Geschaeftsbericht_20142015

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GESCHÄFTSBERICHT
2014/2015
DER THEATER AM NEUMARKT AG
DIE MENSCHEN
AUF UND HINTER DER BÜHNE
— VERWALTUNGSRAT —
Thomas Busin (Präsident)
Catherine Ann Berger (Vizepräsidentin bis Juli 2015)
Plinio Bachmann (bis Juli 2015)
Beate Eckhardt
Lisa Fuchs (seit Juli 2015)
Daniel Imboden (seit Juli 2015)
Ueli Kappeler (Technik)
Dr. Niklaus Schatzmann
Dr. Andreas Spillmann
Stefan Zwicker
Martin Butzke (Ensemble, Beisitzer)
— REVISIONSSTELLE —
Finanzkontrolle der Stadt Zürich
— DIREKTION UND GESCHÄFTSFÜHRUNG —
— DIREKTION —
Peter Kastenmüller,
Ralf Fiedler (Stellvertreter)
— KAUFMÄNNISCHE GESCHÄFTSFÜHRUNG —
Michel Binggeli
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Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
— KÜNSTLERISCHES
PERSONAL —
Schauspielensemble: Martin Butzke,
Maximilian Kraus, Janet Rothe, Yanna Rüger
Gäste Schauspiel: Christian Bayer, Simon Brusis,
Stefan Colombo, Nicola Fritzen,
Solene Garnier, Anna Grisebach, Simon Hari,
Matthias Hungerbühler, Dominique Jann,
Thomas Jeker, Cristin König, Andreas Matti,
Nicola Nord, Marcus Signer,
Heiner Stadelmann, Dimitri Stapfer,
Meinolf Steiner, Miriam Strübel,
Sascha Sulimma, Nora Von der Mühll,
Sabine Waibel
Weitere Gäste: Eva Illouz, Josef Bierbichler,
Hazel Brugger, Leo Tuor, Claudio Spescha,
Andreas Altmann, Felix Hasler, Stina Werenfels,
Bruno Binggeli, Rafael Horzon,
Tim Guldimann, Luzia Tschirky, Anna Hutsol,
Kurt Pelda, Reto Rufer, Ivan Al-Azm,
Aboud Saeed, Argyris Sfountouris,
Spyridon Arvaintis, Mark Herkenrath,
Daniel Binswanger, Elisabeth Bronfen,
Richard C. Schneider, Georg Kohler, Res Strehle,
Jörg Acklin, Kurt Brandenberger,
Charles Linsmayer, Rico Tiegermann,
Thomas Hürlimann, Adolf Muschg,
Erica Pedretti, Alex Capus, Arno Camenisch,
Gertrud Leutenegger, Tanja Maljartschuk,
Martin Pollack, Jurij Wynnychuk,
Andrej Kurkow, Lukas Bärfuss, Durs Grünbein,
Michael Fehr, Rico Baumann, Omanut,
Daniel Kahn, Caspar Battegay,
Robert Hunger-Bühler, Susan Neiman,
Hanno Loewy, Bernd Borgwart, Markus Bischoff,
Patricia Kaelin, Benjamin Dubno,
Evelyne Binsack, Heli Putz, Erika Hebeisen,
Markus Somm, Jakob Tanner, Oliver Zimmer,
Thomas Zaugg, Sabine Boss,
Constantin Seibt, Silvia Tschui, Iris Ritzmann,
Nicola Forster, Nora Zukker, Jurczok 1001,
Luca Thanei, Dominik Holzer,
Benedikt Loderer, Franz Steinegger,
Benjamin von Wyl, Laura Koerfer,
Rahel Sternberg, Julia Sewing, Lea Whitcher,
Roberto von Escher, Timo Krstin,
Lukas Sander, Urs Humbel, Jonas Gygax,
Florian Loycke, Emir Tebatebai, Brian Morrow,
Cora Frost, Dasniya Sommer,
Benjamin Burger, Ray Herlitz, Tobias Bienz
Komparsen: Najeebullah Alidjani, Hans Benz,
Sabrina Fischer, Ursula Frischknecht,
Selina Girschweiler, Nelly Jaeger,
Margrith Kuhn, Andrej Peter, Astrid Portmann,
Yanik Riedo, Kim Stäubli, Heidrun West,
Silvia Fenn, Maria Skiada,
Manuel Ramirez-Ramos, Josef Lindiridi,
Luca Santarossa, Doris Nef
Regie: Simone Blattner, Uta Plate,
Pedro Martins Beja, Carol Blanc
(Theater Sgaramusch), Laura Koerfer,
Johann Kuithan, Peter Kastenmüller,
Tom Kühnel, Joachim Schloemer,
andcompany&Co
(Alexander Karschnia, Nicola Nord,
Sascha Sulimma), Tom Schneider,
Wojtek Klemm, Tancredi Gusman
& Léonie Süess, Philippe Heule,
Julia Haenni, Michael Schönert,
Philipp Becker
Regieklasse ZHDK: Rebekka Bangerter, Jan Beller,
Nehle Breer, Simon Dietersdorfer,
Damian Diaboha, Chantal Dubs, Noemi Egloff,
Sarah Gailer, Julia Haenni,
Antonia Eleonore Hölzel, Joel Kammermann,
Thokozani Kapiri, Timo Kählert,
Svenja Koch, Dalilah König, Robert Lässig,
Julian Lehr, Marta Piras, Mira Anais Rojzman,
Carolin Schröder, Marlon Tarnow,
Julian-Nico Tzschentke, Mart van Berckel
Regieassistenz: Annina Dullin-Witschi (Gast),
Tancredi Gusman, Philipp Sippel (Gast),
Julia Skof (Gast)
Bühne: Nadia Fistarol, Jo Schramm,
Katrin Murbach, Fabian Jaggi, Michael Meier,
Christoph Franz, Burkhart Ellinghaus
Bühnenbildassistenz: Léonie Süess,
Emanuel Röthlisberger
Kostüme: Sabin Fleck, Sabina Winkler,
Franziska Born, Ulrike Gutbrod,
Nicole von Graevenitz
Bühne & Kostüme: Moritz Müller, Mascha Mazur
Ausstattungs- und Kostümassistenz:
Andrijana Trpkovic
Musik: Marino Bernasconi, Dave Jegerlehner,
Jörg Follert, Vera Kappeler,
Peter Conradin Zumthor, Thomas Jeker,
Micha Kaplan, Daniel Kahn, Alkis Zopoglou,
Kafenion
(Juno Haller, Elvetopoulus, Jorgos Stergiou)
Ohr im Neumarkt: Hans Koch, Martin Schütz,
Fredy Studer, Daniel Schneider, Tobias Preisig,
Jan Bang, Omri Ziegele, Yves Theiler,
Gerry Hemingway, Irene Schweizer,
Han Bennink, Andreas Schaerer, Lucas Niggli
— TECHNISCHES PERSONAL —
Leitung: Andreas Bögli,
Peter Meier (Stellvertretung)
Bühne: Thomas Bianca, Franz Fleischmann,
Silvan Ammon
Beleuchtung: Karl Gärtner, Ueli Kappeler,
Robert Meyer, Martin Wigger
Ton/Video: Jürg Breitschmid, Elvira Isenring,
Fritz Rickenbacher
Video: Ahmed Abdel-Mohsen, Elvira Isenring,
Tobias Yves Zintel, Benjamin Burger
Choreographie: Efrat Stempler
Schlosserei: Cristiano Remo
Schreinerei: Dominik Dober, Sybille Eigenmann,
Fabian Fässler, Reto Landolt
Gäste Tanz: Emma Murray,
Nils A. Lange & Teresa Vittucci
Malsaal: Noëlle Choquard, Duscha Scheerle
Dramaturgie: Ralf Fiedler (Leitung),
Fadrina Arpagaus, Inga Schonlau
Deko: Bettina Stoffel, Doris Zurbrügg
Requisite: Hans Manz
Produktionsleitung: Christine Steinhoff,
Eva Heller
Hospitanz: Anna Zuther Regie, Irina Amstutz
(Regie), Thea Henzi (Dramaturgie),
Dominik Busch (Dramaturgie), Noemi Baldelli
(Bühne), Nicole Frei (Bühne), Sandra Keyssner
(Bühne), Natalie Fitzgerald (Kostüme),
Christina Weber (Kostüme und viele weitere … )
Schneiderei: Heike Uschner und Ruth Schölzel
(Leitung), Lilli Krakenberger (Stellvertretung),
Katharina Baldauf, Beatrice Zimmermann,
Ladina Jäckle (Auszubildende),
Coline Jud (Auszubildende)
Garderobe: Doris Mazzella
Maske: Denise Christen (Leitung), Corinne Guyer,
Diane Bhutia
— ADMINISTRATIVES
PERSONAL —
Reinigung: Sonam Bhutia, Franco Insigno,
Laurent Müller
IT: Marc Müller (compination)
Buchhaltung: Esther Bamert
Jahrespraktikum Administration: Lisa Plöchl
Kommunikation: Christina Mayer (Leitung),
Catarina Mettler
Grafik: Müller+Hess; Beat Müller, Wendelin Hess;
in Zusammenarbeit mit Jacques Borel
Fotografie: Caspar Urban Weber
Website/Programmierung: esense GmbH
Billettkasse: Daniela Bitzi und Marisa Sulmoni
(Leitung), Olivia Biber, Babette Bürgi,
Tenzin Dotschung, Christoph Heusser,
Elias Vollmeier
Foyerbar: Semhar Tewelde (Leitung),
Jolanda Suter, Samuel Schmassmann
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Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
JAHRESBERICHT
DES
VERWALTUNGSRATES
UND DER
DIREKTION
ÜBER DIE SPIELZEIT
2014/2015
— BERICHT DES
VERWALTUNGSRATES —
Das Theater Neumarkt blickt auf eine erfolgreiche
zweite Spielzeit der Direktion Kastenmüller/Fiedler
zurück. Mit 17'865 Besuchern konnten 66.9% mehr
Zuschauer als im Vorjahr gezählt werden.
Die Diskussion zu Beginn der Spielzeit um das
Theater Neumarkt hat sich dank der Konzentration
auf die eigene Theaterarbeit und die damit verbundenen Erfolge gelegt.
