medTrendd Das Gesundheits-Magazin Kniegelenk Millimeterarbeit im OP Allergien Es (f)liegt was in der Luft Krebsvorsorge Selbstuntersuchung der Brust medTrend 2 Das Gesundheits-Magazin Fortschrittliche Medizin im Hospitalverbund medTrend Das Gesundheits-Magazin Ausgabe 1/2010 INHALT Seite 2 Moderne Medizin Seite 3 Brustkrebsvorsorge Seite 4 Neue Palliativstation Seite 5 Gesundheitsmesse HELLWEG. Technische Neuerungen sind im Katholischen Hospitalverbund eine der Voraussetzungen für eine fortschrittliche Versorgung. „Investitionen in moderne Medizintechnik kommen letztlich immer dem Patienten zugute“, betont Geschäftsführer Klaus Bathen. Ein Beispiel dafür ist der neue Computertomograph im Marienkrankenhaus Wickede-Wimbern. Die Ärzte können mit Hilfe des BrightSpeed 16 Advantage Computertomographen von GE Healthcare in Sekundenschnelle sowohl Darmals auch Lungenkrebs nichtinvasiv diagnostizieren. Auch für CT-Untersuchungen im Kopf-, Brust-, Unterleibs- und Seite 6 Wohnen im Alter Seite 7 Ultraschall-Therapie Seite 8-9 Es (f)liegt was Seite 10 Halt fürs Knie Seite 11 Schulstation Seite 12 Tumortherapie Becken-Bereich ist das neue Gerät hervorragend geeignet. Innerhalb eines Röhrenumlaufs nimmt der Computertomograph in besonders hoher Qualität 16 Schnitte aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig auf. Die Radiologen des Katharinen- Hospitals Unna sind von dem neuen Gerät begeistert: Es liefert eine noch bessere Auflösung der Bilder bei effektiverer Dosierung. Das bedeutet eine geringere Strahlenbelastung für die Patienten. Die CT-Bilder gelangen per Datenleitung zu den Radiologen des KatharinenHospitals und werden dort diagnostisch ausgewertet. Die enge Verzahnung der Kompetenzen innerhalb des Katholischen Hospitalverbundes eröffnet hier neue Möglichkeiten für Ärzte und Patienten. Seite 13 Tabu überwinden Seite 14 Handchirurgie Seite 15 Zuhause pflegen Seite 16 Babyfreundlich Juni 2010 Impressum Herausgeber: Katholischer Hospitalverbund Hellweg gGmbH Obere Husemannstr. 2 59423 Unna Telefon 02303/100-0 www.hospitalverbund.de Redaktion: Karin Riedel (V.i.S.d.P.) Johannes Valerius Melanie Wilberg [email protected] Satz und Layout: WerbeWirksam Corinna Brinkmann Druck: Graphische Betriebe F. W. Rubens KG Ostring 2 59423 Unna Ausgabe SO Auflage: 182.000 Bild links: Ein gezielter Blick in den menschlichen Körper: Mit Hilfe einer speziellen Software werden die Bilder aus dem 16-zeiligen Computertomographen aufbereitet. Bild rechts: Verschiedene Organbereiche lassen sich per Knopfdruck auf dem Monitor darstellen und können von den Radiologen diagnostiziert werden. Engagiert für die Menschen www.mariengarten.de Der Katholische Hospitalverbund Hellweg ist ein katholischer Träger von Einrichtungen des Gesundheitswesens. Dazu gehören vier Krankenhäuser sowie zwei Alten- und Pflegeheime. Aus dem christlichen Selbstverständnis heraus gilt das Engagement aller Mitarbeiter dem Wohl der uns anvertrauten Menschen. Das Gesundheits-Magazin medTrend 3 Brustkrebs-Vorsorge: Gleichgültigkeit tabu UNNA. Die eigene Körperwahrnehmung ist beim Thema Brustkrebs entscheidend wichtig. Bereits der geringste Verdacht, dass sich etwas verändert hat, sollte alarmieren - und den Gang zur Kontrolle einläuten. „Zwar stellen sich die Veränderungen häufig als gutartig heraus, aber Vorsicht ist hier besser als Gleichgültigkeit“, schildert Daniele Weißenbach. Für die Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Katharinen-Hospitals ist dieses Thema sehr in den Mittelpunkt gerückt. Sie leitet regelmäßig Kurse, in denen die Selbstuntersuchung der Brust für jede interessierte Frau erklärt und an Modellen erprobt wird. Nach Angaben des Berufsverbandes für Frauenärzte gehen seit der Gesundheitsreform 15 bis 20 Prozent weniger Frauen zur Krebsvorsorgeuntersuchung. „Vor allem nach der Menopause glauben offenbar viele Frauen, vor Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane gefeit zu sein und sind nachlässiger im Bereich der Vorsorge – ein großer Irrtum“, weiß Chefarzt Dr. Kunibert Latos, der im Katharinen-Hospital das zertifizierte Brustzentrum Unna-Lünen leitet. Grundsätzlich gilt: Das zuverlässigste Verfahren der Früherkennung ist die Mammographie, also die Röntgenuntersuchung der Brust. Mit ihr lassen sich Knoten auch unterhalb der tastbaren Größe von etwa einem Zentimeter aufspüren. Die Entscheidung, ob und wann diese durchgeführt werden soll, trifft der Arzt individuell bei jeder Frau. Zusätzlich gibt es das Mammographie-Screening in Nordrhein-Westfalen. Jede Frau ab dem 50. Lebensjahr wird mindestens alle zwei Jahre zur Untersuchung persönlich eingeladen. „Mammografiebilder können Veränderungen der Brust sichtbar machen. Auch solche Veränderungen des Gewebes, die (noch) nicht bemerkt oder ertastet wurden, kann man so entdecken“, betont Dr. Latos. Dabei erkennt der untersuchende Arzt anhand verschiedener Kriterien, ob eine Veränderung verdächtig für Brustkrebs ist oder nicht. Vor allem neu aufgetretene Veränderungen und kleinste Verkalkungen (sog. Mikrokalk) sind sehr verdächtig für Brustkrebs und bedürfen einer weiteren Abklärung durch eine Gewebeprobeentnahme. „Die Selbstuntersuchung der Brust trägt wesentlich zur Motivation und Bewusstseinsförderung für präventive Maßnahmen bei“, weiß Oberärztin Daniele Weißenbach. Die regelmäßige, sachgerechte Selbstuntersuchung begünstigt die Entdeckung von Karzinomen. Im Rahmen der City-Gesundheitsmesse am 12. 6. in Unna stehen Experten zur Verfügung, die an Modellen die Selbstuntersuchung der Brust erklären. DIE SELBSTUNTERSUCHUNG Betrachten Sie sich im Spiegel. Bei den meisten Frauen sind die Brüste unterschiedlich groß. Das ist kein Grund zur Besorgnis. Aber gibt es darüber hinaus auffällige Unterschiede zwischen links und rechts? Einseitige Veränderungen in Form oder Größe, Dellen, Vorwölbungen oder Hautveränderungen sind ein Grund, zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt zu gehen. Wenn Sie die Arme über den Kopf heben, sollten die Brüste ganz natürlich mit nach oben wandern. Achten Sie darauf, ob die Brust sich an einer Stelle verzieht, wenn Sie die Arme heben. Die weitere Untersuchung erfolgt am besten im Liegen: Der linke Arm liegt angewinkelt unter dem Kopf. Mit der rechten Handfläche bei geraden und geschlossenen Fingern wird die linke Brust mit kreisenden Bewegungen auf Knoten und Verhärtungen abgetastet. Dabei sollte man systematisch jeden Bereich der Brust untersuchen und auch die Achselhöhle und das Gewebe zwischen Brust und Achselhöhle abtasten. Das Prozedere wird auf der rechten Seite wiederholt. Anschließend sollte im Sitzen oder Stehen der untere Bereich der Brust streichend abgetastet werden. Dazu wird die andere Hand unter die Brust gelegt und die Brust leicht angehoben. Es sollte auch geprüft werden, ob sich aus den Brustwarzen eine Absonderung herausdrücken lässt. Kontakt Klinik für Gynäkologie Chefarzt Dr. Kunibert Latos Tel. 02303 / 100-2842 www.katharinen-hospital.de medTrend 4 Das Gesundheits-Magazin Lebenswert bis zum Ende SOEST. Sich ein Stück Lebensqualität bis zum Schluss zu erhalten – das ist der Wunsch vieler unheilbar Erkrankter. Im Marienkrankenhaus Soest finden diese Menschen auf der neuen Palliativstation umfassende Hilfe. Oberärztin Dr. Gabriele Schütte leitet die Palliativstation am Marienkrankenhaus Soest Das lateinische Wort ‚palliare‘ bedeutet soviel wie ‚mit einem Mantel umhüllen‘. Im Palliativbereich auf Station 2 wird der „umhüllende Mantel“ von verschiedenen Seiten um den Patienten gelegt: Ein ganzes Team speziell ausgebildeter Fachkräfte fängt unheilbar Erkrankte auf, um ihnen die verbleibenden Zeit möglichst lebenswert zu machen. Hilfe von allen Seiten Drei palliativmedizinisch ausgebildete Ärzte, Dr. Gabriele Schütte, Dr. Peter Lierz und Dr. Stefan Hempe, mehrere Pflegekräfte mit abgeschlossener Palliativausbildung sowie Seelsorgerinnen, Psychologin, Physiotherapeuten, Diätassistenten und Wundmanager geben Palliativpatienten Unterstützung und Hilfe in allen Lebensbereichen. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium können die Beschwerden und Schmerzen für den Patienten so belastend sein, dass das Leben unerträglich scheint. Pflege- und Besprechungsraum zu einer Einheit zusammengefasst. Patienten sollen hier Hilfe erhalten, um möglichst schmerzfrei und beschwerdearm mit einer positiven Einstellung den letzten Abschnitt ihres Lebensweges zu gehen. Aber: Nicht jeder sterbenSchmerzen nehmen de Patient ist automatisch ein Palliativpatient. Und: Die Palliativmedizin nutzt „Die Palliativstation ist keialle Möglichkeiten der ne Sterbestation“, betont modernen Medizin und Dr. Gabriele Schütte. In Schmerztherapie, um vielen Fällen kehrt der PatiSchmerzen zu nehmen und ent zurück in die häusliche auftretende Beschwerden Betreuung, ein Wohn- und zu lindern. „Wir arbeiten Pflegeheim oder eine Hosgemeinsam mit dem Pa- pizeinrichtung. Wenn eine tienten darauf hin, dass schwere unheilbare Erkrandas Erleben nicht nur auf kung vorliegt und der Patidas Leiden eingeschränkt ent keine weiteren lebensist“, erläutert Dr. Gabriele verlängernden Therapien Schütte die wünscht, Idee der neuen „Nicht dem Leben mehr kann er Tage hinzufügen, sondern auf der Einrichtung den Tagen mehr Leben ge- Palliativben,“ so formuliert Cicely s t a t i o n Positive Saunders, englische Ärztin, begleitet Einstellung Sozialarbeiterin und Kran- w e r d e n . In einem sepa- kenschwester, den Pallia- So wie der raten Bereich tivgedanken. Sie gilt neben 81-jähri– bewusst et- Elisabeth Kübler-Ross als ge Josef was abseits Begründerin der moder- H., der des Kranken- nen Hospizbewegung und an einer h a u s a l l t a g s Palliativmedizin. schweren – sind vier PaKrebsertientenzimmer, ein wohn- krankung leidet und jeglilich eingerichteter Auf- che Tumortherapie ablehnt. enthaltsraum sowie ein Bei einem starken Diabetes mellitus und weiteren Erkrankungen hat er schwere Durchblutungsstörungen in den Beinen, die zu starken Schmerzen, Nekrosen und schwerer Infektion geführt haben. Eine Amputation des Beines, weit oberhalb des Kniegelenkes, hat der Patient abgelehnt. Durch Schmerzmittel, kurzfristige Therapie mit Antibiotika, regelmäßigen Verbandswechsel und gute Lagerung konnte Josef H. soweit stabilisiert werden, dass die Behandlung in seinem vertrauten Pflegeheim durch Schwestern und seinen Hausarzt fortgesetzt werden kann. Absprache sogar in den Zimmern oder dem benachbarten Schwesternwohnheim zu übernachten. Palliativeinrichtungen im Katholischen Hospitalverbund Seit 1998 besteht am Katharinen-Hospital Unna die Palliativstation. Mit der Einrichtung des neuen Palliativbereichs im Marienkrankenhaus Soest widmen sich nun zwei Häuser des Katholischen Hospitalverbundes intensiv dem Thema Palliativmedizin. Angehörige einbeziehen Wichtiger Teil des Palliativkonzeptes ist es, auch die Angehörigen mit dieser schwierigen Situation nicht allein zu lassen. Ihnen wird die Möglichkeit gegeben, die Patienten rund um die Uhr zu besuchen und nach Kontakt Chefarzt Prof. Dr. Flesch Innere Klinik/Kardiologie Tel. 02921 / 391-1101 www.mkh-soest.de Das Gesundheits-Magazin medTrend 5 Vortragsprogramm 10.30 UHR Plastische Chirurgie und Handchirurgie – Fach mit vielen Facetten Ltd. Oberärztin Olivia Dahlmann Oberärztin Dr. Michaela Montanari Katharinen-Hospital Unna 11.00 UHR Erfolgsmodell für Patienten: Das Darmzentrum Unna Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter (Viszeralchirurgie) Oberarzt Dr. Ayoub Abdu (Hämatologie/Onkologie) Katharinen-Hospital Unna 11.30 UHR Was Sie schon immer über Bluthochdruck wissen wollten Chefarzt Prof. Dr. Klaus Weber Katharinen-Hospital Unna 12.00 UHR Wenn Dich der Schlag trifft: Der Schlaganfall, ein besonderer Notfall Dr. Thomas Huth ‚Mein Gesundheitsnetz‘ Unna EINE GANZE STADT VOLLER GESUNHEIT - bereits zum 3. Mal lädt das Katharinen-Hospital Unna am 12. Juni zu einem ganz besonderen Bummel durch die City ein. Von 10 bis 16 Uhr wird der Ruf der Hellwegstadt als Gesundheitsstandort nachdrücklich unterstrichen. Moderne Medizin ansprechend präsentiert, Fachwissen verständlich erklärt, Diagnose und Therapie im breit gefächerten Angebot eingebettet in ein buntes Programm mit Spiel und Spaß - das sind die Eckpfeiler der City-Gesundheitsmesse. Highlights der City-Messe 12.30 UHR Hyperhydrose: Die Last mit dem Schwitzen Chefarzt Dr. Hans-Joachim Böhmer Katharinen-Hospital Unna 13.00 UHR Stammzelltherapie bei Diabetes und Arterieller Verschlusskrankheit Chefarzt Dr. Heinrich Reike, Mariannen-Hospital Werl 13.30 UHR Arzneimitteltherapie im Krankenhaus: Sicherheit im Fokus Organmodelle TeddyKrankenhaus Checks Aktionen Kleine Organe ganz groß: Mit zwei Schwerpunkten präsentiert sich das Katharinen-Hospital auf dem Marktplatz. An übergroßen Organmodellen erläutern die Mediziner des Krankenhauses den Aufbau, die Funktion und die möglichen Erkrankungen der weiblichen Brust und der Niere. Als zertifiziertes Brustzentrum bietet das Katharinen-Hospital höchste Standards von der Diagnose bis zur Therapie. Wie auch das Team der Dialyse, das am Nierenmodell informiert. Alle Kinder sind eingeladen, ihr Kuscheltier oder ihre Lieblingspuppe wie im echten Krankenhaus zu untersuchen: Blutdruck messen, Herztöne abhören, Verband anlegen – Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern des Katharinen-Hospitals helfen gern. Neben dem Teddy-Krankenhaus steht eine Aktionsbühne auf dem Platz vor der Katharinenkirche. Hier singen, spielen und tanzen Jungen und Mädchen der heimischen Kindergärten und freuen sich auf Zuschauer. Regelmäßige Kontrollen sind Grundlage für die Gesundheit. So werden am Stand des Katharinen-Hospitals auf dem Marktplatz wieder die Blutzucker- und Cholesterinwerte ermittelt und der Blutdruck gemessen. Zudem werden im Rahmen der Messe Sehund Hörtest angeboten, das Venen-Mobil kommt, und es wird Ernährungsberatung angeboten. Am Stand von Berkner & Beerwald werden gegen eine Spende zugunsten der Hospizstiftung private Blutdruckgeräte überprüft. Ein Gesundheitsparcours führt die Besucher entlang der Gesundheitsmeile. An gekennzeichneten Ständen gibt es Stempel auf die Aktions-Karte – und bei der abschließenden Verlosung einen attraktiven Gewinn für die Teilnehmer. Zusammen mit der Feuerwehr bietet das Ersthelfer-Team des Katharinen-Hospitals eine Auffrischung der Ersten Hilfe an. Das Evangelische Krankenhaus Unna wird mit dem begehbaren Darmmodell im Rahmen der Messe präsent sein. Ulrich Sommer, Ltd. Apotheker, St.