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VL 0433 L608
Integrierte digitale Schaltungen
H.Klar
Foliensatz 6:
Latches und Register
04.02.2014
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4.7 Latches, Flipflops und Register
4.7.1 Einleitung
Auf einem Chip müssen die Daten nicht nur verarbeitet sondern auch gespeichert werden.
Hierfür stehen eine Vielzahl von Speicherelementen zur Verfügung. Gegenwärtig werden fast
ausschließlich getaktete Logikschaltungen, das sind synchrone Schaltungen, zum Beispiel in
Mikroprozessoren eingesetzt. Das getaktete Speicherelement, sei es ein Paar von „level
sensitve latches“ oder ein flankengesteuertes Flip-Flop, ist daher wahrscheinlich das am
häufigsten analysierte und diskutierte Schaltelement in einem Mikroprozessordesign.
Diese Behauptung ist gerechtfertigt, da die getakteten Speicherelemente helfen, die Daten zum
richtigen Zeitpunkt einer weiteren Verarbeitung zu zuführen. Sie synchronisieren
gleichzeitig arbeitende Logikpfade, die unterschiedliche Laufzeiten aufweisen. Getaktete
Speicherelemente unterteilen Pipeline-Schaltungen. Sie speichern den gegenwärtigen
Zustand und verhindern, daß dieser Zustand zu früh weitergeleitet wird. Jeder Logikpfad
beginnt und endet mit einem getaktetem Speicherelement. Daher ist die Latenzzeit, das heißt
die Gatterlaufzeit, des getakteten Speicherelements für die Taktperiode und damit für die
Taktfrequenz von überragender Bedeutung.
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Bei dem Entwurf eines Logikchips ist die Entscheidung ob ein Einphasen-Taktsystem oder ob
zwei nichtüberlappende oder gar mehrere Taktphasen verwendet werden und wie diese
Signale auf dem Chip verteilt werden von grundlegender Bedeutung (siehe Kapitel 5). Von dieser
Entscheidung hängt der Entwurf der getakteten Speicherelemente ab. Es sind sich zum Teil
widersprechende Anforderungen zu erfüllen. Zum Beispiel sollte die Latenzzeit des Speicherelements und die Belastung der Takttreiberschaltungen gering sein. Natürlich wird zusätzlich
eine geringe Verlustleistung angestrebt. Die Schaltungen sollten robust sein, das heißt die
Funktion sollte möglichst unabhängig von Herstellungstoleranzen, Temperaturschwankungen und
Schwankungen der Versorgungsspannung sein. Besonders wichtig ist, daß keine „races“
auftreten, das heißt, daß in der Phase, in der der Ausgang des Speicherelements
unabhängig von den Daten am Eingang sein soll, dies auch wirklich unter allen zulässigen
Unständen gewährleistet wird. Andernfalls treten „races“ auf. Es sollte angestrebt werden,
daß Logikfunktionen zusätzlich in die Speicherelemente eingebaut werden können.
In diesem Kapitel werden zunächst nur die wichtigsten Grundschaltungen für getaktete
Speicherelemente behandelt. Es werden ein Einphasen-Taktsystem, ein komplementäres EinPhasen-Taktsystem, zwei nichtüberlappende Taktphasen oder zwei nichtüberlappende,
komplementäre Taktphasen (pseudo Vier-Phasen-Takt) vorausgesetzt, wie sie in Bild 4.7.0
dargestellt sind. Im Kapitel 5 werden die Vor- und Nachteile der verschiednen Taktsystem
besprochen. In Bild 4.7.0b wird angezeigt, daß der inverse Takt ⍕, der lokal oder zentral aus dem
Takt Φ abgeleitet wird, in Bezug auf den Takt Φ Schwankungen unterworfen sein kann.
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Bild 4.7.0 Taktsysteme
a. Ein-Phasen-Takt
b. komplementärer Ein-Phasen-Takt
c. nicht überlappender Zwei-Phasen-Takt
d. komplementärer Zwei-Phasen-Takt
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Man spricht von statischen oder von dynamischen Speicherelementen. Statische Speicherelemente haben im Kern eine bistabile Schaltung, das sind zwei mitgekoppelte Inverter oder
Gatter. Diese Schaltungen bewahren ihre Information solange die Versorgungsspannung
eingeschaltet ist. Dynamische Speicher bewahren die Information in Form von Ladung für
eine kurze Zeitspanne, vielleicht für Millisekunden auf einer Kapazität. Die logische Null
entspricht einer entladenen Kapazität, während die auf die positive Versorgungsspannung
aufgeladene Kapazität einer logischen Eins entspricht. Unglücklicherweise ist keine Kapazität
ideal. Leckströme sind immer vorhanden. Eine gespeicherte Ladung kann daher nur für eine
begrenzte Zeit bewahrt werden. Wenn für lange Zeit die Information erhalten werden soll, muß
periodisch die gespeicherte Ladung erneuert werden (refresh-Zyklen).
In der Literatur über sequentielle Schaltungen findet man oft mehrdeutige Definitionen für
Latches, Flip-Flops und Register. In diesem Buch wird strikt an folgenden Definitionen
festgehalten [184].
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Ein Latch ist ein Bauelement, das zwei Eingänge C und D, sowie einen Ausgang Q hat. Oft wird
auch der komplementäre Ausgang Q‘ generiert. Die Bezeichnung der Eingänge mit den
Buchstaben C und D drückt aus, daß am Eingang D üblicherweise ein Datensignal angelegt wird,
während am C-Eingang ein Taktsignal eingespeist wird. Wenn bei einem positiven Latch C=1,
dann folgt der Ausgang Q dem Wert des Eingangs D. Mit der fallenden Flanke des Signals
C wird der zu dieser Zeit gültige Wert von D übernommen und der Ausgang bleibt von da an
konstant solange gilt C=0. Bei einem negativen Latch folgt der Ausgang dem Eingang für C=0
und der Eingangswert wird mit der steigenden Flanke des Signals C übernommen. In der
Literatur nennt man die beiden Schaltungen auch „level sensitive latch“.
Ein flankengesteuertes Register hat die gleichen Ein- und Ausgänge wie ein Latch. Aber der
Ausgang Q wechselt nur seinen Zustand bei der ansteigenden, der abfallenden oder bei
beiden Flanken des C-Pulses. Das heißt bei ansteigenden oder abfallenden Flanken des CPulses übernimmt der Ausgang Q das Signal, das zu diesem Zeitpunkt am Eingang D
anliegt. Zu allen anderen Zeitpunkten bleibt der Ausgang Q konstant.
Jede bistabile Schaltung, die mittels Mitkopplung von Invertern oder Gattern gebildet wird,
nennt man Flip-Flop. Flip-Flops können die Funktion eines Latches oder eines Registers
haben.
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4.7.2 Einfache dynamische Latches
In der MOS-Technologie ist das Gate durch eine isolierende Schicht vom leitenden Kanal
getrennt, das heißt die Eingangsadmittanz ist kapazitiv. Diese Tatsache wird in der
dynamischen Schaltungstechnik genutzt um auf einfache Weise logische Zustände
vorübergehend zu speichern. Allgemein werden der dynamischen Schaltungstechnik ein
geringer Patzbedarf und eine hohe Schaltgeschwindigkeit zugeschrieben. In Bild 4.7.1 ist
ein dynamisches Latch, bestehend aus einem Inverter und einem n-Kanal-Transistor, der als
Transfer-Transistor dient, abgebildet. Wenn das Taktsignal Φ auf hohem Potential liegt, wird
der gewünschte Spannungswert eingeschrieben. Der Ausgang Q folgt dem Eingangssignal
D. Mit der fallenden Flanke des Taktsignals Φ wird das Eingangssignal D auf der
Eingangskapazität Cein gespeichert, da nun der Transfertransistor sperrt. Die
Eingangskapazität Cein setzt sich aus den Gate-Soure- und Gate-Drain-Kapazitäten des
Inverters,
aus
den
Überlappkapazitäten
und
aus
der
ausgangsseitigen
Sperrschichtkapazität und der Gate-Drain-Kapazität des Transfertransistors zusammen. Zu
beachten ist, daß wegen der Sperr- und Leckströme die gespeicherte Ladung allmählich
wieder abfließt.
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Bild 4.7.1 Dynamisches Latch mit einem Transfer-Gatter (positives Latch).
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Die Schaltung nach Bild 4.7.1 ist sehr gut geeignet eine logische Null einzuschreiben. Es wird
angenommen, daß in einer vorhergehenden Taktphase die Eingangskapazität Cein auf den Wert
UDD aufgeladen wurde. Nun soll während Φ=UDD eine logische Null eingeschrieben werden.
Während des gesamten Entladevorgangs bleibt die Gate-Source-Spannung des n-KanalTransistors konstant auf dem Wert UDD, da die Gate-Source-Spannung von der Differenz
UDD-Uin gegeben ist. Erst wenn die Drain-Source-Spannung Null ist, fließt kein Drainstrom.
Der Entladevorgang ist damit beendet. Cein wird vollständig entladen.
Soll dagegen eine logische Eins eingeschrieben werden, das heißt eine gespeicherte Null soll
überschrieben werden, bewirkt der Transfertransistor eine Pegelreduktion. In diesem Fall hat
Uin den Wert UDD und bestimmt das Potential des Drainanschlusses. Source liegt an Masse.
Wenn am Gate ebenfalls UDD anliegt, fließt über den Transfertransistor Strom und die
Speicherkapazität Cein wird aufgeladen. Das heißt, die Gate-Source-Spannung
des
Transfertransistors nimmt ab. Wenn die Gate-Source-Spannung des Transfertransistors den
Wert der Einsatzspannung UTn des Transfertransistors erreicht, sperrt dieser Transistor.
Daraus folgt, daß die Speicherkapazität Cein maximal auf den Wert UDD-UTn aufgeladen werden
kann. Dies verringert den zur Verfügung stehenden Signalhub und damit die Störsicherheit.
Auch deswegen wird der Inverter angeschlossen; er soll den Signalpegel regenerieren.
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Das Latch von Bild 4.7.1 ist ein positives Latch. Ersetzt man den n-Kanal-Transistor durch einen
p-Kanal-Transistor handelt es sich um ein negatives Latch. Nur während Φ=0 folgt der
Ausgang dem Eingang. Wie leicht einzusehen ist, hat des negative Latch den Nachteil, das
nun eine logische Null nicht vollständig eingeschrieben werden kann. Die
Speicherkapazität Cein kann nur auf den Wert |UTp| entladen werden. Dagegen kann nun
eine logische Eins vollständig eingeschrieben werden.
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Schaltet man beide Transistortypen parallel, wie es in Bild 4.7.2 gezeigt ist, und legt die
richtigen Taktsignale an die Gates, wird mittels des n-Kanal-Transistors der Low-Pegel und mittels
des p-Kanal-Transistors der High-Pegel vollständig eingeschrieben. Die Schaltung mit nur einem
Transistor nach Bild 4.7.1 nennt man “Transfer-Gatter” und die Schaltung mit den parallel
liegenden Transistoren wird “Transmissions-Gatter” genannt. Der Inverter sollte auch beim
Transmissions-Gatter verwendet werden. Zum einem stellt er den wesentlichen Beitrag zur
Speicherkapazität Cein. Außerdem kann das Ausgangssignal mit dem Inverter besser zu den
anderen Gatter verteilt werden. Zusätzlich schirmt der Inverter den speichernden Knoten
von Störsignalen auf der Ausgangsleitung ab. Bild 4.7.3 enthält die Schaltung eines negativen
Latch mit Transmissions-Gatter. Die Schaltsymbole beider Latches sind in den Bildern 4.7.4a und
b dargestellt.
