Turbinen, Gasgesetze, 1. Hauptsatz Übungen: 2 von 5 1. Begründen Sie (kurz und knapp) die besondere Schaufelform einer Peltonturbine! (Skizze!) /3 Der Wasserstrahl wird symmetrisch aufgeteilt und dann stoßfrei um fast 180 O umgelenkt. Dadurch wird die größtmögliche Impulsänderung (= ReaktionsKraft) übertragen. Wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Turbine halb so groß wie Wassergeschwindigkeit ist, dann wird die gesamte kin. Energie des Wasser abgegeben und c2 = 0. Die Ausfräsung am Außendurchmesser verhindert, dass der Wasserstrahl auf den Schaufelrücken trifft. Ein 247 m hoch gelegener Bergsee liefert 3 stündlich 1440 m Wasser, das einer Peltonturbine zugeführt werden soll. Die Peltonturbine soll mit einer Drehzahl von 720 1/min laufen; der Gesamtwirkungsgrad der Anlage (Turbine und Rohrsystem) wird auf 84% geschätzt. 2. Bestimmen Sie von der Turbinenanlage a) die abgegebene Leistung b) den (wirksamen) Turbinenraddurchmesser und c) den Düsendurchmesser, wenn das Wasser auf zwei Düsen aufgeteilt werden soll! d) Welche Aufgabe hat das Wasserschloss? a) geg.: h = 245 m (Die unteren 2 m können nicht genutzt werden.) Punkt 1 : Oberkante Wasser ; Punkt 2: hinter der Düse ρ ⋅ g ⋅ h1 + V = 1600 m3/h = 0,4 m3/s ηges. = 0,84 n = 1700 1/min = 12 1/s ges.: Pab in kW dRad in m dDüse in m ρ 2 v12 + p 1 = ρ ⋅ g ⋅ h2 + ρ 2 v22 + p 2 D.h. die Lageenergie geht vollständig in kin. Energie über, die dann in den Schaufeln in Arbeit umgewandelt wird. • • Pab = Pauf ⋅ η = V ⋅ p ⋅ η = V ⋅ ρ ⋅ g ⋅ h1 ⋅ η 3 kg Pab = 0, 4 m ⋅ 1000 3 ⋅ 10 N ⋅ 245 m ⋅ 0,84 = s kg m Pab = 823200 N ⋅ m = 823,2 kW s b) u =c ∧ dRad ⋅ π ⋅ n = 2 ⋅ g ⋅h 2 ⋅ g ⋅h ⇒ dRad = 2 2 ⋅ π ⋅n 2 2 ⋅ 10 m2 ⋅ 245 m s 2 ⋅ π ⋅ 12 1 s dRad = c) c =v = 2 ⋅ g ⋅h • V = 2 ⋅ A ⋅v = 2⋅ • ⋅V dRad = 2 π ⋅v = 2 dRad ⋅π 4 2 ⋅ 0, 4 m ⋅v = 70 m s 75, 4 1 ∧ u = dRad ⋅ π ⋅ n v = c = 70 m/s = 0,928 m s ⇒ 3 s = 0, 0603 m π ⋅ 70 m s d) Wenn die Leistung der Turbine verringert wird, geschieht dies ausschließlich durch Verkleinern des Volumenstromes. Dann ändert sich also die Geschwindigkeit im Rohr: die riesige Wassersäule im Rohr wird verzögert und somit entsteht (laut Newtonschen Gesetz „Kraft = Masse mal Beschleunigung“) eine riesige Kraft bzw. ein sehr großer Druck. Das Wasserschloss nimmt im oberen Bereich, dort, wo der hydrostatische Druck noch nicht so groß ist, diese Druckschwankung auf und entlastet damit die Düse. /8 Übungen: Turbinen, Gasgesetze, 1. Hauptsatz 3 von 5 3. Erklären Sie die Begriffe Überdruck, Unterdruck, Luftdruck und absoluter Druck an