Der Verwaltungsrat freut sich, dass die Inszenierung von «Jakobs Ross» ans 2. Schweizer Theatertreffen in Winterthur eingeladen wurde. Die Produktion «Ein Teil der Gans im Haus der Lüge»
erfreute Kritik und Publikum. In «Atlas der abgelegenen Inseln» kam die künstlerische Handschrift
der Direktion Kastenmüller/Fiedler eindrücklich
zur Geltung. Mit der Aussenspielstätte «Pukapuka» am Escher-Wyss-Platz in Zürich setzte die Direktion Akzente ausserhalb der angestammten
Spielstätte.
Die eindrücklichen Bühnenbilder ermöglichten
faszinierende Raumerfahrungen und unterstrichen
die Unmittelbarkeit dieser besonderen Spielstätte.
Der Verwaltungsrat tagte im Geschäftsjahr 2014/15
insgesamt sechsmal. Der Finanzausschuss trat vier
weitere Male zusammen. 2014/15 wurden keine Statuten- oder Reglementsänderungen vorgenommen.
An der Generalversammlung 2014 stellte sich
Markus Tödtli nach Ablauf seiner dritten Amtsperiode nicht mehr als Verwaltungsrat zur Verfügung.
Als sein Nachfolger wurde Niklaus Schatzmann
gewählt. An der Generalversammlung trat Thomas
Bianca als Beisitzer zurück. Neuer Beisitzer wurde
Martin Butzke, welcher als Personalvertreter im Verwaltungsrat durch Ueli Kappeler per Abordnung
des Stadtrats von Zürich ersetzt wurde. Im Juli 2015
wurde Lisa Fuchs für den offenen Sitz des Kantons
Zürich vom Regierungsrat abgeordnet. Die Vizepräsidentin Catherine Ann Berger stellte sich nach
Ablauf ihrer zweiten Amtsperiode nicht weiter zur
Verfügung. Die Besetzung des weiteren offenen Sitzes des Kantons bleibt pendent. Weiter trat Daniel
Imboden per Abordnung des Stadtrats von Zürich
die Nachfolge des ausgeschiedenen Plinio Bachmann an.
Die Einnahmen aus den Ticketverkäufen betrugen CHF 395'655.− (i.V. CHF 210'629.54). Bei einem Betriebsertrag von CHF 5'774'077.52 (i.V. CHF 5'527'020.25)
und einem Betriebsaufwand von CHF 5'907'256.89
(i.V. CHF 5'605'453.80) resultiert ein gegenüber dem
Vorjahr um CHF 54'745.82 tieferes Betriebsergebnis
von CHF – 133'179.37. Nach Verbuchung des betriebsfremden Erfolgs von CHF 5'229.65 und der durch die
Generalversammlung zu genehmigenden Entnahme aus dem Fonds Legat Suter von CHF 94'440.75
beträgt das Jahresresultat CHF – 33'508.97.
Die Einnahmen fielen im Vergleich zum Vorjahr
hauptsächlich wegen höheren Ticketeinnahmen
und Zuwendungen von privater Hand besser aus.
Diese Mehreinnahmen konnten sowohl in Gagen
für Künstler, die Produktionen als auch in die Kommunikation investiert werden.
Vom Beitrag des «Lotteriefonds» von total CHF
400'000.− für Investitionen in die technische Infrastruktur waren im Geschäftsjahr 2012/13 vorerst CHF
162'162.− eingesetzt worden. Im Geschäftsjahr
2013/14 wurden nochmals CHF 211'910.− investiert, so
dass die Rückstellung von CHF 237'838.− auf CHF
25'928.− vermindert wurde. Die verbleibende Rückstellung wurde in der Spielzeit 2014/15 verwendet,
so dass der Beitrag des «Lotteriefonds» nun komplett aufgebraucht wurde. Aus der Rückstellung
Erneuerungsfonds wurden nicht mehr benötigte
Rückstellungen in der Höhe von CHF 25'000.− aufgelöst.
Der Generalversammlung vom 25. November
2015 wird folgende Verwendung des Bilanzgewinns
vorgeschlagen:
Vortrag aus dem Vorjahr 183'258.55
Jahresverlust– 127'949.72
Entnahme Fonds Legat E. Suter 94'440.75
Vortrag auf neue Rechnung 149'749.58
Ein verbindlicher Dank sei an dieser Stelle unserer
Trägerschaft, Stadt und Kanton Zürich, ausgesprochen, ohne deren finanzielle Unterstützung das
Theater am Neumarkt nicht existieren könnte.
Ebenso bedanken wir uns herzlich bei unseren Partnern Zürcher Kantonalbank, Swiss Re und Kulturprozent der Migros Zürich.
Ein grosses Dankeschön für alle geleisteten Zuwendungen gebührt den zahlreichen Gönnern und
Sponsoren sowie den folgenden Stiftungen und
Institutionen:
– Zürcher Festspielstiftung
– Ernst Göhner Stiftung
– Landis & Gyr Stiftung / Siemens Building
Technologies
– Das Magazin
– Die Wochenzeitung WOZ
– Omanut – Verein zur Förderung jüdischer
Kunst in der Schweiz
– Migros Kulturprozent des Migros
Genossenschaftsbunds
– Medica
– La Semeuse S.A.
– Theaterclub Neumarkt
– Südhang
– Intercomestibles.
Für den Verwaltungsrat:
Thomas Busin,
Verwaltungsratspräsident
— BERICHT
DER DIREKTION —
Nicht allein die sehr positive Entwicklung der Zuschauerzahlen lässt uns mit Freude auf die Spielzeit
2014/2015 zurückblicken. Ebenso wichtig ist, dass
die ungeminderte Vielfalt der künstlerischen Handschriften, die thematische Zuspitzung und stilistische Genauigkeit der einzelnen Arbeiten auf Akzeptanz stiessen. Auch aussergewöhnliche Inszenierungen fanden Anerkennung. Im Zuge dieser
«Konsolidierung» konnte das durch Gäste verstärkte Ensemble seine Qualität unter Beweis stellen.
«LÜGEN»
Unter dem Label LÜGEN nahm die Spielzeit 2014/15
einen erfreulich kraftvollen Start. Die virtuos gearbeitete Schweizer Erstaufführung von Martin Heckmanns «Ein Teil der Gans im Haus der Lüge» in
der Regie von Simone Blattner und das Bürgertheater «Leben Lügen Sterben», unter der künstlerischen Leitung von Uta Plate näherten sich auf sehr
unterschiedliche Weise dem omnipräsenten weitverbreiteten Phänomen des Lügens und sprachen
dabei sehr unterschiedliche und ganz neue Publikumskreise an. Als dritte grosse Inszenierung von
LÜGEN überraschte Pedro Martins Bejas bildreiche
Bearbeitung von Shakespeares «Macbeth» mit
Macbeth als Frau – verkörpert von Janet Rothe.
Diese Drehung gewann dem modernen Motiv des
Ehrgeizes als Begehren, das ohne Lug und Trug nicht
vorankommt und seine Wahrheit nicht finden würde, eine eindringliche zeitgemässe Deutung ab. In
der Chorgasse gingen in der Reihe EINS:EINS drei
Arbeiten weiteren Verbindungslinien des Lügenhaften nach, auch in der Variation des Nicht-Identischen, des sich Wandelnden oder sich radikal Anpassenden, das keine einfache Wahrheit hat: Ovids
«Metamorphosen» (Laura Koerfer, Regie, mit
Yanna Rüger), «Out Of The Dark. Ein Abend mit
Falco» (Johann Kuithan, Regie, mit Maximilian
Kraus) und «Die Passion des Josef Ackermann»
(Johann Kuithan, Regie, mit Matthias Hungerbühler).
Aus dem breiten Programm der «Extras» sollen
besonderes hervorgehoben sein: «Lügen deluxe»,
eine einmalige Veranstaltung mit «Lügenprofis». Die
von uns so bezeichneten Experten des Lügens loteten die Tragweite und Tiefe von Lügen im Alltag
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Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
und in extremen Lebenssituationen aus. Eva Illouz
erklärte bei einer weiteren Veranstaltung die Liebe
zwar nicht direkt als Lüge, aber in präziser Darstellung als gesellschaftliches Konstrukt. In Zusammenarbeit mit der WOZ entstand die Reihe «Lügenstätten»: praktische Stadtführungen zu Lügenplätzen,
Brutstätten von Staatsaffären und korrupten Nestern. Eine neue Heimat im Theater Neumarkt fanden die von Charles Linsmayer geleiteten «Hottinger Literaturgespräche» in der Tradition des legendären Lesezirkels Hottingen. Zu Gast waren über
das Jahr: Thomas Hürlimann, Adolf Muschg,
Erica Pedretti, Alex Capus und Arno Camenisch.
Zum brisanten Ereignis wurde die Kooperation
mit der ZHDK bei «Causa M.», bei der der aktuelle
Fall Mörgeli in einer szenischen Lesung von Originalakten der Staatsanwaltschaft auf der Bühne des
Theater Neumarkt verhandelt wurde.
Insgesamt konnte das Theater Neumarkt bis
Ende Dezember 2014 die höchsten Zuschauerzahlen seit fünf Jahren verbuchen.
«ALPENWUT»
Nach dem Jahreswechsel hiess unsere Parole ALPENWUT. Wut und Zorn, die gewaltsamen Affekte, die
immer auch lokale Wurzeln haben und sich mit
anderen Strömen verbinden, stehen am Ursprung
vielfältigster Kleinkonflikte bis hin zum grossen
Krieg. Sie rückten jetzt auf ungewöhnliche Weise in
den Fokus unserer Arbeit. «Noch nie hat die Mensch­
heit so viel gewusst, und noch nie war sie so ratlos
wie heute», war unsere Ausgangsdiagnose. Wir fühlten uns aufgefordert, zeitlich wie räumlich unseren
Standort zu verlassen oder ihn historisch zu auszuweiten. Die Eröffnungsproduktion «Jakobs Ross»,
die Uraufführung des Bestsellers der Zürcherin Silvia Tschui, «eine Mischung aus Gotthelf und Tarantino», so die Kritik, wurde in der Inszenierung von
Peter Kastenmüller zum Schweizer Theatertreffen
2015 eingeladen. Der Roman verwebt lokale Märchen, Mythen und Urgeschichte aus der Zeit der
Industrialisierung der Schweiz zu einem grell-düsteren, hochdramatischen Gebilde. Es folgte Tom
Kühnels spannende experimentelle Adaption des
preisgekrönten griechischen Films «Alpen» von
Yorgos Lanthimos. Eine verschworene Gruppe, die
sich selbst «Alpen» nennt und deren Mitglieder die
Namen von Schweizer Berggipfeln tragen, hilft
Menschen auf sehr unkonventionelle Weise, Trauer
um Verstorbene zu bewältigen. Die dritte Produktion im März verschob den Fokus auf die zwischenmenschliche, und nicht mehr zwischenstaatliche
Realität, die man einsilbig «Krieg» nennt: Der Choreograf und Regisseur Joachim Schloemer inszenierte «Iphigenie auf Tauris» von Goethe, der in
diesem Schauspiel vor mehr als 200 Jahren die wenigen fragilen Möglichkeiten der Verhinderung
und Besänftigung kriegerischer Zustände auslotete.
