TOP I D E E N , I M P U L S E U N D I N N O VAT I O N E N 12 MArkAnt verSetzt Zwei rechtwinklig versetzte Kuben bilden den Baukörper des markanten Neubaus, den das Unternehmen Engelshove Bau für seinen Verwaltungssitz im münsterländischen Neuenkirchen geplant und gebaut hat. Strenge Orthogonalität und klare Kanten verleihen dem Gebäude geradlinige Eleganz. Spielerisch leicht wirkt die Komposition zweier versetzt übereinander gestapelten Quader, die von allen Seiten interessante Ansichten auf das Gebäude ermöglicht. Die Verblendung der Fassaden mit Hagemeister-Architekturklinker der rotbunten Sortierung Lübeck bindet den markanten Bau in sein münsterländisches Umfeld ein. Einzelne leicht hervortretende Steine, ein vielfältiges Farbspiel von Brauntönen über kräftiges Rot bis zu schwarz und gold schimmernden Klinkern sowie charakterstarker Kohlebrand beleben die stringente Gebäudekubatur. Die Relieffierung unterstreicht die haptischen Qualitäten des Klinker-Mauerwerks und lädt zum Betasten ein. FüR ARCHITEKTEN B ür o En g el shove Ba u, Neuen kirch en klinker uMSpielt Strenge kubAtur Projektdaten Büro Engelshove Bau Architektur: Engelshove Bau GmbH, Neuenkirchen Bauherr: Engelshove Bau GmbH Klinker: Lübeck OF (220x105x52 mm) Verklinkerte Fläche: 400 m2 Im 90-Grad Winkel versetzt ruht auf dem Erdgeschossquader des Architekturbüros und Bauunternehmens Engelshove Bau GmbH der ebenfalls streng orthogonale Gebäuderiegel des zweiten Geschosses. Durch großflächige überkragung schafft er einen geschützten Eingangsbereich, der Besucher und Nutzer des Verwaltungsbaus willkommen heißt. Bezug zum umgebenden Städtebau nimmt der markante Eckbau durch die Ausrichtung der Gebäudekanten parallel zur Straßenführung sowie durch den rotbunten Fassadenklinker, der sich in die traditionelle Backsteinarchitektur des Münsterlandes einfügt. Die prägnante Flammung der Hagemeister-Sortierung Lübeck mit ihren vielfältigen Farbschattierungen und ihrem kräftigen Kohleschmauch setzt einen charakteristischen Akzent. Je nach Licht und Sonnenstand changiert der Klinker von dezenten Brauntönen über kräftiges Rot bis zu goldenen Anflammungen. Unterstrichen werden diese Farbvielfalt und die belebende Wirkung des traditionsreichen Baumaterials durch einzelne aus der Fassade leicht hervortretende Steine. Die Dynamik der Fassadengestaltung umspielt so die strenge Orthogonalität und geradlinige Konsequenz des Entwurfs. Auch hervor- und zurückspringende Fensterbänder nehmen dieses Gestaltungselement auf und gliedern die Fassade zusätzlich. Straßenabgewandt formt das Gebäude einen rechtwinkligen Garten und geschützten Innenhof zum Entspannen. Zu ihm öffnen sich die Fassaden mit großflächigen Fenstern, durch die Licht und Außenraum in das Gebäudeinnere dringen. Nach außen präsentiert sich das Gebäude mit massiv ummantelter Klinkerfassade. Dieses Wechselspiel zwischen repräsentativem Außenraum und geschütztem Innenraum, zwischen reduzierter Formensprache und traditionsreichem Klinker prägt den individuellen Charakter des unverwechselbaren Verwaltungsneubaus des Büros Engelshove Bau. »Ob Neubau oder Umbau – über die harmonische Einbindung in das Umfeld hinaus soll jedes Haus dem Betrachter schon auf den ersten Blick eine Art Persönlichkeit signalisieren.« Engelshove Bau Ingenieur-Büro – Architektur – Bauunternehmen, Neuenkirchen Ges amt s chu l e Köl n-R o den kirch en Projektdaten Gesamtschule Köln-Rodenkirchen Architektur: Gramlich Architekten BDA, Stuttgart Bauherr: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln Klinker: Objekt-Sortierung Rodenkirchen SF (240 - 260x115/15x52mm) Verklinkerte Fläche: 5.000 m2 Außenfassade (Klinker) 1.800 m2 Innenverblendung (Klinkerriemchen) ArchiteKtoniScheS feingefühl In klarer Architektursprache, schlicht und dabei elegant, haben Dieter Brandt und Dirk Baldauf von der db planungsgruppe im Houthschen Garten in Steinfurt einen