Beispielen! /3 Überdruck: Druckdifferenz zwischen wirklichem Druck und dem Umgebungsdruck pamb. z.B. Druck im Reifen; gemessen durch ein Manometer Unterdruck: wie a) nur neg. Wert; d.h. wirklicher Druck liegt unter dem Luftdruck. z.B. Druck in einer Melkmaschine Luftdruck: = absoluter Druck der umgebenden Luft; gemessen mit einem Barometer abs. Druck: wirklicher Druck, also gegen das Vakuum gemessen (pabs = pe + pamb) 4. Ein Tauchsieder von 1 kW wird 2 Minuten lang in ein Petroleumbad mit 3,7 kg Petroleum gehalten. Dabei erwärmt sich die Badtemperatur von 19 OC auf 34 OC . Ermitteln Sie die spezifische Wärmekapazität von Petroleum! 2,16 kJ/(kg⋅K) geg.: m = 3,7 kg P = 1 kW W = P⋅t = 120 kJ = Q t = 120 s ∆T =15 K ges.: c in kJ/(kg⋅K) /3 Q = m ⋅ c ⋅ ∆T c= Q m ⋅ ∆T = 120 kJ = 2,16 kJ kg ⋅ K 3, 7 kg ⋅ 15 K 5. e) Welche verschiedene physikalische Größen kann man aus dem linken p-V-Diagramm entnehmen? (4 Größen aufzählen) f) Ergänzen Sie Antwort a) durch den Hinweis, ob die jew. Größe beim Übergang von 1 nach 2 zu- oder abnimmt. g) Welche typische Zustandsänderung ist hier abgebildet? (begründen) h) Wie hat sich die innere Energie von 1 nach 2 verändert? (kurz begründen) /4 a) Ablesbar ist der jew. Druck, das jew. zugehörige Volumen und (als „Hilfs“linien dargestellte) Temperatur. (Die Temperaturlinien sollten beschriftet sein.) Die Fläche unter der p-V-Linie stellt die jew. Arbeit dar, die in oder aus dem System geflossen ist. b) Der Druck steigt von 1 nach 2. Das Volumen sinkt; die Temperatur steigt; Arbeit wird zugeführt. c) Es handelt sich (annähernd) um eine isentrope Verdichtung, denn der Druck „steigt schneller“ als bei einer Isothermen. Es findet kein Wärmeaustausch statt, deshalb wird die gesamte Arbeit in innerer Energie gespeichert. die Temperatur steigt an U1-2 = m ⋅ cv ⋅(T2-T1) d) Die innere Energie steigt, denn die Arbeit kommt hinein und keine Wärme heraus. 5. Die Luft im skizzierten Zylinder wird zuerst isotherm verdichtet, dann isochor erwärmt und zum Schluss isobar expandiert. c) Zeichnen Sie die 3 Vorgänge qualitativ in ein p-V-Diagramm ein. (einzelne Schritte kennzeichnen) d) Erklären Sie, wie sich jew. die Temperatur und die innere Energie ändern und wo Wärme und Arbeit auftreten. /4 1-2: Temperatur und (damit) die innere Energie bleiben konstant. Arbeit geht hinein; Arbeit geht in Form von Wärme sofort wieder heraus 2-3: Volumen = Null Arbeit = Null Temperatur steigt innere Energie steigt 3-4: Temperatur und innere Energie steigen; Arbeit wird abgeführt. Wärme wird nötig: ∆Q = ∆W + ∆U Übungen: Turbinen, Gasgesetze, 1. Hauptsatz 4 von 5 6. In einem 12-Liter-Kühlbehälter entweichen durch Verdampfen o bei -191 C im Laufe einer Woche 0,2 kg Flüssigwasserstoff. Welches Volumen nimmt das entwichene Gas jetzt (bei 20 OC und 1 bar Luftdruck) ein? 3 2,42 m /3 8. In einem (polytropen) Prozess wird Luft von 1,5 l und 0,1 bar Unterdruck bei 30 OC verdichtet. Dabei verringert sich das Volumen auf 0,1 l. Durch Messung stellt man einen Überdruck von 35 bar fest. O c) Wie groß ist die Endtemperatur? 535 C 561 J d) Ermitteln Sie die Zunahme (o. Abnahme) der inneren Energie der eingeschlossenen Luft! /6 geg.: m = 0,2 kg T = 293 K p = 1 ⋅ 10 5 Pa ges : V in m3 m ⋅ Ri = p ⋅V T ⇒V = V = geg.: V1 = 1,5 l V2 = 0,1 l p1 = 0,9 bar p2 = 36 bar T1 = 303 K ges.: T2 in K 0,2 kg ⋅ 4124 Nm ⋅ 293K kg ⋅ K 1 ⋅ 10 N2 m 5 T2 = = 2, 42 m 3 36 bar ⋅ 0,1l ⋅ 303K = 808K = 535 O C 0, 9 bar ⋅ 1,5 l U 1−2 = m ⋅ cv ⋅ (T2 −T1 ) p 1 ⋅V 1 p 1 ⋅V 1 ⇒ m= T1 T1 ⋅ Ri 0, 9 ⋅ 105 N2 ⋅ 1,5 ⋅ 10 −3 m 3 m = 1,55 ⋅ 10 −3 kg m= Nm 303K ⋅ 287 kg ⋅ K = 1,55 ⋅ 10 −3 kg ⋅ 716 J ⋅ (808 − 303) K = 561 J kg ⋅ K m ⋅ Ri = Ri= 287,0 J/(kg⋅K) cV = 0,716 kJ/(kg⋅K) ges.: U1-2 in J U 1 −2 Pressluftkombinat Griebelschied m ⋅ Ri ⋅T p p 1 ⋅V 1 p 2 ⋅V 2 p 2 ⋅V 2 = ⇒ T2 = ⋅T p 1 ⋅V 1 1 T1 T2 geg.: V1 = 0,0015 m3 p1 = 0,9 ⋅ 10 5 Pa T1 = 303 K T1 = 808 K 9. Ri= 4124,0 J/(kg⋅K) Bodo montiert mit seinem Druckluftschrauber Holzlatten, als plötzlich sein Kompressor „den Geist aufgibt“ und keine Druckluft mehr fördert. Wie viel Arbeit kann er noch aus dem Druckspeicher von 50 Liter Rauminhalt bei einem Manometerstand von 6 bar entnehmen, bevor 37,3 kJ er „den Rest von Hand“ schrauben muss. (Rechenweg kurz begründen) /5 Übungen: geg.: V1 = 0,05 m3 p1 = 7 bar p2 = 1 bar T1 = 393 K Turbinen, Gasgesetze, 1. Hauptsatz Es handelt sich um eine (annähernd) isentrope Expansion. Die verdichtete Luft wird auf Luftdruck-Nieveau entspannt; die zur Expanison erforderliche Energie kann nur aus der inneren Energie stammen. (∆U = ∆W ; Die Temperatur fällt.) κ =1,402 ges.: (V2 in m3) W1-2 in kJ 5 von 5 κ κ p 1 ⋅V1 = p 2 ⋅V2 1 p 1 V2 κ ⇒ = p 2 V1 1 p 1 κ V2 p =V ⇒ 1 2 1 p 1 κ 7 bar 1,402 V2 = V1 ⋅ = 0, 05 m 3 ⋅ = 0, 05 m 3 ⋅ 7 0,7132 = 0,20 m 3 p 1 bar 2 W1−2 p ⋅V − p1 ⋅V1 = 2 2 κ −1 W1−2 = = 1 ⋅ 105 N2 ⋅ 0,20 m 3 − 7 ⋅ 105 N2 ⋅ 0, 05 m 3 m m 2 ⋅ 10 4 Nm − 3,5 ⋅ 10 4 Nm = 3,731 ⋅ 10 4 Nm = 37,31 kJ 0, 402 ≈ 0, 01 kWh alternativ: Aus 1, 402 − 1 T1 p1 = T2 p2 κ −1 κ T2 berechnen und dann mit U 1−2 = Q 1−2 +W 1−2 = m ⋅ cv ⋅ (T2 −T1 ) U1-2 hier gleich W 1-2 bestimmen.