zugunsten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e

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zugunsten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V.
& der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V.
Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer
Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind.
BENEFIZKONZERT DES BUNDESPRÄSIDENTEN
zugunsten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V.
& der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V.
Nationalhymne
Grußworte
Richard Wagner
(1813 – 1883)
Bundespräsident Joachim Gauck
Minsterpräsident Winfried Kretschmann
Parsifal Ein Bühnenweihfestspiel
Vorspiel zum 3. Aufzug
Karfreitagszauber
Felix Mendelssohn Bartholdy Die Hebriden op. 26
(1809 – 1847)
Geteilte Pulte mit dem Orchester I des Helmholtz
Gymnasiums Karlsruhe (Leitung Hans-Jochen Stiefel)
Wolfgang Rihm Con Piano? Certo! URAUFFÜHRUNG
(*1952)
AUFTRAGSWERK DER STADT KARLSRUHE
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
I.
II. III. IV. Poco sostenuto – Vivace
Allegretto
Scherzo: Presto
Allegro con brio
Frank Dupree Klavier
Justin Brown Dirigent
BADISCHE STAATSKAPELLE
23.6.15 20.00 GROSSES HAUS Dauer ca. 1 ¾ Stunden
Empfang des Bundespräsidenten und des Ministerpräsidenten im Anschluss an das Konzert
Engagiert für
Menschen
mit Demenz &
ihre Angehörigen
Alzheimer Gesellschaft
Baden-Württemberg e.V.
Selbsthilfe Demenz
Demenz geht alle an
Immer mehr Menschen sind von Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz
betroffen. Die einen, weil sie selbst oder
ein Angehöriger erkrankt sind und sich ihr
Leben dieser neuen Realität stellen muss.
Die anderen, weil ein Freund, Kollege oder
Nachbar nach einer Demenzdiagnose
Verständnis und Unterstützung braucht.
Alle sind gefragt, denn eine dementielle
Erkrankung ist kein seltenes Schicksal
mehr: 1,5 Mio. Menschen sind bundesweit
erkrankt, rund 185.000 in Baden-Württemberg – mit rasant steigender Zunahme auf
dem Hintergrund unserer demografischen
Entwicklung.
Beratung und Unterstützung
Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, aber auch alle, die sich um einen
nahen Menschen oder sich selbst Sorgen
machen, haben viele Fragen wie: Ist meine
‚kleine Vergesslichkeit‘ dann und wann
schon der Beginn einer Demenz? Welcher
2
Arzt kann eine verlässliche Diagnose
stellen? Wie wird die Krankheit verlaufen,
woran muss man jetzt denken? Wer kann
uns im schwierigen Alltag mit einem demenzkranken Angehörigen unterstützen?
Wie können wir diese Unterstützung finanzieren?
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft
(von Berlin aus bundesweit tätig) und die
Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg (von Stuttgart aus landesweit
tätig) wurden vor über 25 bzw. 20 Jahren
gegründet, um die Aufmerksamkeit auf
eine damals noch wenig bekannte Erkrankung zu richten und Betroffene und
ihre Familien mit Basisinformationen zu
unterstützen.
Heute hat sich aus bescheidenen Anfängen ein umfangreiches Hilfe- und Beratungsangebot entwickelt. Als zentrale
Ansprechpartner zum Thema Demenz
geben wir Antworten auf alle einschlä-
gigen Fragen. Wir beraten kompetent,
unabhängig und individuell: am Beratungstelefon, in persönlichen Begegnungen, auf
Vortragsveranstaltungen und bei Messen
und Fortbildungen und nicht zuletzt über
unsere hochdifferenzierten Websites
und unser Angebot an Infobroschüren. In
zahlreichen bundes- bzw. landesweiten
Gremien vertreten wir darüber hinaus die
Interessen von Menschen mit Demenz und
ihren Familien.
Wir stärken Angehörige für ihre schwierige
Aufgabe der Begleitung und Pflege.
Herzlicher Dank geht an
• Bundespräsident Joachim Gauck für die
Anerkennung und Unterstützung durch
das Benefizkonzert in Karlsruhe,
• die Spender für ihre großzügige Unterstützung,
• die Konzertbesucher, die mit uns diesen Abend erleben und damit auch ihre
Sensibilität und Offenheit für das Thema
Demenz zeigen,
• das STAATSTHEATER KARLSRUHE, das
die Einnahmen des heutigen Abends für
den Benefizzweck zur Verfügung stellt.
Wir machen uns in Öffentlichkeit und
Politik stark für Menschen mit Demenz.
Als bundes- bzw. landesweit tätiger Selbsthilfeverband sind wir sehr dankbar für diese Unterstützung. Bitte wenden Sie
sich an uns, wenn Sie sich für Menschen
mit Demenz und ihre Angehörigen einsetzen möchten oder Unterstützung brauchen.
„Trotz vieler Anstrengungen und Erfolge
müssen wir immer noch erkennen, dass
das Thema Demenz mit einem Tabu behaftet ist. In der Öffentlichkeit ist es angekommen, betrifft es einen aber selbst oder
erkrankt ein Angehöriger, besteht das
Tabu fort. Auch wenn es heute keine heilende Therapie gibt, so gibt es doch viele
Möglichkeiten der Erleichterung. Neben
dem Auf und Ausbau von vielfältigen Unterstützungs- und Entlastungsangeboten
ist die richtige Information das Wichtigste, um den Alltag mit der Erkrankung
bewältigen zu können. Dazu tragen wir mit
unserer Arbeit bei – bundesweit seit 25
Jahren.“
„Menschen mit Demenz gehören zu uns!
Diese Erkenntnis setzt sich immer mehr
durch, und wir stellen uns der damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderung.
