Physik für Studierende der Biologie und Chemie Universität Zürich, HS 2009, U. Straumann Version 28. September 2009 Inhaltsverzeichnis 3.6 3.7 3.6 Fundamentale Kräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6.1 Gravitationskraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6.1.1 Keplergesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6.1.2 Aequivalenzprinzip der schweren und trägen Masse . . . . . . . 3.6.1.3 Zusammenhang zwischen Keplergesetze und Gravitationsgesetz 3.6.1.4 Das Experiment von Cavendish . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6.1.5 Kraftfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6.2 Elektromagnetische Kräfte: Coulomb- und Lorentz-Kraft . . . . . . . . . 3.6.2.1 Elektrische Felder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6.2.2 Lorentz-Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abgeleitete Kräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.7.1 Oberflächenkräfte und Reibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.7.2 Faden- und Federkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.7.3 Auftriebskräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1 3.1 3.2 3.4 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.8 3.9 3.10 3.14 3.15 Fundamentale Kräfte In der Einführung haben wir die fundamentalen Kräfte Gravitationskraft, elektromagnetischen, der schwachen und der starken Kraft schon gestreift. Wir wollen hier die Eigenschaften der Gravitation und der elektromagnetischen Kräfte beschreiben. 3.6.1 Gravitationskraft Wir beobachten, dass alle Körper — unabhängig von Form und Masse — im Vakuum und an der gleichen Stelle der Erdoberfläche — beim freien Fall die gleiche Beschleunigung g erfahren. ~ der Nach dem 2. Newton’sche Prinzip ist die Beschleunigung ~g eine Konsequenz einer Kraft G, Gewichtkraft bzw. der Anziehungskraft der Erde auf den Körper: ~ = m~g = G ~ EK = G ~ Erde→K örper G ~ KE aus, mit Nach dem 3. Newton’schen Prinzip übt der Körper auf die Erde eine Kraft G ~ EK = −G ~ KE G 3.1 Das Gewicht eines Körpers ist eine Volumenkraft. Sie wirkt auf jeden Massenpunkt mi oder jedes Massenelement dM eines Körpers, und unterscheidet sich damit von den Oberflächenkräften, die wir später kennen lernen werden. Wir meinen damit das folgende: u mi u u u u e u u e u u u ~ G ? i ~ = ~g dm dG M V mi ~ = G Gi Z Z ~g dm = ~g V dm dm = M~g V dG ~ i = mi~g G ~ = G X ~i = G i X mi~g = M~g i Die obigen Beziehungen gelten nur, wenn die Massenverteilungen nicht allzu ausgedehnt sind, der Abstand vom Erdzentrum als näherungsweise konstant angesehen werden kann. Die totale ~ die resultierende Kraft aller auf die einzelnen Massen oder Massenelemente Gewichtskraft G, wirkenden Gewichtskräfte, greift im sogenannten Schwerpunkt an, wie wir das später im Abschnitt über Systeme von Teilchen noch beweisen werden. Für eine kugelsymmetrische oder quaderförmige, homogene Massenverteilung liegt der Schwerpunkt im geometrischem Zentrum. ~ KE greift daher im Erdmittelpunkt an. Die Kraft G Es gelang Newton, die Beobachtungen Galilei’s zum Gewicht und die Kepler’schen Gesetze über Planetenbahnen in einem allgemeineren Kraftgesetz, dem Gravitationsgesetz zu vereinen. 3.6.1.1 Keplergesetze Die Kepler’schen Gesetze lauten: i) Planetenbahnen sind Ellipsen mit der Sonne in einem Brennpunkt. dA P Exzentrizität : ∆ = F1=S ∆ a b p a2 − b2 Brennpunkt : F1 P + F2 P = 2a F2 für jeden Punkt der Ellipse; a = grosse, b = kleine Halbachse ii) Die von der Sonne aus gemessenen Ortsvektoren der Planeten überstreichen pro Zeiteinheit die gleiche Fläche. Fäche der Ellipse πab dA = const. = = dt Umlaufszeit T 3.2 iii) Die Quadrate der Umlaufzeiten der Planeten verhalten sich wie die Kuben der grossen Achsen ihrer Bahnellipsen. T 2 ∝ a3 Planet a km] 5.795 10.81 14.96 22.78 77.81 142.7 287.0 450.0 590.0 ∆/a [107 Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun Pluto T s] 0.7602 1.941 3.156 5.935 37.43 92.96 265.1 520.0 783.7 [107 0.2056 0.0068 0.0167 0.0934 0.0484 0.0543 0.0460 0.0082 0.2481 T 2 /a3 s2 /km3 ] 2.969 2.982 2.977 2.978 2.973 2.973 2.972 2.968 2.977 [10−3 Tabelle 3.1: Daten für die Planetenbahnen. a = grosse Hauptachse, ∆ = Exzentrizität der Ellipse, T = Umlaufszeit. Die letzte Kolonne enthält die Kombination von a und T die nach dem 3. Kepler’schen Gesetz konstant sein sollte. Im Jahre 1687 konnte Newton diese drei Kepler’schen Gesetze mit Hilfe seines Aktionsprinzips und des Gravitationsgesetzes begründen. Letzteres postuliert, dass sich zwei Körper mit sphärisch-symmetrischer Massenverteilung immer mit je einer Kraft anziehen, die proportional zu den beiden Massen und umgekehrt proportional zum Quadrat ihres Abstands ist. Das Gravitationsgesetz ist fundamental, und bis heute durch kein übergeordnetes Prinzip zu ersetzen. (Dies ist wohl die wichtigste Leistung von Newton. Das Aktionsprinzip F = ma liesse sich auch durch die Forderung nach Energieerhaltung ersetzen. Damit kann man ebenfalls die Dynamik der Bewegungen beschreiben.) j ~ 21 G ~ 12 G - -j ~r12 m1 m2 Das Gravitationsgesetz in vektorieller Form lautet: ~ 12 = −Γ m1 · m2 · r~12 F~G = G 2 r12 r12 Beachte, dass der Ausruck ~r/r gerade den Einheitsvektor in Richtung vom einen Körper zum anderen darstellt. Die Gravitationskonstante lässt sich experimentell bestimmen zu Γ = 6.67 × 10−11 Nm2 kg2 Γ ist eine der fundamentalen Naturkonstanten (siehe auch Tabelle 1.7). 3.3 3.6.1.2 Aequivalenzprinzip der schweren und trägen Masse Handelt es sich bei der Masse des 2. Newton’schen Prinzips (“träge” Masse) und der Masse des Gravitationsgesetzes (“schwere” Masse) um dieselbe physikalische Eigenschaft eines Körpers? Diese Frage hat die Physiker lange beschäftigt. Experimente zum freien Fall haben die Proportionalität mindestens für makroskopische Körper mit grosser Genauigkeit bestätigt. Das Aequivalenzprinzip besagt, dass die schwere Masse und die träge Masse gleich sind. Lassen wir also einen Körper mit der trägen Masse mT und der schweren Masse mS auf der Erdoberfläche fallen. Auf ihn wirkt die Gravitationskraft: (M = Masse der Erde, R = Erdradius) G=Γ M · mS R2 die man auf der Erdoberfläche auch das Gewicht nennt. Nach dem zweiten Newton’schen Prinzip (Aktionsprinzip) F = mT a wird G = mT g Setzen wir die beiden Gleichungen zusammen erhalten wir: Γ M · mS = mT g R2 Das Aequivalenzprinzip sagt mT = mS . Also wird g= ΓM = 9.81 ms−2 R2 Also: Es fallen alle Körper auf der Erde gleich schnell genau dann, wenn das Aequivalenzprinzip gilt. 3.6.1.3 Zusammenhang zwischen Keplergesetze und Gravitationsgesetz Folgen aus dem Gravitationsgesetz die Kepler’schen Gesetze wie wir behauptet haben? Tabelle 3.1 enthält einige Angaben zu den Planetenbahnen, wie die grosse Hauptachse a, die Exzentrizität ∆ und die Umlaufszeit T . Da die Exzentrizität relativ klein ist, mit der Ausnahme von Merkur und Pluto, können wir unseren Beweis für eine Kreisbahn führen. Die Gravitationskraft der Sonne ~ SP zeigt auf das Zentrum der Bahn, die Sonne. Die Umlaufsgeschwindigkeit auf den Planeten G ist konstant, d. h. aT = 0. Es gilt dann: P ϕ rd dA r GSP dϕ s v= GPS S ~ SP | m · aN = |G 2πr T = = 2π v 3.4 s ⇒ m v2 mM Γ = r r2 MΓ = const. r r3 MΓ ⇒ T2 = 4π 2 3 r MΓ Der Radiusvektor überstreicht im Zeitintervall dt die Fläche dA = r2 dφ/2: dA r2 dφ 1 = = r v = const. dt 2 dt 2 Aus den Daten für die Erde aus Tabelle 3.1 lässt sich z. B. die Masse der Sonne berechnen zu MS = 2 × 1030 kg. Was haben wir hier nun gelernt? Newton gelang es, die Phänomene des freien Falls und Keplergesetze durch eine gemeinsame Theorie der Gravitation erklären. Zwei Dinge, die vorher scheinbar nichts miteinander zu tun hatten, werden durch eine gemeinsame Theorie beschrieben. Wir haben hier gezeigt, dass in der Tat aus dem Gravitationsgesetz die Keplergesetze folgen. Wir haben