con moto A k a d e m i e M u s i k t h e a t e r h e u t e 2 013 / 2 014 Die Zukunft des Musiktheaters Vier Interviews Oper goes Kiez Durch Berlin kurvt der „Operndolmuş“ Die Sprache des Komponierens Augen auf, Orlando! Chaos der Dinge Inhalt 4 Gesehen und Gehört / Überblick 2012 / 2013 Biografien der Stipendiaten 2013 – 2015 / 2012 – 2014 Babylon, Banditen & Beziehungskrisen Die Sprache des Komponierens 26 24 22 14 Oper goes Kiez Durch Berlin kurvt der „Operndolmuş“ Die Zukunft des Musiktheaters Sonnenblumen, Sichtweisen und Brühwürfel 12 9 6 Kurz und Knapp Bild Titelseite: Szene aus „Orlando“ (UA). Musiktheater von Vito Žuraj / Martin Grütter / Michael Langemann. Ein Kooperationsprojekt des Theaters Bielefeld und der Deutsche Bank Stiftung Bild oben links: Szene aus Jörg Widmanns „Babylon“ 30 28 Schön war die Zeit Unsere Alumni und ihre aktuellen Wirkungsstätten Die Akademie im Überblick (UA) an der Bayerischen Staatsoper München, November 2012 Bild oben rechts: Szene aus „Xerxes – Dramma per musica in drei Akten“ von Georg Friedrich Händel an der Komischen Oper Berlin 2 // 3 Editorial Liebe Freunde der „Akademie Musiktheater heute“, jedes Akademiejahr bietet neben einem reichen Angebot an In- Im Juni fand die Uraufführung des Musiktheaters „Orlando“ und Auslandsworkshops neue Kooperationen, mit denen wir das am Theater Bielefeld statt. Die 15 Stipendiaten des Jahrgangs Profil der „Akademie Musiktheater heute“ weiter stärken. Wir 2010 – 2012 präsentierten beim Alumnitreffen ihre in der Akade- laden Sie ein, einen Blick auf die Höhepunkte der vergangenen miezeit entstandene dreiteilige Oper. Die unterschiedlichen zwölf Monate zu werfen. Inszenierungsansätze zeigten eindrucksvoll, wie vielfältig zeitgenössisches Musiktheater sein kann. Ein musikalisches Festessen des scheidenden Jahrgangs 2010 – 2012 im Holzfoyer der Oper Frankfurt bildete den feierlichen Wir sind gespannt auf die Abschlussproduktion „LoveAffairs“ des Rahmen für die Aufnahme des zwölften Stipendiatenjahrgangs. scheidenden Jahrgangs 2011– 2013, die am 20. Juni 2014 in der Ihre Besuche der Oper „Babylon“ in München, von Herbert Tischlerei der Deutschen Oper Berlin uraufgeführt wird. Einen Fritschs Inszenierung von Offenbachs „Die Banditen“ in Bremen ersten Einblick werden die Stipendiaten beim diesjährigen Festakt und des „Kunstenfestivaldesarts“ in Brüssel waren nur einige geben. An diesem Tag werden wieder 15 neue Teilnehmer aufge- Höhepunkte der Akademiearbeit der letzten Monate. nommen. Schon jetzt wünschen wir ihnen eine inspirierende Zeit! Auch durch die Kooperation mit ausgewählten Partnerinstitu- Seien Sie gewiss, wir werden auch weiterhin mit viel Engage- tionen konnten wir unseren Stipendiaten die Möglichkeit bieten, ment an der Umsetzung verschiedenster Projekte arbeiten, um sich künstlerisch weiterzuentwickeln. Mit viel Spannung wurde die Zukunft des Musiktheaters aktiv mitzugestalten! die erste Zusammenarbeit der AMH mit dem Festspielhaus BadenBaden und den Berliner Philharmonikern während der Osterfest- Ihnen, liebe Freunde und Partner der Akademie, wünschen wir spiele erwartet. Die Aufführungen „Die kleine Zauberflöte“ und eine spannende Lektüre der „con moto“ und danken Ihnen für „Cendrillon“, die unsere Akademisten inszeniert haben, fanden Ihre Begleitung und Unterstützung. großen Beifall beim Publikum und ein breites Echo in den Medien. 2014 setzen wir diese erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Wir freuen uns, als langjähriger Partner der Internationalen Bachakademie erstmals eine Auftragskomposition im Rahmen des Musikfestes Stuttgart vergeben zu können. Das Werk unseres Alumnus Ulrich Kreppein wurde am 7. September 2013 unter dem Dirigat Dr. Clemens Börsig Michael Münch von Kent Nagano uraufgeführt. Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands Gesehen und Gehört Die Workshops der Akademie bilden das Herzstück des Programms – gemeinsam werden ausgewählte Inszenierungen in Deutschland und im europäischen Ausland besucht und Gespräche mit Künstlern, Intendanten und Kritikern geführt. 18. Oktober 2012: Festakt im Holzfoyer der Oper Frankfurt Anlässlich der Aufnahme des Stipendiatenjahrgangs 2012 – 2014 gewährt der scheidende Jahrgang 2010 – 2012 erste Einblicke in sein Abschlussprojekt „Orlando“. 9. – 11. November 2012: Workshop in München Inszenierungsbesuch: Sarah Kane: „Gesäubert / Gier / 4.48 Psychose“ (Premiere), R: Johan Simons, B: Eva Veronica Born, K: Teresa Vergho, M: Carl Oesterhelt, V: Nicolas Hemmelmann, L: Wolfgang Göbbel, D: Koen Tachelet / Jeroen Versteele, Münchner Kammerspiele; Jörg Widmann: „Babylon“ (Derniere), ML: Kent Nagano, T: Peter Sloterdijk, R / V: Carlus Padrissa – La Fura dels Baus, B: Roland Olbeter, K: Chu Uroz, L: Urs Schönebaum, D: Miron Hakenbeck / Moritz Gagern, Bayerische Staatsoper Gesprächspartner: Jeroen Versteele (Dramaturg, Münchner Kammerspiele), Carl Oesterhelt (Komponist), Annette Zühlke (Musikalische Direktorin, Bayerische Staatsoper), Viktor Schoner (Künstlerischer Betriebsdirektor, Bayerische Staatsoper), Jörg Widmann (Komponist / Klarinettist), Miron Hakenbeck (Dramaturg, Bayerische Staatsoper) 8.– 10. Februar 2013: Workshop in Hannover und Bremen Inszenierungsbesuch: Manfred Trojahn: „Orest“ (Premiere), ML: Gregor Bühl, R: Enrico Lübbe, B: Etienne Pluss, K: Bianca Deigner, CL: Dan Ratiu, D: Klaus Angermann, Staatsoper Hannover; Jacques Offenbach: „Die Banditen“ in einer musikalischen Bearbeitung von Tobias Schwencke, ML: Titus Engel, R / B: Herbert Fritsch, K: Victoria Behr, CL: Daniel Mayr, L: Christian Kemmetmüller, D: Ingo Gerlach / Sabrina Zwach, Theater Bremen; Markus Poschner / Benedikt von Peter: „Mahler III“, ML: Markus Poschner, R: Benedikt von Peter, B: Natascha von Steiger, K: Geraldine Arnold, V: Timo Schierhorn, KG: Tamer Özgönenc, CL: Daniel Mayr / Achim Rikus / Benjamin von Blomberg, Theater Bremen Gesprächspartner: Manfred Trojahn (Komponist), Benedikt von Peter (Künstlerische Leitung Musiktheater / Leitender Regisseur, Theater Bremen), Markus Poschner (Generalmusikdirektor, Theater Bremen), Titus Engel (Dirigent), Ingo Gerlach (Künstlerische Leitung Musiktheater / Leitender Dramaturg Musiktheater, Theater Bremen), Thomas Eisenträger (Verwaltungsdirektor, Theater Bremen), Michael Helmbold (Kaufmännischer Geschäftsführer, Theater Bremen) 13.– 15. April 2013: Workshop in Zürich Inszenierungsbesuch: Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch: „Lady Macbeth von Mzensk“, ML: Teodor Currentzis, Vassily Sinaisky, R: Andreas Homoki, B: Hartmut Meyer, K: Mechthild Seipel, L: Franck Evin, CL: Ernst Raffelsberger, D: Claus Spahn, Oper Zürich; Kammer Kaos (Performance), Schauspielhaus; Peter Eötvös: „Drei Schwestern“, ML: Michael Boder, R / B: Herbert Fritsch, K: Victoria Behr, L: Franck Evin, D: Beate Breidenbach / Sabrina Zwach, Oper 4 // 5 Szene aus „Orlando“ beim Festakt 2012 im Holzfoyer der Oper Frankfurt Überblick 2012 / 2013 Zürich Außerdem: Besuch des REALITY CHECK Festival Gesprächspartner: Alexander Keil (Künstlerisches Betriebsbüro, Schauspielhaus Zürich), Karolin Trachte (Dramaturgin, Schauspielhaus Zürich), Victoria Pfortmüller (Regieassistentin bei „Drei Schwestern“), Lea Schregenberger und Magda Drozd (Mitbegründerinnen des Künstlerund Kuratorenkollektivs „Friction“ aus Zürich) 25.– 27. Mai 2013: Workshop in Gent und Brüssel Inszenierungsbesuch: Jan Fabre, Moritz Eggert, Stefan Hertmans: „The Tragedy of a Friendship“ (UA), R / B: Jan Fabre, D: Luc Joosten / Miet Martens, T: Stefan Hertmanns, M: Moritz Eggert, Vlaamse Opera; Wolfgang Amadeus Mozart: „Così fan tutte“, R: Michael Haneke, B: Christoph Kanter, K: Moidele Bickel, ML: Ludovic Moriot, La Monnaie Gesprächspartner: Jan Fabre (Regisseur), Aviel Cahn (Intendant, Vlaamse Opera), Barbara Gessler (Kulturabteilung, EU-Kommission) 15.– 16. Juni 2013: Alumni- und Stipendiatentreffen in Bielefeld Inszenierungsbesuch: Vito Žuraj / Martin Grütter / Michael Langemann: „Orlando“ (UA), ML: Aurélien Bello, R: Bettina Geyer / Christian Grammel / Michael E. Kleine, B: Aliénor Dauchez / Julia Rommel, D: Janine Ortiz / Judith Pielsticker / Alexander Stockinger, PM: Claudia Isabel Martin, Theater Bielefeld Interne Diskussion „Akademie am Morgen“ zu sechs Themen aus dem Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters 7.– 11. Juli 2013: Sommerworkshop in Aix Inszenierungsbesuch: Richard Strauss: „Elektra“ (GP), ML: EsaPekka Salonen, R: Patrice Chéreau, K: Caroline de Vivaise, Grand Théâtre de Provence; Francesco Cavalli: „Elena“, ML: Leonardo Garcia Alarcón, R: Jean-Yves Ruf, B: Laure Pichat, K: Claudia Jenatsch, Théâtre du Jeu de Paume; Vasco Mendonça: „The House Taken Over“, ML: Etienne Siebens, R: Katie Mitchell, D: Lindsey Turner, B: Alex Eales, Grand Saint-Jean; Giuseppe Verdi: „Rigoletto“, ML: Gianandrea Noseda, R: Robert Carsen, D: Ian Burton, B: Radu Boruzescu, K: Miruna Boruzescu, Théâtre de l’Archevêché; Wolfgang Amadeus Mozart: „Don Giovanni“, ML: Marc Minkowski, R / B: Dmitri Tcherniakov, K: Dmitri Tcherniakov / Elena Zaytseva, Théâtre de l’Archevêché Gesprächspartner: Patrice Chéreau (Regisseur), Leonardo Garcia Alarcón (Dirigent), Jean-Yves Ruf (Regisseur), Bernard Foccroulle (Intendant, Festival d‘Aix-en-Provence), Gilles Rico (Regieassistent bei „Don Giovanni”) Vorschau 2013 / 2014: November 2013: Workshop Basel // Januar / Februar 2014: Workshop Madrid // Mai / Juni 2014: Workshop Mannheim / Freiburg // Juni 2014: Alumni- und Stipendiatentreffen in Berlin // Juli / August 2014: Sommerworkshop // August 2014: Workshop RuhrTriennale A: Arrangements, B: Bühne, C: Choreografie, CL: Chorleitung, D: Dramaturgie, K: Kostüme, KG: Klanggestaltung, KL: Künstlerische Leitung, L: Licht, M: Musik, ML: Musikalische Leitung, PM: Produktionsmanagement, R: Regie, V: Video Sonnenblumen, Sichtweisen und Brühwürfel von Felix Seiler, AMH 2011– 2013 6 // 7 Eben noch schwebte das Flugzeug über den Étang de Berre zur Landung auf den Flughafen Marseille-Provence zu, schon rast der ShuttleBus an Felsformationen und Pinien vorbei und plötzlich sitzen wir um 15.00 Uhr im Grand Théâtre de Provence: „Wo bleibt Elektra?