DIPLOMARBEIT im Rahmen der Reife- und Diplomprüfung an der HÖHEREN LEHRANSTALT FÜR WIRTSCHAFTLICHE BERUFE BAD AUSSEE Finden und Umsetzen einer geeigneten Marketingmaßnahme für Fair Trade Produkte in Kooperation mit der fairen Region Ausseerland. Namen der Verfasserinnen: Nathalie Lichtenegger, Stefanie Kalß Jahrgang: V. HLW Betreuer: Mag. Peter Ebner Datum: 16.02.2016 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG "Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und die den benutzten Quellen wörtlich und inhaltlich entnommenen Stellen als solche erkenntlich gemacht habe." Diese Arbeit wurde in gleicher oder ähnlicher Form weder im In- noch im Ausland in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt und stimmt mit der durch die Begutachter/innen beurteilten Arbeit überein. Bad Aussee, 06.02.2017 Stefanie Kalß EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG "Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und die den benutzten Quellen wörtlich und inhaltlich entnommenen Stellen als solche erkenntlich gemacht habe." Diese Arbeit wurde in gleicher oder ähnlicher Form weder im In- noch im Ausland in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt und stimmt mit der durch die Begutachter/innen beurteilten Arbeit überein. Bad Aussee, 06.02.2017 Nathalie Lichtenegger Seite | 2 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Kurzfassung Im theoretischen Teil informiert diese Diplomarbeit über das Konzept und die Geschichte von Fair Trade. Des Weitern wird über Menschenrechte, Marketing und Kinderarbeit informiert. Auch der Zusammenhang zwischen Fair Trade und dem biologischen Landbau sowie die Stellung des fairen Handels innerhalb des Welthandelssystems wurde bearbeitet. Das Ziel dieser Arbeit ist es, anhand von literarischen Quellen einen Gesamtüberblick über Fair Trade zu geben. Der praktische Teil beinhaltet die Projektvorbereitung, Planung und zuletzt die Durchführung der Marketingmaßnahme, um den Bekanntheitsgrad fair gehandelter Produkte im Ausseerland zu steigern. Die Stadtgemeinde Bad Aussee, als Fair Trade Gemeinde, profitiert als Kooperationspartner von der durchgeführten Veranstaltung insofern, als es ihr Ziel ist, als faire Gemeinde das Bewusstsein der Bevölkerung zu diesem Thema zu stärken. Abstract This diploma project describes the various aspects of Fair Trade. The aim of this paper is to inform the reader about the development of Fair Trade. In addition it deals with Human Rights, Marketing and Child labour. Also the connection between Fair Trade and the biological agriculture as well as the position of Fair Trade within the world trade system was worked on. The practical part contains the project preparation, planning and at last the realisation of the marketing measure to increase the name recognition of fairly traded products in the „Ausseerland“. The municipality Bad Aussee, as a Fair Trade municipality, profits as a cooperation partner from the event because the aim of the community and the diploma team is to strengthen the awareness concerning the topic „Fair Trade“. Seite | 3 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Vorwort 85 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten unter unzumutbaren Bedingungen, zehn Prozent der Bevölkerung besitzen rund 40 Prozent des weltweiten Einkommens – Fakten, die in unserem hektischen Alltag keine Beachtung finden. Während Industrieländer ihren Konsum und ihren Wohlstand vergrößern, können Entwicklungsländer kaum von der Globalisierung profitieren. „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“ (Afrikanisches Sprichwort) Dieses Sprichwort verdeutlicht, warum wir uns für den fairen Handel als Diplomarbeitsthema entschieden haben. Die Marke steht für qualitativ hochwertige Produkte, die unter gerechten Bedingungen produziert worden sind und somit den Bauern und Produzenten helfen vom, Verkauf ihrer Produkte leben zu können. Da Bad Aussee eine Fair Trade Gemeinde ist, war es für uns naheliegend, eine Kooperation mit der Stadtgemeinde Bad Aussee einzugehen. Von Anfang an stand für uns fest, eine Veranstaltung zu planen und durchzuführen da die Organisation viele Kompetenzen fordert, welche wir in diversen Unterrichtsgegenständen erlernen. Außerdem war es uns ein Anliegen, mit unserem Projekt den Verein „Ausseer Schulen für Afrika“ zu unterstützen. Unsere Motivation begründet sich darin, dass wir einen kleinen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten wollen. Seite | 4 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Inhaltsverzeichnis 1 2 3 Einführung .............................................................................................................................9 1.1 Problemstellung .............................................................................................................9 1.2 Methodik ........................................................................................................................9 1.3 Zielsetzung der Arbeit .....................................................................................................9 1.4 Aufbau der Arbeit ...........................................................................................................9 Fair Trade ............................................................................................................................. 10 2.1 Definition ..................................................................................................................... 10 2.2 Historische Entwicklung ................................................................................................ 10 2.2.1 1945 bis Ende der 1960er Jahre ............................................................................ 10 2.2.2 Beginn der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre ....................................................... 10 2.2.3 Mitte der 1980er bis Ende der 1990er Jahre .......................................................... 11 2.2.4 Ende der 1990er Jahre bis zur Gegenwart ............................................................. 11 Das Konzept des fairen Handels............................................................................................ 12 3.1 Produzentennetzwerke................................................................................................. 12 3.1.1 Fairtrade Africa ..................................................................................................... 12 3.1.2 CLAC Latin American and Caribbean Network of Fair Trade Small Producers ......... 13 3.1.3 NAPP Network of Asian and Pacific Producers ....................................................... 13 3.2 Preis ............................................................................................................................. 13 3.2.1 Faire Löhne ........................................................................................................... 14 3.2.2 Fair Trade Prämie .................................................................................................. 14 3.3 Vorfinanzierung ............................................................................................................ 14 3.3.1 3.4 4 5 Fairtrade Access Fund ........................................................................................... 14 Handelsbeziehungen .................................................................................................... 14 Welthandel und Globalisierung ............................................................................................ 15 4.1 Welthandel ................................................................................................................... 15 4.2 Globalisierung .............................................................................................................. 16 4.3 Die Bedeutung des Fairen Handels innerhalb des Welthandels ..................................... 16 Menschenrechte .................................................................................................................. 17 5.1 Grundrechte ................................................................................................................. 17 5.2 Überwachung der Menschenrechte .............................................................................. 17 5.3 Verletzung von Menschenrechten ................................................................................ 18 Seite 5 V. HLW-Schuljahr 2016-17 5.4 Menschenrechtorganisationen ..................................................................................... 18 5.4.1 6 7 8 Amnesty International .......................................................................................... 18 5.5 Menschenrechte Artikel 23 ........................................................................................... 18 5.6 Der Beitrag des fairen Handels...................................................................................... 19 Fair Trade in Verbindung mit dem ökologischen Landbau ..................................................... 19 6.1 Ökologischer Landbau .................................................................................................. 19 6.2 Fair Trade und Bio ........................................................................................................ 19 Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................................................ 21 7.1 Definition ..................................................................................................................... 21 7.2 Mittel der Öffentlichkeitsarbeit .................................................................................... 21 7.2.1 Anzeigen ............................................................................................................... 21 7.2.2 Flyer...................................................................................................................... 22 7.2.3 Folder/Faltblatt ..................................................................................................... 22 7.2.4 Plakat.................................................................................................................... 22 Marketingmix ....................................................................................................................... 22 8.1 Der Erfolg des Fairen Handels durch professionelles Marketing .................................... 22 8.2 Instrumente des Marketings ......................................................................................... 22 8.3 Verbraucher als Adressaten des Fairtrade Marketings .................................................. 23 8.3.1 Unterschiedliche Zielgruppen................................................................................ 23 8.4 Die Individualität von Fairtrade ..................................................................................... 24 8.5 Die Macht der Supermärkte und der Verbraucher am Beispiel der fairen Banane ......... 25 8.6 Verbraucher als Adressaten von Fairtrade Kampagnen ................................................. 26 8.6.1 Branding-Kampagnen............................................................................................ 26 8.6.2 Freiwilligen-Netzwerk von Fairtrade Österreich..................................................... 27 8.7 Informiert sein.............................................................................................................. 27 8.8 Fairtrade Werbekampagnen in Österreich .................................................................... 28 8.8.1 Fairtrade Gemeinden ............................................................................................ 28 8.8.2 Fairtrade Schools .................................................................................................. 28 8.9 9 Fair Trade Marketing Aktiv für Fairtrade......................................................................................................... 29 Das Fairtrade-Gütesiegel ...................................................................................................... 29 9.1 Erste Idee für ein Fairtrade-Siegel ................................................................................. 29 9.2 Siegel ............................................................................................................................ 30 9.3 Siegelinitiativen ............................................................................................................ 30 9.4 Das Fairtrade-Siegel ...................................................................................................... 30 9.5 Produkt- und Programmspezifische Siegel .................................................................... 31 Seite 6 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing 9.5.1 Das Fairtrade-Siegel für Baumwolle....................................................................... 31 9.5.2 Das Fairtarde-Siegel für Gold................................................................................. 32 9.5.3 Das Fairtrade-Programm für Zucker und Kakao ..................................................... 32 9.5.4 Das Fairtrade-Programmsiegel für Baumwolle ...................................................... 32 9.6 Wie wird man Fair-Handels-Produzent? ........................................................................ 33 9.7 Fairtrade-Standards ...................................................................................................... 33 9.7.1 Aufbau der Standards ........................................................................................... 33 9.7.2 Inhalt der Standards .............................................................................................. 34 9.8 World Fair Trade Organisation-Standards ..................................................................... 34 9.9 Kontrolle im Fairen Handel ........................................................................................... 35 9.9.1 Zertifizierung ........................................................................................................ 35 9.9.2 Das Zertifizierungssystem von Fairtrade ................................................................ 35 10 Kinderarbeit ..................................................................................................................... 36 10.1 Definition von Kinderarbeit........................................................................................... 36 10.1.1 Die schlimmsten Formen der Kinderarbeit ............................................................ 37 10.2 Überblick über die Situation von Kinderarbeit............................................................... 37 10.3 Ursachen für Kinderarbeit............................................................................................. 38 10.3.1 Absolute Armut..................................................................................................... 40 10.3.2 Relative Armut ...................................................................................................... 40 10.4 Folgen von Kinderarbeit................................................................................................ 40 10.4.1 10.5 Gefahren in der Landwirtschaft ............................................................................. 40 Kinderarbeit in der Baumwollproduktion ...................................................................... 41 10.5.1 Landwirtschaft ...................................................................................................... 41 10.6 Fairtrade und Kinderarbeit............................................................................................ 41 10.7 Was tun gegen Kinderarbeit?........................................................................................ 42 11 Projektvorbereitung ......................................................................................................... 43 11.1 Mediathek Welthaus Graz Seckau ................................................................................. 43 11.2 Fair Styria ..................................................................................................................... 43 11.3 Ideenfindung ................................................................................................................ 43 11.3.1 Messe im Kurpark ................................................................................................. 43 11.3.2 Workshop ............................................................................................................. 44 11.3.3 Vortragsabend ...................................................................................................... 44 11.4 12 12.1 Entscheidung ................................................................................................................ 44 Planung des Projektes ...................................................................................................... 45 Veranstaltungsteilnehmer ............................................................................................ 46 Seite 7 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing 12.1.1 Bioladen „Vehena“ Bad Aussee ............................................................................. 46 12.1.2 Ausseer Schulen für Afrika .................................................................................... 46 12.1.3 Welthaus Diözese Graz Seckau ............................................................................. 46 12.2 Bananenchallenge ........................................................................................................ 47 13 Projektdurchführung ........................................................................................................ 47 14 Projektergebnis und Ausblick............................................................................................ 48 Quellenverzeichnis....................................................................................................................... 49 Abbildungsverzeichnis.................................................................................................................. 52 Anhang ........................................................................................................................................ 54 Anhang A: Kooperationsvereinbarungen ...................................................................................... 54 Anhang B: Projektdokumentation ................................................................................................ 57 Anhang C: Veranstaltungseindrücke ............................................................................................. 73 Anhang D: Zeitaufzeichnung......................................................................................................... 77 Seite 8 V. HLW-Schuljahr 2016-17 1 Fair Trade Marketing Einführung Im ersten Kapitel dieser Diplomarbeit werden die Problemstellung, die Methodik sowie die Zielsetzung und der Aufbau der Arbeit erläutert. 