ORGENTEC Diagnostika GmbH Carl-Zeiss-Straße 49 55129 Mainz Tel.: 06131-9258-0 Fax: 06131-9258-58 ANAscreen ORG 538 96 Tests Immunometrischer Enzymimmunoassay zum qualitativen Nachweis von Autoantikörpern gegen RNP70, RNP/Sm, Sm, SS-A, SS-B, Scl-70, Centromer und Jo-1 Gebrauchsanweisung INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis........................................................................................................ 2 Einleitung .................................................................................................................... 3 Methodik ..................................................................................................................... 5 Lieferumfang des Tests .............................................................................................. 5 Technische Daten ....................................................................................................... 5 Erforderliche Laborgeräte ........................................................................................... 6 Vorbereitung der Reagenzien ..................................................................................... 6 Probenentnahme und Probenvorbereitung ................................................................. 7 Technische Hinweise .................................................................................................. 7 Assaydurchführung ..................................................................................................... 8 Auswertung der Ergebnisse ........................................................................................ 9 Spezifität ................................................................................................................... 10 Kalibrierung............................................................................................................... 10 Literatur..................................................................................................................... 10 Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen......................................................................... 11 Kurzanleitung ............................................................................................................ 12 2 EINLEITUNG Der serologische Nachweis antinukleärer Antikörper (ANA), im Rahmen der Diagnostik entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, ist heute fester Bestandteil eines jeden rheumatologisch-immunologisch ausgerichteten Labors. Unter den entzündlichen Bindegewebserkrankungen werden Erkrankungen unklarer Genese mit Störungen der zellulären und humoralen Immunität, systemischen Organbefall und chronischem Krankheitsverlauf zusammengefaßt. Weiterhin zeichnen sich diese Mischkollagenosen durch eine überlappende Symptomatik aus, so daß die Abgrenzung definierter Krankheitsbilder im Einzelfall äußerst schwierig ist. Zu den Mischkollagenosen werden der systemische Lupus erythematodes (SLE), das Sjögren Syndrom, die progressive systemische Sklerodermie (PSS) zusammen mit ihrer Sonderform, dem CREST Syndrom sowie das Sharp-Syndrom (Mischkollagenose, MCTD) und die Poly/Dermatomyositis gezählt. Bei aller Diversität der Krankheitsbilder weisen die genannten Kollagenosen ein gemeinsames serologisches Merkmal auf: die Anwesenheit zirkulierender Autoantikörper. Diese Autoantikörper sind gegen Be-standteile des Zellkerns und des Zytoplasmas gerichtet und haben zum Teil Markerfunktion für die einzelnen Bindegewebserkrankungen. Bei einem Verdacht auf eine systemische Autoimmunerkrankung wird i.d.R. zuerst