BEVOWI-Tutorium - Umwelt

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Tutorium
Betriebs- und
volkswirtschaftliche
Grundlagen
Dipl.-Kffr. Arabella Quirmbach
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
1
Unternehmensstrukturen in Deutschland
ILIAS – Aufgabe 1: Welche wesentlichen Vor- und Nachteile sehen Sie bei einer
Gründung eines Unternehmens in der Rechtsform eines Einzelunternehmens,
einer GmbH?
•
Einzelunternehmen:
Vorteile:
- einfache formlose Gründung
- keine feste Kapitaleinlage vorgeschrieben
Nachteile:
- hohes Risiko für den Inhaber, da er mit seinem Privatvermögen haftet
•
GmbH:
Vorteile:
- Haftung ist auf das Gesellschaftsvermögen begrenzt
Nachteile:
- Aufgrund der beschränkten Haftung ist die Kreditwürdigkeit gering
- Hohe Steuerlast (Körperschafts-, Vermögens- und Einkommenssteuer)
- Hohe Stammeinlage
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2
Unternehmensstrukturen in Deutschland
ILIAS – Aufgabe 2:
Welche wesentlichen Vor- bzw. Nachteile sehen Sie hinsichtlich der Leitungsbefugnis
in einem Unternehmen der Rechtsform:
- Einzelunternehmen
- Ein-Mann-GmbH ?
Bei Einzelunternehmen ist dem Inhaber auch die Leitung unterstellt; d. h. er führt die
Belange des Unternehmens.
Bei der Ein-Mann-GmbH muss der Gesellschafter nicht zwingend auch der
Geschäftsführer sein.
Im Einzelunternehmen haftet der Inhaber mit seinem gesamten
Kapital (Vollhaftung), wohingegen der Gesellschafter in der GmbH nur mit seiner
Einlage (Stammkapital) haftet (Teilhaftung).
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3
Unternehmensstrukturen in Deutschland
ILIAS – Aufgabe 3: Worin unterscheiden sich ein Kartell und ein Konzern?
Ein Kartell ist ein Unternehmenszusammenschluss, dessen Ziel es ist den Markt zu beeinflussen.
Dies geschieht durch Beschränkungen des Wettbewerbs. Kartelle sind grundsätzlich nach dem
Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) verboten. Kartelle lassen sich nach dem
Gegenstand des Zusammenschlusses unterscheiden (z. B. Preiskartelle -> Höchst- oder
Mindestpreisvereinbarungen). Vor einem solchen Unternehmenszusammenschluss wird die
Wettbewerbsbeschränkung
von
der
Kartellbehörde
gemäß
GWB
geprüft.
Ein Konzern hingegen ist eine Zusammenfassung rechtlich selbständiger Unternehmen zu einer
wirtschaftlichen Einheit, die unter einer einheitlichen Leitung steht. Dabei ist zwischen
Unterordnungskonzern und Gleichordnungskonzern, gemäß AktG, zu unterscheiden. Der
Unterordnungskonzern tritt in der Praxis häufiger auf und liegt vor, wenn es ein herrschendes
Unternehmen (-> Mutterunternehmen) und untergeordnete, abhängige Unternehmen (->
Tochterunternehmen) gibt. Dabei kann das Mutterunternehmen ein Holding sein, d. h. Die
„Dachgesellschaft“, die zum einen als Finanzholding auftritt und somit Beteiligungen an den
Tochtergesellschaften hält und deren Finanzplanung übernimmt oder zum anderen als
Managementholding. Dabei ist die Muttergesellschaft für die Strategische Planung des
Gesamtunternehmens verantwortlich.
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Unternehmensstrukturen in Deutschland
ILIAS – Aufgabe 4: Beschreiben Sie den Aufbau einer GmbH & Co. KG sowie deren
wichtigste Vor- und Nachteile.
Die GmbH & Co. KG ist eine Mischform verschiedener Rechtsformen, nämlich der
Kommanditgesellschaft als Personengesellschaft und der GmbH als Kapitalgesellschaft.
Rechtsgrundlagen sind die Bestimmungen über die Kommanditgesellschaft im
Handelsgesetzbuch (HGB) und das GmbH-Gesetz.
Einer der Vorteile einer GmbH & Co. KG ist die günstigere Besteuerung gegenüber
einer GmbH. Ein weiterer Vorteil dieser Rechtsform ist, dass die Zielsetzung der
Personengesellschaft, d. h. die persönliche unbeschränkte Haftung außer Kraft gesetzt
wird, da bei einer GmbH nur in der Höhe des Stammkapitals (25.000 €) haftet. Dies
liegt daran, dass bei einer Personengesellschaft auch juristische Personen als
Gesellschafter beteiligt sein können.
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Unternehmensstrukturen in Deutschland
ILIAS – Aufgabe 5: Charakterisieren Sie die Unterschiede bei den Finanzierungsmöglichkeiten eines Einzelunternehmens und einer Ein-Mann-GmbH.
Ein Einzelunternehmen hat wenige Finanzierungsmöglichkeiten. Seine Hauptquelle ist
seine Einlage. Zusätzlich hat das Einzelunternehmen die Möglichkeit der
Fremdfinanzierung durch eine Kreditfinanzierung durch Banken. Hierbei wird die
Kreditfinanzierung durch die Personalsicherheiten und das Vermögen des Inhabers
begrenzt.
Die Ein-Mann-GmbH finanziert sich überwiegend selbst, wobei sie immer die Option
der Nachschüsse hat. Außerdem kann sie sich durch neue Gesellschafter finanzieren,
die im Normalfall zu dem Stammkapital dazu zahlen. Es gibt aber auch die Möglichkeit
der Kreditfinanzierung. Die Kreditbasis richtet sich nach der Bonität des
Gesellschafters. Diese ist allerdings im Vergleich zu einer OHG niedriger.
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Ökonomische Rationalprinzipien
Eine Formel aus der Physik:
Die Leistung P ist der Quotient aus verrichteter Arbeit ∆W und der dazu
benötigten Zeit ∆t .
∆W
P=
∆t
Je nachdem, welche Einflussgröße konstant gehalten wird, verhält man
sich nach dem Maximumprinzip (Nenner gegeben) oder nach dem
Minimumprinzip (Zähler gegeben).
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Ökonomische Größenbegriffe
Unterscheidung nach dem Zeitbezug
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Kosten
Wasserverbrauch
Bestand an Rohstoffen
Verbrauch an Rohstoffen
Abgesetzte Menge
Warenbestand
Maschineneinsatz
Bankguthaben
Umsatz
Eigenkapital
Einkommen
Bevölkerungszahl
Sterbefälle
BIP
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•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Stromgröße (€/a)
Stromgröße (l/Monat)
Bestandsgröße (Stk. am 31.12.01)
Stromgröße (t/Quartal)
Stromgröße (Stk./KW)
Bestandsgröße (ME am 30.06.02)
Stromgröße (h/Monat)
Bestandsgröße (GE am 01.01.02)
Stromgröße (€/a)
Bestandsgröße ($ am 31.03.01)
Stromgröße (€/Monat)
Bestandsgröße (Menschen am 01.01.01)
Stromgröße (Menschen pro Jahr)
Stromgröße (GE/a)
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Ökonomische Rationalziele
Effektivität und Effizienz
Wenn Sie eine Klausur mit „ausreichend“ bestehen, waren Sie dann effektiv?
• Dann, wenn Ihr Ziel allein das Bestehen der Klausur war, waren Sie sehr
effektiv…
• Wollten Sie hingegen eine „Eins“ schreiben, waren Sie nicht effektiv, denn Sie
haben Ihr Ziel nur zu einem geringen Grad erfüllt.
Waren Sie auch effizient?
• Das hängt davon ab, wie viel Aufwand (meist in ZE) Sie in die Vorbereitung
investiert haben.
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Elastizitäten
Überblick
BEVOWI - Skript Folie 30:
Allgemeine Formel:
Oder auch:
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Wirkung nachher – Wirkung vorher
Wirkung vorher
E=
Ursachenachher – Ursachevorher
Ursachevorher
Wirkung in %
E=
Ursache in %
E X ,Y
∆X
= X ⋅100
∆Y
Y
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10
Elastizitäten
Überblick
In den Wirtschaftwissenschaften werden eine Reihe von Elastizitäten betrachtet:
•
•
•
•
Kostenelastizität EK (Reagibilitätsgrad, Kostenreagibilität)
Nachfrageelastizität EN
Angebotselastizität EA
Kreuzpreiselastizität EKP
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Elastizität
Aufgabe Kostenelastizität :
Die Produktion von Zahnbürsten wird
von 100 Stk. auf 110 Stk. erhöht.
Dadurch steigen die Kosten von 100 GE
auf 105 GE.
•
Berechnen Sie die entsprechende
Elastizität.
•
Welche Aussage lässt sich über den
Verlauf der Kostenfunktion treffen?
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105 − 100
E K = 100
= 0,5
110 − 100
100
• 0 < EK < 1 degressive Kosten
• degressiv (unterproportional):
Die Kosten nehmen bei steigender
Bezugsgrößenmenge langsamer zu.
Die Stückkosten verringern sich
somit bei zunehmender
Ausbringungsmenge (z. B.
aufgrund von Nachlässen, die bei
hoher Mengenabnahme gewährt
werden).
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Elastizität
Aufgabe Nachfrageelastizität: (Quelle: J. Altmann, Volkswirtschaftlehre, 7. Aufl.)
Der Fußballverein Adorf verlangt aus Anlass eines Schlagerspiels einen höheren Eintrittspreis pro
Karte (20 GE anstatt 15 GE). Dies führt dazu, dass das Stadion zwar nicht ganz voll wird, aber die
Einnahmen trotzdem deutlich höher sind als bei sonstigen Spielen.
Der Fußballverein Bedorf erhöht bei einem Routinespiel ebenfalls seine Kartenpreise von 15 GE auf
20 GE. In der Folge bleiben viele Zuschauer Zuhause. Die Einnahmen sind deutlich geringer als
gewohnt.
Die Nachfrage stellt sich wie folgt dar:
A
B
Preis in GE
Karten
Einnahmen
Karten
Einnahmen
15
6.000
90.000
6.000
90.000
20
5.000
100.000
3.000
60.000
• Berechnen Sie die Elastizitäten ENA und ENB für Adorf und für Bedorf.
• Wie lassen sich die Elastizitäten charakterisieren?
