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DER LAUBFROSCH
nser allbekannter Laubfrosch ist ein schmucker, nur 4-5 cm
großer Grünrock, mit langen Beinen und Haftscheiben an
den Enden von
Fingern und Zehen. Das frische
Grün auf dem
Froschkostüm gehört zur
Standardfärbung
vieler Laubfroscharten, die
sich damit in der
grünen
Landschaft
vor
Feinden bestens tarnen können (z.B.
Störche). Doch er kann das
leuchtende Grün je nach Stimmung und
Umgebung
mit
grauen,
bräunlichen oder gelblichen Farbtönen
vertauschen.
Seine Bauchseite ist weißlich, mit gekörnelter Struktur (man nennt diese:
Drüsenwärzchen). Die Ober- und Unterseite sind durch einen dunklen Streifen
voneinander abgesetzt, der vom Auge über die Flanken verläuft und vor den
Hinterbeinen eine Ausbuchtung, die sogenannte „Hüftschlinge“ bildet.
Das Trommelfell ist klein, die Männchen sind mit kehlständigen großen
Schallblasen ausgestattet.
Der Ruf der Männchen ist laut und weithin hörbar, meist „konzertieren“ sie im
Chor. Es klingt ein schnelles „räp-räp-räp“ in Serien durch die Gegend, die von
gelegentlichen Pausen zum Luftholen unterbrochen werden.
Das große Froschkonzert beginnt in der Dämmerung, und so manche
Froschparty wird – je nach Stimmung – bis Mitternacht ausgedehnt. Dabei geht
es allerdings immer recht lautstark zu. Vor allem in den Sommermonaten bei
wunderbar lauen Temperaturen. Nicht ohne Stolz können Laubfrösche von sich
behaupten, dass sie die lauteste Stimme aller heimischer Lurcharten besitzen.
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Wohl gänzlich verschwunden sind die einst so beliebten Frösche im
Einmachglas, die zu Unrecht als billige Wetterpropheten gepriesen wurden.
Gott sei Dank, kann man da nur sagen, denn diese Form der Froschhaltung war
reine Tierquälerei.
Die armen Frösche stiegen nur deshalb so gerne auf die im Glas aufgestellte
Leiter, weil sie von Natur aus begeisterte Kletterer sind und sich die Welt am
liebsten von oben anschauen.
Und wenn sie auf der obersten Sprosse Platz nahmen, so war das keine
Schönwetterprognose, sondern ein verzweifelter Versuch, dem viel zu engen
und schlecht belüfteten Gefängnis zu entkommen.
Seinen Lebensraum findet der Laubfrosch an den verschiedenartigsten
Stillgewässertypen. Die Größe und Tiefe spielt eine untergeordnete Rolle
gegenüber der Besonnung: Vollbeschattete Gewässer werden in der Regel
gemieden.
Auch die Uferbereiche müssen – zumindest teilweise – besonnt sein. Sie
besitzen große Bedeutung als Tagesaufenthaltsorte für die tag- und nachtaktiven
Frösche.
Sie lieben hohe Sträucher und Pflanzen, deren Blätter als Sonnenplatz oder
Jagdansitz dienen. Großblättrige, blütenreiche Sträucher (z.B. Brombeere)
werden besonders gerne benutzt, da hier durch die duftenden Blüten die Insekten
angelockt werden; und dem Laubfrosch bietet sich somit ein umfangreiches
Nahrungsangebot auf der Speisekarte.
Die Frösche sind nicht wählerisch und verspeisen so ziemlich alles, was sie mit
ihrem großen Maul bewältigen können.
Kleine Kostprobe gefällig? Fliegen, Spinnen, Regenwürmer, Falter, Glattraupen,
Heuschrecken usw. sind nur einige, die wir hier aufzählen wollen, im Grunde
genommen liebt der Frosch alles, was nach Insekt aussieht, und krabbelt oder
fliegt.
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Schon gewußt? Laubfrösche decken ihren Nahrungsbedarf mit mehr als 80 %
durch Fliegen und Käfer. Wahrscheinlich schmecken diese am besten.
Der Laubfrosch ist unter den heimischen Froschlurchen die einzige Art, die das
Laubwerk von Bäumen und Sträuchern erklettern kann. Durch seine Befähigung
zum Klettern hat sich der Laubfrosch gegenüber anderen Amphibien die dritte
Dimension und neue Nahrungsquellen erobert.
