gemein- wohlbilanz 2011

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gemeinwohlbilanz
2011
Sonnentor Kräuterhandelsgesellschaft mbH
unser
leitbild
Wir von Sonnentor glauben
fest daran, dass in der
Natur die besten
Rezepte
für ein schönes
und langes Leben liegen. Dafür arbeiten wir.
Davon leben wir. Und wir glauben,
dass die
biologische
Landwirtschaft
die einzige Alternative zu den Folgen von
Monokultur und Überproduktion ist.
Der
das immer
Wiederkehrende, das sich ständig
erneuernde Leben ist unser Grundprinzip.
So wie das
Kreislauf,
Leben&
Lebenlassen,
das gegenseitige Anerkennen und die
Wertschätzungfür ein langfristiges
Miteinander unerlässlich sind.
Alles muss im
Gleichgewicht
sein, damit die
Freude
wachsen kann ...
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Stammdaten
Rechtsform
Adresse
Eigentümer
Stille Beteiligungen
Anzahl Betriebsstandorte
Jahresumsatz
Exportanteil
Sonnentor Kräuterhandelsgesellschaft mbH
Sprögnitz 10
3910 Zwettl
www.sonnentor.com
Johannes Gutmann 99%
Johann Wostri 1%
keine
1
23.300.000 Euro
75%
Sonnentor, der Waldviertler Bio-Spezialist, agiert seit der Gründung 1988
nach dem Prinzip, dass sich Nachhaltigkeit, regionale Entwicklung und
wirtschaftlicher Erfolg ausgezeichnet verbinden lassen. Als eines der Pionierunternehmen der Gemeinwohl-Ökonomie – die Menschenwürde, Solidarität,
Kooperation, verantwortungsbewusstes Agieren und Wertschätzung als
zentrale Werte des Wirtschaftens sieht – lebt Sonnentor diese Grundsätze
seit 23 Jahren. Mehr als 150 Bauern und 153 Mitarbeiter gehören mittlerweile zur erfolgreichen Sonnentor Familie und sind der Beweis dafür, dass
Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg ein unschlagbares Team sind.
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Das Unternehmen und Gemeinwohl
Tätigkeitsbereich
Der Waldviertler Bio-Spezialist Sonnentor wurde 1988 von Johannes
Gutmann gegründet. Gemeinsam mit drei Bauern, die an seine Idee
glaubten, begann er Bio-Spezialitäten zu sammeln und unter dem Logo
der lachenden Sonne überregional und international zu vermarkten.
Heute – 23 Jahre später – hat das Unternehmen 153 MitarbeiterInnen in
Österreich und exportiert in über 48 Länder weltweit. Mehr als 150 Bauern
gehören zur Sonnentor Familie.
Das Sortiment umfasst über 600 Produkte – vom Sonnige Grüße KräuterFrüchte-Tee, den Gewürzblütenzubereitungen bis hin zum Zaubersalz, dem
Wiener Verführung Kaffee, einer Hildegard Serie und einer Bio-Bengelchen
Linie.
Dabei bleibt Sonnentor der Überzeugung, dass sich Nachhaltigkeit, regionale Entwicklung, Soziales und wirtschaftlicher Erfolg ausgezeichnet miteinander verbinden lassen, stets treu, entwickelt sich weiter und befindet
sich so in einem stetigen Wandel. Es entsteht eine Symbiose aus traditionellem Kräuterwissen und innovativer Markenentwicklung.
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Für Sonnentor ist der Nachhaltigkeitsgedanke Selbstverständlichkeit. In
unserem Leitbild sind seit Beginn diese Gedanken niedergeschrieben und
werden von allen Mitgliedern der Sonnentor Familie täglich gelebt. Leben
und Lebenlassen, gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung sind Grundsätze jeder langfristigen Zusammenarbeit und Kooperation. Sonnentor
geht es heute schon um Übermorgen.
Es geht um das bewusste Tun und Handeln. Wir wollen uns heute und
unserer nächsten Generation mit gutem Gewissen in die Augen sehen
können, sorgsam miteinander und mit unserer Umwelt umgehen. Soziales,
Ökologie und Ökonomie sind kein Widerspruch - Sonnentor ist der Beweis
dafür!
Wir wollen den Eigennutzen, den sozialen Nutzen und den Allgemeinnutzen
verbinden. Viele Auszeichnungen bestätigen diesen Weg:
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2008: „Trigos“ – Nachhaltigkeitspreis für mittlere Unternehmen in der
Sparte Ökologie
2009: Auszeichnung zum nachhaltigsten Unternehmen Österreichs durch
das Monatsmagazin „Lebensart“
2010: „Nestor Gold“ für vorbildliche zukunftsweisende Arbeitsmodelle,
verliehen durch das Ministerium für Soziales und Arbeit
2010: „ALC“ – Auszeichnung zum besten Mittelstandsunternehmen Österreichs (Austria’s Leading Companies), Verleihung durch das Wirtschafts-Blatt, PwC Österreich und KSV1870
SONNENTOR lebt
Nachhaltigkeit, weil…
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wir mit der Natur arbeiten und deshalb von und mit der Kreislaufwirtschaft im Sinne der Ökologie leben.
wir die biologische Landwirtschaft als einzige Alternative zu Überproduktion und Monokulturen sehen; das immer wiederkehrende, sich
ständig erneuernde Leben ist unser Grundprinzip.
die gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung Grundsätze unseres
täglichen Handelns sind – nach dem Prinzip Leben und Lebenlassen.
wir erneuerbare Energie (Holz-Hackgut aus der Region, Wind, Sonne) einsetzen.
wir im gesamten Betrieb keine direkten Emissionen erzeugen.
wir durch unser soziales Engagement den MitarbeiterInnen ein angenehmes Arbeitsklima und altern(s)gerechte Rahmenbedingungen bieten
und durch Weiterbildungsmaßnahmen die Kompetenzen erheblich steigern.
wir durch Partnerschaften und Kooperationen mit Bauern die klein
strukturierte Landwirtschaft in der Region und Franchisepartner fördern
und somit langfristig Existenzen sichern.
wir soziale Verantwortung übernehmen; unsere langfristige Vision ist
es, durch regionale Wertschöpfung Arbeitsplätze zu schaffen.
wir Verpackungsmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen (Cellulose)
einsetzen und somit dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft entsprechen.
wir durch den Aufbau eines Franchise-Systems einen direkten Zugang
zum Kunden ermöglichen.
wir unseren Kunden biologische Produkte aus regionalem Anbau und
regionaler Wertschöpfung bieten.
wir Bewusstsein für die Natur und den Umweltschutz schaffen.