ein allgemeiner Test, ein Screening, auf antinukleäre Antikörper durchgeführt. Die indirekte Immunfluoreszenztechnik auf kultivierten HEp-2 Zellen ist hierfür eine weit verbreitete Methode. Der zweite Schritt der ANA-Stufendiagnostik besteht anschließend in dem isolierten Nachweis der krankheitsspezifischen Antikörper. Anti-RNP-70 Antikörper gegen das 70 kDa Protein (oftmals auch U1 70 kDa oder RNP-68 genannt) des U1snRNP-Komplexes sind sehr spezifische Marker für das Sharp-Syndrom. Bis zu 100% der Patienten mit dieser speziellen Form der Mischkollagenose zeigen Autoantikörper gegen dieses Zielantigen. Sharp-Syndrom-Patienten weisen Merkmale eines systemischen Lupus erythematodes, einer systemischen Sklerose und einer Poly/Dermatomyositis auf, Nieren und ZNS-Beteiligungen sind jedoch recht selten. Anti-RNP/Sm Der U1-snRNP-Komplex enthält neben dem 70 kDa Antigen und dem kompletten Sm-Protein-Set auch die Proteine A und C. Diese beiden Proteine, inklusive des 70 kDa Antigens werden von Autoantikörpern erkannt, die bei der Mischkollagenose und beim systemischen Lupus erythematodes auftreten. Allerdings weisen SLE Patienten im Gegensatz zu MCTD Patienten in der Regel niedrigere Titer gegen das 70 kDa Protein auf. Anti-Sm Autoantikörper gegen die Sm-Proteine haben pathognomonische Bedeutung bei der Diagnostik des SLE, d.h. ein positiver Antikörperbefund ist in diesem Falle gleichbedeutend mit der Diagnose SLE. Ein negativer Befund schließt jedoch einen Lupus keinesfalls aus. Die Prävalenzen für AntiSm schwanken zwischen 7 und 40%. Der Nachweis von Antikörpern gegen Sm gehört zu den Kriterien für die Diagnostik eines SLE, die im Jahre 1982 vom American College of Rheumatology (ACR) veröffentlicht worden sind. Anti-SS-A Autoantikörper gegen das SS-A-Antigen können bei 70 bis 100 % aller Patienten mit primärem Sjögren Syndrom nachgewiesen werden. Aber auch SLE-Patienten mit Sicca-Symptomatik zeigen zu einem hohen Prozentsatz SS-A Antikörper (60-90%). Weiterhin spielt die Bestimmung von AntiSS-A bei der Diagnostik des subacut cutanen LE sowie des Lupus mit C2 Mangel eine wichtige Rolle. Auch in der pränatalen Diagnostik ist der Nachweis von Anti-SS-A von entscheidender Wichtigkeit bei der Vorhersage eines kongenitalen Herzblockes. 3 Anti-SS-B Antikörper gegen SS-B treten ebenfalls beim primären Sjögren-Syndrom auf (40 bis 94%), sind jedoch oft auch bei SLE-Patienten mit Sicca-Symptomatik nachweisbar. Ein isolierter Anti-SS-B Befund ist sehr selten, Anti-SS-A und Anti-SS-B treten meistens gemeinsam auf. Anti-SS-B werden beim Sjögren Syndrom verstärkt mit Leukopenien, Lymphopenien, Hypergammaglobulinämien und einer schwereren Beteiligung der exokrinen Drüsen in Verbindung gebracht. Anti-Scl-70 Autoantikörper gegen das Enzym DNA Topoisomerase I (Topo I) sind ein hochspezifischer Marker für die progressive Systemsklerose (70%). Sklerodermiepatienten mit Anti-Scl-70 tendieren eher zu Hautmanifestationen und Beteiligungen des Herzens und der Nieren sowie zu Lungenfibrosen als Patienten, die diesen Antikörper nicht aufweisen. Anti-Centromer B Bis zu 80% der Patienten mit der limitierten cutanen Form der Sklerodermie weisen Autoantikörper gegen das Centromer Protein B auf. Zudem sind Anti-Centromer B wichtige Marker für das CREST-Syndrom (Calcinosis cutis, Raynaud Phänomen, Ösophagusfunktionsstörung, Sclerodactylie und Teleangiektasien), einer besonderen Verlaufsform der Sklerodermie mit günstigerer Prognose. Die Bestimmung von Antikörpern gegen Centromer B sind weiterhin von prognostischer Bedeutung beim Raynaud-Phänomen, das oft Jahre einer Sklerodermie vorausgeht. Anti-Jo-1 