Inhaltsverzeichnis Evaluationsbericht Geleitwort 3 3. Patienten- und Behandlungsmerkmale 3.1. Auslastung 3.2. Behandlungen 3.3. Lebensalter 3.4. Erfolgreiche Abschlüsse und Abbrüche/Entlassungen 3.5. Durchschnittliche Behandlungsdauer 3.6. Behandlungsanlass gerichtliche Auflagen und Weisungen 4 4 4 4 5 5 6 4. Differenzialdiagnostik 4.1. Psychiatrische Hauptdiagnose 4.2. Leitdrogenverteilung 4.3. Alter bei Erstkonsum 4.4. Intravenöser Konsum 4.5. Komorbiditäten und Doppeldiagnosen 4.5.1. Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (ICD-10: F6) 4.5.2. Weitere komorbide Erkrankungen (ICD-10: F0; F2; F3; F4; F5) 7 8 9 10 10 11 11 13 5. Ergebnisdarstellung für den Patientenjahrgang 2014 5.1. Das semantische Differenzial 5.1.1. Definition 5.1.2. Dimensionen des semantischen Differenzials 5.1.3. Statistisches Prozedere 5.1.4. Ergebnisdarstellung im Vergleich Aufnahme- und Abschlusstestung 5.2. Veränderung des subjektiven Leidensdrucks 5.3. Veränderung des subjektiven Suchtdrucks 5.4. Veränderung der eingeschätzten Schwere der Suchtproblematik 5.5. Veränderung der subjektiven Abstinenzmotivation 5.6. Veränderung der subjektiven Therapiemotivation 14 14 14 15 16 16 23 23 23 24 24 6. Beurteilung von Struktur-, Prozess-, Ergebnisqualität 6.1. Einschätzung der Therapiezufriedenheit (TZ) 6.2. Einschätzung des Therapieerfolgs (TE) 6.3. Beiträge zum Therapieerfolg (zugeschriebene Effektstärken) 6.4. Ergebnisqualität und Behandlungserfolg 6.5. Strukturqualität und Infrastruktur 6.6. Behandlungsintensität und –bausteine 6.7. Beziehungsqualität – Gruppenklima und Gruppenzusammenhalt 6.8. Beziehungsqualität – Beziehung zum therapeutischen Team 25 25 26 27 28 30 32 34 36 Quellenangabe 38 Impressum 38 Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 2 von 54 Geleitwort 2014 war für das Team der Therapiestation Carina ein sehr arbeitsintensives, aber auch überaus erfolgreiches Jahr. Das wird durch die sehr erfreuliche Auslastung der Therapiestation, die Zufriedenheitswerte der Patienten und die zahlreichen Hinweise für eine ausgezeichnete Behandlungsqualität belegt. Mein herzlicher Dank gilt allen Mitarbeitern der Therapiestation für Ihren unermüdlichen Einsatz. Ein großes Dankeschön gebührt auch dem Vorstand der Stiftung Maria Ebene, der unsere Evaluationsbemühungen stets positiv unterstützt. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre des Berichts und freue mich über jede Rückmeldung. Mag. Johannes Rauch (Leiter der Therapiestation Carina) Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 3 von 54 3. Patienten- und Behandlungsmerkmale 3.1. Auslastung Die durchschnittliche Jahresauslastung 2014 betrug 103%. Der Station stehen 15 Betten zur stationären Behandlung zur Verfügung (=100%). Behandlungsjahr Auslastung Prozent 2014 2013 2012 2011 2010 2009 103% 105% 108% 99% 95% 98% TAB. 1: PROZENTUELLE AUSLASTUNG, VERGLEICH 2009-2014 3.2. Behandlungen 2014 wurden 69 Patienten behandelt. Davon 28 Frauen und 41 Männer. Insgesamt wurden 79 Behandlungen durchgeführt. 10 Patienten wurden dabei zweimal aufgenommen – Krisenaufnahmen eingerechnet. Patientenjahrgang (PJ) Patientenanzahl PJ 2014 PJ 2013 PJ 2012 PJ 2011 PJ 2010 PJ 2009 69 64 67 63 66 61 Frauen absolut 28 29 28 23 28 21 Frauen Prozent Männer absolut Männer Prozent 40,5% 45% 42% 37% 42% 34% 41 35 39 40 38 40 59,5% 55% 58% 63% 58% 66% TAB. 2: BEHANDELTE PATIENTEN, VERGLEICH BEHANDLUNGSJAHRGÄNGE 2009-2014 3.3. Lebensalter Das Durchschnittsalter betrug zu Behandlungsbeginn 35 Jahre. Die Altersspanne betrug 36 Jahre (19 bis 55). Männer waren im Durchschnitt 36,5 und Frauen 32 Jahre alt. 77% der behandelten Personen waren zum Zeitpunkt ihres Therapieantritts unter 45 Jahre alt. Altersverteilung unter 18 Jahren 18 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 45 Jahre 45 Jahre und darüber Gesamt prozentuell 26,5 50,5 23 100% TAB. 3: ALTERSVERTEILUNG, BEHANDLUNGSJAHRGANG 2014 Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 4 von 54 Im Vergleich zu den Jahren 2011 bis 2013 ergibt sich ein weiterer Anstieg der behandelten Patienten über 45 Jahre von 6% (2011), über 14% (2012) und 17% (2013) auf 23% im Jahr 2014. Blickt man auf 2010 zurück, relativieren sich diese Veränderungen. 2010 waren beinahe 20% der Patienten bei Behandlungsbeginn über 45 Jahre alt. Insgesamt kann also derzeit noch nicht von einem wirklich längerfristig stabilen Trend zu älteren Patienten gesprochen werden. 3.4. Erfolgreiche Abschlüsse und Abbrüche/Entlassungen 2014 wurden 64 Behandlungen beendet. 40 davon erfolgreich, was einer Quote erfolgreicher Abschlüsse (=Haltequote) von 62,5% entspricht. 22 Behandlungen wurden vorzeitig durch Abbruch seitens der Patienten beendet (=34,5%). Lediglich eine Behandlung musste durch Entlassung vorzeitig beendet werden, und eine Behandlung konnte aufgrund des Transfers in ein anderes Krankenhaus nicht planmäßig abgeschlossen werden. Therapieausgang Erfolgreiche Abschlüsse Abbrüche Entlassungen Transferierung Gesamt absolut 40 22 1 1 64 prozentuell 62,5 34,5 1,5 1,5 100 TAB. 4: THERAPIEABSCHLÜSSE, BEHANDLUNGSJAHRGANG 2014 Im Vergleich der Behandlungsjahre 2009 bis 2014 (5-jährige Zeitreihe) bewegen sich die Quoten erfolgreicher Therapieabschlüsse zwischen 62,5 und 72 Prozent. Die geringe Schwankungsbreite sowie die überdurchschnittlich hohen Haltequoten stellen ein klares Qualitätsmerkmal der stationären Behandlung in der Therapiestation Carina dar. Patientenjahrgang Anzahl abgeschlossener Behandlungen PJ 2014 PJ 2013 PJ 2012 PJ 2011 PJ 2010 PJ 2009 erfolgreiche Therapieabschlüsse absolut 64 60 61 56 60 54 erfolgreiche Therapieabschlüsse prozentuell 40 38 44 37 43 34 62,5% 63% 72% 66% 72% 63% TAB. 5: ERFOLGREICHE THERAPIEABSCHLÜSSE, VERGLEICH PJ 2009-2014 3.5. Durchschnittliche Behandlungsdauer Die durchschnittliche Behandlungsdauer regulär abgeschlossener Therapien betrug 2014 140 Tage (=4,6 Monate). Männer schlossen ihre Therapie nach durchschnittlich 3,8 Monaten und Frauen nach 6 Monaten erfolgreich ab. Insgesamt wurden 7 Behandlungen mit dem Charakter einer Krisenintervention durchgeführt. Die zur Stabilisierung notwendige Zeitspanne reichte von 8 bis 32 Tagen. Die Durchschnittsdauer dieser Aufenthalte betrug 18 Tage. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 5 von 54 Therapiedauer regulärer Therapien Dauer Frauen (Durchschnitt) Dauer Männer (Durchschnitt) Durchschnittliche Dauer Tage (t) Monate (m) 183 t 115 t 140 Tage 6m 3,8 m 4,6 Monate TAB. 6: DURCHSCHNITTLICHE THERAPIEDAUER, GESAMT UND GESCHLECHTERVERGLEICH PJ 2014 3.6. Behandlungsanlass gerichtliche Auflagen und Weisungen Im Berichtsjahr 2014 wurden 14% der Behandlungen aufgrund gerichtlicher Auflagen und Weisungen durchgeführt. gerichtliche Auflagen und Weisungen absolut prozentuell ja nein Gesamte Behandlungen 11 68 79 14% 86% 100% TAB. 7: BEHANDLUNGSANLASS GERICHTLICHE AUFLAGEN UND WEISUNGEN, PJ 2014 Patientenjahrgang (PJ) PJ 2014 PJ 2013 PJ 2012 PJ 2011 PJ 2010 PJ 2009 Anzahl Behandlungen 79 78 79 73 75 68 gerichtliche Auflagen und Weisungen absolut gerichtliche Auflagen und Weisungen prozentuell 11 13 17 15 16 19 14% 17% 21,5% 20,5% 21% 28% TAB. 8: BEHANDLUNGSANLASS GERICHTLICHE AUFLAGEN UND WEISUNGEN, PJ 2009-2014 Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 6 von 54 4. Differenzialdiagnostik Die nachfolgende Ergebnisdarstellung resultiert aus den Daten des medizinischen Dokumentationssystems (MEDOS) der Stiftung Maria Ebene und spezifischen Daten, die in der Therapiestation routinemäßig erhoben werden: 1. Abhängigkeitserkrankungen • Hauptdiagnose Suchterkrankung 2. Komorbide Störungen • Persönlichkeitsstörungen • affektive Störungen • Essstörungen • Traumafolgeerkrankungen Erläuterungen: Durch die Erstellung von Informationsblättern, dem verbindlichen Vereinbaren eines einheitlichen diagnostischen Vorgehens, und dank des Einsatzes der internationalen Diagnose Checklisten für ICD-10 (IDCL) konnte eine deutliche Verbesserung der Diagnosegüte erreicht werden. Für die Vergabe einer Persönlichkeitsstörungsdiagnose ist die Erfüllung aller notwendigen Kriterien in der Checkliste zur Erfassung von Persönlichkeitsstörungen (IDCLP, WHO) notwendig. Für die Vergabe der sehr häufig gestellten psychiatrischen Hauptdiagnose F19.2 nach ICD-10 (Störung durch multiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen) wurden die Kriterien explizit definiert, um eine vorschnelle Vergabe dieser Diagnose beim bloßen Konsum von mehreren Substanzen zu unterbinden. Suchterkrankungen gehen auch nicht automatisch mit einer Persönlichkeitsstörung einher. Um auch hier Vergabeautomatismen zu verhindern, wurden gemeinsam Regeln für die Vergabe der Diagnose einer Persönlichkeitsstörung erarbeitet und verbindlich vereinbart. Bei Verdacht auf Vorliegen einer komplexen Traumafolgestörung wurde für die exaktere Bestimmung bereits 2009 das „Interview zur komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (IK-PTBS)“ eingeführt. Dieses Interview ermöglicht eine umfassende und strukturierte Erhebung der wesentlichsten Merkmale einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung. Das Interview ist inzwischen im Expertenkreis als valide anerkannt. Die Durchführung des Interviews stellt eine notwendige Voraussetzung für die Vergabe einer entsprechenden Traumadiagnose DESNOS, „Disorder of extrem Stress not otherwise spezified“ dar. 2012 wurde erstmals als diagnostisches Äquivalent die ICD-10 Diagnose F62.0, „Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung“ vergeben. Dies in jenem Falle, dass die Auswirkungen der Traumafolgeerkrankung als nachhaltig auf die Persönlichkeit eines Patienten beurteilt wurden. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 7 von 54 4.1. Psychiatrische Hauptdiagnose Kreuztabelle: Geschlecht zu psychiatrische Hauptdiagnose F10.1, Störung durch Alkohol, Geschlecht Männlich Weiblich Gesamt Absolut Prozent 4 8,3% 2 6,5% 6 7,6% 10 20,8% 9 29,0% 19 24% 4 8,3% - - 4 5,05% - - 1 3,2% 1 1,3% 3 6,3% 1 3,2% 4 5,05% 2 4,2% 4 12,9% 6 7,6% - - 1 3,2% 1 1,3% 4 8,3% - - 4 5,05% 2 4,2% 3 9,7% 5 6,3% 15 31,3% 6 19,4% 21 26,6% - - 4 12,9% 4 5,05% 4 8,3% - - 4 5,05% 48 100% 31 100% 79 100% schädlicher Gebrauch F10.2, Störung durch Alkohol, Abhängigkeitssyndrom F11.2, Störung durch Opioide, Abhängigkeitssyndrom F12.1, Störung durch Cannabinoide, schädlicher Gebrauch F12.2, Störung durch Cannabinoide, Abhängigkeitssyndrom F13.2, Störung durch Sedativa oder Hypnotika, Abhängigkeitssyndrom F14.1, Störung durch Kokain, schädlicher Gebrauch F14.2, Störung durch Kokain, Abhängigkeitssyndrom F19.1, Störung durch multiplen Substanzgebrauch, missbräuchliche Verwendung F19.2, Störung durch multiplen Substanzgebrauch, Abhängigkeitssyndrom F50.2, Essstörungen, Bulimia nervosa F63.8, Störungen der Impulskontrolle Computerspielen, Internet, Handy, Spielen Gesamt TAB. 9: HAUPTDIAGNOSE SUCHT, GESCHLECHTERSPEZIFISCHER VERGLEICH 2014 dominierten folgende psychiatrische Hauptdiagnosen: F19.2, Störung durch multiplen Substanzgebrauch, Abhängigkeitssyndrom F10.2, Störung durch Alkohol, Abhängigkeitssyndrom Andere Hauptdiagnosen nahmen eine untergeordnete Rolle ein und lagen zwischen 1,3% und 7,6%. Erläuterung: Polytoxikomanie (ICD-10: F19.2; deutsch: Mehrfachabhängigkeit) ist eine typische Form des Drogenkonsums, bei welcher der Konsument von mehreren Suchtstoffen abhängig ist, ohne dass eine eindeutige Leitdroge spezifizieren lässt. Die Polytoxikomanie lässt sich als wiederholte Einnahme von zwei oder mehreren Substanzen mit Suchtpotential über einen bestimmten Zeitraum definieren, wobei keine Substanz für sich allein den Konsum dominiert. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 8 von 54 4.2. Leitdrogenverteilung Definition: „Unter Leitdroge ist jene Droge zu verstehen, welche der Klientin / dem Klienten aus deren/dessen subjektiver Sicht die meisten Probleme verursacht. Dabei bezieht sich die Problemdefinition – angelehnt an ICD 10 – auf psychosoziale und gesundheitliche und nicht rein rechtliche Problemstellungen.“ Einheitliche Dokumentation der Klientinnen und Klienten der Drogeneinrichtungen (DOKLI), Basismanual, Version 07, 12/2008, Gesundheit Österreich GmbH, Geschäftsbereich ÖBIG). Die Auswertung der Leitdrogenverteilung im Behandlungsjahrgang 2014 erfolgte anhand dieser Definition des DOKLI-Manuals. Ergänzend wurde in die Bewertung einer Substanz als Leitdroge der aktuelle Behandlungsanlass und das subjektive Konsummuster des letzten Jahres vor Behandlungsantritt einbezogen. Bedeutung der Substanzen als Leitdroge, PJ 2014 Leitdroge Nr. 1: ALKOHOL 58% Leitdroge Nr. 2: CANNABIS 23% Leitdroge Nr. 3: OPIATE 17% Leitdroge Nr. 4: KOKAIN 16% Leitdroge Nr. 5: BENZODIAZEPINE 14% Leitdroge Nr. 6: STIMULANTIEN/MDMA 3% Raucheranteil im PJ 2014: Frauen Männer 87,1% 87,5% Gesamt: 87,3% Der Großteil der rauchenden Patienten ist als abhängige Raucher einzustufen. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 9 von 54 4.3. Alter bei Erstkonsum Das Merkmal Alter bei Erstkonsum verweist auf den ersten (Probier-)Konsum von legalen und illegalen Drogen im Leben der Patienten. Diese „Erstkontakte“ sind nicht automatisch mit einem regelmäßigen oder gar abhängigen Konsum von Suchtmittel gleichzusetzen. Die Befunde können in erster Linie als eine Art gemittelte Zeitreihe gelesen werden, die einen möglichen Entwicklungsverlauf in Richtung einer Abhängigkeitserkrankung skizzieren. Die meisten Jugendlichen machen eine Phase des Probierens und Experimentierens durch, ohne später heroinabhängig oder alkoholkrank zu werden. Doch einige wenige davon entwickeln eine manifeste Suchterkrankung oder gehören als Erwachsene zum erweiterten Kreis von abhängigkeitsgefährdeten Menschen. Dabei fällt auf, dass diese sehr häufig (sehr) früh Alkohol getrunken, geraucht oder einen Joint probiert haben. Alter bei Erstkonsum Alkohol Cannabis Stimulantien (Amphetamine) Kokain Opiate (Heroin) Opiate (Methadon&Co) Benzodiazepine Frauen 14,5 16,5 17 20 20 24,5 29 Männer 14 15,5 21 20 21 24 26 Gesamtgruppe 14 16 20 20 20,5 24,5 27,5 TAB. 10: ALTER BEI ERSTKONSUM, GESAMT UND GESCHLECHTSSPEZIFISCHER VERGLEICH 4.4. Intravenöser Konsum Das Ausmaß intravenösen Drogenkonsums in einer Patientenpopulation verweist auf die Schwere von Suchterkrankungen und erhöht das Gesundheitsrisiko beträchtlich. Die Benutzung derselben Spritze durch mehrere Personen oder das Aufteilen einer aufbereiteten Droge birgt das Risiko einer Infektion mit HIV/AIDS und weiterer durch das Blut übertragbarer Krankheiten, wie etwa Hepatitis C. In der Therapiestation Carina liegt der Anteil an Patienten mit Erfahrungen im intravenösen Konsum von Suchtmittel 2014 bei 24%. Die Werte schwanken in einer 5-jährigen Zeitreihe zwischen 31% und 43%. Patientenjahrgang PJ 2014 PJ 2013 PJ 2012 PJ 2011 PJ 2010 PJ 2009 Frauen mit Iv-Konsumerfahrung Männer mit Iv-Konsumerfahrung 31% nicht erfasst - 20% nicht erfasst - intravenöser Konsum prozentuell 24% 42% 31% 43% 33% 41% TAB. 11: ENTWICKLUNG INTRAVENÖSER KONSUM, PJ 2009-2014 Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 10 von 54 4.5. Komorbiditäten und Doppeldiagnosen Suchterkrankungen sind häufig von komorbiden Erkrankungen begleitet. Neben einer Suchterkrankung können häufig affektive Störungen, Angsterkrankungen, psychotische Störungen, dissoziative und somatoforme Störungen sowie Stressfolgeerkrankungen aufgrund erlebter Traumatisierungen (PTBS und komplexe PTBS) auftreten. Für das gemeinsame Auftreten von Suchterkrankungen und anderen behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen haben sich die Begriffe der Komorbidität und der Doppeldiagnose für drei Bereiche etabliert: Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen Suchterkrankungen und schizophrene Erkrankungen Suchterkrankungen und biopolare Störungen. Die ausgewerteten Daten aus dem MEDOS und den Diagnoselisten der Therapiestation Carina bestätigen diese Annahme seit langem. Beim überwiegenden Teil der behandelten Patienten wurde neben der Suchterkrankung eine oder mehrere weitere psychische Erkrankung diagnostiziert. Nachfolgend werden die in der Therapiestation Carina häufiger diagnostizierten Komorbiditäten ausführlicher und die selteneren zusammenfassend dargestellt. 4.5.1. Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (ICD-10: F6) Die Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen bei Suchterkrankungen wird in der aktuellen Forschungsliteratur als durchwegs hoch angesehen. Die Angaben streuen sehr stark und liegen je nach Setting und Einschlusskriterien zwischen 20% und 60%. Für Suchtklientel wird in der Regel von einem hohen Anteil ausgegangen. Für die Therapiestation Carina ergab sich für das Berichtsjahr 2014 folgendes Bild: Anteil an diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen Gesamt: 74% (2009: 79%; 2010: 82%; 2011: 81%; 2012: 78%; 2013: 83%) Anteil an diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen Frauen: 75% (2009: 81%; 2010: 82%; 2011: 83%; 2012: 86%; 2013: 86%) Anteil an diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen Männer: 74% (2009: 77%; 2010: 82%; 2011: 80%; 2012: 72%; 2013: 80%) In der Therapiestation Carina zeigt sich für das Jahr 2014, in hoher Übereinstimmung mit den Ergebnissen der letzten Jahre (2009-2013), ein hoher Anteil an diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen. Berücksichtigt man neben der Koprävalenz von Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen weitere Komorbiditäten, dann stellt sich die Frage, welche dabei am häufigsten zu diagnostizieren sind? Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 11 von 54 Anteil an singulären Persönlichkeitsstörungen (F60): (2009: 44%; 2010: 50%; 2011: 48%; 2012: 34%; 2013: 33%) 50% Anteil an zwei oder mehreren Persönlichkeitsstörungen (F60+F61) (2009: 34%; 2010: 32%; 2011: 33,5%; 2012: 21%; 2013: 31%) 23% Anteil an Persönlichkeitsveränderungen nach Extrembelastung (F62) (2012: 21%; 2013: 19%) 13% Verteilung von Persönlichkeitsstörungen im Patientenkollektiv (100%= Anzahl aller diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen) Kreuztabelle: Geschlecht zu Diagnose Persönlichkeitsstörung (Pst.) – Zahlen 2014 Gesamt F60.0, paranoide Pst. Anzahl 3,9% F60.1, schizoide Pst. % von Gesamt Anzahl 2,6% F60.2, dissoziale Pst. % von Gesamt Anzahl % von Gesamt Anzahl 5,3% % von Gesamt Anzahl 3,9% 10,5% F60.4, histrionische Pst. % von Gesamt Anzahl 2,6% F60.5, zwanghafte Pst. % von Gesamt Anzahl 1,3% F60.6, ängstlich (vermeidende) Pst. % von Gesamt Anzahl 3,9% F60.7, abhängige Pst. % von Gesamt Anzahl 2,6% F60.8, narzisstische Pst., % von Gesamt Anzahl 11,9% F60.8, passiv-aggressive Pst. % von Gesamt Anzahl 3,9% F61.0, kombinierte Pst. % von Gesamt Anzahl F60.30, emotional-instabile Pst., Impulsiver Typus F60.31, emotional-instabile Pst., Borderline Typus % von Gesamt TAB. 12: VERTEILUNG PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN, GESAMT Evaluations- und Katamnesebericht 3 2 4 3 8 2 1 3 2 9 3 16 21,1% Bericht 2014 12 von 54 Wichtige Information: • Die Diagnose einer kombinierten Persönlichkeitsstörung (F61.0) wird dann gestellt, wenn die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung erfüllt sind (G1 bis G4) und verschiedene Merkmale mehrerer spezifischer Störungen vorliegen, die Voraussetzungen für das Vollbild einer singulären Persönlichkeitsstörung aber nicht erfüllt sind. • Die angegebenen prozentuellen Gesamtwerte beziehen sich auf den jeweiligen Anteil von spezifischen Persönlichkeitsstörungen an der Gesamtzahl vergebener Persönlichkeitsstörungsdiagnosen 4.5.2. Weitere komorbide Erkrankungen (ICD-10: F0; F2; F3; F4; F5) Zusammengefasst die weiteren, 2014 diagnostizierten psychischen Erkrankungen: Kategorie psychische Störung F0 organisches Psychosyndrom Absolute Anzahl 0 Prozentuelle Anzahl 0% (2010: 15%; 2011: 5%; 2012:3%; 2013:3%) F2 F3 substanzinduzierte und nicht organische psychotische Störungen affektive Störungen 1 1,4% (2010: 3%; 2011: 1,5%; 2012:7,5%; 2013: 3%) 6 8,6% (2010: 20%; 2011: 32%; 2012: 15%; 2013: 8%) F4 F5 F9 kPTBS Angst-, Zwangsstörungen, sowie Reaktionen auf schwere Belastungen - Anorexia Nervosa - Bulimia Nervosa kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen komplexe posttraumatische Belastungsstörung 4 5,7% (2010: 5%; 2011: 5%; 2012: 7,5%; 2013: 4,5%) 2 6 8 1 11,4% (2010: 18%; 2011: 17%; 2012:9%; 2013:6%) 1,4% (2012:1,5%; 2013: 1,5%) 9 13% (2010: 29%; 2011: 19%; 2012: 46%; 2013: 22%) TAB. 13: KOMORBIDE PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN, GESAMT Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 13 von 54 5. Ergebnisdarstellung für den Patientenjahrgang 2014 5.1. Das semantische Differenzial 2012 wurde erstmals die Methode des semantischen Differenzials eingesetzt. Beim früher verwendeten, selbstentwickelten Suchtfragebogen (SFB) zeigten sich starke Tendenzen der sozialen Erwünschtheit und sichtbare Überschätzungen der eigenen Abstinenzmotivation und Selbstwirksamkeitserwartung bzw. internalen Kontrollüberzeugung. Mit Hilfe des semantischen Differenzials wurde anhand der gefühlsmäßigen Bewertung der jeweiligen Leitdroge(n) und der Abstinenz für jeden Patienten ein individuelles Abhängigkeits- bzw. Abstinenzprofil erstellt. Ergänzend wurden folgende Selbstbeurteilungen erfragt: (1) Ausmaß Leidensdruck, (2) Ausmaß Suchtproblematik, (3) Ausmaß der Rückfallgefährdung/Suchtdruck, (4) Stärke der Abstinenzmotivation, (5) Stärke der Therapiemotivation. Die Befragungen fanden zum Beginn und zum Ende der Therapie statt. 5.1.1. Definition Beim semantischen Differenzial handelt es sich um ein Verfahren zur quantitativen Analyse von affektiven Wortbedeutungen. Im deutschsprachigen Raum ist es auch als Polaritätsprofil bekannt und in Verwendung. Testpersonen beurteilen dabei ihre affektive Einstellung zu bestimmten Begriffen und Vorstellungen auf einer meist siebenstufigen Skala, an deren Enden bipolare Assoziationsbegriffe, wie „heiß/kalt“, „langsam/schnell“, „vertrauensvoll/bedrohlich“, „angenehm/unangenehm“ vorgegeben sind. Durch die Verbindungen der einzelnen Wertungen entsteht ein visualisierbares Profil, das mittels deskriptiver Statistik ausgewertet werden kann. Kulturübergreifend wird mit folgenden drei Faktoren gearbeitet: 1. Die Valenzdimension misst die gefühlsbezogene Qualität eines Begriffs: Wird durch einen Begriff eher ein gutes, angenehmes, erstrebenswertes Gefühl ausgelöst oder ist das Gefühl eher schlecht, unangenehm und abstoßend? 