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Bild 4.7.2 Dynamisches positives Latch mit einem Transmissions-Gatter
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Bild 4.7.2b Schaltsymbol
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Bild 4.7.3 Negatives Latch mit Transmission-Gatter
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Bild 4.7.4 Schaltsymbole eines a. positiven Latch; b. negativen Latch
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Die Signalverläufe des Bildes 4.7.5 beschreiben das zeitliche Verhalten eines positiven Latch.
Wenn das Eingangssignal D vor der steigenden Flanke des Taktsignals gültig ist, wird die
Latenzzeit tCQ des Latch definiert durch die zeitliche Verzögerung zwischen der
ansteigenden Flanke des Taktes und der Zeit, an der das Ausgangssignal Q gültig wird.
Wenn dagegen das Eingangssignal wechselt, während das Taktsignal Eins ist, das heißt,
wenn das Latch transparent ist, wird die Latenzzeit tDQ (Verzögerungszeit) bestimmt von der Zeit
zwischen dem Eingangssignalwechsel und der Zeit, zu der Q gültig wird.
Ein kurze Zeitspanne vor und nach der fallenden Flanke des Signals Φ muß das
Eingangssignal D stabil sein. Wegen der Herstellungstoleranzen und wegen anderer
Störeinflüsse kann die Flanke des Taktsignals früher oder später als geplant eintreffen. Somit
helfen die in Bild 4.7.5 gezeigten „set-up“- und „hold“-Zeiten (tsu und th), einen sicheren
Betrieb zu gewährleisten. „Set-up“-Zeiten geben an, wie lange vor dem Signalwechsel eines
Referenzsignals das betrachtete Signal stabil bleiben muß; während die „hold“-Zeiten bestimmen,
wie lange nach einem Signalwechsel des Referenzsignals das betrachtete Signal konstant sein
muß.
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Bild 4.7.5 Signalverläufe und charakteristische Zeiten eines Latch.
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Die bisher besprochenen Latches sind sehr einfach aufgebaut und benötigen deswegen wenig
Platz. Deswegen sind sie sehr populär. Allerdings weisen sie einige Schwachstellen auf,
die für bestimmte Anwendungen nicht tolerierbar sind. In Bild 4.7.6 sind die
Schwachstellen eingezeichnet.
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Bild 4.7.6 Schwachstellen des einfachen dynamischen Latch in der Haltephase
1 Störsignale am Eingang
2 Leckströme und Sperrströme
3 Treffer eines Alphapartikels
4 kapazitive Kopplung von Störsignalen auf dem speichernden Knoten
5 Schwankungen der Versorgungsspannung
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Zunächst handelt es sich um dynamische Schaltungen. Man darf also ohne besondere
Vorkehrungen das Taktsignal nicht anhalten. Bei bestimmten Programmschritten sind
manchmal vorübergehend ganze Schaltungsblöcken zum Beispiel von Mikroprozessoren ohne
Aufgabe. In diesen Zeiten würde man gerne diese Blöcke um Verlustleistung zu sparen von der
Versorgungsspannung abtrennen oder wenigstens das Taktsignal anhalten. Beides ist mit
reinen dynamischen Latches nicht möglich. Man muß vorübergehend die Informationen in
statischen Latches speichern.
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Während der Haltephase soll eine logische Eins gespeichert sein und am Eingang des Latch
soll eine Null anliegen. Wenn man weiter annimmt, daß der Treiber für das Eingangssignal weit
entfernt ist, kann es vorkommen, daß ein negativer Signalwechsel von Eins nach Null in der
Umgebung das Datensignal am Eingang des Transmission-Gatteres auf Grund von
kapazitiven Koppelungen unter Null Volt drückt und der n-Kanal-Transistor des
Transmissions-Gatters zumindest teilweise zu leiten beginnt. Somit kann der speichernde
Knoten entladen werden. Vermeiden läßt sich dieser Effekt, wenn das Datensignal und der
Takt an den Gates von zwei unterschiedlichen Transistoren und nicht am selben Transistor
angreifen. Allerdings handelt man sich dadurch andere Nachteile ein (siehe Bild 4.7.9).
Werden Sourcepotentiale von n-Kanal-Tranistoren unter Masse gedrückt, werden in
Sperrichtung betriebene Dioden teilweise in Vorwärtsrichtung umgepolt. Daher werden
zusätzlich Elektronen in das Substrat injiziert, die benachbarte Knoten, die eine Eins
speichern, zumindest teilweise entladen.
Masseleitungen weisen ebenfalls einen Widerstand auf. Es bilden sich deswegen auf dem
Chip unterschiedliche Massepotentiale aus. Gewünscht wird eine Gate-Sorce-Spannung von
Null, aber tatsächliche existiert eine kleine Spannungsdifferenz. Arbeiten die Transistoren im
Unterschwellenbereich, so bewirkt eine Änderung der effektiven Gate-Source-Spannung um 60
mV eine Änderung des Drainstroms um etwa den Faktor 10.
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Mit fortschreitender Strukturverkleinerung werden die Abstände zwischen Leiterbahnen
verringert. Gleichzeitig werden die Höhen der Leiterbahnen wegen „electromigration“
vergrößert. Insgesamt nehmen bei gleichbleibenden Isoliermaterial die Koppelkapazitäten um
den Faktor S2 zu (siehe Kapitel 3.2.5), wenn die Leitungslänge konstant bleibt. In der Haltephase
ist der „freischwebende“ Knoten, der die Information in Form von Ladung speichert, weder
mit Masse noch mit der Versorgungsspannung UDD verbunden. Daher ist dieser Knoten sehr
empfindlich im Hinblich auf kapazitive Kopplungen zu Signalen in der Umgebung. Dies
schränkt die erzielbare Störsicherheit ein. Die Platzierung von speichernden Elementen soll
keine besonderen Einschränkungen unterliegen, daher empfiehlt es sich für die Kapazität des
speichernden Knoten Cein einen genügend großen Wert festzulegen.
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Der „freischwebende“ Knoten ist auch Alphastrahlen ausgesetzt. Die Alphastrahlung geht
von kleinsten Spuren radioaktiver Elemente aus, hauptsächlich Uran und Thorium, die im
Gehäusematerial und in den Leitungen enthalten sind. Weiter löst die Höhenstrahlung im
Silizium Kernprozesse aus, bei denen Alphateilchen emittiert werden. Ein Alphapartikel
(Heliumkern, bestehend aus zwei Protonen und zwei Neutronen) erzeugt beim Durchgang
durch Silizium Elektronen-Lochpaare. Die Elektronen werden von benachbarten positiv
vorgespannten pn-Übergängen angezogen. An freischwebenden Knoten verursachen die
gesammelten Ladungen einen Spannungsabfall, der die gespeicherte Information
verfälscht. Da der Fehler nur vorübergehend auftritt spricht man von „soft error“. Auch
dieser Mechanismus bedingt, daß die Kapazität des speichernden Knotens Cein einen
minimalen Wert nicht unterschreiten darf. Im Zusammenhang mit dynamischen
Speicherschaltungen wird die Wirkung von Alphastrahlen eingehend behandelt (siehe Kapitel
6.4.5).
Eine weitere Störung des dynamischen Latches wird hervorgerufen durch Schwankungen der
Versorgungsspannung. Ändert sich während der Haltphase die Versorgungsspannung, so
ändert sich die relative Lage des Potentials des speichernden Knotens zu den
charakteristischen Spannungen des nachfolgenden Inverters, wie zum Beispiel der
Schaltschwelle. Wieder kommt es zu einer Einschränkung der Störsicherheit.
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4.7.3 Einfache dynamische Register
Bei einem Latch folgt der Ausgang dem Eingangssignal D während das Taktsignal einen hohen
oder einen niedrigen Wert aufweist. Dagegen soll bei einem Register der Ausgang Q
möglichst nur zu einem bestimmten Zeitpunkt, der entweder von der fallenden Flanke oder
der ansteigenden Flanke des Taktsignals bestimmt wird, dem Eingangssignal D folgen.
Folgt der Ausgang dem Eingang mit der positiven Flanke des Taktsignals spricht man von einem
positiven flankengesteuerten Register. Wenn die Übernahme des Eingangsignals mit der
negativen Flanke erfolgt, nennt man das Register negativ flankengesteuert. Bild 4.7.7a zeigt
die Schaltung eines einfachen dynamischen Registers, das aus zwei Latches besteht und
von einem Taktsignal Φ gesteuert wird. Das erste Latch, das sogenannte Master-Latch ist ein
negatives Latch, während des zweite Latch – das Slave-Latch – ein positives Latch ist.
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Bild 4.7.7 einfaches dynamisches Register bestehend aus Master- und Slave-Latch.
a. Schaltbild
b. Schaltsymbol
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Bild 4.7.7 einfaches dynamisches Register bestehend aus Master- und Slave-Latch
c. typische Verläufe der Signale.
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Die Schaltung arbeitet wie folgt. Für Φ=0 ist das Master-Latch transparent. Der Ausgang IS
folgt dem Eingangssignal D. Dies wird jedoch vom Slave-Latch ignoriert, da es sich in der
Haltephase befindet. Somit bleibt der Ausgang Q konstant. Mit der steigenden Flanke des
Taktsignals Φ wird das Master-Latch undurchlässig und hält nun den Zustand von IS
konstant. Inzwischen ist das Slave-Latch transparent geworden. Der Ausgang Q folgt dem
konstanten Signal von IS. Obwohl das Slave-Latch, solange das Taktsignal Φ seinen Wert hält,
transparent ist, kann das Ausgangssignal Q nicht wechseln, da IS seinen Wert beibehält.
Somit wird das Ausgangssignal Q nur einmal während einer Taktperiode mit der steigenden
Flanke des Taktsignals erneuert.
Das Schaltsymbol eines Registers ist in Bild 4.7.7b dargestellt. Typische Verläufe der Signale und
charakteristische Zeiten wie tCQ, tDQ, tDC (in diesem Fall gilt tDC=tsu) und „set-up“- und „hold“Zeiten sind in Bild 4.7.7c eingezeichnet. „Set-up“- und „hold“-Zeiten werden gerade noch
eingehalten.
