Ausgabe 1/2010 - Marienkrankenhaus Soest

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medTrendd
Das Gesundheits-Magazin
Kniegelenk
Millimeterarbeit im OP
Allergien
Es (f)liegt was in der Luft
Krebsvorsorge
Selbstuntersuchung der Brust
medTrend
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Das Gesundheits-Magazin
Fortschrittliche Medizin
im Hospitalverbund
medTrend
Das Gesundheits-Magazin Ausgabe 1/2010
INHALT
Seite 2 Moderne Medizin
Seite 3 Brustkrebsvorsorge
Seite 4
Neue Palliativstation
Seite 5
Gesundheitsmesse
HELLWEG. Technische Neuerungen sind im Katholischen
Hospitalverbund eine der Voraussetzungen für eine fortschrittliche
Versorgung. „Investitionen in moderne Medizintechnik kommen letztlich immer
dem Patienten zugute“, betont Geschäftsführer Klaus Bathen. Ein Beispiel dafür
ist der neue Computertomograph im Marienkrankenhaus Wickede-Wimbern.
Die Ärzte können mit Hilfe
des BrightSpeed 16 Advantage Computertomographen
von GE Healthcare in Sekundenschnelle sowohl Darmals auch Lungenkrebs nichtinvasiv diagnostizieren. Auch
für CT-Untersuchungen im
Kopf-, Brust-, Unterleibs- und
Seite 6 Wohnen im Alter
Seite 7 Ultraschall-Therapie
Seite 8-9 Es (f)liegt was
Seite 10 Halt fürs Knie
Seite 11 Schulstation
Seite 12 Tumortherapie
Becken-Bereich ist das neue
Gerät hervorragend geeignet. Innerhalb eines Röhrenumlaufs nimmt der Computertomograph in besonders
hoher Qualität 16 Schnitte
aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig auf. Die
Radiologen des Katharinen-
Hospitals Unna sind von dem
neuen Gerät begeistert: Es
liefert eine noch bessere
Auflösung der Bilder bei
effektiverer Dosierung. Das
bedeutet eine geringere
Strahlenbelastung für die Patienten. Die CT-Bilder gelangen per Datenleitung zu den
Radiologen des KatharinenHospitals und werden dort
diagnostisch ausgewertet.
Die enge Verzahnung der
Kompetenzen innerhalb
des Katholischen Hospitalverbundes eröffnet hier neue
Möglichkeiten für Ärzte
und Patienten.
Seite 13 Tabu überwinden
Seite 14 Handchirurgie
Seite 15 Zuhause pflegen
Seite 16 Babyfreundlich
Juni 2010
Impressum
Herausgeber:
Katholischer Hospitalverbund
Hellweg gGmbH
Obere Husemannstr. 2
59423 Unna
Telefon 02303/100-0
www.hospitalverbund.de
Redaktion:
Karin Riedel (V.i.S.d.P.)
Johannes Valerius
Melanie Wilberg
[email protected]
Satz und Layout:
WerbeWirksam
Corinna Brinkmann
Druck:
Graphische Betriebe
F. W. Rubens KG
Ostring 2
59423 Unna
Ausgabe SO
Auflage: 182.000
Bild links:
Ein gezielter Blick
in den menschlichen Körper: Mit
Hilfe einer speziellen Software
werden die Bilder
aus dem 16-zeiligen Computertomographen
aufbereitet.
Bild rechts:
Verschiedene
Organbereiche
lassen sich per
Knopfdruck auf
dem Monitor
darstellen und
können von
den Radiologen
diagnostiziert
werden.
Engagiert für
die Menschen
www.mariengarten.de
Der Katholische Hospitalverbund Hellweg ist ein katholischer Träger von Einrichtungen
des Gesundheitswesens. Dazu
gehören vier Krankenhäuser
sowie zwei Alten- und Pflegeheime. Aus dem christlichen
Selbstverständnis heraus
gilt das Engagement aller
Mitarbeiter dem Wohl der uns
anvertrauten Menschen.
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
3
Brustkrebs-Vorsorge:
Gleichgültigkeit tabu
UNNA. Die eigene Körperwahrnehmung ist beim Thema Brustkrebs
entscheidend wichtig. Bereits der geringste Verdacht, dass sich etwas
verändert hat, sollte alarmieren - und den Gang zur Kontrolle einläuten.
„Zwar stellen sich die Veränderungen häufig als gutartig heraus, aber Vorsicht
ist hier besser als Gleichgültigkeit“, schildert Daniele Weißenbach. Für die
Oberärztin der Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe des Katharinen-Hospitals ist dieses Thema sehr
in den Mittelpunkt gerückt.
Sie leitet regelmäßig Kurse,
in denen die Selbstuntersuchung der Brust für jede interessierte Frau erklärt und
an Modellen erprobt wird.
Nach Angaben des Berufsverbandes für Frauenärzte gehen seit der Gesundheitsreform 15 bis 20
Prozent weniger Frauen
zur Krebsvorsorgeuntersuchung. „Vor allem nach
der Menopause glauben
offenbar viele Frauen, vor
Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane gefeit zu
sein und sind nachlässiger
im Bereich der Vorsorge –
ein großer Irrtum“, weiß
Chefarzt Dr. Kunibert Latos,
der im Katharinen-Hospital
das zertifizierte Brustzentrum Unna-Lünen leitet.
Grundsätzlich gilt: Das
zuverlässigste Verfahren
der Früherkennung ist die
Mammographie, also die
Röntgenuntersuchung der
Brust. Mit ihr lassen sich
Knoten auch unterhalb der
tastbaren Größe von etwa
einem Zentimeter
aufspüren. Die Entscheidung, ob und
wann diese durchgeführt
werden
soll, trifft der Arzt
individuell bei jeder
Frau. Zusätzlich gibt
es das Mammographie-Screening in
Nordrhein-Westfalen. Jede Frau ab
dem 50. Lebensjahr
wird mindestens alle
zwei Jahre zur Untersuchung persönlich
eingeladen.
„Mammografiebilder können Veränderungen der Brust
sichtbar
machen.
Auch solche Veränderungen
des
Gewebes, die (noch) nicht
bemerkt oder ertastet
wurden, kann man so entdecken“, betont Dr. Latos.
Dabei erkennt der untersuchende Arzt anhand
verschiedener Kriterien, ob
eine Veränderung verdächtig für Brustkrebs ist oder
nicht. Vor allem neu aufgetretene Veränderungen und
kleinste Verkalkungen (sog.
Mikrokalk) sind sehr verdächtig für Brustkrebs und
bedürfen einer weiteren
Abklärung durch eine Gewebeprobeentnahme. „Die
Selbstuntersuchung der
Brust trägt wesentlich zur
Motivation und Bewusstseinsförderung für präventive Maßnahmen bei“,
weiß Oberärztin Daniele
Weißenbach. Die regelmäßige, sachgerechte Selbstuntersuchung begünstigt
die Entdeckung von
Karzinomen.
Im Rahmen der City-Gesundheitsmesse am 12. 6.
in Unna stehen Experten
zur Verfügung, die an Modellen die Selbstuntersuchung der Brust erklären.
DIE SELBSTUNTERSUCHUNG
Betrachten Sie sich im Spiegel. Bei den meisten Frauen sind die Brüste unterschiedlich
groß. Das ist kein Grund zur Besorgnis. Aber gibt es darüber hinaus auffällige Unterschiede zwischen links und rechts? Einseitige Veränderungen in Form oder Größe, Dellen,
Vorwölbungen oder Hautveränderungen sind ein Grund, zur Frauenärztin oder zum
Frauenarzt zu gehen. Wenn Sie die Arme über den Kopf heben, sollten die Brüste
ganz natürlich mit nach oben wandern. Achten Sie darauf, ob die Brust sich an
einer Stelle verzieht, wenn Sie die Arme heben.
Die weitere Untersuchung erfolgt am besten im Liegen: Der linke Arm
liegt angewinkelt unter dem Kopf. Mit der rechten Handfläche bei geraden und geschlossenen Fingern wird die linke Brust mit kreisenden
Bewegungen auf Knoten und Verhärtungen abgetastet. Dabei sollte man
systematisch jeden Bereich der Brust untersuchen und auch die Achselhöhle und das Gewebe zwischen Brust und Achselhöhle abtasten.
Das Prozedere wird auf der rechten Seite wiederholt. Anschließend sollte im
Sitzen oder Stehen der untere Bereich der Brust streichend abgetastet werden.
Dazu wird die andere Hand unter die Brust gelegt und die Brust leicht angehoben. Es sollte auch geprüft werden, ob sich aus den Brustwarzen eine Absonderung herausdrücken lässt.
Kontakt
Klinik für Gynäkologie
Chefarzt
Dr. Kunibert Latos
Tel. 02303 / 100-2842
www.katharinen-hospital.de
medTrend
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Das Gesundheits-Magazin
Lebenswert
bis zum Ende
SOEST. Sich ein Stück Lebensqualität bis zum
Schluss zu erhalten – das ist der Wunsch vieler
unheilbar Erkrankter. Im Marienkrankenhaus
Soest finden diese Menschen auf der neuen
Palliativstation umfassende Hilfe.
