Informationen zu Darmkrebs 1 Inhalt 3Begrüßung 4Allgemeines 7Vorsorge 9Diagnostik 11 Tumorkonferenz 13 Chirurgie 16 Chemotherapie 19 Strahlentherapie 22 Pathologie 25 Humangenetik 27 Medizinisch-Pflegerische Betreuung 30 Begleitende Therapieangebote 32 Nachsorge 33 Qualität 35 Kontaktdaten 37 Weiterführende Links 38 Notizen 39 Impressum Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Broschüre auf die sprachliche Darstellung beider Geschlechter verzichtet. Dieses stellt keine Wertung dar. Wir bitten um Ihr Verständnis. 2 Grußwort Darmkrebs ist mit über 70.000 Neuerkrankungen fene Wissensaustausch zwischen den Behand- jährlich allein in Deutschland derzeit der häufigste lungspartnern sind für uns selbstverständlich und bösartige Tumor. In den vergangenen Jahren ha- stellen die Grundlage für die Optimierung unserer ben sich die Behandlungs- und Heilungsmöglich- Qualität dar. keiten dieser Erkrankung allerdings entscheidend Um unseren Patienten den Zugang zu den neu- verbessert. Im Albertinen-Darmzentrum haben esten Behandlungskonzepten zu ermöglichen, sich Fachexperten unterschiedlicher Fachrich- schlagen wir, wenn möglich, die Teilnahme an tungen und Berufsgruppen im ambulanten und kontrollierten klinischen Studien vor. Als Alber- stationären Bereich zusammengeschlossen, die tinen-Darmzentrum sehen wir die Behandlung sich auf die Behandlung des Darmkrebses spe- dieser Erkrankung ganzheitlich. Wir fühlen uns zialisiert haben. den Darmkrebspatienten in allen möglichen Sta- Unser Anspruch und die Erwartung unserer Pa- dien der Erkrankung verpflichtet. Dieses gilt auch tienten ist eine Behandlungsqualität auf höchs- für den Fall, dass eine Heilung nicht mehr mög- tem Niveau. Hierzu arbeiten alle Fachdisziplinen lich sein sollte. und Berufsgruppen eng zusammen und stim- Im Mittelpunkt unseres Handelns steht der an men ihre Prozesse räumlich und zeitlich auf Ihre Darmkrebs erkrankte Mensch, der alle notwen- Bedürfnisse ab. Wir handeln auf der Basis von digen Behandlungsprozesse optimal aufgeklärt, Empfehlungen und Leitlinien, die von nationalen betreut und zeiteffektiv durchlaufen soll. Wir und internationalen Expertengremien erarbeitet wünschen uns, dass unsere Patienten und ihre wurden und auf neuesten wissenschaftlichen Angehörigen bei der Entscheidungsfindung und Erkenntnissen beruhen. Die Qualität der Thera- Durchführung von Diagnostik und Therapie ihrer pie wird kontinuierlich durch interne und externe Darmkrebserkrankung stets eine aktive Rolle ein- Experten überprüft und verbessert. Die regelmä- nehmen. ßige Fortbildung unserer Mitarbeiter und der of- Dr. med. Thies Daniels Prof. Dr. med. Guntram Lock Dr. med. Mathias Bertram Leiter des Chefarzt der Klinik für Innere Koordinator des Albertinen-Darmzentrums Medizin Albertinen-Tumorzentrums Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeralund Tumorchirurgie 3 Allgemeines Allgemeines Wie sich normale Zellen in Krebszellen verwan- untergeordnete Rolle zu spielen. Vor allem be- deln, weiß man beim Darmkrebs (der Arzt spricht stimmte Lebensgewohnheiten wie eine hohe vom kolorektalen Karzinom) heute recht genau: Kalorienaufnahme mit einem geringen Anteil Bei den meisten Patienten entwickelt sich der pflanzlicher Nährstoffe und Schimmelpilze in Tumor aus zunächst gutartigen Schleimhautwu- Lebensmitteln konnten als begünstigende Fak- cherungen, so genannten Polypen oder Adeno- toren ausgemacht werden. Eine ausgewogene men. Doch wodurch entstehen sie? Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse und regelmäßige körperliche Bewe- Ursachen gung können das Risiko hingegen senken. Aber Äußere Einflüsse, die zur Auslösung einer Krebs- auch Menschen, die „gesund leben“, können an erkrankung beitragen können, wie beispielswei- Krebs erkranken. Hier spielen auch Fehler im se Tabakrauch, die ultravioletten Strahlen der genetischen Code eine Rolle. Sonne und radioaktive Strahlung, scheinen eine 4 Allgemeines Wesentlich für die Schädlichkeit krebsfördernder die Häufigkeit dieser Krebsart angeht. Fachleute Einflüsse ist die Dauer des Einwirkens. Zusam- machen dafür unter anderem die Ernährungs- men mit der Abnahme der Reparaturfähigkeiten und Lebensgewohnheiten verantwortlich. Män- des menschlichen Organismus im Alter ist dies ner erkranken durchschnittlich mit 69 Jahren, einer der Gründe dafür, dass Krebserkrankun- Frauen sind im Mittel bei der Diagnosestellung gen bei älteren Menschen wesentlich häufiger bereits 75 Jahre alt. sind als im jüngeren Lebensalter. Auch an Darmkrebs erkranken in der Regel Menschen eher in Während die Erkrankungsraten seit mehr als der zweiten Lebenshälfte oder sogar meist erst zehn Jahren gleich geblieben sind, sinken die in höherem Alter; bei jüngeren Patienten spielt Sterberaten: Immer mehr Menschen können möglicherweise eine vererbte Anlage eine Rolle. aufgrund der Zunahme von Vorsorgeuntersuchungen und verbesserten Therapiemöglichkei- Entstehung kolorektaler Karzinome ten mit einer dauerhaften Heilung rechnen. Das Wort Krebs steht für eine Reihe von Erkrankungen, die immer die unkontrollierte Teilung Symptome von Zellen eines Organs oder Gewebes, das Ein Tumor im Dickdarm wächst nicht von heu- Eindringen in Nachbargewebe und die Bildung te auf morgen, sondern ganz langsam im Laufe von Tochtergeschwulsten oder Absiedelungen von Jahren oder Jahrzehnten. Betroffene spü- als Eigenschaft haben. Beim Darmkrebs weiß ren meist lange nichts davon. Ein Warnzeichen man, dass die große Mehrheit der Tumoren aus für Darmkrebs kann die Beimengung von Blut gutartigen Vorstufen (Adenomen oder Polypen) im Stuhl sein, das ihn rot oder schwarz färbt. entstehen. Diese gutartigen Wucherungen kön- Wer Blut, Verfärbungen oder auch ungewohn- nen während einer Koloskopie (Darmspiege- te Schleimbeimengungen feststellt, sollte einen lung) abgetragen und vom Pathologen unter- Arzt aufsuchen. Dieser kann weiterführende sucht werden. Bestätigt sich die Gutartigkeit der Untersuchungen veranlassen, um die Ursache Wucherung, ist keine Krebsentstehung mehr zu der Blutung zu ermitteln. Länger anhaltender erwarten. Da die Polypen mehrere Jahre zur Durchfall, chronische Verstopfung oder andere Entartung in eine bösartige Geschwulst brau- Veränderungen bei der Verdauung, die nicht mit chen, wird generell die Vorsorgekoloskopie alle einer Ernährungsumstellung in Zusammenhang zehn Jahre ab dem 50. Lebensjahr für Männer stehen, können ebenfalls ein Frühsymptom von und Frauen empfohlen. Darmkrebs sein. Häufigkeit Schmerzen bereitet die Krankheit dagegen In Deutschland erkranken jedes Jahr über meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium. 37.000 Männer und etwa 36.000 Frauen an einem kolorektalen Karzinom. Damit ist Darm- Aufbau und Funktion des Dickdarmes krebs laut Statistik derzeit die häufigste Tumo- Der Dickdarm verläuft wie ein umgedrehtes U in rerkrankung, wenn man beide Geschlechter der Bauchhöhle. Es werden grundsätzlich meh- zusammen betrachtet. Deutschland liegt im in- rere Abschnitte des Dickdarmes unterschieden. ternationalen Vergleich mit an der Spitze, was Der erste Teil ist der rechte oder der aufsteigen- 5 Allgemeines de Anteil, der zweite ist der querverlaufende An- den Krebs in aller Regel heilt. Lymphknoten sind teil. Ihm folgt der absteigende Anteil, woran sich nicht befallen dann der S-Darm und der Mastdarm mit dem Schließmuskel anschließt. Bei einer Krebsope- Stadium II ration muss nicht