GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 DER THEATER AM NEUMARKT AG DIE MENSCHEN AUF UND HINTER DER BÜHNE — VERWALTUNGSRAT — Thomas Busin (Präsident) Catherine Ann Berger (Vizepräsidentin bis Juli 2015) Plinio Bachmann (bis Juli 2015) Beate Eckhardt Lisa Fuchs (seit Juli 2015) Daniel Imboden (seit Juli 2015) Ueli Kappeler (Technik) Dr. Niklaus Schatzmann Dr. Andreas Spillmann Stefan Zwicker Martin Butzke (Ensemble, Beisitzer) — REVISIONSSTELLE — Finanzkontrolle der Stadt Zürich — DIREKTION UND GESCHÄFTSFÜHRUNG — — DIREKTION — Peter Kastenmüller, Ralf Fiedler (Stellvertreter) — KAUFMÄNNISCHE GESCHÄFTSFÜHRUNG — Michel Binggeli —3— Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — KÜNSTLERISCHES PERSONAL — Schauspielensemble: Martin Butzke, Maximilian Kraus, Janet Rothe, Yanna Rüger Gäste Schauspiel: Christian Bayer, Simon Brusis, Stefan Colombo, Nicola Fritzen, Solene Garnier, Anna Grisebach, Simon Hari, Matthias Hungerbühler, Dominique Jann, Thomas Jeker, Cristin König, Andreas Matti, Nicola Nord, Marcus Signer, Heiner Stadelmann, Dimitri Stapfer, Meinolf Steiner, Miriam Strübel, Sascha Sulimma, Nora Von der Mühll, Sabine Waibel Weitere Gäste: Eva Illouz, Josef Bierbichler, Hazel Brugger, Leo Tuor, Claudio Spescha, Andreas Altmann, Felix Hasler, Stina Werenfels, Bruno Binggeli, Rafael Horzon, Tim Guldimann, Luzia Tschirky, Anna Hutsol, Kurt Pelda, Reto Rufer, Ivan Al-Azm, Aboud Saeed, Argyris Sfountouris, Spyridon Arvaintis, Mark Herkenrath, Daniel Binswanger, Elisabeth Bronfen, Richard C. Schneider, Georg Kohler, Res Strehle, Jörg Acklin, Kurt Brandenberger, Charles Linsmayer, Rico Tiegermann, Thomas Hürlimann, Adolf Muschg, Erica Pedretti, Alex Capus, Arno Camenisch, Gertrud Leutenegger, Tanja Maljartschuk, Martin Pollack, Jurij Wynnychuk, Andrej Kurkow, Lukas Bärfuss, Durs Grünbein, Michael Fehr, Rico Baumann, Omanut, Daniel Kahn, Caspar Battegay, Robert Hunger-Bühler, Susan Neiman, Hanno Loewy, Bernd Borgwart, Markus Bischoff, Patricia Kaelin, Benjamin Dubno, Evelyne Binsack, Heli Putz, Erika Hebeisen, Markus Somm, Jakob Tanner, Oliver Zimmer, Thomas Zaugg, Sabine Boss, Constantin Seibt, Silvia Tschui, Iris Ritzmann, Nicola Forster, Nora Zukker, Jurczok 1001, Luca Thanei, Dominik Holzer, Benedikt Loderer, Franz Steinegger, Benjamin von Wyl, Laura Koerfer, Rahel Sternberg, Julia Sewing, Lea Whitcher, Roberto von Escher, Timo Krstin, Lukas Sander, Urs Humbel, Jonas Gygax, Florian Loycke, Emir Tebatebai, Brian Morrow, Cora Frost, Dasniya Sommer, Benjamin Burger, Ray Herlitz, Tobias Bienz Komparsen: Najeebullah Alidjani, Hans Benz, Sabrina Fischer, Ursula Frischknecht, Selina Girschweiler, Nelly Jaeger, Margrith Kuhn, Andrej Peter, Astrid Portmann, Yanik Riedo, Kim Stäubli, Heidrun West, Silvia Fenn, Maria Skiada, Manuel Ramirez-Ramos, Josef Lindiridi, Luca Santarossa, Doris Nef Regie: Simone Blattner, Uta Plate, Pedro Martins Beja, Carol Blanc (Theater Sgaramusch), Laura Koerfer, Johann Kuithan, Peter Kastenmüller, Tom Kühnel, Joachim Schloemer, andcompany&Co (Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sascha Sulimma), Tom Schneider, Wojtek Klemm, Tancredi Gusman & Léonie Süess, Philippe Heule, Julia Haenni, Michael Schönert, Philipp Becker Regieklasse ZHDK: Rebekka Bangerter, Jan Beller, Nehle Breer, Simon Dietersdorfer, Damian Diaboha, Chantal Dubs, Noemi Egloff, Sarah Gailer, Julia Haenni, Antonia Eleonore Hölzel, Joel Kammermann, Thokozani Kapiri, Timo Kählert, Svenja Koch, Dalilah König, Robert Lässig, Julian Lehr, Marta Piras, Mira Anais Rojzman, Carolin Schröder, Marlon Tarnow, Julian-Nico Tzschentke, Mart van Berckel Regieassistenz: Annina Dullin-Witschi (Gast), Tancredi Gusman, Philipp Sippel (Gast), Julia Skof (Gast) Bühne: Nadia Fistarol, Jo Schramm, Katrin Murbach, Fabian Jaggi, Michael Meier, Christoph Franz, Burkhart Ellinghaus Bühnenbildassistenz: Léonie Süess, Emanuel Röthlisberger Kostüme: Sabin Fleck, Sabina Winkler, Franziska Born, Ulrike Gutbrod, Nicole von Graevenitz Bühne & Kostüme: Moritz Müller, Mascha Mazur Ausstattungs- und Kostümassistenz: Andrijana Trpkovic Musik: Marino Bernasconi, Dave Jegerlehner, Jörg Follert, Vera Kappeler, Peter Conradin Zumthor, Thomas Jeker, Micha Kaplan, Daniel Kahn, Alkis Zopoglou, Kafenion (Juno Haller, Elvetopoulus, Jorgos Stergiou) Ohr im Neumarkt: Hans Koch, Martin Schütz, Fredy Studer, Daniel Schneider, Tobias Preisig, Jan Bang, Omri Ziegele, Yves Theiler, Gerry Hemingway, Irene Schweizer, Han Bennink, Andreas Schaerer, Lucas Niggli — TECHNISCHES PERSONAL — Leitung: Andreas Bögli, Peter Meier (Stellvertretung) Bühne: Thomas Bianca, Franz Fleischmann, Silvan Ammon Beleuchtung: Karl Gärtner, Ueli Kappeler, Robert Meyer, Martin Wigger Ton/Video: Jürg Breitschmid, Elvira Isenring, Fritz Rickenbacher Video: Ahmed Abdel-Mohsen, Elvira Isenring, Tobias Yves Zintel, Benjamin Burger Choreographie: Efrat Stempler Schlosserei: Cristiano Remo Schreinerei: Dominik Dober, Sybille Eigenmann, Fabian Fässler, Reto Landolt Gäste Tanz: Emma Murray, Nils A. Lange & Teresa Vittucci Malsaal: Noëlle Choquard, Duscha Scheerle Dramaturgie: Ralf Fiedler (Leitung), Fadrina Arpagaus, Inga Schonlau Deko: Bettina Stoffel, Doris Zurbrügg Requisite: Hans Manz Produktionsleitung: Christine Steinhoff, Eva Heller Hospitanz: Anna Zuther Regie, Irina Amstutz (Regie), Thea Henzi (Dramaturgie), Dominik Busch (Dramaturgie), Noemi Baldelli (Bühne), Nicole Frei (Bühne), Sandra Keyssner (Bühne), Natalie Fitzgerald (Kostüme), Christina Weber (Kostüme und viele weitere … ) Schneiderei: Heike Uschner und Ruth Schölzel (Leitung), Lilli Krakenberger (Stellvertretung), Katharina Baldauf, Beatrice Zimmermann, Ladina Jäckle (Auszubildende), Coline Jud (Auszubildende) Garderobe: Doris Mazzella Maske: Denise Christen (Leitung), Corinne Guyer, Diane Bhutia — ADMINISTRATIVES PERSONAL — Reinigung: Sonam Bhutia, Franco Insigno, Laurent Müller IT: Marc Müller (compination) Buchhaltung: Esther Bamert Jahrespraktikum Administration: Lisa Plöchl Kommunikation: Christina Mayer (Leitung), Catarina Mettler Grafik: Müller+Hess; Beat Müller, Wendelin Hess; in Zusammenarbeit mit Jacques Borel Fotografie: Caspar Urban Weber Website/Programmierung: esense GmbH Billettkasse: Daniela Bitzi und Marisa Sulmoni (Leitung), Olivia Biber, Babette Bürgi, Tenzin Dotschung, Christoph Heusser, Elias Vollmeier Foyerbar: Semhar Tewelde (Leitung), Jolanda Suter, Samuel Schmassmann —4— —5— Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 JAHRESBERICHT DES VERWALTUNGSRATES UND DER DIREKTION ÜBER DIE SPIELZEIT 2014/2015 — BERICHT DES VERWALTUNGSRATES — Das Theater Neumarkt blickt auf eine erfolgreiche zweite Spielzeit der Direktion Kastenmüller/Fiedler zurück. Mit 17'865 Besuchern konnten 66.9% mehr Zuschauer als im Vorjahr gezählt werden. Die Diskussion zu Beginn der Spielzeit um das Theater Neumarkt hat sich dank der Konzentration auf die eigene Theaterarbeit und die damit verbundenen Erfolge gelegt. Der Verwaltungsrat freut sich, dass die Inszenierung von «Jakobs Ross» ans 2. Schweizer Theatertreffen in Winterthur eingeladen wurde. Die Produktion «Ein Teil der Gans im Haus der Lüge» erfreute Kritik und Publikum. In «Atlas der abgelegenen Inseln» kam die künstlerische Handschrift der Direktion Kastenmüller/Fiedler eindrücklich zur Geltung. Mit der Aussenspielstätte «Pukapuka» am Escher-Wyss-Platz in Zürich setzte die Direktion Akzente ausserhalb der angestammten Spielstätte. Die eindrücklichen Bühnenbilder ermöglichten faszinierende Raumerfahrungen und unterstrichen die Unmittelbarkeit dieser besonderen Spielstätte. Der Verwaltungsrat tagte im Geschäftsjahr 2014/15 insgesamt sechsmal. Der Finanzausschuss trat vier weitere Male zusammen. 