V16 Schülerseiten Puffertankregelung Thema: Verfahrenstechnik, Elektronik 1. Einleitung: Info: Automatische Steuerungen und Regelungen begegnen uns überall. Drückt man beispielsweise an der Spülmaschine den Startknopf, dann laufen verschiedene Programmschritte wie heizen, waschen, klarspülen oder trocknen automatisch ab. Woher weiß die Spülmaschine wann die richtige Temperatur erreicht ist oder wann der Waschvorgang beendet werden soll? Solche Dinge können über eine automatisch ablaufende Steuerung beeinflusst werden. Automatische Steuerungen sind ebenfalls elementar für die industrielle Produktion. Ein Knopfdruck reicht, und schon laufen Programme automatisch ab. So kann z.B. ein Tank automatisch bis zu einer bestimmten Höhe befüllt oder eine Lösung einer bestimmten Konzentration automatisch hergestellt werden. Auch komplexe Gesamtprozesse können automatisiert werden. 2. Grundlagen: Mit Hilfe einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) können Maschinen oder Anlagen über Programme automatisch gesteuert und geregelt werden. In diesem Versuch soll eine solche Ansteuerung über einen Mikrocontroller realisiert werden. Als Beispiel soll eine 2-Punkt-Puffertankregelung aufgebaut werden. In verfahrenstechnischen Prozessen werden zwischen verschiedenen Prozessschritten häufig sogenannte Puffertanks eingesetzt. Diese haben die Aufgabe sicherzustellen, dass für den nächsten Prozessschritt immer genug Produkt zur Verfügung steht. Messen: Quantitative Bestimmung einer Größe durch Vergleich. Steuern: Gezielt einen Sollzustand einstellen (z.B. das Einschalten einer Heizung ohne Beachtung der erreichten Temperatur). Regeln: Der Sollzustand wird eingestellt und permanent abgefragt und angepasst. Z.B. wird die einem Heizofen zugeführte elektrische Energie so verändert, dass sich eine konstante Temperatur einstellt. In der laufenden Produktion sollten solche Puffertanks nie ganz leer werden. Der Füllstand bewegt sich in der Regel zwischen einem „Low Level“ und einem „High Level“. Abb. 1: Schema 2-Punkt-Puffertankregelung In diesem Beispiel soll die Pumpe über den Mikrocontroller so angesteuert werden, dass das Gefäß bis zum High Level befüllt wird. Dann schaltet die Pumpe aus und geht erst wieder an, wenn der Low Level erreicht ist. . 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 1 Schülerseiten V-G-001 Puffertankregelung A. Verwendete Bauteile: Widerstände: Ein Widerstand ist ein Bauelement, das den elektrischen Widerstand in einer Leitung erhöht. Widerstand Dioden: Eine Diode ist ein Bauelement, das den elektrischen Strom nur in eine Richtung fließen lässt. Transistor: Diode Ein Transistor ist ein Halbleiterelement zum Schalten und Verstärken von elektrischen Störmen. In dieser Schaltung wird der Transistor BD 677 (npn) eingesetzt. E: Emitter C: Kollektor Transistor B: Basis Abb. 2: Verwendeter Transistor Kondensator: Ein Kondensator besteht aus 2 Metallplatten oder -folien und einer Isolierschicht. Schließt man den Kondensator an eine Stromquelle, so fließt kurzzeitig ein Strom. Die Platten werden dabei unterschiedlich geladen. Zwischen den Platten befindet sich ein elektrisches Feld. Wie viel Ladung der Kondensator aufnehmen kann, ist abhängig vom Kondensator selbst und wird als Kapazität (C) eines Kondensators bezeichnet. Die Einheit wird in F (Farad) angegeben. Baut man in den Stromkreis ein entsprechendes Bauteil (z.B. eine Glühlampe) ein, kann sich der Kondensator entladen Abb. 3 Prinzip Kondensator und das Bauteil nutzt die gespeicherte Energie. Ein Kondensator kann also Energie speichern. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Kondensator Info: d.h. dieser Kondensator kann bei einer angelegten Spannung von U = 1 V die Ladung Q = 1 As speichern. Seite 2 V-G-001 Puffertankregelung Schülerseiten Pumpe Für diesen Versuch soll eine Mini-Kreiselpumpe eingesetzt werden. Abb. 4: Kreiselpumpe In der Kreiselpumpe befindet sich ein Laufrad, welches sich sehr schnell dreht. Wird der Pumpe nun eine Flüssigkeit zugeführt (A), so wird diese im Laufrad ebenfalls in eine schnelle Rotationsbewegung versetzt. Durch die Zentrifugalkräfte wird die Flüssigkeit nach außen gedrückt (B), am äußeren Rand gesammelt und in ein Rohr geführt (C). Dabei fließt die Flüssigkeit vom Ansaugstutzen (A) zum Druckstutzen (C). 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 3 Schülerseiten V-G-001 Puffertankregelung Erläuterung der Schaltung: B. Pumpenansteuerung: Für die Puffertankregelung soll eine Minikreiselpumpe mit folgenden Kenndaten eingesetzt werden: Betriebsspannung: 12 V Stromstärke: 600 mA Max. Förderhöhe: 2,5 m Fördermenge: 6 l/min Der verwendete Mikrocontroller kann auf seinen Ausgängen jedoch nur 5 Volt und maximal 20 mA liefern. Info: Wie kann man nun vom Mikrocontroller aus die Pumpe ansteuern, die ja eine deutlich höhere Spannung und Stromstärke benötigt, als sie vom Mikrocontroller geliefert wird? So eine Transistorverstärkerschaltung wird bei sehr vielen elektronischen Schaltungen angewendet. Dieses Problem kann mit Hilfe eines Transistorverstärkers gelöst werden. Dabei kann mit einem geringen Basisstrom IB ein deutlich größerer Kollektorstrom IC steuert werden. Beachte: Näherungsweise gilt: Du benötigst hier zwei Stromquellen. Einmal für den Stromkreis über die Basis und den Emitter (rot gezeichnet) und einmal für den Stromkreis über den Kollektor und den Emitter (blau gezeichnet). B: Stromverstärkung IC: Kollektorstromstärke IB: Basisstromstärke Bei dem verwendeten Transistor BD 677 handelt es sich um ein sogenanntes Darlingtontransistormodul mit einer sehr hohen Stromverstärkung von B = 750. Mit Hilfe des Basisvorwiderstandes RB wird später ein bestimmter Basisstrom IB eingestellt (siehe nächste Seite). Abb. 5: Transistorverstärkerschaltung Aufgabe 1 Wie viel Strom kann am Kollektor des Transistors BD 677 fließen, wenn ein Basisstrom von 20 mA bzw. von 1 mA fließt? 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Statt mit B wird die Stromverstärkung häufig auch mit hFE bezeichnet. Info: Ein Darlingtontransistor besteht in seinem Inneren aus zwei hintereinandergeschalteten Transistoren. Dadurch ergibt sich eine besonders hohe Stromverstärkung Seite 4 Schülerseiten V-G-001 Puffertankregelung Für die Ansteuerung der Pumpe wird die Schaltung noch folgendermaßen erweitert: Abb. 6: Schaltung zur Ansteuerung der Pumpe über den Mikrocontroller Basiswiderstand RB: Berechnung des Widerstandes RB: Um den Mikrocontroller zu schonen, soll er nur eine geringe Stromstärke von 1 mA liefern müssen. Wie groß muss dann der Basiswiderstand RB sein? Bei Reihenschaltungen addieren sich die Spannungen: Somit gilt: Ue = URB + UBE Gesucht ist aber RB Grundwissen: Bei der Reihenschaltung von Widerständen addieren sich deren Spannungen: UGes = U1 + U2 + U3 +…. Widerstand: Mit U = R * I kann die Gleichung wie folgt umgestellt werden: URB = RB * IB Richtgrößen: Ue = IB * RB + UBE Aufgabe 2 Berechne den erforderlichen Basiswiderstand RB für eine Stromstärke IB von 1 mA. Bei dem verwendeten Transistor BD 677 handelt es sich um einen Darlingtontransistor. Spannung UBE bei: Dioden: ca. 0,7 V Normalen Transistoren: ca. 0,7 V Darlingtontransistoren: ca. 1,4 V Um etwas Puffer zu haben, werden die Transistoren übersteuert, z.B. durch doppelt so viel Basisstrom wie eigentlich erforderlich. D.h. du benötigst einen Widerstand, der nur halb so groß ist, wie oben berechnet. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 5 V-G-001 Puffertankregelung Schülerseiten Diode: Bei der eingesetzten Diode handelt es sich um eine sogenannte Freilaufdiode. Sie dient zum Schutz vor Überspannung beim Abschalten einer induktiven Gleichspannungslast. (z.B. Elektromotor der Pumpe). Schutz der Transistoren vor der Induzierten Spannung durch den Motor beim Abschalten. Ändert sich bei einer stromdurchflossenen Spule die Stromstärke, so ändert sich dadurch das Magnetfeld. Die Änderung des Magnetfelds führt bei einer Spule zu einer Änderung der Spannung. Wird ein Elektromotor ausgeschaltet, so bleiben die Elektronen nicht abrupt stehen, sondern bewegen sich noch etwas, werden aber langsamer. Bedingt durch diese Änderung im Elektronenfluss wird eine Änderung des Magnetfeldes erzeugt. Aufgrund des Induktionsgesetzte kann es kurzfristig zu sehr hohen negativen Spannungsspitzen an den Motorspulen kommen, die einen elektrischen Transistorschalter sofort zerstören würden. Abb. 7: Schaltung mit elektrischer Spule und Freilaufdiode Auftretende Induktionsspannung beim Ausschalten des Motors Die Freilaufdiode (Abb. 6) ermöglicht es, dass der Strom IL durch die Spule auch nach Öffnen des Schalters S in der ursprünglichen Richtung weiter Abb. 8 Pumpe mit Freilaufdiode durch die Spule und zurück durch die Diode fließen kann, bis alle magnetische Energie abgebaut ist. Die negative Spannung an der Spule wird dadurch auf die Diodendurchlassspannung von etwa 0,7 V begrenzt. Kondensator: Der Kondensator verhindert hochfrequente Funkstörungen durch die elektrischen Funken an mechanisch kommutierten Gleichstrommotoren. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 6 V-G-001 Puffertankregelung Schülerseiten C. Füllstandsmessung Die Steuerung soll dafür sorgen, dass die Pumpe ausgeht, wenn der Tank voll ist. Wie kann die Steuerung jedoch erkennen, dass der Tank voll ist? Zur Füllstandsmessung gibt es verschiedenen Möglichkeiten. In diesem Fall wird der Effekt ausgenutzt, dass ein geöffneter Stromkreis auch über eine leitfähige Flüssigkeit geschlossen werden kann (s. Abbildung). Edelstahlstifte an Schaltdraht gelötet Abb. 9: Prinzip Füllstandsmessung Aufgabe 3: a) Warum müssen die Stifte aus Edelstahl sein? b) Was passiert, wenn an die beiden Edelstahlstifte (Elektroden) Gleichspannung angelegt wird und die Elektroden in Wasser getaucht werden? Den Effekt den Ihr in Aufgabe 3 beobachten könnt, nennt man Elektrodenpolarisation. Man kann ihn vermeiden, indem man an die beiden Elektroden Wechselspannung statt Gleichspannung anlegt. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Edelstahlstifte in Styropor ausgerichtet Seite 7 V-G-001 Puffertankregelung Schülerseiten Erzeugung von Wechselspannung: Für die Schaltung zur Füllstandsmessung ist es besser, Wechselstrom zu verwenden. Der Mikrocontroller liefert jedoch nur Gleichspannung. Durch eine entsprechende Schaltung, kann eine Wechselspannung erzeugt werden. Hierfür wird ein Kondensator zu Hilfe genommen, der vom Mikrocontroller aus mit pulsierendem Gleichstrom beladen wird. Abb. 10: Schaltkreis mit Kondensator, Leitfähigkeitsmesszelle und Widerstand, der vom Mikrocontroller aus mit Strom versorgt wird. Die Schalter S1 und S2 befinden sich im Mikrocontroller und sind bei der pulsierenden Stromversorgung von Bedeutung Wird vom Mikrocontroller aus Strom auf den Schaltkreis gegeben, so ist der Schalter S1 geschlossen, S2 geöffnet. Ausgang (Output) logisch 1 Ist S1 geöffnet und S2 geschlossen, liegt am Schaltkreis keine Spannung an. Ausgang (Outoput) logisch 0 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 8 V-G-001 Puffertankregelung 1. Schülerseiten Ausgang logisch 1 S1 wird zum Zeitpunkt 1 geschlossen, S2 ist geöffnet Der Kondensator wird aufgeladen. Im gesamten Stromkreis fließt überall der gleiche Strom I. Dessen Zeitverlauf ist exponentiell. Abb. 11: Wird der Kondensator beladen, so fließt am Anfang viel Strom, mit zunehmender Beladung des Kondensators wird dieser Stromfluss immer geringer und nähert sich der 0. 2. Ausgang logisch 0 S1 wird zum Zeitpunkt t2 geöffnet und S2 wird geschlossen Der Kondensator wird über die Messzelle und R1 entladen. Der Strom fließt entgegengesetzt zum Aufladestrom er ist negativ. Abb. 12: Beim Entladen des Kondensators fließt zu Beginn ein großer Strom (Imin), mit zunehmender Entladung des Kondensators nimmt der Stromfluss ab und nähert sich der 0 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 9 V-G-001 Puffertankregelung Schülerseiten Schaltet man den Ausgang periodisch auf 1 und 0 ergibt sich folgender Stromverlauf. Hier fließt schon Wechselstrom, auch wenn dieser nicht wie gewohnt sinusförmig verläuft. Abb. 13: Stromverlauf bei periodischer Aufgabe von Strom auf den Kondensator Der Strom wechselt also periodisch das Vorzeichen. Es ist ein Wechselstrom mit exponentiellem Zeitverlauf. Am Widerstand R1 ruft der Strom entsprechend dem ohmschen Gesetz eine zeitlich gleich verlaufende Spannung hervor. UR1 = R1 * I Abb. 14: Spannungsverlauf bei periodischer Aufgabe von Strom auf den Kondensator Die maximale Höhe der Spannung UR1max hängt davon ab, wie groß der Widerstand der Leitfähigkeistmesszelle ist. Genau genommen bilden die beiden Widerstände einen Spannungsteiler. Ist der Flüssigkeitsstand niedrig, ist der Widerstand der Leitfähigkeistmesszelle sehr groß mit einigen MΩ. Die Spannung URmax beträgt nur einige mV. Ist der Flüssigkeitsstand hoch, ist der Widerstand der Leitfähigkeistmesszelle sehr niederohmig mit einigen 100 Ω. Die Spannung URmax ist dann fast so groß wie die Versorgungsspannung des Mikrocontrollers, also etwa 5 V. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 10 V-G-001 Puffertankregelung Schülerseiten Auf diesem Spannungswert wird über die Diode D1 der Kondensator C2 aufgeladen. Das dauert einige Perioden. Die Kondensatorspannung wird über den Analogeingang des Mikrocontrollers gemessen. Wenn der Flüssigkeitsstand wieder absinkt, und die Leitfähigkeitsmesszelle wieder hochohmig wird, muss der Kondensator C2 entladen werden. Das geschieht dann über den Widerstand R2. Kompletter Schaltkreis zur Messung eines Füllstandslevels: Um zu messen, ob sich zwischen zwei Elektroden Flüssigkeit befindet, wird folgende Schaltung verwendet: Abb. 15: Schaltung zur Messung eines Füllstandslevels Kondensator C1 Der Kondensator C1 dient dazu, aus dem pulsierenden Gleichstrom eine Wechselspannung zu erzeugen. Das Pulsieren des Stromes wird vom Programm erzeugt. Widerstand R1: Die in der Schaltung eingebaute Diode lässt nur die positiven Halbwellen der Wechselspannung durch. Der Widerstand R1 stellt eine definierte Verbindung zur Masse (sowohl für die positiven wie auch die negativen Halbwellen) dar. Diode und Kondensator C2: Der Mikrocontroller liefert Gleichstrom. Mittels der Pulsgebung über das Programm und den in der Schaltung eingebauten Kondensator wird daraus Wechselspannung erzeugt. Vor der Rückführung in den Mikrocontroller (Input) sollte wieder Gleichspannung vorliegen. Die Diode lässt nur die positiven Halbwellen durch. Durch den nachgeschalteten Kondensator werden die positiven Halbwellen geklättet. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 11 V-G-001 Puffertankregelung Schülerseiten Widerstand R2: Der Widerstand R2 dient dazu, den Kondensator zu entladen, wenn der Stromkreis nicht geschlossen ist. Über die Größe dieses Widerstandes kann die Geschwindigkeit eingestellt werden, mit dem der Kondensator entladen wird. Aufgabe 4: Wann ist das Signal des Inputs „0“, wann ist es „1“? 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 12 Schülerseiten V-G-001 Puffertankregelung 3. Versuchsdurchführung Teilversuch 1: Ansteuerung eine Mini-Kreiselpumpe über den Mikrocontroller Material: 1 Minikreiselpumpe, Förderhöhe 2,5 m, Fördermenge 6 l/min (12 V, 600 mA) 1 Transistor BD677 1 Diode 1N4001 1 Kondensator 0,1µF 1 Widerstand 5,6 kΩ 1 Blockbatterie 4,5 V 1 Stromquelle (12 V, 600 mA) 1 Steckbrett (evtl. 1 Mikroprozessor Laborkarte) 1 Mikrocontroller (Basic stamp project board) Evtl. 1 Kabel USB (Anschluss Mikrocontroller an Rechner) 1 Computer inkl. Software Parallax Aufgabenstellung: Schalte die Pumpe über den Mikrocontroller ein und aus. Versuchsdurchführung / Aufgaben: Baue eine Transistorverstärkerschaltung wie unter Grundlagen beschrieben auf. Überprüfe die Schaltung zuerst mit der Blockbatterie als Stromquelle des Basisstromkreises. Schließe die Schaltung dann an den Mikrocontroller an und schalte die Pumpe über die Software an und aus. Wenn die Schaltung funktioniert, kannst Du sie auf die Mikroprozessor Laborkarte löten. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Achtung: Kreiselpumpen sollten nie leer laufen. Stelle sicher, dass sie mit Wasser gefüllt ist bevor sie eingeschalten wird und baue den Versuch so auf, dass die Pumpe nicht leer läuft. Beachte auch die Polung der elektrischen Anschlüsse. Seite 13 Schülerseiten V-G-001 Puffertankregelung Teilversuch 2: Messung des Füllstandlevels Material: 1 Kondensator 3,3 µF 1 Kondensator 1,0 µF 1 Diode 1N4001 1 Widerstand 12 kΩ 1 Widerstand 470 kΩ 1 Microcontroller (Basic stamp project board) Evtl. 1 Kabel USB (Anschluss Mikrocontroller an Rechner) 1 Computer inkl. Software Parallax Achtung: An dieser Stelle keine Elektrolytkondensatoren einsetzen. Aufgabenstellung: Baue eine Schaltung auf, mit der der Mikrocontroller erkennen kann, ob zwischen zwei Elektroden Flüssigkeit vorhanden ist. Versuchsdurchführung und Aufgaben: Überlege, wie du einen gepulsten Gleichstrom mit Hilfe eines Programmes erzeugen kannst. Die Frequenz sollte ca. 50 Hz betragen. Was definierst Du am Mikrocontroller als Input, was als Output? Baue die Schaltung wie unter Grundlagen beschrieben auf. Kontrolliere über das Programm, ob du für die Füllstandsmessung jeweils das richtige Eingangssignal am Mikrocontroller erhältst. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 14 V-G-001 Puffertankregelung Schülerseiten Teilversuch 3: 2-Punkt-Puffertankregelung: Material: Aus Teilversuchen 1 und 2 Aufgabenstellung: Abb. 16: Der Füllstand in einem Puffertank sollte sich zwischen einem „High Level“ und einen „Low Level“ bewegen. Realisiere eine Steuerung, bei der der Tank bis zum „High Level“ gefüllt wird. Dann schaltet die Pumpe aus. Bei Erreichen des „Low Level“ Füllstands soll die Pumpe wieder solange angehen, bis der „High Level“ Füllstand erreicht ist. Versuchsdurchführung und Aufgaben: 4. Wie kannst du die Schaltung zur Messung des Flüssigkeitslevels so ändern, dass Du zwei verschiedene Level (Low und High) erfassen kannst? Baue die entsprechende Schaltung auf. Programmiere die Ansteuerung. Weiterführende Literatur Verschiedene Physik- und Elektronikbücher Kügele, R.; Wegenast, J.: Einführung in Mikrocontroller. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 15 V-E-002 Einfluss der Temperatur auf die Aktivität von Mikroorganismen Lehrerseiten 5. Kurzbeschreibung In diesem Versuch soll im Rahmen der Unterrichtseinheit Verfahrenstechnik eine Puffertankregelung realisiert werden. Hierzu sollte der Schüler schon mit dem Mikrocontroller etwas vertraut sein. Zum Einsatz kommt die Mikrocontrollerplatine BS1 Project Board eingesetzt. Hierzu existiert ein Einführungsheft für Schülerinnen und Schüler: Kügele, R., Wegenast, J.; Einführung in Mikrocontroller, Druck und Verteilung: www.elmicro.com Bei der im Versuch enthaltenen Transistorverstärkerschaltung handelt es sich um eine elementare elektronische Grundschaltung, wie sie auch in zahlreichen anderen Grundschaltungen zum Einsatz kommt. 6. Lernziel Diese Versuchsausarbeitung ist besonders dafür geeignet, die Fragestellung als Projektarbeit zu vergeben. Die Versuchsausarbeitung an sich kann dann als Information für den Lehrer dienen oder auch teilweise an den Schüler weitergegeben werden. Insgesamt handelt es sich um eine komplexe Aufgabenstellung bei der der Schüler vom Versuchsaufbau mit der Pumpe, über die elektrische Schaltung bis zur Programmierung Lösungen erarbeiten muss. 7. Versuchsdauer Idealerweise als Projektaufgabe über einen längeren Zeitraum 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 16 V-E-002 Einfluss der Temperatur auf die Aktivität von Mikroorganismen Lehrerseiten 8. Beispiellösungen Aufgabe 1 Wie viel Strom kann am Kollektor des Transistors BD 677 fließen, wenn ein Basisstrom von 20 mA bzw. von 1 mA anliegt? B = IC / IB IC = B x IB BBD677 = 750 IC = 750 x 20 mA = 15 A bzw. IC = 750 x 1 mA = 750 mA Aufgabe 2 Berechne den erforderlichen Basiswiderstand RB für eine Stromstärke IB von 1 mA. Bei dem verwendeten Transistor BD 677 handelt es sich um einen Leistungstransistor. Ue = IR * RB + UBE RB = (Ue – UBE) / IR RB = (5 V – 1,4 V) / 1 mA RB = 3,6 V / 1 mA = 3.600 Ω Nach der Berechnung des theoetischen Widerstandes, wurden verschiedene Widerstände zwischen 1 kΩ un 10 kΩ mit der Schaltung getestet und schließlich ein Widerstand von 5,6 kΩ ausgewählt. Aufgabe 3: a) Warum müssen die Stifte aus Edelstahl sein? Bei Metallen spielen Redoxreaktionen eine wichtige Rolle. Werden zwei Metallstifte in eine Flüssigkeit getaucht und an eine Stromquelle angeschlossen, findet eine Elektrolyse statt. Bei der Elektrolyse finden an der Anode Oxidationsprozesse und an der Kathode Reduktionsprozesse statt. Bei unedlen Metallen können hier zahlreiche Reaktionen stattfinden, die tw. auch technisch genutzt werden (z.B. Galvanisierung). Hier dient der Versuchsaufbau jedoch zur Füllstandsmessung. Um eine stabile Messung zu gewährleisten, sollen nach Möglichkeit keine chemischen Reaktionen stattfinden. Aus diesem Grund werden Edelstahlelektroden eingesetzt. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 17 V-E-002 Einfluss der Temperatur auf die Aktivität von Mikroorganismen Lehrerseiten b) Was passiert, wenn an die beiden Edelstahlstifte (Elektroden) Gleichstrom angelegt wird und die Elektroden in Wasser getaucht werden? Es findet u.U. eine Elektrolyse des Wassers statt, d.h. aus Wasser wird Wasserstoff und Sauerstoff gebildet. Auch an den Elektroden lagern sich Ionen an. Das ist für eine Messung ungünstig. Aus diesem Grund ist es besser, an dieser Stelle Wechselstrom zu verwenden. Aufgabe 4: Wann ist das Signal des Inputs „0“, wann ist es „1“? Wenn der Stromkreis geschlossen ist (also wenn an den Elektroden Flüssigkeit anliegt), ist das Signal 1, wenn der Stromkreis nicht geschlossen ist, ist das Signal 0. Teilversuch 1: Aufbau: Abb. 17: Aufbau der Schaltung Zum Überprüfen der Schaltung kann beispielsweise folgendes Programm verwendet werden (es schaltet die Pumpe im Wechsel ein und aus). 