Das StippVisite - Klinikum St. Georg

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Herbst 2011
StippVisite
Infos und Unterhaltung aus dem Klinikum St. Georg, Leipzig
Ihr persönliches Exemplar
„Sehr gut“ für St. Georg
Seite 9
Fünf Jahre FKH
Seite 12
800-jähriges Jubiläum
Seite 28
Im September
Wir wollen in den Nussbusch gehn
Und dort einmal zum Rechten sehn.
Das Eichhorn und der Häher
Sind arge Nüssespäher,
Der Buntspecht und die Haselmaus,
Die lieben auch den Nusskernschmaus!
Sie nagen und sie zwicken,
Sie hacken und sie picken,
Und wer nicht kommt zur rechten Zeit,
Geht, wie ihr wisst, der Mahlzeit queit.
Wir wollen in den Garten gehen
Und dort einmal zum Rechten sehn.
Zur Nachtzeit war es windig!
Nun seht nur her! Was find ich
Im sand‘gen Steig, im grünen Gras,
Bald hier, bald dort? Was ist denn das?
Äpfel mit roten Stirnen
Und goldgestreifte Birnen!
Und dort beim Eierpflaumenbaum ...
O seht nur hin! Man glaubt es kaum!
Wir wollen an den Zaun hin gehn
Und dort einmal zum Rechten sehn.
Was steht denn gleich dahinter?
O seht, zwei arme Kinder!
Sie ladet hinter ihrem Haus
Kein Garten ein zu frohem Schmaus.
Da sollte man doch denken:
Heut‘ gibt‘s was zu verschenken!
Und merkt ihr erst, wie wohl das tut,
Da schmeckt es euch noch mal so gut.
Heinrich Seidel, (1842-1906)
2
StippVisite überregional
Herzlich
willkommen!
„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer …“, das
haben sich in diesem Jahr sicherlich viele Menschen
gefragt. Wir hoffen dennoch, dass Sie das Beste daraus gemacht haben. Freuen wir uns jetzt auf den
bunten Herbst, vielleicht beschert er uns noch ein
paar schöne Tage.
Die Herbstausgabe der StippVisite bietet Ihnen wieder ein breites Spektrum an Themen rund um Medizin, Forschung und Unterhaltung. Sie erfahren viel
Neues aus Ihrer Klinik, und wir berichten im überregionalen Teil über „Lebensretter aus der Luft“, gesunde Küche, geben Tipps rund um den Herbst und
halten weitere interessante Artikel für Sie bereit.
Inhalt
Herzlich willkommen
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PromiTalk mit Annette Frier
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Können Sie sich zum Beispiel vorstellen, dass even-
Therapie per Internet – geht das?
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tuell schon bald vollständig Gelähmte durch Gedan-
Sportler haben höheren Jodbedarf
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kensteuerung kommunizieren können?
Lebensretter aus der Luft
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Das StippVisite-Kreuzworträtsel
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Und wie in jeder Ausgabe der StippVisite, können
Sie natürlich auch wieder gewinnen und zwar mit
Mediterrane Küche – einfach gesund 19
Konzentrierte Leser hören nichts 22
Interaktion durch
Brain-Computer-Interface
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Das StippVisite-Reisequiz
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Gesund durch den Herbst
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Ihr
Aufgeschnappt
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StippVisite-Redaktionsteam
Das letzte Wort hat Birgit Russell
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dem richtigen Lösungswort des Kreuzworträtsels
und den richtigen Antworten unseres Reisequiz.
Viel Glück und Spaß beim Lesen wünscht Ihnen nun
StippVisite überregional
3
Impressum
Herausgeber:
Klinikum St. Georg gGmbH Leipzig
Delitzscher Straße 141, 04129 Leipzig
Tel.: (03 41) 9 09-0 und
Juwi MacMillan Group GmbH
Bockhorn 1, 29664 Walsrode
Tel.: (0 51 62) 98 15-0
E-Mail: [email protected]
Redaktion und Konzept:
Juwi MacMillan Group GmbH
Tel.: (0 51 62) 98 15-0
Verantwortlich für den
redaktionellen Inhalt:
Peter Jungblut-Wischmann
Verantwortlich für den
redaktionellen Inhalt für das
Klinikum St. Georg:
Andrea Minker
Redaktion:
Petra Mende-Gürel,
Birgit Russell (verantwortlich für den
überregionalen Teil)
Producer:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Heiko Kleinschmidt
Layout und Satz:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Heiko Kleinschmidt, Jessica Rodewald,
Peggy Welz
Anzeigen:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Jürgen Wolff, Tel.: (0 51 62) 98 15-42
Fotos:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Klinikum St. Georg gGmbH
Titelblatt: shutterstock® images
Druck: Sponholtz Druck, Hemmingen
Erscheinungsweise: quartalsweise
Auflage StippVisite Leipzig: 10.000
Für den Inhalt der Anzeigen sind die
Inserenten ­verantwortlich.
Der Nachdruck der Beiträge dieser
Ausgabe bedarf, auch auszugsweise,
der ausdrücklichen Genehmigung
der Herausgeber.
Die Redaktion behält sich vor,
Leserbriefe zu kürzen.
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StippVisite
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
vor fünf Jahren, um genau
zu sein am 1. Juli 2006,
wurde die neue Unternehmensstruktur der St. Georg
Unternehmensgruppe nach
zweijähriger konkreter Vorbereitung umgesetzt. Zum
Unternehmen
gehören
seitdem das Städtische Klinikum St.
Georg gGmbH als Eigenbetrieb der
Stadt Leipzig und das Klinikum St.
Georg gGmbH mit fünf Tochtergesellschaften, einschließlich des Fachkrankenhauses Hubertusburg gGmbH in
Wermsdorf.
Heute sind wir ein Verbund von acht
Unternehmen. Zugleich sind wir Mitgesellschafter in der Suchthilfe Mitteldeutschland gGmbH (SHM) mit
ihrer Drogenreha-Klinik in Wermsdorf. Die Leistungen in medizinischer, pflegerischer und sozialer Betreuung sind seit 2006 beachtlich
gewachsen und können sich sehen
lassen. Wir haben uns fachlich weiterentwickelt, haben eine Reihe wichtiger baulicher und medizin- sowie
EDV-technischer Investitionen erfolgreich abgeschlossen. In der Unternehmensgruppe wirken 3.318 Mitarbeiter
erfolgreich durch ihre engagierte Tä-
tigkeit mit und tragen damit
zur Erhaltung sicherer Arbeitsplätze bei.
Derzeit stecken wir in den
Vorbereitungen eines Jubiläums, das seinesgleichen
sucht: das 800-jährige Jubiläum unseres Krankenhauses in Leipzig. Wir sind stolz auf
diese lange Tradition, wie wir stolz auf
unseren gegenwärtigen Stand sind,
und wir blicken optimistisch auf unsere weitere Entwicklung und künftige Vorhaben.
Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie
sich das Haus über die Jahrhunderte
hinweg verändert hat. Den Veranstaltungskalender des Festjahres veröffentlichen wir in der Winterausgabe
dieser Zeitung.
Ich lade Sie schon jetzt ein, an den
vielfältigen Aktivitäten mit uns gemeinsam teilzuhaben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Professor Dr. Karsten Güldner,
­Geschäftsführer Klinikum
St. Georg gGmbH, Geschäftsführer Fach­krankenhaus Hubertusburg gGmbH, Direktor Städtisches
­Klinikum „St. Georg“ Leipzig
Inhalt (Beiträge St. Georg Unternehmensgruppe)
Editorial Sommerfest Verbund Gemeindenahe Psychiatrie Symposium: „Und es bewegt sich doch …“ Siemens-Green-Check: „Sehr gut“ für St. Georg Synergien nutzen: Fünf Jahre Fachkrankenhaus Hubertusburg Christine Clauß besucht Fachkrankenhaus Fünf Jahre Außenwohngruppe Haus Chiron Zentrum für Komplementäre Medizin: Austausch mit China Haus Leben Leipzig: Politiker zu Gast Notfallmedizin: Neue Technik für mehr Sicherheit Neuer Chefarzt am ZKCMT Rehabilitationsmedizin: Ganzheitliche Behandlung Infoveranstaltung: „Nierenkrank – was nun?“ 1212 bis 2012: 800 Jahre St. Georg 175 Jahre Krankenhaus Hubertusburg 4
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Bunt, fröhlich,
mit viel Sonne
Sommerfest vom Verbund Gemeindenahe Psychiatrie
Das bei hochsommerlichen Temperaturen in der Schönbachstraße durchgeführte Sommerfest war wieder eine Veranstaltung der besonderen Art.
Patienten, Angehörige und Anwohner verbrachten gemeinsam
mit den Mitarbeitern des Verbundes einen bunten und fröhlichen Nachmittag, den die Mitarbeiter der Ergotherapie organisiert hatten.
auch im therapeutischen Sinne. Die in
der Ergotherapie selbst hergestellten
Materialien fanden großen Zuspruch.
Weitere Attraktionen, speziell für die
Jüngsten, waren ein Bastelstand und
das Kinderschminken.
Das Sommerfest wird seit 2005 jährlich durchgeführt. Die Resonanz gibt
den Mitarbeitern des Verbundes Gemeindenahe Psychiatrie die Gewissheit, dass sie mit ihrem Engagement auf dem richtigen
Weg sind und lässt den
Schluss zu, dass es auch
im Jubiläumsjahr des Klinikums St. Georg – im
Jahr 2012 – wieder ein
Bücher, Teller, Tassen …
selbstinitiiertes Sommerfest geben wird. Dann
vielleicht sogar zu einem
historischen Thema.
Dabei ist eigentlich die
Vorbereitung schon Programm, denn auch in
diesem Jahr gestalteten
Mitarbeiter und Patienten
den Nachmittag aus eigenen Kräften, mit individuellen Ideen, viel Geschicklichkeit und mit
sehr viel Engagement und
Der Verbund GemeindeEnthusiasmus. So entnahe Psychiatrie, zugstand unter dem dieshörig zum Klinikum „St.
jährigen Motto „So ein
Georg“ gGmbH, ist ein
Zirkus“ eine „Zirkusvorstellung“ mit selbst her- … und andere Kleinigkeiten ambulantes Behandlungs- und Beratungsgestellten Kulissen und
zentrum für Menschen mit psychiKostümen, bei der die Patienten zu
schen Erkrankungen oder psychosoziAkteuren wurden. Da die zur Schau
alen Problemen im Erwachsenenalter.
gestellte Kreativität reichlich mit BeiDie fünf Standorte sind über das
fall belohnt wurde, war das SommerStadtgebiet Leipzigs verteilt, sodass
fest für alle Beteiligten ein Gewinn –
Kontakt: Tel.: 0341 869206-0
Telefon des Vertrauens:
Montag bis Freitag in der Zeit von 19:00 Uhr bis 7:00 Uhr,
Sonnabend, Sonntag, Feiertag rund um die Uhr
Tel.: 0341 3553-4444
Krisenkontaktstelle:
Sonnabend, Sonntag, Feiertag in der Zeit von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr
in der Eitingonstraße 12, 04105 Leipzig
Tel.: 0341 3553-4333
„So ein Zirkus“ mit Drehorgelspieler …
… und Clownerie inklusive
eine wohnortnahe Erreichbarkeit gewährleistet ist. Die Verknüpfung der
drei Betreuungsebenen (Tagesklinik,
Sozialpsychiatrischer Dienst, Institutsambulanz) ermöglicht die Einheit
von psychologisch-psychiatrischer
und psychosozialer Betreuung.
Andrea Minker
Abt. Unternehmenskommunikation
Pressesprecherin
StippVisite
5
„Das ist natürlich nicht so ein schönes
Thema. Darm ist erstmal kein schönes
Wort. Darm? Das bleibt ein Wort, bei
dem man sagt: Müssen wir jetzt über
meinen Darm sprechen? Nein, müssen wir nicht: Geh einfach zur Vorsorge! Das sind alles Dinge, mit denen man eigentlich nichts zu tun haben möchte. Was ist in meinem Darm
und womit hat das zu tun? Und hat
das womöglich mit meinem Hintern
zu tun? Muss mir da jemand reingreifen? Das sind alles Sachen, die natürlich Blockaden auslösen. Umso wichtiger ist es, über diese sogenannten
Tabuthemen zwei sinnvolle Sätze zu
sagen.“
PromiTalk mit Annette Frier
„Wenn es um
Darmkrebs geht,
hört bei mir
der Spaß auf.“
Jährlich erkranken mehr als
73.000 Menschen an Darmkrebs.
Obwohl gerade dieser Krebs früh
genug durch Vorsorgeuntersuchungen vermieden werden
könnte, geht die Bevölkerung
zu lässig damit um. Eine, die im
Rahmen einer Werbekampagne
der Felix-Burda-Stiftung an die
Darmkrebsvorsorge appelliert,
ist die Schauspielerin Annette
Frier, die sich in der Fernsehserie „Danni Lowinski“ als Rechtsanwältin für „kleine Leute“ einsetzt. Und heute appelliert sie in
der StippVisite an Sie, auf jeden
Fall zur Darmkrebsvorsorge zu
gehen.