Wir haben schon viel erreicht, sind aber
noch längst nicht am Ziel. Die Alzheimer
Gesellschaft Baden-Württemberg ist ein
unabhängiger und neutraler Selbsthilfeverband. Wir schauen genau hin, legen den
Finger in die Wunde und erheben die Stimme für diejenigen, die das nicht mehr selbst
können oder keine Kraft mehr dazu haben.
Oberstes Ziel ist für uns die Verbesserung
der Lebensqualität der Betroffenen und
ihrer Familien. Dafür engagieren wir uns mit
Herzblut, Einfühlsamkeit und Kompetenz.“
Heike von Lützau-Hohlbein
1. Vorsitzende der Deutschen
Alzheimer Gesellschaft e. V.
Selbsthilfe Demenz
Sylvia Kern
Geschäftsführerin der Alzheimer
Gesellschaft Baden-Württemberg e. V.
Selbsthilfe Demenz
Wir beraten und begleiten Betroffene.
3
BENEFIZKONZERTE des
DIE
BUNDESPRÄSIDENTEN
Die Reihe Benefizkonzert des Bundespräsidenten ist 1988 von Richard von Weizsäcker begründet worden. Einmal im Jahr
sollten im damals noch geteilten Berlin
künstlerisch hochrangige Konzerte stattfinden – zugunsten kultureller oder sozialer
Zwecke. Roman Herzog und Johannes Rau
setzten diese Tradition fort.
Von 1988 bis 2005 spielten in der Konzertreihe die Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig und die Sächsische Staatskapelle Dresden unter so
namhaften Dirigenten wie Carlos Kleiber,
Daniel Barenboim, Sergiu Celibidache,
Claudio Abbado, Zubin Mehta, Lorin
Maazel, Herbert Blomstedt, Günter Wand,
Bernard Haitink, Simon Rattle und Christian Thielemann.
Die Benefizerlöse kamen ganz unterschiedlichen Projekten und Institutionen
im In- und Ausland zu. So wurden z. B.
UNICEF, Kinderheime in Rumänien, Ent4
wicklungsprojekte in Mali, die Stiftung
Deutsche Künstlerhilfe des Bundespräsidenten, der Marianne von WeizsäckerFonds, die Aktion „Nachbar in Not“
(Bosnien), die Orchester-Akademie der
Berliner Philharmoniker und Projekte zur
Förderung der musikalischen Bildung
von Kindern und Jugendlichen gefördert.
Unterstützung erhielten auch Straßenkinder in Berlin, Partnerschaften zwischen
ost- und westdeutschen Schulen und die
Opfer des Seebebens im Indischen Ozean.
Alte jüdische Friedhöfe in Berlin konnten
erhalten oder wiederhergestellt werden.
Schließlich wurde mit dem Erlös der Sonderpreis des Bundespräsidenten des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbs
gestiftet.
Horst Köhler hat der Konzertreihe ein etwas anderes Gesicht gegeben. Seit 2006
finden die Benefizkonzerte des Bundespräsidenten nun reihum in den Bundesländern
statt.
In Baden-Baden spielte das BalthasarNeumann-Ensemble unter Thomas
Hengelbrock für die Stif tung Kinderland Baden-Wür t temberg und für
ambulante und stationäre Kinderhospizdienste.
In München musizierte das Bayerische
Staatsorchester unter Kent Nagano für
die Stiftung Bündnis für Kinder – gegen
Gewalt.
Das Konzert in Berlin gaben die Berliner
Philharmoniker unter Simon Rattle für die
Berliner und die Deutschen Tafeln.
Der Erlös des Konzerts der Kammeroper
Rheinsberg in Brandenburg war Familien
in Not zugedacht.
In Bremen spielte die Deutsche Kammerphilharmonie unter Paavo Järvi für die
Stiftung Kulturfonds Haifa und die Aktion
Sühnezeichen Friedensdienste.
Das Konzert in Wiesbaden wurde ausgerichtet vom Landesjugendsinfonieorchester Hessen unter Stefan Blunier und vom
Landesjugendjazzorchester Hessen unter
Wolfgang Diefenbach. Der Erlös floss
dem Deutschen Müttergenesungswerk
und ACHSE e. V. zu.
In Hamburg spielten die Philharmoniker
Hamburg unter Simone Young zugunsten
von Projekten zur Förderung der Lesekompetenz.
Es folgte ein Konzert in Hannover, das
von der NDR Radiophilharmonie unter
Eivind Gullberg Jensen, vom Mädchenchor Hannover unter Gudrun Schröfel
und vom Knabenchor Hannover unter
Jörg Breiding musikalisch gestaltet wurde. Der Erlös dieses Konzerts ging an die
Stiftung „Eine Chance für Kinder“.
Mit dem Benefizkonzert in Köln mit
dem WDR Sinfonieorchester Köln unter
Jukka-Pekka Saraste wurde die Stiftung
JEKI – Jedem Kind ein Instrument unterstützt.
Der Erlös des Konzerts der Deutschen
Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Karl-Heinz Steffens in Mainz floss der
Stiftung Lesen zu.
Die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern spielte in Saarbrücken unter Jonathan Brett zugunsten
des Felix Mendelssohn Bartholdy-Wettbewerbs und des saarländischen Netzwerkes „Mehr Lesen“.
Die Dresdner Staatskapelle gab unter
Christian Thielemann in Dresden ein
Konzert zugunsten des Projekts „Wellcome – Projekt zur Unterstützung junger
Familien“.
In Halle/Saale spielte die Staatskapelle
Halle unter Karl-Heinz Steffens zugunsten des Projekts „Punkte voll Klang“ des
Blinden- und Sehbehindertenverbandes
Sachsen-Anhalt e. V. (BSVSA) und des
Jugendclubs des Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverbandes e. V. (DBSV).
Der Erlös des Konzerts des Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar
(Projektorchester der Hochschule für
Musik Franz Liszt Weimar und der Jerusalem Academy of Music and Dance)
unter Michael Sanderling in Weimar kam
der Internationalen Jugendbegegnungsstätte der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora zugute.
