen Vektor x , der die Werte der Spalte Height aus dem Datensatz trees enthält. Runden Sie die Werte von x auf die Zehnerstelle und geben Sie anschließend die Anzahl von jedem Typ aus. (D.3) Plotten Sie die Kurve, die durch die folgende Parametrisierung gegeben ist: sin(2t) t 7→ , t ∈ [0, 2π) . cos(2t) Speichern Sie das Ergebnis als PDF-Datei. (D.4) Erstellen Sie einen Datensatz, der für zehn Orte die Meereshöhe, die aktuelle Temperatur sowie die Information, ob es in der letzten Stunde geregnet hat oder nicht, enthält. (Als Quelle können Sie beispielsweise http://www.zamg.ac.at verwenden.) Verwenden Sie die Eingabe 0, falls es nicht geregnet hat, und 1, falls es geregnet hat. In der Tabelle soll dann schließlich “kein Regen“ bzw. “Regen“ stehen. Erstellen Sie sodann einen weiteren Datensatz, der nur jeden zweiten Ort sowie nur die Informationen zu Temperatur und Regen enthält. (D.5) Stellen Sie den Zusammenhang zwischen den Seehöhen und Temperaturen aus der vorigen Aufgabe graphisch dar. (D.6) Schneiden Sie beim Datensatz pressure alle Einträge mit pressure kleiner 100 ab und plotten Sie die verbleibenden Daten in einem temperature-pressure-Diagramm. (D.7) Schreiben Sie eine Funktion, die in Abhängigkeit von n ∈ N eine Liste mit den ersten n FibonacciZahlen ausgibt. Berechnen Sie die Summe der ersten 10 sowie der ersten 20 Fibonacci-Zahlen. (D.8) Ordnen Sie den Datensatz beaver1 nach der Spalte time und erstellen Sie ein time-temperatureDiagramm. Fügen Sie dem geordneten Datensatz eine weitere Spalte Fieber hinzu, welche die Ausprägungen ja bzw. nein beinhaltet, abhängig davon, ob die Temperatur größer bzw. kleiner gleich 37 Grad Celsius beträgt.