1.1 Problemstellung Das Diplomarbeitsteam, bestehend aus Nathalie Lichtenegger und Stefanie Kalß, hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Kooperation mit der Stadtgemeinde Bad Aussee, Fair Trade im Ausseerland bekannter zu machen. Seit 2008 gehört Bad Aussee zu den Fair Trade Gemeinden. Diese „Auszeichnung“ ist allerdings in der Bevölkerung nie richtig wahrgenommen worden. Auch Altaussee und Grundlsee sind Teil der Fair Trade Gemeinden Österreichs. Daher lautet die Forschungsfrage:“ Welche Marketingmaßnahme ist sinnvoll um fair gehandelte Produkte im Ausseerland bekannter zu machen und das Bewusstsein der Bevölkerung zu diesem Thema zu stärken?“ 1.2 Methodik Um eine Antwort auf die Forschungsfrage zu finden, war die Literaturrecherche besonders wichtig. Im theoretischen Teil konzentriert sich die Arbeit einerseits auf die Entwicklung und das Konzept von Fair Trade, andererseits auf Marketing und Kinderarbeit. Durch Recherchen und eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema wurde eine geeignete Marketingmaßnahme, in Form eines Vortragsabends, gefunden und umgesetzt. 1.3 Zielsetzung der Arbeit Die Arbeit hat das Ziel, das Konzept des fairen Handels zu erklären, sowie auf Menschenrechte und die Probleme der Kinderarbeit hinzuweisen. Der durchgeführte praktische Teil der Arbeit hat das Ziel, die Einwohner des Ausseerlandes auf fair gehandelte Produkte hinzuweisen und die fairen Gemeinden des Ausseerlandes bekannter zu machen. 1.4 Aufbau der Arbeit Im theoretischen Teil informiert diese Diplomarbeit über die historische Entwicklung des fairen Handels, das Konzept wird erläutert und auch die Begriffe Welthandel und Globalisierung werden definiert. Des Weiteren werden im Kapitel 5 Menschenrechte in Zusammenhang mit dem fairen Handel erklärt. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist das Marketing sowie die Fair Trade Gütesiegel. Kapitel 10 befasst sich mit Ursachen und Folgen von Kinderarbeit. Seite 9 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Die Kapitel zwei bis sieben wurden von Stefanie Kalß bearbeitet, Kapitel acht bis zehn wurden von Nathalie Lichtenegger ausgearbeitet. Im praktischen Teil werden Projektvorbereitung, Planung und Durchführung beschrieben. Auch das Projektergebnis wird vorgestellt. Kapitel 11, 12 und 14 wurden von Stefanie Kalß bearbeitet. Nathalie Lichtenegger befasste sich mit der Projektdurchführung (Kapitel 13). 2 Fair Trade 2.1 Definition „Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt basiert und nach Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Der faire Handel leistet durch das Angebot besserer Handelsbedingungen und der Sicherung von sozialen Rechten zu Gunsten der benachteiligten Produzenten und Arbeiter- vor allem im Süden einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.“ (Sieben,S.29) 2.2 2.2.1 Historische Entwicklung 1945 bis Ende der 1960er Jahre Die Anfänge des fairen Handels begannen in den USA nach dem 2. Weltkrieg. Die religiöse Organisation „Ten Thousand Villages“ importierte ab dem Jahr 1946 Handwerksprodukte aus Puerto Rico, diese wurden über das kircheneigene Netzwerk verkauft. Das erste Fair-Trade Geschäft wurde 1958 ebenfalls in den USA eröffnet. Zur gleichen Zeit teilten sich die am Welthandel beteiligten Länder in marktwirtschaftlich orientierte und in planwirtschaftlich orientierte Länder. Als Ergebnis des Ost-Westkonflikts („Kalter Krieg“) entstand die Einteilung in „Erste Welt“ und „Zweite Welt“. Einige Länder ließen sich allerdings nicht zuordnen. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.84f.) „So entstand der Begriff „Dritte Welt“, welcher später zum Synonym für „Entwicklungsland“ wurde. Es entwickelte sich langsam ein Bewusstsein für die im internationalen Handel benachteiligten Produzenten in den Entwicklungsländern“ (von Hauff, Claus, 2013, S.85) Die gesamte Entstehungsphase war sehr stark vom Engagement der Zivilgesellschaft geprägt. Der konventionelle Handel wurde zunehmend als ungerecht empfunden. Auch kirchliche Gruppen und Organisationen spielten eine wichtige Rolle. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.86) 2.2.2 Beginn der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre In Europa wurde 1969 der erste Weltladen in den Niederlanden eröffnet. In dieser Zeit vergrößerte sich das gesamte Fair Trade Netzwerk und die Verkaufszahlen stiegen. Seite 10 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Bis 1973 wurden ausschließlich Handwerksprodukte im Rahmen von Fair Trade verkauft. Als erstes Lebensmittel wurde Kaffee, welcher von kleinen Produzenten aus Guatemala stammte, ins Sortiment aufgenommen.Verstärkt wurden Produkte aus Ländern importiert, welche aufgrund von politischen Bedingungen vom Welthandel ausgeschlossen waren. In den 1990er Jahren wuchs der Markt in Europa, anders als in Nordamerika, immer weiter. Mehr als 60 Organisationen importierten fair gehandelte Waren. Dadurch entstanden auch immer mehr Weltläden. In dieser Zeit war es weiterhin das Ziel, dass die Handelspartner in den Dritte Welt Ländern ein höheres Einkommen erzielen können. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.86ff.) 2.2.3 Mitte der 1980er bis Ende der 1990er Jahre Die bisherige Strategie, welche sich zu einem sehr großen Teil nach den Möglichkeiten der Produzenten orientierte, wurde zu einem Problem, da die Wünsche der Konsumenten nur wenig beachtet wurden. Aufgrund der rückläufigen Verkaufszahlen mussten die Weltläden erhebliche Verluste hinnehmen. Das Scheitern des Internationalen Kaffeeabkommens im Jahr 1989 hatte zur Folge, dass jedes Land nun beliebig viel Kaffee produzieren und exportieren durfte. Die Kleinbauern wurden mit sinkenden Preisen und einem Einkommensrückgang konfrontiert. Eine Steigerung des Absatzmarktes war nötig. Daher wurde ein Label angestrebt, welches sich am Biosiegel orientieren sollte und somit den Verkauf von fair gehandelten Produkten auch im konventionellen Handel möglich machen sollte. In Europa, Nordamerika und Japan gab es verschiedene Initiativen, die seit 1997 unter der Faitrade Labelling Organization (FLO) koordiniert werden. Die Initiativen führten zu einem Zertifizierungssystem, mit dem garantiert wurde, dass Produkte, welche mit dem Label versehen waren, unter gerechten Bedingungen produziert und gehandelt wurden. Durch das Label war es möglich, die Produkte in Bioläden und kleineren Einzelhandelsketten zu verkaufen. Kaffee war das erste Produkt mit einem Label. Es folgten Kakao, Honig und Tee. Um eine bessere Koordination der beteiligten Akteure zu ermöglichen, kam es zur Gründung von Dachverbänden. Die europäischen Weltläden schlossen sich 1994 zu dem neu gegründeten „Network of European Worldshops“ (NEWS) zusammen. Ein großes Ziel dieses Netzwerkes war es, für einen verbesserten Informationsaustausch in Bezug auf Markttrends und Absatzentwicklung zu sorgen. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.88ff.) 2.2.4 Ende der 1990er Jahre bis zur Gegenwart Durch das Label erhielten auch konventionelle Einzel-und Großhändler die Möglichkeit, fair gehandelte Produkte zu verkaufen. 1997 wurden die Standards für Handel und Produkte vereinheitlicht und das Kontrollsystem zentralisiert. Das Netzwerk FINE, welches ein Zusammenschluss von vier großen Handelsorganisationen ist, hatte das Ziel, eine gemeinsame Position gegenüber der Wirtschaft und Politik zu vertreten. Seite 11 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Mit Anfang der 1990er Jahre kam es aufgrund der Marktorientierung zu einer weiteren Neuerung. Wurde am Anfang der Fair Trade Bewegung noch Wert darauf gelegt, dass nur Kleinbauern am Fairen Handel teilhaben, so wurde auch die Zertifizierung von Plantagen in dieser Zeit möglich. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.90f.) 3 Das Konzept des fairen Handels In erster Linie soll der faire Handel Kleinbauern in Entwicklungsländern bei der Produktion und Vermarktung ihrer Produkte helfen. Dadurch soll die Möglichkeit gegeben werden, die Lebensbedingungen durch den Handel zu verbessern. Oft können Bauern nicht genug von der Herstellung ihrer Produkte profitieren. Es fehlen der Zugang zu Infrastruktur und die finanziellen Mittel, um Waren auf Märkte zu transportieren und zu verkaufen. Dadurch entsteht eine Abhängigkeit von Zwischenhändlern. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.92) „Zwischenhändler kaufen mehreren Produzenten Waren ab und verkaufen diese dann in größeren Mengen weiter.“ (von Hauff, Claus, 2013,S.92) Dabei erhalten die Bauern Informationen zu Qualitätsanforderungen, Marktentwicklung und Marktpreisen nur von den Zwischenhändlern. So entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis, auf das die Kleinbauern angewiesen sind. Der faire Handel ermöglicht einen direkten Export der Produkte, somit sind die Produzenten selbstständiger. Zusätzlich werden die Kleinbauern durch den Zusammenschluss zu Kooperativen gestärkt. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.92) 3.1 Produzentennetzwerke Produzentennetzwerke sind regionale Zusammenschlüsse, welche die Interessen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Arbeiterinnen und Arbeitern vertreten und sie bei Themen wie Zertifizierung, Finanzierung und Fortbildung unterstützen. Die Produzenten und Produzentinnen dürfen bei allen Entscheidungen mitbestimmen. (vgl. Fair Trade Österreich,2016,online) 3.1.1 Fairtrade Africa Fairtrade Africa hat seinen Hauptsitz in Nairobi und vertritt über 700.000 Bäuerinnen, Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter. (vgl. Fair Trade Österreich,2016,online) Abbildung 1: Fairtrade Africa (Fair Trade Österreich,2016,online) Seite 12 V. HLW-Schuljahr 2016-17 3.1.2 Fair Trade Marketing CLAC Latin American and Caribbean Network of Fair Trade Small Producers CLAC vertritt die Interessen von fast 300.000 Kleinbauern und auf Plantagen tätigen Menschen in Lateinamerika und der Karibik. Es wurde 1996 gegründet und ist somit das traditionsreichste FAIRTRADE-Produzentennetzwerk. Verwaltet wird es von Mexiko aus. (vgl. Fair Trade Österreich,2016,online) Abbildung 2: CLAC Latin American and Caribbean Network (Fair Trade Österreich, 2016, online) 3.1.3 NAPP Network of Asian and Pacific Producers Dieses Netzwerk vertritt Produzenten und Produzentinnen aus Asien und Ozeanien. Es wurde 2014 gegründet mit Hauptsitz in Hongkong und vertritt alle am fairen Handel beteiligten Personen in Asien. (vgl. Fair Trade Österreich,2016,online) Abbildung 3: NAPP Network of Asian and Pacific Producers (Fair Trade Österreich, 2016, online) 3.2 Preis Die meisten fair gehandelten Produkte sind landwirtschaftliche Erzeugnisse. Auf dem Weltmarkt werden sie oft zu einem Preis angeboten, der die Produktionskosten nicht deckt. Hier ist es die Aufgabe des fairen Handels, einen Mindestpreis festzulegen. Am besten ist es, wenn Importorganisationen aus den Industrieländern mit den Produzenten in den Entwicklungsländern den Preis gemeinsam festlegen. Dieser Preis soll Löhne und Produktionskosten sichern. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.94) „Der Mindestpreis gilt für alle Produktgruppen außer für Blumen und Pflanzen, Zucker, sowie manche Tee- und Gewürzsorten.“ (Fair Trade Österreich,2016,online) Seite 13 V. HLW-Schuljahr 2016-17 3.2.1 Fair Trade Marketing Faire Löhne Die sogenannten fairen Löhne orientieren sich nicht am gesetzlichen Mindestlohn des jeweiligen Landes, sondern entsprechen den realen Lebenskosten der Menschen. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.94) 3.2.2 Fair Trade Prämie „Neben dem Mindestpreis erhalten alle Produzentenorganisationen die Fairtrade-Prämie. In der Gemeinschaft wird demokratisch entschieden, in welche sozialen, ökologischen oder ökonomischen Projekte die Prämie investiert wird und welche Ziele erreicht werden sollen.“ (Fair Trade Österreich,2016,online) 3.3 Vorfinanzierung Um neue Produktionsanlagen, Rohmaterialien und Saatgut zu kaufen, besteht für Produzenten die Möglichkeit, einen Teil der Bezahlung für ihre Produkte im Voraus zu erhalten. Durch diese Unterstützung müssen die Produzenten keine Kredite bei lokalen Geldverleihern aufnehmen, welche oftmals viel zu hohe Zinsen verlangen. Dadurch wird eine Verschuldung der Kleinbauern verhindert. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.95) 3.3.1 Fairtrade Access Fund „Der Fairtrade Access Fund stellt verschiedene Darlehen und technische Unterstützung zur Verfügung.“ ( von Hauff, Claus, 2013,S.96) Investoren erhalten jährliche Dividenden. Erster Investor war die Starbucks Coffee Company. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.96) 3.4 Handelsbeziehungen Handelsbeziehungen mit Importorganisationen sollen für die Produzenten eine Alternative zum herkömmlichen Handel darstellen. Dadurch können die Produzenten den Vertrieb ihrer Produkte planen. Es ist von großer Bedeutung, dass die Waren direkt von den Produzenten zu den Importorganisationen gelangen. Kleinbauern sollen dadurch weniger von Zwischenhändlern abhängig sein und im besten Fall soll der Zwischenhandel weitestgehend ausgeschaltet werden. Der Grund, warum trotzdem viele Kleinbauern an Zwischenhändler verkaufen, liegt darin, dass es an Verkehrsinfrastruktur und finanziellen Mittel fehlt. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.96) „Außerdem haben viele Produzenten aufgrund der kleinen Menge, die sie produzieren, keine Möglichkeit, direkt an Importeure zu verkaufen“ (von Hauff, Claus, 2013,S.96) Firmen aus Industrieländern kaufen von Zwischenhändlern, weil diese größere Mengen anbieten, dadurch wird auch der Transport billiger. Aufgrund der Vielzahl von Kleinbauern haben einzelne Anbieter wenig oder gar keinen Einfluss auf den Preis der Produkte. Allerdings gibt es oft eine begrenzte Anzahl an Zwischenhändlern, sogenannte Oligopolisten. Diese können die Preise entscheidend beeinflussen. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.96f.) Seite 14 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing „Im Kontext des Fairen Handels kann diese Preisbildung durch die direkte Handelsbeziehung zwischen den Produzenten und den Importorganisationen verhindert werden.“ (von Hauff, Claus, 2013,S.97) Die folgende Abbildung zeigt den Zusammenhang der einzelnen Akteure im kooperativen Modell. Abbildung 4: Kooperative Struktur ( von Hauff, Claus, 2013,S.97) Kleinbauern verkaufen ihre Waren an Kooperativen, dort werden die Produkte für den Export vorbereitet und an Handelspartner in den Industrieländern verkauft. Den Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie erhält die Kooperative. Der vorher festgelegte Betrag wird an die Kleinbauern ausgezahlt und ein Teil der Einnahmen, meistens die Prämie, bleibt in der Kooperative und wird für gemeinschaftliche Projekte verwendet. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.97) 4 4.1 Welthandel und Globalisierung Welthandel „Der Begriff Welthandel bezeichnet den Handel zwischen den Ländern der Welt. Der Welthandel ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern setzte bereits im Altertum ein. Transferiert wurden und werden Rohstoffe und Güter, Arbeitskräfte und Dienstleistungen, aber an den Börsen der Welt auch virtuelle Güter, Aktien und Geld.“ ( www. definitiononline.de/welthandel, 2016, online) Seite 15 V. HLW-Schuljahr 2016-17 4.2 Fair Trade Marketing Globalisierung „Die Globalisierung ist ein Prozess, bei dem weltweite Beziehungen in zahlreichen Ebenen intensiviert werden. Dabei entsteht eine globale Verflechtung in Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Kultur und Umwelt.“ (www.globalisierung-fakten.de, 2017, online) 4.3 Die Bedeutung des Fairen Handels innerhalb des Welthandels Die Globalisierung ist der bedeutendste Grund dafür, dass sich die Länder der Dritten Welt unterschiedlich entwickeln. Ihre wirtschaftliche Entwicklung konnten unter anderem Taiwan und China verbessern. Auch Indien konnte die Armut senken. In Afrika sieht es allerdings anders aus. Die Mehrheit der Länder konnte am Prozess der Globalisierung gar nicht teilhaben. […] Produkte, die unter bestimmten Voraussetzungen produziert werden, wie zum Beispiel Bioprodukte oder Produkte, deren Produktion soziale und ethnische Anforderungen erfüllt, können mit fair gehandelten Produkten verglichen werden. Daher ergeben sich Gemeinsamkeiten zwischen dem Fairen Handel und dem Ethischen Handel. Kinderarbeitsverbot, Versammlungsfreiheit, Diskriminierungsverbot und Mindestlöhne sind einige Beispiele dieser Gemeinsamkeiten. Des Weiteren kennen die Unternehmen, sowohl beim Fairen als auch beim ethischen Handel, ihre Verantwortung für Arbeitsbedingungen in Produktionsstätten. Durch den Kauf solcher Produkte kommen auch Konsumenten ihrem Wunsch nach, zu einer Veränderung beizutragen. […](vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.126ff) Dass immer mehr Menschen etwas verändern wollen, merkt man auch an den Verkaufszahlen. Laut einem Bericht von Fair Trade Österreich für das 1. Halbjahr 2016 liegen die geschätzten Einnahmen der Produzentenorganisationen durch Fair Trade Verkäufe in Österreich, (=Direkteinnahmen) in den ersten sechs Monaten bei 19,8 Millionen USD. Damit ist das Ergebnis um 20% besser als im Vorjahr. Schokolade und Kaffee haben hauptsächlich zu dieser positiven Bilanz beigetragen. Das Kakaoprogramm und die Fair Trade Schokobananen der Firma Casali führten zu einem enormen Wachstum bei Kakaobohnen. Des Weiteren wurden zum bestehenden Produktsortiment 50 Produkte hinzugefügt. Dabei ist ein Produkt besonders erwähnenswert, seit Mai 2016 gibt es in Österreich erstmals Trauringe aus fair gehandeltem Gold. Zum bestehenden Netzwerk wurden 12 neue Gastronomiepartnerbetriebe, 14 neue Fair Trade Gemeinden und 8 neue Fair Trade Schulen hinzugefügt. (vgl. Fair Trade Österreich, 2016,online) Seite 16 V. HLW-Schuljahr 2016-17 5 Fair Trade Marketing Menschenrechte Überall auf der Erde werden Menschen ausgebeutet, sei es bei der Arbeit oder auch im privaten Bereich. Fair Trade setzt sich für mehr Gerechtigkeit ein, deshalb sind Menschenrechte ein Thema, das eng in Verbindung mit dem fairen Handel steht. Rechte, die jeder von Geburt an hat, und die auf der ganzen Welt gleich sind nennt man Menschenrechte. Auf diese Rechte kann sich jeder Mensch berufen unabhängig von Volkszugehörigkeit, Glaube oder Geschlecht. Das Ziel dieser Rechte ist es, Bürger und Bürgerinnen vor staatlicher Willkür zu schützen. Unterschieden wird zwischen Bürgerrechten, welche für Staatsbürger und Staatsbürgerinnen gelten und Menschenrechten, die für alle Menschen also auch für Fremde und Staatenlose gelten. (vgl. Krückl u.a. 2013, S.38) 5.1 Grundrechte „Grundrechte sind Rechte, die ein Staat seinen Bürgerinnen und Bürgern garantiert und die in der Verfassung verankert sind.