Zuvor bereits startete als Reaktion auf die internationale politische Lage die Serie «Live aus …»,
eine Kontaktaufnahme mit Krisengebieten, die sich
gleichzeitig spielerisch mit der fragwürdigen Authentizität sogenannter Live-Berichterstattung auseinandersetzte. Syrien, die Ukraine und Griechenland waren die Schauplätze. Besonders freuten wir
uns über den Gast Tim Guldimann, Schweizer
Botschafter und bis März 2015 Leiter der OSZE-Mission zur Beobachtung der Krise in der Ukraine. Ausserdem wurde im März unter dem Titel «Tachles
reden», eine regelmässige Kooperation mit Omanut, Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der
Schweiz, initiiert, bei der u.a. erstmals von Susan
Neiman und Hanno Loew im Theater Neumarkt
zum Thema Europa tatsächlich Tacheles geredet
wurde. Und eine weitere Reihe, die bis heute fortgesetzt wird, hatte in dieser Plattform Premiere: «Hazel Brugger Show and Tell», eine Rede-Schlacht
eigener Art, geführt von der «bösesten Frau der
Schweiz» mit Gästen, deren Denken sie anregt und
für die gilt: Kompetenz vor Prominenz.
Mit «Lawine ’97», einer Untersuchung der Attraktion des Hochgebirges als lebensfeindlicher
Zone, lieferte das jetzige Ensemblemitglied Simon
Brusis eine eigene kleine Arbeit ab. In der Chorgasse verfolgte Janet Rothe das schillernde Leben der
Prostituierten «Lady Shiva» im Eins:Eins-Format.
Nicht vergessen sein soll auch das beeindruckende
Konzert von Kelag-Preisträger Michael Fehr.
«DRAUSSEN»
Mit dem Titel DRAUSSEN ging das Theater Neumarkt
ab Mai neue Wege und entwarf und baute in Zusammenarbeit mit den Stadtraumkünstlern ORTREPORT
und Meier/Franz eine massgeschneiderte Aussenspielstätte, das «Pukapuka» am Escher-Wyss-Platz.
Das «Pukapuka», mit rudimentärem Barbetrieb und
gelegentlicher selbstorganisierter Verköstigung, war
drei Wochen täglich von 17 bis 24 Uhr ein belebter
Ort, an dem Theater in Reinform erlebt werden
konnte und viele neue Kontakte geknüpft wurden.
Eine ganze Reihe von Künstlern und Gruppen, mit
zum Teil eigens für diesen Ort entwickelten Projekten und Adaptionen, fanden dort für ein paar Wochen eine temporäre Heimat – speziell das Puppenund Künstlerkollektiv DAS HELMI. Peter Kastenmüller steuerte eine minimalistische Inszenierung von
Friedrich Dürrenmatts «Die Panne» bei, unter Beteiligung des Helmischen Personals. Dokumentiert
und nachlesbar gemacht in einem Blog hat das Ganze Ex-Vice-Journalist Benjamin von Wyl, der unterbrochen 24h anwesend war und tatsächlich draussen, zwischen Pukapuka und Limmat, nächtigte.
Das DRAUSSEN war auch Thema drinnen am
Neumarkt 5. Der Theatersaal, 2. Stock, wurde zum
Raum moderner Fluchtfantasien aus dem Digitalen
heraus bzw. zum Schauplatz insularer Extremerfahrungen. Mit «Archipel Google» untersuchte
andcompany&Co, wie die grosse Suchmaschine
mit Hauptsitz in Zürich unser Bild von uns selbst
prägt. Tom Schneiders Umsetzung von Judith
Schalanskys «Atlas der abgelegenen Inseln» liess
alle bekannten Koordinaten und Kunst-Universen
hinter sich und nahm uns mit auf einen wahrhaft
aufreibenden, grossartigen Trip durch Einsamkeit,
Kälte, Isolation, Überdruss und Weltschmerz, mitreissend live musikalisch begleitet von Thomas Jeker. Im Hinblick auf die letzten zwei Produktionen
drinnen, die wir als künstlerisch besonders wertvoll
ansehen, ist noch zu bemerken: Es bleibt eine zentrale Aufgabe, gerade die experimentellen künstlerischen Herangehensweisen zu fördern und entsprechend zu vermitteln.
Einen hoch-beschleunigten, mitreissenden und
schönen Abschluss fand die Spielzeit mit der Festspiel-Produktion «Rosenkranz und Güldenstern
sind tot» von Tom Stoppard, inszeniert vom polnisch-deutschen Regisseur Wojtek Klemm. Stoppard treibt die Frage Hamlets nach dem, was wir
sind, wenn alles ein Spiel ist, auf unterhaltsame und
unangestrengte Weise ins Absurde und stellt zwei
mit dem Gewicht ihrer Rolle heillos überforderte
Nebenfiguren und die Schauspieler in ihrer prekären Existenz selbst ins Zentrum seine Komödie.
ins Haus. Das wurde in vielen lebhaften Gesprächen über dieses Theater nach den Vorstellungen
im Foyer oder vor Ort immer wieder spürbar. Nicht
zuletzt an den vielfältigen Kooperationen, die in
dieser Spielzeit weitergeführt wurden oder neu entstanden, wie mit dem Kindertheater Skaramusch
(Verbotte), dem jungen Theater Zürich – LAB,
Omanut, Zürich tanzt, Joyful noise in the dark,
zeigt sich, dass wir auf vielen Ebenen in der Stadt
angekommen sind. Aussergewöhnliche Theater­
erlebnisse und Begegnungen wie das «Pukapuka»Projekt waren ein grosser Schritt in die Stadt hinein
und zeigen den Weg an, welche Projekte wir in Zukunft mit besonderen Engagement und bekannten
und neuen Künstlern weiterverfolgen werden.
Peter Kastenmüller, Ralf Fiedler
Neben den grossen Saal-Produktionen brachten
auch die kleinen Produktionen der Chorgasse und
verschiedene Reihen wie die «Tafel» und «Visiothek» ein kontaktfreudiges und treues Publikum
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Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
JAHRESRECHNUNG 2014/2015
— BILANZ PER 31. JULI 2015 —
— AKTIVEN —
Umlaufvermögen
Kasse Postkonto Bank Bank Legat E. Suter Forderungen aus Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Übrige kurzfristige Forderungen Legat E. Suter Aktive Rechnungsabgrenzungen Vorräte
Anlagevermögen
Mobiliar, Geräte, Einrichtung Fahrzeuge (pro Memoria) 20152014
in CHF
in CHF
9'474.25
15'601.25
178'172.99
213'611.80
1'162'799.14
1'309'826.35
801'609.90
793'835.75
20'543.75
52'178.35
73'281.55
79'869.45
1'158.25
962.50
113'995.45
54'437.35
4'776.650.00
2'365'811.93
2'520'322.80
9'727.00
1.00
9'728.00
7.00
1.00
8.00
— TOTAL AKTIVEN 2'375'539.93
2'520'330.80
— PASSIVEN —
20152014
Fremdkapital
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Rückstellungen Kurzfristiges Fremdkapital Rückstellung Direktorenwechsel
Rückstellung f. Anschaff. aus Lotteriefonds
Rückstellung Erneuerungsfonds
Langfristiges Fremdkapital
Eigenkapital
Aktienkapital Gesetzliche Gewinnreserve Gesetzliche Reserven Produktionskosten-Reserve Freie Reserven
Fonds Legat E. Suter Gewinnvortrag Freiwillige Gewinnreserven Eigene Aktien Verlust / Gewinn 50'622.45
112'328.50
183'045.65
100'000.00
445'996.60
90'025.60
0.00
200'000.00
290'025.60
736'022.20
115'745.35
36'229.95
190'934.45
0.00
342'909.75
60'025.60
25'928.00
325'000.00
410'953.60
753'863.35
420'000.00
212'000.00
212'000.00
50'000.00
103'000.00
802'208.90
183'258.55
1'138'467.45
– 3'000.00
– 127'949.72
1'639'517.73
420'000.00
212'000.00
212'000.00
50'000.00
103'000.00
894'159.75
166'512.65
1'213'672.40
– 4'000.00
– 75'204.95
1'766'467.45
— TOTAL PASSIVEN 2'375'539.93
2'520'330.80
— 11 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
JAHRESRECHNUNG 2014/2015
— ERFOLGSRECHNUNG —
JAHRESRECHNUNG 2014/2015
— ANHANG —
in CHF
2014/152013/14
Betriebsertrag
Subventionen Private Unterstützung Betriebseinnahmen Vermögensertrag Diverser Ertrag Erlösminderungen Betriebsaufwand
Personalaufwand Produktionsaufwand Mietaufwand Betriebsaufwand Anschaffungen und Ersatz Abschreibungen Versicherungen, Schutz und Rettung Büro- und Verwaltungsaufwand Werbung Veränderung von Rückstellungen Weitere ausserordentliche Aufwendungen in CHF
Betriebsverlust/-gewinn
in CHF
5'001'607.00
290'249.90
502'102.59
1'661.70
7'277.70
– 28'821.37
5'774'077.52
4'971'607.00
251'400.00
319'294.44
535.10
8'434.10
– 24'250.39
5'527'020.25
– 4'078'327.80
– 672'864.44
– 357'425.40
– 102'978.70
– 29'348.20
– 2'430.00
– 27'429.80
– 153'495.75
– 477'616.70
– 4'840.10
– 500.00
– 5'907'256.89
– 3'889'032.95
– 517'732.00
– 375'304.90
– 137'982.00
– 65'334.25
0.00
– 28'908.75
– 152'896.00
– 415'656.50
– 22'606.45
0.00
– 5'605'453.80
– 133'179.37
– 78'433.55
1. Firma, Rechtsform und Sitz
Die Theater am Neumarkt AG ist eine Aktiengesellschaft nach Schweizer Recht
mit Sitz am Neumarkt 5, 8001 Zürich.
