Diplomarbeit per PDF

Werbung
DIPLOMARBEIT
im Rahmen der Reife- und Diplomprüfung an der
HÖHEREN LEHRANSTALT FÜR WIRTSCHAFTLICHE BERUFE
BAD AUSSEE
Finden und Umsetzen einer geeigneten
Marketingmaßnahme für Fair Trade Produkte
in Kooperation mit der fairen Region
Ausseerland.
Namen der Verfasserinnen: Nathalie Lichtenegger, Stefanie Kalß
Jahrgang: V. HLW
Betreuer: Mag. Peter Ebner
Datum: 16.02.2016
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
"Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbständig und ohne fremde
Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und die den
benutzten Quellen wörtlich und inhaltlich entnommenen Stellen als solche erkenntlich gemacht
habe."
Diese Arbeit wurde in gleicher oder ähnlicher Form weder im In- noch im Ausland in irgendeiner
Form als Prüfungsarbeit vorgelegt und stimmt mit der durch die Begutachter/innen beurteilten
Arbeit überein.
Bad Aussee, 06.02.2017
Stefanie Kalß
EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
"Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbständig und ohne fremde
Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und die den
benutzten Quellen wörtlich und inhaltlich entnommenen Stellen als solche erkenntlich gemacht
habe."
Diese Arbeit wurde in gleicher oder ähnlicher Form weder im In- noch im Ausland in irgendeiner
Form als Prüfungsarbeit vorgelegt und stimmt mit der durch die Begutachter/innen beurteilten
Arbeit überein.
Bad Aussee, 06.02.2017
Nathalie Lichtenegger
Seite | 2
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Kurzfassung
Im theoretischen Teil informiert diese Diplomarbeit über das Konzept und die Geschichte von Fair
Trade. Des Weitern wird über Menschenrechte, Marketing und Kinderarbeit informiert. Auch der
Zusammenhang zwischen Fair Trade und dem biologischen Landbau sowie die Stellung des fairen
Handels innerhalb des Welthandelssystems wurde bearbeitet.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, anhand von literarischen Quellen einen Gesamtüberblick über Fair
Trade zu geben.
Der praktische Teil beinhaltet die Projektvorbereitung, Planung und zuletzt die Durchführung der
Marketingmaßnahme, um den Bekanntheitsgrad fair gehandelter Produkte im Ausseerland zu
steigern.
Die Stadtgemeinde Bad Aussee, als Fair Trade Gemeinde, profitiert als Kooperationspartner von
der durchgeführten Veranstaltung insofern, als es ihr Ziel ist, als faire Gemeinde das Bewusstsein
der Bevölkerung zu diesem Thema zu stärken.
Abstract
This diploma project describes the various aspects of Fair Trade. The aim of this paper is to inform
the reader about the development of Fair Trade.
In addition it deals with Human Rights, Marketing and Child labour.
Also the connection between Fair Trade and the biological agriculture as well as the position of
Fair Trade within the world trade system was worked on.
The practical part contains the project preparation, planning and at last the realisation of the
marketing measure to increase the name recognition of fairly traded products in the
„Ausseerland“.
The municipality Bad Aussee, as a Fair Trade municipality, profits as a cooperation partner from
the event because the aim of the community and the diploma team is to strengthen the
awareness concerning the topic „Fair Trade“.
Seite | 3
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Vorwort
85 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten unter unzumutbaren Bedingungen,
zehn Prozent der Bevölkerung besitzen rund 40 Prozent des weltweiten Einkommens – Fakten, die
in unserem hektischen Alltag keine Beachtung finden.
Während Industrieländer ihren Konsum und ihren Wohlstand vergrößern, können
Entwicklungsländer kaum von der Globalisierung profitieren.
„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht
der Welt verändern.“ (Afrikanisches Sprichwort)
Dieses Sprichwort verdeutlicht, warum wir uns für den fairen Handel als Diplomarbeitsthema
entschieden haben.
Die Marke steht für qualitativ hochwertige Produkte, die unter gerechten Bedingungen produziert
worden sind und somit den Bauern und Produzenten helfen vom, Verkauf ihrer Produkte leben zu
können.
Da Bad Aussee eine Fair Trade Gemeinde ist, war es für uns naheliegend, eine Kooperation mit
der Stadtgemeinde Bad Aussee einzugehen.
Von Anfang an stand für uns fest, eine Veranstaltung zu planen und durchzuführen da die
Organisation viele Kompetenzen fordert, welche wir in diversen Unterrichtsgegenständen
erlernen.
Außerdem war es uns ein Anliegen, mit unserem Projekt den Verein „Ausseer Schulen für Afrika“
zu unterstützen.
Unsere Motivation begründet sich darin, dass wir einen kleinen Beitrag zu einer gerechteren Welt
leisten wollen.
Seite | 4
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
Einführung .............................................................................................................................9
1.1
Problemstellung .............................................................................................................9
1.2
Methodik ........................................................................................................................9
1.3
Zielsetzung der Arbeit .....................................................................................................9
1.4
Aufbau der Arbeit ...........................................................................................................9
Fair Trade ............................................................................................................................. 10
2.1
Definition ..................................................................................................................... 10
2.2
Historische Entwicklung ................................................................................................ 10
2.2.1
1945 bis Ende der 1960er Jahre ............................................................................ 10
2.2.2
Beginn der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre ....................................................... 10
2.2.3
Mitte der 1980er bis Ende der 1990er Jahre .......................................................... 11
2.2.4
Ende der 1990er Jahre bis zur Gegenwart ............................................................. 11
Das Konzept des fairen Handels............................................................................................ 12
3.1
Produzentennetzwerke................................................................................................. 12
3.1.1
Fairtrade Africa ..................................................................................................... 12
3.1.2
CLAC Latin American and Caribbean Network of Fair Trade Small Producers ......... 13
3.1.3
NAPP Network of Asian and Pacific Producers ....................................................... 13
3.2
Preis ............................................................................................................................. 13
3.2.1
Faire Löhne ........................................................................................................... 14
3.2.2
Fair Trade Prämie .................................................................................................. 14
3.3
Vorfinanzierung ............................................................................................................ 14
3.3.1
3.4
4
5
Fairtrade Access Fund ........................................................................................... 14
Handelsbeziehungen .................................................................................................... 14
Welthandel und Globalisierung ............................................................................................ 15
4.1
Welthandel ................................................................................................................... 15
4.2
Globalisierung .............................................................................................................. 16
4.3
Die Bedeutung des Fairen Handels innerhalb des Welthandels ..................................... 16
Menschenrechte .................................................................................................................. 17
5.1
Grundrechte ................................................................................................................. 17
5.2
Überwachung der Menschenrechte .............................................................................. 17
5.3
Verletzung von Menschenrechten ................................................................................ 18
Seite 5
V. HLW-Schuljahr 2016-17
5.4
Menschenrechtorganisationen ..................................................................................... 18
5.4.1
6
7
8
Amnesty International .......................................................................................... 18
5.5
Menschenrechte Artikel 23 ........................................................................................... 18
5.6
Der Beitrag des fairen Handels...................................................................................... 19
Fair Trade in Verbindung mit dem ökologischen Landbau ..................................................... 19
6.1
Ökologischer Landbau .................................................................................................. 19
6.2
Fair Trade und Bio ........................................................................................................ 19
Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................................................ 21
7.1
Definition ..................................................................................................................... 21
7.2
Mittel der Öffentlichkeitsarbeit .................................................................................... 21
7.2.1
Anzeigen ............................................................................................................... 21
7.2.2
Flyer...................................................................................................................... 22
7.2.3
Folder/Faltblatt ..................................................................................................... 22
7.2.4
Plakat.................................................................................................................... 22
Marketingmix ....................................................................................................................... 22
8.1
Der Erfolg des Fairen Handels durch professionelles Marketing .................................... 22
8.2
Instrumente des Marketings ......................................................................................... 22
8.3
Verbraucher als Adressaten des Fairtrade Marketings .................................................. 23
8.3.1
Unterschiedliche Zielgruppen................................................................................ 23
8.4
Die Individualität von Fairtrade ..................................................................................... 24
8.5
Die Macht der Supermärkte und der Verbraucher am Beispiel der fairen Banane ......... 25
8.6
Verbraucher als Adressaten von Fairtrade Kampagnen ................................................. 26
8.6.1
Branding-Kampagnen............................................................................................ 26
8.6.2
Freiwilligen-Netzwerk von Fairtrade Österreich..................................................... 27
8.7
Informiert sein.............................................................................................................. 27
8.8
Fairtrade Werbekampagnen in Österreich .................................................................... 28
8.8.1
Fairtrade Gemeinden ............................................................................................ 28
8.8.2
Fairtrade Schools .................................................................................................. 28
8.9
9
Fair Trade Marketing
Aktiv für Fairtrade......................................................................................................... 29
Das Fairtrade-Gütesiegel ...................................................................................................... 29
9.1
Erste Idee für ein Fairtrade-Siegel ................................................................................. 29
9.2
Siegel ............................................................................................................................ 30
9.3
Siegelinitiativen ............................................................................................................ 30
9.4
Das Fairtrade-Siegel ...................................................................................................... 30
9.5
Produkt- und Programmspezifische Siegel .................................................................... 31
Seite 6
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
9.5.1
Das Fairtrade-Siegel für Baumwolle....................................................................... 31
9.5.2
Das Fairtarde-Siegel für Gold................................................................................. 32
9.5.3
Das Fairtrade-Programm für Zucker und Kakao ..................................................... 32
9.5.4
Das Fairtrade-Programmsiegel für Baumwolle ...................................................... 32
9.6
Wie wird man Fair-Handels-Produzent? ........................................................................ 33
9.7
Fairtrade-Standards ...................................................................................................... 33
9.7.1
Aufbau der Standards ........................................................................................... 33
9.7.2
Inhalt der Standards .............................................................................................. 34
9.8
World Fair Trade Organisation-Standards ..................................................................... 34
9.9
Kontrolle im Fairen Handel ........................................................................................... 35
9.9.1
Zertifizierung ........................................................................................................ 35
9.9.2
Das Zertifizierungssystem von Fairtrade ................................................................ 35
10
Kinderarbeit ..................................................................................................................... 36
10.1
Definition von Kinderarbeit........................................................................................... 36
10.1.1
Die schlimmsten Formen der Kinderarbeit ............................................................ 37
10.2
Überblick über die Situation von Kinderarbeit............................................................... 37
10.3
Ursachen für Kinderarbeit............................................................................................. 38
10.3.1
Absolute Armut..................................................................................................... 40
10.3.2
Relative Armut ...................................................................................................... 40
10.4
Folgen von Kinderarbeit................................................................................................ 40
10.4.1
10.5
Gefahren in der Landwirtschaft ............................................................................. 40
Kinderarbeit in der Baumwollproduktion ...................................................................... 41
10.5.1
Landwirtschaft ...................................................................................................... 41
10.6
Fairtrade und Kinderarbeit............................................................................................ 41
10.7
Was tun gegen Kinderarbeit?........................................................................................ 42
11
Projektvorbereitung ......................................................................................................... 43
11.1
Mediathek Welthaus Graz Seckau ................................................................................. 43
11.2
Fair Styria ..................................................................................................................... 43
11.3
Ideenfindung ................................................................................................................ 43
11.3.1
Messe im Kurpark ................................................................................................. 43
11.3.2
Workshop ............................................................................................................. 44
11.3.3
Vortragsabend ...................................................................................................... 44
11.4
12
12.1
Entscheidung ................................................................................................................ 44
Planung des Projektes ...................................................................................................... 45
Veranstaltungsteilnehmer ............................................................................................ 46
Seite 7
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
12.1.1
Bioladen „Vehena“ Bad Aussee ............................................................................. 46
12.1.2
Ausseer Schulen für Afrika .................................................................................... 46
12.1.3
Welthaus Diözese Graz Seckau ............................................................................. 46
12.2
Bananenchallenge ........................................................................................................ 47
13
Projektdurchführung ........................................................................................................ 47
14
Projektergebnis und Ausblick............................................................................................ 48
Quellenverzeichnis....................................................................................................................... 49
Abbildungsverzeichnis.................................................................................................................. 52
Anhang ........................................................................................................................................ 54
Anhang A: Kooperationsvereinbarungen ...................................................................................... 54
Anhang B: Projektdokumentation ................................................................................................ 57
Anhang C: Veranstaltungseindrücke ............................................................................................. 73
Anhang D: Zeitaufzeichnung......................................................................................................... 77
Seite 8
V. HLW-Schuljahr 2016-17
1
Fair Trade Marketing
Einführung
Im ersten Kapitel dieser Diplomarbeit werden die Problemstellung, die Methodik sowie die
Zielsetzung und der Aufbau der Arbeit erläutert.
1.1
Problemstellung
Das Diplomarbeitsteam, bestehend aus Nathalie Lichtenegger und Stefanie Kalß, hat es sich zur
Aufgabe gemacht, in Kooperation mit der Stadtgemeinde Bad Aussee, Fair Trade im Ausseerland
bekannter zu machen.
Seit 2008 gehört Bad Aussee zu den Fair Trade Gemeinden. Diese „Auszeichnung“ ist allerdings in
der Bevölkerung nie richtig wahrgenommen worden. Auch Altaussee und Grundlsee sind Teil der
Fair Trade Gemeinden Österreichs.
Daher lautet die Forschungsfrage:“ Welche Marketingmaßnahme ist sinnvoll um fair gehandelte
Produkte im Ausseerland bekannter zu machen und das Bewusstsein der Bevölkerung zu diesem
Thema zu stärken?“
1.2
Methodik
Um eine Antwort auf die Forschungsfrage zu finden, war die Literaturrecherche besonders
wichtig. Im theoretischen Teil konzentriert sich die Arbeit einerseits auf die Entwicklung und das
Konzept von Fair Trade, andererseits auf Marketing und Kinderarbeit.
Durch Recherchen und eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema wurde eine
geeignete Marketingmaßnahme, in Form eines Vortragsabends, gefunden und umgesetzt.
1.3
Zielsetzung der Arbeit
Die Arbeit hat das Ziel, das Konzept des fairen Handels zu erklären, sowie auf Menschenrechte
und die Probleme der Kinderarbeit hinzuweisen.
Der durchgeführte praktische Teil der Arbeit hat das Ziel, die Einwohner des Ausseerlandes auf
fair gehandelte Produkte hinzuweisen und die fairen Gemeinden des Ausseerlandes bekannter zu
machen.
1.4
Aufbau der Arbeit
Im theoretischen Teil informiert diese Diplomarbeit über die historische Entwicklung des fairen
Handels, das Konzept wird erläutert und auch die Begriffe Welthandel und Globalisierung werden
definiert. Des Weiteren werden im Kapitel 5 Menschenrechte in Zusammenhang mit dem fairen
Handel erklärt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist das Marketing sowie die Fair Trade Gütesiegel. Kapitel 10
befasst sich mit Ursachen und Folgen von Kinderarbeit.
Seite 9
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Die Kapitel zwei bis sieben wurden von Stefanie Kalß bearbeitet, Kapitel acht bis zehn wurden von
Nathalie Lichtenegger ausgearbeitet.
Im praktischen Teil werden Projektvorbereitung, Planung und Durchführung beschrieben. Auch
das Projektergebnis wird vorgestellt.
Kapitel 11, 12 und 14 wurden von Stefanie Kalß bearbeitet. Nathalie Lichtenegger befasste sich
mit der Projektdurchführung (Kapitel 13).
2
Fair Trade
2.1
Definition
„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt basiert und
nach Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Der faire Handel leistet durch das Angebot
besserer Handelsbedingungen und der Sicherung von sozialen Rechten zu Gunsten der
benachteiligten Produzenten und Arbeiter- vor allem im Süden einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.“
(Sieben,S.29)
2.2
2.2.1
Historische Entwicklung
1945 bis Ende der 1960er Jahre
Die Anfänge des fairen Handels begannen in den USA nach dem 2. Weltkrieg. Die religiöse
Organisation „Ten Thousand Villages“ importierte ab dem Jahr 1946 Handwerksprodukte aus
Puerto Rico, diese wurden über das kircheneigene Netzwerk verkauft. Das erste Fair-Trade
Geschäft wurde 1958 ebenfalls in den USA eröffnet.
Zur gleichen Zeit teilten sich die am Welthandel beteiligten Länder in marktwirtschaftlich
orientierte und in planwirtschaftlich orientierte Länder.
Als Ergebnis des Ost-Westkonflikts („Kalter Krieg“) entstand die Einteilung in „Erste Welt“ und
„Zweite Welt“. Einige Länder ließen sich allerdings nicht zuordnen. (vgl. von Hauff, Claus,
2013,S.84f.)
„So entstand der Begriff „Dritte Welt“, welcher später zum Synonym für „Entwicklungsland“
wurde. Es entwickelte sich langsam ein Bewusstsein für die im internationalen Handel
benachteiligten Produzenten in den Entwicklungsländern“ (von Hauff, Claus, 2013, S.85)
Die gesamte Entstehungsphase war sehr stark vom Engagement der Zivilgesellschaft geprägt. Der
konventionelle Handel wurde zunehmend als ungerecht empfunden. Auch kirchliche Gruppen und
Organisationen spielten eine wichtige Rolle. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.86)
2.2.2
Beginn der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre
In Europa wurde 1969 der erste Weltladen in den Niederlanden eröffnet. In dieser Zeit
vergrößerte sich das gesamte Fair Trade Netzwerk und die Verkaufszahlen stiegen.
Seite 10
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Bis 1973 wurden ausschließlich Handwerksprodukte im Rahmen von Fair Trade verkauft. Als
erstes Lebensmittel wurde Kaffee, welcher von kleinen Produzenten aus Guatemala stammte, ins
Sortiment aufgenommen.Verstärkt wurden Produkte aus Ländern importiert, welche aufgrund
von politischen Bedingungen vom Welthandel ausgeschlossen waren.
In den 1990er Jahren wuchs der Markt in Europa, anders als in Nordamerika, immer weiter. Mehr
als 60 Organisationen importierten fair gehandelte Waren. Dadurch entstanden auch immer mehr
Weltläden. In dieser Zeit war es weiterhin das Ziel, dass die Handelspartner in den Dritte Welt
Ländern ein höheres Einkommen erzielen können. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.86ff.)
2.2.3
Mitte der 1980er bis Ende der 1990er Jahre
Die bisherige Strategie, welche sich zu einem sehr großen Teil nach den Möglichkeiten der
Produzenten orientierte, wurde zu einem Problem, da die Wünsche der Konsumenten nur wenig
beachtet wurden. Aufgrund der rückläufigen Verkaufszahlen mussten die Weltläden erhebliche
Verluste hinnehmen.
Das Scheitern des Internationalen Kaffeeabkommens im Jahr 1989 hatte zur Folge, dass jedes
Land nun beliebig viel Kaffee produzieren und exportieren durfte. Die Kleinbauern wurden mit
sinkenden Preisen und einem Einkommensrückgang konfrontiert. Eine Steigerung des
Absatzmarktes war nötig. Daher wurde ein Label angestrebt, welches sich am Biosiegel
orientieren sollte und somit den Verkauf von fair gehandelten Produkten auch im konventionellen
Handel möglich machen sollte.
In Europa, Nordamerika und Japan gab es verschiedene Initiativen, die seit 1997 unter der
Faitrade Labelling Organization (FLO) koordiniert werden.
Die Initiativen führten zu einem Zertifizierungssystem, mit dem garantiert wurde, dass Produkte,
welche mit dem Label versehen waren, unter gerechten Bedingungen produziert und gehandelt
wurden. Durch das Label war es möglich, die Produkte in Bioläden und kleineren
Einzelhandelsketten zu verkaufen. Kaffee war das erste Produkt mit einem Label. Es folgten
Kakao, Honig und Tee.
Um eine bessere Koordination der beteiligten Akteure zu ermöglichen, kam es zur Gründung von
Dachverbänden.
Die europäischen Weltläden schlossen sich 1994 zu dem neu gegründeten „Network of European
Worldshops“ (NEWS) zusammen.
Ein großes Ziel dieses Netzwerkes war es, für einen verbesserten Informationsaustausch in Bezug
auf Markttrends und Absatzentwicklung zu sorgen. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.88ff.)
2.2.4
Ende der 1990er Jahre bis zur Gegenwart
Durch das Label erhielten auch konventionelle Einzel-und Großhändler die Möglichkeit, fair
gehandelte Produkte zu verkaufen. 1997 wurden die Standards für Handel und Produkte
vereinheitlicht und das Kontrollsystem zentralisiert.
Das Netzwerk FINE, welches ein Zusammenschluss von vier großen Handelsorganisationen ist,
hatte das Ziel, eine gemeinsame Position gegenüber der Wirtschaft und Politik zu vertreten.
Seite 11
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Mit Anfang der 1990er Jahre kam es aufgrund der Marktorientierung zu einer weiteren Neuerung.
Wurde am Anfang der Fair Trade Bewegung noch Wert darauf gelegt, dass nur Kleinbauern am
Fairen Handel teilhaben, so wurde auch die Zertifizierung von Plantagen in dieser Zeit möglich.
(vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.90f.)
3
Das Konzept des fairen Handels
In erster Linie soll der faire Handel Kleinbauern in Entwicklungsländern bei der Produktion und
Vermarktung ihrer Produkte helfen. Dadurch soll die Möglichkeit gegeben werden, die
Lebensbedingungen durch den Handel zu verbessern. Oft können Bauern nicht genug von der
Herstellung ihrer Produkte profitieren. Es fehlen der Zugang zu Infrastruktur und die finanziellen
Mittel, um Waren auf Märkte zu transportieren und zu verkaufen. Dadurch entsteht eine
Abhängigkeit von Zwischenhändlern. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.92)
„Zwischenhändler kaufen mehreren Produzenten Waren ab und verkaufen diese dann in
größeren Mengen weiter.“ (von Hauff, Claus, 2013,S.92)
Dabei erhalten die Bauern Informationen zu Qualitätsanforderungen, Marktentwicklung und
Marktpreisen nur von den Zwischenhändlern.
So entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis, auf das die Kleinbauern angewiesen sind.
Der faire Handel ermöglicht einen direkten Export der Produkte, somit sind die Produzenten
selbstständiger. Zusätzlich werden die Kleinbauern durch den Zusammenschluss zu Kooperativen
gestärkt. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.92)
3.1
Produzentennetzwerke
Produzentennetzwerke sind regionale Zusammenschlüsse, welche die Interessen von
Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Arbeiterinnen und Arbeitern vertreten und sie bei Themen wie
Zertifizierung, Finanzierung und Fortbildung unterstützen. Die Produzenten und Produzentinnen
dürfen bei allen Entscheidungen mitbestimmen. (vgl. Fair Trade Österreich,2016,online)
3.1.1
Fairtrade Africa
Fairtrade Africa hat seinen Hauptsitz in Nairobi und vertritt über 700.000 Bäuerinnen, Bauern,
Arbeiterinnen und Arbeiter. (vgl. Fair Trade Österreich,2016,online)
Abbildung 1: Fairtrade Africa
(Fair Trade Österreich,2016,online)
Seite 12
V. HLW-Schuljahr 2016-17
3.1.2
Fair Trade Marketing
CLAC Latin American and Caribbean Network of Fair Trade Small Producers
CLAC vertritt die Interessen von fast 300.000 Kleinbauern und auf Plantagen tätigen Menschen in
Lateinamerika und der Karibik. Es wurde 1996 gegründet und ist somit das traditionsreichste
FAIRTRADE-Produzentennetzwerk. Verwaltet wird es von Mexiko aus. (vgl. Fair Trade
Österreich,2016,online)
Abbildung 2: CLAC Latin American and Caribbean Network
(Fair Trade Österreich, 2016, online)
3.1.3
NAPP Network of Asian and Pacific Producers
Dieses Netzwerk vertritt Produzenten und Produzentinnen aus Asien und Ozeanien. Es wurde
2014 gegründet mit Hauptsitz in Hongkong und vertritt alle am fairen Handel beteiligten Personen
in Asien. (vgl. Fair Trade Österreich,2016,online)
Abbildung 3: NAPP Network of Asian and Pacific Producers
(Fair Trade Österreich, 2016, online)
3.2
Preis
Die meisten fair gehandelten Produkte sind landwirtschaftliche Erzeugnisse. Auf dem Weltmarkt
werden sie oft zu einem Preis angeboten, der die Produktionskosten nicht deckt. Hier ist es die
Aufgabe des fairen Handels, einen Mindestpreis festzulegen. Am besten ist es, wenn
Importorganisationen aus den Industrieländern mit den Produzenten in den Entwicklungsländern
den Preis gemeinsam festlegen.
Dieser Preis soll Löhne und Produktionskosten sichern. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.94)
„Der Mindestpreis gilt für alle Produktgruppen außer für Blumen und Pflanzen, Zucker, sowie
manche Tee- und Gewürzsorten.“ (Fair Trade Österreich,2016,online)
Seite 13
V. HLW-Schuljahr 2016-17
3.2.1
Fair Trade Marketing
Faire Löhne
Die sogenannten fairen Löhne orientieren sich nicht am gesetzlichen Mindestlohn des jeweiligen
Landes, sondern entsprechen den realen Lebenskosten der Menschen. (vgl. von Hauff, Claus,
2013,S.94)
3.2.2
Fair Trade Prämie
„Neben dem Mindestpreis erhalten alle Produzentenorganisationen die Fairtrade-Prämie. In der
Gemeinschaft wird demokratisch entschieden, in welche sozialen, ökologischen oder
ökonomischen Projekte die Prämie investiert wird und welche Ziele erreicht werden sollen.“ (Fair
Trade Österreich,2016,online)
3.3
Vorfinanzierung
Um neue Produktionsanlagen, Rohmaterialien und Saatgut zu kaufen, besteht für Produzenten
die Möglichkeit, einen Teil der Bezahlung für ihre Produkte im Voraus zu erhalten. Durch diese
Unterstützung müssen die Produzenten keine Kredite bei lokalen Geldverleihern aufnehmen,
welche oftmals viel zu hohe Zinsen verlangen. Dadurch wird eine Verschuldung der Kleinbauern
verhindert. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.95)
3.3.1
Fairtrade Access Fund
„Der Fairtrade Access Fund stellt verschiedene Darlehen und technische Unterstützung zur
Verfügung.“ ( von Hauff, Claus, 2013,S.96)
Investoren erhalten jährliche Dividenden. Erster Investor war die Starbucks Coffee Company. (vgl.
von Hauff, Claus, 2013,S.96)
3.4
Handelsbeziehungen
Handelsbeziehungen mit Importorganisationen sollen für die Produzenten eine Alternative zum
herkömmlichen Handel darstellen. Dadurch können die Produzenten den Vertrieb ihrer Produkte
planen. Es ist von großer Bedeutung, dass die Waren direkt von den Produzenten zu den
Importorganisationen gelangen. Kleinbauern sollen dadurch weniger von Zwischenhändlern
abhängig sein und im besten Fall soll der Zwischenhandel weitestgehend ausgeschaltet werden.
Der Grund, warum trotzdem viele Kleinbauern an Zwischenhändler verkaufen, liegt darin, dass es
an Verkehrsinfrastruktur und finanziellen Mittel fehlt. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.96)
„Außerdem haben viele Produzenten aufgrund der kleinen Menge, die sie produzieren, keine
Möglichkeit, direkt an Importeure zu verkaufen“ (von Hauff, Claus, 2013,S.96)
Firmen aus Industrieländern kaufen von Zwischenhändlern, weil diese größere Mengen anbieten,
dadurch wird auch der Transport billiger.
Aufgrund der Vielzahl von Kleinbauern haben einzelne Anbieter wenig oder gar keinen Einfluss auf
den Preis der Produkte. Allerdings gibt es oft eine begrenzte Anzahl an Zwischenhändlern,
sogenannte Oligopolisten. Diese können die Preise entscheidend beeinflussen. (vgl. von Hauff,
Claus, 2013,S.96f.)
Seite 14
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
„Im Kontext des Fairen Handels kann diese Preisbildung durch die direkte Handelsbeziehung
zwischen den Produzenten und den Importorganisationen verhindert werden.“ (von Hauff, Claus,
2013,S.97)
Die folgende Abbildung zeigt den Zusammenhang der einzelnen Akteure im kooperativen Modell.
Abbildung 4: Kooperative Struktur
( von Hauff, Claus, 2013,S.97)
Kleinbauern verkaufen ihre Waren an Kooperativen, dort werden die Produkte für den Export
vorbereitet und an Handelspartner in den Industrieländern verkauft. Den Mindestpreis und die
Fairtrade-Prämie erhält die Kooperative. Der vorher festgelegte Betrag wird an die Kleinbauern
ausgezahlt und ein Teil der Einnahmen, meistens die Prämie, bleibt in der Kooperative und wird
für gemeinschaftliche Projekte verwendet. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.97)
4
4.1
Welthandel und Globalisierung
Welthandel
„Der Begriff Welthandel bezeichnet den Handel zwischen den Ländern der Welt.
Der Welthandel ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern setzte bereits im Altertum ein.
Transferiert wurden und werden Rohstoffe und Güter, Arbeitskräfte und Dienstleistungen, aber
an den Börsen der Welt auch virtuelle Güter, Aktien und Geld.“ ( www. definitiononline.de/welthandel, 2016, online)
Seite 15
V. HLW-Schuljahr 2016-17
4.2
Fair Trade Marketing
Globalisierung
„Die Globalisierung ist ein Prozess, bei dem weltweite Beziehungen in zahlreichen Ebenen
intensiviert werden. Dabei entsteht eine globale Verflechtung in Bereichen wie Wirtschaft, Politik,
Kultur und Umwelt.“ (www.globalisierung-fakten.de, 2017, online)
4.3
Die Bedeutung des Fairen Handels innerhalb des Welthandels
Die Globalisierung ist der bedeutendste Grund dafür, dass sich die Länder der Dritten Welt
unterschiedlich entwickeln. Ihre wirtschaftliche Entwicklung konnten unter anderem Taiwan und
China verbessern. Auch Indien konnte die Armut senken. In Afrika sieht es allerdings anders aus.
Die Mehrheit der Länder konnte am Prozess der Globalisierung gar nicht teilhaben. […]
Produkte, die unter bestimmten Voraussetzungen produziert werden, wie zum Beispiel
Bioprodukte oder Produkte, deren Produktion soziale und ethnische Anforderungen erfüllt,
können mit fair gehandelten Produkten verglichen werden.
Daher ergeben sich Gemeinsamkeiten zwischen dem Fairen Handel und dem Ethischen Handel.
Kinderarbeitsverbot, Versammlungsfreiheit, Diskriminierungsverbot und Mindestlöhne sind einige
Beispiele dieser Gemeinsamkeiten.
Des Weiteren kennen die Unternehmen, sowohl beim Fairen als auch beim ethischen Handel, ihre
Verantwortung für Arbeitsbedingungen in Produktionsstätten.
Durch den Kauf solcher Produkte kommen auch Konsumenten ihrem Wunsch nach, zu einer
Veränderung beizutragen. […](vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.126ff)
Dass immer mehr Menschen etwas verändern wollen, merkt man auch an den Verkaufszahlen.
Laut einem Bericht von Fair Trade Österreich für das 1. Halbjahr 2016 liegen die geschätzten
Einnahmen der Produzentenorganisationen durch Fair Trade Verkäufe in Österreich,
(=Direkteinnahmen) in den ersten sechs Monaten bei 19,8 Millionen USD. Damit ist das Ergebnis
um 20% besser als im Vorjahr.
Schokolade und Kaffee haben hauptsächlich zu dieser positiven Bilanz beigetragen.
Das Kakaoprogramm und die Fair Trade Schokobananen der Firma Casali führten zu einem
enormen Wachstum bei Kakaobohnen.
Des Weiteren wurden zum bestehenden Produktsortiment 50 Produkte hinzugefügt.
Dabei ist ein Produkt besonders erwähnenswert, seit Mai 2016 gibt es in Österreich erstmals
Trauringe aus fair gehandeltem Gold.
Zum bestehenden Netzwerk wurden 12 neue Gastronomiepartnerbetriebe, 14 neue Fair Trade
Gemeinden und 8 neue Fair Trade Schulen hinzugefügt. (vgl. Fair Trade Österreich, 2016,online)
Seite 16
V. HLW-Schuljahr 2016-17
5
Fair Trade Marketing
Menschenrechte
Überall auf der Erde werden Menschen ausgebeutet, sei es bei der Arbeit oder auch im privaten
Bereich. Fair Trade setzt sich für mehr Gerechtigkeit ein, deshalb sind Menschenrechte ein
Thema, das eng in Verbindung mit dem fairen Handel steht.
Rechte, die jeder von Geburt an hat, und die auf der ganzen Welt gleich sind nennt man
Menschenrechte. Auf diese Rechte kann sich jeder Mensch berufen unabhängig von
Volkszugehörigkeit, Glaube oder Geschlecht.
Das Ziel dieser Rechte ist es, Bürger und Bürgerinnen vor staatlicher Willkür zu schützen.
Unterschieden wird zwischen Bürgerrechten, welche für Staatsbürger und Staatsbürgerinnen
gelten und Menschenrechten, die für alle Menschen also auch für Fremde und Staatenlose gelten.
(vgl. Krückl u.a. 2013, S.38)
5.1
Grundrechte
„Grundrechte sind Rechte, die ein Staat seinen Bürgerinnen und Bürgern garantiert und die in der
Verfassung verankert sind.“ (Krückl u.a. 2013, S.38)
Grundrechte werden unterschieden in liberale Grundrechte, demokratische Grundrechte und
soziale Grundrechte.
Zu den liberalen Grundrechten zählen beispielsweise das Recht auf persönliche Freiheit, die
Meinungs- und Pressefreiheit und das Datenschutzgesetz.
Demokratische Grundrechte gehen davon aus, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.
Hierzu zählen das aktive und passive Wahlrecht, der Schutz der Abgeordneten durch Immunität
und das Recht auf einen gesetzlichen Richter.
Das Recht auf medizinische Betreuung sowie das Recht auf Altersvorsorge zählen zu den sozialen
Grundrechten. Diese sind ein wesentliches Merkmal eines Sozialstaates. (vgl. Krückl u.a., 2013,
S.38f)
5.2
Überwachung der Menschenrechte
Die Einhaltung der Menschenrechte wird durch verschiedene Komitees der UNO überwacht. Auch
der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte kontrolliert und überwacht die Einhaltung der
Menschenrechte in den Mitgliedsstaaten.
Nicht nur staatliche sondern auch nichtstaatliche, internationale Organisationen haben ein
Netzwerk von Menschenrechtsschützern, die überall auf der Welt sind und Berichte über
Verstöße veröffentlichen.
Diese finden weltweite Beachtung und sind von vielen Regierungen gefürchtet. (vgl. Krückl u.a.,
2013, S.41)
Seite 17
V. HLW-Schuljahr 2016-17
5.3
Fair Trade Marketing
Verletzung von Menschenrechten
Im Falle einer Menschenrechtsverletzung muss immer zuerst auf nationaler Ebene geklagt
werden. Erst wenn auf nationaler Ebene alle Instanzen durchlaufen wurden, ist eine
internationale Klage möglich.
In extremen Fällen wie Kriegsverbrechen oder Völkermord kann der Internationale Gerichtshof,
welcher sich in den Den Haag befindet, direkt agieren. (vgl. Krückl u.a., 2013, S.41)
5.4
Menschenrechtorganisationen
Menschenrechtsverletzungen, die im Auftrag oder im Schutz von Regierungen begangen werden,
gefährden den inneren und äußeren Frieden eines jeden Staates. Auch der Weltfriede wird
dadurch gefährdet.
Auf Verstöße aufmerksam zu machen, ist eine der wichtigsten Aufgaben von internationalen,
nicht staatlichen Organisationen. Durch die Öffentlichkeit geraten Regierungen oftmals unter
Druck. Sanktionen können von solchen Organisationen allerdings nicht verhängt werden.
Eine der bekanntesten und auch größten Menschenrechts-Organisationen ist Amnesty
International. (vgl. Krückl u.a., 2013, S.41)
5.4.1
Amnesty International
Amnesty International ist mit über 7 Millionen Mitgliedern in 150 Staaten die größte
Menschenrechtsbewegung
der
Welt.
Das
Ziel
dieser
Organisation
ist
es
Menschenrechtsverletzungen zu verhindern oder zu stoppen. Grundlage für die Arbeit bildet
dabei die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.
Ein wichtiges Merkmal von Amnesty International ist es, dass sie unabhängig von Regierungen,
Parteien, Ideologien und Religionen arbeitet. Deshalb finanziert sich Amnesty International fast
ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. (vgl. Amnesty International, 2017, online)
5.5
Menschenrechte Artikel 23
Artikel 23 der Menschenrechte kommt dem Prinzip des fairen Handels sehr nahe. Die
Arbeitsbedingungen und die Entlohnung stellen wichtige Faktoren im fairen Handel und auch in
den Menschenrechten dar.
„1. Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende
Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.
2. Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
3. Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und
seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls
ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen.
4. Jeder hat das Recht, zum Schutze seiner Interessen Gewerkschaften zu bilden und
solchen beizutreten.“ (Vereinte Nationen, 1948,online)
Seite 18
V. HLW-Schuljahr 2016-17
5.6
Fair Trade Marketing
Der Beitrag des fairen Handels
„Fairtrade setzt sich für faire Handelsbeziehungen ein und regt einen Wandel im
Weltwirtschaftssystem an. Die von Fairtrade International festgelegten Richtlinien sorgen für
mehr Transparenz und werden stetig weiterentwickelt. […] Sie basieren zum einen auf den
Menschenrechten, wie den Artikeln 23 (Recht auf Arbeit) und 2 (Verbot der Diskriminierung). Zum
anderen beziehen sie sich auf die Standards der Internationalen Arbeitsorganisation, […] eine
Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die für die Formulierung und Durchsetzung
internationaler Arbeits- und Sozialstandards zuständig ist. Durch diese soll menschenwürdige
Arbeit für alle Menschen weltweit sichergestellt werden.“ ( Fair Trade Österreich,2016,online)
Auch die Rechte von Kindern und Frauen in Entwicklungsländern sollen besonders gestärkt
werden. Kinderarbeit ist nach den Grundlagen des Fairen Handels verboten und weiters wird die
Gleichstellung von Mann und Frau gefördert. Weiterbildungsprogramme leisten dabei einen
wichtigen Beitrag, um die Unabhängigkeit von Frauen zu fördern. Bestimmte Sozialleistungen wie
zum Beispiel die Gesundheitsversorgung sollen allen Produzenten verfügbar sein. (vgl. von Hauff,
Claus, 2013,S.100)
6
6.1
Fair Trade in Verbindung mit dem ökologischen Landbau
Ökologischer Landbau
Der ökologische Landbau, auch als alternativer oder biologischer Landbau bezeichnet, hat einige
Grundsätze. Es wird ein geschlossener Kreislauf angestrebt, bei dem möglichst wenig nicht
erneuerbare Energien und Rohstoffe verbraucht werden. Außerdem hat die Fruchtbarkeit des
Bodens einen hohen Stellenwert und die Bearbeitung des Bodens darf nur unter Schonung der
Bodenorganismen und der Bodenstruktur durchgeführt werden.
Es gilt ein Verbot von synthetischen Düngemitteln und Herbiziden. Auch auf Pestizide soll
verzichtet werden.(vgl. Weiß, 2006, S.168)
6.2
Fair Trade und Bio
In den Anfängen des fairen Handels spielten ökologische Kriterien eine eher untergeordnete Rolle.
Die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzenten lag im Fokus.
Heute hat sich das geändert. Fair Trade misst, im Sinne der Nachhaltigkeit, dem ökologischen
Landbau eine bedeutende Rolle zu. Dies erkennt man anhand der Standards. Rund ein Drittel
davon sind Umweltkriterien.
Fair Trade setzt „Bio“ nicht voraus, denn zu hohe Bio-Standards als Eintrittsvoraussetzung in den
fairen Handel würden die ärmsten Produzentengruppen ausgrenzen, denn Bio stellt hohe
Anforderungen an Bodenqualität, das unmittelbare Umfeld der Produktionsfläche, die
Produktionsweise sowie den Einsatz von natürlichen Pflanzenbehandlungsmitteln.
Die Umstellung vom konventionellen zum ökologischen Landbau kann zwischen sechs Monaten
und drei Jahren dauern. In dieser Zeit entsteht oft ein erheblicher Ertragsrückgang und damit
einhergehend ein Einkommensverlust.
Auch nach erfolgreicher Umstellung kann dieser Verlust nicht immer ausgeglichen werden.
Seite 19
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Es gibt auch Produzenten, die keinen biologischen Landbau betreiben können.
Gründe dafür sind:

Unmittelbar in der Nachbarschaft
wird mit Gentechnik oder synthetischen
Pflanzenbehandlungsmitteln gearbeitet.

Der Boden ist abgewirtschaftet und eine lange Regenerationszeit ist nötig, in der
keine oder nur eingeschränkte Produktion möglich ist.

Die Voraussetzungen einer Lieferkette vom Produzent zum Konsumenten, ein
akzeptables Verhältnis von Kosten und Preis und ausreichend Nachfrage nicht
erfüllt sind.
Zusammengefasst kann man sagen, dass vielen Fair Trade-Produzenten Ressourcen und das
nötige Kapital fehlen, um von Beginn an auf Bio zu setzen. Die Strategie von Fair Trade ist es
deshalb, im ersten Schritt Produzenten zu einer Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaft zu
verpflichten, und in einem zweiten Schritt, welcher freiwillig ist, den Bioanbau gezielt zu fördern.
Die Unterstützung von Fair Trade beginnt mit einer Beratung über das Marktpotential von biozertifizierten Produkten.
Danach wird bei der Suche nach Informationen über den konkreten Umstellungsprozess
geholfen. Aufgrund der Fairtrade-Umweltkriterien, an welche sich alle Produzenten des fairen
Handels halten müssen, stellt die Umstellung oftmals keine großen Probleme dar. (vgl. Fair Trade
Deutschland, 2016, online)
„Für das Bio-zertifizierte Produkt muss der Käufer den Produzenten den von Fairtrade
produktspezifisch festgelegten Fairtrade-Bio-Zuschlag bezahlen (i.d.R. zehn bis 20 Prozent des
Fairtrade-Mindestpreises). Der höhere Preis stellt sicher, dass der Käufer den Produzenten für
seine Mehrkosten bei der Bio-Produktion entlohnt – vor allem bedingt durch Ertragsrückgang und
manuelle Mehrarbeit.“ (Fair Trade Deutschland, 2016, online)
Seite 20
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Obwohl sich diese zwei Ansätze gut ergänzen, gibt es auch Unterschiede:
Abbildung 5: Fair Trade und Bio – Die wichtigsten Unterschiede
(Fair Trade Deutschland, 2016, online)
7
Öffentlichkeitsarbeit
Um Fair Trade im Ausseerland bekannter zu machen und auch die Veranstaltung zu bewerben,
war es nötig, sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit
auseinanderzusetzen.
7.1
Definition
„Öffentlichkeitsarbeit gilt als dt. Übersetzung von Public Relations (PR). Das Ziel von
Öffentlichkeitsarbeit wird zentral mit dem Aufbau von Bekanntheit als eine Basis von Vertrauen
angegeben, um Reputation zu erlangen.“ (Lies, 2016, online)
7.2
7.2.1
Mittel der Öffentlichkeitsarbeit
Anzeigen
Durch Anzeigen können sehr viele Menschen erreicht werden. Anzeigen können unter anderem
in Tages - und Wochenzeitungen, Fachzeitschriften, Schülerzeitungen und Programmheften
geschaltet werden. Auch Websites und Eintrittskarten sind eine gute Möglichkeit. Für welche
Seite 21
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Möglichkeit man sich entscheidet, hängt von der Mitteilung und auch vom zur Verfügung
stehenden Geld ab.
(vgl. Franck, 2012,S.195)
7.2.2
Flyer
Ein Flyer, oder auch Flugblatt genannt, kann ein-oder beidseitig bedruckt werden. Es ist möglich,
ihn für unterschiedliche Informationen zu nutzen. Flyer können schnell und in großen Mengen zu
einem günstigen Preis produziert werden. (vgl. Franck, 2012,S.200)
„ Mit einem guten Flyer kann ohne hohe Kosten informiert und auf ein Angebot oder eine
Veranstaltung neugierig gemacht werden.“ (Franck,2012,S.200)
7.2.3
Folder/Faltblatt
„Das Faltblatt ist das Medium für Informationen, die einige Zeit aufbewahrt werden sollen.“
(Franck,2012,S.207)
7.2.4
Plakat
Mit Plakaten können unterschiedliche Funktionen erfüllt werden wie zum Beispiel informieren,
einladen oder auch provozieren. ( vgl. Franck, 2012,S.230)
„Plakate müssen auffallen, wenn diese Ziele erreicht werden sollen; sie müssen ins Auge springen,
einen Aufmerksamkeitswert haben.“ ( Franck,2012,S.230)
8
Marketingmix
Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler NEIL. H. BORDEN führte den Begriff Marketingmix
ein. Er stellt das Planen und Organisieren von Marketingmaßnahmen dem Kuchenbacken gleich,
daher nennt er Marketingmanager auch „mixer of ingredients“ (Mischer von Zutaten). Das
Ergebnis wird nur dann brauchbar, wenn die Kombination der Marketinginstrumente
zusammenpasst. (vgl. Wiltberger u. a., 2012, S. 16)
8.1
Der Erfolg des Fairen Handels durch professionelles Marketing
Sind Konsumenten dazu bereit, Fairtrade-Produkte dauerhaft abzunehmen, steigt auch der Erfolg
dieser Produkte. Laut Faitrade-Organisationen kann professionelles Marketing dabei helfen, den
Erfolg von Fairtrade-Produkten zu steigern. Werbung ist nur ein Teil des Marketings. Der richtige
Marketingmix wird in die Bereiche Produkt-und Sortimentspolitik, Preis- und Konditionenpolitik,
Distributionspolitik und Kommunikationspolitik geteilt. Zu einem Anstieg der Verkaufszahlen von
Fairtrade-Produkten verhalf zum Beispiel die distributionspolitische Entscheidung, die Produkte
auch über herkömmliche Supermärkte zu verkaufen. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 68)
8.2
Instrumente des Marketings
Seite 22
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Unternehmen gestalten ihre Aktivitäten auf den Märkten gezielt mit dem Einsatz der
Marketinginstrumente. In der klassischen Marketinglehre werden vier Instrumente des
Marketings unterschieden (siehe Abbildung. 6).
Man erzielt mit den Marketinginstrumenten einen besseren Erfolg, wenn man sie kombiniert.
Diese Kombination wird Marketingmix genannt. Damit der Marketingmix gezielt eingesetzt
werden kann und an Zielgruppen und Marktgegebenheiten angeglichen werden kann, greift man
regelmäßig auf die Marktforschung zurück. (vgl. Wiltberger u. a., 2012, S. 16)
Abbildung 6: Marketinginstrumente
(Wiltberger, E., Singer, D., Grote, C. & Jarosch-Frötscher, C., 2012, S)
8.3
Verbraucher als Adressaten des Fairtrade Marketings
Vielen Fairtrade-Organisationen fehlt das Budget für Werbemaßnahmen, dadurch sind sie vor
allem auf die Hilfe von freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern, prominente Unterstützer und
andere kostenlose Leistungen angewiesen. Umso wichtiger ist es für die Fairtrade-Organisationen,
sich an den Eigenschaften ihrer Zielgruppen zu orientieren, damit das wenige Budget möglichst
zielgerichtet eingesetzt werden kann. Heutzutage werden Verbraucher mit ihren Bedürfnissen im
Marketing bereits so sehr berücksichtigt, dass die Angebote regelrecht auf sie zugeschnitten
werden. Das Ziel ist es, dass der Verbraucher eine lebenslange Beziehung zu den Anbietern
eingeht. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 71)
8.3.1
Unterschiedliche Zielgruppen
Um die für Werbemaßnahmen notwendigen Marktforschungen durchführen zu können, fehlt es
Nichtregierungsorganisationen oftmals am nötigen Kapital. Sie richten ihre Aktionen und
Botschaften oft an einfachen Verbraucher-Typologien aus, da ihnen allgemeine Daten über ihre
Seite 23
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Zielgruppen fehlen. Die Unterscheidung der Zielgruppen nach ihrem Kaufverhalten ist eine der
einfachsten Methoden. Mit einer solchen Typologie erhalten Fairtrade-Organisationen Hinweise,
welche Botschaften sie an die unterschiedlichen Zielgruppen richten sollen.
Weil regelmäßige Käufer von Fairtrade-Produkten die beste kostenlose Möglichkeit sind, um die
Produkte vor allem in ihrem Bekanntenkreis zu bewerben, müssen sie ermutigt werden, ihr
Kaufverhalten beizubehalten. Damit sich die Anzahl der Fairtrade-Käufe von gelegentlichen
Kunden erhöht, müssen sie über die angebotene Vielfalt der Produkte und darüber, wo man diese
Produkte erhält, informiert werden. Seltene Käufer müssen erst einmal von der Glaubhaftigkeit
des Fairtrade-Systems überzeugt werden und ändern ihr Kaufverhalten erst, wenn sie mit starken
Gründen oder Motiven dazu gebracht werden, die Fairtrade-Produkte zu kaufen.
Auch Daten über Käufer, die Fairtrade-Produkte nicht bewusst kaufen, sind sehr wichtig. Die
Argumentation der Kampagnenarbeit wird zum Beispiel auf die Gründe ausgerichtet, weshalb
diese Kunden noch keine Fairtrade-Produkte kaufen. Bei Nicht-Käufern ist interessant, mit
welchen Motiven man sie dazu motivieren kann, Fairtrade-Produkte zu kaufen, denn so kann auch
eine passende Werbebotschaft auf sie abgestimmt werden. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 71-72)
Abbildung 7: Fragenstellung des Zukunftsinstituts: „Kennen oder kaufen Sie
nachhaltigkeitsorientierte oder sozialverträgliche Produkte bzw. Produkte aus fairem
Handel?“
(www.gevestor.de, 2016, online)
8.4
Die Individualität von Fairtrade
Die Informationsflut, mit der Verbraucher heutzutage in modernen Massenmärkten konfrontiert
werden, gehört zu einem typischen Werbehindernis. Nicht nur der konventionelle Handel gehört
zur Konkurrenz des Fairen-Handels, sondern auch andere Kampagnen, denen mittlerweile ein
verantwortliches Verbraucherverhalten wichtig ist. Verbraucher können natürlich nicht alle
Informationen aufnehmen und in Handlung umsetzten, die ihnen vermittelt werden. Damit ein
solcher Konflikt verhindert wird, setzt Fairtrade auf den Gebrauch von Siegeln. Aufgrund der
Siegel kann man bestimmte Produkte von anderen unterscheiden. Sie bieten am Ort des Verkaufs
Information über das Produkt und tragen zur Kaufentscheidung bei.
Seite 24
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Das Einführen von Siegeln als Marketinginstrument führte dazu, dass es heutzutage eine große
Auswahl an verschiedensten Siegeln gibt. Die Entscheidung der Fairtrade-Organisationen, sich auf
ein gemeinsames Siegel zu einigen, war eine gute Idee, denn es kann für alle Produkte benutzt
werden, die die von FLO (Fairtrade Labelling Organizations International) definierten FairtradeStandards erfüllen.
Da Siegel nur eine Aussage über die Erfüllung der jeweiligen Vergabekriterien geben, bieten sie
einem keine Information zu dem Produkt selbst an und sind deshalb auch nicht zur
Verbraucherinformation geeignet. Dennoch ist es furchtbar wichtig, dass die Siegel vor allem
bequemere Kunden in Supermärkten zu den richtigen Produkten leiten. Das Siegel löst zum
Beispiel bei unpolitischen Menschen die ersten Schritte dazu aus, auch Hintergrundinformation
über den Fairen Handel einzuholen. Als Fairtrade-Produkte in immer mehr europäischen
Supermärkten angeboten wurden, bekannten sich auch viele Unternehmen zum Fairen Handel.
Verbrauchergenossenschaften in Ländern wie Italien und Großbritannien unterstützen Fairtrade,
indem sie Informations- und Bildungsarbeit leisteten. Es ist gut, dass einige
Verbrauchergenossenschaften nicht nur profitorientiert arbeiten, sondern auch großen Wert auf
ethische Werte und Prinzipien legen. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 76)
8.5
Die Macht der Supermärkte und der Verbraucher am Beispiel der fairen Banane
„Letztendlich bestimmen die Verbraucher im Supermarkt und im Discounter, welche Bananen
verkauft werden und welche Plantagen dadurch unterstützt werden. Dieser Meinung sind sie alle:
Plantagenarbeiter und -manager, Vertreter von Bananenkonzernen, Gewerkschafter,
Umweltforscher, Bio-Bauern, Nachhaltikeitskontrolleure, die Importeure in den Häfen, die
Betreiber von Reifereien und Logistikzentren, die Experten im Bundeskartellamt, der
Bundesregierung und der EU-Kommission, die Mitarbeiter von Oxfarm, BananaFair, Banana Link
und Make Fruit Fair – sowie ehemalige und aktive Mitarbeiter von Supermarkt- und
Discounterketten.“ (Zierul et. al., 2015, S. 232) […]
Das Angebot wird von der Nachfrage bestimmt, dies behauptet zumindest das Marktgesetz,
jedoch kann auch das Angebot die Nachfrage bestimmen. Der Verbraucher hätte keine
Möglichkeit, billige Bananen von Plantagen zu kaufen, bei deren Anbau keine Umwelt- und
Arbeitsstandards beachtet werden, wenn Supermärkte und Discounter ihr Sortiment auf Bio-,
Fairtrade- oder Rainforest-Alliance –zertifizierte Bananen beschränken würden. Vorstellbar wäre
ein Wettbewerb der Supermärkte und Discounter darüber, wer die besten nachhaltigen Bananen
vertreibt, anstatt sich im Wettbewerb mit den tiefsten Preisen gegenseitig zu unterbieten.
Bananen, die weniger als einen Euro pro Kilogramm kosten, richten großen Schaden an Mensch
und Natur an. Auch der Bananenkonzern Chiquita änderte nach gezielt eingesetzten Boykotten
der Käufer, durch kritische Berichte in den Medien und Kampagnen verschiedener
Hilfsorganisationen seine Politik.
Auch ganz normale Kunden können gegen die großen Führer am Bananen- und
Lebensmittelmarkt protestieren, und das ganz einfach. Anstatt zum Discounter zu gehen und
Ramschangebote zu nützen, kann man beim täglichen Einkauf auf nachhaltige Produkte
zurückgreifen. Die meisten Kunden wären bereit, einen höheren Preis für Produkte zu bezahlen,
wüssten sie über deren Herkunft und Anbaubedingungen Bescheid.
Seite 25
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Eigentlich müsste man Verbraucher nun nur über die Produktionsbedingungen der billigen
Produkte informieren und ihnen Produkte nahebringen, durch die sie bessere Zustände
unterstützen könnten, wie fair gehandeltes Obst oder Gemüse und Produkte, die ein RainforestAlliance-Gütesiegel tragen. Welche Welt sie unterstützen, beeinflussen Kunden also bereits mit
ihrem Einkauf. Zu einer Verbesserung am Weltmarkt können schon ein anderes Angebot oder ein
anderes Kaufverhalten beitragen. Mehr Bananenproduzenten würden sich um ein Gütesiegel
bemühen und zu nachhaltigeren und gerechterem Anbau wechseln, würden bei uns mehr Kunden
Bio-, Fairtrade- oder Rainforest-Alliance-Bananen kaufen.
Neben dem vermehrten Einstieg der Kleinproduzenten in den Bio- und Fairtrad-Anbau würden
auch große Konzerne darin bestärkt werden, den nachhaltigen Anbau anzuwenden. (vgl. Zierul,
2015, S. 232 – 235)
„Gemeinsam mit Gewerkschaften, Wissenschaftlern und NGOs arbeiten sie alle bereits im bei den
Vereinten Nationen angesiedelten World Banana Forum daran, die Zustände auf den Plantagen zu
verbessern. Aber dafür benötigen sie die Hilfe der Kunden, denn nur wenn die >>besseren<<
Bananen auch gekauft und angemessen bezahlt werden, haben sie eine Chance.“ (Zierul et. al.,
2015, S. 236)
8.6
Verbraucher als Adressaten von Fairtrade Kampagnen
Eine der wirkungsvollsten Methoden für Konsumenten, Nachhaltigkeit zu unterstützen, ist es, fair
gehandelte Produkte zu kaufen. Eine der wichtigsten Aufgaben von Fairtrade ist es deshalb, vom
fairen Handel im globalen Wirtschaftssystem zu erzählen und auf vorkommende
Ungerechtigkeiten am Weltmarkt aufmerksam zu machen. Veränderung durch Kampagnen,
Veranstaltungen und Aktionen werden erst durch die Teilnahme und Unterstützung der
Zivilgesellschaft möglich. Im Rahmen von Informationsveranstaltung sind deshalb zahlreiche
ehrenamtlich Engagierte und Fairtrade-Referenten in öffentlichen Einrichtungen tätig. (vgl.
Fairtrade Österreich, 2016)
8.6.1
Branding-Kampagnen
„Hierunter ist eine Marketingkampagne zu verstehen, die als Ziel die Etablierung eines
bestimmten Images für das Vertrauen in die Qualität und Leistungsfähigkeit eines Produktes oder
einer Dienstleistung verfolgt.“ (onpulson et. al., 2016, online)
Zu den Hauptzielen von Kampagnen zählen die Verbreitung bestimmter Informationen, die
Beeinflussung von Einstellungen und Werten und eine Veränderung des Verhaltens der
Zielgruppen. Zu einem der anspruchsvollsten Ziele gehört das Verändern des Verhaltens der
Kunden. Um überhaupt eine Verhaltensänderung bei den Kunden zu erreichen, müssen einige
Punkte berücksichtigt werden.
Kunden sollten über die Probleme und ihre Ursachen informiert sein und eine Lösung kennen.
Ideen werden wahrscheinlicher umgesetzt, wenn man mit einer positiven Einstellung an sie
herangeht. Die Vermittlung von Informationen bringt gar nichts, wenn bereits die persönliche
Einstellung von Kunden einer Verhaltensänderung im Weg steht. Fehlen alternative
Verhaltensangebote, ist es schwer Absichten umzusetzen. Um zu einer Veränderung motiviert zu
werden, können auch schon Anreize, wie zu einer Gruppe dazuzugehören, beitragen. Damit sich
Seite 26
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Menschen langfristig engagieren, ist es wichtig, sie mit „Erfolgsstories“ zu bestätigen, denn
verändert sich die Situation nicht, ist es leicht, wieder in alte Muster zu verfallen. (vgl. Osterhaus,
2006, S. 80)
8.6.2
Freiwilligen-Netzwerk von Fairtrade Österreich
Die Organisation Fairtrade-Österreich freut sich sehr, wenn sich Menschen für den fairen Handel
begeistern und die Organisation aktiv unterstützen wollen. Mit der Informationsarbeit rund um
Fairtrade, die Mitglieder aus dem Freiwilligen-Netzwerk leisten, wird nicht nur Fairtrade
Österreich geholfen, sondern auch Kleinbauern und Arbeiter auf Plantagen werden durch ihr
Engagement unterstützt. Damit die Mitglieder des Freiwilligen-Netzwerks gut auf ihre Arbeit als
Botschafter des fairen Handels vorbereitet werden, werden mehrmals jährlich Schulungen für
neue aber auch bereits bestehende Mitglieder des Netzwerks angeboten. Neben der Information
über die wichtigsten Bereiche im fairen Handel bieten die Schulungen auch spannende Einblicke
in die Struktur und Organisation von Fairtrade. Während der angebotenen Workshops ergibt sich
die Möglichkeit, sich mit anderen Mitgliedern des Netzwerks auszutauschen und sich gegenseitig
über die Erfahrungen mit Fairtrade zu informieren. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
8.7
Informiert sein
Um die Zusammenhänge und Hintergründe des fairen Handels zu erklären, veröffentlicht
Fairtrade-Österreich neben regelmäßigen aktuellen Informationen auch laufend umfangreiche
Beiträge in Zeitschriften. Eigene Zeitschriften zu Kaffee und Baumwolle erschienen zum Beispiel
2015, außerdem brachte das entwicklungspolitische Themenmagazin EINBLICKE zwei Ausgaben,
heraus und es gab ein Rezeptheft mit Ideen zum Kochen mit Fairtrade-Produkten.
Auf der Webside von Fairtrade-Österreich stehen Informationen zu Produkten und Fachartikel zur
Verfügung, die mit genauen Hintergrundinformationen die entwicklungspolitischen
Zusammenhänge des fairen Handels erklären und die Wichtigkeit des gerechten Welthandels
betonen.
In insgesamt mehr als 2.700 Printartikeln, 75 Hörfunk- und TV-Beiträgen fand die Medienarbeit
von Fairtrade-Österreich 2015 statt. In Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen wurde im Zuge
einer weit ausgelegten Werbekampagne über die Produktvielfalt von Fairtrade in Österreich
informiert. Die Kampagne war auf mehr als 4.500 Straßenplakatstellen und in U-Bahn- und
Straßenbahnstationen über Info- und Digitalscreens zu sehen. Ein eigener Spot mit dem Namen:
„Fairtrade Story“, erzählte auf ORF 1, ORF 2 und in ausgewählten Kinos in ganz Österreich von den
Erfolgen der Organisation.
Mit Berichten über aktuelle Themen und Informationen zu Aktivitäten, Kampagnen,
Veranstaltungen und den neuesten Produkten informiert der E-Newsletter bereits 6.800
Abonnenten. Genauere Informationen zu den Kampagnenarbeiten bieten die Newsletter für
Fairtrade-Gemeinden oder Insider-Newsletter für Partner der Organisation. Fairtrade-Österreich
freut sich mittlerweile auch online und auf den sozialen Netzwerken über immer mehr Anhänger.
(vgl. Fairtrade Österreich, 2016)
Seite 27
V. HLW-Schuljahr 2016-17
8.8
Fair Trade Marketing
Fairtrade Werbekampagnen in Österreich
„Über die intensive Kampagnenarbeit von FAIRTRADE Österreich wurde politisches und soziales
Engagement durch rund 50 Vorträge und Workshops mit Informationen, Beratung und
Vernetzungsmöglichkeiten begleitet und gefördert.
Die Maßnahmen von FAIRTRADE Österreich zusammen mit den zahlreichen Aktivitäten der
FAIRTRADE-Gemeinden und –Schulen sowie Informationsmaterialien, Newsletter, Medienarbeit
und Onlinekommunikation erreichten wieder zahlreiche Menschen.“ (Fairtrade Österreich, 2016)
Fairtrade Österreich versucht über das ganze Jahr verteilt Kampagnen zu veranstalten, die zur
Beteiligung am aktiven Engagement für den fairen Handel einladen. Ein Projekt von Fairtrade
Österreich, welches dieses Jahr im November zur Bekanntmachung von Fairtrade beiträgt, ist die
Vergabe des Fairtarde-Awards zur Auszeichnung von Personen, die besonderes Engagement an
Fairtrade zeigen. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
8.8.1
Fairtrade Gemeinden
Österreichische Gemeinden, die den Fairen Handel lokal verankern wollen, werden von der
Kampagne „FAIRTRADE-Gemeinde“ unterstützt. Mitglieder aus Handel, Politik und der
Zivilgesellschaft werden durch diese Kampagne zusammen gebracht. Damit sich eine Stadt oder
Gemeinde Fairtrade-Gemeinde nennen darf, muss sie fünf Kriterien erfüllen. Nachdem alle
Kriterien erfüllt werden, muss die Gemeinde eine Bewerbung an Fairtrade-Österreich schicken.
Sobald die Bewerbung geprüft wurde, wird der Titel vergeben. Damit Fairtrade sichergehen kann,
dass die Kriterien weiterhin eingehalten werden, wird die Gemeinde in regelmäßigen Abständen
kontrolliert.
Zu den Kriterien gehören Punkte wie das schriftliche Versprechen, innerhalb des Gemeindeamts
zum Beispiel nur Fairtrade-Kaffee und weitere ausgemachte Produkte von Fairtrade zu
verwenden. Eine Fairtrade-Gruppe mit einem Vertreter aus dem Gemeindeamt muss gegründet
werden, die in ihren regelmäßigen Treffen an der Umsetzung und Weiterentwicklung der Kriterien
arbeitet. Fairtrade-Produkte müssen in den Geschäften der Gemeinde verfügbar sein und sollen
auch in der Gastronomie der jeweiligen Gemeinde angeboten werden. Betriebe und öffentliche
Einrichtungen sollen die fairen Produkte ebenfalls verwenden. Um das Bewusstsein der
Bevölkerung für den fairen Handel und weitere entwicklungspolitische Themen zu stärken, soll die
Bevölkerung mit Veranstaltung und Informationsmaterial wie Flyern und Aussendungen über die
Entwicklung des fairen Handels aufmerksam gemacht werden. (vgl. www.fairtrade.at, 2016,
online)
Auch die Stadtgemeinde Bad Aussee zählt zu den über 140 FAIRTRADE-Gemeinden und Städten
Österreichs.
8.8.2
Fairtrade Schools
Auch in den österreichischen Schulen ist der faire Handel bereits bekannt. Die Schüler werden von
ihren Lehrern im Unterricht über den fairen Handel informiert und es wird auch von der Schule
aus an Aktionen rund um den fairen Handel teilgenommen. An vielen Schulen kann man bereits
Fairtrade-Produkte als Jause erwerben und Schülerfirmen engagieren sich, indem sie FairtradeProdukte verkaufen. Für diese engagierte Teilnahme rund um das Thema Fairtrade können
Schulen als Fairtrade-School ausgezeichnet werden. Die Kampagne startete im Herbst 2014 und
Seite 28
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
soll Schulen die Möglichkeit geben, den fairen Handel an der Schule bekannt zu machen und sich
für eine bessere Welt einzusetzen.
Um aus einer Schule eine Fairtrade-School zu machen, müssen fünf Kriterien erfüllt werden.
Nachdem alle Kriterien erfüllt werden, muss die Schule eine Bewerbung an Fairtrade-Österreich
schicken. Sobald die Bewerbung geprüft wurde, wird der Titel vergeben. Damit Fairtrade
sichergehen kann, dass die Kriterien weiterhin eingehalten werden, wird die Schule in
regelmäßigen Abständen kontrolliert. Die Kriterien verlangen, dass die Schule ein FairtradeSchool-Team gründet, welches aus Personen besteht, die sich für den fairen Handel interessieren.