Antikörper gegen das Jo-1 Antigen, die Histidyl-tRNA-Synthetase, finden sich bei etwa 30 bis 40% aller Patienten mit Polymyositis. Viele dieser Patienten zeigen zusätzlich Anzeichen einer fibrosierenden Alveolitis und eines Raynaud-Phänomens sowie Manifestationen einer Sklerodermie. Der vorliegende ELISA ANAscreen (ORG 538) erlaubt ein sensitives Screening auf das Vorhandensein der entsprechenden Autoantikörper in einem Patientenserum. Bei positivem Ergebnis sollte die weitere Differenzierung der Autoantikörper mit Hilfe des ANAcombi (ORG 539) Assays durchgeführt werden. Indikationen: Entzündlich-rheumatische Erkrankungen 4 METHODIK Das vorliegende Testbesteck ANAscreen ist ein indirekter Enzymimmunoassay zum qualitativen Screening von Autoantikörpern gegen RNP-70 (70 kDa Protein des U1-snRNP-Kom-plexes), RNPSm, Sm, SS-A, SS-B, Scl-70, Centromer B und Jo-1. Die Kavitäten der Mikrotiterplatte sind mit einem Gemisch aus affinitätsgereinigten und human rekombinanten Antigenen beschichtet. Auf einer Mikrotiterplatte können 96 Bestimmungen durchgeführt werden. Jede Mikrotiterplatte setzt sich aus 12 einzelnen Streifen mit jeweils 8 Kavitäten zusammen. Bei Bedarf können die Streifen in einzelne Kavitäten zerteilt werden. Die drei Reaktionsschritte stellen sich wie folgt dar: 1. Reaktionsschritt Die Antikörper in Kalibrator und Patientenproben werden an die immobilisierten Antigene in den Kavitäten gebunden. 2. Reaktionsschritt Das zugegebene Enzymkonjugat (anti-human-IgG Meerrettich-Peroxidase) erkennt spezifisch die gebundenen Antigen-Antikörper-Komplexe. 3. Reaktionsschritt Die gebundene Peroxidase setzt ein zugegebenes Substrat (TMB) in ein gefärbtes Produkt um. Auswertung Die optische Dichte der Proben wird in einem ELISA-Photometer bei 450 nm gemessen. Die Farbentwicklung ist direkt proportional zur gesuchten Autoantikörper-Konzentration. LIEFERUMFANG DES TESTS Mikrotiterplatte mit 96 abbrechbaren Kavitäten. Jede Kavität ist mit .... 1 RNP-70, RNP/Sm, Sm, SS-A (52 und 60 kDa) SS-B, Scl-70, Centromer B und Jo-1 beschichtet. Probenpuffer, Konzentrat, (gelb) .............................................................. 1 Fläschchen, 20 ml Waschpuffer, Konzentrat .......................................................................... 1 Fläschchen, 20 ml Konjugat................................................................................................... 1 Fläschchen, 15 ml anti-human IgG, Peroxidase konjugiert, gebrauchsfertig (rosa), TMB Substratlösung, 3,3`, 5,5`-Tetramethylbenzidin, gebrauchsfertig ..... 1 Fläschchen, 15 ml Stopplösung, 1M HCl, gebrauchsfertig ..................................................... 1 Fläschchen, 15 ml Negativkontrollen, gebrauchsfertig ........................................................... 1 Fläschchen, 1,5 ml Kalibrator, gebrauchsfertig ....................................................................... 1 Fläschchen, 1,5 ml Arbeitsanleitung/Qualitätskontroll-Zertifikat TECHNISCHE DATEN Untersuchungsmaterial Serum oder Plasma Erforderliche Probenmenge 10 µl Probe für eine 1 : 101 Probenvorverdünnung 100 µl verdünnte Probe pro Einzelbestimmung Gesamt-Inkubationszeit 60 Min. bei Raumtemperatur (20 - 28 °C) Meßwellenlänge 450 nm Lagerung bei 2 - 8 °C im Kühlschrank 5 ERFORDERLICHE LABORGERÄTE Geräte/Reagenzienvorbereitung - Plattenphotometer mit einem optischen Filter der Meßwellenlänge 450 nm (ggf. Referenzwellenlänge von 620 nm) - Wirbelmischer (Vortex) - Mikropipetten mit Einmalspitzen für 10 µl, 100 µl und 1000 µl, evtl. Multipette - destilliertes Wasser - Meßzylinder für 100 ml und 1000 ml - Gefäß zur