“ (Krückl u.a. 2013, S.38) Grundrechte werden unterschieden in liberale Grundrechte, demokratische Grundrechte und soziale Grundrechte. Zu den liberalen Grundrechten zählen beispielsweise das Recht auf persönliche Freiheit, die Meinungs- und Pressefreiheit und das Datenschutzgesetz. Demokratische Grundrechte gehen davon aus, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Hierzu zählen das aktive und passive Wahlrecht, der Schutz der Abgeordneten durch Immunität und das Recht auf einen gesetzlichen Richter. Das Recht auf medizinische Betreuung sowie das Recht auf Altersvorsorge zählen zu den sozialen Grundrechten. Diese sind ein wesentliches Merkmal eines Sozialstaates. (vgl. Krückl u.a., 2013, S.38f) 5.2 Überwachung der Menschenrechte Die Einhaltung der Menschenrechte wird durch verschiedene Komitees der UNO überwacht. Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte kontrolliert und überwacht die Einhaltung der Menschenrechte in den Mitgliedsstaaten. Nicht nur staatliche sondern auch nichtstaatliche, internationale Organisationen haben ein Netzwerk von Menschenrechtsschützern, die überall auf der Welt sind und Berichte über Verstöße veröffentlichen. Diese finden weltweite Beachtung und sind von vielen Regierungen gefürchtet. (vgl. Krückl u.a., 2013, S.41) Seite 17 V. HLW-Schuljahr 2016-17 5.3 Fair Trade Marketing Verletzung von Menschenrechten Im Falle einer Menschenrechtsverletzung muss immer zuerst auf nationaler Ebene geklagt werden. Erst wenn auf nationaler Ebene alle Instanzen durchlaufen wurden, ist eine internationale Klage möglich. In extremen Fällen wie Kriegsverbrechen oder Völkermord kann der Internationale Gerichtshof, welcher sich in den Den Haag befindet, direkt agieren. (vgl. Krückl u.a., 2013, S.41) 5.4 Menschenrechtorganisationen Menschenrechtsverletzungen, die im Auftrag oder im Schutz von Regierungen begangen werden, gefährden den inneren und äußeren Frieden eines jeden Staates. Auch der Weltfriede wird dadurch gefährdet. Auf Verstöße aufmerksam zu machen, ist eine der wichtigsten Aufgaben von internationalen, nicht staatlichen Organisationen. Durch die Öffentlichkeit geraten Regierungen oftmals unter Druck. Sanktionen können von solchen Organisationen allerdings nicht verhängt werden. Eine der bekanntesten und auch größten Menschenrechts-Organisationen ist Amnesty International. (vgl. Krückl u.a., 2013, S.41) 5.4.1 Amnesty International Amnesty International ist mit über 7 Millionen Mitgliedern in 150 Staaten die größte Menschenrechtsbewegung der Welt. Das Ziel dieser Organisation ist es Menschenrechtsverletzungen zu verhindern oder zu stoppen. Grundlage für die Arbeit bildet dabei die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Ein wichtiges Merkmal von Amnesty International ist es, dass sie unabhängig von Regierungen, Parteien, Ideologien und Religionen arbeitet. Deshalb finanziert sich Amnesty International fast ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. (vgl. Amnesty International, 2017, online) 5.5 Menschenrechte Artikel 23 Artikel 23 der Menschenrechte kommt dem Prinzip des fairen Handels sehr nahe. Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung stellen wichtige Faktoren im fairen Handel und auch in den Menschenrechten dar. „1. Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit. 2. Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. 3. Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen. 4. Jeder hat das Recht, zum Schutze seiner Interessen Gewerkschaften zu bilden und solchen beizutreten.“ (Vereinte Nationen, 1948,online) Seite 18 V. HLW-Schuljahr 2016-17 5.6 Fair Trade Marketing Der Beitrag des fairen Handels „Fairtrade setzt sich für faire Handelsbeziehungen ein und regt einen Wandel im Weltwirtschaftssystem an. Die von Fairtrade International festgelegten Richtlinien sorgen für mehr Transparenz und werden stetig weiterentwickelt. […] Sie basieren zum einen auf den Menschenrechten, wie den Artikeln 23 (Recht auf Arbeit) und 2 (Verbot der Diskriminierung). Zum anderen beziehen sie sich auf die Standards der Internationalen Arbeitsorganisation, […] eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die für die Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards zuständig ist. Durch diese soll menschenwürdige Arbeit für alle Menschen weltweit sichergestellt werden.“ ( Fair Trade Österreich,2016,online) Auch die Rechte von Kindern und Frauen in Entwicklungsländern sollen besonders gestärkt werden. Kinderarbeit ist nach den Grundlagen des Fairen Handels verboten und weiters wird die Gleichstellung von Mann und Frau gefördert. Weiterbildungsprogramme leisten dabei einen wichtigen Beitrag, um die Unabhängigkeit von Frauen zu fördern. Bestimmte Sozialleistungen wie zum Beispiel die Gesundheitsversorgung sollen allen Produzenten verfügbar sein. (vgl. von Hauff, Claus, 2013,S.100) 6 6.1 Fair Trade in Verbindung mit dem ökologischen Landbau Ökologischer Landbau Der ökologische Landbau, auch als alternativer oder biologischer Landbau bezeichnet, hat einige Grundsätze. Es wird ein geschlossener Kreislauf angestrebt, bei dem möglichst wenig nicht erneuerbare Energien und Rohstoffe verbraucht werden. Außerdem hat die Fruchtbarkeit des Bodens einen hohen Stellenwert und die Bearbeitung des Bodens darf nur unter Schonung der Bodenorganismen und der Bodenstruktur durchgeführt werden. Es gilt ein Verbot von synthetischen Düngemitteln und Herbiziden. Auch auf Pestizide soll verzichtet werden.(vgl. Weiß, 2006, S.168) 6.2 Fair Trade und Bio In den Anfängen des fairen Handels spielten ökologische Kriterien eine eher untergeordnete Rolle. Die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzenten lag im Fokus. Heute hat sich das geändert. Fair Trade misst, im Sinne der Nachhaltigkeit, dem ökologischen Landbau eine bedeutende Rolle zu. Dies erkennt man anhand der Standards. Rund ein Drittel davon sind Umweltkriterien. Fair Trade setzt „Bio“ nicht voraus, denn zu hohe Bio-Standards als Eintrittsvoraussetzung in den fairen Handel würden die ärmsten Produzentengruppen ausgrenzen, denn Bio stellt hohe Anforderungen an Bodenqualität, das unmittelbare Umfeld der Produktionsfläche, die Produktionsweise sowie den Einsatz von natürlichen Pflanzenbehandlungsmitteln. Die Umstellung vom konventionellen zum ökologischen Landbau kann zwischen sechs Monaten und drei Jahren dauern. In dieser Zeit entsteht oft ein erheblicher Ertragsrückgang und damit einhergehend ein Einkommensverlust. Auch nach erfolgreicher Umstellung kann dieser Verlust nicht immer ausgeglichen werden. Seite 19 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Es gibt auch Produzenten, die keinen biologischen Landbau betreiben können. Gründe dafür sind: Unmittelbar in der Nachbarschaft wird mit Gentechnik oder synthetischen Pflanzenbehandlungsmitteln gearbeitet. Der Boden ist abgewirtschaftet und eine lange Regenerationszeit ist nötig, in der keine oder nur eingeschränkte Produktion möglich ist. Die Voraussetzungen einer Lieferkette vom Produzent zum Konsumenten, ein akzeptables Verhältnis von Kosten und Preis und ausreichend Nachfrage nicht erfüllt sind. Zusammengefasst kann man sagen, dass vielen Fair Trade-Produzenten Ressourcen und das nötige Kapital fehlen, um von Beginn an auf Bio zu setzen. Die Strategie von Fair Trade ist es deshalb, im ersten Schritt Produzenten zu einer Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaft zu verpflichten, und in einem zweiten Schritt, welcher freiwillig ist, den Bioanbau gezielt zu fördern. Die Unterstützung von Fair Trade beginnt mit einer Beratung über das Marktpotential von biozertifizierten Produkten. Danach wird bei der Suche nach Informationen über den konkreten Umstellungsprozess geholfen. Aufgrund der Fairtrade-Umweltkriterien, an welche sich alle Produzenten des fairen Handels halten müssen, stellt die Umstellung oftmals keine großen Probleme dar. (vgl. Fair Trade Deutschland, 2016, online) „Für das Bio-zertifizierte Produkt muss der Käufer den Produzenten den von Fairtrade produktspezifisch festgelegten Fairtrade-Bio-Zuschlag bezahlen (i.d.R. zehn bis 20 Prozent des Fairtrade-Mindestpreises). Der höhere Preis stellt sicher, dass der Käufer den Produzenten für seine Mehrkosten bei der Bio-Produktion entlohnt – vor allem bedingt durch Ertragsrückgang und manuelle Mehrarbeit.“ (Fair Trade Deutschland, 2016, online) Seite 20 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Obwohl sich diese zwei Ansätze gut ergänzen, gibt es auch Unterschiede: Abbildung 5: Fair Trade und Bio – Die wichtigsten Unterschiede (Fair Trade Deutschland, 2016, online) 7 Öffentlichkeitsarbeit Um Fair Trade im Ausseerland bekannter zu machen und auch die Veranstaltung zu bewerben, war es nötig, sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit auseinanderzusetzen. 7.1 Definition „Öffentlichkeitsarbeit gilt als dt. Übersetzung von Public Relations (PR). Das Ziel von Öffentlichkeitsarbeit wird zentral mit dem Aufbau von Bekanntheit als eine Basis von Vertrauen angegeben, um Reputation zu erlangen.“ (Lies, 2016, online) 7.2 7.2.1 Mittel der Öffentlichkeitsarbeit Anzeigen Durch Anzeigen können sehr viele Menschen erreicht werden. Anzeigen können unter anderem in Tages - und Wochenzeitungen, Fachzeitschriften, Schülerzeitungen und Programmheften geschaltet werden. Auch Websites und Eintrittskarten sind eine gute Möglichkeit. Für welche Seite 21 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Möglichkeit man sich entscheidet, hängt von der Mitteilung und auch vom zur Verfügung stehenden Geld ab. (vgl. Franck, 2012,S.195) 7.2.2 Flyer Ein Flyer, oder auch Flugblatt genannt, kann ein-oder beidseitig bedruckt werden. Es ist möglich, ihn für unterschiedliche Informationen zu nutzen. Flyer können schnell und in großen Mengen zu einem günstigen Preis produziert werden. (vgl. Franck, 2012,S.200) „ Mit einem guten Flyer kann ohne hohe Kosten informiert und auf ein Angebot oder eine Veranstaltung neugierig gemacht werden.“ (Franck,2012,S.200) 7.2.3 Folder/Faltblatt „Das Faltblatt ist das Medium für Informationen, die einige Zeit aufbewahrt werden sollen.“ (Franck,2012,S.207) 7.2.4 Plakat Mit Plakaten können unterschiedliche Funktionen erfüllt werden wie zum Beispiel informieren, einladen oder auch provozieren. ( vgl. Franck, 2012,S.230) „Plakate müssen auffallen, wenn diese Ziele erreicht werden sollen; sie müssen ins Auge springen, einen Aufmerksamkeitswert haben.“ ( Franck,2012,S.230) 8 Marketingmix Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler NEIL. H. BORDEN führte den Begriff Marketingmix ein. Er stellt das Planen und Organisieren von Marketingmaßnahmen dem Kuchenbacken gleich, daher nennt er Marketingmanager auch „mixer of ingredients“ (Mischer von Zutaten). Das Ergebnis wird nur dann brauchbar, wenn die Kombination der Marketinginstrumente zusammenpasst. (vgl. Wiltberger u. a., 2012, S. 16) 8.1 Der Erfolg des Fairen Handels durch professionelles Marketing Sind Konsumenten dazu bereit, Fairtrade-Produkte dauerhaft abzunehmen, steigt auch der Erfolg dieser Produkte. Laut Faitrade-Organisationen kann professionelles Marketing dabei helfen, den Erfolg von Fairtrade-Produkten zu steigern. Werbung ist nur ein Teil des Marketings. Der richtige Marketingmix wird in die Bereiche Produkt-und Sortimentspolitik, Preis- und Konditionenpolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik geteilt. Zu einem Anstieg der Verkaufszahlen von Fairtrade-Produkten verhalf zum Beispiel die distributionspolitische Entscheidung, die Produkte auch über herkömmliche Supermärkte zu verkaufen. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 68) 8.2 Instrumente des Marketings Seite 22 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Unternehmen gestalten ihre Aktivitäten auf den Märkten gezielt mit dem Einsatz der Marketinginstrumente. In der klassischen Marketinglehre werden vier Instrumente des Marketings unterschieden (siehe Abbildung. 6). Man erzielt mit den Marketinginstrumenten einen besseren Erfolg, wenn man sie kombiniert. Diese Kombination wird Marketingmix genannt. Damit der Marketingmix gezielt eingesetzt werden kann und an Zielgruppen und Marktgegebenheiten angeglichen werden kann, greift man regelmäßig auf die Marktforschung zurück. (vgl. Wiltberger u. a., 2012, S. 16) Abbildung 6: Marketinginstrumente (Wiltberger, E., Singer, D., Grote, C. & Jarosch-Frötscher, C., 2012, S) 8.3 Verbraucher als Adressaten des Fairtrade Marketings Vielen Fairtrade-Organisationen fehlt das Budget für Werbemaßnahmen, dadurch sind sie vor allem auf die Hilfe von freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern, prominente Unterstützer und andere kostenlose Leistungen angewiesen. Umso wichtiger ist es für die Fairtrade-Organisationen, sich an den Eigenschaften ihrer Zielgruppen zu orientieren, damit das wenige Budget möglichst zielgerichtet eingesetzt werden kann. Heutzutage werden Verbraucher mit ihren Bedürfnissen im Marketing bereits so sehr berücksichtigt, dass die Angebote regelrecht auf sie zugeschnitten werden. Das Ziel ist es, dass der Verbraucher eine lebenslange Beziehung zu den Anbietern eingeht. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 71) 8.3.1 Unterschiedliche Zielgruppen Um die für Werbemaßnahmen notwendigen Marktforschungen durchführen zu können, fehlt es Nichtregierungsorganisationen oftmals am nötigen Kapital. Sie richten ihre Aktionen und Botschaften oft an einfachen Verbraucher-Typologien aus, da ihnen allgemeine Daten über ihre Seite 23 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Zielgruppen fehlen. Die Unterscheidung der Zielgruppen nach ihrem Kaufverhalten ist eine der einfachsten Methoden. Mit einer solchen Typologie erhalten Fairtrade-Organisationen Hinweise, welche Botschaften sie an die unterschiedlichen Zielgruppen richten sollen. Weil regelmäßige Käufer von Fairtrade-Produkten die beste kostenlose Möglichkeit sind, um die Produkte vor allem in ihrem Bekanntenkreis zu bewerben, müssen sie ermutigt werden, ihr Kaufverhalten beizubehalten. Damit sich die Anzahl der Fairtrade-Käufe von gelegentlichen Kunden erhöht, müssen sie über die angebotene Vielfalt der Produkte und darüber, wo man diese Produkte erhält, informiert werden. Seltene Käufer müssen erst einmal von der Glaubhaftigkeit des Fairtrade-Systems überzeugt werden und ändern ihr Kaufverhalten erst, wenn sie mit starken Gründen oder Motiven dazu gebracht werden, die Fairtrade-Produkte zu kaufen. Auch Daten über Käufer, die Fairtrade-Produkte nicht bewusst kaufen, sind sehr wichtig. Die Argumentation der Kampagnenarbeit wird zum Beispiel auf die Gründe ausgerichtet, weshalb diese Kunden noch keine Fairtrade-Produkte kaufen. Bei Nicht-Käufern ist interessant, mit welchen Motiven man sie dazu motivieren kann, Fairtrade-Produkte zu kaufen, denn so kann auch eine passende Werbebotschaft auf sie abgestimmt werden. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 71-72) Abbildung 7: Fragenstellung des Zukunftsinstituts: „Kennen oder kaufen Sie nachhaltigkeitsorientierte oder sozialverträgliche Produkte bzw. Produkte aus fairem Handel?“ (www.gevestor.de, 2016, online) 8.4 Die Individualität von Fairtrade Die Informationsflut, mit der Verbraucher heutzutage in modernen Massenmärkten konfrontiert werden, gehört zu einem typischen Werbehindernis. Nicht nur der konventionelle Handel gehört zur Konkurrenz des Fairen-Handels, sondern auch andere Kampagnen, denen mittlerweile ein verantwortliches Verbraucherverhalten wichtig ist. Verbraucher können natürlich nicht alle Informationen aufnehmen und in Handlung umsetzten, die ihnen vermittelt werden. Damit ein solcher Konflikt verhindert wird, setzt Fairtrade auf den Gebrauch von Siegeln. Aufgrund der Siegel kann man bestimmte Produkte von anderen unterscheiden. Sie bieten am Ort des Verkaufs Information über das Produkt und tragen zur Kaufentscheidung bei. Seite 24 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Das Einführen von Siegeln als Marketinginstrument führte dazu, dass es heutzutage eine große Auswahl an verschiedensten Siegeln gibt. Die Entscheidung der Fairtrade-Organisationen, sich auf ein gemeinsames Siegel zu einigen, war eine gute Idee, denn es kann für alle Produkte benutzt werden, die die von FLO (Fairtrade Labelling Organizations International) definierten FairtradeStandards erfüllen. Da Siegel nur eine Aussage über die Erfüllung der jeweiligen Vergabekriterien geben, bieten sie einem keine Information zu dem Produkt selbst an und sind deshalb auch nicht zur Verbraucherinformation geeignet. Dennoch ist es furchtbar wichtig, dass die Siegel vor allem bequemere Kunden in Supermärkten zu den richtigen Produkten leiten. Das Siegel löst zum Beispiel bei unpolitischen Menschen die ersten Schritte dazu aus, auch Hintergrundinformation über den Fairen Handel einzuholen. Als Fairtrade-Produkte in immer mehr europäischen Supermärkten angeboten wurden, bekannten sich auch viele Unternehmen zum Fairen Handel. Verbrauchergenossenschaften in Ländern wie Italien und Großbritannien unterstützen Fairtrade, indem sie Informations- und Bildungsarbeit leisteten. Es ist gut, dass einige Verbrauchergenossenschaften nicht nur profitorientiert arbeiten, sondern auch großen Wert auf ethische Werte und Prinzipien legen. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 76) 8.5 Die Macht der Supermärkte und der Verbraucher am Beispiel der fairen Banane „Letztendlich bestimmen die Verbraucher im Supermarkt und im Discounter, welche Bananen verkauft werden und welche Plantagen dadurch unterstützt werden. Dieser Meinung sind sie alle: Plantagenarbeiter und -manager, Vertreter von Bananenkonzernen, Gewerkschafter, Umweltforscher, Bio-Bauern, Nachhaltikeitskontrolleure, die Importeure in den Häfen, die Betreiber von Reifereien und Logistikzentren, die Experten im Bundeskartellamt, der Bundesregierung und der EU-Kommission, die Mitarbeiter von Oxfarm, BananaFair, Banana Link und Make Fruit Fair – sowie ehemalige und aktive Mitarbeiter von Supermarkt- und Discounterketten.“ (Zierul et. al., 2015, S. 232) […] Das Angebot wird von der Nachfrage bestimmt, dies behauptet zumindest das Marktgesetz, jedoch kann auch das Angebot die Nachfrage bestimmen. Der Verbraucher hätte keine Möglichkeit, billige Bananen von Plantagen zu kaufen, bei deren Anbau keine Umwelt- und Arbeitsstandards beachtet werden, wenn Supermärkte und Discounter ihr Sortiment auf Bio-, Fairtrade- oder Rainforest-Alliance –zertifizierte Bananen beschränken würden. Vorstellbar wäre ein Wettbewerb der Supermärkte und Discounter darüber, wer die besten nachhaltigen Bananen vertreibt, anstatt sich im Wettbewerb mit den tiefsten Preisen gegenseitig zu unterbieten. Bananen, die weniger als einen Euro pro Kilogramm kosten, richten großen Schaden an Mensch und Natur an. Auch der Bananenkonzern Chiquita änderte nach gezielt eingesetzten Boykotten der Käufer, durch kritische Berichte in den Medien und Kampagnen verschiedener Hilfsorganisationen seine Politik. Auch ganz normale Kunden können gegen die großen Führer am Bananen- und Lebensmittelmarkt protestieren, und das ganz einfach. Anstatt zum Discounter zu gehen und Ramschangebote zu nützen, kann man beim täglichen Einkauf auf nachhaltige Produkte zurückgreifen. Die meisten Kunden wären bereit, einen höheren Preis für Produkte zu bezahlen, wüssten sie über deren Herkunft und Anbaubedingungen Bescheid. Seite 25 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Eigentlich müsste man Verbraucher nun nur über die Produktionsbedingungen der billigen Produkte informieren und ihnen Produkte nahebringen, durch die sie bessere Zustände unterstützen könnten, wie fair gehandeltes Obst oder Gemüse und Produkte, die ein RainforestAlliance-Gütesiegel tragen. Welche Welt sie unterstützen, beeinflussen Kunden also bereits mit ihrem Einkauf. Zu einer Verbesserung am Weltmarkt können schon ein anderes Angebot oder ein anderes Kaufverhalten beitragen. Mehr Bananenproduzenten würden sich um ein Gütesiegel bemühen und zu nachhaltigeren und gerechterem Anbau wechseln, würden bei uns mehr Kunden Bio-, Fairtrade- oder Rainforest-Alliance-Bananen kaufen. Neben dem vermehrten Einstieg der Kleinproduzenten in den Bio- und Fairtrad-Anbau würden auch große Konzerne darin bestärkt werden, den nachhaltigen Anbau anzuwenden. (vgl. Zierul, 2015, S. 232 – 235) „Gemeinsam mit Gewerkschaften, Wissenschaftlern und NGOs arbeiten sie alle bereits im bei den Vereinten Nationen angesiedelten World Banana Forum daran, die Zustände auf den Plantagen zu verbessern. Aber dafür benötigen sie die Hilfe der Kunden, denn nur wenn die >>besseren<< Bananen auch gekauft und angemessen bezahlt werden, haben sie eine Chance.