2014/15 wurden keine Statuten- oder Reglementsänderungen vorgenommen. An der Generalversammlung 2014 stellte sich Markus Tödtli nach Ablauf seiner dritten Amtsperiode nicht mehr als Verwaltungsrat zur Verfügung. Als sein Nachfolger wurde Niklaus Schatzmann gewählt. An der Generalversammlung trat Thomas Bianca als Beisitzer zurück. Neuer Beisitzer wurde Martin Butzke, welcher als Personalvertreter im Verwaltungsrat durch Ueli Kappeler per Abordnung des Stadtrats von Zürich ersetzt wurde. Im Juli 2015 wurde Lisa Fuchs für den offenen Sitz des Kantons Zürich vom Regierungsrat abgeordnet. Die Vizepräsidentin Catherine Ann Berger stellte sich nach Ablauf ihrer zweiten Amtsperiode nicht weiter zur Verfügung. Die Besetzung des weiteren offenen Sitzes des Kantons bleibt pendent. Weiter trat Daniel Imboden per Abordnung des Stadtrats von Zürich die Nachfolge des ausgeschiedenen Plinio Bachmann an. Die Einnahmen aus den Ticketverkäufen betrugen CHF 395'655.− (i.V. CHF 210'629.54). Bei einem Betriebsertrag von CHF 5'774'077.52 (i.V. CHF 5'527'020.25) und einem Betriebsaufwand von CHF 5'907'256.89 (i.V. CHF 5'605'453.80) resultiert ein gegenüber dem Vorjahr um CHF 54'745.82 tieferes Betriebsergebnis von CHF – 133'179.37. Nach Verbuchung des betriebsfremden Erfolgs von CHF 5'229.65 und der durch die Generalversammlung zu genehmigenden Entnahme aus dem Fonds Legat Suter von CHF 94'440.75 beträgt das Jahresresultat CHF – 33'508.97. Die Einnahmen fielen im Vergleich zum Vorjahr hauptsächlich wegen höheren Ticketeinnahmen und Zuwendungen von privater Hand besser aus. Diese Mehreinnahmen konnten sowohl in Gagen für Künstler, die Produktionen als auch in die Kommunikation investiert werden. Vom Beitrag des «Lotteriefonds» von total CHF 400'000.− für Investitionen in die technische Infrastruktur waren im Geschäftsjahr 2012/13 vorerst CHF 162'162.− eingesetzt worden. Im Geschäftsjahr 2013/14 wurden nochmals CHF 211'910.− investiert, so dass die Rückstellung von CHF 237'838.− auf CHF 25'928.− vermindert wurde. Die verbleibende Rückstellung wurde in der Spielzeit 2014/15 verwendet, so dass der Beitrag des «Lotteriefonds» nun komplett aufgebraucht wurde. Aus der Rückstellung Erneuerungsfonds wurden nicht mehr benötigte Rückstellungen in der Höhe von CHF 25'000.− aufgelöst. Der Generalversammlung vom 25. November 2015 wird folgende Verwendung des Bilanzgewinns vorgeschlagen: Vortrag aus dem Vorjahr 183'258.55 Jahresverlust– 127'949.72 Entnahme Fonds Legat E. Suter 94'440.75 Vortrag auf neue Rechnung 149'749.58 Ein verbindlicher Dank sei an dieser Stelle unserer Trägerschaft, Stadt und Kanton Zürich, ausgesprochen, ohne deren finanzielle Unterstützung das Theater am Neumarkt nicht existieren könnte. Ebenso bedanken wir uns herzlich bei unseren Partnern Zürcher Kantonalbank, Swiss Re und Kulturprozent der Migros Zürich. Ein grosses Dankeschön für alle geleisteten Zuwendungen gebührt den zahlreichen Gönnern und Sponsoren sowie den folgenden Stiftungen und Institutionen: – Zürcher Festspielstiftung – Ernst Göhner Stiftung – Landis & Gyr Stiftung / Siemens Building Technologies – Das Magazin – Die Wochenzeitung WOZ – Omanut – Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der Schweiz – Migros Kulturprozent des Migros Genossenschaftsbunds – Medica – La Semeuse S.A. – Theaterclub Neumarkt – Südhang – Intercomestibles. Für den Verwaltungsrat: Thomas Busin, Verwaltungsratspräsident — BERICHT DER DIREKTION — Nicht allein die sehr positive Entwicklung der Zuschauerzahlen lässt uns mit Freude auf die Spielzeit 2014/2015 zurückblicken. Ebenso wichtig ist, dass die ungeminderte Vielfalt der künstlerischen Handschriften, die thematische Zuspitzung und stilistische Genauigkeit der einzelnen Arbeiten auf Akzeptanz stiessen. Auch aussergewöhnliche Inszenierungen fanden Anerkennung. Im Zuge dieser «Konsolidierung» konnte das durch Gäste verstärkte Ensemble seine Qualität unter Beweis stellen. «LÜGEN» Unter dem Label LÜGEN nahm die Spielzeit 2014/15 einen erfreulich kraftvollen Start. Die virtuos gearbeitete Schweizer Erstaufführung von Martin Heckmanns «Ein Teil der Gans im Haus der Lüge» in der Regie von Simone Blattner und das Bürgertheater «Leben Lügen Sterben», unter der künstlerischen Leitung von Uta Plate näherten sich auf sehr unterschiedliche Weise dem omnipräsenten weitverbreiteten Phänomen des Lügens und sprachen dabei sehr unterschiedliche und ganz neue Publikumskreise an. Als dritte grosse Inszenierung von LÜGEN überraschte Pedro Martins Bejas bildreiche Bearbeitung von Shakespeares «Macbeth» mit Macbeth als Frau – verkörpert von Janet Rothe. Diese Drehung gewann dem modernen Motiv des Ehrgeizes als Begehren, das ohne Lug und Trug nicht vorankommt und seine Wahrheit nicht finden würde, eine eindringliche zeitgemässe Deutung ab. In der Chorgasse gingen in der Reihe EINS:EINS drei Arbeiten weiteren Verbindungslinien des Lügenhaften nach, auch in der Variation des Nicht-Identischen, des sich Wandelnden oder sich radikal Anpassenden, das keine einfache Wahrheit hat: Ovids «Metamorphosen» (Laura Koerfer, Regie, mit Yanna Rüger), «Out Of The Dark. Ein Abend mit Falco» (Johann Kuithan, Regie, mit Maximilian Kraus) und «Die Passion des Josef Ackermann» (Johann Kuithan, Regie, mit Matthias Hungerbühler). Aus dem breiten Programm der «Extras» sollen besonderes hervorgehoben sein: «Lügen deluxe», eine einmalige Veranstaltung mit «Lügenprofis». Die von uns so bezeichneten Experten des Lügens loteten die Tragweite und Tiefe von Lügen im Alltag —6— —7— Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 und in extremen Lebenssituationen aus. Eva Illouz erklärte bei einer weiteren Veranstaltung die Liebe zwar nicht direkt als Lüge, aber in präziser Darstellung als gesellschaftliches Konstrukt. In Zusammenarbeit mit der WOZ entstand die Reihe «Lügenstätten»: praktische Stadtführungen zu Lügenplätzen, Brutstätten von Staatsaffären und korrupten Nestern. Eine neue Heimat im Theater Neumarkt fanden die von Charles Linsmayer geleiteten «Hottinger Literaturgespräche» in der Tradition des legendären Lesezirkels Hottingen. Zu Gast waren über das Jahr: Thomas Hürlimann, Adolf Muschg, Erica Pedretti, Alex Capus und Arno Camenisch. Zum brisanten Ereignis wurde die Kooperation mit der ZHDK bei «Causa M.», bei der der aktuelle Fall Mörgeli in einer szenischen Lesung von Originalakten der Staatsanwaltschaft auf der Bühne des Theater Neumarkt verhandelt wurde. Insgesamt konnte das Theater Neumarkt bis Ende Dezember 2014 die höchsten Zuschauerzahlen seit fünf Jahren verbuchen. «ALPENWUT» Nach dem Jahreswechsel hiess unsere Parole ALPENWUT. Wut und Zorn, die gewaltsamen Affekte, die immer auch lokale Wurzeln haben und sich mit anderen Strömen verbinden, stehen am Ursprung vielfältigster Kleinkonflikte bis hin zum grossen Krieg. Sie rückten jetzt auf ungewöhnliche Weise in den Fokus unserer Arbeit. «Noch nie hat die Mensch­ heit so viel gewusst, und noch nie war sie so ratlos wie heute», war unsere Ausgangsdiagnose. Wir fühlten uns aufgefordert, zeitlich wie räumlich unseren Standort zu verlassen oder ihn historisch zu auszuweiten. Die Eröffnungsproduktion «Jakobs Ross», die Uraufführung des Bestsellers der Zürcherin Silvia Tschui, «eine Mischung aus Gotthelf und Tarantino», so die Kritik, wurde in der Inszenierung von Peter Kastenmüller zum Schweizer Theatertreffen 2015 eingeladen. Der Roman verwebt lokale Märchen, Mythen und Urgeschichte aus der Zeit der Industrialisierung der Schweiz zu einem grell-düsteren, hochdramatischen Gebilde. Es folgte Tom Kühnels spannende experimentelle Adaption des preisgekrönten griechischen Films «Alpen» von Yorgos Lanthimos. Eine verschworene Gruppe, die sich selbst «Alpen» nennt und deren Mitglieder die Namen von Schweizer Berggipfeln tragen, hilft Menschen auf sehr unkonventionelle Weise, Trauer um Verstorbene zu bewältigen. Die dritte Produktion im März verschob den Fokus auf die zwischenmenschliche, und nicht mehr zwischenstaatliche Realität, die man einsilbig «Krieg» nennt: Der Choreograf und Regisseur Joachim Schloemer inszenierte «Iphigenie auf Tauris» von Goethe, der in diesem Schauspiel vor mehr als 200 Jahren die wenigen fragilen Möglichkeiten der Verhinderung und Besänftigung kriegerischer Zustände auslotete. Zuvor bereits startete als Reaktion auf die internationale politische Lage die Serie «Live aus …», eine Kontaktaufnahme mit Krisengebieten, die sich gleichzeitig spielerisch mit der fragwürdigen Authentizität sogenannter Live-Berichterstattung auseinandersetzte. Syrien, die Ukraine und Griechenland waren die Schauplätze. Besonders freuten wir uns über den Gast Tim Guldimann, Schweizer Botschafter und bis März 2015 Leiter der OSZE-Mission zur Beobachtung der Krise in der Ukraine. Ausserdem wurde im März unter dem Titel «Tachles reden», eine regelmässige Kooperation mit Omanut, Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der Schweiz, initiiert, bei der u.a. erstmals von Susan Neiman und Hanno Loew im Theater Neumarkt zum Thema Europa tatsächlich Tacheles geredet wurde. Und eine weitere Reihe, die bis heute fortgesetzt wird, hatte in dieser Plattform Premiere: «Hazel Brugger Show and Tell», eine Rede-Schlacht eigener Art, geführt von der «bösesten Frau der Schweiz» mit Gästen, deren Denken sie anregt und für die gilt: Kompetenz vor Prominenz. Mit «Lawine ’97», einer Untersuchung der Attraktion des Hochgebirges als lebensfeindlicher Zone, lieferte das jetzige Ensemblemitglied Simon Brusis eine eigene kleine Arbeit ab. In der Chorgasse verfolgte Janet Rothe das schillernde Leben der Prostituierten «Lady Shiva» im Eins:Eins-Format. Nicht vergessen sein soll auch das beeindruckende Konzert von Kelag-Preisträger Michael Fehr. «DRAUSSEN» Mit dem Titel DRAUSSEN ging das Theater Neumarkt ab Mai neue Wege und entwarf und baute in Zusammenarbeit mit den Stadtraumkünstlern ORTREPORT und Meier/Franz eine massgeschneiderte Aussenspielstätte, das «Pukapuka» am Escher-Wyss-Platz. Das «Pukapuka», mit rudimentärem Barbetrieb und gelegentlicher selbstorganisierter Verköstigung, war drei Wochen täglich von 17 bis 24 Uhr ein belebter Ort, an dem Theater in Reinform erlebt werden konnte und viele neue Kontakte geknüpft wurden. Eine ganze Reihe von Künstlern und Gruppen, mit zum Teil eigens für diesen Ort entwickelten Projekten und Adaptionen, fanden dort für ein paar Wochen eine temporäre Heimat – speziell das Puppenund Künstlerkollektiv DAS HELMI. Peter Kastenmüller steuerte eine minimalistische Inszenierung von Friedrich Dürrenmatts «Die Panne» bei, unter Beteiligung des Helmischen Personals. Dokumentiert und nachlesbar gemacht in einem Blog hat das Ganze Ex-Vice-Journalist Benjamin von Wyl, der unterbrochen 24h anwesend war und tatsächlich draussen, zwischen Pukapuka und Limmat, nächtigte. Das DRAUSSEN war auch Thema drinnen am Neumarkt 5. Der Theatersaal, 2. Stock, wurde zum Raum moderner Fluchtfantasien aus dem Digitalen heraus bzw. zum Schauplatz insularer Extremerfahrungen. Mit «Archipel Google» untersuchte andcompany&Co, wie die grosse Suchmaschine mit Hauptsitz in Zürich unser Bild von uns selbst prägt. Tom Schneiders Umsetzung von Judith Schalanskys «Atlas der abgelegenen Inseln» liess alle bekannten Koordinaten und Kunst-Universen hinter sich und nahm uns mit auf einen wahrhaft aufreibenden, grossartigen Trip durch Einsamkeit, Kälte, Isolation, Überdruss und Weltschmerz, mitreissend live musikalisch begleitet von Thomas Jeker. Im Hinblick auf die letzten zwei Produktionen drinnen, die wir als künstlerisch besonders wertvoll ansehen, ist noch zu bemerken: Es bleibt eine zentrale Aufgabe, gerade die experimentellen künstlerischen Herangehensweisen zu fördern und entsprechend zu vermitteln. Einen hoch-beschleunigten, mitreissenden und schönen Abschluss fand die Spielzeit mit der Festspiel-Produktion «Rosenkranz und Güldenstern sind tot» von Tom Stoppard, inszeniert vom polnisch-deutschen Regisseur Wojtek Klemm. Stoppard treibt die Frage Hamlets nach dem, was wir sind, wenn alles ein Spiel ist, auf unterhaltsame und unangestrengte Weise ins Absurde und stellt zwei mit dem Gewicht ihrer Rolle heillos überforderte Nebenfiguren und die Schauspieler in ihrer prekären Existenz selbst ins Zentrum seine Komödie. ins Haus. Das wurde in vielen lebhaften Gesprächen über dieses Theater nach den Vorstellungen im Foyer oder vor Ort immer wieder spürbar. Nicht zuletzt an den vielfältigen Kooperationen, die in dieser Spielzeit weitergeführt wurden oder neu entstanden, wie mit dem Kindertheater Skaramusch (Verbotte), dem jungen Theater Zürich – LAB, Omanut, Zürich tanzt, Joyful noise in the dark, zeigt sich, dass wir auf vielen Ebenen in der Stadt angekommen sind. Aussergewöhnliche Theater­ erlebnisse und Begegnungen wie das «Pukapuka»Projekt waren ein grosser Schritt in die Stadt hinein und zeigen den Weg an, welche Projekte wir in Zukunft mit besonderen Engagement und bekannten und neuen Künstlern weiterverfolgen werden. Peter Kastenmüller, Ralf Fiedler Neben den grossen Saal-Produktionen brachten auch die kleinen Produktionen der Chorgasse und verschiedene Reihen wie die «Tafel» und «Visiothek» ein kontaktfreudiges und treues Publikum —8— —9— Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 JAHRESRECHNUNG 2014/2015 — BILANZ PER 31. JULI 2015 — — AKTIVEN — Umlaufvermögen Kasse Postkonto Bank Bank Legat E. Suter Forderungen aus Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Übrige kurzfristige Forderungen Legat E. Suter Aktive Rechnungsabgrenzungen Vorräte Anlagevermögen Mobiliar, Geräte, Einrichtung Fahrzeuge (pro Memoria) 20152014 in CHF in CHF 9'474.25 15'601.25 178'172.99 213'611.80 1'162'799.14 1'309'826.35 801'609.90 793'835.75 20'543.75 52'178.35 73'281.55 79'869.45 1'158.25 962.50 113'995.45 54'437.35 4'776.650.00 2'365'811.93 2'520'322.80 9'727.00 1.00 9'728.00 7.00 1.00 8.00 — TOTAL AKTIVEN 2'375'539.93 2'520'330.80 — PASSIVEN — 20152014 Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Rückstellungen Kurzfristiges Fremdkapital Rückstellung Direktorenwechsel Rückstellung f. Anschaff. aus Lotteriefonds Rückstellung Erneuerungsfonds Langfristiges Fremdkapital Eigenkapital Aktienkapital Gesetzliche Gewinnreserve Gesetzliche Reserven Produktionskosten-Reserve Freie Reserven Fonds Legat E. Suter Gewinnvortrag Freiwillige Gewinnreserven Eigene Aktien Verlust / Gewinn 50'622.45 112'328.50 183'045.65 100'000.00 445'996.60 90'025.60 0.00 200'000.00 290'025.60 736'022.20 115'745.35 36'229.95 190'934.45 0.00 342'909.75 60'025.60 25'928.00 325'000.00 410'953.60 753'863.35 420'000.00 212'000.00 212'000.00 50'000.00 103'000.00 802'208.90 183'258.55 1'138'467.45 – 3'000.00 – 127'949.72 1'639'517.73 420'000.00 212'000.00 212'000.00 50'000.00 103'000.00 894'159.75 166'512.65 1'213'672.40 – 4'000.00 – 75'204.95 1'766'467.45 — TOTAL PASSIVEN 2'375'539.93 2'520'330.80 — 11 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 JAHRESRECHNUNG 2014/2015 — ERFOLGSRECHNUNG — JAHRESRECHNUNG 2014/2015 — ANHANG — in CHF 2014/152013/14 Betriebsertrag Subventionen Private Unterstützung Betriebseinnahmen Vermögensertrag Diverser Ertrag Erlösminderungen Betriebsaufwand Personalaufwand Produktionsaufwand Mietaufwand Betriebsaufwand Anschaffungen und Ersatz Abschreibungen Versicherungen, Schutz und Rettung Büro- und Verwaltungsaufwand Werbung Veränderung von Rückstellungen Weitere ausserordentliche Aufwendungen in CHF Betriebsverlust/-gewinn in CHF 5'001'607.00 290'249.90 502'102.59 1'661.70 7'277.70 – 28'821.37 5'774'077.52 4'971'607.00 251'400.00 319'294.44 535.10 8'434.10 – 24'250.39 5'527'020.25 – 4'078'327.80 – 672'864.44 – 357'425.40 – 102'978.70 – 29'348.20 – 2'430.00 – 27'429.80 – 153'495.75 – 477'616.70 – 4'840.10 – 500.00 – 5'907'256.89 – 3'889'032.95 – 517'732.00 – 375'304.90 – 137'982.00 – 65'334.25 0.00 – 28'908.75 – 152'896.00 – 415'656.50 – 22'606.45 0.00 – 5'605'453.80 – 133'179.37 – 78'433.55 1. Firma, Rechtsform und Sitz Die Theater am Neumarkt AG ist eine Aktiengesellschaft nach Schweizer Recht mit Sitz am Neumarkt 5, 8001 Zürich. 