News März 2013 Folsäuremangel bei Schwangeren rechtzeitig vermeiden OrganoSan-News März 2013 | www.organosan.de Knapp 40 Prozent Frauen waren in einer Studie in der frühen Schwangerschaft nicht ausreichend mit Folsäure versorgt. Ein Folsäure-Mangel kann beim Fötus massive Schäden verursachen, dazu gehört die Entstehung des Neuralrohrdefektes. Zu den Folgen gehören Hirnschäden und die Spina bifida, eine Fehlbildung der Wirbelsäule. Zur Vorbeugung ist die gute Versorgung mit Folsäure in der Zeit der Konzeption und den ersten Wochen der Schwangerschaft besonders wichtig. Die Ergänzung mit 400 mcg Folsäure täglich wird daher allen Frauen mit Kinderwunsch empfohlen bzw. allen Frauen, die schwanger werden könnten. Der tägliche Bedarf an Folsäure ist in der Schwangerschaft mit 600 mcg Folsäure leicht erhöht. Die Zufuhr aus der Ernährung reicht meist nicht aus, diesen Bedarf zu decken. Eine belgische Studie zeigt, dass nicht alle werdenden Mütter ausreichend mit Folsäure versorgt sind. 1.131 Schwangere nahmen an der Untersuchung teil. Alle Frauen gaben Blutproben, um die Anzahl der Erythrozyten (rote Blutzellen) zu ermitteln. Sind die Folsäure-Speicher im Körper gering, sinken deren Werte. Die Frauen gaben außerdem an, ob sie Folsäure-Präparate einnahmen und zu welchem Zeitpunkt sie damit begonnen hatten. 69 Prozent der Frauen nahmen Folsäure-Ergänzungen seit dem ersten Trimester der Schwangerschaft, 41 Prozent hatten bereits davor damit begonnen. Frauen mit guter Bildung waren meist besser mit Folsäure versorgt, gleiches galt für Frauen, die eine Schwangerschaft geplant hatten und nicht rauchten. Bei immerhin 39 Prozent der Frauen fanden sich Folsäure-Werte, die nicht ausreichten, um einen Neuraltubendefekt sicher zu vermeiden. Damit erreicht auch ein Teil der Frauen, die Folsäure ergänzen nicht immer die optimalen Werte. Die Mediziner schließen daraus, dass bestimmte Gruppen von Frauen ein erhöhtes Risiko für einen nicht ausreichenden Folsäure-Status haben. Bei ihnen sollte besonders auf eine gute Versorgung mit Folsäure geachtet werden. Quelle: S. Vandevijvere et al., Determinants of folate status in pregnant women: results from a national cross-sectional survey in Belgium. In: European Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 22.8.2012, doi: 10.1038/ejcn.2012.111. 6.12.2012, doi: 10.1093/jcni/djs461. 1 © OrganoSan 2013, Ute Schneider Vitamin K kann das Diabetes-Risiko senken In einer Studie verringerte die gute Versorgung mit Vitamin K das Diabetes-Risiko (Typ 2) älterer Teilnehmer bis zur Hälfte. Vitamin K kommt reichlich in grünblättrigen Gemüsesorten vor. Es spielt u.a. im Glukose-Stoffwechsel und bei der Insulin-Resistenz eine Rolle. In einer spanischen Studie untersuchten Mediziner erstmals, ob die Versorgung mit Vitamin K die Entstehung von Diabetes beeinflussen kann. 1.069 Männer und Frauen mit einem Durchschnittsalter von 67,5 Jahren nahmen daran teil. Alle Teilnehmer waren zu Beginn der Studie nicht an Diabetes erkrankt. Sie wurden einmal pro Jahr untersucht und dabei auch über ihre Ernährung befragt. Daraus bestimmten die Mediziner die Aufnahme von Vitamin K. Nach im Durchschnitt fünfeinhalb Jahren der Beobachtung waren 131 Personen aus dieser Gruppe an Diabetes (Typ 2) erkrankt. Teilnehmer, die besser mit Vitamin K versorgt waren, hatten ein deutlich geringeres Risiko für Diabetes. Diabetes-Patienten waren dagegen oft schon zu Beginn der Studie gering mit Vitamin K versorgt, oder bei ihnen verschlechterte sich im Lauf der Studienzeit die Aufnahme. Das DiabetesRisiko verringerte sich um je 17 Prozent, wenn pro Tag 100 Mikrogramm Vitamin K zusätzlich aufgenommen wurden. Teilnehmer, die ihre Versorgung mit Vitamin K im Lauf der Studie deutlich verbesserten, konnten ihr Diabetes-Risiko sogar um bis zu 51 Prozent senken. OrganoSan-News März 2013 | www.organosan.de In eine ähnliche Richtung deuten neue Ergebnisse im Rahmen der EPIC-Studie in acht europäischen Ländern. Die Mediziner stellten in einer prospektiven Studie und einer Meta-Analyse fest, dass der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse das Diabetes-Risiko leicht verringern kann. Das galt besonders für grünblättrige und Wurzel-Gemüse, die zur Diabetes-Vorbeugung beitragen können. Quelle: Núria Ibarrola-Jurado et al., Dietary phylloquinone intake and risk of type 2 diabetes in elderly subjects at high risk of cardiovascular disease. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 3.10.2012, doi: 10.3945/ajcn.111.033498und A. J. Cooper et al., Fruit and vegetable intake and type 2 diabetes: EPIC-InterAct prospective study and meta-analysis. In: European Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 1.8.2012, doi: 10.1038/ ejcn.2012.85. 