Oberärztin Dr. Gabriele Schütte
leitet die Palliativstation am Marienkrankenhaus Soest
Das lateinische Wort ‚palliare‘ bedeutet soviel wie
‚mit einem Mantel umhüllen‘. Im Palliativbereich
auf Station 2 wird der „umhüllende Mantel“ von verschiedenen Seiten um den
Patienten gelegt: Ein ganzes Team speziell ausgebildeter Fachkräfte fängt unheilbar Erkrankte auf, um
ihnen die verbleibenden
Zeit möglichst lebenswert
zu machen.
Hilfe von allen Seiten
Drei palliativmedizinisch
ausgebildete Ärzte, Dr.
Gabriele Schütte, Dr. Peter Lierz und Dr. Stefan
Hempe, mehrere Pflegekräfte mit abgeschlossener
Palliativausbildung
sowie
Seelsorgerinnen,
Psychologin, Physiotherapeuten, Diätassistenten
und Wundmanager geben
Palliativpatienten Unterstützung und Hilfe in allen
Lebensbereichen. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium können die Beschwerden und Schmerzen
für den Patienten so belastend sein, dass das Leben
unerträglich scheint.
Pflege- und Besprechungsraum zu einer Einheit zusammengefasst. Patienten
sollen hier Hilfe erhalten,
um möglichst schmerzfrei
und beschwerdearm mit
einer positiven Einstellung
den letzten Abschnitt ihres
Lebensweges zu gehen.
Aber: Nicht jeder sterbenSchmerzen nehmen
de Patient ist automatisch
ein Palliativpatient. Und:
Die Palliativmedizin nutzt „Die Palliativstation ist keialle Möglichkeiten der ne Sterbestation“, betont
modernen Medizin und Dr. Gabriele Schütte. In
Schmerztherapie,
um vielen Fällen kehrt der PatiSchmerzen zu nehmen und ent zurück in die häusliche
auftretende Beschwerden Betreuung, ein Wohn- und
zu lindern. „Wir arbeiten Pflegeheim oder eine Hosgemeinsam mit dem Pa- pizeinrichtung. Wenn eine
tienten darauf hin, dass schwere unheilbare Erkrandas Erleben nicht nur auf kung vorliegt und der Patidas Leiden eingeschränkt ent keine weiteren lebensist“, erläutert Dr. Gabriele verlängernden Therapien
Schütte die
wünscht,
Idee der neuen „Nicht dem Leben mehr kann er
Tage hinzufügen, sondern auf der
Einrichtung
den Tagen mehr Leben ge- Palliativben,“ so formuliert Cicely s t a t i o n
Positive
Saunders, englische Ärztin, begleitet
Einstellung
Sozialarbeiterin und Kran- w e r d e n .
In einem sepa- kenschwester, den Pallia- So wie der
raten Bereich tivgedanken. Sie gilt neben 81-jähri– bewusst et- Elisabeth Kübler-Ross als ge Josef
was abseits Begründerin der moder- H.,
der
des Kranken- nen Hospizbewegung und an einer
h a u s a l l t a g s Palliativmedizin.
schweren
– sind vier PaKrebsertientenzimmer, ein wohn- krankung leidet und jeglilich eingerichteter Auf- che Tumortherapie ablehnt.
enthaltsraum sowie ein Bei einem starken Diabetes
mellitus und weiteren Erkrankungen hat er schwere
Durchblutungsstörungen
in den Beinen, die zu starken Schmerzen, Nekrosen
und schwerer Infektion
geführt haben. Eine Amputation des Beines, weit
oberhalb des Kniegelenkes,
hat der Patient abgelehnt.
Durch
Schmerzmittel,
kurzfristige Therapie mit
Antibiotika, regelmäßigen
Verbandswechsel und gute
Lagerung konnte Josef H.
soweit stabilisiert werden,
dass die Behandlung in seinem vertrauten Pflegeheim
durch Schwestern und seinen Hausarzt fortgesetzt
werden kann.
Absprache sogar in den Zimmern oder dem benachbarten Schwesternwohnheim
zu übernachten.
Palliativeinrichtungen
im Katholischen
Hospitalverbund
Seit 1998 besteht am
Katharinen-Hospital
Unna die Palliativstation.
Mit der Einrichtung des
neuen Palliativbereichs
im Marienkrankenhaus
Soest widmen sich nun
zwei Häuser des Katholischen Hospitalverbundes intensiv dem Thema
Palliativmedizin.
Angehörige einbeziehen
Wichtiger Teil des Palliativkonzeptes ist es, auch die
Angehörigen mit dieser
schwierigen Situation nicht
allein zu lassen. Ihnen wird
die Möglichkeit gegeben,
die Patienten rund um die
Uhr zu besuchen und nach
Kontakt
Chefarzt
Prof. Dr. Flesch
Innere Klinik/Kardiologie
Tel. 02921 / 391-1101
www.mkh-soest.de
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
5
Vortragsprogramm
10.30 UHR
Plastische Chirurgie und
Handchirurgie – Fach
mit vielen Facetten
Ltd. Oberärztin
Olivia Dahlmann
Oberärztin
Dr. Michaela Montanari
Katharinen-Hospital Unna
11.00 UHR
Erfolgsmodell für Patienten:
Das Darmzentrum Unna
Chefarzt
Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter
(Viszeralchirurgie)
Oberarzt Dr. Ayoub Abdu
(Hämatologie/Onkologie)
Katharinen-Hospital Unna
11.30 UHR
Was Sie schon immer
über Bluthochdruck
wissen wollten
Chefarzt
Prof. Dr. Klaus Weber
Katharinen-Hospital Unna
12.00 UHR
Wenn Dich der Schlag
trifft: Der Schlaganfall,
ein besonderer Notfall
Dr. Thomas Huth
‚Mein Gesundheitsnetz‘
Unna
EINE GANZE STADT VOLLER GESUNHEIT - bereits zum 3. Mal lädt das Katharinen-Hospital Unna am 12. Juni zu einem ganz besonderen Bummel
durch die City ein. Von 10 bis 16 Uhr wird der Ruf der Hellwegstadt als Gesundheitsstandort nachdrücklich unterstrichen. Moderne Medizin ansprechend präsentiert, Fachwissen verständlich erklärt, Diagnose und Therapie im breit gefächerten Angebot eingebettet in ein buntes Programm
mit Spiel und Spaß - das sind die Eckpfeiler der City-Gesundheitsmesse.
Highlights der City-Messe
12.30 UHR
Hyperhydrose: Die Last
mit dem Schwitzen
Chefarzt
Dr. Hans-Joachim Böhmer
Katharinen-Hospital Unna
13.00 UHR
Stammzelltherapie bei
Diabetes und Arterieller Verschlusskrankheit
Chefarzt
Dr. Heinrich Reike,
Mariannen-Hospital Werl
13.30 UHR
Arzneimitteltherapie
im Krankenhaus:
Sicherheit im Fokus
Organmodelle
TeddyKrankenhaus
Checks
Aktionen
Kleine Organe ganz groß:
Mit zwei Schwerpunkten präsentiert sich das
Katharinen-Hospital auf
dem Marktplatz. An übergroßen Organmodellen erläutern die Mediziner des
Krankenhauses den Aufbau, die Funktion und die
möglichen Erkrankungen
der weiblichen Brust und
der Niere. Als zertifiziertes Brustzentrum bietet
das Katharinen-Hospital
höchste Standards von der
Diagnose bis zur Therapie.
Wie auch das Team der
Dialyse, das am Nierenmodell informiert.
Alle Kinder sind eingeladen, ihr Kuscheltier oder
ihre Lieblingspuppe wie
im echten Krankenhaus
zu untersuchen: Blutdruck messen, Herztöne
abhören, Verband anlegen – Ärzte, Pfleger und
Krankenschwestern des
Katharinen-Hospitals helfen gern. Neben dem Teddy-Krankenhaus steht eine
Aktionsbühne auf dem
Platz vor der Katharinenkirche. Hier singen, spielen und tanzen Jungen und
Mädchen der heimischen
Kindergärten und freuen
sich auf Zuschauer.
Regelmäßige Kontrollen
sind Grundlage für die Gesundheit. So werden am
Stand des Katharinen-Hospitals auf dem Marktplatz
wieder die Blutzucker- und
Cholesterinwerte ermittelt
und der Blutdruck gemessen. Zudem werden im
Rahmen der Messe Sehund Hörtest angeboten,
das Venen-Mobil kommt,
und es wird Ernährungsberatung angeboten. Am
Stand von Berkner & Beerwald werden gegen eine
Spende zugunsten der Hospizstiftung private Blutdruckgeräte überprüft.