auch gezeigt, dass auch die Aussage “alle Körper fallen gleich schnell” aus dem Gravitationsgesetz folgt. Beide Aussagen setzen zusätzlich voraus, dass schwere Masse und träge Masse dasselbe sind. 3.6.1.4 Das Experiment von Cavendish Ein Experiment, mit dem man die Gravitationskonstante Γ messen kann, ist dasjenige von Cavendish. Es benutzt eine sogenannte Torsionswaage, d. h. ein an einem langen dünnen Draht aufgehängtes, horizontales Pendel (siehe Abbildung 3.1) A z jB m ( S( u r ((( u ( α( ((( A@ ` M A@ B j Licht zA A @ A @ A 2α@ U A R @ Abbildung 3.1: Cavendish-Experiment: A bezeichnet die Anfangsstellung, B die Endstellung der beiden grossen Massen M , α den Drehwinkel des Torsionspendels nach dem Ändern der Stellung von A nach B, der durch den am Spiegel S reflektierten Lichtstrahl sichtbar gemacht wird. Schätzen wir die Empfindlichkeit ab. Die Masse m wird durch die Anziehung von M (1 kg) beschleunigt: M a = Γ 2 = 2 × 10−9 m/s2 r Mit ` = 0.1 m, Abstand der Skala zum Spiegel d = 40 m, und damit einer Vergrösserung von 4d/` = 1600, ist a(Lichtstrahl)= 3.2 × 10−6 m/s2 . Der Lichtstrahl wandert 0.1 m in 250 s. 3.5 3.6.1.5 Kraftfelder Wir haben die Gravitation durch ein Fernwirkungsgesetz beschrieben. Im vorletzten Jahrhundert hat sich aber eine Denkweise durchgesetzt, die von einer lokalen Kraftwirkung ausgeht und dazu den Begriff des Kraftfelds benützt. Sei ein einzelner Körper gegeben. Durch seine Anwesenheit werden die Eigenschaften des ihn umgebenden Raums verändert. Jedem Raumpunkt ~r wird eine gewisse lokale Grösse, die Feldstärke, ~ auf eine kleine, kugelförmige Probemasse (= Massenzugeordnet, aus der die Gravitationskraft G punkt) an der Stelle ~r bestimmt werden kann. Wir definieren als Feldstärke die Gravitationskraft pro Masseneinheit ~ r) G(~ ~g (~r) = . m Ist der felderzeugende Körper kugelförmig (mit kugel-symmetrischer Dichte ρ = ρ(r)) mit der Masse M , so ist offensichtlich: Feldstärke des Gravitationsfeldes : ~g (~r) = −Γ M ~r · r2 r ~r wird vom Mittelpunkt des felderzeugenden Körpers aus gerechnet. Das Gravitationsfeld ~g ist ein Zentralfeld (Abbildung 3.2). m r A g (~r) ~ H A HH A H HAz H A H M A HHH A A A A Abbildung 3.2: Das Gravitationsfeld einer sphärisch symmetrischen Massenverteilung ist ein Zentralfeld. Die lokale Kraftwirkung auf eine Probemasse m beträgt F~ = m · ~g (~r) und ist auf das Zentrum (Masse M ) hin gerichtet. Die auf die Masseneinheit bezogene Stärke des Gravitationsfeldes ist, wie wir aus den obigen Beziehungen sehen, gleich der Beschleunigung eines Massenpunkts an der Stelle ~r des Raums. Auf der Erdoberfläche ist also g(rE ) = 9.81 ms−2 Wir haben also durch die Einführung des Gravitationsfeldes das Gravitationsgesetz gewissermassen aufgeteilt, in ein Feld, das sich von der Zentralmasse her ausbreitet und in eine lokale Wirkung auf eine Probemasse. Dieses Verfahren bringt zunächst keine tiefere Einsicht in das Wesen der Gravitation. Es drückt den gleichen physikalischen Sachverhalt aus wie das ältere Fernwirkungsgesetz. Aus der speziellen Relativitätstheorie lernen wir aber, dass sich auch die Kraftfelder nur höchstens mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können. Felder existieren aber als selbständige physikalische Entitäten. So können bei grossen Massenverschiebungen Gravitationswellen entstehen, die sich im raum ähnlich wie Lichtwellen ausbreiten. 