Das Schleswig-Holstein Festival Orchester und der Schleswig-Holstein Festival
Chor gaben in Lübeck unter Rolf Beck
ein Konzert zugunsten von Projekten zur
musikalischen Bildung von Kindern und
Jugendlichen.
Mit dem Erlös des Konzerts des Nationalen Symphonieorchesters des Polnischen
Rundfunks unter Alexander Liebreich in
Neubrandenburg wurde die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm des
Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e. V. finanziell unterstützt.
5
zu den
Werken
Es bedeutet für die BADISCHE STAATSKAPELLE eine große Ehre, das Benefizkonzert
des Bundespräsidenten ausrichten zu dürfen.
Für den Klangkörper ist dies nach den Feierlichkeiten 2012 zum 350-jährigen Bestehen
ein weiterer Höhepunkt, der mit einem geschichtsträchtigen Programm begangen wird,
das sich aus der Tradition des Orchesters
speist.
Viele musikalische Gäste des Karlsruher Theaters erwiesen sich als treue Besucher, die ob
der Qualität der Hofkapelle gleich mehrfach
den Weg ins Nordbadische fanden. Richard
Wagner dirigierte hier mehrere Festkonzerte
mit eigenen Werken und spielte sogar mit dem
Gedanken, die Stadt zu „seinem Bayreuth“
zu machen. Auch wenn daraus nichts wurde,
so entstanden doch enge Bande zwischen
beiden Städten: Über Jahrzehnte speiste sich
das Festspielorchester zu einem Drittel aus
Karlsruher Musikern, auch ohne Sänger und
Dirigenten des Hoftheaters waren die Festspiele kaum denkbar. Neben Felix Mottl ist
6
hier an erster Stelle Hermann Levi zu nennen,
Uraufführungsdirigent des Parsifal.
Zwar kam Felix Mendelssohn Bartholdy
persönlich nie nach Karlsruhe, doch verband
ihn eine enge Freundschaft mit Eduard Devrient, der als Generaldirektor des Badischen
Hoftheaters zum Wegbereiter des modernen
Theaterschaffens wurde: Er setzte auf eine
dramaturgisch fundierte, sorgfältig einstudierte und lebendige Aufführungspraxis. Das
von ihm eingeführte Schema der Probenarbeit
von der ersten Lese- bis hin zur Generalprobe
gilt noch heute. Mit Mendelssohn verband
Devrient künstlerisch ein noch bis heute
nachhallendes Ereignis. Gemeinsam realisierten sie in Berlin die Wiederaufführung
der Matthäus-Passion, die den beinahe vergessenen Johann Sebastian Bach wieder im
Bewusstsein der Musikliebhaber verfestigte.
Richard Wagners Beziehung zu Mendelssohn
ist eher ambivalent zu nennen. Er lehnte ihn
und seine Werke wie die aller jüdischen Komponisten ab, ja verunglimpfte sie gar – bis auf
Richard Wagner
7
eines: Die Hebriden-Ouvertüre schätzte er
außerordentlich als „grösste Kunst“.
Nicht nur mit der Uraufführung von Brahms‘
Erster Sinfonie oder der Trojaner von Berlioz
zeigte und zeigt sich das Karlsruher Orchester
fest verankert in der zeitgenössischen Musik –
eine Tradition, die bis heute anhält. Unter den
Komponisten von heute ist es besonders Wolfgang Rihm, den eine enge Zusammenarbeit mit
der BADISCHEN STAATSKAPELLE verbindet.
Neben der regelmäßigen Pflege seiner Musik
stehen zahlreiche Uraufführungen – wenig
erstaunlich, sind doch sowohl Komponist wie
Orchester Karlsruher „Institutionen“. Heute
kommt ein Werk für Klavier und Orchester
hinzu, Con Piano? Certo! wurde von der Stadt
Karlsruhe in Auftrag gegeben und zählt so zu
den Geschenken, die sich die Fächerstadt zu
ihrem 300. Geburtstag macht.
Die Klage ist ein Grundmotiv der Handlung
und der Musik, die Klage und ihre schließliche
Überwindung. Klagereich ist der Weg, voller
Irrung und Irrtum, denn Kundrys Fluch am
Ende des zweiten Aufzugs schickt den Helden auf eine Irrfahrt, bis er endlich zu seinem
Ziel kommt. Die schmerzliche Stimmung des
Vorspiels zum dritten Aufzug schildert die
Verzweiflung des Helden, der immer wieder
vom Weg abkommt – bis das Englischhorn mit
seiner melodiösen Phrase den Übergang zur
helleren Stimmung markiert: Das Ziel ist gefunden, Parsifal hat das Gralsgebiet erreicht.
Richard Wagner: Ausschnitte aus Parsifal
Gleich den weichenden dunklen Tönen weicht
nun auch der Winter, ein Zauber vertreibt
Kälte und Erstarrung, der Frühling zieht ein.
Oberflächlich betrachtet handelt es sich
beim Karfreitagszauber um eine quasi impressionistische Naturschilderung: Eine sonnenübergossene Blumenwiese im Frühling.
Dahinter steht aber ein umfassendes Konzept
von Liebe, Vergebung und Erlösung. Da am
Karfreitag nach christlicher Auffassung Jesus
für die Menschheit gestorben ist, wirkt dies
nicht nur auf die Hauptpersonen – die ganze
Natur erscheint wie erlöst. Die Musik drückt
aus, wie die Seele nach schweren Irrfahrten
Erleichterung erfährt und sich der Schönheit
der Schöpfung wieder öffnen kann.
Am Ende von Richard Wagners Weg zum Gesamtkunstwerk steht der Parsifal, letztes Werk
vor seinem Tod am 13. Februar 1883 in Venedig.