2. Anzahl der Vollzeitstellen
Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt liegt unter 50.
3. Wesentliche Beteiligungen
Keine
4. Restbetrag der Verbindlichkeiten aus Leasinggeschäften
Keine
5. Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen
31.07.2015 43'066.05
31.07.2014 33'835.00
6. Eventualverbindlichkeiten
Keine
7. Gesamtbetrag der für Verbindlichkeiten Dritter bestellten Sicherheiten
Keine
8. Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeter Aktiven
sowie Aktiven unter Eigentumsvorbehalt
Keine
9. Beteiligungsrechte oder Optionen für Verwaltungsräte und Mitarbeitende
Keine
10.Ausserordentliche, einmalige oder periodenfremde Positionen der Erfolgsrechnung
Keine
11. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Keine
12. Eigene Aktien
31.07.2015
6 Namenaktien je nom. 500.00
31.07.2014 8 Namenaktien je nom. 500.00
Im Geschäftjahr 2014/15 wurden durch die Theater am Neumarkt AG zwei Aktien à je CHF 1'000.00 verkauft und keine Aktien angekauft.
13. Auflösung von Stillen Reserven
Keine
14. Legat E. Suter Einnahmen Ausgaben
Vortrag 802'208.90
Vermögensertrag 2014/15 559.25
Zuwendung Künstlerische Produktion *
70'000.00
Zuwendung Nachwuchsförderung * 25'000.00
Total 802'768.15 95'000.00
Saldo 707'768.15
Betriebsfremder Ertrag
Kursdifferenzen 4'736.10
540.80
Vermögensertrag Legat E. Suter 559.25
3'049.15
5'295.35
3'589.95
Betriebsfremder Aufwand
* Antrag an Generalversammlung für Zuwendungen gemäss Sitzung des Verwaltungsrats am 12. Januar 2015 entsprechend
Kursdifferenzen – 65.70
– 361.35
dem vom Verwaltungsrat am 17. Januar 2013 erlassenen Reglement für die Verwendung der Mittel aus dem Legat E. Suter.
– 65.70– 361.35
15. Darstellung in der Jahresrechnung
Aufgrund des neuen Rechnungslegungsgesetzes wurden in der Darstellung folgende Änderungen vorBetriebsfremder Aufwand / Betriebsfremder Erfolg 5'229.65
3'228.60
genommen: Die Kautionen sind bei den «übrigen kurzfristigen Forderungen» enthalten. Die «Vorräte»
werden ausgewiesen. Die «eigenen Aktien» werden als Minusposition im Eigenkapital aufgeführt. Die
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden
neu gruppiert. Es wird zwischen kurzfristigem und langfristigem Fremdkapital unterschieden. EntspreJahresergebnis vor Verwendung Legat E. Suter
– 127'949.72
– 75'204.95
chend werden die Rückstellungen zugeordnet. Die «gesetzlichen Reserven» werden in «gesetzliche
Kapitalreserve» und «gesetzliche Gewinnreserve» unterteilt. Die «Reserve für eigene Aktien» ist über
Auflösung Legat E. Suter gemäss Antrag an die Generalversammlung 94'440.7591'950.85
die «freie Reserve» ausgebucht. Das Eigenkapital ist strukturierter. Die Abschreibungen werden gesondert ausgewiesen. Der Anhang entspricht den neuen gesetzlichen Anforderungen.
— JAHRESERGEBNIS nach Verwendung Legat E. Suter
– 33'508.97
16'745.90
Unabhängig von der Gesetzesänderung wurde die Position «Kassenobligation Legat E. Suter» aus
der Bilanz gelöscht, da zu den letzten zwei Stichtagen keine Kassenobligationen gehalten wurden. Wegen der Bezahlung eines Selbstbehalts in einem Versicherungsfalls musste neu die Zeile «Weitere ausserordentliche Aufwendungen» eingefügt werden.
— 12 —
— 13 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
JAHRESRECHNUNG 2014/2015
— ANTRAG ÜBER DIE VERWENDUNG
DES BILANZGEWINNS PER 31.07.2015 —
JAHRESRECHNUNG 2014/2015
— INFORMATIONEN ZUR
CORPORATE GOVERNANCE —
in CHF
Vortrag aus dem Vorjahr Jahresverlust
Entnahme Fonds Legat E. Suter
183'258.55
– 127'949.72
94'440.75
Vortrag auf neue Rechnung 149'749.58
Die Theater am Neumarkt AG ist dem Anliegen einer guten Corporate Governance verpflichtet. Sie will
ihre öffentliche und private Aktionärsschaft, ihre Sponsoren, das Publikum und die weiteren Stakeholder
über Organisation und Entschädigung des Verwaltungsrats und seines Ausschusses informieren.
Kapitalstruktur
Das Aktienkapital der Theater am Neumarkt AG beträgt CHF 420'000 und ist eingeteilt in 840 vinkulierte
Namenaktien zu nominell CHF 500. Die Übertragung von Aktien bedarf der Zustimmung des Verwaltungsrates. An der Generalversammlung berechtigt jede Namenaktie zu einer Stimme. Die Gesellschaft hat gegenwärtig 216 Aktionärinnen und Aktionäre. Die Theater am Neumarkt AG ist eine nichtwirtschaftliche
Aktiengesellschaft nach Art. 620 Abs. 3 OR und schüttet keine Dividenden aus.
Aktionäre mit über 5 % Aktienkapital:
Stadt Zürich: 294 Aktien (35 %)
Kanton Zürich: 135 Aktien (16 %)
Mit der Stadt Zürich besteht ein Subventionsvertrag, datiert vom 30. Januar 2008, der die Voraussetzungen
und den Umfang der Unterstützung der Theater am Neumarkt AG durch die Stadtgemeinde Zürich regelt,
mit dem Kanton Zürich eine Beitragsberechtigung.
Verwaltungsrat
Mitglieder (Vertretung )
Erstmalige Wahl Tätigkeit Thomas Busin* (Stadt) Dr. Andreas Spillmann (GV) Beate Eckhardt* (GV) Stefan Zwicker* (Stadt) Ueli Kappeler (Technik) (Stadt)
Dr. Niklaus Schatzmann (GV)
Lisa Fuchs (Kanton)
Daniel Imboden (Stadt)
2010 P seit GV 2012
2008
2009 2012
Nov. 2014
GV 2014
Juli 2015
Juli 2015
Martin Butzke (Ensemble) 2013
Beisitzer
*Mitglieder des Finanzausschusses
Aktienbesitz
1 Aktie
1 Aktie
Entschädigung
Die Mitglieder des Verwaltungsrates sowie des Finanzausschusses erhalten für Ihre Tätigkeit keine
Entschädigung. Sie haben freien Zutritt zu allen Veranstaltungen des Theaters.
Revisionsstelle
Die Revision wird durch die Finanzkontrolle der Stadt Zürich, durchgeführt.
— 14 —
— 15 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
— 16 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2013/14
THEATER NEUMARKT:
VERANSTALTUNGEN IN DER SPIELZEIT
2014/2015
— 4—LÜGEN 26.09. – 31.12.2014
20 – 23
—5—ALPENWUT 17.01. – 30.04.2015
24 – 27
—6—DRAUSSEN 07.05. – 04.07.2015
28 – 30
— 19 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15
—4—
— LÜGEN —
Premiere am 04. Oktober 2014
04. Oktober 2014, ab ca. 22 Uhr
— LÜGENLOUNGE —
Heisse Lügen. Kalte Lügen. Wahre Lügen. Falsche Lügen. Im Anschluss an die Premiere von LEBEN, LÜGEN,
STERBEN wird es im Theater-Saal bequem. Wer fängt
einfach mal an, das Verbotene zu erzählen: vor oder
hinter dem Vorhang, vorbereitet oder aus der Hüfte
geschossen, gesungen oder stimmenverzehrt. Halten
wir es mit Robert Pfaller: «Wer Reinigung nötig hat,
braucht dazu schmutziges Zeug.» Im direkten Anschluss Musik und Dancefloor.
Premiere am 26. September 2014
EIN TEIL DER GANS
IM HAUS DER LÜGE
Komödie von Martin Heckmanns
Neubearbeitung
Regie: Simone Blattner
Bühne: Nadia Fistarol
Kostüme: Sabin Fleck
Dramaturgie: Inga Schonlau
Mit: Simon Brusis, Martin Butzke,
Anna Grisebach, Maximilian Kraus, Janet Rothe
Sankt Martin. Vorspeise Soufflé, Hauptgang Gans.
Die Gastgeberin ist bereits vor dem Festmahl am
Rande des Nervenzusammenbruchs und ihr Ehemann steht noch völlig underdressed im Wohnzimmer, als es klingelt. Doch an der Tür steht nicht das
geladene Paar, sondern ein fremder Mann, der das
bürgerliche Gleichgewicht stört. Die Gastgeberin verstrickt sich in Erklärungen, das Soufflé, die Sprache
und die political correctness versalzen. Ein sprachlicher Schlagabtausch über Besitzansprüche in unserer
konkurrenzgeladenen Binnenwelt. Den letzten Teil
der Gans hat Martin Heckmanns eigens für das Theater Neumarkt neu bearbeitet.
23.–26. Oktober 2014
12. Oktober 2014
LEBEN LÜGEN STERBEN
— ZÜRICH LIEST —
Regie: Uta Plate
Bühne: Nadia Fistarol
Kostüme: Sabina Winkler
Dramaturgie: Ralf Fiedler
Mit: Yanna Rüger, Dimitri Stapfer,
Jugendlichen, Senioren und Lügenprofis
Erstmals kommt das Literaturfestival «Zürich liest»
auch ins Theater Neumarkt. In der Reihe Brennpunkt Ukraine blicken vier Autoren – Andrej Kurkow, Tanja Maljartschuk, Jurij Wynnychuk und Martin Pollack – auf die Ereignisse der letzten Monate in
der Ukraine und diskutieren darüber. Weitere Gäste:
Gertrud Leutenegger, Thomas Hürlimann, Lukas
Bärfuss und Durs Grünbein.