“ (Zierul et. al., 2015, S. 236) 8.6 Verbraucher als Adressaten von Fairtrade Kampagnen Eine der wirkungsvollsten Methoden für Konsumenten, Nachhaltigkeit zu unterstützen, ist es, fair gehandelte Produkte zu kaufen. Eine der wichtigsten Aufgaben von Fairtrade ist es deshalb, vom fairen Handel im globalen Wirtschaftssystem zu erzählen und auf vorkommende Ungerechtigkeiten am Weltmarkt aufmerksam zu machen. Veränderung durch Kampagnen, Veranstaltungen und Aktionen werden erst durch die Teilnahme und Unterstützung der Zivilgesellschaft möglich. Im Rahmen von Informationsveranstaltung sind deshalb zahlreiche ehrenamtlich Engagierte und Fairtrade-Referenten in öffentlichen Einrichtungen tätig. (vgl. Fairtrade Österreich, 2016) 8.6.1 Branding-Kampagnen „Hierunter ist eine Marketingkampagne zu verstehen, die als Ziel die Etablierung eines bestimmten Images für das Vertrauen in die Qualität und Leistungsfähigkeit eines Produktes oder einer Dienstleistung verfolgt.“ (onpulson et. al., 2016, online) Zu den Hauptzielen von Kampagnen zählen die Verbreitung bestimmter Informationen, die Beeinflussung von Einstellungen und Werten und eine Veränderung des Verhaltens der Zielgruppen. Zu einem der anspruchsvollsten Ziele gehört das Verändern des Verhaltens der Kunden. Um überhaupt eine Verhaltensänderung bei den Kunden zu erreichen, müssen einige Punkte berücksichtigt werden. Kunden sollten über die Probleme und ihre Ursachen informiert sein und eine Lösung kennen. Ideen werden wahrscheinlicher umgesetzt, wenn man mit einer positiven Einstellung an sie herangeht. Die Vermittlung von Informationen bringt gar nichts, wenn bereits die persönliche Einstellung von Kunden einer Verhaltensänderung im Weg steht. Fehlen alternative Verhaltensangebote, ist es schwer Absichten umzusetzen. Um zu einer Veränderung motiviert zu werden, können auch schon Anreize, wie zu einer Gruppe dazuzugehören, beitragen. Damit sich Seite 26 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Menschen langfristig engagieren, ist es wichtig, sie mit „Erfolgsstories“ zu bestätigen, denn verändert sich die Situation nicht, ist es leicht, wieder in alte Muster zu verfallen. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 80) 8.6.2 Freiwilligen-Netzwerk von Fairtrade Österreich Die Organisation Fairtrade-Österreich freut sich sehr, wenn sich Menschen für den fairen Handel begeistern und die Organisation aktiv unterstützen wollen. Mit der Informationsarbeit rund um Fairtrade, die Mitglieder aus dem Freiwilligen-Netzwerk leisten, wird nicht nur Fairtrade Österreich geholfen, sondern auch Kleinbauern und Arbeiter auf Plantagen werden durch ihr Engagement unterstützt. Damit die Mitglieder des Freiwilligen-Netzwerks gut auf ihre Arbeit als Botschafter des fairen Handels vorbereitet werden, werden mehrmals jährlich Schulungen für neue aber auch bereits bestehende Mitglieder des Netzwerks angeboten. Neben der Information über die wichtigsten Bereiche im fairen Handel bieten die Schulungen auch spannende Einblicke in die Struktur und Organisation von Fairtrade. Während der angebotenen Workshops ergibt sich die Möglichkeit, sich mit anderen Mitgliedern des Netzwerks auszutauschen und sich gegenseitig über die Erfahrungen mit Fairtrade zu informieren. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) 8.7 Informiert sein Um die Zusammenhänge und Hintergründe des fairen Handels zu erklären, veröffentlicht Fairtrade-Österreich neben regelmäßigen aktuellen Informationen auch laufend umfangreiche Beiträge in Zeitschriften. Eigene Zeitschriften zu Kaffee und Baumwolle erschienen zum Beispiel 2015, außerdem brachte das entwicklungspolitische Themenmagazin EINBLICKE zwei Ausgaben, heraus und es gab ein Rezeptheft mit Ideen zum Kochen mit Fairtrade-Produkten. Auf der Webside von Fairtrade-Österreich stehen Informationen zu Produkten und Fachartikel zur Verfügung, die mit genauen Hintergrundinformationen die entwicklungspolitischen Zusammenhänge des fairen Handels erklären und die Wichtigkeit des gerechten Welthandels betonen. In insgesamt mehr als 2.700 Printartikeln, 75 Hörfunk- und TV-Beiträgen fand die Medienarbeit von Fairtrade-Österreich 2015 statt. In Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen wurde im Zuge einer weit ausgelegten Werbekampagne über die Produktvielfalt von Fairtrade in Österreich informiert. Die Kampagne war auf mehr als 4.500 Straßenplakatstellen und in U-Bahn- und Straßenbahnstationen über Info- und Digitalscreens zu sehen. Ein eigener Spot mit dem Namen: „Fairtrade Story“, erzählte auf ORF 1, ORF 2 und in ausgewählten Kinos in ganz Österreich von den Erfolgen der Organisation. Mit Berichten über aktuelle Themen und Informationen zu Aktivitäten, Kampagnen, Veranstaltungen und den neuesten Produkten informiert der E-Newsletter bereits 6.800 Abonnenten. Genauere Informationen zu den Kampagnenarbeiten bieten die Newsletter für Fairtrade-Gemeinden oder Insider-Newsletter für Partner der Organisation. Fairtrade-Österreich freut sich mittlerweile auch online und auf den sozialen Netzwerken über immer mehr Anhänger. (vgl. Fairtrade Österreich, 2016) Seite 27 V. HLW-Schuljahr 2016-17 8.8 Fair Trade Marketing Fairtrade Werbekampagnen in Österreich „Über die intensive Kampagnenarbeit von FAIRTRADE Österreich wurde politisches und soziales Engagement durch rund 50 Vorträge und Workshops mit Informationen, Beratung und Vernetzungsmöglichkeiten begleitet und gefördert. Die Maßnahmen von FAIRTRADE Österreich zusammen mit den zahlreichen Aktivitäten der FAIRTRADE-Gemeinden und –Schulen sowie Informationsmaterialien, Newsletter, Medienarbeit und Onlinekommunikation erreichten wieder zahlreiche Menschen.“ (Fairtrade Österreich, 2016) Fairtrade Österreich versucht über das ganze Jahr verteilt Kampagnen zu veranstalten, die zur Beteiligung am aktiven Engagement für den fairen Handel einladen. Ein Projekt von Fairtrade Österreich, welches dieses Jahr im November zur Bekanntmachung von Fairtrade beiträgt, ist die Vergabe des Fairtarde-Awards zur Auszeichnung von Personen, die besonderes Engagement an Fairtrade zeigen. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) 8.8.1 Fairtrade Gemeinden Österreichische Gemeinden, die den Fairen Handel lokal verankern wollen, werden von der Kampagne „FAIRTRADE-Gemeinde“ unterstützt. Mitglieder aus Handel, Politik und der Zivilgesellschaft werden durch diese Kampagne zusammen gebracht. Damit sich eine Stadt oder Gemeinde Fairtrade-Gemeinde nennen darf, muss sie fünf Kriterien erfüllen. Nachdem alle Kriterien erfüllt werden, muss die Gemeinde eine Bewerbung an Fairtrade-Österreich schicken. Sobald die Bewerbung geprüft wurde, wird der Titel vergeben. Damit Fairtrade sichergehen kann, dass die Kriterien weiterhin eingehalten werden, wird die Gemeinde in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Zu den Kriterien gehören Punkte wie das schriftliche Versprechen, innerhalb des Gemeindeamts zum Beispiel nur Fairtrade-Kaffee und weitere ausgemachte Produkte von Fairtrade zu verwenden. Eine Fairtrade-Gruppe mit einem Vertreter aus dem Gemeindeamt muss gegründet werden, die in ihren regelmäßigen Treffen an der Umsetzung und Weiterentwicklung der Kriterien arbeitet. Fairtrade-Produkte müssen in den Geschäften der Gemeinde verfügbar sein und sollen auch in der Gastronomie der jeweiligen Gemeinde angeboten werden. Betriebe und öffentliche Einrichtungen sollen die fairen Produkte ebenfalls verwenden. Um das Bewusstsein der Bevölkerung für den fairen Handel und weitere entwicklungspolitische Themen zu stärken, soll die Bevölkerung mit Veranstaltung und Informationsmaterial wie Flyern und Aussendungen über die Entwicklung des fairen Handels aufmerksam gemacht werden. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) Auch die Stadtgemeinde Bad Aussee zählt zu den über 140 FAIRTRADE-Gemeinden und Städten Österreichs. 8.8.2 Fairtrade Schools Auch in den österreichischen Schulen ist der faire Handel bereits bekannt. Die Schüler werden von ihren Lehrern im Unterricht über den fairen Handel informiert und es wird auch von der Schule aus an Aktionen rund um den fairen Handel teilgenommen. An vielen Schulen kann man bereits Fairtrade-Produkte als Jause erwerben und Schülerfirmen engagieren sich, indem sie FairtradeProdukte verkaufen. Für diese engagierte Teilnahme rund um das Thema Fairtrade können Schulen als Fairtrade-School ausgezeichnet werden. Die Kampagne startete im Herbst 2014 und Seite 28 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing soll Schulen die Möglichkeit geben, den fairen Handel an der Schule bekannt zu machen und sich für eine bessere Welt einzusetzen. Um aus einer Schule eine Fairtrade-School zu machen, müssen fünf Kriterien erfüllt werden. Nachdem alle Kriterien erfüllt werden, muss die Schule eine Bewerbung an Fairtrade-Österreich schicken. Sobald die Bewerbung geprüft wurde, wird der Titel vergeben. Damit Fairtrade sichergehen kann, dass die Kriterien weiterhin eingehalten werden, wird die Schule in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Die Kriterien verlangen, dass die Schule ein FairtradeSchool-Team gründet, welches aus Personen besteht, die sich für den fairen Handel interessieren. Ein Fairtrade-Aktionsplan soll Überblick über die geplanten Aktivitäten im Zusammenhang mit Fairtrade geben. Der faire Handel muss außerdem in zwei Klassenstufen innerhalb von zwei unterschiedlichen Fächern behandelt werden. Um Fairtrade-Produkte für Schüler und Lehrer zugänglich zu machen, sollen faire Produkte am Schulbuffet angeboten werden oder zumindest regelmäßig bei Veranstaltungen der Schule angeboten werden. Zudem muss mindestens eine Schulaktion zum Thema Fairtrade durchgeführt werden. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) 8.9 Aktiv für Fairtrade Seit bereits mehr als 40 Jahren trugen viele Ideen zur Bekanntmachung von Fairtrade in Österreich bei. Mittlerweile gibt es auch schon einige Anregungen, wie Verbraucher für Fairtrade aktiv werden können. Zum einen sollten Verbraucher beim Kauf von Lebensmitteln auf das Fairtrade-Siegel achten. Um einen Überblick über die bereits existierenden Produkte von Fairtrade zu erhalten, ist es nicht verkehrt, einmal auf der Webside von Fairtrade vorbei zu schauen. Das vermutlich größte und umfangreichste Sortiment an fair gehandelten Produkten bieten einem die Weltläden. Auch in der Gastronomie sind Fairtrade-Produkte schon stark vertreten, weswegen man auch schon in einigen Restaurants nach Gerichten mit fair gehandelten Produkten fragen kann. Eine gute Möglichkeit, um mehr Fairtrade-Produkte zu konsumieren, wäre, sie am Arbeitsplatz zu verwenden. Über Newsletter oder die sozialen Netzwerke ist es heutzutage ganz leicht, sich über Fairtrade zu informieren oder sich mit anderen Begeisterten über das Thema auszutauschen. Zahlreiche Kampagnen von österreichischen Nichtregierungsorganisationen und Vereinen sind auf die Hilfe von uns Verbrauchern angewiesen, um eine weltweite nachhaltige Entwicklung zu erreichen, daher freuen sie sich über jede Unterstützung, die sie bekommen können. Einen guten Überblick über die Möglichkeiten des entwicklungspolitischen Engagements in Österreich erhält man über die Informationsplattform der Austrian Development Agency. Wie man anhand dieser Auflistung sehen kann, kann man im fairen Handel bereits mit kleinen Aktionen ein Zeichen setzten und Großes tun. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) 9 9.1 Das Fairtrade-Gütesiegel Erste Idee für ein Fairtrade-Siegel „Fair-Händler entwickelten 1988 die Idee eines Produktsiegels, da der Kaffeepreis auf dem Weltmarkt einbrach und hunderttausende Kleinbauern ihre Existenzgrundlage verloren und vom Hungertod bedroht waren. Der faire Handel wollte weitaus größere Mengen Kaffee über das Seite 29 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Netzwerk der Weltläden vertreiben, als möglich war. Die Supermärkte zeigten sich interessiert, verlangten aber einen Nachweis, dass dieser spezielle, fair gehandelte Kaffee wirklich zu einem Preis eingekauft wurde, der den Erzeugern nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial und ökologisch mehr bot.“ (Osterhaus et. al., 2006, S 12-13) 9.2 Siegel Interessierte aber auch kritische Verbraucher werden durch Siegel bei ihrer Kaufentscheidung unterstützt. Siegel sollen Information zur Qualität von Produkten geben, indem eine unabhängige Kontrolle durch Dritte stattfand, ehe das Siegel vergeben wurde. Das Siegel kann uns entlang der Wertschöpfungskette eines Produktes Information zu der Einhaltung der Sicherheitsanforderungen, den Umwelteigenschaften und sozialer, ökologischer und ökonomischer Gerechtigkeit geben. Das EU-Bio-Siegel wird neben dem Fairtrade-Siegel auch an zahlreiche fair gehandelte Produkte vergeben. Leider wird oftmals keine eindeutige Trennung zwischen Siegel, Label und Zeichen gemacht, oder die Zeichen werden von den Unternehmen vermischt, weshalb man wissen sollte, welche Zertifizierungen zu welcher Siegel- oder Zeichenvergabe führen. Innerhalb des fairen Handels gibt es mehrere international anerkannte Siegel. Beispiele sind das Fairtrade-Siegel von Fairtrade International oder das Label der World Fair Trade Organisation. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online) 9.3 Siegelinitiativen Die erste Siegelinitiative wurde in den Niederlanden unter den Namen „Max Havelaar“ eingeführt. Unter diesem Namen war bereits eine berühmte, fiktive niederländische Figur bekannt, die in den niederländischen Kolonien gegen die Ausbeutung von Arbeitskräften in den Kaffeeplantagen kämpfte. Es dauerte nicht lange, bis weitere Siegelinitiativen wie die Fair Trade Foundation in Großbritannien oder TransFair in Deutschland und weiteren Ländern folgten, die zunächst jedoch alle ihre eigene Version des Fairtrade-Siegels entwickelten. Erst 1997 gründeten diese Länder eine Dachorganisation unter dem Namen FLO (Fairtrade Labelling Organisations International), mit deren Auftreten auch die internationalen Fairtrade-Standards entwickelt wurden. 2002 entstand die Fairtrade Certification Mark als internationales Siegel. Vergabe und Einhaltung der Standards wird seit 2003 durch die unabhängige Organisation FLO-CERT kontrolliert. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 13) 9.4 Das Fairtrade-Siegel Die Fairtrade-Zertifizierung steht für Produkte, die fair angebaut und gehandelt werden. Mit dem Fairtrade-Siegel wird nachgewiesen, dass alle Zutaten eines Produkts unter FairtradeBedingungen erhältlich sind und somit Fairtrade-zertifiziert sind. Zu diesen Produkten gehören zum Beispiel auch Mischprodukte wie Schokolade oder Eiscreme. Durch das Fairtrade-Siegel werden den Kleinbauernkooperativen stabile Preise und langfristigere Handelsbeziehungen ermöglicht. Zusätzlich zu den stabilen Preisen erhalten Kleinbauern und Beschäftigte auf Plantagen eine Prämie, die sie in Gemeinschaftsprojekte investieren können. Zu den FairtradeStandards zählen Kriterien wie demokratische Organisationsstrukturen, der Umweltschutz und sichere Arbeitsbedingungen. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) Seite 30 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Abbildung 8: Das Fairtrade-Siegel (Fair Trade Österreich,2016,online) 9.5 Produkt- und Programmspezifische Siegel Im Mittelpunkt der Fairtrade-Rohstoffprogramme stehen Einzelzutaten wie Kakao, Zucker und Baumwolle. Die Rohstoffprogramme ermöglichen es, größere Mengen der Rohstoffe zu verkaufen und Geschäftsbeziehung zwischen Handelspartnern und Produzentengruppen aufzubauen. Die Fairtrade-Standards bleiben im Fairtrade-Rohstoffprogramm gleich, sodass Produzenten auch hier einen Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie erhalten. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) 9.5.1 Das Fairtrade-Siegel für Baumwolle Das Fairtrade-Siegel für Baumwolle steht für Rohbaumwolle, die fair angebaut und gehandelt wird. Diese Rohbaumwolle wird getrennt von Nicht-Fairtrade-Baumwolle verarbeitet und alle ihre Produktionsschritte sind direkt rückverfolgbar. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) Abbildung 9: Fairtrade-Siegel für Baumwolle (Fair Trade Österreich,2016,online) Seite 31 V. HLW-Schuljahr 2016-17 9.5.2 Fair Trade Marketing Das Fairtarde-Siegel für Gold Bei Produkten mit dem Fairtrade-Siegel für Gold wurde das Gold fair abgebaut und gehandelt und alle seine Produktionsschritte sind direkt rückverfolgbar. Auf dem Schmuckstück erfolgt die Kennzeichnung mit einer Punze. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) Abbildung 10: Fairtrade-Siegel für Gold (Fair Trade Österreich,2016,online) 9.5.3 Das Fairtrade-Programm für Zucker und Kakao Bei diesem Programm enthält ein Produkt nur jeweils eine fair angebaute oder gehandelte Einzelzutat. Was heißt, im jeweiligen Mischprodukt muss z.B. nur der Kakao oder Zucker mit dem Fairtrade-Siegel zertifiziert sein. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) Abbildung 11: Fairtrade-Programm für Zucker und Kakao (Fair Trade Österreich,2016,online) 9.5.4 Das Fairtrade-Programmsiegel für Baumwolle Dieses Programmsiegel bedeutet, dass eine vereinbarte Menge Rohbaumwolle zu Bedingungen von Fairtrade gekauft wird, die ab der Spinnerei indirekt rückverfolgbar ist. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) Seite 32 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Abbildung 12: Fairtrade-Programmsiegel für Baumwolle (Fair Trade Österreich,2016,online) 9.6 Wie wird man Fair-Handels-Produzent? Es gibt mehrere Möglichkeiten für Handwerker oder Bauern, Fair-Handels-Produzent zu werden. Sie werden zum Beispiel durch Nichtregierungsorganisationen unterstützt, einen Zugang zum Fairtrade-Markt zu erhalten. Diese helfen ihnen auch, Mitglieder von Kooperativen oder Verbänden zu werden. Besteht auf dem Markt eine große Nachfrage nach einem bestimmten Produkt, suchen auch FairHandels-Organisationen nach Produzenten, die den Fairtrade-Kriterien nachkommen. Damit kleine und noch unerfahrene Fair-Handels-Gruppen alle Fairtrade-Kriterien erfüllen können, wird ihnen von den IFAT-Verbänden (International Fair Trade Association) Beratung und Hilfe angeboten. Bekommen Produzenten die Kontaktdaten von Fair-Handels-Organisationen, fragen sie diese auch oft selbst an, da sie am Fairen Handel teilhaben wollen. Damit diese Produzentengruppen am Fairtrade-Markt teilhaben dürfen, müssen sie einige Kriterien erfüllen, die Fairtrade-Standards. (vgl. Osterhaus, 2006, S. 61) 9.7 Fairtrade-Standards Mit dem Fairtrade-Siegel gekennzeichnete Produkte werden nach den internationalen FairtradeStandards produziert und auf den Markt gebracht. Kleinbauern, Plantagen und Unternehmen müssen sich entlang aller Stufen der Produktion an die Regeln der Fairtrade-Standards halten. Damit eine nachhaltige Entwicklung der Produzenten in Entwicklungsländern machbar ist, beinhalten die Fairtrade-Standards soziale, ökologische und ökonomische Mindestanforderungen. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) Innerhalb des fairen Handels spielen die Fairtrade-Standards eine wichtige Rolle. Die Einführung des Fairtrade-Siegels ermöglichte es zum Beispiel erst, fair gehandelte Produkte auch über Supermärkte zu vertreiben. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online) 9.7.1 Aufbau der Standards Die Fairtrade-Standards werden in zwei Teile aufgeteilt, in Kernanforderungen und in Entwicklungs-Indikatoren. Um die Fairtrade-Zertifizierung zu erhalten, müssen die Kernanforderungen von allen Produzenten erfüllt werden. Später müssen auch noch die Entwicklungsanforderungen erfüllt werden. Die Entwicklungsanforderungen sind umfassender. Sie sorgen dafür, die Organisation und die Arbeitsbedingungen der Produzenten zu verbessern und Maßnahmen zum Umweltschutz durchzuführen. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) Seite 33 V. HLW-Schuljahr 2016-17 9.7.2 Fair Trade Marketing Inhalt der Standards Für die Entwicklung und eine regelmäßige Überarbeitung der Fairtrade-Standards ist Fairtrade International zuständig. Die wesentlichen Kriterien sind: (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) • • • • • • • • 9.8 „Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit Organisation in demokratischen Gemeinschaften (bei Kooperativen) Förderung gewerkschaftlicher Organisation (auf Plantagen) Schutz natürlicher Ressourcen Umweltschonender Anbau Verbot gefährlicher Pestizide Bezahlung von FAIRTRADE-Mindestpreis und FAIRTRADE-Prämie Transparente Handelsbeziehungen“ (www.fairtrade.at, 2016, online) World Fair Trade Organisation-Standards Die internationale Dachorganisation WFTO der Fair-Handels-Organisationen ist ein globales Netzwerk, das aus Mitgliedern der gesamten Wertschöpfungskette des Fairen-Handels besteht. Die Mitglieder beschäftigen sich nur mit fair gehandelten Produkten. Zu ihnen gehören Handelsfirmen, Produzentenorganisationen und Weltladen-Dachverbände. Die WFTO hat ein Kontrollsystem entwickelt, das aus 10 Fair-Handels-Standards besteht und die Einhaltung dieser Standards überwacht, damit Transparenz und Glaubwürdigkeit der Fair-Handels-Organisationen erhöht werden können. Dieses Kontrollsystem ist seit 2013 unter dem Namen WFTO-Garantiesystem bekannt. Im Gegensatz zu den Fairtrade-Standards steht hier nicht nur das einzelne Produkt im Mittelpunkt, sondern die Organisation und das Verhalten der ganzen Fair-Handels-Organisation. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online) „Die WFTO-Standards umfassen folgende Themenbereiche: 1. Eine Chance für wirtschaftlich benachteiligte Produzent/innen 2. Transparenz und Verantwortlichkeit 3. Handelspraktiken 4. Zahlung eines fairen Preises 5. Kinderarbeit und Zwangsarbeit ausgeschlossen 6. Nicht-Diskriminierung, Gleichberechtigung und Vereinigungsfreiheit 7. Bessere Arbeitsbedingungen 8. Förderung der Fähigkeiten / Weiterbildung 9. Förderung des Fairen Handels 10. Umweltschutz“ (GEPA – The Fair Trade Company et. al., 2016, online) Seite 34 V. HLW-Schuljahr 2016-17 9.9 Fair Trade Marketing Kontrolle im Fairen Handel Damit überprüft werden kann, ob die Standards im Fairen Handel eingehalten werden, gibt es unterschiedliche Kontrollsysteme. Beispiele sind das Zertifizierungssystem von Fairtrade oder das WFTO-Garantiesystem. Da die Fairtrade-Zertifizierung eine Produktzertifizierung ist, muss das Produkt fair gehandelt sein, um die Zertifizierung zu erhalten. Die Zertifizierung für WFTO folgt hingegen nur, wenn eine ganze Organisation fair handelt. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online) 9.9.1 Zertifizierung Eine Zertifizierung ist ein Kontrollverfahren, bei dem ein Inspekteur vor Ort die Einhaltung der Standards kontrolliert. Die Inspekteure dürfen zur Kontrolle nur prüfen und untersuchen, die Produzenten aber nicht beraten oder ihnen Hilfe und Unterstützung anbieten. Der Produzent kann seine Zertifizierung bei einer negativ ausgefallenen Prüfung verlieren und darf die Produkte danach nicht mehr mit dem jeweiligen Siegel verkaufen. Zu diesen Zertifizierungssystemen gehört auch das Verfahren von Fairtrade. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online) 9.9.2 Das Zertifizierungssystem von Fairtrade Die Einhaltung der Fairtrade-Standards wird von der Zertifizierungsorganisation FLO-CERT kontrolliert. FLO-CERT ist eine Tochterfirma von Fairtrade, die sich an eigene Richtlinien wie unabhängige Untersuchungen und Prüfungen halten muss. Außerdem müssen alle Entscheidungen auch im Nachhinein nachvollziehbar sein und ihre Kriterien müssen an die Fairtrade-Standards angepasst sein. Die Firma kümmert sich um die Zertifizierung aller Beteiligten am Produktions- und Herstellungsprozesses des Produktes. Lokale Inspekteure kontrollieren die Produzenten und auch Unternehmen, die fair gehandelte Produkte verkaufen, werden kontrolliert. Außerdem müssen die deutschen Firmen ihre Verkaufszahlen an FLO-CERT weitergeben. Damit sichergestellt werden kann, dass das, was als fair gehandeltes Produkt verkauft wird, auch wirklich fair ist, werden Berichte überprüft und abgeglichen, bei den Händlern vor Ort finden stichprobenartige Kontrollen statt und Wirtschaftsprüfungen werden durchgeführt. Bis zur Kennzeichnung des Produkts mit dem Fairtrade-Siegel überwacht FLO-CERT alle Schritte der Produktion. Einzelhändler wie zum Beispiel Supermärkte oder Weltläden werden nicht kontrolliert oder geprüft. (vgl. GEPA - The Fair Trade Company, 2016, online) Die Fairtrade- Standards werden von FLO-CERT in konkrete einzelne Kontrollpunkte aufgeteilt, sodass nun eine Liste mit Konformitätskriterien auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Prüfungskatalog SCORE hilft FLO-CERT bei den Kontrollen. Die Fairtrade Grundwerte werden durch verpflichtende Kernkriterien widergespiegelt, außerdem werden Produzentengruppen durch eine solide Basis in ihrer Entwicklung gestärkt. Fortschritte in den Produzentenorganisationen werden durch Entwicklungskriterien aufgezeigt. Mit ihnen können Produzentenorganisationen ihre Strukturen stärken und langfristig planen und investieren. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) Seite 35 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing 10 Kinderarbeit 10.1 Definition von Kinderarbeit „Für die geschützte Zeit der Kindheit legt die ILO Konvention Nr. 138 das gesetzliche Mindestalter für die unterschiedlichen Arten von Beschäftigung fest: • • • Mindestalter 13 Jahre für leichte Arbeit; Mindestalter 15 Jahre für gewöhnliche Arbeit; Mindestalter 18 Jahre für gefährliche Arbeit. […] Folglich ist Kinderarbeit Arbeit, die von Kindern verrichtet wird, die jünger als das festgelegte Mindestalter der genannten Kategorien sind.“ (International Labour Office et. al., 2012, S 22 – 23) Rund 168 Millionen Jungen und Mädchen gelten weltweit als Kinderarbeiter, hierbei geht die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) davon aus, dass den Kinderarbeitern mit der ausgeführten Arbeit ein Schaden zugefügt wird. Laut der Definition der ILO kann man Kinderarbeit mit dem Begriff „Kinder in Beschäftigung“ erklären. Von der Kinderarbeit ausgenommen sind alle mindestens dreizehnjährigen Kinder, die eine erlaubte leichte Arbeit über nur einige Stunden pro Woche verrichten. Wird die Arbeit nicht als gefährlich eingestuft, sind auch Kinder über 15 Jahren ausgenommen. Verrichten Jungen und Mädchen unter 15 Jahren schwere Arbeiten oder betragen ihre Arbeitszeiten mehr als 14 Stunden in der Woche, gilt die Kinderarbeit als schädlich. Gefährdet die Kinderarbeit Gesundheit oder Sittlichkeit von Mädchen und Jungen, die zwar das 15 Lebensjahr erreicht haben, gilt die Kinderarbeit als nicht tolerierbar. (vgl. Wimmer, 2015, S. 95) Seite 36 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Gesamtzahl der Erwerbstätige Kinderarbeiter Kinder in Kinder Kinder (in Tsd.) gefährlicher (in Tsd.) (in Tsd.) Arbeit (in Tsd.) Weltweit 1.585.566 264.427 16,7% 167.956 10,6% 85.433 5,4% Asien und Pazifik 835.334 129.358 15,5% 77.723 9,3% 33.860 4,1% Lateinamerika und 142.693 17.843 12,5% 12.505 8,8% 9.638 6,8% 275.397 83.570 30,3% 59.031 21,4% 28.767 10,4% 110.411 13.307 12,1% 9.244 8,4% 5.224 4,7% Karibik Afrika südlich der Sahara Andere Regionen Abbildung 13: Kinderarbeit in Regionen (www.tdh.de, 2016, online) 10.1.1 Die schlimmsten Formen der Kinderarbeit Die schlimmsten Formen der Kinderarbeit werden durch die ILO Konvention 182 umgrenzt, außerdem teilt sie gefährliche Arbeit in die vier schlimmsten Formen auf. In folgenden Tätigkeiten wird Kinderarbeit völlig verboten, erlaubt keine Ausnahmen und ordnet ein sofortiges Handeln dagegen an: (vgl. International Labour Office, 2012, S 24) „•Alle Formen der Sklaverei oder alle sklavenähnlichen Praktiken, wie den Verkauf von Kindern und den Kinderhandel, Schuldknechtschaft und Leibeigenschaft sowie Zwangs- oder Pflichtarbeit, einschließlich der Zwangs- oder Pflichtrekrutierung von Kindern für den Einsatz in bewaffneten Konflikten; •Das Heranziehen, Vermitteln oder Anbieten eines Kindes zur Prostitution, zur Herstellung von Pornographie oder zu pornographischen Darbietungen; •Das Heranziehen, Vermitteln oder Anbieten eines Kindes zu unerlaubten Tätigkeiten, insbesondere zur Gewinnung von und zum Handel mit Drogen, wie diese in den einschlägigen internationalen Übereinkünften definiert sind; •Arbeit, die ihrer Natur nach oder aufgrund der Umstände, unter denen sie verrichtet wird, voraussichtlich für die Gesundheit, die Sicherheit oder der Moral von Kindern schädlich ist.“ (International Labour Office et. al., 2012, S 24) 10.2 Überblick über die Situation von Kinderarbeit Die Kinderarbeit ist in den letzten 50 Jahren ständig gesunken, davon gehen zumindest fast alle Experten aus. Gründe dafür sind die immer größer werdende öffentliche Aufmerksamkeit und das Seite 37 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing höhere Bewusstsein für gefährlichen Arbeiten, weshalb vor allem große Konzerne Kinderarbeit in ihren Zulieferbetrieben nicht mehr dulden können. Die Nachfrage nach Kinderarbeit sinkt außerdem aufgrund des technischen Fortschritts. Eltern sind in einigen Gegenden aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs nicht mehr auf die Hilfe ihrer Kinder angewiesen, um das Familienbudget zu erhöhen. Während all der Jahre trat die Kinderarbeit in verschiedenen Erscheinungsformen auf. Weniger Kinder werden in der Landwirtschaft gebraucht, da immer mehr Personen Landflucht betreiben oder den Zugang zu Städten erhalten. In den Straßen der Metropolen hingegen sind immer mehr Kinder als Verkäufer tätig. Dennoch sind statistisch gesehen nach wie vor die meisten Kinder in der Landwirtschaft tätig. Der Landwirtschaft folgen der informelle Sektor und die Industrie. Laut ILO arbeiten weltweit elf Prozent der Kinder, davon sind die meisten Kinder ökonomisch in Asien tätig. Prozentuell gesehen ist es in afrikanischen Ländern am wahrscheinlichsten, dass Kinder arbeiten, so arbeitet südlich der Sahara jedes fünfte Kind. In den Jahren 2008 bis 2012 ist die Kinderarbeit weltweit um fast ein Drittel zurückgegangen, nämlich von 215 auf 168 Millionen. Der während der weltweiten Wirtschaftskrise erfolgte Rückgang der Kinderarbeit überraschte sogar viele Gegner der Kinderarbeit. Man erklärt sich diesen Rückgang so, dass sich die auch nicht von der Wirtschaftskrise verschont gebliebenen Entwicklungsländer einfach viel schneller von ihren Folgen erholten. (vgl. Wimmer, 2015, S. 93 - 94) Abbildung 14: Kinder schuften in allen Branchen (www.tdh.de, 2016, online) 10.3 Ursachen für Kinderarbeit Die Armut wird in keiner Studie als wichtigste Ursache für Kinderarbeit weggelassen. Der Mangel an lebenswichtigen Gütern wie Nahrung, Obdach oder Kleidung bezeichnet den Begriff der Armut. Armut bedeutet laut dem indischen Wirtschaftsnobelpreisträger Amartya Sen von der Harvard Universität nicht nur ein geringes Einkommen zu haben, sondern auch, wenn man seiner Fähigkeiten beraubt wird. Man wird aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, sodass man keine Perspektiven hat, weil man keinen Zugang zur Bildung und zur Gesundheitsvorsorge hat. (vgl. Wimmer, 2015, S. 171 - 172) Seite 38 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Armen Personen fehlt es am Bildungsangebot, manchmal befinden sich kaum Schulen in der Umgebung oder Kinder müssten einen viel zu weiten Schulweg zurücklegen. Auch das fehlende Interesse der Eltern, Kinder zu haben die eine Schule besuchen, kann man auf das Bildungsdesaster zurückführen. Oft erbringen die Eltern keine Opfer, um ihren Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen, auch wenn sie auf Nachfrage den Wert einer schulischen Ausbildung betonen würden. Es fehlt also entweder an Interesse, Bildungsangebote zu nutzen oder eben am Angebot. Fragt man jedoch Kinder selbst, weshalb sie keine Schule besuchen, ist die Kritik am Schulsystem besonders auffallend. Die Schulinhalte hätten anscheinend überhaupt nichts mit ihrer Lebenswirklichkeit zu tun. In den Ländern des Südens sind Lehrerpläne sowie der Unterricht auf die gesellschaftliche Elite ausgerichtet. Schulen setzen sich nicht mit dem Leben der ärmeren Schüler auseinander. Die Leistungen intelligenterer Schüler werfen ein besseres Licht auf die Lehrer, weshalb diese auch mehr gefördert werden. So kommt es, dass Lehrer an schwächeren oder durchschnittlichen Schülern kaum Interesse zeigen. Diskriminierungen und Demütigungen, denen die ärmeren Schüler ausgeliefert sind, werden ebenfalls oft kritisiert, dazu kommen noch hohe Schulkosten, die es laut der Kinderrechtskonvention gar nicht geben dürfte, aber aufgrund derer viele Kinder arbeiten müssen, um sich den Schulbesuch leisten zu können. (vgl. Wimmer, 2015, 181 - 182) Anthropologen und Soziologen untersuchten in den letzten Jahren verschiedene Arten von Kindheiten. Die Fragen, in welchen Lebenswelten wachsen Kinder auf, welches Verhalten wird ihnen von der Umgebung vorgegeben, wie erlangen sie Wissen über die Welt und wie sie erwachsen werden, waren der Mittelpunkt der Studien. Fragen zur Erziehung waren also das Hauptthema. Durch die Studie wurde festgestellt, dass die unterschiedlichen Formen der Kindheit je nach Umwelt auftreten. In jeder Kultur gibt es andere Vorstellungen, wie Kinder am besten heranwachsen können. Teil des Lebens von Kindern war schon immer Arbeit. Auch in unserer Gegend gilt dies noch heute in bäuerlichen Familien. Die Versorgung der Tiere oder die Mithilfe bei der Ernte wird auch durch die Kinder betrieben. Solange die Kinder sich damit nicht überanstrengen, hat auch niemand etwas dagegen. Dass Kinder in traditionellen Gesellschaften über Arbeit in die Gesellschaft integriert werden, ist bis heute normal, hier gehört Arbeit zur Erziehung. Durch Unterweisungen und die Imitation des Verhaltens der Älteren durch die Kinder, erfolgt das Lernen. Während der verschiedenen Zeiten gab es einen starken Wandel, was die Intensität der Arbeit der Kinder und die Dankbarkeit für ihre Arbeit angeht. Spricht heute jemand davon, dass Kinderarbeit zu den natürlichen Bedürfnissen gehört, da sie auch schon in der Vergangenheit praktiziert wurde, ist jedoch Vorsicht geboten. (vgl. Wimmer, 2015, 184 – 185, ) Familien sind leider nicht immer ein Ort der Liebe, in ihr können auch Entbehrung, Gewalt und Bevormundung auftreten. Auch in Industrieländern gibt es erschreckende Zahlen zu Missbrauch in Familien. Zerrüttete Familienverhältnisse sind vor allem im Süden besonders bedenklich. Erwachsene, die sich wenig Wohnraum leisten könne, lassen sich oft gehen, weil sie dem Druck für ein geregeltes Einkommen zu sorgen, nicht mehr gewachsen sind. Manche von ihnen konsumieren Alkohol oder andere Drogen und andere werden gewalttätig. Würden die Eltern in diesem Bereich der Welt ihren Pflichten nachkommen, müssten Kinder gar nicht arbeiten gehen. Dass Kinder arbeiten gehen, weil ihre alleinerziehenden Mütter keine staatliche Hilfe erhalten, ist in südlicheren Ländern keine Seltenheit. Frauen haben oftmals keine andere Wahl, als ihre kleineren Kinder mit auf den Arbeitsplatz zu nehmen und ihnen langsam Tätigkeiten zu Seite 39 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing übertragen. Damit die Mutter unterstützt wird, suchen sich ältere Kinder vermutlich eine eigene Arbeit. (vgl. Wimmer, 2015, 203 – 205, ) 10.3.1 Absolute Armut Werden die Grundbedürfnisse nicht erfüllt, liegt absolute Armut vor. Die Verfügbarkeit von einem Dollar pro Tag ist das gebräuchlichste Merkmal absoluter Armut. Weltweit fallen in diese Kategorie 1,29 Milliarden Menschen und davon haben die meisten Menschen sogar deutlich weniger als einen Dollar pro Tag zur Verfügung. Armut und die damit verbundene Armutsschwelle wird von Land zu Land jedoch unterschiedlich definiert. (vgl. Wimmer, 2015, S. 172) 10.3.2 Relative Armut Der Vergleich zwischen verschiedenen Personen oder gesellschaftlichen Gruppen steht bei der relativen Armut im Vordergrund. Die größeren Mittel des Nachbarn legen neben dem Mangel an eigenem Besitz die Armut fest. Relative Armut wird im Vergleich zum durchschnittlichen Lebensstandard einer Gesellschaft festgelegt. (vgl. Wimmer, 2015, S. 172) 10.4 Folgen von Kinderarbeit Auch in späteren Jugendjahren sind Körper, Geist und Urteilsvermögen von Kindern noch in der Entwicklung. Besonders anfällig für Gefahren, die die Arbeitsprozesse behindern könnten, sind Hirnfunktionen und das reproduktive System. Rasches Zellwachstum passiert nur mehr während der Jugendzeit. Es kann gefährlich sein in dieser Phase schädlichen Substanzen wie Pestiziden ausgesetzt zu sein. Bei Jugendlichen wird pro Gewichtseinheit eine höhere Dosis Giftstoff aufgenommen, was an ihrer verhältnismäßig schnelleren Atmung und ihrem Stoffwechsel liegt. Im Alter zwischen 10 und 20 Jahren erreicht der Mensch etwa 15-20% seiner Größe. Die Hälfte davon wird in einer zweijährigen Phase des Wachstums erreicht. Körperliche Anstrengungen oder stetig wiederholende Bewegungen können zu Wachstumshemmungen, Verletzungen der Wirbelsäule und anderen lebenslangen Deformationen und Behinderungen führen, da Verletzungen im Bereich der Knochen, Gelenke, Bänder und Muskulatur viel häufiger auftreten. (vgl. International Labour Office, 2012, S 41 - 42) Jedes Jahr sterben circa 22.000 Kinder und Jugendliche bei Arbeitsunfällen. Aufgrund ihrer schweren Tätigkeit haben viele Kinder auch keine Chance mehr zur Schule zu gehen. Ohne einen Schulabschluss und eine darauf folgende Berufsausbildung werden diese Kinder nie ein höheres Einkommen und die damit verbundenen sozialen Sicherungen oder Pensions- und Krankenversicherungen erhalten. (vgl. www.fairtrade.at, 2016, online) 10.4.1 Gefahren in der Landwirtschaft Mit der Globalisierung änderte sich in den letzten Jahren das Auftreten der Kinderarbeit vor allem in der Landwirtschaft. Chemikalien, die früher nur in den großen Plantagen der Entwicklungsländer angewendet wurden, werden heute auch schon von Kleinbauern benutzt. Die Warnhinweise in fremden Sprachen und die falsche Anwendung der Substanzen können jedoch sehr gefährlich werden. Zu einem der größten Gefahrenfaktoren in Entwicklungsländern gehören jedoch moderne Landmaschinen. Trotz der bekannten Gefahren mit Maschinen wie Traktoren gibt es ein Risiko, denn mangelndes Urteilsvermögen und Ungeduld treten vor allem bei Jugendlichen auf. Für den Industriezweig der Vertragswirtschaft der internationalen Märkte Seite 40 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing werden giftige Substanzen wie Pestizide verwendet, denen Kinderarbeiter somit ebenfalls ausgesetzt sind. Scharfkantige Werkzeuge, die Teil der industriellen Abläufe sind, können bei Kindern zu Verletzungen führen. Auch das Ernten von einigen Pflanzen selbst kann zu Verwundungen und Krankheiten führen. (vgl. International Labour Office, 2012, S 51 - 52) 10.5 Kinderarbeit in der Baumwollproduktion Um die globale Nachfrage nach Textilien zu befriedigen, schinden Kinder ihre Körper. Einer der schlimmsten Verstöße gegen internationale Abkommen und doch traurige Realität. Illegale Kinderarbeit wird durch die Fairtrade-Standards ausgeschlossen. In den Teilen der Welt, in denen Kinder keine Schulausbildung genießen können, ist die Kinderarbeit und zwar in der Landwirtschaft jedoch noch immer am größten. 