-JohannesHospital Dortmund 14.00 UHR Reden, über was man nicht spricht Proktologie von A bis Z Oberarzt Privatdozent Dr. Gerhard Leder Katharinen-Hospital Unna 14.30 UHR Allergien auf den Grund kommen Oberärztin Dr. Stefanie Boms Katharinen-Hospital Unna 15.00 UHR Fest verwurzelt: Moderne Zahnimplantologie Dr. Christoph Becker, Privatzahnklinik Unna medTrend 6 Das Gesundheits-Magazin Frischer Wind in Körbecke KÖRBECKE. Es ist nicht einfach: Gerade wenn man älter wird, noch einen Wechsel aus der vertrauten Umgebung anzugehen, fällt schwer. Doch häufig machen Pflegebedürftigkeit oder eingeschränkte Mobilität, Belastungen durch ein großes Haus oder den Garten diesen Schritt notwendig. Und er ist auch richtig. „Viele ältere Menschen haben verständlicherweise Angst davor, dass der Wechsel gleichzeitig das Ende eines selbstbestimmten Lebens sein könnte“, weiß Burkhard Keseberg. Der Pflegeexperte ist der neue Heimleiter des St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheims in Körbecke am Möhnesee. Daher kennt er die Situation, in der viele neue Bewohner und Angehörige der Einrichtung sind, aus eigenem Erleben. Und er erlebt deshalb auch unmittelbar, wie hilfreich und positiv die Entscheidung für ein Leben im Wohn- und Pflegeheim ist. Angenehme Atmosphäre Eine wesentliche Voraussetzung für das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner ist eine angenehme Wohnatmosphäre. „Unser Haus ist vor kurzem neu gebaut worden. Hier ist es hell, freundlich, wohnlich, gemütlich und gleichzeitig sind die Bereiche orientierungs-unterstützend ausgestattet“, so Heimleiter Keseberg. Dass viel Individualität bleibt, dafür sorgt die Möglichkeit, das eigene Zimmer selbst zu gestalten. Ein eigenes Badezimmer steht jedem zur Verfügung, technische Details wie TV-, Telefon- und Internet-Anschluss sind ebenso selbstverständlich. Fähigkeiten fördern Dass die Umgebung aber nur die eine Seite der Medaille ist, steht außer Frage. Im St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim wird grundsätzlich jeder Bewohner darin unterstützt, auf der Grundlage seiner Fähigkeiten ein Leben nach seinen Bedürfnissen zu führen. „Dabei beziehen wir alle menschlichen Facetten wie Körper, Geist und Seele sowie das soziale Umfeld ein“, ist Pflegedienstleiterin Magdalene Gerke vom Konzept des Hauses überzeugt. „Wir orientieren uns an den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen.“ Nachdrücklich fördern die Mitarbeiter Besuche im Haus, wobei die Arbeit auch über Generationsgrenzen hinweg wichtig ist. Projekte und Kooperationen mit dem benachbarten Kindergarten, der örtlichen Hauptschule, den Gruppierungen des Pastoralverbundes Möhnesee sowie des Heimatvereins Möhnesee sind nur einige Beispiele dieses Ansatzes. Christliche Werte Hinter allen Angeboten im St. Elisabeth steht zudem die christliche Grundhaltung des Trägers und der Mitarbeiter. Das Handeln wird von christlichen Werten der Nächstenliebe, Hoffnung, Würde und Fürsorge geleitet. Burkhard Keseberg beschreibt dies konkret: „Jedem Menschen begegnen wir in seiner Einzigartigkeit mit Achtung, Zuwendung und Respekt.“ Angebot und Service Das St. Elisabeth Wohnund Pflegeheim bietet 72 Heimplätze in 60 Einzelzimmern und sechs Doppelzimmern. Zudem kann bis zu acht Gästen ein Zimmer im Rahmen der Kurzzeitpflege angeboten werden. Alle Zimmer sind mit modernen Pflegebetten ausgestattet und verfügen über ein Badezimmer. Es werden Dienstleistungen angeboten, die das Wohlbefinden der Bewohner unterstützen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim sind 24 Stunden da, das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen von Pflege, Service und Versorgung angenehm zu gestalten. Aber die Hilfe wird nicht aufgedrängt oder als ein „Muss“ verabreicht. Es sind Personen im direkten Umfeld, die ausschließlich für den Bewohner tätig sind – mit guter Ausbildung und Kenntnis der Besonderheiten im Umgang mit alten Menschen. Kontakt Heimleiter Burkhard Keseberg Hospitalstraße 1 59519 Körbecke Tel. 02924 / 87 11 - 0 [email protected] www.st-elisabeth-altenheim.de Das Gesundheits-Magazin medTrend 7 Therapie dank Ultraschall: Neue Chancen der Medizin UNNA. Neue Wege geht die Medizin im Einsatz von modernen Ultraschallmethoden. Diese „Interventionellen Verfahren“ werden am Katharinen-Hospital Unna inzwischen über die Diagnostik hinaus auch zur Therapie insbesondere bei Krebserkrankungen eingesetzt. Professor Dr. Klaus Schlottmann Die Zerstörung von Tumoren und Metastasen in Leber und anderen Organen mittels Sonden, die Hitze entwickeln, oder Nadeln, über die Chemikalien injiziert werden - all das sind aktuelle Entwicklungen, die unter sonographischer Kontrolle neue therapeutische Eingriffe ermöglichen. Sogar der Ultraschall selbst kann inzwischen über konzentrierte Energie Tumoren in Leber oder Prostata zerstören. „Der Vorteil: Immer zuverlässiger können Patienten mit schonenden Verfahren behandelt werden“, erläutert Prof. Dr. Klaus Schlottmann, der als Chefarzt der Inneren Klinik I des Katharinen-Hospitals diese Interventionellen Verfahren wissenschaftlich vorangebracht hat und erfolgreich einsetzt. „Die Ausstattung und die medizinische Erfahrung sind hier vorhanden.“ Entwicklung vorgestellt Zum Thema „Interventionelle Verfahren“ leitete der Unnaer Chefarzt Ende Mai einen internationalen Studienkurs in Berlin und berichtete zudem vor der Bundespressekonferenz. Die neuen Verfahren ermöglichen Eingriffe durch kleine Hautschnitte in den Körper hinein unter Kontrolle eines bildgebenden Verfahrens. Röntgen-Durchleuchtung, Computertomographie, aber mit Abstand am häufigsten die Sonographie (Ultraschall) sind diese bildgebenden Verfahren, die zur Steuerung und Kontrolle eingesetzt werden. Nachweis von Tumoren Prinzipiell kann man Eingriffe in diagnostische und therapeutische Verfahren trennen, oft folgt aber auch der Diagnostik unmittelbar die Therapie. Bekannte diagnostische Verfahren sind zum Beispiel Punktionen mit speziell dafür entwickelten Nadeln. Solche Punktionen dienen meist der Gewinnung von natürlichen (wie dem Fruchtwasser) oder unnatürlich entstandenen Flüssigkeitsansammlungen wie Galle, Blut oder „Tumorwasser“ im Brustkorb, in der Bauchhöhle, aber auch in Organen. Sie dienen auch dem Nachweis von Infektionsquellen, von Verletzungen oder von Tumorerkrankungen, die zur „Absiedelung“ von Tumorzellen in Körperhöhlen geführt haben. Auch kann man mittels Punktionsnadeln aus nahezu allen Organen Gewebeproben entnehmen. Die Aufarbeitung der Proben erlaubt meist die Diagnosestellung. „Die größten Fortschritte in jüngster Zeit sind jedoch auf dem Gebiet der therapeutischen interventionellen Verfahren zu verzeichnen“, so Prof. Schlottmann, der in der Deutschen Gelsellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) den Arbeitskreis „Interventionelle Sonographie“ leitet. Die Sonographie unterstützt das gezielte Einbringen von Materialien in