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Gemeinwohlbilanz-Kriterien
A1 Ethisches Beschaffungswesen
Alle zugekauften Rohstoffe und Produkte stammen ausschließlich aus
kontrolliert biologischem Anbau und von zertifizierten Betrieben. Aufgrund
der entsprechenden regionalen Bedingungen erfolgt die Anbauplanung. Fair
Trade ist die Basis unseres täglichen Tuns, Sonnentor ist bestrebt direkt
mit den lokalen Bauern zusammen zu arbeiten und für diese die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen, die Abnahme zu garantieren und auf die
sozialen Bedingungen einzugehen. Kaffee und Kakao werden soweit wie
möglich von Fair-Trade-Bauern gekauft. Regionale, ökologische und soziale
Aspekte höherwertiger Alternativen werden berücksichtigt:
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Sonnentor überzeugt sich von den Arbeitsbedingungen, den ökologischen Aspekten und den sozialen Aspekten der Erzeugung der verwendeten Rohstoffe – egal ob aus der Region oder aus Übersee.
Sonnentor verwendet zu 100 % Ökostrom – 10 % des Energiebedarfs werden über die eigene Photovoltaikanlage abgesichert.
Sonnentor verwendet zu 100 % recyclebare und kompostierbare Verpackungsmaterialien.
Die Wärme zur Trocknung der Kräuter bei den Bauern wird bereits zu 70 %
aus erneuerbaren Energieträgern wie Biomasse gewonnen. In Rumänien
wird mit Abfallholz getrocknet. In Albanien erfolgt die Trocknung auf
Grund des warmen Klimas vorwiegend über Umluft – ebenso bei unseren
verschiedenen Anbauprojekten in Indien und Tansania.
Sonnentor hat Kooperationen mit ADA abgeschlossen in Albanien,
in Vorbereitung in Nicaragua und in Kontakt mit Kosovo.
Bei der Auswahl von Lieferanten von Handelsprodukten wird darauf geachtet,
dass die Werte des Unternehmens und die Erzeugung des Produkts mit den
Anforderungen und Standards von Sonnentor übereinstimmen. Bei einer
Zusammenarbeit werden laufend Lieferantenaudits durchgeführt, um die
Sicherstellung der Prozesse zu gewährleisten.
B1 Ethische Finanzdienstleistungen
Eine hohe Arbeitsplatzqualität garantieren folgende Massnahmen:
Sonnentor kann durch bewusstes, nachhaltiges Wirtschaften auf eine
Eigenkapitalquote verweisen, die bei rund 60 % weit über dem Branchenschnitt liegt.
Das erwirtschaftete Kapital wird zum Großteil wieder investiert oder geht
über Steuern und Sozialversicherungsbeiträge an den Staat. Im letzten
Wirtschaftsjahr wurden 1,66 Mio. EUR an den Staat bezahlt, Investitionen
werden aus Eigenmitteln und Förderungen gedeckt.
Sonnentor bietet ein Beteiligungskonzept zur nachhaltigen Stromerzeugung für Kunden und Partner an (2 x 15 kW Photovoltaikanlage).
Sonnentor arbeitet mit regionalen Banken zusammen, die auch ethische
Finanzprodukte in ihrem Portfolio führen. Hier geht es in erster Linie darum,
den kurzfristigen Liquiditätsüberschuss in Sparbuchform zu veranlagen.
Sonnentor finanziert Lieferanten bei Bedarf, leistet Vorauszahlungen und
gibt Kundenkredite. Im letzten Wirtschaftsjahr wurden 13,75 % unseres
Gesamtumsatzes wieder in das Unternehmen investiert.
Arbeitsplatzgestaltung:
• Arbeitsplätze im neu errichteten Gebäude „Geist-Reich” sind ausnahmslos
ergonomisch und nach modernsten ökologischen Richtlinien gestaltet.
• Im ursprünglichen Teil des Gebäudes gibt es ergonomische Schreibtisch stühle.
• Alle Zugänge sind barrierefrei.
• Die Beleuchtung im neuen Gebäude entspricht dem Tageslicht und wird an die allgemeinen Lichtverhältnisse in den Räumlichkeiten angepasst.
• Eine Gemeinschaftskantine mit Sitzgelegenheit, eine Terrasse und ein
Außenbereich mit Biotop stehen den MitarbeiterInnen zur Verfügung.
C1 Arbeitsplatzqualität
Im Sonnentor Leitbild sind unsere Werte, die wir täglich leben, festgeschrieben. Sie beinhalten insbesondere die gegenseitige Anerkennung und
Wertschätzung, die für ein langfristiges Miteinander unerlässlich sind.
Psychische und physische Gesundheit:
• Ein Bio-Mittagessen mit 85%igem Bio-Anteil wird kostenlos von Montag
bis Donnerstag zur Verfügung gestellt und täglich gemeinsam genossen.
• Bio-Obst und Gemüse stehen zur freien Entnahme für alle Mitarbeiter Innen bereit.
• Gemeinschaftsfördernde Aktivitäten wie Betriebsausflüge, Feiern,
Theaterbesuche werden laufend und mehrmals pro Jahr auf Kosten des
Unternehmens angeboten.
• Seminare zu den Themen Gesundheit, Bewegung, Mentaltraining,
Ernährung & Lebensordnung und das Bewegungsprogramm „AGIL” stehen allen MitarbeiterInnen regelmäßig und kostenlos zur Verfügung.
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Ein wertschätzender und respektvoller Umgang miteinander wird aktiv gelebt und trägt zur psychischen Gesundheit bei.
