TOP I D E E N , I m p U L S E U N D I n N O VAT I O N E N 14 MARKANTE OHREN Mit spannungsreicher Kubatur sowie prägnanter Fassade aus Hagemeister Klinker „Alt Berlin BU“ und „Bergheim FO“ lässt das Architekturbüro BOLLES+WILSON GmbH & Co. KG die Stadtbibliothek Helmond in einen namhaften Dialog mit den Baumhäusern von Piet Blom, einem berühmten Beispiel niederländischer Architektur der 70er Jahre, treten. Die Fassadengestaltung der neuen Bücherei macht von außen die Nutzungsgliederung im Inneren sichtbar: Die horizontale Gliederung der Fassade unterscheidet die beigefarben verklinkerten Läden im Erdgeschoss vom verglasten und zurückspringenden Zwischengeschoss der Kinderbücherei und der dunkelbraun bis anthrazit farbenen Ziegeloberfläche des obersten Bürogeschosses. e Plan: © BOLLES+WILSON Sockelhöhe = Türhöhe Nebentür +2.300mm NAP f ü r A r c h ite k ten PROMINENTER DIALOG Das repräsentative Gesicht der Stadtbibliothek Helmond mit seinen auskragenden „Ohren“ zur Straßenseite und der in den Obergeschossen abgeschrägten Kubatur als korrespondierende Geste zu den benachbarten Baumhäusern von Piet Blom prägt sich ein. Als erstes fertiggestelltes Gebäude des Masterplans für eine innerstädtische Einkaufszone legt die neue Bücherei nach den Plänen des Architekturbüros BOLLES+WILSON GmbH & Co. KG den Grundstein für das neue Stadtquartier mit Einzelhandel, Büro- und Wohngebäuden. Als einziges nicht kommerziell entwickeltes Gebäude trägt es zu einer gesunden Mischung von Einzelhandel und öffentlichen Funktionen bei. Über einen großzügigen Zugang durch das Erdgeschoss, das überwiegend von Läden geprägt ist, gelangen Besucher der Bücherei über eine große Treppe zu Ausstellungsflächen, Informationspunkten und einem zentralen Medien-Hotspot im ersten Obergeschoss sowie zum lichtdurchfluteten zweiten Obergeschoss, dessen großes Fenster den Blick auf die benachbarten Baumhäuser richtet. In der äußeren Gestaltung prägt Hagemeister Klinker das Erscheinungsbild. „Die Bibliothek ist ein echtes Klinkergebäude, nur einige wenige speziell platzierte Fenster dürfen vorspringen. Andere Farbakzente werden durch die Abfolge von grünen und blauen Paneelen in den Fensterbändern gesetzt“, erläutert Peter L. Wilson die Fassadengestaltung. Die oberen Geschosse sind mit den rauen dunkelbraun-anthrazit farbenen Hagemeister Klinkern „Alt Berlin BU“ verkleidet. Das schmale Modulformat der Klinker, ohne Stoßfugen mit beige farbenen Lagerfugen vermauert, betont die horizontale Ausrichtung des langgestreckten Baukörpers sowie die Schichtung des Mauerwerks. „Unser Wunsch war ein feinadriger Streifen in der Fassade“, erläutert Peter L. Wilson das Zusammenspiel von Klinker und Fuge. Der Gebäudesockel ist deutlich abgesetzt mit beigen, leicht strukturierten Hagemeister Ziegeln „Bergheim FO“ im Formatmix. Die abgestimmte Mischung drei verschieden hoher Klinker mit gleichfarbiger Fuge vermittelt einen Eindruck steinerner Solidität und Homogenität. Erst aus nächster Nähe zeigt sich die Fassade als detailreich, strukturiert und haptisch. Die Gestaltung des modernen Bauwerks kommt an. „Das Gebäude hat eine bemerkenswert weit verbreitete Akzeptanz bei den Helmondern im Allgemeinen erreicht. Es hat eine freundliche und optimistische Atmosphäre und ist ebenso bei den Kindern sehr beliebt“, beschreibt Wilson die Resonanz auf die Stadtbibliothek. Projektdaten Stadtbibliothek, Helmond Architektur: BOLLES+WILSON GmbH & Co. KG, Münster www.bolles-wilson.com Bauherr: Stadt Helmond Klinker: Alt Berlin BU Modulformat (290 x 100 x 51 mm) Bergheim FO Modulformat (290 x 100 x 51 mm) (290 x 100 x 102 mm) (290 x 100 x 141 mm) Verklinkerte Fläche: 1.590 m2 Portraitfoto: © Fotograf Thomas Rabsch Sta d t b ib l io t he k, Helmond »Die Vielfalt und die unterschiedlichen, reichen Texturen des Klinkers passen sehr gut zu der Kleinmaßstäblichkeit niederländischer Städte.