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Elastizität
Lösung Nachfrageelastizität:
−1.000
− 16,7
ENA = 6.000 =
= −0,5
+5
33
15
− 3.000
− 50
ENB = 6.000 =
= −1,5
+5
33
15
Interpretation:
• Die Preissteigerung beträgt in beiden Fällen 33 %. Im Fall Adorf geht die
Nachfrage nur um -16,7 % zurück, im Fall Bedorf jedoch um -50 %.
• |ENA | < 1, d.h. die Nachfrage reagiert unelastisch.
• |ENb | > 1, d.h. die Nachfrage reagiert elastisch.
• In beiden Fällen reagieren die Zuschauer (allg. Konsumenten) „normal“.
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Elastizität
Aufgabe 1 Angebotselastizität:
In Ihrer (Klein-)Stadt hat sich ein Industrieunternehmen angesiedelt, das 300 neue
Arbeitsplätze anbietet.
Kurze Zeit darauf suchen 200 Familien mit zwei Kindern eine 4-Zimmer-Wohnung in
Ihrer Stadt. In der Folge steigt der Mietpreis von vorher 5 €/qm auf nun 9 €/qm
an. Einige Immobilienbesitzer können durch kurzfristige Umbaumaßnahmen neue
4-Zimmer-Wohnungen anbieten, so dass das Angebot an solchen Wohnungen von
100 auf 120 Stück steigt.
•
•
Berechnen Sie die Elastizität des Angebots EA.
Handelt es sich um ein elastisches Angebot?
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Elastizität
Lösung 1 Angebotselastizität:
+ 20
E A = 100 = +0,25
+4
5
• Eine Mietpreissteigerung um 80 % bewirkt (kurzfristig) eine Zunahme des
Wohnungsangebots von lediglich 20 %.
• |ENA | < 1, d.h. das Angebot reagiert (kurzfristig) unelastisch.
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Elastizität
Aufgabe 2 Angebotselastizität:
Nehmen Sie nun an, zwei Jahre später seien noch weitere 80 4-Zimmer-Wohnungen
gebaut worden, so dass nun Wohnraum für alle zuzugswilligen Familien zur
Verfügung steht. Am Mietpreis habe sich nichts geändert.
•
•
Berechnen Sie erneut die Elastizität des Angebots.
Wie lässt sich die Angebotselastizität jetzt charakterisieren?
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Elastizität
Lösung 2 Angebotselastizität:
+ 100
E A = 100 = +1,25
+4
5
• Über den längeren Zeitraum betrachtet bewirkt die gleiche
Mietpreissteigerung (80 %) eine Zunahme des Wohnungsangebots von
nun 100 %.
• |EA | > 1, d.h. das Angebot reagiert (langfristig) elastisch.
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Elastizität
Aufgabe Kreuzpreiselastizität:
DIE klassischen Beispiele:
1.
2.
•
•
•
Der Preis für Butter erhöht sich um 20 %. Daraufhin steigt die Nachfrage nach
Margarine um 15 %.
Der Preis für Benzin steigt um 14 %. In der Folge werden 8 % weniger Autos
abgesetzt.
Berechnen Sie für beide Fälle die Kreuzpreiselastizität.
Wie sind die Vorzeichen?
Was lässt sich daraus ablesen?
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Elastizität
Lösung Kreuzpreiselastizität:
1.
2.
EKP
+ 15%
= +0,75
=
+ 20%
EKP
− 8%
=
= −0,57
+ 14%
Während es bei direkten Preiselastizitäten im Normalfall egal ist, ob man
mit positiven oder negativen Elastizitäten rechnet, kann man bei
Kreuzpreiselastizitäten am Vorzeichen ablesen, ob es sich um substitutive
oder um komplementäre Güter handelt.
→ positive Werte = substitutive Güter
→ negative Werte = komplementäre Güter
→ Wert von Null = unabhängige Güter
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Elastizität
Aufgabe 1 Einkommenselastizität:
Bisher hatten Sie ein Monatsnettoeinkommen von 500 €. Sie sind leidenschaftlicher
Kinogänger und konnten sich bis heute lediglich einen Kinobesuch pro Monat
leisten, wofür Sie 30 €/Monat ausgegeben haben.
Nun sind Sie die Karriereleiter hinaufgestiegen und erhalten ein monatliches
Nettoeinkommen von 800 €. Davon leisten Sie sich jetzt drei Kinobesuche im
Monat und geben dafür 90 €/Monat aus.
•
•
Berechnen Sie die Einkommenselastizität der Nachfrage EY.
Handelt es sich bei den Kinobesuchen für Sie um ein inferiores oder um ein
superiores Gut?
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Elastizität
Lösung 1 Einkommenselastizität:
60
EY = 30 = 3, 3
300
500
• EY > 1
• Für Sie stellt das Gut Kinobesuch ein superiores Gut
(Luxusgut) dar.
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Elastizität
Aufgabe 2 Einkommenselastizität:
Zwei Jahre später wechseln Sie die Arbeitsstelle, weil Sie dort 1.400 €/Monat
verdienen. Da Sie immer noch sehr gerne ins Kino gehen, geben Sie nun 120
€/Monat für Kinobesuche aus.
•
•
Berechnen Sie nochmals die Einkommenselastizität der Nachfrage EY.
Handelt es sich bei den Kinobesuchen für Sie um ein inferiores oder um ein
superiores Gut?
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Elastizität
Lösung 2 Einkommenselastizität:
30
EY = 90 = 0, 4
600
800
•
•
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0 < EY < 1
Die Kinogänge sind in diesem Beispiel ein relativ inferiores Gut, da der
prozentuale Anstieg der Ausgaben für Kinogänge geringer (33 %)
ausgefallen ist als der prozentuale Anstieg des Einkommens (75 %).
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Elastizität
Aufgabe 3 Einkommenselastizität:
Ein letztes Beispiel:
Wiederum fünf Jahre später verdienen Sie nunmehr 2.500 €/Monat (netto). Da Sie es
sich jetzt leisten können, gehen Sie nun lieber ins Theater und nur noch sporadisch
ins Kino.
Ihre monatlichen Ausgaben für Kinobesuche sinken daher auf 30 €/Monat.
•
•
Berechnen Sie letztmals die Einkommenselastizität der Nachfrage EY.
Wie lässt sich das Gut Kinobesuche nun klassifizieren?
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Elastizität
Lösung Einkommenselastizität
− 90
EY = 120 = −0,95
1100
1400
• EY < 0
• Kinobesuche sind für Sie zu einem absolut inferioren Gut geworden.
• Ob ein Gut superior oder inferior ist, hängt nicht vom Gut sondern vom
untersuchten Einkommensniveau ab.
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Elastizität
ILIAS – Aufgabe 1:
Sie haben festgestellt, dass bei einem Stückpreis p1 von p1 = 15,00 €/Stk x1 = 5.000 Stk
Ihres Produktes verkauft werden können.
Eine Preiserhöhung auf p2 = 16,40 €/Stk führt dazu, dass Sie jetzt x2 = 4.800 Stk Ihres
Produktes absetzen können.
•
Um welche Form der Elastizität handelt es sich und wie würden Sie sie
beschreiben?
•
Wie verändern sich in dieser Situation bei einer weiteren Preiserhöhung auf
p3 = 17,00 €/Stk der mengenmäßige Absatz und der wertmäßige Umsatz?
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Elastizität
ILIAS – Lösung 1:
Die Nachfrageelastizität EN ist unelastisch.
EN = -1 * ((X2 – X1) / X1) / ((p2 – p1) / p1)
EN = -1 * ((4800-5000)/5000) / ((16,40-15)/15) = 0,429
x3 = -1 * EN * ((p3 – p1) / p1) * x1 – x1
x3 = -0,429 * ((17 €/Stk – 15 €/Stk) / 15 €/Stk) * 5000 Stk – 5000 Stk = 4714 Stk
U3= x3 * p3 = 4714 Stk * 17 €/Stk = 80138 €
Bei einem Preis p3 von 17 €/Stk würde der mengenmäßige Absatz auf x3 = 4714 Stk
sinken. Der Umsatz U3 würde 80138 € betragen.
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Elastizität
ILIAS – Aufgabe 2:
Bitte zeigen Sie, wie sich bei einer Preissenkung nachgefragte Menge und Umsatz
verhalten, wenn sich die Nachfrage
- elastisch
- unelastisch
verhält.
ILIAS – Lösung 2:
Wenn sich die Nachfrage vollkommen unelastisch verhält, ändert sich der Wert der
nachgefragten Menge nicht. Allerdings würde der Umsatz in diesem Fall sinken.
Wenn sich die Nachfrage elastisch verhält, wird die nachgefragte Menge steigen.
Gleichzeitig würde auch der Umsatz steigen.
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Elastizität
Exkurs
•
Machen Sie sich anhand der Nachfragefunktion x= f (p) = 8 – p klar, dass eine
Nachfragefunktion einen elastischen und einen unelastischen Bereich hat.
•
Gehen Sie dabei so vor, dass Sie zu jedem (ganzzahligen) Preis die nachgefragte
Menge ermitteln. Berechnen Sie dann die entsprechenden Elastizitäten bei einer
sukzessiven Preiserhöhung (von 1 auf 2, von 2 auf 3 usw.).
•
Was stellen Sie fest?
•
Berechnen Sie nun auch den Umsatz (Preis · Menge) bei den alternativen Preisen.
•
Was stellen Sie fest?
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30
Elastizität
Exkurs
Preis / Umsatz / Elastizität
17
16
15
14
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Nachfrage
Umsatz
Elastizität
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Nachfragemenge
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Limitationale Produktionsfunktionen
Beispiel:
Um Material auf ein Hochhaus zu befördern, benötigt man einen Kran sowie zwei
Mitarbeiter (einen Kranführer sowie einen Helfer, der am Boden die Lasten befestigt).
Die Arbeiten gehen nicht schneller voran, d.h. die Produktion wird nicht erhöht, wenn der
„Boss“ einen zweiten Kran herbeischafft. Will er die Produktion verdoppeln, muss er
zusätzlich auch einen weiteren Kranführer und einen zweiten Helfer auf die Baustelle
schicken.
⇒ Man sagt: Die Inputfaktoren „Kranführer“ und „Helfer“ limitieren die Produktion.
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Limitationale Produktionsfunktionen
Graphische Darstellung - Faktoreinsatzverhältnis
Quelle: http://de.wikipedia.org
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Limitationale Produktionsfunktionen
Graphische Darstellung – partielle Faktorvariation
Quelle: http://de.wikipedia.org
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34
Limitationale Produktionsfunktionen
Formal:
 Inputfaktor 1
Inputfaktor 2
Inputfaktor m 
Output ( x ) = min 
;
; ...;

Inputkoeff
izient
1
Inputkoeff
izient
2
Inputkoeff
izient
m


Beispiel: Für einen Kuchen braucht man 2 Eier, 100 g Mehl und 0,1 Liter Milch.