Sonnentor ist Mitglied des Qualifizierungsverbundes Waldviertel und bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit an Fachschulungen teilzunehmen. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2010/2011 zur Weiterbildung 1950 Stunden verwendet, das ergibt pro Mitarbeiter 15 Stunden
im Jahr (Jahresschnitt: 130 Mitarbeiter). Darüber hinaus wird produktspezifisches Wissen von MitarbeiterInnen bei internen Schulungen weitergegeben.
Beim Einkauf in den eigenen Sonnentor Geschäften erhalten die MitarbeiterInnen & PartnerInnen vergünstige Einkaufskonditionen.
Selbstorganisation, Zufriedenheit am Arbeitsplatz, Sinnstiftung:
• Unsere Gemeinschaft wird auf vielfältige Weise immer wieder gestärkt.
Ein zentrales Element ist die von Beginn an gelebte Anrede per du.
• Mitarbeiterwünsche werden bei der Gestaltung des Aufgabenbereichs
berücksichtigt.
• Hohe Eigenverantwortung bei der Durchführung der Aufgaben.
• Partnerschaftlicher Führungsstil wird aktiv gepflegt; Führungskräfte
unterstützen bei der Bewältigung schwieriger Aufgaben.
• Sonnentor führt regelmäßige MitarbeiterInnenbefragungen im Abstand
von etwa 2 Jahren durch.
• Jobrotation: jede(r) MitarbeiterIn erhält in der Einschulungsphase die
Möglichkeit, in jeder Abteilung mitzuarbeiten und den Aufgabenbereich
von allen KollegInnen kennenzulernen.
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„Gute Laune“-Box: MitarbeiterInnen können ihre Ideen zur Verbesserung
der Arbeitsplatzqualität bzw. zur Optimierung von Prozessen in die
„Gute Laune”-Box einwerfen. Diese Ideen werden in regelmäßigen Abständen evaluiert und die/der jeweilige MitarbeiterIn für die Einbringung
der Idee belohnt.
Arbeitszeiten:
• Flexible Arbeitszeiten in der Verwaltung: Kernzeit von 8.30 bis 15.30 Uhr;
Gleitzeit von 06.30 bis 18.30 Uhr, Freitag bis 14.00 Uhr
• Fixe Arbeitszeiten in der Produktion: Montag bis Donnerstag 07.30 bis 17.00 Uhr; Freitag 07.30 bis 12.00 Uhr.
C2 Gerechte Verteilung des Arbeitsvolumens
Sonnentor ist bestrebt, den MitarbeiterInnen eine ausgewogene WorkLife-Balance zu ermöglichen. Überstunden sind nur vereinzelt zu leisten und
werden fast ausschließlich in Form von Zeitausgleich abgebaut.
Der Anteil des Teilzeit-Arbeitsmodells beträgt 30 % – es ergibt sich eine
durchschnittliche Arbeitszeit pro Woche von 33 h. Sonnentor bietet
zusätzlich für ca. 60 freie DienstnehmerInnen ein flexibles Arbeitszeitmodell, das im Besonderen Müttern von Kleinkindern ermöglicht, sich
ihre Arbeitszeit selbst einzuteilen und die Tätigkeit zuhause zu erledigen.
Lediglich vier von aktuell 153 MitarbeiterInnen verfügen – seit 1.9.2011
und auf eigenen Wunsch – über einen All-In-Vertrag.
C3 Forderung und Förderung ökologischen
Verhaltens der MitarbeiterInnen
Sonnentor produziert ausschließlich biologische Produkte. Wir glauben
daran, dass die biologische Landwirtschaft die einzige Alternative zu Folgen
von Monokultur und Überproduktion ist. Der bewusste Umgang mit der
Natur und den vorhandenen Ressourcen gehört zum täglichen Tun und
Handeln.
Betriebsküche/Ernährung während der Arbeitszeit:
• Das Mittagessen wird allen MitarbeiterInnen kostenlos zur Verfügung
gestellt und die Zutaten stammen aus mindestens 85 % aus kontrolliert
biologischem Anbau.
• Bio-Obst und Gemüse stehen zur freien Entnahme für alle Mitarbeiter Innen bereit.
• Es steht eine vegetarische Variante des Mittagessens zur Verfügung bzw.
wird einmal wöchentlich ausschließlich vegetarisch gekocht.
Mobilität zum/am Arbeitsplatz –
Anreizsysteme/tatsächliches Verhalten:
• Durch Fahrgemeinschaften der MitarbeiterInnen konnte das Verkehrsauf kommen um ca. 50 % reduziert werden.
• Zwei Elektroautos wurden angeschafft und stehen den MitarbeiterInnen
ab 2012 zur Verfügung. Zwei Elektrofahrräder sind bereits im Einsatz.
• Zwei Elektrotankstellen wurden im Sommer 2011 errichtet und stehen
zur Gratis-Benutzung allen BesucherInnen und MitarbeiterInnen zur
Verfügung.
• Bei MitarbeiterInnen-Informationsveranstaltungen erhalten die Mitar-
beiterInnen laufend Hinweise zu ökologischem Verhalten.
• 80 % der MitarbeiterInnen leben im Heimatbezirk Zwettl. Die CO2 Emissi onen berufsbedingter Mobilität sind dadurch sehr niedrig bzw. werden
diese bewusst durch Bildung von Fahrgemeinschaften gering gehalten.
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C5 Gleichstellung / Inklusion Benachteiligter
Organisationskultur:
• Die Geschäftsführung lebt ökologisches Verhalten vor und bringt laufend
ökologische Themen (Reduktion des Energieverbrauchs, alternative
Energieformen usw.) bei MitarbeiterInnen-Informationsveranstaltungen
ein und versucht so das Bewusstsein zu schärfen.
• Ökologisches Verhalten der MitarbeiterInnen wird gefördert und Ideen
zur Reduktion von Energie und CO2 Emissionen belohnt. Des Weiteren
wird jede(r) zu einer korrekten Mülltrennung angehalten und entsprechend
geschult.
• Die Raumpflege wird mit biologischen Putzmitteln durchgeführt.