Manchmal ist «leben» tatsächlich «spielen», eine Mischung aus Imagination, Sprache und ja: Lüge. Die
Lüge ist ein kraftvolles Instrument für die eigene Biografie.
Im Projekt LEBEN LÜGEN STERBEN durchlaufen 12
Zürcherinnen und Zürcher verschiedene Stationen
ihres Lebens noch einmal. Sie bekommen die Chance, das Gelebte neu zu entwerfen, an den Enden von
Geschichten zu drehen oder Unterlassenes endlich
zu tun. Jugendliche treffen auf Senioren und fragen
sich: Lebt man jung bewusster, oder bekommt erst
der letzte, vielleicht endgültige Lebensentwurf eine
richtige Dringlichkeit? In welchem Alter ist man ehrlicher zu sich? Und: Wo belügt die eine Generation
die andere? Dazu treten «Lügenprofis», das sind Juristen, Priester, Psychologen, Politiker und weitere Menschen, die in ihrem Berufsalltag mit eigenen oder
fremden Lügen zu tun haben, in einen Dialog mit
Schauspielern des Theater Neumarkt – den Lügenprofis par excellence.
14. Oktober 2014
— LÜGENSTÄTTEN —
Kooperation mit der WOZ
Wo wird in Zürich am meisten gelogen? Unter Anfführung von WOZ-Journalisten und und Schauspielern des Theater Neumarkt unternehmen wir Streifzüge zu Lügenplätzen, Brutstätten von Staatsaffären
und korrupten Nestern. Wie waschen Unternehmen
ihre Weste rein, wo wird Reichtum versteckt, was sind
die Tücken alternativer Ökonomien?
27. Oktober 2014
— EVA ILLOUZ —
Nach Ovid
Liebe ist ein kulturelles Konstrukt, sagt die israelische
Kultursoziologin Eva Illouz. Die renommierte Intellektuelle und Autorin international diskutierten Bücher «Warum Liebe weh tut» und «Die neue Liebesordnung. Frauen, Männer und Shades of Grey» spricht
über die Liebe als Produkt unserer kapitalistischen
Gesellschaftsordnung.
Regie: Laura Koerfer
Raum: Léonie Süess
Mit: Yanna Rüger
29. September, 24. Oktober, 24. November 2014,
26. Januar, 23. Februar 2015
Premiere am 25. Oktober 2014, Chorgasse
METAMORPHOSEN
Ovid erzählt die Geschichte der Menschheit als eine
unendliche Kette von Verwandlungen. Eine Bewegung von Werden und Vergehen, Schöpfung und
Zerstörung. Das ist kein Bild des Fortschritts, aber des
stetigen Weitergangs. Regisseurin Laura Koerfer und
Schauspielerin Yanna Rüger begeben sich in diesen
Kosmos.
— OHR IM NEUMARKT
KONZERT 3 —
Koch-Schütz-Studer
Hans Koch: Bassklarinette,
Sopran & Tenorsaxophon, Elektronik
Martin Schütz: Cello, Elektrisches Cello, Elektronik
Fredy Studer: Schlagzeug, Perkussion
Daniel Schneider: Sound
Ihre «Hardcore Chamber Music» ist längst Institution. Seit über 20 Jahren verunsichern die drei furiosen
Improvisatoren und Klanginszenierer die Szene mit
neuartigen Tönen und Fusionen von scheinbar Unvereinbarem: eine teufelshaltige Wiederauflage der
unio mystica.
31. Oktober 2014
— VISIOTHEK —
Mit: dem Neumarkt-Ensemble
und Special Guests
Konzept: Johann Kuithan
Schnell geprobt, sofort umgesetzt: Die «Visiothek» ist
Filmkaraoke mit echten Schauspielern. Der Text wird
fliegend abgelesen, der Rest improvisiert. Filme «live»
– als Bühnen- und Kostümschlacht, bei der sich niemand schont.
02. + 17. Oktober 2014, Chorgasse
DER MENSCH ERSCHEINT
IM HOLOZÄN
Mit: Martin Butzke
Moderiert von Charles Linsmayer
Bei einem Aufenthalt im Valle Maggio, abgeschnitten
von einem Unwetter, lässt das Gedächtnis von Herrn
Geiser aus Basel ihn im Stich. Nichts als Zettel, Zitate,
die er sammelt, Welt, die er festhalten will – ein Kosmos, aus dem er alsbald verschwindet.
Gäste: Thomas Hürlimann, Adolf Muschg,
Erica Pedretti, Alex Capus, Arno Camenisch
16. Oktober 2014, Chorgasse
— HOTTINGER
LITERATURGESPRÄCHE —
Die Hottinger Literaturgespräche stehen zusammen
mit dem Literarischen Club Zürich in der Tradition
des legendären Lesezirkels Hottingen. Ab September
2014 finden die Hottinger Literaturgespräche im Theater Neumarkt eine neue Heimat.
— CHOR&CO —
Im «Bunker» in der Chorgasse werden in diesem
Herbst alle Arten von Festen erprobt: alte, neue, rituelle, wilde, elegante, intime, ausschweifende.
— 20 —
— 21 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 4: LÜGEN
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 4: LÜGEN
Premiere am 15. November 2014
06. + 07. November, 2014, Chorgasse
MACBETH
DIE PASSION
DES JOSEF ACKERMANN
Regie: Pedro Martins Beja
Bühne: Nadia Fistarol
Kostüme: Sabina Winkler
Dramaturgie: Fadrina Arpagaus
Mit: Christian Bayer, Martin Butzke,
Nicola Fritzen, Maximilian Kraus, Janet Rothe
Mit: Matthias Hungerbühler
Regie: Johann Kuithan
Raum: Léonie Süess
Von William Shakespeare
Macbeth, Feldherr und Emporkömmling auf dem
hohen Ross, erhält eine magische Prophezeiung, die
sein Begehren offenlegt: Er möchte, will, soll, wird
König von Schottland werden. Macbeth gerät in die
Fänge seines inneren Bilderrausches. Nur das Töten
bringt Erlösung. Was bedeutet es, ein wahres, ein
wahrhaftiges Leben zu führen? Kann man seiner Bestimmung nur unabhängig von anderen folgen, fern
von jeglicher Gesellschaftlichkeit? Shakespeares
«Macbeth» stellt die Frage, wie mit den eigenen Begierden und Trieben umgegangen werden kann,
wenn sie eine Gesellschaft im Kern gefährden.
Mit einer virtuosen Zitat-Collage belebt Regisseur
Johann Kuithan mit Matthias Hungerbühler den ExChef der Deutschen Bank in der Chorgasse neu. Was
gesprochen wird, wurde auch so gesagt.
13. November 2014
— LÜGENSTÄTTEN —
Wo wird in Zürich am meisten gelogen? Der November-Spaziergang führt mit WOZ-JournalistInnen und
dem Theater Neumarkt ins Containerquartier Alt­
stetten. Container sind nicht nur das Symbol des globalisierten Warenumschlags, sie transformieren sich
in Sexboxen, Asylunterkünfte, temporäre Bildungseinrichtungen und Künstlerateliers. Treffpunkt Lindenplatz Altstetten.
01. November 2014
— LÜGEN DELUXE —
Premiere am 26. November 2014
VERBOTTE!
Die Stunde der Profis
Moderation: Uta Plate (Regisseurin)
und Ralf Fiedler
Kinderstück für alle ab 7 Jahren
«Lügenprofis» sind Menschen, die beruflich mit Lügen zu tun haben, Polizisten, Psychiater, Priester, Sexarbeiter uvm. Für LEBEN LÜGEN STERBEN haben wir sie
interviewt. An diesem Abend sind einige von ihnen
zu Gast für ein gemeinsames Gespräch. Mit dabei
sind u. a. Bernd Borchard, Leiter der psychiatrischforensischen Abteilung JVA Pöschwiis, Markus Bischof, Strafverteidiger, Patricia Kaelin, Astrologin,
Benjamin Dubno, Leiter der Psychiatrie Winterthur.
Regie: Carol BlancDramaturgie: Urs Bräm
Ausstattung: Renate Wünsch
Produktionsleitung: Ariane Waldvogel
Musik: Simon Hari
Mit: Nora Von der Mühll, Stefan Colombo,
Simon Hari
Eine vergnügliche Reise in kurzen Episoden durch
den Irrgarten von all dem, was man nicht darf, aber
doch gerne möchte … vielleicht sogar nur, weil es verboten ist.
Premiere am 30. November 2014, Chorgasse
OUT OF DARK
Ein Abend mit Falco
Mit: Maximilian Kraus
Regie: Johann Kuithan, Raum: Léonie Süess
Falco starb, wie er lebte: fliegend, mit voller Dröhnung,
irgendwo im Auto zwischen Villa Montellano und Puerto Plata auf der Dominikanischen Republik. Doch
ob er wirklich tot ist, weiss niemand zu sagen, denn
vielleicht ist auch der Tod nur eine grosse Lüge. «Muss
ich sterben, um zu leben?» Dunkelheit sei mit ihm.
29. November 2014
09., 16. Dezember 2014
— UNERHÖRT FESTIVAL —
— CAUSA M —
Julian Sartorius Solo,
Melinda Nadj Abonji, Balts Nill
Eine Lesung aus den Akten
der Staatsanwaltschaft
Das Zürcher Jazzfestival «unerhört!» zu Gast am Theater Neumarkt: Der Percussionist und Drummer Julian Sartorius stellt seine neue Solo-CD «Zatter» vor.
Weitere Gäste: Balts Nill, viele Jahre bei «Stiller Has»,
und Melinda Nadj Abonji, Schriftstellerin, Sängerin,
Violinistin.
Leitung: Philipp Becker, ZHDK
12., 13., 14. Dezember 2014
Säulensaal Werdinsel, Werdinsel
— JUNGES THEATER ZÜRICH
SEIN ODER SCHEIN —
Studierende des Masters Schauspiel der ZHDK lesen
aus den Akten der Staatsanwaltschaft in der Causa M.