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Bild 4.7.7 einfaches dynamisches Register bestehend aus Master- und Slave-Latch
d. überlappende Taktphasen
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Das Register nach Bild 4.7.7a hat neben den bereits besprochenen prinzipiellen Schwachstellen
der Latches, aus denen es aufgebaut ist, noch zusätzlich eine weitere Schwachstelle. Für Φ=0
leitet der n-Kanal-Transistor des Transmissions-Gatter T1. Mit der steigenden Flanke des
Taktes wird zuerst der n-Kanal-Transistor des Transmissions-Gatter T2 eingeschaltet und
um die Gatterlaufzeit des Inverters 3 verzögert der n-Kanal-Transistor des TransmissionsGatters T1 abgeschaltet. Die beiden Taktphasen Φ und Φ überlappen sich (1-1 Überlappung,
siehe Bild 4.7.7d). Während der Überlappzeit, dies ist die Gatterlaufzeit des Inverters 3, sind also
beide Latches transparent. Falls die Gatterlaufzeit des Inverters 3 größer ist als die Summe der
Laufzeiten der Transmissionsgatter 1 und 2 plus der Gatterlaufzeit des Inverters 1 können nicht
erwünschte Signale vom Eingang D zum Ausgang Q gelangen und den Zustand des Registers
stören („race“-Problem). Dieser Effekt ist besonders zu beachten, wenn die Taktflanken sich
nur langsam ändern. Auch aus diesem Grund wird eine „hold“-Zeit benötigt, während der das
angelegte Signal konstant bleiben muß. Die „set-up“-Zeit soll auch gewährleisten, daß das
Eingangsignal über die RC-Schaltung sicher eingelesen werden kann.
Ähnliche Verhältnisse stellen sich bei einem 1→0 Wechsel des Taktsignals ein. Man spricht
nun von einer 0-0 Überlappung. In dem Beispiel von Bild 4.7.7a wird die Überlappzeit wieder
vom Inverter 3 verursacht. Der p-Kanal-Transistor der Transmission-Gatters T1 wird sofort
leitend. Der p-Kanal-Transistor des Transmission-Gatters T2 leitet aber vorübergehend auch.
Wieder existiert ein „race“-Problem, das nun aber nicht durch „set-up-“ oder „hold“-Zeiten
vermieden werden kann, da diese Zeiten mit der positiven Flanke des Taktsignals
verbunden sind. Es muß eine zusätzliche
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Bedingung eingehalten werden:
t püberlapp0
0
t pT1 t pInv1 t pT 2
(4.7.1a)
Verwendet man anstatt eines Einphasen-Taktsignal Φ zwei nicht überlappende Taktphasen
ΦM und ΦS, wie es die Bilder 4.7.8 und 4.7.0 zeigen, kann das „race“-Problem vermieden
werden. Man muß nur die Zeitdauer zwischen der fallenden Flanke des einen Taktes und
der ansteigenden Flanke des nachfolgenden Taktes genügend groß wählen, so daß auch
bei verschobenen Taktsignalen und bei Taktsignalen mit langsamen Flanken die
Nichtüberlappung der beiden Taktphasen gewährleistet ist. In Bild 4.7.8 wird das eingehende
Datensignal mit der fallenden Flanke des Taktes ΦM bewertet. Der Signalwechsel am Ausgang
des Registers erfolgt um eine RC-Zeitkonstante verzögert mit der steigenden Flanke von ΦS.
Tatsächlich werden immer Transmission-Gatter verwendet, so daß ein komplementärer ZweiPhasen-Takt nach Bild 4.7.0d eingesetzt werden muß.
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Bild 4.7.8 dynamisches Register, das mit zwei nicht überlappenden Taktphasen geschaltet wird.
a. Schaltplan
b. zeitliche Verläufe der nicht überlappenden Taktsignale
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4.7.4 Verriegelungsschaltung und modifiziertes Svensson Latch
Es wurde festgestellt, daß es wünschenswert wäre, wenn das Datensignal und der Takt an
unterschiedlichen Transistoren angreifen. Die Verriegelungsschaltung (C2MOS-Schaltung)
nach Bild 4.7.9 erfüllt diese Bedingung. Die Verriegelungsschaltung ist prinzipiell wie ein
CMOS-Inverter aufgebaut. Zusätzlich befindet sich ein n-Kanal-Transistor im „pull-down“-Pfad
und ein p-Kanal-Transistor im „pull-up“-Pfad. Liegt das Taktsignal Φ an hohem Potential, leiten die
beiden inneren Transistoren. Die Schaltung wirkt wie ein Inverter. Für Φ=0 V werden jedoch die
Pfade zu den Versorgungspotentialen unterbrochen. Die auf der Lastkapazität CL gespeicherte
Ladung ist nun isoliert und kann vom Eingangssignal nicht mehr beeinflußt werden. Die
Verriegelungsschaltung ist ebenfalls ein dynamisches Latch.
In Kapitel 4.5.3 wurde bereits hingewiesen, daß die Verriegelungsschaltung als Tristate-Treiber
sehr gut geeignet ist. Im Vergleich zu den Schaltungen nach den Bildern 4.5.4 und 4.5.5
benötigt die Verriegelungsschaltung als Tristate-Treiber nur halb so viele Transistoren. Mit
mindestens zwei Tristate-Treibern kann ein Multiplexer realisiert werden. Auch wenn man
einrechnet, daß die die Transistoren der Verriegelungsschaltung wegen der Serienschaltung
doppelt so weit ausgelegt werden (dies wird später erklärt), bleibt ein Vorteil. Das Schaltsymbol
der Verriegelungsschaltung zeigt Bild 4.7.9b.
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Bild 4.7.9a Latch realisiert mittels der Verriegelungsschaltung (C2MOS-Schaltung).
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4.7.9b Schaltsymbol der Verriegelungsschaltung.
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Aus zwei Latches kann wiederum ein Register gebildet werden. Die Schaltung nach Bild 4.7.9c
ist ein positiv flankengesteuertes Register. Der Vorteil dieses Registers ist, daß es, solange die
Taktflanken genügend steil sind, unempfindlicher gegenüber 0-0 und 1-1 Taktüberlappungen ist.
Bei einer 0-0 Taktüberlappung, die entsteht, weil das Taktsignal Φquer nicht sofort dem 1→0
Wechsel des Taktsignals Φ folgen kann, sind die „pull-down“-Pfade M1, M3 und M7, M5
gesperrt. Der Zwischenknoten X kann während der Überlappung nur einen 0→1 Wechsel
durchführen. Voraussetzung ist, daß in der Überlapphase das Datensignal ebenfalls von Eins
nach Null wechselt. Jedoch gelangt dieser Signalwechsel nicht an den Ausgang Q, da der
Transistor M7 sperrt. Am Ende der Überlappphase wechselt Φquer nach 1. Nun sperren die
Transistoren M7 und M8 und bringen das zweite Latch in den Haltemodus. Jeder
Eingangssignalwechsel während einer 0-0 Überlappung gelangt nicht an den Ausgang Q. Die
Randbedingung 4.7.1a entfällt bei Register, die mit Verriegelungsschaltungen realisiert werden.
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4.7.9c Register realisiert mit Verriegelungsschaltungen.
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Der Fall einer 1-1 Überlappung, das heißt das Taktsignal wechselt von 0→1, ist etwas
komplizierter. Während der Überlappungsphase leiten die Transistoren M3 und M7, das heißt der
Knoten X kann, wenn D gleichzeitig von 0→1 wechselt, einen 1→0 Wechsel durchführen. Da M8
sperrt, gelangt dieser Signalwechsel zunächst nicht an den Ausgang Q. Aber sobald die
Überlappphase vorbei ist, leitet der Transistor M8 und die Null des Knotens X ändert
unerwünschterweise den Ausgang Q. Wie im Falle des „race“-.Problems von Register mit
Transmission-Gatter, wird diese Problem mittels „set-up-“ und „hold“- Zeitbedingungen für die
Eingangsdaten D gelöst.
Verriegelungsschaltungen sind unempfindlicher gegen Taktüberlappungen, da entweder nur die
„pull-up“-oder die „pull-down“-Pfade der Register leitend werden. Um diese Eigenschaft zu
erhalten, sollten keine invertierenden Logikblöcke mit kurzen Laufzeiten zwischen den beiden
Latches geschaltet werden. Jedoch, wie in [172] festgestellt wird, falls die Anstiegs- oder die
Abfallzeiten der Taktflanken etwa das Fünffache der Registerlaufzeit aufweisen, leiten
vorüber gehend sowohl die “pull-up”- als auch die “pull-down”-Pfade. Es existiert nun ein
leitender Pfad vom Eingang des Registers zum Ausgang. Die daraus folgende Einschränkung
bezüglich der zulässigen Taktflanken muß beim Design der Schaltung sorgfältig bedacht
werden.
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Aus der Beschreibung der Wirkungsweise der Verriegelungsschaltung gehen sofort die
Nachteile dieser Schaltung hervor. Der speichernde Knoten wird nun von der Lastkapazität
gebildet. Unter Umständen muß das Ausgangssignal Q zu entfernten Gatter geleitet werden.
Damit ist das Problem der Störsignaleinkopplung auf den freischwebenden Knoten während
der Haltephase erhöht. Man müßte mit einen zusätzlichen Inverter den speichernden Knoten
schützen. Dadurch erhöht sich die Anzahl der benötigten Transistoren für ein Latch aber um
50 %.
Im „pull-up“- und im „pull-down“-Pfad sind zwei Transistoren in Serie geschaltet. Bei einer
vereinfachten Betrachtung kann ein Transistor als Widerstand aufgefaßt werden. Eine Serienschaltung von Transistoren ist also äquivalent zu einer Serienschaltung von Widerständen.
Die RC-Zeitkonstante und damit die Gatterlaufzeit wird dadurch mindestens um den Faktor
zwei erhöht. Als Ausgleich könnte man die Weite der in Serie geschalteten Transistoren
verdoppeln, was aber die Belastung der treibenden Gatter und damit die Verlustleistung
erhöht. Die Transistoren des Transmissions-Gatter liegen dagegen parallel. Deswegen
weist das Latch nach Bild 4.7.2 eine entsprechend kleinere Gatterlaufzeit auf.
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Beim Entwurf der Verriegelungsschaltung ist darauf zu achten, daß die Transistoren, die von den
Taktsignalen bzw. von den Enable-Signalen gesteuert werden, direkt mit dem Ausgang
verbunden sind. Sonst kann die Ausgangsspannung aufgrund von „charge sharing“-Effekten
verfälscht sein. In die falsch entworfene Verriegelungsschaltung (Abb. 4.7.10b) sind
parasitäre Kapazitäten eingezeichnet. Die parasitären Kondensatoren setzen sich aus GateSource-, Gate-Drain- und Diffusionskapazitäten zusammen. Eine typische Signalfolge zeigt Abb.
4.7.10a. Mit Einschalten des Taktsignals ( Φ= 1) zieht der Pull-up-Zweig den Ausgang wie
gewünscht auf UDD. Gleichzeitig wird aber der Knoten 1 entladen. Wird nun das Taktsignal wieder
abgeschaltet, so behält der Ausgang das hohe Potential. Ein nachfolgender Wechsel des
Eingangssignals, der keinen Einfluß auf den Ausgang haben sollte, bewirkt eine leitende
Verbindung zwischen dem Ausgang und dem Knoten 1. Zwischen den Kapazitäten Cp1 und
CL kommt es zu einem Ladungsausgleich („charge sharing“), der die Ausgangsspannung
verringert.
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Bild 4.7.10
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Zeitdiagramm zur Erklärung des „charge sharing“-Effektes. a. Signalverläufe,
b. falsch entworfene Verriegelungsschaltung
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Bei einem ungünstigen Verhältnis der Kapazitäten ist die Störsicherheit nicht mehr gewährleistet.
Die Schaltung nach Bild 4.7.9c zeigt diesen Effekt nicht, da bei gleicher Signalfolge der Knoten 1
auf hohes Potential gezogen wird.
