Mechanik 3

Werbung
Medizinische Physik und Statistik
WS 2016/2017
Mechanik III
Die Mechanik von starren und
deformierbaren Körpern.
Messverfahren zur Erfassung von
menschlichen Bewegungsabläufen.
Tamás Marek
21. September 2016
Gliederung
• Einleitung
• Mechanik von starren Festkörpern
• Mechanik von deformierbaren Festkörpern
• Biophysikalisch Messverfahren
- Anthropometrie
- Kinemetrie
- Dynamometrie
- Elektromyographie
Der Massenpunkt
Der Massenpunkt ist in der Physik die höchstmögliche
Idealisierung eines realen Körpers; man stellt sich die
Masse des Körpers in einem Punkt vereinigt vor.
Der Körper wird als mathematischer Punkt angesehen, der
eine von Null verschiedene Masse, aber keine Ausdehnung
besitzt.
Dieses physikalische Modell beschreibt den Körper
ausschließlich hinsichtlich seines Ortes und seiner Masse.
Äußere Eigenschaften wie Volumen und Form werden
vernachlässigt. Ein realer, ausgedehnter Körper kann als
Massepunkt betrachtet werden, falls seine eventuelle
Rotationsbewegung und die Verteilung der Masse im
Körpervolumen nicht interessieren.
Die Grundgesetze der Dynamik
Newtonsche Gesetze
N1: „Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der
gleichförmigen Translation, sofern er nicht durch einwirkende
Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird.“
N2: „Die Änderung der Bewegung einer Masse ist der Einwirkung
der bewegenden Kraft proportional und geschieht nach der
Richtung derjenigen geraden Linie, nach welcher jene Kraft wirkt.“
N3: „Kräfte treten immer paarweise auf. Übt ein Körper A auf
einen anderen Körper B eine Kraft aus (actio), so wirkt eine gleich
große, aber entgegen gerichtete Kraft von Körper B auf Körper A
(reactio).“
N4: „Wirken auf einen Punkt (oder einen starren Körper) mehrere
Kräfte F1, F2, F3,…,Fn , so addieren sich diese vektoriell zu
einer resultierenden Kraft Fges= F1+F2+F3+…+Fn
auf.“
Starrer Festkörper
Als starrer Körper wird ein physikalisches Modell eines
nicht verformbaren Festkörpers bezeichnet. Der Körper
kann eine kontinuierliche Massenverteilung aufweisen,
oder ein System von diskreten Massenpunkten sein. Die
Nichtverformbarkeit ist eine Idealisierung bei der drei
beliebige Punkte des Körpers unabhängig von äußeren
Kräften immer den gleichen Abstand zueinander
besitzen, also keinerlei Durchbiegung oder innere
Schwingung auftritt.
Die Verbindungen zwischen
zwei Massenpunkten sind starr!
Bewegungsformen von starren Körper
Eine Translation ist eine Bewegung, bei der alle Punkte
eines starren Körpers dieselbe Verschiebung erfahren.
Zu einem gegebenen Zeitpunkt sind Geschwindigkeiten
und Beschleunigungen aller Punkte identisch. Sie bewegen
sich auf parallelen Trajektorien.
Bewegungsformen von starren Körper
Davon zu unterscheiden ist die Rotation, bei der sich alle
Punkte des Körpers tangential um eine gemeinsame Achse
bewegen.
Jede beliebige Bewegung eines Körpers kann durch eine
Überlagerung
von
Translationsund
Rotationsbewegungen dargestellt werden.
Das Drehmoment
M = F x r
M = r F sinφ
Vektordarstellung
Betrag des
Drehmomentes
Mathematisch korrekt wird das Drehmoment durch das
Vektorprodukt zwischen einer gerichteten Kraft F und
dem Radiusvektor r, gerichtet von der Drehachse zur
Angriffspunk der Kraft beschrieben.
Das Drehmoment ist somit eine Vektorielle Größe und
verläuft parallel mit der Drehachse.
Die SI-Einheit des Drehmoments ist das Nm. Formelzeichen: M
Das Drehmoment
M = r F sinφ
d = r sinφ
(d = Wirksamer Hebelarm)
M = F d
Hier im Beispiel nur ein Rotationsfreiheitsgrad!!!
Keine Translationsfreiheitsgrade!
Das Drehmoment spielt für Drehbewegungen die gleiche
Rolle wie die Kraft für die geradlinige Bewegung.
