P r o g r a mm 23. 26. März 2017 LOISIUM Langenlois bis Festival für Kammermusik, Literatur und zeitgenössische Musik www.loisiarte.at Künstlerische Leitung Christian Altenburger Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll Qualitätvolles Programm im Zeichen der vier Himmelsrichtungen Als Landeshauptmann von Niederösterreich war es mir immer eine große Freude, den Ehrenschutz über die LOISIARTE zu übernehmen, seit das Festival für Kammermusik, Literatur und zeitgenössische Musik im Weinerlebniszentrum Loisium zum ersten Mal den Kulturfrühling in Niederösterreich eingeläutet hat. Da trifft es sich gut, dass auch die diesjährige zwölfte Ausgabe der LOISIARTE noch in meine Amtszeit fällt, um so noch einmal Gelegenheit zu haben zusammen zu fassen, wie viel das Festival für das Bundesland Niederösterreich bedeutet: Das erstklassige Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll Programm inmitten einzigartiger, in die Weingärten von Langenlois eingebetteter Architektur, das seit mehr als einem Jahrzehnt Kulturgenuss auf höchstem Niveau bietet, präsentiert sich als eine der wohlklingendsten ˇ Visitenkarten des blau-gelben Klanguniversums und hat sich zu einem der ansehnlichsten Schaufenster der Kulturarbeit in Niederösterreich entwickelt. Gemeinsam mit anderen bekannten und renommierten Kultureinrichtungen des Landes vom Landestheater bis zum Museum Niederösterreich, vom Festspielhaus bis zu den NÖ Landesausstellungen und von der Kunstmeile Krems bis Grafenegg hat auch die LOISIARTE in Langenlois einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, den Kulturstandort Niederösterreich national und international erfolgreich zu positionieren. Hier bietet sich jedes Jahr Gelegenheit zu inspirierenden Begegnungen im Spannungsfeld zwischen zeitgenössischen Kompositionen und den Werken der klassischen Musikliteratur. Hier wird Jahr für Jahr jener Humus aufbereitet, auf dem Kunst und Kultur in unserem Land Ideen wachsen, Innovation reifen und Kreativität gedeihen lassen. So möchte ich dem Team um Christian Altenburger nochmals für das an den Tag gelegte Engagement in den letzten zwölf Jahren danken und allen Künstlerinnen und Künstlern viel Erfolg und gutes Gelingen wünschen. Das Publikum lade ich dazu ein, sich von dem qualitätvollen und abwechslungsreichen Programm im Zeichen der vier Himmelsrichtungen begeistern zu lassen. Ihr Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann Niederösterreich 2 Loisiarte – die zwölfte! Verehrtes Publikum, liebe Freunde der Loisiarte! Herzlich Willkommen bei der LOISIARTE 2017! In diesem Jahr gestaltet wieder der großartige Arnold Schoenberg Chor das Eröffnungskonzert der LOISIARTE und wird dabei auch eine Uraufführung zu Gehör bringen, die die langjährige Verbundenheit des Chors mit dem Festival sehr schön zum Ausdruck bringt: unser Composer in Residence für 2017, Christoph Ehrenfellner -, hat im Auftrag der LOISIARTE den „Orientalischen Liederzyklus für gemischten Chor und Solovioline“ geschrieben, ein höchst expressives Werk für eine sehr ungewöhnliche Besetzung. Christoph Ehrenfellner ist Komponist, Geiger und Dirigent und gehört zu den vielseitigsten und profiliertesten Musikern Österreichs. Bei der LOISIARTE 2017 ist er nicht nur als Komponist vertreten, sondern wirkt auch selbst bei der Aufführung seiner Werke mit, um auf diese Weise entscheidende interpretatorische Impulse zu geben. Künstlerischer Leiter Christian Altenburger Witold Lutosławski war einer der ganz großen Komponisten des 20. Jahrhunderts und ist mir von einem Konzert, bei dem ich Chain II unter seiner Leitung spielen durfte, in sehr eindrücklicher Erinnerung. Die Präsentation einer repräsentativen Auswahl der Kammermusikwerke Lutoslawskis bei der LOISIARTE ist mir seit langem ein Anliegen, und ich blicke der Verwirklichung dieses Wunsches mit großer Freude entgegen. Kompositionen von Bach, Barber, Brahms, Suk und Vivaldi vervollständigen die vier Programme der LOISIARTE 2017, die Texte zu den vier Himmelsrichtungen stammen diesmal von Isaak Babel, Bernd Cailloux, Alice Munro und Luigi Pirandello. Viele der Künstlerinnen und Künstler der LOISIARTE 2017 sind Ihnen bereits aus den vergangenen Jahren vertraut, wir dürfen in diesem Jahr aber auch erstmals Regina Fritsch, Christopher Hinterhuber und ausgewählte Studierende der mdw im Loisium begrüßen. Freuen Sie sich mit uns auf die vier Konzerte der LOISIARTE 2017! Im Namen des ganzen LOISIARTE-Teams grüßt Sie herzlich Christian Altenburger Künstlerischer Leiter 3 Osten Donnerstag, 23. März 19.00 Uhr Basilika Moderation Dr. Wilhelm Sinkovicz Josef Suk Drei Gesänge, op. 19 ˇ - Der getäuschte Schäfer 1. Zavedený ovcák 2. Mat‘ moja - Mutter mein ˇ ˇ 3. Stasa carodejnice - Die Hexe Stasa Christoph Ehrenfellner Orientalischer Liederzyklus op. 35 auf Gedichte von Hafis für gemischten Chor und Solovioline (UA) Auftragswerk der LOISIARTE Zufällig traf ich ihn ... Du, vor dem die keusche Knospe Ich sprach: „Was ist die Lippe?“ Zieht jener Holde ... Die schönen dieser Welt Die ganze Welt im Mörser Komm zurück ... Wenn ihr, o Freunde ... Arnold Schoenberg Chor Leitung: Erwin Ortner Christian Altenburger Arnold Schoenberg Chor Leitung: Erwin Ortner Violine __________ Pause __________ Besucherzentrum Witold Lutosławski Subito für Violine und Klavier Christian Altenburger Christopher Hinterhuber Violine Klavier Isaak Babel Erwachen Andrea Eckert Rezitation Josef Suk Zehn Gesänge für Frauenchor und Klavier zu vier Händen, op. 15 1. Žal - Leid 2. Tužba - Sehnsucht ˇ hrob - Gemeinsames Grab 3. Spolecný ˇ na jaro - Hirten im Frühling 4. Pastýri 5. Divná voda - Wundersames Wasser 6. Vily - Elfen 7. Pastýrˇ a pastýrka ˇ - Schäfer und Schäferin 8. Zpominky - Erinnerungen 9. Choutka po vdaní - Heiratslust 10. Kéž by vedeli! ˇ ˇ - Wenn sie nur wüssten! Arnold Schoenberg Chor Leitung: Erwin Ortner Darya Volkova Christopher Hinterhuber Klavier Klavier 4 Westen Freitag, 24. März 19.00 Uhr Basilika Moderation Dr. Wilhelm Sinkovicz Christoph Ehrenfellner Streichquartett op. 24, La Ballade de la Tsvetaeva Vozle ryetshki, vozle mostar (Am Flüsschen bei der Brücke) Christian Altenburger Lydia Altenburger Christoph Ehrenfellner Reinhard Latzko Violine Violine Viola Violoncello Alice Munro Vergebung in Familien Regina Fritsch Rezitation Witold Lutosławski Bukoliki für Viola und Violoncello Christian Altenburger Patrick Demenga Violine Violoncello Allegro vivace Allegretto sostenuto Allegro molto Andantino Allegro marciale Christopher Hinterhuber Klavier Christian Altenburger Christopher Hinterhuber Violine Klavier Christian Altenburger Lydia Altenburger Christoph Ehrenfellner Patrick Demenga Violine Violine Viola Violoncello __________ Pause __________ Besucherzentrum Witold Lutosławski Zwei Etüden für Klavier Allegro Non troppo allegro Witold Lutosławski Partita für Violine und Klavier Allegro giusto Ad libitum Largo Ad libitum Presto Samuel Barber Streichquartett op. 11 Molto allegro e appassionato Molto adagio Molto allegro (come prima) - Presto 5 Norden Samstag, 25. März 19.00 Uhr Basilika Moderation Dr. Wilhelm Sinkovicz Johann S. Bach Suite für Violoncello solo Nr. 3 C-Dur BWV 1009 Prélude Allemande Courante Sarabande Bourrée I und II Gigue Bernd Cailloux Im Erzählerstau