Helicomp® Sandoz® 20 mg/1000 mg/500 mg magensaftresistente

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Helicomp® Sandoz®
20 mg/1000 mg/500 mg magensaftresistente Hartkapseln/Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Helicomp Sandoz enthält 3 verschiedene
Wirkstoffe.
Jeder Wirkstoff liegt in einer eigenen Darreichungsform vor:
• 1 magensaftresistente Hartkapsel
(weiß) enthält 20 mg Omeprazol.
• 1 Filmtablette (cremefarben) enthält
1148 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend 1000 mg Amoxicillin.
• 1 Filmtablette (hellgelb) enthält 500 mg
Clarithromycin.
Sonstiger Bestandteil: Die Hartkapsel enthält 116 mg Lactose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Kombinationspackung mit:
magensaftresistenten Hartkapseln
Weißes Oberteil, weißes Unterteil, beide
bedruckt mit “OME 20” und gefüllt mit
weißen bis beigefarbenen magensaftresistent überzogenen Pellets.
Filmtabletten
Weiße bis cremefarbene, ovale Filmtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe
Filmtabletten
Hellgelbe, ovale Filmtabletten
Die Bruchkerbe der cremefarbenen Filmtablette dient nur zum Teilen der Tablette
für ein erleichtertes Schlucken und nicht
zum Aufteilen in gleiche Dosen.
Stand: Juni 2012
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Kombinationstherapie zur Eradikation von
Helicobacter pylori bei Patienten mit peptischen Ulcera mit dem Ziel der Verringerung der Häufigkeit eines durch diesen
Erreger bedingten Wiederauftretens von
Zwölffingerdarmgeschwüren (Ulcera duodeni) und Magengeschwüren (Ulcera ventriculi)
Nationale und internationale Richtlinien
zur angemessenen Anwendung antibakterieller Wirkstoffe sind zu beachten.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren mit
einem Körpergewicht von mehr als 40 kg
nehmen Tabletten oder Kapseln entsprechend nachfolgender Anweisung ein:
Wirkstoff
Anzahl
Tabletten
oder
Kapseln
Einnahme
Dauer:
7 Tage
1
morgens
und abends
1
morgens
und abends
morgens
und abends
500 mg
Clarithromycin
20 mg
Omeprazol
1000 mg
Amoxicillin
1
Die tägliche Dosis sollte 1 g Clarithromycin nicht überschreiten.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen
Helicomp Sandoz sollte mit ausreichend
Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) eingenommen werden. Die Einnahme von Helicomp Sandoz sollte eine Stunde vor der
Einnahme einer Mahlzeit (Frühstück oder
Abendessen) erfolgen.
Dauer der Anwendung
Die Einnahme sollte über die empfohlene
Dauer von 7 Tagen konsequent durchgeführt werden, die Dauer der Anwendung
sollte 14 Tage nicht überschreiten.
Kinder
Helicomp Sandoz ist für Kinder unter
12 Jahren und einem Gewicht von weniger als 40 kg aufgrund der Wirkstärke
nicht geeignet.
Ältere Patienten
Helicomp Sandoz sollte bei älteren Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden.
• gegen Clarithromycin und andere
Makrolid-Antibiotika oder
• gegen einen der sonstigen Bestandteile
kontraindiziert.
Bei Überempfindlichkeit gegen Amoxicillin
oder Penicillin darf Helicomp Sandoz wegen der Gefahr eines anaphylaktischen
Schocks nicht angewendet werden.
Helicomp Sandoz darf nicht zusammen
mit Atazanavir angewendet werden, da
eine Interaktion mit Omeprazol und Clarithromycin besteht (siehe Abschnitt 4.5).
Helicomp Sandoz darf nicht zusammen
mit Nelfinavir angewendet werden (siehe
Abschnitt 4.5).
Helicomp Sandoz darf nicht gleichzeitig
mit Cisaprid, Pimozid, Terfenadin oder
Astemizol eingenommen werden, da
Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien, „Torsade de pointes“, Verlängerung der QT-Zeit) ausgelöst werden
können.
Helicomp Sandoz darf nicht gleichzeitig
mit Dihydroergotamin oder Ergotamin eingenommen werden.
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder
Nierenfunktion
Helicomp Sandoz darf bei Patienten mit
Funktionsstörungen der Leber oder Nieren nicht angewendet werden, da derzeit
noch keine klinischen Erfahrungen zur
Wirksamkeit und Sicherheit für die Anwendung von Kombinationen mit Omeprazol und Clarithromycin bei diesen Patienten vorliegen.
Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Aufgrund fehlender Daten wird eine Anwendung nicht empfohlen (siehe 4.3).
Hinweis
Amoxicillin besitzt einen wirkstoffspezifischen Eigengeruch, der unterschiedlich
stark in Erscheinung treten kann und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hat.
Amoxicillinpräparate können einen produktspezifischen Eigengeschmack besitzen, der unterschiedlich in Erscheinung
treten kann und keinen Einfluss auf die
Wirksamkeit hat.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
National und international anerkannte
Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen
sind bei der Anwendung von Helicomp
Sandoz zu berücksichtigen.
Bei Patienten/Patientinnen mit aktiven
Ulcera sollte die Fortsetzung der Therapie
mit einer Omeprazol-Monotherapie erwogen werden.
Die erfolgreiche Eradikation von Helicobacter pylori ist 4-6 Wochen nach Beendigung der Therapie durch geeignete
Untersuchungen zu sichern.
4.3 Gegenanzeigen
Helicomp Sandoz ist bei Patienten mit
einer bekannten Überempfindlichkeit
• gegen Omeprazol oder andere substituierte Benzimidazole
Bei erfolgloser Eradikation ist vor einem
weiteren Behandlungszyklus die Gewinnung einer Magenschleimhautbiopsie zur
Bestimmung der Resistenzlage erforderlich.
1
Die Auswahl des in Helicomp Sandoz enthaltenen Therapieregimes sollte gemäß
der Verträglichkeit beim Patienten und
therapeutischer Richtlinien erfolgen.
51004344
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Helicomp® Sandoz®
20 mg/1000 mg/500 mg magensaftresistente Hartkapseln/Filmtabletten
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Helicomp® Sandoz®
20 mg/1000 mg/500 mg magensaftresistente Hartkapseln/Filmtabletten
Aufgrund der Wirkstärke der Bestandteile
von Helicomp Sandoz wird die Durchführung einer Eradikationstherapie mit Helicomp Sandoz bei Kindern unter 12 Jahren
und einem Körpergewicht von weniger als
40 kg nicht empfohlen.
Bei anhaltenden und schweren Durchfällen und Koliken, die während oder nach
der Therapie auftreten, ist an eine sehr
selten auftretende pseudomembranöse
Kolitis zu denken. Hier muss eine Beendigung der Behandlung mit Helicomp
Sandoz erwogen werden und gegebenenfalls sofort eine angemessene Therapie
(z. B. Einnahme von geeigneten Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit für diese Indikation klinisch erwiesen
ist) eingeleitet werden. Arzneimittel, die
die Peristaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Bei Patienten mit Magenulkus sollte die
Möglichkeit der Malignität vor Beginn
einer Therapie ausgeschlossen werden,
da die Behandlung die Symptome verschleiern und die Diagnosestellung verzögern kann.
Patienten mit der seltenen hereditären
Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel
oder Glucose-Galactose-Malabsorption
sollten Helicomp Sandoz nicht einnehmen.
Omeprazol
Eine reduzierte Azidität im Magen erhöht
unabhängig von der Ursache - auch bei
Protonenpumpenhemmern - die Anzahl
der Bakterien im Gastrointestinaltrakt. Die
Behandlung mit säuresuppressiven Arzneimitteln führt zu einem geringgradig erhöhten Risiko an einer Infektion des Gastrointestinaltrakts, wie Salmonellen- und
Campylobakter-Enteritis, zu erkranken.
Omeprazol sollte bei älteren Patienten mit
Vorsicht angewendet werden, besonders
in hohen Dosen.
Bei schwerkranken Patienten sollte die
Seh- und Hörfunktion regelmäßig überwacht werden, da Einzelfälle von Blindheit
und Taubheit bei der Anwendung von
Omeprazol als Injektion bekannt geworden sind.
Amoxicillin
Allergische Diathese
Eine Kreuzallergie mit anderen Betalaktam-Antibiotika (u. a. Cephalosporine)
kann bestehen.
Zwischen Pilzen und Penicillin kann Antigengemeinschaft bestehen, sodass bei
vorbestehender Mykose auch nach erstmaliger Penicillin-Gabe allergische Reaktionen auftreten können.
Infektiöse Mononukleose, chronische
lymphatische Leukämie
Bei viralen Infektionen, insbesondere mit
Mononucleosis infectiosa, sowie bei lymphatischer Leukämie sollten gleichzeitige
bakterielle Infektionen nur mit Vorsicht mit
Amoxicillin behandelt werden, da das Risiko erythematöser Hautreaktionen erhöht
ist.