attraktiven modernen Wohnpark entwickelt. Das aufgelockerte Bebauungskonzept mit scharfkantiger reduzierter Gebäudekubatur und die Fassadengestaltung mit hellem sandsteinfarbenem HagemeisterKlinker im Formatmix stehen im Einklang mit der Sandsteinarchitektur des angrenzenden Schlosses und tragen zur Bereicherung des Stadtbildes bei. Erhaltenswerte Bäume prägen seit dem 18. Jahrhundert den Houthschen Garten in Steinfurt. Auch nach seiner Bebauung mit hochwertigen Wohnhäusern bleibt der innerstädtische Naturraum des historischen Apothekergartens erhalten und der Blick auf das Steinfurter Schloss unverstellt. Optisch leitet der bebaute Park über zu den Grünzonen des Schlosses, dessen Sandsteinarchitektur mit der Fassadengestaltung in hellem Hagemeister-Klinker „Bergheim Fußsortierung“ korrespondiert. Für dieses architektonische Feingefühl, den sensiblen Umgang mit der historischen Bedeutung des Houthschen Gartens, wurden die Architekten Dieter Brandt und Dirk Baldauf der db planungsgruppe im Rahmen des Westfälischen Preises für Baukultur 2010 ausgezeichnet. Die Beurteilung des Preisgerichtes: „Mit geradezu einfachen architektonischen Mitteln – Orientierung am Maßstab, an den Fassaden und der Materialität der historischen Bebauung – werden zeitgemäße, klar gegliederte Gebäude gestaltet, die mit einer großen Selbstverständlichkeit diesen sensiblen Stadtraum besetzen und das Stadtbild bereichern.“ Der Wohnpark öffnet sich zum Garten mit reduzierter Rückbebauung und betont Blickbeziehungen zum Steinfurter Schloss. Auch die Gebäudehülle der sechs Häuser mit insgesamt 21 Wohnungen und zwei Ladenlokalen korrespondiert mit der historischen Umgebung. Der helle sandsteinfarbene Hagemeister-Klinker „Bergheim Fußsortierung“ mit angeglichener Fugenfarbe nimmt Bezug zur Sandsteinarchitektur des Schlosses. Verstärkt wird dieser Effekt durch den Formatmix, die abgestimmte Vermauerung der vier verschiedenen KlinkerFormate DF, NF, 2DF und einem Sonderformat (240x115x150 mm). Die lagenweise wechselnd verarbeiteten Formats-Schichten, die in ihrer Abfolge einer kleinteiligen Detailplanung folgen, beleben die Fassade. Neue Symmetrien und Schattierungen verleihen dem Gebäude eine unverwechselbare Dynamik mit Naturstein-Anmutung. Die lebendige Fassadengestaltung kann sich besonders gut entfalten im Zusammenspiel mit der scharfkantigen klaren Gebäudekubatur der zweigeschossigen Baukörper. Im Kontext reduzierter Formensprache verzichten die Architekten auf Balkone zugunsten wind- und wettergeschützter Loggien. Diese Mischung an Vielfalt und Einheitlichkeit verleiht dem modernen Wohnpark mit seinen imposanten historischen Blickbeziehungen einen ganz eigenen Charakter. Er macht den Houthschen Garten zu einem beliebten Wohnstandort. »Neben seinen optischen Qualitäten ermöglicht der Klinker eine wertige, langlebige Fassadengestaltung, mit der wir unserem Anspruch gerecht werden, gute Architektur mit wenigen Materialien zu realisieren.« Dieter Brandt, db planungsgruppe H o u t h s ch er G ar te n, Ste infur t Projektdaten Houthscher Garten Steinfurt Planungsbüro: db planungsgruppe – Architekturbüro für Hochbau und Stadtplanung GbR, Steinfurt Bauherr: Terre Immobilien GmbH & Co. KG Klinker: Bergheim Fußsortierung – Mischung vier verschiedener Klinker-Formate DF (240x115x52 mm), NF (240x115x71 mm), 2DF (240x115x113 mm) und ein Sonderformat (240x115x150 mm) Verklinkerte Fläche: 2.200 m2 L eo n ar do C amp us, Münste r »Der Klinker schafft über die gewählten Farbnuancen und den Verband ein lebendig wirkendes Bild, welches im Zusammenspiel mit den Altbauten und im Kontrast zu den Verglasungen und mit hellem Aluminiumblech bekleideten Teilen die Identität des Neubaus unterstützt.