Christoph Ehrenfellner Streichtrio op. 22, Variations on Impossibility A Musical Rubik Cube Patrick Demenga Violoncello Joseph Lorenz Rezitation Christian Altenburger Christoph Ehrenfellner Reinhard Latzko Violine Viola Violoncello __________ Pause __________ Besucherzentrum Witold Lutosławski Grave für Violoncello und Klavier Patrick Demenga Christopher Hinterhuber Violoncello Klavier Johannes Brahms Trio a-moll für Klarinette, Violoncello und Klavier, op. 114 Allegro Adagio Andantino grazioso Allegro Michel Lethiec Reinhard Latzko Christopher Hinterhuber Klarinette Violoncello Klavier 6 Süden Sonntag, 26. März Matinee 11.00 Uhr Besucherzentrum Moderation Dr. Wilhelm Sinkovicz Antonio Vivaldi Konzert für vier Violinen und Streicher h-moll, RV 580 Allegro Largo -Larghetto - Adagio - Largo Allegro Luigi Pirandello Floris Willem Konstanze Heinicke Benjamin Herzl Janay Tulenova Christian Altenburger Lydia Altenburger Christoph Ehrenfellner ´ Mislav Brajkovic Kristóf Szimán Kurt Gold Violine Violine Violine Violine Violine Violine Viola Violoncello Kontrabass Cembalo Angst vor dem Glück Joachim Bißmeier Rezitation Witold Lutosławski Sacher Variation für Violoncello solo Reinhard Latzko Violoncello Witold Lutosławski Dance Preludes für Klarinette und Klavier Michel Lethiec Christopher Hinterhuber Klarinette Klavier Allegro molto Andantino Allegro giocoso Andante Allegro molto - Presto __________ Pause __________ 7 Sonntag, 26. März Süden Matinee 11.00 Uhr Besucherzentrum Christoph Ehrenfellner Suite zu Kafkas Verwandlung für Klarinette, Violine und Klavier, op. 32b 1. Käferbewegung 2. Petit Scherzo 3. Feinkost-Käfer 4. Zischlaut 5. Käfer-Ausbruch 6. Käfer-Begräbnis 7. Junge Frauenkörper Antonio Vivaldi Konzert für zwei Violoncelli und Streicher g-moll RV 531 Allegro Largo Allegro 8 Michel Lethiec Christian Altenburger Christopher Hinterhuber Klarinette Violine Klavier Reinhard Latzko Patrick Demenga Christian Altenburger Lydia Altenburger Christoph Ehrenfellner ´ Mislav Brajkovic Kristóf Szimán Kurt Gold Violoncello Violoncello Violine Violine Viola Violoncello Kontrabass Cembalo Eine vinophile Reise mit allen Sinnen LOISIUM WeinErlebnisWelt Wie aus den Reben ein wohlschmeckender Tropfen wird, wie spannend und umfassend die Arbeit der Winzerinnen und Winzer mit dem Kulturgut Wein ist, dies und viel mehr zeigt allen Wein- und Genussinteressierten sowie allen großen wie kleinen Entdeckern die LOISIUM WeinErlebnisWelt & Vinothek in Langenlois. Die faszinierende Welt des Weines ist in und vor allem auch unter der Stadt zu entdecken: Unter den Weinbergen schlängelt sich ein 1,5 Kilometer langes und bis zu 900 Jahre altes Labyrinth aus Kellergängen. Dort werden über 18 einzigartig künstlerisch und spielerisch gestaltete Stationen Fakten, Geschichten und Mythen rund um den Wein erleb- und spürbar gemacht. Sie erzählen, wie sich die Traube in Wein verwandelt, wie sich Wetter, Mond und Boden auf den Wein auswirken oder wie Winzerinnen und Winzer vor 100 Jahren gelebt und dieses uralte Handwerk ausgeübt haben. Der Weinrundgang selbst führt erst durch die eigenen LOISIUM Weingärten, vorbei an den intensiv-fruchtig und leicht pfeffrigen Grünen Veltliner Reben, und wird mit dem Durchschreiten des einprägsamen gelben Eingangstors zur Fantasiereise für die ganze Familie. Binnen 90 Minuten verwandeln sich dann gleichsam die Besucherinnen und Besucher selbst von einer Traube am Rebstock in fertigen Wein. Abschließend stehen in der Niederösterreich-Vinothek täglich rund 50 verschiedene offene Weine und etwa zehn Sekte zur Verkostung bereit. Gäste vor Ort sollten sich daher Zeit nehmen. Reichlich genießen. Und vor allem die Sinne schärfen. Die Auswahl an edlen Rebsorten scheint grenzenlos zu sein. Wählen kann man aus über 200 Weinen und mehr als 25 Winzersekten, die zu Ab-Hof-Preisen erhältlich sind. Ein Tipp: In geschmackvollen Wein- und Sektseminaren oder in einem Gespräch mit dem Sommelier nähern sich nicht nur Weininteressierte den hervorragenden Weiß- und Rotweinen sowie Sekten aus Niederösterreich schrittweise an, sie lernen innovative Newcomer kennen und erfahren Geheimtipps. www.loisium-weinwelt.com Fotos: © Rainer Mirau 9 Christoph Ehrenfellner (*1975) Der Composer in Residence der LOISIARTE 2017, Christoph Ehrenfellner, geboren in Salzburg, lebt und arbeitet als Komponist, Geiger und Dirigent in Wien. Detaillierte biographische Daten sind den Biographien der Mitwirkenden zu entnehmen. An dieser Stelle drucken wir Auszüge aus den Vorworten des Komponisten zu den gespielten Werken ab. Christoph Ehrenfellner © Robert Herbst Zum Streichquartett op. 24, La Ballade de la Tsvetaeva: Wer im 21.Jahrhundert eine „Ballade“ schreibt, blickt unweigerlich sowohl auf die ursprünglich spanischfranzösische Gattung der mittelalterlichen „Tanz- und Liebesliedchen“, als auch auf die frei-poetische Erzählform tragischer und verblüffender Elemente der Romantik eines Liszt oder Chopin. Beides sind wesentliche formale Grundzüge meines Streichquartett-Satzes, der außerdem seine wienerische Faktur schwerlich verleugnen kann, obschon er Tanz- und Liebeslied dem alten russischen Volksgut entnimmt – und das aus gutem Grund: Ballade de la Tsvetaeva ist im Auftrag der Seiji Ozawa International Musicians Academy geschrieben und verdankt seinen Initialimpuls der franko-russischen Geigerin Alexandra Soumm. Die Liebe zur Poesie, zu den Dichtern alter und neuer Generationen inspiriert unsere freundschaftliche Verbindung, dass ich mich thematisch an ihrer Lieblingsdichterin Marina Zwetajewa (1892-1941) orientiert habe. [...] Die einzigartige Mischung, welche die „Zwetajewa-Geschichte“ geschrieben hat, wurde zur emotionalen Vorlage von La Ballade. Sie erzählt die Geschichte eines Menschen voll unbändiger Fantasie und jugendlicher Träume, eines Getriebenen und Gefangenen des ureigenen Schicksals. Der Satz aus dem Gedicht Ohne Titel, „All will continue..., as if I´d never been“, steht wie eine unsichtbare Überschrift zwischen den Zeilen, indem er die unfassbare Diskrepanz Zwetajewa´scher Lebenserfahrung treffend umkreist. Der Untertitel von La Ballade kündigt weiters an: Vozle ryetshki, vozle mostar..., (Am Flüsschen bei der Brücke). Das berühmte russische Volksliedchen ergänzt meinen eigenen musikalischen Themenkomplex um jenes Erdreich, aus welchem die Worte der Dichterin genommen sind. [...] Zum Streichtrio op. 22, Variations on Impossibility: Das Streichtrio Variations on Impossibility trägt den bezeichnenden Untertitel: A Musical Rubik Cube. Der Rubik-Würfel gibt in diesem Fall einen entscheidenden Hinweis auf die wesentliche innere Beschaffenheit des Stücks: ein schwieriges Thema, sozusagen eine vertrackte Ausgangssituation wird exponiert, auf ihre Möglichkeiten und Unmöglichkeiten hin abgeklopft, und verlangt endlich nach einer Lösung. [...] Das Konzept vom Exponieren eines Themas und von dessen schicksalhaftem Weg zu einer Lösung kennen wir seit Joseph Haydn. Nicht zufällig hat dieses Grundkonzept die auch heute noch vorherrschenden „klassischen“ Kammermusik-Gattungen hervorgebracht, mit großem Abstand die meisten und populärsten Werke produziert, 10 und den Stil über Jahrhunderte geprägt. [...] In den Variations on Impossibility habe ich mich dieser Frage