Der SVP-Nationalratsabgeordnete am medizinhistorischen Museum der Universität Zürich gerät öffentlich unter Beschuss und wird von der Universität entlassen. Eine gigantische Maschinerie wird in Gang
gesetzt, weder Mühe noch Kosten gescheut, Verdächtige produziert, die Wahrheit neu erfunden.
04. Dezember 2014
Werkstattaufführung
— OMANUT JAZZ —
Das «LAB Junges Theater Zürich» lädt zu einer ersten
Werkstatt-Aufführung auf der Werdinsel ein.
Jazzige Volksmusik
In Zusammenarbeit mit Omanut
und der Botschaft des Staates Israel
21. Dezember 2014,
Elina Duni: Jazzgesang, Komposition
Sascha Schönhaus: Saxofon, Komposition
Colin Vallon: Klavier
— NEUMARKT
MINI PETTERSON & FINDUS —
Das Neumarkt Ensemble lädt zum Adventssonntag
die Kinder der Stadt ins Neumarkt-Foyer und liest
seine Lieblingsgeschichten aus «Pettersson & Findus». Dazu gibt’s Pfannkuchentorte, Zimtsterne und
duftenden Glögg.
14. Dezember 2014
— OHR IM NEUMARKT
KONZERT NR. 4 —
Duo Tobias Preisig – Jan Bang
Tobias Preisig, Violine
Jan Bang, Live-Sampling
01. Dezember 2014
— TAFEL —
«WAHRHEIT ODER PFLICHT»
Premiere am 10. Januar 2015, Chorgasse
im «Dinghy», Theater Neumarkt & Dinghy
in Kooperation mit DAS MAGAZIN
Mit: Sabine Boss, Georg Kohler,
Constantin Seibt u.a.
Mit: Janet Rothe
Regie & Raum: Tancredi Gusman & Léonie Süess
Eine grosse Tafel mit Menschen aus der Stadt, kurze
Tischreden und lange Tischgespräche bis in die
Nacht und ein Drei-Gänge-Menü. Das Theater Neumarkt veranstaltet in diesem Winter regelmässig eine
«Tafel» im Dinghy. Fürs Abendprogramm sorgen das
Ensemble vom Theater Neumarkt und die geladenen
Tischrednerinnen und -redner.
Irene Staub ist ein einfaches Mädchen vom Land. In
Zürich wird sie zu Lady Shiva, einer schillernden Prostituierten, die ihr Leben jenseits der bürgerlichen
Gesellschaft als Akt der Rebellion und Freiheit versteht. Sie wird von vielen geliebt und begehrt, ist
Künstlermuse und Männerphantasie. Nur singen
wollte sie keiner so richtig hören.
LADY SHIVA
— 22 —
— 23 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 4: LÜGEN
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 4: LÜGEN
—5—
— ALPENWUT —
24. Januar 2015
— MICHAEL FEHR KONZERT —
Radikal Blues und existentielle Geschichten
Premiere am 17. Januar 2015
Stimme: Michael Fehr
Drums: Rico Baumann
JAKOB ROSS
Einladung zum Schweizer Theatertreffen
Uraufführung nach dem Roman
von Silvia Tschui
Mit englischen Übertitel
Michael Fehr ist für die Bühne eine Entdeckung. Seine Abende machen aus Worten Klang und aus Geschichten Musik, bis zur Erlösung. Gerade wurde der
Berner Lyriker, Autor und Musiker beim Ingeborg
Bachmann-Wettbewerb mit dem renommierten Kelag-Preis ausgezeichnet. Im Theater Neumarkt begleitet ihn der Drummer Rico Baumann.
Regie: Peter Kastenmüller
Bühne: Jo Schramm
Kostüme: Franziska Born
Dramaturgie: Fadrina Arpagaus
Musik: Vera Kappeler
und Peter Conradin Zumthor
Mit: Dominique Jann, Andreas Matti,
Miriam Strübel
15. Januar 2015
— GERUFEN
UND NICHT GERUFEN —
Elsie ist eine junge Magd in den Diensten eines reichen Zürcher Unternehmers. Als sie von diesem unfreiwillig schwanger wird, verschachert er sie an seinen Knecht. Jakob wird nicht nur das Kind untergejubelt, er bekommt auch einen verwahrlosten Hof im
abgelegenen Finstersee zur Pacht. In dieser Dorftristesse, in der jeder jeden betrügt, bleibt Elsie nur ihre
Geige, mit der sie sich in ferne Welten fiedelt. «Eine
Mischung aus Gotthelf und Tarantino» nannte die
Kritik den Debütroman der Zürcher Autorin Silvia
Tschui, der in der Schweiz wochenlang auf den Bestsellerlisten stand. «Jakobs Ross» ist ein Panorama der
Zürcher Gesellschaft in den Jahren der Industrialisierung, ein Heimatroman für die Gegenwart. Das Theater Neumarkt adaptiert Silvia Tschuis Erstling mit
dem Musiker-Duo Vera Kappeler und Peter Conradin
Zumthor für die Bühne.
13. Januar 2015
— JOSEF BIERBICHLER LIEST:
MITTELREICH —
Sepp Bierbichler meint, was er macht und macht, was
er denkt. Zur Eröffnung von «Alpenwut» liest der
Schauspieler, Holzspalter, Berserker und unser Alpenwutidol aus seinem Debütroman «Mittelreich».
Kurt Guggenheim
Lesung mit Robert Hunger-Bühler
Mit: Karen Roth, Robert Hunger-Bühler,
Dieter Bachmann, Charles Linsmayer
Aus Anlass der Vollendung der Guggenheim- Werkausgabe liest Schauspieler Robert Hunger-Bühler aus
Kurt Guggenheims Roman «Gerufen und nicht gerufen». Der 1973 erschienene Roman lässt das Zürich
der Jahre 1945 bis 1970 wiederaufleben. Eine Veranstaltung der Kurt und Getrud-Guggenheim- Stiftung,
des Vereins OMANUT, des Verlags Orell Füssli und
des Theater Neumarkt.
29. Januar, 17. Februar, 9. und 17. März,
20. April, 14. Mai, 15. Juni
— HAZEL BRUGGER
SHOW AND TELL —
… ungezähmt und getrieben von Wissbegier. Ab Januar 2015 bringt die Meisterin der Slam Poetry Hazel
Brugger frische Gesprächskultur ins Theater Neumarkt. Neugier geht vor Polemik, Kompetenz vor
Prominenz. Die «böseste Frau der Schweiz» (TagesAnzeiger), in San Diego geboren und aufgewachsen
in Dielsdorf, derzeit Kolumnistin bei DAS MAGAZIN,
lädt Alpenwut-Zeitgenossen zum unabhängigen Texten und Sprechen ein, deren Wissen, Erfahrung und
Denken sie anregt: Bergsteiger, Wissenschaftler, Schlafforscher, Neurobiologen und dubiose Gestalten.
22. Februar 2015
02. Februar 2015
— OHR IM NEUMARKT
KONZERT NR. 5 —
— WHOM DO YOU TRUST? —
Der Nahost-Konflikt als Politthriller In Kooperation
mit Omanut, Verein zur Förderung jüdischer Kunst
in der Schweiz.
Die Autorin und Kulturwissenschafftlerin Elisabeth Bronfen und der Nahostexperte Richard C.
Schneider stellen die BBC-Serie «The Honourable Woman» vor.
Trio Ziegele-Theiler-Hemingway
Omri Ziegele, Altsaxophon, Stimme
Yves Theiler, Klavier
Gerry Hemingway, Schlagzeug
27. Februar 2015
— LIVE AUS SYRIEN —
Premiere am 05. Februar 2015
Reportage, Texte, Gespräche
ALPEN
Schauspiel nach einem Film
von Yorgos Lanthimos
Mit: Martin Butzke, Maximilian Kraus,
Janet Rothe, Yanna Rüger
Regie: Tom Kühnel
Bühne: Jo Schramm
Kostüme: Ulrike Gutbrod
Dramaturgie: Inga Schonlau
Von Griechenland aus erscheinen die Alpen als Inbegriff von Unzerbrüchlichkeit und Unersetzbarkeit.
Majestätisch stehen sie da und lassen den Wohlstand
und die solide Ordnung dahinter erahnen. «Alpen»
erzählt von einem Geheimbund, deren Mitglieder
sich daher nach den höchsten Bergen der Schweiz
benennen. Eine Turnerin, ihr Trainer, eine Krankenschwester und ein Pfleger bieten sich Angehörigen
von Verstorbenen als menschlichen Ersatz an, als
Tochter, Ehemann, Liebhaberin, Friseur, guten
Freund. Sie stillen den Wunsch nach Anwesenheit
der Toten.
Mit ihren Aufträgen stossen die «Alpen» in eine
fiktive Welt vor, von der aus wir Vergleiche zu der unseren ziehen. Als Hintergrund lässt sich ein in die
Krise geratenes und desillusioniertes Land assoziieren, dem moralischer und politischer Gemeinschaftsund Werteverfall droht. Regisseur Tom Kühnel inszeniert die Parabel von der Unersetzbarkeit der Alpen
als Spiel mit den Realitätsebenen.
Mit «Live aus …» startet das Theater Neumarkt eine
neue Reihe und rückt mit Experten, Dokumenten
und Texten Länder in den Fokus, die sich in politischen Krisen befinden. An diesem ersten Abend zu
Syrien berichten Fachleute und Augenzeugen von
ihrer Arbeit vor und während des Krieges, von und
aus den kulturellen Zentren Damaskus und Aleppo
oder erzählen von ihren alltäglichen Erfahrungen
mit Flüchtlingen in der Schweiz. Mit: Kurt Pelda,
Journalist und Kriegsberichterstatter, Reto Rufer,
Syrien-Experte von Amnesty International, Ivan AlAzm, syrischer Filmemacher, und Aboud Saeed, «der
klügste Mensch im Facebook»
01. März 2015
— TACHLES REDEN:
WER BRAUCHT EUROPA? —
In Kooperation mit Omanut,
Verein zur Förderung jüdischer Kunst
in der Schweiz
fragt Susan Neiman (Einstein-Forum Berlin) im Gespräch mit Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems). Wohin treibt die europäische Gesellschaft, die
es doch noch gar nicht gibt? Welche Blüten treibt die
Angst davor, tatsächlich zu einer offenen Gesellschaft
zu werden? Für die Juden Europas stellt sich immer
mehr die Frage, ob es gelingt, eine europäische, übernationale Utopie der Diaspora zu verteidigen oder
sich auf die eigene Paranoia und die Verteidigung Israels gegen den «Rest der Welt» zurückzuziehen.
