Leben? Ausgabe 4/2011 Leben! Das Magazin für Frauen nach der Diagnose Krebs Brustkrebs Special ZZP Z LWHVGH V] LJQHUD DO Pflege der Kopfhaut bei Perücken Verschiedene Ansätze für die Eierstockkrebstherapie Behandlung zu Ihr m E M xem itn p eh la m r en in gynäkologischen Zentren Ihre Gesundheit im Blick. Das neue Online-Informationsportal für Patienten. www.siemens.de/patienteninfo Das Wichtigste im Leben ist Ihre Gesundheit. Sie möchten wissen, wie Sie vorsorgen können oder was bei einer Behandlung auf Sie zukommt? Sie möchten mehr über bestimmte Erkrankungen erfahren? Das neue Patienteninformationsportal von Siemens Healthcare hat Antworten auf viele Ihrer Fragen. Informieren Sie sich, wie beispielsweise ein Computertomograph oder ein Ultraschallsystem funktionieren und was Sie bei diesen Untersuchungen erwartet. Darüber hinaus haben wir für Sie Wissenswertes über ausgewählte Erkrankungen zusammengestellt. Denn je mehr Sie über Untersuchungen und Erkrankungen wissen, desto selbstbestimmter können Sie Ihren Gesundungsprozess mitgestalten. Jeder Mensch ist einzigartig. Ihre Gesundheit ist es auch. Answers for life. Inhalt 4/2011 21 Brustkrebsmonat Oktober – Offensiv gegen die Krankheit 21 Selbshilfegruppe Gynäkologische Tumoren der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. Weitere wichtige Ansprechpartner AKTUELLES Foto: Fotolia 4 22 Welche Probleme gibt es bei Wünschen zur Rehabilitation? 232 Die Misteltherapie: Körpereigene Abwehrkräfte aktivieren 26 Lymphödem: Unterstützende Selbstbehandlung für Brustkrebspatientinnen LEBEN MIT KREBS 4 5 6 7 10 Brustkrebsmonat Oktober – Offensiv gegen die Krankheit Zertifizierte Brustzentren entscheidend für Therapieerfolg Chemo ja oder nein? PET-CT kann Therapieentscheidung unterstützen Pflanzeninhaltsstoff senkt Brustkrebs-Sterblichkeit Pflege der Kopfhaut bei Perücken AUS MEDIZIN UND FORSCHUNG 12 14 15 16 18 Gynäkologische Zentren verdienen Vertrauen Für die Therapie von Eierstockkrebs gibt es verschiedene neue Ansätze Krebs-Immuntherapie: Forscher identifizieren Gene, die Behandlungsresistenz verursachen können Entzündungen der Mundschleimhaut im Rahmen der Tumortherapie Newsticker: • Bundessozialgericht entscheidet: Misteltherapie ist keine Kassenleistung • Chemokine aktivieren als Lockstoffe im Tumorgewebe die körpereigene Immunabwehr NEUES AUS DER SELBSTHILFE 19 20 Neuestes Wissen zu Brustkrebs für medizinisches Fachpersonal in Klinik und Praxis 6.623 Starter beim Brustkrebslauf von Komen Deutschland Auf den Muskel kommt es an „Wir sind das Amazonenvolk.“ TIPPS & TERMINE 30 31 32 32 32 33 34 35 Foto: Photos.com BRUSTKREBS-SPECIAL 27 28 Termine & Veranstaltungen Neue Broschüre: Geriatrische Onkologie Buchtipp: Wege aus der Erschöpfung – Ratgeber zur tumorbedingten Fatigue Fundierte Krebs-Ratgeber im Internet Weitere wichtige Adressen Bestellformular Leben? Leben! kostenfrei für Praxis/Klinik/SHG Impressum/Wissenschaftlicher Beirat/Patientenbeirat Glossar 16 Entzündungen der Mundschleimhaut im Rahmen der Tumortherapie Leben? Leben! 4/2011 3 BRUSTKREBS-SPECIAL Brustkrebsmonat Oktober – Offensiv gegen die Krankheit Foto: Fotolia Die Diagnose Brustkrebs ist für jede Frau erschütternd, doch die Betroffenen sind nicht allein. Nach Informationen des Robert Koch-Instituts erkranken in Deutschland etwa 58.000 Frauen jährlich an Brustkrebs, es ist somit der häufigste bösartige Tumor bei Frauen. Doch dank Früherkennungsmaßnahmen und Fortschritten der Medizin kann die Krankheit häufig erfolgreich bekämpft werden. Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, (Anti-)Hormontherapie häufig auch in Kombination mit komplementären Methoden, machen es möglich, die Erkrankung weitestgehend zu beherrschen. Dennoch heißt es für viele Patientinnen, sich mit den Folgen zu arrangieren und wieder zurückzufinden in den Alltag. Der Brustkrebsmonat Oktober, der seit 1984 jährlich stattfindet, will auf die Erkrankung aufmerksam machen, zur Vorsorge aufrufen und Betroffenen Mut zusprechen. D ies ist auch heute noch notwendig, denn obwohl die Krankheit in der Öffentlichkeit weitestgehend bekannt ist, wird sie noch häufig tabuisiert und verschwiegen. Dabei kann man ihr nur offensiv begegnen, weshalb es sich Institutionen wie die Deutsche Krebshilfe zum Ziel gesetzt haben, Frauen weiter zu sensibilisieren, über Früherkennungsmaßnahmen zu informieren und zur Teilnahme daran aufzurufen. Denn bisher gehen weniger als die Hälfte aller bundesdeutschen Frauen zu regelmäßigen Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen. Bundesweit gab es im Brustkrebsmonat zahlreiche Aktionen zum Thema: Experten informierten über Vorsorge, Erkrankung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge, Ausstellungen zeigten Wege, positiv mit der Erkrankung umzugehen. Denn Krebs ist zweifellos ein rigoroser Einschnitt in das Leben, der die Menschen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und das soziale Umfeld betrifft. Deswegen nahmen bei den Veranstaltungen zum Brustkrebsmonat neben informativen Vorträgen auch Foren zum gegenseitigen Austausch und Anlaufstellen zur Beantwortung von Fragen eine wichtige Rolle ein. Viele Frauen stellen sich nach der Diagnose die Frage: Warum gerade ich? Doch die Ursachen für diese Erkrankung sind nach wie vor nicht geklärt. In ca. 5–10 % der Fälle liegt eine erbliche Disposition vor. Man kann nur Risikofaktoren ausmachen wie Alter, frühes Einsetzen der Regelblutung und spätes Eintreten der Wechseljahre, Alkohol, Übergewicht und Rauchen. Gerade 4 Leben? Leben! 4/2011 deshalb meint Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, dass jede Frau ihre persönliche Disposition kennen sollte. Um dabei zu helfen, setze sich die Deutsche Krebshilfe dafür ein, dass mehr Frauen das kostenlose Angebot der Früherkennungsuntersuchungen nutzen und die Diagnostikmethoden noch weiter verbessert werden können. NEUE ULTRASCHALLDIAGNOSTIK MÖGLICH So stellte das Team des Brustzentrums des Universitätsklinikums Ulm im Monat der pinken Schleifen den ersten Ultraschall-Brustscanner für den Großraum Ulm/Alb-Donau vor. Das Gerät liefert dreidimensionale Aufnahmen, die präzisere Diagnosen ermöglichen und unnötige Eingriffe verhindern helfen. Es arbeitet ohne Röntgenstrahlen und ist besonders bei dichtem Brustgewebe oder unklaren Mammografiebefunden hilfreich. „Frauen mit dichtem Brustgewebe haben ein fünfmal höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken“, erläutert Prof. Rolf Kreienberg, Ulm. „Gerade diese Frauen profitieren von Ultraschalluntersuchungen, denn damit steigt die Erkennungsrate für nicht-tastbaren invasiven Brustkrebs um 42 %.“ Für eine noch exaktere Ultraschalldiagnostik gibt es auch automatische Brustvolumen-Scanner. Sie ermöglichen eine automatische Volumendarstellungen der Brust und bilden Ebenen ab, die mit herkömmlicher Ultraschallbildgebung bisher nicht erfasst werden konnten. • BRUSTKREBS-SPECIAL Zertifizierte Brustzentren entscheidend für Therapieerfolg Die Heilungschancen von Brustkrebs in Deutschland haben sich seit Mitte der 1990er Jahre deutlich verbessert. Die Ärztezeitung ging jetzt der Frage nach, worauf diese Entwicklung zurückzuführen sei, und befragte dazu Prof. Wallwiener, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Senologie. P rof. Wallwiener wies darauf hin, dass eine statistische Beurteilung schwierig sei, da zzt. noch keine vollständige und flächendeckende Krebsregistrierung vorliege. Zahlen aus den zertifizierten Brustzentren und den Landeskrebsregistern zeigten, dass die Brustkrebssterberate in Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre um ca. ein Fünftel gesunken ist. Diesen Trend führt er zu einem großen Teil auf die verbesserten Heilungschancen nach einer Früherkennung zurück. Methoden wie Mammografie, Sonografie und Magnetresonanztomografie werden zunehmend eingesetzt und ermöglichen eine frühzeitige Intervention bei Verdachtsfällen. Brustkrebsvorstufen werden inzwischen sehr früh erkannt, Mammakar- zinome können in vielen Fällen bereits operiert werden, bevor sie überhaupt tastbar sind. Neben einer generellen Verbesserung der Therapiemaßnahmen hebt Prof. Wallwiener aber vor allem die Bedeutung der zertifizierten Brustzentren hervor. „Schon jetzt ist klar, dass dies eine große Erfolgsstory ist,“ sagt er in Bezug auf die zertifizierten Zentren im Interview mit der Ärztezeitung. Er bezieht sich dabei auf Zahlen aus zertifizierten Zentren im Vergleich zu nicht-zertifizierten Kliniken. „Dabei stellte sich heraus, dass die Brustkrebssterberate bei Frauen, die in zertifizierten Brustzentren behandelt wurden, deutlich geringer war. Man sollte den Patientinnen daher unbedingt raten, sich in einem solchen Zentrum behandeln zu lassen.“ • „Die Diagnose Krebs hat uns erschüttert. Die Misteltherapie von Weleda hat uns wieder Hoffnung gegeben.“ Im Kampf gegen den Krebs stellt Ihnen die Natur die ganzheitliche Misteltherapie zur Seite – vor, während und nach Operation, Chemo- oder Strahlentherapie. Zur Verminderung der Beschwerden und Verbesserung Ihres Allgemeinbefindens. 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Im PET/CT zeigt sich dann, welche Zellen das FDG anreichern und wie es dort verstoffwechselt wird. Verbrauchen Krebszellen nur wenig Zucker, ist es nach Auskunft von EANM-Vorstandsmitglied Prof. Arturo Chiti unwahrscheinlich, dass der Tumor auf eine Chemotherapie ansprechen wird. Die Konsequenz: Die Wahl einer anderen Behandlungsmethode, um dem Patienten die Nebenwirkungen einer nutzlosen Chemotherapie zu ersparen. Ziel in der Onkologie müsse es sein, „wirkungslose Therapien frühzeitig auszusondern.“ Zeigt sich im PET/CT aber der gegenteilige Effekt – die Tumorzellen sind zuckergierig, verbrauchen zunächst viel Traubenzucker und die Menge sinkt unter Einfluss der Chemotherapie – spricht das dafür, dass dies die richtige Behandlungsmethode ist. Das PET/CT gibt aber nicht nur Aufschluss darüber, ob eine Chemotherapie überhaupt erfolgversprechend ist. Es lässt sich auch feststellen, welche Art von Chemotherapie für den Patienten geeignet ist. Dadurch lassen sich ggf. individuelle Therapieoptionen und medizinische Erfolgskontrollen verbessern. Die EANM ist, so Prof. Chiti, davon überzeugt, dass das FDG-PET/CT entscheidend dazu beiträgt, das Krankheitsmanagement bei Krebs zu verbessern. Derzeit wird in Studien geprüft, ob sich noch weitere Radio-Pharmazeutika für die Erfolgskontrolle vor, während und nach einer Therapie eignen. „Die Entwicklung sowohl solcher bildgebenden Substanzen als auch neuer Medikamente hat einen eingebauten Synergieeffekt. Er wird beide Prozesse beschleunigen und zu einer stärker personalisierten Medizin führen, die sowohl dem einzelnen Patienten als auch dem Gesundheitssystem enorm nützen wird“, so Prof. Chiti. Brustzentrum • Gynäkologisches Krebszentrum Prof. Dr. Heinz Scholz, MSc, MBA Klinikum Neumarkt • Nürnberger Str. 12 • 92318 Neumarkt i.d.OPf. Tel.: 0 91 81/4 20-37 48 • E-Mail: [email protected] www.klinikum-neumarkt.de 6 Leben? Leben! 4/2011 • Annette Kruse-Keirath mamazone e. V. BRUSTKREBS-SPECIAL Pflanzeninhaltsstoff senkt Brustkrebs-Sterblichkeit Viele Untersuchungen schreiben den Phytoöstrogenen, Pflanzeninhaltsstoffen mit hormonähnlicher Wirkung, krebshemmende Eigenschaften zu. Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum konnten nun erstmals nachweisen, dass die Substanzen bei Brustkrebs nach den Wechseljahren auch das Sterblichkeitsrisiko sowie das Risiko, Metastasen oder Zweittumoren zu entwickeln, um bis zu 40 % verringern, berichtet das Deutsche Krebsforschungszentrum. P Interdisziplinäres BRUSTZENTRUM phytoöstrogenreiche Nahrung das Risiko reduziert, nach den Wechseljahren an Brustkrebs zu erkranken. Nun wollten die Heidelberger Forscher herausfinden, ob Phytoöstrogene auch einen Einfluss auf den Verlauf einer Brustkrebserkrankung haben. Frühere Untersuchungen hatten einander widersprechende Ergebnisse erzielt. Die wichtigste Klasse von Phytoöstrogenen in unserer Ernährung bilden die Lignane, die in Saaten, insbesondere in Leinsamen, Getreide und Gemüse vorkommen. Im Darm DIAGNOSE BRUSTKREBS Villingen-Schwennigen / Tuttlingen Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Interdisziplinäres Brustzentrum Gynäkologisches Krebszentrum Vöhrenbacher Str. 23 78050 Villingen-Schwenningen Prof. Dr. med. Wolfgang Zieger Direktor Tel.: 07721 / 93-3102 Fax: 07721 / 93-3199 E-Mail: [email protected] www.sbk-vs.de Mit jährlich 58.000 Neuerkrankungen ist der Brustkrebs die häufigste bösartige Erkrankung der Frau. Jede 9. Frau erkrankt in Deutschland an Brustkrebs. Umso wichtiger ist es ein gutes Behandlungszentrum vorzufinden. Das Interdisziplinäre Brustzentrum Villingen-Schwenningen / Tuttlingen der Klinik für Frauenheilkunde am Schwarzwald-Baar Klinikum unterliegt dem Zertifizierungssystem der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie. Die jährlichen Erhebungen beider Fachgesellschaften ermöglichen es, bundesdeutsche Krebszentren miteinander zu vergleichen und die Patientinnen eine optimale Auswahl für ihre Behandlung zukommen zu lassen. „Die überdurchschnittliche Erfüllung von medizinischen Qualitätsindikatoren, ein ausgezeichnetes operatives Konzept und eine ausgezeichnete operative Leistung, ein ganzheitliches Pflegekonzept und eine hohe Studienqualität sind die maßgeblichen Faktoren bei der inderdisziplinären Leistungserbringung. Gerade die Teilnahme der Frauenklinik an klinischen Studien bedeuten für jede einzelne Patientin die direkte Teilnahme am Fortschritt der Medizin. Basierend auf die oben genannten Faktoren freut es uns besonders zu den drei besten Brustzentren Deutschlands zu gehören.“ Prof. Dr. med. Wolfgang Zieger, Direktor Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg Leben? Leben! 4/2011 7 ▲ ▲ hytoöstrogene sind Pflanzeninhaltsstoffe, die im menschlichen Körper an die Rezeptoren für das weibliche Geschlechtshormon Östrogen andocken können und die mit der täglichen Ernährung aufgenommen werden. Aufgrund einer Reihe von Ergebnissen werden den Pflanzenhormonen krebshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Im Deutschen Krebsforschungszentrum hatten Wissenschaftler um Prof. Dr. Jenny Chang-Claude bereits im vergangenen Jahr in einer Metaanalyse die Ergebnisse mehrerer Studien zusammengefasst und so gezeigt, dass eine BRUSTKREBS-SPECIAL Foto: DAK Diercks werden die Substanzen zu Enterolakton umgewandelt, das von der Schleimhaut absorbiert wird und das die Heidelberger Forscher als Biomarker im Blut der Patientinnen bestimmten. Zwischen 2002 und 2005 nahmen die DKFZ-Forscher im Rahmen der MARIE-Studie Blutproben von 1.140 Frauen, die nach den Wechseljahren an Brustkrebs erkrankt waren. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von sechs Jahren setzten sie den Enterolaktonspiegel in Bezug zum klinischen Verlauf der Erkrankung. Das Ergebnis: Verglichen mit den Teilnehmerinnen mit dem niedrigsten Enterolaktonspiegel hatten die Frauen mit den höchsten Blutwerten für diesen Biomarker ein etwa 40 % geringeres Sterblichkeitsrisiko. Berücksichtigten die Wissenschaftler zusätzlich das Auftreten von Metastasen und Zweittumoren, kamen sie zu einem ähnlichen Ergebnis: Frauen mit den höchsten Enterolaktonwerten hatten ebenfalls ein geringeres Risiko für einen solchen Krankheitsverlauf. „Wir haben nun erste deutliche Hinweise darauf, dass Lignane nicht nur das Erkrankungsrisiko für Brustkrebs nach den Wechseljahren senken, sondern auch das Sterblichkeitsrisiko“, sagt Prof. Chang-Claude. In früheren Untersuchungen wurde die Lignanzufuhr meist durch Ernährungsbefragungen ermittelt. Die Ergebnisse solcher Befragungen sind oft unzuverlässig. Außerdem gibt es große individuelle Unterschiede, wie jeder Einzelne die Pflanzensubstanzen zu den tatsächlich wirksamen Stoffwechselprodukten weiterverarbeitet. Deshalb setzten die Heidelberger Forscher auf die Messung von Biomarkern. Allerdings schränkt Prof. Chang-Claude ein: „Signifikant war das Ergebnis nur für die Gruppe der Tumoren, die keinen Rezeptor für das weibliche Geschlechtshormon Östrogen tragen („ER-negative Tumoren“). Das legt die Vermutung nahe, dass Enterolakton den Schutz vor Krebs nicht nur über seine hormonartige Wirkung vermittelt.“ Tatsächlich hatten Untersuchungen an Zellen und Tieren bereits Hinweise darauf gegeben, dass die Substanz auch östrogenunabhängig das Krebswachstum beeinflusst: Sie fördert z. B. den Zelltod und hemmt das Aussprießen neuer Blutgefäße. „Um herauszufinden, ob Enterolakton auch die Aggressivität von Östrogenrezeptor-positiven Tumoren hemmt, müssen wir diese Untersuchung noch auf wesentlich größere Gruppen von Frauen ausdehnen“, erklärt Prof. Jenny Chang-Claude. Außerdem betont die Wissenschaftlerin nachdrücklich: „Mit einer Kost reich an Vollkornprodukten, Saaten und Gemüsen, die ohnehin als gesundheitsfördernd gilt, kann sich jeder ausreichend mit Lignanen versorgen. Von zusätzlichen Nahrungsergänzungsmitteln können wir zu diesem Zeitpunkt nur abraten. Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob Lignane die Hormonwirkung nachahmen oder ihr entgegenwirken.“ • BAD SCHMIEDEBERG Staatlich anerkanntes Moor-, Mineral- und Kneippheilbad MEDIZINISCHE REHABILITATION • gynäkologische Erkrankungen wie chronische Entzündungen, Verwachsungsbeschwerden, Senkungsbeschwerden, Harninkontinenz, Endometriose, Sterilität, hormonelle Störungen • bösartige Geschwulsterkrankungen der Brustdrüse und der weiblichen Genitalorgane • gynäkologische Krankheiten und Zustand nach Operationen PRIVATE FRAUENKUREN: Endometriose-Kur, Kinderwunsch-Kur, Nachsorgekuren, Beckenboden-Kur, »Für die Frau ab 50« 8 Leben? Leben! 4/2011 Information und Buchung: Eisenmoorbad Bad Schmiedeberg-Kur-GmbH, Kurpromenade 1, Telefon (03 49 25) 6-0, Mail [email protected] www.eisenmoorbad.de Brustkrebstherapie: Nebenwirkung „Scheidentrockenheit“ Sie können sich sofort selbst helfen Trockenheitsgefühle, Juckreiz, Brennen, Schmerzen im Vaginalbereich können die Nebenwirkungen einer Brustkrebstherapie sein. Zur Linderung dieser Beschwerden gibt es jetzt Vagisan® FeuchtCreme, die erste hormonfreie Creme gegen Scheidentrockenheit. Die Verträglichkeit und eine hochsignifikante Besserung der Beschwerden sind durch eine aktuelle klinische Studie* belegt. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf einem Fachkongress vorgestellt. Spürbare Erleichterung schon nach der ersten Anwendung bereich kator) und im äußeren Intim er Scheide (mit Appli Zur Anwendung in d Die hormonfreie Vagisan® FeuchtCreme gibt Ihnen „ein Stückchen Lebensqualität“ zurück. Rezeptfrei in der Apotheke NEU: jetzt auch als Vagisan® FeuchtCreme Kombi. Vaginalzäpfchen zur Anwendung in der Scheide (ohne Applikator) und Creme für den äußeren Intimbereich. * Anwendungsuntersuchung zur Verträglichkeit und Wirksamkeit von Vagisan® FeuchtCreme bei Brustkrebspatientinnen mit dem Beschwerdebild der vulvovaginalen Trockenheit. Abschlussbericht 14.09.2010, Dr. August Wolff; Veröffentlichung in Vorbereitung Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld www.vagisan.de NEU Für Ihre Apotheke Intimer Kauf ohne Worte Bitte einmal Vagisan® FeuchtCreme (PZN 6786786) oder Vagisan® FeuchtCreme Kombi (PZN 6882372) Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld BRUSTKREBS-SPECIAL Pflege der Kopfhaut bei Perücken Foto: Gerhard Ofer Interview mit Gerhard Ofer Gerhard Ofer ist zweiter Vorsitzender des Solidarpakts der Friseure für Krebs- und Alopeziepatienten. Zu seinem Kundenstamm zählen noch heute zahlreiche Welt-, Europameister und Deutsche Meister im Friseurhandwerk. Eben diese Spezialisten gründeten am 05. August 2001 in Mainz den „Solidarpakt der Friseure für Krebspatienten“, kurz SPFfK. Ziel ist es, Menschen zu unterstützen, die nach einer Chemotherapie oder bedingt durch Alopezie an Haarausfall leiden und deren Rechte auf eine korrekte Zweithaarversorgung zu stärken. Weitere Informationen finden Sie unter www.spffk.de. Kann man eine Perücke auch bei trockener und sensibler Kopfhaut tragen? Gerade bei Patienten in einer Chemotherapie ist das ein wichtiger Punkt, über den man sprechen muss. Die Chemotherapie bewirkt oft Veränderungen im Hautbild, sodass sich beim Tragen einer Perücke qualitative Unterschiede sofort bemerkbar machen. Tressenperücken sind für die Versorgung in der Chemotherapie ungeeignet. Diese bewirken weitere Reizungen der Kopfhaut. Die Grundregelversorgung sollte auf handgeknüpfte Perücken aufbauen, die nach der Philosophie des Solidarpakts der Friseure für Krebs- und Alopeziepatienten fachgerecht soliert (besondere Art der Herstellung) werden. Falls ein Patient vorher schon mit Reizungen der Kopfhaut zu kämpfen hat, kann man auch mit speziellen Baumwollmaterialien oder Unterfütterungen arbeiten. Welchen Nebenwirkungen können durch das Tragen einer Perücke auftreten und wie sind diese zu behandeln? Bei einer zusätzlichen Allergie gegen Kunsthaarfasern wird auch die Haut im Gesicht in Mitleidenschaft gezogen. Es empfiehlt sich, bei bekannten Allergien, Neurodermitis, Schuppenflechte etc., sich von vornherein mit einer Echthaarperücke versorgen zu lassen, 10 Leben? Leben! 4/2011 um eventuell zukünftige Hautirritationen zu vermeiden. Es wird empfohlen, mit dem Arzt zu sprechen, der das Rezept ausstellt, über eine Verordnung einer Echthaarperücke, welche es zu begründen gilt. Ein ärztliches Attest vom Dermatologen ist hilfreich beim Einreichen des Kostenvoranschlages zur Hilfsmittelabteilung bei den Krankenkassen, um eine ggf. höhere Bezuschussung zu erzielen bei Nichtragbarkeit der Kunsthaarperücke. Kann man Schwierigkeiten vorbeugen z. B. durch spezielle Pflegeprodukte? Die Haut sollte genauso gepflegt werden, wie die Haut im Gesicht. Tipps für die Hautpflege sind an dieser Stelle nicht zu pauschalisieren, da jeder Mensch ein anderes Hautbild hat und sich durch die Chemotherapie noch einmal verändern kann. Wir raten unseren Patienten immer, sich von der Apotheke ihres Vertrauens beraten zu lassen. Wenn Hautschäden auftauchen, sollte unverzüglich ein Dermatologe aufgesucht werden. Eincremen sollte man die Haut nur abends nach der Reinigung, wenn man ohne Perücke schläft. Wenn die Haare wieder anfangen nachzuwachsen, sollte man auf Haarpflegeprodukte ohne allergieauslösende Stoffe zurückgreifen. Eine Beratung bei Ihrem Friseur auf spezielle Pflegeprodukte ist sinnvoll. Was hilft gegen Schwitzen und wie behandelt man Juckreiz? Die Schweißsekretion bei jedem Menschen ist anders. Jeder Mensch empfindet auch das Tragen eines Haarersatzes anders. Gegen zu starke Schweißsekretion werden heutzutage hautähnliche Materialien benutzt, die mit speziellen Knüpftechniken (1Haarbeknüpfung) verarbeitet werden, sodass man nur bei genauem Hinsehen die Verarbeitung von Fremdmaterialien erkennen kann. Bei Juckreiz kann man, wie oben erwähnt, mit speziellen Materialien arbeiten. Doch sollten sichtbare Hautreizungen entstehen, sollte unverzüglich ein Dermatologe aufgesucht werden. • MOVICOL®/MOVICOL® Schoko/MOVICOL® aromafrei, Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen. Zusammensetzung MOVICOL® : 1 Beutel (13,81 g) enthält: Arzneilich wirksame Bestandteile: Macrogol (PEG) 3350 13,125 g, Natriumchlorid 0,351 g, Natriumhydrogencarbonat 0,179 g, Kaliumchlorid 0,047 g. Sonstige Bestandteile: Acesulfam-Kalium, Zitronen-/Limonenaroma. Zusammensetzung MOVICOL® Schoko: 1 Beutel (13,9 g) enthält: Arzneilich wirksame Bestandteile: Macrogol 3350 13,125 g, Natriumchlorid 0,3507 g, Natriumhydrogencarbonat 0,1785 g, Kaliumchlorid 0,0317 g. Sonstige Bestandteile: Acesulfam-Kalium, Schokoladenaroma. Zusammensetzung MOVICOL® aromafrei: 1 Beutel (13,7 g) enthält: Arzneilich wirksame Bestandteile: Macrogol (PEG) 3350 13,125 g, Natriumchlorid 0,3508 g, Natriumhydrogencarbonat 0,1786 g, Kaliumchlorid 0,0502 g. Anwendungsgebiete: Chronische Verstopfung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker! Sie erhalten MOVICOL®/MOVICOL® Schoko/MOVICOL® aromafrei rezeptfrei in ihrer Apotheke. Stand: 10/2010. Norgine GmbH, Postfach 1840, 35007 Marburg, www.norgine.de, e-mail: [email protected] AUS MEDIZIN UND FORSCHUNG Gynäkologische Krebszentren verdienen Vertrauen Tumorerkrankungen wie Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Vulvakarzinom bedürfen einer qualifizierten Diagnosestellung und Therapie. Doch wie sollen Patientinnen unter der Vielzahl gynäkologischer Praxen und Kliniken einen kompetenten Ansprechpartner finden? Auch hier hat es sich die Deutsche Krebsgesellschaft zum Ziel gesetzt, die Versorgung der betroffenen Frauen zu verbessern, und hat in enger Zusammenarbeit mit OnkoZert ein Zertifizierungssystem für die gynäkologisch-onkologische Versorgung entwickelt. F achexperten haben ein detailliertes Anforderungsprofil erstellt, dem die Kliniken, die sich um eine Zertifizierung bewerben, entsprechen müssen. Dazu zählt in erster Linie ein entsprechendes Netzwerk von Kooperationspartnern aus den Bereichen operative Onkologie, Pathologie, medikamentöse Onkologie (Gynäkologische Onkologie und Hämatologie und internistische Onkologie), Strahlentherapie und Radiologie. Dabei ist die Teilnahme an einer wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz der Kooperationspartner ebenso zu regeln wie eine zuverlässige Verfügbarkeit und die Beschreibung der für das Gynäkologische Krebszentrum relevanten Behandlungsprozesse. Die Bewerber verpflichten sich, die ausgewiesenen Leitlinien gewissenhaft umzusetzen und ihre Arbeit entsprechend zu dokumentieren. Außerdem sind eine Zusammenarbeit mit Anästhesiologie und Intensivmedizin, genetische Beratung, Genanalyse, Familienanamnese (BRCA-1, BRCA-2, HNPCC) und palliativmedizinische Versorgung verpflichtend. Weitere wichtige Kooperationspartner sind ein qualifiziertes Labor, ein ambulanter Pflegedienst, Physiotherapie/Krankengymnastik, Psychoonkologie, Selbsthilfe, Sozialdienst, Stomaversorgung und Transfusionsmedizin. Sie alle bilden ein interdisziplinäres Netzwerk, das eine qualitativ hochwertige Versorgung in allen wichtigen Bereichen sichert. Entscheidend ist aber auch die Erfahrung, die ein gynäkologisches Krebszentrum vorzuweisen hat. Verlangt werden bei der Zertifizierung pro Jahr mehr als 75 Fälle mit 12 Leben? Leben! 