Inhaltsverzeichnis Corporate Citizenship-Mix - Fundraising-Wiki

Werbung
Artikel:Corporate_Citizenship
Aus: Fundraising-Wiki - http://www.fundraising-wiki.de
Corporate Citizenship bzw. dt. Unternehmensbürgerschaft bezeichnet das bürgerschaftliche Engagement in
und von Unternehmen, die eine mittel- und langfristige unternehmerische Strategie auf der Basis
verantwortungsvollen Handelns verfolgen und sich über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinaus als ?guter
Bürger? aktiv für die lokale Zivilgesellschaft oder z. B. für ökologische oder kulturelle Belange engagieren. [1]
Die englische Begrifflichkeit verweist darauf, dass es sich ursprünglich um die Übernahme einer
Management-Idee als Teil einer Public-Affairs-Strategie aus den USA handelt.
Heute wird im deutschen Sprachraum durchaus ein eigenständiges und erweitertes Verständnis der
gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen diskutiert und bereits ansatzweise praktiziert: im Sinne von
?sozialen Kooperationen? (Bernhard von Mutius), die zum wechselseitigen Nutzen aller beteiligten Partner
eingegangen werden und mithelfen, gesellschaftliche Innovationen auf den Weg zu bringen. Der Begriff
?Corporate Citizenship? wird in wissenschaftlichen und politischen Diskursen sowie von Unternehmen selbst
allerdings nicht eindeutig verwandt und steht in teils unklarer Abgrenzung zu verwandten Termini wie ?Corporate
Responsibility? oder ?Corporate Social Responsibility?, der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen.
Hinter diesen Ansätzen steht nicht zuletzt die Frage, welche Rolle Unternehmen in der Gesellschaft spielen. Die
Diskussion um gesellschaftlich verantwortliche Unternehmensführung und gesellschaftsbezogenes Engagement
ist auch in Deutschland nicht neu. Und etwa mit den Schritten von Großunternehmen zur Arbeiterwohlfahrt im
ausgehenden 19. Jahrhundert ist ein solches Engagement seit langem bekannt.
Inhaltsverzeichnis
• 1 Corporate
Citizenship-Mix
• 2 Kritik
• 3 Literatur
• 4 Weblinks
• 5 Einzelnachweise
Corporate Citizenship-Mix
Der Corporate Citizenship-Mix beschreibt neun Instrumente, die Unternehmen aller Größen in der Praxis bereits
einsetzen.[2] Er ist - ähnlich wie der Marketing-Mix - eine Art Baukasten, aus dem sich ein Unternehmen im
Rahmen seiner Corporate Citizenship-Strategie passende Instrumente aussuchen und diese umsetzen kann. Die
Unternehmensgröße und der damit unter Umständen verbundene Umfang der eingesetzten Ressourcen spielt
dabei keine Rolle. Mittelständische Unternehmen können grundsätzlich alle neun Instrumente einsetzen.
• ?Unternehmensspenden? (Corporate Giving) ist der Oberbegriff für ethisch motiviertes selbstloses
Überlassen, Spenden oder Zustiften von Geld oder Sachmitteln, sowie für das kostenlose Überlassen oder
Spenden von Unternehmensleistungen, -produkten und -logistik.
• ?Sozialsponsoring? (Social Sponsoring) ist die Übertragung der gängigen Marketingmaßnahme
Sponsoring - als ein Geschäft auf Gegenseitigkeit - auf den sozialen Bereich, womit dem Unternehmen
neue Kommunikationskanäle und der gemeinnützigen Organisation neue Finanzierungswege eröffnet
werden.
• ?Zweckgebundenes Marketing? (Cause-related Marketing) ist ein Marketinginstrument, bei dem der Kauf
eines Produkts/einer Dienstleistung damit beworben wird, dass das Unternehmen einen Teil der Erlöse
einem sozialen Zweck oder einer Organisation als "Spende" zukommen lässt.