Ein Drehmoment kann die Rotation eines Körpers
beschleunigen oder bremsen.
Schwerpunkt/ Massenmittelpunkt
Bei ‚diskreten Systemen‘ (modellierbar aus unabhängigen
Volumenelementen ∆V) kann der Massenmittelpunkt durch
eine Summe über die Ortsvektoren ri aller Massepunkte mi
berechnet werden:
M = Gesamtmasse
∆V
Einfache mechanische Maschinen
Der Hebel
Die zentrale physikalische
Größe, die zur Beschreibung
eines Hebels benötigt wird,
ist das Drehmoment.
Der
Betrag des Drehmoments ist proportional zum
Kraft- bzw. Hebelarm. Mit
einem großen Hebelarm kann
daher mit einer kleinen Kraft
eine großes Drehmoment
ausgeübt werden.
Einfache mechanische Maschinen
Die Umlenkrolle
Mit einer losen
Rolle lässt sich
eine Last mit dem
halben Kraftaufwand heben. Die
Länge des über die
Rolle zu ziehenden
Seils
ist dabei
doppelt so lang wie
der Hubweg.
Das Drehmoment
Drehmoment = Kraft x Hebelarm
Deformierbare Festkörper
Reale Festkörper lassen sich nicht immer als
Massenpunkte darstellen. Das Experiment zeigt, dass sie
auch nicht vollständig starr sind, sondern durch
Krafteinwirkung verformt werden können.
Wirkt auf einen Festkörper
eine externe Kraft F, so
ändert der Körper seine
Gestalt.
Die Verbindungen zwischen
zwei Massenpunkten werden
durch Spiralfedern modelliert!
Deformation
Als Verformung oder Deformation eines Körpers bezeichnet
man die Änderung seiner Form infolge der Einwirkung einer
äußeren Kraft. Die Deformation kann als Längenänderung
oder als Winkeländerung in Erscheinung treten. Die der
äußeren Kraft entgegengesetzte Kraft des Körpers ist der
Verformungswiderstand.
Verformungen unterteilt man in:
plastische Verformung oder irreversible Verformung
elastische Verformung oder reversible Verformung
Elastische Deformation
Dehnung
Scherung
Kompression
Drehung
Elastische Verformung
Die elastische Verformung von Festkörpern wird mit Hilfe
der mechanischen Spannung σ und mit der Grad der
Deformation beschrieben:
σ = F/A
F = Kraft
A = Fläche
Deformation = relative Änderung der Geometrie
z.B.:
εx = Längenänderung
Die SI-Einheit der mechanischen Spannung ist N/m2. Formelzeichen: σ
Elastische Deformation
F
Für einen Körper der Länge l0 und der Querschnittsfläche A gilt unter einachsiger Zugoder Druckbelastung entlang der x-Achse:
(mechanische Spannung)
Die Proportionalitätskonstante E heißt
Elastizitätsmodul. Mit d. Definition d. Spannung l0
und der Dehnung
d0
d
ergibt sich die Darstellung
Das Hooksche Gesetz
F
D = Federkonstante
9.1. ábra
l
Deformierbare Festkörper
1. Elastischer Bereich: 0 - A
2. Inelastischer,
plastischer Bereich: B - E
Viskoelastizität
Hysterese: C – D
3. Zerreißen: nach E
Die Mechanik von realen
Körpern
Messverfahren zur Erfassung von
menschlichen Bewegungsabläufen
Biophysikalische Messverfahren
Anthropometrie
Kinemetrie
Dynamometrie
Elektromyographie
Körper
Bewegung
Äußere Kräfte
Muskelkräfte
Abmessungen
Position
Massenverteilung
Zeit
Strecken
Winkel
Kraft
Impuls
Trägheit
Muskelkontraktionen
Die Anthropometrie
Aus dem Griechischem
Anthropos: Mensch
metron:
Maß
metrein:
Ermittlung oder Bestimmung
Lehre von der Messung und den Maßverhältnissen des
menschlichen Körpers.
Anthropometrie, Massenmittelpunkt
Der Schwerpunkt liegt
unter dem Aufhängepunkt auf der „Schwerlinie“.