nur der Tumor als solches ent- Die äußere Schicht der Darmwand ist vom Krebs fernt werden, sondern auch die angrenzenden durchbrochen oder hat sich auf umliegende Or- Lymphknoten, da der Krebs Tochtergeschwuls- gane ausgeweitet. Es gibt keine Metastasen te (med. Metastasen) zunächst in die Lymph- und die Lymphknoten sind nicht befallen. Durch knoten absetzt. Je nach Lage des Tumors wäre eine Operation sind die Heilungschancen sehr dies dann eine Entfernung des aufsteigenden gut. Nur in wenigen Fällen wird zu einer vorbeu- Anteils (med. Hemikolektomie rechts), des quer- genden Chemotherapie geraten. verlaufenden Anteils (med. Transversumresektion), des absteigenden Anteils (med. Hemiko- Stadium III lektomie links und Sigmaresektion) oder des Der Tumor hat die Lymphknoten befallen, Me- Mastdarmes (med. Rektumresektion). Die Auf- tastasen werden bei genauerer Untersuchung gabe des Dickdarmes besteht im Wesentlichen nicht gefunden. Nach der Operation erhalten die in dem Entzug von Wasser und Salzen (med. Patienten eine unterstützende Chemotherapie. Elektrolyte) aus dem Stuhl. Dabei verfügt der Dickdarm über eine erhebliche Reservekapazi- Stadium IV tät, so dass die Entfernung eines Teils in den Der Krebs hat bereits Metastasen gestreut. meisten Fällen im Langzeitverlauf ohne Folgen Wenn die Metastasen auf Leber und Lunge be- bleibt. schränkt sind, kann durch eine Operation ggf. eine Heilung erreicht werden, sofern alle Herde Stadien der Erkrankung und Behandlung komplett entfernt werden können. Wenn eine Es lassen sich mehrere Stadien des Darmkreb- operative Entfernung der Metastasen nicht ses unterscheiden. So stellen die Ausdehnung möglich ist, kann mit den neuesten Entwicklun- des Tumors, die Zahl der befallenen Lymphkno- gen der „palliativen Chemotherapie“ die durch- ten und das Vorhandensein von Metastasen in schnittliche Überlebenszeit erheblich verlängert anderen Organen die Hauptmerkmale dar. werden. Stadium 0 In Darmpolypen sind einzelne Tumorzellen zu finden. Bei einer Darmspiegelung kann der Polyp komplett entfernt und damit Krebs verhindert werden. Stadium I Der Tumor ist in die Schleimhautschicht oder die Muskelschicht eingedrungen. Er hat sich noch nicht verbreitet. Eine Operation ist nötig, die 6 Vorsorge Vorsorge Darmkrebs-Vorsorge rettet Leben auch entfernt werden können. Die Koloskopie „Vorsorgen ist besser als Heilen“ – dieser Satz dient somit in erster Linie nicht zur Früherken- trifft auch und ganz besonders auf den Dick- nung des Dickdarmkrebses sondern soll die darmkrebs zu. Fast immer entsteht der Dick- Häufigkeit des Dickdarmkrebses über die Ent- darmkrebs aus Vorstufen, so genannten Ade- fernung der Vorstufen um 60 – 90% verringern. nomen. Adenome sind gutartige Gewächse, Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die im Laufe der Zeit aber entarten und bösartig die Kosten für eine Koloskopie in Deutschland werden können. für jeden Versicherten ab dem 55. Lebensjahr. Bei Risikokonstellationen (z.B. Erkrankung eines Das Prinzip der Vorsorge beruht darauf, dass Blutsverwandten an Dickdarmkrebs) sollte ggf. mit einer Dickdarmspiegelung (Koloskopie) die- auch früher koloskopiert werden. se Vorläufer des Dickdarmkrebses nicht nur erkannt, sondern in der gleichen Untersuchung Polypen oder bösartige Dickdarmtumore ma- 7 Vorsorge chen in aller Regel keine Symptome, eine Dickdarmspiegelung gilt nach wie vor vielen als unangenehme Untersuchung – viele Menschen schieben daher den Gang zur Koloskopie viele Jahre vor sich her. Durch moderne Sedierungsund Untersuchungsverfahren hat sich die Koloskopie in den letzten Jahren aber zu einer komplikationsarmen und für den Patienten gut zu tolerierenden Untersuchung entwickelt. Vor der Untersuchung findet ein Informationsund Aufklärungsgespräch statt. Am Tag vor der Untersuchung und am Morgen des Untersuchungstages müssen eine Abführlösung (insgesamt zwei Liter Lösung, zusätzlich zwei Liter klare Flüssigkeit) getrunken werden. Die Untersuchung selber dauert im Schnitt weniger als 30 Minuten und wird überwiegend in einer Sedierung („Schlafspritze“) durchgeführt, so dass der Patient von der Untersuchung selber nichts mitbekommen muss. Bei 20-30% der Patienten werden kleinere oder größere Adenome gefunden, die mit einer Zange oder einer Schlinge entfernt werden. Die Vorsorgekoloskopie und die Polypenabtragungen werden fast immer ambulant durchgeführt; meist kann der Patient ca. 60 – 90 Minuten nach Beginn der Untersuchung wieder nach Hause gehen. Im Albertinen-Krankenhaus werden pro Jahr über 4000 Magen- und Dickdarmspiegelungen durchgeführt, wobei alle interventionellen Möglichkeiten zur Abtragung von Polypen und zur Behandlung von Blutungen zur Verfügung stehen. 8 Diagnostik Diagnostik Vor der operativen Therapie eines Dickdarm- nenen Gewebeprobe gestellt. Eine komplette krebses ist eine gründliche Untersuchung erfor- Darmspiegelung ist eine der entscheidenden derlich, um den Ausdehnungsgrad des Tumors Voruntersuchungen vor der Operation. Soll- besser einschätzen zu können. Die Ergebnis- te aufgrund z.B. einer Einengung des Darmes se dieser Untersuchungen (des so genannten durch den Tumor keine komplette Darmspiege- „Stagings“) entscheiden über mögliche Vorbe- lung möglich sein, so muss diese Diagnostik ent- handlungen vor der Operation (z.B. eine Strah- weder präoperativ durch eine computertomo- lentherapie oder eine Chemotherapie) und über graphische so genannte „virtuelle Koloskopie“ das Ausmaß der Operation. oder als erneute „echte“ Koloskopie innerhalb von drei bis sechs Monaten nach der Operation Diagnose Darmkrebs erfolgen, um das Vorhandensein mehrerer Tu- Die Diagnose Darmkrebs wird in aller Regel an- more im Darm ausschließen zu können. hand einer bei der Dickdarmspiegelung gewon- 9 Diagnostik Örtliche Ausdehnung des Tumors hilfreich sein. Hier wird eine Computertomogra- Die lokale Ausdehnung des Tumors wird außer fie mit einer Positronen-Emmissions-Tomografie mit der Endoskopie mit weiteren bildgebenden kombiniert, bei der sich aufgrund der erhöhten Verfahren beurteilt. Bei einem Mastdarmtumor Stoffwechselaktivität von Tumoren auch kleinste (Rektumkarzinom) ist die präoperative Einschät- Herde bildlich darstellen lassen. zung des Tumorwachstums besonders wichtig, da ab einem bestimmten Stadium vor der Operation eine Strahlen- und Chemotherapie erfolgt. Daher werden alle Patienten mit einem Rektumkarzinom präoperativ mit einer Endosonographie und meist auch einer Kernspintomographie untersucht. Die Endosonographie ist ein endoskopisches Verfahren, bei dem mit Hilfe eines vorne am Endoskop angebrachten Ultraschallkopfes die Eindringtiefe des Tumors in die Wand und das Vorhandensein umgebender Lymphknoten beurteilt werden kann. Für den Patienten ist dieses Verfahren nur wenig belästigend, da das Gerät höchstens 20 cm tief eingeführt werden muss. Als Vorbereitung reicht meistens ein Einlauf. Darüber hinaus muss beim Rektumkarzinom eine starre Rektoskopie durchgeführt werden, um den genauen Abstand des Tumors zum Schließmuskel auszumessen. Suche nach Metastasen Die Suche nach möglicherweise bereits eingetretenen Streuungen des Krebses ist ebenfalls fester Bestandteil der präoperativen Untersuchungen. Als Mindestprogramm werden eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes (ggf. auch mit Kontrastmittel) und eine Röntgenaufnahme der Lunge durchgeführt. Als sogenannter Tumormarker wird