6
StippVisite überregional
StippVisite: Ein lustiger Werbespot für eine ernste Sache? Wie
geht das?
Annette Frier: „Das ist eine bundesweite Kampagne der Felix-Burda-Stiftung. Es geht darum, Menschen anzusprechen, die mit dem Thema Krebs,
insbesondere Darmkrebs, nichts zu
tun haben wollen. Was ja auch ihr gutes Recht ist. Es ist jedoch so, dass bei
Früherkennung Darmkrebs zu 100
Prozent geheilt werden kann, bevor
jemand überhaupt von diesem Krebs
weiß. Tja, das lohnt sich doch, oder?“
Was sind denn so typische Meinungen und Vorurteile, wenn das
Thema Darmkrebsvorsorge fällt?
Das machen Sie als
‚Danni Lowinski‘ auch in einem
Fernseh-Spot. Was wollen Sie
­damit erreichen?
„Das Ziel des Spots ist, Menschen,
die vielleicht gar nicht daran denken,
weil sie sich gesund fühlen und berechtigterweise keinen Grund sehen
zum Arzt zu gehen, daran zu erinnern,
dass es tatsächlich sinnvoll ist. Weil
diese spezielle Krebserkrankung, nämlich der Darmkrebs, durch Früherkennung nahezu zu 100 Prozent heilbar
ist. Und das ist eigentlich schon der
schlichte und ergreifende Grund. Da
braucht man gar nicht viel drum herum zu reden.“
Frau Frier, waren Sie denn schon
zur Darmkrebsvorsorge?
„Es ist tatsächlich so, dass ich einen
Termin habe. Wenn ich mal drehfrei
habe, habe ich gedacht, da freue ich
mich richtig auf meine Darmkrebsvorsorge, auf meine erste. Ich bin ja
eigentlich zu früh dran, denn ich bin
ja erst Mitte dreißig. Ärzte raten ab
Mitte 40. Aber da das bei mir in der
Familie genetisch – ich möchte nicht
sagen angelegt ist –, werde ich das
bereits in diesem Jahr machen.“
Viele Leute denken, dass Sie das
Thema nicht betrifft. Wie sehen
Sie das?
„Ja, mich betrifft das Thema auch tatsächlich deswegen, weil mein Vater
und meine Großmutter an Darmkrebs
gestorben sind. Und ich kann es verstehen, dass da viele Leute keine Lust
haben, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, weil das nicht sehr schön
ist. Umso wichtiger, dass man es
trotzdem tut.“
Frau Frier, vielen Dank
für das Interview.
Dr. Christa Maar ist die Präsidentin der Felix-Burda-Stiftung. Die
Stiftung wurde nach ihrem Sohn
Felix benannt. Er starb im ­Alter
von 33 Jahren an Darmkrebs. Ihre
Familie war vorbelastet. Aber
dass jemand so früh Darmkrebs
bekommen könnte, das wusste
sie nicht. Hätte Felix die Darmkrebsvorsorge als ­Risikopatient
bereits mit 25 durchführen ­las­sen, wäre er heute noch am Leben.
Frau Dr. Maar, wie erfolgreich ist
die Vorsorge?
Dr. Christa Maar: „Die Vorsorge ist
ziemlich erfolgreich. Bis wir 2002 anfingen mit dem ersten Darmkrebsmonat und unserer ganzen Kampagne,
gab es so gut wie nichts in Sachen
Vorsorge. Es gab zwar ein Programm,
aber es nahm niemand teil und niemand wusste, dass es überhaupt dieses Programm gab. Jetzt sind doch
mehr als vier Millionen Menschen bei
der Vorsorge-Darmspiegelung gewesen. Dadurch sind bis heute 100.000
Menschen von einer Erkrankung an
Darmkrebs verschont geblieben. Und
bei weiteren 50.000 wurde der in so
einem frühen Stadium entdeckt, dass
er dauerhaft geheilt werden konnte.
Muss man denn noch Angst vor
der Untersuchung haben?
„Heute tut nix mehr weh. Man bekommt eine Kurzschlafspritze und
wacht auf. Und die meisten Menschen
fragen dann: „Ja, und? Wann geht
jetzt die Untersuchung los?“ Da ist sie
schon längst vorbei. Man muss natürlich den Darm vorher richtig sauber
spülen. Früher musste man vier oder
sechs Liter trinken, heute sind es nur
noch zwei. Und ich glaube, diese zwei
Liter, die kriegt jeder irgendwie herunter. Also auch das sollte eigentlich
kein Problem mehr sein.“
Was sind die nächsten
Schritte, die Sie mit Ihrer
Stiftung gehen werden?
„Das eine ist, das die Menschen, die noch nicht bei der
Vorsorge waren, durch eine
persönliche Einladung aufmerksam gemacht werden.
Wir schieben gerade so ein
Pilotprojekt in Bayern an. Das
zweite Thema ist, dass festgeschrieben wird, welchen
Anspruch familiär belastete
Personen haben. Die Kasse
zahlt das, aber das wissen
nicht mal manche Ärzte. Und
ein drittes Thema ist: Wir haben eine neue Präventions-App für
das iPhone herausgebracht. Da wird
man eben auch aufmerksam gemacht
auf die verschiedenen Vorsorgeuntersuchungen, die einem zustehen.“
Die Felix-Burda-Stiftung besteht
bereits seit zehn Jahren. Sie engagiert sich für die Darmkrebs-Vorsorge und -Früherkennung. Viele
Prominente haben sich seither in
den Medien für die Kommunikation zur Verfügung gestellt. Auch
Comedians wie Ingolf Lück, Atze
Schröder oder auch die Schauspielerin Annette Frier machen sich für
ein Thema stark, das ganz und gar
nicht lustig, dafür aber umso wichtiger ist: Darmkrebs. Sie engagieren sich gemeinsam für die aktuelle Kampag­ne „Wenn es um Darmkrebs geht, hört bei mir der Spaß
auf“. Damit wollen auch sie zeigen,
wie wichtig die Vorsorge ist. Denn
wenn der Krebs früh genug erkannt
wird, bestehen bis zu 100-prozentige Heilungschancen.
Informationen über die Felix Burda
Stiftung erhalten Sie unter
www.felix-burda-stiftung.de
Frau Dr. Maar, auch Ihnen vielen
Dank und viel Erfolg.
StippVisite überregional
7
Professor Ingo Bechmann (Leipzig) während seines Vortrages über
„Die Faszination der Bewegung“, Foto: Dr. Michaela Geyer
„Und es bewegt
sich doch ... “
Satellitensymposium des Praxiskurses Neuromonitoring
„Und es bewegt sich doch“ – so
lautete der Titel eines Satellitensymposiums, das im Rahmen des
diesjährigen Leipziger Praxiskurses Neuromonitoring stattfand.
Der Kurs wurde von den Neuroanästhesisten am Klinikum St.
Georg nunmehr zum fünften Mal
ausgerichtet. Unterstützung erhielten die Leipziger dabei von
Professor Bechmann, dem Direktor des anatomischen Institutes
der hiesigen Universität, und Professor Deletis, einem der weltweit führenden Neurophysiologen, der eigens für die Veranstaltung aus New York angereist
war.
Hinter dem Leitspruch des Symposiums stand ein schwerwiegendes
Problem im medizinischen Alltag der
Kliniker: der Erhalt der Bewegungsfunktion bei Patienten, die nahe
dem Nervensystem operiert werden
müssen. Der zentrale Begriff hierfür
8
StippVisite
heißt „Intraoperatives Neuromonitoring“. Damit sind Methoden zusammengefasst, mit Hilfe derer man im
Zuge einer Operation die Funktion bestimmter Nerven, Bahnsysteme oder
spezifischer Hirnareale untersuchen
kann. Der Operateur erhält so wichtige Informationen über mögliche gefährdete Strukturen des Nervensystems, zum Beispiel während hochkomplizierter Eingriffe am Gehirn,
und kann individuell seine Operationsstrategie anpassen.
Die ausgesprochen komplexen Verfahren des Neuromonitorings tragen
aber nur zur Patientensicherheit bei,
wenn neben der sehr aufwendigen
Messtechnik auch genügend „Knowhow“ der Anwender vorhanden ist.
Deswegen sorgt man sich in dem zertifizierten Fachbereich um eine qualitativ hochwertige Ausbildung. Hierfür
ist fundiertes Wissen über anatomische Grundlagen ebenso wichtig wie
die Kenntnis spezifischer Testme-
thoden des Monitorings und eine individuell abgestimmte Narkose.
Das waren auch die Themen des Satellitensymposiums. Professor Bechmann eröffnete den Kreis der Redner
mit seinem Referat und der außergewöhnlichen Interpretation der Freiheit
der Bewegung im anatomisch-philo-
Professor Vedran Deletis (New York) während
seines Referates „Monitoring of the corticospinal tract in neurosurgery“, Foto: Dr. Daniel Schiefer
sophischem Sinne. Danach erörterte
Professer Deletis (Roosevelt Hospital, Manhattan, NY) in bekannt ruhiger und doch eindringlicher Art und
Weise die verschiedenen Varianten
des intraoperativen neurophysiologischen Monitorings des motorischen
Systems. Er ließ dabei keinen Zweifel
daran, dass Professionalität und exakte Messtechnik unabdingbar für
ein erfolgreiches Monitoring während
neurochirurgischer Eingriffe sind.
Von den hiesigen Verhältnissen
konnte sich der New Yorker Professor dann gleich am nächsten Tag
während der OP-Demonstration im
Rahmen des Neuromonitoringkurses
ein Bild machen. Er lobte hierbei nicht
nur das Monitoring-Team für den
strukturierten Aufbau und die Qua-
lität der Messergebnisse, sondern erwähnte anerkennend den positiven
Gesamteindruck im Operationssaal
des Klinikums vor allem in Bezug auf
die Freundlichkeit der Mitarbeiter und
die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen.
Ein Referat über differenzierte Regime der Narkoseführung beendete
den Vortragsreigen. Dabei ging es
um Einflüsse von Anästhetika auf das
motorische System, die vielerorts unterschätzt werden, was die Ergebnisse
des IONM* extrem beeinträchtigen
und zu einer falschen Interpretation
der Kurven führen kann.
Sowohl das Symposium als auch der
Praxiskurs waren wieder einmal ein
Produkt interdisziplinärer Teamarbeit.
Dafür sorgte neben den Mitarbeitern
des Fachbereiches Neuroanästhesie/
Intraoperatives Neuromonitoring vor
allem die Klinik für Neurochirurgie.
„Wir haben diesen Kurs nun schon
zum wiederholten Male Schulter an
Schulter erfolgreich durchgeführt.
Das fiel uns auch in diesem Jahr nicht
schwer, denn effiziente und freundschaftliche Zusammenarbeit mit der
neuroanästhesiologischen Abteilung
kennen wir aus der täglichen Arbeit
im OP“, so Dr. Lutz Günther, Chefarzt
der neurochirurgischen Klinik.
Dr. Michael Malcharek, ­Oberarzt
Fachbereich ­Neuroanästhesie und
Intraoperatives ­Neuromonitoring
* Intraoperatives Neurophysiologisches
Monitoring
„Sehr gut“ für St. Georg
St. Georg besteht Siemens-Green-Check
Am 2. August 2011 verlieh Siemens Healthcare nach erfolgreichem Projektabschluss den
Green+ Check Award an das Klinikum St. Georg gGmbH. Der
Award zeigt das Green+ Radar
des St. Georg in einer repräsentativen Art. Damit sollen die Ergebnisse der durchgeführten
Analyse auf einen Blick zum Ausdruck gebracht werden.
