ERNÄHRUNG ESSEN, OHNE DEN KREBS ZU NÄHREN Seiner Ernährung Aufmerksamkeit zu schenken, ersetzt keine medizinische Betreuung. Dennoch können unsere täglichen Nahrungsmittel die Ausbreitung oder das Auftreten von Krebs bremsen – oder im umgekehrten Fall beschleunigen. Wie bringen wir alle Chancen auf unsere Seite? Von Cedric Gindro Cédric Gindro, UNIL diplomierter Ernährungsberater, www.gindronutrition.ch 48 | capital Santé 13 winter 2015 Einschränken der zur Ausbreitung beitragenden Substanzen (Zucker, Fette, Hormone) In der westlichen Welt nimmt das Auftreten von Krebserkrankungen zu – auch unter jungen Menschen – und kann deshalb nicht ausschliesslich der Überalterung der Bevölkerung zugeschrieben werden 1-3. Diese Zunahme lässt sich teilweise auf Ernährungsgewohnheiten zurückführen. > Zucker Kohlenhydrate bilden die Energiegrundlage in der westlichen Ernährung und werden vor allem in Form von stärkehaltigen Nahrungsmitteln, Süssigkeiten und verstecktem Zucker in Fertiggerichten und industriell verarbeiteten Lebensmitteln verzehrt. Krebszellen verbrauchen jedoch in hohem Mass Kohlenhydrate, die sie nutzen, um sich zu vermehren. Darüber hinaus bewirkt der Verzehr von Kohlenhydraten die Produktion von Insulin und von IGF-1 (insulin like growth factor – insulinähnlicher Wachstumsfaktor), zwei Hormone, die das Tumorwachstum anregen3, 4. Folglich ist das Verringern des Verzehrs von Kohlenhy­ draten eine einfache Methode, um die Ausbreitung von Krebs einzuschränken. > Fette Im Kampf gegen das Cholesterin hat man seit den 1960er Jahren den gesättigten Fettsäuren (tierische Fette, Palmöle, Kokosfette, ...) den Kampf angesagt, und hat sie durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. Sonnenblumenöl) ersetzt. Letztere sind jedoch weniger stabil und erzeugen bei Erhitzung oder Umwandlung zu Margarine schnell krebserregende Verbindungen5. Ausserdem sind die meisten vom Typ Omega-6, was die Zellentzündung und -vermehrung begünstigt, zwei Mechanismen, welche die Ausbreitung von Krebs begünstigen3,6. Zusätzlich zu einer Verringerung dieser Fette trägt eine zusätzliche Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren (Leinöle, Dotterblume und Fisch) zum Ausgleich dieses Überschusses bei. > Ballaststoffmangel Aufgrund einer Ernährung, die reich an raffinierten Kohlenhydraten, Fetten und tierischen Proteinen ist, ist der Verzehr von Ballaststoffen in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen 1,5. Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Vollkorn ist, kann dazu beitragen, Krebs durch mehrere Mechanismen zu verhindern: Ballaststoffe schützen den Darm7,8, begünstigen die Aufrechterhaltung einer bakteriellen Darmflora, die Antioxidantien erzeugt und das Immunsystem stärkt8, bremsen jedoch auch die Insulinproduktion, indem sie die Zuckerabgabe ins Blut verzögern1. > Hormone und Milchprodukte Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich der Verzehr von Milchprodukten pro Person circa verdreifacht9. Gleichzeitig wurden Rinderrassen ausgesucht, die Milch er- DAS KURKUMIN IN KURKUMA GILT ALS EINES DER WIRKSAMSTEN NATÜRLICHEN ENTZÜNDUNGSHEMMENDEN MITTEL. zeugen, die mit Wachstumsfaktoren für Kälber angereichert ist. Die Nutzung der Milch während der Trächtigkeit der Kühe steigert den Hormongehalt noch zusätzlich (Östrogene und Progesteron). All diese Veränderungen wirken sich auf das Tumorwachstum im Allgemeinen und insbesondere auf das Tumorwachstum von hormonabhängigen Krebsarten aus. Deshalb wurde ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milchprodukten und dem Auftreten von Prostatakrebs hergestellt. Und man vermutet heutzutage auch, dass dies eine Auswirkung auf Brustkrebs hat9-11. Exoöstrogene, bei denen es sich um Östrogenen-ähnliche Wirkstoffe handelt, die