Ein Fairtrade-Aktionsplan soll Überblick über die geplanten Aktivitäten im Zusammenhang mit
Fairtrade geben. Der faire Handel muss außerdem in zwei Klassenstufen innerhalb von zwei
unterschiedlichen Fächern behandelt werden. Um Fairtrade-Produkte für Schüler und Lehrer
zugänglich zu machen, sollen faire Produkte am Schulbuffet angeboten werden oder zumindest
regelmäßig bei Veranstaltungen der Schule angeboten werden. Zudem muss mindestens eine
Schulaktion zum Thema Fairtrade durchgeführt werden. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
8.9
Aktiv für Fairtrade
Seit bereits mehr als 40 Jahren trugen viele Ideen zur Bekanntmachung von Fairtrade in
Österreich bei. Mittlerweile gibt es auch schon einige Anregungen, wie Verbraucher für Fairtrade
aktiv werden können. Zum einen sollten Verbraucher beim Kauf von Lebensmitteln auf das
Fairtrade-Siegel achten. Um einen Überblick über die bereits existierenden Produkte von
Fairtrade zu erhalten, ist es nicht verkehrt, einmal auf der Webside von Fairtrade vorbei zu
schauen. Das vermutlich größte und umfangreichste Sortiment an fair gehandelten Produkten
bieten einem die Weltläden.
Auch in der Gastronomie sind Fairtrade-Produkte schon stark vertreten, weswegen man auch
schon in einigen Restaurants nach Gerichten mit fair gehandelten Produkten fragen kann. Eine
gute Möglichkeit, um mehr Fairtrade-Produkte zu konsumieren, wäre, sie am Arbeitsplatz zu
verwenden. Über Newsletter oder die sozialen Netzwerke ist es heutzutage ganz leicht, sich über
Fairtrade zu informieren oder sich mit anderen Begeisterten über das Thema auszutauschen.
Zahlreiche Kampagnen von österreichischen Nichtregierungsorganisationen und Vereinen sind auf
die Hilfe von uns Verbrauchern angewiesen, um eine weltweite nachhaltige Entwicklung zu
erreichen, daher freuen sie sich über jede Unterstützung, die sie bekommen können.
Einen guten Überblick über die Möglichkeiten des entwicklungspolitischen Engagements in
Österreich erhält man über die Informationsplattform der Austrian Development Agency. Wie
man anhand dieser Auflistung sehen kann, kann man im fairen Handel bereits mit kleinen
Aktionen ein Zeichen setzten und Großes tun. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
9
9.1
Das Fairtrade-Gütesiegel
Erste Idee für ein Fairtrade-Siegel
„Fair-Händler entwickelten 1988 die Idee eines Produktsiegels, da der Kaffeepreis auf dem
Weltmarkt einbrach und hunderttausende Kleinbauern ihre Existenzgrundlage verloren und vom
Hungertod bedroht waren. Der faire Handel wollte weitaus größere Mengen Kaffee über das
Seite 29
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Netzwerk der Weltläden vertreiben, als möglich war. Die Supermärkte zeigten sich interessiert,
verlangten aber einen Nachweis, dass dieser spezielle, fair gehandelte Kaffee wirklich zu einem
Preis eingekauft wurde, der den Erzeugern nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial und
ökologisch mehr bot.“ (Osterhaus et. al., 2006, S 12-13)
9.2
Siegel
Interessierte aber auch kritische Verbraucher werden durch Siegel bei ihrer Kaufentscheidung
unterstützt. Siegel sollen Information zur Qualität von Produkten geben, indem eine unabhängige
Kontrolle durch Dritte stattfand, ehe das Siegel vergeben wurde.
Das Siegel kann uns entlang
der Wertschöpfungskette eines Produktes Information zu der Einhaltung der
Sicherheitsanforderungen, den Umwelteigenschaften und sozialer, ökologischer und
ökonomischer Gerechtigkeit geben. Das EU-Bio-Siegel wird neben dem Fairtrade-Siegel auch an
zahlreiche fair gehandelte Produkte vergeben. Leider wird oftmals keine eindeutige Trennung
zwischen Siegel, Label und Zeichen gemacht, oder die Zeichen werden von den Unternehmen
vermischt, weshalb man wissen sollte, welche Zertifizierungen zu welcher Siegel- oder
Zeichenvergabe führen. Innerhalb des fairen Handels gibt es mehrere international anerkannte
Siegel. Beispiele sind das Fairtrade-Siegel von Fairtrade International oder das Label der World
Fair Trade Organisation. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online)
9.3
Siegelinitiativen
Die erste Siegelinitiative wurde in den Niederlanden unter den Namen „Max Havelaar“ eingeführt.
Unter diesem Namen war bereits eine berühmte, fiktive niederländische Figur bekannt, die in den
niederländischen Kolonien gegen die Ausbeutung von Arbeitskräften in den Kaffeeplantagen
kämpfte. Es dauerte nicht lange, bis weitere Siegelinitiativen wie die Fair Trade Foundation in
Großbritannien oder TransFair in Deutschland und weiteren Ländern folgten, die zunächst jedoch
alle ihre eigene Version des Fairtrade-Siegels entwickelten. Erst 1997 gründeten diese Länder eine
Dachorganisation unter dem Namen FLO (Fairtrade Labelling Organisations International), mit
deren Auftreten auch die internationalen Fairtrade-Standards entwickelt wurden. 2002 entstand
die Fairtrade Certification Mark als internationales Siegel. Vergabe und Einhaltung der Standards
wird seit 2003 durch die unabhängige Organisation FLO-CERT kontrolliert. (vgl. Osterhaus, 2006, S.
13)
9.4
Das Fairtrade-Siegel
Die Fairtrade-Zertifizierung steht für Produkte, die fair angebaut und gehandelt werden. Mit dem
Fairtrade-Siegel wird nachgewiesen, dass alle Zutaten eines Produkts unter FairtradeBedingungen erhältlich sind und somit Fairtrade-zertifiziert sind. Zu diesen Produkten gehören
zum Beispiel auch Mischprodukte wie Schokolade oder Eiscreme. Durch das Fairtrade-Siegel
werden den Kleinbauernkooperativen stabile Preise und langfristigere Handelsbeziehungen
ermöglicht. Zusätzlich zu den stabilen Preisen erhalten Kleinbauern und Beschäftigte auf
Plantagen eine Prämie, die sie in Gemeinschaftsprojekte investieren können. Zu den FairtradeStandards zählen Kriterien wie demokratische Organisationsstrukturen, der Umweltschutz und
sichere Arbeitsbedingungen. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
Seite 30
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Abbildung 8: Das Fairtrade-Siegel
(Fair Trade Österreich,2016,online)
9.5
Produkt- und Programmspezifische Siegel
Im Mittelpunkt der Fairtrade-Rohstoffprogramme stehen Einzelzutaten wie Kakao, Zucker und
Baumwolle. Die Rohstoffprogramme ermöglichen es, größere Mengen der Rohstoffe zu verkaufen
und Geschäftsbeziehung zwischen Handelspartnern und Produzentengruppen aufzubauen. Die
Fairtrade-Standards bleiben im Fairtrade-Rohstoffprogramm gleich, sodass Produzenten auch hier
einen Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie erhalten. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
9.5.1
Das Fairtrade-Siegel für Baumwolle
Das Fairtrade-Siegel für Baumwolle steht für Rohbaumwolle, die fair angebaut und gehandelt
wird. Diese Rohbaumwolle wird getrennt von Nicht-Fairtrade-Baumwolle verarbeitet und alle ihre
Produktionsschritte sind direkt rückverfolgbar. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
Abbildung 9: Fairtrade-Siegel für Baumwolle
(Fair Trade Österreich,2016,online)
Seite 31
V. HLW-Schuljahr 2016-17
9.5.2
Fair Trade Marketing
Das Fairtarde-Siegel für Gold
Bei Produkten mit dem Fairtrade-Siegel für Gold wurde das Gold fair abgebaut und gehandelt und
alle seine Produktionsschritte sind direkt rückverfolgbar. Auf dem Schmuckstück erfolgt die
Kennzeichnung mit einer Punze. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
Abbildung 10: Fairtrade-Siegel für Gold
(Fair Trade Österreich,2016,online)
9.5.3
Das Fairtrade-Programm für Zucker und Kakao
Bei diesem Programm enthält ein Produkt nur jeweils eine fair angebaute oder gehandelte
Einzelzutat. Was heißt, im jeweiligen Mischprodukt muss z.B. nur der Kakao oder Zucker mit dem
Fairtrade-Siegel zertifiziert sein. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
Abbildung 11: Fairtrade-Programm für Zucker und Kakao
(Fair Trade Österreich,2016,online)
9.5.4
Das Fairtrade-Programmsiegel für Baumwolle
Dieses Programmsiegel bedeutet, dass eine vereinbarte Menge Rohbaumwolle zu Bedingungen
von Fairtrade gekauft wird, die ab der Spinnerei indirekt rückverfolgbar ist. (vgl. www.fairtrade.at,
2016, online)
Seite 32
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Abbildung 12: Fairtrade-Programmsiegel für Baumwolle
(Fair Trade Österreich,2016,online)
9.6
Wie wird man Fair-Handels-Produzent?
Es gibt mehrere Möglichkeiten für Handwerker oder Bauern, Fair-Handels-Produzent zu werden.
Sie werden zum Beispiel durch Nichtregierungsorganisationen unterstützt, einen Zugang zum
Fairtrade-Markt zu erhalten. Diese helfen ihnen auch, Mitglieder von Kooperativen oder
Verbänden zu werden.
Besteht auf dem Markt eine große Nachfrage nach einem bestimmten Produkt, suchen auch FairHandels-Organisationen nach Produzenten, die den Fairtrade-Kriterien nachkommen. Damit
kleine und noch unerfahrene Fair-Handels-Gruppen alle Fairtrade-Kriterien erfüllen können, wird
ihnen von den IFAT-Verbänden (International Fair Trade Association) Beratung und Hilfe
angeboten. Bekommen Produzenten die Kontaktdaten von Fair-Handels-Organisationen, fragen
sie diese auch oft selbst an, da sie am Fairen Handel teilhaben wollen. Damit diese
Produzentengruppen am Fairtrade-Markt teilhaben dürfen, müssen sie einige Kriterien erfüllen,
die Fairtrade-Standards. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 61)
9.7
Fairtrade-Standards
Mit dem Fairtrade-Siegel gekennzeichnete Produkte werden nach den internationalen FairtradeStandards produziert und auf den Markt gebracht. Kleinbauern, Plantagen und Unternehmen
müssen sich entlang aller Stufen der Produktion an die Regeln der Fairtrade-Standards halten.
Damit eine nachhaltige Entwicklung der Produzenten in Entwicklungsländern machbar ist,
beinhalten die Fairtrade-Standards soziale, ökologische und ökonomische Mindestanforderungen.
(vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
Innerhalb des fairen Handels spielen die Fairtrade-Standards eine wichtige Rolle. Die Einführung
des Fairtrade-Siegels ermöglichte es zum Beispiel erst, fair gehandelte Produkte auch über
Supermärkte zu vertreiben. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online)
9.7.1
Aufbau der Standards
Die Fairtrade-Standards werden in zwei Teile aufgeteilt, in Kernanforderungen und in
Entwicklungs-Indikatoren. Um die Fairtrade-Zertifizierung zu erhalten, müssen die
Kernanforderungen von allen Produzenten erfüllt werden. Später müssen auch noch die
Entwicklungsanforderungen erfüllt werden. Die Entwicklungsanforderungen sind umfassender.
Sie sorgen dafür, die Organisation und die Arbeitsbedingungen der Produzenten zu verbessern
und Maßnahmen zum Umweltschutz durchzuführen. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
Seite 33
V. HLW-Schuljahr 2016-17
9.7.2
Fair Trade Marketing
Inhalt der Standards
Für die Entwicklung und eine regelmäßige Überarbeitung der Fairtrade-Standards ist Fairtrade
International zuständig. Die wesentlichen Kriterien sind: (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
•
•
•
•
•
•
•
•
9.8
„Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit
Organisation in demokratischen Gemeinschaften (bei Kooperativen)
Förderung gewerkschaftlicher Organisation (auf Plantagen)
Schutz natürlicher Ressourcen
Umweltschonender Anbau
Verbot gefährlicher Pestizide
Bezahlung von FAIRTRADE-Mindestpreis und FAIRTRADE-Prämie
Transparente Handelsbeziehungen“ (www.fairtrade.at, 2016, online)
World Fair Trade Organisation-Standards
Die internationale Dachorganisation WFTO der Fair-Handels-Organisationen ist ein globales
Netzwerk, das aus Mitgliedern der gesamten Wertschöpfungskette des Fairen-Handels besteht.
Die Mitglieder beschäftigen sich nur mit fair gehandelten Produkten. Zu ihnen gehören
Handelsfirmen, Produzentenorganisationen und Weltladen-Dachverbände. Die WFTO hat ein
Kontrollsystem entwickelt, das aus 10 Fair-Handels-Standards besteht und die Einhaltung dieser
Standards überwacht, damit Transparenz und Glaubwürdigkeit der Fair-Handels-Organisationen
erhöht werden können.
Dieses Kontrollsystem ist seit 2013 unter dem Namen WFTO-Garantiesystem bekannt.
Im Gegensatz zu den Fairtrade-Standards steht hier nicht nur das einzelne Produkt im
Mittelpunkt, sondern die Organisation und das Verhalten der ganzen Fair-Handels-Organisation.
(vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online)
„Die WFTO-Standards umfassen folgende Themenbereiche:
1.
Eine Chance für wirtschaftlich benachteiligte Produzent/innen
2.
Transparenz und Verantwortlichkeit
3.
Handelspraktiken
4.
Zahlung eines fairen Preises
5.
Kinderarbeit und Zwangsarbeit ausgeschlossen
6.
Nicht-Diskriminierung, Gleichberechtigung und Vereinigungsfreiheit
7.
Bessere Arbeitsbedingungen
8.
Förderung der Fähigkeiten / Weiterbildung
9.
Förderung des Fairen Handels
10.
Umweltschutz“
(GEPA – The Fair Trade Company et. al., 2016, online)
Seite 34
V. HLW-Schuljahr 2016-17
9.9
Fair Trade Marketing
Kontrolle im Fairen Handel
Damit überprüft werden kann, ob die Standards im Fairen Handel eingehalten werden, gibt es
unterschiedliche Kontrollsysteme. Beispiele sind das Zertifizierungssystem von Fairtrade oder das
WFTO-Garantiesystem. Da die Fairtrade-Zertifizierung eine Produktzertifizierung ist, muss das
Produkt fair gehandelt sein, um die Zertifizierung zu erhalten. Die Zertifizierung für WFTO folgt
hingegen nur, wenn eine ganze Organisation fair handelt. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company,
2016, online)
9.9.1
Zertifizierung
Eine Zertifizierung ist ein Kontrollverfahren, bei dem ein Inspekteur vor Ort die Einhaltung der
Standards kontrolliert. Die Inspekteure dürfen zur Kontrolle nur prüfen und untersuchen, die
Produzenten aber nicht beraten oder ihnen Hilfe und Unterstützung anbieten. Der Produzent
kann seine Zertifizierung bei einer negativ ausgefallenen Prüfung verlieren und darf die Produkte
danach nicht mehr mit dem jeweiligen Siegel verkaufen. Zu diesen Zertifizierungssystemen gehört
auch das Verfahren von Fairtrade. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online)
9.9.2
Das Zertifizierungssystem von Fairtrade
Die Einhaltung der Fairtrade-Standards wird von der Zertifizierungsorganisation FLO-CERT
kontrolliert. FLO-CERT ist eine Tochterfirma von Fairtrade, die sich an eigene Richtlinien wie
unabhängige Untersuchungen und Prüfungen halten muss. Außerdem müssen alle
Entscheidungen auch im Nachhinein nachvollziehbar sein und ihre Kriterien müssen an die
Fairtrade-Standards angepasst sein. Die Firma kümmert sich um die Zertifizierung aller Beteiligten
am Produktions- und Herstellungsprozesses des Produktes. Lokale Inspekteure kontrollieren die
Produzenten und auch Unternehmen, die fair gehandelte Produkte verkaufen, werden
kontrolliert. Außerdem müssen die deutschen Firmen ihre Verkaufszahlen an FLO-CERT
weitergeben.
Damit sichergestellt werden kann, dass das, was als fair gehandeltes Produkt verkauft wird, auch
wirklich fair ist, werden Berichte überprüft und abgeglichen, bei den Händlern vor Ort finden
stichprobenartige Kontrollen statt und Wirtschaftsprüfungen werden durchgeführt. Bis zur
Kennzeichnung des Produkts mit dem Fairtrade-Siegel überwacht FLO-CERT alle Schritte der
Produktion. Einzelhändler wie zum Beispiel Supermärkte oder Weltläden werden nicht kontrolliert
oder geprüft. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online)
Die Fairtrade- Standards werden von FLO-CERT in konkrete einzelne Kontrollpunkte aufgeteilt,
sodass nun eine Liste mit Konformitätskriterien auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der
Prüfungskatalog SCORE hilft FLO-CERT bei den Kontrollen. Die Fairtrade Grundwerte werden
durch verpflichtende Kernkriterien widergespiegelt, außerdem werden Produzentengruppen
durch eine solide Basis in ihrer Entwicklung gestärkt. Fortschritte in den
Produzentenorganisationen werden durch Entwicklungskriterien aufgezeigt. Mit ihnen können
Produzentenorganisationen ihre Strukturen stärken und langfristig planen und investieren. (vgl.
www.fairtrade.at, 2016, online)
Seite 35
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
10 Kinderarbeit
10.1 Definition von Kinderarbeit
„Für die geschützte Zeit der Kindheit legt die ILO Konvention Nr. 138 das gesetzliche Mindestalter
für die unterschiedlichen Arten von Beschäftigung fest:
•
•
•
Mindestalter 13 Jahre für leichte Arbeit;
Mindestalter 15 Jahre für gewöhnliche Arbeit;
Mindestalter 18 Jahre für gefährliche Arbeit. […]
Folglich ist Kinderarbeit Arbeit, die von Kindern verrichtet wird, die jünger als das festgelegte
Mindestalter der genannten Kategorien sind.“ (International Labour Office et. al., 2012, S 22 – 23)
Rund 168 Millionen Jungen und Mädchen gelten weltweit als Kinderarbeiter, hierbei geht die
Internationale Arbeitsorganisation (ILO) davon aus, dass den Kinderarbeitern mit der
ausgeführten Arbeit ein Schaden zugefügt wird.
Laut der Definition der ILO kann man Kinderarbeit mit dem Begriff „Kinder in Beschäftigung“
erklären. Von der Kinderarbeit ausgenommen sind alle mindestens dreizehnjährigen Kinder, die
eine erlaubte leichte Arbeit über nur einige Stunden pro Woche verrichten. Wird die Arbeit nicht
als gefährlich eingestuft, sind auch Kinder über 15 Jahren ausgenommen. Verrichten Jungen und
Mädchen unter 15 Jahren schwere Arbeiten oder betragen ihre Arbeitszeiten mehr als 14 Stunden
in der Woche, gilt die Kinderarbeit als schädlich. Gefährdet die Kinderarbeit Gesundheit oder
Sittlichkeit von Mädchen und Jungen, die zwar das 15 Lebensjahr erreicht haben, gilt die
Kinderarbeit als nicht tolerierbar. (vgl. Wimmer, 2015, S. 95)
Seite 36
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Gesamtzahl der
Erwerbstätige
Kinderarbeiter
Kinder in
Kinder
Kinder
(in Tsd.)
gefährlicher
(in Tsd.)
(in Tsd.)
Arbeit
(in Tsd.)
Weltweit
1.585.566
264.427 16,7%
167.956 10,6%
85.433 5,4%
Asien und Pazifik
835.334
129.358 15,5%
77.723 9,3%
33.860 4,1%
Lateinamerika und
142.693
17.843 12,5%
12.505 8,8%
9.638 6,8%
275.397
83.570 30,3%
59.031 21,4%
28.767 10,4%
110.411
13.307 12,1%
9.244 8,4%
5.224 4,7%
Karibik
Afrika südlich der
Sahara
Andere Regionen
Abbildung 13: Kinderarbeit in Regionen
(www.tdh.de, 2016, online)
10.1.1 Die schlimmsten Formen der Kinderarbeit
Die schlimmsten Formen der Kinderarbeit werden durch die ILO Konvention 182 umgrenzt,
außerdem teilt sie gefährliche Arbeit in die vier schlimmsten Formen auf. In folgenden Tätigkeiten
wird Kinderarbeit völlig verboten, erlaubt keine Ausnahmen und ordnet ein sofortiges Handeln
dagegen an: (vgl. International Labour Office, 2012, S 24)
„•Alle Formen der Sklaverei oder alle sklavenähnlichen Praktiken, wie den Verkauf von Kindern
und den Kinderhandel, Schuldknechtschaft und Leibeigenschaft sowie Zwangs- oder Pflichtarbeit,
einschließlich der Zwangs- oder Pflichtrekrutierung von Kindern für den Einsatz in bewaffneten
Konflikten;
•Das Heranziehen, Vermitteln oder Anbieten eines Kindes zur Prostitution, zur Herstellung von
Pornographie oder zu pornographischen Darbietungen;
•Das Heranziehen, Vermitteln oder Anbieten eines Kindes zu unerlaubten Tätigkeiten,
insbesondere zur Gewinnung von und zum Handel mit Drogen, wie diese in den einschlägigen
internationalen Übereinkünften definiert sind;
•Arbeit, die ihrer Natur nach oder aufgrund der Umstände, unter denen sie verrichtet wird,
voraussichtlich für die Gesundheit, die Sicherheit oder der Moral von Kindern schädlich ist.“
(International Labour Office et. al., 2012, S 24)
10.2 Überblick über die Situation von Kinderarbeit
Die Kinderarbeit ist in den letzten 50 Jahren ständig gesunken, davon gehen zumindest fast alle
Experten aus. Gründe dafür sind die immer größer werdende öffentliche Aufmerksamkeit und das
Seite 37
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
höhere Bewusstsein für gefährlichen Arbeiten, weshalb vor allem große Konzerne Kinderarbeit in
ihren Zulieferbetrieben nicht mehr dulden können. Die Nachfrage nach Kinderarbeit sinkt
außerdem aufgrund des technischen Fortschritts. Eltern sind in einigen Gegenden aufgrund des
wirtschaftlichen Aufschwungs nicht mehr auf die Hilfe ihrer Kinder angewiesen, um das
Familienbudget zu erhöhen. Während all der Jahre trat die Kinderarbeit in verschiedenen
Erscheinungsformen auf. Weniger Kinder werden in der Landwirtschaft gebraucht, da immer
mehr Personen Landflucht betreiben oder den Zugang zu Städten erhalten. In den Straßen der
Metropolen hingegen sind immer mehr Kinder als Verkäufer tätig.
Dennoch sind statistisch gesehen nach wie vor die meisten Kinder in der Landwirtschaft tätig. Der
Landwirtschaft folgen der informelle Sektor und die Industrie. Laut ILO arbeiten weltweit elf
Prozent der Kinder, davon sind die meisten Kinder ökonomisch in Asien tätig.
Prozentuell gesehen ist es in afrikanischen Ländern am wahrscheinlichsten, dass Kinder arbeiten,
so arbeitet südlich der Sahara jedes fünfte Kind. In den Jahren 2008 bis 2012 ist die Kinderarbeit
weltweit um fast ein Drittel zurückgegangen, nämlich von 215 auf 168 Millionen. Der während der
weltweiten Wirtschaftskrise erfolgte Rückgang der Kinderarbeit überraschte sogar viele Gegner
der Kinderarbeit. Man erklärt sich diesen Rückgang so, dass sich die auch nicht von der
Wirtschaftskrise verschont gebliebenen Entwicklungsländer einfach viel schneller von ihren
Folgen erholten. (vgl. Wimmer, 2015, S. 93 - 94)
Abbildung 14: Kinder schuften in allen Branchen
(www.tdh.de, 2016, online)
10.3 Ursachen für Kinderarbeit
Die Armut wird in keiner Studie als wichtigste Ursache für Kinderarbeit weggelassen. Der Mangel
an lebenswichtigen Gütern wie Nahrung, Obdach oder Kleidung bezeichnet den Begriff der Armut.
Armut bedeutet laut dem indischen Wirtschaftsnobelpreisträger Amartya Sen von der Harvard
Universität nicht nur ein geringes Einkommen zu haben, sondern auch, wenn man seiner
Fähigkeiten beraubt wird. Man wird aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, sodass
man keine Perspektiven hat, weil man keinen Zugang zur Bildung und zur Gesundheitsvorsorge
hat. (vgl. Wimmer, 2015, S. 171 - 172)
Seite 38
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Armen Personen fehlt es am Bildungsangebot, manchmal befinden sich kaum Schulen in der
Umgebung oder Kinder müssten einen viel zu weiten Schulweg zurücklegen.
Auch das fehlende Interesse der Eltern, Kinder zu haben die eine Schule besuchen, kann man auf
das Bildungsdesaster zurückführen. Oft erbringen die Eltern keine Opfer, um ihren Kindern einen
Schulbesuch zu ermöglichen, auch wenn sie auf Nachfrage den Wert einer schulischen Ausbildung
betonen würden. Es fehlt also entweder an Interesse, Bildungsangebote zu nutzen oder eben am
Angebot.
Fragt man jedoch Kinder selbst, weshalb sie keine Schule besuchen, ist die Kritik am Schulsystem
besonders auffallend. Die Schulinhalte hätten anscheinend überhaupt nichts mit ihrer
Lebenswirklichkeit zu tun. In den Ländern des Südens sind Lehrerpläne sowie der Unterricht auf
die gesellschaftliche Elite ausgerichtet. Schulen setzen sich nicht mit dem Leben der ärmeren
Schüler auseinander. Die Leistungen intelligenterer Schüler werfen ein besseres Licht auf die
Lehrer, weshalb diese auch mehr gefördert werden. So kommt es, dass Lehrer an schwächeren
