Übungen zur Vorlesung „Technische Informatik I“, SS 2001 Hauck

Werbung
Übungen zur Vorlesung
„Technische Informatik I“, SS 2001
Hauck / Guenkova-Luy / Prager / Chen
Übungsblatt 3 – „Asynchrone Schaltungen / Technologische Grundlagen / Programmierbare
Logische Bausteine“
Aufgabe 1:
Diskutieren Sie die Unterschiede bzw. die Vorteile und Nachteile der Mealy- und MooreZustandsmaschinen.
Lösung:
Moore-Maschine (nach E. Moore, Bell Labs): Ausgabe Y hängt nur ab vom internen Zustand S:
Mealy-Maschine (nach G. Mealy, IBM): Ausgabe Y hängt ab von Eingabe E und internem
Zustand S:
Moore-Maschine
Vorteile
Einfachere technische
Realisierung
im
Vergleich mit der
Mealy-Maschine
(Einfachere
Ausgabelogik)
Ausgangssignale
nahezu synchron zum
Takt.
Das
Signal
E(t)
bewirkt
ein
bestimmtes
Signal
Y(t)
Nachteile
Am Ausgang gibt es keine
Vorkenntnisse über die
Eingangszustände – E(t).
Falls
am
Eingang
unerwartete
Zustände
erscheinen,
kann
die
Ausgabelogik
nicht
entsprechend reagieren (z.B.
bei RS-Flip-Flops).
Mealy-Maschine
Vorteile
Am Ausgang gibt es
Vorkenntnisse über die
Eingangszustände – E(t).
Falls
am
Eingang
unerwartete
Zustände
erscheinen, kann die
Ausgabelogik
entsprechend reagieren.
Nachteile
Schwerere
technische
Realisierung im Vergleich
mit der Moor-Maschine
(Komplexere
Ausgabelogik)
Für dieselbe Aufgabe Asynchrone
können Automaten mit Eingangssignale bewirken
wenigen
Zuständen asynchrone
entworfen werden (im Ausgangssignale.
Vergleich mit der Moore- „Signal
Competitions“
Maschine).
(Asynchronität der Signale
Ausgabezustände über die am
Eingang
der
Schaltfronten
sind Ausgabelogik) zwischen
möglich.
E(t) und S(t).
Dasselbe Signal E(t) kann unterschiedlichen Y(t)
bewirken.
Aufgabe 2:
Gegeben ist die folgende Schaltung:
a.
b.
c.
d.
Ist die Schaltung als synchron oder asynchron zu klassifizieren?
Zeichnen Sie das Zeitdiagramm der Schaltung
Stellen Sie das Übergangsdiagramm und die Übergangstabelle der Schaltung dar
Was für Funktionen hat diese Schaltung?
Lösung:
a. Die Schaltung ist ein asynchrones Schalwerk, da die Takteingänge des zweiten und
des dritten Flip-Flops nicht mit dem Systemtakt C beschaltet sind.
b. Zeitdiagramm
c. Übergänge
Übergangsdiagramm
Übergangstabelle
q2(alt) q1(alt)
0
0
0
0
0
1
0
1
1
0
1
0
1
1
1
1
q0(alt)
0
1
0
1
0
1
0
1
q2(neu)=d2(alt)
0
0
0
1
1
1
1
0
q1(neu) =d1(alt)
0
1
1
0
0
1
1
0
q0(neu) =d0(alt)
1
0
1
0
1
0
1
0
d. Die Schaltung kann als Mod-8-Zähler oder als Frequenzteiler verwendet werden.
Aufgabe 3:
Welche Funktionalität hat die folgende CMOS-Schaltung (Begründung !) ?
Die einzelnen Transistoren funktionieren folgendermaßen:
n-MOS
Gate-Source Spannung
+5V
0V
leitet
sperrt
Lösung: Das ist ein NOR Gatter.
p-MOS
Gate-Source Spannung
-5V
0V
leitet
sperrt
Für die Pegel von A und B ergeben sich folgende Konstellationen:
A=0 (mit Masse verbunden): Q1 leitend, Q3 sperrt
A=1 (mit VDD/Versorgungsspannung 5-15V verbunden): Q1 sperrt, Q3 leitend
B=0: Q2 leitend, Q4 sperrt
B=1: Q2 sperrt, Q4 leitend
Wenn Q1 und Q2 leitend sind, sind Q3 und Q4 gesperrt, d.h. Y liegt an VDD, Y=1. Die
Verbindung zu Masse ist durch die gesperrten Transistoren nahezu abgetrennt. Wenn Q1 oder
Q2 gesperrt sind entweder Q3 oder Q4 (oder beide) leitend, wodurch Y an Masse gebunden
ist, Y=0. Die Verbindung zu VDD ist dagegen durch wenigstens einen gesperrten Transistor
Q1 oder Q2 getrennt. Die Transistoren verknüpfen also Y immer mit VDD oder Masse und
sperren gleichzeitig zur jeweils anderen Seite, um einen Kurzschluss zu vermeiden. Aus der
Beschaltung ergibt sich die Funktionalität eines NOR-Gatters.