Im Vorfeld beschäftigten sich das Klinikum St. Georg und Siemens Healthcare circa sechs Monate mit der Analyse zur Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Qualität und Effizienz,
um festzustellen, wo das Klinikum
steht und wo es Verbesserungspotenziale gibt. (Die StippVisite berichtete darüber in der Sommerausgabe
2011). Der Green+ Check ermittelte
mit Hilfe einer standardisierten Be-
wertungsmethodik das
individuelle Nachhaltigkeitsniveau des Klinikums. Die Analyse ergab
einen Green+ Score von
56, der deutlich über
dem Durchschnitt von
33 liegt. Damit wird dem
Klinikum St. Georg bestätigt, das es im Vergleich zu ähnlichen
Häusern in Deutschland
überdurchschnittlich gut
aufgestellt ist.
tung mit Informationstechnologie“.
Klinikumsgeschäftsführer
Professor
Dr. Karsten Güldner
schätzt die Empfehlungen von Siemens
sehr hoch ein und
Die Preisübergabe: v. l. Dipl.-Ing. führt aus: „Der Green+
Robby Krämer, Siemens AG, und
Professor Dr. Karsten Güldner, Check ist für unser
Geschäftsführer St. Georg Un- Haus sehr wertvoll,
ternehmensgruppe
denn wir haben nicht
weniger als sieben Maßnahmenpakete für weitere Verbesserungen
identifiziert. Derzeit prüfen und priPositiv beurteilt wurden die Qualität
orisieren wir die Empfehlungen von
der Patientenversorgung, ArbeitsabSiemens, darunter vor allem ein Einläufe, gesellschaftliches Engagement,
sparpotenzial im Energiebereich.“
Kommunikation mit Mitarbeitern und
lokaler Presse sowie die nachhaltigen
Haimo Schneider, Siemens AG/
Finanzen. Verbesserungspotenziale
Healthcare Sector
identifizierte Siemens in den BereiAndrea Minker, Klinikum St. Georg
chen „Energieeffizienz“ und „AusstatStippVisite
9
Zwangserkrankung –
Therapie jetzt
durchs Internet?
Reinigungs- oder Waschzwänge, Kontrollzwänge, Wiederholungszwänge sowie Zwangsgedanken mit aggressiven oder
sexuellen Inhalten, Zwangserkrankungen kommen häufiger vor als landläufig angenommen. Zwei bis drei Prozent der
Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an zwanghaften
Störungen. Die Erkrankung ist in den letzten Jahren verstärkt
in den Aufmerksamkeitsfokus gerückt.
kann aber auch ­entweder
nur aus Zwangsgedanken
oder nur aus Zwangshandlungen bestehen. Die Häufigkeit der Erkrankung unterscheidet sich in ver­
schie­denen Kulturen nicht
wesentlich
voneinander,
was als Hinweis einer genetischen Komponente der Erkrankung gesehen wird. Jedoch variieren laut Herbst
die Inhalte der Gedanken
und Befürchtungen abhängig von der äußeren Umgebung.
Wie Nirmal Herbst, Psychologe am
Universitätsklinikum Freiburg weiß,
werden durch die Zwangsgedanken
bei den Betroffenen negative Gefühle
hervorgerufen. Die ­darauffolgenden
Zwangshandlungen zielen darauf ab,
die Zwangsgedanken zu neutra­li­
sie­ren. Man spricht dann von einer
Zwangserkrankung, wenn diese Gedanken oder Handlungen Leiden verursachen. Eine ­Zwangserkrankung
10
StippVisite überregional
Schuld- und
Unzulänglich­keits­
gefühle
Betroffene leiden häufig an
Schuld- und Unzulänglichkeitsgefühlen,
deswegen
wird die Krankheit häufig vor
anderen Personen verborgen. Dementsprechend werden Zwangserkrankungen gerne auch als „verheimlichte
Krankheit“ bezeichnet. Heutzutage
können Zwangserkrankungen jedoch
erfolgreich therapiert werden. Eine
psychotherapeutische
Behandlung
nach dem Konzept der Verhaltenstherapie ist nach Herbst die Heilungsart der ersten Wahl. Jedoch stehen
vor einer Psychotherapie häufig sehr
lange Wartezeiten. Aufgrund regionaler Unterversorgungen ­müssen lange
Entfernungen überwunden werden,
oder die Hemmschwelle ist aufgrund
starker Schamgefühle eingeschränkt,
weiß der Experte.
Am Universitätsklinikum Freiburg
wird derzeit eine Internettherapie für
Zwangserkrankungen auf ihre Wirksamkeit untersucht. Studienteilnehmer werden deshalb gesucht. Das
Programm „Zwänge aktiv konfrontieren“ hat insgesamt 40 Therapieplätze
für Betroffene zur Verfügung.
Allerdings betritt das Expertenteam
mit der Internettherapie Neuland.
Das Programm wird im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie überprüft, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.
Menschen mit Zwangserkrankungen
erhalten daher eine freiwillige und
kostenlose psychotherapeutische Behandlung. Therapeutische „Gespräche“ ­erfolgen hierbei ausschließlich in
schriftlicher Form über das Internet.
Mit dem neuen Angebot will man laut
Herbst eine Lücke in der Versorgung
von Zwangserkrankten schließen.
Weitere Informationen finden Sie
im Internet unter:
www.zwaenge.uniklinik-freiburg.de
Sportler haben
höheren Jodbedarf
Leistungsfähigkeit nicht verschwitzen
Sportler müssen viel trinken –
aber Achtung! Wer viel trinkt,
verliert lebensnotwendiges Jod,
da es über den Urin aus dem Körper ausgespült wird. Das zeigt
eine aktuelle Untersuchung aus
der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Thomas Remer, Wissenschaftler am ­Forschungsinstitut
für Kinderernährung (FKE) in
Karlsruhe und stellvertretender
Sprecher des Arbeitskreises Jodmangel.
In der Studie untersuchten die Wissenschaftler, wie sich die Trinkmenge
auf den Jodhaushalt auswirkt. „Die Teilnehmer ernährten sich nach einem
strikten Diätplan, sodass
die Jodzufuhr bei allen
Testpersonen vergleichbar war“, erklärt Professor Remer. Trinken konnten sie dagegen je nach
individuellem Bedarf, jedoch ausschließlich jodarme Getränke. Das Ergebnis: Je größer die
Trinkmenge der Teilnehmer war, desto mehr Jod
fanden die Wissenschaftler in ihrem Urin.
Aber nicht nur die Trinkmenge beeinflusst den
Jodhaushalt. Durch den
Sport kommt der Stoffwechsel auf Touren. Der
Kalorienumsatz wird angekurbelt, mehr Muskelmasse gebildet und der
Aufbau von Energiespeichern in den Muskeln
angeregt. Dies erhöht insgesamt den
Bedarf an Schilddrüsenhormonen und
letztlich auch an Jod, das für die Hormonbildung benötigt wird. Jodverluste über den Schweiß wirken diesem
Bedarf entgegen. Ohne genügend Jod
sinkt jedoch die Leistungsfähigkeit.
Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, ständige Müdigkeit und depressive Verstimmungen können die
Folge sein.
Gerade Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren sowie neue Trendsportarten wie TaiBo, Aerobic und Spinning erfreuen
sich großer Beliebtheit und lassen
den Schweiß fließen. Diese Flüssigkeit
muss ausgeglichen werden – am besten über kalorienarme Getränke wie
Mineralwasser, gekühlte Tees oder
Fruchtsaftschorlen. Mindestens zwei
Liter empfehlen Experten pro Tag.
Sportler können ruhig mehr trinken.
„Auf gar keinen Fall sollten sie jedoch
aus Angst vor Jodverlusten ihre Trinkmenge einschränken“, warnt Professor Remer. „Sinnvoller ist es, den
Mangel an Jod durch eine abwechslungsreiche Ernährung auszugleichen.“
Besonders jodreiche Lebensmittel sind zum Beispiel Seefisch und andere
Meerestiere. Auch Milch
und Milchprodukte enthalten Jod und sollten
deshalb täglich auf dem
Speiseplan stehen. Aber
das allein reicht noch
nicht: Auch Jodsalz liefert einen wichtigen Beitrag zur Jodversorgung.
„Zu Hause ausschließlich mit Jodsalz würzen
und beim Einkaufen mit
Jodsalz hergestellte Lebensmittel wie Brot- und
Wurstwaren
bevorzugen“, lautet der Tipp von
Professor Remer – nach
dem Motto: „Wenn Salz
– dann Jodsalz“
Quelle:
➤ Forschungsinstitut
für Kinder­ernährung
(FKE), foodmonitor
04.01.2011
StippVisite überregional
11
Synergien nutzen!
Fünf Jahre Fachkrankenhaus Hubertusburg gGmbH
Das Fachkrankenhaus Hubertusburg (FKH) gGmbH ist seit dem
1. August 2006 eine 100-prozentige Tochter des Klinikums St.
Georg gGmbH und ein Unternehmen der St. Georg Unternehmensgruppe. Mit der Anbindung
des Fachkrankenhauses und der
Vernetzung innerhalb der St. Georg Unternehmensgruppe konnten neben den medizinisch-fachlichen Weiterentwicklungen in
den drei Fachgebieten unseres
Krankenhauses auch wirtschaftliche Synergieeffekte in Verbindung mit der Erschließung zusätzlicher Ressourcen umgesetzt
werden.
Durch die kooperative Nutzung von
Dienstleistungen, die durch die Infrastruktur der St. Georg Unternehmensgruppe gegeben ist, gab es und gibt es
auch künftig klare Zielvorstellungen
bei den medizinischen Leistungserbringern und in den wirtschaftlichtechnischen Bereichen.
Die Entwicklung der vergangenen
Jahre zeigt einerseits bei den umfassenden baulichen Veränderungen der
Krankenhausgebäude und der medizintechnischen Ausstattung sowie
andererseits der Sicherung der erreichten medizinischen Qualität wie
Quantität und deren ständiger Verbesserung einen deutlichen Entwicklungssprung.
Kurz- und mittelfristig müssen wir
einen internen und externen Wachstumsprozess generieren, um den gegenwärtigen politischen Trend von
weniger Betten, weniger Krankenhäusern und einer weiteren Verlagerung
von stationären zu ambulanten Leistungen entgegenwirken zu können.
12
StippVisite
Annedore Förster
Darüber hinaus muss der Entwicklung
neuer Geschäftsfelder unter anderem
auch durch die Nutzung von medizinischen und wirtschaftlichen Synergien mit den stationären Bereichen
mehr Aufmerksamkeit geschenkt
werden. Das betrifft
des Krankenhauses durch den Aufbau
einer soliden wirtschaftlichen Basis,
aber auch zugleich Ansporn, sich dem
fortwährenden Wandel des deutschen
Gesundheitswesens im stationären
wie auch im ambulanten Bereich zu
stellen.
•die Entwicklung der neurologischen
Frührehabilitation Phase B,
•die Entwicklung eines geschützten
sozialtherapeutischen Wohnheimes
und
•die Schaffung einer Pflegeeinrichtung mit dem Schwerpunkt Dementenbetreuung.
Diplom-Betriebswirtin (FH)
­Annedore Förster, Prokuristin
FKH Hubertusburg
Im Mai 2012 feiert das Fachkrankenhaus Hubertusburg gGmbH seinen
175. Geburtstag. Dieses Jubiläum ist
das Ergebnis der bisherigen Stabilität
Zum Jubiläum des FKHs lesen Sie bitte
auch den Artikel auf Seite 29.
St. Georg Unternehmensgruppe,
Fachkrankenhaus
Hubertusburg gGmbH
04779 Wermsdorf
Tel.: 034364 6-2220
Fax: 034364 6-52225
Angeregte Diskussion
Sachsens Staatsministerin Christine Clauß auf „Stippvisite“ in Wermsdorf
Die Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz des
Freistaates Sachsen, Christine
Clauß, besuchte am 14. Juli 2011
das Fachkrankenhaus Hubertusburg gGmbH. Am Besuchsprogramm der Staatsministerin nahmen weitere Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums, des
Landratsamtes Nordsachsen sowie der Gemeindeverwaltung
Wermsdorf teil.
Zu Beginn erfolgte die Besichtigung
der Station für Gerontopsychiatrie der
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Gebäude 88 mit 22 vollstationären Betten. Eine Diskussion mit
Ärzten aller drei Kliniken
am Standort Wermsdorf,
der Pflegedienstleitung
sowie der Geschäftsleitung des Krankenhauses
zu den Schwerpunktthemen „Anstieg der
Fallzahlen in der Psychiatrie“ und „Ambulante
Versorgung in der Region“ schloss sich an.