Die bisher besprochenen Latches sind sehr einfach aufgebaut und benötigen deswegen wenig
Platz. Deswegen waren sie in der Vergangenheit populär. Moderne Technologien weisen eine
hohe Variabilität bezüglich einiger Transistorparameter auf. Besonders gilt dies für die
Einsatzspannung. Wenn die Einsatzspannung betragsmäßig zu klein wird, fließt in dem
betroffenen Latch im Haltemodus ein zu großer Unterschwellenstrom und der speichernde Knoten
kann ganz oder teilweise entladen werden. Ein einziges Latch mit diesem Fehler entwertet einen
ganzen Chip. Da moderne Chips Millionen oder gar Milliarden an Latches aufweisen, ist die
Wahrscheinlichkeit für diesen Fehler zu hoch (siehe Kapitel 6.4.3.6). Deswegen werden derartige
Latches in einem komplexen Chip, der in einer modernen Technologien (< 90 nm) realisiert
werden soll, vermieden.
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Die Register nach den Bildern 4.7.7 und 4.7.8 benötigen entweder einen zusätzlichen Inverter um
das invertierte Taktsignal zu erzeugen oder basieren auf einen nicht überlappenden ZweiPhasen-Takt. Daher suchte man nach Latches und Register, die mit nur einen Taktsignal
betrieben werden können. 1987 wurden ausgehend von der Verriegelungsschaltung dynamische
Latches und Register vorgeschlagen, die nur ein Taktsignal benötigten [193]. Man nannte diese
Schaltungen unter anderem nach ihrem Erfinder Svensson-Latches. Von D. Dobberpuhl und
von anderen wurden 1992 Verbesserungen an diesen TSPC- (True Single Phase Clocked)
Latches und Register, wie sie auch genannt werden, vorgenommen [194]. Bild 4.7.11 zeigt
modifizierte positive und negative Latches nach [194], die im Mikroprozessor Alpha 21064
verwendet wurden.
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Bild 4.7.11a modifizierte positive und negative Svensson-Latches [194]
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Das positive modifizierte Svensson-Latch arbeitet wie folgt: Für Φ=1 ist das Latch transparent
und es verhält sich wie zwei in Reihe geschaltete Inverter. Für Φ=0 werden die „pull down“Pfade N1/N3 und N2/N4 unterbrochen. Falls während Φ=1 am Ausgang S/Q eine logische
Null gespeichert wurde, hält der p-Kanal-Transistor P5 den Zwischenknoten IB auf einer
logischen „Eins“. In der ursprünglichen Schaltung nach C. Svensson fehlte der Transistor P5. Dies
hatte zur Folge, daß eine Abnahme des Potentials des Knoten IB um eine Einsatzspannung
aufgrund von Störsignalen den Transistor P2 aktivierte. Somit konnte der Zustand des Latches
zerstört werden. Wenn während Φ=1 am Ausgang eine „Eins“ gespeichert wurde, ist
während der Haltephase der „pull-down“-Pfad N2/N4 unterbrochen und das Datensignal D kann
während Φ=0 den Ausgang nicht ändern, obwohl das Potential des Knoten IB Werte
zwischen Masse und UDD aufweisen kann. Entsprechendes gilt für das negative Latch nach
Bild 4.7.11b. Schaltet man die beiden Latches in Reihe (zuerst das positive Latch) erhält
man ein Register, das mit der negativen Flanke des Taktsignals Φ den Zustand am
Ausgang ändert.
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Das TSPC-Latch bietet die interessante Möglichkeit Logikfunktionen zusätzlich zur
speichernden Wirkung einzubauen, wie Bild 4.7.11b zeigt. An Stelle der Transistoren P1 und N1
des Latch nach Bild 4.7.11a, werden nun die „pull-up“- beziehungsweise die „pull-down“-Pfade
von komplementären CMOS-Logikgattern eingesetzt. In Bild 4.7.11c ist ein TSPC-Latch mit einer
eingebetteten logischen And-Funktion dargestellt. In dem man die logische Funktion in ein Latch
einbettet, kann man insgesamt die Laufzeit, das heißt die Laufzeit des Logikblock plus die
Laufzeit des Latches, reduzieren. Diese Methode wurde exzessiv beim Entwurf des
Mikroprozessors EV4 DEC Alpha eingesetzt [195].
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Pull-Up-Pfad
Pull-Down-Pfad
Bild 4.7.11b positives TSPC-Latch mit eingebetteter Logik
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Bild 4.7.11c TSPC-Latch mit eingebetteter AND-Funktion
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Leider haben TSPC- Latches und -Register auch gravierende Nachteile. Zunächst ist
festzustellen, daß die modifizierten Svensson-Register vierzehn Transistor benötigen. Acht
Transistoren, jeweils vier n-Kanal- und vier p-Kanal-Transistoren, liegen in zweifachen
Serienschaltungen und müssen deswegen mit der doppelten Weite ausgestattet werden.
Das Taktsignal greift an zwei n- und an zwei p-Kanal-Transistoren an, die in den
Serienschaltungen liegen.
Üblicherweise versucht man minimal dimensionierte Transistoren einzusetzen. Das heißt, daß
die n-Kanal-Transistoren mit minimal zulässigern Weiten und Längen dimensioniert werden.
Wegen der geringeren Beweglichkeit der Löcher müssen die p-Kanal-Transistoren mit einer zwei
bis dreifachen Weite, im Vergleich zu den n-Kanal-Transistoren, ausgelegt werden. Befinden
sich die Transistoren in einer zweifachen Serienschaltungen, müssen die Weiten der
jeweiligen Transistoren verdoppelt werden, um eine hohe Schaltgeschwindigkeit zu
erzielen (siehe auch Kapitel 4.8.2.1.2). Daher weisen die modifizierten Svensson-Register
eine hohe Lastkapazität für das Taktsignal auf.
Das Register nach Bild 4.7.7 enthält nur zehn Transistoren, wobei die n-Kanal-Transistoren
minimal dimensioniert sein können. Die p-Kanal-Transistoren sind, wegen der geringeren
Beweglichkeit der Löcher, zwei- bis dreimal soweit ausgelegt als die entsprechenden n-KanalTransistoren. Das Taktsignal liegt an zwei n-Kanal- und an zwei p-Kanal-Transistoren. Im
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Im Vergleich zu der Schaltung nach Bild 4.7.11 ist die Belastung durch die
angeschlossenen Transistoren halbiert. Das dynamische Register mit zwei Taktphasen (Bild
4.7.8) benötigt nur acht Transistoren, wenn man Transmission-Gatter einsetzt. Die Belastung
der Taktsignale gleicht derjenigen des Registers nach Bild 4.7.7.
Weiter zeigen die die modifizierten Svensson-Register, ähnlich wie die Verriegelungsschaltungen,
Fehlverhalten, wenn die Taktsignale lange Flanken aufweisen. Langsam veränderliche
Taktflanken bewirken, daß sowohl die mit den Taktsignalen verbunden n-KanalTransistoren wie auch die p-Kanal-Transistoren leiten. Daraus ergeben sich undefinierte
Zustände, die zu „races“ führen können. Die Flanken der Taktsignale müssen also sorgfältig
kontrolliert werden. Wenn notwendig müssen lokale „Repeater“ (Inverter) zur Signalverbesserung
eingesetzt werden.
Schließlich speichern die Svensson-Latches, wie die Verriegelungsschaltungen, die Information
in Form von Ladungen auf der Lastkapazität CL und nicht auf einer internen Kapazität, die von
einem nachfolgenden Inverter geschützt ist. Somit sind diese Latches und Register
empfindlicher im Hinblick auf Einkoppelungen von Störsignalen.
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Die Rückholtransistoren P5 oder N5 bewirken eine große Unempfindlichkeit dieser Latches
gegenüber extrem unwahrscheinliche Ausreißer zum Beispiel bezüglich der Einsatzspannung.
Wegen den genannten Nachteilen haben sich die Svensson-Latches und Register im
allgemeinen nicht durchgesetzt. Jedoch für sehr zeitkritische Logikpfade sollten derartige
Register und Latches wegen der kleinen Verzögerungszeit in Betracht gezogen werden.
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4.7.5 Bootstrap-Schaltung
Das Transmissions-Gatter nach Bild 4.7.2 benötigt mehr Fläche als ein Transfer-Gatter.
Manchmal steht die zusätzliche Fläche nicht zur Verfügung. In diesen Fällen wird eine andere
Lösung benötigt. Besonders schwerwiegend ist dieses Problem für den Entwurf von
hochkomplexen dynamischen Speichern (DRAM), da aus Kostengründen in den Speicherzellen
kein zusätzlicher Platz für den zweiten Transistor aufgewendet werden soll. Trotzdem soll die auf
der Kapazität gespeicherte Ladung möglichst groß sein, damit das Nutzsignal gegenüber
Störungen immun wird. Im Zellenfeld eines DRAM werden die n-Kanal-Transfertransistoren
mittels Wortleitungen geschaltet. Mit Bootstrap-Schaltungen (Münchhausen-Schaltungen)
gelingt es die Wortleitungen auf ein Potential größer als UDD+UTn zuziehen, so daß der volle
Signalhub UDD in die Zelle eingeschrieben werden kann.
Bootstrap wird nach wie vor eingesetzt und besitzt für einige Anwendungen eine
durchaus große praktische Relevanz, z.B. in Low-Voltage Zeitdiskreten Mixed-SignalSchaltungen, nicht mehr jedoch im DRAM wie hier angegeben.
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Mit der in Bild 4.7.12 dargestellten Schaltung gelingt dies. Der Knoten I ist über die Kapazität
CBoot mit dem Taktsignal Φ verbunden. Außerdem liegt der Knoten I mit einem als Diode
geschalteten Transistor an UDD. Für Φ=0 lädt der Transistor M2 den Knoten I auf ein Potential von
UDD-UT . Wird das Taktsignal auf das Potential UDD angehoben, steigt die Spannung am Knoten I
ebenfalls an, da nun M2 sperrt (UGS2<0). Der Knoten I und damit die Gatespannung von M1
erreicht maximal den Wert 2UDD-UTn. Nun kann die Kapazität auf den vollen Hub UDD geladen
werden. Der Bootstrap-Effekt beruht also darauf, daß zunächst eine Kapazität aufgeladen wird,
wobei eine Platte des Kondensators an 0 V gelegt wird. Im nächsten Schritt wird die zweite Platte
isoliert und die andere Platte auf ein höheres Potential, zum Beispiel UDD gebracht. Damit steht
nun für eine Taktphase am isolierten Knoten eine Spannung von etwa 2UDD zur Verfügung.
Zu prüfen ist, ob Zuverlässigkeitsprobleme auftreten. Wenn zum Beispiel eine logische Null
eingeschrieben werden soll, wird das dünne Gateoxyd des Transistors M1 in Bild 4.7.12
zeitweilig mit einer Spannung von etwa 2·UDD belastet. Dies kann im Laufe des Betriebs zu
Ausfällen führen.