Bei gleichzeitiger Gabe von Clarithromycin und Digoxin wurde über erhöhte Digoxin-Serumspiegel berichtet. Einige Patienten zeigten klinische Symptome einer Digoxin-Vergiftung, einschließlich potentiell
tödlicher Arrhythmien. Die Digoxin-Serumkonzentration sollte bei Patienten, die
gleichzeitig Clarithromycin und Digoxin
einnehmen, sorgfältig kontrolliert werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)
Hier muss die Behandlung mit Helicomp
Sandoz sofort abgebrochen und die erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden.
Orale Antikoagulanzien (z. B. Warfarin,
Acenocoumarol)
Bei gleichzeitiger Gabe von Amoxicillin
und Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ
kann die Blutungsneigung verstärkt werden.
Clarithromycin
Es liegen Post-Marketing-Berichte von
Colchicin-Vergiftungen bei gleichzeitiger
Einnahme von Clarithromycin und Colchicin vor, insbesondere bei älteren Patienten. Einige der Colchicin-Vergiftungen
traten bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen auf. Es wurde über Todesfälle
bei einigen solcher Patienten berichtet
(siehe Abschnitt 4.5.).
In Einzelfällen kann es bei kombinierter
Gabe von Clarithromycin und oralen Antikoagulanzien zur Wirkungsverstärkung
bis hin zu toxischen Effekten dieser Arzneimittel kommen. Die Prothrombinzeit
(Quick-Wert) sollte bei Patienten, die
gleichzeitig Clarithromycin und orale Antikoagulanzien einnehmen, sorgfältig kontrolliert werden.
Auf eine mögliche Kreuzresistenz von Erregern gegenüber Clarithromycin und anderen Makrolid-Antibiotika (wie z. B. Erythromycin) sowie Lincomycin und Clindamycin ist zu achten. Eine gleichzeitige
Gabe mehrerer Präparate aus dieser
Substanzgruppe ist deshalb nicht empfehlenswert.
Bei schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie, Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse) ist die Therapie mit Helicomp Sandoz sofort abzubrechen und
entsprechende Notfallmaßnahmen (z. B.
Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und gegebenenfalls Beatmung) einzuleiten.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Während der Therapie mit Helicomp
Sandoz sollte erhöhte Vorsicht geübt werden, da sich die Arzneimittelinteraktionen
addieren oder potenzieren können.
Der Einfluss von Helicomp Sandoz auf andere Arzneimittel wurde noch nicht systematisch untersucht. Deshalb sollten, soweit möglich, während der 1-wöchigen
Therapie keine anderen Arzneimittel eingenommen werden.
Digoxin
Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und Digoxin bei gesunden Personen führt zu einer 10 %igen Erhöhung der
Digoxin-Plasmaspiegel aufgrund des erhöhten Magen-pHs.
2
Auch für Omeprazol wird empfohlen, eine
regelmäßige Kontrolle der Plasmaspiegel
bzw. der Prothrombinzeit (bzw. INR) bei
gleichzeitiger Verwendung mit Warfarin
und anderer Antikoagulanzien durchzuführen.
Atazanavir
Helicomp Sandoz darf nicht zusammen
mit Atazanavir angewendet werden, da
eine Interaktion mit Omeprazol und Clarithromycin besteht (siehe Abschnitt 4.3).
Itraconazol und Ketoconazol
Aufgrund der verringerten Azidität im Magen kann die Absorption von Ketoconazol
und Itraconazol genauso wie während der
Behandlung mit anderen Säurehemmern
erniedrigt sein.
Sowohl Clarithromycin als auch Itraconazol sind Substrate und Inhibitoren von
CYP3A und es gibt Hinweise auf bidirektionale Arzneimittelwechselwirkungen.
Hinsichtlich der Wirkung von Itraconazol
auf Clarithromycin wurde in einem publizierten Fallbericht über 3 Patienten berichtet, die bei gleichzeitiger Einnahme
von Itraconazol höhere ClarithromycinKonzentrationen als erwartet aufwiesen.
In einer kleinen pharmakokinetischen Studie mit HIV-Patienten konnte gezeigt werden, dass Clarithromycin die Plasmakonzentrationen von Itraconazol erhöht.
Patienten, die gleichzeitig Itraconazol und
Clarithromycin einnehmen, sollten bezüglich auftretender Auffälligkeiten oder Symptome einer verstärkten oder verlängerten
pharmakologischen Wirkung beobachtet
werden.
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20 mg/1000 mg/500 mg magensaftresistente Hartkapseln/Filmtabletten
Omeprazol
Da Omeprazol hauptsächlich in der Leber
durch Cytochrom P450-Isoformen (hauptsächlich CYP2C19; S-Mephenytoin Hydroxylase) metabolisiert wird und die Enzyme der CYP2C-Familie inhibiert
(CYP2C19 und CYP2C9) kann es die Elimination anderer Arzneimittel, die von diesen Enzymen verstoffwechselt werden,
verzögern.
limus regelmäßig überwacht werden, da
ein Anstieg der Plasmaspiegel von Ciclosporin bzw. Tacrolimus möglich ist.
sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich
nichthormonale empfängnisverhütende
Maßnahmen anzuwenden.
Die gleichzeitige Gabe von Omeprazol
und Voriconazol, einem Hemmstoff der
Cytochrom-P-450-Isoenzyme CYP2C19
und CYP3A4, führte zu einem mehr als
doppelt so hohen Omeprazol-Plasmaspiegel.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falschpositives Resultat ergeben. Ebenso kann
der Urobilinogen-Nachweis gestört sein.
Dies wurde bei Diazepam (und auch bei
anderen Benzodiazepinen wie Triazolam
oder Flurazepam), Phenytoin und Warfarin
beobachtet. Es wird empfohlen, eine regelmäßige Kontrolle der Plasmaspiegel
bei Patienten, die Warfarin oder Phenytoin
erhalten, durchzuführen. Die Verringerung
der Dosis kann hierbei notwendig sein.
Gesunden erwachsenen Probanden wurde alle 8 Stunden 500 mg Clarithromycin
in Kombination mit 40 mg Omeprazol gegeben. Die Steady-State-Plasmakonzentrationen von Omeprazol waren bei der
gleichzeitigen Gabe von Clarithromycin
erhöht (maximale Omeprazol-Konzentration [Cmax], systemische Verfügbarkeit
[AUC0-24] und Eliminationshalbwertszeit
erhöhten sich jeweils um 30 %, 89 % bzw.
34 %). Der über 24 Stunden gemittelte
gastrale pH-Wert war 5,2 bei alleiniger
Gabe von Omeprazol und 5,7 bei gleichzeitiger Gabe von Clarithromycin.
Bei Schwangeren, die mit Ampicillin therapiert wurden, wurden vorübergehend
erniedrigte Plasmakonzentrationen von
Estradiol und seinen Konjungaten diagnostiziert. Dieser Effekt ist gegebenenfalls
auch bei Amoxicillin möglich.
Andere Arzneimittel, die hiervon betroffen
sein könnten, sind Hexobarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin etc.
Die gleichzeitige Anwendung von Omeprazol und Nelfinavir ist kontraindiziert
(siehe Abschnitt 4.3). Die gleichzeitige
Gabe von Omeprazol (40 mg 1-mal täglich) verringerte die mittlere Nelfinavir-Exposition um ca. 40 % und die mittlere Exposition des pharmakologisch aktiven
Metaboliten M8 war um ca. 75-90 % verringert. An dieser Interaktion ist möglicherweise auch eine Hemmung von
CYP2C19 beteiligt.
In einer klinischen Cross-Over Studie wurden Clopidogrel (300 mg Initialdosis gefolgt von 75 mg/Tag) alleine und mit Omeprazole (80 mg zur selben Zeit wie Clopidogrel) über 5 Tage verabreicht. Die Exposition zum aktiven Metaboliten von
Clopidogrel wurde um 46 % (Tag 1) und
42 % (Tag 5) verringert, wenn Clopidogrel
und Omeprazole zusammen verabreicht
wurden. Die mittlere Hemmung der Plättchenaggregation (inhibition of platelet aggregation, IPA) wurde um 47 % (24 Stunden) und 30 % (Tag 5) vermindert, wenn
Clopidogrel und Omeprazole zusammen
verabreicht wurden. In einer anderen Studie wurde gezeigt, dass die Gabe von Clopidogrel und Omeprazole zu verschiedenen Zeitpunkten ihre Interaktion, die wahrscheinlich durch den hemmenden Effekt
von Omeprazole auf CYP2C19 vorangetrieben wird, nicht verhinderte. Widersprüchliche Daten bezüglich der klinischen Bedeutung dieser PK/PD-Interaktion in Bezug auf bedeutende kardiovaskuläre Ereignisse sind bei Beobachtungsund klinischen Studien berichtet worden.
Zur Interaktion von Omeprazol mit Ciclosporin und Tacrolimus existieren widersprüchliche Daten. Deshalb sollten die
Plasmaspiegel von Ciclosporin und Tacro-
Eine gleichzeitige Gabe von Johanniskraut-haltigen Arzneimitteln sollte nicht
erfolgen, da Johanniskraut die arzneimittelabbauenden Enzyme von Omeprazol
induziert und daraus eine verminderte
Wirksamkeit von Omeprazol resultieren
kann.
