Weitere Files findest du auf www.semestra.ch/files DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Soziologie 1. Teil 1: Einführung und Entstehungsgeschichte: Ziel: § § § § § zeigen, dass wir Objekte (von sozialen Zwängen) und Subjekte (als soziale Handler) in unsere Umgebung sind. Permanente Dialektik zwischen den beiden Polen Zeigen wie sich die Beziehungen mit dem anderen konstruiert Wie hält sich soziale Ordnung? Kritischer werden zu dem was man sieht (subjekt) und dem was man ist (Objekt). Soziologie: Begriff von A. Comte , § Sozius = Individuum das schon dem Einfluss der sozialen Gruppe ausgesetzt war. § Logos= Diskurs, Analyse Theorie und Untersuchung = Diskurs über die Entstehungsbedingungen des Sozius = Untersuchung des Umfeldes des Sozius und dessen Aktivitäten = Disziplin die sich für die durch die Erfahrung konstruierten Phänomene interessiert ES GIBT MEHRERE MÖGLICHE ZUGÄNGE FÜR DAS SELBE PHÄMOMEN Subjektivität des Individuums: im Inneren des Individuus Objektivität des Individuums: äusserlicher Zwang auf Individuum Voraussetzung für Gruppen oder Gesellschaft: - Kommunikation - Regeln (erlauben gegenseitiges Verständnis) - Gesamtheit der Normen definieren DIE KULTUR Voraussetzung für Stabilität der sozialen Ordnung: - identitäre Indentifikation (ermöglicht Aufbau sozialer Gruppen, der Gesell.) - Soziale Kontrolle = System von Kompensationen und Bestrafungen Tätigkeitsbereich des Soziologen: Untersucht die Beziehung zwischen den 5 Konzepten: § KULTUR: Sinnkonstruktion § SOZIALISATION: Erlernen der Kultur § INDIVIDUEN: Identität § ORGANISATIONEN: Respektierung gewisser Regeln § KONTROLLE: Sanktionen und Kompensationen Die Beziehungen zwischen den 5 Elementen produzieren die sozialen Interaktionen. Objektivierung: man wird Objekt, man wird von den anderen definiert: wir sind in erster Linie durch unser Umfeld bestimmt und determiniert. Subjektivierung: eigenen (Selbst) Interpretation der Welt Schema. Die Handlung des Individuums im Milieu= möglich durch Reflexivität (= Fähigkeit, sich als Objekt wahrzunehmen). Wahrnehmung ist je nach Milieu unterschiedlich. 2 Strömungen: 1. Funktionalismus: jedes Element der Gesell. Hat eine Funktion. Aufgabe des Soziologen: die ausserhalb des Individuums liegende Funktion entdecken objektive Beziehung zwischen den Elementen, Studienobjekt: soziale Tatsache Marx: soziale Klasse wird Handler. Einziges Individuum= machtlos, viele Individuen als Gruppe= kann alles, weil sie sich ihrer Macht bewusst wird. 2. Symbolischer Interaktionismus: Interesse: symbolische Kapazitäten des Individuums (sich Situationen vorstellen), Studienobjekt: soziales Phänomen Weber: soziale Handlung existiert wenn dass Verhalten mit einem Sinn versehen wird= Werte Nicht soziale Tatsache aber Phänomene (Interaktionen zwischen mir und dem Objekt) 1.1.das 19. Jahrhundert und die sozialen Wissenschaften grosse Veränderungen: Individuum wird über Vernunft und nicht mehr durch sein soziales Milieu definiert 4 charakteristische Bewegungen: je mit eigenen Lösungen - Liberalismus - Demokratie - Arbeiterbewegung, Sozialismus - Nationalismus Während Restauration 1815-1848 Liberalismus erscheint= verlangt Einschränkung der Monarchie- Chartas limitieren königliche Macht Definition Liberalismus: - Individuum wird über seine Vernunft definiert - Machtdezentralisierung - Zusammengesetzt aus liberal- revolutionären und nationalistischen Kreisen: Bürgertum macht Fr. Revolution (Opposition zu Aristokratie und zusammengesetzt aus dem Volk) - Bürger müssen gegen Staat geschützt werden - Will gleiche Gesellschaft aber nicht unbedingt gerechtere Gesell. - Zensur- Wahlsystem: nur ab gew. Reichtum wählbar - Nicht grundsätzlich gegen Monarchie, will nur schriftliche Verfassung und limitierte Macht - Nationale Souvränität - Sind je nach Sichtwinkel REVOLUTIONÄR, NATIONALISTISCH UND KONSERVATIV Leistungen des Liberalismus: - Wahlrecht (trotz Zensur..) - 2 Kammersystem – Separation der Gewalten - gegen Einmischung des Staates Definition Demokraten: - gegen zensuriertes Wahlsystem—will universelles Wahlrecht - jeder hat Recht auf Freiheit - zusammengesetzt aus Mittelklasse (weder Bürger noch Arbeiter= verschiedener Status, Mentalität und ID, eher Angestellte) - Staat: muss individuelle Freiheiten garantieren, Recht garantieren= starker Staat - Rationalität der Individuen garantiert nicht soziales Gleichgewicht (direkter Zus.hang mit Soziologie) Definition Arbeiterbewegung, Sozialisten - Verlangt freies Vereinigungsrecht, organisiert sich in Syndikaten - Syndikat als prinzipieller Akteur, politische Forderungen sinnlos , vor allem soziale Forderungen (Beziehung zw. Bourgeosie und Arbeiter regeln., gerechtere Löhne und Arbeitszeiten..) - Sozialismus= sozialistische Partei: wollen mehr Gerechtigkeit und Gleichheit zwischen sozialen Klassen--- Staat als Regler für mehr soziale Gleichheit - Verlangen obligatorische Schule Nationalismus: - erscheint mit Napoleon - gegen