oder durchschnittlichen Schülern kaum Interesse zeigen. Diskriminierungen und Demütigungen,
denen die ärmeren Schüler ausgeliefert sind, werden ebenfalls oft kritisiert, dazu kommen noch
hohe Schulkosten, die es laut der Kinderrechtskonvention gar nicht geben dürfte, aber aufgrund
derer viele Kinder arbeiten müssen, um sich den Schulbesuch leisten zu können. (vgl. Wimmer,
2015, 181 - 182)
Anthropologen und Soziologen untersuchten in den letzten Jahren verschiedene Arten von
Kindheiten. Die Fragen, in welchen Lebenswelten wachsen Kinder auf, welches Verhalten wird
ihnen von der Umgebung vorgegeben, wie erlangen sie Wissen über die Welt und wie sie
erwachsen werden, waren der Mittelpunkt der Studien. Fragen zur Erziehung waren also das
Hauptthema. Durch die Studie wurde festgestellt, dass die unterschiedlichen Formen der Kindheit
je nach Umwelt auftreten. In jeder Kultur gibt es andere Vorstellungen, wie Kinder am besten
heranwachsen können. Teil des Lebens von Kindern war schon immer Arbeit. Auch in unserer
Gegend gilt dies noch heute in bäuerlichen Familien. Die Versorgung der Tiere oder die Mithilfe
bei der Ernte wird auch durch die Kinder betrieben. Solange die Kinder sich damit nicht
überanstrengen, hat auch niemand etwas dagegen. Dass Kinder in traditionellen Gesellschaften
über Arbeit in die Gesellschaft integriert werden, ist bis heute normal, hier gehört Arbeit zur
Erziehung. Durch Unterweisungen und die Imitation des Verhaltens der Älteren durch die Kinder,
erfolgt das Lernen. Während der verschiedenen Zeiten gab es einen starken Wandel, was die
Intensität der Arbeit der Kinder und die Dankbarkeit für ihre Arbeit angeht. Spricht heute jemand
davon, dass Kinderarbeit zu den natürlichen Bedürfnissen gehört, da sie auch schon in der
Vergangenheit praktiziert wurde, ist jedoch Vorsicht geboten. (vgl. Wimmer, 2015, 184 – 185, )
Familien sind leider nicht immer ein Ort der Liebe, in ihr können auch Entbehrung, Gewalt und
Bevormundung auftreten. Auch in Industrieländern gibt es erschreckende Zahlen zu Missbrauch in
Familien. Zerrüttete Familienverhältnisse sind vor allem im Süden besonders bedenklich.
Erwachsene, die sich wenig Wohnraum leisten könne, lassen sich oft gehen, weil sie dem Druck
für ein geregeltes Einkommen zu sorgen, nicht mehr gewachsen sind. Manche von ihnen
konsumieren Alkohol oder andere Drogen und andere werden gewalttätig. Würden die Eltern in
diesem Bereich der Welt ihren Pflichten nachkommen, müssten Kinder gar nicht arbeiten gehen.
Dass Kinder arbeiten gehen, weil ihre alleinerziehenden Mütter keine staatliche Hilfe erhalten, ist
in südlicheren Ländern keine Seltenheit. Frauen haben oftmals keine andere Wahl, als ihre
kleineren Kinder mit auf den Arbeitsplatz zu nehmen und ihnen langsam Tätigkeiten zu
Seite 39
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
übertragen. Damit die Mutter unterstützt wird, suchen sich ältere Kinder vermutlich eine eigene
Arbeit. (vgl. Wimmer, 2015, 203 – 205, )
10.3.1 Absolute Armut
Werden die Grundbedürfnisse nicht erfüllt, liegt absolute Armut vor. Die Verfügbarkeit von einem
Dollar pro Tag ist das gebräuchlichste Merkmal absoluter Armut. Weltweit fallen in diese
Kategorie 1,29 Milliarden Menschen und davon haben die meisten Menschen sogar deutlich
weniger als einen Dollar pro Tag zur Verfügung. Armut und die damit verbundene Armutsschwelle
wird von Land zu Land jedoch unterschiedlich definiert. (vgl. Wimmer, 2015, S. 172)
10.3.2 Relative Armut
Der Vergleich zwischen verschiedenen Personen oder gesellschaftlichen Gruppen steht bei der
relativen Armut im Vordergrund. Die größeren Mittel des Nachbarn legen neben dem Mangel an
eigenem Besitz die Armut fest. Relative Armut wird im Vergleich zum durchschnittlichen
Lebensstandard einer Gesellschaft festgelegt. (vgl. Wimmer, 2015, S. 172)
10.4 Folgen von Kinderarbeit
Auch in späteren Jugendjahren sind Körper, Geist und Urteilsvermögen von Kindern noch in der
Entwicklung. Besonders anfällig für Gefahren, die die Arbeitsprozesse behindern könnten, sind
Hirnfunktionen und das reproduktive System. Rasches Zellwachstum passiert nur mehr während
der Jugendzeit. Es kann gefährlich sein in dieser Phase schädlichen Substanzen wie Pestiziden
ausgesetzt zu sein. Bei Jugendlichen wird pro Gewichtseinheit eine höhere Dosis Giftstoff
aufgenommen, was an ihrer verhältnismäßig schnelleren Atmung und ihrem Stoffwechsel liegt. Im
Alter zwischen 10 und 20 Jahren erreicht der Mensch etwa 15-20% seiner Größe. Die Hälfte davon
wird in einer zweijährigen Phase des Wachstums erreicht. Körperliche Anstrengungen oder stetig
wiederholende Bewegungen können zu Wachstumshemmungen, Verletzungen der Wirbelsäule
und anderen lebenslangen Deformationen und Behinderungen führen, da Verletzungen im
Bereich der Knochen, Gelenke, Bänder und Muskulatur viel häufiger auftreten. (vgl. International
Labour Office, 2012, S 41 - 42)
Jedes Jahr sterben circa 22.000 Kinder und Jugendliche bei Arbeitsunfällen. Aufgrund ihrer
schweren Tätigkeit haben viele Kinder auch keine Chance mehr zur Schule zu gehen. Ohne einen
Schulabschluss und eine darauf folgende Berufsausbildung werden diese Kinder nie ein höheres
Einkommen und die damit verbundenen sozialen Sicherungen oder Pensions- und
Krankenversicherungen erhalten. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online)
10.4.1 Gefahren in der Landwirtschaft
Mit der Globalisierung änderte sich in den letzten Jahren das Auftreten der Kinderarbeit vor allem
in der Landwirtschaft. Chemikalien, die früher nur in den großen Plantagen der
Entwicklungsländer angewendet wurden, werden heute auch schon von Kleinbauern benutzt. Die
Warnhinweise in fremden Sprachen und die falsche Anwendung der Substanzen können jedoch
sehr gefährlich werden. Zu einem der größten Gefahrenfaktoren in Entwicklungsländern gehören
jedoch moderne Landmaschinen. Trotz der bekannten Gefahren mit Maschinen wie Traktoren
gibt es ein Risiko, denn mangelndes Urteilsvermögen und Ungeduld treten vor allem bei
Jugendlichen auf. Für den Industriezweig der Vertragswirtschaft der internationalen Märkte
Seite 40
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
werden giftige Substanzen wie Pestizide verwendet, denen Kinderarbeiter somit ebenfalls
ausgesetzt sind. Scharfkantige Werkzeuge, die Teil der industriellen Abläufe sind, können bei
Kindern zu Verletzungen führen. Auch das Ernten von einigen Pflanzen selbst kann zu
Verwundungen und Krankheiten führen. (vgl. International Labour Office, 2012, S 51 - 52)
10.5 Kinderarbeit in der Baumwollproduktion
Um die globale Nachfrage nach Textilien zu befriedigen, schinden Kinder ihre Körper. Einer der
schlimmsten Verstöße gegen internationale Abkommen und doch traurige Realität.
Illegale Kinderarbeit wird durch die Fairtrade-Standards ausgeschlossen. In den Teilen der Welt, in
denen Kinder keine Schulausbildung genießen können, ist die Kinderarbeit und zwar in der
Landwirtschaft jedoch noch immer am größten.
132 Millionen Kinder arbeiten laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in der
Landwirtschaft, davon arbeiten mehr als eine Millionen unter den schlechtesten Voraussetzungen
in der Baumwollproduktion. Neben den gefährlichen Arbeitsplätzen sind sie auch noch Pestiziden
und körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt. Ihre Gesundheit wird durch die schweren
Arbeitsbedingungen aufs Spiel gesetzt. Anstatt in die Schule zu gehen, werden viele Kinder für
ihre harte Arbeit schlecht oder gar nicht bezahlt. In Usbekistan werden Kinder zum Beispiel für die
Baumwollernte über Monate hinweg fernab von ihren Familien eingesetzt, weil der Staat sie dafür
von der Schule befreit. (vgl. Fairtrade, 2007)
10.5.1 Landwirtschaft
Der Sektor mit der größten Anzahl von arbeitenden Kindern ist die Landwirtschaft. Im Bereich der
Landwirtschaft konnten jedoch auch die meisten Verbesserungen gemacht werden. Auf dem Land
sind die Chancen für Kinder und Jugendliche, die das gesetzliche Mindestalter erreicht haben, am
besten eine menschenwürdige Arbeit zu finden. Zwar bringt vor allem die Land- und
Forstwirtschaft Risiken für Kinder mit sich, aber diese Industrie völlig zu verbieten ist auch keine
Lösung. Indem Kinder Erfahrungen sammeln und technische Fähigkeiten vermittelt bekommen,
wirken sich einige Arten der Farmarbeit auch positiv auf die Kinder aus. Leider ist es sehr
schwierig zu entscheiden welche Aufgaben, welche Arbeitsbedingungen, welche Produkte und
welche Werkzeuge für die Kinder als gefährlich einzuordnen sind, da es eine viel zu große Anzahl
von Betroffenen gibt. Um Kinder vor den Gefahren der Landarbeit zu schützen, ist es eine
Herausforderung Eltern und Politiker zu überzeugen, die notwendigen Schritte dagegen
einzuleiten. (International Labour Office et. al., 2012, S 51)
10.6 Fairtrade und Kinderarbeit
Ein Ziel von Fairtrade ist es, Kinder von Kinderarbeit zu befreien. Heutzutage unterscheidet man
zwischen arbeitenden Kindern und ausgebeuteten Kindern. Arbeitende Kinder sind Kinder, die
neben ihrer Tätigkeit zur Schule gehen können und deren Bildung nicht durch ihre Beschäftigung
beeinträchtigt wird. Tätigkeiten, die gefährlich sind und die Schulbildung oder seelische und
körperliche Gesundheit der Kinder und Jugendlichen beinträchtigen, gelten als ausbeuterische
Tätigkeiten.
Aus diesem Grund wurden die Fairtrade-Standards für Kleinbauern weiter definiert. Zukünftig soll
ausbeuterische Kinderarbeit verhindert werden, indem sie identifiziert und beseitigt wird. Die
Seite 41
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
Standards fordern eine Zusammenarbeit mit den wichtigsten internationalen
Entwicklungsorganisationen, da diese vor Ort Projekte zum Schutz der Kinder vor ausbeuterischer
Kinderarbeit organisieren. Fairtrade garantiert Maßnahmen zur Beseitigung von Verstößen gegen
die Regeln zur Verhinderung von ausbeuterischer Kinderarbeit, wenn diese entdeckt werden. Das
Ziel des fairen Handels besteht darin, Hilfe zur Lösung von Problemen anzubieten, anstatt harte
Strafen zu erteilen, die Kinder und ihre Familien weiter in die Armut drängen könnten. (vgl.
Wimmer, 2015, S. 275 - 276)
10.7 Was tun gegen Kinderarbeit?
Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarbeit gibt es heutzutage schon viele. Es wurde bereits
gegen Firmen protestiert, die auch Kinder anstellten. Man führte Gütesiegel für Produkte ein, die
ohne Kinderarbeit produziert werden. Ein weltweites Mindestalter für den Arbeitsmarkt wurde
von nationalen Gesetzten und internationalen Konventionen erhoben.
Anfangs, als das Schicksal von Millionen von Kindern, die Kinderarbeit betrieben, in unser
Bewusstsein trat, war es notwendig, das Hauptaugenmerk auf die Verbindung zwischen
Kinderarbeit und der Exportproduktion mit ihren billigen Massenwaren aus dem Norden zu legen.
Natürlich konnte man nun auch die grausamsten Formen der Kinderarbeit nicht mehr ignorieren,
denn nur so konnte man die Weltbevölkerung auf das Problem aufmerksam machen. Mittlerweile
muss man jedoch die verschiedenen Arten von Kinderarbeit zu unterscheiden lernen. Der Fokus
der Kinderarbeitsgegner liegt nämlich schon viel zu lange auf Kinderarbeitern in Fabriken, dabei
arbeiten fast zwei Drittel aller Kinder in der Landwirtschaft. Die in den Statistiken angeführten
Zuwächse von Kinderarbeit betreffen vor allem Kinder, die auf Märkten oder Straßen arbeiten. In
der Textilindustrie hingegen sank der Einsatz von Kinderarbeitern in den Exportnähereien.
Die Armutsbekämpfung steht an erster Stelle der Empfehlungen zur Beseitigung und Bekämpfung
von Kinderarbeit. Würden sich Kinder nicht in der misslichen Lage der Armut befinden, würden sie
nicht versuchen, Geld verdienen zu wollen. Die Unterstützung der Kinder zum Familienbudget
wird eher gefordert, wenn Arbeitslosigkeit, Verschuldung oder ungerechte Landverteilung
herrschen. Zwischen dem Wirtschaftssystem und ausbeuterischer Kinderarbeit lässt sich ein
Zusammenhang finden, vor allem wenn die Regierungen ihre Sozialausgaben kürzen müssen.
Die ILO sieht als Lösung für das Armuts- und Kinderarbeitsproblem nur ein nachhaltiges
Wirtschaftswachstum, da es zu sozialen Fortschritten führen soll. Jedoch tritt mit dem
Wirtschaftswachstum nicht immer gleich ein sozialer Fortschritt auf. Die Mittelverteilung wird
nicht immer von der Wachstumsrate beeinflusst. Will man, dass die Unterprivilegierten etwas
vom Wirtschaftswachstum haben, muss eine Umverteilung stattfinden, die durch höhere
gesetzliche Mindestlöhne oder eine Erhöhung der Sozialausgaben erfolgen kann. Familien und
Gruppen, die aufgrund von Naturkatastrophen oder dem sinkenden Rohstoffpreis in
Geldprobleme geraten könnten, müssen direkt unterstütz werden. Eine Familien wird nämlich viel
anfälliger für die möglichen Formen von Ausbeutung, wird sie nicht unterstützt. (vgl. Wimmer,
2015, S. 259 - 260)
Seite 42
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
11 Projektvorbereitung
11.1 Mediathek Welthaus Graz Seckau
Um einen ersten Überblick über die Thematik von Fair Trade zu bekommen und um passende
literarische Quellen zu finden, besuchte das Diplomarbeitsteam die Mediathek des Welthauses
Graz Seckau.
Vorab bestand bereits Kontakt zu Frau Karin Mauser, welche schon passende Bücher für uns
zusammengestellt hatte.
Der Besuch lohnte sich sehr, da wir einen guten Einblick in die Welt des fairen Handels bekamen
und bereits einen großen Teil unserer Literatur Recherche abschließen konnten.
11.2 Fair Styria
Durch unseren Betreuungslehrer Herrn Magister Peter Ebner wurden wir auf den Fair Styria
Aktionstag aufmerksam.
Da diese Veranstaltung perfekt zu unserem Thema passte, beschlossen wir, ein weiteres Mal nach
Graz zu fahren, mit dem Ziel, Ideen für ein Projekt und den damit verbundenen praktischen Teil
dieser Arbeit zu finden.
Es waren verschiedenste Organisationen und Vereine vertreten, unter anderem Südwind und Fair
Trade Österreich.
Obwohl einige davon nur im entfernteren Sinne mit dem fairen Handel zu tun hatten, war es für
das Diplomarbeitsteam sehr interessant, Gespräche mit Menschen zu führen, welche auf eine
nachhaltige Lebensweise Wert legen und sich karitativ engagieren.
Durch den Aufbau dieser Veranstaltung wie eine Messe mit verschiedenen Zelten, in denen
jeweils eine oder zwei Organisationen Platz fanden, wurde das Projektteam dazu inspiriert, ein
Projekt in ähnlicher Form zu organisieren ( siehe Punkt 10.1.1 Messe im Kurpark )
Auch das Welthaus war vertreten und wir lernten Frau Karin Mauser persönlich kennen. Das
Diplomarbeitsteam berichtete von den bisherigen Ideen und Überlegungen zu einer
Veranstaltung. Frau Mauser sagte uns ihre volle Unterstützung zu und erklärte sich auch bereit,
für einen Vortrag nach Bad Aussee zu kommen.
11.3 Ideenfindung
Nach dem Besuch der Fair Styria Graz und Gesprächen mit unserem Betreuungslehrer und
unserem Kooperationspartner, der Stadtgemeinde Bad Aussee, hatten wir drei mögliche Ideen für
öffentlichkeitswirksame Projekte.
11.3.1 Messe im Kurpark
Inspiriert durch Fair Styria wollte das Diplomarbeitsteam eine kleine Messe im Kurpark Bad
Aussee zum Thema Fair Trade und Nachhaltigkeit organisieren. Diese sollte im Herbst stattfinden,
eventuell an einem Donnerstag, um zusätzliche Besucher durch den Wochenmarkt in Bad Aussee
zu erhalten. Durch die Kooperation mit der Stadtgemeinde Bad Aussee wäre es auch einfach
gewesen, die Genehmigung für die Nutzung des Kurparks für eine Veranstaltung zu erhalten.
Neben verschiedenen Infoständen sollte auch ein „faires Buffet“ zur Verpflegung der Gäste
bereitgestellt werden.
Seite 43
V. HLW-Schuljahr 2016-17
Fair Trade Marketing
11.3.2 Workshop
Organisationen wie Südwind und Fair Trade Österreich bieten Workshops für Schulen an. Daher
war die Idee, einen Workshop mit der Volksschule Bad Aussee zu veranstalten, bei dem die Kinder
spielerisch lernen, wie fairer Handel funktioniert. Zusätzlich sollten Plakate von den Kindern
gestaltet werden, welche im gesamten Zentrum von Bad Aussee aufgehängt werden.
Die Plakate sollten dazu dienen, den Einwohnern der Stadtgemeinde zu verdeutlichen, dass das
gesamte Ausseerland eine faire Region ist und die Gemeinden Altaussee, Bad Aussee und
Grundlsee offiziell anerkannte Fair Trade Gemeinden sind.
Die Direktorin der Volksschule Bad Aussee war sehr begeistert, als das Projektteam auf sie zukam
um zu fragen, ob sie Interesse daran hätte.
11.3.3 Vortragsabend
Das Ziel des Diplomarbeitsteams war es Fair Trade im Ausseerland bekannter zu machen und die
Bevölkerung zu informieren. Fair Trade Österreich veranstaltet solche Vorträge und wie bereits
erwähnt, stand uns auch Frau Karin Mauser zur Verfügung. Das Projektteam strebte danach,
neben einem „Hauptvortrag“ über Fair Trade auch weitere kleinere Interviews und Vorträge von
verschiedenen Organisationen (Weltläden, EZA) durchzuführen.
Die Veranstaltung sollte bei freiem Eintritt sein und auch für Kuchen und Getränke sollte gesorgt
sein, um Spenden für den Verein „Ausseer Schulen für Afrika“ zu sammeln.
11.4 Entscheidung
Um eine Entscheidung zu treffen, besprach sich das Diplomarbeitsteam mit dem Betreuungslehrer
und auch mit dem Kooperationspartner, vertreten durch Herrn Ziermayer.
Grundsätzlich waren alle drei Ideen denkbar und erfüllten den Zweck eines öffentlich wirksamen
Projekts. Wobei man bei der Messe und auch beim Vortrag eine größere Zielgruppe hat und mehr
Menschen erreicht als „nur“ einen Workshop in der Volksschule zu veranstalten.
Die erste Idee, die das Diplomarbeitsteam ad acta legte, war die Messe im Kurpark. Schon
aufgrund der Jahreszeit (Herbst) wäre das Risiko viel zu groß gewesen, dass das Wetter schlecht
ist und alles ins Kurhaus verlegt werden müsste. Ein weiterer Punkt, der gegen dieses Projekt
sprach, war, dass wir nicht genügend „Aussteller“ anwerben konnten. Per E-Mail wurden bereits
zahlreiche Anfragen an Weltläden und sonstige Vereine, die etwas mit dem Fairen Handel zu tun
hatten, versendet. Leider bekamen wir entweder gar keine Antwort oder Absagen.
Nun beschlossen wir, den Vortrag und den Workshop zu veranstalten. Dies wäre gut möglich
gewesen weil, beide Projekte voneinander unabhängig sind und man nicht beides am selben Tag
veranstalten muss.
Nach einer detaillierteren Anfrage bei Südwind stellte sich heraus, dass der Vortrag über fair
gehandelte Schokolade stattfinden würde. Ein nicht uninteressantes Thema, doch der Zeitpunkt
wäre für uns sehr ungünstig gewesen, da Südwind erst Ende November wieder Zeit gehabt hätte.
Auch die Kosten und die Kommunikation mit der Organisation, welche sehr mühsam war, waren
weitere Punkte, weshalb wir uns entschieden, nur noch auf den Vortrag zu konzentrieren und
daraus ein erfolgreiches Projekt zu machen.
Seite 44
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
12 Planung des Projektes
Nachdem die Entscheidung für den Vortragsabend gefallen war, begann das Diplomarbeitsteam
mit der Planung. Das wichtigste war es, einen Termin zu finden, um konkrete Anfragen an
mögliche Vortragende zu stellen.
Der erste Termin der 25.Oktober 2016 musste aufgrund einer Gemeinderatssitzung verschoben
werden, um die Anwesenheit des Bürgermeisters zu garantieren. Daher wurde der 9. November
2016 das endgültig fixierte Veranstaltungsdatum.
Da es ein Termin unter der Woche war, wählten wir als Uhrzeit 19:00 Uhr.
Dieses Datum passte auch insofern gut, da in derselben Zeit die Fair Trade Bananenchallenge
stattfand, und wir diese somit sehr passend in unsere Veranstaltung eingliedern konnten.
Auch beim Veranstaltungsort war man sich schnell einig - ein kleiner Saal im zweiten Stock des
Kurhauses stellte die perfekte Location für den Abend dar.
Dadurch, dass es eine Veranstaltung der Schule in Kooperation mit der Gemeinde war, fielen uns
für das Kurhaus keine Kosten an.
Frau Karin Mauser erklärte sich bereit, den Vortrag zu halten. Fair Trade Österreich konnte leider
aus terminlichen Gründen keinen Referenten nach Bad Aussee schicken. Durch die guten
Kontakte von Karin Mauser zu Fair Trade Österreich erhielt sie eine Präsentation und konnte so
Informationen über den fairen Handel und über die Arbeit des Welthauses präsentieren.
Außerdem stellte uns Fair Trade Österreich Infomaterial zur Verfügung. Auch einige Kostproben
und Kostüme zur Fair Trade Bananenchallenge wurden uns bereitgestellt.
Nachdem feststand, wer den Vortrag halten wird und wann und wo die Veranstaltung stattfindet,
war es an der Zeit, einen geeigneten Titel zu finden. Nach einer Auflistung aller Vorschläge,
welche teils vom Diplomarbeitsteam aber auch von Herrn Ziermayer und Frau Mauser kamen,
entschieden wir uns für „ Es ist Zeit zu handeln! Global denken – lokal handeln“.
Es sollte ein Vortrags- und Diskussionsabend werden, und auch über den freien Eintritt war man
sich schnell einig.
Nun musste Werbung gemacht werden. Neben zwei Pressetexten, die das Diplomarbeitsteam
verfasste, und welche Herr Ziermayer in den Newsletter der Gemeinde einbaute, musste auch ein
Plakat gestaltet werden. Auch Anzeigen in Lokalzeitungen waren sehr wichtig.
Die Gestaltung der Plakate war das Dringendste, da sie gestaltet, gedruckt und mindestens 2
Wochen vor der Veranstaltung aufgehängt werden mussten.
Wir wählten ein Foto der Bananenchallenge und einen auffälligen Hintergrund. Neben den
Veranstaltungsdaten durften auch die Logos der Schule, der Gemeinde sowie das Fair Trade
Gemeinde Logo und das Logo des Welthauses nicht fehlen. Eine Abbildung des fertigen Plakates
befindet sich im Anhang.
Freundlicherweise wurden die Plakate von der Stadtgemeinde Bad Aussee in verschiedenen
Formaten ausgedruckt.
Das Projektteam hängte Plakate im gesamten Zentrum von Bad Aussee und auch in Altaussee auf.
Auch in den Gemeindeschaukästen und auf den Mülleimerwerbeflächen war unser Plakat zu
sehen.
Neben der „Alpenpost“ war auch in der „Ischler Woche“ eine Anzeige unserer Veranstaltung zu
sehen.
Seite 45
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
Da es eine Schulveranstaltung, war sahen die Zeitungen davon ab, uns die Anzeigen in Rechnung
zu stellen.
Die gesamten Lehrer und Schüler der HLW wurden persönlich eingeladen.
Parallel dazu versuchte Herr Ziermayer, lokale Betriebe zu kontaktieren, um sie einerseits zu
unserer Veranstaltung einzuladen, andererseits um beispielsweise die Firma Ausseer Lebkuchen
davon zu überzeugen, einen „fairen Lebkuchen“ herzustellen. Leider wurde aus den Bemühungen
nichts, da niemand dafür Zeit investieren konnte oder wollte.
Nachdem die Werbemaßnahmen abschlossen waren, erarbeitete das Projektteam einen genauen
Ablaufplan des Abends. Die Moderation des Abends übernahm Herr Ziermayer, die Begrüßung
und eine kurze Präsentation der Fair Trade Bananenchallenge wurde vom Projektteam gestaltet.
Da das Diplomarbeitsteam auch Verpflegung zur Verfügung stellen wollte, wurde in einer
abschließenden Besprechung geklärt, dass Teller und Gabeln vom Kaffeehaus LewandowskyTemmel ausgeliehen werden konnte.
Die Kuchen wurden vom Diplomarbeitsteam selber gebacken.
Die weiteren Veranstaltungsteilnehmer werden im Punkt 11.1 genauer beschrieben.