Wir haben 4 Eier, 300 g Mehl und 0,3 Liter Milch.
 4 300 0,3 
x = min  ;
; =2
 2 100 0,1 
Es können also 2 Kuchen produziert (gebacken) werden.
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35
Limitationale Produktionsfunktionen
Aufgabe:
Zur Produktion von einer Mengeneinheit von Produkt A werden 6 ME von r1, 10 ME
von r2 und 5 ME von r3 benötigt.
Insgesamt stehen von r1 42 ME, von r2 85 ME und von r3 46 ME zur Verfügung.
Wie viele ME von A lassen sich herstellen?
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Limitationale Produktionsfunktionen
Lösung:
 r1 r2 r3 
 42 85 46 
x = min  ; ;  = min  ; ;  = { 7; 8,5 ; 9,2}
 6 10 5 
 a1 a2 a3 
Es können also maximal 7 ME von A produziert werden.
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Limitationale Produktionsfunktionen
Zur Herstellung eines Produktes (gemessen in ME) aus den Produktionsfaktoren A und B
(gemessen in FEA und FEB) stehen einem Unternehmen zwei miteinander kombinierbare
limitationale Produktionsprozesse wie folgt zur Verfügung:
Produktionsfaktor A
Produktionsfaktor B
Produktionsprozess I
2 [FEA/ME]
4[FEB/ME]
Produktionsprozess II
4 [FEA/ME]
3 [FEB/ME]
Von den Produktionsfaktoren A und B stehen dem Unternehmen im
Planungszeitraum maximal 110 FEA bzw. 160 FEB zur Verfügung.
Wie viele Einheiten des Produktes können maximal hergestellt werden?
Wie viele Einheiten des Produktes werden dabei mit Produktionsprozess I bzw. II
hergestellt?
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Limitationale Produktionsfunktionen
Bei alleiniger Verwendung des Produktionsprozesses I
können maximal hergestellt werden:
110 160 
x1 = min 
;
 = min{55;40} = 40 ME
4 
 2
Bei alleiniger Verwendung des Produktionsprozesses II
können hergestellt werden:
110 160 
x1 = min 
;
 = min{27,5;53,3} = 27 ME
3 
 4
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Limitationale Produktionsfunktionen
Da beide Produktionsprozesse auch miteinander kombiniert werden können, kann ein
Gleichungssystem aufgestellt werden.
110 = 2x1 + 4x2
160 = 4x1 + 3x2
↔ 60 = 5 x2
↔ x2 = 12
→ x1 = 31
Mit Produktionsprozess I werden also 31, mit Produktionsprozess II
werden 12, d.h. insgesamt werden 43 Einheiten hergestellt.
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Substitutionale Produktionsfunktionen
Bei gleicher Produktionsmenge kann eine erhöhte Einsatzmenge eines Faktors die
Minderung der Einsatzmenge eines anderen Faktors ausgleichen.
Anders formuliert:
Die Produktionsmenge kann durch Veränderung der Einsatzmenge eines Faktors
verändert werden.
Beispiel:
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Teeren eines Straßenstücks von 200 m Länge
mit 4 Arbeitern und zwei Teermaschinen oder
20 Arbeitern und 1 Teermaschine.
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Substitutionale Produktionsfunktionen
Graphische Darstellung - Faktoreinsatzverhältnis
partielle Substitution
totale Substitution
Quelle: http://www.it-infothek.de/fhtw/semester_9/bwl_produktion_03.html
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42
Substitutionale Produktionsfunktionen
Formal:
Output ( x ) = f (r1 , r2 ... rn )
Beispiel:
Die Produktionsfunktion laute x = r10,5r20,5.
→ Wenn 5 Einheiten r1 und 20 Einheiten r2 eingesetzt werden, können 10 x
hergestellt werden.
Handelt es sich um totale oder um partielle Substitution?
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43
Substitutionale Produktionsfunktionen
Finden Sie weitere Faktorkombinationen für die gleiche Produktionsfunktion (x = r10,5r20,5), die
den gleichen Output (10 x) liefern.
r1
120
100
80
60
x = 10
40
20
0
0
WS 2009/2010
2
4
6
8
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10
12
r2
44
Turgotsches „Ertragsgesetz“
Quelle: http://de.wikipedia.org
• Erläutern Sie die einzelnen Phasen der ertragsgesetzlichen Produktionsfunktion!
• Wie hängen Produktion (Ertrag), Durchschnittsprodukt (Produktivität) und Grenzerträge
zusammen?
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45
Turgotsches „Ertragsgesetz“
Quelle: http://www.mikrooekonomie.de
In dieser Abbildung wird der S-förmige Verlauf der Kurve sehr deutlich.
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46
Kostenfunktionen
ILIAS - Aufgabe 1
Definieren Sie bitte die Begriffe
- Grenzkosten,
- Gesamtkosten,
- Durchschnittskosten
Wie hängen diese Größen mathematisch zusammen und welche Maßeinheiten
werden verwendet?
WS 2009/2010
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47
Kostenfunktionen
ILIAS – Lösung 1
Gesamtkosten:
Der in Geldeinheiten [€] bewertete Verbrauch an Produktionsfaktoren. Die
Gesamtkosten K lassen sich als Funktion von der produzierten Stückzahl X, also
K = f (X), darstellen.
Durchschnittskosten:
Unter den Durchschnittskosten k versteht man im Gegensatz zu den
Gesamtkosten K (X) allgemein die Kosten je Stück eines Gutes. Sie sind definiert
als k = K(X) / X. Die Einheit der Durchschnittskosten ist [€/Stk].
Grenzkosten:
Die Grenzkosten ergeben sich aus der ersten Ableitung der
betriebwirtschaftlichen Kostenfunktion K(X). Sie geben an, wie sich die Kosten
ändern, wenn die Produktion eines Gutes um eine (im Allgemeinen unendlich
kleine) Einheit erhöht wird. Gemessen werden die Grenzkosten in [€/Stk].
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48
Kostenfunktionen
Absolut fixe Kosten
Gesamtkosten
Gesamtkosten [K]
K (X)
Ausbringungsmenge [X]
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49
Kostenfunktionen
Absolut fixe Kosten
Stückkosten
Stückkosten [k]
k (X)
Ausbringungsmenge [X]
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50
Kostenfunktionen
Absolut fixe Kosten
Grenzkosten K‘ (X) ?
K‘
Bsp.:
Kostenfunktion: K(X) = 5.000
1. Ableitung: K‘ (X) = 0
X
Kostenelastizität EK ?
Bsp.:
Wirk .nach. − Wirk .vor .
Wirk .vor .
Urs.nach. −Urs.vor .
Urs.vor .
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=
5.000 − 5.000
5.000
=0
20 − 10
10
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51
Kostenfunktionen
Sprungfixe Kosten (auch intervallfixe Kosten)
Quelle: Steger, Kosten- und Leistungsrechnung
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52
Kostenfunktionen
proportionale Kosten
Gesamtkosten
Gesamtkosten [K]
K (X)
Ausbringungsmenge [X]
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53
Kostenfunktionen
proportionale Kosten
Stück- und Grenzkosten
Stückkosten [k]
Grenzkosten [K‘]
K‘ (X) =
k (X)
Ausbringungsmenge [X]
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54
Kostenfunktionen
proportionale Kosten
Warum ist EK = 1 ?
Kostenelastizität = relative Kostenänderung / relative Beschäftigungsänderung
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55
Kostenfunktionen
Progressive Kosten
K
k
K‘
<
X
X
X
Anmerkung: im Allgemeinen kein linearer Verlauf
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A
n
m
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e
r
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Kostenfunktionen
Degressive Kosten
k
K
K‘
>
X
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X
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X
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Kostenfunktionen
Regressive Kosten
K
k
X
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K‘
X
X
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58
Kostenfunktionen
ILIAS - Aufgabe 2
Bitte begründen Sie warum das Betriebsoptimum (BOP) genau dort liegt, wo
Grenz- und Durchschnittskosten gleich groß sind.
ILIAS - Lösung 2
Das Betriebsoptimum (BOP) liegt deshalb dort, wo Grenz- und
Durchschnittskosten gleich groß sind, da genau in diesem Punkt der Gewinn für
das Unternehmen maximiert werden kann.
Das Betriebsoptimum liegt bei der Ausbringungsmenge, bei der die Stückkosten
ihr Minimum erreichen. Dieses Betriebsoptimum kann, muss aber nicht gleich
dem Gewinnmaximum sein
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59
Nutzenfunktionen
ILIAS - Aufgabe 1
Es wird angenommen, man könne das Wohlbefinden von Menschen in Nutzeneinheiten N
messen. Der Maßstab sei dabei wie folgt festgelegt:
Wenn man um einen Euro reicher wird, steigt der Nutzen um eine Nutzeneinheit N. Wenn
man 10 Euro verliert, sinkt der Nutzen um 10 Nutzeneinheiten N usw.
Die Befragung eines Probanden, wie sich sein in Nutzeneinheiten gemessener Nutzen an
einem bestimmten Abend in Abhängigkeit des Bierkonsums gestaltet, wird in folgender
Tabelle veranschaulicht:
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60
Nutzenfunktionen
ILIAS - Aufgabe 1
Die Antworten des Probanden lassen sich bis auf geringe Abweichungen durch die
Nutzenfunktion
NB = 3B − 0,25B2 abbilden.
Ermitteln Sie anhand der Nutzenfunktion NB die Menge Bier B*, die den Nutzen (das
„Wohlbefinden“) des Probanden maximiert. Untermauern Sie Ihr Ergebnis anhand der
in der Tabelle angegebenen Aussagen des Probanden zu den Nutzeneinheiten.
Erläutern Sie, durch welche volkswirtschaftliche Annahme das in der obenstehenden
Tabelle dargestellte Verhalten des Probanden beschrieben wird.
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61
Nutzenfunktionen
ILIAS – Lösung 1
Die Veränderung des Nutzens durch eine weitere konsumierte Einheit heißt Grenznutzen.
Für den in der Tabelle sich aus der Befragung ergebende Grenznutzen – um wie viel steigt
der Nutzen mit einem weiteren Bier? – ergibt sich durch die erste Ableitung der
Nutzenfunktion:
NB’ = 3 − 0,5B.