« Peter L. Wilson I n te r n ati o n al e S c h u l e , H am bu r g NATÜRLICH VERZAHNT Die Internationale Schule Hamburg mit Kindergarten, Junior School und Secondary School sowie Auditorium und Doppelsporthalle bietet ganztägigen Lern- und Lebensraum für 650 Schüler und deren Familien. Um die attraktive Lage am nördlichen Rand des Botanischen Gartens auch in der Schule erlebbar zu machen, sind der Bezug zur umgebenden Natur sowie natürliche Belichtung entwurfsleitend für Architekt Michael Biwer, der mit seinem skulpturalen Konzept den internationalen Realisierungswettbewerb gewonnen und seinen Entwurf umgesetzt hat. „Der Ganztagsbetrieb von Kindergarten bis Secondary School sorgt für eine Menge Bewegung im Haus und erfordert eine klare Orientierung mit deutlich ablesbarer innerer Struktur“, skizziert Biwer die Anforderungen »Der Klinker ist aufgrund seiner Dauerhaftigkeit und seines Variantenreichtums ein archetypisches Baumaterial, das echten architektonischen Umgang mit Gestaltung ermöglicht.« Michael Biwer an den Neubau gemäß dem Standard einer internationalen Schule. Seine überzeugende Antwort: ein mäandrierender, streng gegliederter Baukörper mit starkem Außenraumbezug sowie lichtdurchfluteten Räumen und Fluren, die einer geradlinigen Wegeführung folgen. Nach außen präsentiert sich der Baukörper aus langgestreckten Kuben mit einer streng gegliederten Fassade aus terrakottafarbenem Hagemeister Klinker der „Backstein“-Sortierung „Livorno“ mit leichtem Kohleschmauch. Eingebettet in steinfarbene Fugen erinnert das Mauerwerk an die geschlemmten Wände historischer Bauten. „Indem das Mauerwerk auf das reine Spiel von Licht und Schatten reduziert wird, korrespondiert die rigide Architektursprache der Fassade mit der Urwüchsigkeit der umgebenden Parklandschaft“, beschreibt Biwer die Wirkung der Fassadengestaltung. Durch den Manufakturcharakter des Ziegels mit unregelmäßigen Kanten, matten und glänzenden Oberflächen wird jeder Stein zum Unikat. Gleichzeitig zeichnet sich der bei 1200°C gebrannte Ton aus dem Nottulner Ziegelofen durch Beständigkeit gegenüber Regen, Frost und Verschmutzung aus. Fotos unten rechts und Mitte: © Fotograf Klaus Frahm, Börnsen/Berlin Die Verzahnung von Natur und Architektur ist leitendes Motiv des Neubaus der Internationalen Schule Hamburg. Als skulpturales Spiel langgestreckter Kuben haben kramer biwer mau architekten den 17.000 Quadratmeter großen Schulneubau in die Umgebung des Botanischen Gartens integriert. Wie die Finger einer Hand legen sich die einzelnen Baukörper um den prägenden Baumbestand. Von jedem Klassenraum aus erlebbar, wird Natur zum bestimmenden Element des Schulalltags. Auch die Fassadengestaltung mit terrakottafarbenem Hagemeister Klinker „Livorno BA“ im Dünnformat und homogener Verfugung im gleichen Farbton ordnet sich der natürlichen Umgebung unter und nimmt Bezug zur ortstypischen Bebauung sowie zur ehemaligen Tongrube auf dem Schulgrundstück. Grafik: © kramer biwer mau architekten Projektdaten Internationale Schule, Hamburg Architektur: kramer biwer mau architekten Projektleitung: Michael Biwer, seit 2011: biwer mau architekten, Hamburg www.biwermau.de Bauherr: Internationale Schule Hamburg e.V. Klinker: Livorno BA Sonderbrand DF (240 x 115 x 52 mm), steinfarbene Fuge Verklinkerte Fläche: 4.800 m2 H er me sha