Invasion von Ausländern - linke Nationalisten: Freiheit , Rechte, Gleichheit (kompatibel mit demokrat. Regierung) - rechte Nationalisten: religiöser, kultureller, traditioneller Partikularismus mit biologischer Zugehörigkeit (Rasse, Volk) Geschichte als natürliches Gesetz (nicht mit demokratischen System vereinbar) - Individuum: existiert nicht, Gemeinschaft, Gruppe zählt Alle 4 Bewegungen, andere Definitionsvorschläge für soziales Zusammenleben. Sozialwissenschaften, Soziologie, wird durch die Debatten beeinflusst (entsteht in diesem Moment) Gibt nicht eine Definition des sozialen Zusammenhaltes. Die Realität wird über die Sprache als Vermittler übertragen. Soziologie= Sprache, macht Interpretationen des Sozialen, gibt aber nicht nur eine einzige Erklärung 2. Paradigmen KULTUR, SOZIALE PERSÖNLICHKEIT (IDENTITÄT) SOZIALE STRUKTUR Paradigma in Soziologie: Basistheorien, von denen aus man Theorien zur Erklärung des Sozialen entwickelt. Individuum und Kollektiv sind in dauernder Interaktion, man kann sich bei Erklärungen weder nur auf das eine noch auf das andere abstützen. Klassische Erklärungen zum Zusammenhalt in Gesellschaft: - Markt: Menschen und sich zusammen weil sie Bedürfnisse haben und diese gemeinsam befriedigen können - Kollektive Id (national oder ethnisch) - Staat: Existenz einer politischen Macht (definierte individuelle Freiheiten und sichert sie) Gibt Antwort auf Bedürfnisse Thomas Kuhn: ( Will erklären, wie von vorkopernikanischen zu kopernikan. Paradigma wechselt.) - Paradigmawechsel durch Zufall - P= entspricht exemplarischen Kenntnissen die in den exakten Wissenschaften entwickelt werden- schreibt Masstäbe vor , zeigt Beobachtungsinterpretationen auf und die experimentellen Methoden Klassische Dimensionen des Paradimga (nach Kuhn): - beinhaltet Weltsicht - enthält spez. Sprache - ist Gesamtheit von Theorien, die mit der generellen Weltsicht kompatibel sind - enthält spezifische Fragestellungen und Problemstellungen - enthält eine technische Apparatur zur Problemlösung - enthält Erklärungs- Lösungsmodelle in Soziologie. Nicht alle Punkte vereinbar von Kuhn wenn von Individuum und Sozialem geredet wird, gibt es 3 Dimensionen des Paradigmas: 1) Kultur 2) Soziale Persönlichkeit 3) Soziale Struktur Die Interaktionen zwischen den dreien erklären die soziale Ordnung, sie sind die drei Basiskomponenten aller sozialen Realität. Klassische Dialektik: These- Antithese= Synthese, nicht jede Veränderung ist dialektisch. K.........Sozialisation.......soziale Persönlichkeit..........Anpassung............soziale Struktur 2.1.1. - Definition Kultur:= Gesamtheit von Verhaltensmodellen, Normen und Werten, Instrument das uns hilft, einen Sinn zu kreieren, Gesamtheit der formellen und informellen Institutionen Verhaltensmodelle= machen es uns möglich, den Erwartungen zu entsprechen und Initiative zu ergreifen Normen: K bildet normativen Rahmen, liefert Verhaltensmodelle Erlaubt gegenseitige Klassifikation und Definition, hilft Verhalten der anderen und eigenes Verhalten zu interpretieren und verstehen Sind Denkarten Ohne Kultur keine Gesellschaft möglich; hilft uns wichtiges von unwichtigen zu unterscheiden, Prioritäten zu setzen Moral= Teil der Kultur K= alles was symbolisch unsere Verhalten konditioniert Funktionen der Kultur: 1) Regulation der sozialen Interaktionen: macht Rollenausfüllung möglich, gibt Vertrauen= gegenseitiger Kredit 2) Akkumulation der menschlichen Produkte: ermöglicht Fortschritt und Kenntnisanhäufung 3) Befreit von Zeit: Zeit= kulturelles Produkt, K. stellt Zeit z. Verfügung, ermöglicht Prioritätensetzung, Zeitstrukturierung, 4) Konstitution der individuellen und kollektiven ID: ohne Kultur keine Gruppenidentifizierung möglich, keine Vorstellungen (representations) möglich 5) Sinn-Schaffung: hilft klassifizieren 2.1.2. - Definition Soziale Persönlichkeit:= Gesamtheit der Beziehungen und der sozialen Rollen entsteht dank Sozialisationsprozess(Übereinstimmung zwischen Rollen und Normen_ Normen werden Rolleninhalt) und Kultur ist dynamisch , ändert in der Zeit, Funktionieren basiert auf Ausgleichung der intrarollen und interrollen Beziehungen jede Rolle hat Verbindung zu mehreren Normen sP= typisch menschlich Def. Normen= Vorschriften für menschliches Handeln, Modell zur Weltinterpretation, versuchen menschliches Verhalten in Situationen festzulegen, sie schaffen Erwartbarkeiten und werden durch Sanktionen abgesichert Normtypen: 1) wahrnehmende Normen = man konstatiert die Existenz der Objekte 2) kognitive Normen= kategorisieren, repräsentieren, 3) evaluierende Normen= was man als gut od. schlecht sieht, Moral Ethik 4) Verhaltensnormen= äussere Verhaltensart 2.1.3. Soziale Struktur 1.Definition soziale Struktur= Gesamtheit der Interrollen-Beziehungen und Beziehungen zwischen Institutionen - - 1. Interrollen- Bez.