Ein Gesundheitsparcours
führt die Besucher entlang
der Gesundheitsmeile. An
gekennzeichneten Ständen gibt es Stempel auf
die Aktions-Karte – und
bei der abschließenden
Verlosung einen attraktiven Gewinn für die Teilnehmer. Zusammen mit
der Feuerwehr bietet das
Ersthelfer-Team des Katharinen-Hospitals eine
Auffrischung der Ersten
Hilfe an. Das Evangelische Krankenhaus Unna
wird mit dem begehbaren
Darmmodell im Rahmen
der Messe präsent sein.
Ulrich Sommer,
Ltd. Apotheker, St.-JohannesHospital Dortmund
14.00 UHR
Reden, über was man
nicht spricht Proktologie von A bis Z
Oberarzt Privatdozent
Dr. Gerhard Leder
Katharinen-Hospital Unna
14.30 UHR
Allergien auf den
Grund kommen
Oberärztin
Dr. Stefanie Boms
Katharinen-Hospital Unna
15.00 UHR
Fest verwurzelt: Moderne
Zahnimplantologie
Dr. Christoph Becker,
Privatzahnklinik Unna
medTrend
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Das Gesundheits-Magazin
Frischer Wind
in Körbecke
KÖRBECKE. Es ist nicht einfach: Gerade wenn man älter
wird, noch einen Wechsel aus der vertrauten Umgebung
anzugehen, fällt schwer. Doch häufig machen Pflegebedürftigkeit oder eingeschränkte Mobilität, Belastungen
durch ein großes Haus oder den Garten diesen Schritt
notwendig. Und er ist auch richtig.
„Viele ältere Menschen
haben verständlicherweise Angst davor, dass der
Wechsel gleichzeitig das
Ende eines selbstbestimmten Lebens sein könnte“,
weiß Burkhard Keseberg.
Der Pflegeexperte ist der
neue Heimleiter des St.
Elisabeth Wohn- und Pflegeheims in Körbecke am
Möhnesee. Daher kennt er
die Situation, in der viele
neue Bewohner und Angehörige der Einrichtung
sind, aus eigenem Erleben.
Und er erlebt deshalb auch
unmittelbar, wie hilfreich
und positiv die Entscheidung für ein Leben im
Wohn- und Pflegeheim
ist.
Angenehme Atmosphäre
Eine wesentliche Voraussetzung für das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner ist
eine angenehme Wohnatmosphäre. „Unser Haus
ist vor kurzem neu gebaut
worden. Hier ist es hell,
freundlich, wohnlich, gemütlich und gleichzeitig
sind die Bereiche orientierungs-unterstützend
ausgestattet“, so Heimleiter Keseberg. Dass viel
Individualität bleibt, dafür
sorgt die Möglichkeit, das
eigene Zimmer selbst zu
gestalten. Ein eigenes Badezimmer steht jedem zur
Verfügung, technische Details wie TV-, Telefon- und
Internet-Anschluss sind
ebenso selbstverständlich.
Fähigkeiten fördern
Dass die Umgebung aber
nur die eine Seite der Medaille ist, steht außer Frage.
Im St. Elisabeth Wohn- und
Pflegeheim wird grundsätzlich jeder Bewohner
darin unterstützt, auf der
Grundlage seiner Fähigkeiten ein Leben nach seinen
Bedürfnissen zu führen.
„Dabei beziehen wir alle
menschlichen
Facetten
wie Körper, Geist und Seele
sowie das soziale Umfeld
ein“, ist Pflegedienstleiterin Magdalene Gerke vom
Konzept des Hauses überzeugt. „Wir orientieren uns
an den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen.“
Nachdrücklich fördern die
Mitarbeiter Besuche im
Haus, wobei die Arbeit
auch über Generationsgrenzen hinweg wichtig
ist. Projekte und Kooperationen mit dem benachbarten Kindergarten, der
örtlichen Hauptschule, den
Gruppierungen des Pastoralverbundes Möhnesee
sowie des Heimatvereins
Möhnesee sind nur einige
Beispiele dieses Ansatzes.
Christliche Werte
Hinter allen Angeboten im
St. Elisabeth steht zudem
die christliche Grundhaltung des Trägers und der
Mitarbeiter. Das Handeln
wird von christlichen Werten der Nächstenliebe, Hoffnung, Würde und Fürsorge
geleitet. Burkhard Keseberg
beschreibt dies konkret: „Jedem Menschen begegnen
wir in seiner Einzigartigkeit
mit Achtung, Zuwendung und Respekt.“
Angebot und Service
Das St. Elisabeth Wohnund Pflegeheim bietet
72 Heimplätze in 60 Einzelzimmern und sechs
Doppelzimmern. Zudem
kann bis zu acht Gästen
ein Zimmer im Rahmen
der Kurzzeitpflege angeboten werden. Alle Zimmer sind mit modernen
Pflegebetten ausgestattet und verfügen über ein
Badezimmer. Es werden
Dienstleistungen angeboten, die das Wohlbefinden
der Bewohner unterstützen. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim sind 24 Stunden
da, das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner
im Rahmen von Pflege,
Service und Versorgung
angenehm zu gestalten.
Aber die Hilfe wird nicht
aufgedrängt oder als ein
„Muss“ verabreicht. Es
sind Personen im direkten
Umfeld, die ausschließlich
für den Bewohner tätig
sind – mit guter Ausbildung und Kenntnis der Besonderheiten im Umgang
mit alten Menschen.
Kontakt
Heimleiter
Burkhard Keseberg
Hospitalstraße 1
59519 Körbecke
Tel. 02924 / 87 11 - 0
[email protected]
www.st-elisabeth-altenheim.de
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
7
Therapie dank Ultraschall:
Neue Chancen der Medizin
UNNA. Neue Wege geht die Medizin im Einsatz von modernen Ultraschallmethoden.
Diese „Interventionellen Verfahren“ werden am Katharinen-Hospital Unna inzwischen über
die Diagnostik hinaus auch zur Therapie insbesondere bei Krebserkrankungen eingesetzt.
Professor Dr. Klaus Schlottmann
Die Zerstörung von Tumoren und Metastasen in Leber und anderen Organen
mittels Sonden, die Hitze
entwickeln, oder Nadeln,
über die Chemikalien injiziert werden - all das sind
aktuelle Entwicklungen,
die unter sonographischer
Kontrolle neue therapeutische Eingriffe ermöglichen.
Sogar der Ultraschall selbst
kann inzwischen über konzentrierte Energie Tumoren in Leber oder Prostata
zerstören. „Der Vorteil: Immer zuverlässiger können
Patienten mit schonenden Verfahren behandelt
werden“, erläutert Prof.
Dr. Klaus Schlottmann, der
als Chefarzt der Inneren Klinik I des Katharinen-Hospitals diese Interventionellen
Verfahren wissenschaftlich
vorangebracht hat und
erfolgreich einsetzt. „Die
Ausstattung und die medizinische Erfahrung sind
hier vorhanden.“
Entwicklung vorgestellt
Zum Thema „Interventionelle Verfahren“ leitete
der Unnaer Chefarzt Ende
Mai einen internationalen Studienkurs in Berlin
und berichtete zudem vor
der Bundespressekonferenz. Die neuen Verfahren ermöglichen Eingriffe
durch kleine Hautschnitte
in den Körper hinein unter Kontrolle eines bildgebenden
Verfahrens.
Röntgen-Durchleuchtung,
Computertomographie,
aber mit Abstand am häufigsten die Sonographie
(Ultraschall) sind diese
bildgebenden Verfahren,
die zur Steuerung und Kontrolle eingesetzt werden.
Nachweis von Tumoren
Prinzipiell kann man Eingriffe in diagnostische und
therapeutische Verfahren
trennen, oft folgt aber auch
der Diagnostik unmittelbar
die Therapie. Bekannte
diagnostische Verfahren
sind zum Beispiel Punktionen mit speziell dafür entwickelten Nadeln. Solche
Punktionen dienen meist
der Gewinnung von natürlichen (wie dem Fruchtwasser) oder unnatürlich
entstandenen Flüssigkeitsansammlungen wie Galle,
Blut oder „Tumorwasser“
im Brustkorb, in der Bauchhöhle, aber auch in Organen. Sie dienen auch dem
Nachweis von Infektionsquellen, von Verletzungen
oder von Tumorerkrankungen, die zur „Absiedelung“
von Tumorzellen in Körperhöhlen geführt haben.
Auch kann man mittels
Punktionsnadeln aus nahezu allen Organen Gewebeproben entnehmen. Die
Aufarbeitung der Proben
erlaubt meist die Diagnosestellung. „Die größten
Fortschritte in jüngster
Zeit sind jedoch auf dem
Gebiet der therapeutischen interventionellen
Verfahren zu verzeichnen“,
so Prof. Schlottmann, der
in der Deutschen Gelsellschaft für Ultraschall in der
Medizin (DEGUM) den Arbeitskreis „Interventionelle Sonographie“ leitet. Die
Sonographie unterstützt
das gezielte Einbringen
von Materialien in die betroffene Körperregion. So
können in Organabszesse
Drainagen eingelegt werden, um diese zu entlasten
und ausheilen zu lassen.