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Bild 4.7.12 Bootstrap-Schaltung
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26.10.11
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4.7.6 Statische Latches und Register
4.7.6.1 Einleitung
Statische Speicherelemente benutzen eine Mitkopplung um eine bistabile Schaltung zu
realisieren. Eine bistabile Schaltung hat nur zwei stabile Zustände, die eine logische „Eins“
beziehungsweise eine logische „Null“ repräsentieren. Charakteristisch für statische Speicher ist,
daß sie ihre Information bewahren solange die Versorgungsspannung aufrecht erhalten
wird. Bei einer nicht zu großen Störung wird auf Grund der Mitkopplung das gespeicherte
Signal erneuert, indem der Versorgungsspannungsquelle Leistung entnommen wird. Mit
dynamischen Latches, wie sie in Kapitel 4.7.2 beschrieben sind, ist eine Signalerneuerung
während der Haltephase nicht möglich.
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4.7.6.2 Flip-Flop
Die einfachste Form eines statischen Flip-Flops enthält zwei mitgekoppelte Inverter (Bild
4.7.13a und b). Das linke Bild in 4.7.13c zeigt die Übertragungskennlinie des Inverters I1, während
das rechte Bild die Kennlinie von Inverter I2 darstellt. Da aufgrund der Mitkopplung der Ausgang
des einen Inverters den Eingang des anderen steuert, können die beiden Ordinaten
zusammengefaßt werden. Indem die Abszisse der einen Kennlinie auf die Abszisse der
anderen Kennlinie geklappt wird, erhält man, wie es in Bild 4.7.13d gezeigt ist, die beiden
stabilen Zustände und den instabilen Zustand des Flip-Flops. Die Punkte U1=0 V, U2=UDD und
U1=UDD, U2=0 V sind stabil, weil in diesen Fällen die Schleifenverstärkung und damit auch
die Beträge der Verstärkungen der einzelnen Inverter kleiner als eins sind. Der dritte Punkt
(U1=U2=UDD/2 für symmetrische Inverter) ist instabil, da die Beträge der
Inverterverstärkungen größer als eins sind und die Schaltung eine Mitkopplung aufweist. Jede
noch so kleine Störung, die zum Beispiel durch Rauschen hervorgerufen wird, führt dazu,
daß das Flip-Flop vom instabilen Punkt in einen der beiden stabilen Punkten fällt. Mittels
der Spannung U1 und U2 kann der Zustand des Fllip-Flops von außen eingeschrieben
werden.
Vgl. Foliensatz 5, Folien 17 ff.
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Für die Erklärung des Kippvorganges vom instabilen Zustand aus wird angenommen, daß eine
kleine Störung eine höhere Spannung U1 am Eingang des Inverter I2 bewirkt. Nun fließt im
„pull-down“- Zweig dieses Inverters ein größerer Strom, der die Eingangskapazität des Inverters
I1 entlädt und somit die Ausgangsspannung U2 erniedrigt. Auf Grund der Kennlinie des Inverters I2
bedeutet dies, daß die Spannung U1 vergrößert wird. Wegen der Mitkopplung wird die
ursprüngliche Ursache verstärkt. Mit einer größeren Aussteuerung startet erneut der
Kreislauf. Erst wenn der stabile Punkte erreicht ist, endet der Prozeß, da dann die
Schleifenverstärkung kleiner als eins ist.
Vgl. Foliensatz 5, Folien 17 ff.
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Bild 4.7.13 statisches Flip-Flop a. Logikschaltbild, b. Transistorschaltbild,
Vgl. Foliensatz 5, Folien 17 ff.
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Bild 4.7.13 statisches Flip-Flop
c. Ableitung der Übertragungskennlinie
d. Kleinsignalersatzschaltbild
Vgl. Foliensatz 5, Folien 17 ff.
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Im nächsten Schritt soll nun der zeitliche Ablauf des Kippvorgangs näher untersucht werden.
Das Flip-Flop habe den Gleichgewichtszustand des instabilen Punktes. Zum Zeitpunkt t=0
wird
nun
eine
kleine
Störung
ΔU0=U2-U1
angenommen.
Ein
vereinfachtes
Kleinsignalersatzschaltbild für das Flip-Flop im instabilen Punkt zeigt Bild 4.7.13d. Für die
Steilheit gm beziehungsweise den Ausgangswiderstand r0 gilt:
gm
g mn
g mp
(4.7.1b)
r o ron // rop
(4.7.2)
Aus den Strombilanzen an den Ausgängen folgt:
g m u1
u2
r0
CL
du2
dt
0
(4.7.3)
g m u2
u1
r0
CL
du1
dt
0
(4.7.4)
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Subtrahiert man die beiden letzten Gleichungen, erhält man:
d
u (t )
dt
1
u (t )
CL
1
gm
r0
u (t ) u2 (t ) u1 (t )
(4.7.5)
(4.7.6)
Die Lösung der Differentialgleichung 4.7.5 lautet:
u (t )
ΔU0
U 0 exp
gm
1
r0
t
CL
(4.7.7)
Störung zum Zeitpunkt t=0
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3.11.10
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Die Gleichung 4.7.7 beweist, daß für die Instabilität eine Anfangsstörung ΔU0≠0 und eine
Verstärkung v =gm·r0>1 notwendig sind. Für die Zeit tp, die benötigt wird, um eine
Spannungsdifferenz ΔUend zu erreichen, erhält man näherungsweise:
tp
tp
CL
ln
g m 1 / r0
1
u
ln
U end
U0
U end
U0
1
CL
ln
gm
ln vd 0
U end
U0
(4.7.8)
u
Für vd =gm·r0>>1
Die Gatterlaufzeit tp nähert sich unendlich, wenn ΔU0 immer kleiner wird (Bild 4.7.14) Soll das
Flip-Flop innerhalb einer vorgegebenen Zeit „entscheiden“, muß die anfängliche
Aussteuerung genügend groß sein. Wenn genügend Zeit vorhanden ist, fällt das Flip-Flop
immer in einen der beiden stabilen Zustände. Es gilt dann: ΔUend=UDD
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Bild 4.7.14 zeitlicher Verlauf des Kippvorgangs
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Ein Vergleich der Gleichung 4.7.8 mit der Gleichung 4.3.7h2 des Kapitels 4.3.3.2, die das lineare
Einschwingverhalten einer Differenzstufe mit Stromspiegel als aktiver Last beschreibt, zeigt, weil
in Gleichung 4.7.8 die Verstärkung vd0 durch den Logarithmus wesentlich gedämpft wird, daß
mit bistabilen Schaltungen am schnellsten Signale vergrößert werden können. Allerdings
geht dabei die Information über die Größe des Eingangssignals verloren. Daher eignen sich
bistabile Schaltungen besonders gut als Kerne von Komparatoren.
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Das Flip-Flop nach Bild 4.7.13 bildet die Basis für ein statisches Latch, wie es in Bild 4.7.16a
dargestellt ist. Das Latch besteht aus einer Differenzstufe mit Ohm‘schen Lasten, die als
Vorverstärker dient, und dem Flip-Flop. Der Vorverstärker besteht aus den Transistoren M1
– M3 und den beiden Lastwiderständen. Das Flip-Flop enthält die Transistoren M6 bis M8.
Der Vorverstärker trennt das Flip-Flop von den Zuleitungen und damit auch von deren
Kapazitäten. Vorverstärker und Flip-Flop bilden ein Latch, das mit der fallenden Flanke
des Taktsignals den Eingangswert übernimmt. Zusätzlich hat diese Schaltung den Vorteil,
daß das Fallen des Flip-Flops kaum die Eingangssignale beeinflußt. Um die, im
Verhältnis zu den n-Kanal-Transistoren, langsamen p-Kanal-Transistoren zu vermeiden,
werden Ohm‘sche Widerstände eingesetzt. Sollen aus Platzgründen doch p-KanalTransistoren verwendet werden, müßten deren Gates und Drains kurzgeschlossen sein. Die
Schaltung nach Bild 4.7.16a stellt auch eine einfache Komparatorschaltung dar.
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UDD
UDD
RL
RL
Uaus,D
M2
M3
U in,D
M7
M6
M1
M8
Bild 4.7.16a Latch mit einem Flip-Flop und einen Vorverstärker
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Die Funktionsweise des Vorverstärkers wurde bereits im Kapitel 4.6.3.1 erläutert. Es gilt bei
kleinen Frequenzen:
uoutD
(4.6.7b)
uindD
g m 2,3 RL
vd 0
RL ist der Lastwiderstand.
3 dB
1
RL CL
gm
vd 0 C L
(4.6.7c)
Um eine hohe 3dB-Grenzfrequenz ω3dB zu erreichen, sollte die Verstärkung vd0 klein sein.
Betrachtet man nur das Flip-Flop, so sieht man, daß eine kurze Gatterlaufzeit durch eine
kleine Lastkapazität und eine große Steilheit der Transistoren M6 und M7 erzielt werden
kann. Kleine Lastkapazitäten können mit kleinen Transistoren erreicht werden. Aber man würde
damit auch deren Steilheit gm minimieren. Man behilft sich, indem man, wie bei der
Differenzstufe, einen Fußpunkttransistor (M8) einfügt. Man kann nun gleichzeitig kleine
Lastkapazitäten, die von der Dimensionierung der Transistoren M6 und M7 abhängen und
große Steilheiten, die vom
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Querstrom bestimmt sind, erzielen. Ist das Flip-Flop gefallen, fließt der Drainstrom ID8 des
Fußpunkttransistors M8 entweder über den linken Lastwiderstand oder über den Rechten. Der
jeweils andere Ausgangsknoten liegt an UDD. Der Signalhub beträgt ID8∙RL. Der
Ausgangssignalhub ist reduziert. Dies und der Einsatz von Ohm‘schen Widerständen ergibt kurze
Gatterlaufzeiten. Im Zusammenhang mit der „Current Mode Logic“ (CML) wird dieses Thema im
Kapitel 4.8.2.4 vertieft dargestellt.
Zusätzlich zu den bisherigen Überlegungen müssen noch die Herstellungstoleranzen
berücksichtigt werden. Im Kapitel 2.3.4.5, Gleichungen 2.3.5a und b, wurde gezeigt, daß die
Varianz der Einsatzspannung UT und des Verstärkungsfaktors umgekehrt proportional zur
Gatefläche ist. Soll ein minimales Eingangssignal ΔU0 sicher bewertet werden, muß die
Offsetspannung aufgrund der Herstellungstoleranzen kleiner sein als das zu bewertende
Signal ΔU0. Dem entsprechend müssen die Gateflächen der Transistoren dimensioniert werden,
was die Geschwindigkeit des Kippvorgangs beeinflußt. In Kapitel 4.6.3.1 wurde die
Offsetspannung einer Differenzstufe mit Ohm‘schen Lasten abgeleitet, siehe Gleichung 4.6.14d.
Auch hier hilft die Schaltung nach Bild 4.7.16a das Problem zu entschärfen, indem während
Φ=1 das eingehende Signal entsprechend verstärkt wird.
Das statische Latch ist im Hinblick auf extrem seltene stochastische Ausreißer, zum Beispiel
bezüglich der Einsatzspannung unempfindlich, da trotz Abweichungen für jeden Knoten immer
eine niederohmige Verbindung entweder zu UDD oder USS besteht. Dies ist ein weiterer wichtiger
Vorteil von statischen Schaltungen.