us, Bosch en D uin Schützende Hülle Wie eine historische Burg mutet das Wohnpflegeheim Hermeshaus inmitten seiner bewaldeten Umgebung im niederländischen Villendorf Bosch en Duin an. 9°architecture hat den Neubau als individuelles Gebäude in organischer Form entworfen und mit markanter Fassade aus Hagemeister Klinker der Sortierung „Meißen“ realisiert. Der Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs überzeugt aufgrund seiner intensiven Auseinandersetzung mit den Ansprüchen geistig behinderter Bewohner an ihren Lebensraum. Das Ergebnis ist ein harmonisches Zusammenspiel von Architektur und umgebender Natur. Der cremefarbene Klinker mit kräftigen Kohlebrandakzenten hebt das Gebäude ab von den dunklen Farben des Waldes und verleiht der bewegten, organischen Form des Baukörpers eine starke, schützende Hülle. Ziel der Stiftung De Goede Zaak als Bauherrin ist es, mit dem Neubau einer Einrichtung für betreutes Wohnen die anthroposophische Pflege für zwölf geistig behinderte Bewohner zu erleichtern, die intensive Betreuung in einer reizarmen Umgebung benötigen. 9°architecture antwortet auf diese Anforderungen mit einem skulpturalen Konzept organisch-funktioneller Architektur. „Es wurde beschlossen, den Gebäudekörper kompakt und übersichtlich zu gestalten, um den Bewohnern Geborgenheit, Orientierung und Sicherheit zu gewährleisten. Über einen zentralen Innenbereich können sämtliche Räume erschlossen werden, Flure und Verkehrsflächen werden kurz und übersichtlich gehalten“, erläutert Yaike Dunselman, Architekt von 9°architecture Amersfoort, die Leitlinien des Entwurfs. Ausgangspunkt des Bauwerks in Niedrigenergiehaus-Standard ist ein kreisförmiger Projektdaten Hermeshaus, Bosch en Duin Architektur: 9°architecture, Amersfoort/Oldenburg www.9grad.net Bauherr: Stiftung De Goede Zaak Klinker: Meißen III WF (210 x 100 x 52mm) Verklinkerte Fläche: 936 m2 »Der kantige, harte Ziegel eignet sich gut für abgerundete Fassaden und Mauern, weil er weiche Formen sehr stark definiert.« Yaike Dunselman Portraitfoto: © 9°architecture „Meißen“ setzen die Architekten einen einladenden Akzent in der dunklen Farbigkeit des Waldes und empfinden durch die starken Kohlebrand-Akzente des Klinkers gleichzeitig die Lichteffekte der Bäume nach, durch deren Blätterwerk stellenweise die Sonne dringt. „Der bewegte, lebendige Grundriss soll auch im Aufriss sichtbar sein“, erläutert Yaike Dunselman die unterschiedlichen Mauerverbände der Fassade. Der Wechsel von Bändern horizontal und vertikal vermauerter Klinker unterstreicht die wellenförmige Bewegung der Fassade und macht die Gebäudegliederung der einzelnen Geschosse sichtbar. Als Ergebnis eines sensiblen Austauschs mit Bauherren und Bewohnern ist das Hermeshaus in Bosch en Duin als individuelles Gebäude entstanden mit einer eigenen Gestalt, die im Einklang mit der Natur auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten ist. Fotos: © Meike Hansen, Grafiken: © 9°architecture zentraler Innenraum, der als Rückzugsmöglichkeit und Treffpunkt dient. Nach außen löst sich die strenge geometrische Form in abgerundete keilförmige Wohnbereiche auf, die sich mit großen Fensterflächen und Fassadeneinschnitten zur umgebenden Landschaft öffnen. Im Inneren entstehen klare Grundrisse, die den Bewohnern die Orientierung erleichtern und so für Sicherheit und Geborgenheit sorgen. In einem kleinen abgerundeten Nebengebäude befinden sich Atelierräume mit Arbeitsplätzen für die Bewohner. Aus Klinkern errichtete Mauern und Brüstungen leiten von den Ateliers zu den Wohnräumen und passen die Gebäude dem relieffierten Gelände an. Die