132 Millionen Kinder arbeiten laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in der Landwirtschaft, davon arbeiten mehr als eine Millionen unter den schlechtesten Voraussetzungen in der Baumwollproduktion. Neben den gefährlichen Arbeitsplätzen sind sie auch noch Pestiziden und körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt. Ihre Gesundheit wird durch die schweren Arbeitsbedingungen aufs Spiel gesetzt. Anstatt in die Schule zu gehen, werden viele Kinder für ihre harte Arbeit schlecht oder gar nicht bezahlt. In Usbekistan werden Kinder zum Beispiel für die Baumwollernte über Monate hinweg fernab von ihren Familien eingesetzt, weil der Staat sie dafür von der Schule befreit. (vgl. Fairtrade, 2007) 10.5.1 Landwirtschaft Der Sektor mit der größten Anzahl von arbeitenden Kindern ist die Landwirtschaft. Im Bereich der Landwirtschaft konnten jedoch auch die meisten Verbesserungen gemacht werden. Auf dem Land sind die Chancen für Kinder und Jugendliche, die das gesetzliche Mindestalter erreicht haben, am besten eine menschenwürdige Arbeit zu finden. Zwar bringt vor allem die Land- und Forstwirtschaft Risiken für Kinder mit sich, aber diese Industrie völlig zu verbieten ist auch keine Lösung. Indem Kinder Erfahrungen sammeln und technische Fähigkeiten vermittelt bekommen, wirken sich einige Arten der Farmarbeit auch positiv auf die Kinder aus. Leider ist es sehr schwierig zu entscheiden welche Aufgaben, welche Arbeitsbedingungen, welche Produkte und welche Werkzeuge für die Kinder als gefährlich einzuordnen sind, da es eine viel zu große Anzahl von Betroffenen gibt. Um Kinder vor den Gefahren der Landarbeit zu schützen, ist es eine Herausforderung Eltern und Politiker zu überzeugen, die notwendigen Schritte dagegen einzuleiten. (International Labour Office et. al., 2012, S 51) 10.6 Fairtrade und Kinderarbeit Ein Ziel von Fairtrade ist es, Kinder von Kinderarbeit zu befreien. Heutzutage unterscheidet man zwischen arbeitenden Kindern und ausgebeuteten Kindern. Arbeitende Kinder sind Kinder, die neben ihrer Tätigkeit zur Schule gehen können und deren Bildung nicht durch ihre Beschäftigung beeinträchtigt wird. Tätigkeiten, die gefährlich sind und die Schulbildung oder seelische und körperliche Gesundheit der Kinder und Jugendlichen beinträchtigen, gelten als ausbeuterische Tätigkeiten. Aus diesem Grund wurden die Fairtrade-Standards für Kleinbauern weiter definiert. Zukünftig soll ausbeuterische Kinderarbeit verhindert werden, indem sie identifiziert und beseitigt wird. Die Seite 41 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing Standards fordern eine Zusammenarbeit mit den wichtigsten internationalen Entwicklungsorganisationen, da diese vor Ort Projekte zum Schutz der Kinder vor ausbeuterischer Kinderarbeit organisieren. Fairtrade garantiert Maßnahmen zur Beseitigung von Verstößen gegen die Regeln zur Verhinderung von ausbeuterischer Kinderarbeit, wenn diese entdeckt werden. Das Ziel des fairen Handels besteht darin, Hilfe zur Lösung von Problemen anzubieten, anstatt harte Strafen zu erteilen, die Kinder und ihre Familien weiter in die Armut drängen könnten. (vgl. Wimmer, 2015, S. 275 - 276) 10.7 Was tun gegen Kinderarbeit? Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarbeit gibt es heutzutage schon viele. Es wurde bereits gegen Firmen protestiert, die auch Kinder anstellten. Man führte Gütesiegel für Produkte ein, die ohne Kinderarbeit produziert werden. Ein weltweites Mindestalter für den Arbeitsmarkt wurde von nationalen Gesetzten und internationalen Konventionen erhoben. Anfangs, als das Schicksal von Millionen von Kindern, die Kinderarbeit betrieben, in unser Bewusstsein trat, war es notwendig, das Hauptaugenmerk auf die Verbindung zwischen Kinderarbeit und der Exportproduktion mit ihren billigen Massenwaren aus dem Norden zu legen. Natürlich konnte man nun auch die grausamsten Formen der Kinderarbeit nicht mehr ignorieren, denn nur so konnte man die Weltbevölkerung auf das Problem aufmerksam machen. Mittlerweile muss man jedoch die verschiedenen Arten von Kinderarbeit zu unterscheiden lernen. Der Fokus der Kinderarbeitsgegner liegt nämlich schon viel zu lange auf Kinderarbeitern in Fabriken, dabei arbeiten fast zwei Drittel aller Kinder in der Landwirtschaft. Die in den Statistiken angeführten Zuwächse von Kinderarbeit betreffen vor allem Kinder, die auf Märkten oder Straßen arbeiten. In der Textilindustrie hingegen sank der Einsatz von Kinderarbeitern in den Exportnähereien. Die Armutsbekämpfung steht an erster Stelle der Empfehlungen zur Beseitigung und Bekämpfung von Kinderarbeit. Würden sich Kinder nicht in der misslichen Lage der Armut befinden, würden sie nicht versuchen, Geld verdienen zu wollen. Die Unterstützung der Kinder zum Familienbudget wird eher gefordert, wenn Arbeitslosigkeit, Verschuldung oder ungerechte Landverteilung herrschen. Zwischen dem Wirtschaftssystem und ausbeuterischer Kinderarbeit lässt sich ein Zusammenhang finden, vor allem wenn die Regierungen ihre Sozialausgaben kürzen müssen. Die ILO sieht als Lösung für das Armuts- und Kinderarbeitsproblem nur ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, da es zu sozialen Fortschritten führen soll. Jedoch tritt mit dem Wirtschaftswachstum nicht immer gleich ein sozialer Fortschritt auf. Die Mittelverteilung wird nicht immer von der Wachstumsrate beeinflusst. Will man, dass die Unterprivilegierten etwas vom Wirtschaftswachstum haben, muss eine Umverteilung stattfinden, die durch höhere gesetzliche Mindestlöhne oder eine Erhöhung der Sozialausgaben erfolgen kann. Familien und Gruppen, die aufgrund von Naturkatastrophen oder dem sinkenden Rohstoffpreis in Geldprobleme geraten könnten, müssen direkt unterstütz werden. Eine Familien wird nämlich viel anfälliger für die möglichen Formen von Ausbeutung, wird sie nicht unterstützt. (vgl. Wimmer, 2015, S. 259 - 260) Seite 42 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing 11 Projektvorbereitung 11.1 Mediathek Welthaus Graz Seckau Um einen ersten Überblick über die Thematik von Fair Trade zu bekommen und um passende literarische Quellen zu finden, besuchte das Diplomarbeitsteam die Mediathek des Welthauses Graz Seckau. Vorab bestand bereits Kontakt zu Frau Karin Mauser, welche schon passende Bücher für uns zusammengestellt hatte. Der Besuch lohnte sich sehr, da wir einen guten Einblick in die Welt des fairen Handels bekamen und bereits einen großen Teil unserer Literatur Recherche abschließen konnten. 11.2 Fair Styria Durch unseren Betreuungslehrer Herrn Magister Peter Ebner wurden wir auf den Fair Styria Aktionstag aufmerksam. Da diese Veranstaltung perfekt zu unserem Thema passte, beschlossen wir, ein weiteres Mal nach Graz zu fahren, mit dem Ziel, Ideen für ein Projekt und den damit verbundenen praktischen Teil dieser Arbeit zu finden. Es waren verschiedenste Organisationen und Vereine vertreten, unter anderem Südwind und Fair Trade Österreich. Obwohl einige davon nur im entfernteren Sinne mit dem fairen Handel zu tun hatten, war es für das Diplomarbeitsteam sehr interessant, Gespräche mit Menschen zu führen, welche auf eine nachhaltige Lebensweise Wert legen und sich karitativ engagieren. Durch den Aufbau dieser Veranstaltung wie eine Messe mit verschiedenen Zelten, in denen jeweils eine oder zwei Organisationen Platz fanden, wurde das Projektteam dazu inspiriert, ein Projekt in ähnlicher Form zu organisieren ( siehe Punkt 10.1.1 Messe im Kurpark ) Auch das Welthaus war vertreten und wir lernten Frau Karin Mauser persönlich kennen. Das Diplomarbeitsteam berichtete von den bisherigen Ideen und Überlegungen zu einer Veranstaltung. Frau Mauser sagte uns ihre volle Unterstützung zu und erklärte sich auch bereit, für einen Vortrag nach Bad Aussee zu kommen. 11.3 Ideenfindung Nach dem Besuch der Fair Styria Graz und Gesprächen mit unserem Betreuungslehrer und unserem Kooperationspartner, der Stadtgemeinde Bad Aussee, hatten wir drei mögliche Ideen für öffentlichkeitswirksame Projekte. 11.3.1 Messe im Kurpark Inspiriert durch Fair Styria wollte das Diplomarbeitsteam eine kleine Messe im Kurpark Bad Aussee zum Thema Fair Trade und Nachhaltigkeit organisieren. Diese sollte im Herbst stattfinden, eventuell an einem Donnerstag, um zusätzliche Besucher durch den Wochenmarkt in Bad Aussee zu erhalten. Durch die Kooperation mit der Stadtgemeinde Bad Aussee wäre es auch einfach gewesen, die Genehmigung für die Nutzung des Kurparks für eine Veranstaltung zu erhalten. Neben verschiedenen Infoständen sollte auch ein „faires Buffet“ zur Verpflegung der Gäste bereitgestellt werden. Seite 43 V. HLW-Schuljahr 2016-17 Fair Trade Marketing 11.3.2 Workshop Organisationen wie Südwind und Fair Trade Österreich bieten Workshops für Schulen an. Daher war die Idee, einen Workshop mit der Volksschule Bad Aussee zu veranstalten, bei dem die Kinder spielerisch lernen, wie fairer Handel funktioniert. Zusätzlich sollten Plakate von den Kindern gestaltet werden, welche im gesamten Zentrum von Bad Aussee aufgehängt werden. Die Plakate sollten dazu dienen, den Einwohnern der Stadtgemeinde zu verdeutlichen, dass das gesamte Ausseerland eine faire Region ist und die Gemeinden Altaussee, Bad Aussee und Grundlsee offiziell anerkannte Fair Trade Gemeinden sind. Die Direktorin der Volksschule Bad Aussee war sehr begeistert, als das Projektteam auf sie zukam um zu fragen, ob sie Interesse daran hätte. 11.3.3 Vortragsabend Das Ziel des Diplomarbeitsteams war es Fair Trade im Ausseerland bekannter zu machen und die Bevölkerung zu informieren. Fair Trade Österreich veranstaltet solche Vorträge und wie bereits erwähnt, stand uns auch Frau Karin Mauser zur Verfügung. Das Projektteam strebte danach, neben einem „Hauptvortrag“ über Fair Trade auch weitere kleinere Interviews und Vorträge von verschiedenen Organisationen (Weltläden, EZA) durchzuführen. Die Veranstaltung sollte bei freiem Eintritt sein und auch für Kuchen und Getränke sollte gesorgt sein, um Spenden für den Verein „Ausseer Schulen für Afrika“ zu sammeln. 11.4 Entscheidung Um eine Entscheidung zu treffen, besprach sich das Diplomarbeitsteam mit dem Betreuungslehrer und auch mit dem Kooperationspartner, vertreten durch Herrn Ziermayer. Grundsätzlich waren alle drei Ideen denkbar und erfüllten den Zweck eines öffentlich wirksamen Projekts. Wobei man bei der Messe und auch beim Vortrag eine größere Zielgruppe hat und mehr Menschen erreicht als „nur“ einen Workshop in der Volksschule zu veranstalten. Die erste Idee, die das Diplomarbeitsteam ad acta legte, war die Messe im Kurpark. Schon aufgrund der Jahreszeit (Herbst) wäre das Risiko viel zu groß gewesen, dass das Wetter schlecht ist und alles ins Kurhaus verlegt werden müsste. Ein weiterer Punkt, der gegen dieses Projekt sprach, war, dass wir nicht genügend „Aussteller“ anwerben konnten. Per E-Mail wurden bereits zahlreiche Anfragen an Weltläden und sonstige Vereine, die etwas mit dem Fairen Handel zu tun hatten, versendet. Leider bekamen wir entweder gar keine Antwort oder Absagen. Nun beschlossen wir, den Vortrag und den Workshop zu veranstalten. Dies wäre gut möglich gewesen weil, beide Projekte voneinander unabhängig sind und man nicht beides am selben Tag veranstalten muss. Nach einer detaillierteren Anfrage bei Südwind stellte sich heraus, dass der Vortrag über fair gehandelte Schokolade stattfinden würde. Ein nicht uninteressantes Thema, doch der Zeitpunkt wäre für uns sehr ungünstig gewesen, da Südwind erst Ende November wieder Zeit gehabt hätte. Auch die Kosten und die Kommunikation mit der Organisation, welche sehr mühsam war, waren weitere Punkte, weshalb wir uns entschieden, nur noch auf den Vortrag zu konzentrieren und daraus ein erfolgreiches Projekt zu machen. Seite 44 V. HLW-Schuljahr 2015-16 Fair Trade Marketing 12 Planung des Projektes Nachdem die Entscheidung für den Vortragsabend gefallen war, begann das Diplomarbeitsteam mit der Planung. Das wichtigste war es, einen Termin zu finden, um konkrete Anfragen an mögliche Vortragende zu stellen. Der erste Termin der 25.Oktober 2016 musste aufgrund einer Gemeinderatssitzung verschoben werden, um die Anwesenheit des Bürgermeisters zu garantieren. Daher wurde der 9. November 2016 das endgültig fixierte Veranstaltungsdatum. Da es ein Termin unter der Woche war, wählten wir als Uhrzeit 19:00 Uhr. Dieses Datum passte auch insofern gut, da in derselben Zeit die Fair Trade Bananenchallenge stattfand, und wir diese somit sehr passend in unsere Veranstaltung eingliedern konnten. Auch beim Veranstaltungsort war man sich schnell einig - ein kleiner Saal im zweiten Stock des Kurhauses stellte die perfekte Location für den Abend dar. Dadurch, dass es eine Veranstaltung der Schule in Kooperation mit der Gemeinde war, fielen uns für das Kurhaus keine Kosten an. Frau Karin Mauser erklärte sich bereit, den Vortrag zu halten. Fair Trade Österreich konnte leider aus terminlichen Gründen keinen Referenten nach Bad Aussee schicken. Durch die guten Kontakte von Karin Mauser zu Fair Trade Österreich erhielt sie eine Präsentation und konnte so Informationen über den fairen Handel und über die Arbeit des Welthauses präsentieren. Außerdem stellte uns Fair Trade Österreich Infomaterial zur Verfügung. Auch einige Kostproben und Kostüme zur Fair Trade Bananenchallenge wurden uns bereitgestellt. Nachdem feststand, wer den Vortrag halten wird und wann und wo die Veranstaltung stattfindet, war es an der Zeit, einen geeigneten Titel zu finden. Nach einer Auflistung aller Vorschläge, welche teils vom Diplomarbeitsteam aber auch von Herrn Ziermayer und Frau Mauser kamen, entschieden wir uns für „ Es ist Zeit zu handeln! Global denken – lokal handeln“. Es sollte ein Vortrags- und Diskussionsabend werden, und auch über den freien Eintritt war man sich schnell einig. Nun musste Werbung gemacht werden. Neben zwei Pressetexten, die das Diplomarbeitsteam verfasste, und welche Herr Ziermayer in den Newsletter der Gemeinde einbaute, musste auch ein Plakat gestaltet werden. Auch Anzeigen in Lokalzeitungen waren sehr wichtig. Die Gestaltung der Plakate war das Dringendste, da sie gestaltet, gedruckt und mindestens 2 Wochen vor der Veranstaltung aufgehängt werden mussten. Wir wählten ein Foto der Bananenchallenge und einen auffälligen Hintergrund. Neben den Veranstaltungsdaten durften auch die Logos der Schule, der Gemeinde sowie das Fair Trade Gemeinde Logo und das Logo des Welthauses nicht fehlen. Eine Abbildung des fertigen Plakates befindet sich im Anhang. Freundlicherweise wurden die Plakate von der Stadtgemeinde Bad Aussee in verschiedenen Formaten ausgedruckt. Das Projektteam hängte Plakate im gesamten Zentrum von Bad Aussee und auch in Altaussee auf. Auch in den Gemeindeschaukästen und auf den Mülleimerwerbeflächen war unser Plakat zu sehen. Neben der „Alpenpost“ war auch in der „Ischler Woche“ eine Anzeige unserer Veranstaltung zu sehen. Seite 45 V. HLW-Schuljahr 2015-16 Fair Trade Marketing Da es eine Schulveranstaltung, war sahen die Zeitungen davon ab, uns die Anzeigen in Rechnung zu stellen. Die gesamten Lehrer und Schüler der HLW wurden persönlich eingeladen. Parallel dazu versuchte Herr Ziermayer, lokale Betriebe zu kontaktieren, um sie einerseits zu unserer Veranstaltung einzuladen, andererseits um beispielsweise die Firma Ausseer Lebkuchen davon zu überzeugen, einen „fairen Lebkuchen“ herzustellen. Leider wurde aus den Bemühungen nichts, da niemand dafür Zeit investieren konnte oder wollte. Nachdem die Werbemaßnahmen abschlossen waren, erarbeitete das Projektteam einen genauen Ablaufplan des Abends. Die Moderation des Abends übernahm Herr Ziermayer, die Begrüßung und eine kurze Präsentation der Fair Trade Bananenchallenge wurde vom Projektteam gestaltet. Da das Diplomarbeitsteam auch Verpflegung zur Verfügung stellen wollte, wurde in einer abschließenden Besprechung geklärt, dass Teller und Gabeln vom Kaffeehaus LewandowskyTemmel ausgeliehen werden konnte. Die Kuchen wurden vom Diplomarbeitsteam selber gebacken. Die weiteren Veranstaltungsteilnehmer werden im Punkt 11.1 genauer beschrieben. Nach der abgeschlossenen Planung kam es zur Durchführung, welche im Punkt 12 festgehalten ist. 12.1 Veranstaltungsteilnehmer 12.1.1 Bioladen „Vehena“ Bad Aussee Da unsere Veranstaltung den Untertitel „Global denken – lokal handeln“ hatte, freute sich das Diplomarbeitsteam sehr, Frau Verena Kupnik auf der Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Sie ist Inhaberin eines Bioladens in Bad Aussee. Dort verkauft sie hochwertige Bio-Lebensmittel, welche insofern gut zum Thema des fairen Handels passen, da sie aus der Region kommen und man somit die heimischen Produzenten unterstützt. 12.1.2 Ausseer Schulen für Afrika Der Verein „Ausseer Schulen für Afrika“ wurde 2002 vom damaligen Direktor der Handelsakademie, Herbert Hütter, gegründet. Aufgrund einer Afrikareise, bei der er den Kilimandscharo bestieg entschloss er sich, den armen Menschen in Afrika zu helfen. (vgl. Ebner, 2016, online) Neben einer Kurzpräsentation des Vereins, konnten sich die Besucher auch über die Aktion „Meine Ziege lebt in Afrika“ informieren. Dabei handelt es sich um eine Aktion, bei welcher man um 35€ eine Ziege für eine Familie in Afrika kaufen kann, zusätzlich erhält man ein T-Shirt in einer beliebigen Farbe mit dem Aufdruck „Meine Ziege lebt in Afrika“. Auch die Spendenerlöse unseres Kuchenbuffets kamen diesem Verein zugute. 