(mikroskopisch)= Beziehung innerhalb einer Struktur zwischen mehreren Personen (Bsp. Familie)—sich mit diesem Feld beschäftigen = mit ID beschäftigen 2. Bez. Zw. Institutionen( makroskopisch) stabiler als 1 Übereinstimmung zwischen 1 und 2 nie perfekt, gibt enge gegenseitige Abhängigkeit IM GEGENSATZ ZUR ZWEITEN DEFINITION KEINE ZEITLICHE DIMENSION MITEINBEZOGEN 2. Definition soziale Struktur nach Merton= geordnete Kombination der Rollengesamtheiten, Statusgesamtheiten, Statussequenzen Rollentheorie: für symbolische Interaktionisten die Kapazität zur Sinngebung ist nötig, um Strukturen konstruieren zu können: Sinn= leitet Art, wie Rollen interpretiert werden== - Rollenges.heit: mehrer Rollen an einen Status angebunden Statusges.heit: Beziehung zwischen den Status (versch. Personen bsp. Kunde, Anwalt) Statussequenzen: Änderung des Status in der Zeit 2.1.4. - 1)man geht von der Kultur aus zur Erklärung der sozialen Bindung Ansicht: Kultur= klar, Normen sind einfach zu interpretieren dank Sozialisationsprozess erklärt soziale Ordnung v.a. wenn sie stabil ist Akzent auf Wichtigkeit der institutionellen Gesamtheit, Interesse v.a. für 1)Sozialisationsprozess und 2) Einfügung von Individuum in soziale Struktur Gibt 3)Retroaktion auf Kultur, Veränderungen in Funktion von Anpassung 4) wenn Kultur durch Anpassung ändert, neues 1 2.1.5. - kulturalistischer Ansatz Strukturalistischer Ansatz Ausgangspkt.: 1)Soziale Struktur (definiert durch Ressourcenrarheit), ist totalisierend , wenig Akzent auf individuellen Handler Kultur= von Struktur produziert, von deren Ungl.heiten geprägt Akzent auf Klassen-Macht und bürokrat. Macht gelegt Zentral: Analyse der Macht und sozialen Struktur, kollektive Phänomene vorrangig vor individuellen Aktivitäten, Individuum= Produkt des Milieus 2) Sozialisation durch Soziale Struktur bestimmt 3) Einordnung von Individuum= Resultat von Zwängen Ca. 2 Unter- Ansätze: A) organizistisches Paradigma: Funktionalismus; Realität= rel. Kohärent und konfliktfrei B) konfliktualistisches P: Welt= geteiltes Ganzes 2.1.6. interaktionistischer Ansatz Ausgangspkt.: - Interaktion zwischen soz. Persönlichkeit und Kultur. ⇒Individuum definiert sich in Bezug auf Teil der Kultur durch Interaktionssituation, ⇒Kultur: Ist inkorporiert in den aktualisierten Verhaltensweisen der sozialen Partner und in den symbolisch rekonstruierten Verhalten der Individuen selber⇒ Beginn der Dialektik zwischen I und Me: ⇒ Individuum ordnet sich in Bezug auf das Bild, das es von sich bei den Haltungen der anderen ihm gegenüber erkennt. - Basiert auf Sinn- Frage - Soz. Persönlichk. fabriziert Sinn ab dem Moment, wo sie sich Normen aneignet , sP interagiert mit den Strukturen. - Akzent auf Handler, Brechung mit Determinismus - 2 Unter-Ansätze: - a) methodolog. Individualismus: Individuum = rationeller und vernünftiger Handler - b) ontologischer Individualismus: Handler = maximiert Gewinn und minimiert Kosten siehe fr. Skript Beispiele. 3. Sozialisationsprozess und Theorie der sozialen Rolle 3.1.Sozialer Status= Evaluation der sozialen Position des Individuums und der Gruppe. Ist Gesamtheit der Rechte und Pflichten (=sind mit dem Status verbunden) - ist mehr normativer Aspekt, positionelles Element, dank ihm können Erwartungen an uns gerichtet werden gibt fundamentale, wichtige und periphere Zuschreibungen, fehlen von fundamentalen Z. löscht Status fundamentale Z: erlaubt Zugang zu Status jeder Status beinhaltet eine oder mehrere Rollen Es gibt immer einen objektiven und einen subjektiven Status-Aspekt Objektiver Aspekt= externe Evaluation, durch unser Umfeld Subjektiver Aspekt= Evaluation von der eigenen Person gemacht 2 Bewertungsarten können Konflikte verursachen sind in permanenter Dialektik. Generell: in traditionellen Gesell. Objektiver Teil grösser, in modernen Gesell. Mehr subjektive Anteile - Vorgeschriebener Status: Elemente die man zugeschrieben bekommt ohne eigenes Zutun Erworbener Status: durch eigenes Zutun erhalten BSp. Berufsposition Globaler Status= soziale Position: alle Status zusammen (verbunden= Gesamtheit der Status und Rollen) Zentraler Status= dominierend, , oft in unserer Gesell. Beruf Verschiedene Statusindikatoren: Einkommen, schul. Bildung, Alter, Arbeit, Geschlecht, Quartier etc. je moderner die Gesell. Wird, desto mehr Indikatoren gibt es. 3.2.Def. Rolle= Übertragung des Status in Handlungen, Verhaltenserwartungen - ist dynamische Seite= Aktionsprozess= effektive Übertragung in Handlungen bilden sich in den Interaktionen und durch die Erwartungen an einen Status können mehrere Rollen gehören R. Linton: A) jede Rolle entspricht der totalen Summe der kulturellen Modelle, die an einen Status assoziiert werden, enthält mehrere Verhaltensanleitungen B) jede Rolle enthält Haltungen, Werte, Verhalten die durch die Gruppe vorgeschrieben sind. Gibt wie bei Status objektiver und subjektiver Aspekt(s.10) Subjektiver Aspekt: von der individuellen Psychologie bestimmt, subjektive Interpretation Objektiver Aspekt: von der sozialen Struktur vorgegeben; Funktionserfüllungen, nicht wählbar