ein Blutwert bestimmt, das CEA. Zwar bietet es keine diagnostische Sicherheit, kann aber in der Nachsorge nützliche Hinweise geben. In vielen Fällen wird darüber hinaus präoperativ eine Computertomographie des Bauchraumes und ggf. auch der Lunge durchgeführt. In Einzelfällen kann ein so genanntes PET-CT für die Behandlungsplanung 10 Tumorkonferenz Tumorkonferenz Moderne Tumormedizin muss fachübergrei- Teilnehmer fend (verschiedene ärztliche Spezialisten ein- Die Tumorkonferenz des Albertinen-Darmzen- beziehend), und trums findet wöchentlich statt und wird vom Ko- multimodal (operative, medikamentöse und ordinator des Tumorzentrums geleitet. Gemäß strahlentherapeutische Herangehensweise be- den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft rücksichtigend) und dazu selbstverständlich sind immer anwesend Fachärzte für Gastroen- auf dem neuesten Stand des medizinischen terologie, Pathologie, Radiologie, Strahlenthera- Wissens gestaltet werden. Das funktioniert nur, pie, Hämatologoie und medizinische Onkologie wenn Spezialisten über jeden einzelnen Betrof- sowie ein Vertreter des jeweiligen operativen Fa- fenen in einer gemeinsamen Tumorkonferenz ches (Viszeralchirurg, Thoraxchirurg, Gynäkolo- beraten. ge, Urologe). In der Regel sind dies die Chefärzte berufsgruppenübergreifend selbst oder ihre Stellvertreter. An der Konferenz 11 Tumorkonferenz nehmen bei Bedarf auch andere Fachdisziplinen z.B. Psychoonkologen oder niedergelassene Tumorkonferenz des AlbertinenDarmzentrums: Ärzte teil. Zeitpunkt: Ablauf Raum:KU13 Vorgestellt wird der jeweilige Fall von einem Arzt, Leitung: Dr. med. Mathias Bertram der den Patienten mit seinen individuellen Ge- Anmeldung: bis jeweils Mittwoch sichtspunkten, Wünschen, aber auch Beglei- 13:00 Uhr terkrankungen und Kontraindikationen kennen von extern per Fax: 040 55 88-2382 muss. In der Konferenz werden dann die entscheidenden Befunde (Röntgenbilder, Endoskopieaufnahmen, Pathologiebefunde und ggf. Bilder des Befundes bei der Operation) demonstriert. Gemeinsam wird dann über die optimale Behandlungsstrategie beraten, wobei soweit möglich immer die Empfehlungen der jeweiligen Fachgesellschaften (beim Darmkrebs die sogenannten S3-Leitlinien) umgesetzt werden. Es wird ferner geprüft, ob die Kriterien für den Einschluss in klinische Studien erfüllt sind, deren Teilnahme daran den Patienten empfohlen wird. In der Tumorkonferenz werden die Teilnehmer auch regelmäßig über aktuelle Studien und neue Behandlungskonzepte beim Darmkrebs informiert. Dokumentation Die Konferenzbeschlüsse, einschließlich der klaren Benennung von Verantwortlichkeiten, werden protokolliert, der Krankenakte beigefügt und per Fax den Behandlungspartnern und zuweisenden Ärzten zugesandt. Die Empfehlungen der Konferenz sind für die Teilnehmer bindend. Wird davon abgewichen, etwa aufgrund des Patientenwunsches, muss dies in der Konferenz begründend erläutert werden. Die korrekte Durchführung der Tumorkonferenz ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei der Behandlung von (Darm-) Krebspatienten und wird von den Zertifizierungseinrichtungen regelmäßig überprüft. 12 Donnerstag, 16:00 Uhr Chirurgie Chirurgie Je nach Erkrankungsform und -stadium gibt folgt zunächst fast immer die Operation, abhän- es eine Reihe von Behandlungsoptionen zur gig vom Tumorstadium, dann nachgeschaltet Bekämpfung des Darmkrebses. Im Albertinen- eine zusätzliche Chemotherapie. Beim Mast- Darmzentrum stehen alle modernen Behand- darmkrebs wird bei fortgeschrittenen oder nahe lungsmöglichkeiten zur Verfügung. am Schließmuskel befindlichen Tumoren häufig eine Vorbestrahlung, gegebenenfalls in Kom- Ersterkrankungen des Dick- und Mastdarmkrebses bination mit einer Chemotherapie zur Verklei- Ersterkrankungen des Dick- und Mastdarm- ses Konzept werden die Erfolgsaussichten der krebses werden anhand standardisierter The- Operation erhöht. Die Qualität der Operation rapiekonzepte („Patientenpfade“), die auf den stellt neben dem Tumorstadium den wichtigsten „S3-Leitlinien“ der Deutschen Krebsgesellschaft Prognosefaktor im Hinblick auf die Heilung der beruhen, behandelt. Beim Dickdarmkrebs er- Erkrankung dar. Die Operationen werden daher nerung des Tumors durchgeführt. Durch die- 13 Chirurgie ausschließlich von erfahrenen, speziell ausgebil- möglich. Häufig sind hierbei sehr ausge- deten Chirurgen durchgeführt. dehnte Operationen notwendig, bei denen auch Nachbarorgane (teilweise) mit entfernt Spezielle Operationsverfahren • Minimal-invasive Chirurgie werden. Das Albertinen-Darmzentrum ist auf (Schlüssel- lochtechnik) solche sogenannten „multiviszeralen Resektionen“, etwa unter Einschluss von Harnbla- Dieses besonders schonende Verfahren er- se, Gebärmutter, Niere etc. spezialisiert. Die- möglicht neben kleinen Narben insbesonde- se werden in Zusammenarbeit mit anderen re eine schnelle Erholung von der Operation. chirurgischen Fachdisziplinen (Urologie, Gy- Die Chirurgen im Albertinen-Darmzentrum näkologie) durchgeführt. sind auf solche minimal-invasiven Operationen spezialisiert. • Kontinenzerhaltende Chirurgie beim Mastdarmkrebs Lokalrezidivbehandlung Lokalrezidive können nach Entfernung eines Mastdarm- oder seltener eines Dickdarmkreb- Der Erhalt der normalen Kontinenz und ses auftreten. Nicht selten kommt es dabei zu Vermeidung eines dauerhaften künstlichen einem Einbruch des Tumors in die Harnblase, Darmausganges hat für Patienten eine be- den Beckenboden oder in das Kreuzbein. Hier- sondere Bedeutung. Wenn immer möglich durch entstehen häufig ganz erhebliche Be- wird bei der Behandlung des Mastdarm- schwerden. Durch sehr aufwändige Eingriffe, krebses der Erhalt des Schließmuskels und gegebenenfalls unter Mitentfernung von Harn- der natürlichen Kontinenz angestrebt. Bei blase oder Gebärmutter, gelingt häufig noch die sehr nahe am After lokalisierten Tumoren komplette Entfernung des Tumors, wodurch ist dabei meistens eine Vorbehandlung und eine Heilung der Krebserkrankung erreicht wer- komplette Entfernung des Mastdarmes bis den kann. zum Beckenboden (intersphinktere Resektitinenzleistung zu erreichen, wird aus dem Metastasenbehandlung (Behandlung von Tochtergeschwulsten) Dickdarm ein Ersatzmastdarm („Pouch“) re- Auch bei bereits nachweisbaren Metastasen ist konstruiert, der durch spezielle Nahttechni- heute beim Darmkrebs bei einem Teil der Pa- ken direkt am Schließmuskel angeschlossen tienten Heilung möglich. Dies kann durch eine wird. Kombination von Operation, Chemotherapie on) notwendig. Um eine befriedigende Kon- • Lokale Tumorausschneidung und/oder Bestrahlung gelingen. Metastasen · Bei sehr kleinen Tumoren ist unter bestimm- treten beim Darmkrebs am häufigsten an Le- ten Umständen auch eine lokale Ausschnei- ber und Lunge, seltener am Bauchfell, in Gehirn dung des Tumors durch den After (TEM) aus- oder Knochen auf. Im Darmzentrum können reichend. für alle Metastasenlokalisationen etablierte Be- • Multiviszerale Resektionen handlungskonzepte angeboten werden, wobei (= Mitentfernung von Nachbarorganen) verschiedene Fachdisziplinen abgestimmt zu- Auch bei sehr weit fortgeschrittenen Dick- sammen arbeiten. oder Mastdarmtumoren ist heute Heilung 14 Chirurgie • Lebermetastasen Wenn immer möglich wird eine komplette Entfernung aller Metastasen angestrebt. Hierdurch können für den Patienten relativ gute Überlebenschancen erreicht werden. Bei nicht oder nicht komplett entfernbaren Metastasen wird alternativ - oder in Kombination - eine Chemotherapie, Chemoembolisation (innere Verödung) oder Hochfrequenzablation (Verkochung der Metastasen durch Hochfrequenzstrom von außen) durchgeführt. • Lungenmetastasen Auch die operative Entfernung von Lungenmetastasen des Darmkrebses ist sinnvoll, selbst wenn mehrere Herde vorliegen oder beide Lungenflügel befallen sind. Unter bestimmten Voraussetzungen können solche Operationen auch schonend minimal-invasiv erfolgen. • Gehirn- und Knochenmetastasen Bei solchen Metastasen wird im individuellen Fall entweder eine Bestrahlung oder eine Entfernung empfohlen. In den meisten Fällen kann dadurch die Beschwerdesymptomatik nachhaltig verbessert werden. 