Aufgabe 4:
Realisieren Sie die Funktionen A<B – A kleiner B, A=B – A gleich B, A>B – A größer B und
Α<> B – A ungleich B (A und B sind 2-Bit Binärzahlen) mit den folgend gezeigten PROM,
PAL und PLA. Welche Realisierung ist die günstigste?
Lösung:
a1
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
1
1
1
a0
0
0
0
0
1
1
1
1
0
0
0
0
1
1
1
1
b1
0
0
1
1
0
0
1
1
0
0
1
1
0
0
1
1
b0
0
1
0
1
0
1
0
1
0
1
0
1
0
1
0
1
X⇒ a<b
0
1
1
1
0
0
1
1
0
0
0
1
0
0
0
0
Y⇒ a=b
1
0
0
0
0
1
0
0
0
0
1
0
0
0
0
1
Z⇒ a>b
0
0
0
0
1
0
0
0
1
1
0
0
1
1
1
0
Minimierte Funktionen:
X = a1⋅b1 + a 0 ⋅a1⋅b0 + a 0 ⋅b0 ⋅b1
Y = a0 ⋅a1⋅b0 ⋅b1 + a 0 ⋅a1 ⋅b0 ⋅b1 + a0 ⋅a1 ⋅b0 ⋅b1 + a 0 ⋅a1 ⋅b0 ⋅b1
Z = a1⋅b1 + a 0 ⋅b0 ⋅b1 + a0 ⋅a1 ⋅b0
W = a 0 ⋅b0 + a0 ⋅b0 + a1⋅b1 + a1 ⋅b1
a. PROM – Nichtminimierte Funktion, kleinsten Programmieraufwand
a1
a0
b1
b0
W Z Y X
W⇒ a<>b
0
1
1
1
1
0
1
1
1
1
0
1
1
1
1
0
b. PAL – Teilweise-minimierte Funktion, mittleren Programmieraufwand
a1
a0
b1
b0
W X Y Z
c. PLA – Minimierte Funktion, größten Programmieraufwand
a1
a0
b1
b0
W X Y Z
Aufgabe 5:
Gegeben ist ein programmierbarer Logik-Baustein vom Typ GAL20RA10, dessen LogikMakrozelle gemäß folgendem Bild aufgebaut ist
Die zusätzlichen Flip-Flop Eingänge haben hier folgende Bedeutung:
AR – Asynchronous Reset
AP – Asynchronous Preset
PL – Parallel Load (Daten werden von PD eingelesen)
PD – Parallel Data (Dateneingang für paralleles Laden)
Hinweis: Die Beschreibung des Bausteins GAL20RA10 sehen Sie als Anlage zu der Übung.
a. Erklären Sie die Bedeutung der einzelnen Komponenten. Wozu dient das XORGatter(XOR(n) ist für jede Makrozelle mit 0 oder 1 programmierbar)? Welchen Sinn
hat der Multiplexer am Ausgang des Flip-Flops?
b. Einwerfen Sie ein JK-Flip-Flop, benutzen Sie dabei das D-Flip-Flop des
GAL20RA10. Wie müssen die Komponenten des Bausteins beschaltet werden?
Lösung:
a.
Multiplexer
0 – Flip- Flop
Ausgang
1 – Direkter Ausgang
der UND-Matrix
Ausgang aktivieren
Takt
00 und 11
Steuereingang
des
Multiplexers
01
Asynchronous
Preset
10
Asynchronous
Reset
UNDMatrix
Eingänge
(wie PAL)
Eingang (Programmiermodus) /
Ausgang des Flip-Flops oder der
UND-Matrix(Betriebmodus)
Normaler und
negierter
Ausgang des
Flip-Flops
XOR
0 – normaler Eingang des Flip-Flops
1 – negierter Eingang des Flip-Flops
b. Die Abbildungen zeigen nur Ausschnitte des Bausteins GAL20RA10 und nur die
Komponenten, die für die jeweilige Lösung benutzt worden sind. Die grau
gekennzeichneten Komponenten sind Zusatzkomponenten.
Systematische Lösung:
J
K
Q(t1)
Q(t2)
D
0
0
0
Q(t1)
0
0
0
1
Q(t1)
1
1
0
0
0
0
1
1
0
0
1
0
0
1
1
1
0
1
1
1
1
1
0
Q(t1)
1
1
1
1
Q(t1)
0
0
Nach Minimierung: J ⋅Q + K ⋅Q
Alternative Lösung (unsystematisch und asynchron):
Herunterladen