Tumoren und Metastasen
in der Leber aber auch in
anderen Organen können
mittels Sonden, die Hitze
entwickeln oder mittels
Nadeln, durch die Chemikalien injiziert werden,
vernichtet werden. Bei aufgestauten Gallengängen in
der Leber, die unbehandelt
meist zu einer Blutvergiftung und sogar zum Tode
führen, können unter Ultraschallkontrolle ebenfalls
Drainagen oder kleine
Drahtgeflechtröhrchen
(Stents) eingelegt werden,
um den Gallenabfluss zu
sichern.
Krankes Gewebe zerstören
Der Ultraschall wird zudem
zunehmend für therapeutische Verfahren verwendet. Eine dieser Entwicklungen ist der so genannte
Hochintensive fokussierte
Ultraschall (HIFU). Hierbei entsteht durch eine
extreme Fokussierung der
Ultraschallenergie im Körper Hitze in Tumoren der
Prostata aber auch der
Leber, die deren Zerstörung zur Folge hat. Bei all
diesen Verfahren ist der
Kontrastmittelsonographie der Leber: In der konventionellen Untersuchung war kein Tumor aufgefallen. Zu sehen ist der Tumor (dunkler Bereich,
rote Pfeile) und die Punktionsnadel (gelber Pfeil). Die Diagnose lautet „Inflammatorischer Pseudotumor“, eine seltene entzündliche Erkrankung.
Ultraschall der Schlüsse zur
exakten Darstellung derjenigen Strukturen oder Organe der Patienten, an denen Eingriffe durchgeführt
werden. Zwei Hauptaufgaben sind für die Mediziner
heute mittels Sonographie
zu bewältigen: Zum einen
muss der Punktionsweg
von der Körperoberfläche
zum betroffenen Organ
so sein, dass keine Strukturen verletzt und Komplikationen wie Blutungen
oder Infektionen ausgelöst
werden.
Zum anderen muss natürlich die „Zielstruktur“ tief
im Köper auch getroffen
werden. „Hierzu eignet
sich insbesondere die sonographische Darstellung
der Körperanatomie hervorragend. Das erleben
wir täglich“, berichtet Prof.
Schlottmann.
nachweisbare Strukturen
des Körpers dargestellt
werden. Möglich wird dies
durch neue Ultraschallkontrastmittel, die aber
den Patienten nicht weiter
belasten. In dem „Kontrastverstärkten
Ultraschall“
(CEUS) können daher erst
seit kurzer Zeit völlig neue
Wege zur Durchführung
solcher Eingriffe beschritten werden. Auch erlaubt
die zusätzliche Gabe von
Ultraschallkontrastmitteln
Aussagen darüber, ob eine
Tumorzerstörung mittels
Hitze den gesamten
Tumor zerstört hat.
Kontrastmittel unterstützen
Eine weitere Innovation,
die auch im KatharinenHospital eingesetzt wird:
Inzwischen können auch
bisher nicht sonographisch
Kontakt
Chefarzt Prof.
Dr. Klaus Schlottmann
Tel. 02303 / 100-1822
www.katharinen-hospital.de
medTrend
Ausgabe Mai 2008
Das Gesundheits-Magazin
Heuschnupfen: Es (f)liegt was in der Luft
Gute Zeiten, schlechte Zeiten – für Menschen mit Heuschnupfen hängt ihr Wohlbefinden im Sommer hauptsächlich von einem ab: dem Pollenflug.
Die
Allergologen am Marienkrankenhaus Soest und Katharinen-Hospital Unna geben medizinische Hilfestellungen und praktische Tipps.
Pollenfalle am Marienkrankenhaus Soest
im Metallgehäuse wird die
Außenluft eingesogen und
auf einen Klebefilm geleitet. Dort bleiben
die Pollen haften.
Laborauswertung
SOEST. Wie kleine
Teddybären sehen die
Pollen der Kiefer unter
dem Mikroskop aus. Trotzdem sind sie für viele Heuschnupfenallergiker alles
andere als niedlich. Im Labor des Marienkrankenhauses Soest wird jede Woche
die Blütenstaubansamm-
Einmal pro Woche werten
die
Medizinisch-technischen Assistentinnen Gabriele Wilk und Hildegard Kleis
den Filmstreifen im Labor
des
Marienkrankenhauses aus. Die Daten geben
sie an die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst weiter. Hier werden
Pollenflug-SOS? Ergreifen Sie Sofortmaßnahmen!
- Nutzen Sie Inhalationsspray, Augentropfen und das Antiallergikum als Tablette,
das der Hausarzt oder Allergologe verordnet hat, jetzt absolut regelmäßig.
- Bei heftigen Heuschnupfenattacken können Sie „Zuflucht“ im Hallenbad, Dampfbad oder einer Sauna suchen. Hier ist die Pollenbelastung geringer als in der Luft.
- Regen „wäscht“ die Blütenpollen aus der Luft: Nach einem Schauer ist eine günstige Gelegenheit zu lüften oder spazieren zu gehen. Ansonsten ist es am besten in
Stadtgebieten morgens, in ländlichen Gegenden abends frische Luft in Ihre
vier Wände zu lassen.
- Putzen Sie Ihre Wohnung und den Innenraum Ihres Autos so oft wie möglich.
- Haare und Kleidung sind die reinsten Pollenfänger. Deshalb: Vor dem Schlafengehen
duschen und die Haare gründlich waschen.
- Schließen Sie beim Autofahren unbedingt die Fenster und stellen Sie Ihre Lüftung so
ein, dass keine Luft von draußen hineinkommt.
- Nasenschleimhäute feucht halten: Viel trinken!
- Wenn nichts mehr geht, bleibt nur die Pollenflucht in Küsten- und Wüstenregionen
oder das Hochgebirge.
Allergologie, das saisonabhängige Aufkommen
verschiedener Blütenstaubarten mithilfe der Pollenflugfalle auf dem Krankenhausdach. „In diesem Jahr
hat das Krankenhaus in ein
neues Gerät investiert, weil
für Allergiker im Kreis Soest,
die sich mit Heuschnupfen,
Bindehautentzündung
oder sogar Luftnot plagen,
sich diese Daten als eine
wertvolle Hilfe im Alltag
bewährt haben“, sagt Dr.
Matthias Elbers. Denn
nicht jeder Betroffene reagiert auf jede Pollenart
allergisch.
- Die Bekleidung am Abend nicht im Schlafzimmer ausziehen, sondern am besten
direkt in die Waschmaschine stecken.
- Wäsche nicht im Freien trocknen.
- Sport im Freien ist gesund, aber nicht für Heuschnupfenallergiker. Wer sich
körperlich anstrengt, atmet vermehrt und nimmt somit mehr Pollen auf.
Alternative: Sport im Fitness-Studio.
- Es ist warm, kein Wölkchen am Himmel zu sehen und es geht eine
leichte Sommerbrise. Das „schöne“ Wetter ist bestes Pollenflugwetter und somit für Heuschnupfen-Allergiker Gefahrenzone Nummer
eins: Verzichten Sie jetzt auf lange Aufenthalte im Freien oder
noch besser: Halten Sie sich in geschlossenen
Räumen auf.
­
8
Tagesablauf planen
Wenn Heuschnupfenallergiker wissen, welche
Pollen vermehrt durch die
Luft fliegen, können sie ihren Tagesablauf und ihre
Lebensweise danach ausrichten. Dies allein reicht
jedoch nicht aus, um den
Heuschnupfen dauerhaft
in den Griff zu bekommen.
Betroffene sollten in jedem
Fall einen Arzt aufsuchen,
um sich über mögliche Therapien zu informieren.
Aktueller Pollenflug
Hansjörg Schulze, Arzt des Pollen-Teams am Marienkrankenhaus Soest,
kontrolliert regelmäßig die Pollenfalle und entnimmt den Filmstreifen
zur Auswertung.
lung aus der hauseigenen
Pollenfalle ausgewertet.
Hoch oben: die Pollenfalle
Oben, über den Häusern
der Stadt, steht auf dem
Dach des Marienkrankenhauses eine Pollenfalle.
Rein äußerlich erinnert sie
an ein UFO in Miniaturformat. Durch kleine Schlitze
die Messungen von rund
50 Pollenfallen aus ganz
Deutschland gesammelt
und dem Deutschen Wetterdienst gemeldet.
Service für Allergiker
Seit über zehn Jahren beobachtet Dr. Matthias Elbers, Chefarzt der Abteilung für Pneumologie und
Die wöchentliche Pollenflugauswertung für den Kreis
Soest finden Sie auf unseren
Internetseiten unter: www.
mkh-soest.de und www.
mariannen-hospital.de.