4/2011 AUS MEDIZIN UND FORSCHUNG die Psychoonkologen angehalten, ihre Arbeit mindestens zweimal jährlich in der Tumorkonferenz vorzustellen. Den Patientinnen muss darüber hinaus die Möglichkeit geboten werden, sich jederzeit vom Sozialdienst beraten zu lassen, um einer sozialen, wirtschaftlichen und psychischen Notlage frühzeitig entgegenwirken zu können. Nicht nur Fragen nach medizinischen Rehamaßnahmen oder nach finanziellen Leistungen wie Lohnersatzleistungen, Renten etc. können hier kompetent beantwortet werden. Der Sozialdienst unterstützt auch bei der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung und koordiniert die entsprechenden Leistungspartner. Zertifizierte Kliniken arbeiten auch mit Selbsthilfegruppen zusammen und vermitteln ihren Patientinnen mögliche Ansprechpartner. Foto: DAK Wigger Genitalmalignom, davon müssen mehr als zwei Drittel Primärfälle sein. Alle therapierelevanten Fälle von Erstmanifestation oder neu aufgetretenen Rezidiven/ Metastasen sollen in der Tumorkonferenz vorgestellt werden. Für jede Patientin muss ein individueller fachübergreifender Behandlungsplan erstellt werden. Wird dieses ursprüngliche Konzept geändert, muss die Patientin in der Tumorkonferenz erneut vorgestellt werden. Besonderer Wert wird auf eine kompetente psychoonkologische Betreuung durch Diplom-Psychologen oder Ärzte gelegt, die sich psychotherapeutisch und psychoonkologisch weiterbilden. Idealerweise wird ein Screening der psychosozialen Belastungen durchgeführt, um den Therapiebedarf festzustellen. Die Klinik muss sowohl die Anzahl der psychoonkologisch unterstützten Patientinnen als auch Häufigkeit und Dauer der Gespräche dokumentieren. Der Erfolg der Maßnahmen ist entsprechend zu überprüfen und zu bewerten. Die Betroffenen sollen zu individuellen Bewältigungsstrategien angeleitet werden, wobei auch ihr persönliches soziales Umfeld zu berücksichtigen ist. Auch im Anschluss an die Therapie sollte eine ambulante psychoonkologische Unterstützung gewährleistet sein. Im Rahmen der Qualitätssicherung sind Diese und weitere Anforderungen werden gestellt, damit eine Klinik ein Zertifikat als Gynäkologisches Krebszentrum erhält, das drei Jahre gültig ist. Dabei wird die Erfüllung der fachlichen Anforderungen und die Weiterentwicklung jährlich durch Fachexperten vor Ort überprüft, damit das Vertrauen der Patientinnen auch langfristig gerechtfertigt ist. • 3LWRSLD.RQVWDQWLQ*DVWPDQQ %UXVWZLHGHUDXIEDXPLW,PSODQWDWHQ %UXVWZLHGHUDXIEDXPLW,PSODQWDWHQ %UXVWNUHEVYHUlQGHUWYLHOHVLP/HEHQHLQHU)UDXDOOHUGLQJVJLEWHVKHXWH ]DKOUHLFKH0|JOLFKNHLWHQHLQHKRKH/HEHQVTXDOLWlW]XHUKDOWHQRGHUZLH GHUKHU]XVWHOOHQ%HVWLPPWKDEHQ6LHHLQLJH)UDJHQ:LUKDEHQIU6LH HLQHVSH]LHOOH:HEVLWHPLWDOOJHPHLQHQ,QIRUPDWLRQHQ]XP7KHPD%UXVW UHNRQVWUXNWLRQ ]XVDPPHQJHVWHOOW ZZZEUXVWUHNRQVWUXNWLRQLQIR 'RUW N|QQHQ6LHVLFKHLQHQHUVWHQhEHUEOLFNGDUEHUYHUVFKDIIHQZDVQDFK HLQHP(LQJULIIP|JOLFKLVW*HUQVHQGHQZLU,KQHQDXFKXQVHUH%URVFKUH ]X(LQ%UXVWLPSODQWDW²IUPLFK"H0DLODQHLQEUXVWLPSODQWDWIXHUPLFK# SRO\WHFKKHDOWKFRPRGHUDOV3')'RZQORDGEHUXQVHUH:HEVLWH$XHU GHPN|QQHQ6LHVLFKLP,QWHUQHWDQVFKDXHQZRXQGZLH%UXVWLPSODQWDWH EHLXQVLQ'HXWVFKODQGKHUJHVWHOOWZHUGHQ32/<7(&++HDOWK$HVWKH WLFVLVWEULJHQVGHUHLQ]LJHGHXWVFKH+HUVWHOOHUYRQ%UXVWLPSODQWDWHQ ZZZSRO\WHFKKHDOWKDHVWKHWLFVFRP 32/<7(&++HDOWK$HVWKHWLFV*PE+$OWKHLPHU6WU'LHEXUJ H0DLOLQIR#SRO\WHFKKHDOWKFRP 4XDOLW\PDGHLQ*HUPDQ\ Leben? Leben! 4/2011 13 AUS MEDIZIN UND FORSCHUNG Für die Therapie von Eierstockkrebs gibt es verschiedene neue Ansätze Foto: Shutterstock Laut Robert Koch-Institut werden in Deutschland jedes Jahr bei mehr als 9.500 Frauen Ovarialkarzinome diagnostiziert und sind diese in Deutschland die fünfthäufigste durch Krebs hervorgerufene Todesursache bei Frauen. Meist werden sie zu spät diagnostiziert und ihre Therapie ist schwierig. Nun gibt es zwei neue erfolgversprechende Ansätze von Forschern, die sich mit der medikamentösen Therapie einerseits, mit der Strahlentherapie andererseits befassen. Ovarialkarzinome können schnell gegen Krebsmedikamente resistent werden. Einige klinisch bedeutsame und häufig in der Chemotherapie eingesetzte Krebsmedikamente hemmen die Thymidylat-Synthase, ein für das Krebswachstum wichtiges Enzym. Der Einsatz dieser Mittel führt jedoch häufig zu einer Medikamentenresistenz, sodass neue Verbindungen mit anderen Wirkmechanismen benötigt werden. Forscher aus Italien und Deutschland haben Octapeptide entwickelt, die spezifisch an die Protein-Protein-Kontaktfläche der Thymidylat-Synthase binden. Die Peptide stabilisieren die inaktive Form des Enzyms, was einen neuartigen Mechanismus zur Hemmung darstellt. Mit diesen Peptiden gelingt es, das Zellwachstum sowohl medikamentenempfindlicher als auch medikamentenresistenter Krebszelllinien zu hemmen. Mit den neuen Peptiden ist es möglich, die Aktivität der intrazellulären Thymidylat-Synthase und das Karzinomzellwachstum zu hemmen, ohne dabei die Konzentration des Enzyms zu erhöhen. Dadurch unterscheiden sie sich von den bereits vorhandenen Medikamenten, die bei der Behandlung von Ovarialkarzinomen zum Einsatz kommen. INTENSITÄTSMODULIERTE RADIOTHERAPIE (IMRT) Wie man durch Strahlentherapie Krebserkrankungen der Eierstöcke bekämpfen kann, ist der Forschungsschwerpunkt von Dr. Nathalie Rochet, Fachärztin in der Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg. Sie zeigte im Rahmen ihrer Doktorarbeit erstmals, dass eine bestimmte Form der Bestrahlung – die sog. intensitätsmodulierte Strahlentherapie – als Behandlung bei fortgeschrittenem Ovarialkarzinom geeignet und verträglich ist. Bei der intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT) wird das Bestrahlungsfeld in mehrere kleinere Felder unterteilt, die mit unterschiedlicher Intensität und aus verschiedenen Richtungen bestrahlt. So kann die Dosis dem Gewebe präzise angepasst werden: Während Tumoren oder das Gewebe, aus dem ein Tumor entfernt wurde, eine insgesamt sehr hohe Strahlendosis erhalten, werden empfindliche, gesunde Gewebe und Nachbarorgane geschont. Dr. Rochet zeigte in ihrer Studie, dass diese innovative Technik Organe wie Leber, Nieren und Knochenmark im Bestrahlungsgebiet schont und von den Patientinnen gut vertragen wird. Eine Folgestudie zur Wirksamkeit der Behandlung läuft seit 2010 und wird von der Deutschen Krebshilfe gefördert. • Identifikation unwirksamer Medikamente vor Beginn der Chemotherapie: Chemotherapie-Resistenz-Test (CTR-Test ® ) www.therapyselect.de 14 Leben? Leben! 4/2011 Foto: Shutterstock AUS MEDIZIN UND FORSCHUNG Dr. med. Jutta Hübner Diagnose KREBS ...was mir jetzt hilft NEU Komplementäre Therapien sinnvoll nutzen Mit Geleitworten von Prof. Werner Hohenberger, Deutsche Krebsgesellschaft Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, BARMER GEK Krebs-Immuntherapie: Jutta Hübner Diagnose KREBS... was mir jetzt hilft Forscher identifizieren Gene, die Behandlungsresistenz verursachen können Komplementäre Therapien sinnvoll nutzen Geleitworte von Prof. Werner Hohenberger, Deutsche Krebsgesellschaft, und Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, Barmer GEK Die Behandlungsmöglichkeiten für Krebserkrankungen umfassen in erster Linie Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie. In den letzten Jahren konnten diese durch die erfolgreiche Einführung sog. zielgerichteter Tumormedikamente wie beispielsweise monoklonale Antikörper erweitert werden. Hilfreiche Übersichten zu den Therapiemöglichkeiten bei den häufigsten Tumorerkrankungen Kompetente Empfehlungen zu Vorbeugung und unterstützender Therapie für alle wichtigen Krebserkrankungen Wertvolle Tipps zur Linderung von Tumor- und Therapiefolgebeschwerden L Die im Laborexperiment und in den Untersuchungen der Tumorproben entwickelten neuen Therapieverfahren sollen nun im Rahmen wissenschaftlicher Behandlungsstudien überprüft werden. Ziel ist es, die Wirkung immunologischer Behandlungsmethoden für Krebspatientinnen zu verbessern. 2011. 200 Seiten, ca. 100 meist vierfarb. Abb., kart. € 24,95 (D) / € 25,70 (A) ISBN 978-3-7945-2830-1 NEU Elmar Reuter Leben trotz Krebs – eine Farbe mehr Interviews zu einem gelingenden Leben nach Krebs Geleitwort von Prof. Michael Wirsching Irrtum und Preisänderungen vorbehalten. aut Wilhelm Sander-Stiftung können heute sog. monoklonale Antikörper durch gentechnologische Verfahren so zum Einsatz bei der Behandlung von Krankheiten zielgenau hergestellt werden, dass sie von dem eigenen Immunsystem der Patientin nicht mehr als fremd erkannt und somit weitgehend ohne Nebenwirkungen verabreicht werden können. Dieser medizinische Fortschritt hat die Behandlung von Patientinnen mit verschiedenen Tumorerkrankungen, wie Lungen-, Brust-, Darmkrebs oder malignen Lymphomen, wirksamer und verträglicher gemacht. Antikörper sind Eiweißstoffe der Leider spricht eine große Gruppe von Krebspatienkörpereigenen tinnen nicht auf die Behandlung mit Antikörpern an. Immunabwehr, die In einem von der Wilhelm Sander-Stiftung geförderbestimmte Strukturen auf der ten Forschungsprojekt sucht die Arbeitgruppe um Oberfläche von Bakterien, aber auch kranker oder Prof. Dr. Martin Schuler, Universitätsklinikums Essen, gesunder Zellen markieren nach Ursachen für das Versagen oder den und somit deren Zerstörung Wirkungsverlust von Antikörpertherapien. Mithilfe durch das Immunsystem neuer Verfahren haben die Forscher eine Reihe von einleiten. Genen identifiziert, die für die Unempfindlichkeit von Krebszellen gegenüber Antikörpern verantwortlich sein könnten. In verschiedenen Versuchen gelang es dem Team um Prof. Schuler, Strategien zu entwickeln, wie diese Resistenz durch gezielte Behandlungen überwunden werden kann. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie und Neuropathologie des Universitätsklinikums Essen untersuchen die Forscher anhand vorhandener Tumorproben zusätzlich, ob sich anhand der identifizierten Genveränderungen das Therapieansprechen und der Krankheitsverlauf der jeweiligen Patientin vorhersagen lässt. Interviews mit Betroffenen erzählen von durchlebten Krisen bei Krebs Interviews mit dem Psychoonkologen informieren, ermutigen, lassen verstehen Ein Leitfaden für Psychoonkologen und Ärzte, soziale Dienste, Hospizeinrichtungen und alle, die Krebskranke professionell betreuen 2010. 189 Seiten, kart. € 19,95 (D) / € 20,60 (A) ISBN 978-3-7945-2753-3 www.schattauer.de • Leben? Leben! 