Beide Aspekte sind in der Realität nicht ausgeglichen, je nach Lage ist der eine Rahmen grösser als der andere Haltung: =Tendenz, eine gewisse Anleitung oder Rolle in einer bestimmten Situation zu spielen= ist etwas Konstantes 3.1.1. - gibt zentrale und periphere Rollenelemente, die je nach Kontext unterschiedlich sind Rollendistanz= durch Umwelt tolerierte Abweichung, freies Interpretieren der peripheren Elemente In trad. Gesell. Distanzierung weniger möglich, aber auch in trad. Gesell. Werden Rollen diskutiert 3.1.2. - - Rollendistanz:= nicht zu 100 % einer Erwartung entsprechen Rollenkonflikt Intrarollen Konflikt: Konflikt innerhalb einer Rolle (BSp. Lehrer zwischen Schüler und Eltern) Interrollen Konflikt: Konflikt zwischen verschiedenen Rollen Lehrer- Vater Akulturation= Erwerbung von neuen Normen und neue Interpretation von alten Normen Dekulturation= Verlust von alten Normen ohne Ersatz Rollengesamtheit= so wie die Umfeld die Rollen definiert Rollenkonfiguration= wie ich meinen Status und meine Rollen interpretiere= Subjektiv, entspricht ungefähr funktionell gleichwertig dem subjektiven Teil des Status Rollengesamtheit und Rollenkonfiguration= wie ein Paar , das konfliktreich sein kann 3.1.3. Statischer Rollen- Ansatz - man ist gezwungen, Rollen zu spielen, wenig Platz für Subjektivität und Interpretation - ist mit funktionalistischem Ansatz verbunden (Durkheim) 1. soziale Normen sind eindeutig: keine Zweideutigkeiten, sozialer Konsens mit klaren Normen 2. es gibt Konsens und soziale Kontrolle: selbst wenn Leute nicht total einverstanden, beachten Regeln aus Angst vor Strafen 3. Übereinstimmung zwischen Verhaltenserwartungen und Verhaltensmodellen: ich weiss genau, was ich in meiner Rolle zu tun habe 4. Sichtbarkeit des Rollenspiels: Subjektivität auf Minimum reduziert, eher statischer Zugang 5. Stratifikation: alles ist stratifiziert: gut sichtbare Kategorien 6. Übereinstimmung zwischen objektiven Aspekten der sozialen Realität und der Interpretation ( subjektiver Aspekt) Triangel zwischen Subjekt =interpretiert, Symbol= verbal, ikonisch, Vertreter (konkretes Objekt) 3.1.4. dynamischer Ansatz Um zu wissen, wann jemand eine bestimmte Rolle spielt muss man die 5 Pkt. beachten 1) soziale Handler 2) Situation (räumlich) 3) Verhalten des Umfelds (Einfluss der anderen) 4) Ressourcen des Handlers ( kulturelle, politisch, symbolisch= Gebrauch von Symbolen zur Kommunikation) 5) Ziele: 4 und 5= Motivation Das ganze wir auch von der sozialen Kontrolle beeinflusst. (Schema12) 3.3.Sozialisation= Erlernen von Normen, Verhaltensarten - führt zu Kommunikation, sozialer Interaktion und Verinnerlichung im Individuum (assimiliert die Normen und Verhaltensarten) Verhaltensanpassung auf 3 Ebenen: A) psychomotorischer Ebene ⇒ psychische Bedürfnisse , Geschmäcker, körperliche Haltung, „typische“ Mimiken B) affektive Ebene: ⇒ Gefühle in verschiedenen Gesell. Anders kanalisiert C) gedankliche Ebene ⇒ Sozialisation liefert mentale Kategorien= Denkarten 1. Def. : Prozess durch den eine Person eine Gruppe oder Gesellschaft so kennenlernt, dass sie sich in diese integrieren kann.⇒Akzent v. a. auf Integration 2. Def. Prozess durch den das Individuum sich in eine soziale Gruppe integriert in dem es die Kultur und diejenigen Rollen erlernt, die im entsprechen. Sozialisation= ermöglicht die Welt zu ordnen, ihr einen Sinn zu geben Traditionelle Gesell.: fortschreitendes Lernen (einer Kultur) meist durch Riten Moderne Gesell.: multikulturelles Lernen, jede Klasse= andere Sozialisation, 2 Zugänge 3.1.1. - kulturalistischer, funktionalistischer Ansatz: direkte Beziehung zw. uns und dem Umfeld, kein Vermittler Sozialisation= Verinnerlichung der Kultur, der Normen Rollenerlernung= Konditionierend, Wechselspiel zwischen Belohnung und Strafe (Behaviorismus) Sozialisation= etwas mechanisches Individuum= ohne Problem fähig, die Verhaltenserwartungen und Verhaltensmodelle zu verbinden, also Übereinstimmung zwischen Normen und Rollen Wichtig= soziale Kontrolle Mensch= v.a. instrumentale Vernunft Normen= direkt zugänglich, es gibt keine Probleme, einen Sinn zu konstruieren, Orientierung ist klar gegeben Kultur= gibt nötige Energie (Mittel) für Motivation (Mittel und Zweck) zur Bedürfnisbefriedigung Antrieb von aussen 3.1.2. - Phänomenologischer od. hermeneutischer Ansatz keine direkte Beziehung zwischen uns und Umfeld kein abgeschlossenes Sozialisationsprodukt Kritik von funkt. Term „Motivation“, weil wird praktisch automatisch mit vernünftig gleichgesetzt Keine Automatismen Antrieb von Innen gibt einen Vermittler durch Sozialisation, Sonnenbrille Vermittler= in ID konstruiert, in Sozialisation gelernt praktisches Wissen= Prozess der Normalität ersetzt Normenverinnerlichung, geht einher mit den Kriterien der Normalität Kriterien die Normalität definiert von H. Garfinkel: Vertritt Ethnomethologische Richtung Gibt keine objektive Realität, Realität wird dauernd konstruiert Bedürfnis zu normalisieren= universell, erklärt weshalb es Sozialisation braucht 1) Typisch: Ereignisse werden in Ereignis-Klassen von gleicher Art eingeordnet 2) Wahrscheinlichkeit: Chance, dass ein Ereignis in einer bestimmten Situation ereignet 3) Vergleichbarkeit: Möglichkeit, ein Ereignis mit vergangenen oder zukünftigen Ereignissen zu vergleichen 4) Kausalität: gewöhnliche Erklärungn die erklären dass sich an einem bestimmten Moment dies ereignet 5) Instrumentale Wirksamkeit: Verhältnis eines Ereignis zwischen Mittel und Zweck, ist es angepasst? 