2 © OrganoSan 2013, Ute Schneider Lykopin senkt Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten OrganoSan-News März 2013 | www.organosan.de Eine gute Versorgung mit Lykopin stärkt die Gesundheit des Herzens und beugt Krankheiten vor. Lykopin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der vor allem in Tomaten bzw. in allen roten und rötlichen Obst- und Gemüsesorten vorkommt. Seit langem sind die antioxidativen Fähigkeiten von Lykopin bekannt. Eine gute Versorgung wurde u.a. mit der Gesundheit der Augen und des Herzens in Verbindung gebracht. Lykopin wird vor allem aus Tomaten und Tomatenprodukten aufgenommen, teilweise auch aus Nahrungsergänzungen. Daher ist nicht auszuschließen, dass evtl. auch andere Stoffe für die beobachtete Wirkung in Frage kommen könnten. Enthalten sind in Tomatenprodukten u.a. Salicylate und bestimmte Säuren, die mit den HerzKreislauf-Funktionen in Verbindung stehen könnten. In einer neuen Analyse nutzten Mediziner die Daten aus einer Bevölkerungsstudie (Framingham Offspring Study). Einbezogen waren knapp 600 Teilnehmer, die zehn Jahre lang beobachtet wurden. Im Lauf dieser Zeit wurden ihre LykopinAufnahmen mehrmals bestimmt. In dieser Gruppe erkrankten 314 Personen an Herz-Kreislauf-Krankheiten, 171 an der koronaren Herzkrankheit, und 99 erlitten einen Schlaganfall. Die Teilnehmer nahmen im Durchschnitt knapp 8 Milligramm Lykopin täglich ein. Die Mediziner ermittelten, dass bei einer sehr guten Versorgung mit Lykopin die Herz-Kreislauf-Krankheiten um 17 Prozent verringert wurden, die koronare Herzkrankheit sank dann um 26 Prozent. Lykopin hatte jedoch keinen Einfluss auf einen Schlaganfall. Zumindest für die Salicylate schlossen die Forscher einen schützenden Effekt aus, weil die aufgenommenen Mengen nicht ausreichten, um die Herzgesundheit zu stärken. Die Mediziner betrachten diese Ergebnisse als einen weiteren Nachweis, dass Lykopin beim Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten eine Rolle spielt. Über diese Beziehung sollte weiter geforscht werden, um die Ursachen und Wirkweisen näher zu klären. Quelle: Paul F. Jacques et al., Relationship of lycopene intake and consumption of tomato products to incident CVD. In: British Journal of Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 15.1.2013, doi: 10.1017/S0007114512005417. 3 © OrganoSan 2013, Ute Schneider Vegetarier haben ein geringeres Risiko für Herzinfarkte Bei Vegetariern sank das Risiko vor allem durch bessere Cholesterinund Blutdruckwerte um 32 Prozent. OrganoSan-News März 2013 | www.organosan.de Bisher gibt es nur wenige wissenschaftliche Studien, die den Einfluss einer vegetarischen und einer nicht-vegetarischen Ernährung auf die ischämische Herzkrankheit im Vergleich untersucht haben. Grundsätzlich gilt, dass eine rein pflanzliche Ernährung nicht von vornherein eine gesunde Ernährung garantiert, die das Herz schützt. Eine Reihe von vegetarischen Lebensmitteln enthalten relativ viel Fett und auch viel Salz. Hinzu kommt, dass beim Verzicht auf Fleisch einige Vitamine und Mineralstoffe in geringerem Maß zugeführt werden, das gilt beispielsweise für Eisen. Da Vegetarier sich jedoch viel mit der Ernährung beschäftigen, könnten sie sich solcher Zusammenhänge bewusst sein und eine gute Auswahl von Lebensmitteln treffen. Eine Auswertung von Daten aus dem englischen Zweig der europäischen EPIC-Studie scheint diese Annahme zu bestätigen. Einbezogen in die Studie waren rund 44.500 Frauen und Männer aus England und Schottland. Davon gab mit 32 Prozent ein recht hoher Teil der Befragten an, in ihrer Ernährung auf Fleisch zu verzichten. Die Teilnehmer wurden etwas mehr als elf Jahre lang beobachtet. Die Mediziner verglichen die Ernährung von Personen, die an einer ischämischen Herzkrankheit erkrankten mit den Daten gesunder Personen. Dabei zeigte sich, dass die Vegetarier ein um 32 Prozent geringeres Risiko für die ischämische Herzkrankheit hatten, wobei andere Risikofaktoren für einen Herzinfarkt berücksichtigt wurden. Die Vegetarier waren im Durchschnitt schlanker als die Fleischesser, und ihr Body-Mass-Index war um rund einen Punkt geringer. Auch ihre Blutfettund Cholesterinwerte sowie der systolische Blutdruck waren besser im Vergleich zu Teilnehmern, die Fleisch aßen. Sie litten außerdem seltener an Diabetes. Die Mediziner vermuten, dass die geringeren Vorkommen von Herzkrankheiten bei Vegetariern hauptsächlich auf die günstigeren Cholesterin- und Blutdruckwerte zurückzuführen sind. Quelle: Francesca L. Crow et al., Risk of hospitalization or death from ischemic heart disease among British vegetarians and nonvegetarians: results from the EPIC-Oxford cohort study. In: American Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 30. Januar 2013, doi: 10.3945/ajcn.112.044073. 4 © OrganoSan 2013, Ute Schneider