3.6 3.6.2 Elektromagnetische Kräfte: Coulomb- und Lorentz-Kraft Die Coulomb-Kraft ist eine Erscheinungsform der elektroschwachen Kraft. Das Experiment demonstriert, dass durch geeignete Hilfsmittel, als da sind Katzenfelle, Glasstäbe, Lederschürzen, Plastikstäbe lassen sich gewisse Körper in einen Zustand bringen, in dem sie Kräfte aufeinander ausüben, die viele Grössenordnungen stärker sind als die Gravitationskraft. Wir schreiben diese Eigenschaft der elektrischen Aufladung zu, d. h. es gelang uns durch mechanische Einwirkung an sich neutrale Materie in einen Zustand zu bringen, wo die negativen Ladungen der Elektronen nicht mehr vollständig durch die positiven Ladungen der Protonen kompensiert werden. Das quantitative Kraftgesetz wurde von Charles Augustin de Coulomb [1736 − 1806] formuliert und sagt aus, dass zwei sphärisch-symmetrische Ladungsverteilungen sich anziehen oder abstossen, je nachdem ob sie ungleichnamig oder gleichnamig geladen sind. Die Kraft ist dabei proportional zum Produkt der beiden Ladungen und umgekehrt proportional zum Quadrat ihres Abstands. In vektorieller Schreibweise ist F~21 j -j ~r12 Q F~12 = F~C - F~C = 1 Qq~r12 3 4π0 r12 q Die Einheit der Ladung ist C (Coulomb) = 1 As (Ampére-Sekunde). Die Proportionalitätskonstante beträgt 2 −12 (As) 0 = 8.85 · 10 Nm2 Vergleichen wir die beiden beschriebenen fundamentalen Kräfte, so finden wir gewisse Analogien, aber auch wesentliche Unterschiede, auf die wir schon in der Einleitung hingewiesen hatten. Das Kraftgesetz ist in seiner Abhängigkeit vom Abstandsvektor her gleich. Hingegen kann die Coulomb-Kraft sowohl anziehend wie abstossend sein, während die Gravitationskraft nur anziehend ist: es gibt nur eine Art (+) Masse, während zwei Arten (±) von Ladungen existieren. Ferner existieren Elementarteilchen, die zwar Masse, aber keine Ladung haben; Ladung ohne Masse kommt nicht vor. Es beruht auf diesen Unterschieden, dass in grossen Dimensionen (Erde, Sonnensystem) nur die Gravitationskraft in Erscheinung tritt. Dies ist keineswegs selbstverständlich, da im Bereich der Elementarteilchen und Atome die Coulomb-Kraft bei weitem überwiegt. Betrachten wir z. B. zwei Protonen und vergleichen die anziehende Gravitationskraft zwischen ihnen mit der abstossenden Coulomb-Kraft, so finden wir für das Verhältnis der Beträge Q2p 1 FC = ' 1036 FG 4π0 Γm2p In Anbetracht dieser enorm grossen Zahl ist es nicht verwunderlich, dass die Wirkung der Gravitationskraft auf geladene Elementarteilchen experimentell gar nicht nachweisbar ist. Dass dagegen zwischen Erde und Sonne nur die Gravitationskraft wirkt, beruht offenbar darauf, dass jeder der beiden Körper genau gleich viel positive und negative Ladung, aber nur positive Masse enthält. 3.7 3.6.2.1 Elektrische Felder ~ r) einführen. E(~ ~ r) Ähnlich wie im Fall der Gravitation können wir hier das elektrische Feld E(~ ist dabei die Kraft pro Ladungseinheit, die eine Punktladung am Ort ~r des Raumes erfährt. ~ Das E-Feld wird durch geladene Körper erzeugt, deren Form beliebig ist und die sich in Ruhe befinden. Ist der felderzeugende, geladene Körper punktförmig, so ist die Feldstärke nach dem Coulomb’schen Gesetz ~ r) = 1 Q · ~r . E(~ 4π0 r2 r ~ Wir haben wiederum ein Zentralfeld. Für Die Kraft auf die Probeladung q ist dann F~C = q E. eine positive Ladung Q zeigen die Feldvektoren radial nach aussen. Die Feldlinien “laufen” von der Quelle weg. Für eine negative Ladung Q weisen die Feldvektoren nach innen. Dies ist in Abbildung 3.3 illustriert. ~ −q r E(~r) A A ~ r ) FC (~ H A HH A H HA z H A H +Q A HH H A A A A A H ~ −q r FC (~r) ~ r) E(~ A HH A H H A z AHH −Q A HH H A A A Abbildung 3.3: Das elektrische Feld einer sphärisch symmetrischen Ladungsverteilung ist ein Zentralfeld. Die Kraftwirkung ist auf das Zentrum (Ladung Q) hin gerichtet, wenn die Probeladung q das entgegengesetzte Vorzeichen hat wie die felderzeugende Ladung Q bzw. vom Zentrum weg radial nach aussen gerichtet bei zwei Ladungen gleichen Vorzeichens. 