“ Diese geballten Eindrücke bilden nicht nur für den SommerWorkshop der AMH beim Festival in Aix-en-Provence die Regel. Nach der eruptiv bejubelten Generalprobe von „Elektra“, kommt man dann zwei Stunden später auch erst vor dem Theater dazu, sich gegenseitig wirklich „Hallo“ zu sagen. Chicago, Kopenhagen, Warschau, Rom oder Berlin – unterschiedlichste Anreisen treffen sich in der gemeinsamen Vorfreude und Erwartung, in den folgen- Bei den Diskussionen und Nachgesprächen, die am nächsten Tag den Tagen Musiktheater an außergewöhnlichen Aufführungsorten im gekiesten Innenhof des Hotels Maynier d'Oppède stattfinden, in verschiedenen Lesarten zu erfahren. nimmt die Sonne dann erneut Einfluss und im wandernden Schatten des einzigen Baumes ergeben sich von Minute zu Minute Der offizielle Teil aus Aufführungsbesuchen, Diskussionen, Ge- neue Sitz-Konstellationen. Die Ergebnisse dieser Gespräche fallen sprächen mit Künstlern oder den sogenannten Impulsbeiträgen, unterschiedlich aus und haben viel mit jedem einzelnen Stipen- bei denen ein Stipendiat Einblick in seine Arbeit gibt oder zu einem diaten zu tun. Wie weit ist man bereit, sich zu einer Aussage zu Thema referiert, bilden dabei nur einen Teil. Der andere und fast bekennen und damit angreifbar zu machen, wie viel Raum, wie viel wichtigere Teil, die spontan entstehenden „Impulse“, lässt sich Unterstützung gibt man den noch suchenden Worten anderer, nicht planen, denn er hat bereits hier vor dem Theater begonnen wie präzise versucht man die eigene Wahrnehmung in Worte zu und setzt sich in Gesprächen auf dem Weg ins Hotel oder spät- fassen und fern von „geht gar nicht“ oder „völlig uninteressant“ abends auf einem Hotelbalkon fort. Kategorien einer Wertung zu finden? Von „Elektra“ ein paar antike Schritte weiter zur „Elena“ (Helena) Manch guter Gedanke lässt sich besser unter wenigen Augen von Francesco Cavalli, die einige Gassen weiter im Théâtre du oder aber, in nicht weniger großer Runde, spätnachts im Innenhof Jeu de Paume quasi ihre zweite Uraufführung erlebt. Komponisten, des Hotels besprechen. Wobei nicht nur hier gelegentlich der Dirigenten, Kulturmanager, Dramaturgen, Bühnenbildner und Charme einer Klassenfahrt durchbricht, wenn zum Beispiel die Regisseure – der Abgleich miteinander lädt immer wieder dazu ein, genervte Ermahnung anderer Gäste erfolgt, man möge doch bitte auch die eigene Sichtweise zu überprüfen. So wird schnell klar, endlich auch mal schlafen gehen. dass es in „Elena“ vieles in der leidenschaftlich gespielten und gesungenen Musik zu entdecken gibt, zu dem Regie und Bühne Ausgeschlafen geht es per Bus auf das Gut Grand Saint-Jean nicht wirklich vorzudringen wissen. Der barocke, klare Kosmos außerhalb der Stadt, wo zwischen zirpenden Zikaden und Sonnen- eines Cavalli und ein impressionistisch durchleuchteter Strauss blumen unter freiem Himmel die Uraufführung „The House Taken innerhalb von acht Stunden – ein toller Kontrast, mit dem man in Over“ von Vasco Mendonça stattfindet. Nicht nur die Bühnen- die warme Nacht taumelt. bildner befremdet, dass man unter blauem Abendhimmel ringsherum Felder sieht und riecht, aber Katie Mitchells Inszenierung mit schwarzer Guckkasten-Bühne inklusive viktorianischer Puppen- Bild links: Gasse in Aix-en-Provence stube aufwartet. Warum die beiden Geschwister, die sich in einem Akt manischer Abgrenzung in ihrer Wohnung versperren, über- Bild rechts: Impressionen vom Sommerworkshop 2013 der haupt singen, scheint dann auch ein weit verbreitetes Problem „Akademie Musiktheater heute“ in Aix-en-Provence von Uraufführungen im Allgemeinen zu streifen. Auch unsere nächsten Aufführungsbesuche, „Rigoletto“ und „Don Giovanni“, jetzt im Théâtre de l'Archevêché, finden ebenfalls unter freiem Himmel statt. Hier gestattet der Dresscode Abendkleid und Flip Flops eine friedliche Koexistenz. Wir erleben in der richtigen Reihenfolge zuerst eine Enttäuschung und dann einen tatsächlichen Impuls. „Rigoletto“ ist ein Regie-Arrangement, das in Zirkus-Ästhetik mit Arena und Artistik äußerlich die Szene durchdekliniert. Doch weiß es, ebenso wenig wie das akzentfreie Dirigat und die hörbar uninspirierten Sänger, dem Werk im Jahr 2013 damit Seele und Sinn einzuhauchen. Völlig gegensätzlich das Erlebnis, mit dem uns am nächsten Tag der „Don Giovanni“ Dmitri Tcherniakovs aufrüttelt: Die einfache (Regie-)Behauptung, alle Figuren in eine Großfamilie einzubetten, führt zum verblüffenden Effekt, dass jeder gesungene Satz eine leuchtend klare Intention hat. Keine Phrase wird in irgendeiner gängigen Opernkonvention nachgeplappert. Dank eines großartigen Sänger-Ensembles und dieser belebenden wie kritischen Analyse ein Highlight, dessen Aufführungsende um 1.00 Uhr den Tag beschließt. Die Gespräche mit den Künstlern, die wir meistens am Tag nach ihrer Aufführung treffen, gestalten sich unterschiedlich aufschlussreich. Einerseits entscheidet der Künstler selbst, wie weit er sich auf eine wirklich diskursive Auseinandersetzung einlässt, andererseits stellt die Moderation, die von einem Stipendiaten übernommen wird, die Weichen des Gesprächs. Im Fall von Patrice Chéreau, über dessen naturalistisch-statische „Elektra“ wir gerne lebhafter diskutiert hätten, wird das Gespräch mehr zum Monolog einer Theatergröße, die sich nicht in die Karten schauen lässt. Ganz anders Bernard Foccroulle, der Leiter des Festivals, der durch seine offene Art und eine insistierende Moderation unsere Beobachtungen zum Festival (Programmauswahl und Einflussnahme im Produktionsprozess, wenig junge Besucher, Ambitionen und Pläne) aufschlussreich beantwortet. Viel zu bald stehen die Koffer gepackt im Innenhof des Hotels, sind die Aufbruchsrichtungen so unterschiedlich wie zu Beginn. Da bringt jemand das etwas uncharmante, aber doch treffende Bild ins Gespräch, die Eindrücke des Workshops hätten etwas von der Konzentration eines Brühwürfels, den man erst noch auflösen muss. Wohl wahr: Denn der Wirkungsgrad bleibt unterschiedlich, der Prozess hat zweifellos bei jedem begonnen. /// Bilder von oben nach unten: Die Stipendiaten beim gemeinsamen Mittagessen in Aix-enProvence Vorbereitung zu Katie Mitchells Inszenierung von „The House Taken Over“ beim Festival d'Aix-en-Provence 2013 Die Stipendiaten im Gespräch mit Bernard Foccroulle (Intendant des Festival d‘Aix-en-Provence) 8 // 9 Die Zukunft des Musiktheaters Am 14. Juni 2013 diskutierten unter der Moderation der Regisseurin Kirsten Uttendorf Professor Klaus Zehelein, Andreas Rochholl, Elena Tzavara (AMH 2006 – 2008) und Karsten Wiegand (AMH 2004 – 2006) auf Einladung der Deutsche Bank Stiftung zum Thema „Die Zukunft des Musiktheaters. Wie reagiert der Musiktheaterbetrieb heute auf die Herausforderungen von morgen?“ Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen der Berliner Stiftungswoche 2013 statt. Für die vorliegende Ausgabe der „con moto“ beziehen die Diskutanten noch einmal Stellung zu den wichtigsten Fragen der Diskussion. 1 Möglichkeit zu einer neuen inhaltlichen Part- Wie kann in einem Opernbetrieb unter nerschaft gefunden werden. Es ist wenig festen finanziellen und strukturellen hilfreich, die Träger einer Institution zu etwas Rahmenbedingungen Raum für Neue zu zwingen, wenn keine echte Bereitschaft Musik geschaffen werden? vorhanden ist. Der Impuls zu solchen Gestaltungsfragen kann von politischer, Elena Tzavara Neue Musik-Projekte sind un- gesellschaftlicher oder künstlerischer Seite verzichtbar und müssen frühzeitig vorbereitet kommen und muss nicht immer nur mit werden, damit sich auch der interne Betrieb Sparen zu tun haben. Ausgangspunkt die- auf die neuen Bedingungen einstellen kann. ser Debatte könnte z. B. ein Abgleich mit Diese Projekte können die Grenzen des politischen Werten unserer Gesellschaft Opernbetriebes sprengen und an Belas- wie Chancengleichheit, Teilhabe am kultu- Elena Tzavara tungsgrenzen stoßen. Man kann dem entge- rellen Leben oder Integration sein. Es ist Studierte Musiktheater-Regie. Besuchte Meisterkurse bei Sasha Waltz und Peter Konwitschny. Als Regieassistentin und Produktionsleiterin bei den Salzburger Festspielen, den Osterfestspielen sowie der Ruhrtriennale und an der Deutschen Staatsoper Unter den Linden tätig. Leiterin der Kinderoper Köln, dort verschiedene Uraufführungen; u. a. die Jugendoper „Border“. genwirken, indem man mit den Komponis- oft unglaubwürdig, wenn Intendanten, ten, Dirigenten und dem Produktionsteam Dramaturgen etc. sich, nach Vertragsunter- der Werke schon früh die Rahmenbedin- zeichnung, über die verkrustete Struktur gungen auslotet. Man sollte offen darüber des Betriebs echauffieren. Wenn man im reden, was der Betrieb leisten kann und den Vorfeld offen in den Dialog geht, sieht Künstlern dies rechtzeitig klar und ehrlich man ja, wes Geistes Kind gegenüber sitzt. darlegen. Es ist im Grunde wie bei allem: Die Wer das unterschreibt und sich hinterher vertrauensvolle Grundlage muss stimmen. beklagt ist selbst Teil des Problems. Der Musiker, Theaterschaffende, Choreograf, Andreas Rochholl Nur durch einen offenen Dialog über die Werte und Ziele des kulturellen Auftrags mit dem direkten Subven- Bild oben: Podiumsdiskussion im Rahmen tionsgeber und den durch ihn vertretenen der Berliner Stiftungswoche am 14. Juni Menschen, dem möglichen Publikum, kön- 2013: Prof. Klaus Zehelein, Andreas Rochholl, nen ein verändertes Bewusstsein und die Elena Tzavara, Karsten Wiegand (v. l. n. r.) immer viele Gründe und Zwänge. Aber erst werden, wenn man den jungen Menschen mal scheitern Projekte am Nicht-genügend- auf Augenhöhe begegnet. Andreas Rochholl Wollen.“ Es beginnt mit dem Wollen. Dann Gründer und Künstlerischer Leiter der Zeitgenössischen Oper Berlin, Geschäftsführer von KADMOSProduktion, Regisseur und Filmemacher. Nach Regie- und Gesangsstudium Abendspielleiter an der Wiener Staatsoper sowie Regisseur und Dramaturg am Theater Basel. 1997 – 2002 stellvertretender Geschäftsführer der Architektenkammer Berlin. Initiator und Leiter der Wettbewerbe „ohrenstrand mobil“ und „operare 2007– 2011“ sowie Künstlerischer Leiter des Festivals „Ankunft: Neue Musik“. Seine Musikfilme „Half the Heart“ (2012) und „I met Heine on the Rue Fürstenberg“ (2011) liefen auf zahlreichen internationalen Filmfestivals. Aktuell Regisseur bei Hör- und Sehstück „Sphenoid“. kostet fast jede Aufführung Neuer Musik Andreas Rochholl Zunächst ist die Frage mehr Geld als das sonstige Repertoire, Geld zu stellen, wer behauptet eigentlich, dass für Spezialinstrumente, Live-Elektronik und es für die Gesellschaft wichtig ist, dass vor allem für Spezialisten bei Gesang und junge Menschen in die Oper gehen? Wenn Orchester. Damit Neue Musik im Spielplan der junge Mensch im Fokus steht, formu- ein Normalfall sein kann, sehe ich vor, liert sich die Frage für mich anders. Was zweierlei zu tun: erstens die Etataufteilung kann dazu beitragen, dass dieser junge in einem Theater langfristig so zu verändern, Mensch eine wachsende Offenheit für dass die Kosten der Aufführungen Neuer seine eigene kulturelle Identität erfahren Musik als Regelfall eingeplant sind. Und kann? Musik, Bewegung, Sprache, Kom- zweitens den Mut zu haben, nicht für alles munikation sind Parameter dieser Teilhabe, erst mal Ungewohnte immer Spezialkünstler die mit vielen Mitteln Wirklichkeit werden zu engagieren, sondern so viel wie möglich können. Wer den jungen Menschen den Künstlern der Ensembles und des im Fokus hat, wird ihn und seine eigene Orchesters zuzutrauen und ihnen im Alltags- Lebensrealität selbst mit einbeziehen in betrieb genügend Einstudierungszeit einzu- diesen Weg. Die Oper als Institution und planen. Diese Künstler werden dadurch Erlebnisraum kann darin eine fruchtbare immer besser in dem neuen Repertoire Rolle spielen, aber sie sollte nicht zum und im besten Fall lassen sie das Publikum Selbstzweck werden, damit zukünftige In- dann hören, dass Neue Musik kein Sonder- tendanten noch ein Publikum bekommen. fall ist, sondern aus jener langen, reichen Die diesbezügliche Marketingstrategie