Christine Clauß und andere Vertreter des politischen Lebens
Dabei kam auch zur Sprache, dass das
Fachkrankenhaus erweitert werden
soll. Grund sind die ständig steigenden Patientenzahlen in der Psychiatrie und Neurologie. Hier gibt es
schon lange Wartelisten. Deshalb soll
Fit für den Alltag
Fünf Jahre Außenwohngruppe Haus Chiron
Am 6. Oktober 2006 eröffnete
die familienorientierte Außenwohngruppe (AWG) „Haus Chiron“ in der Lützner Str. 75 in
Leipzig-Lindenau. Das Kooperationsprojekt zwischen dem Eigenbetrieb des Städtischen Klinikums „St. Georg“ und dem
Wege e. V., einem Verein für Angehörige und Freunde psychisch
Kranker, bietet für neun junge
an Schizophrenie Erkrankte eine
Wohnmöglichkeit mit interner
Tagesstruktur und einem vielfältigen therapeutischen Angebot.
Ziel ist es, die jungen Bewohner zu
einem autonomen Leben im eigenen
Wohnraum zu führen. Dazu müssen
viele Fähigkeiten wieder erprobt und
einige neu erlernt werden. In Gruppen
eingeteilt, erledigen sie selbstständig
ihre hauswirtschaftlichen Aufgaben.
Am Nachmittag werden Sport, Freizeitgruppen sowie ein soziales Kompetenztraining angeboten.
Im
Durchschnitt
bleiben die Bewohner
circa 18 bis 20 Monate in der Außenwohngruppe.
In
guter Zusammenarbeit mit dem Wege
e. V. werden den Angehörigen der Bewohner verschiedene
Sozialtherapeutische Wohnstätte (STW) Haus Eitingon
Eitingonstraße 12, 04105 Leipzig
Tel.: 0341 355342-10
Fax: 0341 355342-50
E-Mail: [email protected]
im Haus 81 eine interdisziplinäre Station für diese Bereiche eingerichtet
sowie der ambulante Dienst des Krankenhauses ausgebaut werden.
Annedore Förster
Kontakt- und Gesprächsgruppen angeboten. Da durch die Krankheit und
die damit verbundenen Ängste und
Missverständnisse die Familien der
Betroffenen sehr belastet wurden,
nehmen die Angehörigen den Austausch mit anderen betroffenen Familien sehr gut an und profitieren
davon.
In den vergangenen fünf Jahren
konnten wir etwa zwei Drittel der Bewohner erfolgreich in
einen eigenen Wohnraum entlassen. Viele
von ihnen fanden
auch eine berufliche
Tätigkeit oder neue
schulische Perspektiven.
Im Haus Chiron üben die Bewohner
für ein selbstständiges Leben in den
eigenen vier Wänden
Janine Gallert, Diplom-Sozialpädagogin
(FH), Sozialtherapeutische Wohnstätte
(STW) Haus Eitingon,
AWG Haus Chiron
StippVisite
13
Lebensretter aus der Luft
Ein Ambulanzflugzeug
des Typs Lear 35 A im Flug
Jahr für Jahr verunglücken mehrere hunderttausend Menschen
auf deutschen Straßen. Lebensgefahr droht auch bei Herzinfarkt oder Schlaganfall. Und jedes Jahr müssen hunderte von
Patienten auf schnellstem Weg
aus dem Ausland in eine deutsche Klinik gebracht werden. Diesen Menschen schnell und effektiv zu helfen, ist die Aufgabe der
DRF Luftrettung. Ihr Anspruch:
Die bestmögliche Versorgung
von Notfall- und Intensivpatienten. Um dies zu erreichen, arbeitet die DRF Luftrettung mit hohen Qualitätsstandards, sowohl
in der Medizin als auch in den Bereichen Flugbetrieb und Technik.
An 31 Stationen in Deutschland, Österreich und Dänemark setzt die DRF
Luftrettung rund 50 Hubschrauber für
die Notfallrettung und den Transport
von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein, an acht
Standorten sogar rund um
die Uhr. Alle Hubschrauber
sind optimal für die Versorgung von Notfall- und Intensivpatienten ­ausgerüstet.
Darüber hinaus setzt die
DRF Luftrettung Ambulanzflugzeuge für weltweite Patiententransporte ein.
14
StippVisite überregional
Luftrettung wird immer
­wichtiger
Vor dem Hintergrund der bundesweiten Spezialisierung von Kliniken auf
bestimmte Krankheitsbilder (wie beispielsweise Herzinfarkt, Schlaganfall,
Kinderchirurgie) kommt der Luftrettung in den vergangenen Jahren eine
immer größere Bedeutung zu: Der
Hubschrauber bringt nicht nur den
Notarzt schnell an den Einsatzort, er
ist auch beim Transport von Patienten in weiter entfernte Spezialkliniken
unschlagbar schnell – gerade in ländlichen Gebieten.
Die Luftrettung ist auch künftig aus
dem Rettungssystem nicht mehr
wegzudenken. Dies zeigen auch die
gestiegenen Einsatzzahlen. Die DRF
Luftrettung hat seit ihrer Gründung
1972 mit Hubschraubern und Ambulanzflugzeugen rund 600.000-mal
schnelle Hilfe geleistet. Schon in den
70er-Jahren hat sie sich kontinuierlich für den Aufbau der Luftrettung
in Deutschland engagiert: Nach Inbetriebnahme der Station Stuttgart
wurden im Jahr 1975 die Stationen
in Karlsruhe und Rendsburg eröffnet.
Mit dem stetigen Aufbau von weiteren Stationen in den folgenden Jahrzehnten hat sie entscheidend zu einem flächendeckenden Luftrettungsnetz im Bundesgebiet beigetragen.
Die Besatzungen der DRF Luftrettung begannen in den Anfangsjahren1972/73 mit rund 300 ­Einsätzen,
im Jahr 2010 waren es allein in
Deutschland 33.861. Zu den häufigsten Alarmierungsgründen zählten dabei lebensgefährliche Erkrankungen
wie Herzinfarkte und Schlaganfälle,
sowie Unfälle.
Gerade bei lebensbedrohlichen Notfällen ist der Rettungshubschrauber oft konkurrenzlos schnell. Er startet immer dann, wenn er im
Umkreis von rund 60 Kilometern den Notarzt schneller an den Einsatzort bringen kann als ein Notarzteinsatzfahrzeug. Hierbei sind
neben der Technik auch fliegerisches Können, eine professionelle Crew und eine
moderne medizinisch-technische Ausrüstung gefragt.
Kosten der Luftrettung
In Deutschland hat jeder Betroffene Anspruch
auf den Einsatz eines Rettungshubschraubers, wenn dies medizinisch erforderlich ist.
Die Kosten der Luftrettung werden im bundesweiten Durchschnitt allerdings nicht vollständig durch die gesetzlichen Krankenkassen
getragen: „Zum Wohle der uns anvertrauten
Patienten investieren wir fortlaufend in die
Optimierung medizintechnischer Geräte, die
Modernisierung unserer Flotte und die Fortbildung unseres Personals. Auch besondere
Rettungsverfahren, wie die Wasser- und Windenrettung, bedeuten hohe Anschaffungskosten sowie regelmäßige Schulungsmaßnahmen. Diese vielfältigen Investitionskosten
müssen wir als gemeinnützig tätige Organisation bisher selbst tragen“, erklärt Steffen Lutz,
Vorstand der DRF Luftrettung.
Die Crew der DRF
Luftrettung im Einsatz
Zur Finanzierung ihrer Arbeit ist die DRF
Luftrettung daher auf die Unterstützung von
Förderern und Spendern angewiesen. In vielen
Orten informieren deshalb Außendienstmitarbeiter die Bevölkerung über die Arbeit der DRF
Luftrettung, um Förderer für den DRF e. V. zu
werben. Sie tragen Dienstkleidung und können sich ausweisen.
Auslandsreisenden bietet eine Fördermitgliedschaft die Sicherheit, im Falle eines Unfalls oder einer Erkrankung im Ausland und
bei entsprechender medizinischer Indikation
kostenlos durch die DRF Luftrettung in eine
deutsche Klinik transportiert zu werden. Die
Kosten für solche Ambulanzflüge aus dem
Ausland nach Deutschland dürfen von den
gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden. Ohne private Vorsorge müssen
die Patienten die oft sehr hohen Kosten selbst
tragen.
Der Mindestförderbeitrag für Einzelpersonen
liegt bei 30 Euro, für Familien bei 60 Euro pro
Jahr. Fragen zur Fördermitgliedschaft beantwortet das Service-Team der DRF Luftrettung
montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr unter
Telefon: (0711) 70 07 22 11.
Mehr Informationen unter
www.drf-luftrettung.de
StippVisite überregional
15
Zentrum für
Komplementäre Medizin
Anwendung asiatischer und westlicher Naturheilverfahren
Zum dritten Mal seit 2008
konnte im Zentrum für Komplementäre Medizin am Klinikum St.
Georg ein chinesischer Gastarzt
aus dem Drum Tower Hospital,
unserem Partnerkrankenhaus in
Nanjing/VR China, begrüßt werden. Dr. Ruan Jianguo arbeitet
in Nanjing in der Klinik für Akupunktur und Moxibustion und
übernahm für vier Wochen die
Supervision bei der Integration
der Methoden der Traditionellen
Chinesischen Medizin (TCM) in
die tägliche klinische Praxis.
Diese Form der klinischen Zusammenarbeit ist neu und wurde 2008 zusammen mit der Chefärztin genannter
Klinik, Dr. Xu Tianshu, und nachfolgend der Oberärztin, Dr. Wan Qian,
begonnen. Beide Ärztinnen arbeiteten
jeweils für sechs Monate am Aufbau
des Zentrums mit, welches offiziell
am 1. Oktober 2009 an der Klinik für
Neurochirurgie unter Leitung von Dr.
Lutz Günther, zugleich Chefarzt der
Klinik für Neurochirurgie, eingerichtet
wurde.
Interdisziplinäre Visite mit Chefarzt Dr. med. Lutz Günther und Gastarzt Dr. Ruan Jianguo
rapieoption ist sehr positiv, sodass
viele von ihnen nach der Entlassung
aus der stationären Behandlung eine
Fortsetzung im ambulanten Bereich
wünschen.
Mit der Renovierung des Chefarztund Ambulanzgebäudes Haus 12 erhielt das Zentrum für Komplementäre
Medizin im Oktober 2010 auch das
entsprechende Ambiente, um ambulante Patienten behandeln zu können.
„Bereits bei den
ersten Gesprächen
mit unseren chinesischen Partnern
Das Zentrum arspielte die Definition
beitet interdiszipder Ziele eines sollinär und wendet
chen Zentrums inneben asiatischen
nerhalb unseres Kliauch westliche NaDr.
Ruan
Jianguo
bei
der
Akupunkturbenikums eine entturheilverfahren
handlung
scheidende Rolle.
an. Durch die konSo wurde von Anfang an darauf gesequente Behandlung funktioneller
achtet, dass die Behandlungen mit
Störungen in der postoperativen
komplementären Verfahren indikatiPhase oder nach Radiochemotherapie
onsgerecht und in Abstimmung mit
können die Patienten rascher und
allen Therapeuten erfolgen. Das Beschmerzärmer mobilisiert werden. Die
sondere ist, dass die Verfahren in unReaktion der Patienten auf diese The-
16
StippVisite
serem Klinikum in die Behandlung
integriert und nicht als Gegenpart
angewendet werden. Dies ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung, denn bislang werden komplementäre Verfahren häufig erst dann
angewendet, wenn alle anderen, die
sogenannten schulmedizinischen
Therapien, versagt haben“, schätzt der
Leiter des Zentrums ein.
Gleichzeitig verfolgt das Zentrum
das Ziel der wissenschaftlichen Auswertung der Behandlungsverläufe
und versucht damit, Antworten auf
die Frage zu erhalten, welche dieser
Verfahren wann am erfolgversprechendsten eingesetzt werden können.
Mit Blick auf die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Medizinern
aus dem Reich der Mitte hebt Dr.
Günther hervor: „Das wissenschaftliche Interesse richtet sich auch auf
die Unterschiede der Behandlungsindikationen in China und Deutschland.