3.6.2.2 Lorentz-Kraft Eine andere Form der elektroschwachen Kraft ist die sogennannte Lorentz-Kraft. Jean-Baptiste Biot [1774 − 1862] und Felix Savart [1791 − 1841] untersuchten die Kraftwirkungen zwischen elektrischen Strömen. (Abbildung 3.4). Solche Kräfte zwischen bewegten Ladungen (Strömen) sind durch ein Kraftgesetz erklärbar, das von Hendrik Antoon Lorentz [1853 − 1928] formuliert worden ist. Bewegte elektrische Ladungen und damit auch elektrische Ströme erzeugen neben dem elektrischen ein weiteres Feld, das ~ r). magnetische Feld B(~ F~L 6 ~ 3B θ - Bewegt sich nun ein Teilchen mit Ladung q durch das B-Feld mit einer Geschwindigkeit ~v , so wirkt auf es eine Kraft, die proportional ~ zu q, v und B ist und senkrecht zur Ebene steht, die von ~v und B aufgespannt wird. Exakt ausgedrückt gilt ~v ~ Lorentz − Kraft F~L = q(~v × B) 3.8 |FL | = qvB sin θ 6 1 1m F~21 1m F~12 - 1 A 6 1m 2 1A ? ? Abbildung 3.4: Definition der Einheit der Stromstärke: 1 Ampère (A) ist die Stärke eines zeitlich konstanten Stroms, der, durch zwei im Vakuum im Abstand von 1 m parallel verlaufende, geradlinige, unendlich lange Leiter von vernachlässigbarem Durchmesser fliessend, eine gegenseitige Kraft von 2 × 10−7 Newton pro Meter Drahtlänge, erzeugt. ~ und F~L bilden ein Rechtssystem nach der SchraubenB heisst die magnetische Induktion. ~v , B ~ ~ (siehe Storrer, op. cit., zieherregel. ~v × B ist das Vektorprodukt der beiden Vektoren ~v und B p. 16 -19) Seit der Formulierung der Relativitätstheorie durch Einstein wissen wir, dass die Lorentz-Kraft eine relativistische Folge der Coulomb-Kraft und keine unabhängige Fundamentalkraft ist. Die Existenz der Lorentz-Kraft lässt sich z. B. mit einem Kathodenstrahloszillographen (oder auch mit dem Fernseher) demonstrieren, wenn man über einen Stabmagneten verfügt. Der Elektronenstrahl wird abgelenkt, wobei die Ablenkung ihr Vorzeichen mit der Feldrichtung ändert. Mit F~L ⊥ ~v gilt auch ~a ⊥ ~v , d. h. der Beschleunigungsvektor steht senkrecht zum Geschwindigkeitsvektor, die Beschleunigung hat nur eine Normalkomponente. Unter diesen Umständen ändert sich, wie wir im Abschnitt 2.4.3 gesehen haben, der Betrag der Geschwindigkeit nicht, ~ konstant, so finden wir für die Bahnkurve sondern nur deren Richtung. Ist das Magnetfeld B eine Kreisbahn r, die das Teilchen mit konstanter Schnelligkeit v durchläuft: Aktionsprinzip maN = m 3.7 v2 mv p = FL = qvB ⇒ r = = r qB qB Abgeleitete Kräfte Während wir die Gravitationskraft, Coulomb-Kraft und die Lorentz-Kraft zu den fundamentalen Kräften zählen, handelt es sich bei allen übrigen aus dem täglichen Leben vertrauten Kräften um daraus abgeleitete Kräfte. Diese Kräfte lassen sich mikroskopisch immer auf die fundamentalen Kräfte zurückführen. Muskelkräfte, Federkräfte, Zugkräfte und Reibungskräfte haben ihren Ursprung immer in den lokalen Verschiebungen der Ladungsverteilungen von Atomen und Molekülen und sind daher letzlich Coulomb-Kräfte. Sie sind aber nur in wenigen Fällen direkt aus der Anwendung der Coulomb-Kraft auf diese komplizierten Systeme von vielen geladenen Teilchen berechenbar. Es ist daher praktischer für die Anwendungen im täglichen Leben sich eine Reihe von experimentell bestimmten Erfahrungsregeln zu merken, mit denen Beispiele in denen solche Kräfte auftreten, behandelt werden können. Wir beginnen mit Oberflächenkräften. 3.9 3.7.1 Oberflächenkräfte und Reibung Oberflächenkräfte sind mikroskopisch Kräfte zwischen den einzelnen Atomen an einer der beiden Oberflächen und jenen an der anderen. Wenn man zwei sehr gut polierte und gereinigte Oberflächen des gleichen Materials in sehr gutem Vakuum zusammenbringt, dann kann man sie nicht mehr gegeneinander verschieben, sie verschweissen sich kalt zu einem Stück Metall. Sogar in Luft halten zwei sehr gut polierte Metalloberflächen so gut zusammen, dass man sie nur mit Drehbewegungen von einander lösen kann. Auch wenn die Oberflächenatome ungeladen sind, bewirken die Coulomb-Kräfte eine Verschiebung der Elektronenhülle gegenüber dem Kern, und sorgen bei sehr kleinen Abständen für Abstossen, in grösseren Abständen schwach und nach aussen abnehmend für Anziehung. Auf atomarer Skala sehen Oberflächen, wie man dass zum Beispiel im Rastertunnelmikroskop sichtbar machen kann, aus wie Gebirge mit Irregularitäten von einigen