Häufigste Allergie
Allergische
Erkrankungen haben in den letzten
Jahrzehnten dramatisch
zugenommen. Hausstaub,
Pollen, Milben, alle diese
Stoffe können Allergien
auslösen. Die häufigste allergische Erkrankung ist der
Heuschnupfen. Jeder fünfte
in Deutschland ist davon betroffen.
Heuschnupfen bleibt häufig inkognito
Pollenflugkalender
UNNA. Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber
– was sich anfühlt wie eine
„Sommergrippe“,
kann
auch ein Heuschnupfen
sein. Aber: Auch eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit juckenden,
geröteten und tränenden
Augen oder Magen-DarmBeschwerden können auf
einen Heuschnupfen hinweisen. „Viele Betroffene
ahnen überhaupt nicht,
dass ihre Beschwerden allergischer Natur sind,“ weiß
Dr. Hans-Joachim Böhmer,
Chefarzt der Abteilung für
Dermatologie, Phlebologie
und Allergologie am Katharinen-Hospital Unna.
Es beginnt im Kindesalter
Meistens tritt Heuschnupfen bereits im Kindesalter
auf. Der Erkrankung liegt
nach derzeitigem Stand
der Wissenschaft eine
genetische Veranlagung zugrunde. Man vermutet, dass
außerdem Umweltfaktoren
die Neigung zu Heuschnupfen begünstigen.
Nicht zu unterschätzen
Allergien können unterschiedlich schwer verlaufen
- von milden Beschwerden
eines leichten Schnupfens
bis hin zu lebensbedrohlichen, sogenannten anaphylaktischen Reaktionen.
„Allergien sind keine Bagatellerkrankungen,
sie
können chronisch werden
und beeinträchtigen die
Lebensqualität erheblich“,
weiß Dr. Hans-Joachim
Böhmer. Gerade der Heuschnupfen wird weitgehend unterschätzt. Im
Laufe der Erkrankung kann
sich aus dem Heuschnupfen ein Asthma bronchiale
entwickeln. Pollenallergiker
haben ein dreifach höheres
Risiko daran zu erkranken,
als Nicht-Allergiker. Bei Verdacht auf Heuschnupfen
ist es daher ratsam, einen
Arzt aufzusuchen. So kann
die Erkrankung früh genug
erkannt und entsprechend
behandelt werden.
Langfristige Heilung
Häufig ist die Therapie
jedoch überwiegend auf
den Kurzzeiterfolg und die
Minderung der Symptome
ausgerichtet, anstatt den
Patienten als chronisch erkrankten Langzeitpatienten
zu sehen. „Grundsätzlich
kann man aber etwas tun“,
so Dr. Hans-Joachim Böhmer. Die spezifische Immuntherapie, die sogenannte
Hyposensibilisierung, greift
wirklich an den Ursachen
allergischer Erkrankungen
an. Auch beugt die Hyposensibilisierung einer
weiteren Ausbreitung des
allergischen Geschehens vor.
9
medTrend
10
Das Gesundheits-Magazin
Neuer Halt für das Knie
SOEST. Drehen, Beugen, Strecken, Abfedern, Halten - das Kniegelenk hat sehr viele und dabei
unterschiedlichste Aufgaben zu erfüllen. Bereits kleine Schäden können in diesem komplexen
System zu einem komplizierten Problem führen.
„Unfälle, die das Knie in
Mitleidenschaft
ziehen,
passieren
insbesondere
beim Sport”, weiß Dr. Thomas Schockenhoff, Chefarzt der Chirurgie am Marienkrankenhaus Soest. Aber
heute ist beispielweise ein
Schaden am Meniskus mit
Hilfe einer minimal-invasiven Operation sehr gut zu
behandeln. „Die Arthroskopie ist hier meist das Mittel der Wahl”, schildert der
Chefarzt, der mit seinem
Team auf die Behandlung
von Knieverletzungen spezialisiert ist.
Ein schwierigeres Thema
stellt der Verschleiß im
Kniegelenk dar, beispielsweise eine fortschreitende
Arthrose. Hier ist weniger
das Unfallrisiko ausschlaggebend für die Erkrankung
als das individuelle Risiko,
eine Fehlstellung der Beine
wie X- oder O-Beine - und
natürlich auch das Alter.
Große Vorteile
Wenn
Probleme
wie
Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit oder eine
starke Fehlstellung bestehen, kann die Implantation eines künstlichen
Kniegelenks große Vorteile
bringen. Sie wird entweder
in Form einer Knie-TotalEndoprothese (Knie-TEP)
oder auch als Teilprothese,
als sogenannte „Schlittenprothese“, vorgenommen.
„Die Schlittenprothese ist
die kleinste Form eines
künstlichen Gelenkersatzes am Knie“, beschreibt Dr.
Schockenhoff, der mit den
Patienten eine möglichst
schonende Vorgehensweise individuell bespricht.
Die Teilprothese wird in der
Regel bei einseitigem Gelenkverschleiß eingesetzt.
Wenn die Voraussetzungen
für die
Schlittenprothese
gegeben
sind, hat
sie den
entscheidenden
Vo r t e i l ,
dass man
relativ wenig Knochen
beim
Einbau „opfern“
muss.
Auch
die Operationsschnitte können
kleiner gehalten
werden und die
Operationszeit ist
kürzer.
Häufig liegen lange
Jahre mit Schmerzen und Einschränkungen hinter den
Patienten, die sich
in der Klinik vorstellen, weiß Chefarzt Dr. Thomas
S c h o c ke n h o ff.
Heute bieten die
Möglichkeiten
der modernen
GelenkersatzTherapie aber
sehr
gute
Erfolgsaussichten für
B e t r o ffe ne.
Ein
Grundsatz
gilt dabei:
Kein Kniegelenk
gleicht
einem
anderen.
„Wir besprechen
alles mit
den Patienten
vor der
OP sehr
genau“,
so der
Chef-
arzt,
und
während
d e s
E i n griffs
stehen
Expertenwissen und
parallel
alle Mittel zur Verfügung.
Navigierte
Operation
Um hier die
bestmögliche
Unterstützung
zu haben, arbeiten die Chirurgen
des Marienkrankenhauses Soest
seit längerem
mit einem modernen „Navigationsgerät“.
Das System hilft,
die neuen Kniegelenke millimetergenau zu
platzieren. Und
die Vorteile sind
b e e i n d r u c ke n d .
Denn – übertragen
wie im Straßenverkehr – geht es in der
Chirurgie darum, ein
definiertes Ziel kontrolliert und auf dem besten
Wege zu erreichen.
Bänder sehr wichtig für den
langfristigen Erfolg einer
Knie-Operation. „Die Navigation ermöglicht beste
Voraussetzungen für den
optimalen Sitz des neuen
Kniegelenks, eine rasche
Rehabilitation, einen natürlichen Bewegungsablauf nach der OP und eine
lange Haltbarkeit des Gelenkersatzes“, schildert Dr.
Thomas Schockenhoff. Aber
eines muss sofort richtig
gestellt werden: „Ein Navigationsgerät ist kein Roboter“ betont der Chefarzt.
Im Vergleich mit dem in
früheren Jahren propagierten „Robodoc“-Systemen,
bei denen ein Roboter das
chirurgische Instrument
führte, entscheidet der
Operateur bei der Navigation selbst über jeden einzelnen Operationsschritt.
Übrigens: Derzeit bereiten
die Ärzte des Marienkrankenhauses die Einführung
des Navigationsgerätes der
nächsten Generation vor.
Auch im Anschluss an die
Operation erfolgt die Weiterbehandlung im Marienkrankenhaus von Mensch zu
Mensch und ganz individuell: Ärzte, Pflegekräfte und
Physiotherapeuten arbeiten
Hand in Hand, um die ersten
Schritte der Patienten
zu begleiten.
Korrekte Ausrichtung
Die Navigation unterstützt den Operateur
während des Eingriffs
mit Informationen, die
auch die Beweglichkeit
des Kniegelenks vor und
nach der Operation berücksichtigen. So sind
zum Beispiel die korrekte
Ausrichtung der Beinachse
oder die optimale Einstellung der Spannung der
Kontakt
Abteilung für Orthopädie
und Unfallchirurgie
Chefarzt
Dr. Thomas Schockenhoff
Tel. 02921 / 391-1001
[email protected]
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
11
Station 2 macht Schule
WICKEDE-WIMBERN. Senada Jakubovic bereitet eine Patientin auf die Operation vor: Sie erklärt
den Ablauf, gibt ihr ein Medikament zu Beruhigung, drückt ihr ermutigend die Hand und wirft
einen letzten Kontrollblick in die Ergebnisse der Voruntersuchungen. Das geschieht so souverän,
dass man kaum glauben kann, dass die 22-Jährige eigentlich noch in der Ausbildung steckt.
Kurz vor ihrem Examen
hat Senada Jakubovic mit
acht weiteren Krankenpflegeschülern die Chance
bekommen, die Kurzliegerstation im Marienkranken-
haus Wickede-Wimbern
zwei Wochen lang selbständig zu „managen“ –
allerdings nicht ganz ohne
Netz und doppelten Boden.