gestellt, und als Eingangshypothese für mich formuliert, dass der Prozess des Entwickelns, des Etwas nach allen Seiten Drehens, in alle Richtungen Versuchens (Variation!), dass dieser Prozess eine Sprache verlangt, die sowohl auf der Ebene des logos als auch auf jener des eros ihre Ausdrucksformen hat. No na! wird der Musikfreund nun sagen, aber diese Hypothese hat Konsequenzen für eine Komposition: Eine Sprache, welche die Emotion als ihren Spiegel anzusprechen weiß, kreist zwangsläufig im weiteren Sinne um das Thema Schönheit, indem sie sinnlich verlockt und etwas anzurühren vermag. Eine Sprache aber, welcher die ratio zu folgen im Stande ist, impliziert unweigerlich die Kategorien des Erzählens, die Phänomene Thema und Richtung (und mit ihr die Achse Zeit). Beide Qualitäten, sowohl jene des Erzählens als auch jene der Schönheit, fanden frühe Krönung bei den klassischen Meistern. Wenn sich ein Komponist heute nun entschließt, zu exponieren, „thematisch“ zu arbeiten, das heißt, überhaupt mit erkennbaren Themen zu hantieren, so bekennt er sich zu den oben genannten, guten Gründen dieser Tradition: Die Darstellbarkeit menschlichen Seelenlebens und Seelenstrebens durch die gezielt injizierte Begegnung der beiden Antagonisten: Natur und Vernunft. [...] Zur Suite zu Kafkas Verwandlung für Klarinette, Violine und Klavier, op. 32b: Für das Junge Theater am Theater Nordhausen/Thüringen entstand 2016 ein Kammermusik-Melodram zu einer adaptierten Fassung von Kafkas berühmter Novelle Die Verwandlung. Dabei trägt ein Trio aus Klarinette, Geige und Klavier die Aktion von drei Schauspielern und einem Erzähler. Die Suite op. 32b ist ein Exzerpt daraus, für den konzertanten Gebrauch hergestellt, wobei die Reihung der Szenen aus dramatischen Erwägungen heraus gegenüber dem Melodram verändert wurde. Die Quintessenz der Erzählung aber - der sich in seinem ungewohnten Lebensraum verändernde Außenseiter Käfer, seine Verwandlung und sein Ende – findet in der Musik programmatisch Eingang. Das Käfer-Thema, ein kratziger Halbton-Schritt, der sich stockend voran tastet, trifft im Verlauf der Suite auf allerhand Absonderliches, das in seiner Verzerrung Kafkas Stummfilm-Ästhetik abgelauscht ist: trampelhafte Invasion, Käferglück, brutale Verfolgung, ein grotesk aufgeblasener Trauermarsch auf dem Hunding-Thema aus Wagners Walküre, und endlich die Musik auf die jungen Frauenkörper, der oft diskutierte, zweifelhaft-leichtfüßige Kafka-Schluss auf ein abgründiges Drama. [...] Informationen und Gedanken des Komponisten zur Uraufführung für gemischten Chor und Solovioline sind dem Interview mit Christian Altenburger und Christoph Ehrenfellner zu entnehmen. www.christophehrenfellner.at 11 Witold Lutosławski (1913 – 1994) Witold Lutosławski, geboren und gestorben in Warschau, gilt als einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts und wird oft als „Klassiker der Avantgarde“ bezeichnet. Er war ein Vertreter der neuen polnischen Expressivität und nahm damit eine Mittlerstellung zwischen serieller und aleatorischer Kompositionsweise ein. Lutosławski stammte aus musikalischer Familie und bekam als Kind zunächst privaten KlavierWitold Lutosławski © akg-images / Marion Kalter und Geigenunterricht. Er studierte daraufhin am Warschauer Konservatorium Klavier und Komposition u.a. bei Witold Maliszewski, einem Schüler von Nikolai Rimski-Korsakow. Bis etwa 1945 standen seine Kompositionen zunächst unter dem neoklassizistischen Einfluss von Igor Strawinsky, gefolgt von einer Phase, in der er sich vor allem mit Volksmusik und Béla Bartók auseinandersetzte. Ab Mitte der 50er Jahre wandte sich Lutosławski zunehmend seriellen, elektronischen und experimentellen Kompositionstechniken zu, die ihn auch mit den Vorstellungen von John Cage konfrontierten. Er zählt damit zur sogenannten Polnischen Schule, der auch Krzysztof Penderecki, Tadeusz Baird, Henryk Górecki oder Krzysztof Meyer angehören. Nach einer Phase im stalinistischen Polen, in der seine freiere Komponierarbeit abgelehnt wurde und in der er sich mit Gebrauchsmusiken für Film, Rundfunk und Theater über Wasser hielt, setzte ab den sechziger Jahren zunehmend Akzeptanz ein. In seiner zweiten Lebenshälfte war Lutosławski außerdem als Dirigent und Pädagoge aktiv. Witold Lutosławskis Œuvre hat seinen Schwerpunkt in der Arbeit mit und für Orchester. Er schrieb u.a. vier Symphonien, ein Cellokonzert und ein Klavierkonzert. Unter den kammermusikalischen Werken wurde vor allem sein Streichquartett aus dem Jahr 1964 international rezipiert. Obwohl Lutosławski vor allem als Komponist von Orchestermusik bekannt wurde, inspirierte ihn die Transparenz der Kammermusik dazu, zunehmend Lust an der sinnlichen Kantilene zu entwickeln. „Ist seine Orchestermusik ein Kosmos von Farben, so ist seine Kammermusik zeichnerischer, linearer, kontinuierter“, schreibt Gottfried Eberle über das Werk des Komponisten. Deutlich wird das Zunehmen von melodischer Gestalt und motivisch-thematischer Arbeit vor allem in Werken wie der Partita für Violine und Klavier aus 1984 und der Sacher Variation für Violoncello und Klavier (1975), die im Auftrag von Rostropowitsch zum 70. Geburtstag Paul Sachers entstand. Beide Werke werden u.a. bei der LOISIARTE zu hören sein. 12 „Es entsteht etwas Unverwechselbares ...“ Ein Gespräch mit dem Künstlerischen Leiter Christian Altenburger und dem Komponisten Christoph Ehrenfellner Was ist das Faszinierende an der LOISIARTE? Christian Altenburger: Die LOISIARTE hat Programme, die in dieser Form sonst nirgends so zu hören sind. Diese Kombination von Literatur, neuer Musik, ganz neuer Musik, Uraufführungen, aber auch klassischer oder historischer Musik und das in dem sehr konzentrierten, intimen Rahmen, den das LOISIUM bietet, ist wirklich eine einmalige Sache. Es ist auch ein großer Aufwand. Wir studieren jedes Jahr vier Programme nur für diese vier Tage ein, aber es entsteht etwas Unverwechselbares. Im heurigen Jahr werden Kompositionen von Christoph Ehrenfellner als Composer in Residence mit Werken von Witold Lutosławski verbunden. Gibt es einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen den beiden Komponisten? Christian Altenburger: Ich habe beide Komponisten gekannt, bzw. kenne sie, und glaube, dass beide sehr expressive Musik schreiben und dass sie ihr Handwerk extrem gut verstehen, bzw. verstanden haben. Ein Programm-Highlight ist jedes Jahr der Arnold Schoenberg Chor ... Christian Altenburger: Ja. Das ist eine gewachsene Beziehung. Die kommen wahnsinnig gerne zu uns, auch weil sie - wie Erwin Ortner immer wieder betont - bei der LOISIARTE neue Programme ausprobieren können. Und so ist es eigentlich eine logische Folge gewesen, dass wir heuer Christoph Ehrenfellner gebeten haben, sich Gedanken zu einer Uraufführung zu machen und bei ihm ein Stück für Sologeige und Chor in Auftrag gegeben haben. Was erwartet uns bei diesem Auftragswerk? Christoph Ehrenfellner: Also die Programmperspektive ist ja auf die Himmelsrichtungen ausgerichtet, und in diesem Fall ist es der Osten. Und ich habe mich an einigen Gedichten eines der berühmtesten Dichter des Ostens, an Hafis, den Goethe für seinen West-Ost-Diwan schon gelobt hat, vergriffen. Wir ringen heute auf allen Ebenen um einen Dialog und eine