hundert bis tausend atomaren Durchmessern. Längere Zeit der Luft ausgesetzte Oberflächen sind in der Regel von Oxydschichten bedeckt, die Kaltverschweissen reduzieren. (a) (b) Abbildung 3.5: Der Mechanismus der Gleitreibung. Die obere Oberfläche gleitet nach rechts über die untere Oberfläche. Im vergrösserten Ausschnitt ist ein Abschnitt mit zwei potentiellen Kaltverschweissungen gezeigt. Wie Abbildung 3.5 illustriert, ist die wirkliche mikroskopische Kontaktfläche in der Regel etwa um einen Faktor 10000 kleiner als die makroskopische Fläche. Die Oberflächen verschweissen kalt nur an vielen Einzelpunkten. Wenn man die beiden Oberflächen gegeneinander verschiebt, brechen diese Verschweissungen kontinuierlich und formieren sich an anderen Punkten neu. Zum Aufbrechen ist Kraft nötig, die man gewöhnlich als Reibung bezeichnet. Man hat zum Beispiel inder Automobilindustrie Zylinderkolben durch Bestrahlen radioaktiv gemacht und durch Untersuchung des Schmieröls zeigen können, dass ständig kleinste Bruchstücke des Metalls bei der gegenseitigen Bewegung vom Kolben und Zylinder abtransportiert werden. An der Berührungsstelle zweier Körper 1 und 2 treten zwei Kräfte auf, nämlich F~12 an der Oberfläche des Körpers 2 und F~21 an der Oberfläche des Körpers 1, wobei nach dem 3. Newton’schen Prinzip F~12 = −F~21 gilt. Es ist üblich, diese Kräfte in Komponenten normal und tangential zur Berührungsebene zu zerlegen. Wir nen~ und Reibung R. ~ Dabei ist nen diese Komponenten Normalkraft N R21 ~ +R ~ , F~ = N F21 N21 R12 und, wie aus der Figur folgt, ~ 12 = −N ~ 21 und R ~ 12 = −R ~ 21 . N 3.10 N12 F12 dF~ A K A A A ~ 6 dN A Ar dA ~ dR Berühren sich zwei Körper an mehreren Punkten, so fasst man die Käfte pro Flächeneinheit zusammen: An jedem differentiellen Flächenelement dA greift die Oberflächenkraft dF~ an. Dabei ist wie~ + dR. ~ Die Kraft pro Flächenelement dF~ /dA heisst die der dF~ = dN Spannung in dA. Insbesondere ist ~ dR = ~τ die Schubspannung dA ~ dN = ~σ die Normalspannung, dA Die Oberflächenkräfte (Normalkraft und Reibung) sind also Flächenkräfte. Sie wirken auf jedes Flächenelement, aber nicht im Innern der Körper. (Im Gegensatz zum Beispiel zum Gewicht, das eine Volumenkraft darstellt.) Schub- und Normalspannungen spielen u. a. in der Festigkeits- und Elastizitätslehre (siehe Abschnitt 2.10), sowie in der Dynamik der Gase und Flüssigkeiten eine bedeutsame Rolle (Abschnitt 2.11). Unter Umständen können verteilte Oberflächenkräfte zu einer Resultierenden zusammengefasst werden, indem man sie über die Berührungsfläche BF integriert. ~ = N Z ~ ist die totale Normalkraft, dN ~ = R Z ~ ist die totale Reibungskraft. dR BF BF Der effektive Angriffspunkt muss dabei von Fall zu Fall aus zusätzlichen Bedingungen bestimmt werden. Für Translationen spielt seine Lage keine Rolle. Im Beispiel des ruhenden Würfels auf schiefer Ebene wird der An~ und N ~ aus der Drehmomentenbedingung begriffspunkt von R ~ R ~ und N ~ sich in eistimmt. Damit er nicht umkippt, müssen G, nem Punkt schneiden. Die Summe der Drehwirkungen der Kräfte ist dann Null, wie wir später einsehen werden. N dR R dN α G Wie schon erwähnt, ist es nicht möglich, für die Oberflächenkraft F~ ein Kraftgesetz anzugeben. Da sie sehr stark vom Abstand abhängig ist, wäre dies auch gar nicht sinnvoll. Denn schon bei Verschiebungen der makroskopischen Körper um atomare, also unmerkliche Distanzen, könnte sie z.B. von Abstossung in Anziehung übergehen. Empirisch finden wir folgend Zusammenhänge: Trockene Oberflächen: Die Anziehungskraft an den Berührungsflächen zweier trockener Körper ist im allgemeinen so schwach, dass sie vernachlässigt werden kann. Dies beruht darauf, dass die Oberflächen, mikroskopisch betrachtet, sich infolge ihrer Rauhigkeit nur an wenigen Stellen wirklich nahe kommen, wie wir oben erwähnt haben. Die Effekte der gegenseitigen Anziehung, d. h. das Kaltverschweissen