Weiterbildung/Awareness:
• Die MitarbeiterInnen können Kurse zur Förderung des Umweltbewusst seins gratis in Anspruch nehmen bzw. werden zu spezifischen Themen im
Zuge der monatlichen MitarbeiterInnen-Information (Energiesparen,
alternative Energieformen …) geschult.
• Bücher oder Dokumentationen zur Förderung des ökologischen Verhaltens
können von jeder/m MitarbeiterIn auf Firmenkosten angeschafft werden
und werden so allen MitarbeiterInnen zur Verfügung gestellt.
C4 Gerechte Verteilung des Einkommens
Ein Bestandteil der Gemeinwohlbilanz betrifft die Einkommensverteilung
in einem Unternehmen. Die innerbetriebliche Einkommensverteilung bzw.
-spreizung beträgt ca. das Vierfache.
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Wir sehen es als wichtige soziale Verantwortung auch jenen Personen, die
eine Beeinträchtigung bzw. Behinderung haben, die Möglichkeit zu geben
wieder im Berufsleben Fuß zu fassen und integriert zu sein. Sonnentor beschäftigt mehrere Benachteiligte, bietet Praxisplätze für Langzeitarbeitslose
an und ist eines von wenigen Unternehmen, das keine Ausgleichstaxe an das
Bundessozialamt zahlen müssen.
Sonnentor bietet alle Weiterbildungsangebote jeder/m MitarbeiterIn an.
Bei Angeboten für Nachwuchsführungskräfte und Führungskräfte wird
darauf geachtet, dass diese zumindest von 50 % Frauen wahrgenommen
werden.
Für Väter und Mütter wird speziell nach der Geburt eines Kindes auf Wunsch
ein angepasstes Arbeitszeitmodell angeboten (Home-Office, Teilzeit).
Für gleiche Arbeit und Verantwortung bietet Sonnentor unabhängig des
Geschlechts gleichwertige Bezahlung.
C6 Innerbetriebliche Transparenz
und Mitbestimmung
Alle bedeutenden Investitionen werden für die MitarbeiterInnen transparent
durchgeführt und intern kommuniziert. Einmal im Monat findet eine Besprechung aller Führungskräfte gemeinsam mit der Geschäftsführung statt.
Bei diesem Meeting werden alle wesentlichen Unternehmensentscheidungen,
bauliche Erweiterungen oder die Vertriebsausrichtung diskutiert und abgestimmt. Die jeweiligen AbteilungsleiterInnen stellen sicher, dass die Informationen transparent an die jeweiligen MitarbeiterInnen kommuniziert
werden. Jede(r) MitarbeiterIn hat gleiches Recht sich einzubringen und
direkt mit der Geschäftsführung bzw. seinem Abteilungsleiter abzustimmen.
Die Mitarbeiter halten keine Anteile am Unternehmen. Es erfolgt keine Gewinnausschüttung (auch nicht an den Eigentürmer) – der Gewinn wird zur
Erhöhung der Eigenkapitalquote und zur Investition in den Firmenstandort
verwendet (damit kommt es allen Mitarbeitern und Partnern zu Gute).
D1 Ethisches Verkaufen
Sonnentor steht seit der Gründung der Marke für Kreislaufwirtschaft und
faire Abläufe – vom Anbau bis hin zum Konsumenten, der mit Begeisterung
das Konzept versteht und es leben lässt. Sonnentor hat seit Beginn an auf
eine nachhaltige Kundenorientierung und eine wertschätzende Preispolitik
gesetzt.
Institutionalisierung:
• Der Kunde wird als gleichwertiger und wichtiger Partner gesehen.
• Eine wertschätzende, offene Verbindung zum Kunden ist vorhanden.
Umfang ethisches Marketing:
• Ethisches Handeln ist in der Unternehmensphilosophie verankert. So ent sprechen auch alle Marketingaktivitäten zu 100 % ethischen Richtlinien.
Nur Aktivitäten die ethisch und moralisch bedenkenlos umgesetzt werden
können, werden von Sonnentor durchgeführt. Marketingaktivitäten,
die einem guten Zweck dienen, werden bevorzugt. So hat Sonnentor
zum Beispiel gemeinsam mit den Rote Nasen Clown Doctors den Rote
Nasen Clown Tee entwickelt. 10 % des Erlöses werden an die Rote Nasen
Clown Doctors gespendet.
Schulungen für Ethischen Verkauf:
• Zweimal jährlich findet ein Botschafter-Meeting mit allen Verkaufs- und
MarketingmitarbeiterInnen sowie der Geschäftsführung zur Supervision
und zukünftigen Ausrichtung statt.
Alternative Bonifikationen Verkauf/Marketing:
• Es gibt keine Bonifikationen im Unternehmen.
Reklamationswesen:
• Ein umfangreiches Reklamationswesen wurde 2006 eingeführt und ist
fixer Bestandteil der Unternehmensausrichtung. Grundsätzlich werden
alle Reklamationen zu 100 % positiv für den Konsumenten abgewickelt
(100%iger Produkt- oder Kostenersatz).
Umfang der Kundenmitbestimmung:
• Einmal jährlich wird eine Kundenzufriedenheitsanalyse durchgeführt.
Des Weiteren wird ein intensiver Kundenkontakt im B2B-Bereich durch
die Außendienst- und VerkaufsmitarbeiterInnen und auch zum End konsumenten in den Sonnentor Geschäften gewährleistet. Bei der Er weiterung des Produktsortiments wird auf Kundenwünsche eingegangen
(z.B. Entwicklung des Kaffeesortiments auf Grund eines Großhändler wunschses). Rund ein Drittel des Sonnentor Sortiments ist auf Grund
von Kundenwünschen entstanden – so auch die Seifen und die Natur kosmetik. Sonnentor ist des Weiteren auf Social Media Plattformen sehr
aktiv und bietet somit vielen Kunden die Möglichkeit in direkten Aus tausch zu gehen.
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sehr gutes Verhältnis zum Mitbewerb. Das Unternehmen ist Mitglied des
Bundesverbands für Naturkost und Naturwaren. Wir sind Bio-Leitbetrieb in
der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.