Damit das Wohl der Patienten in jedem Fall gesichert
ist, begleiten speziell ausgebildete Praxisanleiter
die Krankenpflegeschüler.
Unter ihrer Aufsicht stellen sich die angehenden
„Schwestern“ und „Pfleger“ hoch motiviert sämtlichen Aufgaben, die der
Stationsalltag mit sich
bringt.
Mit Aufgaben wachsen
Ramona Vogt sitzt
am Computer im
Schwesternzimmer und
gibt Daten
ein, während
ihre Mitschülerin Kus Arzu
einer neu aufgenommenen
Patientin das
Zimmer
zeigt
und ihr
die Abläufe erklärt. Im
Zimmer
203 überprüft ihr Mitschüler Thomas Arens bei
einem frisch Operierten, ob
die Drainage richtig funktioniert und erkundigt sich
dabei beim Patienten, wie
es ihm geht. „Meine Aufgabe ist es, die mir anvertrauten Patienten zu beobachten, ihre Bedürfnisse zu
erkennen und darauf einzugehen“, sagt Thomas
Arens. Ihm ist
anzumerken, wie viel Freude ihm sein zukünftiger
Beruf macht. „Die Schüler
sind besonders engagiert,
weil sie das in sie gesetzte
Vertrauen natürlich nicht
enttäuschen
möchten“,
schildert
Projektleiterin
Stefanie Schüssler ihre
Beobachtungen.
sorgen dafür, dass der Erkrankte die richtige Pflege
bekommt und er so rasch
wie möglich wieder gesund wird“, erklärt Thomas
Arens. Regelmäßig werden
Temperatur, Blutdruck, Puls
und Körpergewicht gemessen und analysiert. Anhand
der Werte wird für jeden
Patienten ein individueller Pflegeplan erstellt und
ständig dem aktuellen
Moderne Pflegekonzepte
Jeder Schüler bekommt
einen festen Patienten
zugewiesen, für den er als
Ansprechpartner hauptverantwortlich ist. „Wir
Gesundungsprozess angepasst. „Die ausführliche
Dokumentation sichert einen hohen Qualitätsstandard in der Pflege“, betont Ralf Effmert,
Pflegedirektor
des Marienkrankenhauses.
Attraktiv:
Ausbildung im
Hospitalverbund
Das Schulprojekt ist ein
Beispiel dafür, dass im
Verbund Auszubildende
mit viel Engagement gefördert werden. Von den
2.500 Mitarbeitern des
Katholischen
Hospitalverbundes befinden sich
derzeit 164 in der Ausbildung. Die Berufsfelder
betreffen nicht nur den
medizinischen Bereich:
Neben Gesundheits- und
Krankenpfleger/innen
werden in den verschiedenen Häusern zum Beispiel
auch Fachleute für Bürokommunikation und Elektroniker ausgebildet. Bei
Interesse an einem Ausbildungsplatz geben die
Personalabteilungen der
Häuser gern Auskunft.
Berufsbild Gesundheitsund Krankenpfleger
Katharinen-Hospital Unna
Tel. 02303/100-2731
Marienkrankenhaus
Wickede-Wimbern
Tel. 02303/100-2731
Mariannen-Hospital Werl
Tel. 02922/801-820
Marienkrankenhaus Soest
Tel. 02921/319-2220
Kontakt
Plfegedirektor
Ralf Effmert
Tel. 02377 / 831-675
www.krankenhaus-wickede.de
medTrend
12
Das Gesundheits-Magazin
Hilfe für Tumorpatienten
UNNA. Die Nachricht über eine Krebserkrankung ist ein schwerer Einschnitt im Leben. Dass
deshalb die bestmögliche Therapie eingefordert wird, versteht sich von selbst. Am KatharinenHospital Unna arbeiten Experten für die Behandlung von Krebspatienten in Zentren zusammen.
Zudem wird der Bereich der Onkologie und der damit verbundenen Tagesklinik weiter ausgebaut.
Ein onkologischer Schwerpunkt besteht im Katharinen-Hospital seit vielen
Jahren. Für die Patienten
bringt diese Erfahrung
viele Vorteile. Denn: Bestätigt sich die Diagnose
einer onkologischen Erkrankung, wird in einer
Tumorkonferenz die Behandlung geplant. An der
Konferenz nehmen Ärzte
der Onkologie, der Gynäkologie, der Chirurgie
und der Inneren Medizin,
Fachschwestern
sowie
Pathologen, Radiologen
und Strahlentherapeuten
teil. Die Orientierung an
den qualitätsgesicherten
Leitlinien der Deutschen
Krebsgesellschaft (DKG),
der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS)
und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie
und Onkologie (DGHO) ist
dabei gesetzt.
Raumgestaltung möglich.
Die ständige Ansprechbarkeit der Ärzte sowie
deren Kooperationen mit
weiteren Bereichen des
Krankenhauses (Radiologie, Schmerztherapie oder
Palliativmedizin) geben
beste Voraussetzungen für
eine enge Bindung an die
Patienten.
Ein weiterer Vorteil: Für die
moderne medikamentöse
Behandlung der Tumor-Erkrankungen ist heute nur
noch in Ausnahmefällen
eine stationäre Aufnahme
erforderlich. Ein sehr großer Teil der Behandlungen
wird deshalb in der Onkologischen Tagesklinik
des Katharinen-Hospitals
ambulant durchgeführt.
Hierzu zählen Hormontherapie,
Chemotherapie und die begleitende
Schmerztherapie. Und die
Nebenwirkungen
einer
Chemotherapie – Übelkeit
oder Schmerzen – haben
die Fachärzte zudem im
Blick. Es werden BegleitMedikamente verabreicht,
die eine sehr positive Wirkung für die Patienten haben. Alternativ zur intravenösen Chemotherapie
können zudem Tabletten gewählt werden.
Die konventionelle medikamentöse Chemotherapie ist natürlich immer
eine der Säulen der Tumortherapie. Anstatt ungezielt die Tumorzellen zu
zerstören und dabei Nebenwirkungen in Kauf zu
nehmen, behandeln die
Onkologen nach Möglichkeit mit hochmodernen,
zielgerichteten Therapien,
die die Krebszellen spezifisch angreifen. Daher ist
die Tumortherapie heute
oft weniger belastend.
Erfahrung zeigt, dass die
Lebensqualität für die Patienten wesentlich höher
ist, wenn das gewohnte
Umfeld erhalten bleibt.
Am Katharinen-Hospital
stehen zwei erfahrene
Fachärzte mit dem Fachgebiet Hämatologie/Onkologie zur Verfügung. „Als Hämato-Onkologen haben wir
dabei den Fokus nicht nur
auf den einzelnen Tumor“,
ONKOLOGIE UND HÄMATOLOGIE
Die Hämatologie ist die Lehre von den Krankheiten
des Blutes und des Knochenmarks. Sie befasst sich
hauptsächlich mit Veränderungen der Blutkörperchen und ihrer Funktion, aber auch mit dem Gerinnungssystem und dem Immunsystem. Wesentliche
Krankheiten, die untersucht und behandelt werden,
sind z.B. die verschiedenen Formen der Blutarmut
und Leukämien aber auch die verschiedenen Krankheiten des Lymphsystems.
Die Onkologie ist die Lehre von den bösartigen Erkrankungen des menschlichen Körpers, also der
beschreibt Oberarzt Dr. Ayoub Abdu für sich und seine Kollegin, Oberärztin Dr.
Van Anh Tran Ngyuen, das
Vorgehen. „Wir legen großen Wert darauf, unsere
Patienten nach neuesten
wissenschaftlichen
Erkenntnissen zu behandeln
und sie über alle Behandlungsoptionen aufzuklären und zu beraten.“ In der
onkologischen Tagesklinik
arbeiten darüber hinaus
speziell ausgebildete Mitarbeiter, die mit der unmittelbaren Durchführung
der medikamentösen Tumortherapie betreut sind.
Dass sich die Betroffenen
dort wohl fühlen können,
machen neben der medizinischen Expertise die gute
pflegerische Versorgung,
die Unterstützung durch
Psycho-Onkologinnen,
Seelsorger und Sozialarbeiter sowie die freundliche
Krebserkrankungen. Schwerpunkte der Tätigkeit der
internistischen Onkologen sind dabei die Vorbeugung,
Diagnose und die medikamentöse Therapie dieser Erkrankungen. Strahlentherapie und Operationen gehören nicht zum Aufgabengebiet der internistischen
Onkologen. Eine wesentliche Aufgabe hat der internistische Onkologe aber bei der Entscheidung, wann
und in welchem Umfang solche Methoden eingesetzt
werden müssen. In der Regel wird der internistische
Onkologe dabei auf Anfrage anderer Ärzte tätig. Eine
enge Kooperation mit Haus- und Fachärzten ist im
Interesse des Patienten dabei unerlässlich.