Normalität zwischen westlicher und östlicher Kultur. Indem ich einen der berühmtesten orientalischen Dichter zelebriere, zeige ich diese Kultur als eine, in der es genauso Höhepunkte gibt. Mit anderen Worten: die Menschen, die aus diesem Raum kommen, sind genauso Menschen, 13 die eine Vergangenheit und hoffentlich auch eine Zukunft haben. Und wenn jetzt Begegnungen aufgrund von den Kriegen und Flüchtlingsbewegungen stattfinden, dann sind das auch Begegnungen, und ist nicht einfach nur ein Abschieben, Verdrängen, Loswerden und Wegschauen. Das ist mein Grundstatement in der Auswahl von Hafis. Das andere ist natürlich, dass ich einfach Poesie liebe. Ich habe mir ein Liederbündel aus acht Liedern zusammengestellt, die ich für Gemischten Chor und Sologeige in einer recht bunten Konstellation verbinde. Ich verwende die Geige zunächst wie einen Herold, der ansingt oder antanzt, und der Chor steigt dann ein. Und dann gibt es natürlich sehr schöne Kombinationsmöglichkeiten. Entweder nur die Damen, in einer Süffisanz über die Liebe aus der Sicht der Frau, mit einer Geige begleitet, oder nur die Herren, a cappella, oder die Geige alleine, oder alle zusammen ... Es gibt herrliche Möglichkeiten, mit verschiedenen Varianten zu spielen. Die Solo-Violine ist der eigentliche Erzähler, der omnipräsent auf alle Arten spricht, und sozusagen die Worte des Chores unterlegt bekommt - es ist zuweilen ein rechtes Violinkonzert, wo im besten Sinne ein „concertare“, ein Geben und Nehmen zwischen dem Chor und der Violine herrscht. Man darf nicht vergessen, dass die Geige der menschlichen Stimme über Jahrhunderte als am ähnlichsten galt. Diese Uraufführung bietet die Chance, dass die Seelenverwandtschaft zwischen der menschlichen Stimme, also dem Chor, und der Geige ineinandergreift. Zeitgenössische Musik gab es bei der LOISIARTE ja von Anfang an ... Christian Altenburger: Mir persönlich ist die zeitgenössische Musik ein großes Anliegen, weil ich mich schon seit meiner Jugend immer für neue Musik interessiert habe und denke, dass man als wacher Musiker heutzutage wissen muss, was im Heute und im Jetzt passiert. Wobei man ja auch nicht alles mögen muss, aber ich finde, die Auseinandersetzung ist sehr wichtig. Mit Witold Lutosławski habe ich noch gemeinsam musiziert und die Aufführung seiner Werke ist mir schon lange ein Anliegen. Was ist Ihre Beziehung zu Lutosławski, Herr Ehrenfellner? Christoph Ehrenfellner: Für mich ist er, so wie für die meisten meiner Kollegen, wahrscheinlich zunächst einmal eine ungekrönte Größe des 20. Jahrhunderts. Das ist einfach ein Stück elementare Musikgeschichte, mit der man sich auseinander zu setzen hat. Es kam die Begegnung für mich relativ spät, erst in meinem Studium in Wien. Mir war aber sofort klar – Christian Altenburger hat das sehr schön gesagt –, das Schlüsselwort in dieser Begegnung ist die Expressivität. Das ist kein Komponist, der einen kalt lässt, sondern man merkt einfach, dass er Verbindung mit der Substanz hat und dass es sofort irgendwie „brennt“. Und das ist durchaus etwas, wo ich eine gewisse Seelenverwandtschaft herstellen darf. Lutosławski ist jemand, der als Rebell gelebt und gegolten hat; einer der ersten Brecher des 20. Jahrhunderts gegen eine Generation, die das nicht zulassen wollte oder konnte, die alten Taue der Tonalität und der Formen auszulassen. Er hat aber innerlich etwas, womit er nie gebrochen hat, nämlich diese Expressivität oder Sensitivität der Substanz gegenüber, und das merkt man in jedem Takt. Das beeindruckt, das bewegt mich, das macht seine Musik für mich einfach relevant. 14 Ist atonale oder „moderne“ Musik fürs Publikum schwieriger zu hören? Christian Altenburger: Ich denke, das Publikum, das zu uns ins LOISIUM kommt, ist ein sehr interessiertes, das auch musikalische Bildung mitbringt und neue Sprachen und neue Aspekte einfach spannend findet. Viele Leute gehen auch aus gesellschaftlichen Gründen ins Konzert, aber nicht unser Publikum. Leute für neue Dinge zu begeistern, auch für ein neues Konzept, ist uns wirklich gelungen – gerade in den letzten Jahren hat sich unsere Publikumszahl sehr stabilisiert. Und mich freut es sehr, dass ich meine persönlichen Interessen und Dinge, die mich begeistern, dort verwirklichen kann, und auch offensichtlich Menschen eine Freude machen kann. Welche Rolle spielt die Literatur in den Programmen? Christian Altenburger: Meine Erfahrung ist, dass es für viele Leute ein sehr schönes Gesamterlebnis darstellt und auch die Konzentration sehr angeregt wird, wenn man verschiedene Kunstformen an einem Abend kombiniert. Dass man also die Musik sogar besser noch und intensiver aufnimmt, wenn man vorher einen Text gehört hat. Und es entsteht natürlich auch die Möglichkeit für jeden Besucher, den Abend ganz individuell zu erleben. Für mich ergeben sich auch aus einem bestimmten Text und einem Musikstück ganz persönliche Assoziationen oder Bilder. Insofern haben wir das von Anfang an so geplant und auch beibehalten, weil es sehr positiv aufgenommen wird. Und wir haben großartige Schauspielerinnen und Schauspieler, die alle gerne kommen. Die Atmosphäre im LOISIUM ist sehr intim. Das heißt, wenn ein Schauspieler einen Text vorliest, spricht er wirklich zu den Leuten und nicht mit dem Mikrophon zu einer Arena. All das, glaub ich, gibt eine sehr schöne runde Gesamtheit. Das Gespräch führte Angelika Messner 15 Zur Literatur der LOISIARTE 2017 Kann man Literatur aus verschiedenen Ländern an ihrer Sprache erkennen? Schreibt etwa ein skandinavischer Autor anders als ein südamerikanischer? Ändern sich Themen und Formulierungen mit dem Umfeld, in dem sich Autoren aufhalten, bzw. aus dem sie stammen? Seit mehreren Jahren beschäftigt sich die LOISIARTE mit den vier Himmelsrichtungen, setzt Texte aus verschiedenen Ländern, manchmal auch Kontinenten in vier Konzerten nebeneinander und bietet so die Gelegenheit, die „Temperatur“ eines Textes auch einmal bewusst mit seiner Entstehung und Herkunft in Verbindung zu bringen. Der Text des ersten Abends, Himmelsrichtung Osten, den Andrea Eckert rezitiert, könnte woanders als im Odessa des beginnenden 20. Jahrhunderts gar nicht spielen. Isaak Babel, einer der größten und gleichzeitig unterschätztesten Geschichtenerzähler Russlands, nimmt uns mit seiner Erzählung Erwachen mit in die Hafenstadt am Schwarzen Meer. Mit zarter, poetischer, aber überaus kraftvoller Sprache führt er uns seine russische Kindheit vor Augen, die sowohl von der religiösen Tradition der Chassidim wie auch der Bibel geprägt war. Babel, 1894 geboren, schrieb gern über das, was er selber erlebt hatte. Erst über die jüdische Kindheit, später über Revolution und Bürgerkrieg. Der „verlorenen Generation“ russischer Schriftsteller gehört er an – in seiner Jugend gefeiert, nach der Liquidierung durch das Stalin-Regime totgeschwiegen und vergessen. Sein kurzes, dramatisches Leben verflackerte wie eine erlöschende Fackel, die uns ein kleines, aber großartiges Werk hinterließ. Eine Meisterin des Erzählens ist auch Alice Munro, die uns am zweiten Abend mit dem ihr eigenen, unprätentiösen Erzählstil in ein nordamerikanisches Umfeld führt. John Updike verglich sie in ihrer erzählerischen Kraft mit Tschechow. Stilistisch schließt sie an die angelsächsische Tradition der Short Story an und verfasste mehr als 150 Erzählungen. 