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Die Schaltung nach Bild 4.7.16a ist eine einfache Komparatorschaltung und stellt ein Latch
dar. Eine sehr beliebte Komparatorschaltung, die als Register wirkt, ist in Bild 4.7.16c
dargestellt. Die neue Schaltung benötigt keinen Vorverstärker; daher die große Beliebtheit. Auf
den ersten Blick fällt auf, daß nun vier Transistoren gestapelt sind, während in der Schaltung
nach Bild 4.7.16a nur zwei Transistoren und ein Widerstand, der durch einen Transistor ersetzt
werden kann, übereinander liegen. Jeder Transistor sollte im Sättigungsbereich arbeiten.
Deswegen ist es für kleine Versorgungsspannungen vorteilhaft nur wenige Transistoren zu
stapeln. In den beiden Zweigen der Bewerterschaltung befinden sich nun sechs anstatt vier
Transistoren. Dies erhöht die Unsymmetrie auf Grund von Herstellungstoleranzen zwischen
den beiden Zweigen. Die Offsetspannung wird größer.
Für Φ=0 sperrt der Transistor M1, während die Transistoren M6 und M9 leiten. In dieser Phase
liegen die beiden Ausgangsknoten an UDD. Daraus folgt, daß die Sourceanschlüsse von M4
und M5 eine Spannung von UDD-UTn haben. Entsprechend gilt für die Sourcepotentiale von M2
und M3: UDD-2·UTN. Wenn das Taktsignal von Null nach Eins wechselt, beginnt die
Bewertungsphase. Für D=1 zieht der Transistor M2 Strom, während der Transistor M3
sperrt. Somit sollte nur der Ausgangsknoten Q entladen werden. Jedoch wegen den p-KanalTransistor M10 fließt auch im rechten Zweig ein Strom. Da M10 ein kleines W/L-Verhältnis
aufweist, ist dieser Strom sehr klein. Der Ausgangsknoten Q im linken Zweig wird schneller
entladen als der Ausgangsknoten Q nicht im rechten Zweig. Das Flip-Flop fällt. Die
Rückwirkung auf die Eingangsdatenleitungen ist ähnlich gering wie bei der Schaltung nach
Bild 4.7.16 a . Mit abnehmender Ausgangspannung Q
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wird die Gate-Source-Spannung von M8 größer. Der Transistor M8 zieht den Ausgang Q quer
wieder nach UDD zurück. Der Ausgang Q des linken Zweigs wird nach Masse entladen.
Damit das Register für Φ=1 seinen Zustand beibehält, auch wenn das Datensignal wieder
wechselt, wird der Transistor M10 eingesetzt. Da nach einem Datenwechsel nun der
Transistor M2 sperrt, hält der p-Kanal-Transistor M10 die leitende Verbindung vom
Ausgangsknoten Q über M3 nach Masse aufrecht.
Während der Haltephase bewirken stochastische Ausreißer der Einsatzspannung von M1 keine
Fehler, da die p-Kanal-Transistoren M6 und M9 einen Pegelwechsel der Ausgänge verhindern.
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M 10 p-Kanal
Bild 4.7.16c Konventionelle Komparatorschaltung, die ein Register darstellt [219].
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4.7.6.3 Bewerterschaltung (sense amplifier)
In dynamischen Speichern (siehe Kapitel 6.5) werden Schaltungen benötigt, die die kleinen
Signale der Bitleitungen bewerten, regenerieren und zurückschreiben können.
Differenzverstärker sind für für diese Aufgabe ungeeignet, da sie das Eingangssignal
unverändert lassen. Außerdem sind Differenzverstärker zu langsam, wie im letzten Kapitel
gezeigt wurde. Daher verwendet man eine Schaltung,
die aus dem Flip-Flop mit
Fußpunkttransistor (Bild 4.7.15) hervorgeht. Bild 4.7.17 stellt eine vereinfachte Bewerterschaltung
dar, an Hand der das Prinzip erläutert wird[ 50,196]. Die beiden Lastkapazitäten repräsentieren
die Bitleitungen. Die beiden Knoten I und II sind sowohl die Eingänge wie auch die Ausgänge der
Schaltung.
Mit der Bewerterschaltung sollen kleine Spannungsunterschiede an Lastkapazitäten erkannt
werden. Entsprechend der Polarität der Spannungsdifferenz soll eine der beiden
Lastkapazitäten auf null Volt entladen werden, während die Spannung der anderen zunächst
möglichst unverändert bleiben und am Ende nach UDD gezogen werden soll..
Die Bewerterschaltung ist eine dynamische Schaltung. Somit kann Verlustleistung gespart
werden. In der Vorladephase liegt das Signale ΦL an UDD und ΦS an Masse. Der Transistor M5
sperrt also. Da in den beiden Zweigen der Schaltung kein Querstrom fließen kann, weisen die
Knoten I und II die Spannung U0=UDD -UTn auf, während Knoten III das Potential UDD-2UTn hat.
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Bild 4.7.17 Vereinfachtes Transistorschaltbild einer Bewerterschaltung.
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2.11.11
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Die Vorgänge während der Bewertungsphase (ΦL=0 V,ΦS=UDD) können besser erklärt werden,
wenn zunächst zwischen den Lastkapazitäten keine Differenzspannung ΔU angenommen wird.
Die beiden Zweige der Schaltung seien identisch. Es soll kein Rauschen und keine Störung
vorhanden sein. Im idealen Gleichtaktbetrieb (ΔU =0) teilt sich der Strom des Fußpunkttransistors M1, der als ideale Stromquelle angenommen wird, zu gleichen Teilen auf beide
Seiten auf. Die Gate-Source-Spannungen der Transistoren M1 und M2 sind mit diesen
Annahmen identisch und weisen konstante Werte auf. Das heißt die Spannungen der Knoten
I, II und III werden mit der gleichen Rate kleiner. Es läßt sich eine Gleichtaktspannung uC(t)
definieren.
uC (t )
1
(u1 (t ) u2 (t ))
2
Im nächsten Schritt wird nun zu Begin der Bewertungsphase eine kleine Aussteuerung ΔU von
etwa 100 bis 200 mV angenommen. Diese Spannungsänderung wird von der ausgewählten
Speicherzelle verursacht. Es sei die Spannung u1(t) um diesen Betrag größer als u2(t).
Deswegen zieht der Transistor M2 mehr Strom als M1, das heißt der Knoten II wird schneller
als der Knoten I entladen. Wie vorher als eine ideale Gleichtaktaussteuerung angenommen
wurde, folgt uS(t) dem Gleichtaktsignal uC(t). Diesem Vorgang ist eine Differenzspannung ΔU
=u1-u2 überlagert, die während des Kippvorgangs verstärkt wird.
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Bild 4.7.18
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Eingangs- und Ausgangssignale, Gleichtaktspannung und Sourcepotentiale der
Transistoren M1 und M2 in Abhängigkeit von der Zeit [196].
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Die Spannungen u1(t) und u2(t) werden kleiner und die Differenz u1-u2 wird gleichzeitig
größer. Schließlich wird der Transistor M1 gesperrt. Etwa zu dieser Zeit wird der Takt ΦL aktiviert
(ΦL=UDD). Was bewirkt, daß der Knoten I nach UDD gezogen wird, da der Transistor M1 sperrt.
Bei geeigneter Dimensionierung der Transistoren M1 bis M4 wird der Knoten II weiter entladen.
Allerdings wird der Knoten II nicht vollständig entladen. In diesem Zustand befindet sich Transistor
M2 im Triodenbereich.
Daher wird im „pull-up“-Zweig an Stelle der Transistoren M3 und M4 eine zweite
Bewerterschaltung eingesetzt. Diese zweite Bewerterschaltung besteht
aus zwei
kreuzgekoppelten
p-Kanal-Transistorenund
einem
weiteren
gesteuerten
Fußpunkttransistor. Die zweite Bewerterschaltung aus p-Kanal-Transistoren ist ein Spiegelbild
der anderen Bewerterschaltung aus n-Kanal-Transistoren. Üblicherweise werden die beiden
Fußpunkttransistoren zeitlich versetzt aktiviert [243]. Das heißt zunächst vergrößert die
Bewerterschaltung aus n-Kanal-Transistoren die Eingangsdifferenzspannung. Später wird
die zweite Bewerterschaltung zusätzlich aktiviert; Die Konten I und II werden nun auf UDD,
beziehungsweise auf Masse gezogen. Nun kann die Information der Zelle , die beim Auslesen
zerstört wurde, wieder zurück in die Zelle geschrieben werden.
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Da das Eingangssignal während des Bewertungsvorgangs verändert wird, ist die Bewerterschaltung kein Verstärker im strengen Wortsinn. Trotzdem wird diese Schaltung häufig „sense
amplifier“ genannt. Die Schaltgeschwindigkeit der Bewerterschaltung hängt von der Größe
der Lastkapazitäten ab. Deswegen werden oft Transfertransistoren benutzt, um zu Beginn der
Bewertungsphase den „sense amplifier“ von den langen Bitleitungen zu trennen.
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In [286] wird vorgeschlagen die beide Bewerterschaltungen möglichst gleichzeitig zu aktivieren. Dies
ist nur möglich, wenn die beiden Fußpunkttransistoren keine Stromquellen darstellen. Sondern sie
sollen eine niederohmige Verbindung zu der jeweiligen Versorgungsleitung sicherstellen. Im
eingeschalteten Zustand sollen diese Widerstände etwa ein Zehntel des Widerstands von M1 oder
M2 betragen, wenn diese im Triodenbereich arbeiten.
Das gleichzeitiges Aktivieren könnte drei Vorteile haben. Offensichtlich ist, daß wegen den beiden
Bewerterschaltungen sich das maßgebliche gm verdoppelt, während die kapazitive Belastung der
Knoten I und II nahezu unverändert bleibt. Somit wird der Kippvorgang beschleunigt. Die
Lastkapazitäten an den Knoten I und II sind wegen Herstellungstoleranzen und wegen
Spannungsabhängigkeiten nicht identisch. Das gleichzeitige Aktivieren hilft die Auswirkung der
unsymmetrischen Belastung zu minimieren. Schließlich konnte in [286] gezeigt werden, daß die
lokalen Schwankungen der Einsatzspannungen von benachbarten Transistoren sich weniger auf die
Ausbeute auswirken, als es bei zeitlich versetzter Aktivierung der Fall wäre. Dies ist eine interessante
Idee. Es bleibt abzuwarten, ob sie sich in der Praxis bewährt.
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4.7.6.4 Einschreiben von Daten
Bild 4.7.13 stellt die einfachste Form eines Flip-Flops dar. Es stellt sich aber die Frage, wie
Information von außen gegen die Rückkopplung eingeschrieben werden kann. Das Problem
ist, wenn mittels eines Inverters nur von einer Seite des Flip-Flops ein neues Datum
eingeschrieben werden soll, das heißt das gespeicherte Datum soll geändert werden, der
Inverter im Rückkoppelpfad dagegen arbeitet. Es arbeiten immer ein n-Kanal-Transistor im
„pull down“-Pfad gegen einen p-Kanal-Transistor im „pull up“-Pfad. Es können nicht Signale von
beiden Seiten eingeschrieben werden, da die andere Seite das Ausgangssignal liefern soll.