2. Anzahl der Vollzeitstellen Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt liegt unter 50. 3. Wesentliche Beteiligungen Keine 4. Restbetrag der Verbindlichkeiten aus Leasinggeschäften Keine 5. Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 31.07.2015 43'066.05 31.07.2014 33'835.00 6. Eventualverbindlichkeiten Keine 7. Gesamtbetrag der für Verbindlichkeiten Dritter bestellten Sicherheiten Keine 8. Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeter Aktiven sowie Aktiven unter Eigentumsvorbehalt Keine 9. Beteiligungsrechte oder Optionen für Verwaltungsräte und Mitarbeitende Keine 10.Ausserordentliche, einmalige oder periodenfremde Positionen der Erfolgsrechnung Keine 11. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Keine 12. Eigene Aktien 31.07.2015 6 Namenaktien je nom. 500.00 31.07.2014 8 Namenaktien je nom. 500.00 Im Geschäftjahr 2014/15 wurden durch die Theater am Neumarkt AG zwei Aktien à je CHF 1'000.00 verkauft und keine Aktien angekauft. 13. Auflösung von Stillen Reserven Keine 14. Legat E. Suter Einnahmen Ausgaben Vortrag 802'208.90 Vermögensertrag 2014/15 559.25 Zuwendung Künstlerische Produktion * 70'000.00 Zuwendung Nachwuchsförderung * 25'000.00 Total 802'768.15 95'000.00 Saldo 707'768.15 Betriebsfremder Ertrag Kursdifferenzen 4'736.10 540.80 Vermögensertrag Legat E. Suter 559.25 3'049.15 5'295.35 3'589.95 Betriebsfremder Aufwand * Antrag an Generalversammlung für Zuwendungen gemäss Sitzung des Verwaltungsrats am 12. Januar 2015 entsprechend Kursdifferenzen – 65.70 – 361.35 dem vom Verwaltungsrat am 17. Januar 2013 erlassenen Reglement für die Verwendung der Mittel aus dem Legat E. Suter. – 65.70– 361.35 15. Darstellung in der Jahresrechnung Aufgrund des neuen Rechnungslegungsgesetzes wurden in der Darstellung folgende Änderungen vorBetriebsfremder Aufwand / Betriebsfremder Erfolg 5'229.65 3'228.60 genommen: Die Kautionen sind bei den «übrigen kurzfristigen Forderungen» enthalten. Die «Vorräte» werden ausgewiesen. Die «eigenen Aktien» werden als Minusposition im Eigenkapital aufgeführt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden neu gruppiert. Es wird zwischen kurzfristigem und langfristigem Fremdkapital unterschieden. EntspreJahresergebnis vor Verwendung Legat E. Suter – 127'949.72 – 75'204.95 chend werden die Rückstellungen zugeordnet. Die «gesetzlichen Reserven» werden in «gesetzliche Kapitalreserve» und «gesetzliche Gewinnreserve» unterteilt. Die «Reserve für eigene Aktien» ist über Auflösung Legat E. Suter gemäss Antrag an die Generalversammlung 94'440.7591'950.85 die «freie Reserve» ausgebucht. Das Eigenkapital ist strukturierter. Die Abschreibungen werden gesondert ausgewiesen. Der Anhang entspricht den neuen gesetzlichen Anforderungen. — JAHRESERGEBNIS nach Verwendung Legat E. Suter – 33'508.97 16'745.90 Unabhängig von der Gesetzesänderung wurde die Position «Kassenobligation Legat E. Suter» aus der Bilanz gelöscht, da zu den letzten zwei Stichtagen keine Kassenobligationen gehalten wurden. Wegen der Bezahlung eines Selbstbehalts in einem Versicherungsfalls musste neu die Zeile «Weitere ausserordentliche Aufwendungen» eingefügt werden. — 12 — — 13 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 JAHRESRECHNUNG 2014/2015 — ANTRAG ÜBER DIE VERWENDUNG DES BILANZGEWINNS PER 31.07.2015 — JAHRESRECHNUNG 2014/2015 — INFORMATIONEN ZUR CORPORATE GOVERNANCE — in CHF Vortrag aus dem Vorjahr Jahresverlust Entnahme Fonds Legat E. Suter 183'258.55 – 127'949.72 94'440.75 Vortrag auf neue Rechnung 149'749.58 Die Theater am Neumarkt AG ist dem Anliegen einer guten Corporate Governance verpflichtet. Sie will ihre öffentliche und private Aktionärsschaft, ihre Sponsoren, das Publikum und die weiteren Stakeholder über Organisation und Entschädigung des Verwaltungsrats und seines Ausschusses informieren. Kapitalstruktur Das Aktienkapital der Theater am Neumarkt AG beträgt CHF 420'000 und ist eingeteilt in 840 vinkulierte Namenaktien zu nominell CHF 500. Die Übertragung von Aktien bedarf der Zustimmung des Verwaltungsrates. An der Generalversammlung berechtigt jede Namenaktie zu einer Stimme. Die Gesellschaft hat gegenwärtig 216 Aktionärinnen und Aktionäre. Die Theater am Neumarkt AG ist eine nichtwirtschaftliche Aktiengesellschaft nach Art. 620 Abs. 3 OR und schüttet keine Dividenden aus. Aktionäre mit über 5 % Aktienkapital: Stadt Zürich: 294 Aktien (35 %) Kanton Zürich: 135 Aktien (16 %) Mit der Stadt Zürich besteht ein Subventionsvertrag, datiert vom 30. Januar 2008, der die Voraussetzungen und den Umfang der Unterstützung der Theater am Neumarkt AG durch die Stadtgemeinde Zürich regelt, mit dem Kanton Zürich eine Beitragsberechtigung. Verwaltungsrat Mitglieder (Vertretung ) Erstmalige Wahl Tätigkeit Thomas Busin* (Stadt) Dr. Andreas Spillmann (GV) Beate Eckhardt* (GV) Stefan Zwicker* (Stadt) Ueli Kappeler (Technik) (Stadt) Dr. Niklaus Schatzmann (GV) Lisa Fuchs (Kanton) Daniel Imboden (Stadt) 2010 P seit GV 2012 2008 2009 2012 Nov. 2014 GV 2014 Juli 2015 Juli 2015 Martin Butzke (Ensemble) 2013 Beisitzer *Mitglieder des Finanzausschusses Aktienbesitz 1 Aktie 1 Aktie Entschädigung Die Mitglieder des Verwaltungsrates sowie des Finanzausschusses erhalten für Ihre Tätigkeit keine Entschädigung. Sie haben freien Zutritt zu allen Veranstaltungen des Theaters. Revisionsstelle Die Revision wird durch die Finanzkontrolle der Stadt Zürich, durchgeführt. — 14 — — 15 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — 16 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2013/14 THEATER NEUMARKT: VERANSTALTUNGEN IN DER SPIELZEIT 2014/2015 — 4—LÜGEN 26.09. – 31.12.2014 20 – 23 —5—ALPENWUT 17.01. – 30.04.2015 24 – 27 —6—DRAUSSEN 07.05. – 04.07.2015 28 – 30 — 19 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 —4— — LÜGEN — Premiere am 04. Oktober 2014 04. Oktober 2014, ab ca. 22 Uhr — LÜGENLOUNGE — Heisse Lügen. Kalte Lügen. Wahre Lügen. Falsche Lügen. Im Anschluss an die Premiere von LEBEN, LÜGEN, STERBEN wird es im Theater-Saal bequem. Wer fängt einfach mal an, das Verbotene zu erzählen: vor oder hinter dem Vorhang, vorbereitet oder aus der Hüfte geschossen, gesungen oder stimmenverzehrt. Halten wir es mit Robert Pfaller: «Wer Reinigung nötig hat, braucht dazu schmutziges Zeug.» Im direkten Anschluss Musik und Dancefloor. Premiere am 26. September 2014 EIN TEIL DER GANS IM HAUS DER LÜGE Komödie von Martin Heckmanns Neubearbeitung Regie: Simone Blattner Bühne: Nadia Fistarol Kostüme: Sabin Fleck Dramaturgie: Inga Schonlau Mit: Simon Brusis, Martin Butzke, Anna Grisebach, Maximilian Kraus, Janet Rothe Sankt Martin. Vorspeise Soufflé, Hauptgang Gans. Die Gastgeberin ist bereits vor dem Festmahl am Rande des Nervenzusammenbruchs und ihr Ehemann steht noch völlig underdressed im Wohnzimmer, als es klingelt. Doch an der Tür steht nicht das geladene Paar, sondern ein fremder Mann, der das bürgerliche Gleichgewicht stört. Die Gastgeberin verstrickt sich in Erklärungen, das Soufflé, die Sprache und die political correctness versalzen. Ein sprachlicher Schlagabtausch über Besitzansprüche in unserer konkurrenzgeladenen Binnenwelt. Den letzten Teil der Gans hat Martin Heckmanns eigens für das Theater Neumarkt neu bearbeitet. 23.