etc., der für eine pluralistische und tole- Tradition kommt, deren Werke ein gutes mancher Orchester und Opernhäuser rante Gesellschaft arbeiten möchte, wird Opernhaus spielt. unterscheidet sich wesenhaft kaum von kommerzieller Werbung: Kundenbindung mit wachem Geist Schritt für Schritt diese ist das Ziel. Ein zu simples Ziel für eine Orientierung selbst im Blick halten und sein Tun damit verantworten. Wer feststellt, 2 lebendige Gesellschaft mit einer sich stän- dass seine inhaltlichen Vorstellungen nicht Welche Möglichkeiten sehen Sie, ein jun- dig verändernden Realität. mit denen der Institution vereinbar sind, ges Publikum für die Oper zu begeistern? Prof. Klaus Zehelein Opernintendanten kann entweder kontinuierlich vor die Wand laufen oder geht in die Selbstverantwor- Elena Tzavara Es gibt mittlerweile unzählig sollten die vielfältigen Möglichkeiten tung und entscheidet sich für einen neuen viele wunderbare Angebote, junges Publi- der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eigenen Weg. Hilfreich wären auch eine kum für die Oper zu begeistern. Die meisten weniger als PR-Domäne bemühen, son- Überwindung der bestehenden Dominanz Opernbetriebe nehmen das junge Publikum dern das dafür Notwendige zur Verfügung solitärer öffentlich-rechtlich subventio- ernst und unternehmen viel, um Musik- stellen: neben dem klaren eigenen Enga- nierter Großbetriebe und eine Stärkung des theater in seinen vielen Formen zu zeigen. gement einen gesicherten, ausreichenden Wettbewerbs um die vorhandenen öffent- Da gibt es viele partizipative Projekte, aber Etat und feste Arbeitsräume. lichen Mittel. auch ganz klassische Darstellungsformen von Oper. Die Heterogenität des jungen Karsten Wiegand Wenn wir Theaterleute uns Prof. Klaus Zehelein Indem Operninten- Publikums zwingt die Theater dazu, neue wünschen, dass sich Menschen für Theater danten es als selbstverständlich erachten, Wege zu beschreiten. Wichtigste Voraus- interessieren, die das bisher nicht taten, neue Musiktheaterwerke zu erarbeiten. setzung für den Erfolg ist es aber, Hemm- fängt es für mich damit an, dass wir uns für schwellen abzubauen. Durch meine eigene diese Menschen interessieren. Angefangen Karsten Wiegand Gerard Mortier hat gesagt: Tätigkeit habe ich eines vornehmlich gelernt: bei Kindern, die ein gutes Gespür haben, „Wenn etwas nicht geht, gibt es natürlich Begeisterung kann immer nur dann entfacht ob sie tatsächlich gemeint sind oder nur als 10 // 11 einen praktischen Zugang zur Kunst zu vermitteln. Aber immer wieder zu sagen, was die andern tun sollten, bringt uns auch nicht weiter. Es geht darum, möglichst viele Räume zu öffnen, in denen junge Menschen Karsten Wiegand auf eigenen Pfaden herausfinden können, Studium der Germanistik, Politikwissenschaften und Betriebswirtschaftslehre. Seit 1994 arbeitete er zunächst als Dramaturg und später als Regisseur am Theater. Erhielt 2001 den Bayerischen Theaterpreis. Von 2008 – 2013 war er Operndirektor am Deutschen Nationaltheater in Weimar. Ab 2014 ist er der neue Intendant des Staatstheaters Darmstadt. was Theater und Musik mit ihnen machen. 3 Prof. Klaus Zehelein Vor welchen Herausforderungen stehen Studium der Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie. Erstengagement als Dramaturg an den Bühnen der Stadt Kiel, ab 1970 Chefdramaturg und Dozent für Musiksoziologie in Oldenburg. 1977 wurde er Chefdramaturg an der Oper Frankfurt a. M. und avancierte hier zum koordinierten Operndirektor. Er war außerdem Gastprofessor an der State University of Minnesota, am Collège International de Philosophie in Paris, an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien sowie am Institut für angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Von 1991 bis 2006 Intendant der Staatsoper Stuttgart, die unter seiner Leitung sechsmal zum Opernhaus des Jahres gewählt wurde. Seit Mai 2003 Präsident des Deutschen Bühnenvereins, seit 2006 Präsident der Bayerischen Theaterakademie August Everding. vor diesem Hintergrund die Ausbildungsinstitutionen? Elena Tzavara Ausbildungsorte sollten ein für den jungen Künstler geschützter Raum sein, in dem dieser sich ausprobieren kann. Das Wissen, was ein Künstler in der heutigen Zeit leisten muss und was das Theater Nach wie vor dominiert ein eurozentris- von ihm erwartet, sollte dabei der Fokus tisches Weltbild an den Hochschulen. Die der Lehrenden sein und sich immer auf Inhalte sind noch nicht einmal gesamt- dem neuesten Stand befinden. Früh muss europäisch ausgerichtet, geschweige denn ebenfalls dem jungen Künstler im Rahmen international vernetzt. Wer die Ausprägun- seiner Begabung und seiner künstlerischen gen der Werte unserer pluralistischen Entwicklungsmöglichkeiten ehrlich und Gesellschaft auf die Inhalte einer Musikhoch- aufrichtig sein beruflicher Horizont darge- schule hin studiert, wird erschrocken fest- stellt werden. stellen, wo wir tatsächlich politisch stehen. Andreas Rochholl Die bestehende Ausbil- Prof. Klaus Zehelein Da zeitgenössische dung bildet zu wenig kulturellen Reichtum Musik für die Mehrzahl der Gesangsdo- und Diversität ab und müsste den bestehen- zenten der Hochschulen inexistent zu sein den elitären Wertekanon radikal erweitern. scheint (wahrgenommen und vermittelt Inhalte, Strukturen und deren Vermittler wird sie meist nur als stimmschädigend), brauchen eine Öffnung weltwärts gerichtet. bleibt es bei der Herausforderung. Kulturelle Identität will immer wieder neu gesucht werden, sich beleben und reiben Karsten Wiegand Theaterleute und Lehrer Kunden und Kunstkonsumenten geworben an den Bruchkanten von Vergangenheit in den Ausbildungsinstitutionen können ver- werden sollen, um unsere Besucherzahlen und Zukunft. Die einseitige Konzentration suchen, in engem Dialog herauszufinden, zu verbessern. Und ich glaube vor allem, auf ein Konkurrenzprinzip im kleinen Feld vor welchen Herausforderungen wir eng dass wir am Theater möglichst viele der klassischen Musik ist sowieso nur an verflochten stehen und wie wir uns diesen Projekte machen sollten, in denen Kinder den künstlich aufrechterhaltenen öffentlich- stellen. Ich kann und will den Kolleginnen und Jugendliche selbst singen und musi- rechtlichen Markt gebunden. Die Ignoranz und Kollegen nicht deren Herausforderungen zieren, tanzen und spielen können. Durch gegenüber all den anderen Musikrichtungen mitteilen und habe auch kein Patentrezept. eigene spielerische und lustvolle Erfah- sollte überwunden werden. Im Fokus könnte /// rungen mit Musik und Theater kommt die die wachsende Selbstverantwortung des Kunst am schönsten in ein Menschenleben. Künstlers stehen. Jeder ist mitverantwort- Bilder oben: Musikalischer Auftakt von Das entbindet Schulen nicht von der Pflicht, lich für die existierende kulturelle Vielfalt. Mitgliedern der Berliner Philharmoniker Oper goes Kiez Durch Berlin kurvt der „Operndolmuş“ von Pavel B. Jiracek, AMH 2004 – 2006 Sechs Personen und ein Kontrabass passen in den kleinen Bus, dann ist er voll: Mit einem „Dolmuş“ – so nennt man Sammeltaxis in der Türkei – besucht die Komische Oper Berlin regelmäßig deutsch-türkische Begegnungsstätten, Migrantenorganisationen oder Bildungseinrichtungen in Stadtteilen mit hohem Anteil an Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen. Im Gepäck: ein musikalisches Vermittlungsprogramm mit Sängern und Musikern des Ensembles, mit dem die Neugier auf Oper geweckt werden soll. Dramaturg Pavel B. Jiracek, AMH 2004 – 2006, ist als Moderator dabei. Wenn der Operndolmuş aufgrund einer der schier unzähligen Baustellen Berlins wieder einmal im Stau stecken bleibt, wird die Stadt ihrem Ruf vollends gerecht: Berlin ist eine Metropole des steten Wandels und verdammt dazu, immer nur zu werden, nie zu sein. Doch einige Dinge bleiben unverändert: Berlin lebt die Vielfalt und ist Heimat geworden für Menschen aus aller Welt. Über 170.000 Berlinerinnen und Berliner haben Wurzeln in der Türkei. Sie prägen und bereichern das gesellschaftliche Leben in der Stadt, partizipieren jedoch nur begrenzt am Angebot der Berliner Kulturinstitutionen. Um diesen Zustand zu ändern, genügt es nicht mehr, „nur“ Hemmschwellen abzubauen. Es bedarf darüber hinaus einer weitreichenden interkulturellen Öffnung, die sich durch alle Bereiche einer 12 // 13 Institution zieht – auf und hinter der Bühne. Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Mercedes-Benz Niederlassung Berlin ist zu diesem Zweck das Programm „Selam Opera!“ ins Leben gerufen worden, das aus verschiedenen Säulen besteht. In einem ersten Schritt wurde das Sprachangebot der Übertitelanlage erweitert, sodass sich alle Vorstellungen wahlweise nicht nur in Deutsch, Englisch und Französisch, sondern nun auch auf Türkisch mitverfolgen lassen. Es folgte die Uraufführung der Kinderoper „Ali Baba und die 40 Räuber“ des türkisch-kurdischen Komponisten Taner Akyol, in der der Kinderchor sowohl auf Deutsch als auch auf Türkisch zu singen hatte. Darüber hinaus wurden in der Spielzeit 2012 / 2013 25 Kinder mit türkischen Wurzeln in den Kinderchor aufgenommen, Familien begleiten und unterstützen, etwa mit Nachhilfeunterricht die Zahl wächst stetig. Charismatische Identifikationsfiguren auf für Kinder, Hilfe bei Behördengängen und dergleichen. Ein Stück der Bühne wie etwa Ensemblemitglied Tansel Akzeybek (geboren Berlin wird dabei sichtbar, das mitunter weit entfernt scheint vom in Berlin, aufgewachsen in Izmir) tragen ebenso zu diesem An- Stuck und Samt eines prunkvollen Opernhauses. Und doch ist zu stieg bei wie die Bindegliedfunktion des Projektkoordinatoren spüren, dass die Passion aus ähnlichem Antrieb kommt und man von „Selam Opera!