Die Werte der ersten Ableitung der Nutzenfunktion stimmen nur ungefähr mit den
Nutzenzuwachswerten aus den Befragungsergebnissen überein, aber es reicht doch aus,
um zu erkennen, dass die Steigung der Nutzenfunktion den Grenznutzen anzeigt. Solange
die Steigung positiv ist, dehnt der Proband den Bierkonsum aus und erreicht den
maximalen Nutzen, wenn die Steigung der Nutzenfunktion gleich Null ist. Das ist
notwendige Bedingung für ein Maximum der Nutzenfunktion, d. h. der Grenznutzen muss
gleich Null sein:
0 = 3 − 0,5B für B* = 6.
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62
Nutzenfunktionen
ILIAS – Lösung 1
Der deutsche Ökonom Hermann Heinrich Gossen hat versucht, empirisch zu erklären,
wie sich der Nutzen aus dem Konsum in Abhängigkeit von der konsumierten Menge
verhält.
Er hat dabei festgestellt, dass der Nutzenzuwachs jeweils bei der ersten konsumierten
Einheit am größten ist und danach beständig abnimmt (das erste Bier schmeckt am
besten usw.), bis er schließlich 0 wird und danach sogar negative Werte annimmt.
In diesem Beispiel hat der Proband mit 6 Bieren genug, es tritt eine Sättigung ein. Es
gibt für jeden Verbraucher bei jedem Gut eine konsumierte Menge, ab der sich der
Nutzen nicht mehr erhöht. Diese Menge nennt man Sättigungsmenge – eine größere
Menge zu konsumieren ist sinnlos. Aber auch bis zur Sättigung wird kaum ein
Verbraucher seinen Konsum treiben. Dies liegt daran, dass die Güter ja nicht kostenfrei
zur Verfügung stehen, sondern einen Preis haben.
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63
Nutzenfunktionen
ILIAS – Erweiterung von Aufgabe 1
Der bisher untersuchte Fall des kostenlosen Trinkens (bspw. bei Freibier) wird erweitert
um die Annahme, dass jetzt jedes Bier 2 Euro kostet. Der Gesamtnutzen Nges wird dabei
durch die Addition des Biernutzen NB und des Geldnutzen NG dargestellt:
Nges = NB + NG.
Wie hoch ist unter Berücksichtigung des Bierpreises die nutzenmaximierende Menge
B*?
Wie bezeichnet man den Zusammenhang zwischen nutzenmaximierender
Biernachfrage und dem Bierpreis? Skizzieren Sie schematisch diesen Sachverhalt.
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64
Nutzenfunktionen
ILIAS – Lösung Erweiterung 1
Unter Berücksichtigung des Bierpreises ergibt sich:
Nges = NB + NG = (3B − 0,25B2) − 2B
Nges’ = 3 − 0,5B − 2 = 0 für B* = 2.
Das Ergebnis verändert sich. Trinkt der Proband kostenlos, liegt die nutzenmaximierende
Menge bei 6 Bier, während er unter Berücksichtigung des Preises, den er zahlen muss, nur
noch 2 Bier trinkt.
Der Zusammenhang zwischen der nutzenmaximierenden Biernachfrage und dem Bierpreis
ist die Nachfragefunktion des Probanden nach Bier, d. h. erhöht sich der Marktpreis, geht
die konsumierte Menge zurück und umgekehrt. Daher wird die Grenznutzenfunktion auch
als individuelle Nutzenfunktion eines Haushaltes in der Nachfrage nach einem Gut
bezeichnet.
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65
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Aufgabe 1
Begründen Sie, warum im Normalfall in einem Preis-Mengen-Diagramm
• die Nachfragekurve von links oben nach rechts unten,
• die Angebotskurve von links unten nach rechts oben
verlaufen.
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66
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Lösung 1
Die Nachfragekurve verläuft typischerweise von links oben nach rechts unten, da ich als
Konsument in der Regel bei einem hohen Preis weniger kaufen möchte, d. h. die
nachgefragte Menge ist kleiner.
Die Angebotskurve verläuft deshalb von links unten nach rechts oben, weil ich als Anbieter
natürlich einen hohen Preis für mein Produkt bezahlt haben möchte, wenn die Nachfrage
entsprechend hoch ist. Angebot und Nachfrage regeln den Preis - eine hohe Nachfrage
bedeutet einen hohen Preis.
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67
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Aufgabe 2
Am 22.08.2004 raubten zwei bewaffnete Räuber dem Munch-Museum in Oslo die beiden
weltberühmten Bilder „Der Schrei“ und die „Madonna“ von Edvard Munch.
In einem Bericht über den Raub begründete die FAZ am Tag darauf die Erwartung, dass
eine Lösegeldforderung ( „art napping“) erwartet werde, wie folgt:
Die Bilder – ihr Wert wird auf 60 Mio. Euro geschätzt – sind unverkäuflich.
Wie beurteilen Sie den Satz aus ökonomischer Sicht?
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68
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Lösung 2
Dieser Satz macht aus ökonomischer Sicht keinen Sinn.
Da das Bild als unverkäuflich deklariert wird, besteht kein Angebot.
Das bedeutet, Angebot und Nachfrage können hier in diesem Fall keinen Preis bestimmen.
Dadurch ist es egal, wie viel Geld ein Nachfrager bieten würde um die Bilder zu erhalten.
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69
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Aufgabe 3
Auf welche Effekte setzten Elektromärkte, die vertragsgebundene Handys für 1,00 €/Stk
anbieten?
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70
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Lösung 3
Elektromärkte setzen darauf, dass durch den niedrigen Preis viele Einheiten abgesetzt
werden können und der Umsatz durch hohe Verkaufszahlen steigt. Es wird bewusst
vermieden hohe Preise zu nutzen, da so nicht jeder die Möglichkeit hätte sich ein Handy zu
erwerben. Bei einem niedrigeren Preis wird ein größere Zielgruppe angesprochen.
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Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Aufgabe 4
Bitte begründen Sie aus ökonomischer Sicht die Erkenntnis „Erlaube die Vielehe und du
machst die Frauen knapp und damit wertvoll“.
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72
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Lösung 4
Wenn die Vielehe erlaubt wäre, könnten wenige Männer viele Frauen „haben". Dadurch
würden für die verbleibenden Männer wenige Frauen übrig bleiben, d. h. es gäbe eine
große Nachfrage und nur ein knappes, begrenztes Angebot.
Da Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen bzw. regeln würde der „Marktwert“ der
Frauen steigen und sie somit wertvoll werden.
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73
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Aufgabe 5
Unter welcher Voraussetzung steigt bei einer Preiserhöhung zwar der wertmäßige Umsatz,
nimmt aber der mengenmäßige Umsatz ab? Erläutern Sie ihre Antwort.
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74
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Lösung 5
Die Voraussetzung dafür ist, dass ich mich als Anbieter in einem Angebotsoligopol befinde.
Würde mein Unternehmen Angebotsmonopolist sein, würde sich die abgesetzte Menge
bei einer Preiserhöhung nicht verändern (unelastische Nachfrage).
In einem Angebotspolypol - wo es viele Anbieter gibt - muss mein Unternehmen den Preis
der Konkurrenten angleichen, da sonst ein Verlust der Nachfrager drohen würde. Dieser
Verlust würde dazu führen, dass der mengenmäßige Absatz abnimmt. Dadurch würden
natürlich auch meine wertmäßigen Umsätze sinken – Folge dessen, wäre die Unfähigkeit
des Unternehmens die (Fix-) Kosten zahlen zu können.
In einem Angebotsoligopol könnte der wertmäßige Umsatz bei einer Preiserhöhung
steigen, trotzdem der mengenmäßige Umsatz sinkt (elastische Nachfrage).
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75
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Aufgabe 6
Warum können Angebot und Nachfrage bei öffentlichen Gütern nicht über den
Marktmechanismus geregelt werden?
WS 2009/2010
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76
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Lösung 6
Öffentliche Güter können nicht über den Marktmechanismus geregelt werden, da sie nicht
durch direktes/unmittelbares Tauschen mit einem anderen Gut (z. B. Geld) erhältlich sind.
Ein Beispiel hierfür wären Straßen. Sie werden zunächst jedem Nutzer zur Verfügung
gestellt, aber nicht direkt bezahlt, sondern durch Steuereinnahmen der öffentlichen Hand
(Bund, Länder oder Gemeinden) finanziert. Diese Steuern werden dann von allen
potenziellen und tatsächlichen Nutzern bezahlt.
WS 2009/2010
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77
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Aufgabe 7
Sind die Begriffe „vollkommener Markt“ und „vollständige Konkurrenz“ inhaltlich
deckungsgleich? Begründen Sie Ihre Antwort.
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78
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Lösung 7
Die Begriffe „vollkommener Markt“ und „vollständige Konkurrenz“ sind inhaltlich nicht
deckungsgleich. Auch wenn in älteren Lehrbüchern beide Begriffe teilweise synonym
verwendet werden, meinen die Ausdrücke etwas Unterschiedliches:
Der vollkommene Markt ist ein Markt, der idealtypisch funktioniert. Hier sind die
Bedingungen für einen vollkommenen Markt gegeben: völlige Homogenität der Güter,
unendliche Anpassungsgeschwindigkeit, vollständige Markttransparenz und -information,
keine sachlich qualitativen, sondern nur preisbedingte Präferenzen, alle Marktteilnehmer
handeln als homo oeconomicus.
Die vollständige Konkurrenz bezeichnet eine Marktform, bei der theoretisch unendlich
viele Anbieter auf unendlich viele Nachfrager treffen. Kennzeichen einer vollständigen
Konkurrenz ist, dass der Preis von keinem Marktteilnehmer dauerhaft beeinflusst werden
kann; der Preis ist für alle Marktteilnehmer ein Datum. Die vollständige Konkurrenz lässt
sich – wie alle anderen Marktformen auch – sowohl unter den Bedingungen des
vollkommenen wie denen des unvollkommenen Marktes betrachten.
WS 2009/2010
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79
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Aufgabe 8
Steigt der Preis eines Gutes, wird ceteris paribus die nachgefragte Menge eines dazu
• substitutiven Gutes steigen,
• komplementären Gutes fallen,
• substitutiven Gutes fallen,
• komplementären Gutes steigen?
Begründen Sie anhand von Beispielen, welche der vorstehenden Aussagen richtig ist.
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
80
Angebots- und Nachfragefunktionen
ILIAS – Lösung 8
Richtig: Steigt der Preis eines Gutes, wird die Nachfrage nach Substitutionsgütern steigen.