• ?Unternehmensstiftungen? (Corporate Foundations) bezeichnet das Gründen von Stiftungen durch
Unternehmen - eine Art des Engagements, die auch von mittelständischen Unternehmen immer häufiger
Inhaltsverzeichnis
1
Artikel:Corporate_Citizenship
benutzt wird.
• ?Gemeinnütziges Arbeitnehmerengagement? (Corporate Volunteering) bezeichnet das gesellschaftliche
Engagement von Unternehmen durch die Investition der Zeit, des Know-hows und Wissens ihrer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in und außerhalb der Arbeitszeit.
• ?Auftragsvergabe an soziale Organisationen? (Social Commissioning) bezeichnet die gezielte
geschäftliche Partnerschaft mit gemeinnützigen Organisationen, die z. B. behinderte und sozial
benachteiligte Menschen beschäftigen, als (gleichfalls kompetente und konkurrenzfähige) Dienstleister
und Zuliefererbetriebe, mit der Absicht, die Organisationen durch die Auftragsvergabe zu unterstützen.
• ?Gemeinwesen Joint-Venture? (Community Joint-Venture bzw. Public Private Partnership) bezeichnet
eine gemeinsame Unternehmung von einer gemeinnützigen Organisation und einem Unternehmen, in die
beide Partner Ressourcen und Know-how einbringen und die keiner allein durchführen könnte.
• ?Lobbying für soziale Anliegen? (Social Lobbying) bezeichnet den Einsatz von Kontakten und Einfluss
des Unternehmens für die Ziele gemeinnütziger Organisationen oder für Anliegen spezieller Gruppen im
Gemeinwesen.
• ?Soziales Risiko-Kapital? (Venture Philanthropie) bezeichnet unternehmerisch agierende
Risiko-Kapitalgeber, die für eine begrenzte Zeit und ein bestimmtes Vorhaben sowohl Geld als auch
Know-how in gemeinnützige Organisationen investieren."
• Mitwirkung in der Gesellschaft ist ein weiteres wichtiges Element von Corporate Citizenship
Kritik
Kritiker bemängeln, dass es sich häufig um punktuelle Einsätze ohne nachhaltige Wirkung (?Tropfen auf dem
heißen Stein?) oder um Ablenkungsmanöver handele, die von schlechtem Image entlasten sollen
(?Augenwischerei?, ?PR-Effekte?) oder dass die gewählten Tätigkeitsfelder besser in staatlicher oder kirchlicher
Verantwortung aufgehoben seien (?Langfristigkeit?, ?Verlässlichkeit?).
Vor allem wird der Begriff nicht einheitlich verwendet. Einige verwenden den Begriff im Zusammenhang der
Spendenethik, andere nehmen den Begriff wörtlich und fordern Unternehmen auf, als ?Guter (Unternehmens-)
Bürger? zu fungieren (z. B. Peter Ulrich).
Dies beinhaltet auch die aktive Mitwirkung in der Politik, in der Branche, etc. Der Ansatz des Corporate
Citizenship wurde im deutschsprachigen Raum maßgeblich vom bereits im Jahr 1999 gegründeten Center for
Corporate Citizenship geprägt.
Literatur
• Backhaus-Maul, Holger / Biedermann, Christiane / Nährlich, Stefan / Polterauer, Judith (Hrsg.):
Corporate Citizenship in Deutschland. Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen. Bilanz und
Perspektiven; Wiesbaden 2010². ISBN 978-3-531-17136-4
• Backhaus-Maul, Holger; Biedermann, Christiane; Nährlich, Stefan; Polterauer, Judith (2008): Corporate
Citizenship in Deutschland. Bilanz und Perspektiven. VS-Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.
ISBN 3-531-15959-3
• Beckmann, Markus (2007): Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship, Eine empirische
Bestandsaufnahme der aktuellen Diskussion über die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen.
Halle. ISBN 978-3-86010-912-0 [1]
• Beschorner, Thomas: Corporate Social Responsibility, Corporate Citizenship, Corporate Governance.
Schillernde Begriffe und ihre Deutung. Ökologisches Wirtschaften, 2005(3), S. 40-42, abgerufen am 8.