“, Mustafa Akça, der Kontakte in die türkische mehr gemeinsam hat, als man vielleicht angenommen hatte. So Community knüpft und gerade auch bei türkisch-deutschen sind diese Begegnungen keine Einbahnstraßen, sondern Chancen Kindern und Familien Schwellenängste abbaut. für einen nachhaltigen Dialog, der mit optionalen Besuchen in der Komischen Oper Berlin vertieft werden kann – ein Angebot, von Interesse an der Oper wird man letzten Endes aber nur dann dem die meisten der besuchten Institutionen später auch Gebrauch wecken können, wenn man Opportunitäten schafft, sie überhaupt machen. kennenzulernen und zu erleben. Der „Operndolmuş“ ermöglicht derlei Begegnungen, allzeit mobil und flexibel einsetzbar. Das Begegnungen wie diese, bei denen der Kultur eine Vermittlerrolle musikalische Programm, das hierfür unter Anleitung der beiden zukommt, bergen immer auch ein gewisses Potenzial für Missver- künstlerischen Leiter des Opernstudios, Werner Sauer (Szene) ständnisse. Zu oft ist gerade die Oper in der Vergangenheit ins Feld und Byron Knutson (Musik), erarbeitet wurde, setzt sich aus Arien geführt worden, um westliche Überlegenheit zu demonstrieren – zusammen, die ein breites Spektrum des Musiktheaterrepertoires als Ausdruck einer zivilisatorischen Mission in kolonialen Geogra- abdecken, von Wolfgang Amadeus Mozart bis Paul Abraham. fien, um Fremdherrschaft zu legitimieren. Zahllose Opernhäuser Begleitet von Musikern des Orchesters der Komischen Oper Berlin – in allen Teilen des Globus – von Manaus bis Hanoi – zeugen davon. in der Besetzung Violine, Bajan und Kontrabass – stehen zwei Der Geist Fitzcarraldos ist noch heute quicklebendig. Sich dies junge Sänger des Opernstudios im Fokus, die den szenischen Ge- immer wieder vor Augen zu führen, ist eine Grundvoraussetzung halt des ausgewählten Repertoires auf das Maximum reduzieren dafür, dass ein wirklicher Dialog gelingt und nachhaltig weiterwir- und mithilfe nur weniger Requisiten eine Welt in oft nur 35 m² ken kann. Er ist wichtig, weil uns Musiktheater jenseits aller Grenzen großen Räumen behaupten. Das Format will und kann dabei nicht befähigt, die Welt emotional zu begreifen und uns zu öffnen. In der mit der Opulenz einer Bühne konkurrieren. Seine Stärken liegen Sinnlichkeit der Oper liegt eine Kraft, die es zu erschließen gilt – vielmehr in der Nähe zum Publikum und in der persönlichen Be- nicht, um aus ihr Nutzen zu gewinnen, sondern weil in ihr die gegnung mit Sängern und Musikern. Hoffnung aufblitzt, dass alles auch ganz anders sein könnte. /// Solche Begegnungen können überwältigend sein – nicht nur für die Besucher aus dem Publikum, die oft zum ersten Mal mit dem Bilder linke Seite von oben nach unten: Kinderchor in Taner Zauber konfrontiert sind, den Musiktheater entfalten kann, sondern Akyols „Ali Baba und die 40 Räuber“ an der Komischen Oper Berlin ebenso für die Darsteller aus der Komischen Oper. Die Aufführungen finden in den unterschiedlichsten Kontexten und Räumlich- Das Projekt „Selam Opera!“ der Komischen Oper Berlin wird ab sofort durch den Operndolmuş ergänzt keiten statt und reichen vom sozialen Brennpunkt bis hin zum gemütlichen Kaffeeklatsch im türkisch-deutschen Altersheim. Und Der Operndolmuş der Komischen Oper Berlin zu Gast im da sich an jede Aufführung eine moderierte Fragerunde anschließt, Nachbarschaftshaus Centrum e. V. Cuvrystraße gibt es die Möglichkeit, einander kennenzulernen und einen Einblick zu gewinnen in die gegenseitige Erfahrungswelt. Unendlich Die Übersetzungsanlage der Komischen Oper Berlin verfügt auch über eine türkische Sprachoption inspirierend war es für alle Beteiligten beispielsweise, das Programm vor den Neuköllner Stadtteilmüttern aufzuführen – eine Bild rechte Seite: Szene aus Engelbert Humperdincks Kinderoper Organisation von Frauen mit Migrationshintergrund, die andere „Hänsel und Gretel“ an der Komischen Oper Berlin Stipendiaten 2013 – 2015 Sophie Borchmeyer Manuel Bust Sven Daigger Anna Drescher Sparte: Kulturmanagement Sparte: Kulturmanagement Sparte: Komposition Sparte: Regie Ab der Spielzeit 2013 / 2014 Seit der Spielzeit 2012 / 2013 Aufführungen u. a. mit Freischaffende Regisseurin. Im Orchester- und Konzert- Assistent der Konzertplanung ensemble recherche, earplay Juni 2013 Regie bei „Tauffest management beim Münchener an der Kölner Philharmonie. ensemble, Susan u. Sarah für Georg Daniel Speer“ bei Kammerorchester. Zuvor Orches- 2011 – 2012 Mitarbeiter im Wang Klavierduo, Badische den Ludwigsburger Schloss- termanagement der Cappella Bereich Brand Management Staatskapelle, Orchester des festspielen. April 2013 Inszenie- Aquileia unter GMD Marcus und Corporate Communication Staatstheaters in Cottbus, bei rung von Dea Lohers „Blaubart Bosch. 2012 – 2013 Praktikum bei der Unitymedia Group. der Salzburg Biennale, San – Hoffnung der Frauen“ am im Opernstudio der Bayerischen Davor Assistent der Projekt- Francisco International Arts Schauspiel Stuttgart. 2010 – Staatsoper. 2011 –2013 Studium leitung im Dirigentenforum des Festival, ARD Musikwettbe- 2013 Regieassistentin am „Musik- und Kulturmanage- Deutschen Musikrats (Vorbe- werb, Festspiele Mecklenburg Staatstheater Stuttgart. In die- ment“ an der Hochschule für reitung und Durchführung von Vorpommern, Bayerischer ser Zeit mehrere szenische Musik und Theater München. Dirigier-Meisterkursen im Rundfunk u. ORF Österreich. Einrichtungen und Texte für Abschluss mit dem Master. gesamten Bundesgebiet). 2011 Stipendiat der Studienstiftung Weihnachtsmärchen. Während 2009 – 2011 Stipendiatin im Abschluss des Studiengangs des deutschen Volkes und der ihrer Ausbildung leitete sie die Fach „Master of Music – Violin” Medienkulturwissenschaft / ad infinitum foundation. Theatergruppe „hArt times“ in am College-Conservatory Management (B. A.) an der Uni- Komponistenresidenz in der Hannover (Theater mit Psychia- of Music in Cincinnati. 2005 – versität zu Köln. 2009 – 2011 Villa Wasmuth in Remagen- trieerfahrenen). Bereits wäh- 2009 „Künstlerische Instrumen- Mitarbeiter im Orchester- Rolandswerth. Erste Preise rend des Studiums war sie talausbildung – Violine“ in management des WDR Rund- u. a. beim „Earplay Donald wiederholt Regieassistentin an Düsseldorf und München mit funkorchesters Köln. Bachelor- Aird Memorial Composer der Staatsoper Stuttgart, u. a. dem Abschluss Diplom bei arbeit zum Thema Regietheater Competition“, und „recherche“ bei „Judith“, einer Koproduk- Prof. Ingolf Turban. Mitglied der und Operette. Derzeit Studium (Österreich). Kompositions- tion mit den Salzburger Fest- Jungen Deutschen Philharmo- in Paris und Köln im Master- studium bei Prof. Peter Manfred spielen. 2005 – 2010 Studium nie. 2003 – 2005 Studium „Neue studiengang Medienwissen- Wolf, Prof. Adriana Hölszky der Kulturwissenschaften Deutsche Literatur“, „Spanische schaft / Management. Seit 2009 und Prof. Wolfgang Rihm. und ästhetischen Praxis in Philologie“ und „Geschichte“ Stipendiat der Studienstiftung Musiktheoriestudium bei Prof. Hildesheim. Geboren 1983 in an der FU Berlin. Geboren 1984 des deutschen Volkes. Geboren Dr. Birger Petersen und Dr. Jan Basel. in Recklinghausen. 1989 in Riesa. Philipp Sprick. Geboren 1984 in Eberbach. News aus dem AMH-Netzwerk: +++ Karsten Wiegand, AMH 2004 – 2006, wird Intendant am Staatstheater Darmstadt +++ Even Gardner, AMH 2009 – 2011, ist 14 // 15 Manuel Durão Hersilie Ewald Sparte: Komposition Sparte: Regie Maximilian Anton Hagemeyer Änne-Marthe Kühn Sparte: Dramaturgie Sparte: Dramaturgie Komponist und Dirigent. Preise Momentan Regieassistentin am u. a. beim MDR-Kompositions- Luzerner Theater. Eigene Regie Seit der Spielzeit 2013 / 2014 terwissenschaft an der Freien wettbewerb Wagner 2013, För- in Luzern in der Spielzeit 2013 / an der Komischen Oper Berlin Universität Berlin mit Anknüp- derpreis des Sächsischen Musik- 2014. Zuvor Regieassistentin unter der Intendanz von Barrie fung an die bisherige künstle- bundes 2013, MDR-Kompo- und Spielleitung am Staats- Kosky als Dramaturgieassistent rische Forschung zu neuen sitionspreis 2011, DAAD-Preis theater Wiesbaden. 2011 sze- tätig. Von 2009 – 2012 Studium Musiktheaterformen im virtu- für ausländische Studierende. nische Mitarbeit bei „Orlando der Kulturwissenschaften und ellen und urbanen öffentlichen 2009 – 2011 DAAD-Stipendium, furioso“ (Opernfestival Gut ästhetischen Praxis an der Raum. 2007 – 2013 B. A. Musik-, 2011 Stipendium der Gulben- Immling). 2009 erste Hospitanz Universität Hildesheim, Schwer- Medienwissenschaft, Amerika- kian-Stiftung für Workshop der am Luzerner Theater. Anschlie- punkt Musik- und Theater- nistik und M. A. Medienwissen- European Network of Opera ßend Regiehospitanzen und wissenschaften. Abschlussarbeit schaft an der Humboldt Academics (Verona). 2013 Assistenzen u. a. am Opern- über den Einfluss Vincenzo Universität zu Berlin. Parallel Meisterklassenexamen, 2011 haus Zürich, Wiener Staatsoper, Bellinis auf Richard Wagner. u. a. Idee, Produktion, Drama- Diplom an der HfMT Leipzig Luzerner Theater, Staatsoper 2011 – 2012 Auslandsaufenthalt turgie des Projekts „X Tage bis bei Prof. Pfundt (Komposition) Berlin. Studium: Germanistik an der Universität Bologna, zum Wunder – eine Alternate und Dr. Rucha (Dirigieren). und Philosophie in Jena. Wäh- dort Studium der Musikwissen- Reality Opera“ zur praktischen Bachelor in Komposition an der rend der Studienzeit: Inszenie- schaften. Während des Studi- Erforschung transmedialer Hochschule für Musik Lissabon. rung einer Kurzfassung von ums Dramaturgiehospitant bei Musiktheaterformen. Regie-, Meisterkurse im Dirigieren bei „Hänsel und Gretel“ und Sze- Anselm Webers „Siegfried“ Produktions- und Redaktions- Jean-Sébastien Béreau. Lehr- nenabenden auf kleinen Bühnen sowie Regiehospitant bei Barrie assistenzen an der Staatsoper tätigkeit Tonsatz an der HMT in Weimar. Erste Theatererfah- Koskys „Götterdämmerung“, Unter den Linden Berlin, bei den Leipzig. Aufführungen u. a. an rungen im Alter von 13 Jahren beides am Aalto-Theater Essen. Donaueschinger Musiktagen, der Oper Leipzig („Tagebuch im Extrachor und in der Statis- Des Weiteren Praktika bei der den Bregenzer Festspielen und eines Wahnsinnigen“), mit terie Deutschen Nationalthea- Neuen Ruhr Zeitung (NRZ) radioeins. 2005 – 2007 Hospi- dem MDR-Sinfonieorchester, ters Weimar. Geboren 1986 im sowie in der Subkoordination tanzen an der Staatsoper Unter mit dem Orquestra XXI (Förder- Allgäu. Musik von 3sat / ZDFkultur. den Linden und der Komischen Geboren 1990 in Hamburg. Oper Berlin in Regie, Dramatur- projekt der Gulbenkian-Stiftung, Seit 2013 Masterstudium Thea- Portugal). Geboren 1987 in gie und Presse. Geboren 1987 Lissabon. in Berlin. Preisträger des Kompositionswettbewerbs „Neue Szenen“ der Tischlerei, Deutsche Oper Berlin +++ Patrick Hahn, AMH 2009 – 2011, erhält den zum ersten Mal Stipendiaten 2013 – 2015 Antonella Mazza Nikolai Petersen Natalie Schramm Sparte: Bühnenbild Sparte: Dirigieren Sparte: Regie Seit 2013 Bühnenbildassistentin Seit 2012 Solorepetitor und Seit 2012 / 2013 Regieassis- an der Staatsoper Hannover. musikalischer Assistent an der tenz / Abendspielleitung am 2011 – 2013 Bühnenbildassis- Oper Frankfurt. 2010 – 2012 Staatstheater Braunschweig tentin am Theater Dortmund. Pianist und Korrepetitor im (Musiktheater). Seit 2011 freie Dort Bühnen- und Kostümbild- Jungen Ensemble der Dresdner Regisseurin. Regiearbeiten nerin für „Die Agonie und Semperoper. Auftritte als u. a.: „haymatlos – EIN LIEDER- die Ekstase des Steve Jobs“ Dirigent u. a. mit der Jenaer ABEND“: Eigenproduktion (Regie: J. Whigham), „Banditen Philharmonie, den Thüringer (theaterperipherie Frankfurt), und Caballeros“ (Regie: Symphonikern Saalfeld- 2. Preisträger Iranisches T. Oestereich), „Der Klöng ist Rudolstadt und der Lautten Theaterfestival (Heidelberg), kaputt“ (Regie: K. Voges), „Der Compagney Berlin. 2005 – 2011 1. Preisträger Secondo Festival Live Code: Krieg und Frieden Diplomstudium Orchesterdiri- (Luzern); „Die Verwandlung“ im globalen Dorf“ (Regie: gieren in Weimar (G. Kahlert (Frankfurt); „Ein Sommernachts- D. Hengst). 2010 Stipendiatin und A. Bramall). 2008 / 2009 traum“ (Kollektiv: Schießkino / der Maggio Fiorentino Gastverträge als Korrepetitor Trier); „intravenös“ (Frankfurt) Formazione. 2011 – 2009 an den Theatern Karlsruhe, (gefördert durch „Tanz der Theaterprojekt „Der Mund der Gera und Fürth. Gelegentlich Künste“). 2004 – 2012 Regie- Wahrheit“. Studium in Neapel Engagements als Korrepetitor assistentin im In- und Ausland und Florenz. 