Nicht weniger als 37 Jahre hatte er sich da
bereits mit dem Stoff beschäftigt. Für die lange
Reise, die der Titelheld gehen muss, spielt der
Karfreitag eine entscheidende Rolle. An einem
Karfreitag, so erinnert sich Wagner, war ihm
die Ursprungsidee für dieses Werk gekommen.
Unabhängig davon, ob nachträgliche Erfindung
oder nicht: Es war in jedem Fall eine Stimmung,
die sich an diesen klagereichen Feiertag anlehnte und die dieses Bühnenwerk durchzieht.
Eine Hauptrolle spielt dabei das Orchester,
und deswegen fand dieser Ausschnitt aus
dem „Bühnenweihfestspiel“ mit Wagners
Billigung auch Eingang in die Konzertprogramme. Der Komponist vertraut die weit
fließende Melodie zuerst dem zarten, leicht
mit Melancholie überzogenen Klang der Oboe
an, die dann ebenso weich von der Klarinette
übernommen wird. Darunter malen die Streicher ein luftiges Gewebe in vielen Farben, in
prächtigem Wachsen. Die Musik formt einen
Moment des Innehaltens, ganz undramatisch
eigentlich, ein stilles und doch helles Blühen,
Zurück zur Historie geht es mit Beethovens
Siebter Sinfonie. Nach den persönlichen Spuren des Bonners wird in Karlsruhe zwar noch
gesucht, aber immerhin zählte der Werken
anderer Komponisten häufig kritisch gegenüberstehende Richard Wagner zu ihren größten Bewunderern.
8
Felix Mendelssohn Bartholdy
9
fern aller Wagner sonst oft zugeschriebenen
pomphaften und auftrumpfenden Effekte.
Dirigent der Uraufführung des Parsifal 1882 im
Bayreuther Festspielhaus war Hermann Levi,
Karlsruher Hofkapellmeister von 1864 bis 1872.
Der Sohn eines Rabbiners war dem Schöpfer
dieses „allerchristlichen“ Werkes bereits seit
seiner Karlsruher Zeit freundschaftlich verbunden und begründete hier die bis heute anhaltende Wagner-Tradition, die dem damaligen
Hoftheater den Beinamen „Klein-Bayreuth“
eintrug. Dem Werk Wagners blieb Levi auch
nach seiner Karlsruher Zeit verbunden, gemeinsam mit Witwe Cosima prägte er bis 1894
die Festspiele – dies trotz aller antisemitischen
Ausfälle, die Levi indirekt (so durch Wagners
Schrift Das Judenthum in der Musik) oder gar
direkt in Gesprächen erdulden musste.
Hochgradig diffamierend äußerte sich Wagner
besonders über jene jüdischen Komponisten,
deren Einfluss auf ihn und seine Werke nicht
von der Hand zu weisen ist, dazu zählen vor
allem Giacomo Meyerbeer und Felix Mendelssohn Bartholdy. Ebenjener Mendelssohn, der
50 Jahre vor dem Parsifal das Dresdner Amen
in seiner Reformationssinfonie in die Kunstmusik eingeführt hatte. Und meint man nicht
das Rollen des Meeres im Fliegenden Holländer so schon einmal gehört zu haben, vielleicht
auch in Mendelssohns Hebriden-Ouvertüre?
Interessanterweise ist es genau dieses Werk,
das Wagner Zeit seines Lebens schätzte und
als „eines der schönsten Musikwerke, die wir
besitzen“ bezeichnete, „alles wundervoll geistig geschaut, fein empfunden und mit grösster
Kunst wiedergegeben.“
Felix Mendelssohn Bartholdy: Die Hebriden
Mendelssohn schuf seine zweite Konzertouvertüre wie seine Schottische Sinfonie durch
die unmittelbare persönliche Konfrontation
10
mit der Landschaft Schottlands. Mit seinem
Freund Karl Klingmann bereiste er im Hochsommer 1829 die Hebriden-Insel Staffa, wo
ihn ganz besonders die sich zum Meer hin
öffnende Fingalshöhle faszinierte. Direkt nach
dem Besuch schrieb er an seine Eltern: „Um
euch zu verdeutlichen, wie seltsam mir auf den
Hebriden zumute geworden ist, fiel mir eben
folgendes bei:“ – es folgen die ersten 20 Takte
der Ouvertüre und damit bereits auch die zentrale thematische Idee.
In vielleicht keinem anderen Werk erreicht
Mendelssohn eine derartige musikalische Geschlossenheit. Sie erwächst aus einem eintaktigen motivischen Kerngedanken, der gleich zu
Beginn präsentiert wird und das ganze Werk
in mannigfaltigen Abwandlungen durchzieht –
es liegt nahe, hier an das Urelement Wasser zu
denken, das ebenso wandelbar die Natur beherrscht. Rein formal handelt es sich um einen
Sonatenhauptsatz, den Mendelssohn jedoch
nur als Grundlage für eine individuelle Behandlung nimmt, dabei mit dramatischen Impulsen
versieht oder neue musikalische Gestalten
einführt. Die virtuose Instrumentation und die
harmonische Experimentierfreudigkeit nötigten selbst Hector Berlioz höchsten Respekt ab:
„In Rom lernte ich zum erstenmal jenes zarte,
feine musikalische Gewebe schätzen, welches
mit so reichen Farben geschmückt ist …“
Wolfgang Rihm: Con Piano? Certo!
Wer könnte besser in ein neues Werk einführen als der Autor? Lassen wir also Wolfgang
Rihm selbst zu Wort kommen:
„Albumblatt zu doppeltem Spiel
Zum Stadtgeburtstag schrieb ich Über die
Linie VIII – am 8. März von der BADISCHEN
STAATSKAPELLE unter Justin Brown wunderbar uraufgeführt. Ein ernstes, weitausgreiWolfgang Rihm
11
fendes Stück. Wie so oft regt sich in mir bei
einer Arbeit die Gegenfigur: eine Alternative,
eine andere Gestalt. Hier war es eine virtuose
konzertante Studie, knapp über 10 Minuten,
ganz aus der Spielfreude entwickelt. Ja, auch
Komponisten ‚spielen‘ – nicht nur auf Instrumenten, sondern oft auch mit der Musik selbst.