–26. Oktober 2014 12. Oktober 2014 LEBEN LÜGEN STERBEN — ZÜRICH LIEST — Regie: Uta Plate Bühne: Nadia Fistarol Kostüme: Sabina Winkler Dramaturgie: Ralf Fiedler Mit: Yanna Rüger, Dimitri Stapfer, Jugendlichen, Senioren und Lügenprofis Erstmals kommt das Literaturfestival «Zürich liest» auch ins Theater Neumarkt. In der Reihe Brennpunkt Ukraine blicken vier Autoren – Andrej Kurkow, Tanja Maljartschuk, Jurij Wynnychuk und Martin Pollack – auf die Ereignisse der letzten Monate in der Ukraine und diskutieren darüber. Weitere Gäste: Gertrud Leutenegger, Thomas Hürlimann, Lukas Bärfuss und Durs Grünbein. Manchmal ist «leben» tatsächlich «spielen», eine Mischung aus Imagination, Sprache und ja: Lüge. Die Lüge ist ein kraftvolles Instrument für die eigene Biografie. Im Projekt LEBEN LÜGEN STERBEN durchlaufen 12 Zürcherinnen und Zürcher verschiedene Stationen ihres Lebens noch einmal. Sie bekommen die Chance, das Gelebte neu zu entwerfen, an den Enden von Geschichten zu drehen oder Unterlassenes endlich zu tun. Jugendliche treffen auf Senioren und fragen sich: Lebt man jung bewusster, oder bekommt erst der letzte, vielleicht endgültige Lebensentwurf eine richtige Dringlichkeit? In welchem Alter ist man ehrlicher zu sich? Und: Wo belügt die eine Generation die andere? Dazu treten «Lügenprofis», das sind Juristen, Priester, Psychologen, Politiker und weitere Menschen, die in ihrem Berufsalltag mit eigenen oder fremden Lügen zu tun haben, in einen Dialog mit Schauspielern des Theater Neumarkt – den Lügenprofis par excellence. 14. Oktober 2014 — LÜGENSTÄTTEN — Kooperation mit der WOZ Wo wird in Zürich am meisten gelogen? Unter Anfführung von WOZ-Journalisten und und Schauspielern des Theater Neumarkt unternehmen wir Streifzüge zu Lügenplätzen, Brutstätten von Staatsaffären und korrupten Nestern. Wie waschen Unternehmen ihre Weste rein, wo wird Reichtum versteckt, was sind die Tücken alternativer Ökonomien? 27. Oktober 2014 — EVA ILLOUZ — Nach Ovid Liebe ist ein kulturelles Konstrukt, sagt die israelische Kultursoziologin Eva Illouz. Die renommierte Intellektuelle und Autorin international diskutierten Bücher «Warum Liebe weh tut» und «Die neue Liebesordnung. Frauen, Männer und Shades of Grey» spricht über die Liebe als Produkt unserer kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Regie: Laura Koerfer Raum: Léonie Süess Mit: Yanna Rüger 29. September, 24. Oktober, 24. November 2014, 26. Januar, 23. Februar 2015 Premiere am 25. Oktober 2014, Chorgasse METAMORPHOSEN Ovid erzählt die Geschichte der Menschheit als eine unendliche Kette von Verwandlungen. Eine Bewegung von Werden und Vergehen, Schöpfung und Zerstörung. Das ist kein Bild des Fortschritts, aber des stetigen Weitergangs. Regisseurin Laura Koerfer und Schauspielerin Yanna Rüger begeben sich in diesen Kosmos. — OHR IM NEUMARKT KONZERT 3 — Koch-Schütz-Studer Hans Koch: Bassklarinette, Sopran & Tenorsaxophon, Elektronik Martin Schütz: Cello, Elektrisches Cello, Elektronik Fredy Studer: Schlagzeug, Perkussion Daniel Schneider: Sound Ihre «Hardcore Chamber Music» ist längst Institution. Seit über 20 Jahren verunsichern die drei furiosen Improvisatoren und Klanginszenierer die Szene mit neuartigen Tönen und Fusionen von scheinbar Unvereinbarem: eine teufelshaltige Wiederauflage der unio mystica. 31. Oktober 2014 — VISIOTHEK — Mit: dem Neumarkt-Ensemble und Special Guests Konzept: Johann Kuithan Schnell geprobt, sofort umgesetzt: Die «Visiothek» ist Filmkaraoke mit echten Schauspielern. Der Text wird fliegend abgelesen, der Rest improvisiert. Filme «live» – als Bühnen- und Kostümschlacht, bei der sich niemand schont. 02. + 17. Oktober 2014, Chorgasse DER MENSCH ERSCHEINT IM HOLOZÄN Mit: Martin Butzke Moderiert von Charles Linsmayer Bei einem Aufenthalt im Valle Maggio, abgeschnitten von einem Unwetter, lässt das Gedächtnis von Herrn Geiser aus Basel ihn im Stich. Nichts als Zettel, Zitate, die er sammelt, Welt, die er festhalten will – ein Kosmos, aus dem er alsbald verschwindet. Gäste: Thomas Hürlimann, Adolf Muschg, Erica Pedretti, Alex Capus, Arno Camenisch 16. Oktober 2014, Chorgasse — HOTTINGER LITERATURGESPRÄCHE — Die Hottinger Literaturgespräche stehen zusammen mit dem Literarischen Club Zürich in der Tradition des legendären Lesezirkels Hottingen. Ab September 2014 finden die Hottinger Literaturgespräche im Theater Neumarkt eine neue Heimat. — CHOR&CO — Im «Bunker» in der Chorgasse werden in diesem Herbst alle Arten von Festen erprobt: alte, neue, rituelle, wilde, elegante, intime, ausschweifende. — 20 — — 21 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 4: LÜGEN Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 4: LÜGEN Premiere am 15. November 2014 06. + 07. November, 2014, Chorgasse MACBETH DIE PASSION DES JOSEF ACKERMANN Regie: Pedro Martins Beja Bühne: Nadia Fistarol Kostüme: Sabina Winkler Dramaturgie: Fadrina Arpagaus Mit: Christian Bayer, Martin Butzke, Nicola Fritzen, Maximilian Kraus, Janet Rothe Mit: Matthias Hungerbühler Regie: Johann Kuithan Raum: Léonie Süess Von William Shakespeare Macbeth, Feldherr und Emporkömmling auf dem hohen Ross, erhält eine magische Prophezeiung, die sein Begehren offenlegt: Er möchte, will, soll, wird König von Schottland werden. Macbeth gerät in die Fänge seines inneren Bilderrausches. Nur das Töten bringt Erlösung. Was bedeutet es, ein wahres, ein wahrhaftiges Leben zu führen? Kann man seiner Bestimmung nur unabhängig von anderen folgen, fern von jeglicher Gesellschaftlichkeit? Shakespeares «Macbeth» stellt die Frage, wie mit den eigenen Begierden und Trieben umgegangen werden kann, wenn sie eine Gesellschaft im Kern gefährden. Mit einer virtuosen Zitat-Collage belebt Regisseur Johann Kuithan mit Matthias Hungerbühler den ExChef der Deutschen Bank in der Chorgasse neu. Was gesprochen wird, wurde auch so gesagt. 13. November 2014 — LÜGENSTÄTTEN — Wo wird in Zürich am meisten gelogen? Der November-Spaziergang führt mit WOZ-JournalistInnen und dem Theater Neumarkt ins Containerquartier Alt­ stetten. Container sind nicht nur das Symbol des globalisierten Warenumschlags, sie transformieren sich in Sexboxen, Asylunterkünfte, temporäre Bildungseinrichtungen und Künstlerateliers. Treffpunkt Lindenplatz Altstetten. 01. November 2014 — LÜGEN DELUXE — Premiere am 26. November 2014 VERBOTTE! Die Stunde der Profis Moderation: Uta Plate (Regisseurin) und Ralf Fiedler Kinderstück für alle ab 7 Jahren «Lügenprofis» sind Menschen, die beruflich mit Lügen zu tun haben, Polizisten, Psychiater, Priester, Sexarbeiter uvm. Für LEBEN LÜGEN STERBEN haben wir sie interviewt. An diesem Abend sind einige von ihnen zu Gast für ein gemeinsames Gespräch. Mit dabei sind u. a. Bernd Borchard, Leiter der psychiatrischforensischen Abteilung JVA Pöschwiis, Markus Bischof, Strafverteidiger, Patricia Kaelin, Astrologin, Benjamin Dubno, Leiter der Psychiatrie Winterthur. Regie: Carol BlancDramaturgie: Urs Bräm Ausstattung: Renate Wünsch Produktionsleitung: Ariane Waldvogel Musik: Simon Hari Mit: Nora Von der Mühll, Stefan Colombo, Simon Hari Eine vergnügliche Reise in kurzen Episoden durch den Irrgarten von all dem, was man nicht darf, aber doch gerne möchte … vielleicht sogar nur, weil es verboten ist. Premiere am 30. November 2014, Chorgasse OUT OF DARK Ein Abend mit Falco Mit: Maximilian Kraus Regie: Johann Kuithan, Raum: Léonie Süess Falco starb, wie er lebte: fliegend, mit voller Dröhnung, irgendwo im Auto zwischen Villa Montellano und Puerto Plata auf der Dominikanischen Republik. Doch ob er wirklich tot ist, weiss niemand zu sagen, denn vielleicht ist auch der Tod nur eine grosse Lüge. «Muss ich sterben, um zu leben?» Dunkelheit sei mit ihm. 29. November 2014 09., 16. Dezember 2014 — UNERHÖRT FESTIVAL — — CAUSA M — Julian Sartorius Solo, Melinda Nadj Abonji, Balts Nill Eine Lesung aus den Akten der Staatsanwaltschaft Das Zürcher Jazzfestival «unerhört!» zu Gast am Theater Neumarkt: Der Percussionist und Drummer Julian Sartorius stellt seine neue Solo-CD «Zatter» vor. Weitere Gäste: Balts Nill, viele Jahre bei «Stiller Has», und Melinda Nadj Abonji, Schriftstellerin, Sängerin, Violinistin. Leitung: Philipp Becker, ZHDK 12., 13., 14. Dezember 2014 Säulensaal Werdinsel, Werdinsel — JUNGES THEATER ZÜRICH SEIN ODER SCHEIN — Studierende des Masters Schauspiel der ZHDK lesen aus den Akten der Staatsanwaltschaft in der Causa M. Der SVP-Nationalratsabgeordnete am medizinhistorischen Museum der Universität Zürich gerät öffentlich unter Beschuss und wird von der Universität entlassen. Eine gigantische Maschinerie wird in Gang gesetzt, weder Mühe noch Kosten gescheut, Verdächtige produziert, die Wahrheit neu erfunden. 