2013 wurde Alice Munro für ihr Werk mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet und ist seither auch in Europa eine nicht wegzudenkende literarische Größe. Regina Fritsch, erstmals bei der LOISIARTE zu Gast, wird Vergebung in Familien für uns lesen, eine Geschichte, die Munro in den 1970er Jahren geschrieben und veröffentlicht hat. Wie in vielen ihrer Geschichten, die zwischen Hoffnung und Liebe, Zorn und Versöhnung flirren, lotet darin eine Schwester und Tochter das Verhältnis zu ihrem Bruder und darüber hinaus das zur gemeinsamen Mutter aus. Mit präziser Beobachtungsgabe und viel Humor wird die Geschichte der Ich-Erzählerin über ihre Familie vor allem zur Selbstreflexion über das eigene Leben. Bernd Cailloux wird den wenigsten unserer Zuhörer der LOISIARTE ein Begriff sein. Der 1945 in Erfurt geborene Schriftsteller war für seinen Roman Das Geschäftsjahr 1968/69 für den Deutschen Buchpreis nominiert, schreibt Romane, Hörspiele, Essays und Rundfunkfeatures. Er lebt seit 1977 in Berlin. Die Geschichte Im Erzählerstau, vorgetragen von Joseph Lorenz und der Himmelsrichtung Norden geschuldet, handelt von einem Schriftsteller, der eine Kurzgeschichte zu einem Wettbewerb einreicht - und das noch 16 vor der Ära der elektronischen Medien, denn die Tücken der Post schlagen ihm ein Schnippchen. Amüsant dabei ist, dass dem Autor mit seiner Geschichte fast dasselbe passierte wie das, worüber er berichtet. Die Erzählung wurde nämlich 1991 zum Montblanc-Literaturpreis eingereicht, von der Jury aber übersehen, dann wiedergefunden, prämiert und erst im Jahr darauf außertourlich veröffentlicht. Sie erzählt humorvoll und ironisch aus der verrückten Welt des Literaturbetriebes. Das letzte Konzert führt uns inhaltlich in den Süden, nämlich in das barocke Italien Vivaldis, dessen Musik äußerst vielschichtige Klangfarben beinhaltet und neben der italienischen Leichtigkeit durchaus auch kalte und düstere Bilder aufruft. Und Luigi Pirandello, aus dessen Feder der Text des letzten LOISIARTE-Konzerts stammt, beweist, dass die Düsternis ein Merkmal der romanischen Kultur ist. Er malt seine Geschichte in pessimistischen Farben. Pirandello, geboren 1867 auf Sizilien und gestorben 1936 in Rom, ist vor allem als Theaterautor bekannt, hat aber auch mehr als 350 Kurzgeschichten verfasst. 1934 wurde er mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Pirandello, unerreichter Meister der subtilen Irritation, lässt seine Geschichten gern von der Realität ins Surreale kippen. In der Erzählung Angst vor dem Glück, rezitiert von Joachim Bißmeier, versucht der Protagonist, der sich für einen Unglücksraben hält, dem Schicksal eins auszuwischen, indem er all seine Wünsche ins Gegenteil verkehrt - was zu erheblichen Komplikationen mit seinen Mitmenschen führt. Ort, Sprache, Kultur; all das prägt – jeden von uns und natürlich auch jeden Autor. Möge sich unser Publikum inspiriert fühlen, die rezitierten Texte heuer einmal nicht nur mit der Musik, sondern auch mit den Lebenswelten, aus denen die Autoren stammen, zu verbinden und neue Eindrücke über die Eigenheiten und Besonderheiten einer in ihrer Region verwurzelten Geschichte zu erspüren. Angelika Messner 17 Christian Altenburger Künstl. Leiter, Violine Christian Altenburger studierte an der Musikuniversität seiner Heimatstadt Wien und bei Dorothy DeLay an der Juilliard School New York. Mit 19 Jahren debütierte er als Solist im Wiener Musikverein. Rasch folgten Engagements bei internationalen Spitzenorchestern unter Dirigenten wie Claudio Abbado, James Levine, Zubin Mehta, Dennis Russell Davies u.a. Neben seiner solistischen Tätigkeit entwickelte sich Christian Altenburger © Nancy Horowitz die Kammermusik zu einem besonderen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit. Christian Altenburger konzertiert nicht nur leidenschaftlich gerne mit Kollegen und Freunden wie Silke Avenhaus, Patrick Demenga, Heinz Holliger, Michel Lethiec, Arto Noras, Ulf Rodenhäuser, Melvyn Tan u.a., sondern engagiert sich auch bei der Planung profilierter Programme. Von 1999 bis 2005 fungierte er gemeinsam mit der Schauspielerin Julia Stemberger als künstlerischer Leiter des Festivals Mondseetage. Seit 2003 obliegt ihm die künstlerische Leitung des Kammermusikfestivals Schwäbischer Frühling, und seit 2006 ist er künstlerischer Leiter des Musikfestivals LOISIARTE. 2001 wurde Christian Altenburger als Professor an die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien berufen. www.christian-altenburger.at Lydia Altenburger Violine Lydia Altenburger wurde in London geboren, wo sie an der Royal Academy of Music Violine in der Klasse von Howard Davies und Klavier bei Druvi de Saram studierte. 2006 schloss sie ihr Studium mit einstimmiger Auszeichnung ab. Seit 2007 lebt Lydia Altenburger in Wien und arbeitet als freischaffende Geigerin und Bratschistin. Als Kammermusikerin tritt sie bei Festivals wie dem Schwäbischen Frühling, Prussia Cove, den Oberösterreichischen Stiftskonzerten, den Neuberger Kulturtagen und der LOISIARTE auf und musiziert dabei mit Partnern wie Patrick Demenga, Eszter Haffner, Reinhard Latzko, Lydia Altenburger © privat Michel Lethiec, Christoph Schiller, Marko Ylönen und der Musikbanda Franui. Neben ihren Konzertverpflichtungen gibt Lydia Altenburger sowohl Violin- als auch Klavierunterricht, vor allem für Kinder und Jugendliche. 18 Arnold Schoenberg Chor Leitung: Erwin Ortner Der 1972 von seinem künstlerischen Leiter Erwin Ortner gegründete Arnold Schoenberg Chor zählt zu den vielseitigsten und gefragtesten Vokalensembles Österreichs. Das Repertoire reicht von der Renaissance und Barockmusik bis zur Gegenwart mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik. Besonderes Interesse des Chores gilt der A cappella-Literatur, aber auch große Chor-Orchesterwerke Arnold Schoenberg Chor © Peter Fischli, Luzern stehen immer wieder auf dem Programm. Seit 2006 ist der Arnold Schoenberg Chor Hauschor des Theaters an der Wien. Einen weiteren Schwerpunkt bilden szenische Opernproduktionen im Rahmen der Wiener Festwochen, Salzburger Festspiele, styriarte, des Carinthischen Sommers, in Aix-en-Provence u.a. Das Ensemble unternimmt regelmäßig Konzertreisen in Europa, Amerika und Asien und ist Gast bei wichtigen Festivals im In- und Ausland. Die fast vierzig Jahre währende Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt wurde mit mehreren Auszeichnungen der gemeinsamen Aufnahmen gewürdigt. Die letzte gemeinsame CD-Produktion ist Beethovens Missa solemnis 2016. Seit 2007 veröffentlicht das Ensemble mit seinem Dirigenten fortlaufend die exklusive CD-Reihe „ASC-Edition“. www.asc.at Joachim Bißmeier Rezitation Joachim Bißmeier, geboren 1936 in Bonn, kam 1964 nach Wien. Von 1965 bis 1992 war er Mitglied des Burgtheater-Ensembles und spielte zahlreiche Rollen. München (Residenztheater), Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Zürich, Berlin (Schaubühne, Berliner Ensemble, Deutsches Theater) u.a. waren weitere Stationen. Seit einigen Jahren spielt er auch wieder in Wien, zunächst am Theater in der Josefstadt, zur Zeit als Gast am Burgtheater (in König Lear und Endspiel). Joachim Bißmeier © privat 19 Mislav Brajkovic´ Violoncello ´ geboren 1994 in Zagreb, hat an der Musik Akademie Mislav Brajkovic, Liechtenstein studiert. Jetzt studiert er sowohl an der Akademie für Musik Zagreb (Kroatien) und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Reinhard Latzko. Er hat zahlreiche Preise gewonnen: Den ersten Preis beim 19. Internationalen Wettbewerb Lions Grand Prix 2013 Rijeka, erste Preise bei nationalen und Mislav Brajkovic © Damian Posse regionalen Wettbewerben der Kroatischen Republik 2010 und 2012, den zweiten Preis beim Internationalen Wettbewerb Antonio Janigro in Porec 2010 und den Sonderpreis beim Internationalen Streicher Wettbewerb Rudolf Matz in Dubrovnik. Als Kammermusiker hat er den ersten Preis an der 8. Ars Nova 2012 in Triest (Internationaler Wettbewerb) und den ersten Preis beim Nationalen Wettbewerb der Kroatischen Republik in Opatija 2011 gewonnen. Er besuchte Meisterkurse bei vielen bekannten Künstlern wie Laszlo Fenyo, Laszlo Mezo, Valter Despalj, Michael Flaksman, Reinhard Latzko und Gustavo Tavares. Patrick Demenga Violoncello Patrick Demenga studierte am Konservatorium Bern, bei Boris Pergamenschikow in Köln und bei Harvey Shapiro in New York. Mehrere Preise dokumentieren den Beginn seiner Karriere und heute zählt er international zu den renommiertesten Cellisten. Als Solist und Kammermusiker tritt er regelmäßig auf den großen Festivals und in bekannten Musikzentren auf und arbeitete mit namhaften Musikerpersönlichkeiten wie Armin Jordan, Heinz Holliger, Leonidas Kavakos und Christian Altenburger u.v.a. sowie Orchestern wie dem Tonhalle Orchester Zürich, dem RSO Wien, RSO Berlin der Camerata Bern, Patrick Demenga © H.R. Hösli Camerata Zürich, BSO Bern, OCL Lausanne u.v.a. zusammen. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen sowie CD-Einspielungen wie die bei Novalis erschienenen zwei Haydn Cellokonzerte haben ihn einem internationalen Publikum bekannt gemacht. Patrick Demenga leitet eine Konzertausbildungsklasse an der Haute École de Musique de Lausanne und war über zwanzig Jahre künstlerischer Leiter der Vier Jahreszeiten-Konzerte in Blumenstein. Seit über zehn Jahren ist er künstlerischer Leiter der Musikfestwoche Meiringen. www.patrickdemenga.ch 20 Andrea Eckert Rezitation Andrea Eckert genoss ihre Ausbildung bei der großen Dorothea Neff. Sie ist eine Protagonistin des Wiener Theaterlebens. Mit ihren Chansonabenden gastiert sie in Deutschland, der Schweiz, in Israel und New York. Sie drehte zahlreiche Dokumentarfilme. Für ihren Film über Frederic Morton wurde sie 2010 mit der Romy für den besten österreichischen Dokumentarfilm ausgezeichnet. Andrea Eckert © Laurent Ziegler Am Wiener Volkstheater spielte sie u.a. die Hauptrollen in Judith, Maria Stuart (Schiller), Elektra (Sophokles), Penthesilea (Kleist), Der gute Mensch von Sezuan (Brecht) und Clara S. (Jelinek). Als Maria Callas in dem Stück Meisterklasse von Terence McNally wurde sie zum Publikumsmagneten Wiens. Über 170.000 Besucher sahen diese Produktion. Andrea Eckert wurde mit vielen Auszeichnungen bedacht. Sie bekam die Kainz Medaille, den Dorothea Neff Preis, den Karl Skraup Preis und den Hebbel Ring. 2016 wurde sie mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Wien geehrt. Sie ist seit 2016 Intendantin der Raimundspiele Gutenstein. www.andrea-eckert.com Christoph Ehrenfellner Viola Der Salzburger Komponist-Dirigent-Geiger ist 2016-2019 Artist in Residence am Theater Nordhausen/Thüringen, wofür er u.a. seine 1. Symphonie, sein 1. Ballett und seine 3. Oper komponiert. 2017 ist er Composer in Residence beim Festival Retz Offene Grenzen und beim Festival LOISIARTE in Niederösterreich und hatte diese Position auch 2012 beim Orchestre Symphonique de Mulhouse, 2013 bei der Seiji Ozawa Academy Genf und 2015 beim PalmKlang Festival in Salzburg. Als Dirigent ist er regelmäßiger Gast beim Mexico City Philharmonic Orchestra, Mozarteum Orchester Salzburg, Krasnojarsk Chamber Christoph Ehrenfellner © Robert Herbst Orchestra, RSO Belarus/Minsk und dem Wiener Jeunesse Orchester. Er war von 2011-2015 Chef der Sinfonietta Baden. Seit 2011 ist Christoph Ehrenfellner Juror beim SCL Youth Orchestra Festival im Wiener Musikverein, Lehrbeauftragter für Orchester der Kunstuniversität Graz, und Leiter des Jugendorchesters beim Allegro Vivo Festival in Niederösterreich. Er war GastKonzertmeister beim Mahler Chamber Orchestra, Simon Bolivar Youth Orchestra und beim Ensemble für Neue Musik in Salzburg und ist heute v.a. als Kammermusiker ein regelmäßiger Gast auf vielen Festivals weltweit. 21 Regina Fritsch Rezitation Regina Fritsch wurde am 12. Juni 1964 in Hollabrunn geboren und erhielt nach der Matura ihre Schauspielausbildung an der Schauspielschule Krauss in Wien. Unmittelbar danach erfolgte ein Engagement ans Burgtheater, dem sie seit 1985 als Ensemblemitglied angehört. Regina Fritsch erhielt für ihr Schaffen zahlreiche Auszeichnungen, darunter den BerufsRegina Fritsch © Filip Lav ehrentitel Kammerschauspielerin, zwei Nestroys und den Alma Seidler Ring. Neben ihrer Bühnentätigkeit steht sie auch immer wieder für Film und Fernsehen zur Verfügung. Sie ist Mutter von zwei Töchtern und lebt in Wien. Kurt Gold Cembalo Kurt Gold, geb. 1957, ist gebürtiger Wiener. Er erhielt eine klassische Klavierausbildung am Konservatorium Wien, wechselte dann zu Jazz und Jazzrock. 1992 gründete er das Ensemble Barock&Co, das er als Cembalist leitet. Sein Lieblingskomponist ist Johann Sebastian Bach. Kurt Gold ist Cembalist zahlreicher Ensembles. Darüber hinaus leitet er als Akkordeonist die Gruppe ARTango und ist Mitglied zahlreicher Jazzgruppen. Aufgrund seiner musikalischen Vielseitigkeit veranstaltet er gerne Crossover-Konzerte. 2005 erschien seine Solo-CD „Le Connaisseur“ auf Gramola, 2016 ist eine CD mit seiner Bearbeitung von Pergolesis Stabat mater (2 Singstimmen und Akkordeon) erschienen. 22 Kurt Gold © privat Konstanze Heinicke Violine Konstanze Heinicke erhielt ihren ersten Violinunterricht mit vier Jahren. Seit 2015 studiert sie in der Klasse von Christian Altenburger an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Bei dem Wettbewerb Jugend Musiziert gewann sie zahlreiche erste Preise auf der Regional-, der Landes- und der Bundesebene, verbunden mit einem Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben. 2010 bis 2013 war Konstanze Heinicke © privat Konstanze Heinicke Stipendiatin der Jürgen Ponto Stiftung. Sie trat als Solistin gemeinsam u.a. mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg, dem Leipziger Sinfonieorchester, dem Haydn-Orchester Dresden und dem Jungen Sinfonieorchester Dresden auf. Künstlerische Anregungen bekam sie durch Meisterkurse bei Sir Colin Davis, Igor Ozim, Friedemann Eichhorn, Albrecht Winter sowie Marianne Piketty. Konstanze Heinicke tritt abwechselnd in diversen kammermusikalischen Besetzungen auf und hat damit an Meisterkursen von Ensembles wie z.B. dem Dover Quartet, Quatour Ebène oder dem Talich Quartet teilgenommen. Internationale Konzertreisen führten sie bereits nach Israel, Russland, Griechenland, Kroatien und in die Schweiz. Benjamin Herzl Violine Benjamin Herzl stammt aus einer Salzburger Musikerfamilie. Erste Geigenstunden bei seinem Vater, ab 2005 Unterricht bei Klara Flieder an der Universität Mozarteum, seit 2011 Studium an der Wiener Musikuniversität bei Christian Altenburger. Wichtige Impulse erhält er u.a. von Christian Tetzlaff, Ivry Gitlis, Pierre Amoyal und Benjamin Schmid. Bereits 13-jährig gibt er sein Debüt mit Mozarts Violinkonzert KV 211 beim Internationalen Mozart-Fest Mannheim. 