Bestimmung
des
Massenmittelpunkts
als
Schnittpunkt
der „Schwerlinien“
Anthropometrie, Massenmittelpunkt
Im Gegensatz zu starren Körpern
gibt es jedoch beim Menschen
keinen festen Massenmittelpunkt,
sondern er ist abhängig von der
Körperposition
und
der
Masseverteilung im Körper.
Anthropometrie, Massenmittelpunkt
Massenschwerpunkt des menschlichen Körpers
Auf
dem
menschlichen
Körper
lässt
sich
die
Methode
des
starren
Körpers so anwenden, dass
die Massenmittelpunkte der
einzelnen Körperteile separat bestimmt werden. Anschließend
wird
der
Gesamtmittelpunkt konstruiert.
Anwendung der Anthropometrie
• Medizin
-> metabolische Störungen
• Ergonomie -> maßliche Auslegung von Arbeitsplätzen,
technischen Arbeitsmitteln,
Verbraucherprodukten
Die Anthropometrie
• Quantitative Erfassung und Beschreibung einzelner
Körpermaße (anthropometrische Daten) des Körpers (wie z.
B. Dimension und Proportion) sowie demographischer Daten
(z. B. Geschlecht, Alter, Wohnsitz, Beruf)
• Messung
von
Körpermerkmalen
Aufbereitung von Daten
und
statistische
• Betrachtung von Maßentwicklungen zum Vergleich
verschiedener Gruppen und Populationen (Maße einer
Nutzerpopulation)
• Teilgebiet (Messmethode) der Anthropologie
Die Anthropometrie
Die Körperhöhen von Männern und Frauen im Jahre
1980 und im Vergleich 2009.
Individuelle Anpassung ist kein Luxus, sondern im Sinne
der
Gesundheitsprävention
eine
medizinische
Notwendigkeit.
Die Anthropometrie in der Medizin
In der Medizin basieren die Diszipline, die sich mit auf
metabolische
Störungen
(z.B.
Übergewicht)
zurückzuführende
Erkrankungen
(z.B.
Kreislaufprobleme, Probleme beim Blutzuckerghalt)
beschäftigen, auf anthropometrische Untersuchungen.
Die Anthropometrie in der Medizin
Körpergewichtindex (body mass index, abgekürzt: BMI)
Der BMI errechnet sich aus der Körpermasse in [kg]
dividiert durch das Quadrat der Körperlänge [m2].
BMI = Körpermasse [kg] / Körperhöhe2 [m2].
BMI
< 18,5
18,5 - 24,9
Ergebnis
Untergewicht
Normalgewicht
25 - 29
30 - 34,9
Leichtes Übergewicht
Adipositas Stufe 1
35 - 39,9
> 40
Adipositas Stufe 2
Adipositas Stufe 3
Die Anthropometrie in der Medizin
Im Zuge der technologischen Entwicklung ist es heute
bereits möglich, sehr genaue Aussagen über die
Zusammensetzung
(Flüssigkeit,
Fett,
etc.)
des
menschlichen
Gewebes
zu
machen
und
so
Risikoabschätzungen aufzustellen.
Alter Männer
17-29 15 %
30-39 17 %
Frauen
20 %
23 %
40-49 20 %
26 %
>50
28 %
22 %
Messverfahren zur Erfassung von
menschlichen Bewegungsabläufen
Biophysikalische Messverfahren
Anthropometrie
Kinemetrie
Dynamometrie
Elektromyographie
Körper
Bewegung
Äußere Kräfte
Muskelkräfte
Abmessungen
Position
Massenverteilung
Zeit
Strecken
Winkel
Kraft
Impuls
Trägheit
Muskelkontraktionen
Die Kinemetrie
Die Kinemetrie ist ein Verfahren zur Objektivierung des
räumlich-zeitlichen Verlaufs von Bewegungen. Mittels
kinematischen Messmethoden können die Größen Weg,
Geschwindigkeit und Beschleunigung definierter Punkte
des Körpers erfasst werden.
r(∆t)/(t2-t1)
r(t1)
r(t2)
Die Kinemetrie
Die Kinemetrie
Es werden hierzu synchronisierte Videosysteme mit
mehreren
Infrarotkameras
zur
dreidimensionalen
Bewegungsanalyse verwendet.
Lichtreflektierende
Markierungen
an
definierten
anatomischen Punkten werden von dem System erfasst
und rekonstruieren ein schematisches Abbild der
Körperteilsegmente.