— 24 —
— 25 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 5: ALPENWUT
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 5: ALPENWUT
— TAFEL —
Premiere am 26. März 2015
09. März 2015
IPHIGENIE AUF TAURIS
Von Johann Wolfgang von Goethe
«HEIMAT UND VERBRECHEN»
Mit: Martin Butzke, Solene Garnier,
Maximilian Kraus, Janet Rothe,
Yanna Rüger und Sabine Waibel
Regie: Joachim Schloemer
Bühne: Jo Schramm
Kostüme: Nicole von Graevenitz
Dramaturgie: Ralf Fiedler
im «Piazza», Idaplatz , 8003 Zürich
Theater Neumarkt & Piazza
Tischreden: Nicola Forster, Iris Ritzmann,
Silvia Tschui u.a.
Eine grosse Tafel mit Menschen aus der Stadt, kurze
Tischreden und lange Tischgespräche bis in die
Nacht: Das Theater Neumarkt veranstaltet regelmässig eine «Tafel», jedes Mal in einem anderen Zürcher
Restaurant. An einer festlichen Tischrunde treffen
Restaurant-Gäste auf Theaterleute und alte auf neue
Freunde.
13. März 2015
— LAWINE ’97 —
Von und mit Simon Brusis
Lawinen, Steinschlag, Spaltensturz, Wetterstürze,
Auskühlung, Erschöpfung. «Die Alpen» sind in extremen Lagen eher eine lebensfeindliche Wüstenlandschaft als idyllische Natur. Aber passionierte Kletterer
halten sich mit Vorliebe dort auf. Warum? Was ist das
Geheimnis? Diese Fragen stellt sich und einem seinen
Gästen Evelyne Binsack und Heli Putz der Schauspieler und Bergsteiger Simon Brusis, dessen eigene Geschichte durch ein Unglück am Berg geprägt ist.
Die Eskalation von Gewalt scheitert am Entschluss
einer Frau: «Tauris» hiess vor 2500 Jahren die Krim –
schon damals ein Kriegsschauplatz am Rande der
europäischen Einflusssphäre. Goethes «Iphigenie»
spielt in einer Vorzeit, die schon immer die Gegenwart meinte. Tauris gilt als barbarisch: Totalitäres Regime, Menschenopfer, eine Krise, die eskaliert … Da
macht Iphigenie Ernst mit «Humanität», verweigert
sich dem Militärplan und setzt ihr Leben und das ihres Bruders ein. Iphigenie nimmt vorweg, was das
europäische Denken bis heute gegen die Logik wechselseitiger Gewalt aufzubieten hat: Humanität, also
«Menschenrechte», und den grossen Anspruch, dass
diese für alle Menschen gelten sollen.
07. April 2015
— OHR IM NEUMARKT
KONZERT NR. 9 —
Duo Schweizer – Bennink
20. März 2015
Gespräch und Reportage zur kulturellen
und politischen Lage in der Ukraine
16. April 2015
— MARCO CAMENISCH —
Buchvernissage mit Kurt Brandenberger,
Mitgliedern des Ensembles und weiteren Gästen
In Kooperation mit dem Echtzeit Verlag
Wir wollen erfahren, was zwischen den Schlagzeilen
über die Ukraine verloren geht, nicht zur Sprache
oder nicht ins Bild kommt. Fachleute und Augenzeugen berichten von ihren Reisen in russisch-ukrainischen Gebieten, das Ensemble vom Theater Neumarkt erzählt mit szenischen Lesungen vom Leben
vor und neben der Krise.
25. April 2015
— A LITTLE RAGE
FOR MY FRIENDS —
— FRITZ,
WO IST DEIN
ZORN GEBLIEBEN —
Alpenwut im Theater, Wutbüger auf der Strasse, rage
hard als Lebensmotto … In Kooperation mit dem Literaturhaus Zürich und dem Theater Neumarkt hat
die F+F Schule für Kunst und Design Zürcher Kulturschaffende und Künstler gebeten: «Spiel uns dein
Lied zur Wut». An der Soirée im Literaturhaus Zürich sind alle Ergebnisse nicht nur von der Jukebox
zu hören – moderiert von Andreas Vogel präsentieren
alle Eingeladenen ihre Wahl und erläutern oszillierend zwischen Anekdote und Erkenntnis, wieso es
genau dieser Titel sein musste.
Premiere am 18. April 2015
DER HALS DER GIRAFFE
Von Judith Schalansky
Mit: Christin König
Regie: Peter Kastenmüller
Die Biologie-Lehrerin Ilse Lohmark ist definitiv eine
von der Sorte, die man nicht in sein Poesiealbum
schreiben lässt. Zu lachen hat die Lohmark ja selbst
nicht viel mit ihrem autistischen Ehemann, tranigen
Kollegen und der Ex-DDR in Fleisch und Blut. Und
Verlass ist sowieso nur auf die Natur. Aber was soll
man bloss anfangen mit der stichelnden Sehnsucht
nach einem anderen Leben?
Masterprojekt der ZHDK
Mit: Michèle Breu, Sarah Deissler,
Agotá Dimén, Henrike Gerdzen,
Vincent Heppner,
Nicolas Müller, Lukas Waldvogel,
Elina Wunderle
Regie: Philippe Heule
Im Anschluss: «Mars und Zorn»
Mit: Georg Kohler, Res Strehle
und Jörg Acklin
Der junge Zürcher Regisseur Philippe Heule lädt mit
seiner ZHDK-Master-Inszenierung zum Aggressionsbewältigungs-Seminar. Erst reden, dann fühlen, heisst
die Devise für seine neun Schauspieler, und im Reden
entsteht sie dann endlich wieder: die Wut. Der Philosoph Georg Kohler sucht zusammen mit Res Strehle
(Chefredaktor Tages-Anzeiger) und Jörg Acklin (Psychoanalytiker und Schriftsteller) in alten und neuen
Texten rund um «Mars» nach Fritz Zorns heutigen
Verbündeten im Geiste.
30. April 2015
— LIVE AUS GRIECHENLAND —
Reportage, Gespräche, Tänze mit
Mitgliedern der
griechischen Gemeinde Zürich
und weiteren Gästen
Irène Schweizer, Piano
Han Bennink, Schlagzeug
— LIVE AUS DER UKRAINE —
Mit: Tim Guldimann
(amtierender Botschafter und bis März 2015
Leiter der OSZE-Mission zur Beobachtung
der Krise in der Ukraine) und Gästen
17. April 2015
Seit 25 Jahren sitzt Marco Camenisch hinter Gittern,
ohne einen einzigen Tag Urlaub.
Der Journalist Kurt Brandenberger hat Camenisch während drei Jahren im Zuchthaus besucht,
seine Tochter und Ehefrau getroffen, mit Lehrern,
Freunden, Jugendlieben, Komplizen, Genossen und
Gefährtinnen gesprochen. Entstanden ist eine Mischung aus Krimi, der Geschichte eines politischen
Überzeugungstäters und einem Zeitdokument der
bewegten 70er- und 80er-Jahre.
Ganz Europa hat Angst vor der neuen Regierungslinie und vor dem Einbruch der mittel- und südeuropaäischen Sparbereitschaft. Währenddessen tanzen
bei uns im Theater Neumarkt die vor vielen Jahrzehnten eingewanderten Griechen in der Produktion
ALPEN über die Bühne und erinnern an kulturelle
Traditionen aus einer Zeit, als Griechenland noch als
Wiege des Abendlands gerühmt wurde. In LIVE AUS
GRIECHENLAND versuchen wir uns gemeinsam mit
landeskundigen Menschen vor Ort und in Liveschaltungen ein eigenes Bild von der sozialen, politischen
und nicht zuletzt kulturellen Lage Hellas zu machen.
— 26 —
— 27 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 5: ALPENWUT
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 5: ALPENWUT
— 6—
— DRAUSSEN —
Premiere am 16. Mai 2015
ATLAS DER ABGELEGENEN
INSELN
Premiere am 07. Mai 2015
Schauspiel und Musik
nach dem Buch von Judith Schalansky
ARCHIPEL GOOGLE
Big Dada Revue
Mit: Simon Brusis, Martin Butzke, Thomas Jeker,
Janet Rothe, Marcus Signer
Regie: Tom Schneider
Musik: Thomas Jeker
Bühne & Kostüme: Moritz Müller
Dramaturgie: Inga Schonlau
Mit: Maximilian Kraus, Nicola Nord,
Yanna Rüger, Sascha Sulimma
Regie: andcompany&Co. –
Alexander Karschnia, Nicola Nord,
Sascha Sulimma
Bühne & Kostüme: Moritz Müller
Dramaturgie: Fadrina Arpagaus
Ist Google Gott? Auf jeden Fall ist Google big. Big
Data.
Das Berliner Kollektiv andcompany&Co. stattet
dem Google-Sitz in Zürich einen imaginären Besuch
ab. Getarnt als Datenschützer spielen sie Datenschützen und gehen auf den Pfaden des Netzes auf die
Jagd: Nach abtrünnigen Zooglers, ausgesondertem
Digitalmüll, verlorenem Wissen und mächtigen Datengärtnern. Dafür schmeissen sie das Theater an,
eine der ältesten Suchmaschinen der Welt. Wer sucht,
dem kann geholfen werden. Aber wer nicht sucht,
wird trotzdem gefunden.
In fünfzig Geschichten über ebenso viele entfernte
Inseln erzählt die Autorin und Illustratorin Judith
Schalansky von Schiffbrüchigen, Abenteurern und
zwielichtigen Entdeckern. Manche Inseln sind Naturparadiese, manche wüst und öd, manche waren
bevölkert und wurden übermannt, auf anderen werden Atombomben getestet. Trotz allem dient die Insel dem Menschen als Sehnsuchtsort, der gelegentlich starken Reisedrang auslöst. Regisseur Tom
Schneider, Spezialist für abseitige Existenzformen,
führt flüchtende Bürger, Suchende, Gescheiterte und
unfreiwillig Gestrandete an diesem Abend in die innere Robinsonade.