« Johannes Löbbert + Johan Kramer KrAftvolle SKulptur Projektdaten Leonardo Campus, Münster Architektur: Glass Kramer Löbbert Architekten, Berlin Bauherr: Bau- und Liegenschaftbetrieb (BLB) NRW – Münster Klinker: Objektbrand „Leonardo Campus“ Fußsortierung – Sonderformat (320 x 115 x 71 mm) Verklinkerte Fläche: 1.500 m2 Als prägnante monolithische Skulptur haben Glass Kramer Löbbert Architekten den Neubau des FH-Fachbereichs Design in das Ensemble der ehemaligen kaiserlichen Reiterkaserne am Leonardo Campus in Münster eingefügt. Rund 90 Meter lang und 40 Meter breit erstreckt sich der längsrechteckige Grundriss des Gebäudes. Das Wechselspiel aus massiven Klinkerfassadenteilen und den großflächigen Verglasungen lässt eine prägnante Gebäudefigur entstehen, die es gleichzeitig schafft, die Bestandsbauten einzubinden. Abgestimmt auf die alten Kasernenbauten aus Ziegelsteinen hat das Klinkerwerk Hagemeister eine Objektsortierung in einem Sonderformat gebrannt, das die Längsausrichtung des Gebäudes unterstreicht. Mit vielfältig changierenden Brauntönen sorgt der Klinkermantel für ein lebendiges Zusammenspiel der Fassade mit den prägenden Backsteingebäuden des 19. Jahrhunderts. Die städtebauliche Besonderheit des Neubaus auf dem Leonardo Campus ist die Tatsache, dass er sich sensibel und harmonisch ins Ensemble der Bestandsbauten einfügt, gleichzeitig aber auch durch seine kompakte Kubatur und seine markante Erscheinung über eine starke Autonomie verfügt. Diese Wirkung erreichen Glass Kramer Löbbert Architekten mit einem Gebäudekonzept, das wichtige bauliche Fluchten aus der Umgebung aufnimmt und sich in Farbe und Textur der Fassade an die Nachbargebäude anlehnt. Die nuancierten Braun-Töne des Fassadenklinkers in Fußsortierung lassen ein je nach Lichteinfall dynamisch wechselndes Farbspiel entstehen, das in Haptik und Struktur an den historischen Backstein der denkmalwürdigen Altbauten anknüpft. Die Konzentration des Baukörpers an der Grundstücksgrenze lässt im Übergang zu den alten Kasernenbauten einen grünen Campus entstehen. Im Gebäudeinneren entwickelt sich die Struktur um die zweigeschossige Eingangshalle und zwei Lichthöfe und bietet helle, großzügige und moderne Arbeits- und Lernräume. Insgesamt eine kraftvolle Skulptur, die ein eindrückliches inneres Raumgefühl vermittelt und in einem starken Bezug zur Umgebung steht. wArMtoniger MäAnder Als wohltuend klare Raumkanten mit gegliederter Außenraumgestaltung haben Gramlich Architekten BDA den Schulneubau der Gesamtschule Köln-Rodenkirchen geplant und realisiert. Der mäandrierende Klinkerbau für 1200 Schüler und 130 Lehrer verbindet das Quartierszentrum mit Einzelhandel und Büronutzung im Norden mit der südlich gelegenen Sportanlage. Orthogonale Gebäudestrukturen mit angemessener Höhenentwicklung der dreigeschossigen Baukörper lassen Raum für vielfältig nutzbare Aufenthaltsbereiche. Für eine warmtonige, wertige Gebäudehülle und robuste Innenraumverkleidung in dunkelbraunoliv bis rötlich changierenden Nuancen mit violett- und orangefarbenen Farbanteilen sorgt Hagemeister-Klinker im Sonderformat. „Die Leitidee der Verfasser verfolgt eine mäandrierende Großform, die eine maßstäbliche städtebauliche Aussage und einen qualitätsvollen Außenraum für Schüler und Schülerinnen schafft“, lobt das Preisgericht den Gewinner-Entwurf eines europaweiten Realisierungswettbewerbs. Die klare, kubische Gestalt erleichtert die Orientierung und ermöglicht die einfache Trennung der unterschiedlichen Funktionsbereiche von Pädagogischem Zentrum, Pausenhalle, Sporthallen, Bibliothek, Verwaltung und Unterrichtsräumen. Den Außenraum gliedern Schulgärten, grüne Klassenzimmer und unterschiedliche Hofsituationen, die vielfäl- tige Treffpunkt- sowie Rückzugmöglichkeiten bieten. Besonders eine großzügige Freitreppe, die das zur Schulterrasse ausgebildete Sporthallendach mit dem Schulhof verbindet, strahlt stadträumliche Qualität aus und lädt zum Sitzen, Beobachten und Zeitverbringen ein. Eine wohltuende Atmosphäre strahlt die warmtonige Gebäudehülle mit langlebigem Hagemeister-Klinker der