2. Die Potenzdimension bedeutet die Macht oder Stärke, die ein Begriff in sich trägt: Fühlt sich etwas groß, mächtig und dominant an, oder eher klein, schwach und beherrschbar? 3. Die Aktivierungsdimension beschreibt den Grad an Erregung/Spannung, der mit einem Begriff verbunden ist: Manche Dinge fühlen sich dynamisch, laut und erregt an, manche dagegen eher ruhig, leise und passiv Diese drei Dimensionen scheinen eine Art "sozio-emotionale Grundausstattung" des Menschen zu bilden, unabhängig von seiner Sprache und Kultur: Auch Emotionen kann man darin abbilden - so hat etwa "Angst" eine negative Valenz, schwache Potenz und starke Aktivierung, während "Zufriedenheit" eine positive Valenz, starke Potenz und starke Passivierung hat. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 14 von 54 5.1.2. Dimensionen des semantischen Differenzials Valenzdimension • Gefühlsbezug: angenehm und anziehend vs. unangenehm und abstoßend POSITIVE VALENZ ANGENEHM FRÖHLICH NÜTZLICH WARM HELL VERTRAUENSVOLL DEMOKRATISCH RICHTIG GESUND ANZIEHEND Teilsumme Summenwert Valenz: NEGATIVE VALENZ UNANGENEHM TRAURIG NUTZLOS KALT DUNKEL BEDROHLICH AUTORITÄR FALSCH UNGESUND ABSTOSSEND Teilsumme Potenzdimension • Gefühlsbezug: mächtig und stark vs. machtlos und schwach POTENZ STARK GROSS NAH ERFOLGREICH KOMPETENT MODERN HART MUTIG VOLL DOMINANT Teilsumme Summenwert Potenz: IMPOTENZ SCHWACH KLEIN DISTANZIERT ERFOLGLOS INKOMPETENT TRADITIONELL WEICH FEIGE LEER ZURÜCKHALTEND Teilsumme Aktivierungsdimension • Gefühlsbezug: aktiv, angespannt, aufregend vs. passiv, entspannt, beruhigend ERREGUNG/SPANNUNG SCHNELL LAUT AUFMERKSAM ANGESPANNT AUFREGEND AKTIV WACH OFFEN LEBENDIG UNAUSGEGLICHEN Teilsumme Summenwert Aktivierung: RUHE/ENTSPANNUNG LANGSAM LEISE UNAUFMERKSAM ENTSPANNT BERUHIGEND PASSIV MÜDE VERSCHLOSSEN RUHIG AUSGEGLICHEN Teilsumme Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 15 von 54 5.1.3. Statistisches Prozedere Es wurde vorab eine Überprüfung der vorliegenden Daten auf Normalverteilung mittels eines anerkannten Signifikanztests (Kolmogorov-Smirnov, K-S-Test) vorgenommen. Da keine Normalverteilung der Werte vorliegt, wurde auf ein nichtparametrisches Testverfahren (verteilungsfreies statistisches Verfahren) zurückgegriffen: U-Test für unabhängige Stichproben – Prä-Post-Vergleichsmessung. Ergänzend zur Signifikanztestung wurde dieses Jahr eine Effektstärkenberechnung zur Einschätzung der praktischen Bedeutsamkeit der Prä-Post-Vergleichsergebnisse vorgenommen. Dazu wurde die bekannteste Maßzahl, nämlich die Effektstärke d von Cohen herangezogen und online über die Webadresse www.psychometrica.de/effektstaerke berechnet. Interpretation der ermittelten Effektstärken 0,0-0,1 kein praktisch bedeutsamer Veränderungseffekt 0,2-0,4 praktisch bedeutsamer Veränderungseffekt „klein“ 0,5-0,7 praktisch bedeutsamer Veränderungseffekt „mittel“ 0,8-0,9 praktisch bedeutsamer Veränderungseffekt „groß“ 1 und >1 praktisch bedeutsamer Veränderungseffekt „sehr groß“ 5.1.4. Ergebnisdarstellung im Vergleich Aufnahme- und Abschlusstestung Testzeitpunkt Aufnahme Abschluss Gesamt Evaluations- und Katamnesebericht Anzahl an teilnehmenden Patienten 122 (60,4%) 80 (39,6%) 202 (100%) Bericht 2014 16 von 54 Ergebnisse auf Skalenebene: Leitdroge(n) POTENZDIMENSION - Leitdroge *Durchschnitt aller Einzelwerte; festgelegte Irrtumswahrscheinlichkeit: p<0,05=signifikant; p<0,01= sehr signfikant Aufnahme N= 122 positive Potenz Therapiebeginn positive Potenz Therapieabschluss Veränderung absolut LEITDROGE Abschluss Mittelwerte N= 80 11,9* negative Potenz Therapiebeginn negative Potenz 7,7▼ Therapieabschluss - 4,2 Veränderung absolut LEITDROGE Mittelwerte 10,0 Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) -35% +38% Effektstärke (Cohens´d) p=0,000 sehr signifikant -0,699 mittlerer Effekt Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) 13,8▲ +3,8 p=0,000 sehr signifikant 0,576 mittlerer Effekt Effektstärke (Cohens´d) TAB. 14: SEMANTISCHES DIFFERENZIAL, POTENZDIMENSION, LEITDROGE Ergebnis. Abnahme der positiven Potenz von Leitdrogen im Therapieverlauf um über 35%. Zunahme der zugeschriebenen negativen Potenz um 38%. Die ausgewiesenen Veränderungen sind statistisch sehr signifikant. Sie entsprechen damit tatsächlichen, nicht-zufälligen Veränderungen. Positive Potenz steht für die den Leitdrogen zugeschriebene Merkmalen Macht, Stärke, Erfolg und Dominanz. Negative Potenz bzw. Impotenz steht für die den Leitdrogen zugeschriebenen Merkmale Machtlosigkeit, Schwäche und Erfolglosigkeit. Kernaussage. Zwischen Beginn und Abschluss der stationären Behandlung lässt sich eine signifikante Verschiebung der wahrgenommenen Gefühlsqualitäten für die jeweilige Leitdroge in Richtung Ohnmacht, Schwäche und Erfolglosigkeit erkennen. Durch die errechnete mittlere Effektstärke wird ein praktischer, also nicht nur rein statistisch relevanter Veränderungseffekt belegt. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 17 von 54 VALENZDIMENSION - Leitdroge *Durchschnitt aller Einzelwerte LEITDROGE Abschluss Aufnahme Mittelwerte N=80 N=122 positive Valenz Therapiebeginn positive Valenz Therapieabschluss Veränderung absolut Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) Effektstärke (Cohens´d) 11,4* 6,5▼ - 4,9 -43% p=0,000 sehr signifikant -0,672 mittlerer Effekt LEITDROGE Mittelwerte negative Valenz Therapiebeginn negative Valenz Therapieabschluss Veränderung absolut Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) 11,45 16,0▲ +4,55 +40% p=0,000 sehr signifikant 0,531 mittlerer Effekt Effektstärke (Cohens´d) TAB. 15: SEMANTISCHES DIFFERENZIAL, VALENZDIMENSION, LEITDROGE Ergebnis. Abnahme der positiven Valenz von Leitdrogen im Therapieverlauf um 43%. Zunahme der zugeschriebenen negativen Potenz um 40%. Die ausgewiesenen Veränderungen sind statistisch sehr signifikant. Sie entsprechen damit tatsächlichen, nicht-zufälligen Veränderungen. Positive Valenz steht für die den Leitdrogen zugeschriebene positiven Gefühlsqualitäten (z.B. angenehm, warm, vertrauensvoll). Negative Valenz steht für die den Leitdrogen zugeschriebene negativen Gefühlsqualitäten (z.B. unangenehm, kalt, bedrohlich). Kernaussage. Aufgrund der statistischen Signifikanz kann die Aussage getroffen werden, dass sich im Verlauf der Therapie eine signifikante Verschiebung der mit Leitdrogen verbundenen Gefühlsqualitäten wie angenehm, warm und vertrauensvoll in Richtung unangenehm, kalt und bedrohlich ergibt. Die praktische Veränderungsrelevanz wird durch die mittleren Effektstärken belegt. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 18 von 54 AKTIVIERUNGSDIMENSION - Leitdroge *Durchschnitt aller Einzelwerte LEITDROGE Abschluss Aufnahme Mittelwerte N=80 N=122 Aktivierung Therapiebeginn Aktivierung Therapieabschluss Veränderung absolut Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) Effektstärke (Cohens´d) 11,4* 8,05▼ - 3,35 -29% 0,000 sehr signifikant -0,578 mittlerer Effekt LEITDROGE Mittelwerte Passivierung Therapiebeginn Passivierung Therapieabschluss Veränderung absolut Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) 11,7 13,5▲ +1,8 +15% 0,055 nicht signifikant 0,281 kleiner Effekt Effektstärke (Cohens´d) TAB. 16: SEMANTISCHES DIFFERENZIAL, AKTIVIERUNGSDIMENSION, LEITDROGE Ergebnis. Abnahme der Aktivierungsqualität von Leitdrogen im Therapieverlauf um knapp 30%. Diese Veränderung ist statistisch sehr signifikant. Sie entspricht damit einer tatsächlichen, nicht-zufälligen Veränderung. Zunahme der zugeschriebenen Passivierungsqualität um 15%. Diese Veränderung ist statistisch knapp nicht signifikant. Aktivierung steht für das den Leitdrogen zugeschriebene Ausmaß an Spannung und Erregung (z.B. angespannt, aufregend, lebendig). Passivierung steht für das den Leitdrogen zugeschriebene Ausmaß an Entspannung und Ruhe (z.B. entspannt, ruhig, gelassen). Kernaussage. Es lässt sich zeigen, dass im Therapieverlauf zwar eine bedeutsame Abnahme der Aktivierungs- bzw. Kickkomponente von Leitdrogen passiert, sich das Ausmaß an der mit Drogen assoziierten Entspannung und Ruhe aber wenig verändert. Möglicherweise wurde dieses Ergebnis durch Unschärfen in der Begriffszuordnung des semantischen Differenzials beeinflusst, wie die Ergebnisse einer durchgeführten Diplomarbeit nahe legen. Die niedere Effektstärke von 0,281 kann als Bestätigung dafür gewertet werden. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 19 von 54 Ergebnisse auf Skalenebene: Abstinenz POTENZDIMENSION - Abstinenz *Durchschnitt aller Einzelwerte ABSTINENZ Abschluss Aufnahme Mittelwerte N=80 N=122 positive Potenz Therapiebeginn positive Potenz Therapieabschluss Veränderung absolut Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) Effektstärke (Cohens´d) 15,6* 18,4▲ +2,8 +18% 0,004 sehr signifikant 0,417 kleiner Effekt ABSTINENZ Mittelwerte negative Potenz Therapiebeginn negative Potenz Therapieabschluss Veränderung absolut Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) 6,3 3,4▼ -2,9 -46% 0,000 sehr signifikant -0,558 mittlerer Effekt Effektstärke (Cohens´d) TAB. 17: SEMANTISCHES DIFFERENZIAL, POTENZDIMENSION, ABSTINENZ Ergebnis. Zunahme der positiven Potenz von Abstinenz im Therapieverlauf um 18%. Abnahme der zugeschriebenen negativen Potenz von Abstinenz um 46%. Die ausgewiesenen Veränderungen der positiven Potenz sind statistisch sehr signifikant. Die Veränderungen der negativen Potenz sind statistisch ebenfalls sehr signifkant. Der Begriff Positive Potenz steht für die dem Abstinenzbegriff zugeschriebenen Merkmale von Macht, Stärke, Erfolg und Dominanz. Negative Potenz steht für die der Abstinenz zugeschriebenen Eigenschaften wie Machtlosigkeit, Schwäche und Erfolglosigkeit. Kernaussage. Insgesamt lässt sich aufgrund der veränderten Relationen der Schluss ziehen, dass im Verlauf der Therapie eine beachtenswerte Verschiebung der wahrgenommenen Gefühlsqualitäten von Abstinenz in Richtung Macht, Stärke, Erfolg und Dominanz ergibt. Dieses Ergebnis ist auch insofern bedeutsam, als dass die erlebte Selbstwirksamkeit zur Lebensgestaltung und –bewältigung ein wichtiger Faktor für den tatsächlichen Erfolg des Lebensentwurfs darstellt. Die errechnete mittlere Effektstärke kann als Beleg für diese Aussage gelten. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 20 von 54 VALENZDIMENSION - Abstinenz *Durchschnitt aller Einzelwerte Aufnahme N=122 positive Valenz Therapiebeginn positive Valenz Therapieabschluss Veränderung absolut Mittelwerte 17,8* 20,3▲ +2,5 Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) +14% Effektstärke (Cohens´d) 0,325 kleiner Effekt 0,025 signifikant Abschluss N=80 Mittelwerte negative Valenz Therapiebeginn negative Valenz Therapieabschluss Veränderung absolut Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) 5,25 2,25▼ -3 -57% 0,000 sehr signifikant -0,566 mittlerer Effekt Effektstärke (Cohens´d) TAB. 18: SEMANTISCHES DIFFERENZIAL, VALENZDIMENSION, ABSTINENZ Ergebnis. Zunahme der positiven Valenz von Abstinenz im Therapieverlauf um 14%. Abnahme der zugeschriebenen negativen Valenz um 57%. Die ausgewiesenen Veränderungen für die positive Valenz von Abstinenz sind mit 2,5% Irrtumswahrscheinlichkeit statistisch signifikant. Die deutliche Abnahme der negativen Valenz um 57% ist statistisch sogar sehr signifikant. Die Unterschiede entsprechen damit tatsächlichen, nicht-zufälligen Veränderungen. Positive Valenz steht für die dem Abstinenzbegriff zugeschriebene positiven Gefühlsqualitäten (z.B. angenehm, warm, vertrauensvoll). Negative Valenz steht für die der Abstinenz zugeschriebenen negativen Gefühlsqualitäten (z.B. unangenehm, kalt, bedrohlich). Kernaussage. Aufgrund dieser Ergebnisse kann die Aussage getroffen werden, dass sich im Verlauf der Therapie eine Aufwertung der mit Abstinenz verbundenen positiven Gefühlsqualitäten wie angenehm, warm und vertrauensvoll ergeben hat. Gleichzeitig passierte eine noch deutlichere Abnahme der negativen Gefühlsqualitäten, wie unangenehm, kalt oder bedrohlich feststellen. Die niedere Effektstärke bei der "positiven Valenz“ schwächt die praktische Relevanz des Ergebnisses etwas ab. Bei der Abnahme negativer Zuschreibungen zeigt sich allerdings eine mittlere und damit ausreichend abgesicherte Effektstärke. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 21 von 54 AKTIVIERUNGSDIMENSION - Abstinenz *Durchschnitt aller Einzelwerte Aufnahme N= Aktivierung Therapiebeginn Aktivierung Therapieabschluss Veränderung absolut Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) Effektstärke (Cohens´d) Mittelwerte 14,3* 15,7▲ +1,4 +10% 0,070 nicht signifikant 0,258 kleiner Effekt Abschluss N= Mittelwerte Passivierung Therapiebeginn Passivierung Therapieabschluss Veränderung absolut 7,8 6,25▼ -1,85 Veränderung prozentuell Signifikanz (2-seitig) -20% Effektstärke (Cohens´d) -0,346 kleiner Effekt 0,014 signifikant TAB. 19: SEMANTISCHES DIFFERENZIAL, AKTIVIERUNGSDIMENSION, ABSTINENZ Ergebnis. Zunahme der Aktivierungsqualität von Abstinenz im Therapieverlauf um 10%. Diese Veränderung ist statistisch nicht bedeutsam. Sie entspricht damit einer möglicherweise zufälligen Veränderung, aufgrund einer zu hohen Irrtumswahrscheinlichkeit. Abnahme der zugeschriebenen Passivierungsqualität um 20%. Diese Veränderung ist statistisch signifikant. Die Irrtumswahrscheinlichkeit liegt bei lediglich 1,4% für die Abnahme der dem Abstinenzbegriff zugeschriebenen Passivierungsqualität. Aktivierung steht für das der Abstinenz zugeschriebene Ausmaß an Spannung und Erregung (z.B. aktiv, wach, offen). Passivierung steht für das zugeschriebene Ausmaß an Entspannung und Ruhe (z.B. entspannt, ruhig, gelassen). Kernaussage. Es lässt sich zeigen, dass sich im Therapieverlauf eine leichte Zunahme der wahrgenommenen Aktivierungsqualität von Abstinenz ergibt. Die Passivierungsqualität im Sinne von mit Abstinenz assoziierter Entspannung und Ruhe ist allerdings deutlich schwächer ausgeprägt. Auch hier muß in Betracht gezogen werden, dass dieses Ergebnis durch Unschärfen in der Begriffszuordnung des semantischen Differenzials beeinflusst sein könnte. Die relativ kleinen Effektstärken bestätigen diesen Verdacht. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 22 von 54 5.2. Veränderung des subjektiven Leidensdrucks Der Leidensdruck wurde von den Patienten zu Therapiebeginn durchschnittlich auf den Wert von „4,65“ einer 10-stufigen Skala eingeschätzt. Es kann von einem Leidensdruck mittlerer Ausprägung gesprochen werden, der zu Beginn des stationären Aufenthaltes durchschnittlich erlebt wurde. Mit Therapieabschluss sank dieser Wert auf einen Wert von „2,65“, was einer geringen Merkmalsausprägung entspricht. Dieser positive Veränderungstrend („4,65“ “2,65“) ist statistisch hochsignifikant (p<,001). Es kann die Aussage getroffen werden, dass der persönliche Leidensdruck der Patienten während ihres Aufenthalts bedeutsam abnimmt und mit Therapieende nur mehr gering ausgeprägt ist. Starker Leidensdruck stellt ein zentrales Konsummotiv für die Einnahme von Suchtmitteln im Sinne einer beabsichtigten Selbstmedikation dar. Nimmt der erlebte Leidensdruck auf ein erträgliches Maß ab, fällt ein zentrales Konsummotiv sowie drängendes Craving („Verlangen“) weg. Die Rückfallswahrscheinlichkeit sinkt. LEIDENSDRUCK Skala 0-10 Therapieantritt 4,65 Therapieabschluss 2,65▼ statistische Signifikanz der Veränderung und Effektstärke p= 0,000 sehr signifikant d= -0,756 mittlerer Effekt TAB. 20: SUBJEKTIVER LEIDENSDRUCK, VERÄNDERUNG AUFNAHME-ABSCHLUSS 5.3. Veränderung des subjektiven Suchtdrucks Der Suchtdruck wurde von den Patienten zu Therapiebeginn durchschnittlich mit dem Wert „2,85“ eingeschätzt, was einer geringen Ausprägung entspricht. Mit Therapieabschluss sank der durchschnittlich erlebte Suchtdruck auf den Wert „1,75“. Dieser positive Veränderungstrend („2,85“ “1,75“) ist statistisch auf dem 1%-Niveau signifikant. Es kann die Aussage getroffen werden, dass der persönliche Leidensdruck der Patienten im Therapieverlauf im statistisch bedeutsamen Maß abnimmt. SUCHTDRUCK Skala 0-10 Therapieantritt 2,85 Therapieabschluss 1,75▼ statistische Signifikanz der Veränderung p= 0,002 sehr signifikant d= -0458 mittlerer Effekt TAB. 21: SUBJEKTIVER SUCHTDRUCK, VERÄNDERUNG AUFNAHME-ABSCHLUSS 5.4. Veränderung der eingeschätzten Schwere der Suchtproblematik Die durchschnittlich eingeschätzte Schwere des persönlichen Suchtproblems wurde auf der 10-stufigen Skala mit dem Wert „6,8“ eingeschätzt. Patienten stufen ihre Suchtproblematik durchschnittlich als mittelschwer ein. Mit Abschluss der Therapie sank der Wert auf „3,9“, was einer als deutlich geringer wahrgenommenen Schwere des Suchtproblems entspricht. Dieser positive Veränderungstrend („6,8“ “3,9“) ist statistisch hochsignifikant (p<,001). Es kann die Aussage getroffen werden, dass Patienten ihr Suchtproblem zu Therapiebeginn als deutlich schwerer erleben als zum Abschluss ihrer Therapie. Die Wahrnehmung der Schwere des Suchtproblems steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erleben von Zuversicht und Selbstwirksamkeitserwartung, was die Bewältigung der eigenen Suchtproblematik betrifft. Je schwerer desto eher zeigen sich Tendenzen der erlernten Hilflosigkeit und Resignation. Je leichter die eigene Suchtproblematik wahrgenommen wird, desto eher erscheint sie auch bewältigbar. Natürlich immer vor dem Hintergrund einer denkbaren Bagatellisierung der Problematik. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 23 von 54 SCHWERE SUCHTPROBLEM Skala 0-10 Therapieantritt 6,8 Therapieabschluss 3,9▼ statistische Signifikanz der Veränderung p= 0,000 sehr signifikant d= -1,034 sehr großer Effekt TAB. 22: EINGESCHÄTZTE SCHWERE SUCHTPROBLEMATIK, VERÄNDERUNG AUFNAHME-ABSCHLUSS 5.5. Veränderung der subjektiven Abstinenzmotivation Die durchschnittliche Motivation zur Abstinenz von Suchtmitteln wurde von den Patienten auf der 10-stufigen Skala mit dem Wert „7,5“ angegeben, was einer hohen Motivation zur Abstinenz entspricht. Mit Therapieabschluss nahm der Motivationsdurchschnitt sogar auf 7,95 zu, was einer noch höheren Motivation zu einer abstinenten Lebensführung entspricht – immer bezüglich der vordringlichen Leitdroge(n). Dieser positive Veränderungstrend („7,5“ “7,95“) ist nach statistischer Berechnung nicht bedeutsam. Es lässt sich aber die Aussage formulieren, dass Patienten mit einer hohen Abstinenzmotivation in die Therapie kommen und diese bis zum Abschluss der Therapie noch zunimmt. Das Abstinenzmotiv ist ein wichtiger Indikator für das Gelingen einer abstinenten Lebensführung. Natürlich müssen hier wiederum auch Tendenzen der sozialen Erwünschtheit berücksichtigt werden, die zu Beginn der Therapie ausgeprägter sein könnten. ABSTINENZMOTIVATION Skala 0-10 Therapieantritt 7,5 Therapieabschluss 7,95▲ statistische Signifikanz der Veränderung p=0,181 nicht signifikant d= 0,197 kein Effekt TAB. 23: SUBJEKTIVE ABSTINENZMOTIVATION, VERÄNDERUNG AUFNAHME-ABSCHLUSS 5.6. Veränderung der subjektiven Therapiemotivation Die durchschnittliche Therapiemotivation wurde in der Patientengruppe auf den Wert „7,6“ eingeschätzt, was einer hohen Motivation zur Therapie bei Antritt des stationären Aufenthalts entspricht. Im Therapieverlauf nimmt die Therapiemotivation etwas ab (Wert=6,9), bleibt insgesamt aber überdurchschnittlich hoch. Dieser Veränderungstrend ist statistisch signifikant. Es lässt sich die Aussage treffen, dass die Motivation zur Therapie am Ende eines oft langen stationären Aufenthaltes verständlicherweise abnimmt. Das vorliegende Ergebnis war damit erwartbar. Gleichzeitig überrascht der doch überdurchschnittlich hohe Motivationswert, was (auch) als Hinweis für die Behandlungsqualität gesehen werden kann. THERAPIEMOTIVATION Skala 0-10 Therapieantritt 7,6 Therapieabschluss 6,9▼ statistische Signifikanz der Veränderung p=0,085 nicht signifikant d= -0,263 kleiner Effekt TAB. 24: SUBJEKTIVE THERAPIEMOTIVATION, VERÄNDERUNG AUFNAHME-ABSCHLUSS Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 24 von 54 6. Beurteilung von Struktur-, Prozess-, Ergebnisqualität Allen Patienten wird kurz vor Behandlungsende ein Fragebogen vorgelegt, der sich aus fünf Einzelskalen zusammensetzt, die sich an den Parametern „Struktur-“, „Prozess-“ und „Ergebnisqualität“ orientieren: 1) Ergebnisqualität und Behandlungserfolg 2) Strukturqualität und Infrastruktur 3) Behandlungsintensität und Behandlungsbausteine 4) Beziehungsqualität – Gruppenklima und Gruppenzusammenhalt 5) Beziehungsqualität – Beziehung zum therapeutischen Team Nachfolgend die zu Beginn des Fragebogens stehenden Erläuterungen: „Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Fragen offen und ehrlich. Ihre Einschätzungen und Beur- teilungen sind uns wichtig. Sie können uns helfen, sinnvolle und notwendige Verbesserungen vorzunehmen. Sie haben keinerlei kritische oder gar negative Reaktion seitens der Leitung der Therapiestation oder des therapeutischen Teams zu befürchten. Vielmehr wollen wir Ihnen für die Bereitschaft zur Mitarbeit bedanken. Bitte beantworten Sie die Fragen ohne langes Nachdenken. Vielen Dank!“ 6.1. Einschätzung der Therapiezufriedenheit (TZ) Einschätzungen sehr zufrieden zufrieden weder zufrieden noch unzufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Gesamtzahl befüllter Bögen Häufigkeit 16 13 4 1 1 35 Gültige Prozente 45,7% 37,1% 11,4% 2,9% 2,9% 100% TAB. 25: EINSCHÄTZUNG THERAPIEZUFRIEDENHEIT (TZ) • 46% der befragten Patienten gaben bei Therapieabschluss an, mit ihrer Therapie „sehr zufrieden“ zu sein • 37% waren mit ihrer Therapie „zufrieden“ • 11% waren mit ihrer Therapie weder „zufrieden noch unzufrieden“ • 6% waren mit ihrer Therapie „unzufrieden“ oder „sehr unzufrieden“ Wichtige Anmerkungen: • Die Ergebnisse beziehen sich zu 77% auf „positive Abschlüsse“ und zu 23% auf Therapieabbrüche seitens der Patienten oder Entlassungen durch den Leiter der Therapiestation • Patienten die entlassen werden oder ihre Therapie abbrechen beurteilen ihre Therapie erwartungsgemäß negativer als Patienten, die erfolgreich abschließen. Ebenso beurteilen erfolgreich abschließende Patienten ihre Therapie erwartungsgemäß positiver als Patienten, die entlassen werden oder ihre Therapie abbrechen. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 25 von 54 6.2. Einschätzung des Therapieerfolgs (TE) Einschätzungen aller Patienten sehr gut gut ausreichend schlecht sehr schlecht Gesamt Häufigkeit 6 21 5 2 1 35 Gültige Prozente 17,1% 60,0% 14,3% 5,7% 2,9% 100% Häufigkeit 5 18 3 1 27 Gültige Prozente 18,5% 66,7% 11,1% 3,7% 100% TAB. 26: EINSCHÄTZUNG THERAPIEERFOLG (TE), GESAMT Einschätzungen erfolgreich abschließender Patienten sehr gut gut ausreichend schlecht sehr schlecht Gesamt TAB. 27: EINSCHÄTZUNG THERAPIEERFOLG (TE), ERFOLGREICHE PATIENTEN Einschätzungen therapieabbrechender und entlassener Patienten sehr gut gut ausreichend schlecht sehr schlecht Gesamt Häufigkeit 1 3 2 1 1 8 Gültige Prozente 12,5% 37,5% 25% 12,5% 12,5% 100% TAB. 28: EINSCHÄTZUNG THERAPIEERFOLG (TE), ABBRECHENDE/ENTLASSENER PATIENTEN • 85% jener Patienten, die ihre Therapie erfolgreich abschließen konnten, schätzten ihren Therapieerfolg als „gut“ oder sogar „sehr gut“ ein. 11% als „ausreichend“ und 4% als „schlecht“ • 50% der jener Patienten, die ihre Therapie abgebrochen haben oder entlassen wurden schätzten ihren Therapieerfolg als „gut“ bis „sehr gut“ ein. 25% beurteilen den Therapieerfolg als „ausreichend“. 25% als „schlecht“ bis „sehr schlecht ein“ Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 26 von 54 6.3. Beiträge zum Therapieerfolg (zugeschriebene Effektstärken) N absolute Summe prozentueller Mittelwert gewichtet Rangreihe 32*1 8*2 32*1 16*1 8*2 32*1 32*1 24*1 32*1 903 192 617 242 115 447 272 209 212 28,2% 24% 19,3% 15,1% 14,4% 14% 8,5% 8,7% 6,6% (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) Therapiebausteine TB_Einzelpsychotherapie TB_Reiten TB_Gruppenpsychotherapie TB_Outdoor-Aktivitäten TB_Yoga TB_Soziotherapie TB_Freizeitgestaltung TB_Sozialarbeit TB_Medizinische Versorgung TAB. 29: BEITRÄGE ZUM THERAPIEERFOLG „N“: Anzahl der Datensätze *1 Kernbausteine stellen Basisangebote der stationären Therapie dar, an denen alle Patienten teilnehmen *2 Ergänzungsbausteine können von Patienten freiwillig in Anspruch genommen oder im Rahmen der Behandlungsplanung empfohlen werden. Es wurden 75%, 50% oder 25% Teilnahme angenommen – auf Erfahrungswerten beruhend. • Das psychotherapeutische Angebot (Einzel- und Grupenarbeit) hat nach Beurteilung der Patienten am meisten zum Therapieerfolg beigetragen. Mit insgesamt 52% hat der Behandlungsbaustein Psychotherapie die größte relative Effektstärke (Wirkkraft). • Die Angebote der Soziotherapie und Sozialarbeit tragen nach Patienteneinschätzung ebenfalls stark zum Therapieerfolg bei. Mit beinahe 23% haben die soziotherapeutischen und sozialarbeiterischen Behandlungsbausteine zusammen genommen die drittgrößte Effektstärke. • Der ergänzende Therapiebaustein Reiten hat mit 24% die größte wahrgenommene Effektstärke als einzelner Baustein. Die ergänzenden Therapiebausteine Freizeitgestaltung und Outdoor-Aktivitäten haben mit zusammen knapp 24% einen vergleichbar hohen Stellenwert. In Übereinstimmmung mit dem klinischen Eindruck stellt das Erlernen einer sinnvollen und positiv erlebten Freizeitgestaltung für viele Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen, einen wichtigen Schritt in Richtung einer besseren Lebensqualität dar. Outdoor-Aktivitäten stellen seltene Aktivitäten von kürzerer Dauer dar (maximal 3,5 Tage). Sie werden teils auch als „Urlaub vom Therapiealltag“ angeboten. Ihnen kommt aber eine besondere Erlebnisqualität zu, was in einer hohen Effektstärke zum Ausdruck kommt. • Yoga kommt auf über 14% Effektstärke. Yoga stellt ein sehr gutes ergänzendes Angebot zum Einüben von Achtsamkeit, innerer Ruhe und Gelassenheit sowie einer besseren Körperwahrnehmung dar. • Die medizinische Betreuung und Versorgung hat als Kernbaustein mit über 6% eine vergleichsweise niedrigere zugeschriebene Effektstärke. Dies ist nachvollziehbar. Zum einen, weil die medikamentöse Versorgung dem Grundsatz folgt: „So wenig wie möglich, und so viel wie notwendig.“ Zum anderen, weil das Behandlungskonzept der Therapiestation keinen medizinischen, sondern vielmehr einen psychotherapeutischen Schwerpunkt hat. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 27 von 54 6.4. Ergebnisqualität und Behandlungserfolg Die nachfolgende Darstellung von Einzelergebnissen dient der Objektivierung und Operationalisierung der Konstrukte „Ergebnisqualität“ und „Behandlungserfolg“ durch das Ausmaß erreichter Zustimmung zu den Fragen (EQ_1 bis EQ_5). EQ_1: „Ich habe aus der Therapie wesentliche Erkenntnisse für meine künftige Lebensgestaltung ziehen können.“ Ergebnisqualität EQ_1 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 22 64,7% 10 29,4% trifft eher zu 1 2,9% trifft eher nicht zu Gesamt 1 2,9% 34* 100% trifft überwiegend zu TAB. 30: ERGEBNISQUALITÄT 1 * fehlende Werte EQ_2: „Ich bin nun viel besser in der Lage, Probleme und Schwierigkeiten in meinem Leben zu meistern.“ Ergebnisqualität EQ_2 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 16 47,1% 11 32,4% trifft eher zu 5 14,7% trifft eher nicht zu Gesamt 2 5,9% 34* 100% trifft überwiegend zu TAB. 31: ERGEBNISQUALITÄT 2 * fehlende Werte EQ_3: „Ich habe die wesentlichen Probleme meines Lebens gut bearbeiten können.“ Ergebnisqualität EQ_3 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft eher nicht zu triff überwiegend nicht zu Häufigkeit Gesamt Gültige Prozente 14 11 4 3 1 42,4% 33,3% 12,1% 9,1% 3,0% 33* 100% TAB. 32: ERGEBNISQUALITÄT 3 * fehlende Werte Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 28 von 54 EQ_4: „Ich habe die meisten Ziele erreichen können.“ Ergebnisqualität EQ_4 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft eher nicht zu triff überwiegend nicht zu Häufigkeit Gesamt Gültige Prozente 14 12 3 2 2 42,4% 36,4% 9,1% 6,1% 6,1% 33* 100% TAB. 33: ERGEBNISQUALITÄT 4 * fehlende Werte EQ_5: „Die Therapie trägt zur Verbesserung meiner Lebensqualität bei“ Ergebnisqualität EQ_5 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 25 73,5% trifft überwiegend zu 6 17,6% trifft eher zu 2 5,9% trifft eher nicht zu Gesamt 1 2,9% 34* 100% TAB. 34: ERGEBNISQUALITÄT 5 * fehlende Werte Ergebnisqualität und Behandlungserfolg Aussagen „Habe aus der Therapie wesentliche Erkenntnisse und Lehren ziehen können.“ „Bin viel besser in der Lage, Probleme und Schwierigkeiten zu meistern.“ „Habe die wesentlichen Probleme meines Lebens gut bearbeiten können.“ „Habe die meisten Ziele erreichen können.“ „Die Therapie trägt zur Verbesserung meiner Lebensqualität bei.“ Grad der Zustimmung Grad der Ablehnung („trifft eher zu“ bis „trifft genau zu“) („trifft eher nicht zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“) 97% 3% 94% 6% 88% 12% 88% 12% 97% 3% TAB. 35: ERGEBNISQUALITÄT UND BEHANDLUNGSERFOLG ZUSAMMENSCHAU Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 29 von 54 6.5. Strukturqualität und Infrastruktur Strukturqualität beinhaltet die für eine optimale Dienstleistungserbringung erforderlichen strukturellen Rahmenbedingungen. Die Fragen SQ_1 bis SQ_5 beziehen sich die Aspekte „Ernährung/Essen“, „Wohnen/Zimmer“, „allgemeine Infrastruktur“. SQ_1: „Das Essen auf der Therapiestation ist ausreichend und gut.“ Strukturqualität SQ_1 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 31 88,6% trifft überwiegend zu 1 2,9% trifft eher zu 2 5,7% trifft eher nicht zu Gesamt 1 2,9% 35 100% TAB. 36: STRUKTURQUALITÄT 1 SQ_2: „Mit Größe und Ausstattung meines Zimmer bin ich zufrieden.“ Strukturqualität SQ_2 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft eher nicht zu triff überhaupt nicht zu Gesamt Häufigkeit Gültige Prozente 25 6 1 1 1 73,5% 17,6% 2,9% 2,9% 2,9% 34* 100% TAB. 37: STRUKTURQUALITÄT 2 * fehlende Werte SQ_3: „Räumlichkeiten für Patienten sind genügend da.“ Strukturqualität SQ_3 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 31 88,6% trifft überwiegend zu 2 5,7% trifft eher zu 2 5,7% 35 100% Gesamt TAB. 38: STRUKTURQUALITÄT 3 Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 30 von 54 SQ_4: „Die Eigenversorgung, etwa mit Salat und Gemüse, erlebe ich als sinn- und qualitätsvoll.“ Strukturqualität SQ_4 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 28 82,4% trifft überwiegend zu 4 11,8% trifft eher zu 2 5,9% 34* 100% Gesamt TAB. 39: STRUKTURQUALITÄT 4 * fehlende Werte SQ_5: „Das Haus ist hinsichtlich seiner Infrastruktur gut für die Durchführung von Therapien geeignet.“ Strukturqualität SQ_5 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 30 85,7% trifft überwiegend zu 3 8,6% trifft eher zu 2 5,7% Gesamt 35 100% TAB. 40: STRUKTURQUALITÄT 5 Strukturqualität und Infrastruktur Aussagen Grad der Zustimmung Grad der Ablehnung („trifft eher zu“ bis „trifft genau zu“) („trifft eher nicht zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“) „Das Essen ist ausreichend und gut.“ 97% 3% „Die Größe und Ausstattung der Zimmer ist zufriedenstellend.“ „Es sind genügend Räumlichkeiten für Patienten vorhanden.“ „Die Eigenversorgung mit Salat und Gemüse ist sinnvoll und hat Qualität." „Die Infrastruktur des Hauses gut für Therapien geeignet.“ 94% 6% 100% - 100% - 100% - TAB. 41: STRUKTURQUALITÄT UND INFRASTRUKTUR, ZUSAMMENSCHAU Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 31 von 54 6.6. Behandlungsintensität und –bausteine Die Behandlungsintensität bezieht sich auf die Dosierung und Nutzungsmöglichkeit der verschiedenen therapeutischen Angebote durch die Patienten während ihres stationären Aufenthaltes. BI_1: „Das Verhältnis zwischen Gruppen, Therapiesitzungen und Arbeitszeit hat für mich gut gepasst.“ Beziehungsqualität Bl_1 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft überwiegend nicht zu trifft überhaupt nicht zu Gesamt Häufigkeit Gültige Prozente 13 12 6 1 1 1 34* 38,2% 35,3% 17,6% 2,9% 2,9% 2,9% 100% TAB. 42: BEHANDLUNGSINTENSITÄT UND –BAUSTEINE 1 *fehlende Werte BI_2: „Das Verhältnis zwischen Soziotherapie und Psychotherapie habe ich als aus gewogen erlebt.“ Behandlungsintensität BI_2 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 12 52,9% trifft überwiegend zu 18 35,3% trifft eher zu 2 5,9% trifft eher nicht zu 2 5,9% 34* 100% Gesamt TAB. 43: BEHANDLUNGSINTENSITÄT UND –BAUSTEINE 2 *fehlende Werte BI_3: „Die Hausordnung stellt eine gute Orientierung für den Therapiealltag und das Zusammenleben auf der Station dar.“ Behandlungsintensität BI_3 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 14 41,2% trifft überwiegend zu 14 41,2% trifft eher zu 5 14,7% trifft eher nicht zu 1 2,9% 34* 100% Gesamt TAB. 44: BEHANDLUNGSINTENSITÄT UND –BAUSTEINE 3 *fehlende Werte Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 32 von 54 BI_4: „Ergänzende Therapiebausteine, wie Reiten, Yoga oder Outdoor-Tage konnte ich ausreichend in Anspruch nehmen.“ Beziehungsqualität Bl_4 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft überwiegend nicht zu trifft überhaupt nicht zu Gesamt Häufigkeit Gültige Prozente 22 6 2 3 1 1 35 62,9% 17,1% 5,7% 8,6% 2,9% 2,9% 100% TAB. 45: BEHANDLUNGSINTENSITÄT UND –BAUSTEINE 4 BI_5: „Die Zusammenarbeit zwischen Sozio- und Psychotherapie habe ich als professionell erlebt.“ Behandlungsintensität BI_5 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 24 68,6% trifft überwiegend zu 7 20,0% trifft eher zu 2 5,7% trifft eher nicht zu 2 5,7% 35 100% Gesamt TAB. 46: BEHANDLUNGSINTENSITÄT UND –BAUSTEINE 5 Behandlungsintensität und Behandlungsbausteine Aussagen „Das Verhältnis zwischen Gruppen, Therapie und Arbeitszeit hat gut gepasst.