2008 – 2010 Berufs- bei Dirigierkursen. Geboren in den Bereichen Oper, Schau- erfahrung an verschiedenen 1986 in Hamburg. spiel, Performance. 2005 – 2011 Theatern, u. a. in Florenz und 2002 – 2006 Studium an (Maggio Musicale Fiorentino, der Hochschule für Musik und La Pergola, Teatro Verdi), Darstellende Kunst Frankfurt, Livorno (Teatro di Campiglia Goethe Universität Frankfurt: Marittima), Montecatini / Pistoia Magister / Staatsexamen Musik (Teatro Verde), Prato (Teatro und Germanistik. Geboren Metastasio), Cannes (Palais des 1981 in Fulda. Festivals). Geboren 1985 in Salerno. ausgeschriebenen Reinhard Schulz Preis für zeitgenössische Musikpublizistik +++ Katharina Kost-Tholmein, AMH 2004 – 2006, wird Operndirektorin am Theater Lübeck 16 // 17 Gabriel Venzago Steven Walter Elizabeth Waterhouse Matthias Winkler Sparte: Dirigieren Sparte: Kulturmanagement Sparte: Dramaturgie Sparte: Bühnenbild Seit 2012 Student bei Prof. Cellist, Programmmacher und Freischaffende Tänzerin, Freischaffender Bühnen- Per Borin (Stuttgart). 2013 Kulturmanager. 2009 Gründer Choreografin und Dramaturgin. und Kostümbildner. 2012 Korrepetitor „Cendrillon“ Oster- und seitdem Künstlerischer Künstlerische und wissen- Bühnenbild in „Company“ am festspiele Baden-Baden sowie Geschäftsführer des PODIUM schaftliche Arbeiten über die Kehrwieder Theater Hamburg, Leitung der Bühnendienste am Festival Esslingen, ein u. a. mit Entstehung von Abbildern des Freilichtbühne Altusried „My Stadttheater Heidelberg bei dem ECHO Klassik und Trend- Körpers in Performance und fair Lady“ und Grenzlandtheater Wolfgang Rihms „Dionysos“. marken Award ausgezeichnetes Alltagsleben. 2013 Co-Autorin Aachen (GTA) „La Cage aux Im Rahmen des Studiums Musikfestival. Dort zuletzt ver- der Produktion „Don't Play!“ Folles“ und „Sommernachts- Konzerte mit dem Stuttgarter antwortlich für das multimediale der Schaubühne Leipzig. 2012 traum“ für Regisseur Ulrich Kammerorchester und der Musiktheater „Strawinsky: Choreografische Beraterin der Wiggers. 2011 „Der Mann von Württembergischen Philhar- animated – Die Geschichte vom Fonds Experimentelles Musik- La Mancha“ und „Tod eines monie Reutlingen. 2012 Dirigat Soldaten“. Aufgrund seines theater-Produktion „Josefine“ Handlungsreisenden“ im GTA. der Uraufführung „Tohuwabohu“ unternehmerischen Musikschaf- an der Oper Krefeld. 2011 2010 „Die Drei von der Tank- von Anna Korsun und Aushilfe fens einer von drei Nominierten Dramaturgin für die Forsythe stelle“ im GTA und Assistenz im Philharmonischen Orchester zum „Kulturmanager des Company Produktion „Sider“. bei Hartmut Meyer für „Mutter Heidelberg unter Cornelius Jahres 2011“. 2010 Akademist Dramaturgische Beratung der Courage“ im Schauspielhaus Meister. 2010 – 2012 musika- bei der Sommerakademie Gruppe MaMaZa. 2005 – 2012 Frankfurt. 2010 Diplom über lischer Leiter des Studenten- Concerto 21 der Toepfer Stiftung Projektmitglied von Motion Hans Henny Jahns „Medea“ orchesters „StOrch München“. FVS. Publizierte mehrfach zu Bank / Dance Engaging mit Auszeichnung an der UdK 2009 – 2012 Dirigierstudium in künstlerischen und manager- Science, InnoLernenTanz, und Berlin. 2008 „Schumann im München bei Prof. Bruno Weil. ialen Themen. Als Kammer- Synchronous Objects. Mitglied Liegen“ mit Regisseurin Beate 2008 – 2009 Musikwissen- musiker im In- und Ausland der Forsythe Company. Leitung Baron (Neuköllner Oper Berlin) schaftsstudium LMU München. tätig. Mitgründer der Badischen von Workshops und Master- und Bühnenbild für „The Mehrfache Assistenzen sowie Kammerphilharmonie sowie classes europaweit. Ausbildung Telephone“ für Regisseurin „Jugend musiziert“-Preisträger. der PODIUM KammerOper. als Physikerin an der Harvard Karoline Gruber (Teatro Nacional Geboren 1990 in Heidelberg. Studierte Cello in Oslo und University und als Tänzerin de São Carlos Lissabon). Detmold sowie Kulturmanage- (MFA) an der Ohio State Geboren 1981 in Rüdersdorf. ment in Hamburg. Geboren University. Geboren 1981 in 1986 in Nürtingen. New York. +++ Anno Schreier, AMH 2008 – 2010, gewinnt den Förderpreis des Landes NRW +++ Kevin John Edusei, AMH 2005 – 2007, wird Chefdirigent der Münchner Stipendiaten 2012 – 2014 Verena Billinger Saskia Bladt Koen Bollen Christoph Breidler Sparte: Dramaturgie Sparte: Komposition Sparte: Dramaturgie Sparte: Dirigieren Freischaffende Dramaturgin, Uraufführungen (Konzert, Seit der Spielzeit 2010 / 2011 Dirigent und Komponist. Seit Choreografin, Performerin, Oper, Schauspiel) u. a. bei den Mitarbeiter in der Dramaturgie 2011 Solorepetitor mit Dirigier- Dozentin. Kollaboriert u. a. mit Hamburger Ostertönen 2012, an der Jungen Oper Stuttgart. verpflichtung am Stadttheater Sebastian Schulz und Gudrun Maerzmusik Berlin 2010, Dramaturgien für „Momo“ von Aachen. 2. Preis beim Ensemblia Lange; Profis, Kindern, Jugend- Tagen für Neue Musik Zürich, Matthias Heep, „Schaf“ von Kompositionswettbewerb 2013. lichen. Zuletzt „Drei Schwestern“ Ludwigshafener Festspielen, Sophie Kassies, „Die Taktik“ von Theodor-Körner-Preis 2010 und am Theater Freiburg und Usinesonore, im Theater Jennifer Walshe und „smiling Junger-Komponisten-Preis des „Kummerkasten Meckerbox“ in Winterthur; Zusammenarbeit doors“, ein Musiktheaterprojekt Heidelberger Frühlings 2010. Düsseldorf und Frankfurt. 2011 u. a. mit Ensemble Resonanz, mit an Krebs erkrankten und Leitung des Abschlusskonzerts „ROMANTIC AFTERNOON*“ Ensemble Ascolta, Zürcher gesunden Jugendlichen. Okto- des Kyoto International Music (Choreografie für sechs küs- Barockorchester. 2011 Bearbei- ber 2009 – Juli 2010 Dramatur- Students Festival 2010. 2008 – sende Menschen) bei „FREI- tung von Auszügen aus dem gieassistent an der Vlaamse 2009 Studium Komposition am SCHWIMMER“. Neues aus „Ring des Nibelungen“ für Opera Antwerpen / Gent. 2009 Shanghai Conservatory. Mit- Theater, Performance und Live „Wagner für Kinder“, Bayreuther Praktika an der Opéra national begründer und von 2006 – 2008 Art“; Aufführungen u. a. in Festspiele. Pfalzpreis für Musik de Paris für „Le Roi Roger“ Schriftführer von „Platypus – Berlin, Hamburg, Köln, Weimar, 2010 für ihre Oper „Lilofee“. (Regie: Krzysztof Warlikowski) Verein für neue Musik“. Seit Wien, Zürich, Stockholm; 2012 2009 Stipendiatin der Aribert- und beim Muziektheater Trans- 2004 Studium Komposition bei Auszeichnung beim Favoriten- Reimann-Stiftung und Kompo- parant in Antwerpen für „Een Michael Jarrell und Dirigieren festival in Dortmund und Auf- nistendiplom bei Isabel Mundry nieuw Requiem“. 2010 Master- bei Mark Stringer an der nahme ins Auftrittsnetzwerk an der ZHdK Zürich nach Block- Abschluss in Belgien. Studium Universität für Musik und dar- des NRW Kultursekretariats. flötenstudium an der HfMDK der Theaterwissenschaft an der stellende Kunst Wien. Musika- 2005 Hospitanz „Einstein on the Frankfurt. 2004 – 2007 Regie- Universität Antwerpen. 2009 lische Leitung von über 40 Ur- beach“ von staatsbankberlin / assistentin an der Oper Frankfurt, Master-Abschluss in Kunst- aufführungen, u. a. bei Wien operaworks. 2004 – 2012 eigene Inszenierung: „Die drei geschichte an der Freien Uni- Modern, IGNM-Musikfest und Studium Szenische Künste in Rätsel“ von Detlev Glanert. versität Brüssel und der Uni- Biennale Bern. Geboren 1986 Hildesheim und Angewandte 1998 – 2000 Chetham's School versität Leiden. Geboren 1984 in Graz. Theaterwissenschaft in Gießen. of Music in Manchester. in Belgien. Geboren 1983 in Düsseldorf. Geboren 1981 in Bensheim. Symphoniker +++ Vito Žuraj, AMH 2010 – 2012, wird Stipendiat an der Villa Massimo +++ PRASQUAL, AMH 2007 – 2009, erhält Auftragswerk für ISCM World 18 // 19 Matiss Druvins Sarah Grahneis Torsten Herrmann Tobias Heyder Sparte: Kulturmanagement Sparte: Kulturmanagement Sparte: Komposition Sparte: Regie In der Saison 2013 / 2014 Dramaturgin für Musiktheater, Freischaffender Komponist. 2014 Inszenierung „L'Enfant et Mitarbeiter in der Programm- Konzert und Junge Oper am 2013 Finalist des Königin les Sortilèges“ am Staatstheater und Orchesterdirektion am Staatstheater Braunschweig. Elisabeth Wettbewerbs. 2012 Karlsruhe und Uraufführung Konzerthaus Berlin. Im Sommer 2012 Abschluss des Master- Franz Liszt Förderpreis der von Rolf Riehms „Sirenen“ an 2013 mitverantwortlich für die studiengangs Theater- und Hochschule für Musik Weimar. der Oper Frankfurt. Seit 2009 Ausrichtung der Meisterkurse Orchestermanagement an der 2011 Teilnahme am internatio- Spielleiter an der Oper Frankfurt, des Schleswig-Holstein Musik HfMDK Frankfurt. Während nalen Kompositionsseminar der daneben Vermittlung von Regie- Festivals. 2010 – 2012 freier des Studiums Assistenz am IEMA. 2005 – 2011 Komposi- konzeptionen in Workshops Mitarbeiter der Stiftung „Rigas Institut für zeitgenössische tionsstudium an der Hanns und szenischer Arbeit mit Doma kora skolas atbalsta Musik und Dramaturgiehospi- Eisler Musikhochschule Berlin dem Opernstudio Frankfurt. biedriba“ in Riga. 2011/2012 und tanzen am Staatstheater Mainz bei Hanspeter Kyburz. 2008 Davor Regieassistent an der 2009 Mitarbeiter im Orchester- und an der Staatsoper Berlin. Erasmus-Aufenthalt in Paris Deutschen Oper am Rhein und büro des WDR Sinfonieorches- 2007 – 2010 Bachelorstudium am Conservatoire National am Theater Heidelberg. 2006 – ters Köln. Regiehospitanzen Theater & Medien und Musik- Supérieur. Zahlreiche Preise 2009 Studium Arts Adminis- an der Lettischen Nationaloper wissenschaft an der Universität und Stipendien, u. a. Stipen- tration an der Universität Zürich. und am Aalto-Theater Essen. Bayreuth. 2009 – 2010 Mitarbeit diat der Studienstiftung des 2000 – 2005 Studium der Musik- Praktika beim Gürzenich-Orches- im Forschungsprojekt „OPERA – deutschen Volkes und Förder- theaterregie an der HfMT ter Köln und an der Lettischen Spektrum des europäischen stipendiat der Ferienkurse für Hamburg, zeitgleich freie Pro- Nationaloper. 2011– 2013 Stu- Musiktheaters“. 