Objekt-Sortierung „Rodenkirchen“ in Sonderformaten aus. Der im Läuferverband verarbeitete Fassadenklinker – durch eine spezielle Mörteltasche auf einer Kopfseite ohne Stoßfuge gemauert – unterstreicht die Mäanderform der Gebäudekuben und unterstützt das Spiel zwischen großformatigen und kleinteiligen Fensteröffnungen. Aufgrund seines handwerklichen Charakters sowie kräftigen Kohleschmauchs entsteht ein ausdrucksstarkes Erscheinungsbild. Die dem Klinker eigene Robustheit schützt sowohl Außenfassade als auch Flurwände im Innenbereich gegen Abnutzung und Vandalismus. Im Bereich der Lüftungsflügel von Fluchttreppenhaus und Küche ist das Mauerwerk als durchbrochene Schale gestaltet: Im Läuferverband wurde jede zweite Steinschicht um einen halben Stein nach hinten versetzt. Dadurch wird die Fassade akzentuiert, und die Aussparung jedes zweiten zurückgesetzten Steins sorgt für zusätzliche Lüftung des Gebäudes in den Obergeschossen. »Das zeitlose Erscheinungsbild des natürlichen Baustoffes, seine Langlebigkeit und variantenreiche Gestaltungsmöglichkeiten sind gute Argumente für die Entscheidung einer Klinkerfassade im Schulbau.« Christian Gramlich Wo h n p a rk Fra nkfur t Stringent gewürfelt Schlicht, geradlinig und elegant fügen sich die sechs exklusiven Stadtvillen des Hamburger Wohnungsbauunternehmens Frank Heimbau in den denkmalgeschützten Mühlbergpark im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen ein. Alte stadtbildprägende Bäume sowie die gegenüberliegende aufgelockerte Bebauung geben die Struktur vor, auf die der Frankfurter Architekt Stefan Forster mit seinem Entwurf eines autofreien Wohnparks antwortet. Die Verbindung zwischen natürlichem Baumaterial und stringenter Formgebung der versetzt angeordneten Gebäudewürfel mit Staffelgeschoss erreicht der Architekt durch die Fassadengestaltung mit Hagemeister-Klinker der Sondersortierung „Mühlberg“: Mit seinen vielfältigen Naturfarbtönen greift der Fassadenklinker die Farbigkeit der umgebenden Parklandschaft auf und belebt die geradlinige Gebäudekubatur. „Ziel war es, den Park mit geometrisch einfachen Gebäuden zu erweitern ohne die Grünstrukturen zu stören“, erläutert Forster seinen Entwurf eines exklusiven Wohnparks mit 32 hochwertigen Wohnungen. Große Stringenz zeichnet sein Konzept aus. Die kubischen Baukörper kleidet er in eine zurückhaltende Lochfassade aus robustem Hagemeister-Klinker in lebendig gemischten Farbschattierungen von elegantem Grau über erdiges Braun bis zur beigefarbenen Sandsteinanmutung. Leichter Kohlebrand und die traditionelle Handstrich- »Bei jedem Bauprojekt ist der Klinker immer die erste Wahl. Denn er strahlt Dauerhaftigkeit und eine gewisse Gediegenheit und Wertigkeit aus.« Stefan Forster Oberfläche setzen Material-Akzente. Für die Eleganz der minimalistischen Baukörper verzichtet der Architekt auf auskragende Balkone zugunsten großzügiger Loggien, die sich dem schlichten Gebäudevolumen und der homogenen Fassadengestaltung unterordnen. Großformatige Fenster mit schlanken Profilen, tiefe Brüstungen, große Raumhöhen und Vollholzparkett ergänzen die hochwertige Ausstattung der geräumigen Wohnungen. Ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit vermittelt die kompromisslose Kubatur im Klinkermantel und wertet die historische Parklandschaft als Wohnstandort dauerhaft auf. Projektdaten Wohnpark Frankfurt Architektur: Stefan Forster Architekten, Frankfurt Bauherr: Frank Heimbau, Hamburg Klinker: Objektbrand „Mühlberg“ DF (240x115x52mm) Verklinkerte Fläche: ca. 5.000 m2 Herausgeber: Hagemeister GmbH & Co. KG, Klinkerwerk Buxtrup 3 D-48301 Nottuln Telefon 00 49-2502 804-118 Telefax 00 49-25 0279 90 [email protected] www.hagemeister.de Redaktion und Grafik-Design: presigno GmbH, Dortmund Fotos: Lisa Farkas (Stefan Forster) Werner Huthmacher (Leonardo Campus) Darius Djahanschah, LWL Münster (Houthscher Garten Steinfurt) Ulrich Metelmann