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D2 Solidarität mit Mitunternehmen
D3 Ökolog. Gestaltung der Produkte
und Dienstleistungen
Sonnentor steht für gelebte Regionalität auf der ganzen Welt. Seit
inzwischen 23 Jahren sind wir mit unserem Geschäftsmodell erfolgreich
– und was im Waldviertel funktioniert, das funktioniert auch anderswo.
Wir teilen diese Philosophie heute mit Menschen auf der ganzen Welt und
stärken so die regionale Wertschöpfung vor Ort.
Speziell das Knowhow im biologischen Kräuter- und Gewürzanbau sowie
in der Ressourcen-schonenden Verarbeitung wird laufend verbessert und
durch unsere MitarbeiterInnen an Partner und Bauern offen kommuniziert.
Laufend werden technische Informationen und innerbetriebliches Wissen
an Partner und Mitbewerber weitergeben. Sonnentor ist Mitglied bei „WiP
– Wirtschaftsantrieb am Punkt“ und „Gedet – Geheimnis des Erfolgs Tour“ –
Initiativen zur Förderung von Klein- und Mittelunternehmen. Außerdem
halten wir Vorträge unter anderem an Schulen und Universitäten, um
auch hier als Vorbildunternehmen zu wirken und Bewusstsein zu bilden.
Sonnentor lebt das Prinzip von „Leben und Lebenlassen“ und pflegt ein
Bei unseren Bio-Produkten halten wir uns an unser Prinzip der Lebensmittelsicherheit. In unseren sonnigen Produkten sind keine Farbstoffe, künstliche
Aromazusätze, Konservierungsmittel oder sonstige chemische Zusätze
enthalten. Öko-Effizienz und Öko-Effektivität bei der Herstellung gelten
als höchste Priorität und Sonnentor wird auch in Zukunft für biologische
Vielfalt sorgen.
Handarbeit und Tradition tragen zur hervorragenden Qualität der Produkte
bei. Wir haben aus der Bedrohung eine Chance gemacht und erzielen aus
Kräutern Arbeit und Einkommen; die Jahrhunderte alte bäuerliche Tradition
wird wertig gemacht und wir sind stolz darauf.
Um der gegenwärtigen Produktions- und Preisspirale in der Landwirtschaft
nachhaltig entgegenzuwirken, verzichten wir auf die Automatisierung vieler
Arbeitsschritte, was Arbeitsplätze schafft und sichert.
Die angebotenen Produkte sind im ökologischen Vergleich zu Produkten von
Mitbewerbern speziell in folgenden Bereichen branchenführend:
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Einsatz von Cellolusefolie (anstelle von Plastikfolie)
Kartonverpackungen aus Recyclingmaterial
Verzicht auf Tetrapacks
Teebeutel aus Papier oder Maisstärke, es kommen keine Metallklammern
zum Einsatz
Ab 2012 werden die verwendeten Verpackungsmaterialien mit Hilfe von
Piktogrammen auf den Etiketten gekennzeichnet. Sonnentor verstärkt
dadurch Bewusstsein schaffende Maßnahmen sowie die aktive Gestaltung
für eine ökologische Nutzung der Produkte und nachhaltigen Konsum.
Sonnentor Produkte werden ausschließlich im Fachhandel, großteils in
Biogeschäften vertrieben. Es wird großer Wert darauf gelegt, dass die Werte
der B2B-Kunden dem Sonnentor Leitbild entsprechen.
Unterstützung der Caritas. Sonnentor führt immer Produkte im Sortiment,
deren Teilerlös einer sozialen Organisation zur Verfügung gestellt wird (Rote
Nasen, Menschen für Menschen).
D4 Soziale Gestaltung der Produkte
und Dienstleistungen
D5 Erhöhung des sozialen
und ökologischen Branchenstandards
Sonnentor berücksichtigt bei vielen Produkten spezielle Bedürfnisse der
Konsumenten wie zB Intoleranzen und Allergien und ist bemüht, Alternativen für die Betroffenen anzubieten und somit mögliche Zugangsbarrieren
zu reduzieren.
Die Produkte sind – soweit sinnvoll – mit Nährwertangaben und Allergiehinweisen versehen. Eine umfangreiche Information, Genuss- und Kochtipps
sowie sensorische Beschreibungen zu allen Produkten sind im Internet
unter www.sonnentor.com und www.oekoinform.de nachzulesen. Die
Sonnentor Geschäfte sind ausnahmslos barrierefrei zugänglich. Neben
diesen Geschäften werden die Sonnentor Produkte hauptsächlich im BioFachhandel angeboten, wo der Konsument eine umfassende Beratung und
hochqualitative, ökologische Produkte vorfindet.
Jedes Jahr werden Produkte oder finanzielle Mittel für sozial Bedürftige
zur Verfügung gestellt: Produkt- und Geldspenden an Obdachlose, laufende
Sonnentor setzt sich stark für die Weiterentwicklung der Branchenstandards ein und ist aktives Mitglied bei folgenden Verbänden und
Organisationen:
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BNN (Bundesverband Naturkost Naturwaren)
Austria Bio Garantie
Demeter-Verband
Transparency International
Leitbetriebe Austria (Niederösterreichischer Leitbetrieb)
WiP – Wirtschaftsantrieb im Punkt
WKO Ausschussmitglied für Export Nahrungsmittel in Niederösterreich
und Gremialvertrauensperson
Österreichischer Franchise-Verband
Partner von „Heimisch kaufen“
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Des Weiteren tritt Sonnentor aktiv für eine Verbesserung des wirtschaftlichen Handelns ein und hat gemeinsam mit zwei anderen Pionieren das Bad
Blumauer Manifest zur Sanierung der Wirtschaft initiiert und ausgearbeitet.
http://www.badblumauermanifest.com/
Vorbildwirkung zeigt und lebt Sonnentor seit der Gründung im ökologischen Umgang mit unseren Ressourcen und unserer Umwelt und ist Vorreiter bei der Einführung nachhaltiger Technologien.