In der Zeit von April bis Juli sind Laubfrösche laichbereit. Die Männchen
wechseln dann abends an die nahegelegenen Laichgewässer und beginnen bei
warmen Temperaturen mit dem Balzgesang. Die Laubfroschweibchen werden
vom lauten Chorgesang der Männchen angelockt, jedoch wandern sie erst an das
Gewässer, wenn sie laichbereit sind. Dann beginnen die Hochzeitsvorbereitungen.
Nach dem Laichvorgang suchen sie rasch wieder den Landlebensraum auf.
Der Laich: kleine, etwa walnußgroße Laichballen, oft mit gelblicher Färbung.
Diese werden vom Weibchen an Wasserpflanzen geheftet.
Ein Ballen enthält ca 30-100 Eier, die je 1 mm Durchmesser besitzen und von
einer 4-5 mm dicken Gallerthülle umgeben sind.
Ein Weibchen produziert bis zu 10 Laichballen pro Laichperiode (dies entspricht
einigen hundert bis tausend Eiern).
Beim Laichvorgang umklammern die Männchen ihre Partnerinnen in der
Achselgegend. Dabei suchen die Weibchen nach pflanzlichen Strukturen, die
sich zum Anheften der kleinen Eiballen eignen. Tritt der Laich aus der Kloake
aus, wird er durch das Männchen besamt. Die Männchen bleiben einige Wochen
lang in Balzstimmung und können sich mehrmals verpaaren.
Larven: goldgrün schimmernd, mit auffallend hohem Schwanzhautsaum, der
vorne bis fast in Augenhöhe reicht. Schwanzende spitz ausgezogen; Augen
deutlich seitlich stehend. Die Larven schwimmen frei im Wasser.
Nach 8-14 Tagen schlüpfen die Larven aus den befruchteten Eiern, dann
vergehen ca 3 Monate bis die Jungtiere das Wasser verlassen.
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Nach der Laichperiode bleiben die Männchen auch abends in den
Landlebensräumen. Bis zum Ende des Sommers gehen sie verstärkt der
Nahrungsaufnahme nach. Es ist bemerkenswert, dass bei einigen Männchen im
Spätsommer erneut Rufaktivität auftritt. Diese kann z.B. vom Lärm tief
fliegender Flugzeuge oder vorbeirasender Züge ausgelöst werden.
In der Zeit von Oktober bis November werden die Winterquartiere bezogen. Sie
befinden sich meist in unmittelbarer Nähe der Sommerlebensräume, sodass
keine weiten Wanderungen notwendig werden. Einzelne Laubfrösche haben
aber einen stark ausgeprägten Wandertrieb und legen 2-3 km und mehr zurück.
Der amerikanische Vetter unseres heimischen Laubfrosches ist der Carolina
Laubfrosch, der ihm auf den ersten Blick ähnelt. Er wird allerdings etwas größer
und trägt an den Körperseiten und Beinen helle Längsstreifen. Er hat aber eine
glockenähnlich klingende Stimme. Die Heimat der Carolina Fröschchen liegt im
Südosten der USA. Der Carolina Frosch ist ein besonders springfreudiger
Geselle. Er besitzt scheibenförmig verbreitete Finger- und Zehenspitzen, die wie
Saugnäpfchen funktionieren. Damit kann er mühelos zwischen Stängeln und
Ranken umhersteigen und sogar kopfunter an überhängenden glatten Flächen
sicheren Halt finden.
Zuletzt sei noch erwähnt, dass es für unseren Laubfrosch in letzter Zeit
erfreuliche Erfolge bei seiner Wiederansiedlung gegeben hat.
Dies verdankt er aber nur den Hilfsaktionen des Naturschutzes, denn sonst wäre
das Aussterben der kleinen Tierchen auf jeden Fall vorprogrammiert. Doch er
benötigt unbedingt schilfreiche Altwasserbezirke in Flußtälern und Auen, die
sonnige Lagen aufweisen.
Also: Wer bei sich zu Hause im Garten einen kleinen Teich anlegt, indem die
biologischen Lebensumstände stimmen, bekommt bestimmt bald Besuch eines
oder auch mehrere kleiner Laubfrösche. Denn ein Teich mit reich angelegten
Uferpflanzen und duftenden Blumen, welche Insekten anlocken, ist ein hervorragendes Quartier, das jedes Froschherz höher und auch länger schlagen läßt.
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