4/2011 15 AUS MEDIZIN UND FORSCHUNG Entzündungen der Mundschleimhaut Foto: Photos.com im Rahmen der Tumortherapie Als orale Mukositis bezeichnet man eine Entzündung der Mundschleimhaut und des Rachens. Betroffen sein können Bereiche der Wange, des Zahnfleisches, der Zunge, des harten und weichen Gaumens und des Schlundes. KLINISCHES BILD DER MUKOSITIS WIE KOMMT ES ZU EINER MUKOSITIS? Häufig sind Tumorpatienten von einer oralen Mukositis betroffen. Diese kann sowohl durch die Behandlung als auch durch patientenspezifische Ursachen entstehen. THERAPIE ALS URSACHE Als Ursachen kommen zum einen die Durchführung einer Bestrahlung im Gebiet der Kopf-Hals-Region infrage. Zum zweiten gibt es aber auch eine Reihe von Chemotherapeutika, die für die Ausbildung von Schleimhautentzündungen im Mundrachenraum verantwortlich sein können. PATIENT ALS URSACHE Tumorpatienten haben i. d. R. ein geschwächtes Immunsystem. Gerade im Mundbereich haben wir es mit einer ganzen Reihe von Keimen aus unserer Umwelt zu tun. Funktioniert hier die körpereigene Abwehr nicht vollständig, so kommt es zu Entzündungsreaktionen wie einer Mukositis. Auch andere Entzündungen vor Ort, z. B. ein desolater Zahnstatus, sind eine häufige Ursache für Veränderungen im Sinne einer Mukositis. Video mit Marianne Schell Leitsymptom ist der Schmerz beim Schlucken von Speichel oder Nahrung. Bei der Nahrungsaufnahme tritt oftmals ein Brennen hinzu. Veränderungen des Schmeckvermögens können auftreten. Wird der Mund ausgeleuchtet, wird eine geringe bis mittlere Mukositis durch eine gerötete Schleimhaut imponieren. Besonders ausgeprägt (und chronisch) ist die Mukositis, wenn bereits weißliche Beläge aus Fibrin (Ausschwitzungen) vorhanden sind. Stärkste Formen der Mukositis sind mit blutigen Läsionen der Schleimhaut verbunden. BEHANDLUNG Die Behandlung einer oralen Mukositis fängt bereits mit vorbeugenden Maßnahmen an. Insbesondere bei Durchführung von Tumortherapien, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Ausbildung einer Mukositis erwarten lassen, muss unbedingt für eine ausreichende Mundspülung mit Wasser oder verschiedenen Teesorten gesorgt werden. Es eignen sich besonders Salbei- oder Pfefferminztee. Beide haben neben der Spülung auch einen entzündungshemmenden Effekt. Auch vom Kamillentee ist dieser bekannt, aber Kamille kann Schleimhäute zusätzlich austrocknen, was von manchen Bestrahlungspatienten als Belastung empfunden wird. Insgesamt sollten Mundspülungen vier- bis sechsmal täglich vorgenommen werden. „Wieder gut aussehen nach Brust-OP“ ▲▲ Hochmodische BHs und Bademode Schauen Sie sich gleich unsere Webseite an: www.magic-dessous.de 16 Leben? Leben! 4/2011 1. Adresse im Internet (mit/ohne Rezept) l Superauswah AUS MEDIZIN UND FORSCHUNG Einteilung der Mukositis-Grade (angelehnt an RTOG*) 0 Keine Reaktion der Mundschleimhaut 1 Leichte Rötung der Mundschleimhaut, leichter Schmerz möglich 2 Fleckförmige Veränderungen der Mundschleimhaut mit einzelnen Belägen, mäßige Schmerzen 3 Zusammenfließende Beläge, starke Schmerzen 4 Blutungen auf dem Boden stark ausgeprägter Beläge, Absterben von Schleimhautgewebe *RTOG – Gruppe nordamerikanischer Strahlentherapeuten Ist eine Mukositis entstanden, so sollten die Teespülungen unbedingt fortgesetzt werden. Hinzu kommen dann Mundspülungen mit chemischen Substanzen, die desinfizierend wirken. Povidon-Jod hat sich in stark verdünnter Form hierfür bewährt. Patientinnen sollten sich hier auf ihren betreuenden Oral- oder Kieferchirurgen bzw. HNO-Arzt verlassen. Neben dieser Behandlung vor Ort ist es unabdingbar, dass Patienten regelmäßig Schmerzmittel einnehmen, um eine Nahrungszufuhr über den Mund so lange wie möglich zu gewährleisten und andererseits nicht als Folge der Mukositis noch ein Schmerzsyndrom auszubilden. Da die Mukositis oft mit einem übersprießenden Wachstum von Pilzen einhergeht, die normalerweise im Mundraum vorkommen, hat es sich eingebürgert, dass bei weißlichen Belägen ein örtliches Pilzmittel eingesetzt wird. Dies sollte bevorzugt als Gel oder Suspension erfolgen. Das Pilzmittel kann geschluckt werden, es wird über den Darm normal ausgeschieden. Die Verordnung von Antibiotika ist bei einer oralen Mukositis selten und sollte nach Abstrich mit Keimbestimmung und in Übereinstimmung mit dem klinischen Bild (z. B. Mundgeruch plus Mukositis) gegeben werden. Grundsätzlich gilt, dass Antibiotika in der Behandlung der Mukositis eher eine Ausnahmesituation darstellen. • Priv.-Doz. Dr. med. Jens Büntzel, Nordhausen Ihr Wohlbefinden ist unser zentrales Anliegen • Fachärztliche Betreuung: von Anfang bis Ende des Aufenthaltes in allen drei Indikationen. • Physiotherapie: Gruppengymnastik, ggf. Einzelgymnastik. • Lymphtherapie: Marnitz-Therapie, Lymphdrainagen, kombinierte physikalische Entstauungstherapie mit Empfehlungen für zu Hause. • Psychotherapie, Psycho-Onkologie: Einzelgespräche, Gruppentherapien. • Entspannungstherapieverfahren: Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Qi Gong, Yoga. • Kreativtherapien: Maltherapie, Orientalischer Tanz, Kreistanz, Basteln. • Bewegungstherapie: Spezialgruppengymnastik, Wassergymnastik, Terraintraining, Walking, medizinische Trainingstherapie, Spaß an Bewegung mit Musik. • Ernährungsberatung: Einzelberatung, Gruppengespräche, Lehrküche, Kochkurse auf freiwilliger Basis, „….bewusst gesunde Küche genießen“. • Psychosoziale Beratung und Ergotherapie: in Gruppen und Einzelgespräche. • Die Klinik liegt direkt am kleinen Kurpark, an den Ausläufern des Taunus: Die Altstadt ist zu Fuß durch den Kurpark leicht erreichbar, viele Angebote vor Ort, Ausflüge in alle Richtungen sind möglich. Reha-Zentrum Bad Nauheim Klinik-Taunus ! " ! '(#' # ' %! ) ) "$ &% %! ) ) Rehabilitationen (AHB, AR, stationär, ganztägig ambulant) für die Indikationen der • Onkologie • Lymphologie • Kardiologie Reha-Zentrum Bad Nauheim, Klinik Taunus Lindenstraße 6 61231 Bad Nauheim Telefon: 0 60 32/3 41-0 Telefax: 0 60 32/3 41-462 E-Mail: [email protected] www.reha-klinik-taunus.de Leben? Leben! 4/2011 17 NEWS-TICKER Bundessozialgericht entscheidet: Misteltherapie ist keine Kassenleistung Chemokine aktivieren als Lockstoffe im Tumorgewebe die körpereigene Immunabwehr Ärzte dürfen Mistelpräparate als ErChemokine sind Botenstoffe, die Immunzellen zum gänzung zur vorbeugenden StandardTumor locken können, damit diese das entartete therapie (Adjuvanz) nicht mehr auf Gewebe angreifen. Die Überlebenschance bei Kassenrezept verordnet. Das BundessozialBrustkrebs ließe sich vermutlich erhöhen, wenn es gelänge, gericht hat in einem kürzlich veröffentlichten bestimmte Chemokine im Tumorgewebe in großer Konzentration Urteil die Entscheidung des Gemeinsamen anzusiedeln. Die Arbeitsgruppe um Dr. Holger Bronger und Prof. Bundesausschusses (G-BA) aus dem Jahr Dr. Manfred Schmitt an der Frauenklinik des Klinikums rechts der 2004 bestätigt. Dieser hatte die Verordnung Isar untersucht in einem gemeinsamen Projekt mit dem von Mistelpräparaten auf die palliative Pathologischen Institut der TU München die molekularen Grundlagen Situation und damit auf den Einsatz der der Bildung von CXCR3-Chemokinen im Brustkrebs. Ziel ist es, durch Misteltherapie bei malignen Tumoren geeignete Medikamente deren Konzentration im Tumor zu erhöhen und beschränkt. Seit dem 22. September dadurch das Immunsystem im Kampf gegen Brustkrebs zu stärken. 2011 darf die Misteltherapie in der Adjuvanz nicht mehr zulasten der Verschiedene Studien haben bestätigt, dass ein vermehrtes Eindringen gesetzlichen Krankenkassen verbestimmter Untergruppen von Lymphozyten ins Tumorgewebe den ordnet werden. Wichtig zu wisTherapieerfolg verbessert und zu einem längeren Überleben der Patienten sen: Das Urteil des BSG bezieht führt. Mausexperimente zeigen darüber hinaus, dass Botenstoffe, sog. sich nicht auf die Wirksamkeit, Chemokine, die Wanderung der Lymphozyten unterstützen. Erhöht man die sondern lediglich auf die Konzentration dieser Chemokine, so kann mithilfe des körpereigenen Erstattungsfähigkeit der MisImmunsystems das Wachstum von Tumoren gebremst werden. Die Arbeitsgruppe teltherapie. Wer künftig eine um Dr. Bronger und Prof. Schmitt konnte zeigen, dass die Botenstoffe durch die Misteltherapie in Anspruch Brustkrebszellen selbst produziert werden – vorausgesetzt, sie erhalten die richtigen nehmen möchte, wird vom Signale. Ziel des Forschungsprojektes ist es, diejenigen Mechanismen zu untersuchen, behandelnden Arzt wohl die in der Brustkrebszelle zur Ausschüttung der Chemokine führen. Geeignete nur noch eine Verordnung Medikamente könnten die Wanderung der Immunzellen in den Tumor fördern. auf Privatrezept erhalten. Möglicherweise kann auch die körpereigene Produktion der Chemokine in den Hierüber berichtete mamaKrebszellen eine Vorhersage über die Erfolgsaussichten einer bestimmten Therapie zone.de. erlauben, teilt die Wilhelm Sander-Stiftung mit. Mit freundlicher Unterstützung SCHMERZ- und PALLIATIVZENTRUM RHEIN-MAIN in WIESBADEN im Facharztzentrum medicum Wiesbaden Dr. med. Thomas Nolte, Dr. med. Liliana Tarau, Dr. med. Mechthilde Burst, Dr. med. Sabine Schneider, Dr.med. Uwe Kern, Dr. med. Ilka Kniesel, Dr. med. Angelika Hellstern, Dipl.-Psych. Christina Rautert Schmerztherapie, Palliativmedizin, Manuelle Medizin, Akupunktur, Entspannungsverfahren, Biofeedback, Hypnose • • • • • • Chronische Kopfschmerzen / Migräne Schmerzen des Bewegungsapparates Osteoporose Nervenbedingte Schmerzen Schmerzen bei Durchblutungsstörungen Tumorschmerzen und Palliativmedizin Langenbeckplatz 2 • Facharztzentrum Medicum • 65189 Wiesbaden Tel.: 06 11/44 75 40 00 • Fax: 06 11/44 75 40 04 Internet: www.schmerzzentrum-rhein-main.de E-Mail: [email protected] 18 Leben? Leben! 4/2011 NEUES AUS DER SELBSTHILFE Neuestes Wissen zu Brustkrebs mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e. V. Max-Hempel-Straße 3 86153 Augsburg Tel.: 08 21/5 21 31 44 Fax: 08 21/5 21 31 43 E-Mail: [email protected] oder [email protected] Internet: www.mamazone.de für medizinisches Fachpersonal in Klinik und Praxis In diesem Jahr veranstaltete die Patientinneninitiative mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e. V. erstmals auch in Hamburg das „La Mamma“-Projekt – eine spezielle Fortbildungsveranstaltung für Breast-Care-Nurses (dt. „Brust-Pflege-Schwestern") und Mitarbeiterinnen aus Praxen von Gynäkologen und Onkologen, die Brustkrebspatientinnen betreuen. Die Schirmherrschaft hatten Prof. Dr. med. Dirk Arnold, Hamburg, und Kerstin Paradies, Vorstandssprecherin der Konferenz onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege (KOK), einer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) e. V., übernommen. D as „La Mamma“-Projekt wurde eigens als Fortbildungsveranstaltung für Krankenschwestern und medizinische Fachangestellte konzipiert, um diese in medizinisch-fachlicher und kommunikativer Hinsicht im empathischen, kompetenten und ganzheitlichen Umgang mit MammakarzinomPatientinnen weiterzubilden. Oft sind gerade die BreastCare-Nurses und onkologischen Fachkräfte in den Praxen die ersten und neben dem Arzt wichtigsten Ansprechpartnerinnen für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Das Aufgabengebiet geht weit über das Medizinische hinaus, so sind sie auch Vertraute und Freundin der Patientinnen, die sich mit ihren Fragen, Sorgen und Ängsten an sie wenden. Die Fortbildungsreihe sollte die Teilnehmerinnen – über den Rahmen der offiziellen Ausbildung zur „Breast-Care-Nurse“ und onkologischen Fachkraft hinaus – mit aktuellem Wissen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Theorie und Praxis versorgen und sie so für den besten Umgang mit der Brustkrebspatientin wappnen. Das ganztägige Vortragsprogramm beinhaltete Vorträge zu neuen Forschungsansätzen für eine individualisierte Therapie, zu Nebenwirkungen der Chemotherapie sowie zur richtigen Schmerztherapie bei Brustkrebs. Darüber hinaus gab es praktische Tipps zu den täglichen Fragestellungen in Klinik und Praxis wie z. B.: Was hilft bei Lymphödem? Wie kommt es zu „Nebel im Kopf“, dem sog. „Chemobrain“? Referate zu komplementärer Onkologie (Vitamin D, Linderung von Nebenwirkungen der antihormonellen Therapie) sowie zur Patientinnenkompetenz (Was tut mir gut? Wie sage ich es meinen Kindern?) nahmen im Vortragsprogramm einen wichtigen Platz ein. Abgerundet wurde das Programm durch Vorträge zur aktuellen Situation im Pflegebereich sowie zu den Chancen und Risiken der Teilnahme an wissenschaftlichen Studien, teilt mamazone e. V. mit. Trockene Scheide? Hyalofemme® Vaginalgel, verbessert den Feuchtigkeitshaushalt, erhöht die Gleitfähigkeit beschleunigt die Wundheilung durch Hyaluronsäure. Farblos und geruchsneutral. Tube mit Applikator. Anwendungsbereiche: Zur Behandlung von trockener Scheide (z. B. mit Juckreiz, Entzündungen) in/nach Chemotherapie, in Krebsbehandlung, in der Stillzeit oder in der Menopause. Rezeptfrei in Ihrer Apotheke (PZN 1350860) • Horm onfre i Weitere Informationen bei: Kessel GmbH Tel (06105) 20 37 20 www.scheidentrockenheit.de NEUES AUS DER SELBSTHILFE Hoffmanns Höfe Heinrich-Hoffmann-Straße 3 60528 Frankfurt Tel.: 0 69/67 86 53 80 Fax: 0 69/6 78 65 38 19 6.623 Starter beim Brustkrebslauf von Komen Deutschland E in Teilnehmerrekord, der sich sehen lassen kann: 6.623 Frauen und Männer haben in Frankfurt am Main beim zwölften Race for the Cure von Susan G. Komen Deutschland e. V. – Verein für die Heilung von Brustkrebs einen zwei Kilometer langen Walk bestritten oder sind fünf Kilometer gelaufen. Das ambitionierte Ziel von 1.000 mehr Startern wurde erreicht und damit auch ein deutlich höherer Erlös erzielt. Pro Starter gehen etwa zehn Euro in regionale Projekte zur Früherkennung von Brustkrebs und zur Unterstützung Betroffener. Diesmal kann sich das ehrenamtliche RaceKomitee und seine 200 Helfer, die den wesentlichen Teil der Organisation bestreiten, über mehr als 60.000 Euro freuen. Triathletin und Komen-Botschafterin Nicole Leder, die genauso wie Sportdezernent Markus Frank ihre Tochter mitgebracht hatte, begleitete den Wohltätigkeitslauf schon zum siebten Mal. „Obwohl Brustkrebs negativ behaftet ist, gibt es beim Race for the Cure immer eine entspannte, fröhliche Stimmung. Ich finde das bemerkenswert. So spüren die betroffenen Frauen und Männer, dass es immer weitergeht und sehen durch die Anteilnahme der vielen Menschen eine Perspektive für die Zukunft.