“ „Das Verhältnis zwischen Soziotherapie und Psychotherapie ist ausgewogen.“ „Die Hausordnung stellt eine gute Orientierung für den Therapiealltag und das Zusammenleben dar.“ „Ergänzende Therapiebausteine, wie Yoga oder Reiten, waren ausreichend verfügbar.“ „Die Zusammenarbeit zwischen Soziound Psychotherapie wurde als professionell erlebt.“ Grad der Zustimmung Grad der Ablehnung („trifft eher zu“ bis „trifft genau zu“) („trifft eher nicht zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“) 91% 9% 94% 6% 97% 3% 86% 14% 94% 6% TAB. 47: BEHANDLUNGSINTENSITÄT UND –BAUSTEINE ZUSAMMENSCHAU Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 33 von 54 6.7. Beziehungsqualität – Gruppenklima und Gruppenzusammenhalt BQG_1: „Mit Mitpatienten habe ich mich gut verstanden.“ Beziehungsqualität BQG_1 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 12 34,3% trifft überwiegend zu 17 48,6% trifft eher zu 5 14,3% trifft überwiegend nicht zu 1 2,9% 35 100% Gesamt TAB. 48: BEZIEHUNGSQUALITÄT, GRUPPENKLIMA UND GRUPPENZUSAMMENHALT 1 BQG_2: „Die Patientengemeinschaft war durch Vertrauen und Zusammenhalt geprägt.“ Beziehungsqualität BQG_2 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft überwiegend nicht zu trifft überhaupt nicht zu Gesamt Häufigkeit Gültige Prozente 7 13 10 3 1 1 35 20,0% 37,1% 28,6% 8,6% 2,9% 2,9% 100% TAB. 49: BEZIEHUNGSQUALITÄT, GRUPPENKLIMA UND GRUPPENZUSAMMENHALT 2 BQG_3: „Ich habe von Mitpatienten Unterstützung und Hilfe im Therapiealltag erfahren.“ Beziehungsqualität BQG_3 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft eher nicht zu triff überwiegend nicht zu Gesamt Häufigkeit Gültige Prozente 10 13 8 3 1 28,6% 37,1% 22,9% 8,6% 2,9% 35 100% TAB. 50: BEZIEHUNGSQUALITÄT, GRUPPENKLIMA UND GRUPPENZUSAMMENHALT 3 Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 34 von 54 BQG_4: „Das Gruppenklima habe ich angenehm und positiv erlebt.“ Beziehungsqualität BQG_4 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 9 25,7% trifft überwiegend zu 9 25,7% trifft eher zu 10 28,6% trifft eher nicht zu 6 17,1% trifft überhaupt nicht zu 1 2,9% 35 100% Gesamt TAB. 51: BEZIEHUNGSQUALITÄT, GRUPPENKLIMA UND GRUPPENZUSAMMENHALT 4 BQG_5: „In der Patientengemeinschaft waren Suchtgespräche und gegenseitige Anfeindungen kein Thema.“ Beziehungsqualität BQG_5 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft überwiegend nicht zu trifft überhaupt nicht zu Gesamt Häufigkeit Gültige Prozente 2 11 12 5 3 2 35 5,7% 31,4% 34,3% 14,3% 8,6% 5,7% 100% TAB. 52 BEZIEHUNGSQUALITÄT, GRUPPENKLIMA UND GRUPPENZUSAMMENHALT 5 Beziehungsqualität – Gruppenklima und Gruppenzusammenhalt Aussagen „Ich habe mich mit anderen Patienten gut verstanden.“ „Die Patientengemeinschaft war durch Vertrauen und Zusammenhalt geprägt.“ „Ich habe Unterstützung und Hilfestellung von Mitpatienten erhalten.“ „Ich habe das Gruppenklima angenehm und positiv erlebt.“ „In der Patientengemeinschaft waren Suchtgespräche und Anfeindungen kein Thema.“ Grad der Zustimmung Grad der Ablehnung („trifft eher zu“ bis „trifft genau zu“) („trifft eher nicht zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“) 97% 3% 86% 14% 88,5% 11,5% 80% 20% 71% 29% TAB. 53: BEZIEHUNGSQUALITÄT, GRUPPENKLIMA/-ZUSAMMENHALT, ZUSAMMENSCHAU Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 35 von 54 6.8. Beziehungsqualität – Beziehung zum therapeutischen Team BQT_1: „Bei Problemen und Krisen erhielt ich Unterstützung und Hilfe.“ Beziehungsqualität BQT_1 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 21 60,0% trifft überwiegend zu 11 31,4% trifft eher zu 1 2,9% trifft eher nicht zu 2 5,7% 35 100% Gesamt TAB. 54: BEZIEHUNGSQUALITÄT, BEZIEHUNG ZUM THERAPEUTISCHEN TEAM 1 BQT_2: „Die Therapeutinnen verhielten sich mir gegenüber wertschätzend und respektvoll.“ Beziehungsqualität BQT_2 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 23 65,7% trifft überwiegend zu 10 28,6% trifft eher zu 1 2,9% trifft überwiegend nicht zu 1 2,9% 35 100% Gesamt TAB. 55: BEZIEHUNGSQUALITÄT, BEZIEHUNG ZUM THERAPEUTISCHEN TEAM 2 BQT_3: „Ich habe mich von den Therapeuten verstanden und ernst genommen gefühlt“ Beziehungsqualität BQT_3 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft überwiegend nicht zu Gesamt Häufigkeit Gültige Prozente 15 15 4 1 35 42,9% 42,9% 11,4% 2,9% 100% TAB. 56: BEZIEHUNGSQUALITÄT, BEZIEHUNG ZUM THERAPEUTISCHEN TEAM 3 Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 36 von 54 BQT_4: „Ich konnte mich öffnen und Vertrauen fassen.“ Beziehungsqualität BQG_4 trifft genau zu Häufigkeit Gültige Prozente 12 34,3% trifft überwiegend zu 15 42,9% trifft eher zu 5 14,3% trifft eher nicht zu 2 5,7% trifft überhaupt nicht zu 1 2,9% 35 100% Gesamt TAB. 57: BEZIEHUNGSQUALITÄT, BEZIEHUNG ZUM THERAPEUTISCHEN TEAM 4 BQT_5: „Die Beziehung zwischen mir und dem Therapeutenteam hat sich positiv auf meine Therapie ausgewirkt.“ Beziehungsqualität BQT_5 trifft genau zu trifft überwiegend zu trifft eher zu trifft eher nicht zu Gesamt Häufigkeit Gültige Prozente 21 10 2 2 60,0% 28,6% 5,7% 5,7% 35 100% TAB. 58: BEZIEHUNGSQUALITÄT, BEZIEHUNG ZUM THERAPEUTISCHEN TEAM 5 Beziehungsqualität – Beziehung zum therapeutischen Team Aussagen „Bei Problemen und Krisen erhielt ich Unterstützung und Hilfe.“ „Die Therapeuten verhielten sich wertschätzend und respektvoll.“ „Hatte das Gefühl von Therapeuten verstanden und ernstgenommen zu werden.“ „Konnte mich öffnen und Vertrauen fassen.“ „Beziehung zum Therapeutenteam hat sich positiv auf meine Therapie ausgewirkt.“ Grad der Zustimmung Grad der Ablehnung („trifft eher zu“ bis „trifft genau zu“) („trifft eher nicht zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“) 94% 6% 97% 3% 97% 3% 94% 6% 94% 6% TAB. 59: BEZIEHUNGSQUALITÄT, BEZIEHUNG Z. THERAPEUTISCHEN TEAM, ZUSAMMENSCHAU Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 37 von 54 Quellenangabe Zur Erstellung des vorliegenden Evaluationsberichts wurden folgende Quellen herangezogen. 1. Statistische Auswertungen von Daten aus dem medizinischen Dokumentationssystem der Stiftung Maria Ebene (MEDOS), Datenaufbereitung durch die EDVAbteilung der Stiftung Marie Ebene für die Punkte Patienten- und Behandlungsmerkmale sowie Differenzialdiagnostik. 2. Auswertung der stationsinternen ICD-10 Diagnose-Blätter für die Angabe der psychiatrischen Hauptdiagnosen und komorbiden psychischen Störungen 3. Ergebnisse der Psychiatrieberichterstattung 2010 zur Berechnung der Kennzahl des psychosozialen Risikoscores (psR) 4. Auswertung des stationsinternen Abschlussfragebogens zur Beurteilung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität Impressum Evaluationsbericht 2014 Herausgeber: Therapiestation Carina, Mag. Johannes Rauch (Leitung) Verfasser: Dr. Oliver Bachmann Für weiterführende Fragen zum Evaluationsbericht können Sie sich gerne an das Sekretatriat der Therapiestation Carina wenden: +43/(0)5522/77151. Der Bericht wird auf der Homepage der Stiftung Maria Ebene, Therapiestation Carina veröffentlicht. Ein besonderer Dank gilt der EDV-Abteilung der Stiftung Maria Ebene (Tobias Nesensohn, Mag. Gebi Fitz) für die Unterstützung bei der Auswertung der MEDOSDaten. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 38 von 54 Inhaltsverzeichnis Katamnesebericht 1. Einführung und Historie....................................................................................................40 2. Begriffsbestimmung „Katamnese“ ................................................................................40 3. Entwicklung des Katamnesefragebogens ....................................................................40 4. Inhaltlicher Aufbau des Fragebogens.............................................................................41 5. Arbeitssituation, Wohnsituation .....................................................................................42 6. Abstinenzstatus bzw. Ausmaß des Beikonsums zur Abstinenz ..............................43 7. Inanspruchnahme von Nachsorgeangeboten..............................................................46 8. Lebenszufriedenheit und persönliche Lebensqualität ..............................................47 9. Therapieerfolg.....................................................................................................................52 Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 39 von 54 1. Einführung und Historie Auf Initiative der klinischen Psychologen Burtscher Anja und Bachmann Oliver wurde 2004 damit begonnen, klinisch-psychologisches Know-How gezielt zur Qualitätssicherung- und Qualitätsentwicklung des Behandlungsangebots der Therapiestation Carina einzusetzen. Ab dem Jahr 2005 wurde daher mit der Entwicklung einer in den Therapieprozess integrierten, standardisierten klinisch-psychologischen Eingangs- und Abschlussdiagnostik begonnen. Nach der erfolgreichen Einführung dieser Qualitätsentwicklungsmaßnahme konnte Mitte 2006 mit der Erstellung eines Katamnesefragebogens und im Herbst 2006 mit dessen Erprobung begonnen werden. Bereits im Jänner 2007 startete das Fachteam mit den ersten Befragungen zur 1-Jahreskatamnese des Patientenjahrgangs 2006. Die Patienten der Jahrgänge 2007-2012 wurden jeweils von Jänner bis Dezember des darauffolgenden Jahres telefonisch kontaktiert und die Katamnesebefragungen direkt (mündlich, telefonisch) oder durch Zusendung des Fragebogens durchgeführt. Die gesamte Katamneseerhebung umfasst inzwischen 8 Berichtsjahre (2006-2013). 2011 wurde in der Schweizer Fachzeitschrift „Abhängigkeiten“ ein umfangreicher Artikel zur Einjahres-Katamnese in der Therapiestation Carina veröffentlicht. Auch 2014 wurden wieder kontinuierlich Katamnesen durch das klinisch-psychologische Team durchgeführt. Das Katamneseteam bestand dabei aus: Burtscher Anja, Burtscher Jasmine und Bachmann Oliver. 2. Begriffsbestimmung „Katamnese“ Der Begriff „Katamnese“ meint im klinischen Kontext die postalische, telefonische oder mündlich Befragung von ehemaligen Patienten zu einem bestimmten Zeitpunkt nach Abschluss einer ambulanten oder stationären Behandlung (in der Regel 3, 6, 12 Monate oder länger). Die Therapiestation Carina führt Jahreskatamnesen durch, d.h. die Patienten werden 12 Monate nach Therapieabschluss kontaktiert, um die Befragung durchzuführen. 3. Entwicklung des Katamnesefragebogens Die Entwicklung des Fragebogens erfolgte anhand der vorliegenden Dokumentationsstandards der „Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie“ (2001). 2010 wurde der Bogen anhand des Deutschen Kerndatensatzes zur Dokumentation im Bereich der Suchtkrankenhilfe der „Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen“ nochmals überarbeitet. Der Bogen wird jährlich inhaltlich evaluiert und bei Bedarf angepasst. Im Jänner 2014, vor Beginn des neuen Katamnesedurchgangs, wurde der Bogen letztmals in Abstimmung mit dem ärztlichen Leiter der Stiftung Maria Ebene, Univ.-Prof. Primar Dr. Reinhard Haller umfassend überarbeitet. Zielsetzung war es, den Katamnesebogen so zu gestalten, dass er auch für das Krankenhaus Maria Ebene und die Therapiestation Lukasfeld einsetzbar ist. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 40 von 54 4. Inhaltlicher Aufbau des Fragebogens Der Fragebogen setzt sich aus mehreren Modulen zusammen: I. „Soziale Situation“ II. „Behandlungszufriedenheit“ III. „Lebenszufriedenheit und persönliche Lebensqualität“ IV. „Abstinenzsituation Alkohol, Medikamente, Spielen, illegale Drogen, Essen“ V. „Nachsorge und Inanspruchnahme weiterer Angebote“ Die den Modulen zugeordneten Fragen werden im Interview abgefragt. Wichtige zusätzliche Bemerkungen werden als Randnotiz geführt. Für die Durchführung des Interviews werden im Schnitt 25-30 Minuten benötigt. Der Fragebogen ist so konstruiert, dass er von den Patienten auch eigenständig befüllt werden kann. Ausschöpfungsquote Die Grundgesamtheit umfasst alle Patienten eines Behandlungsjahres. Gemäß der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen stellt die Ausschöpfungsquote „ein anerkanntes und wichtiges Kriterium für die Güte der Erhebungsstrategie/Durchführungsstrategie dar bzw. für die Stichprobenqualität.“ (Kerndatensatz, S. 98, 2010). Die Ausschöpfungsquote für den Patientenjahrgang 2013 betrug rund 43%. Von jenen 64 Patienten des Behandlungsjahrganges, die ihre Therapie zwischen 01.01.2014 und 31.12.2014 beendeten, konnten 49 in die Katamneseerhebung aufgenommen werden. 21 Personen konnten tatsächlich erreicht und befragt werden. Kummulative Therapien sowie Wiederaufnahmen wurden nicht mehrfach berücksichtigt. Damit ergab sich eine zu den beiden Vorjahren deutlich niedrigere Ausschöpfungsquote (Vergleichswerte: 2012: 72%; 2013: 70%). Ausschöpfungsquote: ABB. 1: AUSSCHÖPFUNGSQUOTE PATIENTENJAHRGANG 2013 43% Patientenjahrgang PJ 2013 PJ 2012 PJ 2011 PJ 2010 PJ 2009 PJ 2008 PJ 2007 PJ 2006 Katamnese 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 Grundgesamtheit abzüglich Mb., KT.* Ausschöpfung absolut 49 47 43 56 49 51 54 48 Ausschöpfungsquote prozentuell 21 33 31 42 26 27 25 39 43% 70% 72% 75% 53% 53% 46% 81% TAB. 1: AUSSCHÖPFUNGSQUOTEN KATAMNESE 2007-2014; *MB.:MEHRFACHBEHANDLUNGEN; KT.: KUMMULATIVE THERAPIEN Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 41 von 54 5. Arbeitssituation, Wohnsituation Arbeitssituation Die Patienten wurden zu ihrer aktuellen Arbeits- bzw. Erwerbssituation befragt. Antwortkategorien Häufigkeit erwerbstätig, Vollzeit, Teilzeit arbeitsuchend, kürzer als 6 Monate + länger als 6 Monate keine Erwerbstätigkeit (inklusive IV-Pension, Krankenstand, Karenz) in Ausbildung (Schule, Studium) geschütztes Arbeitsprojekt Gesamt Tab. 2: aktuelle Arbeits- und Erwerbssituation Gültige Prozente 4 4 19% 19% 6 28,5% 4 3 19% 14,5% 21 100% 28,5% geben an arbeitssuchend zu sein 19% geben an in Voll- oder Teilzeit erwerbstätig zu sein 19% geben an in Invaliditätspension, in Karenz oder im Krankenstand zu sein 19% absolvieren eine schulischen Ausbildung oder ein Studium 14,5% sind in einem beruflichen Qualifizierungsprojekt (Aqua Mühle) Die erwerbstätigen Patienten waren zum Befragungszeitpunkt wie folgt beschäftigt: Fließenleger (Lehre), kaufmännische Angestellte; Technischer Zeichner, Verkäuferin Lebensmittelhandel. Wohnsituation Die Patienten wurden zu ihrer aktuellen Wohnsituation befragt. Antwortkategorien gesichertes, eigenständiges Wohnen gesichertes, betreutes Wohnen ungesichertes Wohnen, ohne festen Wohnsitz Gesamt Häufigkeit 19 1 Von den 21 befragten Patienten berichten 95% von gesicherten Wohn90% verhältnissen. Eine Person gibt an, ohne festen Wohnsitz, allerdings 5% nicht obdachlos zu sein. Gültige Prozente 1 5% 21 100% TAB. 3: AKTUELLE WOHNSITUATION Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 42 von 54 6. Abstinenzstatus bzw. Ausmaß des Beikonsums zur Abstinenz Zur Berechnung der Abstinenzquoten wurden die Berechnungsformen 3 und 4 nach den Standards der DGSS (Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie, 1985, 1992, 2001) verwendet. Mit der Berechnungsform 3 (DGSS3) wurde eine Variante ausgewählt, die ausschließlich die durch die Befragung erreichten Patienten berücksichtigt. Zusätzlich wurden dieses Jahr die Abstinenzquoten nur mehr für jene berechnet, die entweder die Diagnose für eine Alkoholproblematik und/oder für eine Drogenproblematik erhalten haben (Abhängigkeit oder schädlicher Gebrauch). Konsum illegaler Drogen (DGSS3) Häufigkeit ja nein Gesamt Gültige Prozente 10 5 15 Abstinenzquote Drogen: 67% 33% 100% 33% TAB. 4: KONSUM ILLEGALER DROGEN (DGSS3) Alkoholkonsum (DGSS3) Häufigkeit Gültige Prozente 11 2 13 85% 15% 100% ja nein Gesamt Abstinenzquote Alkohol: 15% TAB. 5: ALKOHOLKONSUM (DGSS3) Abstinenzquoten im Jahresvergleich, illegale Drogen und Alkohol Patientenjahrgang Katamnese PJ 2013 PJ 2012 PJ 2011 PJ 2010 PJ 2009 2014 2013 2012 2011 2010 Konsum illegaler Drogen (DGSS3) 33% 82% 71% 67% 61% Konsum illegaler Drogen (DGSS4) Alkoholkonsum (DGSS3) 57% 51% 38% 33% 15% 45% 42% 50% 39% Alkoholkonsum (DGSS4) 32% 30% 29% 29% TAB. 6: ABSTINENZQUOTEN IM VERGLEICH Wichtige Information zur Interpretation der Abstinenzquoten In der Berechnungsform 3 (DGSS3) werden die Angaben aller in der Katamneseuntersuchung erreichten Patienten berücksichtigt. Unabhängig davon, ob sie ihre Therapie regulär oder irregulär (Entlassung; Abbruch) beendet haben. Die nicht erreichten Patienten bleiben in der Berechnung unberücksichtigt, was die Erfolgsquote „positiv“ beeinflusst. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 43 von 54 Konsumentwicklung bei illegale Drogen als psychiatrische Hauptdiagnose Die Patienten wurden gefragt, wie sich ihr Drogenkonsum entwickelt hat. Antwortkategorien Absolute Häufigkeit Gültige Prozente Konsum geringer 9 64% Konsum eingestellt 3 21,5% Konsum stärker Gesamt 2 14,5% 14* 100% * 1 Wert fehlend TAB. 7: KONSUMENTWICKLUNG ILLEGALER DROGEN 64% der Befragten gaben an, dass sich ihr Drogenkonsum verringert hätte. 21,5% gaben an, dass sie ihren Drogenkonsum eingestellt hätten. 14,5% gaben an, dass sich ihr Drogenkonsum verstärkt hätte. Konsumentwicklung Alkohol bei Alkohol als psychiatrische Hauptdiagnose Die Patienten wurden gefragt, wie sich ihr Alkoholkonsum entwickelt hat. Antwortkategorien Absolute Häufigkeit Gültige Prozente 8 61,5% Konsum geringer geworden Konsum stärker geworden Konsum eingestellt 4 31% 1 7,5% Gesamt 13 100% 61,5% der Befragten gaben an, dass sich ihr Alkoholkonsum verringert hätte. 31% gaben an, dass sich ihr Alkoholkonsum verstärkt häte. Eine Person hat ihren Alkoholkonsum vollkommen eingestellt. TAB. 8: KONSUMENTWICKLUNG ALKOHOL BEI LEITDROGE ALKOHOL BEVORZUGTE TRINKSITUATIONEN BEI LEITDROGE ALKOHOL Die Patienten wurden gefragt, in welchen Situationen sie bevorzugt Alkohol trinken. Bei geselligen Anlässen; beim Ausgehen; im Sommer bei den Baggerlöchern; wenn ich am Wochenende unterwegs bin; mit Freunden; bei Feiern; beim Essen mit meinem Vater Alleine zu Hause vor dem Fernseher Bei positiven Gefühlen; wenn es in Arbeit und Beziehung gut läuft; als Genußbier nach dem Arbeiten; um mich zu belohnen Bei negativen Gefühlen; wenn ich traurig und niedergeschlagen bin; wenn ich angespannt bin; bei Angst vor neuen Situationen; wenn ich mich überfordert fühle; wenn ich verzweifelt bin; bei Angst-Flashbacks Wenn keine Medikamente in der Nähe sind Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 44 von 54 Konsumverlangen Suchtverlangen („Craving“) Die Patienten wurden gefragt, in welchen Situationen sie gegenwärtig am meisten Suchtverlangen verspüren. … in Situationen, wo ich auf Leute treffe, die sich einen Joint bauen oder ihn rauchen … in verschiedenen gesellschaftlichen und sozialen Situationen … bei Stress, wenn es mir nicht gut geht … wenn ich in der Ruhe bin … ausschließlich nach der Methadoneinnahme … bei depressiven Gefühlen … wenn mir eine sinnvolle Beschäftigung fehlt. Alkoholverlangen („Craving“) Die Patienten wurden gefragt, in welchen Situationen sie gegenwärtig am meisten Alkoholverlangen verspüren. … wenn es mir zu gut geht; ich mich euphorisch fühle ... wenn es mit schlecht geht (3x); bei Angst-Flashbacks; wenn ich mich depressiv fühle; ... unter Menschen eher mehr; wenn ich euphorisch bin (Wohnung); wenn ich mich belohnen möchte, z.B. nach dem Putzen ... bei innerlicher Unruhe (2x) … beim Arbeiten, wo Gäste Bier trinken; nach dem Arbeiten in der Freizeit … zum Feierabend als Belohung; zur Entspannung; bei Feiern öfters … wenn ich untätig bin; Langeweile in der Leere verspüre … wenn ich den Entzug körperlich spüre Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 45 von 54 7. Inanspruchnahme von Nachsorgeangeboten Behandlungsqualität Inanspruchnahme von Nachsorgeangeboten Die Patienten wurden gefragt, ob sie nach ihrer Therapie ein Nachsorgeangebot in Anspruch genommen haben. • Ja: 76% • Nein: 24% Inanspruchnahme von Nachsorgeangeboten Folgende Nachsorgeangebote wurden in Anspruch genommen: • Beratungsstelle 69% (Cleans; Caritas Suchtfachstellen; BIN + Suchtberatung T. • Alternative Angebote 14% (Nachsorgegruppe „Rauch“; „Tagesklinik Carina“) • Ambulante Psychotherapie 6% • Selbsthilfegruppe 6% („Narcotics Anonymus“) Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 46 von 54 8. Lebenszufriedenheit und persönliche Lebensqualität Zufriedenheit mit Sozialkontakten Die Patienten wurden befragt, wie zufrieden sie mir ihren Sozialkontakten sind. Antwortkategorien sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Gesamt Häufigkeit 1 52,5% der Patienten gaben an, mit ihren Sozialkontakten zufrieden oder 5% sogar sehr zufrieden zu sein. 47,5% 38% 47,5% gaben an, aus aktueller Sicht 9,5% mit den Sozialkontakten unzufrieden 100% oder sogar sehr unzufrieden zu sein. Gültige Prozente 10 8 2 21 TAB. 9: ZUFRIEDENHEIT MIT SOZIALKONTAKTEN Zufriedenheit mit der beruflichen Situation Die Patienten wurden befragt, wie zufrieden sie mir ihrer beruflichen Situation sind. Antwortkategorien sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Gesamt Häufigkeit 4 43% der Patienten gaben an, mit ihrer beruflichen Situation zufrieden 19% oder sehr zufrieden zu sein. 24% 28,5% 57% gaben an, mit ihrer beruflichen 28,5% Situation unzufrieden oder sogar 100% sehr unzufrieden zu sein. Gültige Prozente 5 6 6 21 TAB. 10: ZUFRIEDENHEIT MIT BERUFLICHER SITUATION Zufriedenheit mit Arbeitsfähigkeit Die Patienten wurden befragt, wie zufrieden sie mit ihrer Arbeitsfähigkeit sind. Antwortkategorien sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Gesamt Häufigkeit 5 6 9 1 21 Gültige Prozente 24% 28,5% 43% 4,5% 100% 52,5% der Patienten gaben an, mit ihrer Arbeitsfähigkeit zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. 47,5% gaben an, mit ihrer Arbeitsfähigkeit unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden zu sein. TAB. 11: ZUFRIEDENHEIT MIT ARBEITSFÄHIGKEIT Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 47 von 54 Zufriedenheit mit finanzieller Situation Die Patienten wurden befragt, wie zufrieden sie mit ihrer finanziellen Situation sind. Antwortkategorien sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Gesamt Häufigkeit 2 57% der Patienten gaben an, mit ihrer finanziellen Situation zufrieden 9,5% oder sehr zufrieden zu sein. 47,5% 24% 43% gaben an, mit ihrer finanziellen 19% Situation unzufrieden oder sogar 100% sehr unzufrieden zu sein. Gültige Prozente 10 5 4 21 TAB. 12: ZUFRIEDENHEIT MIT FINANZIELLER SITUATION Zufriedenheit mit Freizeitgestaltung Die Patienten wurden befragt, wie zufrieden sie mit ihrer Freizeitgestaltung sind. Antwortkategorien sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Gesamt Häufigkeit 5 Gültige Prozente 24% 38% 38% 0% 100% 8 8 0 21 62% der Patienten gaben an, mit ihrer Freizeitgestaltung zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. 