Es gibt keinen Nachweis für eine Wechselwirkung von Omeprazol mit folgenden
Arzneimitteln: Koffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Chinidin,
Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam und Antazida. Die Resorption von Omeprazol wird durch Alkohol
nicht beeinflusst.
Amoxicillin
Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid
hemmt die tubuläre Sekretion von Amoxicillin und führt zu höheren und länger anhaltenden Amoxicillin-Spiegeln.
Allopurinol
Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol während der Therapie mit Amoxicillin
kann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.
Diuretika
Diuretika beschleunigen die Ausscheidung von Amoxicillin. Dies führt zu einem
Absinken der Wirkstoffkonzentration im
Blut.
Hormonale Kontrazeptiva
Unter der Therapie mit Amoxicillin kann in
seltenen Fällen die Wirksamkeit von hormonalen Kontrazeptiva beeinträchtigt
3
Clarithromycin
Die Einnahme der folgenden Arzneimittel
ist aufgrund möglicher schwerwiegender
Arzneimittelwechselwirkungen strikt kontraindiziert:
Cisaprid, Pimozid, Astemizol und Terfenadin
Es wurde berichtet, dass Clarithromycin
die Plasmaspiegel von Cisaprid, Pimozid,
Astemizol und Terfenadin erhöht. Die erhöhten Plasmaspiegel dieser Wirkstoffe
können das Risiko ventrikulärer Rhythmusstörungen, insbesondere „Torsade de
pointes“, erhöhen. Die gleichzeitige Einnahme von Clarithromycin und einem dieser Wirkstoffe ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).
Ergotamin/Dihydroergotamin
Post-Marketing-Berichte weisen darauf
hin, dass die gleichzeitige Anwendung
von Clarithromycin und Dihydroergotamin
oder nicht-hydrierten Mutterkornalkaloiden mit akuter Vergiftung, charakterisiert
durch Vasospasmus und Ischämien in den
Extremitäten und anderen Geweben einschließlich des Zentralnervensystems,
assoziiert ist. Die gleichzeitige Einnahme
von Clarithromycin und einem dieser
Wirkstoffe ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Einfluss anderer Arzneimittel auf Clarithromycin
Von den folgenden Arzneimitteln ist bekannt bzw. wird vermutet, dass sie die
Plasmakonzentrationen von Clarithromycin beeinflussen. Eine Clarithromycin-Dosisanpassung oder eine alternative Behandlung ist zu erwägen.
Fluconazol
Die gleichzeitige Gabe von täglich 200 mg
Fluconazol und 2-mal täglich 500 mg Clarithromycin an 21 gesunden Probanden
führte zu einem Anstieg der mittleren minimalen Steady-State-Konzentrationen
(Cmin) von Clarithromycin und zu einem
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Anstieg der AUC um 33 % bzw. 18 %. Die
Steady-State-Konzentrationen des aktiven Metaboliten, 14(R)-Hydroxy-Clarithromycin, wurden nicht signifikant durch die
gleichzeitige Gabe von Fluconazol beeinflusst. Eine Clarithromycin-Dosisanpassung ist nicht notwendig.
strat für CYP3A bekannt ist, ist Clarithromycin mit Vorsicht anzuwenden, insbesondere dann, wenn das CYP3A-Substrat
eine enge therapeutische Breite (z. B.
Carbamazepin) aufweist und/oder stark
durch dieses Enzym verstoffwechselt
wird.
sind bezüglich Anzeichen und Symptome
einer Myopathie zu beobachten. Eine Dosisanpassung des Statins oder gegebenenfalls die Verwendung eines anderen
Statins, das weniger von CYP3A-Metabolisierung abhängig ist, z. B. Pravastatin, ist
in Betracht zu ziehen.
Ritonavir
Bei gleichzeitiger Gabe von Clarithromycin und Ritonavir nehmen die systemische
Verfügbarkeit (AUC), die maximale Konzentration (Cmax) und die minimale Konzentration (Cmin) von Clarithromycin zu.
Aufgrund der großen therapeutischen
Breite von Clarithromycin ist eine Dosisreduzierung bei Patienten mit normaler Nierenfunktion nicht notwendig. Für Patienten mit mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30 - 60 ml/
min) sollte die Dosierung von Clarithromycin um 50 % reduziert werden. Für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 30 ml/
min sollte die Dosierung von Clarithromycin um 75 % reduziert werden. Diesen
Patienten stehen andere ClarithromycinDarreichungsformen mit einem geringeren
Wirkstoffgehalt zur Verfügung.
Bei der gleichzeitigen Einnahme eines der
nachfolgenden Arzneimittel mit Clarithromycin sollte die Dosierung oder das Dosierungsschema dieser Arzneimittel angepasst werden oder eine Überwachung/
Monitoring des Patienten vorgenommen
werden.
Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil
Alle diese Phosphodiesterase-Inhibitoren
werden, zumindest teilweise, über CYP3A
verstoffwechselt und CYP3A kann bei
gleichzeitiger Gabe von Clarithromycin
gehemmt werden. Es wurde berichtet,
dass Erythromycin die systemische Verfügbarkeit (Area Under the Curve, AUC)
von Sildenafil erhöht.
Bei gleichzeitiger Einnahme von ProteaseInhibitoren sollte eine Tagesdosis von 1 g
Clarithromycin nicht überschritten werden.
Starke Induktoren des Cytochrom-P450Stoffwechselsystems, wie z. B. Nevirapin,
Rifampicin, Rifabutin, Rifapentin und Efavirenz, können die Verstoffwechselung
von Clarithromycin beschleunigen und
damit die Plasmaspiegel und Bioverfügbarkeit von Clarithromycin um etwa
30-40 % senken, diejenige des ebenfalls
mikrobiologisch aktiven Stoffwechselprodukts – 14(R)-Hydroxy-Clarithromycin –
um etwa den gleichen Betrag erhöhen. Da
das Verhältnis der mikrobiologischen Aktivität von Clarithromycin und seinem
Hauptstoffwechselprodukt bei unterschiedlichen Bakterien unterschiedlich ist,
ist bei einer gleichzeitigen Gabe von Enzyminduktoren und Clarithromycin im Einzelfall zu prüfen, ob der beabsichtigte
Therapieerfolg durch diese Tatsache beeinträchtigt werden könnte.
Einfluss von Clarithromycin auf andere
Arzneimittel
Es ist bekannt, dass Clarithromycin den
CYP3A-basierten Arzneimittelstoffwechsel hemmt, daher kann die gleichzeitige
Gabe von Clarithromycin und Arzneimitteln, die bekannterweise CYP3A-Substrate sind, zu einer Erhöhung der Plasmaspiegel dieser Arzneimittel führen.
Bei Patienten, die mit einem anderen Arzneimittel behandelt werden, das als Sub-
Antiarrhythmika
Es wurde über „Torsade de pointes“ nach
gleichzeitiger Anwendung von Clarithromycin und Chinidin oder Disopyramid berichtet. Bei gleichzeitiger Einnahme von
Clarithromycin und diesen Arzneimitteln
sollten Elektrokardiogramme auf eine
QTc-Verlängerung kontrolliert werden.
Eine therapiebegleitende Überwachung
der Serumkonzentrationen dieser Wirkstoffe wird empfohlen.
Carbamazepin
Während der Therapie mit Clarithromycin
kann die Metabolisierung von Carbamazepin gehemmt sein. Infolgedessen ist
eine Erhöhung der Serumkonzentration
des Carbamazepins möglich, gegebenenfalls sollte eine Dosisreduzierung erwogen
werden.
Colchicin
Colchicin ist ein Substrat für CYP3A und
für den Efflux-Transporter, P-Glycoprotein
(P-gp). Von Clarithromycin und anderen
Makroliden ist bekannt, dass sie CYP3A
und P-gp hemmen. Bei gleichzeitiger
Gabe von Clarithromycin und Colchicin
kann die Hemmung von CYP3A und/oder
P-gp durch Clarithromycin zu einer Erhöhung der systemischen Verfügbarkeit von
Colchicin führen (siehe Abschnitt 4.4). Die
Patienten sollten bezüglich klinischer
Symptome einer Colchicin-Vergiftung beobachtet werden.
HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren (z. B.
Atorvastatin, Cerivastatin, Lovastatin,
Simvastatin)
Clarithromycin inhibiert die Metabolisierung einiger HMG-CoA-Reduktase-lnhibitoren. Dies kann eine Erhöhung des Plasmaspiegels dieser Arzneimittel zur Folge
haben.
Selten wurde bei gleichzeitiger Gabe von
Clarithromycin und HMG-CoA-Reduktasehemmern (Statine), wie z. B. Lovastatin
oder Simvastatin, über das Auftreten einer
Rhabdomyolyse berichtet. Die Patienten
4
Die gleichzeitige Gabe von Tadalafil und
Erythromycin oder Clarithromycin wurde
nicht untersucht, aber vermutlich wäre die
systemische Verfügbarkeit von Tadalafil
erhöht. In einer Studie, in der Vardenafil
gleichzeitig mit Erythromycin (500 mg
t.i.d.) verabreicht wurde, wurde eine Vervierfachung der Vardenafil-AUC und eine
Verdreifachung der maximalen VardenafilKonzentration (Cmax) beobachtet.
