Kirsten Hehmeyer - Deutsche Oper Berlin

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Kirsten Hehmeyer
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Stiftung Oper in Berlin
Andrea Lorenzo Scartazzini
EDWARD II.
Musiktheater in zehn Szenen
Libretto von Thomas Jonigk nach Motiven von Christopher Marlowes „Edward II. The troublesome
raigne and lamentable death of Edward the second, King of England with the tragical fall of proud
Mortimer“ [1593], Ralph Holinsheds „Chronicles of England, Scotland, and Ireland“ [1587] &
der „Vita Edwardi“ [14. Jhd.]
Dauer: 90 Minuten (ohne Pause)
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung
Regie
Bühne
Kostüme
Licht
Chöre
Dramaturgie
Thomas Søndergård
Christof Loy
Annette Kurz
Klaus Bruns
Stefan Bolliger
Raymond Hughes
Yvonne Gebauer, Dorothea Hartmann
Edward II.
Isabella
Piers de Gaveston
Roger Mortimer
Walter Langton, Bischof von Coventry
Lightborn
Engel
Zwei Soldaten / Zwei Räte / Zwei Geistliche / Zwei Wärter / Zwei Tourguides
Spencer jr.
Michael Nagy
Agneta Eichenholz
Ladislav Elgr
Andrew Harris
Burkhard Ulrich
James Kryshak
Jarrett Ott
Markus Brück, Gideon Poppe
Gieorgij Puchalski
Orchester, Chor und Statisterie der Deutschen Oper Berlin
Uraufführung am 19. Februar 2017,
weitere Vorstellungen am 24. Februar, 1., 4. und 9. März 2017.
Kompositionsauftrag der Deutschen Oper Berlin an Andrea Lorenzo Scartazzini, gefördert durch die
Ernst von Siemens Musikstiftung.
Die Deutsche Oper Berlin hat eine lange Tradition als Spielstätte des zeitgenössischen Musiktheaters.
Anknüpfend an die großen Uraufführungsserien ihrer Geschichte wird ab 2016 wieder in jeder
Spielzeit ein Kompositionsauftrag für eine große Oper vergeben. Auf Georg Friedrich Haas‘
MORGEN UND ABEND im April 2016 folgt nun die Uraufführung EDWARD II. von Andrea Lorenzo
Scartazzini: Gemeinsam mit dem Librettisten Thomas Jonigk schrieb Scartazzini ein Musiktheater
über die schillernde und polarisierende Figur des mittelalterlichen englischen Königs. Vor allem
Edwards Zuneigung zu Piers de Gaveston, einem Spielkameraden aus Kindheitstagen, ging in die
Geschichte ein: als Beispiel höfischer Günstlingswirtschaft, aber auch als Bekenntnis eines
Herrschers zu einem nicht standesgemäßen Freund und Geliebten. In der Kunst entwickelte sich
die Figur Edwards II. über die Jahrhunderte hinweg zu einer Ikone der Schwulenbewegung. Von
Christopher Marlowes Drama reicht die Serie von Bearbeitungen über Bertolt Brechts „Edward II“
bis zu Derek Jarmans gleichnamiger berühmter Filmversion. Thomas Jonigk und Andrea Lorenzo
Scartazzini stellen in ihrer Auseinandersetzung die Frage nach dem Umgang auch der heutigen
Gesellschaft mit Außenseitern.
Scartazzini machte sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Komponist einer sehr kraftvollen
Sprache für das Musiktheater. Narration, Psychologie und Konzentration in Dramaturgie und
Komposition bestimmen seine Opern. Thomas Jonigks Libretto stützt sich auf Quellen des 14. Jahrhunderts sowie auf Christopher Marlowes gleichnamiges Drama. In freiem Umgang mit den Vorlagen
arbeitet er mit filmschnittartig nebeneinander gesetzten Szenen aus Edwards Leben, die den Bogen
schlagen von den Albträumen des Königs über Hetzjagden des Mobs, Buffo-Szenen in ShakespeareTradition bis hin zu Fragen nach Tod und Transzendenz. Scartazzinis Komposition überträgt die
Szenenfolge in ein dichtes, 90minütiges Musiktheater für zehn Solisten, Chor und ein großes
Orchester mit mächtigem Schlagzeugapparat.