Dies lässt sich anhand des Beispiels steigende Preise für Bahnfahrten und einer
daraufhin steigenden Nachfrage nach Flugreisen nachvollziehen.
Richtig: Steigt der Preis eines Gutes, wird die Nachfrage nach Komplementärgütern fallen.
Dies lässt sich am Beispiel von steigenden Preisen für Ski und eine daraufhin fallende
Nachfrage nach Skimode nachvollziehen.
Falsch: Die Nachfrage eines dazu substitutiven Gutes wird steigen.
Falsch: Die Nachfrage eines dazu komplementären Gutes wird fallen.
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
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Angebots- und Nachfragefunktionen
Marktformen
Atomistische
Nachfrage
Atomistisches
Angebot
Vollständige
Konkurrenz
Oligopolistisches
Angebot
Angebotsoligopol
Oligopolistische
Nachfrage
Nachfrageoligopol
Bilaterales
Oligopol
Monopolistisches
Angebot
Angebotsmonopol
Beschränktes
Angebotsmonopol
Monopolistische
Nachfrage
Nachfragemonopol
Beschränktes
Nachfragemonopol
Bilaterales
Monopol
WS 2009/2010
Prof. Dr. Jochen Struwe, FH Trier
BEVOWI 82
Angebots- und Nachfragefunktionen
Vollständige Konkurrenz (Polypol am vollkommenen Markt):
• Versteigerungen im Internet
• Börse
• DSL-Anschlüsse
• Dienstleistungshandwerker
Angebotsoligopol:
• Mineralölmarkt
• Office-Software
• Deutscher Strommarkt (E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall)
• Deutscher Mobilfunkmarkt (T-Mobile, Vodafone, E-Plus, O2
Angebotsmonopol:
• Post 8 (bis 2008)
• Telekom (z. T. noch faktisch)
• Zündwaren (bis 1983)
• Kehrmonopol (bis 2012)
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
83
Angebots- und Nachfragefunktionen
Nachfrageoligopol:
• Arbeitsmarkt in strukturschwachen Regionen (wenige Arbeitgeber, viele Arbeitnehmer)
• Landwirtschaft (Zuckerrüben)
• Sitzende Krankentransporte (Krankenkassen als Abnehmer)
Bilaterales Oligopol:
• High-Tech-Märkte
• Flugzeugmotoren
• Rüstungsindustrie
• Luxusindutstrie (Luxusyachten)
Beschränktes Angebotsmonopol:
• höchstpreisige, einmalige Kunstwerke
• wenige Fachkliniken <-> Hersteller von medizinischem Spezialgerät
• Spezialmedikamente
WS 2009/2010
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84
Angebots- und Nachfragefunktionen
Nachfragemonopol:
• Arbeitsmarkt in strukturschwachen Regionen (eine Großindustrie, viele
Arbeitnehmer)
• Produkte und Dienstleistungen für Bundesbehörden
• Nischenprodukte im Bereich der Raumfahrtindustrie
• Häufig bei Militärprodukten
Beschränktes Nachfragemonopol:
• Staat als Käufer z. B. von Banknoten, Münzen, Personalausweisen, Rüstungsgütern
• Betankungsanlagen in der Formel I (3 Anbieter)
Bilaterales Monopol:
• vertikal integrierte Unternehmen mit exklusiven Lieferanten-Kunden-Beziehungen z. B.
in der Automobilindustrie
• bestimmte Rüstungsgüter
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
85
Angebots- und Nachfragefunktionen
Preis
Menge
WS 2009/2010
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86
Angebots- und Nachfragefunktionen
Preis
Menge
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
87
Angebots- und Nachfragefunktionen
Preis
Angebot
Nachfrage
Menge
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
88
Angebots- und Nachfragefunktionen
Preis
Angebot
Nachfrage
Menge
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
89
Angebots- und Nachfragefunktionen
Tokio 16.10.2009 (www.emfis.com) Bei Sharp geht man davon aus, dass der
aktuelle Engpass bei LCD-Flachbildschirmen noch eine Weile anhalten könnte.
Wie Firmenchef Hiroshi Saji aus Anlass einer Werkseröffnung erklärte, könne die
Produktion der Panels momentan nur knapp mit der Nachfrage Schritt halten.
Dieser Zustand werde aus
Sicht seines
Unternehmens
möglicherweise bis Mitte
LCD-Displays:
Sharp erwartet
weiterhin Nachfrageüberhang
des kommenden Jahres anhalten.
[…]
In Tokio konnte sich die Aktie von Sharp heute um 0,2 Prozent auf 1036 Yen
verbessern.
Wie würden Sie diese Marktsituation beschreiben?
WS 2009/2010
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Angebots- und Nachfragefunktionen
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Quelle: http://www.mikrooekonomie.de
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Angebots- und Nachfragefunktionen
Platinmarkt steht vor […]
02.09.2009 | 14:18 Uhr | Quelle: GoldSeiten
Eine andauernde Nachfrageschwäche nach Platin für die Herstellung von
Katalysatoren könnte den Markt in diesem Jahr in eine Überschusssituation bringen.
Die Nachfrage aus der Industrie ist nach wie vor schwach und die Lagerbestände
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
steigen, so Edelmetallstratege Tom Kendall von Mitsubishi. […]
Die Automobilbranche war 2008 mit 50% der größte Platinkonsument der Welt. Doch
die niedrige Nachfrage der Fahrzeughersteller habe in diesem Jahr zu steigenden
Lagerbeständen geführt.
In welcher Situation befindet sich der Platinmarkt?
WS 2009/2010
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Angebots- und Nachfragefunktionen
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Quelle: http://www.mikrooekonomie.de
WS 2009/2010
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Angebots- und Nachfragefunktionen
FTD (Financial Times Deutschland), 16.11.2009
Wintersaison lässt Reifenhersteller hoffen
Die Autoabsatzkrise schlägt auf die Zulieferer durch - Premium- und Billiganbieter
kämpfen verbissen um Marktanteile. Doch ein erster Kälteeinbruch im Oktober hat
viele Autofahrer in Deutschland umsteigen lassen - die Branche schöpft Hoffnung.
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Das Geschäft läuft gut an in Deutschland, die Reifenhersteller sind zufrieden. Der
italienische Konzern Pirelli zum Beispiel meldet ein "deutlich zweistelliges
Wachstum" beim Verkauf an den Handel. Nach dem Kälteeinbruch Mitte Oktober
wechselten viele Autofahrer schnell auf sichere Reifen.
Außerdem profitieren Händler und Reifenhersteller von der Abwrackprämie: Rund
zwei Millionen Pkw-Zulassungen hat der Staat in diesem Jahr bezuschusst. Die
meisten der insgesamt rund 3,5 Millionen Neuwagen in Deutschland brauchen jetzt
Winterreifen.
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Betriebliche Entscheidungskalküle
ILIAS - Aufgabe 1:
Ihnen liegen folgende Kosten- und Erlösfunktion vor (x = produzierte =
verkaufte Stückzahl pro Tag)
• Erlös E = 47x − 0,25x2
• Kosten K = 0,01x3 − 0,65x2 LCD-Displays:
+ 32x +300
Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
In welcher Marktform agiert Ihr Unternehmen? Begründen Sie Ihre Antwort.
Wo liegen (wenn es sie denn gibt)
• der Break-Even-Punkt,
• das Betriebsoptimum,
• das Gewinnmaximum?
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95
Betriebliche Entscheidungskalküle
ILIAS – Lösung:
Das Unternehmen agiert als Angebotsmonopolist, erkennbar an dem degressiven
Verlauf der Erlösfunktion.
Der Break-Even-Punkt ergibt sich durch Gleichsetzen von E und K: Die BreakEven-Stückzahl liegt bei x = 16
Stk/d,Sharp
dererwartet
Break-Even-Umsatz
bei E = 816 €/d.
LCD-Displays:
weiterhin Nachfrageüberhang
Das Betriebsoptimum entspricht dem Minimum der Durchschnittskosten und
liegt bei K’ = k. Die dazugehörige Stückzahl liegt bei x = 41 Stk/d.
Das Gewinnmaximum liegt bei E’ = K’. Die gewinnmaximale Stückzahl beträgt x =
39 Stk/d, das Gewinnmaximum beträgt Gmax = 300,21 €/d.
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96
Betriebliche Entscheidungskalküle
Sie sind Angebotsmonopolist und sehen sich einer gesamtwirtschaftlichen
Nachfragekurve gegenüber, die durch die Funktionsgleichung e = 420 – 0,3x
näherungsweise beschrieben ist (e = Durchschnittserlös, x = abgesetzte Menge
pro Woche).
Wie hoch ist der Prohibitivpreis
(und was ist das)?
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Wie hoch ist die Sättigungsmenge (und was ist das)?
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97
Betriebliche Entscheidungskalküle
Lösung:
Prohibitivpreis = Preis, bei dem die Haushalte bzw. Käufer nicht mehr bereit bzw.
nicht mehr in der Lage sind, auch nur eine Mengeneinheit des betreffenden
Gutes zu kaufen.
-> Nullsetzen von x
-> Prohibitivpreis liegt bei e =LCD-Displays:
420. Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Sättigungsmenge = die theoretisch höchste absetzbare Menge eines Gutes, d. h.
die nachgefragte Menge, wenn das Gut kostenlos wäre.
-> Nullsetzen von e
-> Sättigungsmenge liegt bei x = 1.400.
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98
Betriebliche Entscheidungskalküle
Bei der Produktion von Tragetaschen aus Stoff fallen 5.000 Euro fixe Kosten und 0,50
Euro variable Stückkosten an. Der Verkaufspreis ist 0,75 Euro.
Ermitteln Sie, wie viele Tragetaschen verkauft werden müssen, bis die
Nutzenschwelle (Break-Even-Punkt) erreicht ist.
Lösung:
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
E (x) = K (x)
E (x) = 0,75 · x
K (x) = 5.000 + 0,5 · x
0,75 · x = 5.000 + 0,5 · x ⇔
x = 20.000 Stk
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99
Betriebliche Entscheidungskalküle
Wie viele Tragetaschen müssen verkauft werden, wenn das Unternehmen einen
Gewinn von 2.000 Euro erzielen möchte?
Lösung:
G (x) = E (x) – K (x)
2.000 = 0,75x - 5.000 – 0,5x ⇔ LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
X = 28.000 Stk
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100
Betriebliche Entscheidungskalküle
Was ist und woran erkennt man die Marktform der vollkommenen Konkurrenz?