15 Chemotherapie Chemotherapie Medikamente gegen bösartige Tumore lassen wird, Rückfälle (Rezidive) auf. Wie in mehreren sich aus dem Spektrum moderner Behand- klinischen Studien an vielen Tausend Patienten lungsmöglichkeiten heute nicht mehr wegden- nachgewiesen wurde, kann in fortgeschrittenen ken. Während Chirurgie und Strahlentherapie Stadien des Darmkrebses durch eine zusätz- nur örtlich begrenzt wirken, erreicht die Chemo- liche (so genannte adjuvante) Chemotherapie therapie mit dem Blutstrom im gesamten Körper das Rezidivrisiko erheblich reduziert werden. verteilte Tumorzellen und kann dadurch auch Daher ist die adjuvante Chemotherapie bei be- unerkannte kleinste Metastasen abtöten. stimmten Stadien des Darmkrebses heute Standard. 16 Wann kann eine Chemotherapie notwendig sein? Eine Chemotherapie kann auch die Wirksam- Nicht selten treten nach einer alleinigen Operati- keit einer Bestrahlung, etwa vor der Operati- on, auch wenn sie technisch perfekt ausgeführt on des Mastdarmkrebes, erhöhen. Hierdurch Chemotherapie verbessern sich die Chancen einer kontinenz- immer wieder mit den Patienten zusammen erhaltenden Operation und einer längerfristigen neu zu entscheiden, ob Art und Intensität einer Rezidivfreiheit. Therapie angepasst werden müssen. Selbstverständlich bedeutet ein anfängliches Ja zu einer Durch moderne Chemotherapeutika kommt es Chemotherapie nicht, dass man sie bis zum heute nicht selten zu einer deutlichen Schrump- geplanten Ende durchhalten muss. Vielmehr fung oder kompletten Rückbildung von Leber- kommt es darauf an, in solchen Fragen mit den metastasen des Darmkrebses. Eine solche neo- betreuenden Ärzten intensiv im Gespräch zu adjuvante Behandlung ermöglicht nicht selten bleiben und immer wieder gemeinsam abzuwä- die operative Entfernung dieser Metastasen gen. ohne übermäßigen Verlust an gesundem Leberund Operation ermöglicht in bestimmten Fällen Welche Arten von Medikamenten kommen zum Einsatz? Heilung trotz eines metastasierten, fortgeschrit- Die Auswahl der Medikamente orientiert sich an tenen Erkrankungsstadiums. Leitlinien. Dies sind von Gruppen von Wissen- gewebe. Die Kombination aus Chemotherapie schaftlern aus verschiedenen Fachgebieten geAuch wenn ein Darmtumor bereits viele operativ meinsam erarbeitete Grundsätze der Behand- nicht mehr entfernbare Fernmetastasen gesetzt lung. Mit ihrer Hilfe wird geklärt, ob es für ein hat, können moderne Medikamente nachweis- Vorgehen Beweise der Nützlichkeit gibt, welche lich Leben verlängern und helfen, lange eine unter mehreren möglichen Therapien geeigneter gute Lebensqualität aufrecht zu erhalten (pallia- ist, aber auch, wo vermeintlicher medizinischer tive Chemotherapie). Fortschritt erst noch seine Überlegenheit beweisen muss. Die Behandlung in unserem Darm- Wie ausgeprägt sind die Nebenwirkungen? zentrum garantiert also, dass die Auswahl von Immer noch verbreitet ist die Angst, Chemothe- Leitlinien in Deutschland orientieren sich dabei rapie führe immer zu Übelkeit, Erbrechen und am wissenschaftlichen Fortschritt und sie sind Haarausfall. Zum Glück gilt dies heutzutage nur bisher nicht durch Kostenentscheidungen der noch eingeschränkt. So verursachen die gegen Krankenversicherungsträger geprägt. Chemotherapien geprüften Wegen folgt. Die Darmkrebs am häufigsten angewendeten Mittel z. B. keinen Haarausfall. Erbrechen zählt dank Unterschiedliche Zubereitungsformen von Che- moderner Medikamente inzwischen zu den sel- motherapeutika werden verwendet: Teils erfolgt tener gewordenen Problemen. Sicher sind wir die Gabe als Tablette, häufig als Tropfinfusion, vom nebenwirkungsfreien Medikament mit op- manchmal als Spritze, aber auch mit Hilfe von timaler Wirkung noch eine erhebliche Strecke Medikamentenpumpen, die über lange Zeiträu- Wegs entfernt, aber in der Regel bestätigen die me kontinuierlich Lösungen in das Venensystem Patienten, dass Nutzen und Nebenwirkungen in geben. Die Wirksamkeit der Chemotherapie einem sehr akzeptablen Verhältnis zueinander beim Darmkrebs hat sich in den vergangenen stehen. Gerade, weil Onkologen um die Wich- Jahren kontinuierlich verbessert, was auf eine tigkeit dieser Balance wissen, sind sie gewohnt, Erweiterung des Medikamentenspektrums zu- 17 Chemotherapie rückzuführen ist. Neben klassischen Zellgiften, die die empfindlicheren Krebszellen eher schädigen und abtöten als gesundes Gewebe, stehen neue Medikamente zur Verfügung. Ähnlich wie Immunstoffe (Antikörper), die spezifisch gegen Erreger übertragbarer Erkrankungen wirken, erkennen sie Zielstrukturen und vernichten oder blockieren diese. Eine verbesserte Trennung zwischen erwünschtem Ziel und zu schonendem Gewebe wird hierdurch erreicht. Gerade in der Therapie von Metastasen des Darmkrebses haben Antikörper ihre Nützlichkeit bewiesen. Wo wird die Chemotherapie durchgeführt? In den wenigsten Fällen wird die Chemotherapie beim Darmkrebs stationär durchgeführt. Nahezu immer lässt sie sich wohnortnah ambulant organisieren. Die Patienten im unmittelbaren Einzugsbereich des Albertinen-Darmzentrums werden in der Hämatologisch-onkologischen Schwerpunktpraxis ambulant behandelt: Dr. med. Sigrun Müller-Hagen Dr. med. Mathias Bertram und Kollegen Pinneberger Str. 25 22457 Hamburg Tel. 040 59 35 45-0 E-Mail [email protected] www.onkologie-partner.de 18 Strahlentherapie Strahlentherapie Bedeutung der Strahlentherapie Strukturen bedeckt. Durch die Einführung dieser Die Strahlentherapie spielt heutzutage eine Operationstechniken konnten die Überlebensra- wichtige Rolle in der Mitbehandlung bei End- ten deutlich verbessert und die Rückfallraten auf darmtumoren (Rektumkarzinomen). Bei End- ein Drittel verringert werden. darmtumoren, die nicht in andere Organe gestreut haben, besteht eine gute Chance auf Zusätzlich werden die Heilungsraten durch eine Heilung. Als Hauptbehandlung erfolgt die Ope- Bestrahlung und Chemotherapie verbessert. ration. Seit Anfang der 90er Jahre hat sich welt- Grundsätzlich kann diese zusätzliche Behand- weit ein Operationsverfahren etabliert, welches lung vor oder nach der Operation durchgeführt als „total mesorektale Exzision“ bezeichnet wird. werden. In einer großen deutschen Studie wur- Dabei wird der Enddarm mit seinen umgeben- de gezeigt, dass die Strahlenchemotherapie vor den Fettschichten möglichst ohne Verletzung der Operation bei fortgeschritteneren Tumo- einer hauchdünnen Haut entfernt, die diese ren wirksamer ist: Es kam deutlich seltener zu 19 Strahlentherapie Rückfällen im Bereich des Beckens im Vergleich pieserie in ca. vier bis sechs Wochen ab. Auch zur Durchführung der Strahlentherapie nach der unter der Therapie sind die meisten Symptome Operation. Gleichzeitig traten seltener schwer- gut