Kontakt
Onkologische
Tagesklinik
Tel. 02303 / 100-2240
www.katharinen-hospital.de
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
13
Proktologie: Reden,
worüber man nicht spricht
SOEST. Häufig sind Monate oder Jahre Beschwerden und Schmerzen vorhanden, bevor der
Gang zum Arzt angetreten wird. Denn wenn es um Erkrankungen am Enddarm geht, geht es
um ein Thema, das mit Hemmungen belegt ist. Klar ist aber auch: Medizinische Hilfe ist
inzwischen auf sehr hohem Niveau möglich.
Diese Hilfe ist wichtig.
Denn proktologische Erkrankungen sind in aller
Regel unangenehm und
oft hartnäckig. In einigen
Fällen kann sich eine solche
Grunderkrankung zudem
bösartig verändern. Der Rat
der Mediziner lautet deshalb grundsätzlich: „Wenn
es brennt, schmerzt oder
blutet, Inkontinenz oder
Verstopfung
auftreten,
sollte unmittelbar eine Abklärung beim Arzt des Vertrauens erfolgen“.
Das Spektrum der Erkrankungen in der Proktologie ist dabei sehr
umfangreich.
Analvenenthrombosen
und Analfissur
„Klein aber oho“, könnte man
zu diesen Erkrankungen am
HABEN SIE FRAGEN?
Im Marienkrankenhaus Soest bietet
die Abteilung für
Allgemein- und Viszeralchirurgie eine eigene
Sprechstunde zum
Thema Proktologie an.
Kontakt
Tel. 02921 / 391-0
www.mkh-soest.de
Enddarmausgang sagen,
denn beide sind wegen ihrer Schmerzhaftigkeit berüchtigt. Klassisch ist bei
der Analvenenthrombose
eine schmerzhafte Schwellung, nur vielleicht kirschgroß – aber darauf sitzen
geht schon nicht mehr. Bei
der Analfissur bereitet ein
oft nur ein bis zwei Zentimeter langer Riss in der
Enddarmhaut
schmerzhafte Probleme. Und aus
dieser kann man Patienten
sowohl mit modernen Medikamenten wie auch einer
Operation heraushelfen.
Abszess und Fistel
Leider auch sehr schmerzhaft, aber in der Regel viel
größer sind die Abszesse.
Bei fortschreitender Entzündung kann dabei sogar der Afterschließmuskel
zerstört werden. Das sollte
unbedingt vermieden werden; deshalb ist eine frühe
und differenzierte operative Behandlung wichtig.
Hämorrhoiden
Das „bekannteste“ unter
den Krankheitsbildern in
der Proktologie ist sicherlich
das Hämorrhoidal-Leiden.
Rund 15 Millionen Männer
und Frauen in Deutschland
sind davon in verschiedenen Ausprägungen betroffen: von der schmerzlosen
Blutung bis zum Vorfall
mit
Fremdkörpergefühl
und Stuhlschmieren. Die
Therapie dieser echten
Volkskrankheit hat sich in
den vergangenen Jahren
revolutioniert: schonende OP-Verfahren und lang
anhaltende Wirkung sind
heute Praxis.
Einschränkungen im Alltag
Deutlich weniger bekannt
ist das Problem der Obstipation, das sich für Patienten, auch hier überwiegend
Frauen, als quälende Verstopfung oder unvollständige Entleerung darstellt.
Betroffene schildern, ähnlich wie bei der Inkontinenz,
dass sie häufig in ihrem
Alltagsleben extrem eingeschränkt sind, da sie im Bad
endlos Zeit benötigen. Und
gerade hier, bei den inneren Enddarmvorfällen und
Enddarmausbuchtungen,
den sogenannten Rektozelen, bieten moderne
Operationsverfahren
eine große Hilfe.
Hightech für die
Patienten
Beim A-Z der Proktologie
– ob einfache Analfissuren oder die komplexen
Zelen (Vorfälle wie im Enddarm) – werden heute mit
moderner Methodik und
ausgefeilter OP-Technik
grundsätzlich schonende
Behandlungsmethoden
eingesetzt. Hinzu kommt,
dass gerade in diesem
operativen Bereich die
Medizintechnik sehr gute
neue Technologien entwickelt hat.
medTrend
14
Das Gesundheits-Magazin
Experten für die Hand
UNNA / WICKEDE-WIMBERN. Die Hand kann – fast – alles. Wir schütteln sie, wir geben sie, wir
tasten mit ihr. Gleichzeitig ist kaum ein Körperteil so komplex aufgebaut. Treten hier Erkrankungen oder Verletzungen auf, müssen sie von speziell ausgebildeten Ärzten behandelt werden.
Im Katholischen Hospitalverbund Hellweg sind zwei
Fachbereiche auf Patienten
mit Hand-Erkrankungen
besonders eingestellt: die
Klinik für Handchirurgie
am Katharinen-Hospital
Unna sowie der Bereich
Hand- und Unfallchirurgie
am Marienkrankenhaus
Wickede-Wimbern.
27 – das ist allein die Zahl
der Knochen in einer Hand.
Hier befinden sich rund ein
Viertel der Knochen des
Körpers. Auch die Muskulatur der Hand ist sehr komplex, wobei ein Großteil
der 33 Muskeln im Unterarm liegt, und die Sehnen
in die Hand „entsendet“.
„Die Handchirurgie hat
sich zusehends als eigenes
Fachgebiet durchgesetzt“,
schildert die Handchirurgin
und leitende Oberärztin
des Katharinen-Hospitals,
Olivia Dahlmann. Eine spezielle OP-Ausrüstung – unter anderem OP-Mikroskop
und Lupenbrille – sowie
spezielles Instrumentarium, mit dem mikrochirurgisch gearbeitet werden
kann, sind für diesen Bereich notwendig. Denn
bis in kleinste Strukturen
der Fingerknöchel und der
Sehnen hinein müssen die
Operateure arbeiten können. „In unseren Abteilungen gehört dieses Instrumentarium sowie das
Fachwissen zum wesentlichen Angebot, das wir unseren Patienten machen
können“, betont Handchirurg Dr. Peter Gruber. Er ist
leitender Oberarzt des Bereiches am Marienkrankenhaus Wickede-Wimbern.
Das Leistungsspektrum
in den Krankenhäusern
ist aufgrund der langjährigen Erfahrung breit
aufgestellt.
Sehnen, Nerven und Gefäßen oder einem Riss von
Bändern und Hautdefekten führen. „Verletzungen
an der Hand sollten unbedingt von Handchirurgen
behandelt werden“, betont
Dr. Gruber, da sonst häufig
Schäden bleiben.
Karpaltunnelsyndrom:
das häufigste Nervenkompressions-Syndrom. Meist
ist die Ursache nicht zu
klären. Die Beschwerden
werden durch eine Enge
im Karpaltunnel hervorgerufen. Diese führt zu einer
Schädigung des Nerven.
Erkrankungen der Hand
Ringbandstenosen (Schnellender Finger/Schnappfinger): Im Anfangsstadium
stehen beim Schnappfinger häufig Druck- oder
Bewegungsschmerzen im
Bereich des ersten Ringbandes im Vordergrund.
Später ist die Bewegung
Das statistische Risiko,
im Laufe des Lebens eine
Erkrankung der Hand zu
erleiden, ist relativ hoch.
Die heutigen Therapien –
operativ und konservativ –
ermöglichen aber sehr vielen Patienten Heilung oder
zumindest deutliche Linderung der Beschwerden.
Verletzungen der Hand
Die häufigsten
Krankheitsbilder
Behandelt werden alle Verletzungen der Hand, „denn
bei sehr vielen Ereignissen
sind die Hände in Mitleidenschaft gezogen“, so
Handchirurgin Olivia Dahlmann. Stürze, Quetschungen, Schnittverletzungen,
können zu Knochenbrüchen, Durchtrennung von
Arthrosen: Arthrosen an
den Gelenken im Handbereich sind Erkrankungen
des Gelenkknorpels mit
Schmerzen und Bewegungseinschränkungen,
die vorwiegend an den
Fingerend- und -mittelgelenken sowie den Daumensattelgelenken auftreten.
und Belastung der betroffenen Finger erschwert.
Dupuytren´sche Kontraktur: eine Erkrankung des
über den Sehnen gelegenen Bindegewebes, die zu
einer Kontraktur führt.
Epicondylitis (auch Tennisarm und Golfarm): Beim
Tennisarm handelt es sich
um eine Entzündung im
Bereich der Streckmuskulatur des Unterarms und
der Hand; beim Golfarm
oder -ellenbogen ist die
Beugemuskulatur
betroffen.
