Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827) Sonate G-Dur op. 96 Allegro moderato Adagio espressivo Scherzo: Allegro Poco allegretto Manuel de Falla (1876 bis 1946) Suite popular espagnola Claude Debussy (1862 bis 1918) Sonate für Violine und Klavier g-Moll Allegro vivo Intermède: Fantastique et légere Finale: Très animé Héloïse Geoghegan debütierte als 16-Jährige, als sie mit dem irischen RTE Concert Orchestra das dritte Violinkonzert von Camille Saint-Saens aufführte. 2010 folgten die Debüts in der Carnegie Hall und der Londoner Wigmore Hall. Die Violinistin studierte in Florenz (‘Scuola di Musica di Fiesole’) und spezialisierte sich im “Trio di Milano” auf das Genre Kammermusik. Studien am Leipziger Konservatorium Felix Mendelssohn Bartholdy und an der University of Limerickin in Irland schlossen ihre Ausbildung ab. Sie nahm an Meisterklassen von Stefan Georghiu, Jean Jacques Kantorow, Emanuel Borok, Bruno Giuranna, Nora Chastain und Menahem Pressler teil; sie spielte im Leipziger Gewandhaus Orchester und im Leipziger Radio Orchestra des Mitteldeutschen Rundfunks unter Dirigenten wie Herbert Bloomstedt, Sir Roger Norrington, Fabio Luisi, Riccardo Chailly, David Zinman, Russell Davis oder Kurt Masur. Héloïse spielt eine Violine von Tommaso Carcassi aus dem Jahr 1731. Der italienische Pianist Giuseppe Bianchi studierte Klavier bei Bruno Canino und Kammermusik bei Franco Rossi, dem Cellisten des Quartetto Italiano sowie bei Maureen Jones, dem Trio di Trieste und dem Triodi Milano. Konzerte gab er bislang in Frankreich, der Schweiz, Kroatien und den USA; sein Repertoire umfasst die Bandbreite von Bachs “Goldberg-Variationen” bis hin zu Werken der zeitgenössischen Musik. Seine Programme gelten als ungewöhnlich; so spielte er zum Beispiel alle Beethoven-Sinfonien in den Transkriptionen von Franz Liszt. Improvisationen kommen in seinen Konzertprogrammen gleichfalls vor, daneben hat sich Bianchi auch als Komponist einen Namen gemacht – daher die Zusammenarbeit mit Jazzmusikern wie Enrico Pieranunzi and Louis Sclavis. Er ist Gründungsdirektor der Konzertreihe “Musica a Villa Durio” in Varallo Sesia (Norditalien) und hat CD-Aufnahmen von Mario Castelnuovo-Tedescos Quartetten mit dem Aron Quartett vorgelegt. *** 1915, mitten im Ersten Weltkrieg, begann Claude Debussy einen Zyklus von “Sechs Sonaten für verschiedene Instrumente”, der jedoch nur bis zur dritten, der Violinsonate, gedieh. Ihr Zweck war die Verherrlichung der “Musique française” in Abgrenzung von der Musik der deutschen Spätromantik. Das selbstbewusste Claude Debussy. Musicien français, das auf der Erstausgabe der Sonaten zu lesen steht, verlieh dem Selbstverständnis des national gesinnten Komponisten Ausdruck. Im Sinne eines guten Patrioten wollte er die “Austro-Boches” im Ersten Weltkrieg “auf dem letzten Loch pfeifen” sehen, als Musiker wollte er die vergessenen Qualitäten der französischen Musik wieder zum Leben erwecken. “Nichts kann entschuldigen, dass wir die Tradition der Werke eines Rameau vergessen haben, die in der Fülle ihrer genialen Einfälle fast einzigartig ist”, schrieb Debussy damals. Aus der Rückbesinnung auf die vorklassische Musik Frankreichs erklären sich die Formen der drei Sonaten (Cellosonate, Sonate für Flöte, Viola und Harfe, Violinsonate). Keine von ihnen weist die Viersätzigkeit und die Sonatenhauptsatzform der deutschen Tradition auf. Sie haben vielmehr freie Formen, die poetische Titel tragen oder auf Gattungen des Barock anspielen (Prélude). Ihr Satz ist von Klarheit, ihr Stil von Eleganz und poetischem Zauber geprägt Eigenarten, die Debussy als typisch französisch empfand. An die Violinsonaten von Brahms erinnert die Intimität des Dialogs - was Debussy angesichts seiner germanophoben Einstellung wohl kaum bewusst war. Der Beginn des ersten Satzes, eine Violinkantilene im Dreiertakt über ruhigen Klavierakkorden, gemahnt an die erste Brahms-Sonate. Freilich entsteht daraus ein eher mediterran-nervöser Dialog, der immer wieder wie musikalische Prosa, wie gesprochenes Wort wirkt. Melodische Gesten leuchten bruchstückhaft auf: eine spanisch gefärbte Fauxbourdon-Reihe, eine ungarische anmutende Violinrhapsodie. Das immer wiederkehrende Hauptthema mit seinen fallenden Terzen bildet das Band dieses ungezwungenen Satzes, der soweit wie nur möglich von der großen Geste einer Virtuosensonate entfernt ist. Debussy selbst spielte im Mai 1917 in der Salle Gaveau in Paris die Uraufführung - sein letztes öffentliches Konzert, das er mit dem jungen Geiger Gaston Poulet zusammen bestritt. Neun Monate später erlag er seinem Krebsleiden. Freitag, 13. Mai 2016, 20 Uhr Haus Familie Seffer, Ernst-Ludwig-Allee 15 Die nächsten Konzerte: Freitag, 20. Mai 2016, 20 Uhr, Haus Fam. Seum GOLDBERG UND ANDERE VARIATIONENWerke von J.S. Bach, F. Sor, A. B. Mangorè, M. M. Ponce, S. Iannarelli Samstag, 21. Mai 2016, 19 oder 20 Uhr, Fa. Gerhardt GmbH DIAGNOSE: JAZZ Wilson de Oliveira Trio Sonntag, 22. Mai 2016, 11 Uhr, Haus Fam. Schmitt ALL‘ ESPAGNOLA Werke von J. Jiménez, A. Vives, E. Toldrá, J. Baldomir u.a. SAITENWECHSEL II Von Wien nach Paris Héloïse Geoghegan (Violine) Massimo Giuseppe Bianchi (Klavier) Werke von Beethoven, Debussy und de Falla