beherrschbar. wiegende Nebenwirkungen bei der Therapie vor der Operation auf. Chronische Folgen sind selten Chronische Folgen einer Strahlentherapie treten Entsprechend wird heute zur Behandlung lokal heutzutage nur noch sehr selten auf. Bestrah- fortgeschrittener Enddarmtumore folgende Rei- lung kann Narbenbildungen insbesondere nach henfolge empfohlen: Zunächst erfolgt die Strah- der Operation verstärken. Dieses führt gelegent- lentherapie in Kombination mit Chemotherapie lich dazu, dass sich im Laufe von Jahren nach – nach vier bis sechs Wochen Pause wird dann Abschluss der Behandlungen ein Verwach- die Operation durchgeführt – nach Erholung von sungsbauch entwickelt. Dieser Vorgang macht diesem Eingriff wird schließlich die Chemothe- sich dadurch bemerkbar, dass phasenweise rapie vervollständigt (falls indiziert). Insgesamt Verstopfungen und Durchfälle auftreten. Bei muss mit ca. sechs Monaten Therapie gerech- chronischen Beschwerden, die sich durch eine net werden. Diät nicht verbessern lassen, muss unter Umständen eine erneute Operation erfolgen, um Strahlenbehandlung bei Enddarmkrebs den Darm von dem Narbengewebe zu befreien. Eine Strahlenbehandlung bei Enddarmkrebs Andere chronische Spätfolgen wie Brüche der wird in 25 bis 30 Sitzungen durchgeführt, wo- bestrahlten Knochen oder Spätfolgen der Blase bei werktäglich eine Bestrahlung erfolgt. Die sind Raritäten. Wenn der Schließmuskel wäh- Bestrahlungsmaschine gibt die Strahlung aus rend der Operation erhalten werden kann, wird mehreren verschiedenen Richtungen ab. Be- seine Funktion durch die Bestrahlung in selte- strahlt werden dabei der Enddarm (mit dem nen Fällen gering verschlechtert. Um chronische Tumor), die umgebenden Fettschichten und die Nebenwirkungen zu erfassen und bei Auftreten Lymphknotenbahnen im Becken. Eine Strahlen- auch zu behandeln, führt der Strahlentherapeut therapiesitzung dauert ca. fünf bis zehn Minuten bis fünf Jahre nach Therapieende einmal jähr- pro Tag und ist völlig schmerzfrei. lich, bei Bedarf auch häufiger, Nachsorgeuntersuchungen durch. Als Nebenwirkung können Müdigkeit und Abgeschlagenheit bereits zu Beginn der Thera- Begleitend zur Bestrahlung wird – um die Wir- pie auftreten. Ab der Mitte der Therapie kann kung zu verstärken – eine Chemotherapie mit es zu einer Reizung des Enddarms (vermehrter dem Wirkstoff „5-Fluorouracil“ (Kurzform: „5- Stuhldrang oder Durchfälle, evtl. Schleim- und FU“) durchgeführt. Ziel ist eine bessere Tumor- Blutauflagerungen auf dem Stuhl) oder Bla- vernichtung. In wenigen Fällen können sich die senreizungen mit etwas häufigerem Harndrang Nebenwirkungen etwas verstärken. kommen. In der letzten Therapiewoche kann in 20 manchen Fällen eine Hautreizung insbesondere Folgende Bestrahlungseinrichtungen sind in der Pofalte auftreten. Alle diese Nebenwirkun- Hauptbehandlungspartner im Albertinen-Darm- gen klingen nach Abschluss der Strahlenthera- zentrum: Strahlentherapie Strahlentherapie am Ambulanzzentrum des UKE PD Dr. med. Andreas Krüll Martinistr. 52 20246 Hamburg Tel. 040 4 28 03-3832 / -4031 www.uke.de/kliniken/strahlentherapie Strahlenzentrum Hamburg PD. Dr. med. F. Fehlauer Dr. med. Th. Schneider Prof. Dr. med. M. H. Seegenschmiedt Dr. med. G. Barzen Langenhorner Chaussee 369 22419 Hamburg Tel. 040 244 245 80 www.strahlenzentrum-hamburg.de VISIORAD Dr. med. Dagmar Linde-Stoltenberg Dr. med. Meinolf Marx Fahltskamp 74 25421 Pinneberg Tel. 04101 54 42-0 www.visiorad.de 21 Pathologie Pathologie Obwohl für den Patienten meist unsichtbar, lare Untersuchungen der Krebszellen vor, deren spielt der Pathologe bei der Behandlung des Ergebnisse Einfluss auf additive Therapiemaß- Dick- und Mastdarmkrebses eine wesentliche nahmen, insbesondere auf die Kombination der Rolle. So sichert er vor Beginn der Behandlung Chemotherapie mit biologischen Hemmstoffen aus entnommenen Gewebeproben (sog. Biop- des Tumorwachstums, haben können. sien) die Diagnose eines Darmkrebses. Beim beeigenschaften (z.B. aggressives Wachstum), Verantwortungsvolle Aufgabe Tumorklassifikation die der Pathologe untersucht, darüber entschei- Auch nach Entfernung des Tumors kommt der den, ob eine örtliche Ausschneidung ausrei- Pathologie eine verantwortungsvolle Aufga- chend oder eine ausgedehnte Tumoroperation be zu. Das Operationspräparat wird in einem notwendig ist. Mehr und mehr nimmt der Pa- aufwändigen Verfahren untersucht. Hierzu wird thologe zudem bereits an den Biopsien moleku- der Tumor in zahlreiche dünne Scheiben ge- Mastdarmkrebs können spezielle Tumorgewe- 22 Pathologie schnitten und sämtliche Lymphknoten präpa- des Rückfallrisikos zu erwarten wäre. riert und auf einen Tumorbefall hin gesondert untersucht. Der Pathologe nimmt dann eine „Genchip-Analyse“ Tumorklassifikation gemäß einem internationa- Neben Diagnosesicherung, Klassifizierung und len Standard (UICC) der Weltgesundheitsorga- Stadieneinteilung des Darmkrebses gewinnt die nisation (WHO) vor. Pathologie eine zunehmend wichtige Bedeutung bei der Planung einer medikamentösen Tu- Diese beinhaltet die Beurteilung des Tiefen- mortherapie. Voraussichtlich wird die molekula- wachstums des Darmkrebses (T), die Anzahl der re Untersuchung von spezifischen Tumorgenen befallenen Lymphknoten (N), das so genannte (sog.“Genchip“-Analyse) in Zukunft eine Vorher- Grading (G: damit wird der Differenzierungszu- sage über die Ansprechrate eines bestimmten stand der Krebszellen erfasst), Einwachsen in Tumors auf die medikamentöse Tumortherapie Lymphbahnen (L) und kleine Blutgefäße (V), des erlauben. Auch besteht die Hoffnung, dass Weiteren die Angabe, ob der Tumor im gesun- diese Analysen zu einer individuell zugeschnit- den Gewebe (R) entfernt wurde. Hierzu werden tenen Chemotherapie („targeted therapy“) mit häufig Spezialfärbemethoden des Gewebes an- optimaler Wirksamkeit führen. Molekulargeneti- gewandt. Diese Informationen geben Hinweise sche Analysen sind sogar bereits aktuelle Inst- auf die Aggressivität und Rückfallwahrschein- rumente der Vorsorge/Früherkennung. So steht lichkeit des Krebses. Hieraus leitet sich die fest, dass 5-10% der Darmkrebserkrankungen Notwendigkeit einer zusätzlichen Chemo- oder familiär gehäuft, in einem jüngeren Lebensalter Strahlentherapie ab. und in ungewöhnlicher Lokalisation (rechtsseitig) auftreten. Bei einem Teil der Betroffenen Gelegentlich nimmt der Pathologe im Operati- kann eine vermehrte „Brüchigkeit“ des Erbgutes onssaal auch eine Schnellschnittuntersuchung (genetische Instabilität, Mutationen) und damit des schockgefrorenen Präparates vor, wenn eine familiäre Veranlagung festgestellt werden. sich daraus eine Änderung des Operationsab- Daraus ergeben sich geeignete Vorsorgemaß- laufes ergibt. nahmen bei den Angehörigen. Schriftliches Gutachten Albertinen-Pathologie Aus der vollständigen Untersuchung des Ope- Aufgrund ihrer großen Bedeutung ist der Patho- rationspräparates schriftliches loge Hauptbehandlungspartner im Albertinen- Gutachten des Pathologen, das einerseits die Darmzentrum und nimmt an allen Tumorkonfe- Grundlage der Klassifizierung und Stadieneintei- renzen teil. Prof. Dr. med. Löning als leitender lung des Darmkrebses, andererseits auch eines Pathologe betreut das Albertinen-Krankenhaus der wichtigsten Dokumente für die Beurteilung und seine Zentren seit 1993. Prof. Dr. med. Lö- der Qualität des Chirurgen ist. So muss dieses ning ist Referenzpathologe für Krebserkrankun- Gutachten u.a. Angaben zu eventuellen chir- gen der oberen Verdauungswege und Mitglied urgischen Verletzungen der Hüllschichten oder der Leitlinienkommission der Deutschen Krebs- gar der Muskelwand des Mastdarms enthalten, gesellschaft. Auch ist Prof. Dr. med. Löning da in diesen Fällen eine erhebliche Zunahme Berater bei den Vorsorgeempfehlungen, die für resultiert ein 23 Pathologie Angehörige sogenannter Krebsfamilien ausgesprochen werden. Pathologie-Sprechstunde Wenn weitere Fragen zu einem pathologischen Befund bestehen, bieten Prof. Löning und seine Mitarbeiter eine spezielle Pathologie-Sprechstunde an, die so genannte Virchow-Sprechstunde. Die Sprechstunde ist donnerstags von 17 bis 18 Uhr im Albertinen-Krankenhaus. Ein Termin hierfür kann über die unten genannten Kontaktdaten vereinbart werden. Kontakt Prof. Dr. med. Thomas Löning Dr. med. Bernd Feyerabend PD Dr. med. Katharina Tiemann Fangdieckstr. 