die betroffene Körperregion. So können in Organabszesse Drainagen eingelegt werden, um diese zu entlasten und ausheilen zu lassen. Tumoren und Metastasen in der Leber aber auch in anderen Organen können mittels Sonden, die Hitze entwickeln oder mittels Nadeln, durch die Chemikalien injiziert werden, vernichtet werden. Bei aufgestauten Gallengängen in der Leber, die unbehandelt meist zu einer Blutvergiftung und sogar zum Tode führen, können unter Ultraschallkontrolle ebenfalls Drainagen oder kleine Drahtgeflechtröhrchen (Stents) eingelegt werden, um den Gallenabfluss zu sichern. Krankes Gewebe zerstören Der Ultraschall wird zudem zunehmend für therapeutische Verfahren verwendet. Eine dieser Entwicklungen ist der so genannte Hochintensive fokussierte Ultraschall (HIFU). Hierbei entsteht durch eine extreme Fokussierung der Ultraschallenergie im Körper Hitze in Tumoren der Prostata aber auch der Leber, die deren Zerstörung zur Folge hat. Bei all diesen Verfahren ist der Kontrastmittelsonographie der Leber: In der konventionellen Untersuchung war kein Tumor aufgefallen. Zu sehen ist der Tumor (dunkler Bereich, rote Pfeile) und die Punktionsnadel (gelber Pfeil). Die Diagnose lautet „Inflammatorischer Pseudotumor“, eine seltene entzündliche Erkrankung. Ultraschall der Schlüsse zur exakten Darstellung derjenigen Strukturen oder Organe der Patienten, an denen Eingriffe durchgeführt werden. Zwei Hauptaufgaben sind für die Mediziner heute mittels Sonographie zu bewältigen: Zum einen muss der Punktionsweg von der Körperoberfläche zum betroffenen Organ so sein, dass keine Strukturen verletzt und Komplikationen wie Blutungen oder Infektionen ausgelöst werden. Zum anderen muss natürlich die „Zielstruktur“ tief im Köper auch getroffen werden. „Hierzu eignet sich insbesondere die sonographische Darstellung der Körperanatomie hervorragend. Das erleben wir täglich“, berichtet Prof. Schlottmann. nachweisbare Strukturen des Körpers dargestellt werden. Möglich wird dies durch neue Ultraschallkontrastmittel, die aber den Patienten nicht weiter belasten. In dem „Kontrastverstärkten Ultraschall“ (CEUS) können daher erst seit kurzer Zeit völlig neue Wege zur Durchführung solcher Eingriffe beschritten werden. Auch erlaubt die zusätzliche Gabe von Ultraschallkontrastmitteln Aussagen darüber, ob eine Tumorzerstörung mittels Hitze den gesamten Tumor zerstört hat. Kontrastmittel unterstützen Eine weitere Innovation, die auch im KatharinenHospital eingesetzt wird: Inzwischen können auch bisher nicht sonographisch Kontakt Chefarzt Prof. Dr. Klaus Schlottmann Tel. 02303 / 100-1822 www.katharinen-hospital.de medTrend Ausgabe Mai 2008 Das Gesundheits-Magazin Heuschnupfen: Es (f)liegt was in der Luft Gute Zeiten, schlechte Zeiten – für Menschen mit Heuschnupfen hängt ihr Wohlbefinden im Sommer hauptsächlich von einem ab: dem Pollenflug. Die Allergologen am Marienkrankenhaus Soest und Katharinen-Hospital Unna geben medizinische Hilfestellungen und praktische Tipps. Pollenfalle am Marienkrankenhaus Soest im Metallgehäuse wird die Außenluft eingesogen und auf einen Klebefilm geleitet. Dort bleiben die Pollen haften. Laborauswertung SOEST. Wie kleine Teddybären sehen die Pollen der Kiefer unter dem Mikroskop aus. Trotzdem sind sie für viele Heuschnupfenallergiker alles andere als niedlich. Im Labor des Marienkrankenhauses Soest wird jede Woche die Blütenstaubansamm- Einmal pro Woche werten die Medizinisch-technischen Assistentinnen Gabriele Wilk und Hildegard Kleis den Filmstreifen im Labor des Marienkrankenhauses aus. Die Daten geben sie an die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst weiter. Hier werden Pollenflug-SOS? Ergreifen Sie Sofortmaßnahmen! - Nutzen Sie Inhalationsspray, Augentropfen und das Antiallergikum als Tablette, das der Hausarzt oder Allergologe verordnet hat, jetzt absolut regelmäßig. - Bei heftigen Heuschnupfenattacken können Sie „Zuflucht“ im Hallenbad, Dampfbad oder einer Sauna suchen. Hier ist die Pollenbelastung geringer als in der Luft. - Regen „wäscht“ die Blütenpollen aus der Luft: Nach einem Schauer ist eine günstige Gelegenheit zu lüften oder spazieren zu gehen. Ansonsten ist es am besten in Stadtgebieten morgens, in ländlichen Gegenden abends frische Luft in Ihre vier Wände zu lassen. - Putzen Sie Ihre Wohnung und den Innenraum Ihres Autos so oft wie möglich. - Haare und Kleidung sind die reinsten Pollenfänger. Deshalb: Vor dem Schlafengehen duschen und die Haare gründlich waschen. - Schließen Sie beim Autofahren unbedingt die Fenster und stellen Sie Ihre Lüftung so ein, dass keine Luft von draußen hineinkommt. - Nasenschleimhäute feucht halten: Viel trinken! - Wenn nichts mehr geht, bleibt nur die Pollenflucht in Küsten- und Wüstenregionen oder das Hochgebirge. Allergologie, das saisonabhängige Aufkommen verschiedener Blütenstaubarten mithilfe der Pollenflugfalle auf dem Krankenhausdach. „In diesem Jahr hat das Krankenhaus in ein neues Gerät investiert, weil für Allergiker im Kreis Soest, die sich mit Heuschnupfen, Bindehautentzündung oder sogar Luftnot plagen, sich diese Daten als eine wertvolle Hilfe im Alltag bewährt haben“, sagt Dr. Matthias Elbers. Denn nicht jeder Betroffene reagiert auf jede Pollenart allergisch. - Die Bekleidung am Abend nicht im Schlafzimmer ausziehen, sondern am besten direkt in die Waschmaschine stecken. - Wäsche nicht im Freien trocknen. - Sport im Freien ist gesund, aber nicht für Heuschnupfenallergiker. Wer sich körperlich anstrengt, atmet vermehrt und nimmt somit mehr Pollen auf. Alternative: Sport im Fitness-Studio. - Es ist warm, kein Wölkchen am Himmel zu sehen und es geht eine leichte Sommerbrise. Das „schöne“ Wetter ist bestes Pollenflugwetter und somit für Heuschnupfen-Allergiker Gefahrenzone Nummer eins: Verzichten Sie jetzt auf lange Aufenthalte im Freien oder noch besser: Halten Sie sich in geschlossenen Räumen auf. ­ 8 Tagesablauf planen Wenn Heuschnupfenallergiker wissen, welche Pollen vermehrt durch die Luft fliegen, können sie ihren Tagesablauf und ihre Lebensweise danach ausrichten. Dies allein reicht jedoch nicht aus, um den Heuschnupfen dauerhaft in den Griff zu bekommen. Betroffene sollten in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um sich über mögliche Therapien zu informieren. Aktueller Pollenflug Hansjörg Schulze, Arzt des Pollen-Teams am Marienkrankenhaus Soest, kontrolliert regelmäßig die Pollenfalle und entnimmt den Filmstreifen zur Auswertung. lung aus der hauseigenen Pollenfalle ausgewertet. Hoch oben: die Pollenfalle Oben, über den Häusern der Stadt, steht auf dem Dach des Marienkrankenhauses eine Pollenfalle. Rein äußerlich erinnert sie an ein UFO in Miniaturformat. Durch kleine Schlitze die Messungen von rund 50 Pollenfallen aus ganz Deutschland gesammelt und dem Deutschen Wetterdienst gemeldet. Service für Allergiker Seit über zehn Jahren beobachtet Dr. Matthias Elbers, Chefarzt der Abteilung für Pneumologie und Die wöchentliche Pollenflugauswertung für den Kreis Soest finden Sie auf unseren Internetseiten unter: www. mkh-soest.de und www. mariannen-hospital.de. Häufigste Allergie Allergische Erkrankungen haben in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen. Hausstaub, Pollen, Milben, alle diese Stoffe können Allergien auslösen. Die häufigste allergische Erkrankung ist der Heuschnupfen. Jeder fünfte in Deutschland ist davon betroffen. Heuschnupfen bleibt häufig inkognito Pollenflugkalender UNNA. Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber – was sich anfühlt wie eine „Sommergrippe“, kann auch ein Heuschnupfen sein. Aber: Auch eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit juckenden, geröteten und tränenden Augen oder Magen-DarmBeschwerden können auf einen Heuschnupfen hinweisen. „Viele Betroffene ahnen überhaupt nicht, dass ihre Beschwerden allergischer Natur sind,“ weiß Dr. Hans-Joachim Böhmer, Chefarzt der Abteilung für Dermatologie, Phlebologie und Allergologie am Katharinen-Hospital Unna. Es beginnt im Kindesalter Meistens tritt Heuschnupfen bereits im Kindesalter auf. Der Erkrankung liegt nach derzeitigem Stand der Wissenschaft eine genetische Veranlagung zugrunde. Man vermutet, dass außerdem Umweltfaktoren die Neigung zu Heuschnupfen begünstigen. Nicht zu unterschätzen Allergien können unterschiedlich schwer verlaufen - von milden Beschwerden eines leichten Schnupfens bis hin zu lebensbedrohlichen, sogenannten anaphylaktischen Reaktionen. „Allergien sind keine Bagatellerkrankungen, sie können chronisch werden und beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich“, weiß Dr. Hans-Joachim Böhmer. Gerade der Heuschnupfen wird weitgehend unterschätzt. Im Laufe der Erkrankung kann sich aus dem Heuschnupfen ein Asthma bronchiale entwickeln. Pollenallergiker haben ein dreifach höheres Risiko daran zu erkranken, als Nicht-Allergiker. Bei Verdacht auf Heuschnupfen ist es daher ratsam, einen Arzt aufzusuchen. So kann die Erkrankung früh genug erkannt und entsprechend behandelt werden. Langfristige Heilung Häufig ist die Therapie jedoch überwiegend auf den Kurzzeiterfolg und die Minderung der Symptome ausgerichtet, anstatt den Patienten als chronisch erkrankten Langzeitpatienten zu sehen. „Grundsätzlich kann man aber etwas tun“, so Dr. Hans-Joachim Böhmer. Die spezifische Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung, greift wirklich an den Ursachen allergischer Erkrankungen an. Auch beugt die Hyposensibilisierung einer weiteren Ausbreitung des allergischen Geschehens vor. 9 medTrend 10 Das Gesundheits-Magazin Neuer Halt für das Knie SOEST. Drehen, Beugen, Strecken, Abfedern, Halten - das Kniegelenk hat sehr viele und dabei unterschiedlichste Aufgaben zu erfüllen. Bereits kleine Schäden können in diesem komplexen System zu einem komplizierten Problem führen. „Unfälle, die das Knie in Mitleidenschaft ziehen, passieren insbesondere beim Sport”, weiß Dr. Thomas Schockenhoff, Chefarzt der Chirurgie am Marienkrankenhaus Soest. Aber heute ist beispielweise ein Schaden am Meniskus mit Hilfe einer minimal-invasiven Operation sehr gut zu behandeln. „Die Arthroskopie ist hier meist das Mittel der Wahl”, schildert der Chefarzt, der mit seinem Team auf die Behandlung von Knieverletzungen spezialisiert ist. Ein schwierigeres Thema stellt der Verschleiß im Kniegelenk dar, beispielsweise eine fortschreitende Arthrose. Hier ist weniger das Unfallrisiko ausschlaggebend für die Erkrankung als das individuelle Risiko, eine Fehlstellung der Beine wie X- oder O-Beine - und natürlich auch das Alter. Große Vorteile Wenn Probleme wie Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit oder eine starke Fehlstellung bestehen, kann die Implantation eines künstlichen Kniegelenks große Vorteile bringen. Sie wird entweder in Form einer Knie-TotalEndoprothese (Knie-TEP) oder auch als Teilprothese, als sogenannte „Schlittenprothese“, vorgenommen. „Die Schlittenprothese ist die kleinste Form eines künstlichen Gelenkersatzes am Knie“, beschreibt Dr. Schockenhoff, der mit den Patienten eine möglichst schonende Vorgehensweise individuell bespricht. Die Teilprothese wird in der Regel bei einseitigem Gelenkverschleiß eingesetzt. Wenn die Voraussetzungen für die Schlittenprothese gegeben sind, hat sie den entscheidenden Vo r t e i l , dass man relativ wenig Knochen beim Einbau „opfern“ muss. Auch die Operationsschnitte können kleiner gehalten werden und die Operationszeit ist kürzer. Häufig liegen lange Jahre mit Schmerzen und Einschränkungen hinter den Patienten, die sich in der Klinik vorstellen, weiß Chefarzt Dr. Thomas S c h o c ke n h o ff. Heute bieten die Möglichkeiten der modernen GelenkersatzTherapie aber sehr gute Erfolgsaussichten für B e t r o ffe ne. Ein Grundsatz gilt dabei: Kein Kniegelenk gleicht einem anderen. „Wir besprechen alles mit den Patienten vor der OP sehr genau“, so der Chef- arzt, und während d e s E i n griffs stehen Expertenwissen und parallel alle Mittel zur Verfügung. Navigierte Operation Um hier die bestmögliche Unterstützung zu haben, arbeiten die Chirurgen des Marienkrankenhauses Soest seit längerem mit einem modernen „Navigationsgerät“. Das System hilft, die neuen Kniegelenke millimetergenau zu platzieren. Und die Vorteile sind b e e i n d r u c ke n d . Denn – übertragen wie im Straßenverkehr – geht es in der Chirurgie darum, ein definiertes Ziel kontrolliert und auf dem besten Wege zu erreichen. Bänder sehr wichtig für den langfristigen Erfolg einer Knie-Operation. „Die Navigation ermöglicht beste Voraussetzungen für den optimalen Sitz des neuen Kniegelenks, eine rasche Rehabilitation, einen natürlichen Bewegungsablauf nach der OP und eine lange Haltbarkeit des Gelenkersatzes“, schildert Dr. Thomas Schockenhoff. Aber eines muss sofort richtig gestellt werden: „Ein Navigationsgerät ist kein Roboter“ betont der Chefarzt. Im Vergleich mit dem in früheren Jahren propagierten „Robodoc“-Systemen, bei denen ein Roboter das chirurgische Instrument führte, entscheidet der Operateur bei der Navigation selbst über jeden einzelnen Operationsschritt. Übrigens: Derzeit bereiten die Ärzte des Marienkrankenhauses die Einführung des Navigationsgerätes der nächsten Generation vor. Auch im Anschluss an die Operation erfolgt die Weiterbehandlung im Marienkrankenhaus von Mensch zu Mensch und ganz individuell: Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeuten arbeiten Hand in Hand, um die ersten Schritte der Patienten zu begleiten. Korrekte Ausrichtung Die Navigation unterstützt den Operateur während des Eingriffs mit Informationen, die auch die Beweglichkeit des Kniegelenks vor und nach der Operation berücksichtigen. So sind zum Beispiel die korrekte Ausrichtung der Beinachse oder die optimale Einstellung der Spannung der Kontakt Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie Chefarzt Dr. Thomas Schockenhoff Tel. 02921 / 391-1001 [email protected] Das Gesundheits-Magazin medTrend 11 Station 2 macht Schule WICKEDE-WIMBERN. Senada Jakubovic bereitet eine Patientin auf die Operation vor: Sie erklärt den Ablauf, gibt ihr ein Medikament zu Beruhigung, drückt ihr ermutigend die Hand und wirft einen letzten Kontrollblick in die Ergebnisse der Voruntersuchungen. Das geschieht so souverän, dass man kaum glauben kann, dass die 22-Jährige eigentlich noch in der