12.1.3 Welthaus Diözese Graz Seckau Das Welthaus ist eine kirchliche Organisation, welche weltweit aktiv ist und sich für mehr Gerechtigkeit einsetzt. Auch der faire Handel ist ein Anliegen des Welthauses. Die Anerkennung Seite 46 V. HLW-Schuljahr 2015-16 Fair Trade Marketing als Fair Trade Gemeinde erfolgt über Fair Trade Österreich, das Welthaus unterstützt allerdings Gemeinden bei diesem Vorhaben. 12.2 Bananenchallenge Um die Menschen auf fair gehandelte Bananen aufmerksam zu machen, veranstaltete Fair Trade Österreich die Bananenchallenge. Diese fand von 17.10 bis 17.11. statt. Ziel war es, 8,5 Millionen Fairtrade-Bananen zu verkaufen. Dieses Ziel wurde auch erreicht und mit 9,8 Millionen deutlich überschritten. (vgl.Fair Trade Österreich, 2017, online) Für uns war die Bananenchallenge ein großes Anliegen, da gerade im Bereich der fairen Landwirtschaft weltweit noch sehr großer Aufholbedarf ist. Denn die Bananenindustrie ist geprägt von schlechten Arbeitsbedinungen, bis zu 15 Arbeitsstunden täglich sind keine Seltenheit. Außerdem werden beim Anbau dieses Obstes sehr viele chemische Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt, diese hinterlassen oft schwerwiegende körperliche Schäden. (vgl.Fair Trade Österreich, 2016, S.3) 13 Projektdurchführung Am Vormittag des 9. November traf sich das Diplomarbeitsteam, bestehend aus Stefanie Kalß und Nathalie Lichtenegger, um 11:00 Uhr mit seinem Kooperationspartner Gerhard Ziermayer im Kurhaus Bad Aussee, in dem am Abend ihre Veranstaltung unter dem Namen, Es ist Zeit! Global denken – lokal handeln, stattfand. Nachdem der Veranstaltungssaal besichtigt wurde, worden war die Sesselreihen mit den Sitzmöglichkeiten für die Gäste sowie Schautische für die Organisation „Ausseer Schulen für Afrika“, den Ausseer Bioladen, ein Informationstisch über Fairtrade und ein Büchertisch für Welthaus Graz platziert. Außerdem wurden eine Tischreihe für das Kuchenbuffet und einige Stehtische im Raum aufgebaut. Im Anschluss an die ersten Aufbauarbeiten ging das Diplomarbeitsteam zusammen mit seinem Kooperationspartner zum Unimarkt einkaufen, da dieser Fairtrade-Produkte führt. Neben Fairtrade Getränken und Bananen für das Kuchenbuffet wurden auch noch ausgewählte Fairtrade-Produkte als Geschenk für die Vortragende Frau Karin Mauser von Welthaus besorgt. Beim Ausseer Lebzelter wurde auch noch eine typische Süßigkeit aus der Region für Frau Karin Mauser gekauft. Zurück im Kurhaus wurden die Getränke an ihrem vorgesehenen Platz platziert und Geschirr für das Kuchenbuffet sowie Gläser vorbereitet. Um 17:30 Uhr traf sich das Diplomarbeitsteam wieder im Kurhaus, um die letzten Vorbereitungen vor der Veranstaltung zu treffen. Der Veranstaltungsraum wurde noch etwas dekoriert, ein Technik Check wurde gemacht, die Kuchen wurden am Buffet angeordnet und die Teilnehmer der Veranstaltung bauten ihre Schaustände auf. Bevor die ersten Gäste um 18:45 eintrudelten, zu denen auch der Bürgermeister Franz Frosch und das Ausseer Regionalfernsehen zählten, wurden erste Fotos für einen späteren Bericht auf der Gemeindewebsite über die Veranstaltung gemacht. Seite 47 V. HLW-Schuljahr 2015-16 Fair Trade Marketing Um 19:00 Uhr ging es dann los, das Diplomarbeitsteam begrüßte die Gäste und erzählte, wie es auf die Idee, seine Diplomarbeit über Fairtrade zu schreiben, gekommen war. Im Anschluss begann gleich der Vortrag über Fairtrade von Frau Karin Mauser, der interessante Einblicke in das System des fairen Handels bot. Nach dem Vortrag kündigte das Diplomarbeitsteam eine fünfzehnminütige Pause an und lud die Gäste ein, sich am Kuchenbuffet zu bedienen. Während der Pause gaben die Vortragenden der Veranstaltung kurze Interwies für einen Beitrag des Ausseer Regionalfernsehens. Gleich nach der Pause stellte das Diplomarbeitsteam kurz die Fairtrade-Bananenchallenge vor, die vom 17. Oktober bis 17. November 2016 stattfand. Auch Herr Gerhard Ziermayer sprach nun über die Herkunft von Lebensmitteln am Beispiel von Soja aus Brasilien und Brokkoli einer österreichischen Marke aus Ecuador. Auch Herr Bürgermeister Franz Frosch, der einen Biobauernhof betreibt, erzählte etwas zum Thema. Frau Verena Erhard stellte den neuen Bioladen in der Bahnhofstraße vor und Hans-Martin Rastl erzählte über die neuesten Entwicklungen des Projekts „Ausseer Schulen für Afrika“. Zum Schluss bedankte sich das Diplomarbeitsteam noch bei Frau Karin Mauser, da sie bei der Planung der Veranstaltung immer hilfreich zur Seite stand. Auch bei den anderen Teilnehmern und bei den Gästen wurde sich für ihr Kommen herzlich bedankt. Die freiwilligen Spenden, die mit dem Kuchenbuffet eingenommen wurden, wurden am Ende des Tages dem Verein „Ausseer Schulen für Afrika“ übergeben. 14 Projektergebnis und Ausblick Von Besuchern des Vortrages bekam das Diplomarbeitsteam sehr positive Rückmeldungen. Es ist gelungen, die Fair Trade Region Ausseerland wieder ein wenig in den Fokus zu stellen. Seit Bad Aussee eine Fair Trade Gemeinde, ist hat es wenige öffentliche Projekte gegeben, wodurch der Bezug der Bevölkerung zu diesem Thema bisher zu wenig hergestellt werden konnte. Leider gibt es in der Region nur sehr wenige Geschäfte, in denen fair gehandelte Lebensmittel zu erhalten sind. Auch dem Projektteam ist es nicht gelungen, weitere Geschäfte dazu zu animieren, etwas fair Produziertes in ihr Sortiment aufzunehmen. Neben dem Ziel die Bevölkerung auf Fair Trade aufmerksam zu machen, ist es auch gelungen, Spenden für den Verein „Schulen für Afrika“ zu sammeln. So konnte neben einer Informationsveranstaltung auch noch ein karitativer Beitrag geleistet werden. Berichte über unsere Veranstaltung waren auch in der Alpenpost und im Ausseer Regionalfernsehen zu sehen, wodurch auch Personen, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten, über fairen Handel informiert wurden. Wie sich der faire Handel in Bad Aussee entwickeln wird, ist schwer abzuschätzen. Mit dem Bioladen ist aber auf jeden Fall schon ein Schritt in die richtige Richtung gemacht worden. Abschließend bleibt zu sagen, dass es manchmal gar nicht viel Aufwand braucht, um das Bewusstsein der Menschen für fairen Handel und nachhaltige Lebensbedingungen zu stärken. Seite 48 V. HLW-Schuljahr 2015-16 Fair Trade Marketing Quellenverzeichnis Amnesty International 2017. Über Uns. [Online] Available at: https://www.amnesty.at/de/ueber-uns/ [Zugriff am 14.01.2017]. Definition Online 2016. Welthandel. [Online] Available at: http://definition-online.de/welthandel/ [Zugriff am 28.12.2016]. 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Available at: https://www.fairtrade.at/was-istfairtrade/fairtrade-system/produzentennetzwerke.html [Zugriff am 14.08.2016]. Seite 12 Seite 13 Seite 13 Abbildung 4: von Hauff,M;&Claus,K; (2013): Fairtrade. Ein Konzept nachhaltigen Handels. 2.Auflage – Konstanz&München: UVK Verlagsgesellschaft mbH, S 97 Seite 15 Abbildung 5: FAIRTRADE Deutschland, 2016. Fair Trade und Bio. [Online] Available at: https://www.fairtradedeutschland.de/fileadmin/DE/mediathek/pdf/fairtrade_statement_bio.pdf [Zugriff am 13.01.2017]. Seite 21 Abbildung 6: Marketinginstrumente Praxisblicke,Betriebs-undVolkswirtschaft.Bd.3:Marketinginstrumente. Linz Trauner Verlag + Buchservice GmbH., 2012, S. 17. Seite 23 Abbildung 7: GeVestor: Fragestellung des Zukunftsinstitutes: „Kennen oder kaufen Sie nachhaltigkeitsorientierte oder sozialverträgliche Produkte bzw. Produkte aus fairem Handel?“ [Online] Available at: http://www.gevestor.de/details/der-fairtrade-markt-undseine-derzeitige-entwicklung-nur-eine-marketing-maschinerie-odersinnvolle-alternative-753825.html [Zugriff am 14.07.2016]. Seite 24 Seite 52 V. HLW-Schuljahr 2015-16 Fair Trade Marketing Abbildung 8: FAIRTRADE Österreich: Das Fairtrade-Siegel. [Online] Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtradesiegel.html [Zugriff am 16.07.2016]. Seite 31 Abbildung 9: FAIRTRADE Österreich: Fairtrade-Siegel für Baumwolle. [Online] Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtradesiegel.html [Zugriff am 16.07.2016]. Seite 31 Abbildung 10: FAIRTRADE Österreich: Fairtrade-Siegel für Gold. [Online] Available at: https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade/fairtradesiegel.html [Zugriff am 16.07.2016]. Seite 32 Abbildung 11: FAIRTRADE Österreich: Fairtrade-Programm für Zucker und Kakao. 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HLW-Schuljahr 2015-16 Fair Trade Marketing Anhang Anhang A: Kooperationsvereinbarungen KOOPERATIONSVEREINBARUNG zwischen Gerhard Ziermayer und Nathalie Lichtenegger und Stefanie Kalß PRÄAMBEL Das Projektteam und der Projektpartner /die Projektpartnerin beabsichtigen gemäß § 34 Abs. 3 Z 1 SchUG und §§ 7 - 10 der Prüfungsordnung BHS der Verordnung über die abschließenden Prüfungen in den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BGBL II Nr. 177/2012) die Planung und Durchführung eines Diplomprojektes, welches eine Informationsveranstaltung als Ziel hat. Durch die Zusammenarbeit soll insbesondere den Mitgliedern des Projektteams die Möglichkeit eingeräumt werden, im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung bei der Durchführung eines Diplomprojektes an die Verhältnisse im Berufsleben herangeführt zu werden, um dabei die in der Schule erworbenen theoretischen Kenntnisse und Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden bzw. zu erweitern. Hingewiesen wird in diesem Zusammenhang auf den unentgeltlichen Charakter dieser Vereinbarung. § 1 Gegenstand Gegenstand ist die Erstellung von Arbeitsergebnissen zum Thema des Diplomprojektes. Das Thema des Diplomprojektes ist der Projektbeschreibung und dem Pflichtenheft zu entnehmen, welches der Kooperationsvereinbarung beiliegt. Der/die Projektpartner/in wird jedoch darauf hingewiesen, dass es sich um ein Projekt im Zusammenhang mit der schulischen Ausbildung handelt und daher jede Haftung des Projektteams, insbesondere in Hinsicht auf die Unentgeltlichkeit des Vertrages, ausgeschlossen ist. Nutzungs- und Verwertungsrechte von im Rahmen dieser Vereinbarung erstellten Arbeitsergebnissen stehen dem/der Projektpartner/in sowie dem Projektteam gemeinsam zu. Seite 54 V. HLW-Schuljahr 2015-16 Fair Trade Marketing § 2 Laufzeit Die vorliegende Kooperation tritt am 12.04.2016 in Kraft und wird bis zum Ende der Reife und Diplomprüfung der HLW Bad Aussee abgeschlossen. § 3 Rechte und Pflichten des Projektteams Die Mitglieder des Projektteams haben das Recht, die Räumlichkeiten des/der Projektpartners/in samt Infrastruktur und EDV-Infrastruktur im für die Projektabwicklung erforderlichen Ausmaß nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den/die Projektpartner/in mitzubenutzen. Das Projektteam verpflichtet sich, die im Gegenstand genannten Arbeiten sorgfältig und unter möglichster Schonung der Interessen des/der Projektpartners/Projektpartnerin durchzuführen. Das Projektteam unterliegt der Betriebsordnung des/der Projektpartners/Projektpartnerin. Das Projektteam verpflichtet sich zur Geheimhaltung aller ihm zur Kenntnis gelangenden Geschäftsund Betriebsgeheimnisse. § 4 Rechte und Pflichten des/der Projektpartners/Projektpartnerin Der/die Projektpartner/in verpflichtet sich, dem Projektteam beratend zur Verfügung zu stehen und alles zu unterlassen, was der Vollendung des Projekts entgegensteht. Der/die Projektpartner/in verpflichtet sich, dem Projektteam folgende Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen: Sollte das Projektteam im Rahmen dieser Kooperationsvereinbarung eine Erfindung machen, die nach dem Gebrauchsmustergesetz bzw. dem Patentgesetz (PatG) schützbar ist, gilt diese Erfindung als Diensterfindung im Sinne des PatG und die §§ 6-19 PatG (in der geltenden Fassung) entsprechend. Das Projektteam verpflichtet sich, den/die Projektpartner/in von einer im Rahmen der Kooperationsvereinbarung gemachten Erfindung unverzüglich in Kenntnis zu setzen. Der/die Projektpartner/ in hat daraufhin das Recht, binnen vier Wochen ab dieser Bekanntgabe zu erklären, dass er/sie das Patentrecht für sich beansprucht. In diesem Fall steht dem Projektteam eine entsprechende Vergütung nach den einschlägigen Bestimmungen des PatG (in der geltenden Fassung) zu. Sollte das Projektteam im Rahmen dieser Kooperationsvereinbarung ein Werk schaffen, dem Schutz im Sinne des Urheberrechtsgesetzes zukommt, verpflichtet es sich, den/die Projektpartner/in davon unverzüglich zu informieren. Der/die Projektpartner/in hat daraufhin die Möglichkeit, binnen vier Wochen ab dieser Bekanntgabe mit dem Projektteam einen Werknutzungsvertrag abzuschließen. § 5 Einsicht und Präsentation Da die Tätigkeit des Projektteams auch Inhalt bzw. Grundlage der an der HLW Bad Aussee zu erstellenden Diplomarbeit ist, berechtigt der/die Projektpartner/in die zuständigen Organe des Bundes zur Einsicht und Kontrolle, um die in der Verordnung über die abschließenden Prüfungen an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen genannten Aufgaben zu erfüllen. Das Projektteam ist auch berechtigt, Ergebnisse der Diplomarbeit bei der mündlichen Reifenprüfung zu präsentieren. Die zuständigen Organe des Bundes sind ihrerseits wiederum gegenüber jedermann zur Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse des/der Projektpartners/Projektpartnerin verpflichtet. Seite 55 V. HLW-Schuljahr 2015-16 Fair Trade Marketing Bad Aussee, am 26.04.2016 Projektpartner/in Projektteam Seite 56 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Anhang B: Projektdokumentation Projektdokumentation Es ist Zeit ! Global denken – lokal handeln Ein Informationsabend im Congresshaus Bad Aussee Bad Aussee, 31.01.2017 Version 2.0 Anhang Seite 57 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Projektauftrag Projektname: Es ist Zeit ! Global denken – lokal handeln Startereignis: Besprechung mit dem Projektauftraggeber, der Stadtgemeinde Bad Starttermin: 09. 11. 2016 Aussee Hauptereignis: Vortrags- und Diskussionsabend Termin: 09. 11. 2016 Endereignis: Übergabe der freiwilligen Spenden des Kuchenbuffets an den Verein „Ausseer Schulen für Afrika“ Vorprojektphase: eine geeigneten Veranstaltungsart für den praktischen Teil unserer Diplomarbeit auswählen Veranstaltung planen und organisieren Kontaktaufnahme mit Frau Karin Mauser vom Welthaus ein Plakat für unsere Veranstaltung entwerfen Ziele: Endtermin: 09. 11. 2016 Nachprojektphase: Abschlussbericht schreiben Projekthandbuch vollständig ausfüllen Nicht-Ziele: eine Veranstaltungsart auszuwählen, die nicht umgesetzt werden kann eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung planen und umsetzten, um die Gemeinde Bad Aussee über das Konzept von Fairtrade zu informieren für die gerade stattfindende Bananenchallenge von Fairtrade werben Projektphasen/Hauptaufgaben: Zielgruppen: auswählen der Veranstaltungsart Einwohner der Stadtgemeinde Bad Aussee Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung festlegen Lehrer und Mitschüler Organisation der Veranstaltung Familie und Freunde Abschlussarbeiten in der Diplomarbeit durchführen Projektauftraggeber: Projektmanagement/-leitung: Projektbetreuung: Stadtgemeinde Bad Aussee Stefanie Kalß, Nathalie Mag. Peter Ebner Gerhard Ziermayer Lichtenegger Vereinbarung: Projektauftraggeber: Projektleiter: 04. 11. 2016 Gerhard Ziermayer 04. 11. 2016 Stefanie Kalß, Nathalie Lichtenegger Version: 2.0 Änderungsdatum: 31.01.2017 Anhang Seite 58 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Projektumweltanalyse: Fair Trade Österreich Stadtgemeinde Bad Aussee Einwohner der Stadtgemeinde Bad Aussee Es ist Zeit ! Global denken – lokal handeln Frau Karin Mauser von Welthaus Firmen im Ausseerland, die FairtradeProdukte anbieten können Teilnehmer der Veranstaltung Bewertung der relevanten Umwelten: - kritische Umwelt - neutrale Umwelt - fördernde Umwelt Version: 2.0 Änderungsdatum: 31.01.2017 Anhang Seite 59 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Maßnahmenplan zur Umweltanalyse Maßnahme/n Betroffene Umwelt Verantwortlichkeit (bis) wann? Nathalie Lichtenegger 09. 11. 2016 (Änderungsbedarf) Stadtgemeinde Bad Aussee Frau Karin Mauser von Welthaus Höflicher Umgang mit dem Kooperationspartner, motivierte Planung und Umsetzung der gemeinsamen Veranstaltung Höfliches Auftreten, über neue Entwicklungen in der Projektplanung informieren Stefanie Kalß Nathalie Lichtenegger Stefanie Kalß / Nathalie Lichtenegger 09. 11. 2016 Einwohner der Stadtgemeinde Bad Aussee Veranstaltung genügend bewerben, Plakate im Ort aufhängen, freundliches und motiviertes Auftreten, zum Besuch der Veranstaltung animieren Fairtrade Österreich Freundlich begegnen, über Nathalie Lichtenegger die Veranstaltung informieren Stefanie Kalß und zur Mitarbeit einladen Teilnehmer der Veranstaltung Freundlicher Umgang, über die Veranstaltung und ihren Zweck informieren, zur Teilnahme an der Veranstaltung animieren Firmen im Ausseerland, die Fairtrade- Produkte anbieten können Zur Veranstaltung einladen und dazu animieren fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen Stefanie Kalß Nathalie Lichtenegger / 09. 11. 2016 Stefanie Kalß Nathalie Lichtenegger 09. 11. 2016 Stefanie Kalß Version: 2.0 Änderungsdatum: 31.01.2017 Anhang Seite 60 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Projektstrukturplan Es ist Zeit ! Global denken – lokal handeln Projektmanagment 1.1 Projektstart 1.1.1 Infophase Konzeptphase 1.2 1.3 Welthaus in Graz besuchen 1.2.1 Entscheidung, welche Veranstaltung 1.3.1 Vorbereitungsphase Durchführungs -phase 1.4 1.5 Plakat entwerfen 1.4.1 1.5.1 ProjektKoordination 1.1.2 Projektmarketing 1.1.3 Projektcontrolling 1.1.4 Projektabschluss 1.1.5 FairStyria Aktionstag in Graz besuchen 1.2.2 Konzept eines Vortrags- und Diskussionsabends ausfeilen Veranstaltung auf Facebook erstellen 1.4.2 1.2.3 I Informationen über die FairtradeGemeinde Bad Aussee einholen Vortragende für die Veranstaltung finden 1.3.3 Termin für Veranstaltung fixieren 1.3.4 1.2.4 Infophase abgeschlossen Termin vom Kooperationspartner bestätigen lassen 1.2.5 1.3.5 Konzeptphase beendet Plakate im Ort aufhängen 1.4.3. Lehrer und Mitschüler zur Veranstaltung einladen 1.4.5 Werbung für die Veranstaltung in Zeitungen machen 1.4.6 Kuchen für Kuchenbuffet zubereiten 1.4.7 1.3.6 Version: 2.0 Änderungsdatum: 31.01.2017 Getränke von Fairtrade für Buffet kaufen 1.6 Bedankung bei Frau Karin Mauser für ihre Hilfe und Teilnahme an der Veranstaltung 1.6.1 1.5.2 1.3.2 Veranstaltungs -arten sammeln Veranstaltungs -raum dekorieren Projektabschluss Vorbereitungsphase beendet Geschenk für Vortragende Frau Karin Mauser kaufen 1.5.3 Übergabe der Spenden des Kuchenbuffets an den Verein "Ausseer Schulen für Afrika" 1.6.2 Infostände und Kuchenbuffet aufbauen 1.5.4 Presseartikel an die Alpenpost schicken 1.6.3 Durchfürhung der Veranstaltung 1.5.5 Projektabschluss beenden 1.6.4 Durchführungs -phase beendet 1.5.6 1.4.8 Anhang Seite 61 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Arbeitspaketspezifikation AP 1.2.2 (PSP-Code) AP- Durchführungsverantwortung: FairStyria Aktionstag in Graz besuchen Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger 28. 