04. Dezember 2014 Werkstattaufführung — OMANUT JAZZ — Das «LAB Junges Theater Zürich» lädt zu einer ersten Werkstatt-Aufführung auf der Werdinsel ein. Jazzige Volksmusik In Zusammenarbeit mit Omanut und der Botschaft des Staates Israel 21. Dezember 2014, Elina Duni: Jazzgesang, Komposition Sascha Schönhaus: Saxofon, Komposition Colin Vallon: Klavier — NEUMARKT MINI PETTERSON & FINDUS — Das Neumarkt Ensemble lädt zum Adventssonntag die Kinder der Stadt ins Neumarkt-Foyer und liest seine Lieblingsgeschichten aus «Pettersson & Findus». Dazu gibt’s Pfannkuchentorte, Zimtsterne und duftenden Glögg. 14. Dezember 2014 — OHR IM NEUMARKT KONZERT NR. 4 — Duo Tobias Preisig – Jan Bang Tobias Preisig, Violine Jan Bang, Live-Sampling 01. Dezember 2014 — TAFEL — «WAHRHEIT ODER PFLICHT» Premiere am 10. Januar 2015, Chorgasse im «Dinghy», Theater Neumarkt & Dinghy in Kooperation mit DAS MAGAZIN Mit: Sabine Boss, Georg Kohler, Constantin Seibt u.a. Mit: Janet Rothe Regie & Raum: Tancredi Gusman & Léonie Süess Eine grosse Tafel mit Menschen aus der Stadt, kurze Tischreden und lange Tischgespräche bis in die Nacht und ein Drei-Gänge-Menü. Das Theater Neumarkt veranstaltet in diesem Winter regelmässig eine «Tafel» im Dinghy. Fürs Abendprogramm sorgen das Ensemble vom Theater Neumarkt und die geladenen Tischrednerinnen und -redner. Irene Staub ist ein einfaches Mädchen vom Land. In Zürich wird sie zu Lady Shiva, einer schillernden Prostituierten, die ihr Leben jenseits der bürgerlichen Gesellschaft als Akt der Rebellion und Freiheit versteht. Sie wird von vielen geliebt und begehrt, ist Künstlermuse und Männerphantasie. Nur singen wollte sie keiner so richtig hören. LADY SHIVA — 22 — — 23 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 4: LÜGEN Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 4: LÜGEN —5— — ALPENWUT — 24. Januar 2015 — MICHAEL FEHR KONZERT — Radikal Blues und existentielle Geschichten Premiere am 17. Januar 2015 Stimme: Michael Fehr Drums: Rico Baumann JAKOB ROSS Einladung zum Schweizer Theatertreffen Uraufführung nach dem Roman von Silvia Tschui Mit englischen Übertitel Michael Fehr ist für die Bühne eine Entdeckung. Seine Abende machen aus Worten Klang und aus Geschichten Musik, bis zur Erlösung. Gerade wurde der Berner Lyriker, Autor und Musiker beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb mit dem renommierten Kelag-Preis ausgezeichnet. Im Theater Neumarkt begleitet ihn der Drummer Rico Baumann. Regie: Peter Kastenmüller Bühne: Jo Schramm Kostüme: Franziska Born Dramaturgie: Fadrina Arpagaus Musik: Vera Kappeler und Peter Conradin Zumthor Mit: Dominique Jann, Andreas Matti, Miriam Strübel 15. Januar 2015 — GERUFEN UND NICHT GERUFEN — Elsie ist eine junge Magd in den Diensten eines reichen Zürcher Unternehmers. Als sie von diesem unfreiwillig schwanger wird, verschachert er sie an seinen Knecht. Jakob wird nicht nur das Kind untergejubelt, er bekommt auch einen verwahrlosten Hof im abgelegenen Finstersee zur Pacht. In dieser Dorftristesse, in der jeder jeden betrügt, bleibt Elsie nur ihre Geige, mit der sie sich in ferne Welten fiedelt. «Eine Mischung aus Gotthelf und Tarantino» nannte die Kritik den Debütroman der Zürcher Autorin Silvia Tschui, der in der Schweiz wochenlang auf den Bestsellerlisten stand. «Jakobs Ross» ist ein Panorama der Zürcher Gesellschaft in den Jahren der Industrialisierung, ein Heimatroman für die Gegenwart. Das Theater Neumarkt adaptiert Silvia Tschuis Erstling mit dem Musiker-Duo Vera Kappeler und Peter Conradin Zumthor für die Bühne. 13. Januar 2015 — JOSEF BIERBICHLER LIEST: MITTELREICH — Sepp Bierbichler meint, was er macht und macht, was er denkt. Zur Eröffnung von «Alpenwut» liest der Schauspieler, Holzspalter, Berserker und unser Alpenwutidol aus seinem Debütroman «Mittelreich». Kurt Guggenheim Lesung mit Robert Hunger-Bühler Mit: Karen Roth, Robert Hunger-Bühler, Dieter Bachmann, Charles Linsmayer Aus Anlass der Vollendung der Guggenheim- Werkausgabe liest Schauspieler Robert Hunger-Bühler aus Kurt Guggenheims Roman «Gerufen und nicht gerufen». Der 1973 erschienene Roman lässt das Zürich der Jahre 1945 bis 1970 wiederaufleben. Eine Veranstaltung der Kurt und Getrud-Guggenheim- Stiftung, des Vereins OMANUT, des Verlags Orell Füssli und des Theater Neumarkt. 29. Januar, 17. Februar, 9. und 17. März, 20. April, 14. Mai, 15. Juni — HAZEL BRUGGER SHOW AND TELL — … ungezähmt und getrieben von Wissbegier. Ab Januar 2015 bringt die Meisterin der Slam Poetry Hazel Brugger frische Gesprächskultur ins Theater Neumarkt. Neugier geht vor Polemik, Kompetenz vor Prominenz. Die «böseste Frau der Schweiz» (TagesAnzeiger), in San Diego geboren und aufgewachsen in Dielsdorf, derzeit Kolumnistin bei DAS MAGAZIN, lädt Alpenwut-Zeitgenossen zum unabhängigen Texten und Sprechen ein, deren Wissen, Erfahrung und Denken sie anregt: Bergsteiger, Wissenschaftler, Schlafforscher, Neurobiologen und dubiose Gestalten. 22. Februar 2015 02. Februar 2015 — OHR IM NEUMARKT KONZERT NR. 5 — — WHOM DO YOU TRUST? — Der Nahost-Konflikt als Politthriller In Kooperation mit Omanut, Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der Schweiz. Die Autorin und Kulturwissenschafftlerin Elisabeth Bronfen und der Nahostexperte Richard C. Schneider stellen die BBC-Serie «The Honourable Woman» vor. Trio Ziegele-Theiler-Hemingway Omri Ziegele, Altsaxophon, Stimme Yves Theiler, Klavier Gerry Hemingway, Schlagzeug 27. Februar 2015 — LIVE AUS SYRIEN — Premiere am 05. Februar 2015 Reportage, Texte, Gespräche ALPEN Schauspiel nach einem Film von Yorgos Lanthimos Mit: Martin Butzke, Maximilian Kraus, Janet Rothe, Yanna Rüger Regie: Tom Kühnel Bühne: Jo Schramm Kostüme: Ulrike Gutbrod Dramaturgie: Inga Schonlau Von Griechenland aus erscheinen die Alpen als Inbegriff von Unzerbrüchlichkeit und Unersetzbarkeit. Majestätisch stehen sie da und lassen den Wohlstand und die solide Ordnung dahinter erahnen. «Alpen» erzählt von einem Geheimbund, deren Mitglieder sich daher nach den höchsten Bergen der Schweiz benennen. Eine Turnerin, ihr Trainer, eine Krankenschwester und ein Pfleger bieten sich Angehörigen von Verstorbenen als menschlichen Ersatz an, als Tochter, Ehemann, Liebhaberin, Friseur, guten Freund. Sie stillen den Wunsch nach Anwesenheit der Toten. Mit ihren Aufträgen stossen die «Alpen» in eine fiktive Welt vor, von der aus wir Vergleiche zu der unseren ziehen. Als Hintergrund lässt sich ein in die Krise geratenes und desillusioniertes Land assoziieren, dem moralischer und politischer Gemeinschaftsund Werteverfall droht. Regisseur Tom Kühnel inszeniert die Parabel von der Unersetzbarkeit der Alpen als Spiel mit den Realitätsebenen. Mit «Live aus …» startet das Theater Neumarkt eine neue Reihe und rückt mit Experten, Dokumenten und Texten Länder in den Fokus, die sich in politischen Krisen befinden. An diesem ersten Abend zu Syrien berichten Fachleute und Augenzeugen von ihrer Arbeit vor und während des Krieges, von und aus den kulturellen Zentren Damaskus und Aleppo oder erzählen von ihren alltäglichen Erfahrungen mit Flüchtlingen in der Schweiz. Mit: Kurt Pelda, Journalist und Kriegsberichterstatter, Reto Rufer, Syrien-Experte von Amnesty International, Ivan AlAzm, syrischer Filmemacher, und Aboud Saeed, «der klügste Mensch im Facebook» 01. März 2015 — TACHLES REDEN: WER BRAUCHT EUROPA? — In Kooperation mit Omanut, Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der Schweiz fragt Susan Neiman (Einstein-Forum Berlin) im Gespräch mit Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems). Wohin