Der Vogelschutz Dorndorf informiert Seltene Fledermäuse im Wald nordwestlich des Dorndorfer Steinbruchs am Watzenhahn entdeckt Neben ihrer ureigensten Aufgabe, den in unserer Region beheimateten Vogelarten ein Quartier zu geben und sie für uns zu erhalten, bemüht sich der Vogelschutz Dorndorf seit Jahren um die waldbewohnenden Fledermausarten im Dorndorfer Watzenhahngebiet. Bereits in den Jahren 2002/2003 ist es gelungen, bedrohte Fledermausarten nachzuweisen und zu fotografieren. Die schützenswerten Arten, Großer und Kleiner Abendsegler, und vor allem die äußerst seltene Bechsteinfledermaus leben hier. (siehe Bild) Seit 60 Millionen Jahren gibt es Fledermäuse. Im 16. Jahrhundert wurden sie als Tiere zwischen Vogel und fliegender Maus beschrieben. Lange Jahre wurden sie vom Menschen verteufelt, gehasst und getötet. Heute wissen wir, dass sie die einzigen fliegenden Säugetiere in Europa sind, aber nicht zu den Vögeln zählen. In Deutschland leben 17-20 Arten, ca. 15 davon in Hessen, sie stehen alle unter Naturschutz. Fledermäuse sind außergewöhnliche Tiere: Sie "sehen" mit den Ohren (Ultraschallortung), fliegen mit den "Händen" (Handflügler), ruhen und schlafen an den Hinterfüßen hängend mit dem Kopf nach unten. Sie leben in Wochenstuben und gebären lebende Junge. Sie brauchen für den Winterschlaf eine frostfreie Unterkunft und fliegen je nach Art oft lange Wege bis dorthin (fast 2500 km wurden ermittelt). Eine Lebensdauer der Tiere von 20 Jahren ist keine Seltenheit. Vom Frühjahr bis zum Spätherbst kann man in der Dämmerung verwandte Hausfledermäuse an beleuchteten Laternen in den Ortschaften auf der Jagd beobachten. 1999 wurden im Landkreis Limburg-Weilburg Sommerquartiere der hausbewohnenden Fledermäuse kartiert. Die Bundesländer sind von der Europäischen Union aufgefordert worden, auch für die waldbewohnenden Fledermäuse wie die Bechsteinfledermaus, den Kleinen und Großen Abendsegler, Schutzgebiete auszuweisen, um ihre weitere Erhaltung sicherzustellen. Diese Fledermausarten sind in der FFH -Richtlinie der Europäischen Union als besonders schützenswerte Tiere aufgeführt. Die Fledermäuse fangen, wie die Vögel, Insekten, die unseren Wald stark schädigen. Diese Jagd geschieht in der Dämmerung und nachts. Sie bleibt für uns so gut wie unsichtbar und findet deshalb kaum Beachtung. Wir können aber auf diese "Nützlinge" nicht verzichten. . Der Vogelschutz hat schon 2001 auf die große Gefährdung der Vögel und ihre Vertreibung aus dem Watzenhahngebiet durch eine Erweiterung des Steinbruches aufmerksam gemacht. Ganz besonders betroffen sind ( Baumpieper, Gartenrotschwanz, Grünspecht, Hohltaube, Uhu, Waldohreule, Kuckuck, Wendehals ). Diese Vögel sind in der Roten Liste notiert, weil sie vom Aussterben bedroht sind. Wir können nicht zulassen, dass neben diesen seltenen Vögeln auch die schützenswerten Fledermäuse ihren Lebensraum verlieren. Lebewesen, die in unserem Lebensraum heimisch sind, gehören sozusagen zu uns. Wir haben kein Recht, ihren Lebensraum zu zerstören, sie zu vertreiben oder sie auszurotten. Wir schaden damit nicht nur diesen Tieren, sondern letztlich uns selbst, und vor allem unseren Kindern und Enkeln. Es gilt unumstritten: Die Natur braucht den Menschen nicht, aber wir Menschen brauchen die Natur. Der Vogelschutz Dorndorf fordert deshalb alle Mitbürger auf, die Vernichtung der einzigartigen Natur am Watzenhahn zu verhindern und unseren Hausberg für uns und weitere Generationen zu erhalten. Vogelschutz Dorndorf Karl-Heinz Feislachen