Diese kontinuierliche und wachsende
Zusammenarbeit nutzt allen Beteiligten. Sie sorgt dafür, dass Naturheilverfahren nicht in Vergessenheit
geraten aber andererseits auch nicht
mystifiziert werden. Alles hat seinen
Platz im Leben.“
Der erneute Aufenthalt eines chinesischen Kollegen basiert auf dem
1998 abgeschlossenen Kooperationsvertrag zwischen dem Drum Tower
Hospital Nanjing und dem Klinikum
St. Georg. Zwischen beiden Häusern gibt es seit 1998 einen beiderseitigen regen Austausch an Fachpersonal. In den zurückliegenden 13
Jahren haben am Klinikum St. Georg
56 Gastärzte aus Nanjing hospitiert
und praktiziert. Vom Klinikum
St. Georg besuchten insgesamt
39 Mitarbeiter aus dem ärztlichen Bereich, der Pflege und
dem Management das Partnerkrankenhaus in China, um mit
dem dortigen Personal in Erfahrungsaustausch zu treten,
die Kooperation auf eine breite
Basis zu stellen und mit Leben zu
füllen.
Zentrum für Komplementäre Medizin
am ­Klinikum St. Georg gGmbH:
Leiter: Chefarzt Dr. med. Lutz Günther
Delitzscher Str. 141, 04129 Leipzig
Haus 12, Trakt 4
Terminvereinbarung: 0341 909-3360
er-
In der Jubiläumsfestwoche zum
800-jährigen Bestehen des Krankenhauses St. Georg im März 2012 wird
der Kooperationsvertrag zwischen
dem Drum Tower Hospital und dem
St. Georg für die nächsten fünf Jahre
verlängert werden.
Andrea Minker
Abgeordnete zu Gast
Politiker besichtigen Haus Leben Leipzig
Die Bundestagsabgeordnete Dr.
Barbara Höll, die Landtagsabgeordneten Cornelia Falken, Dr.
Volker Külow, Dr. Dietmar Pellmann und Stadträtin Margitta
Hollick von der Partei DIE LINKE
informierten sich über die Arbeit
des Haus Leben Leipzig, das sich
aktiv der Vorsorge und Früherkennung sowie dem Kampf gegen den Krebs widmet. Die Einrichtung hat es sich zum Ziel
gemacht, Patienten und Angehörige auf vielfältige und individuelle Weise zu unterstützen.
Vor Ort konnten die Abgeordneten
sich einen umfassenden Überblick
über die brennenden Themen der onkologischen Versorgung verschaffen:
Brustkrebsvorsorge, Präventionsmaßnahmen, Ernährung und Krebsrisiko,
Kontakt:
Haus Leben Leipzig am
Klinikum St. Georg gGmbH
Friesenstr. 8, 04177 Leipzig
Tel.: 0341 444-2316
innovative Nachsorgeprogramme, neue Erkenntnisse in
der Tumordiagnostik, psychosoziale Betreuung von Kindern
krebskranker Eltern und vieles
mehr. Sie zeigten sich tief beeindruckt von der positiven
Ausstrahlung des Hauses,
dem Engagement der Mitarbeiter und der Zufriedenheit
der Besucher. Die Selbsthilfegruppen „Onkologie I“ und
„Fang mich auf, gestalte Dein
Leben neu“, die im Haus Leben
Leipzig ein Zuhause gefunden
haben, konnten den Politikern
ihre Bedürfnisse in einem Gespräch vortragen.
(V. l. n. r.) Landtagsabgeordneter Dr. Dietmar Pellmann,
Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Höll, Landtagsabge­
ordnete Cornelia Falken, Landtagsabgeordneter Dr. Volker Külow, Chefärztin Dr. med. Luisa Mantovani Löffler
Da sich die Einrichtung und ihre Arbeit fast ausschließlich über Spenden
finanziert, hatten die Abgeordneten
Spendenkonto:
Klinikum St. Georg gGmbH
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 860 205 00, Konto-Nr.: 355 77 10
Verwendungszweck: Haus Leben/Spende
Dr. Barbara Höll, Cornelia Falken, Dr.
Volker Külow und Dr. Dietmar Pellmann einen Spendenscheck in Höhe
von 500 Euro mitgebracht. Das Geld
hilft nun bei der Finanzierung von
Angeboten zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte und Steigerung der Lebensqualität, wie zum Beispiel Meditativer Tanz, Qigong, Tai Chi und Offenes Atelier.
Haus Leben Leipzig
StippVisite
17
Das StippVisiteKreuzworträtsel
Die Wohlfühlpflege von sebamed
mit dem pH-Wert 5,5
Die umfangreiche medizinische
Hautreinigung und Pflege für das
tägliche Hygieneprogramm: der
sebamed Geschenkkoffer.
Die ‚Rund-um-Pflege‘ besteht aus
dem sebamed seifenfreien Waschstück mit dem pH-Wert 5,5 für die
schonende medizinische Reinigung
von Körper und Händen. Die sebamed Frische Dusche sorgt für ein
sportlich-frisches Duschvergnügen
und die sebamed Wellness Dusche
mit einem Pflegekomplex aus Wasserlilienextrakt und Allantoin für Entspannung. Das sebamed Every Day
Shampoo ist durch den Inhaltsstoff
Glucosan besonders gut für die tägliche milde Reinigung von Haaren und
Kopfhaut geeignet. Für ein sicheres Gefühl sorgt das sebamed Wellness Deo, frei von Aluminium und
Alkohol und für jeden Hauttyp geeignet. Die sebamed Wellness Lotion mit dem Wirkstoff der Kamille
lindert Reizungen und entspannt die
Haut. Die Inhaltsstoffe Allantoin und
Panthenol glätten darüber hinaus die
Haut und versorgen sie mit ausreichend Feuchtigkeit. Zwei flauschige,
weiße Handtücher runden das Paket ab. Mit sebamed Produkten bleiben der natürliche Säureschutzmantel und die Barrierefunktion der Haut
erhalten.
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Euro. Viel Glück!
Das Lösungswort aus der Sommerausgabe der StippVisite lautete „Top Produkte“.
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S. Dahlmann, Bergisch Gladbach; I. Hoppe, Volkmarsen.
Herzlichen Glückwunsch!
18
StippVisite überregional
Schicken Sie die Lösung an:
Redaktion StippVisite
Bockhorn 1
29664 Walsrode
Einsendeschluss ist der
20. November 2011
Die mediterrane Küche
Gesund und lecker
Mildes
Klima,
traumhafte
Strände und köstliche Spezialitäten – der Mittelmeerraum ist
nicht umsonst ein beliebtes Reiseziel. Besonders die Küche dieser Region überzeugt nicht nur
durch ihren Geschmack. Mediterrane Speisen sind darüber hinaus
abwechslungsreich, ausgewogen
und enthalten wertvolle Nährstoffe. Eine aktuell im „Journal
of the American College of Cardiology“ veröffentlichte Studie
zeigt, dass sich eine mediterrane
Ernährung positiv auf den Stoffwechsel auswirkt und vor Herzkrankheiten, Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck schützt.
Hochwertiges Öl
Laut Studienautoren fördert auch Olivenöl den positiven Effekt, wenn es
häufig verwendet wird. Im Gegensatz
zu Mitteleuropäern nutzen die Mittelmeerbewohner tierisches Fett sparsam und bevorzugen pflanzliches Öl.
Egal, ob im Salat, zum Einlegen oder
Dünsten – vor allem Olivenöl verleiht
vielen Gerichten den typischen mediterranen Geschmack. „Das Öl enthält
außerdem wertvolle Nährstoffe wie
ungesättigte Fettsäuren. Sie können
den Cholesterinwert senken und sind
daher für die Herz-Kreislauf-Gesundheit gut“, erklärt Dr. Elke Arms, Ernährungswissenschaftlerin im Nestlé-Ernährungsstudio. Olivenöl liefert zudem Vitamin E, das als Antioxidans
wichtig für den Schutz der Körperzellen ist.
Knackiges Obst und Gemüse
Darüber hinaus steht vor allem Obst
und Gemüse auf dem Speiseplan des
Mittelmeerraums. Beides unterstützt
eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung sowie einen ge-
sunden Lebensstil. Typisch für die mediterrane Küche sind Auberginen, Paprika, Tomaten und Zucchini. Aber
auch Hülsenfrüchte wie Bohnen und
Kichererbsen. „Hülsenfrüchte enthalten viele verdauungsfördernde Ballaststoffe, und in rotem Gemüse stecken zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide.
Sie wirken ebenso als Antioxidantien wie die im Mittelmeerraum bekannten Zitrusfrüchte mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt. Sie binden
hochreaktive freie Radikale
aus dem Stoffwechsel, der
Atemluft sowie der Nahrung
und machen sie unschädlich“, erklärt Dr. Elke Arms.
Ernährungscoach
Weitere Informationen und Serviceangebote zur mediterranen Ernährung erhalten die User im Nestlé-Ernährungsstudio. Eine Besonderheit ist
der digitale Ernährungscoach, der für
registrierte Nutzer kostenlos die Ernährung plant. Wer spezielle Ernäh-
Frischer Fisch
Aufgrund der Nähe zum Meer
ist frischer Fisch ein wesentlicher Bestandteil der mediterranen Ernährung. Insbesondere fetthaltigere Seefischsorten wie Makrele und
Lachs sind reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren und
können bei einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung einen positiven Einfluss auf das Herz
und den Kreislauf haben.
Einfach genießen
Bei dieser gesunden Ernährung mit nährstoffreichen
Köstlichkeiten ist es nicht verwunderlich, dass die Bewohner des Mittelmeerraums überdurchschnittlich
lange leben. Natürlich trägt auch der
Tagesablauf dazu bei. Am Mittelmeer
nehmen sich die Menschen mehr
Zeit für die Mahlzeiten, und mittags
­halten sie häufig eine mehrstündige
­Siesta.
rungsvorlieben hat, gibt diese in seinem Profil an und bekommt Vorschläge aus über 13.000 Rezepten.
Zugleich liefert der Coach die passende Einkaufsliste.
Weitere Informationen erhalten Sie
im Internet:
www.ernaehrungsstudio.nestle.de
StippVisite überregional
19
Herzinfarkt und akute
Herzrhythmusstörungen
Neue Software und Medizintechnik für mehr Sicherheit
Eine neue Software im Klinikum
St. Georg macht es möglich: Die
Direktübertragung von EKG-Befunden von einem externen Einsatzort an die Herzspezialisten
des Klinikums St. Georg ohne
Zeitverlust. Das bedeutet ganz
konkret, dass die Rettungsmediziner beim Notarzteinsatz sofort
nach Befunderhebung vor Ort
das EKG per Mobilfunk ins Krankenhaus senden und eine Absprache mit den dortigen Spezialisten treffen können.
Da die Geräte (Defi­
brillatoren) klein, leicht
und transportabel sind,
können diese überall mit
hingenommen werden
– quasi mit ins Wohnzimmer des Patienten.
Unklare oder komplizierte
Herzrhythmusstörungen
kann der vor Ort befindliche Notarzt mit den Internisten oder Kardiologen des Krankenhauses
nach Übertragung telefonisch besprechen. Im Falle
eines Herzinfarktes und
durch die sofortige Übertragung der ermittelten
Daten direkt ins Klinikum
sind die Ärzte im Herzkatheterlabor über den Zustand des Patienten somit
bereits informiert, noch
bevor dessen eigentlicher
Abtransport ins Krankenhaus erfolgt. Das heißt,
alle Vorbereitungen zur
möglicherweise erforderlichen Behandlungsüber-
20
StippVisite
nahme im Herzkatheterlabor können
getroffen, das Team zusammengestellt werden.
Das kann entscheidend über Leben
und Tod sein, denn handelt es sich
um einen Myokardinfarkt, müssen
die Herzkranzgefäße umgehend geöffnet werden, um das bedrohte
Herzmuskelareal zu retten. Das heißt,
schnellstes Handeln ist geboten. Jede
Minute, die der Herzmuskel nicht
durchblutet wird, ist eine Minute zuviel, die Infarktgröße nimmt zu. Auch
Innovative Technik im Rettungswagen
wenn der Patient überlebt, resultiert
daraus eine Herzschwäche, die die
fernere Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Die Direktübertragung per E-Mail macht eine Zeitersparnis von circa 20 bis 30 Minuten
aus und erhöht somit die Überlebensund Heilungschancen ganz erheblich.
Dr. Martin Ludewig, Oberarzt der
Klinik für Kardiologie, Angiologie und
Internistische Intensivmedizin am Klinikum St. Georg und seit mehr als
20 Jahren einmal im Monat für 24
Stunden in einem Notarztwagen im Einsatz, weiß um
die Bedeutung der neuen
mobilen Geräte und der
neuen Software im Klinikum:
„Man kann diese neue Anschaffung nicht hoch genug
schätzen. Die Tatsache, dass
wir jetzt praktisch vom Sofa
des Betroffenen aus dem
Krankenhaus die Daten übermitteln können, ist von
enormer Wichtigkeit. Denn in
einem solchen Fall zählt jede
Minute. Das HerzkatheterTeam wird aktiviert, noch
während der Notarzt den Patienten erstversorgt und für
den Transport ins Krankenhaus stabilisiert. Das Herzzentrum im Süden Leipzigs arbeitet seit Mai dieses
Jahres bereits mit einer derartigen Übertragungstechnik.