“ Gute Laune und eine positive Stimmung rund um den Main, das spricht sich herum. „Wir sind eine weltweit wachsende Bewegung und werden in Deutschland mehr und mehr wahrgenommen“, sagt Prof. Dr. Ute-Susann Albert, die Komen-Vorsitzende. „Wir wollen auf diesem Weg in den nächsten Jahren weitergehen.“ Hand in Hand überquerten Younes Ammouta und Hassan Saba die Ziellinie. Die beiden waren, wie auch die schnellste Läuferin Tinka Uphoff, für den guten Zweck unterwegs. Hassan Saba: „Mein Bruder ist an Lungenkrebs erkrankt. Ich 20 Leben? Leben! 4/2011 weiß aus meiner Familie, wie sehr die Menschen unter Krebs leiden. Ich möchte mit meinem Start beim Brustkrebslauf von Komen sagen, dass ich allen, die krank sind, die Daumen drücke, dass sie wieder gesund werden.“ Aus einem ähnlichen Grund kam auch Lotti Griese zum zehnten Mal zum Race for the Cure. Die 86 Jahre alte Seniorin und damit älteste Teilnehmerin absolvierte die Walking-Distanz und wollte auf diese Weise den von Brustkrebs betroffenen Frauen Mut machen. Jung und alt, Kinder und Eltern, Singles und Ehepaare, Amerikaner, Deutsche, Franzosen und Türken oder die Powerfrauen aus Büttelborn identifizieren sich mit den Zielen von Komen Deutschland. Für „Die Flotten Wölkchen“ von der TSG Oberursel ist das Race for the Cure alljährlich der Höhepunkt ihrer Brustkrebs-Nachsorgeaktivitäten. Alle 23 Starterinnen – zwischen 50 und 80 Jahren alt – sind von der schweren Erkrankung betroffen. „Wenn wir beim Race mitmachen, fühlen wir zum einen, dass wir zusammen gehören. Und zum anderen zeigen wir, schaut, wir sind sportlich aktiv, macht auch etwas“, erklärt Übungsleiterin Ingrid Fischer. Stadtrat Markus Frank, der Projekte dieser Art in Frankfurt besucht, schätzt gerade die Arbeit vieler Selbsthilfegruppen: „Deshalb freue ich mich, dass sich das Race for the Cure in Frankfurt etabliert hat. Für die Stadt Frankfurt ist es selbstverständlich, eine solche Aktivität zu unterstützen.“ Insgesamt 450 Betroffene – sie waren am pink-farbenen T-Shirt zu erkennen – stellten sich der sportlichen Herausforderung, die unter dem Motto „Fürs Leben gerne laufen!“ stand, berichtet Susan G. Komen Deutschland. Foto: Photodisc SUSAN G. KOMEN Deutschland e. V. Verein für die Heilung von Brustkrebs • NEUES AUS DER SELBSTHILFE Foto: Shutterstock Selbsthilfegruppe Gynäkologische Tumoren der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. Die Selbsthilfegruppe Frauen mit Genitaltumoren wurde im März 2004 in Halle (Saale) gegründet. Sie spricht Frauen an, die an Gebärmutter-, Weitere Gebärmutterhals-, Eierstock- oder auch Informationen bei Genitalkrebs erkrankt sind. Die Gruppe trifft sich Bianca Hoffmann im Turnus alle zwei Monate. D ie Sprecherin und Initiatorin der Gruppe, Frau Gardelegen, weiß um die Probleme der Hilfesuchenden, da sie den Kampf gegen den Krebs bereits selbst führen musste. Die Treffen der Selbsthilfegruppe finden ca. alle zwei Monate im Lesecafé „ONKO-logisch“ (Paracelsusstraße 23, Haus 3, 3. Etage), 06114 Halle/Saale), statt. Aktuelle Termine finden sich auf der Homepage der Selbsthilfegruppe unter www.krebs-bei-frauen-genitaltumoren.de/index.html. • Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. Paracelsusstraße 23 06114 Halle (Saale) Tel.: 03 45/4 78 81 10 E-Mail: [email protected] Weitere wichtige Ansprechpartner Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) e. V. in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. und der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. www.ago-online.de Bayerische Krebsgesellschaft e. V. Nymphenburgerstr. 21 a 80335 München Tel.: 0 89/54 88 40-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.bayerischekrebsgesellschaft.de BRCA-Netzwerk Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs e.V. Frau Andrea Hahne Freie Bitze 1 53639 Königswinter Tel.: 0 50 42/58 89 65 E-Mail: [email protected] Kooperationsgemeinschaft Mammographie in der www.brca-netzwerk.de ambulanten vertragsärztlichen Versorgung GbR Deutsche Krebshilfe e. V. Goethestr. 85, 10623 Berlin Buschstr. 32 Tel.: 0 30/31 99 85 10 53113 Bonn Fax: 0 30/3 19 98 51 88 Tel.: 02 28/72 99 00 E-Mail: [email protected] [email protected] Internet: www.krebshilfe.de www.mammo-programm.de Informationen zur Lymphselbsthilfe mamazone – Frauen und ForInternet: www.bundesverbandschung gegen Brustkrebs e. V. Max-Hempel-Straße 3 lymphselbsthilfe.de 86153 Augsburg Tel.: 08 21/5 21 31 44 Krebsgesellschaft Fax: 08 21/5 21 31 43 Nordrhein-Westfalen e. V. E-Mail: [email protected] Volmerswerther Str. 20 oder [email protected] 40221 Düsseldorf Internet: www.mamazone.de Internet: www.krebsgesellschaft-nrw.de Rexrodt von Fircks Stiftung Beratungshotline für NRW für krebskranke Mütter Tel.: 02 11/15 76 09-9 80 und ihre Kinder Annette Rexrodt von Fircks E-Mail: [email protected] Bendenkamp 98, 40880 Ratingen Tel.: 0 21 02/52 85 49 Fax: 0 21 02/52 85 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.rvfs.de Susan G. Komen Deutschland e. V. Verein für die Heilung von Brustkrebs Hoffmanns Höfe Heinrich-Hoffmann-Straße 3 60528 Frankfurt Tel.: 0 69/67 86 53 80 Fax: 0 69/6 78 65 38 19 E-Mail: [email protected] Internet: www.komen.de VulvaKarzinomSelbsthilfegruppe e. V. Kniprodestr. 94 26388 Wilhelmshaven E-Mail: [email protected] Internet: VulvaKarzinom-SHG.de Leben? Leben! 4/2011 21 AKTUELLES Welche Probleme gibt es bei Wünschen zur Rehabilitation? Nach dem Neunten Sozialgesetzbuch (SGB IX) erhalten chronisch kranke und behinderte Menschen zur Förderung ihrer Selbstbestimmung und zur Förderung ihrer Teilhabe am Leben in der Gesellschaft medizinische Leistungen zur Rehabilitation, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben und Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Soweit, so gut – was aber, wenn es Probleme bei der Geltendmachung Ihrer Wünsche gibt? I n der Praxis können berechtigte Wünsche häufig nur mit Mühe bei den Rehabilitationsträgern durchgesetzt werden. Deswegen werden nachfolgend einige gängige Ablehnungsgründe erörtert. darauf an, dass die gewünschte Einrichtung überhaupt über einen Versorgungsvertrag mit einem Rehabilitationsträger verfügt. b) Der Rehabilitationsträger darf auch die mangelnde a) U. U. versucht ein Rehabilitationsträger, das Wunschrecht Wirtschaftlichkeit einer gewünschten, bisher nicht unter des Versicherten abzulehnen, weil er Leistungen zur mediVertrag stehenden Einrichtung im Verhältnis zu seinen zinischen Rehabilitation nur in Rehabilitationseinrichtungen Vertragskliniken nicht prinzipiell unterstellen. Er muss aus ausführen dürfe, mit denen er einen Vergegebenem Anlass im Einzelfall prüfen, ob die gewünschte sorgungsvertrag eingegangen sei. Einrichtung mit ihrem Kostengefüge tatsächlich weniger Die Für eine solche Ablehnung gibt es wirtschaftlich ist als die unter Vertrag stehende Wünsche der keine Rechtsgrundlage. TatEinrichtung. Dabei ist auch die gebotene Qualität der Menschen und deren sächlich bezieht sich die Wunscheinrichtung in die Beurteilung mit einzubepersönliche Lebens si tuation Pflicht zur Kostenübernahme ziehen. umfassend zu berücksichtigen, durch den Rehabilitationsist kein Störfaktor im träger nur auf Leistungen Die individuellen Wünsche und Entscheidungen Leistungsgeschehen, sondern innerhalb von Einrichtungen, der Berechtigten behindern nach der Begründung macht die individuelle persomit denen ein Vertrag bedes Gesetzgebers den Rehabilitationsprozess nenzentrierte Leistungssteht. Dabei ist aber unerhebnicht. Sie stellen auch keine Indikatoren gegen den erbringung erst lich, ob der leistungsverpflichtete Erfolg, die Wirksamkeit oder Wirtschaftlichkeit der möglich. Rehabilitationsträger selbst mit der Rehabilitationsleistungen dar. gewünschten Einrichtung einen VerDr. Harry Fuchs, Düsseldorf sorgungsvertrag eingegangen ist. Es kommt nur • Schwerpunktzentren der medizinischen Rehabilitation Zentren für Anschlussheilbehandlung Wir bieten Ihnen ein umfassendes Indikationsspektrum für den Bereich Onkologie und Hämatologie an. Für die Mitbehandlung von Begleiterkrankungen stehen in unseren Kliniken Fachärzte anderer Abteilungen gern zur Verfügung. Die Mitaufnahme von Begleitpersonen – auch Kindern – ist möglich. KLINIK BAVARIA Kreischa An der Wolfsschlucht 1– 2 · 01731 Kreischa Tel.: 035206 6-3304 · Fax: 035206 6-3333 [email protected] · www.klinik-bavaria.de Kostenlose Infoline: 0800 5734724 22 Leben? Leben! 4/2011 Sie wollen mehr über unsere Leistungen für Ihre Gesundheit erfahren? Dann besuchen Sie unsere Internetseiten oder Sie rufen einfach unsere gebührenfreien Infolines an. Wir senden Ihnen gern Informationsmaterial zu und freuen uns auf Sie! KLINIK BAVARIA Freyung Solla 19/20 · 94078 Freyung Tel.: 08551 99-1818 · Fax: 08551 99-2489 [email protected] · www.bavaria-klinik.de Kostenlose Infoline: 0800 5546452 AKTUELLES Die Misteltherapie: Körpereigene Abwehrkräfte aktivieren Foto: Shutterstock Die Misteltherapie ist eines der in Deutschland am häufigsten bei Krebsbehandlungen angewendeten komplementären Verfahren. Insbesondere Brustkrebspatientinnen fragen oft nach dieser ergänzenden Behandlungsmöglichkeit. Sie geht zurück auf die philosophischen Überlegungen des Anthroposophen Rudolf Steiner um 1917: Er zog Parallelen zwischen dem Leben von Misteln und Krebsgeschwüren und schlussfolgerte, man müsse Gleiches mit Gleichem behandeln. Die Misteltherapie gehört also weder zur traditionellen Pflanzenheilkunde, noch liegen ihr experimentelle Versuche zugrunde. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde die Wirkung der Mistel auch naturwissenschaftlich untersucht. D r. Jutta Hübner vom Universitätsklinikum Frankfurt gibt im Interview Antworten zur Wirksamkeit der Misteltherapie, zu möglichen Nebenwirkungen und schädlichen Einflüssen auf andere Krebstherapien. Eine Mitarbeiterin der Deutschen Krebsgesellschaft sprach mit ihr über diese Therapieoption. Leben? Leben! 