Ausbildung steckt. Kurz vor ihrem Examen hat Senada Jakubovic mit acht weiteren Krankenpflegeschülern die Chance bekommen, die Kurzliegerstation im Marienkranken- haus Wickede-Wimbern zwei Wochen lang selbständig zu „managen“ – allerdings nicht ganz ohne Netz und doppelten Boden. Damit das Wohl der Patienten in jedem Fall gesichert ist, begleiten speziell ausgebildete Praxisanleiter die Krankenpflegeschüler. Unter ihrer Aufsicht stellen sich die angehenden „Schwestern“ und „Pfleger“ hoch motiviert sämtlichen Aufgaben, die der Stationsalltag mit sich bringt. Mit Aufgaben wachsen Ramona Vogt sitzt am Computer im Schwesternzimmer und gibt Daten ein, während ihre Mitschülerin Kus Arzu einer neu aufgenommenen Patientin das Zimmer zeigt und ihr die Abläufe erklärt. Im Zimmer 203 überprüft ihr Mitschüler Thomas Arens bei einem frisch Operierten, ob die Drainage richtig funktioniert und erkundigt sich dabei beim Patienten, wie es ihm geht. „Meine Aufgabe ist es, die mir anvertrauten Patienten zu beobachten, ihre Bedürfnisse zu erkennen und darauf einzugehen“, sagt Thomas Arens. Ihm ist anzumerken, wie viel Freude ihm sein zukünftiger Beruf macht. „Die Schüler sind besonders engagiert, weil sie das in sie gesetzte Vertrauen natürlich nicht enttäuschen möchten“, schildert Projektleiterin Stefanie Schüssler ihre Beobachtungen. sorgen dafür, dass der Erkrankte die richtige Pflege bekommt und er so rasch wie möglich wieder gesund wird“, erklärt Thomas Arens. Regelmäßig werden Temperatur, Blutdruck, Puls und Körpergewicht gemessen und analysiert. Anhand der Werte wird für jeden Patienten ein individueller Pflegeplan erstellt und ständig dem aktuellen Moderne Pflegekonzepte Jeder Schüler bekommt einen festen Patienten zugewiesen, für den er als Ansprechpartner hauptverantwortlich ist. „Wir Gesundungsprozess angepasst. „Die ausführliche Dokumentation sichert einen hohen Qualitätsstandard in der Pflege“, betont Ralf Effmert, Pflegedirektor des Marienkrankenhauses. Attraktiv: Ausbildung im Hospitalverbund Das Schulprojekt ist ein Beispiel dafür, dass im Verbund Auszubildende mit viel Engagement gefördert werden. Von den 2.500 Mitarbeitern des Katholischen Hospitalverbundes befinden sich derzeit 164 in der Ausbildung. Die Berufsfelder betreffen nicht nur den medizinischen Bereich: Neben Gesundheits- und Krankenpfleger/innen werden in den verschiedenen Häusern zum Beispiel auch Fachleute für Bürokommunikation und Elektroniker ausgebildet. Bei Interesse an einem Ausbildungsplatz geben die Personalabteilungen der Häuser gern Auskunft. Berufsbild Gesundheitsund Krankenpfleger Katharinen-Hospital Unna Tel. 02303/100-2731 Marienkrankenhaus Wickede-Wimbern Tel. 02303/100-2731 Mariannen-Hospital Werl Tel. 02922/801-820 Marienkrankenhaus Soest Tel. 02921/319-2220 Kontakt Plfegedirektor Ralf Effmert Tel. 02377 / 831-675 www.krankenhaus-wickede.de medTrend 12 Das Gesundheits-Magazin Hilfe für Tumorpatienten UNNA. Die Nachricht über eine Krebserkrankung ist ein schwerer Einschnitt im Leben. Dass deshalb die bestmögliche Therapie eingefordert wird, versteht sich von selbst. Am KatharinenHospital Unna arbeiten Experten für die Behandlung von Krebspatienten in Zentren zusammen. Zudem wird der Bereich der Onkologie und der damit verbundenen Tagesklinik weiter ausgebaut. Ein onkologischer Schwerpunkt besteht im Katharinen-Hospital seit vielen Jahren. Für die Patienten bringt diese Erfahrung viele Vorteile. Denn: Bestätigt sich die Diagnose einer onkologischen Erkrankung, wird in einer Tumorkonferenz die Behandlung geplant. An der Konferenz nehmen Ärzte der Onkologie, der Gynäkologie, der Chirurgie und der Inneren Medizin, Fachschwestern sowie Pathologen, Radiologen und Strahlentherapeuten teil. Die Orientierung an den qualitätsgesicherten Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) ist dabei gesetzt. Raumgestaltung möglich. Die ständige Ansprechbarkeit der Ärzte sowie deren Kooperationen mit weiteren Bereichen des Krankenhauses (Radiologie, Schmerztherapie oder Palliativmedizin) geben beste Voraussetzungen für eine enge Bindung an die Patienten. Ein weiterer Vorteil: Für die moderne medikamentöse Behandlung der Tumor-Erkrankungen ist heute nur noch in Ausnahmefällen eine stationäre Aufnahme erforderlich. Ein sehr großer Teil der Behandlungen wird deshalb in der Onkologischen Tagesklinik des Katharinen-Hospitals ambulant durchgeführt. Hierzu zählen Hormontherapie, Chemotherapie und die begleitende Schmerztherapie. Und die Nebenwirkungen einer Chemotherapie – Übelkeit oder Schmerzen – haben die Fachärzte zudem im Blick. Es werden BegleitMedikamente verabreicht, die eine sehr positive Wirkung für die Patienten haben. Alternativ zur intravenösen Chemotherapie können zudem Tabletten gewählt werden. Die konventionelle medikamentöse Chemotherapie ist natürlich immer eine der Säulen der Tumortherapie. Anstatt ungezielt die Tumorzellen zu zerstören und dabei Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, behandeln die Onkologen nach Möglichkeit mit hochmodernen, zielgerichteten Therapien, die die Krebszellen spezifisch angreifen. Daher ist die Tumortherapie heute oft weniger belastend. Erfahrung zeigt, dass die Lebensqualität für die Patienten wesentlich höher ist, wenn das gewohnte Umfeld erhalten bleibt. Am Katharinen-Hospital stehen zwei erfahrene Fachärzte mit dem Fachgebiet Hämatologie/Onkologie zur Verfügung. „Als Hämato-Onkologen haben wir dabei den Fokus nicht nur auf den einzelnen Tumor“, ONKOLOGIE UND HÄMATOLOGIE Die Hämatologie ist die Lehre von den Krankheiten des Blutes und des Knochenmarks. Sie befasst sich hauptsächlich mit Veränderungen der Blutkörperchen und ihrer Funktion, aber auch mit dem Gerinnungssystem und dem Immunsystem. Wesentliche Krankheiten, die untersucht und behandelt werden, sind z.B. die verschiedenen Formen der Blutarmut und Leukämien aber auch die verschiedenen Krankheiten des Lymphsystems. Die Onkologie ist die Lehre von den bösartigen Erkrankungen des menschlichen Körpers, also der beschreibt Oberarzt Dr. Ayoub Abdu für sich und seine Kollegin, Oberärztin Dr. Van Anh Tran Ngyuen, das Vorgehen. „Wir legen großen Wert darauf, unsere Patienten nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu behandeln und sie über alle Behandlungsoptionen aufzuklären und zu beraten.