Gegebenenfalls ist eine Dosisreduzierung
von Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil bei
gleichzeitiger Anwendung von Clarithromycin vorzunehmen.
Theophyllin
Während der Therapie mit Clarithromycin
kann die Metabolisierung von Theophyllin
gehemmt sein. Infolgedessen ist eine Erhöhung der Serumkonzentration des
Theophyllins möglich, gegebenenfalls
sollte eine Dosisreduzierung erwogen
werden.
Tolterodin
Der primäre Weg der Metabolisierung von
Tolterodin erfolgt über CYP2D6. In einer
Untergruppe der kaukasischen Population
ohne CYP2D6 verläuft die Metabolisierung allerdings hauptsächlich über
CYP3A. In dieser Population führt die
Hemmung von CYP3A durch Ketoconazol
zu einer signifikant höheren Tolterodin-Serumkonzentration. Andere CYP3A-Inhibitoren, wie z. B. Clarithromycin, können
ebenfalls zu erhöhten Tolterodin-Plasmakonzentrationen führen. Eine Reduzierung
der Tolterodin-Dosierung kann notwendig
sein.
Triazolobenzodiazepine (z. B. Alprazolam,
Midazolam, Triazolam)
Es wurde berichtet, dass Erythromycin die
Elimination von Midazolam und Triazolam
vermindert und daher die pharmakologische Wirkung dieser Benzodiazepine verstärkt. Es gibt Berichte über Arzneimittel-
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wechselwirkungen und Wirkungen auf
das ZNS (z. B. Schläfrigkeit und Verwirrung) bei gleichzeitiger Einnahme von Clarithromycin und Triazolam.
Die Patienten sollten bezüglich auftretender ZNS-Auffälligkeiten beobachtet werden. Gegebenenfalls ist während der Behandlung mit Clarithromycin eine Dosisreduzierung des Benzodiazepins vorzunehmen.
Zidovudin
Bei gleichzeitiger Therapie mit Clarithromycin und Zidovudin wurden bei Erwachsenen, infolge verminderter intestinaler
Aufnahme, verminderte Serumspiegel von
Zidovudin nachgewiesen. Daher sollte bei
diesen Patienten eine um 4 Stunden versetzte Einnahme eingehalten werden.
Andere CYP3A-basierte Wechselwirkungen
Omeprazol
Siehe Abschnitt Omeprazol
Es liegen keine in-vivo-Daten von Menschen vor, die eine Wechselwirkung von
Clarithromycin mit den folgenden Arzneimitteln beschreiben: Aprepitant, Eletriptan, Halofantrin und Ziprasidon. In-vitroDaten weisen aber darauf hin, dass diese
Arzneimittel CYP3A-Substrate sind, daher
ist zur Vorsicht geraten, wenn diese
gleichzeitig mit Clarithromycin angewendet werden.
Weitere Arzneimittel, von denen Spontanberichte oder Publikationen bezüglich
einer Wechselwirkung mit Clarithromycin
vorliegen:
CYP3A-basierte Wechselwirkungen
Es wurde über Wechselwirkungen von
Erythromycin und/oder Clarithromycin mit
Bromocriptin, Ciclosporin, Tacrolimus, Rifabutin, Methylprednisolon, Vinblastin und
Cilostazol, die über CYP3A verstoffwechselt werden, berichtet.
Die gleichzeitige Gabe von Erythromycin
oder Clarithromycin mit einem Arzneimittel, das hauptsächlich über CYP3A verstoffwechselt wird, kann mit der Erhöhung
der Arzneimittelkonzentrationen in Zusammenhang stehen, die sowohl die therapeutischen als auch die unerwünschten
Wirkungen der Begleitmedikation verstärken oder verlängern. Eine Dosisanpassung sollte in Betracht gezogen werden
und, wenn möglich, sollten die Serumkonzentrationen der hauptsächlich über
CYP3A verstoffwechselten Arzneimittel
bei Patienten, die gleichzeitig Erythromycin oder Clarithromycin erhalten, eng
überwacht werden.
Nicht CYP3A-basierte Wechselwirkungen
Zusätzlich gibt es Berichte zu Wechselwirkungen von Erythromycin oder Clarithromycin mit Arzneimitteln, die nicht über
CYP3A verstoffwechselt werden. Dazu
gehören Hexobarbital, Phenytoin und Valproat. Eine Bestimmung der Serumspiegel dieser Arzneimittel wird bei gleichzeitiger Gabe mit Clarithromycin empfohlen.
Andere mögliche pharmakokinetische
Wechselwirkungen von Bedeutung
Saquinavir
Sowohl Clarithromycin als auch Saquinavir sind Substrate und Inhibitoren von
CYP3A und es gibt Hinweise auf bidirektionale Arzneimittelwechselwirkungen.
Die gleichzeitige Gabe von Clarithromycin
(500 mg b.i.d.) und Saquinavir (GelatineWeichkapsel, 1200 mg t.i.d.) an 12 gesunde Probanden resultierte in einer systemischen Verfügbarkeit im Steady-State
(AUC) und einer maximalen Konzentration
(Cmax) von Saquinavir, die 177 % bzw.
187 % höher lagen als bei der alleinigen
Gabe von Saquinavir. Die Werte für AUC
und Cmax von Clarithromycin waren um ca.
40 % höher als bei der alleinigen Gabe
von Clarithromycin. Keine Dosisanpassung ist notwendig, wenn die beiden Arzneimittel für eine begrenzte Zeit mit den
untersuchten Stärken und Darreichungsformen gleichzeitig eingenommen werden. Beobachtungen aus Arzneimittelwechselwirkungsstudien mit GelatineWeichkapseln sind nicht unbedingt übertragbar auf die Anwendung von Saquinavir-Tabletten. Beobachtungen aus Arzneimittelwechselwirkungsstudien
mit
ungeboostetem Saquinavir sind nicht unbedingt übertragbar auf die Wirkungen,
die mit Saquinavir/Ritonavir zu sehen
sind. Wenn Saquinavir gleichzeitig mit Ritonavir verabreicht wird, ist die mögliche
Wirkung von Ritonavir auf Clarithromycin
zu berücksichtigen (siehe Abschnitt „Einfluss anderer Arzneimittel auf Clarithromycin“).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit
der Anwendung von Omeprazol bei
Schwangeren vor, die noch keine Aussagen über die Sicherheit hinsichtlich spezifischer Fehlbildungen erlauben.
Bisherige Untersuchungen haben keine
Hinweise für unerwünschte Wirkungen auf
die Schwangerschaft selbst oder für ein
generell erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben. Tierstudien zeigten keinen Anstieg
des Risikos für Fehlbildungen oder andere
embryotoxische Effekte mit Ausnahme
einer erhöhten Lokomotionsaktivität bei
pränatal exponierten Nachkommen.
5
Amoxicillin erreicht den Embryo bzw. Fetus über die Plazenta. Nach Anwendung
an schwangeren Frauen sind bisher keine
nachteiligen Wirkungen von Amoxicillin
auf den Embryo/Fetus oder das Neugeborene beobachtet worden.
Lediglich in einer Einzelstudie an Frauen
mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die prophylaktische Behandlung mit Amoxicillin und Clavulansäure mit
einem höheren Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann.
In tierexperimentellen Studien zeigte
Amoxicillin keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3).
Daten über die Anwendung von Clarithromycin im 1. Trimester bei mehr als 200
Schwangerschaften ergaben keine eindeutigen Hinweise auf teratogene Effekte
oder Nebenwirkungen auf die Gesundheit
des Neugeborenen. Daten einer begrenzten Anzahl von Schwangeren, die im 1.
Trimester mit Clarithromycin behandelt
wurden, zeigen ein möglicherweise erhöhtes Fehlgeburtsrisiko. Derzeit stehen keine relevanten epidemiologischen Daten
zur Verfügung.
Ergebnisse von Tierversuchen belegen
eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Das Risiko für den Menschen
ist nicht bekannt.
Eine Behandlung mit Helicomp Sandoz
während der Schwangerschaft sollte nur
nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Stillzeit
Omeprazol und Metaboliten werden bei
Ratten in die Milch ausgeschieden. Für
den Menschen liegen unzureichende
Daten zur Exposition von Säuglingen über
die Muttermilch vor. Nach bisherigen
Untersuchungen erreicht die OmeprazolKonzentration in der Milch beim Menschen ca. 6 % der maximalen Plasmakonzentration der Mutter.
Amoxicillin geht in die Muttermilch über.
Beim gestillten Säugling können deshalb
Durchfälle und Sprosspilzbesiedlung der
Schleimhäute auftreten, sodass unter
Umständen abgestillt werden muss. An
die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden.
Clarithromycin und sein aktiver Metabolit
werden in die Muttermilch ausgeschieden. Deshalb kann es bei gestillten Säuglingen zu Diarrhö und Pilzinfektionen der
Schleimhäute kommen, sodass das Stillen möglicherweise unterbrochen werden
muss. Die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte bedacht werden.