75a 22547 Hamburg Tel. 040 70 70 85-396 Fax 040 70 70 85-110 E-Mail [email protected] 24 Humangenetik Humangenetik In etwa fünf bis zehn Prozent liegt eine erbliche (hereditäres nichtpolypöses Colonkarcinom). Das Form des Darmkrebses vor. Hier ist die Verände- Vorliegen einer erblichen Form des Darmkrebses rung eines bestimmten Genes (Mutation) alleini- ist immer dann zu vermuten, wenn: ger Auslöser der Erkrankung. Diese genetische Veränderung ist bereits in den Keimzellen (Eioder Samenzellen) vorhanden und somit erblich. Beim so genannten autosomal-dominanten Erbgang besteht für Nachkommen eines Betroffenen (oder Träger der Mutation) eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent die Mutation zu erben. Die • mindestens drei Familienmitglieder erkrankt sind • zwei aufeinander folgende Generationen betroffen sind • sowie mindestens einer der Betroffenen bei Diagnosestellung jünger als 50 Jahre ist wichtigsten Formen des erblichen Darmkrebses sind die „Familiäre Adenomatöse Polyposis“ Typischerweise treten in den Familien mit einem (FAP) und das so genannte HNPCC-Karzinom erblichen Darmkrebs auch andere Tumorarten 25 Humangenetik etwas häufiger auf. Es ergibt sich daher die Empfehlung zur besonderen Vorsorge bei Patienten mit Anlage zum familiären Darmkrebs und deren Angehörigen. Im Darmzentrum werden alle Patienten, bei denen o.g. Kriterien vorliegen und damit ein erblicher Darmkrebs vermutet wird einer humangenetischen Beratung zugeführt. Die entsprechende Genveränderung kann heute mittels molekularbiologischer Methoden zweifelsfrei nachgewiesen werden. Im Albertinen-Darmzentrum erfolgt die humangenetische Beratung und Diagnostik im Fachlabor für Molekulargenetische Diagnostik und Cytogenetik: Dres. med. Hiltrud Marschner-Schäfer, Ushua Peters, Saskia Kleier, Rixia Voigt Altonaer Str. 61-63 · 20357 Hamburg Tel. 040 432 926-0 www.molekulargenetik.net 26 Pflege Medizinisch-Pflegerische Betreuung Neben der ärztlichen Therapie kommt der pfle- Hier kümmert sich speziell ausgebildetes Inten- gerischen Betreuung unserer Darmkrebspatien- sivpflegepersonal um sie. Nach Stabilisierung ten eine besondere Bedeutung zu. Das Credo der Vitalfunktionen werden die Patienten in der unser Pflegenden ist dabei: „Ankommen und Regel nach einem Tag auf die Allgemeinstation nach Möglichkeit wohlfühlen“. verlegt. Nach stationärer Aufnahme macht das Pfle- Kompetenz gepersonal die Patienten zunächst mit den Auf der Station betreut unsere Patienten ein Räumlichkeiten der Station vertraut, veranlasst pflegerisches Team mit hoher Fach- und Sozi- noch erforderliche Untersuchungen und berei- alkompetenz, das mit anderen Fachdisziplinen tet sie für die Operation vor. Nach der Operation und Berufsgruppen vertrauensvoll zusammen- werden unsere Patienten zunächst auf der In- arbeitet. tensiv- oder Intermediate Care Station betreut. 27 Pflege So werden die individuellen Behandlungsziele verbirgt sich aktivierende Pflege, wirksame im Team mit Ärzten, Krankengymnasten, Sozial- Schmerztherapie, frühzeitiger Kostaufbau und arbeitern, Stomatherapeuten und Psychoonko- rasche Mobilisierung des Patienten. Ziel ist eine logen festgelegt und mit dem Patienten bespro- schnellere Erholung des Patienten und frühzei- chen. Mehrere Pflegekräfte besitzen spezialisierte tige Entlassung nach Hause. Diese moderne Zusatzausbildungen als Stomatherapeut(-in), Form der Behandlung nach der Operation wird Pain Nurse (Schmerztherapie), Wundmanager(-in) bereits seit vielen Jahren erfolgreich am Albertinen- oder in der Palliativmedizin. Diese Experten ste- Krankenhaus praktiziert. hen den Patienten mit ihren erweiterten Kenntnissen mit Rat und Tat zur Seite. Um immer auf Ernährung dem neuesten Stand zu bleiben bilden sich die Das leibliche Wohl hat für Patienten im Kran- Pflegenden im Darmzentrum kontinuierlich fort. kenhaus sprichwörtlich eine ganz besondere Hierzu dienen regelmäßige stationsinterne und Bedeutung. Bereits sehr rasch nach der Opera- innerbetriebliche Fortbildungen sowie die Teil- tion werden sie wieder Essen zu sich nehmen. nahme am Qualitätszirkel und öffentlichen Ver- Soweit medizinisch möglich berücksichtigen anstaltungen des Darmzentrums. wir dabei gerne ihre speziellen Wünsche. Für das Essen und kleinere Besorgungen nebenbei Ganzheitliche Pflege sorgt unsere Serviceassistentin. Wir empfehlen Um persönliche Kontinuität in der Betreuung unseren Patienten eine Ernährungsberatung zu gewährleisten, wird Bereichspflege durch- durch unsere Diätassistentin, die ihnen helfen geführt. Hierbei wird die Station in drei Berei- wird, sich nach der Operation ausgewogen che unterteilt, für die jeweils eine Pflegekraft und gesund zu ernähren. verantwortlich ist. Der Anspruch der Pflegenden ist eine ganzheitliche Betreuung zum Wohl Besuche der Patienten. So unterstützt sie die Patienten, Es gibt keine festen Besuchszeiten, trotzdem wenn diese Hilfe benötigen bei Körperpflege, achten wir selbstverständlich auf genügend Mobilisierung und Nahrungsaufnahme. Auch Ruhe für unsere Patienten. Neben unseren die Schulung und Beratung, um sich mit einer Mitarbeitern auf Station sind auch Pastoren, neuen Lebenssituation zurechtzufinden und ggf. Psychoonkologen und Mitglieder von Selbsthil- Hilfe zu organisieren gehört zu den Handlungs- fegruppen jederzeit erreichbar und freuen sich feldern der Pflege. Unser Selbstverständnis von über ein Gespräch. diakonischer Nächstenliebe und Pflege beinhaltet nicht zuletzt auch das Vermitteln des Gefühls Stationen: von Geborgenheit und Verständnis - auch für Angehörige. Station A4 - Normalstation Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie „Fast-track“ Tel. 040 55 88-2340 Nicht mehr Bettruhe und Nahrungskarenz ist 28 heute nach einer Darmoperation angesagt, Station F1 sondern „Fast-track“: Hinter diesem Konzept Intensiv- und „Intermediate-care“-Station Pflege Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Tel. 040 55 88-2670 Station B5 - Normalstation Klinik für Innere Medizin Tel. 040 55 88-2250 Station B3 - Normalstation Klinik für Innere Medizin Tel. 040 55 88-2230 Station A3 - Normalstation Klinik für Innere Medizin Tel. 040 55 88-2330 29 Begleitende Therapieangebote Begleitende Therapieangebote Über die rein medizinische Versorgung unserer sende Beratung durch unser Ernährungsteam Patienten hinaus gibt es im Albertinen-Darm- kann daher auf Wunsch organisiert werden. zentrum eine Reihe von zusätzlichen Angeboten. Psychoonkologie Die Diagnose einer Krebserkrankung stellt Ernährungsberatung