aber aus Pflanzen (Soja, etc.) oder Erdöl (Verpackungen) stammen, begünstigen ebenfalls das Fortschreiten hormonabhängiger Krebsarten3, 5, 6, 12. Eine abwechslungsreiche Ernährung, die aus frischen und wenig abgepackten Zutaten besteht, ist ein einfaches Mittel, um sich vor dem übermässigen Verzehr dieser endokrinen Disruptoren zu schützen. Krebshemmende Lebensmittel bevorzugen > Das gute Vitamin C Orangen dienten früher nur dem Ausgleich Vitamin C-Mangels im Winter, heute ist der Verzehr von Orangensaft in der westlichen Ernährung fast alltäglich geworden. Dennoch haben Forscher einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr dieses Getränks und dem Auftreten von Melanomen festgestellt: im Gegensatz zu anderen Arten von Hautkrebsen, ist die Sonneneinstrahlung allein noch kein ausreichender Auslöser. Aber die gleichzeitige Zufuhr von Psoralen, einem Photosensibilisator, der sich vor allem in der Schale von Orangen findet (Orangen werden zum Erhalt von industriell gefertigtem Saft allgemein im Ganzen gepresst), würde die Zunahme der in den letzten Jahrzehnten beobachteten Fälle von Melanomen erklären13, 14. > Antioxidantien Bestimmte Lebensmittel, die durch David Servan-Schreiber und andere Forscher bekannt geworden sind, beinhalten Wirkstoffe, die sowohl zur Prävention von Krebs als auch zum Kampf gegen sein Fortschreiten beitragen1-3, 5, 12. Diese Wirkstoff-Kategorie findet sich in einer Vielzahl von Pflanzen: als Vitamine, Polyphenole, Anthocyanidine. Die Antioxidantien ermöglichen das Neutralisieren der freien Radikale, bei denen es sich um chemisch stark reaktive Moleküle handelt, die beispielsweise in der Lage sind, die DNA zu schädigen. Eine abwechslungsreiche, Antioxidantien-reiche Ernährung ist also das beste Mittel, um freie Radikale auf allen Ebenen zu neu­ tralisieren (siehe untenstehende Tabelle). BALLASTSTOFFE BREMSEN DIE INSULINPRODUKTION, INDEM SIE DIE ZUCKERABGABE INS BLUT VERZÖGERN. Einige oxidationshemmende Wirkstoffe und Lebensmittel, in denen sie enthalten sind1, 3, 5, 12, 15. Oxidationshemmende Wirkstoffe Lebensmittel, die diese enthalten Polyphenole Olivenöl Lycopin Tomaten, Wassermelonen, rote Grapefruit Neoxanthin Spinat Epigallocatechingallat (EGCG) Grüner Tee Proanthocyanidin Schokolade (edelherb) Anthocyanidin Heidelbeeren, Brombeeren, ... Ellagsäure Erdbeeren, Himbeeren, ... Resveratrol Rotwein Kurkumin Kurkuma 49 ERNÄHRUNG Bekämpfen der Angiogenese (Wachstum neuer Blutgefässe) KREBSZELLEN BENÖTIGEN GROSSE MENGEN AN KOHLENHYDRATEN. DOCH MAN KANN SIE IHNEN VORENTHALTEN, DAS IST DER WARBURG-EFFEKT. Um sich festsetzen zu können, benötigen Tumore und Metastasen ein gut entwickeltes Netz aus Blutgefässen, die sie versorgen. Die Catechine im grünen Tee, das Kurkumin in Kurkuma, das Apigenin in Petersilie und in Sellerie oder auch die Ellagsäure in roten Beeren besitzen die Fähigkeit, die Angiogenese, das heisst das Aufbauen dieses Netzwerks aus Gefässen, zu hemmen3, 12. > Entzündungshemmende Mittel Die entzündungshemmenden Wirkstoffe ermöglichen es dem Immunsystem, die Krebszellen besser zu bekämpfen. Durch das Aufrechterhalten der Entzündung gelingt es letzteren, sich gegen das Immunsystem und den programmierten Zelltod (die Apoptose) zu schützen, indem sie einen Zustand von "dauerhafter Heilung" aufrechterhalten. Das Kurkumin in Kurkuma wird als eines der wirksamsten natürlichen entzündungshemmenden Mittel betrachtet, es gibt jedoch auch Terpene in aromatischen Kräutern, Fucoxanthine in Algen, die in der japanischen Küche verwendet werden, Flavonoide in Zitrusfrüchten, Omega-3-Fettsäuren in Leinsamen, in der Dotterblume, in der Chia oder in fetthaltigen Fischen, Tannine in Kürbiskernen oder auch Polysaccharide in Steinpilzen 3, 6, 15-20. Stimulation des