-> viele Anbieter stehen vielen Nachfragern gegenüber
-> Kriterium:
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Preis ist Datum
Was ist ein Mengenanpasser?
Anbieter, der den herrschenden Marktpreis als gegeben akzeptiert und seine
Absatzmenge diesem Preis anpasst.
Kann ein Monopolist gleichzeitig den Preis und die Absatzmenge festlegen?
Nein, er ist entweder Preis- oder Mengensetzer.
⇒ Seine Preis-Absatz-Funktion entspricht der Nachfragefunktion.
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101
Betriebliche Entscheidungskalküle
Noch eine interessante Frage:
Warum würde ein Unternehmen bei vollkommener Konkurrenz niemals Werbung
machen?
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Das Unternehmen würde für ein homogenes Produkt und damit für die Konkurrenz
„mitwerben“. Er hätte –wie alle anderen- zusätzliche Erträge aus der Werbung,
müsste aber die Kosten ganz alleine tragen. Dies führt zu einem
Wettbewerbsnachteil…
WS 2009/2010
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102
Betriebliche Entscheidungskalküle
Folgende Funktionen sind bekannt:
Preis-Absatz-Funktion:
P = 120 – 10X
Erlösfunktion:
E = 120X – 10X2
Kostenfunktion:
K = 210 + 20X
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
In welcher Marktform agiert das Unternehmen?
Ermitteln Sie das Gewinnmaximum.
Wie hoch sind Kosten und Erlöse im Gewinnmaximum?
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103
Betriebliche Entscheidungskalküle
Das Unternehmen agiert als Angebotsmonopolist, erkennbar am degressiven Verlauf
der Erlösfunktion.
Im Gewinnmaximum gilt:
E‘ (X) = K‘ (X)
⇒ 120 – 20X = 20 ⇔
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
X=5
Erlöse: 120 ∙ 5 – 10 ∙ 25 = 350
Kosten: 210 + 20 ∙ 5 = 310
Gewinn: 350 – 310 = 40
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104
Betriebliche Entscheidungskalküle
Ein atomistisches Unternehmen auf vollkommenem Markt kann ein Produkt zum
Preis p = 32 €/Stk verkaufen.
Es produziert mit folgender Kostenfunktion:
K = ¼ X2 + 2X + 400.
Welche Mengen wird das Unternehmen anbieten und wie hoch wird sein Gewinn
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
dann sein?
Quelle: Bierle, Grundlagen der BWL, Band II
WS 2009/2010
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105
Betriebliche Entscheidungskalküle
Im Gewinnmaximum gilt:
E‘ (X) = K‘ (X)
Erlösfunktion: E (X) = 32X ⇒ E‘ (X) = 32
K‘ (X) = 0,5X + 2
0,5X + 2 = 32 ⇔
X = 60
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Gewinn = Erlöse – Kosten
G = 32 ∙ 60 – 900 – 120 -400 = 500
Das Unternehmen wird 60 Stücke anbieten und so einen Gewinn von 500 Euro
erzielen.
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106
Betriebliche Entscheidungskalküle
Der Preis eines Generikums („Nachbau“-Medikaments) ist auf dem
Wettbewerbsmarkt P = 50.
Die Gesamtnachfragefunktion auf dem Absatzmarkt lautet p = 84 – 2X.
Wie groß ist die Nachfrage?
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Lösung:
Angebot = Nachfrage
84 – 2X = 50 ⇔
X = 17
Es werden bei gegebenem Preis (Wettbewerbsmarkt) 17 ME des Generikums
nachgefragt.
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107
Betriebliche Entscheidungskalküle
Nehmen Sie nun an, ein Hersteller am Markt für dieses Medikament habe ein –
durchsetzbares- Patent.
Seine Kostenfunktion laute: K = 490 + 2,5X2.
Um welche Marktform handelt es sich und zu welchem Preis würde dieser Hersteller
welche Mengen anbieten?
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Lösung:
K‘ = 5X (= E‘)
⇒ p = 84 – 2X = 5X ⇔
X = 12
P = 84 – 24 = 60
Der Monopolist würde zu einem höheren Preis (60 Euro vs. 50 Euro) eine geringere
Menge (12 Stk vs. 17 Stk) anbieten.
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108
Marktpreisbildung
Ein Unternehmen verzeichnet Fixkosten von insgesamt 400.000 Euro und variable
Stückkosten von 20 Euro. Welche Produktionsmenge ergibt (Gesamt-) Stückkosten
von 60 Euro?
Lösung:
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
400.000 + 20 X
= 60
X
⇒ 60 X − 20 X = 400.000
⇒ X = 10.000
Quelle: Jörn Altmann, Arbeitsbuch Volkswirtschaftlehre/Wirtschaftspolitik
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109
Marktpreisbildung
Nehmen Sie Stellung:
„Eigentlich sind die variablen Stückkosten fix und die fixen Stückkosten variabel.“
Lösung:
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Bei linearem Kostenverlauf ist der Wert des Quotienten kv = Kv / X, also die variablen
Stückkosten konstant.
Die fixen Stückkosten kf = Kf / X hingegen nehmen mit zunehmendem Output ab.
Quelle: Jörn Altmann, Arbeitsbuch Volkswirtschaftlehre/Wirtschaftspolitik
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110
Marktpreisbildung
Wodurch unterscheidet sich eine Kostenfunktion von einer Produktionsfunktion?
Lösung:
Bei der Produktionsfunktion istLCD-Displays:
die abhängige
Variable
das Produktionsergebnis. Die
Sharp erwartet
weiterhin Nachfrageüberhang
Faktoreinsatzmengen –auch als Kosten bewertbar- sind die unabhängigen Variablen.
-> X(p)
Bei einer Kostenfunktion ist das Abhängigkeitsverhältnis umgekehrt. -> K (X)
Quelle: Jörn Altmann, Arbeitsbuch Volkswirtschaftlehre/Wirtschaftspolitik
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111
Marktpreisbildung
Erläutern Sie den Begriff „Indifferenzkurve“.
Lösung:
Indifferenz bedeutet Gleichgültigkeit.
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Die Indifferenzkurve stellt den geometrischen Ort aller Güterkombinationen dar,
denen das Individuum gleichgültig gegenübersteht, da es aus jeder Kombination
einen gleich hohen Nutzen zieht.
Quelle: Jörn Altmann, Arbeitsbuch Volkswirtschaftlehre/Wirtschaftspolitik
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112
Marktpreisbildung
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
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113
Marktpreisbildung
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
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114
Marktpreisbildung
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
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115
Marktpreisbildung
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
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116
Marktpreisbildung
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
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117
Marktpreisbildung
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
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118
Marktpreisbildung
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
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119
Marktpreisbildung
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
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120
Marktpreisbildung
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
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121
Marktpreisbildung
Was geschieht mit dem Gleichgewichtspreis/der Gleichgewichtsmenge, wenn das
Gut „in Mode“ kommt?
Lösung:
Das Gut wird mehr nachgefragt.
Die erwartet
Nachfragekurve
verschiebt sich nach
LCD-Displays: Sharp
weiterhin Nachfrageüberhang
rechts/oben.
Gleichgewichtspreis und –menge steigen.
Quelle: Jörn Altmann, Arbeitsbuch Volkswirtschaftlehre/Wirtschaftspolitik
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
122
Marktpreisbildung
Wie wirkt sich eine Senkung der Produktionskosten auf die Lage der
Angebotskurve aus?
Lösung:
Die Angebotskurve wird LCD-Displays:
sich bei Sharp
Kostensenkung
nach unten verschieben.
erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Quelle: Jörn Altmann, Arbeitsbuch Volkswirtschaftlehre/Wirtschaftspolitik
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
123
Marktpreisbildung
„Importkohle so billig wie lange nicht mehr!
Einfuhr dennoch gesunken“
Worauf könnte „dennoch“ bezogen sein?
Lösung:
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Eigentlich wäre bei sinkenden Preisen eine (Import-) Nachfrageerhöhung zu
erwarten. Wenn dies nicht eintritt, wird sich ein anderer Einflussfaktor verändert
haben.
Beispielsweise könnten die Preise für inländische Kohle (oder ein anderes
Substitutionsgut) entsprechend stark bzw. stärker gesunken sein.
Quelle: Jörn Altmann, Arbeitsbuch Volkswirtschaftlehre/Wirtschaftspolitik
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
124
Oligopol
Wann liegt die Preisbildungsform der oligopolistischen Konkurrenz vor?
Lösung:
LCD-Displays: Sharp
erwartet weiterhin
Nachfrageüberhang
Wenn –bei einer relativ geringen
Gesamtzahl
von
Anbietern- der einzelne
Anbieter Gegenmaßnahmen oder Unterlassungen der Konkurrenten auf eigene
Marktaktionen berücksichtigt.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
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125
Oligopol
Das Oligopol unterscheidet sich von anderen Marktformen durch
a) Die Größe des Marktes
b) Die Zahl der Anbieter
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin
Nachfrageüberhang
c) Die Betriebs- und Unternehmensgrößen
der Anbieter
d) Den Marktanteil der einzelnen Konkurrenten
e) Spezielle Eigenschaften der auf Oligopolmärkten angebotenen Güter
Richtig oder falsch?
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
126
Oligopol
Weshalb ist der Gleichgewichtspreis für das Oligopol schwieriger zu bestimmen
als für andere Marktformen?
Lösung:
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Weil – neben den üblichen Annahmen über die Reaktionen der Nachfragerzusätzlich tatsächliche oder mögliche Aktionen und Reaktionen der Konkurrenten
berücksichtigt werden müssen.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
127
Oligopol
Mit welchen Reaktionen seiner Konkurrenten glaubt ein Anbieter auf einem
Oligopolmarkt rechnen zu müssen, wenn er den Preis seines Gutes
a) Erhöht
b) Senkt?
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Lösung:
a) Die Konkurrenten werden die Preiserhöhung nicht nachvollziehen, weil sie
ihren Absatz um die vom preiserhöhenden Oligopolisten abgewanderte
Nachfrage und damit ihren Marktanteil erhöhen können.
b) Die Konkurrenten werden die Preise ebenfalls senken, um keine Nachfrage zu
verlieren und ihren Marktanteil halten zu können.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
128
Oligopol
Wie verläuft die Nachfragekurve aus Sicht eines Oligopolisten, wenn man die
wahrscheinlichen Reaktionen der Konkurrenten im Oligopol berücksichtigt?