In den Elektroniklehrbüchern finden man sehr häufig Schaltungen für Daten-Latches, die aus
RS-Flip-Flops aufgebaut sind. Wie es in Bild 4.7.19 dargestellt ist, wird nun das Flip-Flop aus zwei
Nand-Gattern aufgebaut. Die beiden anderen Nand-Gatter und der Inverter dienen zur
Ansteuerung des Latches. Während Φ=0 haben beide Eingänge des Latches ein hohes
Potential (R=S=1). Somit bewahrt das Flip-Flop seinen gespeicherten Zustand. Für Φ=1 ist
das Latch transparent; der Ausgang folgt dem Eingangssignal. Mit S=0 wird das Latch
gesetzt (Q=1). Mit R=0 wird das Latch zurückgesetzt (Q=0). Der Inverter wird benötigt um
den verbotenen Zustand R=0, S=0) zu vermeiden. Das Schreiben der Daten wird durch die
logische Funktion der Gatter ermöglicht.
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Bild 4.7.19 Nand basiertes D-Latch
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In der integrierten Schaltungstechnik vermeidet man derartige Schaltungen, obwohl sie mit
einfachen CMOS-Gatter realisierbar sind. Der Hauptgrund ist, daß die Lastkapazitäten an den
Ausgängen der Nand-Gatter, die rückgekoppelt sind, im Vergleich zu denen in Flip-Flops, die
aus Invertern aufgebaut sind, sehr groß sind. Somit ändert das Flip-Flop aus Nand-Gatter nur
relativ langsam seinen Zustand. Es sollten daher nur Flip-Flops eingesetzt werden, die aus
Inverter bestehen.
Oft wird eine Kombination aus dynamischen Latch und Flip-Flop, das aus Invertern
aufgebaut ist, verwendet. Aus Latches ergibt sich wieder ein Register. Für die Schaltung
nach Bild 4.20a gilt, daß wegen des Inverters I0 am Eingang und wegen der Flip-Flops (I1/I2
beziehungsweise I3/I4) die wichtigsten Nachteile des rein dynamischen Registers nach Bild
4.7.7 vermieden werden. Die Schaltungen sind unempfindlicher gegen kapazitiven
Kopplungen auf die Eingangsleitungen. Wegen den statischen Flip-Flops gibt es nun keine
frei schwebenden Knoten.
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Bild 4.7.20a pseudo-statisches Register für Ein-Phasen-Taktsysteme. Aus dem zentralen
Taktsignal ΦZ werden für jedes Register die beiden Taktphasen abgeleitet
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Aber jedes mal, wenn die Daten in die pseudo-statischen Latches eingeschrieben werden
sollen, stellt sich das Problem, daß die Inverter in den Rückkoppelpfaden gegen die Inverter
in den Vorwärtspfaden arbeiten. Daher müssen die Inverter in den Rückkoppelpfaden (I1
und I3 in Bild 4.7.20a) mit einer geringeren Treiberfähigkeit als die Inverter im Vorwärtspfad
ausgestattet werden.
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Erreicht wird dies indem man die Transistoren der Inverter in den Rückkoppelpfaden mit
kleineren W/L-Verhältnissen, als die anderen Transistoren, dimensioniert. Trotz
Temperaturschwankungen,
Herstellungstoleranzen
und
Schwankungen
der
Versorgungsspannung müssen die Flip-Flops sicher und ausreichend schnell fallen. Es
sollte ein Puls mit der Dauer von zwei Inverterlaufzeiten ausreichen, um das Flip-Flop zum
Kippen zu bringen.
Das Designproblem kann auf Kosten einer erhöhten Zahl an Transistoren entschärft werden, wie
Bild 4.7.20c zeigt. Während der Einschreibvorgänge werden nun die jeweilige Rückkoppelpfade
unterbrochen. Somit ist das Einschreiben wesentlich einfacher. Man kann die Inverter nun gleich
dimensionieren. In der jeweiligen Haltephase sind die Rückkoppelpfade aktiv.
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Bild 4.7.20c Pseudo-statisches Register mit unterbrechenbaren Rückkoppelpfaden mittels
Transmission-Gatter
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.
Vergleicht man den ersten Inverter I0 und das darauf folgende Transmission-Gatter mit der
Verriegelungsschaltung (C2MOS-Schaltung) nach Bild 4.7.9a, ergeben sich Ähnlichkeiten.
Beide Schaltungen benötigen für die gleiche Funktion vier Transistoren. Man kann also in Bild
4.7.20c einen Inverter und das nachfolgende Transmission-Gatter im Rückkoppelpfad durch eine
Verriegelungsschaltung ersetzen (Bild 4.7.20d). Da die Verriegelungsschaltung hier als
Tristate-Treiber wirkt, ist ihr Einsatz sinnvoll. Die Schaltungen der Bilder 4.7.20a bis d
wurden für Ein-Phasen-Taktsysteme dargestellt. Entsprechende Schaltungen für ZweiPhasen-Taktsysteme lassen sich daraus leicht ableiten. Die Register, wie sie in den Bildern
4.7.20 c und d dargestellt sind, findet man häufig in Standardzellenbibliotheken.
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Bild 4.7.20d pseudo-statisches Register mit Verriegelungsschaltungen
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Das Einschreiben von Daten in ein Flip-Flop ist problematisch. Im Kapitel 6.4 über SRAM-Zellen
wird das Problem erneut behandelt.
4.7.6.5 Alternative Registertypen
Bisher wurden vorrangig Register behandelt, die aus Latches nach dem Master-Slave-Prinzip
aufgebaut werden. Die Ausnahme war die Schaltung nach Bild 4.7.16c. Dieses Register war der
Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen.
4.7.6.5.1 Auf Bewerterschaltung (Sense-Amplifier) basierte Register
Variationen des Registertyps nach Bild 4.7.16c wurden zahlreich in der dritten Generation des
Alpha Prozessors sowie in den „strong arm“-Prozessoren von DEC eingesetzt [197,198].
Bild 4.7.21 zeigt eine mögliche Realisierung. Diese Schaltung soll das Einschreiben von Daten
auch bei PVT, das heißt, wenn Herstellungstoleranz en und Schwankungen der Temperatur und
der Versorgungsspannungen zu berücksichtigen sind, erleichtern. Das Register ist aus zwei
Schaltungsblöcken aufgebaut. Der erste Block dient dazu, dem zweiten Block die richtigren
Ansteuersignale zu generieren. Der zweite Block besteht aus einem einfachen Flip-Flop und
aus einer Steuerungsschaltung, die nur n-Kanal-Transistoren enthält. Ein neuer Zustand wird
gleichzeitig von beiden Seiten des Flip-Flops eingeschrieben.
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Bild 4.7.21 Register mit echten Einphasentakt [197].
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Die Wirkungsweise der Schaltung wird nun beschrieben. Wenn das Taktsignal CLK einer
logischen Null entspricht, werden die Knoten I und IB auf UDD aufgeladen. Daraus folgt, daß
die Knoten DMR und DMRB an Masse liegen. Alle Transistoren der Ansteuerungsschaltung
N8/ N10 beziehungsweise N9/ N11 sperren. Das Flip-Flop, das aus kreuzgekoppelten Invertern
besteht, hält seinen Wert.
Mit der steigenden Taktflanke kann ein neues Datum eingeschrieben werden. Mit dem
Eingangssignal D, beziehungsweise mit dem komplementären Signal DB werden die Transistoren
N2 und N3 ein- oder ausgeschaltet. Dadurch werden die Potentiale der Sourceanschlüsse der
kreuzgekoppelten Transistoren N4 und N5 entsprechend moduliert. Die Knoten I und IB werden
unterschiedlich schnell entladen. Im Laufe der Zeit werden die Entladestöme immer
unterschiedlicher, da der Zweig mit der höheren Entladerate verhindert, daß der andere
Zweig entladen wird. Schließlich wird einer der Knoten I oder IB vollständig entladen, während
der andere Knoten entweder mit dem Transistor P3 oder P4 auf UDD gezogen wird. Damit
sich ein Datenwechsel am Eingang nach einer sehr kurzen Haltezeit tH sich nicht auswirken
kann, werden die Transistoren N6 und N7, die sehr kleine W/L-Verhältnisse haben und
damit „hochohmig“ sind, eingesetzt. Diesen Transistoren bewirken, daß der entladene
Knoten auch nach einem Wechsel des Eingangssignals entladen bleibt.
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Für D=0 wird der Knoten I entladen. Während der Knoten IB seinen Wert beibehält.. Wenn
der Knoten I Masse erreicht, liegt der Knoten DMRB an UDD, während der Knoten DMR sein
Potential bewahrt. Mit dem Signal DMRB wird der Transistor N10 aktiviert und der Ausgang QB
wird auf hohes Potential geladen. Gleichzeitig zieht der Transistor N11 den Ausgang Q nach
Masse. Das Flip-Flop wird gesetzt. Für D=1 gilt Entsprechendes. Mit der fallenden Taktflanke
speichert das Flip-Flop seinen Wert, während die Bewerterschaltung, die aus den Transistoren
P1, P2, N1 bis N7 besteht, vorgeladen wird.
Dieses Register zeichnet sich durch kurze Latenz- und Haltezeiten aus. Nachteilig ist die
relativ hohe Verlustleistung, die verbraucht wird, da Innerhalb eines Zyklus einer der beiden
internen Knoten I oder IB von UDD nach Masse und wieder zurückgeschaltet wird. Dieses
Register benötigt fünfundzwanzig Transistoren. Das sind mindestens doppelt so viele
Transistoren, als alle bisher besprochenen Register aufweisen.
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4.7.6.5.2 Pulsregister
Mit Pulsen läßt sich ebenfalls ein Register realisieren. Die Grundidee ist einen kurzen Puls mit
der steigenden oder der fallenden Taktflanke zu generieren. Dieser Puls wird als Taktsignal
für das Einschreiben von Daten in ein Flip-Flop eingesetzt. In Bild 4.7.22 wird eine Variante
des Pulsregisters gezeigt, die im K6 Mikroprozessor von AMD vorrangig eingesetzt wurde [199].
In diesem Fall ist der Pulsgenerator in das Register integriert. Für CLK=0 sperren die
Transistoren N1 und N3. Dagegen leitet der Transistor P1 und lädt den Knoten IB auf UDD.
Der Knoten S ist von Knoten IB entkoppelt und hält zusammen mit dem Ausgang des FlipFlops seinen vorherigen Zustand. Das Signal CLKB ist das um drei Inverterlaufzeiten
verzögertes und invertiertes Taktsignal CLK. Mit der steigenden Taktflanke werden die
Transistoren N1 und N3 aktiviert während die Transistoren N2 und N4 für eine kurze Zeit, die
von der Laufzeit der drei Inverter bestimmt wird, leitend bleiben. Während dieses Intervalls
ist die Schaltung transparent und der Ausgang S beziehungsweise QB folgt dem Eingang
D.