Das sind dann relativ vergnügliche Passagen,
wo das Wissen und der Vorwitz miteinander
Spiel treiben. Aus dem Spiel im Gegensätzlichen kann jeden Moment strenger Ernst
werden – oder doch nicht? Es bleibt vieles in
der Schwebe, obwohl unser Konzertstück hier
ganz schön vital turnt. Aber so sind (meine)
Konzertstücke meist: Sie geben dem Virtuosen
sein Futter und bleiben doch in der Melancholie zuhause. Mit Klavier? Sicher!
W. R.“
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 7
Als „Apotheose des Tanzes“ bezeichnete sie
Richard Wagner, als „Orgie des Rhythmus“
Romain Rolland – kaum eine andere Sinfonie
forderte Komponisten und Schriftsteller
so zu prägenden Vokabeln heraus wie die
Siebte Sinfonie Ludwig van Beethovens. Der
Rhythmus mehr als jedes andere musikalische
Element bestimmt diese Sinfonie. Sie bescherte Beethoven einen der größten Triumphe
seines Lebens, als sie am 8. Dezember 1813 in
Wien uraufgeführt wurde. Der peitschende
Rhythmus vor allem des dritten und vierten
Satzes traf offensichtlich die aufgeheizte Siegesstimmung über Napoleon in der kurz vorher
beendeten Völkerschlacht bei Leipzig. Im
selben Wohltätigkeitskonzert zugunsten der in
der Schlacht bei Hanau „invalide gewordenen
österreichischen und bayerischen Krieger“
dirigierte Beethoven sein Orchesterwerk Wellingtons Sieg oder Die Schlacht bei Vittoria.
Bevor die Rhythmusmaschine im ersten Satz
anläuft, leitet ein ausgedehnter langsamer Teil
12
die Sinfonie ein. Immer drängender strebt die
Musik in das folgende Vivace, wo Beethoven
lange vor Anton Bruckner durch Vorwegnahme einzelner musikalischer Elemente
das Hauptthema ankündigt, das schließlich
mit Pauken und Trompeten in voller Pracht
erstrahlt. Dem leuchtenden A-Dur-Schluss
dieses Satzes folgt ein erschütternder Beginn
des zweiten. Der a-Moll-Akkord, gespielt nur
von Oboen, Klarinetten, Fagotten und Hörnern,
wird in seiner Identität verschleiert, indem
Beethoven ihn über dessen Quintton e anstatt
des Grundtons a in den Hörnern aufbaut. Solche Quartsextlagen eines Akkordes gab es zuvor in der Musikgeschichte als Durchgang auf
unbetontem Taktteil. Nach diesem außergewöhnlichen Beginn etabliert Beethoven eine
prägnante rhythmische Figur, die dem ganzen
Satz zugrunde liegt, selbst wenn sie kurzzeitig
einmal nicht zu hören ist. Gravitätisch wie
ein ferner Trauermarsch schreitet die Musik
dahin, auch wenn Beethoven sie mit einem
durchaus schnellen „Allegretto“ überschreibt.
Darüber erhebt sich ein feierlicher Gesang, der
in langsamer und erhabener Steigerung durch
die Instrumente schreitet.
Auch der scherzoartige dritte Satz lässt aufhorchen. Statt der zuvor gewohnten dreiteiligen Anlage wiederholt Beethoven das Trio,
so dass der Satz insgesamt aus fünf Teilen
besteht. In wirbelndem Presto-Tempo steuert
der Satz unaufhaltsam auf das dahinpeitschende Finale hin, gleichsam angekündigt
durch zwei energiegeladene Tutti-Fanfaren.
Der Rhythmus darf wieder in seiner ungebremsten entfesselnden Weise die Federführung übernehmen; Beethoven erlaubt sehr
kurze Momente des Innehaltens nur, um für
die abschließende Stretta Anlauf zu nehmen.
Der überwältigenden Explosion aller Energien
kann man sich unmöglich entziehen – ein
tänzerisch-mitreißender Schlusspunkt unter
einem außergewöhnlichen Konzert.
Ludwig van Beethoven
13
FRANK DUPREE
KLAVIER
Der 1991 geborene Frank Dupree konnte
bereits beachtliche Konzerterfahrung sammeln und sich ein umfangreiches Repertoire
von Klassik bis Moderne aneignen. Er ist
gefragter Solist in Orchesterkonzerten und
Recitals sowie engagierter Kammermusiker.
Der Preisträger von über 60 nationalen und
internationalen Klavierwettbewerben wurde
2014 einziger Preisträger des 40. Deutschen
Musikwettbewerbs. Als Solist konzertiert er
mit renommierten Orchestern wie dem SWR
Sinfonieorchester Kaiserslautern, der Meininger Hofkapelle, dem Beethoven-Orchester
Bonn, dem Orchestre de Chambre de Paris,
dem Fairbanks Symphony Orchestra und
dem Minnesota Symphony Orchestra (USA).