Lösung:
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Die Nachfragekurve hat immer in Höhe der tatsächlich vom Oligopolisten
realisierten Preis-Mengen-Kombination einen Knick (kinked demand curve).
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
129
Oligopol
Oligopolpreis
Oligopolmenge
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130
Oligopol
Wann wird ein Oligopolist nicht daran interessiert sein, eine gemeinsame
Gewinnmaximierung anzustreben?
Lösung:
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
Wenn der ihm in „Koalitionsgesprächen“ zugeteilte Gewinn niedriger ist als der,
den er durch Vergrößerung seines Marktanteils auf Kosten seiner
Konkurrenten erwirtschaften könnte.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
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131
Höchstpreise
Welche Konsequenzen ergeben sich aus der verbindlichen Fixierung eines
Höchstpreises
a) für die Nachfrage
b) für die wirtschaftspolitischen Instanzen
c) für die Funktionsfähigkeit des Marktes?
Lösung:
LCD-Displays: Sharp erwartet weiterhin Nachfrageüberhang
a) Ein Teil der zu diesem Preis bestehenden Nachfrage bleibt unbefriedigt.
b) Soll der Höchstpreis nicht überschritten werden, müssen die
wirtschaftspolitischen Instanzen das Güterangebot durch
Rationierungsmaßnahmen auf die Nachfrager verteilen.
c) Die Lenkungsfunktion freier Marktpreise wird durch bürokratische
Maßnahmen ersetzt.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
132
Höchstpreise
Worin besteht die Gefahr der Durchlöcherung des staatlichen
Höchstpreissystems?
Lösung:
Es ist wahrscheinlich, dass „Schwarzmärkte“ entstehen, auf denen das Gut zu
höheren Preisen gehandelt wird.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
133
Mindestpreise
Welchem Zweck sollen staatlich festgesetzte Mindestpreise dienen? Unter
welchen Umständen „greifen“ sie erst?
Lösung:
Erst wenn ein Mindestpreis über dem Gleichgewichtspreis liegt, werden dem
Anbieter Preisvorteile verschafft.
Bei Festsetzung eines Mindestpreises ist die Nachfrage
a) größer als das Angebot
b) kleiner als das Angebot
c) gleich dem Angebot.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
134
Mindestpreise
Welche Folgemaßnahmen müssen die wirtschaftspolitischen Instanzen
ergreifen, wenn sie die Mindestpreisregelung über eine längere Zeit
aufrecht erhalten wollen?
Lösung:
Sie müssen den bestehenden Angebotsüberschuss „verwalten“ (z.B.
Lagerung, subventionierter Absatz) oder eine Verringerung des Angebots
zum geltenden Mindestpreis durchsetzen (z.B. Prämien für
Betriebsstilllegungen).
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
135
Mindestpreise
Weshalb entstehen häufig „graue Märkte“, wenn Mindestpreise festgesetzt
werden?
Lösung:
Weil es leistungsfähige Anbieter gibt, die bereit sind zu niedrigeren Preisen
als den Mindestpreisen anzubieten.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
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136
Wirkung von Steuern
Welche Wirkung hat die Einführung einer vom Anbieter abzuführenden
Mengensteuer, durch die jede Mengeneinheit mit dem gleichen
Steuerbetrag belastet wird, auf die Lage der Angebotskurve?
a)
b)
c)
d)
Sie verschiebt sich nach unten.
Sie verschiebt sich nach oben.
Sie verläuft flacher.
Sie verläuft steiler.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
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137
Wirkung von Steuern
Von welchen Faktoren hängt es ab, ob die Nachfrager oder die Anbieter bei
einer Mengensteuer eine größere Steuerlast zu tragen haben?
Lösung:
Von der Angebots- und der Nachfrageelästizität.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
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138
Wirkung von Steuern
AnS
AvS
Preis
Völlig elastische Nachfrage
q1
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q0
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Menge
139
Wirkung von Steuern
Völlig unelastische
Nachfrage
Preis
Menge
WS 2009/2010
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140
Wirkung von Steuern
Preis
Nachfrage bei endlicher
Elastizität
p1
p0
q1
WS 2009/2010
q0
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Menge
141
Wirkung von Steuern
⇒
Im Fall einer Mengensteuer wird der Preis um weniger als den Steuerbetrag steigen; die
Gleichgewichtsmenge geht zurück.
⇒
Die Steuer wird von Nachfragern und Anbietern getragen. Die Steuerlast der Nachfrager ist
umso größer, je unelastischer die Nachfrage ist und sie ist relativ ebenfalls umso größer, je
elastischer das Angebot ist – und vice versa.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
142
Wirkung von Steuern
Preis
Nachfrage bei endlicher
Elastizität
p1
p0
q1
WS 2009/2010
q0
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Menge
143
Mindestpreise
Welchem Zweck sollen staatlich festgesetzte Mindestpreise dienen? Unter
welchen Umständen „greifen“ sie erst?
Lösung:
Erst wenn ein Mindestpreis über dem Gleichgewichtspreis liegt, werden dem
Anbieter Preisvorteile verschafft.
Bei Festsetzung eines Mindestpreises ist die Nachfrage
a) größer als das Angebot
b) kleiner als das Angebot
c) gleich dem Angebot.
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
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144
Mindestpreise
Welche Folgemaßnahmen müssen die wirtschaftspolitischen Instanzen
ergreifen, wenn sie die Mindestpreisregelung über eine längere Zeit
aufrecht erhalten wollen?
Lösung:
Sie müssen den bestehenden Angebotsüberschuss „verwalten“ (z.B.
Lagerung, subventionierter Absatz) oder eine Verringerung des Angebots
zum geltenden Mindespreis durchsetzen (z.B. Prämien für
Betriebsstilllegungen).
Quelle: Woll, Thieme, Cassel; Übungsbuch zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
145
Elastizität und Steuern
Der Finanzminister will die Mineralölsteuer für Benzin um 15 Cent/L
erhöhen, um ein Loch im Haushalt zu stopfen.
Ein Abgeordneter macht den Vorschlag, stattdessen eine Pepsi-Cola-Steuer
von 15 Cent/L einzuführen.
Wie beurteilen Sie diesen Vorschlag?
Benzin kann nicht ohne weiteres durch einen anderen Kraftstoff ersetzt
werden. Es gibt keine engen Substitutionsgüter. Die Preiselastizität ist
gering.
Bei Cola hingegen wird die Nachfrage elastisch reagieren. Die Nachfrager
werden auf ein Substitutionsgut ausweichen (Fanta).
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
146
Elastizität und Steuern
Ein anderer Abgeordneter macht den Vorschlag, die Verbrauchssteuern für
Zigaretten und alkoholische Getränke zu erhöhen.
Wie beurteilen Sie diesen Vorschlag hinsichtlich der Erhöhung der
Steuereinnahmen?
Eine Steuererhöhung für Zigaretten und alkoholische Getränke erhöht zwar
deren Preis, die Nachfrage wird jedoch kaum zurück gehen. Der
Finanzminister erhält höhere Einnahmen ohne „die Gans, die goldene Eier
legt zu schlachten“.
Diese Güter haben eine geringe Preiselastizität.
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
147
Kosten
Ob fixe oder variable Kosten vorliegen, hängt nicht nur von der Kostenart ab,
sondern auch vom betrachteten Zeitraum.
Geben Sie Beispiele dafür, dass nach einer bestimmten Zeit aus fixen Kosten
variable Kosten werden können.
Kurzfristig betrachtet sind Gehälter, Mieten und Pachten fixe Kosten, da von
der produzierten Menge unabhängig.
Langfristig gesehen können aber diese Kosten bei zunehmender oder
abnehmender Beschäftigung variabel werden, wenn z.B. Arbeitskräfte
eingestellt/entlassen werden, Miet- und Pachtverträge
geschlossen/gekündigt werden.
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148
Kosten
Unterscheiden Sie zwischen absolut fixen Kosten und sprungfixen Kosten.
Während die absolut fixen Kosten auch bei einer Erweiterung der Kapazität
konstant bleiben, verändern sich die sprungfixen Kosten durch eine
Erweiterung der Kapazität
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
149
Kosten
Wodurch entstehen Leerkosten bzw. Nutzkosten?
Eine neue Maschine, die angeschafft wurde aber noch nicht genutzt wird,
verursacht bspw. Leerkosten.
Erst bei Inbetriebnahme entstehen in dem Maße Nutzkosten, als sie
ausgelastet ist.
WS 2009/2010
Tutorium BEVOWI Arabella Quirmbach
150
Allokation
Verfügungsrechte und externe Effekte
Ein historisches Beispiel:
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kannten die Montagnais-Indianer keine
Jagdbeschränkungen, jeder konnte so viel jagen wie er wollte.
Wegen des großen Wildbestands und der relativen Nutzlosigkeit von übermäßig
erlegten Tieren führte dies nicht zu großen Problemen, obwohl keinerlei
individuelle Verfügungsrechte spezifiziert waren.
Als jedoch die Kolonialisten von den Indianern Biberpelze nachfragten, stieg der
Wert der Biber so stark an, dass die einsetzende Intensivierung der Jagd zu
einem Sinken der Population führte.
Erläutern Sie die Situation.
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151
Allokation
Verfügungsrechte und externe Effekte
Auf Grund der Struktur der Verfügungsrechte hatte niemand Interesse an
der individuellen Beschränkung der Jagd zur Sicherung des Tierbestands
(sogenannte Tragik der Allmende).
Das Problem ist hier das Auseinanderfallen von privaten Kosten bzw.
Nutzen und sozialen Kosten beziehungsweise Nutzen: Der Nutzen aus
dem einzelnen Tier kommt dem Jäger individuell zugute, die Kosten aus
dem Bestandsrückgang muss jedoch die Gemeinschaft als Ganzes
tragen, nicht nur der einzelne Jäger.
Also konnte die Gemeinschaft eine Verbesserung ihrer Situation erwarten,
wenn diese externen Effekte durch eine Veränderung der
Eigentumsstruktur internalisiert werden.
Dies wurde erfolgreich durch die Zuteilung einzelner Territorien auf die
Familien erreicht, so dass individuelle Anreize geschaffen wurden, durch
Rücksichtnahme auf den Tierbestand langfristig zu planen.
WS 2009/2010
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152
Allokation
Verfügungsrechte und externe Effekte
Erläutern Sie an diesem Beispiel, warum die Existenz von
Verfügungsrechten Voraussetzung von ökonomischem Wachstum durch
Investition ist.
Wenn keine definierten und durchgesetzten Verfügungsrechte existieren,
besteht kaum Anreiz für Investitionen.