Deshalb ist es gut, dass jetzt
auch für die nördliche Region
eine solche Möglichkeit geschaffen wurde.“
Andrea Minker
Weiterentwicklung
der Labormedizin
Neuer Chefarzt am Zentrum für Klinische Chemie, Mikrobiologie
und Transfusionsmedizin
Dr. med. Andreas Pöge ist seit
dem 1. August 2011 Chefarzt des
Zentrums für Klinische Chemie,
Mikrobiologie und Transfusionsmedizin (ZKCMT). Er löst damit
den bisherigen Leiter Dr. rer. nat.
Karl-Heinz Bager ab, der zum 31.
Juli 2011 in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Der neue Chef ist verheiratet und
Vater von drei Kindern. Er studierte
von 1978 bis 1984 Humanmedizin
an der Universität Leipzig. Nach verschiedenen Facharztweiterbildungsabschnitten übernahm er von 1991
bis 1992 eine wissenschaftliche Tätigkeit am Children‘s Hospital, Genetics Division der Harvard Universität
in Boston, USA. Der Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Facharzt für
Kinderheilkunde leitete von 1997 bis
1999 das Zentrallabor der Universitätskinderklinik in Heidelberg. Von
2000 bis 2011 war er als niedergelassener Laborarzt in Leipzig und Halle
sowie als Leiter von Laborabteilungen
verschiedener Krankenhäuser tätig.
Dr. Pöge, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für pädiatrische Stoffwechselkrankheiten, möchte in seiner neuen
Funktion die klinisch orientierte Labormedizin am Klinikum St. Georg
und den verbundenen Einrichtungen
weiterentwickeln. Zudem liegen die
Schwerpunkte seiner Arbeit auf der
Weiterbildung von Ärzten im Fach
Laboratoriumsmedizin und der inte­
grativen Versorgung mit labormedizinischen Leistungen. Wichtig ist dem
neuen Chefarzt vor allem die Zusam-
tienten wichtig. Nicht selten ist dieser
Austausch auch für die Mitarbeiter
des ZKCMT hilfreich, um die Fragen
und Probleme der Diagnostik und
Therapiekontrolle vor Ort besser zu
verstehen. Nicht zuletzt wird so eine
Weiterentwicklung der Labormedizin
befördert.“
Chefarzt Dr. med. Andreas Pöge
menarbeit mit den Bereichen pädia­
trische Gastroenterologie und pä­
dia­trische Immunologie. Das betrifft
unter anderem das Neugeborenenscreening auf angeborene Immun­
defekte.
Als eine wichtige Aufgabe versteht
Dr. Pöge auch die Verstärkung der
Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen. „Hier
kommt mir meine jahrelange Tätigkeit im niedergelassenen Bereich zugute. Da ich eine Laborarztpraxis am
Klinikum betreibe, lassen sich auch
niedergelassene Ärzte versorgen. Das
betrifft sowohl die am Klinikum ermächtigten und niedergelassenen
Ärzte als auch jene außerhalb des Klinikums. Damit wird eine labormedizinische Betreuung möglich, die über
den stationären Bereich hinausgeht
und den Patienten eine kontinuierliche Betreuung ermöglicht“, führt der
neue Leiter des Zentrums aus.
Dr. Pöge hat nach seiner Zweitfacharztweiterbildung in Pädiatrie mehrere medizinische Krankenhauslaboratorien geleitet. Er selbst sieht in
Martin Schmalz
der direkten Zusammenarbeit mit kliAbt. Unternehmenskommunikation
nischen Kolleginnen und Kollegen
stellv. Pressesprecher
einen Schwerpunkt seiner jetzigen
Tätigkeit am Klinikum St.
Georg: „Eine gute Labormedizin ist für mich nicht
nur eine zeitnahe Erstellung von Befunden in guter
Qualität. Das ist für mich
Ba­sis­aufgabe der Labormedizin. Darüber hinaus
ist mir der Dialog mit den
Ärzten zum Wohle der Pati- Das Zentrum für Klinische Chemie, Mikrobiologie und
enten nicht nur für die Pa- Transfusionsmedizin am Standort Eutritzsch
StippVisite
21
Leser überhören sogar
Wutausbrüche
Konzentration auf Sehreize macht taub für Emotionen
Welche Ehefrau kennt das nicht?
Da sitzt der Mann mal wieder im
Sessel und ist total in seine Zeitung vertieft. Man kann fragen,
was man will, es kommt einfach
keine Antwort. Dadurch kommt
es nicht selten zum Streit. Psychologen der Universität Jena appellieren nun an die Geduld bis
zum Ende der Zeitungslektüre.
Einfacher gesagt als getan.
Gehirn ist überfordert
Die ausbleibende Reaktion während
des Lesens soll nicht auf Desinteresse
hindeuten. Der Mann kann die Frau in
dieser Situation gar nicht hören. Das
behaupten die Psychologen in der
Zeitschrift „Journal of Neuroscience“.
Zwar verarbeitet das Gehirn emotionale Hörreize ganz automatisch, doch
22
StippVisite überregional
trifft das bei Ablenkung nicht mehr
zu. Überschreitet also die zusätzliche
Information eine bestimmte Grenze,
blockiert die Konzentration auf Visuelles die sozialen Reize völlig. Das
Gehirn hat für deren Aufnahme und
Verarbeitung keine Kapazitäten mehr
frei. Deshalb klingt in dieser Situation
selbst eine wütende Stimme nur mehr
neutral.
Die Forscher spielten Versuchspersonen Tonbeispiele vor, bei denen diese
entweder eine wütende oder einer
neutrale Stimme hörten. Möglichst
schnell galt es anzugeben, ob ein
Mann oder eine Frau sprach. Gleichzeitig zeigte man auf einem Bildschirm zwei Symbole, bei denen die Probanden zwischen
Kreuz und Kreis unterschei-
den mussten. Der Kernspintomograf
zeigte, dass wütende Töne die Gehirnregion für soziale Reize weit stärker
aktivieren. Bei zeitgleicher Konzentration auf das Sehen wird diese Region
jedoch stillgelegt.
Kein reines Männerproblem
Wie der Studienleiter Martin Mothes-Lasch berichtete, machte es keinen Unterschied, ob die Probanden
oder die gehörten Stimmen männlich oder weiblich waren. Somit handelt es sich nicht um ein geschlechtsspezifisches Phänomen. Das Ergebnis
zeigt ein Stück weit, wie unser Gehirn
bestimmten Reizen Aufmerksamkeit
zuteilt – ein Wissen, das
eines Tages für die
Entwicklung neuer
Therapien etwa
von Angsterkrankungen nützlich
sein könnte.
Gedankensteuerung kommt
Können vollständig Gelähmte bald kommunizieren?
Wenn es um das Thema Gedankensteuerung geht, denken viele
sofort an Zukunftsvisionen aus
Science-Fiction-Filmen. Dass derartige Technologien in Wirklichkeit schon längst den Sprung
von der Theorie in die Praxis geschafft haben und dabei ein
enormes ­Anwendungspotenzial
beweisen, zeigt das neueste
Brain-Computer-Interface (BCI)
der österreichischen Firma
g.tec. Das auf Medical Engineering spezialisierte Unternehmen hat auf einer
Konferenz in Orlando ein
neuartiges System präsentiert, das schwer behinderten Menschen eine einfache und zweckmäßige Interaktion mit ihrer Umwelt
ermöglichen soll.
Bereits seit knapp 20 Jahren beschäftigt sich die Forschung sehr intensiv mit der
Entwicklung von BCI-Technologien. Denn BCIs sind direkte
Schnittstellen zwischen Gehirn
und Computer. Und wie Gunther Krausz, Abteilung Research
& Development bei g.tec. weiß,
können mit solchen Systemen
vollständig gelähmte Patienten kommunizieren oder Geräte in ihrer Umgebung steuern. Klassische Eingabegeräte wie Keyboard oder Maus werden somit überflüssig.
Von virtueller zu realer Welt
Um die Praxistauglichkeit von BCISystemen unter Beweis zu stellen, haben die findigen Köpfe von g.tec ein
spezielles Interface für die OnlineWelt Second Life entwickelt. Dieses
ermöglicht seinem Nutzer, den eigenen Avatar völlig frei in der virtuel-
len Landschaft zu bewegen und mit
anderen interagieren zu lassen. Diese
Technologie soll in weiterer Folge aber
auch dazu verwendet werden, um behinderten Menschen ein gewisses
Maß der Kontrolle über ihre reale Umwelt zu geben. Beispielsweise könnten
sie so Türen öffnen beziehungsweise
schließen und verschiedene elektronische Geräte wie TV, Computer, Handy
oder Heizung bedienen.
sprechende Icon – zum Beispiel ‚Licht
an‘ – konzentrieren, während per EEG
die jeweilige P300-Aktivität gemessen
wird.“
Technisch gesehen basiert das Ganze
auf einem Gehirnsignal, das allgemein
als „P300“ bezeichnet wird und immer
dann auftritt, wenn die grauen Zellen mit der Verarbeitung und Bewertung von Informationen beschäftigt
sind. Der Geschäftsführer der g.tec,
Günter Edlinger, erklärt die Funktionsweise des BCI-Systems folgendermaßen: „Auf einem PC-Bildschirm
blitzen nacheinander unterschiedliche Symbole auf. Um einen bestimmten Befehl auszulösen, muss der User
seine Aufmerksamkeit auf das ent-
nem Bildschirm auswählen und somit
Nachrichten schreiben. Diese BCI-Variante beinhaltet ein kleines Notebook, einen Verstärker für Hirnströme
und ein Aktiv-Elektrodensystem, das
sich aus Haube und Gel zusammensetzt. Es soll sich ganz einfach im privaten Haushalt nutzen lassen. Aber
diese Technik hat auch ihren Preis. Die
Kosten für dieses System betragen
etwa 10.000 Euro.
Ein ähnliches System gibt
es bereits
Ein ähnliches System namens „intendiX“, wird bereits im Handel angeboten. Mit ihm können Patienten Buchstaben und andere Zeichen auf ei-
Weitere Informationen unter
www.gtec.at und www.intendix.com
StippVisite überregional
23
Ganzheitliche Behandlung
Zentrum für Rehabilitationsmedizin
und Stationäre Geriatrische Rehabilitation
Mit der Gründung des Zentrums
für Rehabilitationsmedizin am
27. Juli 2011 vollzog das Klinikum
St. Georg einen weiteren Schritt
in Richtung umfassender Versorgung und Betreuung von Patienten, die einer Rehabilitation bedürfen. Bestandteile des neuen
Zentrums sind das Institut für
Physikalische Medizin (Chefarzt
Dr. med. Andreas Pawelka), die
Abteilung ambulante rheumatologische und muskuloskeletale
Rehabilitation (30 ambulante Behandlungsplätze, Chefärzte Dr.
med. Wolfram Seidel, Dr. med.
Andreas Pawelka) und die Klinik
für Stationäre Geriatrische Rehabilitation (36 Betten, Chefärztin
Dr. med. Simone Wötzel).
Insgesamt arbeiten im Zentrum für
Rehabilitationsmedizin circa 50 Therapeuten beziehungsweise Therapeutinnen sowie fünf Ärzte beziehungsweise Ärztinnen. Durch die optimale
Versorgung stationärer und ambulanter Patienten mit therapeutischen
Leistungen der medizinischen Rehabilitation aus der Physikalischen Medizin, der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Sporttherapie, Ernährungsberatung und
Sozialmedizin soll unter ärztlicher
Leitung das jeweilige patientenindividuelle Rehabilitationsziel erreicht
werden.
Geleitet wird das Zentrum durch den
geschäftsführenden Chefarzt Dr. med.
Andreas Pawelka, der gleichzeitig als
Sprecher des Zentrums fungiert. „Ich
halte die Gründung eines Zentrums
für Rehabilitationsmedizin für eine
Weichenstellung zur weiteren Eta­
24
StippVisite
blierung ganzheitlicher Behandlungskonzepte. Insbesondere die Möglichkeiten, den Patienten des Klinikums
für bestimmte Indikationen geschlossene Behandlungsketten – von der
Akutversorgung bis zur Rehabilitation
am Wohnort – anzubieten, werden
durch eine intensivere Verzahnung
der rehabilitativen Teilbereiche des
Klinikums verbessert“, so Dr. Pawelka.