06. 2016 Inhalte (was soll getan werden?) Über Fairtrade informieren Ideen für eine geeignete Veranstaltungsart für den praktischen Teil der Diplomarbeit einholen Mit den Teilnehmern des Aktionstages über unsere Diplomarbeit sprechen Frau Karin Mauser von Welthaus persönlich kennen lernen Kontakte mit möglichen Kooperationspartnern knüpfen Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?) Das Angebot des FairStyria Aktionstages nicht nutzen und sich nicht genügend über die Teilnehmer informieren Die Faire Region Ausseerland bewerben Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?) Ideen für einen geeigneten praktischen Teil Informationen über die Organisationen rund um FairStyria liegen vor. AP 1.3.1 (PSP-Code) AP- Durchführungsverantwortung: Entscheidung, welche Veranstaltung passt Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger 21. 08. 2016 Inhalte (was soll getan werden?) Eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltungsart auswählen Eine Veranstaltungsart auswählen, die umsetzbar ist Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?) Eine Veranstaltung planen, die nicht umgesetzt werden kann Alternativvarianten planen Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?) Durchführbare Veranstaltung Veranstaltungsart, die nun umgesetzt werden soll Anhang Seite 62 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 AP 1.3.3 (PSP-Code) AP- Durchführungsverantwortung: Vortragende für die Veranstaltung finden Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger 04. 11. 2016 Inhalte (was soll getan werden?) Mögliche Vortragende für die Veranstaltung kontaktieren und über Veranstaltung informieren Kontakt mit Frau Elke Schaupp von Fairtrade Österreich aufnehmen Frau Karin Mauser über die neusten Entwicklungen informieren Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?) Keine Vortragenden für die Veranstaltung finden Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?) Vortragende, die an unserer Veranstaltung teilnehmen und über das Thema reden AP 1.4.1 (PSP-Code) AP- Durchführungsverantwortung: Plakat entwerfen Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger 25. 10. 2016 Inhalte (was soll getan werden?) Plakat passend zu unserer Veranstaltung über Fairtrade entwerfen Plakate in verschiedenen Größen drucken Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?) Zu aufwändiges Plakat gestalten, sodass es nicht fertig wird Ein Plakat gestalten, welches man nicht mit Fairtrade in Verbindung setzt Flyer Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?) Anhang Für die Veranstaltung passendes Plakat entwerfen, um damit für den Veranstaltungsabend zu werben Seite 63 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 AP 1.4.6 (PSP-Code) AP- Durchführungsverantwortung: Werbung für die Veranstaltung in Zeitungen machen Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger 02. 11. 2016 Inhalte (was soll getan werden?) Zeitungsartikel für die Veranstaltung verfassen Zeitungen kontaktieren und um Inserat bitten Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?) Für ein Inserat zahlen Inserate zu spät veröffentlichen lassen Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?) Ein für die Veranstaltung passendes und informatives Inserat verfassen, welches in den lokalen Zeitungen veröffentlich werden kann AP 1.5.1 (PSP-Code) AP- Durchführungsverantwortung: Veranstaltungsraum dekorieren Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger 09. 11. 2016 Inhalte (was soll getan werden?) Den Veranstaltungsraum passend zum Thema Fairtrade dekorieren Schautische für die Vortragenden aufbauen Nicht-Inhalte (was soll nicht getan werden?) Den Veranstaltungsraum zu viel oder unpassend dekorieren Ergebnisse (was liegt nach Fertigstellung des AP vor?) Eine einladende Atmosphäre im Veranstaltungsraum schaffen, damit sich die Gäste wohl fühlen Version: 2.0 Änderungsdatum: 03.02.2017 Anhang Seite 64 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Terminliste PSPAP-Name Starttermin Endtermin Verantwortung Code 1.2.2 Fair Stytia Aktionstag besuchen 28.06.2016 28.06.2016 1.3.4 Termin für Veranstaltung fixieren 07.10.2016 07.10.2016 1.4.3 Plakate im Ort aufhängen 27.10.2016 31.10.2016 1.5.4 Infostände und Kuchenbuffet aufbauen 09.11.2016 09.11.2016 Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger Stefanie Kalß & Nathalie Lichtenegger Version: 2.0 Änderungsdatum: 31.01.2016 Meilensteinplan Nummer PSPCode Meilenstein IstTermine M1 1.2.1 16.06.2016 M2 1.2.1 Welthaus in Graz besuchen FairStyria-Aktionstag in Graz besuchen M3 1.3.1 Entscheidung, welche Veranstaltung passt 21.08.2016 M4 1.3.4 Termin für Veranstaltung fixieren 28.08.2016 M5 1.6.3 Presseartikel an die Alpenpost schicken 16.11.2016 M6 1.6.4 Version: 2.0 Änderungsdatum: 31.01.2017 Anhang Projekt beendet 28.06.2016 18.11.2016 Seite 65 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Projektorganisation FUNKTION NAME Stadtgemeinde Projektauftraggeber Bad Aussee – vertreten durch Gerhard Ziermayer Projektmanager Stefanie Kalß Nathalie Lichtenegger Projektcoach/Mag. Peter betreuer Ebner sonstige Gesprächspartner Karin Mauser von Welthaus Graz Elke Schaupp von Fairtrade Österreich Johannes Steinbach von FairStyria Lisa Weichsler von Südwind Graz Hans Martin Rastl von „Ausseer Schulen für Afrika“ Verena Erhard vom Bioladen Bad Aussee TELEFON E-MAIL +43 3622/52511-39 [email protected] +43 664 3562196 [email protected] +43 660 4345842 [email protected] / [email protected] / [email protected] / [email protected] / [email protected] / [email protected] / / Version: 2.0 Änderungsdatum: 03.02.2017 Anhang Seite 66 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Kommunikationsformen Bezeichnung Inhalte Teilnehmer Häufigkeit/Dauer • Terminvereinbarungen • Neue Entwicklungen • Gerhard Ziermayer • Regelmäßige Terminvereinbarungen • Regelmäßiger Austausch neuer Entwicklungen • E-Mail Verkehr • Mag. Peter Ebner • Regelmäßiger EMail Verkehr mit dem Betreuungslehrer, Herrn Ebner Telefon •Gerhard Ziermayer • Karin Mauser • Elke Schaupp • Johannes Steinbach Computer •Lisa Weichsler • Nathalie Lichtenegger • Stefanie Kalß Persönliche Treffen • Auskünfte • Stefanie Kalß • Unterhaltungen • Nathalie Lichtenegger • Projektarbeitsbesprechungen mit Betreuungslehrer • Besprechungen mit Kooperationspartner • Gerhard Ziermayer • Regelmäßiger Austausch der Veranstaltungsplanung mit Herrn Gerhard Ziermayer • Regelmäßiger Informationsaustau sch mit Frau Karin Mauser • Weitere E-Mail Konversationen mit: Elke Schaupp, Johannes Steinbach, Lisa Weichsler • Regelmäßige Besprechungen mit Gerhard Ziermayer • Regelmäßige Besprechung mit dem Betreuungslehrer • Mag. Peter Ebner • Karin Mauser Version: 2.0 Änderungsdatum: 04.02.2017 Anhang Seite 67 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Spielregeln Spielregel Beschreibung Termine einhalten Aufträge termingerecht abgeben Zu den Projektbesprechungen pünktlich erscheinen Die Projektteammitglieder sollen sich nicht persönlich beleidigen oder kritisieren und zu Gesprächspartnern freundlich sein Die Projektteammitglieder sollen Aufgaben ernst nehmen und gewissenhaft ausführen und zielorientiert an der Projektplanung und der Diplomarbeit arbeiten Pünktlichkeit Höflicher Umgang Ausführliche und motivierte Bearbeitung der Aufträge Version: 2.0 Änderungsdatum: 04.02.2017 Risikoanalyse Geschätzter Schaden Eintrittswahrscheinlichkeit Identifiziertes Risiko Niedrig Mittel Plakate nicht rechtzeitig entwerfen Hoch Niedrig X Keine geeigneten Vortragenden für die Veranstaltung finden X X X Krankheit der Projektpartner X X Fehlplanung der Veranstaltung X X X Hoch X Geringe Besucherzahl der Veranstaltung Negatives Feedback der Besucher der Veranstaltung Mittel X X Version: 2.0 Änderungsdatum: 04.02.2017 Anhang Seite 68 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Projektfortschrittsbericht Projektfortschrittsbericht per 04.11.2016 Projekt in der Krise Projekt im Verzug Projekt im Plan Bitte ankreuzen Gesamtstatus Der erste Termin der Veranstaltung musste aufgrund einer Gemeinderatssitzung vom 25.Oktober 2016 auf den 9. November 2016 verschoben werden, um die Anwesenheit des Bürgermeisters zu garantieren. Ziele: Ein geeignetes Plakat mit dem nun feststehenden Termin entwerfen Die Veranstaltung am 9. November ohne Probleme durchführen können Den Besuchern der Veranstaltung das Konzept von Fairtrade nahebringen und auf Bad Aussee als Fairtrade-Gemeinde hinweisen Mit dem Kuchenbuffet auf der Veranstaltung freiwillige Spenden für den Verein „Ausseer Schulen für Afrika“ erzielen Leistungsfortschritt: Der 9. November 2016 wurde als endgültiges Veranstaltungsdatum fixiert. Als Beginn für die Veranstaltung wurde die Uhrzeit 19:00 Uhr festgelegt, da die Veranstaltung unter der Woche stattfinden wird. Das Plakat für die Bewerbung der Veranstaltung ist bereits in Arbeit. Termine: 27. Oktober: Der Termin der Veranstaltung wurde auf den 09. November 2016 verlegt 28. Oktober: Alle Mitwirkenden der Veranstaltung wurden über die Terminverschiebung informiert 29. Oktober: Die Plakate werden entworfen 04. November: Endbesprechung mit dem Kooperationspartner Gerhard Ziermayer Kosten, Ressourcen: / Projektumwelten: Personen: Gerhard Ziermayer, Karin Mauser, Mag. Peter Ebner Zielgruppe: Besucher der Veranstaltung, Bürgermeister Franz Frosch Umstände: Verschiebung des Veranstaltungstermines, Besucherzahl der Veranstaltung Anhang Seite 69 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Projektorganisation: Auswahl einer passenden Veranstaltung, einen geeigneten Termin festlegen und passende Vortragende für die Veranstaltung finden Plakat entwerfen, um dieses in der Gemeinde zu verbreiten und somit Werbung für die Veranstaltung machen Pressetext an Zeitungen senden, damit die Veranstaltung auch in der Alpenpost/ Ischler Woche beworben wird Vorbereitung des Veranstaltungsraumes am Veranstaltungstermin und anschließende Durchführung des Veranstaltung Version: 2.0 Änderungsdatum: 05.02.2017 Anhang Seite 70 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Abschlussbericht Projektname: Es ist Zeit ! Projektleiter: Stefanie Kalß, Global denken – lokal handeln Nathalie Lichtenegger Ausgangssituation im Projekt: Datum: 26.11.2016 Das Projektteam, bestehend aus den Mitgliedern Stefanie Kalß und Nathalie Lichtenegger, war bereits über das Thema Fairtrade informiert und interessierte sich auch sehr dafür. Da Bad Aussee als Fairtrade-Gemeinde dazu verpflichtet ist, als faire Gemeinde das Bewusstsein der Bevölkerung zum Thema zu stärken, entschied sich das Projektteam, die Stadtgemeinde Bad Aussee dabei zu unterstützen, eine geeignete Marketingmaßnahme zu organisieren und zu planen, um den Bekanntheitsgrad fair gehandelter Produkte im Ausseerland zu steigern. Geplante Projektziele: Der praktische Teil dieser Diplomarbeit umfasste die Projektvorbereitung, Planung und zuletzt die Durchführung einer geeigneten Marketingmaßnahme, um den Bekanntheitsgrad fair gehandelter Produkte im Ausseerland zu steigern. Erreichte Projektziele: Die Veranstaltung ein Vortrags- und Diskussionsabend, wurde am 09.11.2016 ab 19:00 Uhr im Kurhaus Bad Aussee erfolgreich durchgeführt. Nach einer Begrüßung durch die Projektleiter Stefanie Kalß und Nathalie Lichtenegger folgte ein Vortrag über Fairtrade, der von Frau Karin Mauser von Welthaus Graz gehalten wurde. Während einer Pause hatten die Besucher die Möglichkeit, sich an den Informationsständen von Welthaus, dem Ausseer Bioladen und der Organisation „Ausseer Schulen für Afrika“ zu informieren. Außerdem konnten sie sich gegen eine freiwillige Spende, die am Ende der Veranstaltung der Organisation „Ausseer Schulen für Afrika“ zugutekam, am Kuchenbuffet bedienen. Im Anschluss an die Pause stellte das Diplomarbeitsteam kurz die FairtradeBananenchallenge vor, die vom 17. Oktober bis 17. November 2016 stattfand. Herr Gerhard Ziermayer und Herr Bürgermeister Franz Frosch sprachen nun ebenfalls zum Thema. Zum Schluss wurde der Ausseer Bioladen von Frau Verena Erhard vorgestellt und Herr Hans-Martin Rastl erzählte über die neuesten Entwicklungen des Projekts „Ausseer Schulen für Afrika“. Für die Regionalzeitung „Alpenpost“ wurde ein Artikel verfasst und veröffentlicht, der über die Veranstaltung berichtete und sich im Anhang C befindet. Auch im Ausseer Regionalfernsehen „ARF“ wurde ein Bericht über die Veranstaltung gesendet. Die Freude über das gelungene Projekt wurde durch das positive Feedback der Besucher der Veranstaltung gesteigert. Zusammenarbeit mit den relevanten Umwelten (siehe Projektumweltanalyse): Stadtgemeinde Bad Aussee: In Zusammenarbeit mit ihrem Kooperationspartner Gerhard Ziermayer, der zuständig für die Fairtrade-Gemeinde Bad Aussee ist, organisierte und führte das Projektteam die Veranstaltung durch. Herr Gerhard Ziermayer half bei jedweder Frage und stand dem Projektteam unterstützend zur Seite. Das Projektteam bedankt sich an dieser Stelle sehr herzlich für die freundliche Zusammenarbeit. Frau Karin Mauser von Welthaus: Frau Karin Mauser war seit Beginn der Projektplanung Anhang Seite 71 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 eine wichtige Ansprechpartnerin für das Projektteam. Sie half bei jedweder Frage und stand dem Projektteam mit Rat und Tat zur Seite. Für die Veranstaltung stellte sie sich als Vortragende zur Verfügung und war somit ein wichtiger Teil des Projektprozesses. An dieser Stelle bedankt sich das Projektteam sehr herzlich für die freundliche, kooperative und hilfsbereite Zusammenarbeit. Einwohner der Stadtgemeinde Bad Aussee: Jene Einwohner der Gemeinde, die es leider nicht geschafft haben, auf die Veranstaltung zu kommen, wurden mit einem Bericht in der Alpenpost und im Ausseer Regionalfernsehen über den fairen Handel informiert. Fairtrade Österreich: Fair Trade Österreich konnte leider aus terminlichen Gründen keinen Referenten nach Bad Aussee schicken. Dennoch wurde das Projektteam mit Infomaterial, Kostproben und geliehenen Bananenkostümen von Fairtrade Österreich unterstützt, wofür sich das Projektteam sehr herzlich bedankt. Teilnehmer der Veranstaltung: Von den Besuchern des Vortrages bekam das Diplomarbeitsteam sehr positive Rückmeldungen, womit die Freude des Projektteams über das gelungene Projekt sehr gesteigert wurde. Konsequenzen und Empfehlungen für die zukünftige Projekte: Die Erfahrungen, die das Projektteam gesammelt hat, belegen, dass es schwierig ist, trotz ausreichender Werbung viele Besucher anzulocken. Eine Veranstaltung in kleinem Rahmen sorgt für persönlicheres Ambiente und bleibt den Besuchern damit in guter Erinnerung. Durch den freien Eintritt war die Spendenbereitschaft höher. Somit konnte neben der Werbung für fair gehandelte Produkte auch der Verein „Ausseer Schulen für Afrika“ unterstützt werden. Projektabnahme Projektabnahme per Projektauftraggeber: 09.11.2016 Stadtgemeinde Bad Aussee; Gerhard Ziermayer Stefanie Kalß Projektleiter: Nathalie Lichtenegger Anhang Seite 72 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Anhang C: Veranstaltungseindrücke Spendenübergabe an den Verein Ausseer Schulen für Afrika: Stefanie Kalß und Nathalie Lichtenegger (Diplomarbeitsteam), Mag. Peter Ebner, Karin Mauser (Welthaus Graz, Hans Martin Rastl (Ausseer Schulen für Afrika) Anhang Seite 73 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Anhang Projekthandbuch Version 2.0 Seite 74 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Veranstaltungsankündigung, erschienen in der Alpenpost Plakat Anhang Seite 75 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Nachbericht der Veranstaltung, erschienen in der Alpenpost Anhang Seite 76 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade Projekthandbuch Version 2.0 Anhang D: Zeitaufzeichnung Datum 22.04.2016 03.06.2016 Inhalt Antrag Diplomarbeit abgegeben Diplomarbeitsbesprechung mit Betreuungslehrer Literaturrecherche in Graz ( Welthaus) Besuch der Fair Styria Graz Theorieteil – Siegel Theorieteil – Marketing Theorieteil – Marketing Theorieteil – Siegel Theorieteil – Fair Trade Standards Theorieteil – Öffentlichkeitsarbeit Theorieteil – Siegel Theorieteil – Siegel Theorieteil – Fair Trade Standards Theorieteil – Fair Trade Standards Theorieteil – Konzept des fairen Handels Theorieteil – Fair Trade Standards Besprechung über den bereit verfassten Theorieteil Theorieteil – Kampagnen Verbesserung des bereits verfassten theoretischen Teils - Ebner Theorieteil – Kinderarbeit Theorieteil – Kinderarbeit Theorieteil – Kinderarbeit Theorieteil – Kinderarbeit Theorieteil – Fairer Handel und Menschenrechte Treffen mit Herrn Ziermayer (Kooperationspartner) Überarbeitung nach erster Abgabe Besprechung mit Kooperationspartner Plakat gestalten Pressetexte schreiben Planung der Veranstaltung mit Kooperationspartner Plakate für Veranstaltung aufhängen (Bad Aussee) Plakate für Veranstaltung aufhängen (Altaussee) Bearbeiter Team Team Zeit / 1h Team Team Nathalie Nathalie Nathalie Nathalie Nathalie Stefanie Nathalie Nathalie Nathalie Nathalie Stefanie Nathalie Team 5h 6h 2h 2h 2h 1h 2h 1h 2h 2h 2h 2h 4h 2h 1h Nathalie Team 2h 2h Nathalie Nathalie Nathalie Nathalie Stefanie 2h 2h 1h 2h 2h Team 1h Team Team Stefanie Stefanie Team 2h 1h 1h 2h 1h Team 2h Team 1h 04.11.2016 Letzte Besprechung mit Kooperationspartner bezüglich der Veranstaltung Team 1h 09.11.2016 27.12.2016 Durchführung der Marketingmaßnahme Zusammenfügen der Diplomarbeit Team Stefanie 7h 2h 16.06.2016 28.06.2016 13.07.2016 14.07.2016 15.07.2016 16.07.2016 25.07.2016 03.08.2016 06.08.2016 09.08.2016 10.08.2016 13.08.2016 14.08.2016 14.08.2016 15.08.2016 18.08.2016 20.08.2016 23.08.2016 24.08.2016 26.08.2016 27.08.2016 07.09.2016 14.09.2016 24.09.2016 07.10.2016 09.10.2016 11.10.2016 19.10.2016 28.10.2016 31.10.2016 Anhang Seite 77 Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Fairtrade 28.12.2016 28.12.2016 02.01.2017 03.01.2017 04.01.2017 06.01.2017 11.01.2016 12.01.2017 13.01.2017 13.01.2017 14.01.2017 19.01.2017 27.01.2017 28.01.2017 31.01.2017 02.02.2017 03.02.2017 04.02.2017 05.02.2017 05.02.2017 07.02.2017 08.02.2017 13.02.2017 14.02.2017 Anhang Praxisteil - Projektdurchführung Theorieteil – Welthandel Praxisteil - Projektvorbereitung Theorieteil geschrieben Praxisteil - Projektplanung Praxisteil – Projektergebnis und Ausblick Theorieteil Vorwort und Kurzfassung geschrieben Vorwort fertiggestellt, Kurzfassung geschrieben Theorieteil – Bio und Fair Trade Theorieteil Besprechung über den korrigierten Teil mit Betreuungslehrer Abstract geschrieben Projekthandbuch Ausbesserung - Korrektur Projekthandbuch Projekthandbuch Projekthandbuch Projekthandbuch Zeitaufzeichnung und Abbildungsverzeichnis erstellt Projekthandbuch Abstract verbessert - Korrektur Ausbesserung - Korrektur Letzte Ausbesserung - Korrektur Projekthandbuch Version 2.0 Nathalie Stefanie Stefanie Stefanie Stefanie Stefanie Stefanie Team Team 1h 2h 3h 2h 2h 2h 2h 1h 2h Stefanie Stefanie Team 1h 3h 1h Team Nathalie Team Nathalie Nathalie Nathalie Nathalie Stefanie 1h 2h 2h 2h 1h 1h 1h 3h Nathalie Stefanie Team Team 1h 1h 1h 1h Seite 78