Kontakt
Klinik für Hand- und
Plastische Chirurgie
Leitende Oberärztin
Olivia Dahlmann
Tel. 02377 / 100-1846
www.katharinen-hospital.de
Kontakt
Spezielle Unfallchirurgie/
Handchirurgie
Leitender Oberarzt
Dr. Peter Gruber
02377 / 83-1229
www.krankenhaus-wickede.de
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
15
Damit die häusliche
Pflege nicht zur Last wird
UNNA/WERL. Das neue Projekt „Familiale Pflege“ nimmt Angehörigen durch eine frühzeitige
Vorbereitung auf die neue Aufgabe mögliche Unsicherheiten und Ängste.
Die Statistik ist eindeutig: Mehr als die Hälfte
aller
pflegebedürftigen
Menschen werden im
familiären Umfeld
betreut. Eine Situation, die
bei den Angehörigen
U n s i cherheiten und
Ängste
a u f t a u chen
lässt,
d e n n
sie sehen sich
großer Verantwortung
gegenüber.
Im Katharinen-Hospital Unna und im Werler
Mariannen-Hospital
ist
vor diesem Hintergrund
ein neues Projekt ins Leben gerufen worden, das
den Pflegenden noch direkt am Patientenbett im
Krankenhaus Hilfestellung
anbietet.
Pflegetechniken erlernen
„Ein guter sicherer Übergang in das häusliche Umfeld soll möglich werden“,
so Anna Zaczynska, die für
die Uni Bielefeld den Aufbau
des Projektes betreut. „Wir
machen die Angehörigen
vertraut mit Pflegetechniken, die ihnen die häusliche Versorgung erleichtert
und den eigenen Körper
schont“, unterstreicht Silke
Hähnel, die das Projekt im
Katharinen-Hospital leitet.
Als Fachkrankenschwester für Intensivpflege und
Anästhesie kennt sie den
Spagat nur zu genau, den
Gibt es Entlastungsmöglichkeiten für die häuslich
Pflegenden? „Uns geht
es um eine ganzheitliche
Kompetenzförderung
bei den pflegenden
Angehörigen,
die ihnen das
Gefühl nehmen soll,
alleingelassen
zu sein“,
so die
I d e e
für das
kostenlose Angebot,
das von den
Pflegekassen
finanziert wird.
die Angehörigen
bewältigen
müssen:
„Einerseits will man dem
nahestehenden Menschen
soweit irgend möglich helfen, andererseits muss aber
auch das eigene Leben gelebt werden.“ Um dieser
Doppelrolle bei eigener guter Gesundheit gerecht zu
werden, bietet die „Familiale Pflege“ die individuelle,
kostenlose Unterstützung
bereits am Krankenbett
an.
Individuelle Hilfe
„Wir vermitteln das pflegerische Grundlagenwissen
ganz gezielt auf die individuelle Erkrankung und Situation des Angehörigen“,
ergänzen Ingeborg Wesseler und Beate Diekmann,
die das Projekt am Mariannen-Hospital leiten.
Vermittelt werden unter
anderem
vorbeugende
Maßnahmen zur Vermeidung von Thrombose oder
Dekubitus. Auch wird ein
Überblick über das Angebot an Pflegehilfsmitteln
gegeben. Von Anfang an
wird der Patient in das Training eingebunden. „Wir
wollen die Angehörigen
schließlich mit der realen
Situation auf den späteren Alltag der häuslichen
Pflege vorbereiten.“ Und:
„Auch nach dem Klinikaufenthalt unterstützen wir
die Angehörigen, wenn es
gewünscht wird.“
„Beraten und bilden“
Die „Familiale Pflege“ steht
ganz unter dem Motto „beraten und bilden“ – denn
schließlich geht es
nicht nur um das reine
pfegerische Tun. Es werden auch die „weichen“
Faktoren berücksichtigt:
Wie stellt sich die häusliche Situation dar? Gibt es
weitere Helfer und Hilfen?
Ergänzend zu dem
Projekt werden Angehörige auch in die Initialpflege
eingeführt. In diesem Kurs –
der ebenfalls für pflegende
Angehörige und Interessierte kostenfrei ist – wird die
Möglichkeit geboten, unter
Anleitung pflegerische Tätigkeiten zu erlernen – und
ist zudem ein Austausch
über die Erfahrungen
in häuslicher Pflege.
Kontakt
Silke Hähnel
Tel. 02303 / 100-1136
E-Mail:
familialepflege@
katharinen-hospital.de
www.katharinen-hospital.de
Kontakt
Ingeborg Wesseler
Beate Diekmann
02922 / 801-0
E-Mail:
familialepflege@
mariannen-hospital.de
www.mariannen-hospital.de
16
medTrend
Das Gesundheits-Magazin
„Ich bin geboren im
Katharinen-Hospital“
UNNA. Louis ist eine Stunde alt. Er liegt im Kreißsaal auf Mamas Bauch.
Hautnah. „Bonding“ nennen Experten diese erste wichtige Bindungsphase.
Den innigen Kontakt zwischen Mutter und Kind zu fördern, ist das Ziel von
„Babyfreundlichen Krankenhäusern“ wie dem Katharinen-Hospital Unna.
bekommen von uns
natürlich ebenso viel
Zuwendung und Beratung wie stillende Mütter“, betont
Schwester Alicia.
Beim Baby bleiben
Louis gibt den Takt an
Tag zwei im Leben von Louis: Mama und Papa schieben ihn in seinem Babybettchen in den Buffetraum.
Frische Brötchen, Eier, Kaffee, Tee. „Wie im Urlaub“,
ist Melanie Hetmann von
dem umfangreichen Frühstück begeistert. „Und wir
durften sogar ausschlafen.“
Diese Flexibilität ist typisch
für ein Babyfreundliches
sich seine Mama jederzeit
auf der Mutter-Kind-Station melden. „Ich habe mich
hier sehr wohl gefühlt und
möchte den Kontakt gern
halten. Demnächst besuche
ich hier das Stillcafe“, verspricht Melanie Hetmann
beim Abschied. Und zum
Babyschwimmen möchte
sie Louis in der Elternschule des Katharinen-Hospitals
auch anmelden. Louis hat
eben noch viel vor in
seinem Leben.
Louis ist inzwischen
satt und zufrieden.
Der frisch gebackene Papa nutzt die
t.
et
B
as
Gelegenheit, um
am
ion in M
utter-Kind-Stat
M
r
de
f
au
s
mit seiui
Lo
hön kuschelig!
Hier ist es so sc
n e m
S o h n
kuscheln.
Der kleine Louis trinkt so zu
Louis ist bei der Geburt fleißig, dass seine Mama Er bleibt bei
3570 Gramm schwer, 52 bald wunde Brustwarzen Melanie und
Zentimeter groß und hat hat: „Die Schwestern sind Louis im Famieinen Kopfumfang von 35,5 zu mir aufs Zimmer ge- l i e n z i m m e r,
Zentimetern – ein Durch- kommen und haben mir um die ersten
schnittsbaby. Für seine gezeigt, dass man die Po- k o s t b a r e n
Eltern, Melanie Hetmann sition des Babys am besten Stunden und
und Dominik Assmann, ist bei jedem Stillen wechselt. Tage gemeinLouis natürlich überhaupt Und schon bald verschwan- sam zu genicht durchschnittlich, son- den meine Brustprobleme.“ nießen: „Das
dern etwas ganz Beson- Das Stillen nimmt im Baby- s c h w e i ß t
deres. Ein kleines Wunder freundlichen Krankenhaus als Familie
mit braunem Haarflaum, einen hohen Stellenwert unheimlich
samtweicher
Babyhaut, ein. „Mütter, die nicht stil- zusammen“,
schrumpeligen Füßchen, len wollen oder können, sagt er.
Wenn der V
ater mit d
einer niedlichen Stupsnase
Augenblick em Sohne... Papa ist
vo
an ganz ve
rliebt in Lou m ersten
und einem kleinen Mündis.
chen, das auf der Suche
nach Mamas Brust ist.
Krankenhaus. „Wir stellen
Betreuung und Beratung
uns komplett auf die Bedürfnisse von Mutter und
Melanie Hetmann hat sich
Kind ein“, erklärt Schwester
entschlossen zu stillen und
Alicia. Die Neugeborenen
legt den kleinen Louis das
bleiben im Babyfreundlierste Mal an. „Manchmal
chen Krankenhaus rund
brauchen Mutter und Kind
um die Uhr bei ihren Mütetwas Übung, damit das
tern. „Unsere Aufgabe ist,
Stillen klappt“, weiß die
die Mütter so zu begleiten,
Kontakt
Leiterin der Mutter-Kinddass sie gestärkt nach HauChefarzt
Station, Schwester Alicia.
se gehen können.“ Louis
Klinik für Geburtshilfe
verlässt – wie die meisten
Dann wird den Müttern UnDr. Kunibert Latos
Babys
–
am
dritten
Tag
das
terstützung, Tipps und die
ein
Louis liebt es, gestreichelt zu werden
Tel. 02303/100-2842
notwendige Gelassenheit
Krankenhaus.
Wenn
danach
!
eßer
Geni
echter
www.katharinen-hospital.de
mit auf den Weg gegeben.
Probleme auftauchen, darf
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