P­ arallel zur Gründung des Zentrums
wurde die seit 2004 existierende Abteilung für Stationäre Geriatrische
Rehabilitation ebenfalls am 27. Juli
2011 in „Klinik für Geriatrische Rehabilitation“ umbenannt. In der Ge­
riatrischen Rehabilitation werden im
Jahr zwischen 580 bis 600 alte Menschen behandelt, die in der Regel
zuvor wegen einer schweren Erkrankung im Akutkrankenhaus therapiert wurden. Das Ziel der Geriatrischen Rehabilitation ist die Erhaltung
beziehungsweise Wiederherstellung
der funktionellen Selbstständigkeit,
der Mobilität und der Lebensqualität beim Patienten. Weiterhin geht
es um Verminderung und Verhinderung von Pflegebedarf und Wiedereingliederung des Patienten in seine
häuslichen Verhältnisse. Die Behandlung erfolgt im therapeutischen Team,
welches aus Ärzten, Pflegepersonal,
Therapeuten, Sozialarbeitern und Psychologen besteht. „Unser Konzept
ist ganzheitlich orientiert, was beinhaltet, dass neben Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie
auch die psychologische und soziale
Betreuung erfolgt.“, so Chefärztin Dr.
med. Simone Wötzel.
Für jeden Patienten wird nach seiner
Aufnahme ein individueller Behand-
Chefarzt Dr. med. An­dreas Pawelka
Chefarzt Dr. med. Wolfram Seidel
Chefärztin Dr. med. Simone Wötzel
Zentrum für Rehabilitationsmedizin
Klinik für Geriatrische Rehabilitation
Leiter:
Dr. med. Andreas Pawelka
Chefärztin:
Dr. med. Simone Wötzel
Tel.: 0341 909-3750
Fax: 0341 909-3751
Tel.: 0341 909-3371
Fax: 0341 909-1521
lungsplan aufgestellt. In der Regel
dauert die Reha­bilitationsmaßnahme
drei bis vier Wochen. „Unser Ziel ist
es, dass wir unseren Patienten einen
angenehmen Aufenthalt gewährleisten, indem sie eine Verbesserung
ihrer körperlichen Fähigkeiten er-
fahren, eine Anregung zu weiteren
Aktivitäten erhalten und damit eine
Verbesserung ihrer Lebensqualität erreichen,“ erklärt Dr. med. Wötzel.
Martin Schmalz
Wann? 06.10.2011
ab 16:30 Uhr
Wo?
Klinikum St. Georg Leipzig gGmbH
Delitzscher Str. 141, 04129 Leipzig, Haus 54
„Nierenkrank – was nun?“
Infoveranstaltung im St. Georg
Patienten, bei denen eine Nierenerkrankung
diagnostiziert
wurde, haben viele Fragen – vor
allem auch zu den Therapiemöglichkeiten und zum Behandlungsablauf. Aus diesem Anlass lädt
das Zentrum für Nierenkrankheiten am Klinikum St. Georg am 6.
Oktober ab 16:30 Uhr Patienten,
aber auch Interessierte zur Informationsveranstaltung rund um
Nierenkrankheiten in das Haus 54
in der Delitzscher Straße 141 ein.
Referenten und Vorträge:
➤Priv.-Doz. Dr. Joachim Beige:
­Nierenversagen – was bedeutet das?
➤Antje Weizenmann/Dr. Ralph Wendt:
Methoden zum Ersatz der Nierenfunktion – ­Hämodialyse, Bauchfelldialyse, Nierentransplantation
➤Priv.-Doz. Dr. Amir Hamza:
­Nierensteine – Ursachen und
­Therapie
➤Dr. Simone Wygoda:
Nierenkrank seit der Geburt –
was kann man tun?
KfH Nierenzentrum im IZN des Klinikums
St. Georg, Haus 54
Interdisziplinäres Zentrum für Nierenkrankheiten (IZN)
Delitzscher Straße 141, 04129 Leipzig, Haus 54
Leitender Arzt und Sprecher
Priv.-Doz. Dr. Joachim Beige
Tel.: 0341 909-2613, Fax: 0341 909-1493
Behandlungsplatz im Haus 54
StippVisite
25
Mit
fitREISEN nach Slowenien
Umgeben von Wäldern liegt das Thermalbad Dolenjske Toplice etwa 70 Kilometer von Ljubljana entfernt.
Hier im Krkatal – dem Tal der Thermen – blickt man auf
eine langjährige Kurtradition zurück. Grundlage dafür
ist das Thermalwasser, das aus drei Quellen mit einer
Temperatur von 36 bis 38 Grad nur leicht mineralisiert
austritt. Damit gehören die Quellen zu den seltenen
Akratothermen Europas, die besonders bei Beschwerden des Bewegungsapparats, bei Rheuma, Osteoporose sowie Frauenleiden Linderung versprechen.
Das Vier-Sterne-Superior-Hotel Balnea, laut des
bekannten Reiseführers Lonely Planet einer der
schönsten Hotels Sloweniens, liegt direkt im Kurpark
mitten in Dolenjske Toplice. Ein Panoramagang führt
vom Hotel zum Balnea Wellness-Center mit über
9.200 Quadratmetern. Die Thermal-LAGUNA bietet
ein Thermal-Frei- und Thermal-Hallenbad mit Unterwasser-Massagebänken. Das Angebot in der SaunaOASE ist vielfältig: Finnische Sauna, Türkisches Dampfbad,
­Sanarium, Kräuterbad, Japanisches Schwitzbad, ZEN-Entspannungszimmer, tropischer
Garten sowie Whirlpool. Und im AURA-­
Center warten wohltuende Anwendungen
auf die Gäste wie Massage, Shiatsu, Lymph­
drainage, Wärme- und Aromatherapie sowie
ein Energy Island Relaxraum und Schwebeliegen.
www.fitreisen.de
26
StippVisite überregional
Weitere Informationen erhalten Sie im
Reisebüro oder direkt bei FITREISEN l Ravensteinstraße 2 l 60385 Frankfurt am Main l
Tel (069) 40 58 85 0 l Fax (069) 40 58 85 12 l
www.fitreisen.de l E-Mail: [email protected]
FITREISEN Katalog 2011/2012:
Kur- und Wellness-Oasen weltweit
Im neuen Katalog 2011/12 präsentiert FITREISEN auf 228 Seiten insgesamt 348 Hotels in 193 Destinationen und 36 Ländern. Dabei ergänzen 25 neue Resorts und drei neue Länder
das Portfolio. Neben zahlreichen zusätzlichen Angeboten in
Deutschland, Österreich und der Türkei sowie in den Bereichen
Ayurveda und Organic Food führt der Reiseveranstalter nun
ganz neu ärztlich begleitete Rundreisen ein.
Oder möchten Sie den Aufenthalt im Hotel Balnea
gewinnen? Das Hotel verlost zusammen mit FITREISEN einen Gutschein über das Arrangement „Thermal- & Aktivtage“ mit sieben Übernachtungen für
zwei Personen im Doppelzimmer inklusive Halbpension. Der Gutschein ist gültig bis zum 31. März 2012,
je nach Verfügbarkeit.
Beantworten Sie bitte folgende Fragen:
•In welchem Land liegt das Thermalbad Dolenjske Toplice?
•Welchen Beinamen trägt das Krkatal?
•Wir groß ist das Beauty Center des Hotels Balnea?
•Wie viele Hotels präsentiert FITREISEN in seinem Katalog
2011/2012?
Antworten bitte mit Adresse und Telefonnummer an:
Redaktion StippVisite, Bockhorn 1, 29664 Walsrode.
Einsendeschluss ist der 20. November 2011. Viel Glück!
Gewinner des Reisequiz aus der Sommerausgabe der
Stipp­Visite sind: U. und E. Banitz aus Leipzig. Sie ­gewinnen
einen einwöchigen Aufenthalt im Thermal Hotel Harkány in
Ungarn inkl. Halbpension und freier Nutzung der Bade- und
Wellnesslandschaft. Der Gutschein ist gültig bis zum 24. Dezember 2011, je nach Verfügbarkeit. Herzlichen Glückwunsch!
Fotos: © FIT Gesellschaft für gesundes Reisen GmbH und das Hotel Balnea
Thermal- & Aktiv-Tage
im malerischen Krkatal
Tipps für diese Jahreszeit
Gesund durch den Herbst
Der Herbst hat seine guten und ­schlechten
Seiten. Einerseits sind die Wälder eine
einzige bunte Augenweide, andererseits
­halten die Erkältungen wieder Einzug. Kein
Wunder, denn es geht raus in den ­kalten
Morgen, rein in die stickige U- oder S-Bahn,
raus in den Regen und rein in überhitzte
Räume. Dieser Wechsel stresst unser Immunsystem. Deshalb müssen wir es
­stärken.
In erster Linie ist eine gesunde Ernährung wichtig und zwar mit vielen Vitaminen. Vitamin A
zum Beispiel ist wichtig für den Aufbau der
Schleimhäute. Denn sind diese gesund, können kaum Viren und Bakterien eindringen. Es ist
vor allem in Orangen, Karotten, Brokkoli, Spinat,
Fisch und Milchprodukten enthalten. Und für die
Stärkung der Immunabwehr sorgt auch Vitamin
C, was in Zitronen, Orangen, Johannisbeeren,
Erdbeeren und Kohl steckt. Überhaupt sollten
Sie viel Obst und Gemüse essen und mindestens
zwei Liter Wasser trinken. Das hält die Schleimhäute feucht!
Zink soll die Erkältung verkürzen und gegen
Schnupfen wirken. Wenn Sie Vollkornprodukte,
Nüsse, Linsen, Fisch und rote Fleischsorten essen,
sind Sie sicherlich gut damit versorgt. Auch die
altbewährte Hühnersuppe ist bekannt für ihren
hohen Zinkgehalt im Hühnerfleisch.
Jeder weiß eigentlich, dass Sport grundsätzlich gesund ist, aber manchmal ist es schwer,
den „inneren Schweinehund“ zu besiegen. Gerade, wenn man von der Arbeit kommt, es kalt ist
und schon dunkel wird. Es reicht aber schon eine
halbe Stunde Bewegung alle zwei Tage, um die
Abwehrkräfte zu stärken. Und es muss ja nicht
immer Joggen, Schwimmen oder Radfahren sein,
ein kleiner Spaziergang täglich reicht auch aus.
Empfehlenswert ist auch der regelmäßige Saunagang, um die Schleimhäute widerstandsfähiger zu machen. Allerdings sind die hohen Temperaturen nur für gesunde Menschen geeignet.
Aber sollten Sie nicht sicher sein, ob die Sauna
gut oder schlecht für Sie ist, fragen Sie doch einfach Ihren Hausarzt.
Zu guter Letzt ist es wichtig, sich häufiger die
Hände zu waschen. Denn die Erkältungsviren
und Bakterien kleben gerne an Türklinken, Treppengeländern und natürlich auch an den Händen desjenigen, der Sie mit Handschlag begrüßt.
Und egal, wo Sie sind, lüften Sie häufiger für wenige Minuten, damit Sie nicht nur der Heizungsluft ausgesetzt sind.
Kommen Sie also gut
durch den Herbst!
StippVisite überregional
27
1212 bis 2012
800 Jahre Krankenhaus St. Georg in Leipzig
Am 20. März 1212 wurde durch
Kaiser Otto IV. die Stiftung und
Ausstattung eines Klosters und
Hospitals in Leipzig urkundlich
bestätigt. Das „Spittal sente Jorgen“ – benannt nach dem Schutzheiligen Georg – war gegründet.
Zum damaligen Augustiner-Chorherrenstift der Thomaskirche zugehörig,
diente das Hospital der Aufnahme
von armen Kranken, als Schlafhaus
für durchreisende Pilger und als Unterkunft für asylsuchende Obdachlose. Am 20. September 1439 erwarb
der Rat der Stadt das Hospital. Auch
künftig legte man besonderes Augenmerk auf soziale Aspekte der Krankenbetreuung.