Immunsystems Das Immunsystem hat die Aufgabe, alle Fremdkörper, wie etwa anormale Zellen, aus dem Organismus zu entfernen und somit das Auftreten und das Fortschreiten von Krebs zu bekämpfen. Mittels bisher noch wenig erforschter Mechanismen können zahlreiche Lebensmittel zur Aktivierung des Immunsystems mit einer Wirkungsweise beitragen, die für gewisse Krebsarten messbar ist. Die Sieger aller Kategorien sind Pilze und ihre stimulierenden Polysaccharide, die in der chinesischen Medizin und allgemeiner in der asiatischen Küche schon lange zum Einsatz kommen: Maitake (Grifola frondosa), Seitlinge, der gemeine Samtfussrübling (Flammulina velutipes), Shiitake (Lentinula edodes)… 3, 20-22. Jedoch finden sich hier auch andere Lebensmittel, von denen einige in diesem Artikel bereits erwähnt wurden (siehe untenstehende Tabelle). > Der Warburg-Effekt Der deutsche Chemiker Otto Warburg hat beobachtet, dass die Mehrzahl der Krebszellen keine Zellatmung durchführt, die zum vollständigen Abbau von Kohlenhydraten und zur maximalen Nutzung ihrer Energie führt. Stattdessen fermentieren sie, was zu einer teilweisen Energienutzung und einer Ansammlung von Milchsäure führt. Letztere wird in ein Material zum Ausbau der Zellvermehrung umgewandelt (Abbildung 1). Zu diesem Zweck benötigen die Krebs­ zellen grosse Mengen an Kohlenhy­ draten. Infolgedessen ist es vorstellbar, die Vermehrung von Krebszellen zu bekämpfen, indem man ihnen die Kohlenhydrate vorenthält oder die Fermentation verhindert23, 24. > Die ketogene Ernährung Um die Muskelmasse bei verlängertem Fasten aufrechtzuerhalten, nutzt der Körper hauptsächlich eine Stoffwech- Einige Wirkstoffe, die das Immunsystem stimulieren, und Lebensmittel, in denen sie enthalten sind 1,3. 50 | capital Santé 13 winter 2015 Lebensmittel Wirkstoff Kohl Glucosinolate Algen Fucoxanthine Aromatische Kräuter Terpene Zitrusfrüchte Terpene Grüner Tee Catechine Schwarze Beeren Anthocyanidine Schokolade (edelherb) Anthocynidine Rotwein Resveratrol Curcumine Curcuma selmethode ohne Kohlenhydrate: die Ketose. Das Fett wird dabei in kleinere Moleküle zerkleinert, den ketonischen Körpern, die zu den verzögerten Reaktionen der Zellatmung gelangen, so dass eine Rückkehr zur Fermentation nicht mehr möglich ist (Abbildung 1). Eine Ernährung, die fast frei von Kohlenhydraten ist, bei welcher der überwiegende Anteil der Energie in Form von Fett zugeführt wird, zwingt den Körper dazu, diese Stoffwechselmethode zu verwenden, ohne auf das Fasten zurückgreifen zu müssen. Somit wird nur den Krebszellen ihre "Lebensgrundlage" entzogen25. Wenngleich die ketogene Ernährung verlockend erscheint 26, 27, birgt sie dennoch die Gefahr eines Ernährungsungleichgewichts und erfordert daher unbedingt den Rat eines professionellen Ernährungsberaters. Es ist ebenfalls festzustellen, dass diese Art der Ernährung leicht zu einem Ekelgefühl führen kann, so dass es besonders schwierig ist, sie während einer Chemotherapie und der damit einhergehenden Übelkeit anzuwenden. Der Extrakt aus Löwenzahnwurzeln in Form von Kräutertee ermöglicht es jedoch, den Schutz der Krebszellen aufzuheben und sie dem Zellzerfall zu unterwerfen, ohne Auswirkungen auf gesunde Zellen28-30. > Artemisinin Die Nutzung der Besonderheiten von Krebszellen macht es möglich, genauer auf sie abzuzielen und die toxischen Wirkungen auf anderes Gewebe einzuschränken. Eine der Besonderheiten ist die Anhäufung von Eisen31. Es wurde festgestellt, dass eine Zusammensetzung aus einjährigem Beifuss (Artemisia annua), das Artemisinin, das bereits zur Bekämpfung von Malaria verwendet wurde, bei Vorliegen von Eisen zur Bildung von freien Radikalen führt, die für die Zellen tödlich sind. Dieser Pflan- zenextrakt ermöglicht somit, die Krebszellen recht spezifisch zu