Fachinformation
Helicomp® Sandoz®
20 mg/1000 mg/500 mg magensaftresistente Hartkapseln/Filmtabletten
Eine Behandlung mit Helicomp Sandoz
während der Stillzeit sollte nur nach einer
sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Omeprazol
Von der Einnahme von Omeprazol werden
keinerlei Effekte auf die Verkehrstüchtigkeit erwartet. Begrenzte Daten aus einer
Studie an Freiwilligen konnten dies bestätigen. Bei der Einnahme von Omeprazol
können jedoch Nebenwirkungen auftreten, die das Nervensystem oder die Sehfähigkeit betreffen (siehe Abschnitt 4.8),
durch die die Fähigkeit Kraftfahrzeuge zu
führen oder Maschinen zu bedienen eingeschränkt wird.
Amoxicillin
Nach bisherigen Erfahrungen hat Amoxicillin im Allgemeinen keinen Einfluss auf
die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch gegebenenfalls das
Reaktionsvermögen verändert und die
Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen
und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem
Maße im Zusammenwirken mit Alkohol
(siehe Abschnitt 4.8).
Clarithromycin
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und
die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
4.8 Nebenwirkungen
In klinischen Studien zur Durchführung
der Eradikationstherapie mit Omeprazol,
Amoxicillin und Clarithromycin wurde über
das Auftreten folgender Nebenwirkungen
berichtet:
Die häufigsten Nebenwirkungen in diesen
Studien waren Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen.
Für die Einzelsubstanzen sind weitere
Nebenwirkungen bekannt geworden, die
jedoch nur zum Teil bei der Durchführung
einer Eradikationstherapie beobachtet
wurden.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
Nicht bekannt
(≥ 1/10)
(≥ 1/100 bis < 1/10)
(≥ 1/1.000 bis < 1/100)
(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
(< 1/10.000)
(Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar)
Omeprazol
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Verstopfung, Flatulenz (unter Umständen mit Bauchschmerzen)
In der Mehrzahl der Fälle verbessern sich
diese Symptome bei fortgesetzter Behandlung.
Selten: braun-schwärzliche Verfärbung
der Zunge, gutartige Drüsenkörperzysten;
beides war nach der Behandlung reversibel
Sehr selten: Mundtrockenheit, Stomatitis,
Candidiasis und Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Veränderungen der Leberenzyme (diese bilden sich nach Beendigung der Therapie zurück)
Sehr selten: Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, Leberversagen und Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender
schwerer Lebererkrankung
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Veränderungen des Blutbildes, reversible Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie und Agranulozytose
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Juckreiz, Hautausschlag,
Alopezie, Erythema multiforme, Photosensibilität und Hyperhydrose
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom
oder toxische epidermale Nekrolyse
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Selten: Muskelschwäche, Myalgie und
Gelenkschmerzen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Nephritis (interstitielle Nephritis)
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Schwindel und Kopfschmerzen. Diese Beschwerden bessern sich
normalerweise unter fortgesetzter Therapie.
Selten: Parästhesien und Benommenheit,
Verwirrtheit und Halluzinationen sowie aggressive Reaktionen meist bei schwer
kranken oder älteren Patienten
Sehr selten: Erregungszustände und Depressionen bei schwer kranken oder älteren Patienten
Sinnesorgane
Gelegentlich: Störungen der Sehfähigkeit
(Verschwommensehen, Schleiersehen
und Einschränkung des Gesichtsfeldes),
Hörstörungen (z. B. Tinnitus) und Geschmacksveränderungen. Diese Zustände sind in der Regel reversibel.
6
Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten: Urtikaria, erhöhte Temperatur,
Fieber, Angioödem, Bronchokonstriktion,
allergischer Schock, allergische Vaskulitis
Andere Nebenwirkungen
Gelegentlich: Unwohlsein, periphere Ödeme, die sich nach der Behandlung zurückbildeten
Sehr selten: Hyponatriämie, Gynäkomastie
Amoxicillin
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Leukopenie, Thrombozytopenie, Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinzeit, thrombozytopenische Purpura, (hämolytische) Anämie, Panzytopenie, Agranulozytose, Eosinophilie
Erkrankungen des Nervensystems
Geschmacksstörungen, Benommenheit,
Verwirrtheit, Krampfanfälle
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig und dosisabhängig treten
gastrointestinale Störungen auf: Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus, weiche Stühle, Diarrhö. Es können
Stomatitis und pseudomembranöse Kolitis (siehe Abschnitt 4.4) auftreten.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Akute interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen mit Kristallurie, allergische
Nephritis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig sind allergische Hautreaktionen
wie Exantheme, Juckreiz, Urtikaria. Außerdem können auftreten: anaphylaktische Reaktionen (z. B. Quincke-Ödem),
allergische Vaskulitis, exfoliative Dermatitis und Lyell-Syndrom
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Langfristige und/oder wiederholte Anwendung kann zu Superinfektionen und Kolonisation mit resistenten Bakterien oder
Pilzen führen.
Erkrankungen des Immunsystems
Es können auftreten: anaphylaktischer
Schock und Serumkrankheit
Leber- und Gallenerkrankungen
Anstieg von Transaminasen, Leberfunktionsstörungen und Cholestase mit und
ohne Ikterus, Hepatitis
Psychiatrische Erkrankungen
Übererregbarkeit, Angst, Schlaflosigkeit
Clarithromycin
Herzerkrankungen
Selten wurde, wie auch bei anderen Ma-
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Helicomp® Sandoz®
20 mg/1000 mg/500 mg magensaftresistente Hartkapseln/Filmtabletten
kroliden, über eine Verlängerung der QTZeit, ventrikuläre Tachykardien und ”Torsade de pointes” berichtet.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
In seltenen Fällen kann es zum Auftreten
von Hypoglykämien, meist im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Einnahme oraler Antidiabetika oder Insulin, kommen.
Weiterhin wurden sehr selten Leukopenien und Thrombozytopenien beobachtet.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig kann es zu einer meist vorübergehenden Beeinträchtigung des Geschmackssinns und häufig des Geruchssinns kommen.
Selten wurde über vorübergehende zentralnervöse Störungen wie Schwindel, Verwirrtheit, berichtet. Selten kann es zu
Kopfschmerzen kommen. Gelegentlich
kann es zu Krampfanfällen kommen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich werden Tinnitus und Hörverluste beobachtet. Die klinische Erfahrung
zeigt, dass diese Effekte nach Absetzen
des Arzneimittels meist reversibel sind.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig können Übelkeit, Erbrechen,
Druckgefühl im Oberbauch, gelegentlich
krampfartiger Natur, Krämpfe, weiche
Stühle oder Durchfall auftreten.
Bei gleichzeitiger Gabe von Omeprazol
wurde gelegentlich eine braun-schwarze
Verfärbung der Zunge beobachtet. Diese
Verfärbung bildete sich nach Beendigung
der Therapie zurück.
Selten kann es auch zu einer Verfärbung
der Zähne kommen, die durch zahnärztliche Reinigung in der Regel wieder entfernt werden kann.
In seltenen Fällen wurde über das Auftreten von Glossitis, Stomatitis berichtet.
Bei anhaltenden und schweren Durchfällen und Koliken ist an eine sehr selten auftretende pseudomembranöse Kolitis zu
denken (siehe Abschnitt 4.4). Sehr selten
kann eine akute Pankreatitis auftreten.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten wurde über erhöhte Serumkreatininspiegel berichtet. Ein Zusammenhang mit der Einnahme von Clarithromycin konnte jedoch nicht nachgewiesen
werden. Es wurde über interstitielle Nephritis bei Anwendung von Clarithromycin
berichtet.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Unter der Therapie können Überempfind-
lichkeitserscheinungen auftreten. Gelegentlich gehören dazu Haut- und Schleimhautreaktionen, wie Rötungen mit und
ohne Juckreiz, sehr selten Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung gibt es kein spezifisches Antidot. Die Behandlung besteht
aus symptomatischen Maßnahmen. Amoxicillin kann durch Hämodialyse eliminiert
werden.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
In seltenen Fällen wurde über das Auftreten von Hefepilzinfektionen der Schleimhäute berichtet.
Clarithromycin
Symptome einer Überdosierung
Aus Berichten geht hervor, dass bei Einnahme großer Mengen von Clarithromycin mit dem Auftreten gastrointestinaler
Symptome gerechnet werden muss.
Überdosierungssymptome können mit
dem Nebenwirkungsprofil weitgehend
übereinstimmen. Ein Patient mit einer bipolaren Störung in der Anamnese nahm
8 g Clarithromycin ein und zeigte danach
eine veränderte mentale Verfassung,
paranoides Verhalten, Hypokaliämie und
Hypoxämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Unter der Therapie können Überempfindlichkeitserscheinungen auftreten.
Sehr selten gehört dazu Anaphylaxie.
Leber- und Gallenerkrankungen
Wie auch bei anderen Makroliden wurde
in seltenen Fällen über das Auftreten von
Leberfunktionsstörungen, einhergehend
mit einer Erhöhung von Leberenzymen,
und über eine hepatozelluläre und/oder
cholestatische Hepatitis mit oder ohne
Ikterus berichtet. Diese Leberfunktionsstörungen, die auch schwerwiegend sein
können, sind normalerweise von vorübergehender Natur. Die Serumkonzentration
der Transaminasen (AST, ALT), der γ-GT,
der alkalischen Phosphatase sowie des
Bilirubins ist bei Patienten mit Verdacht
auf Leberfunktionsstörungen sorgfältig zu
kontrollieren (siehe Abschnitt 4.3).