Neben zahlreichen Engagements in Deutschland führte ihn seine junge Karriere zu inter14
nationalen Konzerten nach Paris, St. Petersburg, Moskau, Rom, Venedig, Wien, Salzburg,
Prag, Bukarest, Istanbul, Minnesota, Chicago, Los Angeles, San Francisco sowie Peking
und Chengdu. Tschaikowskis Klavierkonzert
Nr. 1 und noch viele weitere dirigierte er vom
Klavier aus. Unter Mario Venzago eröffnete
er als Solist in Beethovens Chorfantasie den
neuen Konzertsaal „Wolfgang-Rihm-Forum“
der Karlsruher Hochschule für Musik. Aktuell
sind neben Konzerten mit dem Berner Symphonieorchester eine Tournee mit dem Prager Sinfonieorchester und die Aufnahmen für
seine Debut-CD geplant. Die Konzertpianistin
und Pädagogin Prof. Sontraud Speidel unterrichtet ihn seit seinem sechsten Lebensjahr,
seit 2011 ist er eingeschrieben an der Hochschule für Musik Karlsruhe.
justin brown
DIRIGENT
Justin Brown studierte in Cambridge und
Tanglewood bei Seiji Ozawa und Leonard
Bernstein und arbeitete später als Assistent
bei Leonard Bernstein und Luciano Berio.
Als Dirigent debütierte er mit der gefeierten
britischen Erstaufführung von Bernsteins
Mass. Für seine Programmgestaltung beim
Alabama Symphony Orchestra, wo er fünf
Spielzeiten als Chefdirigent wirkte, wurde er
drei Mal mit dem ASCAP-Award ausgezeichnet. Auf Einladung des renommierten „Spring
for Music Festival“ dirigierte er 2012 das
Orchester in der Carnegie Hall. Brown leitete
zahlreiche Uraufführungen und dirigierte
wichtige Stücke bedeutender Zeitgenossen
wie Elliott Carter und George Crumb. Er musizierte zudem mit namhaften Solisten wie
Yo-Yo Ma, Leon Fleisher und Joshua Bell.
Zahlreiche Gastengagements führten ihn an
renommierte Opernhäuser und zu Orchestern weltweit, in Deutschland u. a. an die
Bayerische Staatsoper München und zu den
Dresdner Philharmonikern. Komplettiert wird
sein Erfolg durch viele CD-Einspielungen,
2006 wurde er für einen Grammy nominiert.
Als Generalmusikdirektor am STAATSTHEATER KARLSRUHE, der er seit 2008
ist, wird Brown v. a. für seine Dirigate von
Wagners Ring sowie den Werken Berlioz‘,
Verdis und Strauss’ gefeiert. Unter seiner
Leitung stehen auf dem facettenreichen
Konzertspielplan Werke wie Amériques von
Edgar Varèse, Mahlers 5. Sinfonie oder die
Gurre-Lieder von Schönberg. Gemeinsam
mit seinem Team erhielt er die Auszeichnung
„Bestes Konzertprogramm 2012/13“.
15
die
badische
staatskapelle
Als sechstältestes Orchester der Welt kann
die BADISCHE STAATSKAPELLE auf eine
überaus reiche und gleichzeitig gegenwärtige Tradition zurückblicken. 1662 als
Hofkapelle des damals noch in Durlach residierenden badischen Fürstenhofes gegründet, entwickelte sich aus dieser Keimzelle
ein Klangkörper mit großer nationaler und
internationaler Ausstrahlung. Berühmte
Hofkapellmeister wie Franz Danzi, Hermann
Levi, Otto Dessoff und Felix Mottl leiteten
zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, z. B.
von Hector Berlioz, Johannes Brahms und
Béla Bartók, und machten Karlsruhe zu
einem der Zentren des Musiklebens. Neben
Brahms standen Richard Wagner und
Richard Strauss gleich mehrfach am Pult
der Hofkapelle; Niccolò Paganini, Clara
Schumann und viele andere herausragende Solisten waren gern gehörte Gäste.
Hermann Levi führte 1856 die regelmäßigen
Abonnementkonzerte ein, die bis heute als
Sinfoniekonzerte der BADISCHEN STAATSKAPELLE weiterleben.
Allen Rückschlägen durch Kriege und
Finanznöten zum Trotz konnte die Tradition des Orchesters bewahrt werden.
Generalmusikdirektoren wie Joseph Keil16
berth, Christof Prick, Günther Neuhold
und Kazushi Ono führten das Orchester in
die Neuzeit, ohne die Säulen des Repertoires zu vernachlässigen. Regelmäßig
fanden sich zeitgenössische Werke auf
dem Programm; Komponisten wie Werner
Egk, Wolfgang Fortner oder Michael
Tippett standen sogar selbst vor dem
Orchester, um ihre Werke aufzuführen.
Die große Flexibilität der BADISCHEN
STAATSKAPELLE zeigt sich auch heute
noch in der kompletten Spannweite zwischen Repertoirepflege und der Präsentation zukunftsweisender Zeitgenossen,
exemplarisch hierfür der Name Wolfgang
Rihm. Der seit 2008 amtierende Generalmusikdirektor Justin Brown steht ganz
besonders für die Pflege der Werke
Wagners, Berlioz’, Verdis und Strauss’
sowie für einen abwechslungsreichen
Konzertspielplan, der vom Deutschen
Musikverleger-Verband als „Bestes
Konzertprogramm 2012/13“ ausgezeichnet
wurde. Auch nach dem 350-jährigen Jubiläum 2012 präsentiert sich die BADISCHE
STAATSKAPELLE – auf der reichen Aufführungstradition aufbauend – als lebendiges und leistungsfähiges Ensemble.