4/2011 23 ▲ ▲ Viele Patienten wünschen sich ergänzend zu den schulmedizinischen Therapien wie Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung zusätzliche Behandlungen. Welche Wirkung verspricht man sich von der Misteltherapie, wie ist sie zur Behandlung von Krebserkrankungen ins Gespräch gekommen? Die Misteltherapie kommt aus der antroposophischen Medizin und ist zu einer Zeit entwickelt worden, als die heutigen Behandlungsmöglichkeiten für Tumorpatienten noch nicht vorhanden waren. Die damalige Idee war, den Patienten etwas zu geben, was so ähnlich ist wie die Erkrankung selbst. Daran sollten die körpereigenen Abwehrkräfte sozusagen trainiert und geübt werden, um dann den Krebs zu besiegen. Dann hat man in die Natur – oder Herr Steiner hat in die Natur geguckt und die Mistel als Parasit auf Bäumen entdeckt. Das ist natürlich Historie, entspricht überhaupt nicht mehr unserer heutigen Vorstellungsweise von Krebsentstehung und Krebstherapie. Man hat dann im Laufe der Zeit gemerkt, dass die Mistel AKTUELLES einmal Giftstoffe enthält, die tatsächlich im Reagenzglas Tumorzellen abtöten können. Die sind aber so giftig, dass wir sie gar nicht am Menschen einsetzen können. Und man hat gemerkt, dass sie Immunzellen stimuliert und zwar sehr unspezifisch und da setzt im Moment die Überlegung und die Forschung an, ob das einen Effekt im Tumorgeschehen hat. Gibt es denn Studiendaten, die eine Misteltherapie stützen, gibt es Belege für die Wirksamkeit? Das ist ein hoch umstrittenes Thema. Es gibt eine Vielzahl an Studien. Ich glaube, Mistel ist mit eines der Themen, zu dem schon am meisten Studien gemacht worden sind. Je nachdem aus welchem Blickwinkel man auf das Studienergebnis kommt, sagen die einen, dass ist ein Beleg, die Mistel wirkt und man sollte sie anwenden, und eher kritische Geister sagen, dass reicht uns nicht, dass ist alles sehr schwammig und da wissen wir nicht genug und sind deshalb eher kontra Misteltherapie. D. h., welchen Stellenwert hat die Misteltherapie heute in der Krebsmedizin? Ich glaube, man kann im Moment ganz klar sagen, so wie sie derzeit meistens angewendet wird, hat sie wahrscheinlich keine direkte Wirkung gegen den Krebs. Es gibt Hinweise, dass sie die Lebensqualität verbessern kann. Wenn man die Misteltherapie machen will, muss man überlegen, gibt es Kontraindikationen, gibt es also eine Erkrankungssituation, wo ich das nicht machen sollte, und das sind für mich ganz klar die Leukämie und Lymphome, Tumorerkrankungen des Immunsystems, da gebe ich keine Zentrum für Integrative Onkologie In einem interdisziplinären Team kombinieren wir die Möglichkeiten der modernen Onkologie mit den Therapieverfahren der anthroposophischen Medizin zu einem individuellen und ganzheitlichen Therapiekonzept. Diagnostik: Onkologische Diagnostik mit Spiral-CT & MRT Beratung: Interdisziplinäre Tumorkonferenzen Endoskopie Immunlabor Second-Opinion-Zentrum Therapie: Tumorchirurgie Chemotherapie, Immuntherapie, Hormontherapie, Radiotherapie (in Kooperation) Schmerztherapie Lokale- und Ganzkörperhyperthermie, aktive Fiebertherapie Tumorimpfung im Rahmen eines individuellen Heilversuches Individuelle Misteltherapie, anthroposophische Konstitutionsbehandlung Ernährungsmedizin Psychoonkologie, Heileurythmie, Musik-, Kunst- und Farblichttherapie Physiotherapie und äußere Anwendungen Anthroposophische Medizin: Akut- und Ganzheitsmedizin Im Haberschlai 7 | 70794 Filderstadt - Bonlanden | www.filderklinik.de 24 Leben? Leben! 4/2011 Immunstimulanz. Das sind Patienten mit schwereren Allergien, weil auch diese schlimmer werden könnten, das sind Patienten mit Autoimmunerkrankungen, wo das Immunsystem sich also gegen körpereigene Organe wendet, das ist auch noch in manchen anderen Tumorsituationen, wenn ein Patient z. B. Medikamente bekommt, auf die man allergisch reagieren kann. Denn dann könnte sich das Risiko erhöhen, dass der Patient auf sein für ihn wichtiges Medikament reagiert. D. h., es ist also ganz wichtig, dass der Patient sich mit dem Arzt berät und nicht eigenständig zu Hause anfängt, komplementäre Therapien oder jetzt speziell die Misteltherapie anzuwenden? Ja, ich glaube, das ist immer eine ganz wichtige Botschaft. Die Patienten sollten den Mut haben und ich glaube, die meisten onkologischen Kollegen sind mittlerweile auch dem Gespräch gegenüber offen, bitte nicht nur den Hausarzt sondern auch den Onkologen informieren, bevor man mit komplementären Methoden beginnt. Gibt es spezielle Nebenwirkungen, die eine Misteltherapie haben könnte? Oder Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln? Schwerwiegende Nebenwirkungen sind extrem selten nach allem, was wir wissen. Es können leichte Hautrötungen auftreten und die Patienten können einen leichten Temperaturanstieg haben, aber kein Fieber. Ganz selten gibt es Allergien, dann muss man aufhören. Hierüber informierte www.krebsgesellschaft.de. • Das Zentrum für ambulante Palliativversorgung behandelt Patienten mit Schmerzen und anderen belastenden Symptomen bei schwerwiegenden Erkrankungen wie z. B. Krebs. Es knüpft ein dichtes Versorgungsnetz für eine umfassende Behandlung und unterstützt das familiäre Umfeld. • Behandlung von Schmerzen und belastenden Symptomen bei Krebs/Tumorschmerzen • Behandlung von schwerwiegenden chronischen Krankheiten • Beratung bei schwierigen Therapieentscheidungen • Versorgung durch palliativausgebildete Ärzte, Fachkräfte und Apotheker • 24 Stunden Erreichbarkeit in Form von Ruf- und Einsatzbereitschaft • Einbezug, Unterstützung und Begleitung der Angehörigen • Berücksichtigung der Bedürfnisse und Wünsche der Patienten • Hilfestellung bei möglichen Krisensituationen Zentrum für ambulante Palliativversorgung Dr. med. Thomas Nolte, Dr. med. Mechthilde Burst Langenbeckplatz 2 - 65189 Wiesbaden Tel.: 06 11/44 75 44 70 - Fax: 06 11/44 75 44 71 Internet: www.zapv.de - E-Mail: [email protected] Erfolgreich, zuverlässig, dezent LymphödemTherapie mit medi Mit flachgestrickten mediven Kompressionsstrümpfen wird der Lymphfluss zuverlässig gefördert und Ihre Therapie optimal ergänzt. Wertvolle Informationen finden Sie in unserem Ratgeber „Stau im Gewebe“. Jetzt kostenlos bestellen: [email protected] www.medi.de medi. ich fühl mich besser. AKTUELLES Lymphödem: Unterstützende Selbstbehandlung für Brustkrebspatientinnen Krebstherapien sind in den letzten Jahren weiterentwickelt und differenzierter geworden. Es stehen individualisierte Behandlungen und schonendere OP-Verfahren zur Verfügung, dennoch sind Lymphödeme als Folge auch beim Brustkrebs nach wie vor zu beobachten. N eben vorbeugendem Alltagsverhalten hat sich die eigene Ödemneigung bzw. Belastungsgrenze vorsichtig das Erlernen von Behandlungsanteilen, die auszutesten. Empfehlenswert ist es, die Sportart zu wählen, modifiziert und zusätzlich zur professionellen die einem Freude macht, und diese „lymphgerecht“ anzuTherapie durchgeführt werden, als sinnvoll passen. erwiesen (Eigenübungsprogramm). Z. B. aktiviert bereits langsames Schulterkreisen, im Atemrhythmus ausgeführt, Druck und Dehnung sind weitere Möglichkeiten, mit denen die großen Lymphstämme, die zentral im die Lymphe beeinflusst werden können. Vonseiten der Brustkorb liegen und für den Abstrom Betroffenen reichen meist leichte, zarte AusEin der Lymphe zum Herzen hin streichungen mit der flachen Hand, die auch entscheidender sorgen. Verstärkend wirken gut in die Körper-/Hautpflege integrierbar Therapiebaustein ist die auf diesen Sog, den die sind. Erst die zentralen, gesunden Lymphgefäße bis in die Lymphabflüsse „freimachen“ (s. o. mitKompression mittels Binden und Extremitäten ausüben, tels Schulterkreisen und Atmung), Bestrumpfung, die nach Anweisung zu recht einfache Atemdann den mitbetroffenen Körpertragen sind. Zusätzlich kann es notwendig übungen (Bauchatmung). quadranten (z. B. der operierten sein, die Behandlung durch eine SelbstDann sind entstauende Brust) und Schulter zur gesunden bandagierung, die ggf. durch Angehörige Bewegungsübungen für Seite ausstreichen, nun folgen nachangelegt wird, zu verstärken. Bei Einschnüdie Patienten wichtig, die einander die Regionen Oberarm, rungen, schlechtem Sitz oder wenn gar aber nicht ruckartig, Unterarm, Hand immer in Abflussschleudernd oder gar rich tung – eine operierte oder beSchmerzen auftreten, ist diese sofort schmerzhaft sein sollten strahlte Lymphknotenregion wird ausabzuwickeln und die Möglichkeit und sich (fast) überall ausfühgespart. Solch eine Einheit braucht meist von Änderungen zu ren lassen. Krankengymnasten nicht länger als zehn Minuten zu sein und besprechen. oder Lymphtherapeuten können wird mit Schulterkreisen beendet. Das individudazu Anleitung geben. Im Weiteren könelle Vorgehen ist gemeinsam mit dem eigenen nen sich ruhige Gymnastik, Schwimmen und Lymphtherapeuten einzuüben. Thai Chi sehr günstig auswirken. Wird eine Sportart neu Eva Bimler, Ärztin, Lymphödembetroffene, Lymphtherapeutin erlernt oder ein Sport betrieben, der viele Muskelgruppen Lymphselbsthilfegruppe Gießen (LyGruGi) einbezieht, wie Tanzen oder Nordic-Walking, ist zunächst • Stillachhaus Privatklinik Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie … psychoonkologisches Konzept in Einzel- und Gruppentherapie Chefarzt U. Schmiechen Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Allgemeinmedizin Aufnahmen nach vorheriger Kostenklärung durch die Private KV/Beihilfe Aufnahmesekretariat 0 83 22/602-260 oder Freecall 08 00/602 602 0 26 Leben? Leben! 4/2011 Stillachhaus Privatklinik Alte Walserstraße 15 87561 Oberstdorf Tel.: 0 83 22/602-0 Fax: 0 83 22/602-280 www.stillachhaus.de E-Mail: [email protected] LEBEN MIT KREBS Auf den Muskel W ie das New England Journal of Medicine berichtet ist der Muskelerhalt eines der wichtigsten Anliegen einer nachhaltig erfolgreichen Tumortherapie. Der Autor Prof. K. Fearon von der Universität Edinburgh legt dar, wie der Muskelverlust bei Tumorerkrankungen zur Entstehung der gefürchteten Kachexie (ungewollter Verlust von Muskelmasse und Körpergewicht) führt. Der Muskel ist ein dynamisches Gewebe, das durch Auf- und Abbau immer wieder erneuert werden muss, um funktionsfähig zu bleiben. Bei Tumorerkrankungen greifen sowohl die Erkrankung an sich als auch die Therapie den Muskel an und bringen dieses Gleichgewicht aus der Balance. In einer Studie bei Patientinnen mit Brustkrebs zeigte Carla Prado, PhD von der Universität Alberta, Kanada, dass ein Muskelverlust (Sarkopenie) eine erhöhte Toxizität der Behandlung und Foto: Shutterstock kommt es an mehr Nebenwirkungen zur Folge hat. Patientinnen mit einer Sarkopenie hatten darüber hinaus eine deutlich schnellere Tumorprogression. Der Erhalt von Muskelmasse und -kraft ist für alle Patientinnen mit Brustkrebs von zentraler Bedeutung: vor, während und nach der Chemotherapie. Essenzielle Aminosäuren und gezieltes körperliches Training helfen, dem Muskelverlust entgegenzuwirken. • Kathrin Weiss Dipl. Ernährungswissenschaftlerin Barrierefreie Reiseziele – individuell reisen mit der Bahn! Tourismusverband Fränkisches Seenland Die Deutsche Bahn bietet Reisenden mit Handicap umfangreiche Services und spezielle Angebote. Auch die Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“ hat sich auf die besonderen Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Gäste eingestellt (www.barrierefreie-reiseziele.de). In einer gemeinsamen Kooperation wurden nun erstmals individuelle Mobilitätspakete entwickelt, die Wünsche und Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Urlauber bei An- und Abreise inkl. Anschlussmobilität, Hotelwahl und Rahmenprogramm in den Mittelpunkt stellen. Aktuelle Informationen unter www.bahn.de/reiseziele-barrierefrei Die Bahn macht mobil. LEBEN MIT KREBS Foto: Jutta Schwolow „Wir sind das Amazonenvolk.“ Als ich im April 2009 meine Diagnose bekam, konnte ich nur noch weinen. Ich fand das Leben einfach nicht fair. Schließlich hatte ich in meiner Kindheit schon meinen Vater an den Krebs verloren. Und meinen Mann hatte der Krebs mitten in der Blüte seines Lebens im Alter von 34 Jahren heimgesucht. Und jetzt ich selbst – damit musste ich erst einmal fertig werden. Mein Name ist Marina und ich bin neunundvierzig Jahre alt, habe zwei erwachsene Kinder, einen putzigen Enkelsohn und einen wundervollen Mann, mit dem ich jetzt schon seit 31 Jahren glücklich verheiratet bin. Im Jahr 2009 fühlte ich einen Knoten in meiner linken Brust, was mir zunächst kein Kopfzerbrechen bereitete, da ich vor 15 Jahren einmal einen gutartigen Knoten hatte. Dieser wurde operativ entfernt und die Sache war für mich erledigt. Ich habe nie wieder daran gedacht. Außer, wenn mich die kleine Narbe daran erinnerte. Nachdem mein neu entdeckter Knoten anfing zu wachsen, holte ich mir einen Termin beim Frauenarzt. Und dann kamen doch Ängste: Was wäre wenn oder ist es doch wieder harmlos? Als dann der Arzttermin kam, war das ganz komisch. Mein Mann war genauso unruhig wie ich. Die Ärztin sagte mir nach der Untersuchung gleich, dass es sich sehr wahrscheinlich um Brustkrebs handelt. Das war für meinen Mann einfach zu viel. Er sah vor sich plötzlich wieder die ganze Prozedur, die er hatte durchmachen müssen, und das haute ihn einfach um. Die kommenden Wochen verbrachten wir damit, die Untersuchungen abzuarbeiten. Bis dann die endgültige Diagnose feststand. In dieser Zeit haben wir einfach nur funktioniert. Es war alles noch so unfassbar und auch unvorstellbar für mich. Ich, die als starke Frau mit beiden Beinen voll im Leben steht. Gerade auf der Karriereleiter oben angekommen, mit einem verantwortungsvollen Job als Betriebsleiterin. Und dann das, wie geht das? Das war nicht fair. Ich hätte schreien können! Warum ich? Das passt doch jetzt überhaupt nicht in mein Leben. Also gab es nur eine Möglichkeit: Positiv denken, alles dafür tun, um wieder gesund zu werden, und die Therapie durchziehen. Egal was kommen würde, ich wollte gewinnen! Ich ging weiterhin arbeiten, verlor meine Haare, meine beiden Brüste, aber niemals den Mut. Ich hatte wundervolle Menschen um mich herum, die mich unterstützten und mir WINKELWALDKLINIK NORDRACH Rehabilitations- und AHB-Klinik für Onkologie und Geriatrie Unsere Schwerpunkte liegen in der Nachsorge bei Tumorerkrankungen • • • • • Mamma / Gynäkologie Schilddrüse Systemerkrankungen Verdauungsorgane Urologie sowie geriatrische Rehabilitation. Winkelwaldklinik Nordrach • Winkelwald 2-4 • 77787 Nordrach Tel.: 0 78 38/83-0 • Fax: 0 78 38/83-9 96 • www.winkelwaldklinik.de 28 Leben? Leben! 