38% gaben an, mit ihrer Freizeitgestaltung unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden zu sein. TAB. 13: ZUFRIEDENHEIT MIT FREIZEITGESTALTUNG Zufriedenheit mit Wohnsituation Die Patienten wurden befragt, wie zufrieden sie mit ihrer Wohnsituation sind. Antwortkategorien sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Gesamt Häufigkeit 5 8 8 0 21 62% der Patienten gaben an, mit ihrer Wohnsituation zufrieden oder 24% sehr zufrieden zu sein. 38% 38% 38% waren mit ihrer Wohnsituation 0 unzufrieden oder sogar sehr unzu100% frieden. Gültige Prozente TAB. 14: ZUFRIEDENHEIT MIT WOHNSITUATION Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 48 von 54 Zufriedenheit mit Gesundheit Die Patienten wurden befragt, wie zufrieden sie mit ihrer Gesundheit sind. Antwortkategorien Häufigkeit 7 sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Gesamt 7 5 2 21 Gültige Prozente 33% 33% 24% 10% 100% 66% der Patienten gaben an, mit ihrer Gesundheit zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. 34% gaben an, mit ihrer Gesundheit unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden zu sein. TAB. 15: ZUFRIEDENHEIT MIT WOHNSITUATION Gegenwärtige Lebensqualität Die Patienten wurden gefragt, wie sie ihre aktuelle Lebensqualität einschätzen. Antwortkategorien sehr gut gut befriedigend schlecht sehr schlecht Gesamt Absolute Häufigkeit 2 7 6 4 2 21 Gültige Prozente 9,5% 33,5% 28,5% 19% 9,5% 43% der befragten Patienten beurteilen ihre persönliche Lebensqualität ein Jahr nach Abschluss ihrer Therapie als gut oder sogar sehr gut. 28,5% der Befragten schätzen ihre Lebensqualität als befriedigend ein. 100% 28,5% beurteilen ihre aktuelle Lebensqualität als schlecht bis sehr schlecht. TAB. 16: EINSCHÄTZUNG DER SUBJEKTIVEN LEBENSQUALITÄT Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 49 von 54 Lebensqualitätsentwicklung Die Patienten wurden gefragt, wie sich ihre Lebensqualität entwickelt hat. Antwortkategorien Absolute Häufigkeit 81% der befragten Patienten be- Gültige Prozente LQ verschlechtert 1 richten von einer Verbesserung ihrer 81% Lebensqualität, ein Jahr nach Therapieabschluss. 5% LQ unverändert 3 14% 5% LQ verbessert Gesamt 17 21 berichten von einer Verschlechterung ihrer Lebensqualität. 100% 14% beurteilen ihre Lebensqualität als unverändert. TAB. 17: LEBENSQUALITÄTSVERGLEICH Lebensqualität „VERBESSERT“ Lebensqualität „VERSCHLECHTERT“ 81% 5% 14% Lebensqualität „UNVERÄNDERT“ Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 50 von 54 Was sind die individuellen Gründe für die erlebte Verbesserung der Lebensqualität? Mein Familienleben und meine berufliche Situation haben sich verbessert; habe Abstinenz nach der Therapie aufrecht halten können Ich suche schneller Hilfe; die Zuerkennung der IV-Pension hat mir Druck genommen Ich achte besser auf mich und habe eine bessere Körperwahrnehmung; ich übernehme mehr Verantwortung meinem Körper gegenüber; erlebe einen wertschätzenden Umgang in der Arbeit Macht wieder Yoga; Tagesstrukur wird eingehalten; Im Moment zufrieden, weil auf einem guten Weg selbständiger geworden; kann besser mit Geld umgehen; geht alleine auf Ämter eigene Wohnung Ich muss keine Medikamente mehr nehmen; komme mit meinem Suchtverhalten halbwegs klar; ich bin nicht in der „Klaspe“ eingesperrt; ich kann tun und lassen, was ich will Bin nicht mehr so drauf; saufe nicht mehr; Nehme keine anderen Substanzen; habe netten Partner; kann meine Kinder alleine wöchentlich sehen Ich bin abstinent; ausgewogene Freizeitgestaltung Bin älter geworden; mehr Außenkontakte; mache mehr Musik; Kontakt zur Tochter besser geworden War früher noch mehr im Chaos; war mehr drauf und im Milieu unterwegs Sehr verbessert; ich sag nur Isabel; ich kann wieder halbwegs leben; schlafen und Essen funktionieren wieder; Energie ist wieder da Ich bin glücklich, weil ich zum Glauben gefunden habe; ich habe tolle Sozialkontakte, die Familie meines Freundes, der Wohnort sind toll Ich lebe jetzt abstinent; ich habe in der Therapie viel Neues gelernt und mein Verhalten verändert Meine Tochter gibt mir viel Kraft; ich bin innerlich stabiler und ausgeglichener; "Cleansein“ ist definitiv wichtig; mache gerade den Führerschein Habe viel von der Therapie mitgenommen; mein Leben hat sich sehr verändert; habe eine andere Einstellung gewonnen; lasse andere Menschen mehr heran Lebensqualität hat sich total verbessert, weil ich wieder mehr Lebenswillen habe und das Leben mir Freude macht Lebe clean; Leidensdruck hat abgenommen; Einsicht, dass das Leben nun zu ändern sei; Ich habe einfach die Schnauze voll von so einem Leben Was sind die Gründe für die erlebte Verschlechterung der Lebensqualität? „Habe wieder stark zu trinken begonnen“; „Freunde haben mich verraten“; Polizei wegen Bombendrohung gekommen; Partnerschaftsprobleme Was sind die Gründe dafür, dass sich die persönliche Lebensqualität unverändert geblieben ist? „Ich habe keinen Job und kann mir nichts leisten.“ „Ich habe keine Arbeit und keine fixe Unterkunft.“ "Es gibt durch meine Störung immer wieder Höhen und Tiefen." Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 51 von 54 9. Therapieerfolg Persönlicher Therapieerfolg Die Patienten wurden gefragt, wie sie ihren Therapieerfolg einschätzen. • Ausgezeichnet: 19% • Gut: 47,5% • Weniger gut: 28,5% • Schlecht: 5% Behandlungsqualität Behandlungsqualität Die Patienten wurden gefragt, wie sie die Behandlungsqualität beurteilen. • Ausgezeichnet: 47,5% • Gut: 43% • Weniger gut: 0% • Schlecht: 9,5% Bedürfnisorientierung Bedürfnisorientierung des Behandlungsangebots Die Patienten wurden gefragt, ob die Behandlung ihren Bedürfnissen entsprochen hat: • Eindeutig ja: 28,5% • Überwiegend ja: 52,5% • Überwiegend nein: 14% • Eindeutig nein: 5% Weiterempfehlung Empfehlbarkeit des Behandlungsangebots Die Patienten wurden gefragt, ob sie die Therapiestation an einen Freund oder eine Freundin weiterempfehlen würden. • Eindeutig ja: 71,5% • Überwiegend ja: 19% • Überwiegend nein: 9,5% • Eindeutig nein: 0% Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 52 von 54 Bereitschaft zur neuerlichen Inanspruchnahme des Behandlungsangebots Empfehlung des Behandlungsangebots Die Patienten wurden gefragt, ob sie sich wieder an die Therapiestation wenden würden, wenn sie Hilfe bräuchten. • Eindeutig ja: 76% • Überwiegend ja: 9,5% • Überwiegend nein: 5% • Eindeutig nein: 9,5% Therapienutzen Persönlicher Nutzen der Therapie Die Patienten wurden gefragt, woraus sie in der Therapie am meisten Nutzen ziehen konnten. Therapiedauer: individuel zu vereinbarende Therapiedauer; Zeit für sich selber haben; Therapieumfeld: sicheres Umfeld; wertschätzende Atmosphäre; beschützte Umgebung (3x) Behandlungsausrichtung: Mischung zw. Therapie und Arbeit Angebot der Tagesklinik: Integration in die Gruppe (Patientengemeinschaft) trotz Tagesklinik Psychotherapie und Gesamgruppen: Einzel- und Gruppengespräche; „Frauengruppe“; Infogruppen; Psychotherapie im Laufen (10x) Soziotherapie: Möglichkeit für regelmäßige Gespräche; „Arbeitstherapie“ machen können; (3x) Konfrontationsgruppe: "'Das es möglich war mich zu öffnen."; "sich positionieren und konfrontieren müssen"; "Die Konfrontationen habe ich super gefunden! Es hilft draußen weiter, wenn man das gelernt hat." (6x) Persönliche Betreuung: "Das immer jemand da war als Ansprechperson." Therapeutische Gemeinschaft/Patientengemeinschaft: "Die therapeutische Gemeinschaft war gut." (4x) Tages- und Therapiestruktur: eine Struktur, angepasst an das Arbeitsleben, ist wichtig; Tagesstruktur und sinnvolle Beschäftigung (5x) Reitpädagogisches Angebot: „Reittherapie“ - Arbeit mit Pferden hat Kraft gegeben; Tiere und Reiten (3x) Sport: regelmäßig Sport treiben können (3x) Persönliche Beziehung und Vertrauen: „Die Verantwortung in der Küche mit meiner Essstörung übernehmen zu können, habe ich als Vertrauensbeweis erlebt.“ Ergänzende Angebote: Yoga, Wandern, Klettern; "Sommerwoche war Spitze" Sozialarbeit: Unterstützung bei sozialarbeiterischen Fragen Konkrete Hilfestellungen: besserer Umgang mit Unruhe Therapiezeit=Abstinenzzeit: Zeit der Abstinenz tut gut (2x) Persönlichkeitsentwicklung: Selbstbewusstsein gestärkt; eigenen Horizont erweitert Ärztliche Betreuung: „Die kompetente medizinische Betreuung hat mir sehr gut getan.“ Komplimente: "Alles Drum und Dran hat gepasst."; "Bin ein anderer Mensch geworden!"; „Bin verstanden worden!“; "Das beste Jahr meines Lebens." Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 53 von 54 Persönliche Schwierigkeiten mit der Therapie Die Patienten wurden gefragt, was sie an der Therapie gestört und womit sie die größten Schwierigkeiten hatten (Die Nennungen umfassen Einzelaussagen sowie zusammengefasste Aussagen.) „Hinten-Herum-Reden“ in der Gruppe; Probleme in der Gruppe; "Zickenterror" Drogengespräche am Balkon und am Raucherplatz Konflikt mit dem Leiter; manchmal die direkte Art des Leiters - hat anfangs Angst ausgelöst; Leiter war ein "harter Hund" Für jede Kleinigkeit einen Antrag stellen zu müssen; der Freiheitsentzug und die Einengung durch die Struktur; das Unflexible an der Struktur, etwa mit den fixen Rauchpausen; war mir zu streng beim Putzen; strenge Fernsehzeiten wenig Einzeltherapie mit einem Gespräch pro Woche; viel zu wenig Einzelgespräche; zu wenig Einzelpsychotherapie; Psychotherapie ingesamt zu lasch; Koppelung Zugang Einzelpsychotherapie mit korrektem Verhalten nicht fair Energiearbeit zur Auflösung von Belastungen hat gefehlt; bin auf die Psychose reduziert worden, was Angst und Resignation ausgelöst hat "Habe mich abgeschoben gefühlt und wurde mit der Polizei hinausgeschmissen." „Auf meine psychische Ausnahmesituation wurde nicht reagiert“ "Man hat mir nicht richtig zugehört. Habe mich öfters nicht verstanden und auch vernachlässigt gefühlt. Wollte viel mehr reden, es war wenig Zeit für Gespräche." „Habe mein Testergebnis nie erfahren.“ "Vor 15-20 Leuten meine persönlichen Geschichten erzählen müssen."; zu große Gruppe; Rückfall im Haus + Entlassung des Patienten Nachtdienstmitarbeiter war ein „Ungustl“ Bedarf an mehr Gesprächen mit der Soziotherapie Schwerpunkt zu sehr auf der Arbeit Essstörung wurde zu oberflächlich behandelt Befindlichkeitsgespräche „auf Zwang“ "Habe die Konfrontationsgruppe gehasst." "Hügellauf" am Morgen - aktives Erwachen Hinweis: Für weiterführende Fragen zur Durchführung und Auswertung der Katamnesebefragung oder zu den dargestellten Ergebnissen können Sie sich an das Sekretariat der Therapiestation CARINA, Pater-Grimm-Weg 12, A-6800 Feldkirch wenden. Telefon: 0043/(0)5522/77151. Evaluations- und Katamnesebericht Bericht 2014 54 von 54