Anhand der Markerpositionen können Gelenkzentren
berechnet und Gelenkwinkel im Verlauf des Gehens oder
des Laufens bestimmt werden.
Kinemetrie, Ganganalyse
Ziel der Ganganalyse ist generelle Erkenntnisse über den
Bewegungsablauf
des
Gangmusters
und
dadurch
Rückschlüsse auf dessen Entstehung (neuronal und
mechanisch) ziehen zu können.
Kinemetrie, Ganganalyse
Die Phasen
des Gehens
Beinprothese
Die Kinemetrie
Über den Einsatz Anthropometrische Körpermodelle
können Weg- oder Winkel-Zeitmerkmale erfasst, sowie
die zugehörigen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen
berechnet werden. Spezielle Software gewährleistet
zudem
die
zeitsynchrone
Erfassung
weiterer
Analogdatensignale (z. B. Kraft, EMG), sowie die
Modellierung von Körpermodellen.
Die kinemetrischen Messverfahren sind wichtiger
Voraussetzungen für die Durchführung von dynamische
Messungen und Berechnungen.
Messverfahren zur Erfassung von
menschlichen Bewegungsabläufen
Biophysikalische Messverfahren
Anthropometrie
Kinemetrie
Dynamometrie
Elektromyographie
Körper
Bewegung
Äußere Kräfte
Muskelkräfte
Abmessungen
Position
Massenverteilung
Zeit
Strecken
Winkel
Kraft
Impuls
Trägheit
Muskelkontraktionen
Die physikalische Kraft
Die physikalische Kraft F ist eine gerichtete Größe (Vektor)
und ist die Ursache der Beschleunigung von Gegenständen
(Massenpunkten).
F=ma
m = Masse
a = Beschleunigung
Einige Kräfte haben eigenständige Bezeichnungen aufgrund
ihrer Ursachen oder Wirkungen erhalten. Dazu gehören
z.B. die Gewichtskraft, die Reibungskraft oder die
Fliehkraft.
Die SI-Einheit der Kraft ist der Newton, N. Formelzeichen: F
Die Dynamometrie
Die
Dynamometrie
oder
die
dynamometrischen Verfahren dienen der
direkten Erfassung von äußeren Kräften
die auf dem menschlichen Körper
einwirken.
Die Kenntnis der äußeren Kräfte ist eine
Voraussetzung für die Abschätzung von
inneren Kräften (Muskelkräfte) bzw. dem
zugrunde liegenden Kraftvermögen.
Vergleiche Newtonsche Axiome!
Dynamometrie
Die Messung von äußeren Kräften erfolgt heute
üblicherweise auf elektronischem Wege. Dabei wird
entweder
die
Verformung
einer
Messfeder
(Dehnmessstreifenprinzip) oder die Ladungsverschiebung
auf einem piezo-elektrischen Sensor über Verstärker
aufgezeichnet
und
in
einem
Auswertecomputer
weiterverarbeitet.
Allen dynamometrischen Messverfahren ist gemeinsam,
dass Kraftänderungen in Abhängigkeit von der Zeit (in
einem Kraft-Zeit-Diagramm) registriert werden.
Dynamometrie
In den Boden eingelassene
Kraftmessplatten und Proband
mit Reflexionsmarkern für die
3D Bewegungsaufzeichnung
3. Newtonsches Gesetz!
Mit Hilfe einer Kraftmessplatte
aufgenommene Konturkarte eines
menschlichen Fußabdrucks
Dynamometrie, Ganganalyse
Kraft-Zeitverläufe der Bodenreaktionskräfte (2D)
Dynamometrie, Ganganalyse
Mit Hilfe der dynamometrischen Ganganalyse können
funktionelle Defizite beim Gehen objektiv dargestellt und
daraus
entsprechende
Therapiehinweise
abgeleitet
werden.