für viele Menschen einen Schock dar. Häufig Nach Darmeingriffen können sich sowohl die Er- kommt einem die Diagnostikphase wie ein bö- nährungs- wie auch Stuhlgewohnheiten der Pa- ser Traum vor, aus dem man irgendwann aufwa- tienten ändern. So werden zum Beispiel blähen- chen wird und alles gut ist. Mit der Zeit wächst de Speisen schlechter vertragen. Speisen, die die Gewissheit, dass die Ärzte tatsächlich Recht die Darmflora dabei unterstützen, in ihr Gleich- haben und dass man Wege finden muss, mit gewicht zurückzugelangen (wie z.B. Joghurt der neuen Situation umzugehen. etc.) werden hingegen empfohlen. Eine umfas- 30 Begleitende Therapieangebote Für viele ist ein wichtiger Bewältigungsweg unsere Patienten sich auf ihre eigene Genesung das Gespräch. Familie, Freunde und Bekannte konzentrieren können und um ihnen möglichst können durch Zuhören, aber auch Ablenkung viel Organisation abzunehmen, existiert am Al- Unterstützung bieten. Manchmal braucht man bertinen-Krankenhaus ein Sozialdienst. Bereits aber auch ein Gespräch mit einem Menschen, bei Aufnahme zur Operation können einige Fra- den man nicht privat kennt, den man nicht vor gen mit dem Patienten geklärt werden, so dass den eigenen Tränen, der Angst oder auch der am Entlassungstag die weitere Pflege, Betreu- Wut oder Hilflosigkeit schützen muss. ung von Angehörigen oder Heilbehandlungen bereits vorbereitet sind. Das psychoonkologische Angebot des Albertinen-Darmzentrums soll zu solchen Gesprächen Physiotherapie Gelegenheit bieten. In einem oder mehreren Nach der Operation müssen Patienten heute Einzelgesprächen können unsere Patienten nicht mehr tagelang das Bett hüten. Nach der Themen besprechen, die für sie im Zusammen- Rückverlegung von der Intensivstation soll- hang mit der Erkrankung von Bedeutung sind. te bereits mit der schrittweisen Mobilisation Das können z.B. Fragen sein wie: begonnen werden, denn Mobilität verhindert • Wie sage ich es meinen Kindern? Komplikationen wie Lungenentzündungen oder • Wie vielen sollte ich von der Erkrankung be- Thrombosen und hilft dem Patienten, rasch wie- richten? der „auf die Beine“ zu kommen. • Ist meine Reaktion auf die Erkrankung überhaupt normal? Ich fühle mich so anders, als Da viele Patienten nach einer großen OP noch ich es von mir gewohnt bin. nicht ganz selbstständig sind, gibt es am Alber- • Wie kann ich mich verhalten, wenn ich tinen-Darmzentrum ein Team von Physiothera- nachts grübeln muss und wenn die Zeit nicht peuten, die – je nach Notwendigkeit – mehrmals vergeht? am Tag mit dem Patienten üben. Angefangen von Atemtherapie über Hilfe bei den ersten Wenn Patienten ein solches Gespräch wün- Schritten auf Gang oder Treppe begleiten un- schen, können sie sich an die behandelnden sere Krankengymnasten die Patienten bis zur Ärzte, die Station oder auch direkt an die Psy- vollständigen Selbstständigkeit. choonkologin, Frau Dr. Kluth, wenden. Sie ist unter der Telefonnummer 040 55 88-2168 er- Seelsorge reichbar. Im Albertinen-Krankenhaus gibt es mehrere Seelsorger. Sie stehen den Patienten und deren Sozialdienst Angehörigen für Gespräche und Begleitung auf Im Anschluss an Tumor-Operationen besteht Wunsch gerne zur Verfügung. In der Kirche am der Anspruch auf eine Anschluss-Heilbehand- Krankenhaus und im Raum der Stille, die direkt lung, welche vom Rententräger finanziert wird. von der Klinik aus zu erreichen sind, werden Darüber hinaus ergeben sich häufig bei den Gottesdienste und Andachten angeboten. Die- Patienten Fragen bezüglich Rentenansprüchen, se können auch über den hausinternen Radio- Haushaltshilfen, häuslicher Pflege u.ä. Damit sender im Zimmer empfangen werden. 31 Nachsorge Nachsorge Beim Dick- und Mastdarmkrebs wird eine struk- sollten Patienten auf die korrekte Einhaltung des turierte Nachsorge gemäß den Richtlinien der Nachsorgeplanes achten und den Nachsorge- Deutschen Krebsgesellschaft empfohlen. Hier- plan ihrem Hausarzt und den entsprechenden durch können eventuelle Krankheitsrückfälle Fachärzten vorlegen, damit die Untersuchun- (Rezidive oder Metastasen) frühzeitig erkannt gen veranlasst und bestätigt werden können. und behandelt werden. In der Regel erfolgt die Patienten im Albertinen-Darmzentrum erhalten Tumornachsorge bis fünf Jahre nach der Erst- einen persönlichen Therapieordner, den sie zu diagnose, weil danach bei den meisten Patien- allen Nachsorgeterminen mitbringen sollten, da- ten von einer dauerhaften Heilung ausgegan- mit den beteiligten Untersuchern immer alle In- gen werden kann. Untersuchungen belegen, formationen bezüglich der Tumorerkrankung zur dass durch eine systematische Nachsorge die Verfügung stehen. Überlebenschancen von Darmkrebspatienten nachhaltig verbessert werden können. Daher 32 eB.qx __ _______ _ _ _ _ _ _ Qualität _____ _______ _______ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ___ _____ ___ _______ _______ _ _ _ _______ _ _ _ Name:__ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _____ _______ _______ _______ _ _ _ _ _ Anschrift: _ _ _ _ _ _ _ __ _____ _______ _____ tc.): ____ e il a Telefon:_ _______ m _ E _ , _ x _ a _ F ( _ ___ _____ ngaben _______ _______ _ _ Weitere A _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ____ _______ tat./Abt.:_ S _ _______ _ _ _ ____ _______ Datum:_ g, gskart senB el g schn meinun einun .qxp:m IHRE NG MEINU IST UNS IG! WICHT ere ung äuß in e M e Mein ich als r/in n Anregu e in e m __ b, _______ _ _ Mein Lo chwerde: _ _ _ _ ____ es _______ _ _ meine B _ _______ _ _ _ ____ _______ _ _ _______ _______ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ___ _______ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ____ ____ __ _______ _______ Bewohne _ _ , _ _ in _ _ t/ _ n _ _______ e _ _ ti _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Pa n _____ _____ cher/i ___ e/r, Besu _______ _______ _ _ ig r _ _ ö _ h _ e _ _______ g _ _ n _ _ _ _ _ _ _ _ A _ _ ____ ____ ___ _______ _______ _ _ er/in _ _ it e _ b _ r _ _______ a _ _ it _ _ _ _ _ _ _ _ M _ _ ____ ____ ___ _______ ung _______ t _ _ h _ _ _ ic _ r _ _______ _ _ in _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ der E _____ ______ haus ____ _______ _______ _ -Kranken _ n _ e _ n _ _______ ti r _ _ e _ _ _ _ lb _ _ A _ _ _ _ _____ _____ _______ _______ -Haus _ n _ e _ n _ ti r _ e _ ____ Alb -Haus _______ lbertinen _ A _ _ _ im _ im he Pflege n-Haus Albertine im e g la n Wohna Qualität Für das Albertinen-Darmzentrum steht Qualität glichen (Benchmarking). Hierdurch können bei der Behandlung seiner Patienten an erster Schwachstellen aufgedeckt und gezielte Ver- Stelle. Wir erleben Qualität dabei als etwas Dy- besserungsprozesse eingeleitet werden. namisches, das ständig überprüft und täglicher bedarf. Aus diesem Grund unterzieht sich das Meldung an das Hamburger Krebsregister Darmzentrum verschiedenen internen und ex- Alle Patienten mit Dick- und Mastdarmkrebs ternen Qualitätskontrollen und Verbesserungs- des Albertinen-Darmzentrums werden an das prozessen. Hamburger Krebsregister gemeldet, das konti- Anstrengung zur Optimierung auf allen Ebenen nuierlich Krankheitsrückfälle und Todesfälle bei Vergleichende Qualitätssicherung Hausärzten und Meldeämtern erfragt. Dies er- Kontinuierlich werden zahlreiche Qualitätspa- möglicht vergleichende Überlebenskurven mit rameter erfasst und mit anderen Kliniken ver- anderen Kliniken in Hamburg. 