treibt die europäische Gesellschaft, die es doch noch gar nicht gibt? Welche Blüten treibt die Angst davor, tatsächlich zu einer offenen Gesellschaft zu werden? Für die Juden Europas stellt sich immer mehr die Frage, ob es gelingt, eine europäische, übernationale Utopie der Diaspora zu verteidigen oder sich auf die eigene Paranoia und die Verteidigung Israels gegen den «Rest der Welt» zurückzuziehen. — 24 — — 25 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 5: ALPENWUT Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 5: ALPENWUT — TAFEL — Premiere am 26. März 2015 09. März 2015 IPHIGENIE AUF TAURIS Von Johann Wolfgang von Goethe «HEIMAT UND VERBRECHEN» Mit: Martin Butzke, Solene Garnier, Maximilian Kraus, Janet Rothe, Yanna Rüger und Sabine Waibel Regie: Joachim Schloemer Bühne: Jo Schramm Kostüme: Nicole von Graevenitz Dramaturgie: Ralf Fiedler im «Piazza», Idaplatz , 8003 Zürich Theater Neumarkt & Piazza Tischreden: Nicola Forster, Iris Ritzmann, Silvia Tschui u.a. Eine grosse Tafel mit Menschen aus der Stadt, kurze Tischreden und lange Tischgespräche bis in die Nacht: Das Theater Neumarkt veranstaltet regelmässig eine «Tafel», jedes Mal in einem anderen Zürcher Restaurant. An einer festlichen Tischrunde treffen Restaurant-Gäste auf Theaterleute und alte auf neue Freunde. 13. März 2015 — LAWINE ’97 — Von und mit Simon Brusis Lawinen, Steinschlag, Spaltensturz, Wetterstürze, Auskühlung, Erschöpfung. «Die Alpen» sind in extremen Lagen eher eine lebensfeindliche Wüstenlandschaft als idyllische Natur. Aber passionierte Kletterer halten sich mit Vorliebe dort auf. Warum? Was ist das Geheimnis? Diese Fragen stellt sich und einem seinen Gästen Evelyne Binsack und Heli Putz der Schauspieler und Bergsteiger Simon Brusis, dessen eigene Geschichte durch ein Unglück am Berg geprägt ist. Die Eskalation von Gewalt scheitert am Entschluss einer Frau: «Tauris» hiess vor 2500 Jahren die Krim – schon damals ein Kriegsschauplatz am Rande der europäischen Einflusssphäre. Goethes «Iphigenie» spielt in einer Vorzeit, die schon immer die Gegenwart meinte. Tauris gilt als barbarisch: Totalitäres Regime, Menschenopfer, eine Krise, die eskaliert … Da macht Iphigenie Ernst mit «Humanität», verweigert sich dem Militärplan und setzt ihr Leben und das ihres Bruders ein. Iphigenie nimmt vorweg, was das europäische Denken bis heute gegen die Logik wechselseitiger Gewalt aufzubieten hat: Humanität, also «Menschenrechte», und den grossen Anspruch, dass diese für alle Menschen gelten sollen. 07. April 2015 — OHR IM NEUMARKT KONZERT NR. 9 — Duo Schweizer – Bennink 20. März 2015 Gespräch und Reportage zur kulturellen und politischen Lage in der Ukraine 16. April 2015 — MARCO CAMENISCH — Buchvernissage mit Kurt Brandenberger, Mitgliedern des Ensembles und weiteren Gästen In Kooperation mit dem Echtzeit Verlag Wir wollen erfahren, was zwischen den Schlagzeilen über die Ukraine verloren geht, nicht zur Sprache oder nicht ins Bild kommt. Fachleute und Augenzeugen berichten von ihren Reisen in russisch-ukrainischen Gebieten, das Ensemble vom Theater Neumarkt erzählt mit szenischen Lesungen vom Leben vor und neben der Krise. 25. April 2015 — A LITTLE RAGE FOR MY FRIENDS — — FRITZ, WO IST DEIN ZORN GEBLIEBEN — Alpenwut im Theater, Wutbüger auf der Strasse, rage hard als Lebensmotto … In Kooperation mit dem Literaturhaus Zürich und dem Theater Neumarkt hat die F+F Schule für Kunst und Design Zürcher Kulturschaffende und Künstler gebeten: «Spiel uns dein Lied zur Wut». An der Soirée im Literaturhaus Zürich sind alle Ergebnisse nicht nur von der Jukebox zu hören – moderiert von Andreas Vogel präsentieren alle Eingeladenen ihre Wahl und erläutern oszillierend zwischen Anekdote und Erkenntnis, wieso es genau dieser Titel sein musste. Premiere am 18. April 2015 DER HALS DER GIRAFFE Von Judith Schalansky Mit: Christin König Regie: Peter Kastenmüller Die Biologie-Lehrerin Ilse Lohmark ist definitiv eine von der Sorte, die man nicht in sein Poesiealbum schreiben lässt. Zu lachen hat die Lohmark ja selbst nicht viel mit ihrem autistischen Ehemann, tranigen Kollegen und der Ex-DDR in Fleisch und Blut. Und Verlass ist sowieso nur auf die Natur. Aber was soll man bloss anfangen mit der stichelnden Sehnsucht nach einem anderen Leben? Masterprojekt der ZHDK Mit: Michèle Breu, Sarah Deissler, Agotá Dimén, Henrike Gerdzen, Vincent Heppner, Nicolas Müller, Lukas Waldvogel, Elina Wunderle Regie: Philippe Heule Im Anschluss: «Mars und Zorn» Mit: Georg Kohler, Res Strehle und Jörg Acklin Der junge Zürcher Regisseur Philippe Heule lädt mit seiner ZHDK-Master-Inszenierung zum Aggressionsbewältigungs-Seminar. Erst reden, dann fühlen, heisst die Devise für seine neun Schauspieler, und im Reden entsteht sie dann endlich wieder: die Wut. Der Philosoph Georg Kohler sucht zusammen mit Res Strehle (Chefredaktor Tages-Anzeiger) und Jörg Acklin (Psychoanalytiker und Schriftsteller) in alten und neuen Texten rund um «Mars» nach Fritz Zorns heutigen Verbündeten im Geiste. 30. April 2015 — LIVE AUS GRIECHENLAND — Reportage, Gespräche, Tänze mit Mitgliedern der griechischen Gemeinde Zürich und weiteren Gästen Irène Schweizer, Piano Han Bennink, Schlagzeug — LIVE AUS DER UKRAINE — Mit: Tim Guldimann (amtierender Botschafter und bis März 2015 Leiter der OSZE-Mission zur Beobachtung der Krise in der Ukraine) und Gästen 17. April 2015 Seit 25 Jahren sitzt Marco Camenisch hinter Gittern, ohne einen einzigen Tag Urlaub. Der Journalist Kurt Brandenberger hat Camenisch während drei Jahren im Zuchthaus besucht, seine Tochter und Ehefrau getroffen, mit Lehrern, Freunden, Jugendlieben, Komplizen, Genossen und Gefährtinnen gesprochen. Entstanden ist eine Mischung aus Krimi, der Geschichte eines politischen Überzeugungstäters und einem Zeitdokument der bewegten 70er- und 80er-Jahre. Ganz Europa hat Angst vor der neuen Regierungslinie und vor dem Einbruch der mittel- und südeuropaäischen Sparbereitschaft. Währenddessen tanzen bei uns im Theater Neumarkt die vor vielen Jahrzehnten eingewanderten Griechen in der Produktion ALPEN über die Bühne und erinnern an kulturelle Traditionen aus einer Zeit, als Griechenland noch als Wiege des Abendlands gerühmt wurde. In LIVE AUS GRIECHENLAND versuchen wir uns gemeinsam mit landeskundigen Menschen vor Ort und in Liveschaltungen ein eigenes Bild von der sozialen, politischen und nicht zuletzt kulturellen Lage Hellas zu machen. — 26 — — 27 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 5: ALPENWUT Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 5: ALPENWUT — 6— — DRAUSSEN — Premiere am 16. Mai 2015 ATLAS DER ABGELEGENEN INSELN Premiere am 07. Mai 2015 Schauspiel und Musik nach dem Buch von Judith Schalansky ARCHIPEL GOOGLE Big Dada Revue Mit: Simon Brusis, Martin Butzke, Thomas Jeker, Janet Rothe, Marcus Signer Regie: Tom Schneider Musik: Thomas Jeker Bühne & Kostüme: Moritz Müller Dramaturgie: Inga Schonlau Mit: Maximilian Kraus, Nicola Nord, Yanna Rüger, Sascha Sulimma Regie: andcompany&Co. – Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sascha Sulimma Bühne & Kostüme: Moritz Müller Dramaturgie: Fadrina Arpagaus Ist Google Gott? Auf jeden Fall ist Google big. Big Data. Das Berliner Kollektiv andcompany&Co. stattet dem Google-Sitz in Zürich einen imaginären Besuch ab. Getarnt als Datenschützer spielen sie Datenschützen und gehen auf den Pfaden des Netzes auf die Jagd: Nach abtrünnigen Zooglers, ausgesondertem Digitalmüll, verlorenem Wissen und mächtigen Datengärtnern. Dafür schmeissen sie das Theater an, eine der ältesten Suchmaschinen der Welt. Wer sucht, dem kann geholfen werden. Aber wer nicht sucht, wird trotzdem gefunden. In fünfzig Geschichten über ebenso viele entfernte Inseln erzählt die Autorin und Illustratorin Judith Schalansky von Schiffbrüchigen, Abenteurern und zwielichtigen Entdeckern. Manche Inseln sind Naturparadiese, manche wüst und öd, manche waren bevölkert und wurden übermannt, auf anderen werden Atombomben getestet. Trotz allem dient die Insel dem Menschen als Sehnsuchtsort, der gelegentlich starken Reisedrang auslöst. Regisseur Tom Schneider, Spezialist für abseitige Existenzformen, führt flüchtende Bürger, Suchende, Gescheiterte und unfreiwillig Gestrandete an diesem Abend in die innere Robinsonade. 