6) Moralische Notwendigkeit: Ereignis muss geschehen weil entspricht Normwerten und der moralischen oder natürlichen Ordnung - 1-3 erlauben Sinnkonstruktion damit Akteure ihre Wie immer Welt beibehalten können⇒ müssen sich über Def. derjenigen Situation einig sein, in der sie intervenieren, alle Kriterien durch Sozialisation manipulierbar, wichtig ist nicht richtige Interpretation aber ob sie für die Akteure richtig erschien ein Kriterium kann schwach sein, sind gut anwendbar (bsp. Bosnien, versch. Realitäten) wenn eine Kluft zwischen dem , was man erwartet, dass es passiert und dem tatsächlichen Ereignis auftritt ⇒ Individuum leistet Beurteilungsprozess und interpretatives Richtigstellen durch das die Kluft normalisiert wird⇒ konstante Definitionsarbeit von Situationen durch Akteure 3.1.3. 4 Sozialisationsschulen 1a. behavioristischer Ansatz - Gesamtheit der Strafen und Belohnungen ermöglich, die sozialen Normen zu verstehen (Dressur siehe Pavlov) - Absicht des Handlers wird verneint - Umfeld, sendet Stimuli ⇒ provoziert Verhalten, das reflexartiges Verhalten ⇒ Anhäufung von Reflexen, Gewohnheiten Haltungen ⇒ gravieren sich in Organismus ein ⇒ leiten seine Führung - Sozialisierter =verinnerlicht Verhalten, ist passiv, nimmt nicht teil an Sozialisationsprozess - Verhalten= vorhersehbar Was man nicht beobachten kann existiert nicht 1b.neo-behavioristischer Ansatz - Verhalten ist von Drives (= Instinkten des Individuums) beeinflusst durch Stimulationen - Umgebung= Resultat dieser Stimulationen - BSp. Körper hat Hunger, sucht Nahrung 2.Gestalt oder Formpsychologie - Totalität der sozialen Persönlichkeit⇒ Individuum als Bezugseinheit, Verhaltensänderungen bei Individuum angesetzt - Vergangenheit wird miteinbezogen - Individuum organisiert Kompetenzen , die im Verhalten mit Umfeld gelernt hat - Organisation= Vermittler zwischen den Umfeldern - Nur durch Studium wie Sozialisierender organisiert wird man die Reaktion dessen verstehen - Interessiert sich nur für Individuum (=System) und dessen Persönlichkeit - Wird 1 Element seines Systems geändert ⇒ ganzes System ändert sich⇒ Persönlichkeit ändert sich 3.Freud, klassische Schule - erste Monate wichtig⇒ Struktur entwickelt sich, die Entwicklung von Ich und Überich mitbestimmt, Elternfiguren werden verinnerlicht - also: schnelle Sozialisation - Umfeld beeinflusst Gehirnstruktur ⇒ beeinflusst Persönlichkeit 4.Schule Symbolischer Interaktionismus (E. Goffman) - verwandt mit Gestalt - Sozialisation und Verhalten= Antwort auf symbolische Belohnung - Sozialisation, nicht nur einfache Verhaltensanhäufung - Mit jeder Anhäufung ändert sich die Gesamtheit - Dialektik zwischen Akkumuliertem und neuen Veränderung - Verhalten= werden in Funktion eines Status und der Erziehung übernommen Cooley: - Person konstruiert „Sich“ (Self) indem sie sich im Blick, den die anderen von ihr haben spiegelt (looking- glass- self) - Bewusstwerden des Seins= Produkt von Sympathie und Kommunikation mit anderen Mead: - Kind sozialisiert sich, in dem es Rollen der anderen spielt und ihre Haltungen verinnerlicht - Sich entwickelt sich durch Identifikation der anderen in den Rollen und Verinnerlichung des generalisierten anderen (= organisierte Gemeinschaft) - Signifikanter anderer= konkrete Bezugsperson - Me= - Play: vom Kind werden einzelne Rollen übernommen, es erfährt sich selbst aus der Perspektive dieser Rollen - Game: organisiertes Spiel: Kind erkennt alle Rollen aller Spielbeteiligten ⇒ kann sie in Beziehung zueinander setzen⇒ begreift sich selbst und seine Aufgabe als Teil einer Gruppentätigkeit - I= individuelles am Individuum, spontan, impulsive fast unbewusste Reaktionen, beinhaltet Teil d. historische Mes Self= Prozess aus dem Wechselspiel zwischen Me und I, wie ich mich selbst sehe, sowohl nach innen als auch nach aussen 3.1.4. Sozialisationsphasen Nach Piaget: 2 grössere Sozialisationsphasen - primäre Sozialisationsphase: - sekundäre Sozialisationsphase primäre S.: - Kind nicht fähig zu Unterscheidung zw. gut und schlecht durch eigene Kriterien - Ist gekennzeichnet v. moralischem Realismus (3 Dimensionen) - Strafen die Kind vorschlägt stehen in keinem Verhältnis zu den begangenen Taten - 1. Heteronomie: total abhängig von Erwachsenem und dessen Beurteilung moralische Führung von aussen, ist den Gesetzen anderer unterworfen - 2. Indifferenz: Kind= keine eigene Wertskala kein von Erwachsenen unabhängiges