besetzung
1. Violine
Janos Ecseghy
Rolf Gelbarth
Lutz Bartberger
Sandra Huber
Rosemarie SimmendingerKàtai
Susanne Ingwersen
Thomas Schröckert
Werner Mayerle
Judith Sauer
Ayu Ideue
Juliane Anefeld
Claudia Schmidt
Sabina Bunea
Eva Unterweger
2. Violine
Annelie Groth
Shin Hamaguchi
Km. Toni Reichl
Gregor Anger
Christoph Wiebelitz
Diana Drechsler
Dominik Schneider
Birigt Laub
Steffen Hamm
Eva-Maria Vischi
Sofia Riedel
Katrin Dusemund*
Viola
Km. Franziska Dürr
Christoph Klein
Torsten Tiebout
Ortrun Riecke-Wieck
Kyoko Kudo
Sibylle Langmaack
Akiko Sato
Tanja Linsel
Nicholas Clifford
Björn Sperling*
Violoncello
Thomas Gieron
Ben Groocock
Km. Norbert Ginthör
Wolfgang Kursawe
Alisa Bock
Laurens Groll
Iftach Czitron
Emely Härtel
Kontrabass
Km. Joachim Fleck
Peter Cerny
Xiaoyin Feng
Monika Kinzler
Karl Walter Jackl
Christoph Epremian
Harfe
Km. Silke Wiesner
Claudia Karsch*
Flöte
Eduardo Belmar
Georg Kapp
Jihae Lee
Oboe
Stephan Rutz
Nobuhisa Arai
Km. Ilona Steinheimer
Katrin Stüble*
Klarinette
Frank Nebl
Jochen Weidner
Martin Nitschmann
Leonie Gerlach
Fagott
Lydia Pantzier
Km. Detlef Weiß
Martin Drescher
Ulrike Bertram
Horn
Km. Susanna WichWeissteiner
Jörg Dusemund
Frank Bechtel
Km. Jürgen Danker
Trompete
Jens Böcherer
Km. Ulrich Dannenmaier
Ulrich Warratz
Posaune
Sandor Szabo
István Juhász
Holger Schinko
Tuba
Dirk Hirthe
Pauke & Schlagzeug
Raimund Schmitz
Km. Rainer Engelhardt
Manuel Becker
* Gast der STAATSKAPELLE
Km.: Kammermusiker/in
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18
19
Orchester I
Des helmholtz-gymnasiums
Das Orchester I des Helmholtz-Gymnasiums
Karlsruhe unter der Leitung von HansJochen Stiefel ist das Auswahlorchester der
Schule. Sein Repertoire reicht von Barock
bis zur Moderne, von der Gabrieli-Canzone
für zwölf Blechbläser bis zur Rhapsody in
blue von Gershwin. Immer wieder gibt es
auch Projekte mit den Chören der Schule
(Purcells Oper Dido and Aeneas, Rossinis
Petite Messe Solennelle, Mozarts Requiem
u. a.). Highlights der letzten Jahre waren die
Uraufführung von Matthias Handschicks
ABAKUS beim World New Music Festival
2006 in Stuttgart, die Aufführung von Beethovens Drittem Klavierkonzert mit Christian
Zacharias und Hummels Trompetenkonzert
mit Reinhold Friedrich als Solisten, sowie
die Mitwirkung bei der Swakopmunder
20
Musikwoche in Namibia. Mehrmals erhielt
das Orchester den 1. Preis beim Karlsruher
Händel-Wettbewerb. Konzertreisen führten
2008 nach Rom, 2009 nach Syrien sowie 2009
und 2014 nach Jordanien. 2012 vertrat das
Orchester in der Kategorie Jugendkammerorchester Baden-Württemberg erfolgreich
beim Deutschen Orchesterwettbewerb.
Als Preisträger wurde es mit der höchsten
Bewertungskategorie ausgezeichnet und gilt
damit als eines der besten Jugendorchester
bundesweit. Als besondere Bereicherung
für das Orchester ist die lang andauernde
Zusammenarbeit mit dem STAATSTHEATER
KARLSRUHE hervorzuheben, die 2013 in eine
Patenschaft der BADISCHEN STAATSKAPELLE mit den Orchestern des HelmholtzGymnasiums mündete.
besetzung
1. Violine
Benjamin Hans
Rachel Buquet
Shu Yi Danneil
Michael Drescher
Kathrin Eberitzsch
Johanna Gläsel
Alisa Kratzer
Annika Wehrle
2. Violine
Leon Tscholl
Hannah Armbruster
Fabian Binder
Faye Bollheimer
Judith Dehnen
Manuel Feil
Ines Kunze
Rosan Zheng
Viola
Luise Wahl
Carolin Angulo Hammes
Felix Dehnen
Viktoria Wagner
Marlene Zimmermann
Violoncello
Sebastian Binder
Jasmin Blomenkamp
Pierre Buquet
Clara Dölp
Tim Eberitzsch
Gustav Hübner
Hans Schröck
Kontrabass
Tabea Kind
Flöte
Hannah Bernitt
Elena La-Deur
Horn
Vinzent Brömauer
Antje Warratz
Trompete
Fabian Kind
Matthias Schüz
Pauke
Florian La-Deur
Orchesterleiter
Hans-Jochen Stiefel
Oboe
Charlotte Kürsten
Lara Rayan Abu-Hesen
Klarinette
Markus Nick
Fagott
Gerrit Nieder
Annika Groll
Lea Stärk
21
Orchesterpatenschaft
Nachwuchs- und Profimusiker gemeinsam
auf der Bühne – Konzerte mit Geteilten Pulten sind das schönste Ergebnis
der Zusammenarbeit der BADISCHEN
STAATSKAPELLE und den Orchestern
des Helmholtz-Gymnasiums. Seit 2013
besteht zwischen ihnen eine tutti proOrchesterpatenschaft, verliehen von den
Jeunesses Musicales Deutschland und
der Deutschen Orchestervereinigung. Die
gemeinsamen Konzerte beim Orchesterfest zum 350-jährigen Bestehen waren die
Initialzündung, die langjährigen Kontakte
in eine feste Zusammenarbeit münden zu
lassen.
Die jungen Musikerinnen und Musiker werden bei der Vorbereitung
von Konzerten unterstützt. Daneben
übernehmen Mitglieder der STAATSK APELLE Mentorenaufgaben, leiten
Registerproben, beraten bei Fragen der
Ausbildung, bei der Instrumentenwahl
oder vor Wettbewerben und helfen bei
22
der Einrichtung von Notenmaterial. Die
Jugendorchester haben Zugriff auf Noten im Archiv des STAATSTHEATERS
und besuchen regelmäßig Proben der
STAATSK APELLE.