“ In der onkologischen Tagesklinik arbeiten darüber hinaus speziell ausgebildete Mitarbeiter, die mit der unmittelbaren Durchführung der medikamentösen Tumortherapie betreut sind. Dass sich die Betroffenen dort wohl fühlen können, machen neben der medizinischen Expertise die gute pflegerische Versorgung, die Unterstützung durch Psycho-Onkologinnen, Seelsorger und Sozialarbeiter sowie die freundliche Krebserkrankungen. Schwerpunkte der Tätigkeit der internistischen Onkologen sind dabei die Vorbeugung, Diagnose und die medikamentöse Therapie dieser Erkrankungen. Strahlentherapie und Operationen gehören nicht zum Aufgabengebiet der internistischen Onkologen. Eine wesentliche Aufgabe hat der internistische Onkologe aber bei der Entscheidung, wann und in welchem Umfang solche Methoden eingesetzt werden müssen. In der Regel wird der internistische Onkologe dabei auf Anfrage anderer Ärzte tätig. Eine enge Kooperation mit Haus- und Fachärzten ist im Interesse des Patienten dabei unerlässlich. Kontakt Onkologische Tagesklinik Tel. 02303 / 100-2240 www.katharinen-hospital.de Das Gesundheits-Magazin medTrend 13 Proktologie: Reden, worüber man nicht spricht SOEST. Häufig sind Monate oder Jahre Beschwerden und Schmerzen vorhanden, bevor der Gang zum Arzt angetreten wird. Denn wenn es um Erkrankungen am Enddarm geht, geht es um ein Thema, das mit Hemmungen belegt ist. Klar ist aber auch: Medizinische Hilfe ist inzwischen auf sehr hohem Niveau möglich. Diese Hilfe ist wichtig. Denn proktologische Erkrankungen sind in aller Regel unangenehm und oft hartnäckig. In einigen Fällen kann sich eine solche Grunderkrankung zudem bösartig verändern. Der Rat der Mediziner lautet deshalb grundsätzlich: „Wenn es brennt, schmerzt oder blutet, Inkontinenz oder Verstopfung auftreten, sollte unmittelbar eine Abklärung beim Arzt des Vertrauens erfolgen“. Das Spektrum der Erkrankungen in der Proktologie ist dabei sehr umfangreich. Analvenenthrombosen und Analfissur „Klein aber oho“, könnte man zu diesen Erkrankungen am HABEN SIE FRAGEN? Im Marienkrankenhaus Soest bietet die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie eine eigene Sprechstunde zum Thema Proktologie an. Kontakt Tel. 02921 / 391-0 www.mkh-soest.de Enddarmausgang sagen, denn beide sind wegen ihrer Schmerzhaftigkeit berüchtigt. Klassisch ist bei der Analvenenthrombose eine schmerzhafte Schwellung, nur vielleicht kirschgroß – aber darauf sitzen geht schon nicht mehr. Bei der Analfissur bereitet ein oft nur ein bis zwei Zentimeter langer Riss in der Enddarmhaut schmerzhafte Probleme. Und aus dieser kann man Patienten sowohl mit modernen Medikamenten wie auch einer Operation heraushelfen. Abszess und Fistel Leider auch sehr schmerzhaft, aber in der Regel viel größer sind die Abszesse. Bei fortschreitender Entzündung kann dabei sogar der Afterschließmuskel zerstört werden. Das sollte unbedingt vermieden werden; deshalb ist eine frühe und differenzierte operative Behandlung wichtig. Hämorrhoiden Das „bekannteste“ unter den Krankheitsbildern in der Proktologie ist sicherlich das Hämorrhoidal-Leiden. Rund 15 Millionen Männer und Frauen in Deutschland sind davon in verschiedenen Ausprägungen betroffen: von der schmerzlosen Blutung bis zum Vorfall mit Fremdkörpergefühl und Stuhlschmieren. Die Therapie dieser echten Volkskrankheit hat sich in den vergangenen Jahren revolutioniert: schonende OP-Verfahren und lang anhaltende Wirkung sind heute Praxis. Einschränkungen im Alltag Deutlich weniger bekannt ist das Problem der Obstipation, das sich für Patienten, auch hier überwiegend Frauen, als quälende Verstopfung oder unvollständige Entleerung darstellt. Betroffene schildern, ähnlich wie bei der Inkontinenz, dass sie häufig in ihrem Alltagsleben extrem eingeschränkt sind, da sie im Bad endlos Zeit benötigen. Und gerade hier, bei den inneren Enddarmvorfällen und Enddarmausbuchtungen, den sogenannten Rektozelen, bieten moderne Operationsverfahren eine große Hilfe. Hightech für die Patienten Beim A-Z der Proktologie – ob einfache Analfissuren oder die komplexen Zelen (Vorfälle wie im Enddarm) – werden heute mit moderner Methodik und ausgefeilter OP-Technik grundsätzlich schonende Behandlungsmethoden eingesetzt. Hinzu kommt, dass gerade in diesem operativen Bereich die Medizintechnik sehr gute neue Technologien entwickelt hat. medTrend 14 Das Gesundheits-Magazin Experten für die Hand UNNA / WICKEDE-WIMBERN. Die Hand kann – fast – alles. Wir schütteln sie, wir geben sie, wir tasten mit ihr. Gleichzeitig ist kaum ein Körperteil so komplex aufgebaut. Treten hier Erkrankungen oder Verletzungen auf, müssen sie von speziell ausgebildeten Ärzten behandelt werden. Im Katholischen Hospitalverbund Hellweg sind zwei Fachbereiche auf Patienten mit Hand-Erkrankungen besonders eingestellt: die Klinik für Handchirurgie am Katharinen-Hospital Unna sowie der Bereich Hand- und Unfallchirurgie am Marienkrankenhaus Wickede-Wimbern. 27 – das ist allein die Zahl der Knochen in einer Hand. Hier befinden sich rund ein Viertel der Knochen des Körpers. Auch die Muskulatur der Hand ist sehr komplex, wobei ein Großteil der 33 Muskeln im Unterarm liegt, und die Sehnen in die Hand „entsendet“. „Die Handchirurgie hat sich zusehends als eigenes Fachgebiet durchgesetzt“, schildert die Handchirurgin und leitende Oberärztin des Katharinen-Hospitals, Olivia Dahlmann. Eine spezielle OP-Ausrüstung – unter anderem OP-Mikroskop und Lupenbrille – sowie spezielles Instrumentarium, mit dem mikrochirurgisch gearbeitet werden kann, sind für diesen Bereich notwendig. Denn bis in kleinste Strukturen der Fingerknöchel und der Sehnen hinein müssen die Operateure arbeiten können. „In unseren Abteilungen gehört dieses Instrumentarium sowie das Fachwissen zum wesentlichen Angebot, das wir unseren Patienten machen können“, betont Handchirurg Dr. Peter Gruber. Er ist leitender Oberarzt des Bereiches am Marienkrankenhaus Wickede-Wimbern. Das Leistungsspektrum in den Krankenhäusern ist aufgrund der langjährigen Erfahrung breit aufgestellt. Sehnen, Nerven und Gefäßen oder einem Riss von Bändern und Hautdefekten führen. „Verletzungen an der Hand sollten unbedingt von Handchirurgen behandelt werden“, betont Dr. Gruber, da sonst häufig Schäden bleiben. Karpaltunnelsyndrom: das häufigste Nervenkompressions-Syndrom. Meist ist die Ursache nicht zu klären. Die Beschwerden werden durch eine Enge im Karpaltunnel hervorgerufen. Diese führt zu einer Schädigung des Nerven. Erkrankungen der Hand Ringbandstenosen (Schnellender Finger/Schnappfinger): Im Anfangsstadium stehen beim Schnappfinger häufig Druck- oder Bewegungsschmerzen im Bereich des ersten Ringbandes im Vordergrund. Später ist die Bewegung Das statistische Risiko, im Laufe des Lebens eine Erkrankung der Hand zu erleiden, ist relativ hoch. Die heutigen Therapien – operativ und konservativ – ermöglichen aber sehr vielen Patienten Heilung oder zumindest deutliche Linderung der Beschwerden. Verletzungen der Hand Die häufigsten Krankheitsbilder Behandelt werden alle Verletzungen der Hand, „denn bei sehr vielen Ereignissen sind die Hände in Mitleidenschaft gezogen“, so Handchirurgin Olivia Dahlmann. Stürze, Quetschungen, Schnittverletzungen, können zu Knochenbrüchen, Durchtrennung von Arthrosen: Arthrosen an den Gelenken im Handbereich sind Erkrankungen des Gelenkknorpels mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die vorwiegend an den Fingerend- und -mittelgelenken sowie den Daumensattelgelenken auftreten. und Belastung der betroffenen Finger erschwert. Dupuytren´sche Kontraktur: eine Erkrankung des über den Sehnen gelegenen Bindegewebes, die zu einer Kontraktur führt. Epicondylitis (auch Tennisarm und Golfarm): Beim Tennisarm handelt es sich um eine Entzündung im Bereich der Streckmuskulatur des Unterarms und der Hand; beim Golfarm oder -ellenbogen ist die Beugemuskulatur betroffen. Kontakt Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie Leitende Oberärztin Olivia