bekämpfen31, 32. Fermentiertes Getreide Extrakt aus fermentiertem Getreide kann mittels mehrerer Mechanismen verschiedene Krebsarten bekämpfen, die oft Medikamenten gegenüber resistent sind. Sowohl das Einschränken der Ausbreitung als auch das Einleiten des Zellzerfalls wurden beobachtet und führen nicht nur zu einem kumulativen Effekt, sondern sogar zu Synergien mit den gängigen Behandlungsarten der Chemotherapie33-36. Abbildung 1 Glukose Nahrungsergänzungsmittel ATMUNG Ketonischer Körper Fett CO2 Abbildung 2 Glukose FERMENTATION Lipoinsäure + + > Liponsäure und Garciniaextrakt Um die Fermentation ohne ketogene Ernährung zu verhindern, hat der Krebsforscher Laurent Schwartz mit einer Kombination aus zwei Ergänzungsmitteln experimentiert: Hydroxyzitronensäure, ein Extrakt aus Garcinia cambogia, sowie Lipoinsäure, ein Antioxidans, das in zahlreichen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist. Der Mechanismus, der die bei Tieren und bestimmten Patienten beobachtete Wirksamkeit erklären würde, hat zwei Effekte: einerseits beschleunigt die Lipoinsäure den Zugang zur Atmung und den vollständigen Abbau der Glukose, andererseits blockiert die Hydroxyzitronensäure die Rückkehr zur Synthese und zum Zellaufbau aus Abbauzwischenprodukten (Abbildung 2)23. > Kräutertee aus Löwenzahnwurzeln Krebszellen schützen sich vor ihrer eigenen Zerstörung, indem sie die Mechanismen des Immunsystems umgehen. FERMENTATION ATMUNG Im Grenzbereich zwischen Nahrungsmitteln und Medikamenten, stellen Nahrungsergänzungsmittel aus Pflanzen­ extrakten weitere Mittel zur Prävention und zur Bekämpfung dar. Hydroxyzitronensäure Ketonischer Körper Fett CO2 51 ERNÄHRUNG Prävention und Heilung Prävention ist ein beliebtes Thema, wenn es um Ernährung geht, und das gilt auch für Krebs. Die Wirkungen werden nie so ausgeprägt und unmittelbar sein wie die eines Medikaments, da es sich nicht um reine und konzentrierte Wirkstoffe handelt. Dennoch kann man dies am leichtesten im Alltag anwenden und dabei viel Freude haben, denn Gastronomie und Gesundheit bilden ein gutes Gespann! Auch wenn mehrere Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel eine unerwartete Wirkung zeigen, sind sie dennoch keine Heilungs-Garantie. Ihre Bedeutung gründet darin, dass sie das Spielen mit einer grossen Vielzahl an Mechanismen ermöglichen, wohin- gegen die Chemotherapie vor allem auf die Zellteilung oder die Replikation von DNA abzielt. Somit handelt es sich bei diesen Ernährungsmassnahmen – bezüglich ihrer Wirkungsweise – um eine echte Ergänzung zu medikamentösen Behandlungen, da sie eine Unterstützung in so unterschiedlichen Gebieten wie der Stimulation des Immunsystems, dem Zellverfall, der Zelltoxizität, der Verringerung des Entzündungsbereichs, ... darstellen. Und vielleicht können genau diese kleinen Breschen, die an so vielen zusätzlichen Fronten geschlagen werden, dazu beitragen, in einem Kampf, in dem der Ausgang grundsätzlich ungewiss bleibt, den Ausschlag auf die richtige Seite zu geben. n DIE CATECHINE IM GRÜNEN TEE, KURKUMIN, DAS APIGENIN IN PETERSILIE UND IN SELLERIE ODER DIE ELLAGSÄURE IN ROTEN BEEREN HEMMEN DIE ANGIOGENESE. Béliveau, R. et Gingras D, 2009: L’alimentation anti-âge – Bien manger pour bien vivre longtemps. Ed. Le Livre de Poche, Paris. Béliveau, R. et Gingras D, 2014: La méthode anti cancer – Comment réduire les risques. Ed. Flammarion, Paris. Servan-Schreiber, D., 2010: Anticancer – les gestes quotidiens pour la asnté du corps et de l’esprit. Ed. Pocket, Paris. 4. Arcidiacono et al., 2012: Insulin resistance and cancer risk: an overview of the pathogenetic mechanisms. Exp Diabetes Res. 5. Khayat, D., 2010: Le vrai régime anticancer. Ed. Odile Jacob, Paris. 6. 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