Beurteilen , undifferenziertes Beurteilen = alle Anleitungen von Erwachsenen als akzeptabel betrachtet, nur Tatsachen werden berücksichtigt, nicht die Absichten - 3. Formalismus: von Erwachsenen kommende Anweisungen müssen bis ins kleinste Detail erklärt werden, Kind= sehr aufmerksam auf Verhalten von aussen, mehr Wert auf Form als auf Inhalt gelegt Sekundäre S: - Moralischer Realismus verschwindet allmählich, - Kooperation und Respekt entwickeln sich, Voraussetzung dafür: Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, Rolle von Objekt und Subjekt übernehmen können - Autonomie entwickelt sich, Kind verlässt seinen Egozentrismus langsam, respektiert von Gruppen aufgestellte Regeln, Regeln müssen gerechtfertigt werden, Kind interessiert sich für das Warum, Absicht wird wichtig - Reflexivitätskapazität entwickelt sich (Kooperation ermöglicht Diskussion und Erkennung verschiedener Sichtweisen) - Durch Reflexionsprozess: äusserliche Regeln werden zu innerlichen Überzeugungen - Subjektive Verantwortlichkeit entwickelt sich - Glaube an absolute Gerechtigkeit verschwindet Differenzen zwischen verschiedenen Kulturen haben Einfluss auf die Erziehung und Sozialisation. Bestimmte Leute bleiben ewig in der ersten Phase stecken (Bsp. Nazis) Verstehende Erziehung kann Übergang beschleunigen Kohlberg: Moralische Entwicklung in 3 Phasen: A) vorkonventionelles Niveau B) konventionelles Niveau C) postkonventionelles Niveau - Konvention= heisst immer gegenseitiges Einverständnis. Man muss sich selber als Objekt und Subjekt sehen können, um Beziehungen mit anderen aufzubauen - Für a und b Interesse bei Migrationsfragen: bei Anpassungsprozess befindet sich Individuum in präkonventionellem Stadium. Präkonventionelles N: - Regelbefolgung durch Strafenvermeidung motiviert. Unfähigkeit sich in einer Konvention zu engagieren (können sich selbst nicht engagieren). Utilitaristische Haltung über Moral Konventionelles N: - Regeln werden vom Individuum als gewünscht eingeschätzt zur Erhaltung der sozialen Ordnung - Individuum verhält sich regelkonform, will Erwartungen der anderen erfüllen - Verwendung von konformen Mitteln und Zielen - BSp. Strassenkind macht alles um ins Projekt zu kommen Postkonventionelles N: - ideales Stadium, wird nur von wenigen erreicht - Absichten und Ideen sind unabhängig von anderen Individuen - Hoher autonomer Status gegenüber Gesellschaft - Individuum orientiert sich an universellen, lokalunabhängigen Prinizipien - Generale Werte wie Menschenwürde im Vordergrund In unserer Gesellschaft: Entwicklung in diese Richtung durch Globalisierung und gleichzeitiger Individualisierung Stadien gelten sowohl für Kinder wie auch für ERwachsene Kritik an Kohlberg: behandelt Übergänge nicht Von Feministinnen: sind männliche und nördliche Vorstellungen impliziert 4. Identität Vorbemerkungen: Id - = Vermittler zwischen Organismus und Umgebung - Generell: Interaktion zw. objektiven und subjektiven Elementen - Prozess, =verändert sich, hilft uns unserer Umgebung einen Sinn zu geben - Keine Theorie der sozialen Handlung ohne Identitätstheorie - Weber: soziale Handlung= wenn wir unsere Handlung gegen die anderen ausrichten – Sinngebung, keine Soziale Handlung ohne Sinn- Gebung Reflexivität= sich in die anderen hineinversetzen, sie als Subjekte zu sehen die mich selber als Objekt sehen, Reflexivität geht zusammen mit sozialer Handlung und Identität Anpassung= sich anpassen, Möglichkeit finden die Bedingungen der Umgebung auszuschöpfen Gibt verschiedene Id Theorien Id System: gibt Kontinuität, ohne Id= kein Gefühl in der Zeit zu existieren Kontinuität: 2 Seiten: a) soziale Existenz des Individuums, B) Different sein Jeder hat ein Id System (auch Baby) Id= zusammengesetzt durch Gesamtheit der Vorstellungen Vorstellung= Weltsicht des Umfeldes, ermöglicht Sinn- Konstruktion, ist Produkt von geistiger Aktivität, es braucht Referenzen um Vorstellungen zu haben - - - ID= bildet sich immer in spezifischem Kontext 4.1.Freudsche Id- Annäherung 3 Teile der Persönlichkeit; Es, ich, Überich, inden ersten Monaten= Beziehung zwischen Es und Ich wichtig. Das Ganze ist ein Prozess ES: - Instinkte (nicht kulturell bestimmte), - Energiequelle, - nicht von der Kultur kontrolliert, - Lustprinzip - Unbewusst In der Interaktion mit dem Umfeld entwickelt sich das Ich ICH: - kontrolliert die Haltungen anderen gegenüber - Instanz des Realitätsprinzips - Steht in permanenter Opposition zu Es - Eher stärker dominierend in modernen Gesell. ÜBERICH: - repräsentiert die Gesell. Moral und Ethik - ist verinnerlichte soziale Kontrolle, das ICH kontrolliert - eher stärker dominierend in traditionellen Gesell. Damit Gesellschaft existieren kann müssen das Ich und Überich gut entwickelt werden. 