Aufbewahrung der Waschlösung VORBEREITUNG DER REAGENZIEN Alle Komponenten dieses Testbesteckes liegen bis auf den Probenpuffer und den Waschpuffer gebrauchsfertig vor. Die Lösungen sind nach dem Öffnen der Fläschchen und bei Lagerung im Kühlschrank bei 2 - 8 °C bis zum aufgedruckten Verfallsdatum haltbar. Waschlösung Jede Flasche des Waschpuffer-Konzentrates (20 ml) ist vor Gebrauch durch Zugabe von destilliertem Wasser auf ein Endvolumen von 1000 ml (1 Liter) zu verdünnen. Die verdünnte Waschlösung ist bei einer Lagerung bei 2 - 8 °C mindestens 30 Tage haltbar. Probenpuffer Jede Flasche des Probenpuffer-Konzentrates (20 ml) ist vor Gebrauch durch Zugabe von destilliertem Wasser auf ein Endvolumen von 100 ml zu verdünnen. Der verdünnte Probenpuffer ist bei einer Lagerung bei 2 - 8 °C mindestens 30 Tage haltbar. Mikrotiterplatte Es werden je nach Probenaufkommen die nötige Anzahl von Streifen oder Einzelkavitäten in den Rahmen der Mikrotiterplatte eingesetzt. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, daß die verpackte Mikrotiterplatte bereits Raumtemperatur angenommen hat, ehe die Folienverpackung geöffnet wird. Die nicht benötigten Streifen bzw. Kavitäten werden in dem wiederverschließbaren Beutel bei 2 - 8 °C aufbewahrt. Achtung: Werden bei einem Assayansatz nicht alle Streifen bzw. Kavitäten benötigt, muß der Rahmen der Mikrotiterplatte aufbewahrt werden. Nach Beendigung eines Testansatzes sollten die verbrauchten Kavitäten verworfen und der Rahmen der Mikrotiterplatte in den Kit zurück gelegt werden. 6 PROBENENTNAHME UND PROBENVORBEREITUNG Die Bestimmung der Autoantikörper wird im Serum oder Plasma durchgeführt. Die Serum- bzw. Plasmaproben werden vor der Messung 1 : 101 mit Probenpuffer verdünnt. 10 µl Probe plus 1000 µl Probenpuffer Serum- und Plasmaproben können gekühlt bei 2 - 8 °C bis zu 5 Tage aufbewahrt werden. Ist eine längere Lagerung beabsichtigt, sollten die Proben aliquotiert und bei -20 °C tiefgefroren werden. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen sollte vermieden werden. Seren und Plasmen mit erhöhten Bilirubinwerten, hämolytische oder lipämische Proben stören die Bestimmung nicht. TECHNISCHE HINWEISE Zur laufenden Kontrolle der Richtigkeit wird empfohlen, jeden Ansatz anhand von Kontrollseren zu überprüfen. 7 ASSAYDURCHFÜHRUNG Vor Testbeginn müssen alle Reagenzien sowie die Patientenseren Raumtemperatur angenommen haben. 1. Eine ausreichende Anzahl von Kavitäten bzw. Mikrotiterplatten-Module zum Ansatz von Kalibrator, Kontrolle und Patientenproben vorbereiten. Doppelbestimmungen werden empfohlen. 2. Jeweils 100 µl Kalibrator, Kontrolle und vorverdünnte Patientenproben entsprechend der Plattenbelegung in die Mikrotiterplatte pipettieren. Vorschlag für ein Pipettierschema: 1 A B C D E F G H Ka NK P1 P2 P3 P4 P5 P6 2 3 4 5 6 P.. P.. P1, P2... Patientenproben 1, 2 ... Ka: Kalibrator NK: Negativkontrolle 1. Inkubation: 30 Minuten bei Raumtemperatur (20 - 28 °C) 3. 4. Kavitäten entleeren und insgesamt 3 Mal mit jeweils 300 µl Waschpuffer waschen. Einwirkzeit des Waschpuffers: mindestens 25 sec. Waschpufferreste müssen vollständig aus den Kavitäten entfernt werden. Hierzu sollte die Mikrotiterplatte meh rere Male kräftig mit der Öffnung nach unten auf eine saugfähige Unterlage ausgeschlagen werden. Jeweils 100 µl Enzymkonjugatlösung in die Kavitäten der Mikrotiterplatte pipettieren. 2. Inkubation: 15 Minuten bei Raumtemperatur (20 - 28 °C) 5. 