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Die Zeit in der das Register transparent ist, bestimmt auch die Haltezeit th (hold time). Dieses
Zeitfester muß weit genug sein, so daß Daten vom Eingang zum Ausgang gelangen können. Bei
dieser Schaltung kann die „set-up“-Zeit tsu auch negativ sein. Dies ist immer dann der Fall,
wenn die Zeit in der das Register transparent ist, größer ist als die Laufzeit der Signale
vom Eingang zum Ausgang. Das ist eine sehr attraktive Eigenschaft. Die Eingangssignale
können auch noch nach der steigenden Taktflanke eintreffen. Die vorhergehende Taktphase
kann etwas länger dauern. Nachteilig ist wieder die hohe Verlustleistung und die große
Anzahl der benötigten Transistoren
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Bild 4.7.22 Typisches Pulsregister [199].
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4.7.7 Metastabilität
Der Datenaustausch zwischen digitalen Untereinheiten wird bei synchronen Schaltungen
mittels eines zentralen Taktsignals geregelt. Bei mesochronen Systemen haben die Taktsignale
zwar eine gemeinsame Frequenz aber unterschiedliche Phasen. Oft müssen aber Daten
zwischen Systemen oder Untereinheiten ausgetauscht werden, die keinen gemeinsamen Takt
aufweisen. Es tritt das Problem von asynchronen Schnittstellen auf. An der asynchronen
Schnittstelle wird mit einem Latch ,Register oder Flip-Flop und einem lokalen Taktsignal ein
eingehendes Datensignal zu einem bestimmten Zeitpunkt bewertet. Es kann passieren, daß das
Taktsignal einen Bewertungsvorgang auslöst, obwohl das Eingangssignal gerade seinen
Wert ändert. Ein metastabiler Zustand tritt auf, wenn das speichernde Schaltelement,
wegen des zu kleinen Eingangssignals, innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit T
keine logischen Ausgangswerte, sei es eine „Null “ oder eine „Eins“, ausbilden kann.
Somit laufen möglicherweise keine gültigen digitalen Signale durch die anschließenden
Schaltungen. Man spricht auch von Synchronisationsfehler. Da das Eingangssignal und das
Taktsignal von zufälligen Störungen beeinflußt werden, kann der Fehler nur minimiert aber
nie gänzlich ausgeschlossen werden [220 und 221].
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Das Bild auf der nächsten Seite zeigt ein Beispiel. Das Eingangssignal ändert sich während es mit
der fallenden Flanke des Taktsignals des empfangenden Registers abgetastet wird. Der geringe
Anfangsunterschied reicht möglicherweise nicht aus, so daß das Register innerhalb der zur
Verfügung stehenden Zeit tp<T (T Taktperiode) nicht eindeutig entscheiden kann. Das heißt der
Ausgang des Registers weist am Ende der zur Verfügung stehenden Zeit keine dem
Eingangssignal entsprechende logische „Eins“ oder „Null“ auf.
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Metastabilität
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Bild 4.7.23
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Abtastung der Eingangsdaten D bei asynchroner Datenübertragung mit der fallenden
Flanke des Taktsignals Φ.
δ
ΔU0Gr
fT
fD
T0
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Zeitbereich der Metastabilität
Spannungsbereich der Metastabilität
Taktfrequenz
Frequenz des Datensignals
Ansieg- oder Abfallzeit des Datensignals
Metastabilität
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Für die zeitabhängige Ausgangsdifferenzspannung während des Bewertungsvorgangs eines
Registers, das mit einem Flipflops realisiert wird, erhält man nach Gleichung 4.7.7:
u (t )
U 0 exp
U0
U 01 U 02
g m r0
vd 0
u
1/
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gm
g m / CL
1
r0
t
CL
U 0 exp
t
(4.7.7a)
Anfangsdifferenzspannung, entsteht durch die Abtastung
Spannungsverstärkung eines Inverters
unity-gain-Frequenz
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Für die einzelnen Knotenspannungen der Schaltung nach Bild 4.7.13 ergibt sich für die
Spannungen u1 und u2, die auf den instabilen (metastabilen) Punkt UM bezogen sind:
u1 (t ) U M
u2 (t ) U M
U0
t
exp
2
U0
t
exp
2
(4.7.7b)
(4.7.7c)
mit
U0 / 2
uin1 (0) U M
UM
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uin1,2(0) Anfangswerte
(4.7.7d)
uin2 (0)
Metastabilität
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Die Gatterlaufzeit tp des Flip-Flops berechnet sich zu:
CL
tp
gm
U end
U0
r0
1
ln
U end
U0
ln
U end
U0
(4.7.8)
Differenzspannung am Ende des Bewertevorganges,
z.B. Differenzspannung zwischen „0“ und „1“
Anfangsdifferenzspannung
Für ∆U0=∆Uend ist wegen der Kleinsignalrechnung tp=0.
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Metastabilität
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Verwendet man anstatt eines Flip-Flops ein dynamisches Latch oder Register nach den Bildern
4.7.20 oder wie es im Kapitel 4.7.2 beschrieben ist, sollte man darauf achten, daß auf jeden Fall
ein Inverter mit der Verstärkung vd0 vorhanden ist, der ein minimales Eingangsignal
genügend verstärken kann. Allerdings benötigen derartige Schaltungen mehr Zeit bis die
speichernde Schaltung den richtigen Endwert bei kleinen Eingangssignalen liefern kann,
da die Zeitkonstante τ nun von der 3dB Grenzfrequenz ω3dB gegeben ist. Es gilt für die
Gatterlaufzeit tpd eines dynamischen Latches oder Register mit einem Inverter zur Verstärkung
des Eingangsignals:
t pd
CL
gm
U end
U0
1
u
vd 0
1
vd 0
(4.7.11)
3 dB
Die Gatterlaufzeit des dynamischen Latches oder Register ist näherungsweise um die
Kleinsignalverstärkung vd0 größer als die entsprechende Gatterlaufzeit eines Flip-Flops.
Deshalb sollten an asynchronen Schnittstellen immer Flip-Flops zur Bewertung der
Eingangsignale eingesetzt werden. Die nachfolgenden Überlegungen gelten zunächst nur für
Flip-Flops. Will man die Ergebnisse auf dynamische Latches und Register übertragen, man muß
die richtige Zeitkonstante auswählen.
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Bei linearen Anstiegs- und Abfallflanken des Datensignals und für ΔUend=UIH-UIL nach Bild 4.1.1,
folgt aus Gleichung 4.7.8 und Bild 4.7.23 für die minimal benötigte Zeit trG um die Metastabilität zu
vermeiden:
t rG
e
*
0
T
U 0Gr
U end
U 0Gr
U IH U IL
U IH U IL
T0
U DD
T0*
(4.7.12a)
(4.7.12b)
Damit die Metastabilität sicher vermieden wird, muß dem Flip-Flop genügend Zeit t>tGr für die
Entscheidung gegeben werden. Der Bereich an Eingangsspannungen ΔU0Gr, der Metastabilität
verursacht, nimmt exponentiell mit der Wartezeit t ab.
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Aus Gleichung 4.7.12a ergibt sich der Zusammenhang zwischen der Gatterlaufzeit tp des FlipFlops und dem Abtastzeitpunkt. Δt sei der zeitliche Abstand des Abtastzeitpunktes vom
metastabilen Punkt tmeta, der bei Flip-Flops mit symmetrischen Invertern im Spannungsbereich bei
UM=UDD/2 liegt. Es gilt näherungsweise:
tp
e
t
T0 / 2
U0
U end
(4.7.13a)
∆t zeitlicher Abstand des Abtastvorgangs zum metastabilen Punkt tmeta
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Daraus folgt:
ln T0 / 2 ln t
tp /
(4.7.13b)
Bild 4.7.24 zeigt in halblogarithmischer Darstellung die Abhängigkeit der Gatterlaufzeit tp des FlipFlops vom zeitlichen Abstand Δt des Abtastvorgangs von der Zeit tmeta bei der die Abtastung am
meatastabilen Punkt erfolgen würde. Entsprechend Gleichung 4.7.13b erhält man eine Gerade .
mit der Steigung τ. Der Schnittpunkt mit der x-Achse liegt bei T0/2.
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Bild 4.7.24
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Abhängigkeit der Gatterlaufzeit tp des Flip-Flops in halblogarithmischer Darstellung
vom zeitlichen Abstand ∆t des Abtastvorgangs zum metastabilen Punkt tmeta
Metastabilität
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Obwohl der Gleichung 4.7.13b nur eine vereinfachte Kleinsignalbetrachtung zu Grunde liegt,
beschreibt diese Gleichung tendenziell die Verhältnisse richtig, wie Experimente bestätigen.
Wenn dem Flip-Flop ein neues Datum eingeschrieben werden soll, das heißt ein vorhandenes
Datum soll überschrieben werden, ist die Gatterlaufzeit tp, auch wenn der volle Eingangssignalhub
zur Verfügung steht, nicht Null, sondern weist einen konstanten Wert auf . Die Bilder 4.7.25 a
und b zeigen im linearen Maßstab realistischere Abhängigkeiten der Gatterlaufzeit tp vom
zeitlichen Abstand Δt. Bild 4.7.25b enthält die Größen von Bild 4.7.23, wie δ, To und τ.
Da das Flip-Flop am Ausgang Spannungswerte für eine logische “Null“ oder „Eins“ liefern soll, .
.
wäre eine Großsignalrechung
angebracht. Dies gilt um so mehr, da es sich um eine
Exponentialfunktion
handelt.
Es
sollten
genaue
Simulationen,
die
auch
Parameterschwankungen,
Variationen
der
Versorgungsspannung
und
Temperaturschwankungen berücksichtigen, durchgeführt werden, wenn es gilt Zahlenwerte
für die Zeitkonstante τ und für die Gatterlaufzeit tp zu finden.
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Integrierte digitale Schaltungen
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Bild 4.7.25 . Im linearen Maßstab Zeit tp für die Entscheidung in Abhängigkeit vom Abstand Δt des
Abtastzeitpunkt zum metastabilen Punkt tmeta [221]. In Bild 4.7.25b sind auch die
Größen von Bild 4.7.23 eingezeichnet.
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Metastabilität
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VL 0433 L608
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Die Datensignale sind statistisch unabhängig von dem Taktsignal. Deswegen
errechnet sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines metastabilen Zustandes
zu:
P
fD
(4.7.14a)
Für die Wahrscheinlichkeit, daß innerhalb einer Sekunde ein Fehler auftritt (Bitfehlerrate),
erhält man:
P
f D f CL
(4.7.14b)
Mit Gleichung 4.7.12a folgt daraus:
t rG
P
f D f CL T0* e
(4.7.14c)
trG Wartezeit, Zeit die dem Flip-Flop zur Entscheidung zur Verfügung steht.
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Metastabität
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Schließlich erhält man für die Zeit zwischen zwei Fehlern:
MTBF
1
t rG
(4.7.14d)
f CL f D T0* e
Eine wesentliche Größe für MTBF (mean time between failures) ist für Flip-Flops die „unitygain“-Frequenz ωu=1/τ, die von der zur Verfügung stehenden Technologie und der
Verlustleitung abhängt. Fehler, die durch Metastabilität verursacht sind, sind nur sehr
schwer zu identifizieren. Auch wenn man die mittlere Zeit zwischen zwei Fehlern sehr groß
wählt, werden Fehler nicht gänzlich verhindert. Daher sollte die Anzahl der asynchronen
Schnittsellen, die Synchronisierer benötigen, möglichst klein gehalten werden. Nach [172]
sind ein bis zwei Synchonisierer pro System zulässig.
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Metastabität
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