Im Konzertprogramm der STAATSKAPELLE schlägt sich die gemeinschaftliche
Arbeit ebenso nieder: Die Schülerinnen
und Schüler des Helmholtz-Gymnasiums
wirken regelmäßig bei Konzerten mit den
Profis an Geteilten Pulten im Rahmen der
Kinder- und Jugendkonzerte der BADISCHEN STAATSKAPELLE mit.
Am 30.6.15 findet gemeinsam mit dem Orchester I das 3. Jugendkonzert mit Mendelssohns Hebriden-Ouvertüre und der
berühmten Moldau von Bedřich Smetana
statt, für die Saison 2015/16 ist am 24.4.16
ein Kinderkonzert zusammen mit den Orchestern II und III mit einer musikalischen
Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten geplant.
DIE
FÖRDERER DES
BENEFIZKONZERTS
23
bildnachweise
UMSCHLAG
S. 7
S. 9
S. 11
S. 13
S. 14
S. 15
S. 20
S. 24, 25
Jochen Klenk
Fotografie von
Franz Hanfstaengl
Gemälde von
Theodor Hildebrandt
ONUK
Zeichnung von Carl Jäger
Rosa Frank
Felix Grünschloß
Tereza Stiefel
Falk von Traubenberg
TEXTNACHWEISE
S. 2, 3
Deutsche Alzheimer Stiftung,
Alzheimer Stiftung BadenWürttemberg
S. 4, 5
Bundespräsidialamt
S. 6 – 14
Originalbeitrag von
Axel Schlicksupp
Sollten wir Rechteinhaber übersehen
haben, bitten wir um Nachricht.
WIR DANKEN
BLUMENSCHMID(E) für die Blumen
impressum
Herausgeber
BADISCHES STAATSTHEATER
Karlsruhe
Generalintendant
Peter Spuhler
VERWALTUNGSDIREKTOR
Michael Obermeier
ORCHESTERDIREKTOR &
KONZERTDRAMATURG
Axel Schlicksupp
REDAKTION
Axel Schlicksupp
KONZEPT
DOUBLE STANDARDS Berlin
www.doublestandards.net
GESTALTUNG
Kristina Schwarz
DRUCK
medialogik GmbH, Karlsruhe
STAATSTHEATER KARLSRUHE
Saison 2014/15
Programmheft Nr. 261
www.staatstheater.karlsruhe.de
Jederzeit einsteigen –
unser Abonnementbüro berät Sie gerne!
Ab 10,50 bzw. 5,50 Euro PRO Konzert
24
ABONNEMENTBÜRO
T 0721 3557 323
F 0721 3557 346
[email protected]
DIE nächsten
Konzerte
KAMMERKonzert
EXTRA
3. JUgendKonzert –
GETEILTE PULTE 12+
Zwei Frauen sind in der Karlsruher Musikgeschichte besonders zu würdigen: Clara Faisst
und Margarete Schweikert stellten beide das
Kunstlied ins Zentrum Ihres Schaffens. Im
Kammerkonzert zum Stadtjubiläum erklingen
außerdem Bläserwerke des langjährigen Hofkapellmeisters Franz Danzi und des STAATSKAPELLEN-Klarinettisten Martin Nitschmann.
Berühmte musikalische Landschaftsbilder mit
gleich zwei Orchestern auf der Bühne machen
das letzte Konzert zu einem Höhepunkt der
Jugendkonzertreihe. Mendelssohns HebridenOuvertüre und Smetanas Moldau gehören zu
den immer wieder gewünschten Klassikern
des Konzertrepertoires. Generalmusikdirektor
Justin Brown wird diese bilderreiche und stimmungsvolle Musik mit Beispielen vorstellen
und dabei ein Riesenorchester leiten: Die BADISCHE STAATSKAPELLE spielt gemeinsam
mit ihrem Patenorchester vom HelmholtzGymnasium!
Franz Danzi Quintett d-Moll op. 41 Margarete
Schweikert Fünf Lieder Martin Nitschmann
Karlsruher Plätze – Drei Stimmungsbilder
Clara Faisst Fünf Lieder Clara Faisst Schön
Astrid op. 21 – Nordische Ballade
Armin Kolarczyk Bariton Ilona Steinheimer
Oboe Martin Nitschmann Klarinette Km.
Susanna Wich-Weissteiner Horn Ulrike
Bertram Fagott Jeannette La-Deur Klavier
27.6. 20.00 KLEINES HAUS
4. KINDERKONZERT –
COSÌ FAN TUTTE 6+
Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutte
(Ausschnitte)
Musiktheaterwerkstatt mit Sängerinnen und
Sängern in Kostüm und Maske
Solisten des Opernensembles
Magdalena Falkenhahn Konzertpädagogik
Ulrich Wagner Dirigent & Moderator
BADISCHE STAATSKAPELLE
28.6. 11.00 & 15.00 GROSSES HAUS
Mit anschließender Autogrammstunde
im UNTEREN FOYER
Felix Mendelssohn Bartholdy Die Hebriden
Bedřich Smetana Die Moldau
Justin Brown Dirigent & Moderator
Magdalena Falkenhahn Konzertpädagogik
Orchester I des Helmholtz-Gymnasiums
Karlsruhe (Leitung Hans-Jochen Stiefel)
BADISCHE STAATSKAPELLE
30.6. 11.00 & 18.00 KLEINES HAUS
4. KLEINKINDERKONZERT – Die vier elemente: LUFT 3+
Die Luft surrt, der Wind pfeift, der Sturm
dröhnt und plötzlich hört man überall um sich
herum Musik. Kinder ab drei Jahren entdecken „luftige“ Klangwelten in einem extra auf
ihre Bedürfnisse abgestimmten Programm.
Magdalena Falkenhahn Konzertpädagogik
Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE
4.7. 9.30 & 11.00 INSEL
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