E1 Gesellschaftliche Wirkung / Bedeutung
der Produkte / Dienstleistungen
Sonnentor Produkte stammen alle aus kontrolliert biologischem Anbau und
haben so eine positive Wirkung auf die Natur und Gesellschaft. Sie fördern
die Bewusstseinsbildung im Bereich „Nachhaltiger Konsum“ und bewusste
Ernährung und leisten so einen positiven Beitrag zum allgemeinen Konsumverhalten der Menschen in 48 Ländern auf der ganzen Welt.
Direkte und indirekte Produktwirkung:
• Die Produkte stellen die Versorgung mit biologischen Lebensmitteln
in den jeweiligen Produktgruppen sicher.
• Das Unternehmen Sonnentor schafft mit seinen Produkten ca.
500 Arbeitsplätze auf der ganzen Welt.
• Sonnentor stärkt die Wertschöpfung in den jeweiligen Regionen.
• Sonnentor informiert Kunden über die Bedeutung nachhaltiger
Produkte.
Produkte im Vergleich zu Alternativen mit ähnlichem Endnutzen:
• Produkte sind kontrolliert biologisch.
• Sonnentor Produkte werden sozial und ökologisch erzeugt.
• Verpackungsmaterialien bestehen ausschließlich aus recyclebaren und
kompostierbaren Materialien.
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E2 Beitrag zum Gemeinwesen
Unsere Leistungen für die Gesellschaft sind sehr vielfältig, unser Unternehmenszweck und unsere Philosophie veranlassen uns zur Bewusstseinsbildung
für gesunde Lebensweise, Nachhaltigkeit und biologische Kreislaufwirtschaft.
Das erwirtschaftete Kapital wird zum Großteil wieder investiert oder geht
über Steuern und Sozialversicherungsbeiträge an den Staat. Im letzten Wirtschaftsjahr wurden 1,66 Mio. EUR an den Staat bezahlt.
Im Sonnentor Produktsortiment werden laufend und als fixer Bestandteil
Produkte geführt, deren Teilerlös Hilfs- und gemeinnützigen Organisationen
(Menschen für Menschen, Rote Nasen) zur Verfügung gestellt wird:
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Kooperationen mit sozialen Organisationen: Seit mehreren Jahren
konnten durch Mitarbeiterspenden Patenschaften für drei Kinder aufrecht erhalten werden, des weiteren finden Aufrufe für Kleiderspenden
statt (zB für Rumänien), die an eine Hilfsorganisation übergeben werden.
Rote Nasen Clowndoctors: Gemeinsam wurde der Rote Nasen Clown Tee
entwickelt, 10 % des Verkaufserlöses jeder verkauften Packung werden
an die Organisation Rote Nasen Clowndoctors gespendet (2010 und 2011
wurden jeweils 5.000 EUR übergeben).
Bio-Brotbox: in zahlreichen Regionen Deutschlands setzen sich BioBrot-Box-Initiativen für die gemeinsamen Ziele ein, alle Kinder sollen
ein gesundes Frühstück bekommen. Ihnen soll die Wertigkeit und der
Ursprung von Lebensmitteln nahe gebracht werden. Sonnentor unterstützt seit vielen Jahren diese Initiative und leistet auch an Österreichischen Schulen Pionierarbeit im Bereich „Bewusste Ernährung“
und „nachhaltige Lebensweise“.
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Kindergesundheitsinitiative der GGF „Klein und Gesund“: seit 2011
unterstützt Sonnentor die Kindergesundheitsinitiative der Gesellschaft
für Gesundheitsförderung. Ziel ist eine nachhaltige Veränderung des
Lebensstils von Kindern zu fördern, ein wesentlicher Aspekt ist die
kostenlose Wissensweitergabe an sozial schwächer gestellte Kinder.
Produktspenden für soziale Einrichtungen: Sonnentor unterstützt jedes
Jahr mehrere soziale Einrichtungen mit Produktspenden (Wiener Tafel,
Verein ADSUM, Paketaktion „Hoffnung und Freude“ 2010, Caritas Betreuungszentrum Gruft, Japan nach Tsunami-Katastrophe 2011.
Neben den bereits genannten Kooperationen hat Sonnentor ca. 20.000,EUR an Organisationen gespendet (Menschen für Menschen, Caritas, Hilfswerk, Neunerhaus, Hilfe für Hungerkatastrophe Ostafrika, SOS Kinderdorf,
Rotes Kreuz).
Sonnentor – und insbesondere Johannes Gutmann – unterstützen lokale
Organisationen und ist aktives Mitglied bei diversen Initiativen (zB Energiestammtisch), um vorhandenes KnowHow zur Verfügung zu stellen und an
der Weiterentwicklung insbesondere von Energie- und Umweltthemen zu
arbeiten und so zu einem besseren Gemeinwohl beizutragen.
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Unser Unternehmen ist ein ökologischer Betrieb, der seit Beginn an Nachhaltigkeit lebt und laufend Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich Umweltschutz aufgreift.
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Viele Gründe sprechen für den biologischen Landbau: Der Verbrauch an
indirekter Energie pro Hektar liegt deutlich unter dem Verbrauch von
konventioneller Landwirtschaft, da die Dünger- und Pestizidproduktion
große Mengen an Energie und Erdöl benötigt. Mit dem Anbau von rund
900 ha Bio-Kräutern und -Gewürzen im In- und Ausland ersparen wir der
Umwelt mehrere hundert Tonnen chemischen Handelsdünger sowie mehr
als 6 Tonnen chemische Spritzmittel.
Bei unseren Bauern gibt es vier umweltrelevante Vorgänge: das Setzen
der Pflanzen, die Beikrautbekämpfung, die Ernte und die Trocknung, die
die meiste Energie benötigt. Die Wärme wird bei über 70 % der Bauern
aus erneuerbaren Energieträgern wie Biomasse gewonnen. Der Anteil an
fossilen Energieträgern geht ständig zurück und innovative, umwelt-
schonende Methoden (zB Nutzung von Sonnenenergie) kommen vermehrt zur Anwendung. Außerdem wird sehr oft die Umluft zur Trocknung genutzt.
Bei allen Rohstoffen wird darauf geachtet, dass diese aus nachweislich
nachhaltigen, fairen Quellen mit hoher Umweltverträglichkeit stammen
und mindestens der EU-Bio-Verordnung entsprechen.