Das Bestehen des Krankenhauses
über acht Jahrhunderte verlief nicht
ohne Brüche. Kriege und Zerstörung
setzten dem St. Georg zum Teil massiv
zu. So wurde es 1546 im Schmalkaldischen und 1631 im Dreißigjährigen
Krieg dem Wohl der Stadt geopfert
und niedergebrannt. Mehrfach zerstört, wurde es dennoch an unterschiedlichen Stellen Leipzigs immer
wieder neu errichtet und erfuhr dabei
stets bauliche und inhaltliche Erweiterungen zum Wohle der Bürger
dieser Stadt. Seit 1913 hat das St.
Georg seinen Stammsitz in LeipzigEutritzsch und ist heute an 17 Standorten in und um Leipzig präsent.
Die Umstrukturierung zur St. Georg
Unternehmensgruppe erfolgte im
Jahr 2006. Hierzu gehören
• das Städtische Klinikum „St. Georg“
28
StippVisite
Leipzig als Eigenbetrieb
der Stadt Leipzig und
• das Klinikum St. Georg
gGmbH mit fünf Tochtergesellschaften, einschließlich Fachkrankenhaus Hubertusburg gGmbH in
Wermsdorf.
Seit 1992 ist das St. Georg
als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig auch der
Forschung und Lehre verpflichtet.
Seinem Grundsatz, medizinische
Versorgung und soziale Betreuung
unter einem Dach zu vereinen, ist es
bis heute treu geblieben und entwickelt sich weiter zu einem unverzichtbaren medizinisch-sozialen Zentrum
in der Region Leipzig. Ausdruck findet
dies im dem Leitspruch „Klinikum St.
Georg – Heilung und mehr“, dem sich
die mehr als 3.300 Mitarbeiter heute
verpflichtet fühlen.
Im Jahr 2012 begeht das Klinikum
gemeinsam mit Thomaskirche, Thomaschor und Thomasschule sein
800-jähriges Jubiläum. Ein gemeinsamer Festakt am 20. März 2012
sowie zahlreiche eigenständige Aktivitäten und Veranstaltungen erinnern
an dieses historisch bedeutsame Ereignis.
Habe ich Sie mit dem oben stehenden
Artikel neugierig „auf mehr“ gemacht? Dann dürfen Sie sich auf das
Buch „800 Jahre St. Georg in Leipzig“
Stiftungsurkunde
von 1212
und das Minibuch „Krankenhaus
St. Georg in Leipzig – eine Zeitreise“
freuen. Beide sowie ein Kalender mit
Motiven des Klinikums kommen Ende
des Jahres heraus und können käuflich erworben werden.
Den Veranstaltungsplan für das Jubiläumsjahr, einschließlich des Jubiläums des Fachkrankenhauses Hubertusburg, veröffentlichen wir in der
nächsten Ausgabe dieser Zeitung ausführlich. Außerdem können Sie sich
im Internet unter
www.sanktgeorg.de oder
www.sanktgeorg800jahre.de
informieren.
Andrea Minker
Organisation „800 Jahre St. Georg in Leipzig“:
Klinikum St. Georg gGmbH
Abt. Unternehmenskommunikation
Delitzscher Str. 141, 04129 Leipzig, Haus 17
Tel.: 0341 909-2150, Fax: 0341 909-3102
E-Mail: [email protected]
Im Klinikhof
Ein Grund zum Feiern!
175 Jahre Krankenhaus Hubertusburg
Das, was wir heute sind, begann
im Jahre 1837, als sich die Regierung mit einem königlichen Dekret an die Ständeversammlung
wandte und um Zustimmung
zur Errichtung eines „weiblichen
Arbeitshauses“ und eines „Landeshospitals“ bat. Und mit dieser
Zustimmung erfolgte sozusagen
die „Grundsteinlegung“ für das
Krankenhaus Hubertusburg.
Es begann eine Geschichte, die durch
viele Höhen und Tiefen, zwei Weltkriege mit Schmerz, Not und Trauer,
den Aufbau und auch die Ausgliederungen verschiedener Fachabteilungen und Bereiche sowie eine komplette Gebäudesanierung geprägt
war. Für uns insgesamt ein Anlass,
den man rückverfolgen und würdig
begehen sollte. Das Jahr 2012 verstehen wir somit ganz als ein Jahr im
Zeichen des 175-jährigen Jubiläums,
ein Festjahr für Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter, Gäste und natürlich
für unsere Patienten.
Viel haben wir uns vorgenommen: So
wollen wir die Geschichte in einem
Buch für Interessierte nacherlebbar
machen. Als weiteren Höhepunkt
sehen wir unsere Festtage vom 10. bis
12. Mai 2012, die neben der offiziellen
Festveranstaltung mit Rundgang und
Präsentation der Geschichte unseres
Hauses ein Mitarbeiterfest sowie
einen Tag der offenen Tür beinhalten.
Eine Fortbildungsreihe mit den drei
Fachabteilungen des Hauses (Psychiatrie, Neurologie, Kinder- und Jugendmedizin) sowie ein Pflegetag, der sich
außer speziellen pflegerischen Fach­
themen mit der „Geschichte der Krankenpflege“ auseinandersetzen wird,
sind angedacht. Gemeinsam mit dem
Verein „Rosengarten“ werden wir außerdem ein Sommerfest für Patienten
und Angehörige gestalten. Und für
unsere kleinen Patienten gibt es ein
Kinderfest mit vielen Überraschungen.
Die Nähstube
Schwestern am Krankenbett
Sabine Wolf, Pflegedienstleiterin,
Fachkrankenhaus Hubertusburg
Das Festprogramm im Einzelnen
veröffentlichen wir in der Winterausgabe dieser Zeitung. Diese erscheint im Dezember 2011.
Die Wäscherei zu Beginn des 20. Jahrhunderts
StippVisite
29
Aufgeschnappt
Durch Online-Verkauf
mehr gefälschte Arzneimittel per Post
Die Apotheker warnen Verbraucher
in Deutschland: Arzneimittelfälschungen machen mehr als zwei Drittel aller Waren aus, die im Postverkehr
vom Zoll an den EU-Außengrenzen
beschlagnahmt werden. Ein vom EUKommissar für Steuern und Zollunion
für 2010 vorgelegter Bericht betont,
„dass der Online-Verkauf eine spektakuläre Erhöhung der Sicherstellungen
im Postverkehr verursacht hat“. Demnach haben sich die Postbeschlagnahmen seit 2009 verdreifacht.
Laut EU-Zollstatistik 2010 stammen
93 Prozent der Arzneimittelfälschungen aus Indien, fünf Prozent aus
China und ein Prozent aus Hongkong.
In rund 1.800 Beschlagnahmungsfällen an den EU-Außengrenzen wurden
3,2 Millionen gefälschte Arzneimittel aufgegriffen, deren Originalwert
mit rund 26,6 Millionen Euro beziffert
wird.
„Gefälschte Arzneimittel von dubio­
sen Webseiten aus aller Welt sind
ein echtes Problem für Verbraucher“,
sagt Heinz-Günter Wolf, Präsident der
ABDA-Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände und des Zusammenschlusses der Apotheker in der
Europäischen Union (ZAEU).
„Zollkontrollen von Postsendungen
sind nur ein Mittel im Kampf gegen
Medikamentenfälschungen, der europaweit geführt werden muss. Die
Apotheke um die Ecke bleibt die sicherste Quelle für geprüfte Qualität.“
Ist die EHEC-Krise überstanden?
Den Angaben der Gesundheitsbe­
hörden zufolge scheint die EHEC
­(Enterohämorrhagische Escherichia
Coli)-Krise überstanden zu sein. Das
Robert-Koch-Institut (RKI) meldet jedenfalls stark rückläufige Infektionszahlen. Sowohl die Anzahl der Neuinfektionen mit EHEC als auch die damit
verbundenen problematischen HUS
(Hämolytisch-Urämisches Syndrom)Fälle haben in den letzten Tagen stark
abgenommen, heißt es. So erfreulich
diese Meldungen auch sind, ein ungutes Gefühl bleibt bestehen. Denn
die eigentliche Ursache beziehungsweise Quelle der massiven EHEC-In-
30
StippVisite überregional
fektionen der letzten Monate ist immer noch nicht gefunden. Zwar gibt
es neuere Hinweise auf EHEC-belastete Keimlinge (Sprossensamen) von
Bockshornklee aus Ägypten, die Untersuchungen der verantwortlichen
Behörden dauern aber noch an.
Während die detektivische Suche der
Gesundheitsbehörden nach dem Auslöser der EHEC-Krise weitergeht, halten Wissenschaftler die Verringerung
der in Wiederkäuern (Rinder, Schafe)
naturgemäß vorkommenden EHECBakterien für eine sinnvolle Maßnahme. Professor Lothar Wieler, Leiter
des Arbeitsgebietes Infektionsmedizin der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft, sieht in einer entsprechenden Reduzierung der für den
Menschen gefährlichen ­Kolibakterien
laut Hamburger Abendblatt eine „Vorbeugemaßnahme für die Humangesundheit”. Generell scheint eine effek­
tive Vorbeugung, abgesehen von
grundlegenden hygienischen Maßnahmen, gegen erneute EHEC-Ausbrüche aufgrund der unsicheren Faktenlage zum jetzigen Zeitpunkt allerdings schwierig zu sein.
Das letzte Wort hat: Birgit Russell
„Die Kanadierinnen n
pressen einfach intensiver“
Sie ist zwar schon lange vorbei,
aber ich muss noch einmal darauf
zu sprechen kommen: die Frauen­
fußball-WM. Da setzte man bei
der Weltmeisterschaft, die auch
noch in Deutschland stattfand,
so viel Hoffnung in die deutsche
Frauennationalmannschaft und
dann kickt Japan sie im Viertelfinale raus. Das können die doch
nicht machen. Der Schock sitzt
immer noch tief. Und die Männer,
die sowieso nur gemeckert haben, verdrehten danach die Augen und meinten: Ich hab’s doch
immer gesagt, Frauen können
halt nicht Fußball spielen.
Also, ich fand die Spiele spannend.
Und ich habe mich, genauso wie bei
der WM der „Herren“, über
die Spielerinnen
und vor allem
Schiedsrichterinnen
aufgeregt.
Es wurde
gefoult, dass
sich „die Balken bogen“
– und die
Schiedsrichterinnen
übersahen es
charmant mit
einem leichten
Lächeln auf den Lippen. Wahrscheinlich
hatten sie die gelbe
Karte in der Kabine
vergessen. Oder vielleicht waren sie auch der
Meinung, es sei die Visitenkarte von
einem der Fußballfunktionäre? Man
weiß es nicht, was manchmal in deren
Köpfen abging. Oder die Schiedsrichterassistentinnen – sie müssen beim
„Abseits“-Unterricht gefehlt haben.
Ihre Fahne ging schon bei der leisesten Vermutung hoch, es könne so etwas Ähnliches wie „Abseits“ gewesen
sein. Auch bei deutlichen Ecken waren
sie sich nicht sicher.
Und das Coolste waren ja die Reporterinnen und Reporter mit Sprüchen
beim wiederholten Foulspiel wie „So,
und die nimmt sich die Schiedsrichterin jetzt erstmal zur Brust“, oder nachdem die deutschen Frauen 600 WM-
Minuten ohne Gegner waren, hieß es
„Das erste Mal seit dem Finale 2003,
dass Angerer einen reingelassen hat“.
Vergessen werde ich auch nicht den
Satz nach einem Ballgewinn von Kanada „Die Kanadierinnen pressen einfach intensiver“ oder nach der Auswechslung von der Spielerin Birgit
Prinz „Prinz gibt ihre Binde weiter an
Bresonik“. Ja, es war schon ein buntes Treiben mit vielen spielentscheidenden Fehlentscheidungen, Fehlpässen, kopflosen Schüssen aufs Tor und
einem enormen Kampfgeist bis hin zu
krankenhausreifen Verletzungen.
Trotz alledem, liebe „Herren der
Schöpfung“, kann man Äpfel nicht mit
Birnen vergleichen. Das eine ist Damen- und das andere Herrenfußball. Und wie unterschiedlich Frauen und Männer
sind, das muss ich Ihnen
ja nicht sagen. Frauen
handeln überwiegend nach dem Gefühl, sie sind flexibel, spontan und
gerne ein wenig
kopflos, Männer entscheiden meist rational, sie planen,
und sie gehen
stur ihren Weg.
So ist das auch
beim Fußball.
Und ob Damenoder Herrenfußball – beides kann
spannend und langweilig sein.
StippVisite überregional
31
FloraFarm Ginseng.
Für alle, die noch viel vorhaben.
Seit mehr als 2000 Jahren wird Ginseng
als einer der größten Schätze der Medizin angesehen und seine um­fassende
Wirkung in vielen medizinischen
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