4.2.Soziale Persönlichkeit als ID Soziale Persönlichkeit= intraindividuelle Organisation der sozialen Rollenbeziehungen Kontext: bestimmendes Element der sozialen Persönlichkeit 4.3.Soziale Identität als iD =Resultat einer Kombination von Unteridentitäten von verschiedenen Gruppen, auf die wir uns beziehen und an denen wir teilnehmen soziale Kategorien= BSp. Studenten, Familien, 4 Kriterien für die soziale Identität: 1. sie wird sozial geteilt (Prozess des sozialen Einflusses, sozialer Konsens) 2. sie wird sozial verglichen (mit anderen sozialen Kategorien, Gruppen, Bevölkerungen) 3. wird evaluiert in Bezug auf sich (auf die sozialen Werte, Motivation, Selbstdefinition= Selbst bild in spez. Kontext: welches sind die Werte, die ich verfolge 4. enthält einen sozialen Inhalt (sozialer Inhalt= wird definiert durch einen spezifischen Vergleichaspekt) sind die 4 Dimensionen schwach, ist die soziale Identität schwach soziale Identität bezieht sich immer auf kategorielle Zuschreibungen Persönliche Identität Aus drei Niveaus zusammengesetzt: 1. Unterscheidung (des Individuums) zwischen dem „uns“ und den „sie“ 2. subjektive Hierarchisierung der angehörenden Gruppen 3. persönliche Charakteren (unterscheiden Subjekt von anderen Subjekten) Subjekt definiert aktiv seine Identität 4.4.die Charakteristiken der ID- Konstruktion und der ID-Dynamiken 1) Kontinuität: Gefühl dieselbe im Laufe der Zeit zu bleiben 2) Ich- Kohärenz: mehr oder weniger stabile und strukturierte Vorstellung die ich von mir selber und andere sich von mir machen. 3) Sich als einzigartig wahrnehmen: Gefühl anders zu sein (siehe Wechselspiel bei Heitmeyer) (eher westliche Sicht) 4) Mehrer Persönlichkeiten in einer selben Person = Polivalenz des Sich, Verschiedenheit der identitären Inhalte, je weniger man fähig ist, die Polivalenz zu meistern desto weniger ist man autonom. 5) Sich Realisieren in der Aktion (Veränderung der anderen etc) sich selber werden durch Handlungen (westlich) 6) Selbstachtung, positive Sicht von sich selber (ähnlich Dashevski: Evaluation) Strategien der Selbsterhaltung des Selbst 1) manipulierte Aufmerksamkeit wir beachten v.a. was unsere Hypothesen über uns selber bestätigt 2) manipulierte Interpretation Tendenz, mit der man die Verhalten der anderen interpretiert, um die eigene Stabilität zu garantieren 3) Aufnahme, Selbstpräsentation Art in der die Leute sich selber mit anderen identifizieren wichtige Taktik zur Stabilisierung 4) Informationsbehandlung Bestätigung des Bildes, das man von sich selber hat 4.1.1. 1) 2) 3) 4) Aspekte der Identität II positives Selbstbild (durch sich) negatives Selbstbild (durch sich) Valorisierung (durch die anderen= positive Bewertung ) Stigmatisierung (durch die anderen= negative Bewertung) Faktoren sind untereinander kombinierbar, Bsp. Strassenkind kombiniert oft 1 und 3, wird von Erwachsenem stigmatisiert obwohl es von sich selber ein positives Bild hat ⇒ fordert Anerkennung Bewertung hängt von mehreren Faktoren ab: - Werten, Glaubensvorstellungen, Vorurteilen ( =kulturellen Elementen) - Zielen, Gruppenzielen oder Gesellschaftszielen - Funktionale Nützlichkeit des Bewerteten (Kategorien, Bsp. Arbeiter) - Kontext, konkrete Rahmenbedingungen ES GIBT ALSO EINE PLURALITÄT DER IDENTITÄT 4.1.2. Modell Dashefsky Objektives Niveau: - von den anderen zugeschrieben, objektive Elemente - soziale Identität: Alter, Beruf, Herkunft des Individuum, diese Züge teile ich mit vielen anderen, v.a. äusserliche Faktoren - persönliche Identität: Kombination der persönlichen Züge, Charakteristiken, kann Stereotypen und Stigmatisierung hervorrufen Subjektives Niveau: - subjektive Elemente, die sich die Person selber zuschreibt : - Selbstvorstellung, Idee die man von sich selber hat, Gesamtheit der angenommenen Haltungen sich selber gegenüber, wird gebildet in der Reaktion auf die anderen Teile - Egoidentität: intra psychische Elemente, teilweise bewusst aber auch unbewusst, kommt vor allem zum Vorschein bei einem Bruch in der Routine auf oder bei einer Therapie Für Neugeborenes anwendbar Bsp. Je grösser die Diskrepanz zwischen objektiven und subjektivem Niveau desto mehr hat Strassenkind ein Kompensationsbedürfnis FEHLT: - affektive Dimension - Zeitdimension Soziale, persönliche ID und Selbstvorstellungen= soziale Persönlichkeit 2 Bedingungen für die Kohärenz des id- Systems 5) Rollen akzeptieren und selbst verstehen= Kenntnis haben das man diese Person ist 6) Gesellschaft akzeptiert wie man die Rollen interpretiert= Bild das die anderen von mir haben Techniken um die ID zu stabilisieren: - die anderen bewerten, Bsp. Stereotypen, Vorurteile= geben Illusion zu „kennen“ bestärken in meinem Verhalten, stabilisieren meine ID - Bsp. Eu Gegner, Angst hinter Vorurteilen abgebaut - 4.1.3. identitäres System nach W. Heitmeyer 1) persönliche ID (intern= mir eigene Vorstellungen, geprägt von meinen biographischen Erfahrungen, ich bin einzigartig) 2) Soziale ID (kollektive ID, wie mich andere sehen, Zugehörigkeit eines Individuums an eine Referenz- Gruppe, Ähnlichkeitspol) 3) Ich- Identität formiert sich aus Beziehung zwischen 1 und 2 (kann auch konfliktuell sein) = Versuch, und im sozialen