4/2011 LEBEN MIT KREBS dasselbe erlebt habe. So kam ich dann dazu, meine Website bei all meinen Belangen halfen. Z. B. hatte ich am Tag meiins Leben zu rufen und mich in der Brustkrebshilfe aktiv zu ner Chemotherapie immer einen unbändigen Heißhunger engagieren. Ich recherchierte im Internet und kam zu auf Schokolade. Wenn ich dann am Abend von der Arbeit Komen Deutschland e. V. Ich glaube, diese ganzen heimkam, lag da schon eine Tafel Schokolade auf dem Aktivitäten gaben mir unheimlich viel Auftrieb und halfen, Tisch, die ich dann genüsslich verspeiste. Mein Mann war in das Erlebte zu verarbeiten. Im Juni 2010 habe ich mit 18 dieser Zeit – und ist auch heute noch – das Beste, was ich anderen an Brustkrebs erkrankten Frauen an einem hatte. Er sprach mit mir über alles, wirklich alles. Was mich Fotoshooting in Berlin teilgenommen. Die Initiatorin wollte belastete, mir Angst machte und mich quälte. Ich war nicht zum Ausdruck bringen, dass wir auch schön sind immer stark. Es gab auch viele Momente, an denen trotz unserer Verletzungen. Auch ohne Brust sich doch eine kleine dunkle Wolke in meinem und Haare. Und das ist ihr auch gelungen – Kopf befand namens „Tod“. Die wollte mir Es dauerte ein unwiederbringliches Erlebnis. Dort dann zeigen, wer stärker ist? habe ich in geballter Konzentration 18 Wochen, bis ich das Ganze verschiedene Lebensgeschichten Ich musste lernen, auf meinen Körper erfasst hatte, aber dann gehört. Es war eine unbeschreiblizu hören und das anzunehmen, was sagte ich dem Krebs den che Atmosphäre. Ich kriege jetzt mir immer schwer gefallen ist. Kampf an. Nicht mit mir! noch Gänsehaut bei dem Entspannen, das tun, was mir gut Mein lieber Mann und meine Gedanken. So viele Frauen, die alle tut, mich mit dem Thema „Krankheit Kinder konnten doch nicht mit ihrer Erkrankung anders umgeund Tod“ auseinandersetzen. Ich ohne mich durchs Leben hen – gewaltig! Es war so viel war nie wirklich krank, wollte mich Emotion in diesem Raum. Danach kam auch nie krank ins Bett legen. Das blieb gehen. Nein, das wollte eine Welle von Anfragen. Alle wollten jetzt nicht aus. Mir fehlte manches Mal ich nicht. wissen, wie es war und was wir tun. Das einfach die Kraft. Trotz alldem habe ich hatte ich so nicht erwartet, aber es rüttelte die meine Erkrankung akzeptiert und angenomÖffentlichkeit auf. Mir gefiel das, denn ich wünsche men. Und festgestellt, dass es noch andere Dinge mir, dass viel mehr öffentlich über Brustkrebs gesprochen gibt, als nur zu arbeiten. Das Kämpfen brauchte ich nicht zu wird, denn schließlich ist das die häufigste Krebserkrankung lernen, das tat ich ja schon immer. Für mich war es ganz bei Frauen. Wir waren ab da „Das Amazonenvolk“. Es entwichtig, trotz meiner Erkrankung immer schön zu sein. Ich stand eine Ausstellung mit unseren Fotos. ging nie ohne meine Perücke aus dem Haus. Dieses „Schönsein“ war ein gutes Gefühl. In manchen Momenten Heute geht es mir sehr gut. Meine Sichtweise auf das Leben konnte ich dadurch vergessen, wie krank ich war. Ich durchhat sich geändert. Ich sage zu Dingen, die mir nicht gut tun, lebte diesen Prozess der Therapien und Operationen und auch mal NEIN. Genieße das Leben. Und bin Gott dankbar, stellte fest, dass es mir sehr wichtig war, mit anderen über dass ich leben darf. die Krankheit zu sprechen. Ich wollte anderen Frauen helfen, dass es ihnen so gut geht wie mir. Sie sollten spüren, Marina Schönemeier dass ich genau wusste, wovon sie reden, weil ich genau • Mit dem HEI-KA-KOMP® Kühlhandschuh vermeiden Patienten während der Chemobehandlung Nagelschäden und Hautirritationen. Bei der Chemotherapie leiden ca. 50 % aller Patienten an Hautveränderungen und Schäden an den Fingernägeln. Dadurch kann es zu Schmerzen, Ödembildung und sogar zum Verlust des Nagels kommen. Um diesen Folgen und dem vorzeitigen Abbruch der Chemotherapie vorzubeugen, empfehlen wir während der Behandlung das Tragen der HEI-KA-KOMP® Kühlhandschuhe. Damit vermindern Sie deutlich diese Symptome an den Händen. Hygienisch perfekt, denn der Vlieshandschuh ist ein Einwegprodukt und für jeweils einen Patienten gedacht. Herstellung und Vertrieb: Regina Reus Medizinische Produkte Bad Salzschlirf www.hei-ka.de mehr Kompetenz – mehr Menschlichkeit Onkologisches Zentrum Gynäkologisches Krebszentrum Brustzentrum (im Tumorzentrum Regensburg) Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg am Caritas-Krankenhaus St. Josef Landshuter Straße 65 · 93053 Regensburg · Telefon 09 41 782 - 35 11 [email protected] · www.caritasstjosef.de Leben? Leben! 4/2011 29 TIPPS & TERMINE Termine & Veranstaltungen 21. Dezember 2011: Kosmetikseminar: Gut aussehen, besser fühlen trotz Krebserkrankung 27.–29. Januar 2012: Wochenendseminar: Liebe und Glück trotz Krebs Referentin: Mechthild Wagner, Kosmetikerin Leitung: Marianne Schmitt, Dipl.Sozialpädagogin, Psychoonkologin und Familientherapeutin Ort: Psychosoziale Krebsberatungsstelle Bayreuth Opernstr. 24-26 (Eingang links neben Café Ponte), 95444 Bayreuth Zeit: 10-12 Uhr 15. Januar 2012: Aktionstag: Deutsche Städte gegen Brustkrebs Moderation: Susanne Conrad Ort: Rhein-Mosel-Halle, JuliusWegeler-Str. 6, 56068 Koblenz Zeit: 11–13.30 Uhr Ort: Psychosoziale Krebsberatungsstelle Würzburg der Bayerischen Krebsgesellschaft e. V., Ludwigstr. 22/II, 97070 Würzburg 15. März 2012: Vortrag: Schwerbehindertenausweis und Krebserkrankung – Voraussetzungen, Antragstellung, Heilungsbewährung Referentin: Christine Sturm-Rudat, VdK Kreisverband Augsburg Ort: Zeughaus, Hollsaal a, Zeugplatz 4, Augsburg Zeit: 19 Uhr Kosten: 50 Euro pro Paar, Anmeldung erforderlich 15.–17. März 2012 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V. 22.–25. Februar 2012: 30. Deutscher Krebskongress Ort: Messe und ICC Berlin, Messedamm 22, 14055 Berlin Informationen und Programm unter http://dkk2012.de Das Hauptthema lautet „ Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch “ www.ebm-netzwerk.de Gemeinsam für Ihre Gesundheit Maternus – Immer in guten Händen. Gebündelte Kompetenz bei gynäkologischen Krebserkrankungen Wir möchten, dass Sie gesund werden! Die Bayerwald-Klinik ist eine Fachklinik für Anschlussheilbehandlung, Nachsorge und stationäre Rehabilitationsmaßnahmen mit den Schwerpunkten – Onkologie – Kardiologie und – Gastroenterologie. Die Ausstattung unseres Hauses entspricht einem hohen medizinischen, diagnostischen und therapeutischen Standard. Ein Team von erfahrenen Fachärzten, Pflegekräften und Therapeuten betreut Sie rund um die Uhr. Sie wohnen in komfortablen Einzelzimmern mit Dusche, WC, Durchwahltelefon, Satelliten-TV, Internetanschluss und Notruf zum Pflegepersonal. Unsere hauseigene Küche bietet Ihnen alle Diätformen an. Auch die Aufnahme von Begleitpersonen ist möglich. Die Klinik wird von allen Rentenversicherungsträgern, gesetzlichen und privaten Krankenkassen und Berufsgenossenschaften belegt. Gynäkologisches Krebszentrum am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf Gerne informieren wir Sie ausführlich. Kostenlose Service-Nummer: 08 00/4 82-10 00 zertifiziert durch die Deutsche Krebsgesellschaft und nach ISO 9001:2008 Ein interdisziplinäres Team unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Werner Meier erarbeitet für Sie die individuell abgestimmte, optimale Therapie - stets auf Basis der neuesten anerkannten Behandlungsrichtlinien. Bayerwald-Klinik GmbH & Co. KG • Klinikstraße 22 • 93413 Cham Tel.: 0 99 71/48 2-0 • Fax: 0 99 71/48 2-6 29 E-Mail: [email protected] • www.bayerwaldklinik.de 30 Leben? Leben! 4/2011 Kirchfeldstraße 40 | 40217 Düsseldorf Telefon 0211/919 - 1089 und - 1405 [email protected] www.evk-duesseldorf.de TIPPS & TERMINE Neue Broschüre: Geriatrische Onkologie Krebspatient ist nicht gleich Krebspatient. Was einem jüngeren Patienten hilft, muss nicht unbedingt die richtige Therapie für den älteren Krebspatienten mit Vorerkrankungen sein. D aher gibt es jetzt von der Bayerischen Krebsgesellschaft e. V. eine Broschüre zum Thema: „Geriatrische Onkologie – der ältere Krebspatient“. Sie richtet sich vor allem an Patienten ab 65 Jahren, die zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose bereits an anderen Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen leiden. Die Broschüre informiert über die Behandlungsmöglichkeiten der Geriatrischen Onkologie. Betroffene erfahren auch, wie sie durch gezieltes Körpertraining und eine ausgewogene Ernährung Mangelerscheinungen, Ermüdung oder dem Abbau von Körperkraft vorbeugen und so zum Erfolg der Behandlung und zum Erhalt Ihrer Lebensqualität beitragen können. Beim älteren Patienten, der bereits krank ist, kann es sein, dass Medikamente im Körper anders aufgenommen, verteilt oder abgebaut werden. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, aber auch bereits bestehende Beschwerden müssen vom Arzt berücksichtigt wer- den. Die Behandlung und unterstützenden Maßnahmen müssen deshalb auf den Gesundheitszustand und die persönlichen Bedürfnisse des Patienten eingestellt werden. Diese individuell abgestimmte Therapie des älteren Krebspatienten steht im Mittelpunkt der geriatrischen Onkologie. So sollen die Lebensqualität und die Selbstständigkeit des Patienten so lange wie möglich erhalten bleiben. Eine gezielte Schmerztherapie hilft, Schmerzen zu verringern. Angeleitetes Training bringt mehr Kraft und Ausdauer und eine ausgewogene Ernährung beugt Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust vor. Ist eine Erkrankung bereits sehr fortgeschritten und der Patient leidet unter starken Beschwerden wie Atemnot oder Schmerzen, muss eine palliativmedizinische Behandlung eingeleitet werden. Die Broschüre Geriatrische Onkologie kann bei der Bayerischen Krebsgesellschaft e. V., per Tel.: 0 89/54 88 40-0, E-Mail: [email protected] bestellt oder kostenlos im Internet unter www.bayerische-krebsgesellschaft.de heruntergeladen werden. • Leben? Leben! 4/2011 31 TIPPS & TERMINE Buchtipp: Wege aus der Erschöpfung: Ratgeber zur tumorbedingten Fatigue Karl Reif, Ulrike de Vries, Franz Petermann, Stefan Görres er Ratgeber „Wege aus der Erschöpfung“ zeigt praxisorientiert und Wege aus der verständlich auf, wie Menschen mit einer Krebserkrankung mit dem Erschöpfung Fatigue-Syndrom besser zurechtkommen und so auch leichter im Ratgeber zur tumor bedingten Alltag bestehen können. Dabei beantworten die Autoren Fragen nach der Fatigue Ursache der Fatigue und was man dagegen tun kann, wie man seine Verlag Hans Huber, 1. Auflage Kräfte einteilt und neue Energie z. B. durch Bewegungstraining oder erschienen im Juli 2011 Entspannung sammeln kann und schließlich auch, wie man seine 138 Seiten, Preis: 19,95 Euro Niedergeschlagenheit überwinden und das Leben wieder genießen kann. ISBN: 978-3-456-84975-1 Im Anhang findet der Leser zahlreiche Adressen, Literaturhinweise und E-Book-ISBN: 978-3-456-94975-8 Materialien zu Themen wie Bewegungstraining, Energiemanagement, Entspannung und Kultivierung des „inneren Gartens“. D • Fundierte Krebs-Ratgeber im Internet Wer es sich ersparen möchte, aus der Fülle an Auskünften, die im Internet zu gynäkologischen und weiteren Krebserkrankungen angeboten werden, selbst die relevanten Angebote und Fakten herauszufiltern, der kann hier zu ausgewählten Themen sehr gezielt seriöse und fundierte Informationen abrufen, die leser-/besucherfreundlich sowie optisch ansprechend in Ratgeberform bereitgestellt werden – ein Besuch lohnt sich. • • • • • • • • • • • www.blasenkrebs.org www.brustkrebs.org www.brustkrebs-aktuell.com www.brustkrebs-aktuell.net www.brustkrebsaktuell.de www.brustkrebs-heilungschancen.de www.brustrekonstruktion.info www.fatigue.info www.eierstockkrebs.info www.gebaermutterkrebs.net • • • • • • • • • www.gebärmutterhalskrebs.org www.gebaermutterhalskrebsimpfung.net www.leberkrebs.net www.leukaemien.com www.lungenkrebs-aktuell.com www.nierenkrebs.net www.schilddruesenkrebs.net www.tumorkachexie.com www.vulvakrebs.com Weitere wichtige Adressen Deutsche Krebshilfe e. V. Buschstr. 