18. Mai 2015
— TACHLES REDEN:
KLEZMER-KITSCH
ODER
DIASPORA-POP —
09. und 10. Mai 2015
— ZÜRICH TANZT
IM THEATER NEUMARKT —
THIS IS THE BEGINNING, Emma Murray
U BETTA CRY, Nils A. Lange und Teresa Vittucci
Mit: Daniel Kahn und Caspar Battegay
Wenn man danach fragt, was jüdische Kultur heute in
Europa bedeuten könnte, landet man schnell beim
amerikanischen Musiker Daniel Kahn. In seinem
Universum gibt es Bezüge zur amerikanischen FolkTradition, zu Klezmer, zu jiddischen Arbeiterliedern,
zu Brecht/Weill … Das Gedächtnis an den Holocaust,
Zionismus und Post-Zionismus, Diaspora oder Exil
prägen seine Auseinandersetzung mit jüdischer Identität – doch das Besondere seiner Songs ist: Sie machen Spass. Mit dem Kultur- und Literaturwissenschaftler Caspar Battegay (Universität Lausanne) unterhält sich der in Berlin lebende Künstler über Popmusik, Politik und Judentum und spielt eine Handvoll seiner Lieder.
21. Mai – 04. Juni 2015
Premiere am 23. Mai 2015
Performance, Theater, Gespräche, Musik
Von Friedrich Dürrenmatt
DRAUSSEN,
Tramdepot am Escher-Wyss-Platz, Limmatufer
Florian Loycke & Peter Kastenmüller
PUKAPUKA INSELBAR
DIE PANNE
21. Mai 2015 – 17 bis 24 Uhr
— SCHWERE SEE, MEIN HERZ —
Dürrenmatts «Panne» in einer 44-minütigen SchnellVariante von Neumarkt-Intendant Peter Kastenmüller und HELMI-Kopf Florian Loycke.
Eröffnung Pukapuka Inselbar & Inselfest
26. bis 30. Mai 2015
— ZIRKUS DES FORTSCHRITS —
21. bis 04. Juni 2015, täglich ab 17 Uhr
DAS HELMI
— MY OWN PRIVATE
DRAUSSEN —
Tägliche Antworten
Gibt es in deinem Leben ein Draussen und wenn ja
wieviel? 25 geladene Gäste antworten auf die Frage
nach dem Draussen in der eigenen Biographie und
geben mit Präsentationen, Installationen und im persönlichen Gespräch Einblick in ihren Alltag und ihre
Überzeugungen.
DAS HELMI ist wieder in der Stadt. Für eine kurze Woche übernehmen die Berliner und ihre Puppen-Combo mit ihrem ZIRKUS DES FORTSCHRITTS die Pukapuka
Inselbar am Escher-Wyss-Platz und spielen dort ihre
Lieblingsstücke quer durcheinander, geben Konzerte.
Tagsüber gibt’s Workshops auf dem Parkplatz, am
Abend wird gespielt und gefeiert.
Starwurst — 27. und 30. Mai
Zirkus der Tiere — 26. und 28. Mai
Dingdongdilli — 27. Mai
Rocky — 26. und 29. Mai
Sündenstadt — 27. Mai
Oedipus — 28. Mai
Rotkäppchen — 30. Mai
Faust auf Faust — 30. Mai
Käse mit Bart — 29. Mai
21. und 22. Mai 2015
— R.A.U.S. —
Radikal. Atemlos. Unbequem. Sanft.
Die Regieklasse der Zürcher Hochschule der Künste
seziert Momente und setzt Zäsuren – zwischen die
Welten, unter den Brücken, im Vorbeigehen, nach
Feierabend, in die Nacht hinein, ohne Vorwand, mit
Liebe.
21. bis 26. Mai 2015, 24 Stunden
— ZÜRI – IMMER DRINNEN —
Dauergast Benjamin von Wyl,
Managing Editor Switzerland bei Vice Switzerland
Ob E-Kultur, U-Kultur, Alternativkultur, im Büro, im
Grossunternehmen, im Netz, im Club, im Trend.
Züri ist einfach eine Metropole des Drinnens. Draussen gibt es auf dem Stadtgebiet nicht. Das Theater
Neumarkt hat den jungen Journalisten
B.v. Wyl eingeladen, eine Woche lang rund um die
Uhr draussen am Limmatufer zu leben. Essen und
schlafen und so weiter. Von dort schreibt er im Netz
über Stadt, Online-Präsenz und sein Innenleben oder
zeigt bei einem Pitching-Workshop anderen, wie man
das Innen professionell nach Aussen stülpt.
30. Mai 2015
— KURSK – TAUCHGANG ESCHER WYSS —
Mit: Laura Koerfer, Timo Krstin, Lukas Sander,
Julia Sewing, Rahel Sternberg, uvm.
Gerade noch im Cabaret Voltaire auf Tauchstation,
legt die Kursk-Besatzung mit ihrem Atom U-Boot am
Escher-Wyss-Platz an – für eine lange Nacht.
31. Mai 2015
— DIE HERRSCHAFT
DER ARMEN VERWANDTEN —
Stadtwanderer Benedikt Loderer im Gespräch
mit Franz Steinegger
Warum sind wir Unterländer verpflichtet, die Bergler
zu lieben? Wahr ist: Die Schweiz minus die Alpen
gleich die Wirklichkeit. Es ist Zeit, darüber zu reden.
— 28 —
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Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 6: DRAUSSEN
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 6: DRAUSSEN
01. Juni 2015
Premiere am 18. Juni
in Rahmen der Festspiele Zürich
SCHWEIZ VERSTEHEN IV:
— HISTORIKER SCHLICHTUNG —
ROSENKRANZ
UND GÜLDENSTERN
Mit: Dr. Erika Hebeisen (Schweizerisches
Nationalmuseum), Markus Somm (Basler
Zeitung), Prof. Jakob Tanner (Universität Zürich),
und Prof. Oliver Zimmer (University of Oxford),
Leitung: Thomas Zaugg, DAS MAGAZIN
Schweizer Geschichte war immer schon ein Zankapfel. Doch nicht der Gegensatz zwischen Mythos und
Wirklichkeit liegt hinter dem Historikerstreit im
grossen Jubiläenjahr 2015 (1945, 1815, 1515, 1415, 1315).
Entscheidend ist vielmehr: Wie weit muss man zurückgehen, um die Schweiz zu verstehen?
04. Juni 2015
— VERNISSAGE «ENTWÜRFE»
FEAT. JURCZOK 1001 —
Mit: Jurczok 1001, Nora Zukker,
Luca Thanei, Dominik Holzer
Ist die Schweiz das schwerste Land Europas – und
falls nicht, macht das das Leben leichter? Wohin ziehen wir, wenn wir Land gewinnen? Ist es Liebe, wenn
es Landliebe ist? Aus der neusten Ausgabe der «entwürfe» lesen Nora Zukker, Luca Thanei und Dominik
Holzer. Für Sprachaction sorgt Jurczok 1001, im Anschluss gibt’s Autorengespräche an und um die Bar.
07. Juni 2015
— OHR IM NEUMARKT
KONZERT NR. 7 —
Schaerer-Niggli Duo
Komödie von Tom Stoppard
Deutsch von Hanno Lunin
Mit: Martin Butzke, Maximilian Kraus,
Janet Rothe, Yanna Rüger, Meinolf Steiner
Regie: Wojtek Klemm
Bühne & Kostüme: Mascha Mazur
Choreographie: Efrat Stempler
Musik: Micha Kaplan
Dramaturgie: Ralf Fiedler
Rosenkranz und Güldenstern sind zwei Nebenfiguren aus «Hamlet», die vom neuen König zur Beobachtung des Prinzen angestiftet werden. Tom Stoppard
macht sie zu Hauptfiguren seines Stücks, das Shakespeares berühmteste Tragödie aus ihrem Blickwinkel
neu erzählt. Sie können weder dem Verhalten Hamlets noch ihrem eigenen Schicksal irgendeinen Sinn
abgewinnen – auch wenn sie immer wieder vor grossen Erkenntnissen stehen.
04. Juni 2015
— A LOVELY PIECE OF SHIT —
Von und mit: Benjamin Burger, Dimitri Stapfer,
Ray Herlitz, Tobias Bienz
Kostüm & Ausstattung: Henriette Herm
Musik: Dj Raycito
Video & Visuals: Benjamin Burger
Kommunikation: Kaja Eggenschwiler,
Madia Sabirowa
Das Leben als Vergnügungspark. Wir jagen die Happiness und verwandeln unser Leben in ein vergoldetes Spektakel. Alles ist am Arsch. Aber wichtiger als
die Wahrheit ist das Glück.
Andreas Schaerer, Stimme
Lucas Niggli, Schlagzeug
09. Juni 2015
— DELHI, EIN TANZ —
in Kooperation mit der ZHDK
Von Iwan Wyrypajew
Regie: Julia Haenni und Michael Schönert
1 Stück, 2 Inszenierungen: Wyrypajews Reigen um
Leben und Tod, Leiden und Mitleiden ist die Ausgangslage für die Bachelor-Abschlussarbeiten der
ZHDK-Regieabsolventen. In enger Zusammenarbeit
mit Studierenden aus den Bereichen Szenografie,
Schauspiel und Dramaturgie entwickelten sie zwei
komplett unterschiedliche Inszenierungen, die sie an
einem Abend im Theater Neumarkt zeigen.
— 30 —
Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 6: DRAUSSEN
Impressum:
Copyright © 2015 Theater Neumarkt; Alle Rechte vorbehalten
Herausgegeber: Theater am Neumarkt AG, Neumarkt 5, 8001 Zürich, im Oktober 2015
Direktion: Peter Kastenmüller, Ralf Fiedler
Konzeption: Theater Neumarkt, Müller+Hess mit Jacques Borel
Redaktion: Michel Binggeli, Ralf Fiedler, Peter Kastenmüller, Irene Krause, Lisa Plöchl, Inga Schonlau
Gestaltung: Müller+Hess; Beat Müller, Wendelin Hess, in Zusammenarbeit mit Jacques Borel
Druck: A. Schöb, Buchdruck – Offsetdruck, Zürich
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