Sehr selten ist über letale Verläufe von Leberversagen berichtet worden. Diese
standen fast immer im Zusammenhang
mit einer schweren Grunderkrankung und/
oder der gleichzeitigen Gabe von zusätzlichen Arzneimitteln.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Kombination zur Eradikation von Helicobacter pylori
ATC-Code: A02B D05
4.9 Überdosierung
Omeprazol
Informationen zu den Wirkungen einer
Überdosierung beim Menschen liegen für
Omeprazol nicht vor. Hohe orale Einzeldosen bis 160 mg pro Tag und Tagesdosen bis 400 mg wurden ebenso wie intravenöse Einzeldosen bis 80 mg und intravenöse Tagesdosen bis 200 mg oder
520 mg in 3 Tagen ohne Nebenwirkungen
vertragen.
Der größte Teil der klinischen Erfahrung
aus kontrollierten, randomisierten Studien
zeigt, dass mit Omeprazol 2-mal 20 mg in
der Kombination mit 2 Antibiotika, z. B.
Amoxicillin und Clarithromycin oder Metronidazol und Amoxicillin oder Clarithromycin und Metronidazol über 1 Woche
eine 80 %ige Eradikationsrate bei Patienten mit gastroduodenalen Ulcera erzielt
werden kann. Wie erwartet, werden bei
Patienten, die mit Metronidazol-resistenten Keimen infiziert sind, signifikant niedrigere Eradikationsraten erzielt. Deshalb
sollten Informationen über die örtliche
Häufigkeit von Resistenzen und örtliche
Therapierichtlinien bei der Auswahl des
geeigneten Regimes für die Eradikationstherapie berücksichtigt werden. Weiterhin
sollte bei Patienten mit fortdauernder Infektion die Möglichkeit einer sekundären
Resistenzentwicklung (bei Keimen mit
primärer Empfindlichkeit) gegenüber
einem antibakteriell wirkenden Mittel für
die Auswahl des Zweitregimes in Betracht
gezogen werden.
Amoxicillin
Symptome einer Überdosierung
Die Symptome bei Überdosierung entsprechen im Wesentlichen dem Nebenwirkungsprofil (siehe Abschnitt 4.8). Insbesondere gastrointestinale und zentralnervöse Symptome sowie oligurisches
Nierenversagen können auftreten.
Weiterhin zeigen klinische Studien, dass
nach einer erfolgreichen Eradikation bei
Patienten mit peptischer Ulkuskrankheit,
die Rezidivraten, im Vergleich zum natürlichen Verlauf der Krankheit mit fortdauernder Infektion, für Duodenalulcera und
wahrscheinlich auch für Magenulcera
außergewöhnlich niedrig sind.
Psychiatrische Erkrankungen
Selten wurde über vorübergehende Störungen wie Ängstlichkeit, Schlaflosigkeit,
Albträume, Halluzinationen und Psychosen berichtet.
7
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20 mg/1000 mg/500 mg magensaftresistente Hartkapseln/Filmtabletten
Omeprazol
Pharmakotherapeutische Gruppe
selektiver Protonenpumpenhemmer,
substituiertes Benzimidazol
Amoxicillin
Pharmakotherapeutische Gruppe
Amoxicillin ist ein halbsynthetisches, nicht
Betalaktamase-festes Aminopenicillin.
Erreger
sensibel
resistent
ATC-Code: A02B C01
ATC-Code: J01C A04
Enterococcus
≤ 4 mg/l
> 8 mg/l
Wirkungsweise
Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, das heißt, Omeprazol hemmt direkt
und dosisabhängig das Enzym H+/K+ATPase, das in der Belegzelle des Magens
für die Sezernierung des Magensaftes
verantwortlich ist.
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Amoxicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B.
der Transpeptidasen. Hieraus resultiert
eine bakterizide Wirkung.
Streptococci
≤ 0.5 mg/l
> 2 mg/l
Haemophilus
influenzae
≤ 1 mg/l
> 1 mg/l
Moraxella
catarrhalis
≤ 1 mg/l
> 1 mg/l
Neisseria
meningitidis
≤ 0.12 mg/l
> 1 mg/l
Durch diesen selektiven intrazellulären
Angriff, unabhängig von membranständigen Rezeptoren wie Histamin- (H2), Muscarin- (M1) oder auch gastrinergen Rezeptoren, gehört Omeprazol zu einer eigenständigen Gattung von Säurehemmern,
die den terminalen Sekretionsprozess
blockieren.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik
und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen
von der Zeitdauer ab, während der der
Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen
Hemmkonzentration (MHK) des Erregers
liegt.
Gram-negative Anaerobier
≤ 0.5 mg/l
> 2 mg/l
Gram-positive Anaerobier
≤ 4 mg/l
> 8 mg/l
Nicht-Spezies
bezogene
Grenzwerte
≤ 2mg/l
> 8 mg/l
Aufgrund seines Wirkmechanismus verringert Omeprazol nicht nur die basale,
sondern auch die stimulierbare Säuresekretion, unabhängig von der Art des Stimulus. Omeprazol erhöht aufgrund seines
Wirkmechanismus den pH-Wert und vermindert das Sekretionsvolumen. Als
schwache Base reichert sich Omeprazol
im sauren Bereich der Belegzelle an und
wird erst durch die Protonierung als Enzymhemmer wirksam.
In der sauren Umgebung bei einem pH
kleiner als 4 wird Omeprazol in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid überführt.
Verglichen mit der Plasmahalbwertszeit
der Omeprazol-Base verbleibt das Omeprazol-Sulfenamid länger in der Zelle (siehe Abschnitt 5.2). Ein ausreichend tiefer
pH-Wert wird ausschließlich in den Parietalzellen des Magens gefunden, was die
hohe Spezifität von Omeprazol erklärt.
Omeprazol-Sulfenamid bindet an das Enzym und hemmt dessen Aktivität.
Wenn dieses Enzymsystem bereits gehemmt ist, wird weniger Omeprazol umgewandelt. Die Anreicherung von Omeprazol wird somit über eine Art FeedbackMechanismus geregelt.
In der Langzeitbehandlung verursacht
Omeprazol als Resultat der Säuresekretionshemmung einen mäßigen Gastrinanstieg. Eine leichte bis mäßige Vermehrung
der ECL-Zellen wurde während der Langzeitanwendung beobachtet. Karzinoide,
wie sie in Tierexperimenten gefunden wurden (siehe Abschnitt 5.3), wurden bisher
beim Menschen nicht beobachtet.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Amoxicillin
kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
• Inaktivierung durch Betalaktamasen:
Amoxicillin verfügt nur über eine geringe Betalaktamase-Stabilität, sodass es
nicht gegen Betalaktamase-bildende
Bakterien wirkt. Von einigen Bakterienspezies bilden nahezu alle Stämme Betalaktamase. Diese Spezies sind somit
von Natur aus gegen Amoxicillin resistent (z. B. Enterobacter cloacae, Klebsiella pneumoniae).
• reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Amoxicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen
Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer
Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines
zusätzlichen PBPs mit verminderter
Affinität gegenüber Amoxicillin verantwortlich.
• Unzureichende Penetration von Amoxicillin durch die äußere Zellwand kann
bei Gram-negativen Bakterien dazu
führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
• Durch Effluxpumpen kann Amoxicillin
aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine vollständige Kreuzresistenz von
Amoxicillin besteht mit Ampicillin sowie
teilweise mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.
Grenzwerte
Die Testung von Amoxicillin erfolgt unter
Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime
wurden festgelegt:
8
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing)
Grenzwerte
Clarithromycin
Pharmakotherapeutische Gruppe
Clarithromycin ist ein halbsynthetisches
Makrolid mit einem 14-gliedrigen Lactonring.
ATC-Code: J01F A09
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Clarithromycin beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die
50s-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik
und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen
von der Zeitdauer ab, während der der
Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen
Hemmkonzentration (MHK) des Erregers
liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Clarithromycin
kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
• Efflux: Eine Resistenz kann durch Erhöhung der Anzahl von Effluxpumpen in
der Zytoplasmamembran hervorgerufen werden, von der ausschließlich 14und 15-gliedrige Makrolide betroffen
sind (sogenannter M-Phänotyp).
• Veränderung der Zielstruktur: Durch
Methylierung der 23S rRNS ist die Affinität zu den ribosomalen Bindungsstellen erniedrigt, wodurch es zur Resistenz
gegenüber Makroliden (M), Lincosamiden (L) und Streptograminen der Gruppe B (SB) kommt (sogenannter MLSBPhänotyp).
• Die enzymatische Inaktivierung von
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Makroliden ist nur von untergeordneter
klinischer Bedeutung.