(im Beispiel: Rücksichtnahme auf den Tierbestand, etwas fortschrittlicher
vielleicht schon die Biber-Züchtung),
da niemand sich sicher sein kann, den Nutzen (die Früchte, usus fructus)
aus diesen Investitionen zu ziehen.
Die Indianerfamilie läuft ohne Verfügungsrechte nämlich Gefahr, dass eine
andere Familie die von ihr geschützten Tiere tötet, daher wird sie
entweder gar nicht erst „investieren“ (im Sinne von Rücksicht auf
Tierbestand nehmen) und selber zum Beispiel auch Jungtiere jagen,
oder sie muss extrem hohe Kosten aufbringen, ihre Investition zu
schützen (Bewachung, Kampf etc.).
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153
Allokation
Verfügungsrechte und externe Effekte
Warum ist die Definition und der Schutz von Verfügungsrechten („property rights“)
als originäre allokationspolitische Staatsaufgabe zu sehen?
Die Definition und die Durchsetzung von Verfügungsrechten ist im gemeinsamen
Interesse aller, auch wenn es weiterhin im individuellen Interesse liegt, sich
nicht daran zu halten (das heißt nicht zu investieren und auf Raubzug zu gehen).
• Im kollektiven Interesse ist es, Rechtsbrecher zu bestrafen, um die Verfügungsrechte durchzusetzen, aber im individuellen Interesse ist es, sich nicht an den
Kosten der Bestrafung bzw. Durchsetzung zu beteiligen.
• Kollektiv ist es besser, wenn sich alle an die Verfügungsrechteverteilung halten,
individuell ist es aber besser, sich nicht daran zu halten.
=> Definition und Schutz von Verfügungsrechten ist Aufgabe des Staates als
übergeordnete Instanz.
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154
Allokation
Rivalität und Ausschließbarkeit
Erläutern Sie den Begriff „Rivalität“ als Systematisierungsmerkmal von privaten
und öffentlichen Gütern und nennen Sie Beispiele für Rivalität und
Nichtrivalität.
Rivalität:
- Private Güter:
Butterbrot, Tasse Kaffe….
- Mischgüter mit Tendenz zur Übernutzung:
Hochseegewässer (Fischfang), Straßen
sauberes Wasser, saubere Luft,
Nichtrivalität:
-
Öffentliche Güter: rechtliche und institutionelle Rahmenordnung,
Landesverteidigung, Leuchttürme, Deichanlagen, Rundfunk, Fernsehen
-
Mischgüter mit Tendenz zur Unterversorgung: Gesundheitswesen,
Bildungswesen, Historische Bausubstanz
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155
Stabilisierung
Konjunkturphasen
„Zahl der Überstunden sinkt auf historischen Tiefstand“
ala/Reuters/AFP/ddp am 04.10.2009
Auf welche Konjunkturphase deutet dies hin?
=> Rezession
In einer Volkswirtschaft ist ein Anstieg an Überstunden zu beobachten.
Auf welche Konjunkturphase deutet dies hin?
=> Boom, Hochkonjunktur
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156
Stabilisierung
Konjunkturphasen
„Die globale
Absatzkrise trifft den deutschen Maschinenbau hart, im März gab
es 35 Prozent weniger Aufträge…..“
Konjunkturphase?
„….allerdings ist die Talfahrt langsamer geworden. Die Bundesregierung
verbreitet für 2010 schon wieder Optimismus.“
wal/AP/ddp/dpa am 29.04.2009
Was prognostiziert die Bundesregierung?
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157
Stabilisierung
„Magisches Viereck“ nach § 1 StabG
WS 2009/2010
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158
Stabilisierung
„Magisches Viereck“ nach § 1 StabG
Quelle: http://www.makroo.de
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159
Stabilisierung
„Magisches Viereck“ nach § 1 StabG
Messung der Zielerreichung/Indikatoren
1. Preisniveaustabilität
⇒ Wird mit Hilfe eines Preisindex für die Lebenshaltung ermittelt
WS 2009/2010
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160
Stabilisierung
„Magisches Viereck“ nach § 1 StabG
Messung der Zielerreichung/Indikatoren
2. Vollbeschäftigung
⇒ Wird mit Hilfe der Arbeitslosenquote gemessen.
WS 2009/2010
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161
Stabilisierung
„Magisches Viereck“ nach § 1 StabG
Messung der Zielerreichung/Indikatoren
3. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
=> Außenwirtschaftliches Gleichgewicht liegt vor, wenn ein angemessenes Verhältnis
zwischen Importen und Exporten besteht. Messgröße ist der Außenbeitrag.
WS 2009/2010
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162
Stabilisierung
„Magisches Viereck“ nach § 1 StabG
Außenbeitrag
Blau = Export > Import; Rot = Export < Import; Grau = nicht erfasst
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163
Stabilisierung
„Magisches Viereck“ nach § 1 StabG
Messung der Zielerreichung/Indikatoren
4. Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
=> Wird mit Hilfe des BIP gemessen.
WS 2009/2010
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164
Stabilisierung
„Magisches Viereck“ nach § 1 StabG
Zum Teil sind die angestrebten Ziele miteinander vereinbar (Zielharmonie).
Überlegen Sie, mit welchem Ziel das Ziel der Vollbeschäftigung vereinbar ist.
⇒ Das Ziel der Vollbeschäftigung kann bspw. durch
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gefördert werden. Damit wird auch das
Wachstumsziel gefördert (Steigerung des BIP).
Mit welchen Zielen ist die Preisniveaustabilität vereinbar?
⇒ Durch Erhaltung der Preisniveaustabilität werden die Preise im Verhältnis
zum Ausland stabil gehalten. Dadurch nimmt der Export zu und gleichzeitig
werden die Ziele des Außenwirtschaftlichen Gleichgewichts und des
Wachstums erreicht.
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165
Stabilisierung
„Magisches Viereck“ nach § 1 StabG
Problematisch ist, dass die angestrebten wirtschaftspolitischen Ziele
häufig miteinander konkurrieren (Zielkonflikte).
Um den Preisauftrieb im Inland zu dämpfen und das Ziel des
außenwirtschaftlichen Gleichgewichts zu fördern, baut die Regierung
Zollschranken für Agrarprodukte ab.
Mit welchen Zielen steht diese Maßnahme der Regierung im Konflikt?
=> Die inländischen Bauern werden weniger konkurrenzfähig und die
Arbeitslosigkeit nimmt zu. Im Inland werden weniger landwirtschaftliche
Produkte hergestellt, damit nimmt das inländische Wachstum ab.
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166
Stabilisierung
Informationsinstrumente des StabG
§2
Jahreswirtschaftsbericht mit Jahresprojektion
§ 12
Übersicht über Finanzhilfen (
Subventionsbericht)
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167
Stabilisierung
Informationsinstrumente des StabG
§ 31
Zusätzliche Gutachten des Sachverständigenrats zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (
„Fünf Weise“)
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168
Distribution
Die Lorenzkurve
WS 2009/2010
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169
Distribution
Die Lorenzkurve
Wie sähe die Lorenzkurve bei
Gleichverteilung aus?
Wie bei maximaler Ungleichheit?
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170
Distribution
Die Lorenzkurve
⇒ gemeinsamer GiniKoeffizient von 0,4
Gefahr der
Missinterpretation durch
Datenreduktion!
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Distribution
Die Lorenzkurve
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Distribution
Die Lorenzkurve
Beispiel: Hier geht es um fünf Unternehmen, die ihren Umsatz in
Hamburg erwirtschaften.
Überlegen Sie, was zunächst zu tun ist, um die Konzentrationsverteilung
dieser Umsätze mittels der Lorenzkurve darzustellen.
Quelle: www.faes.de
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Die Lorenzkurve
Sortierung aufsteigend nach Umsatz:
Welchen Anteil am gesamten hamburgischen Umsatz hat das
umsatzschwächste Unternehmen?
Welchen Anteil haben die beiden umsatzschwächsten Unternehmen…?
Wie ist der Anteil der einzelnen Unternehmen an der Grundgesamtheit?
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Quelle: www.faes.de
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Die Lorenzkurve
Berechnung des kumulierten Anteils der Merkmalsträger und der
kumulierten relativen Umsatzanteile:
Versuchen Sie eine grafische Darstellung.
Quelle: www.faes.de
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Die Lorenzkurve
Kumulierte relative Anteile am Gesamtumsatz
Lorenzkurve der Gleichverteilung
Lorenzkurve der Umsatzverteilung am hamburgischen Markt
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Kumulierte relative Anteile der Unternehmen
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ILIAS – Aufgabe:
Welche Schlüsse ziehen Sie aus folgenden Gini-Koeffizienten G:
• Bruttoeinkommen der Haushalte G=0,4122
• Nettoeinkommen der Haushalte G=0,4098
• Verfügbares Einkommen der Haushalte G=0.3333?
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ILIAS – Lösung:
Der Gini-Koeffizient ist ein statistisches Maß für die Verteilungsgleichheit. Er wird meist in der
Wohlfahrtsökonomie verwendet. Dabei kann er jeden beliebigen Wert zwischen 0 und 1
(entspricht 0 % und 100 %) annehmen. Je weiter sich der Wert der 1 nähert, desto größer ist die
Ungleichheit (z.B. der Einkommensverteilung). Der Gini-Koeffizient ist die auf die gleichverteilte
Gesellschaft normierte Fläche zwischen den Lorenz-Kurven einer gleichverteilten und der
tatsächlich beobachteten Gesellschaft.
Die Gini-Koeffizienten der Bruttoeinkommen der Haushalte, sowie der der Nettoeinkommen der
Haushalte sind relativ gleichverteilt, es herrscht also keine (große) Ungleichheit.
Graphisch lässt sich dies daran erkennen, dass je flacher die Kurve der tatsächlich beobachteten
Gesellschaft ist, desto größer ist die Gleichverteilung.
Allerdings können diese Werte auch leicht missinterpretiert werden, da es zu jeder Lorenz-Kurve
mindestens eine weitere Kurve mit dem gleichen Gini-Koeffizienten gibt. Diese Kurve würde man
durch eine Spiegelung der urspr. Lorenz-Kurve an der Senkrechten der Winkelhalbierenden, die
durch die Punkte (0,1) und (1,0) geht, erhalten.
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Fragen?
Wo haben Sie noch Verständnisprobleme?
Welche Themengebiete sollten noch einmal
wiederholt/vertieft werden?
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BEVOWI
Viel Erfolg!
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