6. Kavitäten entleeren und insgesamt 3 Mal mit jeweils 300 µl Waschpuffer waschen. Einwirkzeit des Waschpuffers: mindestens 25 sec. Waschpufferreste müssen vollständig aus den Kavitäten entfernt werden. Hierzu sollte die Mikrotiterplatte mehrere Male kräftig mit der Öffnung nach unten auf eine saugfähige Unterlage ausgeschlagen werden. Jeweils 100 µl TMB Substratlösung in die Kavitäten pipettieren. 3. Inkubation: 15 Minuten bei Raumtemperatur (20 - 28 °C) 7. 8. 100 µl Stopplösung in jede Kavität pipettieren und die Platte ca. 5 Minuten stehen lassen. Messung der optischen Dichte aller Proben im Plattenphotometer innerhalb von 30 Minuten bei einer Wellenlänge von 450 nm. Bitte beachten Sie: Alle angegebenen Inkubationszeiten müssen eingehalten werden. Alle Pipettierschritte sind bei allen Inkubationen in einheitlicher Reihenfolge und einheitlichem Zeittakt durchzuführen. 8 AUSWERTUNG DER ERGEBNISSE 1. Semiquantitative Auswertung Die Auswertung des ANAscreen Tests erfolgt durch die Bildung eines OD-Quotienten. Hierzu wird die optische Dichte der Patientenprobe durch die berechnete optische Dichte des Kalibrators (OD Cut-off) dividiert. Zuerst wird jedoch anhand der optischen Dichte des Kalibrators der OD Cut-off - Wert berechnet. Hierzu wird die optische Dichte des Kalibrators mit einem definierten Faktor multipliziert. Den Faktor finden Sie in dem beiliegenden Qualitätskontroll-Zertifikat. Bitte beachten Sie, daß der angegebene Faktor chargenspezifisch und nicht übertragbar ist. Berechnung der OD des Cut-off: Cut −Off = × Anhand dieser Formel und des angegebenen Faktors wird die OD Cut-off berechnet. Berechnung des OD-Quotienten: - = Patient Cut -Off Die Bildung eines OD-Quotienten erlaubt anschließend eine semiquantitative Einschätzung der Ergebnisse. Hierzu wird die optische Dichte der Patientenprobe durch die berechnete OD Cut-off dividiert. Eine Probe ist negativ, wenn der OD-Quotient kleiner als 1,0 ist. Seren mit OD-Quotienten zwischen 1,0 und 1,2 werden als grenzwertig eingestuft. Liegt der OD-Quotient oberhalb von 1,2, ist die Probe positiv zu bewerten. Negativ: OD-Quotient < 1,0 Grenzwertig: OD-Quotient = 1,0 bis 1,2 Positiv: OD-Quotient: > 1,2 Alle Patientenproben, deren OD-Quotienten größer als 1,2 betragen, sind positiv und sollten im ANAcombi (ORG 539) auf die einzelnen Antikörperspezifitäten untersucht werden. Beispiel: Der Kalibrator wird mit einer optischen Dichte von 0,900 bestimmt. Der Faktor beträgt 0,5. Die berechnete OD Cut-off beträgt demnach: 0,900 x 0,5 = 0,450. Ein Patientenserum wird mit einer optischen Dichte von 1.350 bestimmt. Der OD-Quotient für dieses Serum beträgt demnach: 1,350 : 0,450 = 3,0. Diese Patientenprobe mit einem OD-Quotienten von 3,0 ist positiv zu bewerten und sollte anschließend im ANAcombi (ORG 539) auf die einzelnen Autoantikörperspeziftäten untersucht werden. 9 2. Qualitative Auswertung Zusätzlich kann die Auswertung des ANAscreen Tests durch den direkten Vergleich der optischen Dichten der Patientenproben mit dem berechneten OD Cut-off - Wert erfolgen. Positiv: OD Patient > OD Cut-off Negativ: OD Patient < OD Cut-off Eine Patientenprobe ist positiv, wenn ihre optische Dichte oberhalb der berechneten OD Cut-off liegt. Ein negativer Befund liegt vor, wenn die optische Dichte der Patientenprobe unterhalb der berechneten OD Cut-off gefunden wird. Beispiel: Der Kalibrator wird mit einer optischen Dichte von 0,900 bestimmt. Der Faktor beträgt 0,5. Die berechnete OD Cut-off beträgt demnach: 0,900 x 0,5 = 0,450. Alle Patientenproben, die eine optische Dichte aufweisen, die oberhalb der OD Cut-off von 0,450 liegen, sind positiv und sollten im ANAcombi auf die einzelnen Antikörperspezifitäten untersucht werden. Liegen die optischen Dichten der Patientenproben unterhalb der OD Cut-off von 0,450, so