Dahlmann Tel. 02377 / 100-1846 www.katharinen-hospital.de Kontakt Spezielle Unfallchirurgie/ Handchirurgie Leitender Oberarzt Dr. Peter Gruber 02377 / 83-1229 www.krankenhaus-wickede.de Das Gesundheits-Magazin medTrend 15 Damit die häusliche Pflege nicht zur Last wird UNNA/WERL. Das neue Projekt „Familiale Pflege“ nimmt Angehörigen durch eine frühzeitige Vorbereitung auf die neue Aufgabe mögliche Unsicherheiten und Ängste. Die Statistik ist eindeutig: Mehr als die Hälfte aller pflegebedürftigen Menschen werden im familiären Umfeld betreut. Eine Situation, die bei den Angehörigen U n s i cherheiten und Ängste a u f t a u chen lässt, d e n n sie sehen sich großer Verantwortung gegenüber. Im Katharinen-Hospital Unna und im Werler Mariannen-Hospital ist vor diesem Hintergrund ein neues Projekt ins Leben gerufen worden, das den Pflegenden noch direkt am Patientenbett im Krankenhaus Hilfestellung anbietet. Pflegetechniken erlernen „Ein guter sicherer Übergang in das häusliche Umfeld soll möglich werden“, so Anna Zaczynska, die für die Uni Bielefeld den Aufbau des Projektes betreut. „Wir machen die Angehörigen vertraut mit Pflegetechniken, die ihnen die häusliche Versorgung erleichtert und den eigenen Körper schont“, unterstreicht Silke Hähnel, die das Projekt im Katharinen-Hospital leitet. Als Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie kennt sie den Spagat nur zu genau, den Gibt es Entlastungsmöglichkeiten für die häuslich Pflegenden? „Uns geht es um eine ganzheitliche Kompetenzförderung bei den pflegenden Angehörigen, die ihnen das Gefühl nehmen soll, alleingelassen zu sein“, so die I d e e für das kostenlose Angebot, das von den Pflegekassen finanziert wird. die Angehörigen bewältigen müssen: „Einerseits will man dem nahestehenden Menschen soweit irgend möglich helfen, andererseits muss aber auch das eigene Leben gelebt werden.“ Um dieser Doppelrolle bei eigener guter Gesundheit gerecht zu werden, bietet die „Familiale Pflege“ die individuelle, kostenlose Unterstützung bereits am Krankenbett an. Individuelle Hilfe „Wir vermitteln das pflegerische Grundlagenwissen ganz gezielt auf die individuelle Erkrankung und Situation des Angehörigen“, ergänzen Ingeborg Wesseler und Beate Diekmann, die das Projekt am Mariannen-Hospital leiten. Vermittelt werden unter anderem vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Thrombose oder Dekubitus. Auch wird ein Überblick über das Angebot an Pflegehilfsmitteln gegeben. Von Anfang an wird der Patient in das Training eingebunden. „Wir wollen die Angehörigen schließlich mit der realen Situation auf den späteren Alltag der häuslichen Pflege vorbereiten.“ Und: „Auch nach dem Klinikaufenthalt unterstützen wir die Angehörigen, wenn es gewünscht wird.“ „Beraten und bilden“ Die „Familiale Pflege“ steht ganz unter dem Motto „beraten und bilden“ – denn schließlich geht es nicht nur um das reine pfegerische Tun. Es werden auch die „weichen“ Faktoren berücksichtigt: Wie stellt sich die häusliche Situation dar? Gibt es weitere Helfer und Hilfen? Ergänzend zu dem Projekt werden Angehörige auch in die Initialpflege eingeführt. In diesem Kurs – der ebenfalls für pflegende Angehörige und Interessierte kostenfrei ist – wird die Möglichkeit geboten, unter Anleitung pflegerische Tätigkeiten zu erlernen – und ist zudem ein Austausch über die Erfahrungen in häuslicher Pflege. Kontakt Silke Hähnel Tel. 02303 / 100-1136 E-Mail: familialepflege@ katharinen-hospital.de www.katharinen-hospital.de Kontakt Ingeborg Wesseler Beate Diekmann 02922 / 801-0 E-Mail: familialepflege@ mariannen-hospital.de www.mariannen-hospital.de 16 medTrend Das Gesundheits-Magazin „Ich bin geboren im Katharinen-Hospital“ UNNA. Louis ist eine Stunde alt. Er liegt im Kreißsaal auf Mamas Bauch. Hautnah. „Bonding“ nennen Experten diese erste wichtige Bindungsphase. Den innigen Kontakt zwischen Mutter und Kind zu fördern, ist das Ziel von „Babyfreundlichen Krankenhäusern“ wie dem Katharinen-Hospital Unna. bekommen von uns natürlich ebenso viel Zuwendung und Beratung wie stillende Mütter“, betont Schwester Alicia. Beim Baby bleiben Louis gibt den Takt an Tag zwei im Leben von Louis: Mama und Papa schieben ihn in seinem Babybettchen in den Buffetraum. Frische Brötchen, Eier, Kaffee, Tee. „Wie im Urlaub“, ist Melanie Hetmann von dem umfangreichen Frühstück begeistert. „Und wir durften sogar ausschlafen.“ Diese Flexibilität ist typisch für ein Babyfreundliches sich seine Mama jederzeit auf der Mutter-Kind-Station melden. „Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt und möchte den Kontakt gern halten. Demnächst besuche ich hier das Stillcafe“, verspricht Melanie Hetmann beim Abschied. Und zum Babyschwimmen möchte sie Louis in der Elternschule des Katharinen-Hospitals auch anmelden. Louis hat eben noch viel vor in seinem Leben. Louis ist inzwischen satt und zufrieden. Der frisch gebackene Papa nutzt die t. et B as Gelegenheit, um am ion in M utter-Kind-Stat M r de f au s mit seiui Lo hön kuschelig! Hier ist es so sc n e m S o h n kuscheln. Der kleine Louis trinkt so zu Louis ist bei der Geburt fleißig, dass seine Mama Er bleibt bei 3570 Gramm schwer, 52 bald wunde Brustwarzen Melanie und Zentimeter groß und hat hat: „Die Schwestern sind Louis im Famieinen Kopfumfang von 35,5 zu mir aufs Zimmer ge- l i e n z i m m e r, Zentimetern – ein Durch- kommen und haben mir um die ersten schnittsbaby. Für seine gezeigt, dass man die Po- k o s t b a r e n Eltern, Melanie Hetmann sition des Babys am besten Stunden und und Dominik Assmann, ist bei jedem Stillen wechselt. Tage gemeinLouis natürlich überhaupt Und schon bald verschwan- sam zu genicht durchschnittlich, son- den meine Brustprobleme.“ nießen: „Das dern etwas ganz Beson- Das Stillen nimmt im Baby- s c h w e i ß t deres. Ein kleines Wunder freundlichen Krankenhaus als Familie mit braunem Haarflaum, einen hohen Stellenwert unheimlich samtweicher Babyhaut, ein. „Mütter, die nicht stil- zusammen“, schrumpeligen Füßchen, len wollen oder können, sagt er. Wenn der V ater mit d einer niedlichen Stupsnase Augenblick em Sohne... Papa ist vo an ganz ve rliebt in Lou m ersten und einem kleinen Mündis. chen, das auf der Suche nach Mamas Brust ist. Krankenhaus. „Wir stellen Betreuung und Beratung uns komplett auf die Bedürfnisse von Mutter und Melanie Hetmann hat sich Kind ein“, erklärt Schwester entschlossen zu stillen und Alicia. Die Neugeborenen legt den kleinen Louis das bleiben im Babyfreundlierste Mal an. „Manchmal chen Krankenhaus rund brauchen Mutter und Kind um die Uhr bei ihren Mütetwas Übung, damit das tern. „Unsere Aufgabe ist, Stillen klappt“, weiß die die Mütter so zu begleiten, Kontakt Leiterin der Mutter-Kinddass sie gestärkt nach HauChefarzt Station, Schwester Alicia. se gehen können.“ Louis Klinik für Geburtshilfe verlässt – wie die meisten Dann wird den Müttern UnDr. Kunibert Latos Babys – am dritten Tag das terstützung, Tipps und die ein Louis liebt es, gestreichelt zu werden Tel. 02303/100-2842 notwendige Gelassenheit Krankenhaus. Wenn danach ! eßer Geni echter www.katharinen-hospital.de mit auf den Weg gegeben. Probleme auftauchen, darf