• Messung der beim Gehen unter den Füßen auftretenden
Kraftkomponenten der Bodenreaktionskraft (1-,2- oder
3-dimensional)
• Berechnung relevanter Gangparameter aus den KraftZeit-Verläufen (Mittel- oder Medianwerte aus z.B. 5
oder 10 Doppelschritten)
Dynamometrie, Ganganalyse
Mögliche Aussagen:
• Aufdeckung von Ausweichbewegungen (Schonverhalten),
muskulären Dysbalancen und Asymmetrien in der Kinetik
und der Kinematik
• Beurteilung der intermuskulären Koordination
• Möglichkeit zur Validierung bestimmter
Therapiemethoden
• Ableitung von Hinweisen für die Therapie und für die
Optimierung von Protheseneinstellungen
• Messung von Teilbelastungen, Beurteilung des Einsatzen
von Gehhilfen
• Therapiekontrolle und Qualitätssicherung
Dynamometrie
Beispiel aus dem Praktikum:
Handdynamometer
Messverfahren zur Erfassung von
menschlichen Bewegungsabläufen
Biophysikalische Messverfahren
Anthropometrie
Kinemetrie
Dynamometrie
Elektromyographie
Körper
Bewegung
Äußere Kräfte
Muskelkräfte
Abmessungen
Position
Massenverteilung
Zeit
Strecken
Winkel
Kraft
Impuls
Trägheit
Muskelkontraktionen
Elektromyographie
Alle unsere Bewegungen gründen auf Muskeln.
Der Muskel ist ein Gewebe, das in der Lage ist
chemische Energie mit hohem Wirkungsgrad in
mechanische Arbeit zu transformieren.
Man unterscheidet grundsätzlich
drei Muskelarten:
- Skelettmuskel
- Herzmuskel
- Glatte Muskel
Elektromyographie
Elektromyographie
Elektromyographie
Ausgelöst wird die Kontraktion des Muskels durch Signale
vom Gehirn oder Rückenmark. Diese Signale werden entlang
von Ionenkanälen an die motorischen Einheiten der
Muskulatur weitergeleitet. Die motorischen Einheiten
bestehen aus Motoneuronen und der an sie angegliederten
Muskelfasern. Die vom Gehirn bzw. Rückenmark
kommenden Signale führen in den Motoneuronen zur
Ausbildung der so genannten Aktionspotentiale. Für einen
gegebenen Muskel legt die Anzahl der Motoneuronen den
maximal möglichen Grad der Teilkörperkoordination fest.
Der Grad der Kontraktion von Gerüstmuskeln ist
wiederum proportional zur Anzahl der aktivierten
motorischen Einheiten.
Elektromyographie
Eine leichte Kontraktion bedeutet also wenige, eine
starke Kontraktion bedeutet viele beteiligte motorische
Einheiten. Die maximale Kontraktion des gegebenen
Muskels wird nur bei der Beteiligung aller zu ihr
gehörenden
motorischen
Einheiten
möglich.
Skelettmuskeln können ihre Kontraktion nur für eine
begrenzte Zeitdauer halten bzw. im Gegensatz z.B. zum
Herzmuskel, nur eine relativ kleine Anzahl von
Wiederholungen durchführen. Sie unterliegen der
Ermüdung.
Elektromyographie
Aktionspotential – Grad der Kontraktion – Messung!
Elektromyographie
Griechisch: "myos" = Muskel
"graphie" = schreiben, Aufzeichnung
Als Elektromyographie (EMG) bezeichnet man die
Registrierung
und
Aufzeichnung
der
bei
der
Muskelaktivität entstehenden elektrischen Phänomene.
Die Aufnahme von Elektromyogramme basiert auf der
Ableitung der Aktionspotentiale von der Hautoberfläche
(Oberflächenmyographie) oder aus dem Muskelinneren
(Nadel- oder Drahtelektromyographie).
Elektromyographie
Zusammen mit der Dynamometrie und der Kinemetrie
bildet die Elektromyographie ein System von komplexen
biomechanischen Bewegungsanalysen, das über die
Quantifizierung der Messgrößen (Masse, Zeit usw.)
hinaus Näherungswerte für innerer Kräfte ergibt.
Elektromyographie
In der medizinischen Elektrodiagnostik lassen sich durch
das EMG Aussagen über Krankheiten der Nerven- und
Muskelzellen machen. In der Biomechanik werden die
Zusammenhänge zwischen den Frequenzen oder den
Amplituden der registrierten elektrischen Signale und
der Kraft eines Muskels untersucht, um etwa die
Bewegungsabläufe zu optimieren.
Diskussion
Literatur
• Vorlesungsskript (http://www3.szote.u-szeged.hu/dmi/ger/)
• Biophysik für Mediziner, Damjanovich – Fidy –
Szöllősi (2. Auflage)
– Abschnitt V, Biomechanik
• Lehrbücher über Biomechanik
• Internet…
Herunterladen