Ein Schadstoffausstoß durch die Produktfertigung ist nicht gegeben, da
Sonnentor keine Maschinen oder Geräte verwendet, die direkte Emissionen verursachen. Die geringe Menge an Abwasser wird in der örtlichen
Pflanzenkläranlage umweltfreundlich gereinigt.
Abfalleinsparung: Eine Reduktion der Gesamtabfallmenge erfolgt durch
eine mehrfache Verwendung von diversen Verpackungseinheiten wie
Transportkartons. Durch die Anschaffung einer Maschine zur Zerkleinerung von nicht mehr benötigten Kartonagen konnten wir unsere Gesamtmüllmenge ebenfalls deutlich reduzieren. Durch die getrennte Sammlung
von Abfällen ist eine sinnvolle Wiederverwertungsmöglichkeit gegeben,
durch die Verwendung einer mobilen Kartonagenpresse vermeiden wir
Transportwege zum Entsorger.
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Die Folie gelangt im Sinne der Kreislaufwirtschaft in den Bio-Abfall und
kann kompostiert werden. Die gesamte Verpackung besteht – soweit
möglich – aus nachwachsenden Rohstoffen.
Nullenergie Bürohaus „Geist- und Genuss-Reich“: Der im April 2011 fertig
gestellte Büroneubau weist eine Energiekennzahl von 14 kWh/m2 pro
Jahr auf. Das Gebäude wurde an eine zentrale Holz-Hackgut-Heizung
angeschlossen, die Büroräume verfügen über eine kontrollierte Be- und
Entlüftung, die durch Erdwärme gewährleistet wird. Die 8000-LiterRegenwasser Zisterne ermöglicht die Nutzung des Regenwassers für die
WC-Spülung, wodurch sich der Verbrauch des wertvollen Trinkwassers
verringert. Eine weitere Einsparung des Trinkwassers erfolgt durch Pissoirs
mit wasserloser Sanitärtechnik. Das Gebäude verfügt über Leuchten mit
Präsenzmeldern und Tageslichtsensoren, welche das Licht nach tatsächlichem Bedarf steuern.
2007 wurde ein Holz-Hackgut-Heizwerk errichtet, welches mittlerweile
die Beheizung von 6.000 m2 Betriebsfläche ermöglicht. Das Hackgut
stammt von ortsansässigen Bauern, wodurch Transportwege verkürzt
werden und die Wertschöpfung in der Region bleibt.
Elektrischen Strom beziehen wir zur Gänze aus Ökostromanlagen, zwei
Dienstwagen wurden auf Pflanzenöltechnik umgebaut. Der neue LKW
entspricht dem Standard EEV, der wesentlich strengere Emissions-Grenzwerte definiert als gesetzlich vorgeschrieben. Des weiteren werden 2012
zwei Elektro-Fahrzeuge angekauft, die notwendigen Elektrotankstellen
wurden bereits installiert und stehen der Öffentlichkeit zur Gratis-Benutzung zur Verfügung. Sonnentor bezieht zur Gänze Ökostrom. 10% des
Stroms stammen aus der eigenen Photovoltaikanlage – damit werden
pro Jahr 20 Tonnen CO2 vermieden.
Zur Kompensation des CO2-Ausstoßes für lange Transportwege wurde ein
Aufforstungsprojekt initiiert.
E4 Minimierung der Gewinnausschüttung
an Externe
Es erfolgt keine Gewinnausschüttung an externe EigentümerInnen.
E5 Gesellschaftliche Transparenz
und Mitbestimmung
Sonnentor erstellt jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht, in dem alle
Unternehmensrelevanten Tätigkeiten und Investitionen für jeden nachlesbar
angeführt werden. 2011 wird erstmalig die Gemeinwohlbilanz verfasst.
In regelmäßigen Abständen werden außerdem die Dorfbewohner über die
Aktivitäten und Pläne von Sonnentor informiert und deren Wünsche soweit wie möglich mit einbezogen.
Ausblick
Kurzfristige Ziele
•
•
•
•
Verpackungsumstellung auf 100 % abbaubare biologische Materialen
Erhöhung des Anteils der eigenen, erneuerbaren Energieproduktion am
Gesamtenergieverbrauch
Ausbau der Lagermöglichkeiten
Bewusstseinsbildung in Bezug auf Verpackungsproblematik (Trennung
und Abbaubarkeit)
17
Langfristige Ziele
•
•
•
•
•
•
Bewusstseinsbildung im Bereich „Gesunde Ernährung“ und „nachhaltiger
Konsum“
Erhaltung der kleinbäuerlichen Strukturen in Österreich und über unsere
Grenzen hinaus sowie Schaffung einer langfristigen Lebensgrundlage
Ausbau des Unternehmensstandorts zur Sicherung und Schaffung von
Arbeitsplätzen in der Region
Ausbau des Sortiments zur umfangreichen Versorgung der Bevölkerung
mit Bio-Produkten
Sicherstellung der regionalen Vollversorgung mit Bio-Produkten mit dem
Bio-Fachgeschäft „Unter’m Hollerbusch“ in Zwettl
Nachhaltige Absicherung des Unternehmenserfolgs durch Aufbau von
Sonnentor Geschäften im Franchise-System
Gemeinwohl-Matrix mit Punkten
siehe Seite 19
Der Gemeinwohlbericht und die Gemeinwohlbilanz wurden im Zeitraum von
Juli bis September 2011 erstellt; es wurden ca. 80 Stunden in die Erstellung
investiert.
Prozess der Erstellung
derGemeinwohl-Bilanz
Die Bilanz wird in der Abteilungsleiterbesprechung und bei der monatlichen
MitarbeiterInnen-Information kommuniziert.