Nach der abgeschlossenen Planung kam es zur Durchführung, welche im Punkt 12 festgehalten ist.
12.1 Veranstaltungsteilnehmer
12.1.1 Bioladen „Vehena“ Bad Aussee
Da unsere Veranstaltung den Untertitel „Global denken – lokal handeln“ hatte, freute sich das
Diplomarbeitsteam sehr, Frau Verena Kupnik auf der Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Sie ist
Inhaberin eines Bioladens in Bad Aussee. Dort verkauft sie hochwertige Bio-Lebensmittel, welche
insofern gut zum Thema des fairen Handels passen, da sie aus der Region kommen und man somit
die heimischen Produzenten unterstützt.
12.1.2 Ausseer Schulen für Afrika
Der Verein „Ausseer Schulen für Afrika“ wurde 2002 vom damaligen Direktor der
Handelsakademie, Herbert Hütter, gegründet. Aufgrund einer Afrikareise, bei der er den
Kilimandscharo bestieg entschloss er sich, den armen Menschen in Afrika zu helfen.
(vgl. Ebner, 2016, online)
Neben einer Kurzpräsentation des Vereins, konnten sich die Besucher auch über die Aktion
„Meine Ziege lebt in Afrika“ informieren.
Dabei handelt es sich um eine Aktion, bei welcher man um 35€ eine Ziege für eine Familie in
Afrika kaufen kann, zusätzlich erhält man ein T-Shirt in einer beliebigen Farbe mit dem Aufdruck
„Meine Ziege lebt in Afrika“.
Auch die Spendenerlöse unseres Kuchenbuffets kamen diesem Verein zugute.
12.1.3 Welthaus Diözese Graz Seckau
Das Welthaus ist eine kirchliche Organisation, welche weltweit aktiv ist und sich für mehr
Gerechtigkeit einsetzt. Auch der faire Handel ist ein Anliegen des Welthauses. Die Anerkennung
Seite 46
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
als Fair Trade Gemeinde erfolgt über Fair Trade Österreich, das Welthaus unterstützt allerdings
Gemeinden bei diesem Vorhaben.
12.2 Bananenchallenge
Um die Menschen auf fair gehandelte Bananen aufmerksam zu machen, veranstaltete Fair Trade
Österreich die Bananenchallenge. Diese fand von 17.10 bis 17.11. statt. Ziel war es, 8,5 Millionen
Fairtrade-Bananen zu verkaufen. Dieses Ziel wurde auch erreicht und mit 9,8 Millionen deutlich
überschritten. (vgl.Fair Trade Österreich, 2017, online)
Für uns war die Bananenchallenge ein großes Anliegen, da gerade im Bereich der fairen
Landwirtschaft weltweit noch sehr großer Aufholbedarf ist.
Denn die Bananenindustrie ist geprägt von schlechten Arbeitsbedinungen, bis zu 15
Arbeitsstunden täglich sind keine Seltenheit.
Außerdem werden beim Anbau dieses Obstes sehr viele chemische Schädlingsbekämpfungsmittel
eingesetzt, diese hinterlassen oft schwerwiegende körperliche Schäden.
(vgl.Fair Trade Österreich, 2016, S.3)
13 Projektdurchführung
Am Vormittag des 9. November traf sich das Diplomarbeitsteam, bestehend aus Stefanie Kalß und
Nathalie Lichtenegger, um 11:00 Uhr mit seinem Kooperationspartner Gerhard Ziermayer im
Kurhaus Bad Aussee, in dem am Abend ihre Veranstaltung unter dem Namen, Es ist Zeit! Global
denken – lokal handeln, stattfand.
Nachdem der Veranstaltungssaal besichtigt wurde, worden war die Sesselreihen mit den
Sitzmöglichkeiten für die Gäste sowie Schautische für die Organisation „Ausseer Schulen für
Afrika“, den Ausseer Bioladen, ein Informationstisch über Fairtrade und ein Büchertisch für
Welthaus Graz platziert. Außerdem wurden eine Tischreihe für das Kuchenbuffet und einige
Stehtische im Raum aufgebaut. Im Anschluss an die ersten Aufbauarbeiten ging das
Diplomarbeitsteam zusammen mit seinem Kooperationspartner zum Unimarkt einkaufen, da
dieser Fairtrade-Produkte führt. Neben Fairtrade Getränken und Bananen für das Kuchenbuffet
wurden auch noch ausgewählte Fairtrade-Produkte als Geschenk für die Vortragende Frau Karin
Mauser von Welthaus besorgt. Beim Ausseer Lebzelter wurde auch noch eine typische Süßigkeit
aus der Region für Frau Karin Mauser gekauft. Zurück im Kurhaus wurden die Getränke an ihrem
vorgesehenen Platz platziert und Geschirr für das Kuchenbuffet sowie Gläser vorbereitet.
Um 17:30 Uhr traf sich das Diplomarbeitsteam wieder im Kurhaus, um die letzten Vorbereitungen
vor der Veranstaltung zu treffen. Der Veranstaltungsraum wurde noch etwas dekoriert, ein
Technik Check wurde gemacht, die Kuchen wurden am Buffet angeordnet und die Teilnehmer der
Veranstaltung bauten ihre Schaustände auf.
Bevor die ersten Gäste um 18:45 eintrudelten, zu denen auch der Bürgermeister Franz Frosch und
das Ausseer Regionalfernsehen zählten, wurden erste Fotos für einen späteren Bericht auf der
Gemeindewebsite über die Veranstaltung gemacht.
Seite 47
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
Um 19:00 Uhr ging es dann los, das Diplomarbeitsteam begrüßte die Gäste und erzählte, wie es
auf die Idee, seine Diplomarbeit über Fairtrade zu schreiben, gekommen war. Im Anschluss
begann gleich der Vortrag über Fairtrade von Frau Karin Mauser, der interessante Einblicke in das
System des fairen Handels bot.
Nach dem Vortrag kündigte das Diplomarbeitsteam eine fünfzehnminütige Pause an und lud die
Gäste ein, sich am Kuchenbuffet zu bedienen. Während der Pause gaben die Vortragenden der
Veranstaltung kurze Interwies für einen Beitrag des Ausseer Regionalfernsehens. Gleich nach der
Pause stellte das Diplomarbeitsteam kurz die Fairtrade-Bananenchallenge vor, die vom 17.
Oktober bis 17. November 2016 stattfand.
Auch Herr Gerhard Ziermayer sprach nun über die Herkunft von Lebensmitteln am Beispiel von
Soja aus Brasilien und Brokkoli einer österreichischen Marke aus Ecuador. Auch Herr
Bürgermeister Franz Frosch, der einen Biobauernhof betreibt, erzählte etwas zum Thema. Frau
Verena Erhard stellte den neuen Bioladen in der Bahnhofstraße vor und Hans-Martin Rastl
erzählte über die neuesten Entwicklungen des Projekts „Ausseer Schulen für Afrika“. Zum Schluss
bedankte sich das Diplomarbeitsteam noch bei Frau Karin Mauser, da sie bei der Planung der
Veranstaltung immer hilfreich zur Seite stand. Auch bei den anderen Teilnehmern und bei den
Gästen wurde sich für ihr Kommen herzlich bedankt. Die freiwilligen Spenden, die mit dem
Kuchenbuffet eingenommen wurden, wurden am Ende des Tages dem Verein „Ausseer Schulen
für Afrika“ übergeben.
14 Projektergebnis und Ausblick
Von Besuchern des Vortrages bekam das Diplomarbeitsteam sehr positive Rückmeldungen. Es ist
gelungen, die Fair Trade Region Ausseerland wieder ein wenig in den Fokus zu stellen. Seit Bad
Aussee eine Fair Trade Gemeinde, ist hat es wenige öffentliche Projekte gegeben, wodurch der
Bezug der Bevölkerung zu diesem Thema bisher zu wenig hergestellt werden konnte.
Leider gibt es in der Region nur sehr wenige Geschäfte, in denen fair gehandelte Lebensmittel zu
erhalten sind. Auch dem Projektteam ist es nicht gelungen, weitere Geschäfte dazu zu animieren,
etwas fair Produziertes in ihr Sortiment aufzunehmen.
Neben dem Ziel die Bevölkerung auf Fair Trade aufmerksam zu machen, ist es auch gelungen,
Spenden für den Verein „Schulen für Afrika“ zu sammeln. So konnte neben einer
Informationsveranstaltung auch noch ein karitativer Beitrag geleistet werden. Berichte über
unsere Veranstaltung waren auch in der Alpenpost und im Ausseer Regionalfernsehen zu sehen,
wodurch auch Personen, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten, über fairen Handel
informiert wurden.
Wie sich der faire Handel in Bad Aussee entwickeln wird, ist schwer abzuschätzen. Mit dem
Bioladen ist aber auf jeden Fall schon ein Schritt in die richtige Richtung gemacht worden.
Abschließend bleibt zu sagen, dass es manchmal gar nicht viel Aufwand braucht, um das
Bewusstsein der Menschen für fairen Handel und nachhaltige Lebensbedingungen zu stärken.
Seite 48
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
Quellenverzeichnis
Amnesty International 2017. Über Uns. [Online]
Available at: https://www.amnesty.at/de/ueber-uns/
[Zugriff am 14.01.2017].
Definition Online 2016. Welthandel. [Online]
Available at: http://definition-online.de/welthandel/
[Zugriff am 28.12.2016].
Ebner,P., 2017. Schulen für Afrika [Online]
Available at: http://www.jamboafrika.at/deutsch_seiten/aktuelles.htm
[Zugriff am 05.01.2017].
FAIRTRADE Deutschland, 2016. Fair Trade und Bio. [Online]
Available at: https://www.fairtradedeutschland.de/fileadmin/DE/mediathek/pdf/fairtrade_statement_bio.pdf
[Zugriff am 13.01.2017].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Zertifizierung und Kontrolle. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/kontrollen.html
[Zugriff am 27.08.2016].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Kinderrechte. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/arbeitsschwerpunkte/kinderrechte.html
[Zugriff am 27.08.2016].
FAIRTRADE Österreich, 2017. Pressemitteilung Halbjahr 2016. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/newsroom/presse/pressemitteilungen/details/ergebnisfuer-das-1-halbjahr-2016-1445.html
[Zugriff am 07.01.2017].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Machen wir krumme Dinger zu einer fairen Sache Aktionsleitfaden. [Online]
Available at:
https://www.fairtrade.at/fileadmin/AT/Produzenten/Bananen/Kampagne_2016/Materialien/FT_
Aktionsleitfaden_Banane_FINAL_web_big_neu.pdf
[Zugriff am 07.01.2017].
FAIRTRADE Österreich, 2017. Bananenchallenge. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/bananenchallenge.html
[Zugriff am 05.01.2017].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Produzentennetzwerke. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtradesystem/produzentennetzwerke.html
[Zugriff am 14.08.2016].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Fair Trade Prämie. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtrade-standards/mindestpreis-undpraemie.html
[Zugriff am 14.08.2016].
Seite 49
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
FAIRTRADE Österreich, 2016. Menschenrechte. [Online]
Available at:
https://www.kindernothilfe.at/multimedia/KNH_AT/Homepage+NEU+ab+2014/Infomaterial/Pres
sematerial/Fachartikel+Fairtrade.pdf
[Zugriff am 07.09.2016].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Aktiv für Fairtrade. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/aktiv-werden/so-einfach-gehts.html
[Zugriff am 18.08.2016].
Fairtrade Baumwolle – Ein Gewinn für alle. Fairtrade, 2007
FAIRTRADE Österreich, 2016. Aktuelle Kampagnen. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/aktiv-werden/aktuelle-kampagnen.html
[Zugriff am 13.08.2016].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Fairtrade-Awards. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/awards.html
[Zugriff am 13.08.2016].
FAIRTRADE Österreich, 2016. In der Gemeinde. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/aktiv-werden/in-der-gemeinde.html
[Zugriff am 14.08.2016].
FAIRTRADE Österreich, 2016. In der Schule. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/aktiv-werden/in-der-schule.html
[Zugriff am 14.08.2016 ].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Fairtrade-Siegel. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtrade-siegel.html
[Zugriff am 13.07.2016].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Fairtrade-Programmsiegel. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtrade-siegel/programmsiegel.html
[Zugriff am 16.07.2016].
FAIRTRADE Österreich, 2016. Fairtrade-Standards. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtrade-standards.html
[Zugriff am 25.07.2016].
Franck,N; (2012): Praxiswissen Presse-und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Leitfaden für Verbände,
Vereine und Institutionen. 2.Auflage - Wiesbaden: VS Verlag
GEPA – The Fair Trade Company, 2016. Standards. [Online]
Available at: http://www.fairtrade.de/index.php/mID/3.3.2/lan/de
[Zugriff am 06.08.2016].
GEPA – The Fair Trade Company, 2016. Kontrolle im Fairen Handel. [Online]
Available at: http://www.fairtrade.de/index.php/mID/3.3.3/lan/de
[Zugriff am 06.08.2016].
GEPA – The Fair Trade Company, 2016. Kontrolle im Fairen Handel. [Online]
Available at: http://www.fairtrade.de/index.php/mID/3.3.3/lan/de
[Zugriff am 09.08.2016].
Seite 50
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
GEPA – The Fair Trade Company, 2016. Siegel und Kontrolle – ein Überblick. [Online]
Available at: http://www.fairtrade.de/index.php/mID/3.3.1/lan/de
[Zugriff am 10.08.2016].
GEPA – The Fair Trade Company, 2016. Siegel. [Online]
Available at: http://www.fairtrade.de/index.php/mID/3.3.4/lan/de
[Zugriff am 26.08.2016].
Globalisierung Fakten, 2017. Globalisierung. [Online]
Available at: https://www.globalisierung-fakten.de/globalisierung-informationen/definition/
[Zugriff am 02.01.2017].
Inside. Fairtrade Österreich, 2016
International Labour Office., (2012): Gefährliche Kinderarbeit, Leid und Lösung, Was wir wissen –
was wir tun müssen. Genf: International Labour Office.
Krückl,K;Kiss,K;Schnabl,S;Birkenmeyer,R;Bodenwinkler,G; (2013): Politische Bildung und Recht.
7.Auflage –Linz: Trauner Verlag
Lies, J.(2016):. Öffentlichkeitsarbeit. [Online]
Available at: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/oeffentlichkeitsarbeit.html
[Zugriff am 03.08.2016].
Onpulson – Wissen für Unternehmer und Führungskräfte, 2016. Branding Kampagne. [Online]
Available at: http://www.onpulson.de/lexikon/branding-kampagne/
[Zugriff am 18.08.2016].
Osterhaus, A., (2006): Handeln - anders als andere. Erfolge und Herausforderungen für den Fairen
Handel. Brüssel: Fair Trade Advocacy Office.
Sieben,K., Fair Trade und ökologischer Landbau – zwei zukunftsweisende Visionen. Saarbrücken:
VDM Verlag Dr.Müller e.K.
Vereinte Nationen, 2016. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte [Online]
Available at: http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf
[Zugriff am 07.09.2016].
von Hauff,M;&Claus,K; (2013): Fairtrade. Ein Konzept nachhaltigen Handels. 2.Auflage –
Konstanz&München: UVK Verlagsgesellschaft mbH
Weiß,J.,(2006): Das Lexikon für Österreich in 20 Bänden. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich:
Dudenverlag
Wiltberger, E., Singer, D., Grote, C. & Jarosch-Frötscher, C., (2012): Praxisblicke, Betriebs- und
Volkswirtschaft. Bd. 3. Linz: Trauner Verlag + Buchservice GmbH.
Wimmer, G., (2015): Kinderarbeit – Ein Tabu. Wien: mandelbaum kritik & utopie.
Zierul, S., (2015): Billig Billiger Banane, Wie Supermärkte die Welt verramschen. München: oekom
Verlag München.
Seite 51
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
FAIRTRADE Österreich, 2016. Produzentennetzwerke.
Available at: https://www.fairtrade.at/was-istfairtrade/fairtrade-system/produzentennetzwerke.html
[Zugriff am 14.08.2016].
Abbildung 2:
FAIRTRADE Österreich, 2016. Produzentennetzwerke.
Available at: https://www.fairtrade.at/was-istfairtrade/fairtrade-system/produzentennetzwerke.html
[Zugriff am 14.08.2016].
Abbildung 3:
FAIRTRADE Österreich, 2016. Produzentennetzwerke.
Available at: https://www.fairtrade.at/was-istfairtrade/fairtrade-system/produzentennetzwerke.html
[Zugriff am 14.08.2016].
Seite 12
Seite 13
Seite 13
Abbildung 4:
von Hauff,M;&Claus,K; (2013): Fairtrade. Ein Konzept
nachhaltigen Handels. 2.Auflage – Konstanz&München: UVK
Verlagsgesellschaft mbH, S 97
Seite 15
Abbildung 5:
FAIRTRADE Deutschland, 2016. Fair Trade und Bio. [Online]
Available at: https://www.fairtradedeutschland.de/fileadmin/DE/mediathek/pdf/fairtrade_statement_bio.pdf
[Zugriff am 13.01.2017].
Seite 21
Abbildung 6:
Marketinginstrumente
Praxisblicke,Betriebs-undVolkswirtschaft.Bd.3:Marketinginstrumente.
Linz Trauner Verlag + Buchservice GmbH., 2012, S. 17.
Seite 23
Abbildung 7:
GeVestor: Fragestellung des Zukunftsinstitutes: „Kennen oder kaufen Sie
nachhaltigkeitsorientierte oder sozialverträgliche Produkte bzw. Produkte
aus fairem Handel?“ [Online]
Available at: http://www.gevestor.de/details/der-fairtrade-markt-undseine-derzeitige-entwicklung-nur-eine-marketing-maschinerie-odersinnvolle-alternative-753825.html
[Zugriff am 14.07.2016].
Seite 24
Seite 52
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
Abbildung 8:
FAIRTRADE Österreich: Das Fairtrade-Siegel. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtradesiegel.html
[Zugriff am 16.07.2016].
Seite 31
Abbildung 9:
FAIRTRADE Österreich: Fairtrade-Siegel für Baumwolle. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtradesiegel.html
[Zugriff am 16.07.2016].
Seite 31
Abbildung 10:
FAIRTRADE Österreich: Fairtrade-Siegel für Gold. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtradesiegel.html
[Zugriff am 16.07.2016].
Seite 32
Abbildung 11:
FAIRTRADE Österreich: Fairtrade-Programm für Zucker und Kakao. [Online]
Available at:https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtradesiegel.html
[Zugriff am 16.07.2016].
Seite 32
Abbildung 12:
FAIRTRADE Österreich: Fairtrade-Programmsiegel für Baumwolle. [Online]
Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtradesiegel.html
[Zugriff am 16.07.2016].
Seite 33
Abbildung 13:
Terre des Hommes: Kinderarbeit in Regionen. [Online]
Available at: http://www.tdh.de/was-wirtun/arbeitsfelder/kinderarbeit/daten-und-fakten.html
[Zugriff am 26.08.2016].
Seite 37
Abbildung 14:
Terre des Hommes: Kinder schuften in allen Branchen. [Online]
Available at: http://www.tdh.de/was-wirtun/arbeitsfelder/kinderarbeit/daten-und-fakten.html
[Zugriff am 27.08.2016].
Seite 38
Seite 53
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
Anhang
Anhang A: Kooperationsvereinbarungen
KOOPERATIONSVEREINBARUNG
zwischen
Gerhard Ziermayer
und
Nathalie Lichtenegger und Stefanie Kalß
PRÄAMBEL
Das Projektteam und der Projektpartner /die Projektpartnerin beabsichtigen gemäß § 34 Abs. 3 Z
1 SchUG und §§ 7 - 10 der Prüfungsordnung BHS der Verordnung über die abschließenden
Prüfungen in den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BGBL II Nr. 177/2012) die
Planung und Durchführung eines Diplomprojektes, welches eine Informationsveranstaltung als
Ziel hat.
Durch die Zusammenarbeit soll insbesondere den Mitgliedern des Projektteams die Möglichkeit
eingeräumt werden, im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung bei der Durchführung eines
Diplomprojektes an die Verhältnisse im Berufsleben herangeführt zu werden, um dabei die in der
Schule erworbenen theoretischen Kenntnisse und Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden bzw. zu
erweitern. Hingewiesen wird in diesem Zusammenhang auf den unentgeltlichen Charakter dieser
Vereinbarung.
§ 1 Gegenstand
Gegenstand ist die Erstellung von Arbeitsergebnissen zum Thema des Diplomprojektes. Das
Thema des Diplomprojektes ist der Projektbeschreibung und dem Pflichtenheft zu entnehmen,
welches der Kooperationsvereinbarung beiliegt. Der/die Projektpartner/in wird jedoch darauf
hingewiesen, dass es sich um ein Projekt im Zusammenhang mit der schulischen Ausbildung
handelt und daher jede Haftung des Projektteams, insbesondere in Hinsicht auf die
Unentgeltlichkeit des Vertrages, ausgeschlossen ist. Nutzungs- und Verwertungsrechte von im
Rahmen dieser Vereinbarung erstellten Arbeitsergebnissen stehen dem/der Projektpartner/in
sowie dem Projektteam gemeinsam zu.
Seite 54
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
§ 2 Laufzeit
Die vorliegende Kooperation tritt am 12.04.2016 in Kraft und wird bis zum Ende der Reife und
Diplomprüfung der HLW Bad Aussee abgeschlossen.
§ 3 Rechte und Pflichten des Projektteams
Die Mitglieder des Projektteams haben das Recht, die Räumlichkeiten des/der Projektpartners/in
samt Infrastruktur und EDV-Infrastruktur im für die Projektabwicklung erforderlichen Ausmaß
nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den/die Projektpartner/in mitzubenutzen. Das
Projektteam verpflichtet sich, die im Gegenstand genannten Arbeiten sorgfältig und unter
möglichster Schonung der Interessen des/der Projektpartners/Projektpartnerin durchzuführen.
Das Projektteam unterliegt der Betriebsordnung des/der Projektpartners/Projektpartnerin. Das
Projektteam verpflichtet sich zur Geheimhaltung aller ihm zur Kenntnis gelangenden Geschäftsund Betriebsgeheimnisse.
§ 4 Rechte und Pflichten des/der Projektpartners/Projektpartnerin
Der/die Projektpartner/in verpflichtet sich, dem Projektteam beratend zur Verfügung zu stehen
und alles zu unterlassen, was der Vollendung des Projekts entgegensteht. Der/die
Projektpartner/in verpflichtet sich, dem Projektteam folgende Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen:
Sollte das Projektteam im Rahmen dieser Kooperationsvereinbarung eine Erfindung machen, die
nach dem Gebrauchsmustergesetz bzw. dem Patentgesetz (PatG) schützbar ist, gilt diese
Erfindung als Diensterfindung im Sinne des PatG und die §§ 6-19 PatG (in der geltenden Fassung)
entsprechend. Das Projektteam verpflichtet sich, den/die Projektpartner/in von einer im Rahmen
der Kooperationsvereinbarung gemachten Erfindung unverzüglich in Kenntnis zu setzen. Der/die
Projektpartner/ in hat daraufhin das Recht, binnen vier Wochen ab dieser Bekanntgabe zu
erklären, dass er/sie das Patentrecht für sich beansprucht. In diesem Fall steht dem Projektteam
eine entsprechende Vergütung nach den einschlägigen Bestimmungen des PatG (in der geltenden
Fassung) zu. Sollte das Projektteam im Rahmen dieser Kooperationsvereinbarung ein Werk
schaffen, dem Schutz im Sinne des Urheberrechtsgesetzes zukommt, verpflichtet es sich, den/die
Projektpartner/in davon unverzüglich zu informieren. Der/die Projektpartner/in hat daraufhin die
Möglichkeit, binnen vier Wochen ab dieser Bekanntgabe mit dem Projektteam einen
Werknutzungsvertrag abzuschließen.
§ 5 Einsicht und Präsentation
Da die Tätigkeit des Projektteams auch Inhalt bzw. Grundlage der an der HLW Bad Aussee zu
erstellenden Diplomarbeit ist, berechtigt der/die Projektpartner/in die zuständigen Organe des
Bundes zur Einsicht und Kontrolle, um die in der Verordnung über die abschließenden Prüfungen
an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen genannten Aufgaben zu erfüllen. Das
Projektteam ist auch berechtigt, Ergebnisse der Diplomarbeit bei der mündlichen Reifenprüfung
zu präsentieren. Die zuständigen Organe des Bundes sind ihrerseits wiederum gegenüber
jedermann zur Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse des/der Projektpartners/Projektpartnerin
verpflichtet.
Seite 55
V. HLW-Schuljahr 2015-16
Fair Trade Marketing
Bad Aussee, am 26.04.2016
Projektpartner/in
Projektteam
Seite 56
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Anhang B: Projektdokumentation
Projektdokumentation
Es ist Zeit !
Global denken – lokal handeln
Ein Informationsabend im Congresshaus Bad Aussee
Bad Aussee, 31.01.2017
Version 2.0
Anhang
Seite 57
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Projektauftrag
Projektname: Es ist Zeit ! Global denken – lokal handeln
Startereignis: Besprechung mit dem
Projektauftraggeber, der Stadtgemeinde Bad
Starttermin: 09. 11. 2016
Aussee
Hauptereignis: Vortrags- und Diskussionsabend
Termin: 09. 11. 2016
Endereignis: Übergabe der freiwilligen Spenden
des Kuchenbuffets an den Verein „Ausseer
Schulen für Afrika“
Vorprojektphase:
 eine geeigneten Veranstaltungsart für
den praktischen Teil unserer
Diplomarbeit auswählen
 Veranstaltung planen und organisieren
 Kontaktaufnahme mit Frau Karin
Mauser vom Welthaus
 ein Plakat für unsere Veranstaltung
entwerfen
Ziele:

Endtermin: 09. 11. 2016
Nachprojektphase:
 Abschlussbericht schreiben
 Projekthandbuch vollständig ausfüllen
Nicht-Ziele:
 eine Veranstaltungsart auszuwählen,
die nicht umgesetzt werden kann
eine öffentlichkeitswirksame
Veranstaltung planen und umsetzten,
um die Gemeinde Bad Aussee über das
Konzept von Fairtrade zu informieren
 für die gerade stattfindende
Bananenchallenge von Fairtrade
werben
Projektphasen/Hauptaufgaben:
Zielgruppen:
 auswählen der Veranstaltungsart
 Einwohner der Stadtgemeinde Bad
Aussee
 Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung
festlegen
 Lehrer und Mitschüler
 Organisation der Veranstaltung
 Familie und Freunde
 Abschlussarbeiten in der Diplomarbeit
durchführen
Projektauftraggeber:
Projektmanagement/-leitung: Projektbetreuung:
Stadtgemeinde Bad Aussee
Stefanie Kalß, Nathalie
Mag. Peter Ebner
Gerhard Ziermayer
Lichtenegger
Vereinbarung:
Projektauftraggeber:
Projektleiter:
04. 11. 2016
Gerhard Ziermayer
04. 11. 2016
Stefanie Kalß, Nathalie
Lichtenegger
Version: 2.0
Änderungsdatum: 31.01.2017
Anhang
Seite 58
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Projektumweltanalyse:
Fair Trade
Österreich
Stadtgemeinde
Bad Aussee