März 2011.
Corporate Citizenship-Mix
2
Artikel:Corporate_Citizenship
• Beschorner, Thomas; Schmidt, Matthias: Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship.
Mering Verlag, München 2008, abgerufen am 8. März 2011.
• Andrew Crane, Dirk Matten: Business ethics - Managing corporate citizenship and sustainability in the
age of globalization. 2 Auflage. Oxford University Press, New York 2007, ISBN 978-0-19-928499-3.
• Crane, Andrew; Matten, Dirk, Moon; Jeremy (2008): Corporations and citizenship: Business,
responsibility and society. Cambridge University Press, New York et al. ISBN 978-0-521-61283-8
• Daub, Claus-Heinrich (2005): Globale Wirtschaft - globale Verantwortung: Die Integration
multinationaler Unternehmen in den Prozess der nachhaltigen Entwicklung. Basel, ISBN 3-906129-23-3
• Dresewski, Felix (2004): Corporate Citizenship. Ein Leitfaden für das soziale Engagement
mittelständischer Unternehmen. UPJ, Berlin. ISBN 3-937765-00-X
• Habisch, André; Schmidpeter, René; Neureiter, Martin (2007): Handbuch Corporate Citizenship. CSR für
Manager. Heidelberg et al. ISBN 978-3-540-36357-6
• Habisch, André (2003): Corporate Citizenship. Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen.
Springer, Berlin/Heidelberg/New York. ISBN 3-540-44335-5
• Maaß, Frank (2009): Kooperative Ansätze im Corporate Citizenship. Erfolgsfaktoren gemeinschaftlichen
Bürgerengagements von Unternehmen im deutschen Mittelstand. Rainer Hampp, München/Mering. ISBN
978-3-86618-367-4
• Schrader, Ulf (2003): Corporate Citizenship. Die Unternehmung als guter Bürger?. Logos, Berlin. ISBN
3-8325-0463-X
• Ulrich, Peter (2002): Republikanischer Liberalismus und Corporate Citizenship. Von der
ökonomistischen Gemeinwohlfiktion zur republikanisch-ethischen Selbstbindung wirtschaftlicher Akteure,
in: Münkler, H./Bluhm, H. (Hrsg.), Gemeinwohl und Gemeinsinn, Bd. IV: Zwischen Normativität und
Faktizität, Berlin, S. 273-291.
• Josef Wieland, Walter Conradi (Hrsg.): Corporate Citizenship. Gesellschaftliches Engagement unternehmerischer Nutzen. Metropolis, Marburg 2002. ISBN 3-89518-397-0
Weblinks
• Corporate Citizenship-Seite des Bundeswirtschaftsministeriums
• Corporate Citizenship-Seite des deutschen Center for Corporate Citizenship
• Das Corporate Citizenship und CSR Portal des deutschen Corporate Citizenship und CSR Netzwerks UPJ
• Infoportal des Center for Corporate Citizenship Austria
• Coporate Citizenship, Aus Politik und Zeitgeschichte, Heft 31/2008
Einzelnachweise
1. ? Dubielzig, F.; Schaltegger, S.: Corporate Citizenship, in: Althaus, M.; Geffken, M. & Rawe, S. (Hrsg.):
Handlexikon Public Affairs, Münster: Lit Verlag, 2005, S.235 CSM Lüneburg (120 kB)
2. ? Felix Dresewski, Corporate Citizenship. Ein Leitfaden für das soziale Engagement mittelständischer
Unternehmen. Berlin 2004, S. 21f.
Die erste Version dieser Seite basiert auf der Seite Corporate_Citizenship in der Version vom 23. Apr. 2011,
08:18 Uhr aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der CC-Lizenz Namensnennung Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Lizenz: Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland (CC-BY-SA-3.0 DE) sofern
Literatur
3
Artikel:Corporate_Citizenship
nicht anders angegeben (siehe hierzu: http://www.fundraising-wiki.de/s/Fundraising-Wiki:Lizenzbestimmungen) .
Einzelnachweise
4
Herunterladen