Der internationale Durchbruch gelang dem 1971 geborenen Andrea Lorenzo Scartazzini mit der
Uraufführung von „Cammina cammina“ bei den Salzburger Osterfestspielen 2000. Es folgten Einladungen zu renommierten Festivals sowie Kompositionspreise wie die Auszeichnung mit dem
Studienpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, München. 2004 war er Composer in residence an
der Universität Witten/Herdecke, 2011 Gast im Swatch Art Peace Hotel in Shanghai, 2012/13 Stipendiat am Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg. Schwerpunkt von Scartazzinis
Arbeiten ist das Musiktheater: WUT wurde 2006 am Theater Erfurt uraufgeführt und 2010 am
Stadttheater Bern in einer Neuinszenierung gespielt. DER SANDMANN war eine Auftragskomposition
für das Theater Basel 2012 und erlebte 2016 an der Oper Frankfurt die deutsche Erstaufführung.
Thomas Jonigk schreibt seit 1991 Theaterstücke und Romane. Als Librettist arbeitete Jonigk u. a.
mit Olga Neuwirth, Mathis Nitschke und Anno Schreier sowie nach DER SANDMANN nun für
EDWARD II. zum zweiten Mal mit Andrea Lorenzo Scartazzini zusammen. Als Regisseur arbeitet
Jonigk u. a. am Schauspielhaus Zürich, am Luzerner Theater, am Schauspielhaus Wien, am
Hessischen Staatstheater Wiesbaden, am Staatsschauspiel Dresden sowie am Schauspiel Köln.
EDWARD II. wird inszeniert von Christof Loy, der bereits bei Scartazzinis DER SANDMANN in Basel
und Frankfurt Regie führte. Loy zählt zu den international gefragtesten Opern- und Schauspielregisseuren seiner Generation und arbeitet mit EDWARD II. zum dritten Mal an der Deutschen Oper
Berlin. Neben einer Neuinszenierung von Verdis FALSTAFF gelang Loy im Haus an der Bismarckstraße ein triumphaler Erfolg 2012 mit der Regiearbeit von Janáčeks JENŮFA, die als DVD-Aufnahme
den 2. Platz in der Kategorie „Best Opera Recording“ bei den Grammy Awards gewann und als
Gastspiel nach Tokyo eingeladen wurde.
Die musikalische Leitung von EDWARD II. obliegt Thomas Søndergård, der sich neben seinen
Tätigkeiten als Principal Conductor of BBC National Orchestra of Wales und Principal Guest
Conductor of Royal Scottish National Orchestra bislang vor allem als Opern- und Orchesterdirigent im
skandinavischen und amerikanischen Raum einen Namen gemacht hat und in jüngster Zeit auch die
deutsche Opern- und Orchesterlandschaft erobert hat.
Die Titelpartie EDWARD II. singt der Bariton Michael Nagy, der an der Deutschen Oper Berlin bereits
als Ford in FALSTAFF mit Christof Loy zusammenarbeitete. Als Königin Isabella gibt die schwedische
Sopranistin Agneta Eichenholz ihr Hausdebüt. Lasdislav Elgr singt als Gast an der Deutschen Oper
Berlin nach DIE SACHE MAKROPULOS und JENUFA seine dritte Neuproduktion und gibt mit Piers
de Gaveston den Geliebten des Königs.
In den Einführungen vor den Vorstellungen im Rang-Foyer werden prominente Gäste aus Kunst
und Politik im Gespräch mit Dramaturgin Dorothea Hartmann von ihren ganz persönlichen
Beziehungen zu Edward II. als einer historischen Figur, einer Ikone der Schwulenbewegung und
seiner Transformation in einen Opernstoff erzählen. Am 24. Februar mit Thomas Jonigk, am 1. März
mit Klaus Lederer, am 4. März mit Rosa von Praunheim und am 9. März mit André Schmitz.
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