weiche, wellenförmige Kubatur des zweigeschossigen Hauptgebäudes und des Ateliers fügt sich harmonisch in die natürliche Umgebung ein. Mit dem hellen, cremefarbenen Hagemeister Klinker der Sortierung Un i v er sit ät skl in iku m, H ambu rg -Ep p en d or f Gesunden im Park Portraitfoto: © Nickl & Partner Architekten AG Plan: © Nickl & Partner Architekten AG Projektdaten Universitätsklinikum, Hamburg-Eppendorf Architektur: Nickl & Partner Architekten AG, München www.nickl-partner.com Bauherr: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Klinker: Holsten DF (240 x 115 x 52 mm) Verklinkerte Fläche: 3.100 m2 »Mit dem Klinker wurde ein passendes Material gewählt, das sich ganz hervorragend in das Gesamtbild der Klinikparkanlage einfügt.« Professor Hans Nickl Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist eines der modernsten Krankenhäuser Europas. In 14 Zentren beherbergt der Standort an der Martinistraße 81 Kliniken und Institute verschiedenster medizinischer Fachrichtungen und hält Betten für 1.248 Patienten bereit. Räumlich strukturiert haben Nickl & Partner Architekten den Neubau des Klinikums in fünf Pavillons, deren klare Anordnung das Krankenhaus im Park als zeitgemäßes Sinnbild für Gesundheit und Vitalität thematisiert. Nach außen präsentiert sich das neu geordnete und erweiterte Krankenhaus in lebhaften Farbnuancen des Hagemeister Klinkers „Holsten“. Die dunkelziegelrote Sortierung mit kräftigem Kohlebrand verleiht dem Gebäudekomplex ein harmonisches Gesamtbild und fügt ihn sensibel in die umgebende Bebauung des beliebten Hamburger Stadtteils ein. „Unser Anliegen ist es, moderne Gebäude zu schaffen, die den Arbeits- und Lebensraum positiv stärken.“ Diese Planungsphilosophie haben Nickl & Partner Architekten bei der Neuordnung und Erweiterung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ganzheitlich umgesetzt. Ihre Aufgabe war der Neubau der operativen Abteilung mit 22 SpezialOperationssälen, der Gynäkologie, Geburtshilfe sowie der zentralen Ver- und Entsorgung. Apotheken- und Speisenversorgung mussten baulich neu geordnet werden. Herzzentrum und Radiologie wurden erneuert und erweitert. Entstanden ist ein harmonisch abgestimmtes Klinikkonzept, das die angenehme Atmosphäre aufgelockerter Bauweise im Park mit der ökonomischen Notwendigkeit klarer städtebaulicher und organisatorischer Strukturen eines modernen Krankenhauses verbindet. „Der zur Stadt orientierte Haupteingang und die stufenweise gegliederte Höhenentwicklung der Gebäude betonen die freundliche Atmosphäre und nehmen die Hemmschwelle eines üblichen Klinikeingangs“, erläutert Professor Hans Nickl das Gebäudekonzept, das unter Federführung seines Architekturbüros innerhalb von vier Jahren geplant und realisiert wurde. Zu einem homogenen Gesamtbild der gestaffelten Baukörper trägt die einheitliche Fassadengestaltung mit der Hagemeister-Sortierung „Holsten“ bei. Licht- und Schattenspiele auf der abwechslungsreich in dunklen Rottönen changierenden Klinkeroberfläche mit schwarz glänzenden Sinterpartien sowie Vor- und Rücksprünge im Mauerwerk lockern die stringente Kubatur auf und sorgen im Zusammenspiel mit transparenten Paneelen und Sonnenschutzelementen für eine lebendige Fassadengestaltung. Diese unterstreicht die kleinteilige Struktur des Klinikums und fügt es harmonisch in die Parklandschaft und den Stadtteil ein. Von der positiven Atmosphäre, die das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ausstrahlt, profitieren Patienten, Besucher und Beschäftigte: „Die Lichtverhältnisse und die Überschaubarkeit des Ensembles tragen zu emotionaler