32 53113 Bonn Tel.: 02 28/72 99 00 [email protected] www.krebshilfe.de INKA – Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige e. V. Theodor Springmann Stiftung Patienteninformationsstelle Reuchlinstr. 10-11 32 Leben? Leben! 4/2011 10553 Berlin Tel.: 0 30/44 02 40 79 [email protected] www.inkanet.de Deutsche Krebsgesellschaft e. V. TiergartenTower Straße des 17. Juni 106-108 10623 Berlin Tel.: 0 30/3 22 93 29 00 [email protected] www.krebsgesellschaft.de Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) e. V. in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. und der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. www.ago-online.de German Breast Group Deutsche Studiengruppe zur Verbesserung der Behandlung von Brustkrebs www.germanbreastgroup.de Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) Wilmersdorfer Str. 39 10627 Berlin Tel.: 030/31 01 89 60 Di, Mi, Fr: 9-13 Uhr, Do: 13-17 Uhr [email protected] www.nakos.de BESTELLFORMULAR FÜR DEN KOSTENFREIEN BEZUG Leben? Leben! Kostenfrei für Ihre Praxis/Klinik/SHG GFMK GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft Postfach 25 02 24 51324 Leverkusen Tel.: 02 14/3 10 57-0 Fax: 02 14/3 10 57-29 • Themen, die bewegen • Dieses Magazin entsteht in redaktioneller Zusammenarbeit mit Betroffenen, Patientenorganisationen, Experten und Kliniken • Leben? Leben! informiert, klärt auf, macht Mut Per Fax an: 02 14/3 10 57-29 oder per E-Mail an: [email protected] Wir möchten Leben? Leben! (4 Ausgaben pro Jahr) kostenfrei zur Auslage in unserer Praxis/Klinik/SHG erhalten. Bitte senden Sie das Magazin an folgende Anschrift: (Institution: Name der Arztpraxis/Klinik/SHG) (Zusatz, z. B. Abteilung) (Telefon-/Fax-Nummer) (Name des Ansprechpartners/der Ansprechpartnerin) (Straße, Hausnummer) (PLZ, Ort) Mit dieser Bestellung gehen Sie keinerlei Verpflichtungen ein. Es entstehen für Sie keine Kosten. I. d. R. werden jeweils ca. 50 Exemplare geliefert. Aufgrund der begrenzten Auflage kann eine Zuteilung nicht garantiert werden. Ergänzend zu unserem Magazin erscheinen in unserem Verlag in unregelmäßigen Abständen auch themenbezogene Ratgeberbroschüren, die Sie ebenfalls kostenfrei erhalten. Wenn Sie unsere Publikationen nicht mehr beziehen möchten, können Sie diese jederzeit telefonisch unter der Nummer 02 14/3 10 57-0 oder per Fax bzw. per E-Mail abbestellen (Nummer bzw. Adresse s. o.). Bitte sehen Sie von unfreien Rücksendungen ab. Information für Patienten Wenn Sie dieses Magazin gerne regelmäßig kostenfrei lesen möchten, legen Sie dieses Formular in Ihrer Arztpraxis/Klinik oder SHG vor und bitten Sie um Bestellung. Unsere Informationsschriften sind bei Bestellung über Arztpraxen, Kliniken und Selbsthilfegruppen kostenfrei. Leben? Leben! 2/2011 33 Leben? Leben! IMPRESSUM Wissenschaftlicher Beirat • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Prof. Dr. med. W. Bader, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover Prof. Dr. med. J. Barth, Rehabilitationsklinik Nordfriesland, St. Peter-Ording Prof. Dr. med. H. H. Bartsch, Klinik für Tumorbiologie, Freiburg Prof. Dr. med. J. Beuth, Universität zu Köln, Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren Dr. med. J. Büntzel, Südharzkrankenhaus Nordhausen Prof. Dr. med. V. Diehl, Universität zu Köln Prof. Dr. med. Annette Hasenburg, Universitäts-Frauenklinik Freiburg Prof. Dr. med. W. Hiddemann, Klinikum der Universität München-Grosshadern Prof. Dr. med. K. Höffken, Universitätsklinikum Jena Prof. Dr. med. C. Jackisch, Klinikum Offenbach Prof. Dr. med. R. Kreienberg, Universitäts-Frauenklinik und Poliklinik Ulm Dr. med. F. H. Ludwig, Bad Bergzabern Prof. Dr. med. P. Mallmann, Frauenklinik der Universitätsklinik Köln Prof. Dr. med. H. Menke, Klinikum Offenbach Prof. Dr. med. O. Ortmann, Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg Prof. Dr. med. K. Possinger, Charité Berlin Prof. Dr. med. G. Rauthe, Schloßbergklinik Oberstaufen Priv.-Doz. Dr. med. J. U. Rüffer, Deutsche Fatigue Gesellschaft, Köln Priv.-Doz. Dr. med. M. Rummel, Universitätsklinikum Gießen Prof. Dr. med. G. Schlimok, Klinikum Augsburg Prof. Dr. med. B. Schmalfeldt, Frauenklinik und Poliklinik der TU München Prof. Dr. med. P. Schmid, Universität Sussex Prof. Dr. med. E. H. Schmidt, Gynäkologische Praxis, Bremen Prof. Dr. med. P. Schmidt-Rhode, Gynäkologische Praxis, Hamburg Prof. Dr. med. R. Schröck, Paracelsus-Klinik Scheidegg Prof. Dr. med. M.-H. Seegenschmiedt, Strahlenzentrum Hamburg Prof. Dr. med. J. Sehouli, Charité Berlin Priv.-Doz. Dr. med. Marc Thill, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Prof. Dr. med. M. Thomas, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg Prof. Dr. med. C. Thomssen, Universitätsklinikum Halle-Wittenberg Prof. Dr. med. D. von Fournier, Heidelberg Prof. Dr. med. W. Wiest, Katholisches Klinikum Mainz Prof. Dr. med. A. R. Zander, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Herausgeber & Verlag: GFMK GmbH & Co. KG Gezelinallee 37-39 51375 Leverkusen Tel.: 02 14/3 10 57-0 Fax: 02 14/3 10 57-19 E-Mail: [email protected] www.gfmk.com Produktion: Holger F. Caspari (V.i.S.d.P.) Claudia Kowalewicz (Leitende Redakteurin) Andrea Kirchner Sigrun Borstelmann (Schriftführerin) Anzeigenleitung: Kirsten Caspari Tel.: 02 14/3 10 57-14 Gestaltung: del din design, Siegburg www.deldindesign.de Druck: Messedruck Leipzig GmbH Titelbild: Shutterstock Fotos/Abbildungen: DAK/Wigger, DAK/Diercks, Fotolia, Gerhard Ofer, Photodisc, Photos.com, Jutta Schwolow, Shutterstock Leben? Leben! erscheint vierteljährlich. Nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen bleiben alle Rechte dem Verlag vorbehalten. Der Verlag und die Redaktion übernehmen für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Bei Nachdruck, auch wenn Artikel auszugsweise verwendet werden, bedarf es der ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung. Nach erfolgter Zustimmung wird um Angabe der Quelle und Zusendung eines Belegexemplars gebeten. Die Inhalte der Anzeigen müssen nicht zwangsläufig mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. DAPD-Nachrichten (apn) – Deutscher AuslandsDepeschendienst, alle Rechte vorbehalten. DAPDNachrichten dürfen ohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis von DAPD weder veröffentlicht noch umgeschrieben oder weiterverarbeitet werden, sei dies zu gewerblichen oder anderen Zwecken. Patientenbeirat Die Redaktion von Leben? Leben! wird neben dem wissenschaftlichen Beirat zusätzlich durch einen Patientenbeirat unterstützt. Dieser begutachtet das Magazin aus Sicht Betroffener und gibt der Redaktion konstruktive Rückmeldungen in Form von positiver oder negativer Kritik zu den Inhalten und deren Präsentation. Die Mitglieder des Patientenbeirats tragen darüber hinaus mit persönlichen Anmerkungen, Anregungen etc. dazu bei, dass wir das Magazin noch besser an den Bedürfnissen unserer Leserinnen und Leser ausrichten können. Nähere Informationen zu einer Mitarbeit im Patientenbeirat von Leben? Leben! erhalten Sie unter [email protected]. 34 Leben? Leben! 4/2011 GLOSSAR Adenokarzinom Tumor, der aus Drüsengewebe hervorgeht, wie z. B. das Mammakarzinom adjuvant die Wirkung zusätzlich unterstützend Aromatasehemmer Substanzen, die das Enzym Aromatase blockieren, welches für die Bildung von Östrogenen verantwortlich ist Axilla, axillar Achselhöhle, zur Achselhöhle gehörend benigne gutartig Biopsie Entnahme von Gewebematerial zu diagnostischen Zwecken Chemotherapie Behandlung mit zellwachstumshemmenden Substanzen zur Bekämpfung von Tumorzellen duktales Karzinom Tumor, der aus Gewebe der Brustdrüsengänge hervorgeht DMP (Disease Management Programm) Strukturierter Behandlungsablauf nach festgelegten Leitlinien unter Einbindung verschiedener beteiligter Institutionen (Krankenkassen, Kliniken, Ärzte) endokrine Therapie Hormontherapie Exstirpation Entfernung eines (erkrankten) Organs, eines Organteils oder eines gut abgegrenzten Tumors Grading Malignitätsgrad eines Tumors, Bewertung der Bösartigkeit HER-2/neu Serummarker, mit einem aggressiven Wachstum der Brustkrebszellen assoziiert. Bei erhöhtem HER-2/neu-Spiegel kann eine Antikörpertherapie angewendet werden Hormone Botenstoffe des Körpers Hormonrezeptoren „Andockstellen“ für Hormone; Fühler für Signale, die durch Hormone vermittelt werden Hormonrezeptor-positiver Tumor Wachstum des Tumors ist von Östrogenen abhängig. Eine Antihormontherapie kann angewendet werden invasiv bei Eingriffen: in Gewebe oder Organe eindringend; bei Tumoren: in das umgebende Gewebe wuchernd, der Tumor hat seine ursprüngliche Begrenzung durchbrochen Karzinom bösartiger Tumor, Krebserkrankung kurativ auf die Heilung ausgerichtet lobuläres Karzinom Tumor, der aus Gewebe der Brustdrüsenläppchen hervorgeht Lokalrezidiv neuerliches Wachstum von Tumoren im Operationsgebiet Lumpektomie brusterhaltende Operation, bei der nur das Tumorgewebe inklusive eines sog. Sicherheitssaums entfernt wird Lymphdrainage Form der Streichmassage zur Beseitigung von Lymphstauungen, wie sie z. B. nach Mastektomie auftreten können Lymphknoten filtern das Gewebswasser (Lymphe) u. fangen Erreger ab; wichtiger Teil des Immunsystems Lymphödem regionale Schwellung infolge von Lymphabflussbehinderung maligne bösartig Mammakarzinom Brustkrebs Mammografie röntgenologische Aufnahme der Brust Mastektomie Amputation der Brust Mastopathie gutartige Veränderung des Brustgewebes Metastase Tochtergeschwulst, Absiedlung von Tumorzellen in andere Organe, vor allem über das Blut und die Lymphe neoadjuvante (= präoperative) Therapie Chemo- oder Hormontherapie, die vor der Operation durchgeführt wird, um den Tumor schrumpfen zu lassen und damit besser operabel zu machen Östrogene weibliche Geschlechtshormone, die überwiegend in den Eierstöcken gebildet werden Ovarektomie Entfernung der Eierstöcke (Ovarien) bei pathologischen Veränderungen oder zur Ausschaltung der hormonproduzierenden Funktion palliativ auf Linderung von Symptomen, Verlängerung der Lebenszeit und Erhöhung der Lebensqualität sowie Vermeidung von Komplikationen ausgerichtet Postmenopause Zeit nach den Wechseljahren, wenn die Eierstöcke ihre Aktivität eingestellt haben und keine Hormone mehr produzieren Primärtumor die zuerst entstandene Geschwulst, von der Metastasen ausgehen können Radiotherapie Strahlenbehandlung randomisiert zufällig ausgewählt Remission Rückgang der Krankheit. Bei Tumorerkrankungen wird zwischen Voll- und Teilremission unterschieden – je nachdem, ob sich der Tumor ganz oder nur teilweise zurückgebildet hat Resektion operative Entfernung Rezidiv Rückfall; Wiederauftreten einer Krankheit nach vermuteter Heilung Screening engl. to screen: durchsieben; Suchmethode, die an einer großen Zahl von Personen angewandt wird, um eine bestimmte Krankheit bei einer breiten Bevölkerung festzustellen Sonografie Ultraschalluntersuchung Staging Einstufung einer bösartigen Geschwulst anhand ihrer Ausbreitung (Tumorstadium) Stanzbiopsie Entnahme eines Gewebszylinders zu diagnostischen Zwecken Szintigrafie bildgebendes Verfahren, bei dem Gewebe oder Organe durch radioaktive Stoffe sichtbar gemacht werden Tumor Schwellung von Geweben, z. B. durch Wucherung von Zellen. Man unterscheidet gutartige und bösartige Tumoren Tumormarker Bezeichnung für Substanzen und zelluläre Veränderungen, deren Analyse eine Aussage über Vorliegen, Verlauf oder Prognose von bösartigen Erkrankungen ermöglichen kann Zyste gutartiges, flüssigkeitsgefülltes Gewebssäckchen Zytostatika Substanzen, die das Zellwachstum und insbesondere die Zellteilung verhindern oder verzögern Leben? Leben! 4/2011 35