2008 gewinnt Benjamin Herzl den A.u.V. Marcosig Wettbewerb in Italien, mit anschließenden Konzerten in Venedig, Udine und Ljubljana. Darauf folgen Einladungen zu renommierten Festivals Marie Isabel Kropfitsch © Monika Lawrenz wie Haniel Akademie Duisburg, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Europäisches Festival Passau, Diabelli Sommer Mattsee oder Dialoge Salzburg 2016. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen u.a. Christopher Hinterhuber, Thomas Zehetmair, Clemens Hagen oder Thomas Riebl. Auftritte als Solist im Großen Festspielhaus Salzburg, im Konzerthaus Dortmund oder Open Air im Rosengarten Neuss. Benjamin Herzl ist Stipendiat der Mozartgesellschaft Dortmund, Preisträger des Internationalen Brahmswettbewerbs 2016 sowie Gewinner des Vadim Repin Mozart Preises. 23 Christopher Hinterhuber Klavier Nach einer Reihe von Preisen bei wichtigen internationalen Wettbewerben ist Christopher Hinterhuber regelmäßig als Solist im In- und Ausland gemeinsam mit hochrangigen Orchestern und Dirigenten wie Ashkenazy, Kreizberg, Cambreling, Weil, Russell Davies oder de Billy zu hören. Er gastierte wiederholt bei verschiedenen Festivals wie Klavierfestival Ruhr, Schleswig-Holstein-Festival, Mozartwoche Salzburg, Christopher Hinterhuber © Nancy Horowitz Bregenzer Festspiele, Lockenhaus, Styriarte Graz, Carinthischer Sommer, Haydnfestival Eisenstadt u.a. 2002/3 konzertierte er gemeinsam mit Patricia Kopatchinskaja in der Reihe Rising Stars u.a. in der New Yorker Carnegie Hall. Ein bemerkenswertes Projekt war die Aufnahme in Ton und Bild (Christopher Hinterhubers Hände) für den Film Die Klavierspielerin nach Elfriede Jelinek in der Regie von Michael Haneke (prämiert mit dem Großen Preis der Jury in Cannes 2001). Seit 2012 ist Christopher Hinterhuber Mitglied des renommierten Altenberg Trio Wien, das einen eigenen Zyklus im Wiener Musikverein spielt. An die 25 CD-Einspielungen und eine Berufung als Professor für das Hauptfach Klavier an die Musikuniversität Wien 2010 unterstreichen seinen herausragenden Rang innerhalb der jüngeren österreichischen Pianisten-Generation. www.christopherhinterhuber.com Reinhard Latzko Violoncello Reinhard Latzko studierte bei Jan Polasek, Martin Ostertag und Heinrich Schiff. Nach 18 Jahren als 1. Solocellist am SWR Sinfonieorchester und Professor an der Musikakademie Basel ist Reinhard Latzko seit 2003 Professor für Violoncello an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Er ist Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe und weltweit Leiter von Instrumentalkursen. Reinhard Latzko ist Kammermusikpartner u.a. von Markus Schirmer, Ulf Hölscher, Heinrich Schiff, Christian Tetzlaff, Gustav Rivinius, Hartmut Rohde und Christian Altenburger. Solistische Reinhard Latzko © Christian Jungwirth Tätigkeiten umfassen u.a. Auftritte mit dem Basler Sinfonieorchester, dem Tonhalle­Orchester Zürich, dem Sinfonieorchester des Südwestrundfunks und der Deutschen Kammerphilharmonie unter Dirigenten wie Michael Gielen und Yuri Ahronowitsch. Reinhard Latzko spielte zahlreiche Uraufführungen u.a. von Rihm, Krenek und Gielen. www.reinhardlatzko.at 24 Michel Lethiec Klarinette Der vielbeschäftigte Klarinettist Michel Lethiec hat als Solist und Kammermusiker mit Künstlern wie Arto Noras, Leonidas Kavakos, Mstislav Rostropovitch, Frans Helmerson, Régis und Bruno Pasquier, Yuri Bashmet, Gérard Caussé, Patrick Gallois, Yehudi Menuhin, Ralf Gothoni, den Moskauer Virtuosen und dem Amati Quartett, Enesco Quartett, Artis Quartett, Talich Quartett und Prazak Quartett gespielt. Michel Lethiec © Josep Molina Als leidenschaftlicher Interpret zeitgenössischer Musik hat Michel Lethiec mehrere Werke uraufgeführt, darunter Konzerte von Krzysztof Penderecki, John Corigliano, Marcel Landowski, Alain Fourchotte, Tamezo Narita, Salvador Brotons u.a. Michel Lethiec hat etwa zwanzig CDs aufgenommen und erhielt zwei Grands prix du Disque. Darunter ist eine Aufnahme mit den drei Konzerten von Krzysztof Penderecki mit der St. Petersburg Camerata unter der Leitung des Komponisten. Michel Lethiec unterrichtet am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris und am Nice Conservatoire, widmet sich nebenbei der Forschung und gibt regelmäßig Meisterkurse in anderen Institutionen. Er ist der Künstlerische Leiter des Festivals Pablo Casals in Prades. Joseph Lorenz Rezitation Joseph Lorenz, in Wien geboren, studierte am Mozarteum in Salzburg. Nach dem ersten Engagement in Kassel folgte das Schillertheater in Berlin, wo Lorenz sieben Jahre blieb. Die nächsten sechs Jahre war Lorenz in Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart, Basel und Zürich engagiert, von wo ihn Claus Peymann 1995 nach Wien ans Burgtheater holte. 2004 verließ Lorenz die Burg und arbeitet seitdem als freiberuflicher Schauspieler, etwa am Theater in der Josefstadt, am Niederösterreichischen Landestheater oder Stadttheater Klagenfurt. Seit 1998 ist Joseph Lorenz auch regelmäßig bei den Festspielen Reichenau zu sehen, zuletzt in Dämonen (nach Joseph Lorenz © Christoph Zadra Heimito von Doderer) und Brennendes Geheimnis (nach Stefan Zweig). Neben seiner Bühnenarbeit ist Joseph Lorenz auch als Sprecher und Rezitator sehr gefragt (Musikverein Wien, Wiener Konzerthaus, Kulturtage Mondsee etc). Drei Hörbücher liegen auf: Die Strudlhofstiege von Heimito von Doderer, sowie Tarabas und Das falsche Gewicht von Joseph Roth. 2015 wurde Joseph Lorenz der Berufstitel Kammerschauspieler verliehen. www.josephlorenz.at 25 Erwin Ortner Dirigent Erwin Ortner, 1947 in Wien geboren, war Mitglied der Wiener Sängerknaben, studierte an der damaligen Wiener Musikhochschule Musikpädagogik, Kirchenmusik und Dirigieren bei Hans Swarowsky und Hans Gillesberger und war von 1980 bis 2016 ordentlicher Professor für Chordirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, der er von 1996 bis 2002 als Rektor vorstand. 1972 gründete Erwin Ortner © Michal Kucharko er den Arnold Schoenberg Chor. Unter seiner künstlerischen Leitung entwickelte sich der Chor zu einem der führenden europäischen Ensembles. Von 1983 bis 1995 war er außerdem Chefdirigent des ORF-Rundfunkchores. Erwin Ortner dirigiert regelmäßig Konzerte im In- und Ausland und leitet Meisterkurse für Chor- und Orchesterdirigieren. 2010 übernahm er die künstlerische Leitung der seit 1498 bestehenden Wiener Hofmusikkapelle. 2002 wurde ihm der Grammy in der Kategorie Beste Choraufführung, in welcher Dirigent und der Chorleiter ausgezeichnet werden, für die Aufnahme von Bachs Matthäus-Passion verliehen, 2010 der Echo für Haydns Jahreszeiten (Arnold Schoenberg Chor, Concentus Musicus Wien, Nikolaus Harnoncourt). Wilhelm Sinkovic Moderation Geboren 1960 in Wien, studierte Wilhelm Sinkovicz Komposition und Musikwissenschaft. Seit 1984 ist er Musikkritiker der Tageszeitung Die Presse. Er unterrichtet an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (ehem. Konservatorium) und hat zahlreiche Bücher verfasst, unter anderem über die Wiener Staatsoper Das Haus am Ring, Arnold Schönberg Mehr als zwölf Töne, aber auch über Komponisten wie Johann Strauß und Alban Berg, sowie zuletzt mit Michaela Schlögl eine Bilanz der vergangenen 30 Jahre des Wiener Musiklebens do re mi fa Sole. Als Moderator ist Wilhelm Sinkovicz, der lange Zeit auch viele Rundfunksendungen, u.a. Reihen wie Klassische Verführung, gestaltet hat, alljährlich bei der LOISIARTE zu erleben. 