2009 Produk- Neue Musik Darmstadt. duktionen in Hamburg und dium des internationalen Kultur- tionsleitung bei der BF Medien Konzerte und Workshops mit Mitgründer der Kammeroper und Medienmanagements an GmbH für „Wagner für Kinder – diversen Interpreten, u. a. dem Rostock. Dort Inszenierung von der Lettischen Kulturakademie. Der fliegende Holländer“ und RSO Stuttgart, dem Ensemble „Cox and Box“ (Arthur Sullivan) 2004 – 2011 Studium der konzeptionelle Mitarbeit am Modern, dem Ensemble und „Der Apotheker“ (Joseph Musikwissenschaft, der Skandi- Programmheft „Parsifal“ für die Intercontemporain sowie den Haydn). Stipendiat des DAAD navistik und der Phonetik an Bayreuther Festspiele (Regie: Dirigenten Johannes Kalitzke, und des Richard Wagner den Universitäten Köln und Stefan Herheim). Geboren 1988 Susanna Mälkki, Matthias Verbandes Frankfurt. Geboren Uppsala. Geboren 1984 in Köln. in Göttingen. Pintscher und Lucas Vis. Ge- 1980 in Hamburg. boren 1981 in Jülich. Music Days 2014 +++ Ulrich Kreppein, AMH 2009 – 2011, gewinnt den ersten Preis des Alexander Zemlinsky Kompositionspreises +++ Torsten Herrmann, AMH 2012 – 2014, Stipendiaten 2012 – 2014 Clemens Jüngling Dimana Lateva Catherine Leiter Sparte: Dirigieren Sparte: Bühnenbild Sparte: Kulturmanagement Seit 2012 freischaffender Freischaffende Bühnenbildnerin. Seit 2008 Aufbau und Leitung Dirigent und Pianist. Projekte Zurzeit Bühnenbildassistenz von Jugend an der Wien, u. a. mit der Musikfabrik Köln. „Ein Sommernachtstraum“, Musiktheatervermittlung am Davor seit 2008 Kapellmeister Komische Oper Berlin (R: Viestur Theater an der Wien – Das und Repetitor am MiR Gelsen- Kairish), 2013 „Die Meistersinger neue Opernhaus. Dort Kon- kirchen, zahlreiche eigene von Nürnberg“, Salzburger zeption und Inszenierung der Produktionen und Nachdirigate, Festspiele (R: Stefan Herheim), Jugendopern „Béatrice et darunter einige deutsche 2012 „Xerxes“, Komische Oper Bénédict“ nach Berlioz’ gleich- Erstaufführungen und Urauffüh- Berlin (R: Stefan Hehrem), namiger Oper (2013), „The Voice rungen. Gründer eines Jugend- 2011 Bühnen- und Kostümbild of Hoffmann“ nach Offenbachs Opernorchesters am MiR und „Bonnie und Clyde“, Stadtthe- „Les Contes d’Hoffmann“ Träger des Theaterpreises 2010. ater Gießen (R: Abdul M. Kunze). (2012), „Rodelinda – Barock Regelmäßige Konzerttätigkeit 2011 Konzept / Gestaltung der meets E-Bass“ nach Händels und Assistenzen mit Orchestern Kinderkunstaktion in der Paro- „Rodelinda“ (2011). 2006 – 2008 im In- und Ausland, u. a. Neue chialkirche Berlin. 2009 –2012 Assistenz im Pressebüro des Philharmonie Westfalen und Mitwirkung in Produktionen Theater an der Wien, postgra- Staatsphilharmonie Breslau. von Heike Scheele, Stefan dualer Universitätslehrgang für Radioaufnahmen für den MDR. Heyne und Marsha Ginsberg in Journalismus an der Donau- Lieder- und Kammermusik- Deutschland, der Schweiz und universität Krems. 2001 – 2006 abende u. a. an der Wiener New York. 2010 Teilnahme an Studium der Musiktherapie an Staatsoper und dem Kurhaus den Ausstellungen „Sprungbrett der Universität für Musik und Baden-Baden. 2001– 2008 2010“ und „Meisterszenen“, TU Darstellende Kunst Wien; Dirigier-, Klavier-, Lied- und Berlin. 2010 M. A. Bühnenbild_ Tätigkeit als Musiktherapeutin. Jurastudium in Leipzig und an Szenischer Raum, TU Berlin. Studium der Musik- und der Universität für Musik Wien, 2008 Diplom Architektur, Hafen Theaterwissenschaft in Berlin Kurse bei Fabio Luisi, Bernard City Universität Hamburg. Ge- und Wien. Theatererfahrung Haitink, Seiji Ozawa, Kurt Masur. boren 1982 in Haskovo. seit der Jugend. Geboren 1980 Geboren 1981 in Ravensburg. in Bozen. ist Finalist des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs +++ Evelyn Hriberšek, AMH 2009 – 2011, wird von der Bundesregierung mit dem Titel „Kultur- und Kreativpilot 20 // 21 Martha Teresa Münder Daniel Pfluger Fabian Schäfer Sammy Van den Heuvel Sparte: Regie Sparte: Regie Sparte: Dramaturgie Sparte: Bühnenbild Seit der Spielzeit 2012 / 2013 Freier Regisseur im Musik-, Seit 2013 Regieassistent und Freischaffender Bühnenbildner. Spielleiterin an der Bayerischen Sprech- und Tanztheater. Ar- Abendspielleiter an der Oper 2013 Bühnenbildassistenz bei Staatsoper. 2009 – 2012 Studium beiten an Stadttheatern und in Dortmund. Masterstudium des Annette Kurz für „Im Westen der Musiktheaterwissenschaft der freien Szene. 2013 / 2014 Musikjournalismus an der TU Nichts Neues / De Grote Oorlog“, an der Universität Bayreuth. u. a. Deutsche Oper Berlin, Dortmund. Frühjahr 2012 Regie- Thalia Theater Hamburg. 2012 – Während des Studiums Regie- Staatstheater Karlsruhe und assistenz bei der Neuinsze- 2013 Hospitanzen bei Pierre- assistenz bei Andreas Kooperationen mit Gessner- nierung von Anton Schweitzers André Weitz für „Il Trovatore“, Kriegenburgs „Die Walküre“ allee Zürich, Kaserne Basel und „Rosamunde“ (Inszenierung: Bayerische Staatsoper, bei und bei der Kinderoper „Sigurd dem Theater Bern. Mitbegründer Jens-Daniel Herzog) bei den Annette Kurz für „Die Brüder der Drachentöter“ an der des Künstlerkollektivs ADAPT Schwetzinger SWR Festspielen. Karamasow“, Thalia Theater Bayerischen Staatsoper sowie (u. a. „M & The Acid Monks“, Journalistische Veröffentlichun- Hamburg und bei Jan Pappel- Hospitanzen beim Hamburger theatrales Konzert nach E.T.A. gen u. a. in „Fono Forum“ und baum für „Ein Volksfeind”, Abendblatt, am Deutschen Hoffmanns „Die Elixiere des „Hörbar“. Künstlerinterviews Schaubühne am Lehniner Platz Schauspielhaus Hamburg und Teufels“). 2010 mit Vivaldis im Rahmen der Reihe „Junge Berlin. 2011 Bühnenbildassis- an der Oper Frankfurt. 2010 – „Il Bajazet“ im Rahmen des Wilde“ für das Konzerthaus tenz bei Jan Strobbe für „Die 2011 zuständig für die Öffent- Winter in Schwetzingen Dortmund. Spielzeit 2011 – Reise des Elefanten”, Jugend- lichkeitsarbeit der Schreibbera- Wechsel ins Musiktheaterfach. 2012 dramaturgische Mitarbeit theater Het Paleis, Antwerpen. tung der Universität Bayreuth. Gewinner des Körber Studio am Theater Dortmund, u. a. Seit 2010 Studium Bühnenbild Während des Abiturs Gesangs- Junge Regie 2009 mit „Unvoll- bei Wagners „Der fliegende an der Königlichen Akademie ausbildung im Rahmen der kommen – Bewegungstheater Holländer“, Cavallis der Schönen Künste Antwerpen. Studienvorbereitung „Junge nach den Metamorphosen von „L‘ Eliogabalo“ und dem 2010–2013 Mitarbeiter bei Archi- Akademie für Popularmusik“ Ovid“. 2001 – 2005 Assistenz Musical „The Full Monty“. Seit tekturbüro design en architec- an der Jugendmusikschule am Nationaltheater Mannheim. 2010 Chef vom Dienst der tuur studio in Leuven, Belgien. Hamburg. 2008 und 2009 2005 – 2010 Studium mit Radiosendung „Terzwerk“ und 2008 M. A. in Architektur an Hauptrolle in dem Musical Masterabschluss in Regie an Mitarbeiter am Institut für der Hochschule Antwerpen. „Verliebt in Babylon“ auf der Zürcher Hochschule der Musik der TU Dortmund. Ge- 2006 Austauschsemester an Kampnagel in Hamburg. Künste. Geboren 1980 in boren 1983 in Unna. der Carnegie Mellon University Geboren 1989 in Hamburg. Böblingen. in Pittsburgh. Geboren 1985 in Antwerpen. Deutschland“ ausgezeichnet +++ Peter Tilling, AMH 2003 – 2005, wird 1. Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdirektors am Staatstheater Nürnberg /// Szene aus „Orlando“ (UA). Musiktheater von Vito Žuraj / Martin Grütter / Michael Langemann. Ein Kooperationsprojekt des Theaters Bielefeld und der Deutsche Bank Stiftung Augen auf, Orlando! von Vito Žuraj, AMH 2010 – 2012 „AFF AFF AFF“ rufen einem die Leute auf offener Straße entgegen, im Orchesterprobesaal erklingt zum ersten Mal die Partitur, am Alten Markt erscheinen überall mysteriöse Neon-Sticker und ein Trailer kursiert durch das Internet: Orlando ist in Bielefeld angekommen! Nach zwei Jahren intensiver Arbeit erwarten alle Stipendiaten des Jahrgangs 2010 – 2012 mit Spannung die Premiere von „Orlando“ am 15. Juni 2013. Bis zuletzt werden Abläufe und Technik perfektioniert. Sich zurücklehnen und entspannt auf die geleistete Arbeit zurückblicken, das kann sich so schnell keiner der Beteiligten leisten … Na ja, die Komponisten vielleicht? Nicht einmal diese. Alle Noten waren längst geschrieben. Ich sollte mich nur mehr auf die Interpreten verlassen und den überbordenden Erfolg des ersten eigenen Musiktheaterwerks herbeiwünschen. Stattdessen aber kreisen tausende Details des Kompositionsprozesses durch meinen Kopf. Nachdem sich die Arbeitsgruppen für Orlando formiert hatten, begann Die Sprache des Komponierens Zwei Komponisten der AMH berichten von den Abschlussprojekten ihres Jahrgangs der eigentliche Arbeitsprozess zu meinem Teil („Das Schloss“) mit dem Libretto. Ich erinnere mich an die ausführlichen Gespräche mit Alexander Stockinger, dem Librettisten und Dramaturgen. Nachdem er das Szenarium und die Rohfassung des Textes vorgelegt hatte, ging es um die Großform des Textes, Farben, Dynamik, Wörter und mitunter sogar einzelne Silben. Nicht nur eine gemeinsame Arbeitsweise, sondern auch eine gemeinsame Sprache wollte gefunden werden. Schritt für Schritt wuchs das Libretto und ich bereitete mich in der Zwischenzeit mit der Auswahl des Tonmaterials auf die Komposition vor. Die Besetzung von sechs Solisten, gemischtem Chor, Orchester und Elektronik bedeutete für mich eine große Herausforderung. Als Bindeglied zwischen diesen Klangquellen setzte ich das Cimbalo cromatico, ein Instrument mit 24 Tasten pro Oktave, ein – eine Inspiration, die ich vom Stipendiatenkollegen Johannes Keller erhielt. Das Libretto wurde in chronologischer Reihenfolge vertont, nicht etwa erst der Schluss – dies würde mich allzu sehr an eine Slalomfahrt aufwärts erinnern. Nach der Abgabe der vierteltönig notierten Partitur und des vereinfachten Klavierauszugs kam es zur intensiven Zusammenarbeit mit den Sängern und ihrem Einstudierungsteam. Genau wie auch später bei den Orchesterproben wurden Details geändert – die Politur des neuen Werks hatte begonnen. Für mich war es eine große Freude, mit den engagierten Interpreten des Theaters Bielefeld zusammenzuarbeiten. Natürlich sind Musik und Wort nur zwei Bestandteile eines musiktheatralischen Werks. Bettina Geyer hat mit sicherer Hand die Regie geführt, Aliénor Dauchez und Julia Rommel Szene aus „Die Versuchung des heiligen Antonius“ haben ein spektakuläres Bühnenbild geschaffen. (UA). Musiktheater von Ulrich Kreppein. Ein Kooperationsprojekt des Oldenburgischen Staats- Ich wünschte mir, auch die visuelle Ebene in meine Partitur – gleich- theaters und der Deutsche Bank Stiftung wertig zu den Noten – eintragen zu können. Doch wie käme ein 22 // 23 Dirigent mit so einer farbigen Partitur klar? Aurélien Bello hat meinem auf den Dachboden durch den Keller führt. Schließlich beachtet Werk eine reife Interpretation gegeben, trotz des unpraktischen Ka- man seine Umgebung doch eigentlich nur, wenn man sich verläuft. lenderformats der Partitur: Blättern von unten nach oben. Mit dieser Richtungsangabe als Metapher könnte ich auch meine Entwicklung Aber zurück zu Antonius. Dort sind die Ideen so zahlreich wie die durch die zwei Jahre des Stipendiatenprogramms beschreiben: Vorlage üppig ist: Was wollen wir erzählen und wie? Konventio- Zu Beginn fokussierte ich mich hauptsächlich auf die Musik, doch nelle Oper oder experimentelles Musiktheater? Wer ist Antonius? schrittweise öffneten sich meine Augen für die komplexen und Wofür entscheidet er sich am Ende? Gibt es eine Entwicklung faszinierenden Zusammenhänge in der Welt des Musiktheaters. oder nicht? Gibt es Handlung oder wird ein Zustand erzählt? Was machen mit dem ganzen Text? – Immerhin eine praktische Frage! Mittlerweile Alumnus, habe ich das Gefühl, dass nun erst alles be- Sprache kann ja zahlreiche Funktionen haben, die von Klangmate- ginnt. Meine Kooperation mit Alexander Stockinger geht weiter: rial oder Subtext – praktisch, weil man dann das Theater einfach 2013 hat er zwei neue halbszenische Texte verfasst, die ich vertont vernachlässigen kann, entsprechend beliebt in der Neuen Musik – habe. Einer davon ist „Insideout, Szene für zwei Sänger und über musikalisch strukturierte Formen – wo Text und Musik formal Scharoun Ensemble Berlin“, bei den Salzburger Festspielen urauf- in die gleiche Richtung gehen – bis hin zu Sprechtheatersituationen, geführt