sind diese Proben negativ zu bewerten. SPEZIFITÄT Die Kavitäten der Mikrotiterplatte sind mit rekombinanten bzw. mit affinitätschromato-graphisch aufgereinigten Antigenen (RNP-70, RNP/Sm, Sm, SS-A (52 und 60 kDa), SS-B, Scl-70, Centromer B und Jo-1) beschichtet. Der Assay erfaßt daher nur spezifisch Autoantikörper, die gegen die genannten Antigene gerichtet sind. KALIBRIERUNG Die Kalibrierung des ANAscreen Assays erfolgt mit Hilfe eines Kalibrators. Zusätzlich wurden bei der Kalibrierung des Assays die CDC-Seren berücksichtigt. LITERATUR 1. 2. 3. Barland, P., Lipstein, E. Selection and use of laboratory tests in the rheumatic diseases. Am. J. Med. Vol. 100 (suppl 2A), 16s-23s, 1996 Feltkamp, T.E.W. Antinuclear antibody determination in a routine laboratory. Ann. Rheum. Dis. Vol. 55, 723-727, 1996 Fritzler, M.J. Clinical relevance of autoantibodies in systemic rheumatic diseases. Mol. Biol. Rep. Vol. 23, 133-145, 1996 10 4. 5. 6. 7. Hiepe, F., Burmester, G.R. Klinik und Diagnostik des systemischen Lupus erythematodes. Dtsch. med. Wschr. Vol.121, 1129-1133, 1996 Hietarinta M, Lassila, O. Clinical significance of antinuclear antibodies in systemic rheumatic disease. Ann. Med. Vol. 28, 283-291, 1996 Nakamura, R.M., Tan, E.M. Update on autoantibodies to intracellular antigens in systemic rheumatic diseases. Clin. Lab. Med. Vol. 12, 1-23, 1992 Sanchez-Guerrero, J., Lew, R.A., Fossel, A.H. Schur, P.H. Utility of anti-Sm, anti-RNP, anti-Ro/SS-A, and anti-La /SS-B (extractable nuclear antigens) detected by enzyme linked immunosorbent assay for the diagnosis of systemic lupus erythematodes. Arthitis Rheum. Vol. 39, 1055-1061, 1996 HINWEISE UND VORSICHTSMAßNAHMEN Alle Reagenzien dieser Testpackung dürfen ausschließlich zur in vitro-Diagnostik verwendet werden. Die Einhaltung des vorgeschriebenen Protokolls zur Durchführung des Tests ist unbedingt erforderlich. Die Richtlinien zur Durchführung der Qualitätskontrolle in medizinischen Laboratorien sind zu beachten (Mitführen von Kontrollen, Poolseren). Einzelne Komponenten verschiedener Chargen und Testbestecke sollten nicht ausgetauscht werden. Die auf der Verpackung und den Etiketten der einzelnen Komponenten angegebenen Verfallsdaten sind zu beachten. Der Testkit enthält Reagenzien, die aus humanen Serum- oder Plasmabestandteilen hergestellt sind. Die Ausgangsreagenzien wurden mit Immunoassaymethoden auf Antikörper gegen HIV 1, HIV 2, HCV und auf das Hepatitis B Oberflächenantigen untersucht. Alle getesteten Parameter wurden für negativ befunden. Für den Umgang mit Kitreagenzien, Kontroll- und Serumproben sind die Vorschriften zur Unfallverhütung für den Gesundheitsdienst beim Umgang mit potentiell infektiösem Material einzuhalten. Das Untersuchungsmaterial ist stets als potentiell infektiös einzustufen. Unter den gleichen Sicherheitsvorkehrungen sind ebenso Kitreagenzien und Kontrollproben zu handhaben. Die Reagenzien dieses Testbestecks enthalten zum Schutz gegen bakterielles Wachstum Konservierungsmittel; daher ist die Berührung mit der Haut und/oder Schleimhäuten zu vermeiden. Das Substrat TMB (3,3`,5,5`-Tetramethylbenzidin) ist toxisch bei Verschlucken und bei Berührung mit der Haut. Bei Berührung mit der Haut sofort mit viel Wasser und Seife abwaschen. Vermeiden Sie den Kontakt der Peroxidlösung mit leicht oxidierbaren Materialien. Extreme Temperaturschwankungen können zum spontanen Zerfall des Peroxids führen. Ein Kontakt mit der Salzsäure enthaltenden Stopp-Lösung ist zu vermeiden. Bei Hautkontakt unverzüglich und kräftig mit Wasser abwaschen. Alle Geräte sofort nach Gebrauch gründlich reinigen. 11 KURZANLEITUNG 12