Sicherheit, Offenheit und einer entspannten Atmosphäre bei“, beschreibt Professor Hans Nickl die Wirkung des modernen Klinikkonzepts. Vac u Vi n , D e l f g au w RUHIGE KUBEN Die 350 Mitarbeiter von Vacu Vin, Fabrikant innovativer, funktionaler Haushaltsgeräte, sollen den Produktions- und Verwaltungsneubau des Firmensitzes in Delfgauw als ihr Gebäude annehmen. Die Identifikation mit dem repräsentativen Bau erreicht das Architekturbüro Sloven mit reduzierter Formensprache, klaren Linien und durchkomponierter Fassadengestaltung mit Hagemeister Klinker der matten Sortierung „Alt Berlin“ im Zusammenspiel mit glänzenden Klinkern der Sortierung „Dallas“ in edlen Schwarztönen. Zwei imposante Kuben, akzentuiert durch strukturierende Fassadenperforationen und ein wiederkehrendes Klinkermuster, geben dem Unternehmen inmitten des Industriegebietes Delfgauw Raum für weiteres Wachstum. Funktionalität steht an erster Stelle, um ideale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu schaffen: Eine durchgehende Glasfassade im Erdgeschoss schafft Transparenz. In den beiden oberen Geschossen sorgen hohe Fenster für lichtdurchflutete Räume. Besondere Aufmerksamkeit richten die Architekten auf den Eingangsbereich an der Laan van Ruyven. Der Kubus scheint in diesem Bereich auf weißen Stützen zu ruhen. Durch die Auskragung der oberen Geschosse wird der Eingang besonders betont. Grafik: © Architectenbureau Sloven Projektdaten Vacu Vin, Delfgauw Architektur: Architectenbureau Sloven, Kerkdriel www.sloven.nl Bauherr: Vacu Vin – International Innovation Company BV, Delfgauw Klinker: Alt Berlin ModF (290 x 90 x 51 mm) Dallas ModF (290 x 90 x 51 mm) Pflasterklinker: Odense (215 x 105 x 62 mm) Siena (200 x 100 x 62 mm) Verklinkerte Fläche: 2.400 m2 Verbunden werden die beiden Klinkerquader durch einen abgesetzten weißen Verbindungsbau. Er verkürzt die Arbeitswege zwischen Produktion und Verwaltung und setzt mit seiner weißen Fassade die Hauptgebäude mit ihren dunklen Klinker-Sortierungen „Alt Berlin“ und „Dallas“ in Szene. Ein dezentes Spiel der Nuancen von Anthrazit über Silber bis in tiefes Schwarz, das stellen-weise ins Bläuliche changiert, sowie der Wechsel von matten und glänzenden Ober-flächen prägen die Fassa- den mit lebendig gemischtem Hagemeister Klinker. Alle sieben Meter wiederholt sich das Muster und belebt die Fassadenpartien zwischen den Perfora-tionen. Im mittleren Läuferverband fließen die Klinker optisch ruhig über die Fassade. Zu 70 Prozent bestimmt die anthrazit bis silbern schimmernde Sortierung „Alt Berlin“ das Mauerbild, ergänzt durch das markant glänzende Schwarz der Sortierung „Dallas“. Das lange schmale Modulformat der Klinker unterstreicht die klaren horizontalen Linien der Architektur und verleiht dem massiven Bauwerk Leichtigkeit. „Die Architektur ist für die Mitarbeiter bestimmt, sie soll kaum auffallen und keinen Lärm erzeugen. Die Mitarbeiter von Vacu Vin sollen sich mit dem Gebäude identifizieren“, fasst Paul Sloven, Inhaber des Architekturbüros Sloven, seine Anforderungen an den Neubau zusammen. Nach außen kommuniziert der Architekt die ruhige, klare Struktur mit der in verschiedenen Schwarztönen changierenden Klinkerfassade. Sie schafft in ihrer dezenten Zurückhaltung einen hohen Wiedererkennungswert. »Ein Gebäude wird den Erwartungen seiner Nutzer nur dann gerecht, wenn es seinen Zweck erfüllt. Der Klinker betont diese Funktionalität und bringt gleichzeitig andere Fassadenelemente zur Geltung.