26 Wilhelm Sinkovicz © privat Kristóf Szimán Kontrabass Kristóf Szimán studierte am Béla Bartók Konservatorium und Gymnasium 2004-2008 zuerst Cello und von 2005-2008 dann Kontrabass bei Istvan Lukacshazi. 2008 gewann er den Ersten Preis beim III. Kontrabass-Wettbewerb in Ungarn. Nach einer erfolgreichen Aufnahmeprüfung studierte er auf der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Josef Niederhammer. 2016 bekam er sein Diplom. Kristóf Szimán © Marcus Eibensteiner Orchestererfahrung sammelte der gebürtige Ungar unter anderem bei der Sommerakademie Collegium Musikum in Pommersfelden in den Jahren 2007-2010, der Orchesterakademie Ossiach, dem Wiener Kammerorchester, der Angelika Prokopp Sommerakademie in Salzburg 2012, an der Wiener Staatsoper, der Wiener Volksoper, der Bühne Baden, dem Salonorchester Alt Wien, dem Schönbrunner Schlossorchester Wien, dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester, den Vereinigten Bühnen Wien und der Wiener Akademie 2015. Janay Tulenova Violine Janay Tulenova begann sehr früh, Violine zu lernen und besuchte die Special Music School for Gifted Children K. Baiseitovoi in Almaty, Kasachstan, wo sie Unterricht bei Nina Patrusheva nahm. 2008 gewann Janay den Grand Prix der Republik Kasachstan und den ersten Preis bei der International Violin Competition in Kasachstan, woraus später ein Engagement mit dem Kazakh State Academic Symphony Orchestra unter Vag Papyan entstand (Prokofjew Violinkonzert Nr. 1). 2011 wurde Janay mit einem Stipendium an das Moskauer Staatliche Konservatorium aufgenommen (als vierte von 28 ausgesuchten Janay Tulenova © Constant Notten Studenten) und kam in die Klasse von Alexandr Petrovich Kirov. 2012 übersiedelte sie nach Maastricht, Niederlande, um mit Boris Belkin zu studieren. Nach dem Studienabschluss in Holland begann Janay ihr Masterstudium an der Musikuniversität Wien in der Klasse von Christian Altenburger. 27 Darya Volkova Klavier Darya Volkova wurde im Jahr 1991 in Usbekistan geboren. Im Alter von fünf Jahren begann sie den Klavierunterricht bei V. Begalova und studierte zwischen 1998 und 2005 am Musikgymnasium Uspenskiy V.A. in der Klasse von L. Florentieva. Im Jahr 2002 gewann sie den zweiten Preis beim internationalen Klavierwettbewerb von Kasachstan und im Jahr 2003 den ersten Preis beim nationalen KlavierwettDarya Volkova © Darya Volkova bewerb in Usbekistan. 2003 hat sie an Meisterkursen des Fonds Neue Namen in Moskau und im 2004 an Meisterkursen der Moskauer International Philharmonic of Classical Music in Taschkent teilgenommen und wurde in weiterer Folge eingeladen, die Ausbildung an der Zentralen Musikschule beim Moskauer Staatlichen Konservatorium P.I. Tschaikowsky fortzusetzen. Dort beendete sie 2010 ihr Studium mit Diplom und wechselte anschließend an die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien in die Klasse Christopher Hinterhuber. 2013 gab Darya ihr Debut als Solistin im Wiener Musikverein. Floris Willem Violine Floris Willem wurde in Lüttich (Belgien) geboren und kommt aus einer musikalischen Familie. Schon mit drei Jahren begann er Violine zu spielen. Musik ist für ihn eine Sprache, in der er die Schönheit des Lebens mit anderen teilen kann. Er studiert momentan bei Christian Altenburger an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und wird von der Stiftung Robus gefördert. Er spielt eine Violine von J.B. Vuillaume, eine Leihgabe der Stiftung Arthur Grumiaux. Floris Willem © Carine Van Gerven 28 NÖN 3 Wochen gratis testen! Entdecken Sie die besten Seiten des Landes. Testen Sie die NÖN 3 Wochen gratis und Sie erhalten: + Ihre NÖN mit den besten lokalen Inhalten + Die NÖN-Landeszeitung mit Top-Themen aus ganz Niederösterreich + tele, das Fernsehmagazin + NÖN-LeserClub: Woche für Woche akttraktive Vorteile Jetzt testen: NÖN.at/testen Nah. Näher. NÖN NÖN.at OE1_Club_84x170_Loisiarte_17.indd 1 30.01.17 17:00 29 30 Kammermusik in Grafenegg Workshops es Masterclass 7. – 14. Mai Eintritt frei Best of ECMA-Ensembles Fr, 12. Mai · 19.30 Uhr Junge Ensembles präsentieren in einem abwechslungsreichen Programm das Beste aus einer Woche European Chamber Music Academy in Grafenegg. ar M HAYDN · BACH · ADAMS © Apollon Musagète Quartett Sa, 13. Mai · 19.30 Uhr co Bo rg g r e ve Boulanger Trio So, 14. Mai · 11.00 Uhr TSCHAIKOWSKI · STAUD Im Anschluss get together mit den Musikern und dem Komponisten Johannes Maria Staud © © N. Horowitz Ire ne Za nde l grafenegg.com/ecma ecma-music.com · mdw.ac.at/ijh 170203_Loisiarte Ecma RZprint.indd 1 03.02.2017 17:27:40 31 Langenlois zu besuchen bedeutet, der lieblichen Seite des Kamptals zu begegnen. Einen Ort zu entdecken, dessen sanft gezeichnete Weinberge, prachtvolle Gärten und breit gefächerte Architektur und Kultur um die Sinne seiner Besucher buhlen. www.langenlois.at UH_Llois_Loisiarte_84x170.indd 1 32 Reopening 01.07.2017 Bernard Frize, Balaire (Detail), 2015, Galerie nächst St. Stephan © Bildrecht, Wien, 2016 EIN GUTER B O D E N R E GT GENUSSFAN TA S I E N A N 13.12.16 08:15 KHK_LiosiarteProgramm_84x170_E1.indd 1 Abstract Painting Now! Gerhard Richter, Katharina Grosse, Sean Scully … Tobias Pils Untitled Sébastien de Ganay Transposition and Reproduction www.kunsthalle.at 16.12.16 00:25 ERLEBEN SIE 900 JAHRE TRADITION & GESCHICHTE in Langenlois nte bie estyle Am odernes Lif m & r tu ek nale Archit Internatio LOISIUM WeinErlebnisWelt & Vinothek Loisium Allee 1 3550 Langenlois +43 (0) 2734 322 40 [email protected] www.loisium-weinwelt.com tellen Feinschmecker bes op online: im neuen Wein-Sh thek.at www.loisium-vino 33 SchloSSfeStSpiele LAngenLOiS Die Lustige WitWe Operette in 3 Akten vOn FrAnz LehAr HÖRT DIE SIGNALE 24. 03. – 17. 04. 2017 / krems TICKET- & INFOLINE: 02732/908033 KLANGRAUM.AT 20.JuLi –12.Aug.2017 SchLOSS hAindOrF Musikalische leitung: andreas stoehr regie: rudolf frey Gefördert durch das Land Niederösterreich Langenlois ticketS 0 27 34 - 34 50 34 www.schlossfestspiele.at DIE UNTERIRDISCHE WEINMESSE LOISIUM WEIN LUST 27. 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März 2018 LOISIUM Langenlois bis Im Mittelpunkt der LOISIARTE 2018 wird die Musik von György Kurtág stehen, ergänzt wird das Programm durch Werke aus seinem künstlerischen Umfeld. Der Komponist und Pianist ist nicht nur einer der bedeutendsten Komponisten Ungarns, sondern findet auch internationale Beachtung. Er ist unter anderem Preisträger des FriedrichHölderlin-Preises der Universitätsstadt Tübingen und seit 2001 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Er gilt als ein Künstler, der hart an der äußersten Verdichtung arbeitet, wird dabei mit Anton Webern verglichen und als der legitime Nachfolger Liszts, Bartóks, Leó Weiners und Sándor Veress‘ bezeichnet. www.loisiarte.at mit freundlicher unterstützung von