Folgende MitarbeiterInnen waren bei der Erstellung der GemeinwohlBilanz vom Unternehmen involviert:
Johannes Gutmann, Gründer & Geschäftsführer, [email protected]
Ewald Redl, Geschäftsführer, [email protected]
Gerhard Leutgeb, Controlling, [email protected]
Sonja Aigner, Marketing, [email protected]
Manuela Seebacher, Öffentlichkeitsarbeit, [email protected]
Günter Prinz, Qualitätsmanagement, [email protected]
18
Audit
Die Gemeinwohlbilanz von Sonnentor wurde von Mag. Christian Rüther
auditiert.
http://www.gemeinwohl-oekonomie.org
Datum: 4.10.2011
geMeInWOhL
BILAnZ 2011 für
Wert
Berührungsgruppe
SONNENTOR, Zwettl, www.sonnentor.com
auditiert von CHristian Rüther
Menschenwürde
Ökologische
nachhaltigkeit
solidarität
Demokratische Mitbestimmung & transparenz
soziale gerechtigkeit
A) LieferantInnen
A1: ethisches Beschaffungsmanagement
80
Aktive Auseinandersetzung mit den Risiken zugekaufter Produkte / Dienstleistungen, Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte bei der Auswahl von Lieferanten und Dienstleistungspartner
B) geldgeberInnen
B1: ethisches Finanzmanagement
Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte bei der Auswahl der Finanzdienstleistungen; gemeinwohlorienterte Veranlagung und Finanzierung
C) MitarbeiterInnen
inkl. eigentümerInnen
C1: Arbeitsplatzqualität
Sicherstellung humaner
Arbeitsbedingungen, Förderung
physischer Gesundheit und
psychischem Wohlbefindens,
Selbstorganisation und
Sinnstiftung am Arbeitsplatz,
Freiraum für Familie und
persönliche Entfaltung
(Work-Life-Balance)
D) KundInnen /
produkte /
Dienstleistungen /
Mitunternehmen
e) gesellschaftliches
umfeld: Region,
Souverän, zukünftige
Generationen, globale
Mitmenschen, -tiere und
-pflanzen
K.O.-Kriterien
C2: gerechte Verteilung des
Arbeitsvolumens
Abbau von Überstunden, Verzicht auf
All-inclusive-Verträge, Reduktion der
Regelarbeitszeit, Beitrag zur
Reduktion der Arbeitslosigkeit
C3: Fo/örderung ökologisches
Verhalten der MitarbeiterInnen
Aktive Förderung eines
nachhaltigen Lebensstils der
MitarbeiterInnen (Mobilität,
Ernährung), Weiterbildung und
Bewusstsein schaffende
Maßnahmen, nachhaltige
Organisationskultur
9
C4: gerechte Verteilung des
einkommens
Geringe innerbetriebliche
Einkommensspreizung (netto),
Einhaltung von Mindesteinkommen
51
und Höchsteinkommen
C5: gleichstellung / Inklusion
Benachteiligter
Gender, MigrantInnen, Menschen
12
mit besonderen Bedürfnissen
36
28
D1: ethisches Verkaufen
KundenInnenorientierung/ -mitbestimmung, Kooperation mit
VerbraucherInnenschutz, Schulungen ethisches Verkaufen, ethisches
Marketing, ethischangepasstes
24
Bonussystem
D2: solidarität mit Mitunternehmen
Weitergabe von Information, Knowhow, Arbeitskräften, Aufträgen,
zinsfreien Krediten; Beteiligung an
kooperativem Marketing und
kooperativer Krisenbewältigung
D4: soziale gestaltung der produkte und Dienstleistungen
Soziale Staffelung der Preise,
Barrierefreiheit, spezielle Produkte
für benachteiligte KundInnen
32
D3: Ökologische gestaltung der
produkte und Dienstleistungen
Angebot ökologisch höherwertiger
Produkte/Dienstleistungen;
Bewusstsein schaffende Maßnahmen;
Berücksichtigung ökologischer
Aspekte bei der KundInnenwahl 54
e1: gesellschaftliche Wirkung /
Bedeutung der produkte / Dienstleistungen
Sinnhaftigkeit der Produkte
unter Berücksichtigung
70
nachhaltiger Lebensstile
e2: Beitrag zum gemeinwesen
Gegenseitige Unterstützung und
Kooperation durch Finanzmittel,
Dienstleistungen, Produkte,
Logistik, Zeit, Know-How,
Wissen, Kontakte, Einfluss
16
e3: reduktion ökologische
Auswirkungen Reduktion der
unternehmensspezifischen UmweltAuswirkungen auf ein zukunftsfähiges
Niveau: Ressourcen, Energie&Klima,
Emissionen, Abfälle etc.
90
Verletzung der ILO-Arbeitsnormen/
Menschenrechte
0
Feindliche Übernahme
Massive Umweltbelastungen für
Ökosysteme
Menschenunwürdige
Produkte, z.B. Tretminen,
Atomstrom, GMO
0
Beschaffung bei / Kooperation mit
Unternehmen, welche die
0
Menschenwürde verletzen
0
Grobe Verstöße gegen
Umweltauflagen
(z.B.: Grenzwerte)
Geplante Obsoleszenz
(kurze Lebensdauer)
24
0
0
0
C6: Innerbetriebliche transparenz
und Mitbestimmung
Entscheidungs-/ Finanztransparenz,
Mitentscheidung der
MitarbeiterInnen bei operativen,
strategischen Entscheidungen, Wahl
der Führungskräfte, Übergabe
Eigentum an MitarbeiterInnen,
z.B. Soziokratie
20
D5: erhöhung der sozialen und
ökologischen Branchenstandards
Vorbildwirkung, Entwicklung von
höheren Standards mit
MitbewerberInnen, Lobbying
6
14
e4: Minimierung der gewinnausschüttung an externe
Nichtverzinsung oder maximal
Inflationsausgleich für das Kapital
externer EigentümerInnen
40
e5: gesellschaftliche transparenz
und Mitbestimmung
Berichterstattung nach Global
Reporting Initiative (GRI),
Gemeinwohlbericht, Stakeholder24
Mitbestimmung
Ungleichbezahlung von Frauen und
Männern
0
Nichtoffenlegung aller
Beteiligungen und Töchter
0
Arbeitsplatzabbau oder
Standortverlagerungen bei
Gewinn
Verhinderung von Betriebsrat
0
0
Töchter in Steueroasen
0
Eigenkapitalverzinsung > 10 %
0
BILANZSUMME 630
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