Beim M-Phänotyp liegt eine vollständige
Kreuzresistenz von Clarithromycin mit Azithromycin, Erythromycin bzw. Roxithromycin vor. Beim MLSB-Phänotyp besteht
zusätzlich Kreuzresistenz mit Clindamycin
und Streptogramin B. Mit dem 16-gliedrigen Makrolid Spiramycin besteht eine
partielle Kreuzresistenz.
Grenzwerte
Die Testung von Clarithromycin erfolgt
unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing)
Grenzwerte
Erreger
sensibel
resistent
Staphylococcus spp.
≤ 1 mg/l
> 2 mg/l
Streptococcus spp.
(Gruppen A,
B, C, G)
≤ 0,25 mg/l
> 0,5 mg/l
Streptococcus
pneumoniae
≤ 0,25 mg/l
> 0,5 mg/l
Haemophilus
influenzae
≤ 1 mg/l
> 32 mg/l
Moraxella
catarrhalis
≤ 0,25 mg/l
> 0,5 mg/l
Amoxicillin/Clarithromycin
Prävalenz der erworbenen Resistenz in
Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz
einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung
schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls aufgrund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Amoxicillin/
Clarithromycin in Frage gestellt ist, sollte
eine Therapieberatung durch Experten
angestrebt werden. Insbesondere bei
schwerwiegenden Infektionen oder bei
Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin/Clarithromycin anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in
Deutschland auf der Basis von Daten der
letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien
(Stand: Dezember 2008):
üblicherweise empfindliche Spezies
aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Helicobacter pylori 1, 2
1
Amoxicillin: Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In
der Primärliteratur, Standardwerken und
Therapieempfehlungen wird von einer
Empfindlichkeit ausgegangen.
2
Clarithromycin: Resistenzrate bei vorbehandelten Patienten ≥10 %
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Omeprazol
Allgemeine Pharmakokinetik
Omeprazol ist säureempfindlich und wird
deshalb oral als magensaftresistente
Hartkapsel verabreicht. Die Resorption
findet im Dünndarm statt. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1-3 Stunden erreicht. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 40 Minuten und die Plasmaclearance 0,3-0,6 l/min.
Bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten (so genannte „langsame Metabolisierer“ in Bezug auf CYP2C19) wurde eine
verlangsamte Elimination beobachtet. Die
terminale Eliminationshalbwertszeit kann
sich in diesen Fällen ca. 3-fach verlängern
und die Fläche unter der Kurve (AUC) bis
auf das 10-fache erhöhen.
Omeprazol hat im Körper ein relativ kleines Verteilungsvolumen (0,3 l/kg KG), das
mit dem Volumen des Extrazellulärwassers korrespondiert. Die Proteinbindung
beträgt ca. 95 %.
Omeprazol konzentriert sich als schwache Base im sauren Bereich des intrazellulären Kanalsystems der Parietalzelle. In
diesem sauren Milieu wird Omeprazol protoniert und in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid, umgewandelt.
Diese eigentliche Wirksubstanz bindet
sich kovalent an die Protonenpumpe (H+/
K+-ATPase) der sekretorischen Membran
und hemmt ihre Aktivität. Die Dauer der
säurehemmenden Wirkung ist daher erheblich länger als die Gegenwart der
Omeprazol-Base im Plasma. Die Stärke
der Säurehemmung ist nicht vom Plasmaspiegel zu irgendeiner Zeit abhängig, sondern sie korreliert mit der Fläche unter der
Plasmaspiegelzeitkurve.
Omeprazol wird vollständig metabolisiert,
hauptsächlich in der Leber durch
CYP2C19. Ein geringer Prozentsatz der
Patienten besitzt kein funktionsfähiges
CYP2C19-Enzym und hat daher eine reduzierte Eliminationsrate für Omeprazol.
Im Plasma vorhandene Metabolite sind
das Sulphon, Sulfid und Hydroxy-Ome-
9
prazol. Diese Metabolite haben keine wesentliche Wirkung auf die Säuresekretion.
Ungefähr 20 % der eingenommenen Dosis werden in Form von Metaboliten über
die Fäzes und 80 % über den Urin ausgeschieden. Die beiden Hauptmetaboliten
im Urin sind Hydroxy-Omeprazol und die
entsprechende Carbonsäure.
Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten
mit Niereninsuffizienz gleicht der von gesunden Probanden. Da jedoch die renale
Eliminierung der wichtigste Ausscheidungsweg für Omeprazol-Metaboliten ist,
verringert sich ihre Eliminationsrate in Abhängigkeit von der Abnahme der Nierenfunktion. Eine Kumulation bei 1-mal täglicher Verabreichung kann jedoch ausgeschlossen werden.
Bei älteren Patienten ist die Bioverfügbarkeit von Omeprazol etwas erhöht und die
Plasmaelimination etwas verringert. Die
individuellen Werte zeigen jedoch eine beträchtliche Übereinstimmung mit den
Werten von gesunden Probanden, und es
gibt keine Hinweise auf eine verringerte
Verträglichkeit bei älteren Patienten, die
mit der empfohlenen Dosis behandelt
wurden.
Nach intravenöser Gabe von 40 mg Omeprazol für 5 Tage wurde eine Zunahme der
absoluten Bioverfügbarkeit von 50 % gemessen. Dies kann durch die Abnahme
der hepatischen Clearance durch die Sättigung des Enzyms CYP2C19 erklärt werden.
Bei Patienten mit chronischen Leberkrankheiten ist die Clearance von Omeprazol reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann auf ca. 3 Stunden ansteigen. Die
Bioverfügbarkeit beträgt dann mehr als
90 %. Omeprazol wurde bei einer täglichen Behandlung mit 20 mg über 4 Wochen jedoch gut vertragen, und es wurde
keine Akkumulation von Omeprazol oder
seiner Metaboliten beobachtet.
Bioverfügbarkeit
Die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von
Omeprazol 20 mg beträgt ungefähr 35 %.
Bei wiederholter Gabe steigt die Bioverfügbarkeit auf ca. 60% an. Bei Patienten
mit eingeschränkter Leberfunktion kann
sie aufgrund des verringerten First-PassEffektes auf über 90 % ansteigen.
Amoxicillin
Amoxicillin ist säurestabil und wird nach
oraler Gabe deutlich besser resorbiert als
Ampicillin. Nach oraler Gabe liegt die Bioverfügbarkeit bei 72-94 %.
Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst nicht die Resorptionsquote.
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Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von
500 mg bzw. von 3000 mg werden nach
1 Stunde Serumspitzenkonzentrationen
von ca. 9-14 mg/l bzw. von 27 mg/l erreicht.
untersuchten Geweben Konzentrationen
erreicht, die um ein Mehrfaches über den
Plasmaspiegeln und bis zum 10-fachen
über den entsprechenden Gewebespiegeln von Erythromycin liegen.
Verteilung
Amoxicillin ist gut gewebegängig, passiert
die Plazentaschranke und wird zu einem
geringen Prozentsatz in die Muttermilch
ausgeschieden. Bei entzündeten Meningen penetriert Amoxicillin in den Liquorraum. Das scheinbare Verteilungsvolumen
beträgt etwa 0,3-0,4 l/kg und die Bindung
an Serumproteine ca. 17-20 %.
Gewebekonzentrationen von Clarithromycin (mg/kg, Steady-State nach 2-mal
250 mg bzw. 2-mal 500 mg*):
Elimination
Amoxicillin wird überwiegend renal ausgeschieden (52±15 % einer Dosis in unveränderter Form innerhalb von 7 Stunden) zu einem kleineren Anteil biliär. Etwa
10 –30 % einer oralen Dosis werden in
Form von Umwandlungsprodukten (Penicilloate) ausgeschieden. Die totale Clearance beträgt etwa 250 bis 370 ml/min.
Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden etwa 1 Stunde (0,9-1,2 h),
bei einer Kreatinin-Clearance von
10-30 ml/min ca. 6 Stunden und bei Anurie 10-15 Stunden.
Clarithromycin
Resorption
Clarithromycin ist durch seine Struktur als
6-O-Methylerythromycin weitgehend magensäureunempfindlich. Das Präparat
wird nach oraler Gabe vorzugsweise im
Dünndarm schnell und gleichmäßig resorbiert.
Bei therapeutisch üblicher Tagesdosis von
2-mal 250 mg Clarithromycin werden
beim Erwachsenen maximale Serumkonzentrationen von 1-2 μg/ml erzielt, die Serumhalbwertszeiten liegen bei 3-4 Stunden. Bei Gaben von täglich 2-mal 500 mg
Clarithromycin wurden maximale Plasmakonzentrationen von durchschnittlich
2,8 μg/ml gemessen, die Serumhalbwertszeit lag bei 4,7 Stunden.
Die absolute Bioverfügbarkeit beim Menschen liegt bei 52-55 %. Die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs wird durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst.
Verteilung
Bei einer Konzentration von 0,45-4,5 μg
Clarithromycin/ml beträgt die Plasmaproteinbindung 72 %. Das Ausmaß der Bindung nimmt mit Zunahme der Plasmakonzentration ab.