Einwohner der
Stadtgemeinde
Bad Aussee
Es ist Zeit !
Global denken –
lokal handeln
Frau Karin
Mauser von
Welthaus


Firmen im
Ausseerland, die
FairtradeProdukte anbieten
können 
Teilnehmer der
Veranstaltung

Bewertung der relevanten Umwelten:
 - kritische Umwelt
 - neutrale Umwelt
 - fördernde Umwelt
Version: 2.0
Änderungsdatum: 31.01.2017
Anhang
Seite 59
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Maßnahmenplan zur Umweltanalyse
Maßnahme/n
Betroffene Umwelt
Verantwortlichkeit
(bis) wann?
Nathalie Lichtenegger
09. 11. 2016
(Änderungsbedarf)
Stadtgemeinde Bad
Aussee 
Frau Karin Mauser
von Welthaus 
Höflicher Umgang mit dem
Kooperationspartner,
motivierte Planung und
Umsetzung der gemeinsamen
Veranstaltung
Höfliches Auftreten, über
neue Entwicklungen in der
Projektplanung informieren
Stefanie Kalß
Nathalie Lichtenegger
Stefanie Kalß
/
Nathalie Lichtenegger
09. 11. 2016
Einwohner der
Stadtgemeinde Bad
Aussee 
Veranstaltung genügend
bewerben, Plakate im Ort
aufhängen, freundliches und
motiviertes Auftreten, zum
Besuch der Veranstaltung
animieren
Fairtrade Österreich
Freundlich begegnen, über
Nathalie Lichtenegger
die Veranstaltung informieren
Stefanie Kalß
und zur Mitarbeit einladen

Teilnehmer der
Veranstaltung 
Freundlicher Umgang, über
die Veranstaltung und ihren
Zweck informieren, zur
Teilnahme an der
Veranstaltung animieren
Firmen im
Ausseerland, die
Fairtrade- Produkte
anbieten können 
Zur Veranstaltung einladen
und dazu animieren fair
gehandelte Produkte in ihr
Sortiment aufzunehmen
Stefanie Kalß
Nathalie Lichtenegger
/
09. 11. 2016
Stefanie Kalß
Nathalie Lichtenegger
09. 11. 2016
Stefanie Kalß
Version: 2.0
Änderungsdatum: 31.01.2017
Anhang
Seite 60
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Projektstrukturplan
Es ist Zeit ! Global denken – lokal handeln
Projektmanagment
1.1
Projektstart
1.1.1
Infophase
Konzeptphase
1.2
1.3
Welthaus
in Graz
besuchen
1.2.1
Entscheidung,
welche
Veranstaltung
1.3.1
Vorbereitungsphase
Durchführungs
-phase
1.4
1.5
Plakat
entwerfen
1.4.1
1.5.1
ProjektKoordination
1.1.2
Projektmarketing
1.1.3
Projektcontrolling
1.1.4
Projektabschluss
1.1.5
FairStyria
Aktionstag in
Graz besuchen
1.2.2
Konzept eines
Vortrags- und
Diskussionsabends
ausfeilen
Veranstaltung
auf Facebook
erstellen
1.4.2
1.2.3
I
Informationen
über die
FairtradeGemeinde Bad
Aussee
einholen
Vortragende für
die
Veranstaltung
finden
1.3.3
Termin für
Veranstaltung
fixieren
1.3.4
1.2.4
Infophase
abgeschlossen
Termin vom
Kooperationspartner
bestätigen lassen
1.2.5
1.3.5
Konzeptphase
beendet
Plakate im
Ort
aufhängen
1.4.3.
Lehrer und
Mitschüler zur
Veranstaltung
einladen
1.4.5
Werbung für
die
Veranstaltung
in Zeitungen
machen
1.4.6
Kuchen für
Kuchenbuffet
zubereiten
1.4.7
1.3.6
Version: 2.0
Änderungsdatum: 31.01.2017
Getränke von
Fairtrade für
Buffet kaufen
1.6
Bedankung bei
Frau Karin
Mauser für
ihre Hilfe und
Teilnahme an
der
Veranstaltung
1.6.1
1.5.2
1.3.2
Veranstaltungs
-arten
sammeln
Veranstaltungs
-raum
dekorieren
Projektabschluss
Vorbereitungsphase beendet
Geschenk für
Vortragende
Frau Karin
Mauser kaufen
1.5.3
Übergabe der
Spenden des
Kuchenbuffets
an den Verein
"Ausseer
Schulen für
Afrika"
1.6.2
Infostände und
Kuchenbuffet
aufbauen
1.5.4
Presseartikel
an die
Alpenpost
schicken
1.6.3
Durchfürhung
der
Veranstaltung
1.5.5
Projektabschluss
beenden
1.6.4
Durchführungs
-phase
beendet
1.5.6
1.4.8
Anhang
Seite 61
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Arbeitspaketspezifikation
AP 1.2.2 (PSP-Code)
AP- Durchführungsverantwortung:
FairStyria Aktionstag in Graz besuchen
Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger
28. 06. 2016
Inhalte (was soll getan werden?)





Über Fairtrade informieren
Ideen für eine geeignete Veranstaltungsart für den praktischen Teil der Diplomarbeit
einholen
Mit den Teilnehmern des Aktionstages über unsere Diplomarbeit sprechen
Frau Karin Mauser von Welthaus persönlich kennen lernen
Kontakte mit möglichen Kooperationspartnern knüpfen
Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?)


Das Angebot des FairStyria Aktionstages nicht nutzen und sich nicht genügend über die
Teilnehmer informieren
Die Faire Region Ausseerland bewerben
Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?)

Ideen für einen geeigneten praktischen Teil

Informationen über die Organisationen rund um FairStyria liegen vor.
AP 1.3.1 (PSP-Code)
AP- Durchführungsverantwortung:
Entscheidung, welche Veranstaltung passt
Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger
21. 08. 2016
Inhalte (was soll getan werden?)


Eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltungsart auswählen
Eine Veranstaltungsart auswählen, die umsetzbar ist
Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?)


Eine Veranstaltung planen, die nicht umgesetzt werden kann
Alternativvarianten planen
Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?)

Durchführbare Veranstaltung

Veranstaltungsart, die nun umgesetzt werden soll
Anhang
Seite 62
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
AP 1.3.3 (PSP-Code)
AP- Durchführungsverantwortung:
Vortragende für die Veranstaltung finden
Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger
04. 11. 2016
Inhalte (was soll getan werden?)



Mögliche Vortragende für die Veranstaltung kontaktieren und über Veranstaltung
informieren
Kontakt mit Frau Elke Schaupp von Fairtrade Österreich aufnehmen
Frau Karin Mauser über die neusten Entwicklungen informieren
Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?)

Keine Vortragenden für die Veranstaltung finden
Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?)

Vortragende, die an unserer Veranstaltung teilnehmen und über das Thema reden
AP 1.4.1 (PSP-Code)
AP- Durchführungsverantwortung:
Plakat entwerfen
Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger
25. 10. 2016
Inhalte (was soll getan werden?)


Plakat passend zu unserer Veranstaltung über Fairtrade entwerfen
Plakate in verschiedenen Größen drucken
Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?)



Zu aufwändiges Plakat gestalten, sodass es nicht fertig wird
Ein Plakat gestalten, welches man nicht mit Fairtrade in Verbindung setzt
Flyer
Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?)

Anhang
Für die Veranstaltung passendes Plakat entwerfen, um damit für den Veranstaltungsabend
zu werben
Seite 63
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
AP 1.4.6 (PSP-Code)
AP- Durchführungsverantwortung:
Werbung für die Veranstaltung in Zeitungen machen
Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger
02. 11. 2016
Inhalte (was soll getan werden?)


Zeitungsartikel für die Veranstaltung verfassen
Zeitungen kontaktieren und um Inserat bitten
Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?)


Für ein Inserat zahlen
Inserate zu spät veröffentlichen lassen
Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?)

Ein für die Veranstaltung passendes und informatives Inserat verfassen, welches in den
lokalen Zeitungen veröffentlich werden kann
AP 1.5.1 (PSP-Code)
AP- Durchführungsverantwortung:
Veranstaltungsraum dekorieren
Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger
09. 11. 2016
Inhalte (was soll getan werden?)


Den Veranstaltungsraum passend zum Thema Fairtrade dekorieren
Schautische für die Vortragenden aufbauen
Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?)

Den Veranstaltungsraum zu viel oder unpassend dekorieren
Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?)

Eine einladende Atmosphäre im Veranstaltungsraum schaffen, damit sich die Gäste wohl
fühlen
Version: 2.0
Änderungsdatum: 03.02.2017
Anhang
Seite 64
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Terminliste
PSPAP-Name
Starttermin
Endtermin
Verantwortung
Code
1.2.2
Fair Stytia Aktionstag
besuchen
28.06.2016
28.06.2016
1.3.4
Termin für
Veranstaltung fixieren
07.10.2016
07.10.2016
1.4.3
Plakate im Ort
aufhängen
27.10.2016
31.10.2016
1.5.4
Infostände und
Kuchenbuffet aufbauen
09.11.2016
09.11.2016
Stefanie Kalß &
Nathalie
Lichtenegger
Stefanie Kalß &
Nathalie
Lichtenegger
Stefanie Kalß &
Nathalie
Lichtenegger
Stefanie Kalß &
Nathalie
Lichtenegger
Version: 2.0
Änderungsdatum: 31.01.2016
Meilensteinplan
Nummer
PSPCode
Meilenstein
IstTermine
M1
1.2.1
16.06.2016
M2
1.2.1
Welthaus in Graz besuchen
FairStyria-Aktionstag in Graz besuchen
M3
1.3.1
Entscheidung, welche Veranstaltung passt
21.08.2016
M4
1.3.4
Termin für Veranstaltung fixieren
28.08.2016
M5
1.6.3
Presseartikel an die Alpenpost schicken
16.11.2016
M6
1.6.4
Version: 2.0
Änderungsdatum: 31.01.2017
Anhang
Projekt beendet
28.06.2016
18.11.2016
Seite 65
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Projektorganisation
FUNKTION
NAME
Stadtgemeinde
Projektauftraggeber Bad Aussee –
vertreten durch
Gerhard
Ziermayer
Projektmanager
Stefanie Kalß
Nathalie
Lichtenegger
Projektcoach/Mag. Peter
betreuer
Ebner
sonstige
Gesprächspartner
Karin Mauser
von Welthaus
Graz
Elke Schaupp
von Fairtrade
Österreich
Johannes
Steinbach von
FairStyria
Lisa Weichsler
von Südwind
Graz
Hans Martin
Rastl von
„Ausseer
Schulen für
Afrika“
Verena Erhard
vom Bioladen
Bad Aussee
TELEFON
E-MAIL
+43 3622/52511-39
[email protected]
+43 664 3562196
[email protected]
+43 660 4345842
[email protected]
/
[email protected]
/
[email protected]
/
[email protected]
/
[email protected]
/
[email protected]
/
/
Version: 2.0
Änderungsdatum: 03.02.2017
Anhang
Seite 66
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Kommunikationsformen
Bezeichnung
Inhalte
Teilnehmer
Häufigkeit/Dauer
• Terminvereinbarungen
• Neue Entwicklungen
• Gerhard
Ziermayer
• Regelmäßige
Terminvereinbarungen
• Regelmäßiger
Austausch neuer
Entwicklungen
• E-Mail Verkehr
• Mag. Peter
Ebner
• Regelmäßiger EMail Verkehr mit
dem
Betreuungslehrer,
Herrn Ebner
Telefon
•Gerhard
Ziermayer
• Karin Mauser
• Elke Schaupp
• Johannes
Steinbach
Computer
•Lisa Weichsler
• Nathalie
Lichtenegger
• Stefanie Kalß
Persönliche Treffen
• Auskünfte
• Stefanie Kalß
• Unterhaltungen
• Nathalie
Lichtenegger
• Projektarbeitsbesprechungen
mit Betreuungslehrer
• Besprechungen mit
Kooperationspartner
• Gerhard
Ziermayer
• Regelmäßiger
Austausch der
Veranstaltungsplanung mit Herrn
Gerhard Ziermayer
• Regelmäßiger
Informationsaustau
sch mit Frau Karin
Mauser
• Weitere E-Mail
Konversationen mit:
Elke Schaupp,
Johannes
Steinbach, Lisa
Weichsler
• Regelmäßige
Besprechungen mit
Gerhard Ziermayer
• Regelmäßige
Besprechung mit
dem
Betreuungslehrer
• Mag. Peter
Ebner
• Karin Mauser
Version: 2.0
Änderungsdatum: 04.02.2017
Anhang
Seite 67
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Spielregeln
Spielregel
Beschreibung
Termine einhalten
Aufträge termingerecht abgeben
Zu den Projektbesprechungen pünktlich
erscheinen
Die Projektteammitglieder sollen sich nicht
persönlich beleidigen oder kritisieren und zu
Gesprächspartnern freundlich sein
Die Projektteammitglieder sollen Aufgaben
ernst nehmen und gewissenhaft ausführen
und zielorientiert an der Projektplanung und
der Diplomarbeit arbeiten
Pünktlichkeit
Höflicher Umgang
Ausführliche und motivierte Bearbeitung
der Aufträge
Version: 2.0
Änderungsdatum: 04.02.2017
Risikoanalyse
Geschätzter Schaden
Eintrittswahrscheinlichkeit
Identifiziertes Risiko
Niedrig
Mittel
Plakate nicht rechtzeitig
entwerfen
Hoch
Niedrig
X
Keine geeigneten
Vortragenden für die
Veranstaltung finden
X
X
X
Krankheit der
Projektpartner
X
X
Fehlplanung der
Veranstaltung
X
X
X
Hoch
X
Geringe Besucherzahl der
Veranstaltung
Negatives Feedback der
Besucher der
Veranstaltung
Mittel
X
X
Version: 2.0
Änderungsdatum: 04.02.2017
Anhang
Seite 68
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Projektfortschrittsbericht
Projektfortschrittsbericht per 04.11.2016
 Projekt in der Krise
 Projekt im Verzug
 Projekt im Plan
 Bitte ankreuzen
Gesamtstatus
Der erste Termin der Veranstaltung musste aufgrund einer Gemeinderatssitzung vom
25.Oktober 2016 auf den 9. November 2016 verschoben werden, um die Anwesenheit
des Bürgermeisters zu garantieren.
Ziele:




Ein geeignetes Plakat mit dem nun feststehenden Termin entwerfen
Die Veranstaltung am 9. November ohne Probleme durchführen können
Den Besuchern der Veranstaltung das Konzept von Fairtrade nahebringen und auf
Bad Aussee als Fairtrade-Gemeinde hinweisen
Mit dem Kuchenbuffet auf der Veranstaltung freiwillige Spenden für den Verein
„Ausseer Schulen für Afrika“ erzielen
Leistungsfortschritt:
Der 9. November 2016 wurde als endgültiges Veranstaltungsdatum fixiert. Als Beginn für
die Veranstaltung wurde die Uhrzeit 19:00 Uhr festgelegt, da die Veranstaltung unter der
Woche stattfinden wird. Das Plakat für die Bewerbung der Veranstaltung ist bereits in
Arbeit.
Termine:




27. Oktober: Der Termin der Veranstaltung wurde auf den 09. November 2016
verlegt
28. Oktober: Alle Mitwirkenden der Veranstaltung wurden über die
Terminverschiebung informiert
29. Oktober: Die Plakate werden entworfen
04. November: Endbesprechung mit dem Kooperationspartner Gerhard Ziermayer
Kosten, Ressourcen:
/
Projektumwelten:
Personen: Gerhard Ziermayer, Karin Mauser, Mag. Peter Ebner
Zielgruppe: Besucher der Veranstaltung, Bürgermeister Franz Frosch
Umstände: Verschiebung des Veranstaltungstermines, Besucherzahl der Veranstaltung
Anhang
Seite 69
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Projektorganisation:

Auswahl einer passenden Veranstaltung, einen geeigneten Termin festlegen und
passende Vortragende für die Veranstaltung finden

Plakat entwerfen, um dieses in der Gemeinde zu verbreiten und somit Werbung
für die Veranstaltung machen

Pressetext an Zeitungen senden, damit die Veranstaltung auch in der Alpenpost/
Ischler Woche beworben wird

Vorbereitung des Veranstaltungsraumes am Veranstaltungstermin und
anschließende Durchführung des Veranstaltung
Version: 2.0
Änderungsdatum: 05.02.2017
Anhang
Seite 70
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Abschlussbericht
Projektname: Es ist Zeit !
Projektleiter: Stefanie Kalß,
Global denken – lokal handeln Nathalie Lichtenegger
Ausgangssituation im Projekt:
Datum: 26.11.2016
Das Projektteam, bestehend aus den Mitgliedern Stefanie Kalß und Nathalie Lichtenegger,
war bereits über das Thema Fairtrade informiert und interessierte sich auch sehr dafür. Da
Bad Aussee als Fairtrade-Gemeinde dazu verpflichtet ist, als faire Gemeinde das
Bewusstsein der Bevölkerung zum Thema zu stärken, entschied sich das Projektteam, die
Stadtgemeinde Bad Aussee dabei zu unterstützen, eine geeignete Marketingmaßnahme zu
organisieren und zu planen, um den Bekanntheitsgrad fair gehandelter Produkte im
Ausseerland zu steigern.
Geplante Projektziele:
Der praktische Teil dieser Diplomarbeit umfasste die Projektvorbereitung, Planung und
zuletzt die Durchführung einer geeigneten Marketingmaßnahme, um den Bekanntheitsgrad
fair gehandelter Produkte im Ausseerland zu steigern.
Erreichte Projektziele:
Die Veranstaltung ein Vortrags- und Diskussionsabend, wurde am 09.11.2016 ab 19:00 Uhr
im Kurhaus Bad Aussee erfolgreich durchgeführt.
Nach einer Begrüßung durch die Projektleiter Stefanie Kalß und Nathalie Lichtenegger folgte
ein Vortrag über Fairtrade, der von Frau Karin Mauser von Welthaus Graz gehalten wurde.
Während einer Pause hatten die Besucher die Möglichkeit, sich an den Informationsständen
von Welthaus, dem Ausseer Bioladen und der Organisation „Ausseer Schulen für Afrika“ zu
informieren. Außerdem konnten sie sich gegen eine freiwillige Spende, die am Ende der
Veranstaltung der Organisation „Ausseer Schulen für Afrika“ zugutekam, am Kuchenbuffet
bedienen.
Im Anschluss an die Pause stellte das Diplomarbeitsteam kurz die FairtradeBananenchallenge vor, die vom 17. Oktober bis 17. November 2016 stattfand.
Herr Gerhard Ziermayer und Herr Bürgermeister Franz Frosch sprachen nun ebenfalls zum
Thema. Zum Schluss wurde der Ausseer Bioladen von Frau Verena Erhard vorgestellt und
Herr Hans-Martin Rastl erzählte über die neuesten Entwicklungen des Projekts „Ausseer
Schulen für Afrika“.
Für die Regionalzeitung „Alpenpost“ wurde ein Artikel verfasst und veröffentlicht, der über die
Veranstaltung berichtete und sich im Anhang C befindet. Auch im Ausseer
Regionalfernsehen „ARF“ wurde ein Bericht über die Veranstaltung gesendet.
Die Freude über das gelungene Projekt wurde durch das positive Feedback der Besucher
der Veranstaltung gesteigert.
Zusammenarbeit mit den relevanten Umwelten (siehe Projektumweltanalyse):
Stadtgemeinde Bad Aussee: In Zusammenarbeit mit ihrem Kooperationspartner Gerhard
Ziermayer, der zuständig für die Fairtrade-Gemeinde Bad Aussee ist, organisierte und führte
das Projektteam die Veranstaltung durch. Herr Gerhard Ziermayer half bei jedweder Frage
und stand dem Projektteam unterstützend zur Seite. Das Projektteam bedankt sich an dieser
Stelle sehr herzlich für die freundliche Zusammenarbeit.
Frau Karin Mauser von Welthaus: Frau Karin Mauser war seit Beginn der Projektplanung
Anhang
Seite 71
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
eine wichtige Ansprechpartnerin für das Projektteam. Sie half bei jedweder Frage und stand
dem Projektteam mit Rat und Tat zur Seite. Für die Veranstaltung stellte sie sich als
Vortragende zur Verfügung und war somit ein wichtiger Teil des Projektprozesses.
An dieser Stelle bedankt sich das Projektteam sehr herzlich für die freundliche, kooperative
und hilfsbereite Zusammenarbeit.
Einwohner der Stadtgemeinde Bad Aussee: Jene Einwohner der Gemeinde, die es leider
nicht geschafft haben, auf die Veranstaltung zu kommen, wurden mit einem Bericht in der
Alpenpost und im Ausseer Regionalfernsehen über den fairen Handel informiert.
Fairtrade Österreich: Fair Trade Österreich konnte leider aus terminlichen Gründen keinen
Referenten nach Bad Aussee schicken. Dennoch wurde das Projektteam mit Infomaterial,
Kostproben und geliehenen Bananenkostümen von Fairtrade Österreich unterstützt, wofür
sich das Projektteam sehr herzlich bedankt.
Teilnehmer der Veranstaltung: Von den Besuchern des Vortrages bekam das
Diplomarbeitsteam sehr positive Rückmeldungen, womit die Freude des Projektteams über
das gelungene Projekt sehr gesteigert wurde.
Konsequenzen und Empfehlungen für die zukünftige Projekte:
Die Erfahrungen, die das Projektteam gesammelt hat, belegen, dass es schwierig ist, trotz
ausreichender Werbung viele Besucher anzulocken.
Eine Veranstaltung in kleinem Rahmen sorgt für persönlicheres Ambiente und bleibt den
Besuchern damit in guter Erinnerung.
Durch den freien Eintritt war die Spendenbereitschaft höher.
Somit konnte neben der Werbung für fair gehandelte Produkte auch der Verein „Ausseer
Schulen für Afrika“ unterstützt werden.
Projektabnahme
Projektabnahme
per
Projektauftraggeber:
09.11.2016
Stadtgemeinde
Bad Aussee;
Gerhard
Ziermayer
Stefanie Kalß
Projektleiter:
Nathalie
Lichtenegger
Anhang
Seite 72
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Anhang C: Veranstaltungseindrücke
Spendenübergabe an den Verein Ausseer Schulen für Afrika: Stefanie Kalß und Nathalie
Lichtenegger (Diplomarbeitsteam), Mag. Peter Ebner, Karin Mauser (Welthaus Graz, Hans Martin
Rastl (Ausseer Schulen für Afrika)
Anhang
Seite 73
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Anhang
Projekthandbuch Version 2.0
Seite 74
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Veranstaltungsankündigung, erschienen in der Alpenpost
Plakat
Anhang
Seite 75
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Nachbericht der Veranstaltung, erschienen in der Alpenpost
Anhang
Seite 76
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
Projekthandbuch Version 2.0
Anhang D: Zeitaufzeichnung
Datum
22.04.2016
03.06.2016
Inhalt
Antrag Diplomarbeit abgegeben
Diplomarbeitsbesprechung mit
Betreuungslehrer
Literaturrecherche in Graz ( Welthaus)
Besuch der Fair Styria Graz
Theorieteil – Siegel
Theorieteil – Marketing
Theorieteil – Marketing
Theorieteil – Siegel
Theorieteil – Fair Trade Standards
Theorieteil – Öffentlichkeitsarbeit
Theorieteil – Siegel
Theorieteil – Siegel
Theorieteil – Fair Trade Standards
Theorieteil – Fair Trade Standards
Theorieteil – Konzept des fairen Handels
Theorieteil – Fair Trade Standards
Besprechung über den bereit verfassten
Theorieteil
Theorieteil – Kampagnen
Verbesserung des bereits verfassten
theoretischen Teils - Ebner
Theorieteil – Kinderarbeit
Theorieteil – Kinderarbeit
Theorieteil – Kinderarbeit
Theorieteil – Kinderarbeit
Theorieteil – Fairer Handel und
Menschenrechte
Treffen mit Herrn Ziermayer
(Kooperationspartner)
Überarbeitung nach erster Abgabe
Besprechung mit Kooperationspartner
Plakat gestalten
Pressetexte schreiben
Planung der Veranstaltung mit
Kooperationspartner
Plakate für Veranstaltung aufhängen (Bad
Aussee)
Plakate für Veranstaltung aufhängen
(Altaussee)
Bearbeiter
Team
Team
Zeit
/
1h
Team
Team
Nathalie
Nathalie
Nathalie
Nathalie
Nathalie
Stefanie
Nathalie
Nathalie
Nathalie
Nathalie
Stefanie
Nathalie
Team
5h
6h
2h
2h
2h
1h
2h
1h
2h
2h
2h
2h
4h
2h
1h
Nathalie
Team
2h
2h
Nathalie
Nathalie
Nathalie
Nathalie
Stefanie
2h
2h
1h
2h
2h
Team
1h
Team
Team
Stefanie
Stefanie
Team
2h
1h
1h
2h
1h
Team
2h
Team
1h
04.11.2016
Letzte Besprechung mit Kooperationspartner
bezüglich der Veranstaltung
Team
1h
09.11.2016
27.12.2016
Durchführung der Marketingmaßnahme
Zusammenfügen der Diplomarbeit
Team
Stefanie
7h
2h
16.06.2016
28.06.2016
13.07.2016
14.07.2016
15.07.2016
16.07.2016
25.07.2016
03.08.2016
06.08.2016
09.08.2016
10.08.2016
13.08.2016
14.08.2016
14.08.2016
15.08.2016
18.08.2016
20.08.2016
23.08.2016
24.08.2016
26.08.2016
27.08.2016
07.09.2016
14.09.2016
24.09.2016
07.10.2016
09.10.2016
11.10.2016
19.10.2016
28.10.2016
31.10.2016
Anhang
Seite 77
Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade
28.12.2016
28.12.2016
02.01.2017
03.01.2017
04.01.2017
06.01.2017
11.01.2016
12.01.2017
13.01.2017
13.01.2017
14.01.2017
19.01.2017
27.01.2017
28.01.2017
31.01.2017
02.02.2017
03.02.2017
04.02.2017
05.02.2017
05.02.2017
07.02.2017
08.02.2017
13.02.2017
14.02.2017
Anhang
Praxisteil - Projektdurchführung
Theorieteil – Welthandel
Praxisteil - Projektvorbereitung
Theorieteil geschrieben
Praxisteil - Projektplanung
Praxisteil – Projektergebnis und Ausblick
Theorieteil
Vorwort und Kurzfassung geschrieben
Vorwort fertiggestellt, Kurzfassung
geschrieben
Theorieteil – Bio und Fair Trade
Theorieteil
Besprechung über den korrigierten Teil
mit Betreuungslehrer
Abstract geschrieben
Projekthandbuch
Ausbesserung - Korrektur
Projekthandbuch
Projekthandbuch
Projekthandbuch
Projekthandbuch
Zeitaufzeichnung und
Abbildungsverzeichnis erstellt
Projekthandbuch
Abstract verbessert - Korrektur
Ausbesserung - Korrektur
Letzte Ausbesserung - Korrektur
Projekthandbuch Version 2.0
Nathalie
Stefanie
Stefanie
Stefanie
Stefanie
Stefanie
Stefanie
Team
Team
1h
2h
3h
2h
2h
2h
2h
1h
2h
Stefanie
Stefanie
Team
1h
3h
1h
Team
Nathalie
Team
Nathalie
Nathalie
Nathalie
Nathalie
Stefanie
1h
2h
2h
2h
1h
1h
1h
3h
Nathalie
Stefanie
Team
Team
1h
1h
1h
1h
Seite 78
Herunterladen