33 Qualität Patientenbefragung Wir führen regelmäßige Patientenbefragungen Ansprechpartner für Qualitätsfragen im Darmzentrum: im Albertinen-Krankenhaus durch. Außerdem hat die Techniker Krankenkasse wiederholt Dr. med. Hans Haase eine national vergleichbare Befragung nach Tel. 040 55 88-2257 dem E-Mail [email protected] Krankenhausaufenthalt vorgenommen. Hiernach gehört das Albertinen-Krankenhaus zu den beliebtesten Krankenhäusern Deutschlands. Zusätzlich erfolgt eine spezifische Befragung der Patienten des Darmzentrums anhand eines speziell konzipierten Fragebogens. Die Ergebnisse werden kontinuierlich ausgewertet und zeigen eine außerordentlich hohe Patientenzufriedenheit im Darmzentrum. Zuweiserbefragung Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Hausund Fachärzten ist uns wichtig. Daher führen wir regelmäßig Einweiserbefragungen durch, um zu sehen, wo wir uns noch verbessern können. Die bisherigen Auswertungen ergaben dabei eine überdurchschnittlich gute Bewertung der Behandlungspartner des Darmzentrums seitens unserer Zuweiser. Mortalitäts- und Komplikationskonferenz Monatlich findet eine intensive Diskussion aller Komplikationen im Darmzentrum statt. Eigene Fehler werden dabei nicht verschwiegen, sondern detailliert analysiert, um daraus für die Zukunft zu lernen. Qualitätszirkel Vierteljährlich treffen sich die Behandlungspartner des Darmzentrums, diskutieren die Behandlungsergebnisse, Auswertungen der Patientenund Zuweiserbefragungen sowie Fehler in der Zusammenarbeit und leiten Verbesserungsprozesse ein. 34 Kontakt Kontaktdaten Leiter Albertinen-Darmzentrum: Gastroenterologie Dr. med. Thies Daniels Leitung: Prof. Dr. med. Guntram Lock Süntelstr. 11a · 22457 Hamburg Süntelstr. 11a · 22457 Hamburg Tel. 040 55 88-2257 Tel. 040 55 88-2262 Koordinator: Onkologie: Dr. med. Nathaniel Melling Dr. med. Sigrun Müller-Hagen Tel. 040 55 88-2257 Dr. med. Mathias Bertram und Kollegen Qualitätsbeauftragter: Pinneberger Str. 25 · 22457 Hamburg Dr. med. Hans Haase Tel.: 040 5 93 54 50 Tel. 040 55 88-2257 Station A4 Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Leitung: Schw. Anja Mundt Dr. med. Ulrich Frey Tel. 040 55 88-2340 Dr. med. Ralf Gehrckens Axel Röber Darmsprechstunde Süntelstraße 11a · 22457 Hamburg Schw. Anette Bosniakowski Tel. 040 55 88-2270 Tel. 040 55 88-2899 Humangenetik Zentrale Notaufnahme Dr. med. Hiltrud Marschner-Schäfer Leitung: Dr. med. Michael Groening Dr. med. Ushua Peters Tel. 040 55 88-2643 Dr. med. Saskia Kleier Dr. med. Rixia Voigt Altonaer Str. 61-63 · 20357 Hamburg Tel. 040 432 926-0 35 Kontakt Strahlentherapie UKE Sozialdienst Leitung: PD Dr. med. Andreas Krüll Ansprechpartnerin: Susanne Burkert Martinistr. 52 · 20246 Hamburg Süntelstr. 11a · 22457 Hamburg Tel. 040 4 28 03 38 32 Tel. 040 55 88-2214 Strahlenzentrum Hamburg Nord Physiotherapie Ansprechpartner: Dr. med. Thomas Schneider PHYSIKOfitt Langenhorner Chaussee 369 Süntelstr. 11a · 22457 Hamburg 22419 Hamburg Tel. 040 55 88-2535 Tel. 040 24 42 45 80 Selbsthilfegruppe ILCO VISIORAD Ansprechpartnerin: Erika Hartkopf Dr. med. Dagmar Linde-Stoltenberg Falkenburger Ring 28 · 22147 Hamburg Dr. med. Meinolf Marx Tel. 040 6 44 81 03 Fahltskamp 74 25421 Pinneberg Gastroenterologie (Niedergelassen) Tel. 04101 54 42-0 Internistische Schwerpunktpraxis Gastroenterologie am Klosterstern Institut für Pathologie Prof. Dr. med. Thomas Lingenfelser Leitung: Prof. Dr. med. Thomas Löning Klosterstern 6 · 20149 Hamburg Fangdieckstraße 75a · 22547 Hamburg Tel. 040 46 30 31 Tel. 040 878 78 86 40 Praxisgemeinschaft Oldesloer Straße Ernährungsberatung Dr. med. Dirk Spengler Ansprechpartner: Anja Gentz, Oldesloer Straße 4-6 · 22457 Hamburg Melanie Röder Tel. 040 79 75 57 60 Albertinen Services Hamburg GmbH Süntelstraße 11a · 22457 Hamburg Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis Tel. 040 55 88-2303 Dr. med. Christine Seeler Tibarg 38 28 · 22459 Hamburg Stomatherapie Tel. 040 55 49 26 - 0 Leitung: Michael Funke Station A4: Pfl. Michael Funke Proktologie (Niedergelassen) Süntelstraße 11a · 22457 Hamburg Benny Nur Tel. 040 55 88-2340 Blankeneser Bahnhofstraße 1 A 22587 Hamburg Psychoonkologie Ansprechpartnerin: Dr. phil. Wiebke Kluth Süntelstr. 11a · 22457 Hamburg Tel. 040 55 88-2168 36 Tel. 040 89 25 60 Links Weiterführende Links www.krebshilfe.de www.krebskreis.de Portal der Deutschen Krebshilfe Online-Forum für Krebs-Betroffene www.krebsgesellschaft.de www.agbkt.de Portal der Deutschen Krebsgesellschaft Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie www.krebsinformationsdienst.de KIS – Krebsinformationsdienst des Deutschen www.dapo-ev.de www.vereinlebenswert.de Krebsforschungszentrums Seiten mit Informationen zur psychosozialen Beratung www.ilco.de Selbsthilfegruppe für Stoma-Patienten www.fertiprotekt.de Seite des Deutschen Netzwerkes für fertilitäts- www.deutsche-rentenversicherung.de erhaltende Maßnahmen bei Chemo- und Strah- Deutsche Rentenversicherung u.a. mit Informa- lentherapie tionen zu Rente und Rehabilitation www.dgvs.de Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (mit S3-Leitlinien für kolorektales Karzinom) www.diakonie-hospiz-volksdorf.de Diakonie-Hospiz Volksdorf www.medizinrechts-beratungsnetz.de Portal der Stiftung Gesundheit in Kiel; bundesweit kostenfreie Erstberatung bei Konflikten zwischen Patienten und Ärzten sowie bei Problemen mit Kranken-, Renten- oder Pflegeversicherung www.kinder-krebskranker-eltern.de Beratungsstelle Flüsterpost e.V. mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene 37 Notizen _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________ 38 Impressum Impressum Verantwortlich Dr. Fabian Peterson Leitung PR-/Unternehmenskommunikation Albertinen-Diakoniewerk e.V. Redaktion Dr. med. Mathias Bertram Dr. med. Thies Daniels Prof. Dr. med. Guntram Lock Dr. med. Hans Haase Dr. Fabian Peterson Gestaltung, Layout & Satz RIESS medien Kommunikation für Medizin, Wissenschaft und Technik Fotos, Grafiken Andreas Rieß, Dr. Fabian Peterson (Seite 13) Titelillustration Dr. Ingrid Buck Herausgeber Albertinen-Krankenhaus/Albertinen-Haus gGmbH Süntelstraße 11a 22457 Hamburg www.albertinen-krankenhaus.de www.albertinen-darmzentrum.de © 2011 39 So finden Sie uns Bus- und Bahnverbindungen • U-Bahn U2 bis Niendorf-Markt, dann Metro­bus 5 bis Haltestelle Oldesloer Straße, dann Bus 183 bis Albertinen-Krankenhaus • S-Bahn S 21 oder S3 bis Eidelstedt, dann A1 (AKN) Die Zwillinge Emmy und Frederick kamen bis Schnelsen • A1 (AKN) / Bus 195 bis Haltestelle Schnelsen in der 30. Schwangerschaftswoche zur • Metrobus 5 bis Haltestelle Oldesloer Straße, dann Welt und verbrachten ihre ersten Bus 183 bis Albertinen-Krankenhaus Stand 09/2011 Darmzentrum Lebenswochen auf der NeugeborenenIntensivstation im Albertinen-Krankenhaus. Die Station, die in Kooperation mit dem Altonaer Kinderkrankenhaus betrieben wird, wurde in diesem Jahr 15 Jahre alt. Albertinen-Krankenhaus Süntelstraße 11 a Albertinen-Diakoniewerk e.V. Süntelstraße 11a · 22457 Hamburg Neu: Haupteingang in der Hogenfelder Straße 22 22457 Hamburg Tel. 040 55 88-1 www.albertinen-krankenhaus.de www.albertinen-darmzentrum.de Albertinen-Krankenhaus Albertinen-Haus Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Evangelisches Amalie Sieveking-Krankenhaus mit Richard Remé-Haus Residenz am Wiesenkamp Feierabendhaus Diakonie-Hospiz Volksdorf Albertinen-Schule Albertinen-Akademie Kindertagesstätten Albertinen-Stiftung 40 in besten Händen in besten Händen