Experimentelle Untersuchungen und solche am Menschen belegen die ausgezeichnete Gewebegängigkeit des Wirkstoffs. Außer im Zentralnervensystem
(bzw. im Liquor) werden in allen anderen
1
Stunde
4
Stunden
12
Stunden
keine
Angaben
17,5
3,8
Nasenschleimhaut
4,2
8,3
2,8
Tonsillen
1,8
6,7
2,6
Lunge*)
Metabolismus/Elimination
Clarithromycin wird extensiv metabolisiert, und zwar vor allem über N-Demethylierung bzw. Oxidation in Position 14
des Moleküls. Die Hydroxylierung an Position C-14 verläuft stereospezifisch. Der
Hauptmetabolit im Plasma ist das 14-Hydroxy-(R)-Epimer von Clarithromycin mit
Spitzenspiegeln von 0,6 μg/ml nach Dosierungen von 2-mal täglich 250 mg Clarithromycin. Geringe Mengen von Descladinosyl-Clarithromycin wurden im Plasma
nur nach der hohen Dosis von 1200 mg
Clarithromycin beobachtet.
Bei gesunden Erwachsenen betrug die
Plasmahalbwertszeit von Clarithromycin
bei Dosen von täglich 1000 mg, aufgeteilt
in 2 Einzeldosen, 4,5-4,8 Stunden und für
14-Hydroxy-Clarithromycin entsprechend
6,9-8,7 Stunden.
Das nicht lineare, pharmakokinetische
Verhalten von Clarithromycin, verbunden
mit der relativen Abnahme der 14-Hydroxylierung und N-Demethylierung bei höheren Dosierungen, weisen darauf hin,
dass der Metabolismus von Clarithromycin bei hohen Dosierungen eine Sättigung
erreicht.
Messungen mit radioaktiv markierten
Substanzen zeigen, dass die Elimination
des Wirkstoffs überwiegend (70-80 %) mit
den Fäzes erfolgt, 20-30 % werden unverändert über die Nieren ausgeschieden.
Clarithromycin bei Erhöhung des pHWertes
Eine pharmakokinetische Studie wurde
mit Clarithromycin 500 mg 3-mal täglich
und Omeprazol 40 mg 1-mal täglich
durchgeführt. Bei der Kombinationsgabe
von Clarithromycin zusammen mit Omeprazol waren der mittlere AUC0-24-Wert
bzw. die mittlere Halbwertszeit von Ome-
10
prazol um 89 % bzw. 34 % gegenüber der
alleinigen Gabe von Omeprazol erhöht. Im
Steady-State waren die Konzentration
Cmax und Cmin sowie die AUC0-8 von Clarithromycin entsprechend um 10 %, 27 %
bzw. 15 % gegenüber der alleinigen Gabe
von Clarithromycin erhöht. Die SteadyState-Konzentration von Clarithromycin in
der Magenschleimhaut bzw. dem Magengewebe 6 Stunden nach Gabe der Clarithromycin-Omeprazol-Kombination war
um etwa 25-fach bzw. 2-fach höher als in
der Clarithromycin-Gruppe.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten (65-81 Jahre) wurden nach Gabe von 2-mal täglich 500 mg
Clarithromycin im Vergleich zu jüngeren
Patienten (21-29 Jahre) höhere Clarithromycin-Spiegel beobachtet. Nach Gabe
der 5. Dosis wurde in der Gruppe der jüngeren Patienten für Cmax 2,4 μg/ml und bei
den älteren Patienten 3,28 μg/ml ermittelt.
Die Eliminations-Halbwertszeit lag bei 4,9
bzw. 7,7 Stunden. Ähnliches gilt auch für
den 14-Hydroxy-Metaboliten. Diese
Unterschiede könnten mit der physiologischen Abnahme der Nierenfunktion bei
älteren Patienten im Zusammenhang stehen.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Gabe von 2-mal täglich 500 mg Clarithromycin wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 10,2-122 ml/min) ein Anstieg von
Cmax, Cmin, t½ und AUC beobachtet. Nach
5-tägiger Therapiedauer wurde bei Patienten mit schwerer renaler Insuffizienz
(Kreatinin-Clearance 10-29 ml/min) ein
Cmax-Wert von 8,3 μg/ml beobachtet. Ähnliche Veränderungen zeigten sich für die
Kinetik des 14-Hydroxy-Metaboliten. Die
meisten pharmakokinetischen Parameter
zeigten eine deutliche Korrelation mit der
Kreatinin-Clearance (siehe Abschnitt 4.2).
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit alkoholbedingter, leichter Leberschädigung wurden keine Veränderungen der pharmakokinetischen Daten
von Clarithromycin und dem 14-HydroxyMetaboliten beobachtet. Untersuchungen
bei stark eingeschränkter Leberfunktion
liegen nicht vor.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Reproduktionstoxizität, lassen die präklinischen
Daten zu Omeprazol keine besonderen
Gefahren für den Menschen erkennen.
Basierend auf den konventionellen Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe,
Reproduktionstoxizität und zur Genotoxizität lassen die präklinischen Daten zu
Fachinformation
Helicomp® Sandoz®
20 mg/1000 mg/500 mg magensaftresistente Hartkapseln/Filmtabletten
Amoxicillin keine besonderen Gefahren für
den Menschen erkennen.
In 4-wöchigen Studien an Tieren wurde
festgestellt, dass die Toxizität von Clarithromycin von der Dosis und der Behandlungsdauer abhängt. Bei allen Spezies
wurden erste Anzeichen einer Toxizität in
der Leber beobachtet; dort traten Läsionen bei Hunden und Affen innerhalb von
14 Tagen auf. Die mit dieser Toxizität verbundenen systemischen Wirkstoffkonzentrationen sind im Einzelnen nicht bekannt,
aber die toxischen Dosen lagen deutlich
über den für Menschen empfohlenen therapeutischen Dosen. Kardiovaskuläre
Fehlbildungen wurden bei Ratten, die mit
Dosen von 150 mg/kg/Tag behandelt wurden, beobachtet.
Bei in-vitro- und in-vivo-Studien mit Clarithromycin wurden keine mutagenen Wirkungen festgestellt.
In lebenslangen Studien zur Karzinogenität an Ratten, die mit Omeprazol behandelt oder einer partiellen Fundektomie
unterzogen wurden, wurden ECL-Zell-Hyperplasie und -Karzinoide des Magens
beobachtet. Diese Veränderungen sind
das Ergebnis einer anhaltenden Hypergastrinämie infolge der Hemmung der
Säureproduktion.
Langzeituntersuchungen am Tier und ein
tumorerzeugendes Potential von Amoxicillin oder von Clarithromycin liegen nicht
vor.
In Untersuchungen an Ratten und Mäusen
wurden keine Einflüsse von Amoxicillin auf
die Trächtigkeit, embryotoxische Effekte
oder Fehlbildungen festgestellt. In einer
Prä-/Postnatalstudie mit Amoxicillin an
der Ratte lag das Geburtsgewicht exponierter Ratten deutlich niedriger als in
der Kontrollgruppe. Missbildungen und
Anomalien wurden jedoch nicht beobachtet.
Studien zur Reproduktionstoxizität zeigten, dass die Gabe von Clarithromycin bei
Dosierung der 2-fachen Menge der klinischen Dosis bei Kaninchen (i.v.) und bei
Dosierung der 10-fachen Menge der klinischen Dosis bei Affen (p.o.) zu einer erhöhten Inzidenz von spontanen Aborten
führte. Diese Dosen waren maternal toxisch. Bei Studien mit Ratten wurde keine
Embryotoxizität oder Teratogenität festgestellt. Bei Mäusen, die Dosierungen, die
dem 70-fachen der klinischen Dosis entsprachen, erhielten, traten Gaumenspalten mit unterschiedlicher Inzidenz
(3-30 %) auf.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Omeprazol magensaftresistente Hartkapsel (weiß)
Kapselinhalt: Hyprolose, mikrokristalline
Cellulose, Lactose, Povidon (K 25), Polysorbat 80, Talkum, Magnesiumoxid, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)
(Ph.Eur.) (Typ C), Triethylcitrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Kapselhülle (Kapselober- und -unterteil):
Gelatine, Titandioxid (E 171)
Drucktinte: Schellack, Propylenglycol,
Ammoniak, Kaliumhydroxid, Eisen(II,III)oxid (E 172)
Amoxicillin Filmtablette (cremefarben)
Tablettenkern: Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Povidon (K 25)
Filmüberzug: Hypromellose, Talkum, Titandioxid (E 171)
Clarithromycin Filmtablette (hellgelb)
Tablettenkern: Croscarmellose-Natrium,
mikrokristalline Cellulose, Povidon (K 30),
Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum
Filmüberzug: Hypromellose, Propylenglycol, Titandioxid (E 171), Hyprolose, Sorbitanoleat, Chinolingelb (E 104), Vanillin
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern!
In der Originalverpackung aufbewahren,
um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit
zu schützen!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Alu-Alu-Blisterstreifen
Packung mit 7 Alu/Alu-Blisterstreifen zu je
4 Filmtabletten und 2 magensaftresistenten Hartkapseln
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. INHABER DER ZULASSUNG
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
8. ZULASSUNGSNUMMER
63912.00.00
11
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
30.11.2009
10. STAND DER INFORMATION
Juni 2012
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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