werden wir vernachlässigen und annehmen, dass die Normalkraft abstossend ist. ~ und R ~ lässt sich eine empirische Beziehung aufstellen. Die eiZwischen den Komponenten N ~ mit zunehmender Normalkraft N ~ wächst. Es gene Erfahrung lehrt, dass die Reibungskraft R 3.11 sind allerdings zwei Fälle zu unterscheiden, nämlich Haften bei relativ zueinander ruhenden Oberflächen und Gleiten bei relativ zueinander bewegten Oberflächen. Dies ist in Abbildung 3.6 illustriert. Die genaue Analyse der in Abbildung 3.6 dargestellten Situation mit Hilfe des 1. Newton’schen Prinzips ergibt das folgende: Haftreibung: Solange der Klotz ruht, an der Unterlage also haftet, gilt ~ + F~a + N ~ +R ~H = 0 F~tot = G ~ und die Zugkraft F~a sind bekannt. Wie gross ist dann N ~ und R ~ H ? Wir Das Gewicht G führen ein rechtwinkliges Koordinatensystem ein (z nach oben, x nach links) und zerlegen die obige Gleichung in Komponenten Fz,tot = N − G = 0 ⇒N =G Fx,tot = Fa − RH = 0 ⇒ RH = Fa Während N hier wie das Gewicht konstant ist, ändert sich R, wenn wir Fa ändern. Dies gilt bis die Haftreibung RH ihre obere Grenze erreicht, die von der Normalkraft N abhängt. Es gilt 0 ≤ RH ≤ µH N Die obere Grenze der Haftreibung ist proportional zur Normalkraft. Für RH selber haben wir nur eine Ungleichung. Der Proportionalitätsfaktor µH heisst Haftreibungskoeffizient. Gleitreibung: Überschreitet die äussere Kraft Fa im obigen Beispiel den maximalen Wert von RH , so resultiert eine Kraft in x-Richtung, der Klotz setzt sich in Bewegung, er gleitet. Wieder aus der Erfahrung wissen wir, dass in diesem Fall die Reibungskraft RG direkt proportional zur Normalkraft ist. Es gilt RG = µG N . Der Gleitreibungskoeffizient µG ist meistens etwas kleiner als µH für die gleichen Oberflächen. In Anbetracht des zu Beginn des Abschnitt gesagten, ist klar, dass die Materialgrössen µH und µG , die nur pauschale Wirkungen der interatomaren Kräfte beschreiben, nicht präzis bestimmt werden können, da sie sehr kritisch von der Oberflächen-form, rauhigkeit und -reinheit abhängen. Ganz allgemein wird dies für die meisten sogenannten Materialgrössen gelten und damit auch für Zusammenhänge, die solche enthalten. Aus den obigen Beziehungen für RH und RG geht hervor, dass die Reibung nicht von der Grösse der Berührungsfläche abhängt. Auch diese Aussage gilt nur genähert, z. B. nur sofern sich die Flächen unter der Wirkung der Normalkraft nicht deformieren (ideal starre Körper). Zusatz: Im gewählten Beispiel des auf einer Unterlage ruhenden Klotzes sind Normalkraft und Gewicht entgegengesetzt gleich, aber sie sind nicht Reaktionspartner im Sinne des dritten Newton’schen Prinzips, denn die beiden Kräfte greifen am gleichen Objekt an. Das Gewicht ist eine Graviationskraft der Erde auf den Klotz, die dazugehörige Reaktionskraft ist die im Erdzentrum angreifende Anziehungskraft des Klotzes auf die Erde. Die Normalkraft ist eine 3.12 N G (a) N RH F Keine Bewegung G (b) N RH F (c) N RH F G (d) N RG F a Beschleunigung G (e) N RG F v Konstante Geschwindigkeit G (f) Grösse der Reibungskraft maximale Haftreibung (g) RG ist nahezu konstant Abriss 0 Zeit 3.13 Abbildung 3.6: Kräfte auf einen ruhenden Klotz, der mit einer variablen Zugkraft über einen Tisch gezogen wird. Das Bild ist Haliday~ beResnick-Walker entnommen. G zeichnet das Gewicht des Klotzes ~ bei H-R-W)), F~ die va(weight W ~ H die Haftreibung riable Zugkraft, R ~ ~ G die Gleitrei(static friction fs ), R bung (kinetic friction f~k ). Während der Klotz ruht (a-c) halten sich in horizontaler Richtung die Haftreibung und die Zugkraft die Waage. Wenn die Zugkraft zunimmt, nimmt auch die Haftreibung zu bis sie einen gewissen Maximalwert erreicht (d). Dann beginnt sich der Klotz sprunghaft zu bewegen, d. h. er wird beschleunigt (e). Damit sich der Klotz dann weiter mit konstanter Geschwindigkeit bewegen kann (f), muss die angewendete Zugkraft reduziert