und nächstes Jahr im Museum of Modern Art mit New York Dialogen – unbeliebt, weil man dem Theater den Vorrang einräumen Philharmonic wiederholt. Ist es verwunderlich, dass dieses neue muss. Aber man kann doch auch alle diese Möglichkeiten nach- Werk eng verwandt mit „Orlando“ ist? Nein. Es steht in unmittel- einander, geschichtet oder gleichzeitig benutzen. Wie sieht es dann barer Nachbarschaft, baut darauf auf und bildet hoffentlich den mit den anderen Fragen aus, findet Antonius eine Lösung, hat er Ausgangspunkt für weitere erfolgreiche Zusammenarbeiten mit den etwas gelernt? Große Oper oder Experiment? Entwickelnde Hand- Stipendiaten und Alumni der „Akademie Musiktheater heute“. lung oder Zustand? Wenn Antonius sich nicht entscheiden kann, wieso sollte ich das dann können? Will ich auch gar nicht! Alle Fragen werden mit einem entschiedenen Ja und Nein beantwortet. Chaos der Dinge Diese Entscheidungsresistenz von Antonius wird mir immer sym- von Ulrich Kreppein, AMH 2009 – 2011 dass es immer mehr zu meinem Stück wurde: nämlich gerade die pathischer. Ich beginne zu ahnen, was mich daran so fasziniert hat, Orientierungslosigkeit, die nicht überwunden wird, sondern zu Erkenntnis führt. Gleichzeitig erlaubt diese Vorlage im Wechsel von Seit ich zum ersten Mal hinter der Bühne war, fasziniert mich das Innere von Opernhäusern. Ich vermute, es liegt daran, dass ich als Komponist immer noch das angenehme Gefühl habe, mich sozusagen unerlaubt dort aufzuhalten. großer Oper und Schauspielszene, Melodram mit Chören, Handlung, Dialog und atmosphärischer Klangwelt ins Volle zu greifen. Das Vage, nicht ganz Fassbare muss man allerdings präziser komponieren als gedacht, um genau den Punkt zu finden, an dem man immer noch versucht zu verstehen, des Ganzen aber gerade nicht mehr Herr wird. Es gibt immer mehrere Ebenen, nie ist ein Klang eindeutig, immer wird er überlagert oder kommentiert, so- Vor allem aber habe ich noch kein Opernhaus gesehen, in dem weit dies möglich ist, wenn die Transparenz dabei erhalten bleiben diese Gänge, Probenräume, Werkstätten, Büros in irgendeiner sinn- soll. Zitate und scheinbar Bekanntes werden collagiert, im Klang vollen Struktur angeordnet wären. Sie wirken immer eher zufällig versteckt, sodass ein Mehr an Informationen bleibt, unterstützt zusammengewürfelt, wie ein Wust an Möglichkeiten und Ver- durch die Bilder, die auch immer auf mehr verweisen als nur auf sprechungen dessen, was Musiktheater alles sein könnte und ist, das, was nötig wäre. Überfluss als Einladung zum Verirren. Bürokratie und Magie eingeschlossen. Ich bin nicht sicher, ob wir selbst des Ganzen immer Herr gewe„Die Versuchung des heiligen Antonius“ von Flaubert sollte nun das sen sind. Nach einem Jahr derart intensiver Arbeit ist es schwer, Thema eines Stückes sein, demokratisch legitimiert und ausgewählt das zu beantworten. Aber vielleicht ging es auch gar nicht darum. von einer anfangs zahlreichen Stipendiatengruppe, in Konzept- Antonius ist wie der Stellvertreter von uns oder des Zuhörers. Er form gebracht, für spannend befunden durch das Oldenburgische weiß auch nicht, wie ihm geschieht, aber stellt am Ende fest, dass Staatstheater und schließlich realisiert von einer am Ende kleineren ihm eben nur in diesem Zustand ein Zugriff auf die Wirklichkeit Stipendiatengruppe. Ein Wust von Bildern, Diskussionen, Möglich- überhaupt möglich ist. Wenn das Verstehenwollen von Wirklich- keiten, ein Turm von Babel in Form eines szenischen Romans. keit der Erfahrung vorgelagert ist, kommt die Wirklichkeit abhanden. Antonius verirrt und verliert sich in seinen Visionen, denen er am Am Ende hoffe ich, dass man sich in der Aufführung genauso Ende mit der gleichen einfältigen Begeisterung begegnet wie Kom- verlaufen und verlieren konnte wie in dem Gebäude, in dem sie ponisten, die sich darüber freuen, den Weg durch die Kantine am stattfand – wie eigentlich überall, wo man der unmittelbaren Notenarchiv vorbei über die Seitenbühne in den Orchestergraben Erfahrung Raum gibt. Nirgends verirrt man sich so schön wie in eben nicht gleich zu finden, oder feststellen, dass der kürzeste Weg der Oper. /// Babylon, Banditen & Beziehungskrisen oder: Vom Herzen Bayerns bis ins Zentrum der Europäischen Union. von Sarah Grahneis, AMH 2012 – 2014 Betrieb, der Theatermaschinerie, der Vergänglichkeit des (Bühnen-)Effekts und einer Musik, die zuweilen wie ein Hefeteig in die Ein Jahr in der „Akademie Musiktheater heute“, das sind – abgesehen vom Sommer – etwa 350 Tage ohne einen Workshop. Das sind aber auch 4 % eines Jahres mit den unterschiedlichsten Emotionen, interessanten Gesprächen, faszinierenden oder befremdlichen Visionen und Ideen und nicht zuletzt bereichernden Begegnungen und Eindrücken. Eugen Roth. Und während wir über die Logen quillt. Die Qualität des Handwerks Strukturprobleme der deutschen Stadt- auf allen Ebenen – von den Solisten bis theater diskutieren, für eine Toilettenpause zur Requisite – ist bestechend – für einen durch die Foyers der Bayerischen Staats- Abend werden alle Register gezogen, ein oper mit ihren gewienerten Marmorböden Event. Und dann? laufen, die Hände über die mit rosa Samt bezogenen Treppengeländer streifen lassen, Etwa 37 Arten, in ein Loch zu fallen stellt sich unwillkürlich die Frage, was dem Theater bleibt, wenn das Publikum tatsächlich vom Ernst des Lebens verschont ist. In der Dramatik Sarah Kanes zumindest kann man sich sicher sein, dass sie den Ernst eines jeden im Saal der Münchner Kammerspiele sitzenden Lebens zu Tage fördert. In „Babylon“ sieht es schon ganz anders aus. Jörg Widmann wie „La Fura Die Made im Speck? dels Baus“ konnten sicher kaum angeneh- Langsam lässt sich in der Februarkälte des mere Produktionsbedingungen vorfinden; Hannoverschen Bahnhofs schon der erste die Partitur zu spät fertig und ein deutlich Hauch von Frühling erahnen, als wir unsere größerer Orchesteraufbau als geplant? Plätze im Zugabteil suchen. Die Gesichter Scheinbar kein Problem. Nicht hier. Aus sind lebendiger als erwartet, schließlich manchen spricht der Neid, wenn der Staats- wurde die Frage nach dem Leben mit sich oper ein Dasein wie der Made im Speck selbst, der eigenen Schuld und der Mög- postuliert wird. Doch hier treten die Kon- lichkeit des Ausbrechens aus der eigenen flikte zurück hinter dem großen Spielplatz Biografie am Abend zuvor in kurzen neunzig Minuten verhandelt. Es gibt sie in Trojahns „Orest“ nicht, diese Möglichkeit. Zugegeben: Wenn man gerade in München Benedikt von Peter sucht besser gleich nach ankommt und es vom Hauptbahnhof in Erlösung durch den „neuen“ Menschen, die Stadt geschafft hat, ist es schwer dem jedoch nicht in der Oper, sondern mit Charme der „heimlichen Hauptstadt“ zu Mahlers dritter Sinfonie. Vorher aber suchen widerstehen – zu viele prächtige Fassaden, wir, die zu spät zum Beginn der General- alte Gemäuer, Prunk. „Vom Ernst des probe gekommen sind, erst mal unseren Lebens halb verschont ist der schon, der eigenen Platz: auf der Bühne, direkt vor dem in München wohnt“, formulierte schon Orchester, um uns herum Videoeinspielun- Bilder von links oben nach rechts unten / linke Seite: 24 // 25 Szene aus Jörg Widmanns „Babylon“ (UA) an der Bayerischen Staatsoper München, November 2012 // Die Stipendiaten beim Workshop in Bremen / Hannover, Februar 2013 // Szene aus Jörg Widmanns „Babylon“ (UA) an der Bayerischen Staatsoper München, November 2012 // Margo Zālı̄te und Hauke Jasper Berheide // rechte Seite: Szene aus Markus Poschners & Benedikt von Peters „Mahler III“ am Theater am Goetheplatz Bremen, Februar 2013 // Szene aus Peter Eötvös‘ „Drei Schwestern“ am Opernhaus Zürich, April 2013 // Sammy van den Heuvel und Sarah Grahneis vor dem Bremer Rathaus // Szene aus Jan Fabres „Tragedy of a Friendship“ an der Vlaamse Opera Gent, Mai 2013 // Die Stipendiaten beim Workshop in Gent / Brüssel, Mai 2013 gen von Landschaften, Menschen bei Frei- einig ist: Wir ziehen den Hut vor gefühlten doch nicht sein, deswegen aussteigen, 37 Arten, urkomisch in ein Loch zu fallen. außerhalb des „Rings“ auf den Boden zeitaktivitäten – die YouTube-Klassiker – legen, ein eigenes Stipendiatenknäuel bil- und behutsame Techniker. Dann ein „Freak“ den und den Geräuschen lauschen. Die im Raumanzug, der einige von uns foto- schwarze Farbe auf so mancher Kleidung grafiert. Langsam in den Saal zurück in eine bleibt. Apropos Farbe: Jan Fabre, „Tragedy beinahe normale Konzertsituation gedrängt. of a Friendship“. Was als ein Abend über Im Anschluss brechen sofort die Gesprä- die Beziehung von Friedrich Nietzsche und che über das eben Erlebte los – endlich Richard Wagner angekündigt war und ein anderes Aufführungsformat für eine somit thematisch eine Art Disneyland für Sinfonie, diese Musik benötigt keine Insze- Dramaturgen versprach, bekam bereits im Vorgespräch eine andere Note. Autor und nierung … Wer sich schnell in Mahlers Musik verliert, kann das auch im Theater: Waren sich bei Andreas Homokis Interpre- Regisseur Fabre – bedeutender Künstler und Wir finden den Ausgang nicht, suchen tation von „Lady Macbeth von Mzensk“ gleichzeitig Enfant terrible in Antwerpen – Hilfe, murmeln zu einem Bühnentechniker noch alle einig, dass zumindest die musika- hat seine ganz eigene Vision zu dem Thema. etwas von Gruppe, Deutsche Bank Stiftung, lische Qualität in der Oper Zürich ausge- An diesem Abend des UEFA Champions Akademie, Probe, verlaufen … „Ah, die zeichnet war, scheiden sich die Geister beim League Finales zwischen Bayern München Hochbegabten …!“ Man hat Humor in Wiedersehen mit Fritsch, ob „mehr, mehr, und Borussia Dortmund verlassen einige Bremen. mehr!