« Paul Sloven TOP I D E E N , I m p U L S E U N D I n N O VAT I O N E N Jaz z s i n g e l , U tr e c h t f ü r A r c h ite k ten Projektdaten Jazzsingel Utrecht Architektur: Geurst & Schulze architecten, Den Haag www.geurst-schulze.nl Bauherr: Stichting BO-EX'91, Utrecht Klinker: Gent FU + BU, WF (210 x 100 x 52 mm) Verklinkerte Fläche: 17.800 m2 Portraitfoto: © Michiel Sablerolle Stromlinienverband bringt Swing ins Jazzviertel »Klinker ist immer noch das modernste Baumaterial zur Fassadengestaltung – stark, schön und traditionsreich.« Jeroen Geurst Inmitten des rasant wachsenden Stadtviertels Leidsche Rijn im Westen von Utrecht haben Geurst & Schulze architecten einen markanten Wohnkomplex aus drei in sich geschlossenen Blöcken realisiert. Ihr Entwurf überträgt das Wohngefühl altrömischer Villen in die urbane Lage zwischen Jazzsingel und Louis Armstronglaan. Das Gesicht der Gebäude prägt Hagemeister Klinker der Sortierung „Gent“ BU+FU in natürlich-warmen Braunnuancen, die vom dunklen Sandton bis zum rötlichen Bronzebraun mit schwarzen Kohlebrand-Passagen changieren. Auf einem Gelände von 25 Quadratkilometern entsteht das Großprojekt „Leidsche Rijn“ als überwiegend geschlossene Bebauung. Dank zahlreicher Kanalstraßen profitieren viele Bewohner von der Lage am Wasser. Auch an der Jazzsingel geben die Wohnungen im Norden den Blick auf den Kanal frei. Im Süden säumen italienische Pappeln eine Bahnlinie von Gouda nach Utrecht. Wie eine altrömische Villa umschließen die drei Blöcke von Geurst & Schulze architecten attraktive Grünflächen im Inneren. Vernetzt werden die Gärten durch Grünstrukturen entlang der verbindenden Straße. Ein Atrium im Innenhof, das mit einer Pergola verziert ist, versprüht antiken Charme. Private Dachterrassen und Loggien sind an die insgesamt 211 Wohnungen angebunden. Mitten im aufblühenden Stadtviertel entsteht so ein Raum der Ruhe. Als Blickfang erheben sich die Neubauten an den äußeren Ecken über sechs Geschosse. Die gestaffelte Bauweise, die zum Innenbereich hin auf drei Geschosse abfällt, bietet den Anwohnern Schallschutz. Den urbanen Charakter des Wohnkomplexes unterstreicht die einheitliche Fassade in der variantenreich von bronze bis braun changierenden Sortierung „Gent“ BU+FU. Wechselseitig vermauert spielt der warmtonige Klinker seine vielfältigen Oberflächenvarianten aus und lockert die stringente Blockstruktur auf. Fassadenpartien, in denen die vordere Sichtseite vermauert wurde, sind klar abgesetzt von Flächen mit rück- seitiger Fußseite derselben Sortierung. Mit der Vorderseite vermauert, erscheint der Stein in einem sanften Ockerton. Am Gebäudesockel und an den Fensterrahmen erzeugt die erdigbraune Rückseite des Klinkers einen eleganten Kontrast. Besondere Wirkung entfaltet die Straßenfront der Gebäudeecken. Hier ist die Klinkerrückseite auf Geschosshöhe kopfvermauert. Das leicht auskragende Gebäude scheint wie auf ein Podest gesetzt. Fast schon dynamisch ist die Anordnung der Klinker im Stromlinienverband an exponierten Gebäudeteilen. Die schräg in die Fassade eingesetzten Steine bringen Swing in die Jazzsingel und spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters. Durch Zitate der altrömischen Bauweise und eine sonnig-helle Fassade schaffen Geurst & Schulze architecten einen Ort zum Wohlfühlen. Hagemeister Klinker setzt mit einer einzigen Sortierung vielfältige Akzente und belebt die Blockstruktur, die auch durch unterschiedliche Gebäudehöhen aufgelockert wird. Herausgeber: Hagemeister GmbH & Co. KG, Klinkerwerk Buxtrup 3 · D-48301 Nottuln Telefon 00 49 - 2502 8040 Telefax 00 49 - 2502 7990 [email protected] www.hagemeister.de Redaktion und Grafik-Design: presigno GmbH, Dortmund Fotos: Ulrich Metelmann, Ratingen