werden vom beobachteten Maximalwert. Die Zugkraft zum Überwinden der Gleitreibung ist kleiner. Dieser Zusammenhang ist im untersten Bild dargestellt, wo wir die Grösse der Zugkraft in Funktion der Zeit dargestellt finden. Oberflächenkraft elektromagnetischen Ursprungs die von der Unterlage auf den Klotz wirkt ~ =N ~ U K ). Ihr Reaktionspartner im Sinne des 3. Newton’schen Prinzips ist die vom Klotz auf (N ~ KU . Der Mechanismus, die Unterlage wirkende und auch dort angreifende Oberflächenkraft N der dafür sorgt, dass die Normalkomponente der Gewichtskraft durch eine Kraft der Unterlage auf den Körper kompensiert wird, besteht in einer elastischen, allerdings in diesem Fall kaum sichtbaren Deformation der Unterlage. Wenn man auf die Oberflächen einwirkt, z. B. durch Verleimen, durch Verwenden magnetischer Tischplatten und eiserner Bodenplatten am Klotz kann man die Normalkraft sogar grösser machen als das Gewicht. Durch Vergrössern der Oberflächen kann die Haftreibung bei gleichen Normalkräften ebenfalls vergrössert werden. Dieses Prinzip wird z. B. beim Bergsteigen vielfältig angewendet. Nasse Oberflächen: Ganz anders als im vorigen Fall verhalten sich die Kräfte zwischen zwei Berührungsflächen, wenn die Zwischenräume ganz mit Flüssigkeit ausgefüllt sind. Normalkraft: Die Anziehungskräfte zwischen den Atomen oder Molekülen kommen voll zur Wirkung, d. h. die Normalkraft kann jetzt auch anziehend sein. Sorgen wir dafür, dass die Flüssigkeit sehr zäh ist oder sich verfestigt und somit nicht wegfliessen kann, so kleben die Körper aneinander: Die Flüssigkeit wirkt als Klebstoff. Reibung: Bewegt sich ein Körper in einer Flüssigkeit, so spricht man von viskoser Reibung. Eine Haftreibung existiert nicht. Bei genügend kleinen Geschwindigkeiten gilt ~ V = −β~v R Die Proportionalitätskonstante β hängt von der Form und Grösse der Oberfläche und der Zähigkeit (Viskosität η) der Flüssigkeit ab. Für eine Kugel mit Radius r gilt z. B. β = 6πηr [η] = [ kg ] = 10 [Poise] ms Bei grösseren Geschwindigkeiten nimmt die Reibung infolge von Wirbelbildung mit der Geschwindigkeit quadratisch zu, R ∝ v 2 Füllen wir den Zwischenraum zwischen zwei Körpern so mit einer Flüssigkeit aus, dass sie sich nicht mehr direkt berühren, so gelten ebenfalls die obigen Beziehungen. Für kleine Geschwindigkeiten ist auch die viskose Gleitreibung gegenüber der trockenen Reibung stark reduziert: Die Flüssigkeit ist ein Schmiermittel. 3.7.2 Faden- und Federkräfte Ist ein Körper K an einem Faden oder an einer Feder befestigt, so wirken auf ihn an der Befestigungsstelle Oberflächenkräfte, wie wir sie oben diskutiert haben. Ein Faden übt auf K immer eine Zugkraft in Fadenrichtung aus. Die Kraft einer Feder hat ebenfalls die Richtung der Federachse. Im idealen Fall ist die Kraft proportional zur Verlängerung x der Feder gegenüber ihrer Ruhelänge, d. h. auf den Körper K 3.14 wirkt Fx = −kx, wo k die sogennnte Federkonstante oder -steifigkeit ist. Eine gedehnte Feder zieht, eine gestauchte stösst den Körper zur Ruhelage, x = 0, hin. Man kann diese Beziehung auch etwas allgemeiner vektoriell schreiben, wenn wir die Verlängerung der Feder aus der Ruhelage mit ~r bezeichnen und damit eine beliebige Richtung zulassen: F~ = k~r 3.7.3 Auftriebskräfte ~ (siehe Abschnitt 2.11.1) auf In Gasen und Flüssigkeiten wirkt eine statische Auftriebskraft A einen eingetauchten Körper, die dem Gewicht des Körpers entgegengesetzt ist, und deren Betrag dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeit (Deplacement) gleich ist: ~ = −ρF l V ~g A ρF l ist die Dichte des Flüssigkeit, V das Volumen der verdrängten Flüssigkeit. Die Auftriebskraft ist eine Volumenkraft wie das Gewicht, ihr Angriffspunkt ist daher der Schwerpunkt des Deplacements. Wenn die Dichte des Körpers ρK kleiner ist als die der Flüssigkeit, dann steigt der Körper auf, wenn ρK > ρF l gilt beobachten wir absinken. 3.15