Kontext einzugliedern CHARAKTERISTISCH FÜR WESTLICHE GESELLSCHAFTEN ( weil unterschiedlichste Referenzen, Individuum hat mehr Entscheidungsfreiheit) KONFLITK BETONT ⇒NÄHE BEI FREUD 4.1.4. Weiteres Konfliktmodell 1) Gegenwart: von sich anerkannt und übernommen (=Übereinstimmungsgrad mit der aktuellen ID) 2) Gegenwart: von den anderen zugeschrieben 3) Zukunft: von sich geplant 4) Zukunft: von den anderen angewiesen (Bsp. Eltern planen Leben von Kind und Beruf vor) KONFLIKT WICHTIG 4.1.5. Modell de Villiers 5) nur Ich (in Vergangenheit und Zukunft) 4 verschiedene Situationen : 1) Gegenwartssituation für beide: Person definiert durch sich und die anderen (konfliktreich oder nicht) 2) Zukunft für beide : ich sehe meine Zukunft, die anderen sehen meine Zukunft auch irgendeine Art 3) Zukunft für anderen und Gegenwart für mich:, Bsp. Während die anderen schon meine verpassten Zukunftsaussichten sehe wenn ich eine Lehre mache, habe ich im Moment einfach keine Lust, weiter in die Schule zu gehen. 4) Zukunft für mich Gegenwart für die anderen BSp. Die anderen wollen meine Veränderung (Statuswechsel) nicht ändern, sehen mich immer noch in der Gegenwart während ich mich schon in der Zukunft sehe 6. weder durch mich noch durch die anderen bestimmt (ung. Es bei Freud) 7. nur von den anderen gesehen, Unterschied zwischen sich und den anderen verschwindet, bsp. Gefangene, nur durch die anderen bestimmt ZWEIFEL OB ES DIESEN FALL WIRKLICH GIBT Wenn 5 sehr stark ⇒ charismatische Identität Wenn 7 sehr stark ⇒ dienende Identität (nur Ansprüche des Umfeldes zählen) 4.5.Zusammensetzungen des Selbst (Soi) 1) Materielles Selbst, Selbstzuschreibungen v.a. physische Erscheinung und Besitz von Objekten (zus. Hängend mit Status-Fragen, symbolische Dimension) 2) Persönliches Selbst , Gefühle, persönliche Stärken und Schwächen, Rollen und Status, Gefühl der internen Kohärenz (kohärente ID nach kollektivistischem Ansatz, wenn die Haltungen anderen mir gegenüber mit der Selbstvorstellung übereinstimmen) 3) Anpassendes Selbst, Selbstbewertung gegenüber der Realität, Umgebung (Autonomie- Abhängigkeit- Ambivalenz) (Bsp. Wie Strassenkinder- Mutter die Strassenarbeit bewertet, hat auch Einfluss auf ihre Selbstbewertung wenn Kind arbeitet) 4) Soziales Selbst, (kollektive Seite) Beschreibung des Verhalten in der Gesellschaft (Aufnahmefähigkeit der anderen, Altruismus, Domination...) ist es gut ausgebildet, engagiert sich die Person sozial Bsp. Wenn Strkind von anderen erzählt zeigt auch an was es ist. 5) Über-Selbst, die Person spricht von anderen aber über Themen, die sie selber betreffen. ID ist kohärent, wenn alle 5 Komponenten aufeinander passen. 4.1.1. Selbst (Soi) –Modell Hewitt 1. Motivation (Ziele ⇔ Mittel), Tendenz seine Ziele zu verfolgen vergleiche Weber zweckrationale orientiertes Handeln 2. Gesamtheit der Rollen (soziale Persönlichkeit) in Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, alle drei sind eingeschlossen, am Stärksten sind aber die Gegenwartsrollen, (Objektivität/ Subjektivität je nach Rollentheorie- Auffassung) 3. Normen und Werte (Kultur) ändern ID je nach Struktur, Kultur, Milieu, Verbindung zwischen ID und Struktur 4. kognitive Kompetenzen wie benützt man die Symbole, wie kategorisiert man die Welt, wo platziert man sich, stark verbunden mit 3. 5. Selbstbild Selbstachtung , an die Zeit und die Umgebung gebunden = Energie der ID, am stärksten des ID- Systems = man muss wissen wer man ist, sonst kann man nicht kommunizieren (Drogenproblem...) man handelt seine ID aus Für Neugeborenes nicht anwendbar Bsp. Motivation: Mit Gelegenheitsmodell von Strassenkinder – Drogengebrauch verbindbar FEHLT: - Unterscheidung objektiv, subjektiv - Nur eingeschränkt Zeitdimension 4.1.2. Transaktionelle Art des Sich 1) freie Zone sich und anderen bekannt (entspricht ein wenig der kohärenten Id, Bsp. Herkunft, Geschlecht) 2) blinde Zone den anderen bekannt, sich unbekannt (ich weiss nicht wie mich die anderen kennen, ⇒weiss nicht was von mir erwartete wird ⇒ ich kann keine Rollen spielen 3) versteckte Zone den anderen unbekannt, sich bekannt (in traditionellen afrikanischen Gesellschaften weniger wichtig, kann bspw. Reduziert werden durch magische Rituale 4) unbekannte Zone sich und anderen unbekannt (entspricht etwa Es von Freud) 5) Unterschiedliche Fenster sind altersabhängig, ein Baby ist vor allem in 2 UNTERSCHIED: HAT DEN ANDEREN BEKANNT / UNBEKANNT EINGEBAUT KRITIK: man weiss nicht genau wer die anderen sind????, was heisst kennen ???? 4.1.3. Zürcher- Modell 1) physisches Selbst (physische Erscheinung) 2) soziales Selbst (Status- Gesamtheit) 3) reflexives Selbst (Bewertung der Person durch sich selbst, ohne dass sie in einer spezifischen Situation steht) 4) ozeanisches Selbst (sehr generelle Aussagen der Person über sich, Bsp. Generelle Haltungen wie nicht Rassistin sein 3 am wichtigsten weil es die Verhalten konditioniert KRITIK: WAS IST GENAU UNTERSCHIED ZWISCHEN 3 UND 4??