“ nicht auch irgendwann genug ist den Saal vorzeitig, sei es aus Entsetzen oder aber die „Drei Schwestern“ von Péter über die Produktion oder eintretendem Des- Eötvös’ in ihrer Überzeichnung präzise ge- interesse und der Sehnsucht nach einem troffen sind. Ausgerechnet in der Schweiz kühlen Getränk nach bereits zwei überstan- kein Konsens? Oper ist nicht alles, es gibt denen Stunden ohne Pause, andere zeigen ja noch Sonnenstunden am Zürichsee. sich begeistert. Wiederkommen wollen alle, in keinem Theater wird Gastfreundschaft Beziehungskrisen in Belgien größer geschrieben als in Gent. ben und etwas belächelt hat, kommt nun Kunstenfestivaldesarts. Eingekesselt mit Eigentlich hätte das „La Monnaie“ die doch ins Grübeln: drei Stunden pure Ener- schwarzbemalten, nackten Körpern in einer Chance gehabt, die erhitzten Gemüter wieder gie bei den Darstellern auf der Bühne wie Art Boxring aus Neonröhren, die sich un- zu versöhnen, schließlich finden auch die bei Titus Engel am Pult; Rotz und Wasser aufhörlich in einem menschlichen Knäuel enttäuschten Liebenden bei Mozart wieder vor Lachen bei den meisten aus unseren fortbewegen, fallen, rollen, winden, wieder zusammen. Michael Haneke aber wurde Reihen. Für wenige etwas zu klamaukig, aufstehen, auf Hindernisse – Zuschauer – in vielen Augen dem Drama giocoso allzu wenngleich man sich bei einer Sache stoßen. Aber so nah will man der Kunst gerecht und „machte es so wie alle“. /// Wie viel davon erleben wir wenige Stunden später bei Offenbachs „Die Banditen“. Herbert Fritsch hält nicht nur die Berliner Volksbühne auf Trab, sondern mischt auch die Operette gehörig auf, nicht zuletzt durch die Bloßstellung so mancher ihrer Prinzipien. Wer diese Gattung schon abgeschrie- Kurz und Knapp Weitere Kooperationen der „Akademie Musiktheater heute“ Die Deutsche Bank Stiftung (DBS) ist bemüht, den Mitgliedern der „Akademie Musiktheater heute“ (AMH) und anderen jungen Künstlern die Möglichkeit zu bieten, sich beruflich weiterzuentwickeln. Regelmäßig stößt sie deshalb Initiativen an, die dem Nachwuchs eine Plattform bieten, um Erfahrungen auf und hinter der Bühne zu sammeln. Hier stellen wir Ihnen eine Auswahl aktueller Kooperationen vor: Oper anders denken Partner: Kunstuniversität Graz (KUG) Projekt: Zweijähriges Forschungsprojekt zum Thema „Zwischen Hermeneutik und Performativität / Oper anders denken“ unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Beyer am Beispiel von drei unterschiedlichen Inszenierungen von „Così fan tutte“ Rahmen: Aufführung der drei Inszenierungen im MUMUTH der Kunstuniversität und der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin Deutsche Bank Stiftung: Förderung der Produktionsleitungsstelle und einer Podiumsdiskussion im Rahmen eines begleitenden Symposions zum Thema „Die Zukunft der Oper“ Beteiligte: Produktionsleitung: Annika Haller (AMH 2001– 2003) Regie: Margo Zālı̄te (AMH 2011– 2013) Osterfestspiele Baden-Baden Partner: Festspielhaus BadenBaden, Berliner Philharmoniker, Theater Baden-Baden Projekt: Inszenierung einer Kinder- und einer Kammeroper durch Akademisten Rahmen: Osterfestspiele Baden-Baden Deutsche Bank Stiftung: Ausschreibung und Förderung der Regieteams Beteiligte: Für die Osterfestspiele 2014: Kinderfassung der Puccini-Oper „Manon Lescaut“: Regie: Kristina Gerhard (AMH 2003 – 2005), Dramaturgie: Stefanie Krahnenfeld, Bühne / Kostüme: Azizah Hocke „Mahagonny-Songspiel“ (Bertolt Brecht / Kurt Weill) & „Lehrstück“ (Bertolt Brecht / Paul Hindemith): Regie: Alexander Fahima (AMH 2009 – 2011), Dramaturgie: Martina Stütz (AMH 2009 – 2011), Bühne / Kostüme: Julia Schnittger (AMH 2009 – 2011), Musikalische Assistenz: Masayuki Carvalho (AMH 2006 – 2008) opernSTART Musikfest Stuttgart Partner: START-Stiftung Partner: Internationale Bachakademie Stuttgart (IBA) Projekt: Opernworkshops für START-Stipendiaten – junge Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund – unter der Leitung von Alumni und Stipendiaten der AMH Projekt: Auftragskomposition über den Bach`schen Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ an einen Komponisten aus dem AMH-Netzwerk Rahmen: An verschiedenen Opernhäusern in Deutschland Rahmen: Musikfest Stuttgart 2013 Deutsche Bank Stiftung: Initiator und Förderer der seit 2009 bestehenden Kooperation Deutsche Bank Stiftung: Vergabe der Auftragskomposition über eine Ausschreibung im AMH-Netzwerk Beteiligte: Workshops in der Spielzeit 2013 / 2014: Theater Aachen, „Fidelio“, Michael Dühn (AMH 2005 – 2007) Staatstheater Darmstadt, „Tristan und Isolde“, Daniel Kunz (AMH 2005 – 2007) Theater Bremen, „La Bohème“, Katinka Deecke (AMH 2011 – 2013) Beteiligte: Ulrich Kreppein (AMH 2009 – 2011) unter dem Dirigat von Kent Nagano mit dem Ensemble „Concerto Köln“ BIRKE J. BERTELSMEIER DARIUSZ PRZYBYLSKI // LoveAffairs // URAUFFÜHRUNG AM 20. JUNI 2014 IN DER TISCHLEREI DER DEUTSCHEN OPER BERLIN MUSIKALISCHE LEITUNG: MARTIN NAGASHIMA TOFT // REGIE: NINA DUDEK, TILMAN HECKER, FELIX SEILER UND MARGO ZĀLĪ TE // AUSSTATTUNG: LARS UNGER // DRAMATURGIE: KATINKA DEECKE UND AMY STEBBINS // PRODUKTIONSLEITUNG: NELE KATHLEN TIPPELMANN WEITERE VORSTELLUNGEN 21., 24., 25., 26., 27. JUNI 2014 Ein Kooperationsprojekt der 2011 – 2013 Hauke Jasper Berheide Birke Jasmin Bertelsmeier Katinka Deecke Nina Dudek Tilman Hecker Irène Kaiser Alexander Keil Martin Nagashima Toft Magnus Piontek Dariusz Przybylski Felix Seiler Amy Stebbins Nele Kathlen Tippelmann Lars Unger Margita Zālı̄te Schön war die Zeit Unsere Alumni ... Übersicht der Sparten Bühnenbild Komposition Dirigieren Dramaturgie Kulturmanagement Regie 2010 – 2012 Aurélien Bello Aliénor Dauchez Bettina Geyer Christian Grammel Martin Grütter Johannes Keller Michael E. Kleine Michael Langemann Claudia Isabel Martin Janine Ortiz Judith Pielsticker Julia Rommel Jonathan Spindler Alexander Stockinger Vito Žuraj 2005 – 2007 Rose Bartmer Michael Dühn Kevin John Edusei Johannes Erath Simon Gaudenz Iris Geigle Sebastian Hannak Eva-Maria Höckmayr Daniel Kunz Dr. Ann-Christine Mecke Susanne Gjesdal Øglænd Dr. Barbara Rucha Wolfgang Wengenroth Brigitte Witzenhause Dr. Sarah Zalfen 2009 – 2011 Anisha Bondy Reyna Bruns Alexander Fahima Evan Gardner Patrick Hahn Evelyn Hriberšek Yordan Kamdzhalov Barbara Kler Ulrich Kreppein Katharina Mohr Michael Pelzel Julia Schnittger Gerda Strobl Martina Stütz Tillmann Wiegand 2004 – 2006 Alexander G. Adiarte Brett Alan Austad Jörg Behr Thomas Ellenberger Dr. Christoph Gaiser Marcelo Cardoso Gama Dorothea Hartmann Dr. Tina Hartmann Pavel B. Jiracek Dr. Katharina KostTolmein Tilman Michael Alessandro Ratti Mathilde Reichler Benjamin Sahler Verena Thole Karsten Wiegand 2008 – 2010 Minou Arjomand Dorka Batizi Alexander Charim Nelly Danker Lennart Dohms Thomas Eisenträger Agnes Fabich Anja Kerschkewicz Eunsun Lee Dr. Bernhard F. Loges Kami Manns Volker Perplies Calogero Scanio Anno Schreier Sophia Simitzis Lena-Lisa Wüstendörfer 2003 – 2005 Cordula Däuper Hannah Dübgen Ferenc Gábor Kristina Gerhard Heribert Germeshausen Nicola Gess Anna Malunat Hendrik Müller Christoph Helge Rehders Olaf A. Schmitt Anna Shefelbine Peter Tilling Constantin Trinks Martin Witkowski Kristina Wuss 2007 – 2009 Max-Philipp Aschenbrenner Christof Belka Johannes Bergmann Alexandre Corazzola Leo Dick Nikolaus Frinke Andreas Hotz Timo Kreuser David Maiwald Katja Nawka Ulrike Niehoff Katharina Ortmann PRASQUAL Veronica Rignall Jonas Zipf 2002 – 2004 Andreas Bode Dr. Stefan Brandt Christian Carsten Maria Fitzgerald Dr. Julia Glesner Vladislav Karklin Liis Kolle Andreas Leisner Markus Neumeyer Dr. Matthias Nöther Isabel Ostermann Premil Petrovic Robert Sollich Ester Szabó † Ronny Unganz 2006 – 2008 Christin Bahnert Masayuki Carvalho Alexander Hollensteiner Tobias Kratzer Florian Lutz Mark Moebius Janina Moelle Carolin Nordmeyer Karola Obermüller Maria-Christina Plieschke Lucas Reuter Juliane Scherf Elena Tzavara Witolf Werner Martin Wolter 2001 – 2003 Askan Geisler Annika Haller Maren Hofmeister Raik Knorscheidt Dr. Swantje Köhnecke Malte Krasting Peter Krause Judith Kubitz Cornelius Meister Daniel Montané Vera Nemirova Alexander Radulescu Rebecca Rosenthal Elisabeth Stöppler Klaus Stefan Vogel 28 // 29 Den Norske Opera Oslo ... und ihre aktuellen Wirkungsstätten Theater Kiel Theater Lübeck Kunsthalle Hamburg Thalia Theater Oldenburgisches Staatstheater Theater Bremen Theater Osnabrück Ruhrtriennale Musiktheater im Revier Deutsche Oper am Rhein Deutsche Oper Berlin Komische Oper Berlin Staatsoper im Schillertheater Staatsoper Hannover Theater Bielefeld Theater Magdeburg Aalto-Theater Essen Tonhalle Düsseldorf Kinderoper der Oper Köln Theater Aachen Hessisches Staatstheater Wiesbaden Klassik Stiftung Weimar Deutsches Nationaltheater Weimar Theaterhaus Jena Staatstheater Darmstadt Nationaltheater Mannheim Badisches Staatstheater Karlsruhe Theater und Orchester Heidelberg Staatstheater Winter in Nürnberg Schwetzingen Forum am Schlosspark Ludwigsburg Oper Stuttgart Theater Ulm Morningside Opera Byrd Hoffman Water Mill Foundation New York Theater Augsburg Schauspielhaus Zürich Verbier Festival Bayerische Staatsoper Wiener Festwochen Tiroler Festspiele Erl Steirischer Herbst Ungarische Staatsoper Budapest Kuratorium / Jury Das hochkarätig besetzte Kuratorium der „Akademie Musiktheater heute“ trägt mit seinem Engagement wesentlich zum Erfolg des Programms bei: Sebastian Baumgarten Regisseur Titus Engel Dirigent, Musikalischer und Künstlerischer Leiter des „ensemble courage“ in Dresden Enno Poppe Komponist, Dirigent, Leiter des „ensemble mosaik“ in Berlin Viktor Schoner Künstlerischer Betriebsdirektor der Bayerischen Staatsoper in München Eva Wagner-Pasquier Künstlerische Gesamtleitung der Bayreuther Festspiele Künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale 2012 – 2014, Jens Kilian Sparte: Bühnenbild Bühnen- und Kostümbildner Dirk Kaftan Sparte: Dirigieren Prof. Klaus Zehelein Generalmusikdirektor Präsident der Bayerischen der Stadt Augsburg, Theaterakademie Chefdirigent der Oper Graz August Everding im Prinzregententheater Prof. Heiner Goebbels Die Stipendiatenauswahl erfolgt durch eine jährlich wechselnde Fachjury. Der Jury 2013 gehören an: München Ulrich Lenz Sparte: Dramaturgie Chefdramaturg der Komischen Oper Berlin Komponist, Regisseur, Anno Schreier Professor für Angewandte Sparte: Komposition Theaterwissenschaft an der Komponist, Alumnus der Justus-Liebig-Universität „Akademie Musiktheater heute“ Gießen Peter Spuhler Johannes Harneit Sparte: Kulturmanagement Komponist, Dirigent, Pianist, Generalintendant des Chefdirigent der Sinfonietta Badischen Staatstheaters Leipzig Karlsruhe Christian Jost Karoline Gruber Komponist und Dirigent Sparte: Regie Bild oben links: Szene aus Opernregisseurin Peter Eötvös‘ „Drei Schwestern“ Bernd Loebe Intendant der Oper Frankfurt Sergio Morabito Opernregisseur, Chefdramaturg der Staatsoper Stuttgart am Opernhaus Zürich, April 2013 Bild oben links: Szene aus Dmitri Schostakowitsch „Lady Macbeth von Mzensk“ am Opernhaus Zürich, April 2013 Bild Rückseite: Die Gäste der „Akademie Musiktheater heute“ an Orlandos Tafel beim Festakt 2012 30 // 31 Bewerbung / Infos Fragen Bewerbung Impressum Fragen zur „Akademie Musik- Sie interessieren sich für theater heute“ beantworten das zweijährige Stipendium wir gern: der „Akademie Musiktheater Herausgeber Deutsche Bank Stiftung Oktober 2013 heute“? Telefon: +49 (0)69 24 75 259-33 Fax: +49 (0)69 24 75 259-96 Bewerben können sich akademie.musiktheater- Studenten und Berufseinsteiger [email protected] aus den Bereichen Bühnenbild, Redaktion Viola Mannel Solveig Schartl Martin Jamrath Anna Schmitt Dirigieren, Dramaturgie, Kompowww.deutsche-bank-stiftung.de nieren, Kulturmanagement und Regie. Außerdem zugelassen Postadresse zum Bewerbungsverfahren sind Akademie Musiktheater heute Quereinsteiger anderer Fach- der Deutsche Bank Stiftung bereiche. Bewerben können sich Börsenplatz 5 Teilnehmer bis einschließlich 60262 Frankfurt Jahrgang 1982. Leitung Eine Bewerbung für den Michael Münch Förderzeitraum 2014 – 2016 Mitglied des Vorstands ist von Mitte Januar bis zum Deutsche Bank Stiftung 31. Mai 2014 möglich. Weitere Informationen finden Geschäftsführung der Sie auf unserer Website unter Deutsche Bank Stiftung www.deutsche-bank-stiftung.de Jörg Eduard Krumsiek Projektmanagement Solveig Schartl Viola Mannel Catherine Sondermann Kirsten Uttendorf Volontär Martin Jamrath Gestaltung Weigand Design und Kommunikation GmbH Druck C. 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