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 18 V-E-002 Einfluss der Temperatur auf die Aktivität von Mikroorganismen Lehrerseiten Teilversuch 2: Aufbau: Auf den Abbildungen sind der Mikrocontroller sowie die Schaltung zur Füllstandsmessung zu sehen. Die Schaltung wurde bereits zweimal auf die Platine gelötet, in dieser Teilaufgabe wird jedoch nur eine benötigt. Abb. 18: Mikrocontroller sowie Schaltung zur Füllstandsmessung. Das entsprechende Programm kann wie folgt aussehen: Die Zahl hinter dem Befehl Pause gibt in ms an, wie lange die Pause gehalten wird. D.h. bei 50 Hz sollte eine gesamte Periode (1/50) s, also 20 ms bebetragen. Im Programm ist dies folgendermaßen aufgebaut: 5 ms „high“ 5 ms Pause 5 ms „low“ 5 ms Pause also insgesamt 20 ms. 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 19 V-E-002 Einfluss der Temperatur auf die Aktivität von Mikroorganismen Lehrerseiten Teilversuch 3: Prinzipiell wird je eine Schaltung für den Füllstand „Low“ und eine Schaltung für den Füllstand „High“ benötigt. Da sich jedoch alle Elektroden in demselben Flüssigkeitsbehältnis befinden, können sie sich gegenseitig beeinflussen. Aus diesem Grund wird nur eine Elektrode für die Signalgebung verwendet, d.h. es gibt nur einen „output“ für beide Füllstandsmessungen. Hierfür wurde eine längere Elektrode verwendet. Abb. 19: Der Behälter ist leer (links), dann wird der „Low-Level“erreicht. In beiden Fällen ist die Pumpe an. Erst bei Erreichen des „High-Level“ (rechts) schaltet die Pumpe an. Die Steuerung wurde mit folgender Schaltung realisiert: Abb. 20: Schaltplan für die 2-Punkt-Puffertankregelung 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 20 V-E-002 Einfluss der Temperatur auf die Aktivität von Mikroorganismen Lehrerseiten Zur Ansteuerung kam folgendes Programm zum Einsatz: 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 21 V-E-002 Einfluss der Temperatur auf die Aktivität von Mikroorganismen 9. Lehrerseiten FAQ / Tipps & Tricks: Nur Elektrolytkondensatoren verwenden! Beim Basiswiderstand RB bei der Pumpenansteurung und beim Widerstand R2 der Füllstandsmessung können auch Versuchsreihen mit unterschiedlichen Widerständen durchgeführt und die Effekte protokolliert werden. 10. Bezugsquellen: Mikrocontroller: Elmicro (www.elmicro.com): PX27112 Basic Stamp Project Board, ca. 26 Euro Falls Anschluss an USB Port erforderlich: Kabel USB 28,75 Mini-Wasserpumpe 38-06, (www.pollin.de) , ca. 15,00 € Bestell-Nr. 330040 ,Pollin Electronic Elektronische Bauteile z.B. von Conrad (www.conrad.de) (www.reichelt.de) Transistor BD677, ca. 0,28 € Diode 1N4001, ca.0,06 € Kondensator 0,1µF, 1,1 µF, 3,3 µF, ca. 0,10 – 2,00 € /Stck. Blockbatterie 4,5 V, ca. 2 – 5 € oder GmbH Reichelt Mikroprozessor Laborkarte, UP 932 EP, reichelt elektronik GmbH & Co. KG (www.reichelt.de), ca. 4,20 € 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 22 V-E-002 Einfluss der Temperatur auf die Aktivität von Mikroorganismen Lehrerseiten Lehrerseiten Versuchslegende: Herausgeber: Technikinitiative NwT Hochschule Furtwangen | Furtwangen University Jakob-Kienzle-Str. 17 78054 Villingen-Schwenningen http://technikinitiative-nwt.de/ [email protected] Autor: Dipl.-Ing. (FH) Ursula Eschenhagen In Zusammenarbeit mit: Erstellt: Prof. Dr. Franz Bigge August 2014 26.11.2014 V16_Puffertankregelung Seite 23