18. Mai 2015 — TACHLES REDEN: KLEZMER-KITSCH ODER DIASPORA-POP — 09. und 10. Mai 2015 — ZÜRICH TANZT IM THEATER NEUMARKT — THIS IS THE BEGINNING, Emma Murray U BETTA CRY, Nils A. Lange und Teresa Vittucci Mit: Daniel Kahn und Caspar Battegay Wenn man danach fragt, was jüdische Kultur heute in Europa bedeuten könnte, landet man schnell beim amerikanischen Musiker Daniel Kahn. In seinem Universum gibt es Bezüge zur amerikanischen FolkTradition, zu Klezmer, zu jiddischen Arbeiterliedern, zu Brecht/Weill … Das Gedächtnis an den Holocaust, Zionismus und Post-Zionismus, Diaspora oder Exil prägen seine Auseinandersetzung mit jüdischer Identität – doch das Besondere seiner Songs ist: Sie machen Spass. Mit dem Kultur- und Literaturwissenschaftler Caspar Battegay (Universität Lausanne) unterhält sich der in Berlin lebende Künstler über Popmusik, Politik und Judentum und spielt eine Handvoll seiner Lieder. 21. Mai – 04. Juni 2015 Premiere am 23. Mai 2015 Performance, Theater, Gespräche, Musik Von Friedrich Dürrenmatt DRAUSSEN, Tramdepot am Escher-Wyss-Platz, Limmatufer Florian Loycke & Peter Kastenmüller PUKAPUKA INSELBAR DIE PANNE 21. Mai 2015 – 17 bis 24 Uhr — SCHWERE SEE, MEIN HERZ — Dürrenmatts «Panne» in einer 44-minütigen SchnellVariante von Neumarkt-Intendant Peter Kastenmüller und HELMI-Kopf Florian Loycke. Eröffnung Pukapuka Inselbar & Inselfest 26. bis 30. Mai 2015 — ZIRKUS DES FORTSCHRITS — 21. bis 04. Juni 2015, täglich ab 17 Uhr DAS HELMI — MY OWN PRIVATE DRAUSSEN — Tägliche Antworten Gibt es in deinem Leben ein Draussen und wenn ja wieviel? 25 geladene Gäste antworten auf die Frage nach dem Draussen in der eigenen Biographie und geben mit Präsentationen, Installationen und im persönlichen Gespräch Einblick in ihren Alltag und ihre Überzeugungen. DAS HELMI ist wieder in der Stadt. Für eine kurze Woche übernehmen die Berliner und ihre Puppen-Combo mit ihrem ZIRKUS DES FORTSCHRITTS die Pukapuka Inselbar am Escher-Wyss-Platz und spielen dort ihre Lieblingsstücke quer durcheinander, geben Konzerte. Tagsüber gibt’s Workshops auf dem Parkplatz, am Abend wird gespielt und gefeiert. Starwurst — 27. und 30. Mai Zirkus der Tiere — 26. und 28. Mai Dingdongdilli — 27. Mai Rocky — 26. und 29. Mai Sündenstadt — 27. Mai Oedipus — 28. Mai Rotkäppchen — 30. Mai Faust auf Faust — 30. Mai Käse mit Bart — 29. Mai 21. und 22. Mai 2015 — R.A.U.S. — Radikal. Atemlos. Unbequem. Sanft. Die Regieklasse der Zürcher Hochschule der Künste seziert Momente und setzt Zäsuren – zwischen die Welten, unter den Brücken, im Vorbeigehen, nach Feierabend, in die Nacht hinein, ohne Vorwand, mit Liebe. 21. bis 26. Mai 2015, 24 Stunden — ZÜRI – IMMER DRINNEN — Dauergast Benjamin von Wyl, Managing Editor Switzerland bei Vice Switzerland Ob E-Kultur, U-Kultur, Alternativkultur, im Büro, im Grossunternehmen, im Netz, im Club, im Trend. Züri ist einfach eine Metropole des Drinnens. Draussen gibt es auf dem Stadtgebiet nicht. Das Theater Neumarkt hat den jungen Journalisten B.v. Wyl eingeladen, eine Woche lang rund um die Uhr draussen am Limmatufer zu leben. Essen und schlafen und so weiter. Von dort schreibt er im Netz über Stadt, Online-Präsenz und sein Innenleben oder zeigt bei einem Pitching-Workshop anderen, wie man das Innen professionell nach Aussen stülpt. 30. Mai 2015 — KURSK – TAUCHGANG ESCHER WYSS — Mit: Laura Koerfer, Timo Krstin, Lukas Sander, Julia Sewing, Rahel Sternberg, uvm. Gerade noch im Cabaret Voltaire auf Tauchstation, legt die Kursk-Besatzung mit ihrem Atom U-Boot am Escher-Wyss-Platz an – für eine lange Nacht. 31. Mai 2015 — DIE HERRSCHAFT DER ARMEN VERWANDTEN — Stadtwanderer Benedikt Loderer im Gespräch mit Franz Steinegger Warum sind wir Unterländer verpflichtet, die Bergler zu lieben? Wahr ist: Die Schweiz minus die Alpen gleich die Wirklichkeit. Es ist Zeit, darüber zu reden. — 28 — — 29 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 6: DRAUSSEN Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 6: DRAUSSEN 01. Juni 2015 Premiere am 18. Juni in Rahmen der Festspiele Zürich SCHWEIZ VERSTEHEN IV: — HISTORIKER SCHLICHTUNG — ROSENKRANZ UND GÜLDENSTERN Mit: Dr. Erika Hebeisen (Schweizerisches Nationalmuseum), Markus Somm (Basler Zeitung), Prof. Jakob Tanner (Universität Zürich), und Prof. Oliver Zimmer (University of Oxford), Leitung: Thomas Zaugg, DAS MAGAZIN Schweizer Geschichte war immer schon ein Zankapfel. Doch nicht der Gegensatz zwischen Mythos und Wirklichkeit liegt hinter dem Historikerstreit im grossen Jubiläenjahr 2015 (1945, 1815, 1515, 1415, 1315). Entscheidend ist vielmehr: Wie weit muss man zurückgehen, um die Schweiz zu verstehen? 04. Juni 2015 — VERNISSAGE «ENTWÜRFE» FEAT. JURCZOK 1001 — Mit: Jurczok 1001, Nora Zukker, Luca Thanei, Dominik Holzer Ist die Schweiz das schwerste Land Europas – und falls nicht, macht das das Leben leichter? Wohin ziehen wir, wenn wir Land gewinnen? Ist es Liebe, wenn es Landliebe ist? Aus der neusten Ausgabe der «entwürfe» lesen Nora Zukker, Luca Thanei und Dominik Holzer. Für Sprachaction sorgt Jurczok 1001, im Anschluss gibt’s Autorengespräche an und um die Bar. 07. Juni 2015 — OHR IM NEUMARKT KONZERT NR. 7 — Schaerer-Niggli Duo Komödie von Tom Stoppard Deutsch von Hanno Lunin Mit: Martin Butzke, Maximilian Kraus, Janet Rothe, Yanna Rüger, Meinolf Steiner Regie: Wojtek Klemm Bühne & Kostüme: Mascha Mazur Choreographie: Efrat Stempler Musik: Micha Kaplan Dramaturgie: Ralf Fiedler Rosenkranz und Güldenstern sind zwei Nebenfiguren aus «Hamlet», die vom neuen König zur Beobachtung des Prinzen angestiftet werden. Tom Stoppard macht sie zu Hauptfiguren seines Stücks, das Shakespeares berühmteste Tragödie aus ihrem Blickwinkel neu erzählt. Sie können weder dem Verhalten Hamlets noch ihrem eigenen Schicksal irgendeinen Sinn abgewinnen – auch wenn sie immer wieder vor grossen Erkenntnissen stehen. 04. Juni 2015 — A LOVELY PIECE OF SHIT — Von und mit: Benjamin Burger, Dimitri Stapfer, Ray Herlitz, Tobias Bienz Kostüm & Ausstattung: Henriette Herm Musik: Dj Raycito Video & Visuals: Benjamin Burger Kommunikation: Kaja Eggenschwiler, Madia Sabirowa Das Leben als Vergnügungspark. Wir jagen die Happiness und verwandeln unser Leben in ein vergoldetes Spektakel. Alles ist am Arsch. Aber wichtiger als die Wahrheit ist das Glück. Andreas Schaerer, Stimme Lucas Niggli, Schlagzeug 09. Juni 2015 — DELHI, EIN TANZ — in Kooperation mit der ZHDK Von Iwan Wyrypajew Regie: Julia Haenni und Michael Schönert 1 Stück, 2 Inszenierungen: Wyrypajews Reigen um Leben und Tod, Leiden und Mitleiden ist die Ausgangslage für die Bachelor-Abschlussarbeiten der ZHDK-Regieabsolventen. In enger Zusammenarbeit mit Studierenden aus den Bereichen Szenografie, Schauspiel und Dramaturgie entwickelten sie zwei komplett unterschiedliche Inszenierungen, die sie an einem Abend im Theater Neumarkt zeigen. — 30 — Theater am Neumarkt AG, Zürich / Geschäftsbericht 2014/15 — Plattform 6: DRAUSSEN Impressum: Copyright © 2015 Theater Neumarkt; Alle Rechte vorbehalten Herausgegeber: Theater am Neumarkt AG, Neumarkt 5, 8001 Zürich, im Oktober 2015 Direktion: Peter Kastenmüller, Ralf Fiedler Konzeption: Theater Neumarkt, Müller+Hess mit Jacques Borel Redaktion: Michel Binggeli, Ralf Fiedler, Peter Kastenmüller, Irene Krause, Lisa Plöchl, Inga Schonlau Gestaltung: Müller+Hess; Beat Müller, Wendelin Hess, in Zusammenarbeit mit Jacques Borel Druck: A. Schöb, Buchdruck – Offsetdruck, Zürich